Schneemessreihen aus Lech und Zürs

Abb. 1: Die jährlichen maximalen Schneehöhen in Lech am Arlberg von 1928/29 bis 2014/15. Daten: Hydrographischer Dienst Vorarlberg. Grafik: www.zukunft-skisport.at

Günther Aigner*
Die Skiorte Lech, Zürs, Warth und Schröcken weisen bei westlichen und nördlichen Anströmungen enorme Stauniederschläge auf. Das Viereck Arlberg / Tannberg / hinterer Bregenzerwald / großes Walsertal zählt zu den schneereichsten Regionen der Alpen. Zwei Messreihen des Hydrographischen Dienstes Vorarlberg finden Sie hier statistisch aufbereitet: Lech und Zürs am Arlberg.

1. Lech am Arlberg

Die Schneedaten aus Lech am Arlberg werden vom Hydrographischen Dienst des Landes Vorarlberg gesammelt. Die Daten gehen bis zum Winter 1926/27 zurück. Bei den Neuschneesummen und bei der Anzahl der Tage mit Schneebedeckung gibt es bis zum Zweiten Weltkrieg erhebliche Datenlücken, hier beginnt die Auswertung der Daten mit dem Winter 1946/47. Seehöhe des Messfeldes: 1.480 Meter.

1.1 Jährliche maximale Schneehöhen

Die Abb. 1 zeigt den Verlauf der jährlichen maximalen Schneehöhen in Lech am Arlberg von 1926/27 bis 2014/15. Der Mittelwert beträgt 161 Zentimeter. Die Extremwerte in der Messreihe finden sich 1943/44 mit 285 Zentimeter und 1929/30 mit nur 70 Zentimeter Schneehöhe. Es gibt keine Datenlücken. Standardabweichung: 51 Zentimeter.

Abb. 1: Die jährlichen maximalen Schneehöhen in Lech am Arlberg von 1928/29 bis 2014/15. Daten: Hydrographischer Dienst Vorarlberg. Grafik: www.zukunft-skisport.at

Abb. 1: Die jährlichen maximalen Schneehöhen in Lech am Arlberg von 1928/29 bis 2014/15. Daten: Hydrographischer Dienst Vorarlberg. Grafik: www.zukunft-skisport.at

Der 5-jährig gleitende Durchschnitt (grün gestrichelte Linie) zeigt die größten Schneehöhen gegen Ende der 1960er Jahre und relativ geringe Schneehöhen in den 1920er und 1930er Jahren sowie um das Jahr 1990. Es ist – bei Betrachtung der gesamten Messreihe – kein signifikanter Trend erkennbar.

1.2. Jährliche Neuschneesummen

Die Abb. 2 beschreibt den Verlauf der jährlichen Neuschneesummen in Lech am Arlberg von 1946/47 bis 2014/15. Der Mittelwert beträgt rund 7,6 Meter. Die Extremwerte in der Messreihe finden sich in einem Abstand von nur sechs Jahren: Der Winter 1966/67 brachte 13,12 Meter Neuschnee, während 1971/72 nur 3,06 Meter Neuschnee gemessen wurden. Es gibt keine Datenlücken. Standardabweichung: 2,19 Meter.

Abb. 2: Die jährlichen Neuschneesummen in Lech am Arlberg von 1946/47 bis 2014/15. Daten: Hydrographischer Dienst Vorarlberg. Grafik: www.zukunft-skisport.at

Abb. 2: Die jährlichen Neuschneesummen in Lech am Arlberg von 1946/47 bis 2014/15. Daten: Hydrographischer Dienst Vorarlberg. Grafik: www.zukunft-skisport.at

Der 5-jährig gleitende Durchschnitt (grün gestrichelte Linie) zeigt die Schwankungen der Neuschneesummen. So wurden die schneereichsten Winter in Lech in den 1960er Jahren gemessen, während am Übergang von den 1980er zu den 1990er Jahren die schneeärmsten Winter registriert wurden. Es ist kein signifikanter Trend erkennbar.

1.3. Jährliche Anzahl der Tage mit Schneebedeckung

Die Abb. 3 beschreibt den Verlauf der jährlichen Anzahl der Tage mit Schneebedeckung in Lech am Arlberg von 1946/47 bis 2014/15. Der Mittelwert beträgt 187 Tage. Die Extremwerte in der Messreihe finden sich innerhalb von nur sieben Jahren: 1974/75 mit 239 Tagen und 1968/69 mit nur 149 Tagen mit Schneebedeckung. Es gibt keine Datenlücken. Standardabweichung: 17 Tage.

Abb. 3: Die jährliche Anzahl der Tage mit Schneebedeckung in Lech am Arlberg von 1946/47 bis 2014/15. Daten: Hydrographischer Dienst Vorarlberg. Grafik: www.zukunft-skisport.at

Abb. 3: Die jährliche Anzahl der Tage mit Schneebedeckung in Lech am Arlberg von 1946/47 bis 2014/15. Daten: Hydrographischer Dienst Vorarlberg. Grafik: www.zukunft-skisport.at

Der 5-jährig gleitende Durchschnitt (grün gestrichelte Linie) zeigt marginal „längere“ Winter in den 1960er und 1970er Jahren sowie Ende der 1990er Jahre. Insgesamt ist keine nennenswerte Änderung bei der Anzahl der Tage mit Schneebedeckung feststellbar. Weder sind die Winter innerhalb der letzten 69 Jahre „länger“, noch sind sie „kürzer“ geworden

2. Zürs am Arlberg

Die Schneedaten aus Zürs am Arlberg werden vom Hydrographischen Dienst des Landes Vorarlberg gesammelt. Die Daten gehen bis zum Winter 1910/11 zurück, jedoch mit großen Datenlücken. Ein Rückblick bis 1910/11 macht deshalb wenig Sinn. Die Neuschneesummen werden in dieser Studie ab 1946/47 analysiert, ebenso die Anzahl der Tage mit Schneebedeckung. Bei den maximalen Schneehöhen soll ein Rückblick bis 1928/29 gewagt werden. Seehöhe des Messfeldes: 1.707 Meter.

Zürs am Arlberg steht nach akribischer Auswertung der amtlichen Messdaten als der schneereichste Wintersportort in Westösterreich fest. Mehr Infos dazu finden Sie in der „Arlberg-Studie“, welche am Ende dieser Seite als pdf downloadbar ist.

2.1 Jährliche maximale Schneehöhen

Die Abb. 4 beschreibt den Verlauf der jährlichen maximalen Schneehöhen in Zürs am Arlberg von 1928/29 bis 2014/15. Der Mittelwert beträgt 216 Zentimeter. Die Extremwerte in der Messreihe finden sich 1966/67 mit 425 Zentimeter und 1939/40 mit nur 85 Zentimeter Schneehöhe. Es existieren keine Datenaufzeichnungen während des Zweiten Weltkrieges in den Jahren von 1940/41 bis 1945/46. Standardabweichung: 65 cm.

Abb. 4: Der Verlauf der jährlichen maximalen Schneehöhen in Zürs am Arlberg von 1928/29 bis 2014/15. Daten: Hydrographischer Dienst des Landes Vorarlberg. Grafik: www.zukunft-skisport.at.

Abb. 4: Der Verlauf der jährlichen maximalen Schneehöhen in Zürs am Arlberg von 1928/29 bis 2014/15. Daten: Hydrographischer Dienst des Landes Vorarlberg. Grafik: www.zukunft-skisport.at.

Nach einem deutlichen Anstieg der Schneehöhen zu Beginn der Messreihe sind diese Werte nach einem Höhepunkt in den 1960er Jahren leicht fallend. Die Schneehöhen der letzten 20 Winter liegen auf einem ähnlichen Niveau wie in den 1930er Jahren.

2.2. Jährliche Neuschneesummen

Die Abb. 5 beschreibt den Verlauf der jährlichen Neuschneesummen in Zürs am Arlberg von 1946/47 bis 2014/15. Der Mittelwert beträgt rund 10,8 Meter. Die Extremwerte in der Messreihe finden sich 1974/75 mit 20,19 Meter und 2006/07 mit nur 6,01 Meter. Keine Datenaufzeichnungen gibt es in den Jahren 1948/49, 1960/61 – 1961/62 und 1964/65. Standardabweichung: 3,19 Meter.

Abb. 5: Der Verlauf der jährlichen Neuschneesummen in Zürs am Arlberg von 1946/47 bis 2014/15. Daten: Hydrographischer Dienst des Landes Vorarlberg. Grafik: www.zukunft-skisport.at.

Abb. 5: Der Verlauf der jährlichen Neuschneesummen in Zürs am Arlberg von 1946/47 bis 2014/15. Daten: Hydrographischer Dienst des Landes Vorarlberg. Grafik: www.zukunft-skisport.at.

Abgesehen von einer auffallenden Häufung schneereicher Winter zwischen 1965 und 1982 ist kein signifikanter Trend zu erkennen (5-jährig gleitender Durchschnitt, grün gestrichelt).

2.3. Jährliche Anzahl der Tage mit Schneebedeckung

Die Abb. 6 beschreibt den Verlauf der jährlichen Anzahl der Tage mit Schneebedeckung in Zürs am Arlberg von 1946/47 bis 2014/15. Der Mittelwert beträgt 208 Tage. Die Extremwerte in der Messreihe finden sich 1964/65 mit 261 Tagen und 1946/47 mit nur 166 Tagen mit Schneebedeckung. Keine Daten: 1960/61. Standardabweichung: 19 Tage.

Abb. 6: Der Verlauf der jährlichen Anzahl der Tage mit Schneebedeckung in Zürs am Arlberg von 1946/47 bis 2014/15. Daten: Hydrographischer Dienst des Landes Vorarlberg. Grafik: www.zukunft-skisport.at.

Abb. 6: Der Verlauf der jährlichen Anzahl der Tage mit Schneebedeckung in Zürs am Arlberg von 1946/47 bis 2014/15. Daten: Hydrographischer Dienst des Landes Vorarlberg. Grafik: www.zukunft-skisport.at.

An dieser Messstation ist über den gesamten Beobachtungszeitraum ein sinkender Trend erkennbar.

2.4 Jahre mit später Bildung der Winterdecke (“Einschneien”) in Zürs

Anlässlich des späten Winterbeginnes 2014/15 und der aus diesem Grund emotional geführten Debatte über die “Schneesicherheit” der heimischen Skigebiete soll hier eine weitere interessante Information von den Daten des Hydrographischen Dienstes herausgefiltert werden. In welchen Jahren ist der Beginn der Winterdecke in Zürs vergleichsweise erst spät erfolgt, nämlich nach dem 20. November?

Anm.: Die Winterdecke ist definiert als der längste ununterbrochene Zeitraum der Wintersaison mit einer geschlossenen Schneebedeckung. Der Volksmund spricht beim Beginn der Winterdecke vom “Zuschneien” bzw. “Einschneien”.

1950/51: 24. November
1951/52: 22. November
1953/54: 18. Dezember
1961/62: 14. Dezember
1967/68: 03. Dezember
1968/69: 19. Dezember
1978/79: 27. November
1980/81: 27. November
1983/84: 28. November
1986/87: 21. November
2002/03: 29. November
2003/04: 28. November
2006/07: 07. Dezember
2009/10: 23. November
2011/12: 05. Dezember
2012/13: 29. November
2014/15: 09. Dezember

Beigezogene Experten

Die hier dargelegten Auszüge aus der „Arlberg-Studie“ von www.zukunft-skisport.at wurden, wie auch die gesamte Studie, von Meteorologen, Klimaforschern, Glaziologen und Hydrographen aus dem Netzwerk www.zukunft-skisport.at eingesehen.

:: Univ.-Prof. em. Dr. Michael Kuhn, Universität Innsbruck, Meteorologe
:: Mag. Christian Zenkl, Innsbruck, selbständiger Meteorologe
:: Dr. Stephan Bader, Klimatologe, Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie MeteoSchweiz
:: Gudrun Mühlbacher, Meteorologin, Deutscher Wetterdienst,
Leiterin des Regionalen Klimabüros München des DWD
:: Dipl.-Met. Gerhard Hofmann, Meteorologe, ehem. Deutscher Wetterdienst,
langjähriger Leiter des Regionalen Klimabüros München des DWD (bis 12/2014)
:: HR Dr. Wolfgang Gattermayr, Meteorologe und Hydrograph,
langjähriger Leiter des Hydrographischen Dienstes Tirol (bis 11/2014)
:: Ing. Ralf Grabher, Hydrographischer Dienst des Landes Vorarlberg
:: Univ.-Prof. i.R. Dr. Heinz Slupetzky, Universität Salzburg, Geograph und Glaziologe
:: Univ.-Prof. em. Dr. Christian Schlüchter, Universität Bern, Glazialgeologe
:: Univ.-Doz. i.R. Dr. Josef Goldberger, Universität Salzburg, Geograph und Glaziologe
:: Dipl.-Forstw. Christian König, Münchner Medien-, Wetter- und Klimaberater
:: Mag. Dr. Fritz Brunner (Universität Innsbruck, Unterstützung bei statistischen Auswertungen)

Die „Arlberg-Studie“ als Download

Hier die vollständige Studie zum Download:
Eine Analyse aktueller Temperatur- und Schneemessreihen aus Lech, Zürs, Warth und Schröcken

Wie immer handelt es sich bei den Klimadaten auf www.zukunft-skisport.at um Betrachtungen “im Rückspiegel” und nicht um Prognosen. Seit dem Ende der “Kleinen Eiszeit” im 19. Jahrhundert sind die Temperaturen im Alpenraum allgemein stark angestiegen. Die alpinen Bergwinter sind seit Mitte der 1980er Jahre in einem Abkühlungstrend, während sich die Sommer markant erwärmt haben. Für den Skisport ist dies eine erfreuliche Atempause. Bei den Schneemengen in mittleren Höhenlagen zwischen 1.000 und 2.000 Metern Seehöhe konnte nach Durchsicht der Daten der Österreichischen Hydrographischen Landesdienste innerhalb der letzten 115 Jahre kein Abwärtstrend festgetellt werden. Der Klimawandel stellt für den Skisport im Alpenraum derzeit keine existentielle Bedrohung dar.

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MMag. Günther Aigner, Skitourismus-Forscher,
www.zukunft-skisport.at  g.aigner@zukunft-skisport.at

Die EIKE-Readktion dankt Herrn Eigner für die ungekürzte Gestattung des Beitrages auf :

http://www.zukunft-skisport.at/schneemessreihen-aus-lech-zuers/

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13 Kommentare

  1. #12: G.Matthias sagt:
    [. . . ] denn der Fundort ist meines Wissens wieder unter Schnee u.Eis begraben. [. . . ]“

    ###############

    Ich nehme auch an, dass dort derzeit Schnee liegt. Ob die Rinne am Ende des Sommers mit Eis verfüllt ist wage ich für den September 2015 zu bezweifeln.

    Warten wir mal den Gletscherbericht 2014/15 des Österreichischen Alpenvereins ab.

  2. #8: F.Ketterer
    also mir ist bekannt,das unser Ötzi noch immer nicht alle seine Geheimnisse uns veraten hat.Vielleicht werden wir es nie vollständig lösen können u.somit bleibt der Spekulation noch viel Freiraum.
    Ja warum muß er denn unbedingt auf dem Eis,Schnee oder Gletscher verstorben sein?
    Besteht nicht auch die Möglichkeit das er auch ohne Schnee u.Eis dort oben ganz natürlicherweise vollständig mumifiziert wurde?Die besonderen meteorologischen Bedingungen wären ideal dort oben in 3200 über Meer.Das Eis,der Gletscher sich erst viel später sich schützend darüberlegte!
    Vielleicht taute er auch schon mehrmals schon mal kurz wieder an u.wieder zu.So wie es am Fundtage eben auch war.Ja u.wäre zu dieser Zeit niemand dort zufälligerweise vorbeigekommen,wer weiß ob wir Ötzi heute schon gefunden hätten,denn der Fundort ist meines Wissens wieder unter Schnee u.Eis begraben.

  3. Allein die Schneemenge ist doch kein Indikator für die Temperatur. Erst mit der Niederschlagsmenge kann man Vergleiche ziehen.
    Ist es warm genug fällt Regen, andernfalls fällt Schnee. Ohne Niederschlag gibts selbst bei sibirischer Kälte keinen Schnee. Und selbst der klägliche Rest kann bei günstiger Sonneneinstrahlung noch wegschmelzen.

  4. @ # 8 F. Ketterer

    Lieber Hr. Ketterer,

    der gute Ötzi starb nach aktuellem Stand der Erkenntnisse aller Wahrscheinlichkeit nach auf einem Eisfeld, da stimme ich Ihnen zu. Das Eisfeld wurde später von einem Gletscher „überfahren“. Der Fundort ist allerdings wohl identisch mit dem Ort seines Todes, so dass er definitiv nicht „in“ einem Gletscher lag, weil Gletscher sich per Definition bewegen. Stillstehendes Eis ist kein Gletscher. Sein Grab in einer Eisrinne wurde von selbigem Gletscher also überwalzt, aber nicht bewegt. Dieser ist jetzt wieder soweit abgetaut, dass er die Eisrinne und damit den Leichnam freigab – nach ca. 5250 Jahren. Ein wirklich schöner Beweis gegen die Mär vom Klimawandel.

    Mfg

  5. #7: Fred F. Mueller sagt:
    am Samstag, 20.02.2016, 21:46

    @ # 5 Werner Björn

    Lieber Hr. Björn,

    Sie haben es nicht begriffen und wollen es nicht begreifen, dass das Klima in den letzten paar Jahrtausenden immer mal wieder schwankte, und zwar teils kräftig. So tauen heute in den Alpen z.B. Gletscher weg, wo es vor einigen 1000 Jahren gar keine Gletscher gab. Bekanntes Beispiel ist Ötzi, der unter einem Gletscher hervorkam, der zum Zeitpunkt seines Todes dort definitiv NICHT war.
    #####################

    Sehr geehrter Her Müller,

    Was lässt Sie annehmen, dass Ötzi nicht auf einem Eisfeld / permanenten Schneefeld sein Tod ereilte?
    Ich dachte er sei auf einem Eisfeld / Schneefeld verstorben und in der Folge dort eingeschneit und unter Schnee begraben worden, der später zu Eis wurde. Von der Fundsituation sprich IMHO einiges dafür, dass dies beim Todeszeitpunkt AUF dem Eis war. Haben Sie andere Informationen?

  6. @ # 5 Werner Björn

    Lieber Hr. Björn,

    Sie haben es nicht begriffen und wollen es nicht begreifen, dass das Klima in den letzten paar Jahrtausenden immer mal wieder schwankte, und zwar teils kräftig. So tauen heute in den Alpen z.B. Gletscher weg, wo es vor einigen 1000 Jahren gar keine Gletscher gab. Bekanntes Beispiel ist Ötzi, der unter einem Gletscher hervorkam, der zum Zeitpunkt seines Todes dort definitiv NICHT war.

    Mit Ihrer ahistorischen, auf die viel zu kurze Zeitspanne der letzten ca. 130 Jahre fixierten Sichtweise erinnern Sie mich an das Beispiel des Mannes, der von einem Hochhaus herunterfällt und beim 10 Stock sagt: Bisher ist doch alles gut gegangen. Ahistorisch und ohne die Phantasie, sich mit langfristigen vergangenen und künftigen Entwicklungen auseinanderzusetzen. Guten Aufschlag.

    Mfg

  7. Zitat #3: „Wo sehen Sie denn in diesen Grafiken eine ÜBERDURCHSCHNITTLICHE Erwärmung?“

    @G. Matthias, Zitat W.B. „An beiden Messstellen sinken seit den 60er Jahren die Neuschneesummen, die Tage mit Schneebedeckung und natürlich auch die maximalen Schneehöhen.“ Auch das sind die Folgen der globalen Erwärmung in Mitteleuropa, die sich seit den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts zeigt.
    Wenn sie das nicht sehen, greifen Sie doch die Daten seit Mitte der 60er Jahre ab und erzeugen Sie mit Excel die zugehörigen Grafen. Excel wird Ihnen den Trend dann zeigen.

    Zitat #3 „Du Blödheini, schon den Winter 2012/13 vergessen, wo sich die Liftbetreiber um Mitte April noch fast sehnlichst das Ende der Saison herbeisehnten. Sie zwangsabgeschaltet wurden!!!!Und Heute nach dem dritten schneearmen Winter heult man ohne Ende!“

    Ab wann dürfen die Skipistenbetreiber denn Ihrer Meinung nach heulen? Wenn eine von vier Skisaisons den wirtschaftlichen Aufwand in den Wintersportgebieten rechtfertigt? Eine von fünf? Eine von sechs?
    Der Wintersport in den Mittelgebirgen (500-700 mNN) wird schon Mitte des Jahrhunderts nur noch in „Extremwintern“ (die wir heute noch als normale kalte Jahreszeit empfinden) möglich sein. Dafür lohnt sich die Erhaltung der ganzen Infrastruktur (Skilifte, Schneekanonen, Pistenraupen) dann nicht mehr.

    @ch. Zenkl, Auch für Sie gilt: Wenn Sie das von mir gesagte nicht sehen, lassen Sie es sich von Excel zeigen.

    Dass die Winter in Mitteleuropa durch die geringere Ausdehnung des arktischen Meereises in Mitteleuropa übergangsweise auch mal wieder kalt ausfallen können, ist bekannt. Das reicht aber offensichtlich nicht aus, große Schneehöhen zu erzielen und Gletscher zu erhalten.

    Werner Björn

  8. Herr Björn
    Auch ich kann Ihre Mutmaßung leider nicht ganz folgen! Wo sehen Sie denn in diesen Grafiken eine ÜBERDURCHSCHNITTLICHE Erwärmung?
    Ein leichter Rückgang ist feststellbar seit Beginn der Messungen. Mehr aber auch nicht!
    Aber wenn Sie ein Klimaalarmist sind,dann verwundert mich Ihre Feststellung nicht im geringsten ;o)
    Übrigens:einen etwa ähnlichen Verlauf,Trend oder auch Nichttrend ;o)kann man auch in meiner Heimat,dem Erzgebirge feststellen.
    Trotz Erwärmung um etwa 1Grad im Mittel seit rund 30 Jahren (Sommer signifikant heißer,Frühjahr wärmer u.trockener)meine Beobachtungen die sich auch ua mit Herrn Kowatsch treffen,haben sich die Winter nur unmerklich erwärmt,eben ein Nichttrend!
    Der Klimawandel(AGW)als Hauptverursacher meines Erachtens hier logisch ausscheiden sollte!
    Heute auf MDR-Sachsenspiegel orakelte ein Pistenbetreiber von Altenberg dass es ohne Kunstschnee nichts mehr gehen würde.
    Da sagte ich mir „Du Blödheini,schon den Winter 2012/13 vergessen,wo sich die Liftbetreiber um Mitte April noch fast sehnlichst das Ende der Saison herbeisehnten.Sie zwangsabgeschaltet wurden!!!!Und Heute nach dem dritten schneearmen Winter heult man ohne Ende!
    Das Resultat dieser täglichen Verblödung in den Medien über den Klimawandel.

  9. Herr Björn (#2)

    zum Ersten kann man von lokalen Schneemessreihen nicht auf eine globale Erwärmung oder Abkühlung schließen. Zum Zweiten ist ihre Mutmaßung nicht nachvollziehbar. Wir sehen, dass an der tiefer gelegenen Station die Schneedaten keinen negativen Trend zeigen, an der höher gelegenen in Zürs dagegen, zumindest ein leicht negativer- zu erkennen ist.

    Wäre eine Erwärmung schuld an diesen Schneedaten, müsste das Bild eher umgekehrt aussehen.

    Zudem ist nach allen Daten der ZAMG, des DWD und der Meteo Schweiz bekannt, dass sich die alpinen Winter in Lagen über rund 1000m seit knapp 50 Jahren nicht weiter erwärmt haben. Seit rund 30a ist der Winter T Trend im Gebirge der Alpen sogar negativ mit knapp 1°C in linearer Regression, inkl. der letzten zwei doch milden Winter. Der aktuelle Winter wird diesen negativen 30a Trend etwas schwächen, so viel kann man schon sagen, auf jeden Fall ist jedoch keine „Klimaerwärmung“ auf lokaler, winterlicher Ebene über diese 3 bis 5 Dekaden festzustellen. Das ist beachtlich, denn es arbeiten ja alle mit den selben, offiziellen Daten.

    Wir sehen hier wieder einmal eindeutig, wie sehr die Häufung von Großwetterlagen auf das lokale, dekadische Klima wirkt. Warum bestimmte Großwetterlagen mal häufiger und die nächsten Dekaden seltener auftreten, weiß die Wissenschaft nicht wirklich und es ist (noch) kein Zusammenhang mit dem globalen Forcing aus veränderten IR Strahlungsflüssen bekannt. Dem viel zitierten Treibhauseffekt.

    MfG

  10. In den Bildern zeigt sich die globale Erwärmung überdeutlich.
    An beiden Messstellen sinken seit den 60er Jahren die Neuschneesummen, die Tage mit Schneebedeckung und natürlich auch die maximalen Schneehöhen.

    Viel besser kann man den Klimawandel in den Alpen nicht deutlich machen. Auf 1.500 m Höhe wird Wintersporttourismus aber auch noch über die Mitte des Jahrhunderts hinaus möglich sein. Für viele Mittelgebirgspisten in Deutschland gilt das nicht.

    Werner Björn

  11. Das wird keinen Grünen in Deutschland interessieren.
    Der Alpenverein hat von der Uni Innsbruck eine Studie erstellen lassen, die das Gegenteil aussagt (obwohl die gleiche Uni in einem anderen Fachbereich auch das Gegenteil dieses Gegenteils aussagte). Der deutsche „Alpen-Klimafachmann“ (Prof. Werner Bätzing, Kulturgeograph in Erlangen) ist sich ebenfalls sicher, dass der Schnee weniger wird. Und diese „Vorhersagen“ haben Gewicht, weil sie regelmäßig in der Zeitung wiederholt werden und die Grünen es unisone publizieren.

    Sieht man sich die Schneehöhenverläufe der bayerischen Schigebiete an (was ich gemacht habe), kann man eine leichte Tendenz zu niedrigeren Schneehöhen und Anzahl Schneetage erkennen. Das liegt einfach dran, dass es in den niedrigeren Voralpenlagen im Winter doch etwas wärmer geworden ist. Ob dies ein Trend oder nur ein Kurzzeitzyklus ist kann heute niemand sagen – nicht einmal die Uni Innsbruck. Die sagte ganz einfach:
    Wird es wie alle vorhersagen um +3 Grad wärmer, dann steigt die Schneehöhe im Winter an und damit leiden die niedrig gelegenen Bayerischen Schigebiete. Ob es so kommt – war nicht gefragt.
    Eine umfassende Gesamtanalyse des Alpenraumes kam zu dem Ergebnis, dass auf der Alpen-Nordseite der Schnee signifikant zunimmt! und auf der Südseite abnimmt.

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