14 Jahre nach Baubeginn endlich Öffnung des Berliner Großflughafens – und Klimaschützer protestieren dagegen

Von Arne Müseler / www.arne-mueseler.com, CC BY-SA 3.0 de, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=83996539

von AR Göhring

Ein historisches Datum: Am 31. Oktober 2020 eröffnet endlich der Berliner Großflughafen BER – neun Jahre nach dem eigentlich geplanten Datum und 14 Jahre nach Baubeginn. Die Klimaschützer von FFF (etc) wollen ihn am liebsten gleich wieder zumachen.

Die beiden SPD-Ministerpräsidenten Klaus Wowereit und Matthias Platzeck (Berlin-Brandenburg) haben beim Management des Flughafenneubaus völlig versagt, werden aber nicht zur Rechenschaft gezogen. Im Gegenteil, Wowereit saß sogar noch grinsend in Talkshows und lachte über das BER-Hickhack.

Das wirkt bis heute nach: Auch am Sonnabend bei Eröffnung gab es seltsame Probleme wie Rolltreppen, die nur nach oben fahren, aber nicht abwärts. Und Fridays for future halfen fleißig dabei, das Funktionieren des Flughafens möglichst stark zu behindern. „Aktivisten“ kletterten aufs Dach, blockierten Rollbahnen und hockten trommelnd in Maleranzügen (?) im Terminal, damit Gäste die Rolltreppe nicht nutzen konnten. Die Polizei schaute – wohl auf politisches Geheiß – nur zu und ließ die Oberschichtkinder gewähren.

Die Protestler waren nicht nur gegen den Flughafen, sondern auch klar linksextrem –

„Burn Capitalism, not Kerosine“.

Eine rein symbolische Aktion der höheren Töchter und Söhne, deren Milieu selbst am meisten (fern-)fliegt. Vermutlich kann man nach der Corona-Blockade viele von ihnen selber beim Einchecken am BER erwischen, wenn es zum Praktikum in Kanada oder zur Trekkingtour in Argentinien geht (s. Carola Rackete). Immerhin dürfte diese Aktion nach über sieben Milliarden Euro Baukosten nur noch Kopfschütteln beim Berliner und Brandenburger hervorrufen, oder gleich Zorn.

Die arbeitende Bevölkerung hat indes auch einige Probleme mit dem Flughafen, die aber bodenständig sind und die FFF-Kinder wohl nur äußerst peripher tangieren: Taxifahrer beklagten, daß nur wenige Betriebe am BER stehen dürfen, und Anwohner beschwerten sich über Lärm und fehlenden technischen Schutz dagegen.

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10 Kommentare

  1. Warum gab es eigentlich keine Party zur Eroeffnung?

    Ist doch ein grosser Moment fuer Berlin, die Berliner und ueberhaupt!

    Je groesser die Party, desto kleiner wirkt die Blamage.

    Die Klimaschuetzparty war ja wohl kein Ersatz oder?

  2. Bis 1989 wurde an der 2 km langen U-Bahn-Strecke zum Flughafen Tegel gebaut. Der aufwändigste Teil, die Abzweigung im U-Bahnhof Jungfernheide mit den Tunneln und Gleisen unter dem Westhafenkanal und der Stadtautobahn sind bis an Rand der Paul-Hertz-Siedlung (Reichweindamm) fertig. Von dort sollte die U-Bahn quer durch die Paul-Hertz-Siedlung zum künftigen U-Bhf. Heckerdamm unter den für die Streckentrasse extra frei gehaltenen Grünanlagen und unter dem Hohenzollernkanal parallel zur gebauten General Ganeval Brücke (das dortige Teilstück sei bereits gebaut) bis zum geplanten Terminal 2 des Flughafenkomplexes führen.
    Einem Verlangen Honeckers und der DDR folgend, wurde jedoch im Januar 1989 vom Berliner Senat unter Momper im Koalitionsvertrag der SPD mit der „Alternativen Liste“ vereinbart, den Flughafen Tempelhof zu schließen und den Flughafen Tegel nicht weiter auszubauen.

    Damit die fertigen Anlagen der U-Bahnstrecke nicht „einrosten“, werden die seit über 30 Jahren von der Feuerwehr für Rettungsübungen befahren.

  3. Dieser Flughafen war von Anfang an ein korruptes Unternehmen. Und daran wird er auch noch komplett scheitern – viel zu dicht bebaute Umgebung, Nachflugverbot etc. Das kommt erst noch!

    Man hat ihn ganz bewußt in diese relativ dicht bebaute Gegend südlich von Berlin eingeplant, weil man dort ordenlich Knete für die Grundstücke bekam. Hätte man den Flughafen östlich von Berlin in Richtung Frankfurt/Oder gebaut – Basis ein alter Militärflughafen, vor allem aber in einer nahezu unbewohnte Umgebung, mit viel öffentlichem Grund und Boden (da hätte es keine Entschädigung für privaten Grund und Boden (vorher noch schnell erworben?) gegeben wie im Süden von Berlin), es gäbe auch kein Nachflugverbot, eine Anbindung an die bestehende S-Bahnstrecke wäre ebenfalls locker möglich gewesen etc. pp. Das Thema BER ist noch lange nicht vom Acker. Die grundlegende Korruption aber wird natürlich nicht aufgearbeitet – ist sicher schon längst verjährt!

    • Den Flughafen Berlin Schönefeld gab es schon zu DDR Zeiten und wie ich noch aus den 90igern weiß wollte die Baufirma Hochtief den Flughafen bauen hatte aber wegen Beschwerden der umliegenden Anwohner viel Gegenwind. Einflugschneisen sollten umgelegt werden etc. Allerdings fragte ich mich damals schon warum ? Schließlich bestand Flughafen Schönefeld ja schon.

      Ich denke mal,daß die Verhältnisse in Frankfurt nicht anders sind, eher schlimmer. Ebenso Leipzig, vor allem weil dort wegen Ausweitung das Nachtflugverbot aufgehoben wurde. Grund : Versorgungsflüge, nur Nachts, der US Airforce nach Irak und Afghanistan, neben Ramstein somit ein weiterer wichtiger Abflugplatz für die Airforce. Das Dorf welches neben dem Flugplatz (der auch schon zu DDR Zeiten bestand) ist jetzt fast leer, die Menschen haben es verlassen. Hat sich jemand aufgeregt ? Leitmedien berichteten jedenfalls nicht darüber, so daß es aufgefallen wäre. Deutschland ist eben zu klein für die vielen Menschen und für Hochindustrialisierung. Oder die Menschen müssten sich mehr in Städten konzentrieren, Dörfer,  Kleinstädte verlassen. Auf lange Sicht hin ist dies auch der Plan. Der neue MP von Irland, ein Inder so viel ich weiß, hatte diese Bevölkerungsverlagerung für die nächsten 20 – 30 Jahre vor 2 Jahren als sein Programm verkündet. „Das Land der  Natur zurückgeben“, ist die Devise. Städte wie Dublin sollen massiv ausgebaut werden. Platz schaffen für die Landbevölkerung

      • Die Fa. Hochtief kam damals nicht zum Zuge weil die für Bauleitung und Projektmanagement ca. 500 Mio DM (oder waren es €, weiß ich nicht mehr) haben wollten. Die Politiker in ihrer Verblendung und Arroganz meinten sie könnten das genauso gut nur billiger machen. Das Ergebnis ist bekannt.

  4. Selbst bei der Eröffnung des BER wurde jedem klar, daß der Flugverkehr in Berlin Probleme bekommt, wenn der Flughafen in Tegel geschlossen wird. Am eröffneten BER durfte wegen schlechten Wetters nämlich nicht auf beiden Landbahnen parallel gelandet werden. Würde es Tegel weiter geben, könnte bei Schlechtwetter oder möglichen Havarien nach dort ausgewichen werden. Wenn diese Möglichkeit nicht mehr besteht, kreisen die Flugzeuge – wie bei der Eröffnung geschehen – im Luftraum über der Hauptstadt, bis sie landen dürfen. Andernfalls werden sie wohl in Leipzig oder Hannover landen müssen.

     

  5. Der Berliner Großflughafen symptomatisch für das Deutschland von heute – die Politik bestimmt wo’s lang geht und der „Erfolg“ ist garantiert! So sind wir dank unserer grünen Politik auch einmalige Vorreiter bei der „Rettung des Weltklimas“ und brillieren mit der „dümmsten Energiewende weltweit“, wie schon das Wallstreet Journal schrieb. Alles fest im Griff einer grünen Staatsplanwirtschaft – die mit grün-verdummten Kindern auf der Straße gemeinsame Sache macht. FfFs, die noch nicht realisieren, dass sie sich die eigene Zukunft ruinieren – der Politik ist es offensichtlich genauso wurscht!

    Die Medien kann man wie immer vergessen, die plärren heute so und morgen so. Selbst schuld, wer die noch ernst nimmt…

  6. Fragt sich inwieweit der BER noch gebraucht wird in Zukunft. Da hätte wohl auch Tempelhof noch gereicht.

    Klimaschutz wurde ja bei den Reden besonders hervorgehoben. Tja, Jungs, dann lasst mal das Fliegen und schließt den Flughafen gleich wieder – als deutschen Vorbildbeitrag zum Klimaschutz.

    Übrigens : Greta wird Chefrdakteurin für einen Tag bei der schwedischen Morgenzeitung Dagens Nyheter. Eine schwed. Journalistin spricht von einem Skandal.

    weitere Begründungen auf :

    https://deutsch.rt.com/europa/108449-medienabsturz-greta-thunberg-wird-fur/

     

    • Wie schon vorstehend beschrieben, sollte Tegel aufgegeben werden.

      Andererseits wäre es sinnvoll gewesen,  einen Bahnanschluss mit unterirdischer Tunnelstrecke dort hin zu bauen. Dann wäre die vielen Staus und Autos weggeblieben.

      Soweit ich mich erinnere, waren wieder einige „Umweltschützer“ dagegen.

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