Immer teurere und ineffek­tivere Klimaziele

Immer mehr für immer weniger und immer Unsichereres! Bild: Tim Reckmann / pixelio.de

H. Sterling Burnett
Vorab-Berichte aus einer neuen IPCC-Studie bringen schlechte Nachrichten für all jene, die glauben, dass die Menschen einen gefährlichen Klimawandel verursachen und dass internationale Verträge zur Vermeidung desselben notwendig sind. Das Journal The Hill berichtet: „Regierungen auf der ganzen Welt sind ‚durchweg neben der Spur‘ bzgl. des Erreichens ihrer Ziele. Mit diesen Vorgaben soll die globale Erwärmung auf höchstens 1,5°C über der vorindustriellen Zeit begrenzt werden“.

Nur eine massive und weltweite Transformation von Stromverbrauch, Transportwesen und Landwirtschaft kann den Temperaturanstieg um 2°C verhindern. Genau dazu haben sich Nationen im Pariser Klima-Abkommen verpflichtet.

In einem Kommentar zu dem Report sagte der norwegische Umweltminister Ola Elvestuen: „Wir bewegen uns viel zu langsam. Wir müssen mehr schneller tun. Um die Ziele des Paris-Abkommens zu erreichen brauchen wir große strukturelle Änderungen“.

Das Problem: Regierungen tun sich immer schwerer, die Bevölkerung von den radikalen Restriktionen bzgl. fossiler Treibstoffe sowie von fundamentalen Änderungen ihrer Lebensweise zu überzeugen, um den Pariser Klima-Verpflichtungen gerecht zu werden. Dabei zeigen schon die IPCC-eigenen Berechnungen, dass diese Verpflichtungen unzureichend sind, um den befürchteten Temperaturanstieg zu verhindern. Die Menschen verstehen nicht, dass die minimalen Vorteile des Klimawandels nur dann zu erreichen sind, wenn sie Opfer bringen, welche ihnen einen niedrigeren Lebensstandard beschert.

Selbst für die minimalen, von Regierungen durchgeführten oder geplanten Maßnahmen muss man schon einen hohen Preis zahlen.

Im Jahre 2016 und dann wieder 2018 beispielsweise hat das Repräsentantenhaus Resolutionen zugestimmt, in denen eine Steuer auf Kohlendioxid-Emissionen zurückgewiesen wird, haben doch Forschungen gezeigt, dass schon eine so geringe Steuer wie 28 Dollar pro Tonne zu verminderter ökonomischer Aktivität führen, während der nächsten vier Jahrzehnte bis zu 21 Millionen Arbeitsplätze kosten und die Löhne der Arbeiter um 8,5% sinken lassen wird. Eine andere, separat durchgeführte Studie ergab, dass eine Kohlenstoff-Steuer von 37 Dollar pro Tonne zu einem Verlust des gesamtwirtschaftlichen US-Bruttoinlandproduktes von über 2,5 Billionen Dollar führen würde. Das bedeutet über 21.000 Dollar Einkommensverlust pro Familie – und bis zum Jahre 2030 den Verlust von über 500.000 Arbeitsplätzen im produzierenden Gewerbe und über 1 Million Arbeitsplätze allgemein.

Die kanadische Zeitung Financial Post berichtet, dass die von Premierminister Justin Trudeau ins Spiel gebrachte Kohlenstoff-Steuer von 50 Dollar pro Tonne die Haushalte in Nova Scotia mit 1120 Dollar pro Jahr zu stehen kommt, in Alberta sind es 1111 Dollar pro Jahr. In beiden Provinzen bewirkt diese Steuer die höchsten Preissteigerungen für Energie. Selbst in Quebec und Manitoba, wo die Energiepreise aufgrund der Steuer am wenigsten steigen werden, müssen Haushalte immer noch jeweils 662 bzw. 683 Dollar mehr pro Jahr für Strom bezahlen.

Es kommt für die Kanadier aber noch schlimmer. Die Financial Post berichtet von vielen Experten, die sagen, dass eine zur Verhinderung einer Katastrophe ausreichenden Reduktionen von Kohlendioxid-Emissionen mit bis zu 100 Dollar pro Tonne besteuert werden müssen.Bei einem solchen Szenario „werden die Haushalte in Alberta bis zu 2223 Dollar, in Saskatchewan 2065 Dollar und in Nova Scotia 2240 Dollar berappen müsse. Tatsächlich wird der mittlere Preis für Haushalte bei einer Steuer von 1000 Dollar pro Tonne deutlich über 1000 Dollar pro Jahr liegen“. So weit die Financial Post.

Als Reaktion auf steigende Energiepreise haben die Premierminister von vier kanadischen Provinzen beschlossen, die Steuern, Programme und Abgaben in ihren Provinzen zu kassieren, welche den Bürgern auferlegt worden waren, um Trudeaus Kohlenstoff-Steuer umzusetzen.

All dies kommt vor dem Hintergrund, dass neuen Forschungen zufolge der Preis von Kohlendioxid viel höher als derzeit sein müsste, um die vermeintliche Klimakatastrophe zu verhindern. …

Politiker, welche damit konfrontiert sind, von den Wählern aus dem Amt gewählt zu werden aufgrund deren Unwillen, höhere Strompreise zu zahlen für immer unzuverlässig fließenden Strom und dafür den hohen Preis für Kohlenstoff zahlen sollen, sagen aber, dass eben dies notwendig ist zur Vermeidung einer Katastrophe. Führende Politiker in Australien, Brasilien und Kanada distanzieren sich öffentlich von ihren Verpflichtungen zur Reduktion von Kohlenstoff-Emissionen, obwohl sie unwillig sind, sich explizit aus dem Paris-Abkommen zurückzuziehen, wie Präsident Trump es vorgemacht hatte. In China, Europa und Japan verleihen politische Führer ihrer Treue zu dem Abkommen Ausdruck, während sie ihre Emissions-Reduktionsziele verfehlen, still und leise neue Kohle- und Gaskraftwerke genehmigen und mehr durch fossile Treibstoffe angetriebene Fahrzeuge verkaufen.

Aber ich habe gute Nachrichten. Allen vorliegenden Beweisen zufolge verursachen die Menschen nicht eine Klima-Apokalypse. Das bedeutet, dass ein Scheitern von Paris völlig in Ordnung und sogar wünschenswert ist, weil die Annullierung desselben mehr und preiswertere Energie für alle bedeutet.

H. Sterling Burnett

Quellen: The Hill; IHS Markit; Anti-Carbon Tax Coalition 2018; Anti-Carbon Tax Coalition 2016; Financial Post; Vox

Link: https://www.heartland.org/news-opinion/news/increasingly-costly-ineffective-climate-targets

Übersetzt von Chris Frey EIKE

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10 Kommentare

  1. Das China Weltmarktführer bei Windrädern und Photovoltaik ist stimmt schon seit längerem. Allerdings ist China auch Weltmarktführer bei Kohlekraftwerken und mischt sehr kräftig bei Atomkraftwerken der 3. und 4. Generation mit. Der chinesische Energie-Markt ist schlicht und einfach mittlerweile der Größte der Welt. Natürlich verkaufen die Chinesen ihre Windräder liebend gerne – warum sollten sie nicht. Aber ihre eigene Energiepolitik nutzt diese sog. „Alternativen Energien“ dort wo sie am besten nutzbar sind – in sehr windreichen Gebieten – wo die deutschen Erträge weit übertroffen werden und zudem als Brückentechnologie in Gebieten in denen herkömmliche Energietechniken nicht oder noch sehr beschränkt verfügbar sind. Also nicht als Teil der „weltbefreienden großen Wende“, sondern als behelfsmässige Brückentechnologie. Wenn sich die Grünen „Unterstützung“ aus dem Reich der Mitte erwarten zeigen sie nur, das sie – wie immer – nichts verstanden haben. Außerdem ist der wissenschaftliche Diskurs in China erheblich freier wie bei uns, wo die Denkverbote den Horizont fast noch mehr eingrenzen wie die Windmühlen.

     

  2. Tatsächlich hat China die „Ein Kind“-Politik aufgegeben. Der Grund ist einleuchtend – die Demografie Chinas hat sich unter dem Einfluss dieser Politik grundlegend verschlechtert. Zusätzlich zu den administrativen Hindernissen durch die „Ein Kind-Politik“ hat nämlich der wirtschaftliche Aufstieg der chinesischen Mittelklasse ohnehin zu einer Verlangsamung der Geburtenrate geführt. Dies geht einher mit einer Ausdehnung und Intensivierung der materiellen und ideellen Ressourcenaufwendungen in den chinesischen Familien, um die Kinder auf den verschärften Wettbewerb vorzubereiten. Dieser Fall zeigt das allzuviel administrativ angeleitete Bevölkerungspolitik oftmals eher kontraproduktiv ist. Das bessere Mittel ist eigentlich immer die Verbesserung der materiellen Chancen für die Familien – das demographische Verhalten der Familien folgt da sehr feinfühlig nach. Würde hierzulande die niedrige Geburtenrate durch eine Förderungs- und Bildungspolitik konterkariert, wäre es noch erträglich. Leider geschieht das Gegenteil.

     

     

  3. Richtig ist die Aussage, daß es keinen Beweis gibt, daß eine Erhöhung der Kohlendioxidanteile in der Atmosphäre eine Erhöhung der globalen Temperaturwerte in der behaupteten Größenordnung verursachen kann.

    Schlichtweg falsch:

    https://www.focus.de/wissen/klima/klimaschutz/endlich-bewiesen-forscher-messen-treibhauseffekt-durch-co2_id_4507677.html

    Fakt ist, daß weder China noch Indien noch die afrikanischen Staaten irgendetwas tun, um den Kohlendioxidausstoß zu verringern.

    Auch falsch:

    https://www.n-tv.de/wirtschaft/China-steigt-zum-Weltmarktfuehrer-auf-article19496136.html

    • Sie verwechseln da was. Die „Forscher“ haben „bewiesen“, dass CO2 Infrarot-Strahlung absorbiert und emittiert. Und das an zwei Orten! Na sowas! Das wussten wir schon vorher.

    • Sie glauben heute noch dem Focus? Die haben sich in den vergangenen Jahren stark geändert. Heute erscheint dort vor allem das, was in der anderen Presse steht. Irgendwo hatte ich mal gelesen, dass die Presse heute vom Staat subventioniert wird.

      Besuchen Sie mal diese Seite und sehen sich die IR-Absorptionsspektren von Wasser und CO2 an:

      https://tinyurl.com/cw2qune

      Wasserdampf, auch wenn er noch nicht wie eine Wolke aussieht, hat einen viel breiteren Absorptionsbereich als CO2. Dort steht auch:

      „Die eigentlichen Verursacher des Treibhauseffektes sind Wasserdampf (H2O) und eine Reihe von Spurengasen wie Kohlendioxid (CO2), Methan (CH4), Distickstoffoxid(N2O), Troposphärisches Ozon (O3) u.a., deren Anteil an der Gesamtmasse der Atmosphäre zusammen weniger als 1% ausmacht.“

      Wasser wird also an erster Stelle genannt. In der Atmosphäre haben wir nur 390 ppm CO2 (mal nur so als Durchschnittswert). Davon sind nur 3% „menschengemacht“. Das hatte der Focus auch mal geschrieben. Wenn das nur so ein geringer Anteil ist und Wasser gleichzeitig einen viel größeren Einfluss hat, ist der „menschengemachte Klimawandel“ die wirkliche „Klimalüge“.

      Ungefähr 2007 hat sich im Focus ein Klimaforscher aus den USA für die Behauptung der Klimaerwärmung auch entschuldigt. Weil die Temperaturmessung von früh auf nachmittags umgestellt wurde, wurde es statistisch wärmer.

      Die heutigen Klimaforscher sind meistens auch keine Physiker oder Meteorologen sondern Ökonomen. Und dafür gab es jetzt den Nobelpreis.

    • @Rico Schrage
      Locus:
      „Beide Messreihen zeigten übereinstimmend, dass CO2 in der Atmosphäre zunehmend Infrarotenergie abstrahlte – durchschnittlich stieg die Energie bei klarem Himmel pro Jahrzehnt um 0,2 Watt pro Quadratmeter. Dies bestätige die bisherigen Prognosen.“
      Der Urfehler bei diesen Pseudowissenschaftlern:
      Sie tun so, als ob sie nicht wüssten, daß sie die Wirkung der IR-Strahlen ex Sonne gemessen hatten. Somit haben sie soeben bewiesen, daß die Erhöhung des CO2-Gehaltes in der Atmosphäre die Erdoberfläche (und die Atmosphäre kurz darüber) kühlt. Mehr CO2 in der Atmosphäre bedeutet nämlich, mehr Absorption von IR-Strahlen ex Sonne. D.h. diese (vom CO2 absorbierten) IR-Strahlen erreichen die Erdoberfläche nicht und können dort ihre erwärmende Wirkung nicht entfalten. Da das jeder Physik-Student, oder auch jeder Abiturient weiß, ist es nicht vorstellbar, daß die Herren Forscher das nicht wissen. Die wissen, das, dürfen das aber nicht sagen, weil das dem Dogma widerspricht, und sie dann den gutbezahlten Job verlieren würden. So ist es dem Physiker Miskolczi ergangen, der seinen Job bei der NASA verloren hat, da er nicht bereit war, Schwachsinn zu erzählen.
      Weiter zum Niveau von Locus: Um die Gefährlichkeit von CO2  zu demonstrieren, fügt er ein Bild mit Kühltürmen ein, über welchen Wasserdampfwolken schweben. Soll der dumme Leser denken, Kühltürme emittieren ganz ganz viel böses CO2.

  4. „Allen vorliegenden Beweisen zufolge verursachen die Menschen nicht eine Klima-Apokalypse.“

    Das ist leider eine unzulässige Behauptung.

    Richtig ist die Aussage, daß es keinen Beweis gibt, daß eine Erhöhung der Kohlendioxidanteile in der Atmosphäre eine Erhöhung der globalen Temperaturwerte in der behaupteten Größenordnung verursachen kann.

    Fakt ist, daß weder hina noch Indien noch die afrikanischen Staaten irgendetwas tun, um den Kohlendioxidausstoß zu verringern. Nur China tut etwas in Richtung Reduktion der Bevölkerung. Aber das aus gänzlich anderen Gründen.

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