Die Energiewende ist ein Krebsgeschwür für die deutsche Volkswirtschaft

Krebsgeschwür Bild Twitter / eTobb

Eine Pressemitteilung der Verbraucherschutz-Organisation NAEB
Die Energiewende greift um sich wie ein Krebsgeschwür. Darauf weist der Stromverbraucherschutz NAEB, ein Organisation von über hundert Energieexperten, hin. Die Anlagen für Windstrom, Solarstrom und die Biogasstrom sollen noch mehr als verdoppelt werden. Die Umwelt wird verspargelt, verspiegelt und vermaist. Die Stromkosten steigen schnell weiter. Dazu entwickeln sich durch die Wendepolitik Metastasen, also Probleme auf anderen Wirtschaftsgebieten. Das Krebsgeschwür Energiewende führt zum Niedergang der deutschen Volkswirtschaft, wenn es nicht gestoppt und beseitigt wird.

Pressemitteilung Nr.138, 11.6.2016 

Unscheinbarer Start

Wie bei einem richtigen Krebsgeschwür war es ein unscheinbarer Anfang. Um die Stromerzeugung aus Wind und Sonnenstrahlung zu erproben und zu fördern, wurde das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) beschlossen. Der Betreiber einer regenerativen Stromanlage erhielt über zwanzig Jahre eine feste Vergütung. Die Vergütung deckte die Erzeugungskosten und bescherte dem Betreiber darüber hinaus noch eine überdurchschnittliche Rendite. Die für das Gesetz maßgeblich verantwortlichen Politiker haben dem Ökostrom-Prediger Franz Alt offensichtlich geglaubt, als er mit dem  Satz „Die Sonne schickt uns keine Rechnung“ durch Deutschland zog und eine preiswerte und nie versiegende Stromversorgung voraussagte.

Da zunächst nur wenige Anlagen gebaut wurden, konnte der damalige grüne Umweltminister, Jürgen Trittin, die Deutschen mit der Aussage beschwichtigen, die Energiewende koste einem Durchschnittshaushalt nicht mehr als eine Kugel Eis im Monat. So erschien auch die erste EEG-Umlage, mit der die Vergütung bezahlt wird, mit weniger als 0,5 Cent pro Kilowattstunde nicht als bedrohend.

Das Geschwür wächst

Doch die lukrativen Vergütungen zogen viele Investoren an. Die Banken sahen in der gesetzlich versprochenen hohen Vergütung über 20 Jahre eine sichere Anlage für ihre Kredite. Städte und Gemeinden glaubten, eine neue Quelle für Gewerbesteuer zu haben. Die Ratsmitglieder stimmten dem Bau von Anlagen zu, zumal diese vorgeblich das Klima retten sollten. Es wurde aber weder hinterfragt noch klar gesagt, wer hierfür letztlich die Kosten aufzubringen habe.

So schossen Windkraftanlagen bis zu 200 Meter in die Luft. Sie sind weit höher als der Kölner Dom. Hausdächer und sogar Kirchendächer, Brachflächen, aber auch Ackerland wurden mit Solarplatten verspiegelt. Auf wertvollem Ackerland wurden Energiepflanzen angebaut für die Erzeugung von Biogas, Ethanol und Biodiesel. Für Naturschutzgebiete, für unsere Wälder und für die von den Ökostromanlagen benachteiligten Anwohner gab es keine Schonung. So drehen sich in Deutschland heute mehr als 30.000 Windkraftanlagen mit über 45.000 Megawatt (MW) installierter Leistung. Nach den gerade ausgehandelten Vereinbarungen der Regierungsparteien soll die Leistung der Windstromanlagen jedes Jahr um weitere 2800 MW steigen. Das sind 1000 bis 1500 neue Windstromgeneratoren. Das Endziel ist, die Windstromleistung zu verdoppeln. Die installierte Leistung der Solaranlagen kommt mit derzeit mehr als 40.000 MW noch hinzu, die gleichfalls weiter wachsen soll.

Gebraucht dagegen wird in Deutschland je nach Tageszeit und Bedarfsschwankung nur eine Leistung von 40.000 bis 75.000 MW. An Wochentagen während der Arbeitszeit ist die nachgefragte Leistung am höchsten, nachts und am Wochenende sinkt sie deutlich ab. Dabei muss, was die Stromverbraucher an Leistung gerade nachfragen, zu jeder Sekunde haargenau bereitgestellt werden. Gelingt das nicht, wird das Netz entweder überlastet und Überlastsicherungen sprechen an, oder die Synchronisation der Wechselstromfrequenz wird gestört. Das bedeutet: In beiden Fällen kommt es zum Stromausfall.

Mit diesen Zahlen wird die Problematik des wetterwendischen und nicht planbaren Windstroms und Solarstrom verständlich. Bei Starkwind und Sonnenschein haben wir an Ökostrom heute schon zuviel. Aber er muss verbraucht werden, um das Netz nicht zu überlasten. Am einfachsten ist, ihn über das europäische Verbundsystem in die Nachbarländer zu leiten. Doch damit verschieben wir das Problem Überschussstrom zu unseren Nachbarn.  Wie bei einem richtigen Krebsgeschwür entwickeln sich nun Metastasen, an die die Gesetzgeber wohl nicht gedacht haben.

Metastase 1. Nachbarländer werden mit Ökostrom überflutet

Unsere Nachbarländer schützen sich vor dem Überschussstrom aus Deutschland mit Sperren an den Grenzen. Dafür sind große Transformatoren mit Phasenverschiebung  erforderlich. Es sind Investitionen im zweistelligen Millionenbereich. Sie sind zum Teil fertig gestellt oder in der Planung. Nur so können die Nachbarn ihr eigenes Netz sichern. Damit wird die Entsorgung des unbrauchbaren Ökostroms in die Nachbarländer deutlich erschwert.

Metastase 2. Entsorgung von überschüssigem Ökostrom kostet viel Geld

Den unzuverlässigen und nicht berechenbaren Ökostrom will niemand zu den hohen Vergütungskosten haben. Um ihn trotzdem in das Netz einspeisen zu können, wurde das EEG erweitert. Der teure Ökostrom wird an der Börse zu jedem noch so niedrigen Preis angeboten. So hatte der Ökostrom, der im Jahr 2015 mit rund 25 Milliarden Euro vergütet wurde, an der Börse nur noch einen Wert von zwei Milliarden Euro. Bei einem Überangebot an Ökostrom werden sogar Zuzahlungen („Negativpreise“) geleistet. Zu Ostern und am Muttertag dieses Jahres mussten für die Entsorgung überschüssigen Ökostroms jeweils mehr als 20 Millionen Euro gezahlt werden. Mit jeder neuen Ökostromanlage wird dies häufiger und mit höheren Beträgen geschehen. Die Metastase wächst.

Metastase 3. Erzeugungskosten konventioneller Kraftwerke steigen

Ökostrom muss nach dem EEG bevorzugt in das Netz eingespeist werden. Um das zu ermöglichen, müssen die konventionellen Kraftwerke, also die Kernkraftwerke, die Kohlekraftwerke und die Gaskraftwerke gedrosselt werde. Ihre Jahresproduktion wird vermindert, aber die Kosten für Abschreibungen, Personal und Wartung bleiben gleich hoch. Doch die Kosten je produzierter Kilowattstunde (kWh) nehmen zwangsläufig zu. Verzichten können wir auf die konventionellen Kraftwerke aber nicht. Sie müssen bereitstehen und einspringen, wenn der Wind nicht weht und die Sonne nicht scheint. Die Kosten für die Bereitschaft der konventionellen Kraftwerke werden auf über 4 Milliarden Euro im Jahr geschätzt.

Metastase 4. Ökostrom-Dumping treibt konventionelle Kraftwerke in den Ruin

Das vom EEG geforderte Verhökern des Ökostroms an der Börse zu jedem Preis, also weit unterhalb der Gestehungskosten, ist Dumping. Dumping zwingt den finanzschwächeren Kontrahenten in die Pleite. Dies sind die konventionellen Stromerzeuger. Und dieses Dumping müssen wir alle mit der EEG-Umlage finanzieren. So werden selbst die günstigsten Kernkraftwerke und Braunkohlekraftwerke in den Ruin getrieben, obwohl sie den Strom zu einen Fünftel der mittleren EEG-Vergütung produzieren.

Es ist eine unsinnige Behauptung von Politikern und von den Medien, die großen Stromkonzerne hätten die Energiewende verschlafen. Dies sei die Ursache für ihre Verluste. Der Grund ist eindeutig das gesetzlich geforderte Dumping des Ökostroms. Es ist  also staatliche Politik, die die Kohlekraftwerke in die Pleite treibt. Das ist derart offenkundig, dass es dafür keiner weiteren Beweisführung bedarf.  Doch ohne Kohlekraftwerke (oder Kernkraftwerke) gibt es keine Stromversorgung, die sicher ist. Daher müssen sie mit Steuergeldern oder mit einer neuen Umlage auf den Strompreis stets betriebsbereit gehalten werden.

Metastase 5. Stromerzeuger der Nachbarländer werden unwirtschaftlich

Die Stromversorger unserer Nachbarländer kaufen den deutschen Billigstrom an den Strombörsen. Er ist preiswerter als die Erzeugungskosten ihrer eigenen Kraftwerke. Damit gelangen auch die Stromerzeuger unserer Nachbarländer  in die Verlustzone. So haben die großen Stromproduzenten der Schweiz einen Ausfall der Dividenden für die nächsten Jahre bekannt gegeben. Selbst der staatliche französische Energieversorger EDF gerät in wirtschaftliche Bedrängnis.

Metastase 6. Stromvergeudung statt Stromsparen

Die Politik hat erkannt, stromintensive Betriebe sind mit den hohen und weiter steigenden EEG- Umlagen nicht wirtschaftlich. Daher wurde diesen Firmen die EEG-Umlage erlassen. Als stromintensiv gelten Betriebe, die für eine Wertschöpfung von 1000 Euro mehr als eine gesetzlich festgelegte Energiemenge (kWh) brauchen. Firmen, die leicht unter dieser Grenze liegen, werden bei dieser Sachlage nicht Strom sparen, sondern Strom unnütz verbrauchen, damit sie den Grenzwert überschreiten. Der Erlass der EEG-Umlage ist für sie viel günstiger als der zusätzliche Stromverbrauch. Zahlen müssen diesen Unsinn alle, die mit der Umlage belastet werden. Wir!

Metastase 7. Die Industrie wandert ab

Die hohen Stromkosten und die unberechenbare deutsche Energiepolitik haben viele Firmen dazu gebracht, ihre Zukunft im kostengünstigen und strompolitisch berechenbaren Ausland zu suchen. Dazu werden die bestehenden Betriebe nicht in das Ausland verlagert, sondern es werden neue Betriebe mit den modernsten Fertigungsanlagen im Ausland aufgebaut. Investitionen in Deutschland werden dagegen reduziert oder ganz eingestellt und mit den abgeschriebenen Anlagen gute Gewinne erzielt, aus denen die Auslandsinvestitionen bezahlt  werden. Gefertigt werden die neuen Anlagen für das Ausland vorwiegend  in Deutschland, was hier zu einem vorrübergehenden Boom der Investitionsindustrie führt. Wenn in den deutschen abgeschriebenen Betrieben die Wartungskosten zu hoch werden,  gehen sie an „Heuschrecken“ über, die sie in die Insolvenz treiben.

Dieser Prozess findet seit mehr als zehn Jahren statt. Er ist schleichend und wird von der Politik kaum wahrgenommen. Wir müssen uns darüber im Klaren sein: Eine Rückwanderung der verlorengegangenen Betriebe wird Jahrzehnte dauern, wenn in Deutschland wieder eine wirtschaftliche Energieversorgung herrscht.

Metastase 8. Umverteilung von unten nach oben

Dank der deutschen Energiepolitik bringen Investitionen in regenerative Energieanlagen hohe Renditen. Die Renditen müssen wir alle als EEG-Umlage mit unserer Stromrechnung bezahlen. Die privaten Haushalte, ob arm oder reich, brauchen alle etwa die gleiche Strommenge. Denn wir kochen und waschen elektrisch. Der Kühlschrank, die Gefriertruhe, das Fernsehgerät, der Computer und die anderen Haushaltsgeräte werden mit Strom betrieben. Nicht vergessen sollten wir das elektrische Licht. Vielfach brauchen die armen Haushalte sogar mehr Strom, weil sie nicht das Geld haben, stromsparende Geräte zu kaufen. Die armen Haushalte tragen überdurchschnittlich zur EEG-Umlage bei, die jedoch allein reichen Haushalten zufließt. Denn die Armen haben kein Kapital zum Investieren. Das EEG ist damit ein Gesetz zur Umverteilung von Arm nach Reich oder von unten nach oben. Es führt zu immer größeren sozialen Spannungen. Die Zahl der Haushalte, die ohne Strom leben müssen, weil sie die Stromrechnung nicht bezahlen konnten, nähert sich der Millionengrenze.

Metastase 9. Teurer und unnötiger Netzausbau

Das deutsche Stromnetz ist zur Versorgung mit Strom aus konventionellen Kraftwerken ausgelegt. Für das Einsammeln, Synchronisieren und Transformieren des regenerativen Stroms aus Anlagen, die über das Land verstreut sind, eignet es sich nur bedingt. Wegen Engpässen im Netz kann schon heute nicht immer der erzeugte Ökostrom in das Netz eingespeist werden. Die Erzeuger stört das wenig, da sie in diesen Fällen entschädigt werden. Dies gilt auch für Strom von Windkraftanlagen auf dem Meer, wenn die Landverbindung nicht rechtzeitig erstellt wird oder versagt. Bezahlen muss der Stromverbraucher mit immer höheren Stromkosten.

Zu verlegen sind neue Leitungen in den Verteilernetzen zum Einsammeln des Ökostroms, die nach Schätzungen des neuen Geschäftsführers des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) fünfzig Milliarden Euro kosten. Zusätzlich sollen noch Stromtrassen gebaut werden zwischen Nord- und Süddeutschland. Solche Überlandleitungen kosten mehr als eine Million Euro pro Kilometer. Für eine Erdverkabelung steigen die Kosten nach Auskunft des Netzbetreibers Tennet auf das Siebenfache. Da es erhebliche Proteste gegen die Überlandleitungen gibt, will die Politik die Leitungen trotz der hohen Kosten in die Erde verlegen, um eine höhere Akzeptanz bei den Anliegern zu erreichen. Geld spielt keine Rolle. Der Stromverbraucher muss ja zahlen. Auch die Stromverluste auf den langen Leitungen, die über 10 Prozent liegen, werden stillschweigend in Kauf genommen. Die Energiewende soll weitergehen, auch wenn Kosten ohne Ende entstehen.

Die Volkswirtschaft wird immer schwächer

Wie bei einem biologischen Krebsgeschwür schwächen die Energiewende-Gesetze die gesamte Volkswirtschaft. Die Stromkosten, ein elementarer Wirtschaftsfaktor, steigen immer weiter. Wirtschaftliche Arbeitsplätze werden in das Ausland verlagert. Hoch subventionierte Arbeitsplätze im Ökostrombereich sind kein Ersatz. Strom wird verschleudert und vernichtet, statt ihn wirtschaftlich zu nutzen. Soziale Spannungen werden durch eine gesetzliche Umverteilung von unten nach oben vergrößert. Die Umwelt wird durch immer mehr Ökostromanlagen belastet und zerstört.

Wie wird es weiter gehen? Wird die Energiewende fortgeführt, muss die Volkswirtschaft einen  Kollaps erleiden. Deutschland wird dann zu einem Entwicklungsland.  Werden Politiker und Parteien dagegen Front machen und die Energiewende mit ihren planwirtschaftlichen Gesetzen beenden? Oder werden sie sich gegen die Profiteure der Energiewende nicht durchsetzen, weil viele von ihnen selbst zu den Profiteuren gehören? Wird das Volk, also der Wähler, gegen die Energiewende endlich  aufstehen? Werden sich politische Parteien finden, die die derzeitige Indoktrination, die schon in den Schulen anfängt, bekämpfen? Noch ist es Zeit zur Umkehr. Nur eine Totaloperation des Krebsgeschwürs „Energiewende“ kann uns vor einem Ende mit Schrecken bewahren.

Prof. Dr. Hans-Günter Appel
Pressesprecher NAEB e.V. Stromverbraucherschutz

 
Freigegeben zur redaktionellen Verarbeitung und/oder Veröffentlichung als Leserzuschrift, Lesermeinung,
Kontakt:
hans-guenter.appel@naeb.info

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16 Kommentare

  1. #15: Sehr geehrter Herr Friedrich Schröder, führen Sie mal folgenden Versuch durch.

    a. Ersinnen Sie ein Experiment, wie Sie alle (von Ihnen angesprochenen) Politiker dazu bringen könnten, den (von Ihnen ausgewählten) Artikel zu lesen.

    b. Diskutieren Sie dann mit jedem der betroffenen Politiker.

    c. Machen Sie sich Notizen zu jeder Unterhaltung, mit jedem Politiker.

    d. Unterhalten Sie sich (dann) wieder mit den selben Politikern (mindestens einmal) und machen diese auf Schwächen und (!) Fehler in deren (!!) Argumentation aufmerksam, im Falle des Falles.

    1. Viele leugnen, was diese bei der ersten Unterhaltung gesagt haben (wollen). Sie erinnern sich plötzlich nicht mehr. Irres Phänomen.

    e. An deren Reaktion können Sie (dann) ein Wunder erkennen. 🙂

    2. Politiker machen keine Fehler.
    4. Politiker sind toll.
    5. […]
    6. Politiker lassen sich nicht belehren.
    7. […]

    f. Sie werden feststellen müssen, dass es nicht am Mangel an Infos liegen kann. 🙂 Um Vorlesungen zu halten, halten zu dürfen, muss man (sehr) viel wissen. Hier geht es jedoch nur um eine (einfache und folgenreiche) Entscheidung, für oder gegen den Nächsten.

    g. Aber, überzeugen Sie sich bitte selbst.

    MfG

    P.S.: Ach ja. Und fast alle sind der Kirche der Aufklärung zugehörig. 🙂 Annahme.

    Wenn Sie dann mit Ihrem Latein am Ende sein sollten, dann […] 🙂

  2. Danke an die Autoren.
    Dieser Artikel sollte Pflichtlektüre aller Politiker sein. Es wäre sicherlich auch ein substanzieller Beitrag, wenn die Autoren die Sinnhaftigkeit des SüdLinks ebenfalls analysieren würden. Denn eine Leitung, auch wenn sie eine HGÜ ist, würde nur den Windstrom von Schleswig-Holstein nach Bayern leiten, der Momentan erzeugt wird. Also würde statistisch betrachtet die Leitung an rund 200 Tagen im Jahr stromlos sein, weil der Wind nicht oder nur wenig weht und eine nennenswerte Stromerzeugung bzw. Stromlieferung kaum stattfindet.

  3. # 9 Werner Geiselhart

    Frau Hendricks möchte unsere gesamte Wirtschaft bis 2050 zu 95 % dekarbonisieren! Wenn das bei nur 50 %- Anteil mittels 3,2- MW- onshore- Windrädern erfolgen sollte, wären theoretisch/statistisch nach meiner Rechnung ebenfalls über 300 000 Stück nötig! Wegen Speicherung über PtG (eta ca. 20 % bei Methan) wären es dann sicher über 450 000!
    Mit einem führenden Vertreter der Brandenburger Bürgerinitiativen „Gegen Windräder im Wald und für eine 10- H- Regelung“ haben wir gestern mit ca. 20 Ökologie/Umwelt- Studenten der TU Berlin über 2 Std. darüber diskutiert und aus eigner Erkenntnis als Energietechniker/Wirtschaftler habe ich fast alle o. g. Argumente von Dr. Appel vorgebracht. Aus den Fragen der Studenten war jedoch zu erkennen, dass diese weitgehend von der Medienmeinung „Energiewende und Windräder, auch in den Wäldern sind eine gute Sache“ indoktriniert sind. Hoffentlich haben wir sie zum Nachdenken angeregt. Armes Deutschland.

  4. Bei NAEB wird gute Arbeit geleistet! Meien Dank für den Artikel. Knallhart zusammengefasst und gut formuliert!

    Die Kohlekraftwerke werden spätestens ab dem Zeitpunkt der Abschaltung des letzten Kernkraftwerks (2022)bei weiter steigendem Windkraftausbau beängstigenden Lastschwankungen unterworfen sein. Da ohnenin niemand mehr in ihren Erhalt investieren wird, käme es in der Folge zu einem raschen „zu Schrott fahren“ dieser Anlagen. Mittlerweile ist zu hoffen, dass spätestens dann die „Energiewende“ vor den Bürgerinnen und Bürgern ihren Offenbarungseid leisten muss.

    Mit der von der Regierung beabsichtigten Verteuerung von Stahl und Zement könnten sich die „NIE“ allerdings noch einmal selbst ins Knie schießen. Dann steigen die Baukosten der Winmühlen und andere Einrichtungen. Sofern die Regierung dann nicht wieder Sonderregelungen zum Ausgleich für diesen Sektor einführt, verlängert sich die Amortisationszeit. Gleich wie, der Strompreis muss steigen.

    Es müsste verantwortliche Manager und Kapitaleigner geben, die sich trotz Anweisung der Bundesnetzagentur weigern, ein ausgefallenes Kohlekraftwerk wieder in betriebsfähigen Zustand zu versetzen. Dann wollen wir doch mal weiter sehen, was passiert!

    Aber bei den Feiglingen, die da in den Vorständen und Aufsichtsräten alles abnicken und an ihren Sesseln kleben, ist das wohl nicht zu erwarten.

  5. @Werner Geiselhart #9
    Die Politik kann sogar für eine Gesellschaft die 100% EE-Stromversoruung per Gesetz diktieren. Nur wird dieses „Neue Deutschland“ dann keine Wissenschaft, keine Forschung und keine Weiterentwicklung haben auch wird dieses Deutschland keine gut zahlende Arbeitsplätze bzw. überhaupt keine Arbeitsplätze mehr haben, weiterhin wird dieses Deutschland erst an Mangel und dann an in der Armut zugrunde gehen. Wohlstand….das war dann mal in Deutschland!
    Aber genau diesen Mangel hat die Grün-Sozialistische Merkel Diktatur eingeführt und dadurch kommt die Armut und mit der Armut das Chaos über unser Volk.

  6. Unter den Deckmantel einer Stifter Allianz geht es nächstes Jahr nach der Bundestagswahl der Autoindustrie politisch per makrtfeindlicher Gesetzgbung an den CO2 Abgaskragen….wie das Handelsblatt zu berichten hat.
    Der mangel und die armut durch das CO2 Verbotsdiktat einer durchgeknallten Grün-Sozialistischen Merkel nimmt somit für die Deutsche Gesellschaft weiter an Fahrt auf.

  7. Glückwunsch den Autoren für die klaren Aussagen.
    Hinzuzufügen wäre, daß sich hinter den explodierenden Kosten wiederum Energie verbirgt. Wir erleben also hier eine nie dagewesene Energieverschwendung. Zumindest die Naturwissenschaftler und Techniker unter den Protagonisten der Energieverschwendewende wissen das, aber sie haben kein Gewissen. Geld regiert die Welt.

  8. Volle Zustimmung, mit einer Ausnahme: Wenn wie geplant der 80%-Anteil der „Öko“-Energie am Primärenergieverbrauch bis 2050 durchgepeitscht wird, mit einem 50%-Anteil Windenergie am Öko-Anteil, benötigen wir, selbst wenn das mit den 50% Energieeinsparung klappen würde (nicht lachen), bezogen auf den heutigen Primärenergieverbrauch, 20% Windenergie. Bisher liefert(?) die Windenergie 2,3%, der Zubau-Faktor wäre dann 8,7. Selbst wenn technische Fortschritte die Effizienz steigern würden, wird das wieder aufgehoben durch den geplanten Einsatz des Power-to-Gas Verfahrens, durch dessen 30%-Wirkungsgrad noch wesentlich mehr Windräder gebaut werden müssen, um die Speicher füllen zu können. Eine Verzehnfachung der Windanlagen wäre für diese irren Ziele nötig und nicht nur eine Verdoppelung!
    250.000 – 300.000 von diesen Teilen, ein irrer Gedanke. Aber vermutlich ist die autochthone Bevölkerung bis dahin schon in ein vernünftiges Land ausgewandert, die Industrie dürfte dann ja sowieso weg sein, so dass der 50%-Einspargedanke wieder realistisch erscheint.

  9. Bravo, danke, Herr Professor Appel, gut geschrieben.
    Und das alles wird nur gemacht, weil weltweit angenommen wird, daß jede noch so kleine Strahlendosis gefährlich sein könnte (dabei ist das Gegenteil der Fall).
    Beispiel Fukushima:
    Es sind NULL Menschen durch Strahlung gestorben oder auch nur in ihrer Gesundheit geschädigt worden, das ist in allen Fachmedien nachzulesen. Auch in Zukunft sind KEINE gesundheitlichen Probleme als Folge der Strahlung zu befürchten.
    Es gibt etwa 150 StrahlenSCHUTZopfer, weil Patienten evakuiert und so deren ärztliche Versorgung abgebrochen wurde. Sogar das viel beachtete Leitmedium DER SPIEGEL berichtet das (17/2016, S 106, „Schön verstrahlt“), es wird geschrieben: „Viele Menschen starben dagegen an den Folgen der weiträumigen Evakuierung ….. Kranke wurden aus Intensivstationen abtransportiert, Alte aus ihrem Pflegeheim geholt, …. Die vorsichtigste Berechnung geht von mindestens 150 Todesfällen aus. Eine Studie der Standford University kommt auf 600 Evakuierungsopfer…“ und „…glauben, daß schwache Strahlung dem Organismus nicht schadet, sondern sogar nützt.“ — Die Zahl der StrahlenSCHUTZopfer liegt nach SPIEGEL zwischen 150 und 600.
    In Tschernobyl wurden doppelt so viele Menschen evakuiert wie in Fukushima. Es kann daher geschlossen werden, daß es in Tschernobyl etwa doppelt so viele Strahlenschutzopfer wie in Japan gegeben haben kann, also zwischen 300 und 1200. Die Summe von Tschernobyl und Fukushima liegt dann bei 450 bis 1800 Opfer des Strahlenschutzes bei zwei Reaktorunfällen.
    Laut UNSCEAR hat die Kerntechnik seit Beginn von 1945 bis 2007 durch Strahlenunfälle insgesamt 147 Todesopfer gekostet, da sind Tschernobyl und Unfälle in der Medizin mit eingeschlossen (z.B. versehentliche Bestrahlungen mit tödlicher Dosis bei der Krebsbehandlung), auch der militärische Bereich in den Anfängen. Die Zahl der IAEA liegt um etwa 20 höher.
    Wir kommen damit zu der eigenartigen Erkenntnis, daß der Strahlenschutz viel mehr Todesopfer gefordert hat als die Strahlung. Es ist SCHUTZ vor Strahlenschutzmaßnahmen erforderlich, also Strahlenschutz-SCHUTZ.

    Mir fällt immer wieder Obelix ein mit der Bemerkung „Die Römer spinnen“. Das passt auch für die Menschen mit ihrer Strahlenangst.

  10. #5 Sehr geehrter Herr Pesch,
    gestern stand bei uns in der Zeitung (RP), daß RWE die Gehälter der im Kraftwerksbereich beschäftigten Personen um 25 % kürzen will. Das Krebsgeschwür EEG schreitet immer schneller voran.
    MfG

  11. Krebs ist eine furchtbare Krankheit und man wird ihn erst los, wenn die letzte Metastase beseitigt ist. Aber der Vergleich im Artikel von Prof. Appel trifft zu. Die seit Jahren infolge des EEG steigenden Energiekosten hatten auch der Stahlindustrie in Deutschland geschadet. Selbst einer der führenden globalen Hersteller von rostfreiem Stahl, das finnische Unternehmen Outokumpu hatte sich wegen steigender Energiekosten aus Deutschland zurückgezogen. Wenige Jahre davor hatte Outokumpu Stahlwerke von ThyssenKrupp in
    Deutschland übernommen aber die steigenden Energiekosten machten schließlich die Stahlproduktion in Deutschland unrentabel und viele Arbeitsplätze gingen verloren. Wenn Stahl teurer wird, wird auch Erdöl teurer, da für die Verkleidung der Bohrlöcher (casings genannt) jährlich weltweit etwa 20 Millionen Tonnen Stahl verarbeitet werden – die Menge an Spezialzement für die Bohrlöcher ist sogar noch größer. Die im Zuge des EEG bzw. der „Energiewende“ geplanten CO2-Gebühren für die Zementindustrie werden den entsprechenden Zementherstellern sehr zu schaffen machen und das Gefasel von Flugasche als Ersatz für Portlandzement kann man auch vergessen, da ohne eine Mindestmenge Portlandzement es sehr wackelig werden kann ! Wir haben es hier mit einer volkswirtschaftlichen Kettenreaktion der Zerstörung zu tun – also mit einer totalen Deindustrialisierung – Morgenthau könnte neidisch werden !

  12. Was lesen wir bei SPON:
    EnBW verschärft sein Sparprogramm: Der Energieversorger zieht sich aus dem Geschäft mit Großkunden zurück. Jetzt stehen Hunderte Arbeitsplätze auf dem Spiel, auch in anderen Konzernteilen.
    …..
    Die Geister die man rief, wird man nun nicht mehr los. Wir schaffen das….

  13. Die Energiewende mit ihren marktfeindlichen Subventionsgesetz EEG ist deswegen ein Krebsgeschwür für die Deutsche Gesellschaft (Volkswirtschaft), weil in einen staatlich zwangsverordneten Dauersubventionsprodukt = sog. Erneuerbare Energiesystem KEINE Wirtschaftliche (marktwirtschaftliche) Wertschöpfung und damit ein Mehrwert für unsere Gesellschaft stecken kann.

    Mangel und Armut wird den Weg der asozialen Energiewende mit ihren markt-gesellschaftsfeindlichen staatlichen Subventions-Zwangs EEG kennzeichnen.

  14. Mein ganz herzlichen Dank an die Autoren für die klaren Worte!

    P.S. dieser Artikel hätte im Spiegel stehen können zusammen mit der Ankündigung der Spiegel Redaktion dass die Leserschaft über jede der Metastasen immer top-aktuell informiert wird.

    So aber liest es die Spiegel Redaktion hier auf EIKE. Aber, die haben ja im August 1986 bereits den Götzen des Treib“haus“effekt Tsunami geopfert,
    – magazin.spiegel.de/EpubDelivery/spiegel/pdf/21113442 (Link für die unermüdlichen Suchmaschinen).

  15. Bei der Lektüre dieser Veröffentlichung müsste doch eigentlich allen, die deutsch lesen können , nicht nur Barbara Hendricks und Claudia Kempfert, endlich klar werden :
    Kein Wunder, dass Deutschlands EEG und Energiewende einzigartig geblieben sind und sie nun sogar mit dazu beitragen , dass sich nach GB auch bald andere europäische Länder aus der von Deutschland beherrschten EU verabschieden werden.

  16. Danke für diesen aussagekräftigen Artikel. Hinzu kommen noch die Kosten für erforderliche Netzeingriffe, die in diesem Jahr wohl um die 1,5 Milliarden Euro liegen werden.

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