Schlimme Mogelpackung: Grünen-Studie “Brennpunkte des Klimawandels in Deutschland” entpuppt sich als phantasievolles Lobbymachwerk

von die kalte Sonne
Die deutschen Medien fielen im August 2015 mal wieder auf eine fragwürdige Lobbystudie der Grünen zum Klimawandel herein. Eine Klimaaktivistin und Politikwissenschaftlerin schreibt eine von den Grünen hochgelobte Klimauntergangsstudie. Und die Vorsitzende des Bundestags-Umweltauschusses, die Grüne Bärbel Höhn, sagt dazu: Das ist aber nur ein kleiner Vorgeschmack. In den nächsten Jahrzehnten dürften die Wetterextreme in Deutschland noch deutlich schneller aufeinanderfolgen” (Siehe dazu auch den EIKE Beitrag von Helmut Kuntz (hier)

“Phasen extremer Hitze”Klimawandel erreicht Deutschland

Skeptiker reduzieren die Folgen der Klimaveränderungen zuweilen auf nicht mehr als ein bisschen mediterranes Flair für Deutschland. Für die heimische Flora hat die schleichende Erwärmung jedoch knallharte Konsequenzen. […] Die Fraktion der Grünen im Bundestag hat die Studie “Brennpunkte des Klimawandels in Deutschland” bewusst im Vorfeld des Klimagipfels veröffentlicht, der am 30. November in Paris beginnt. Die Teilnehmer der UN-Konferenz sollen eine neue Klimaschutz-Vereinbarung verabschieden. […] “Hitzewellen, Stürme und Überschwemmungen haben schon in den vergangenen zehn Jahren spürbar zugenommen – Das ist aber nur ein kleiner Vorgeschmack. In den nächsten Jahrzehnten dürften die Wetterextreme in Deutschland noch deutlich schneller aufeinanderfolgen”, sagt Bärbel Höhn. Die Grünen-Politikerin ist Vorsitzende des Bundestagsausschusses für Umwelt- und Naturschutz. Sie plädiert für eine Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energie im Heizungsmarkt und für geringere Verbrauchsobergrenzen bei Neuwagen.

Da lohnt sich ein Blick in die Originalarbeit, die als pdf auf der Grünen-Webseite verfügbar ist. Autorin der Auftragsstudie ist Dr. Stefanie Groll. Auf der letzten Seite der 43-seitigen Broschüre erfahren wir mehr über Frau Groll:

Dr. Stefanie Groll ist freie wissenschaftliche Mitarbeiterin im Bereich Klima- und Energiepolitik. Sie recherchiert und analysiert, schreibt Studien und verfasst journalistische Beiträge für Stiftungen, Verbände und Parteien. Seit 2009 ist Stefanie Groll in der Klima- und Energiebewegung engagiert. Fachliche Expertise hat sie also durch berufliche und private Beschäftigung mit politischen, wirtschaftlichen, ökologischen und sozialen Aspekten von Klimawandel erworben. Sie promovierte von 2009 bis 2013 an der Graduate School of Politics der Universität Münster.

Stefanie Groll ist laut eigener Einlassung eine Klimaaktivistin. Eine denkbar schlechte Ausgangsposition, die Interessenskonflikten Tür und Tor öffnet. Diese Kleinigkeit verschweigt ntv und lässt die Autorin quasi als unabhängige Gutachterin erscheinen. Zudem scheint Frau Groll von der Ausbildung her keinlerlei naturwissenschaftliche Fächer mitzubringen. ‘Graduate School of Politics’ lässt auf eine eher politische Fachausrichtung schließen. Auch dies keine gute Grundlage für die Beschäftigung mit komplizierten klimatischen Fragen.

Schauen wir nun in die Studie. Frau Groll beginnt mit den apokalyptischen Prognosen des IPCC, die auf Grundlage einer stark überhöhten CO2-Klimasensitivität entstanden sind und daher weit über das Ziel hinausschießen. Die wirklich wichtigen Fragen lässt Stefanie Groll unbeantwortet: Gibt es heute mehr Hitzewellen als vor 1000 Jahren als es schon einmal so warm war wie heute? Lieber schockt die Autorin mit dem Verlust des geliebten Wintersports:

Schneefreie Alpen – Abschied vom Wintersport absehbar

Ärgerlich. Groll hat sich hier nicht einmal die Mühe gemacht, die Fakten nachzuprüfen:

·       Winter in Deutschland immer milder? Februar-Temperaturen sind während der vergangenen 28 Jahre immer weiter abgesackt

·       Ärgerlich: Winter in Salzburgs Bergen sind in den vergangenen 30 Jahren kälter geworden

·       Alpenwinter werden seit 26 Jahren kälter

·       Pressemitteilung des Verbands Deutscher Seilbahnen: “Von einem ‘AUS’ des Wintersports aufgrund des Klimawandels, wie es häufig prognostiziert wird, kann demnach keine Rede sein”

Dann geht es um den städtischen Wärmeinseleffekt, der nun wirklich nichts mit dem Klimawandel zu tun hat. Groll schürt weiterhin Ängste um den deutschen Wald:

Den Thüringer Wäldern und die Thüringer Forstwirtschaft gelten als mäßig bis stark durch den Klimawandel gefährdet. Die im Freistaat wichtige Holzindustrie muss sich dem anpassen.

Groll kennt offensichtlich nicht die Ergebnisse der Bundeswaldinventur (“Unerwartete Wendung: Laut der dritten Bundeswaldinventur geht es dem deutschen Wald gut“). Für Rhein & Ruhr sieht die Autorin schwarz:

Noch mehr Regen an Rhein und Ruhr
Nordrhein-Westfalen ist schon jetzt Spitzenreiter in Sachen Niederschlag, in Folge des Klimawandels dürfte es noch nasser werden an Rhein und Ruhr. Die Hochwassergefahr nimmt zu, wenn sich in Süddeutschland und NRW selbst die Winterniederschläge intensivieren. Der Rheinpegel bei Köln und Düsseldorf dürfte auch in Folge der alpinen Gletscherschmelze steigen. Neben zunehmender Hochwassergefahr zeigt sich eineTendenz der Zunahme von starken Winterstürmen und Tornados. Wann, wo und in welcher Intensität sie auftreten, vermögen Klimawissenschaftler/innen jedoch nicht zu sagen.

Viele Behauptungen, jedoch weitgehend ohne fachliche Basis. Seriöse Fachuntersuchungen zeigen nämlich oft das genaue Gegenteil von dem, was Stefanie Groll hier suggeriert:

·       Klimabericht des Umweltbundesamtes (UBA) zu Deutschland: Kein statistisch gesicherter Anstieg extremer Niederschläge oder von Trockenperioden

·       Hessischer Starkregen aus dem Juli 2014 eine Folge des Klimawandels? Eher unwahrscheinlich. Statistiken zeigen eine Abnahme schwerer sommerlicher Regengüsse während der letzten 100 Jahre

·       Neue begutachtete Studie in Nature Climate Change: Klimawandel lässt Hochwasser in Europa wohl in Zukunft seltener werden

·       Eine unbequeme Wahrheit: Während der Kleinen Eiszeit waren die Stürme in Europa stärker als heute

·       Helmholtz-Zentrum Geesthacht: Winterstürme in Nordwesteuropa bisher nicht vom Klimawandel beeinflusst

Kein Wunder, dass man im Literaturverzeichnis der Broschüre internationale Fachliteratur vergeblich sucht, dafür aber auf etliche populärwissenschaftliche Bücher aus der IPCC-Ecke trifft. Das Fazit ist bitter: Eine lupenreine Lobbystudie einer fachfernen Autorin, die von den Grünen als seriöse Untersuchung verpackt und verkauft wird. Peinlich hoch zwei. Ob es irgendwer bemerkt hat?

Wer sich für die wahren Hintergründe des Klimawandels in Deutschland interessiert, dem sein unsere Analyse “Klimawandel in Deutschland: Eine geowissenschaftliche Betrachtung” empfohlen, die auf einer Auswertung der internationalen Fachliteratur durch einen Naturwissenschaftler basiert.

Übernommen von die kalte Sonne hier

  

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11 Kommentare

  1. @ #3 Buehning

    „Auch ohne drohende Klimakatastrophe macht es natürlich Sinn, den Umstieg von fossilen auf erneuerbare Energien weiter voranzutreiben.“

    Der Mann ist ein Scharlatan und jemand, der als Trittbrettfahrer so wie F. Vahrenholt an die Geldtöpfe will.

    Es ist völliger Quatsch eine längst aus ökonomischen Gründen ausrangierte Technik zur Energiebereitstellung zu nutzen.
    Der Mann übersieht, daß der Preisunterschied (Kostendifferenz) als Verlust in der ökonomischen Bilanz einer Volkswirtschaft ausgewiesen werden muß. Und selbstverständlich müssen die Verluste verzinst und thesauriert werden.

    Kein Betrieb und keine Volkswirtschaft kann sich ein derart unsinniges Verhalten auf Dauer leisten.

    „…um die Dekarbonisierung durch neue Technologien, durch Effizienzsteigerung des Energie- und Materialverbrauchs und durch grundlegende Verbesserung der herkömmlichen fossilen Energieerzeugung auf kluge und sparsame, also wahrhaft nachhaltige Weise zu erreichen.“ von: Von Sebastian Lüning
    Geologe

    Und das sagt alles:
    Wenn der Mann in fremden Revieren wildert, kommt Murks heraus. Er täte gut daran die Finger von der Ökonomie zu lassen und sich auf das zu beschränken, was er studiert hat. Also möge er bei den Naturwissenschaften bleiben.

  2. #7
    Wenn die Kondensstreifen verdunsten heißt das lange noch nicht, dass das Wasser verschwindet, oder? bei der dort herrschende Temperaturen könne das unsichtbare Wasserdampf wieder zum Eiskristallen werden (Schleierwolken), was das unterkühlte Wasserdampf auch tut. Nur kommt noch dazu das Spezifisches Gewicht von Wasserdampf, welche niedrige ist, als der von Luft und deswegen steigt das Wasserdampf in die Stratosphäre Herr Heinzow. Bei der Aggregatwechsel entsteht zwangsläufig Unterdruck (Awogadro`che Gesetz)und der wird selbstverständlich ausgeglichen aus der unteren Luftschichten die, unter umständen, feucht sein könnten und so die Stratosphäre mit weitere Feuchtigkeit zu „versorgen“. Laut eine Studie der Airbusindustrie verbleibt das Triebwerkswasser in der Stratosphäre bis zu 14 Tage. Das heißt der Mensch schafft neue Bedingungen für eine neue Wolkenschicht in der Stratosphäre die besteht aus Kerosinverbrennung in Mengen die mindestens dem zehntätigen Flugbetrieb entspricht, mit stets steigender Tendenz.
    MfG

  3. @ #6 Hans-Dieter Schmidt sagt:

    „Je kälter es global ist, …“

    Nein,
    Es gilt die jeweilige (Nord-, Süd-)Hemisphärische (unsinnige) Mitteltemperatur. Das ist aber nur eine Folge Veränderung der Ein- und Ausstrahlungsflächen, wobei zur Zeit der Sonnenwende die hemisphärische Abstrahlfläche am größten ist, also auch die meridionale Temperaturdifferenz. Der Rest ist dann Zyklonentheorie, wie Horst Mahlberg sagen würde.

    Aber das meinten Sie auch. Ich schreib das nur, damit nicht irgendwelche D… das gewollt mißverstehen.

  4. @ #4

    „Das Wasser aus den Kondensstreifen verteil sich durch horizontale Strömungen“

    Kondensstreifen mit längerer „Lebensdauer“ entstehen nicht in der Stratosphäre, denn die ist zu trocken, als daß die Eiskristalle allzulange existieren könnten.

    Wer die Kondensstreifenbildung verfolgt, stellt fest, daß es Unterbrechungen gibt, die dadurch verursacht werden, daß entlang des Flugweges die Luftfeuchtigkeit (im 10 bis 20 km-Bereich) unterschiedlich ist.

  5. Hallo Herr Estermeier #1,

    Ihre Beobachtung ist völlig richtig. Je kälter es global ist, umso größer der Temperaturunterschied zwischen Pol und Äquator. Je größer dieser Temperaturunterschied, umso stärker und häufiger die Stürme.

    Dazu braucht man keinen Klimawandel und gar nichts. Jedes Jahr im Sommer bzw. Winter wird der Sachverhalt offensichtlich. Nur AGW-Spinner behaupten, dass die wärmere Atmosphäre mehr Stürme bringt.

    Dipl.-Met. Hans-Dieter Schmidt

  6. #3:hallo, Herr Buehner,
    „wahrhaft nachhaltig“ ist, wenn es um Energie geht:

    E = mc^2

    Die Sonne macht es uns vor. Das sollte ein Physiker wissen.
    Also die Kernkraft!

    Mit Hilfe der Formel E=mc2 lässt sich daraus leicht ein Massenverlust von 1,5 mal 10^10 Tonnen pro Stunde errechnen. Hinzu kommt (und daran denken viele in erster Linie beim Thema Massenverlust) allerdings noch der Teil der Materie, den die Sonne aufgrund des so genannten Sonnenwindes verliert (etwa den 10-13. Teil ihrer Masse pro Jahr).
    Nichts ist ewig und auch unser endliches „Leben“ ist auf permanente (bescheidene) Energieaufnahme angewiesen.

    mfG

  7. #1 Markus Estermeier
    Als ehemaliger Segelflieger kann ich nur meine Beobachtung zu diesen Problem schreiben. In Gegensatz zu vielen Meteorologen bin ich der Meinung , dass an gewissen meteorologischen Ereignissen der Mensch dran schuld ist. Es ist doch viehleicht unbestrittene Tatsache, dass durch die Verbrennung von Kerosin (Petroleum mit C7 – C8) das Wasser entsteht. So lange bis diese Verbrennung in der mittlere Troposphäre oder an der Erdoberfläche statt findet ist es harmlos, weil der Wassergehalt der dortiger Luft in den prozentuellen Bereich liegt. Die Bemühungen immer schnelle zu Fliegen treibt die Flugbahnen in die sg. Tropopause bzw. in der Polarregionen in die Stratosphäre, wo die Luft frühe praktisch trocken wahr. Das Wasser aus den Kondensstreifen verteil sich durch horizontale Strömungen oder je nach dortige meteorologische Situation steigt und bildet sg. Schleierwolken. Diese Schleierwolken lenken die kurzwellige Sonnenstrahlen ins all und dadurch wird die Strahlungsbilanz gestört, weil die eingestrahlte Wärme von der Sonne da durch kleinere wird und falls der 2. Satz der Thermodynamik gilt, kann dies nicht durch eine Abstrahlung Behinderung wettgemacht werden. Weil dies alles chaotisch verläuft können ach gegenüber frühe extremere Wetteränderungen beobachtet werde. Falls diese Überlegungen richtig sind, ist natürlich die CO2 Theorien der Grünen Weltrettern vollkommene Nonsens.
    MfG

  8. Sebastian Lüning ist ganz klar Befürworter der Windmühlen-Mentalität.

    „Auch ohne drohende Klimakatastrophe macht es natürlich Sinn, den Umstieg von fossilen auf erneuerbare Energien weiter voranzutreiben. Durch das Verständnis, dass natürliche Klimaeinflüsse auch in Zukunft eine wichtige Rolle spielen werden, haben wir jedoch kostbare Zeit gewonnen, um die Dekarbonisierung durch neue Technologien, durch Effizienzsteigerung des Energie- und Materialverbrauchs und durch grundlegende Verbesserung der herkömmlichen fossilen Energieerzeugung auf kluge und sparsame, also wahrhaft nachhaltige Weise zu erreichen.“

    Die Forderung der „Dekarbonisierung“ macht für mich, wie Lüning das darstellt, „natürlich keinen Sinn“ (ein Wolf im Schafspelz?)!

  9. Ich hab da mal eine Frage an die Meteorologen hier.

    Wenn sich das polare Klima der skandinavischen Regionen etwas weiter nach Süden ausdehnt, müßte es durch die Verschiebung des Übergangsbereiches kalt/warm in Deutschland mehr und heftigere Stürme geben. Ist das soweit richtig?
    Wenn ja, würden die von den AGWlern prophezeiten Wetterkatastrophen doch wohl eher zu einer Kaltzeit passen. Zumindest soweit es das nördliche Europa betrifft.

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