Nachgefragt: CO2 Vermeidung als gesellschaftliche Aufgabe – Aber bitte nicht nach dem Sinn fragen

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von Helmut Kuntz
Der lokale Versorger N-ERGIE Nürnberg wirbt mit seinem CO2-Minderungsprogramm

Anm.: Es ist der Versorger, welcher von der Beteiligung am Gaskraftwerk Irsching, welches auch aufgrund des eigenen Ausbaus der „neuen Energien“ bisher nie Strom liefern durfte  erhebliche Verluste einfährt.

[4] Die Energiewende zum Durchblättern. Das CO2-Minderungsprogramm 2015 für Kunden der N-ERGIE

Klimaschutz in Ihrer Heimat ist auch globaler Klimaschutz.

In Nürnberg und in der Region unterstutzen wir Sie dabei mit dem CO2-Minderungsprogramm. Wie in den vergangenen Jahren stellt die N- ERGIE auch 2015 Fördergelder in Hohe von 800.000 Euro zur Verfügung. Das Programm war in den vergangenen Jahren sehr erfolgreich: Allein 2014 wurden mehr als 3.500 Maßnahmen umgesetzt, die dafür sorgten, dass ca. 6.000 Tonnen weniger Kohlendioxid in die Atmosphäre gelangten.

… jeder Beitrag ist wertvoll. Er ist Teil der globalen Anstrengungen, die Folgen der Erderwarmung in den Griff zu bekommen.

800.00 EURO, das sind ca. 8 % des gesamten Jahresüberschusses von 2014[1]   deklariert als wertvollen Beitrag für 6.000 Tonnen CO2-Vermeidung?

Das globale, deutsche CO2-Minderungsprogramm 2020 „rettet“ die Welt vor gerade einmal 0,0005 °C pa (Anm.: Dies gilt für den hohen IPCC 3°C Forcingwert). Welchen Nutzen trägt dazu das N-Energie Minderungsprogramm bei?

Nutzenabschätzung des N-ergie CO2-Minderungsprogrammes

Deutschland wurde aktuell nach 32 Jahren (vielleicht) um 0,1 °C heißer[3]. Um die Temperatur auf den Stand von vor 32 Jahren um diese 0,1 °C zurück zu drehen, würde man mit diesem Programm über 10.000.000.000.000 EUR (10.000 Milliarden EUR) bezahlen müssen. Hoffe, mich dabei nicht verrechnet  zu haben, denn bei CO2-„Effizienzabschätzungen“ explodieren die Nullen im Wortsinn. Gerechnet wurde IPCC-konform mit 1 GT CO2 = 0,001 °C Temperaturerhöhung pa[2].

Dem Autor scheint dies ein extrem „wertvoller Beitrag“ zu sein, bei dem man nach einer vielleicht etwas effizienteren Verwendungs-Möglichkeit zum Nutzen für die Gesellschaft fragen darf.

Der Autor fragte deshalb bei der N-ENERGIE nach der Nutzenbetrachtung an (Auszug): 

An die N-Ergie AG

… Um 800.000 EUR zur CO2-Minderung im Rahmen eines Klima-Zielprogrammes bereitzustellen, welches der Stadt Nürnberg hilft damit ihre Klimaschutzziele zu erreichen, haben sicher vorher Klimafachleute abgeschätzt, wie viel Anteil diese CO2-Minderung am Weltklima bewirkt.

Deshalb die Bitte um Information des (Welt-)Temperaturnutzens der 6000 Tonnen CO2-Minderung pa.

Vielen Dank für eine Rückinformation.

Schon nach wenigen Tagen kam eine Rückinformation (Auszüge):

Sehr geehrter Herr xxx,

In Anbetracht der Milliarden von Tonnen CO2, die jährlich weltweit emittiert werden, sind 6000 To Einsparung nur ein kleiner Baustein, der sich sicherlich nicht direkt auswirken.

Dazu müssen alle beitragen und sukzessive Ihre CO2-Emissionen mindern.Leider hat Deutschland aufgrund der Energiewende gegenüber dem Durchschnitt der EU einen höheren CO2-Ausstoß.

Unten finden Sie eine Grafik, die über den CO2-Ausstoß verschiedener Regionen. Weitere Informationen dazu finden Sie auch auf unseren Seiten zur Gesellschaftlichen Verantwortung. https://www.n-ergie.de/header/die-n-ergie/gesellschaftliche-verantwortung.html

Leider fehlten bis auf die recht unpräzise Angabe „nur ein kleiner Baustein, der sich sicherlich nicht direkt auswirken“ die angefragten Daten. Deshalb wurde die Anfrage wiederholt:

Sehr geehrte xxx,

die N-Energie sollte doch ein Versorger sein, der auch Kosten und Nutzen zu beachten hat.

Sie informieren: "..nur ein keiner Baustein, der sich sicherlich nicht direkt auswirkt".

Nun sind 800.000 EUR pa zur CO2-Minderung nicht mehr wenig. Für einen solchen Betrag erwartet man schon eine quantifizierbare und nicht nur ideelle Wirkung. Denn sonst stellt sich die Frage, ob eine solch hohe Summe nicht für andere Maßnahmen weit wirkungsvoller zum Nutzen / Schutzmaßnahmen für die Gesellschaft eingesetzt werden könnte. Ich gehe davon aus, dass bei N-Ergie diese Abwägung sorgfältig gemacht wurde.

Können Sie darüber etwas mitteilen?

Darauf hin hat hat es länger gedauert, aber es kam eine Antwort (Auszüge)::

Sehr geehrter Herr xxx,

das CO2-Minderungsprogramm ist, wie erläutert, für die N-ERGIE ein Baustein in unserem Engagement für die Umwelt. Es besteht bereits seit 20 Jahren und wurde gemeinsam mit der Stadt Nürnberg entwickelt.   ….die Stadt Nürnberg und die N-ERGIE sind davon überzeugt, dass viele kleine Schritte zu einem großen Ganzen führen, gemäß dem Motto: global denken – lokal handeln. Wenn jeder einzelne seinen noch so kleinen Beitrag zur Verbesserung der Energieeffizienz und der CO2-Minderung leistet, gewinnt nicht nur die Umwelt, sondern wir alle.

Aus unserer Sicht geht der Nutzen des Programms jedoch sogar über die rein ökologischen Effekte hinaus, denn es generiert in der Region Wertschöpfung: Bei jeder Haussanierung, Heizungsumstellung oder Installation einer Wallbox für das Elektrofahrzeug beauftragen die Kunden Handwerker und Fachbetriebe. Auch unter diesem Gesichtspunkt finden wir das Geld gut angelegt.

Hier ist noch eine weitere Sichtweise zu diesem Thema:

Wenn man die ca. 6.000 t CO2, die im Jahr 2014 eingespart wurden, auf die Maßnahmen umrechnet, konnten pro Maßnahme 1,7 t CO2 eingespart werden.

Bei einer pro Kopf Emmision in der EU von 6,8 t/ Jahr entspricht dies einer Einsparung von 25 %.

Fazit

Man mag es positiv sehen, dass ein Versorger hilft, das Handwerk durch Umsatz zu unterstützen. Aber erschreckend ist, dass zum deklarierten Haupt-Ziel der CO2-Vermeidung selbst bei einem der 10 größten deutschen Stromanbieter mit ca. 2.500 Beschäftigten es niemand der Mühe wert findet, den Sinn einer 800.000 EURO (teuren) Maßnahme zu hinterfragen. Der Autor vermutet sogar böswillig, dass es   „verboten“ ist, dies zu tun (…. Klimaziele der Stadt Nürnberg zu unterstützen).

Früher hat der Autor immer über Berichte  aus der ehemaligen DDR und vor allem aus Nordkorea gelächelt – aber weit weg sind wir in Deutschland davon nicht mehr.

Quellen

[1]

N-ENERGIE Presse – Mitteilungen Freitag, 24. April 2015: N-ERGIE Jahresabschluss 2014:

[2]

EIKE 11.06.2015: Mit CO2-Reduzierung retten wir die Welt – Einige Rechenspiele (nicht nur) für regnerische Nachmittage

http://www.eike-klima-energie.eu/klima-anzeige/mit-co2-reduzierung-retten-wir-die-welt-einige-rechenspiele-nicht-nur-fuer-regnerische-nachmittage/

[3]

EIKE 28.07.2015: 5. Juli 2015, der bisher heißeste Tag Deutschlands?

http://www.eike-klima-energie.eu/klima-anzeige/5-juli-2015-der-bisher-heisseste-tag-deutschlands/

[4]

N-Energie Nürnberg. Publizierung:  Die Energiewende zum Durchblättern. Das CO2-Minderungsprogramm 2015

für Kunden der N-ERGIE.

 ne

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8 Kommentare

  1. @Guido Scholzen #7
    Wenn es hier doch nur um Energieverschwendung gehen würde…..es geht aber noch viel weiter…es werden VOLKSWIRTSCHAFTLICHE WERTE (aulso unsere Infrastruktur des Wohlstand) VERNICHTET.
    Mangel und Armut ist das Ziel dieser Grün-Sozialisten Ideologie.

  2. @ #5, Pesch,
    Jetzt stehen aber tausende Windräder planlos in der Gegend herum, nutzlose PV auf Dächern, KKWs und Gaskraftwerke werden abgewrackt…
    Wer baut das ab bzw. wieder auf? Wieder eine staatliche Treuhandgesellschaft?
    Ein staatliches Konjunkturprogramm folgt den nächsten. Welch eine Energieverschwendung

  3. „sind 6000 To Einsparung nur ein kleiner Baustein, der sich sicherlich nicht direkt auswirken.“

    Sozusagen das Globuli der Energiewende. Mann muss nur fest dran glauben, dann wirkt es schon.

  4. ….
    Aus unserer Sicht geht der Nutzen des Programms jedoch sogar über die rein ökologischen Effekte hinaus, denn es generiert in der Region Wertschöpfung: Bei jeder Haussanierung, Heizungsumstellung oder Installation einer Wallbox für das Elektrofahrzeug beauftragen die Kunden Handwerker und Fachbetriebe. Auch unter diesem Gesichtspunkt finden wir das Geld gut angelegt.
    …..
    Da wird es endgültig voll peinlich. Hat da niemand Ahnung von Ökonomie?? Mit demselben Argument könnte man ja z.B. 100 Gebäude errichten und dann wieder einreißen. Würde dem lokalen Handwerk ja auch mächtig helfen. All die Bauunternehmer, Elektriker, Maler und dann die Abriss- und Entsorgungsfirmen, Vollbeschäftigung! Leider sind es aber nur grüne Vollpfosten die da Wirtschaftspolitik à la DDR machen. Der Katzenjammer kommt aber sicher, wenn die Öko-Party vorbei ist und das Aufräumen beginnt….

  5. @ #2 J. Kowatsch

    „Die Hälfte basiert auf den zunehmenden von Menschen geschaffenen Wärmeinseln …“

    Das eine ist der Strahlungshaushalt (Wärmehaushalt) der Ozeane, das andere der Landmassen, der vom Menschen direkt beeinflußt wurde und wird. Früher hieß es: Im Märzen der Bauer die Rösslein anspannt, um zu pflügen, eggen und aussäen. Jetzt wird bereits im Herbst gepflügt oder die schwarzen Äcker der Maisanbauflächen bleiben erhalten. Das bedeutet Änderung der Albedo. Und einjährige Pflanzenflächen haben eine gänzlich anderen Wasserumsatz nebst Verdunstung als Wälder, die früher noch zu Roms Zeiten Deutschland und Mitteleuropa bedeckten. Ein Blick nach Afrika, Asien, Nord- und Südamerika zeigt das gleiche Bild. Den anthropogenen „Klimawandel“ gibt es tatsächlich. Nur ist die Ursache (nicht nur eine, denn Aerosole sind auch wichtig) eine andere.

    Das wird gerne aus ideologischen Gründen übersehen.

  6. Wer es noch nicht gemerkt hat: Deutschland bricht gerade zusammen. Bald dürfte CO?-Vermeidung und dessen Vermeidung das geringere Problem sein.

  7. Vielen Dank Herr Kuntz für diesen Artikel und die Offenlegung der unnützen Vermeidungsstrategien. C02 macht nun mal kein Klima heiß. So ähnlich müssen die Programme im Mittelalter ausgesehen zur Aufhebung der zuvor erfundenen „Erbsünde“. Kohlendioxid-Vermeidung um jeden Preis ist Quatsch. Die 2 Grad Erwärmung von 1850 bis 2000 hatte hauptsächlich 2 Gründe: Der eine ist anthropogen, der andere natürlich. Die Hälfte basiert auf den zunehmenden von Menschen geschaffenen Wärmeinseln, die heute zu großflächigen Wärmezonen in ganz Deutschland angewachsenen sind, die anderen Ursachen werden hauptsächlich durch die Sonne generiert und bestimmt. Und C02: Es gibt keinen einzigen naturwissenschaftlichen wiederholbaren Versuch, der die Klimasensitivität auch nur annährend festlegen könnte. Bei einer Verdopplung der C02-Konzentration ergibt jeder Versuch Null, bzw. mal positive oder negative Fehlermessungen. Kohlendioxid hat aber positive Auswirkungen auf das Wachstum der Pflanzen. Man kann es auch so sehen: Bis vor 1000 Jahren hat die Sonne der Atmosphäre ständig C02 entzogen und in Form von energiereichen Verbindungen eingelagert. Eine weitere Abnahme des C02-gehaltes auf 200 ppm wäre lebensfeindlich für die grüne Umwelt geworden, die Wüsten hätten sich weiter ausgebreitet, die Ernteerträge dramatisch gesunken. Durch das Nutzen dieser eingebunkerten C-haltigen Energievorräte ist die C02-Konzentration in der Luft wieder angenehm gestiegen, das Wachstum der Pflanzen beschleunigt sich in den letzten 30 Jahren.
    Natürlich bedeutet das nicht, dass dies so ungehemmt weitergehen sol. Wo C02-Einsparung aufgrund verbesserter Technik wie beim Automotor oder der Heizung möglich ist, soll diese aus Umweltgründen umgesetzt werden, denn bei der C-Verbrennung, auch von Pellets, entstehen giftige Begleitprodruckte.

  8. Der Autor schreibt: „Früher hat der Autor immer über Berichte aus der ehemaligen DDR und vor allem aus Nordkorea gelächelt – aber weit weg sind wir in Deutschland davon nicht mehr.“

    Ich kann dazu vor dem Hintergrund der kaputt gesparten Universitäten, die ohne „Drittmittel“ nur noch etwas bessere Schulen wären, ergänzen, dass ich dem Autor nicht widersprechen möchte. Die Entwicklungen in „Energiewende-Deutschland“ und die aktuelle Politik der „Klima-Kanzlerin“ sowie Angriffe bis unter die Gürtellinie, die ich schon erfahren habe (inkl. Drohungen aus der Landespolitik), erschrecken mich ZUTIEFST, und ich stelle mir 3 Fragen:

    a) Wie konnte es in einem Rechtsstaat, in welchem die freie Meinungsäußerung ein Grundrecht ist, so weit kommen? Wer heute seine freie und ehrliche Meinung sagt, steht schnell am Pranger.
    b) Was kommt noch alles auf uns zu, und welche Zukunft haben meine Kinder und ungeborenen Enkelkinder noch in diesem Land?
    c) Wer stoppt Schellnhuber und Co?

    Und das alles wegen der CO2-Lüge. Oh weh! Das bereitet mir alles große Sorgen…….

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