Energie-Effizienz-Programme sind ein weiterer grüner Flop

Greg Ip
Eine neue Studie stellt in Frage, dass Verbraucher irrational reagieren, wenn sie auf öffentliche Subventionen verzichten bei der weiteren Absicherung ihrer Häuser gegen Wetterereignisse.
Energieeffizienz wurde schon lange von politischen Führern als Mittel propagiert im Kampf gegen den Klimawandel, ohne die Wirtschaft zu schädigen. Darin enthalten war die Prämisse einer Politik sowohl zur Reduktion des Verbrauchs fossiler Treibstoffe als auch der vermeintliche Umstand, dass die Verbraucher Geld sparen.

Die Rationale lautet, dass Verbraucher kurzsichtig handeln, wenn sie sich weigern, ihre Häuser zu isolieren oder effizientere Ausrüstung kaufen. Sie sollten in diese Richtung geschoben werden.

Aber eine neue Studie stellt diese Prämisse in Frage. Die Untersuchung bei Haushalten, die öffentliche Subventionen in Anspruch genommen hatten, um ihre Häuser gegen das Wetter zu „rüsten“, ergab, dass die Investitionen bzgl. Effizienz weit mehr kosten als sie einsparen. Die Verbraucher könnten also ganz und gar nicht irrational handeln, wenn sie auf solche Subventionen verzichten: die Programme sind einfach viel weniger vorteilhaft als deren Befürworter glauben.

Die Studie enthält wichtige Implikationen hinsichtlich der derzeitigen Bemühungen, die den Planeten erwärmenden Kohlendioxid-Emissionen [?] zu reduzieren. Energieeffizienz-Programme sind politisch populär, könnten jedoch weitaus teurer sein als Mechanismen, die von Preissignalen abhängen. Darunter sind Kohlenstoffsteuern (zugegeben, ein politischer Schuss in den Ofen) oder Emissions-Zertifikate, eine der verfügbaren Optionen für Staaten zur Erreichung neuer politischer Begrenzungen von Treibhausgas-Emissionen.

Die Vorstellung, dass sich die Verbraucher selbst schaden, wenn sie Investitionen zur Reduktion ihrer Treibstoff- und Stromrechnungen links liegen lassen, ist inzwischen bekannt unter der Bezeichnung „Energieeffizienz-Lücke“. Ökonomen, die die Psychologie zur Erklärung scheinbar irrationalen Verhaltens bemühen, glauben, dass Ungeduld, fehlende Informationen oder Trägheit die Lücke erklären können.

Viele Regierungsprogramme trachten danach, diese Lücke zu schließen, zum Beispiel indem sie Unternehmen dazu anhalten, die Verbraucher mit effizienteren Glühlampen auszustatten. Das Weatherization Assistance Program (WAP) der USA, ins Leben gerufen im Jahre 1976, bietet Familien mit geringem Einkommen Subventionen an, damit sie ihre Wohnungen energieeffizienter machen mit neuen Möbeln und Isolierung von Dach und Wänden. Dieses Programm erfuhr einen gewaltigen Schub als Teil des ökonomischen Stimulans-Paketes der Obama-Administration im Jahre 2009.

Michael Greenstone von der University of Chicago und ehemals Chefökonom im Council of Economic Advisers der Obama-Administration, sowie Meredith Fowlie und Catherine Wolfram von der University of California in Berkeley verwendeten ein willkürlich gewähltes Kontrollsystem, um zu bestimmen, ob die von Ingenieurs-Modellen vorhergesagten Einsparungen für WAP mit der Realität in Einklang standen.

Die Autoren konzentrierten sich auf eine Stichprobe von über 30.000 für WAP geeignete Haushalte in Michigan. Davon wurde ein Viertel ermutigt, sich um das Programm zu bemühen via Hausbesuchen von Mitarbeitern, die für diese Studie angeheuert worden waren, und via Telefon. Die Haushalte waren sehr zögerlich, obwohl es sie nichts gekostet hätte.

Dann verglichen die Autoren den Energieverbrauch und die Thermostat-Einstellungen der Haushalte, die sich um das Programm bemühten, mit denen, die dies nicht taten. Der Energieverbrauch der Teilnehmer an dem Programm ging um 10% bis 20% zurück, war also weit entfernt von den vom Modell vorhergesagten 40%. Die Einsparungen beliefen sich auf 2400 Dollar, weniger als die Hälfte der Investitionen in Energieeffizienz von 5000 Dollar. Die Autoren bezifferten den Rücklauf aus den Investitionen mit minus 2,2% über 16 Jahre, also viel schlechter als die historischen Rückläufe aus Aktien oder Anteilen.

Full post (paywalled)

Link: http://www.thegwpf.com/energy-efficiency-programmes-are-another-green-flop/

Übersetzt von Chris Frey EIKE

image_pdfimage_print

2 Kommentare

  1. Die Dämmwirkung ist eine asymptotische Kurve, 80% passieren auf den ersten 10 cm. Danach ist es nur noch Geldverbrennung. Aber diese Geldverbrennung ist ja Programm bei der „Energiewende“…..

  2. Ein erster Lichtblick im „grünen“ Energiewende Deutschland?

    „Magnettests an Wendelstein 7-X erfolgreich abgeschlossen
    Wichtiger Schritt der Betriebsvorbereitung / erstes Plasma in der Fusionsanlage rückt näher“

    Quelle: http://tinyurl.com/o5fh2dl

Antworten

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.


Wir freuen uns über Ihren Kommentar, bitten aber folgende Regeln zu beachten:

  1. Bitte geben Sie Ihren Namen an (Benutzerprofil) - Kommentare "von anonym" werden gelöscht.
  2. Vermeiden Sie Allgemeinplätze, Beleidigungen oder Fäkal- Sprache, es sei denn, dass sie in einem notwendigen Zitat enthalten oder für die Anmerkung wichtig sind. Vermeiden Sie Schmähreden, andauernde Wiederholungen und jede Form von Mißachtung von Gegnern. Auch lange Präsentationen von Amateur-Theorien bitten wir zu vermeiden.
  3. Bleiben Sie beim Thema des zu kommentierenden Beitrags. Gehen Sie in Diskussionen mit Bloggern anderer Meinung auf deren Argumente ein und weichen Sie nicht durch Eröffnen laufend neuer Themen aus. Beschränken Sie sich auf eine zumutbare Anzahl von Kommentaren pro Zeit. Versuchte Majorisierung unseres Kommentarblogs, wie z.B. durch extrem häufiges Posten, permanente Wiederholungen etc. (Forentrolle) wird von uns mit Sperren beantwortet.
  4. Sie können anderer Meinung sein, aber vermeiden Sie persönliche Angriffe.
  5. Drohungen werden ernst genommen und ggf. an die Strafverfolgungsbehörden weitergegeben.
  6. Spam und Werbung sind im Kommentarbereich nicht erlaubt.

Diese Richtlinien sind sehr allgemein und können nicht jede mögliche Situation abdecken. Nehmen Sie deshalb bitte nicht an, dass das EIKE Management mit Ihnen übereinstimmt oder sonst Ihre Anmerkungen gutheißt. Wir behalten uns jederzeit das Recht vor, Anmerkungen zu filtern oder zu löschen oder zu bestreiten und dies ganz allein nach unserem Gutdünken. Wenn Sie finden, dass Ihre Anmerkung unpassend gefiltert wurde, schicken Sie uns bitte eine Mail über "Kontakt"

*


Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.