Die Geburt der „Energiewende“ aus der katholischen Häresie

Edgar L. Gärtner
Im diesjährigen Magazin des Hilfswerkes der deutschen katholischen Bischöfe MISEREOR nimmt sich der einschlägig bekannte Autor und Greenpeace-Lobbyist Toralf Staud unter dem Titel „Zweifel ist unser Produkt“ (s. rechtes Bild) jene Skeptiker oder Klimarealisten vor, die sich unter anderem beim Europäischen Institut für Klima und Energie (EIKE) zusammengefunden haben, um auf Ungereimtheiten in den fünf offiziellen Sachstands-Berichten des „Weltklimarats“ IPCC der UN hinzuweisen. Staud wirft den von ihm als „Leugner“ verunglimpften Skeptikern vor, einen asymmetrischen Krieg gegen die staatlich und zwischenstaatlich anerkannte Klimaforschung und damit gegen die wissenschaftliche Begründung der deutschen Energiewende zu führen. Denn sie machten sich die Tatsache zunutze, dass „viele Journalisten auf der Suche nach Neuigkeiten lieber eine abweichende Meinung drucken als eine weitere Bestätigung des wissenschaftlichen Konsens.“

Der „Leugnerszene“ gehe es nicht um Erkenntnisgewinn, sondern um das Pflegen vorgefasster Meinungen. Das zeige sich schon daran, dass EIKE keinen einzigen wissenschaftlichen Angestellten beschäftigt. Tatsächlich beschäftigt EIKE als ausschließlich durch Mitgliedsbeiträge und kleine Privatspenden finanzierter eingetragener Verein überhaupt keine Angestellten. Die Mitglieder von EIKE sehen sich aufgrund ihrer langjährigen Erfahrung als Wissenschaftler und Ingenieure aber sehr wohl imstande, die offiziellen Verlautbarungen der Klimapolitik auf ihre Stichhaltigkeit zu überprüfen und vor der mutwilligen Zerstörung eines bislang zuverlässig funktionierenden Systems der Stromversorgung durch die massive Subventionierung zufallsabhängiger „Erneuerbarer“ zu warnen.

Warum übernimmt ausgerechnet ein katholisches Hilfswerk die Rolle einer Speerspitze gegen den gesunden Menschenverstand? Bekanntlich spielte der neue Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), der Münchner Erzbischof Kardinal Reinhard Marx, eine maßgebliche Rolle in der von Angela Merkel im März 2011 zur Begründung des überstürzten „Atomausstiegs“ nach dem Reaktorunglück von Fukushima eingesetzten „Ethikkommission“. Wer die Klimapolitik seit ihren Anfängen gegen Ende der 80er Jahre des vergangenen Jahrhunderts verfolgt hat, wird davon nicht überrascht sein. Das bischöfliche Hilfswerk MISEREOR spielte, genau genommen, sogar die Rolle eines Geburtshelfers der deutschen Energiewende. Um die Mitte der 90er Jahre sponserte MISEREOR zusammen mit dem Naturschutzverband BUND die am Wuppertal Institut für Klima-Umwelt-Energie GmbH erstellte Studie „Zukunftsfähiges Deutschland“, erschienen 1996 im Birkhäuser Verlag, Basel. Dieses 450 Seiten starke Buch wurde rasch zur Bibel der deutschsprachigen Öko-Bewegung. Denn es enthält die Begründung der Forderungen nach einem vollständigen „Atomausstieg“ bis 2010, nach der Verminderung des Primärenergieeinsatzes um mindestens 50 Prozent und der Reduktion des CO2-Ausstoßes um 80 bis 90 Prozent bis zum Jahre 2050. Schon bis 2010 sollten überdies Land- und Forstwirtschaft flächendeckend auf „Öko“ umgestellt sein – ohne auch nur anzudeuten, wie man die wachsende Weltbevölkerung ohne den Einsatz von synthetischem Stickstoffdünger ernähren könnte.

International fordert die Wuppertal-Studie einen „Ausgleich zwischen Norden und Süden“. Was darunter zu verstehen ist, hat der Ex-Jesuit Prof. Dr. Ottmar Edenhofer, heute Chefökonom des Potsdam Instituts für Klimafolgen-Forschung und Ko-Vorsitzender der Arbeitsgruppe III des IPCC, im Herbst 2010 in einem Interview mit der Neuen Zürcher Zeitung unumwunden ausgesprochen: „Wir verteilen durch die Klimapolitik de facto das Weltvermögen um. Dass die Besitzer von Kohle und Öl davon nicht begeistert sind, liegt auf der Hand. Man muss sich von der Illusion freimachen, dass internationale Klimapolitik Umweltpolitik ist“, erklärte Edenhofer. Um den Anstieg der Durchschnittstemperatur der Erde auf zwei Grad Celsius zu begrenzen, dürften die Menschen bis zum Ende des 21. Jahrhunderts höchstens noch 750 Gigatonnen CO2 freisetzen. Eine Welt-Kohlenstoffbank müsse den Einsatz kohlenstoffhaltiger Rohstoffe über den CO2-Zertifikate- beziehungsweise Ablass-Handel und die Subventionierung so genannter erneuerbarer Energien dem entsprechend rationieren. Edenhofer erhielt übrigens für seine Arbeit in den Jahren 2007 bis 2010 von MISEREOR einen Zuschuss von 520.000 Euro. Da stört natürlich der Einwand, dass es bis heute keine einzige wissenschaftliche Untersuchung gibt, die einen nennenswerten Einfluss der CO2-Konzentration auf die Durchschnittstemperatur der Erde belegen könnte. Von daher versteht sich der Eifer, mit dem die geistigen Wegbereiter des deutschen Energiewende-Abenteuers versuchen, ihre Kritiker moralisch in ein schiefes Licht zu rücken und mundtot zu machen.

Dass die Verteufelung des CO2 wenig mit Wissenschaft und dafür umso mehr mit Religion zu tun hat, ist inzwischen beinahe zum Gemeinplatz geworden, zumal der auffällige Eifer deutscher Bischöfe in Sachen „Klimaschutz“ und Energiewende diesen Eindruck sicher nicht dementiert. So hat nun ein deutscher katholischer Theologe bestätigt: „Der Klimadiskurs ist mehr ein ethisch-spiritueller als ein naturwissenschaftlich-technischer Diskurs. (…) Es geht nicht primär um Klimadaten und deren Deutung, sondern um Weltanschauungen und Wertorientierungen.“ Das schreibt Michael Rosenberger, Professor für Moraltheologie an der Katholisch-Theologischen Privatuniversität im oberösterreichischen Linz, in der humanökologischen Fachzeitschrift GAiA, die unter anderem als Organ der Deutschen Gesellschaft für Humanökologie (DGH) fungiert. Rosenberger sieht in der in Deutschland über Jahrzehnte geschürten Angst vor Radioaktivität, Ressourcenerschöpfung und katastrophalen Klimaveränderungen eine moderne Form der Gottesfurcht, die nach dem Alten Testament der Bibel als die Mutter der Weisheit gilt. Er hält deshalb die den Forderungen nach einer radikalen „Wende“ beziehungsweise „Großen Transformation“ zugrunde liegende apokalyptische Argumentation für vollauf gerechtfertigt. „Angst rüttelt wach, reine Vernunft schläfert ein“, schreibt er. „Klimaschützerische Positionen wollen aus diesem Grund gezielt und mit guten Gründen Angst wecken.“

Als praktizierender Katholik bestreite ich selbstverständlich nicht, dass die Gottesfurcht die Mutter der Weisheit ist. Sie dient aber in erster Linie dazu, die Menschen Demut zu lehren und sie vor Dummheit infolge von Überheblichkeit zu bewahren. Ich halte deshalb die deutsche Energiewende im Hauruck-Verfahren, weil auf Wissensanmaßung beruhend, für eine weitaus größere Hybris als das von Rosenberger moralisch verurteilte Business as usual, das mir vergleichsweise bescheiden vorkommt, zumal es, wie jeder aus dem Geschäftsleben wissen sollte, durchaus laufende Verbesserungen und auch größere Innovationen einschließt. Diese müssen sich aber, im Unterschied zu politisch dekretierten Festlegungen, auf dem Markt bewähren. Wie die Gottesfurcht, davon bin ich mit Friedrich A. von Hayek überzeugt, kann auch der Markt die Menschen demütig machen.

Allerdings ist die Demutsforderung beileibe nicht die Kernbotschaft der Bibel. Worin diese besteht, hat meines Erachtens am klarsten der französisch-amerikanische Anthropologe René Girard herausgearbeitet. Ausgehend von literarischen Zeugnissen und von ethnologischen Forschungen kam Girard zur Erkenntnis, dass die Bibel neben der frohen Heilsbotschaft auch den Schlüssel für die wissenschaftliche Erklärung des Ursprungs der Kultur enthält: Wir sind alle Nachkommen Kains, besitzen also einen angeborenen und weitgehend unbewussten Hang, uns ständig mit anderen vergleichen und einander übertreffen zu wollen, was zu konkurrierenden Macht- und Besitzansprüchen führen muss. Physiologische Grundlage dieses Mimetismus sind die so genannten Spiegelneurone.

Der Ursprung aller Kultur und letztlich auch des Staates liegt nach René Girard in Menschenopfern und Kannibalismus. Er kann sich dabei auch auf Sigmund Freuds Abhandlung „Totem und Tabu“ (1913) berufen, wo dieser Befund allerdings ganz anders interpretiert wird. Alle Ursprungs-Mythen spielen in der einen oder anderen Weise auf den blutigen Ursprung der menschlichen Kultur an. Schon in den Stammesgemeinschaften von Jägern und Sammlern konnten Neid und Zwietracht nur besänftigt und damit die Selbstzerstörung der Gemeinschaft verhindert werden, indem von Zeit zu Zeit Sündenböcke ausgeguckt und geopfert wurden. Das konnten gefangen genommene Angehörige feindlicher Stämme, aber auch Angehörige des eigenen Stammes sein. Das Töten geschah mit gutem Gewissen. Das heißt die Opfer wurden unreflektiert als schuldig betrachtet. In hoch differenzierten Sklavenhalter-Staaten wie im alten Rom oder bei den Azteken in Mexiko wurden Menschenopfer in Form von Gladiatorenkämpfen oder priesterlichen Zeremonien vor großem Publikum ritualisiert. Schon die Versklavung an sich ist eine Form des Kannibalismus, denn die Sklaven wurden ja im römischen Recht nicht als Menschen betrachtet, sondern wie das Vieh als Sache. Einen Fortschritt aus heutiger Sicht stellte da sicher der Ersatz von Menschen- durch Tieropfer bei den Juden dar.

Das Christentum geht noch einen entscheidenden Schritt weiter, indem es den unbewussten Mechanismus des Auswählens und Hinrichtens von Sündenböcken als Mord an Unschuldigen denunziert. Mit seinem Opfertod am Kreuz, so die Aussage der Bibel, hat Jesus als unschuldiges Opferlamm stellvertretend für alle Sünden der Welt gebüßt und die Menschen vom Fluch Kains erlöst. Weitere Menschen- und Tieropfer sind danach im Prinzip überflüssig. Die Christen sind aufgefordert, Jesu Nachfolge anzutreten, indem sie den unbewussten Mechanismus der Suche nach Sündenböcken in der Eucharistie überwinden. Die heilige Kommunion, so Girard, ist tatsächlich sublimierter Kannibalismus.

Allerdings standen die Christen schon in der Spätantike ständig in Versuchung, in das alte Denken zurück zu fallen und nach Sündenböcken zu suchen. In denke hier an verschiedene Formen des letztlich materialistischen Manichäismus, mit dem sich schon der heilige Augustinus auseinandergesetzt hat. Im Mittelalter traten immer wieder häretische Sekten auf, die die starre Einteilung der Welt in Gut und Böse bis zu selbstmörderischen Konsequenzen trieben. Erinnert sei hier nur an die von Hitler und den Nazis bewunderten Katharer.

Das Gute in der Welt ist für die Katharer der von Gott geschaffene Geist. Die Materie ist hingegen eine Schöpfung Satans, des Gottes der Finsternis. Deshalb glaubten die Katharer weder an die Menschwerdung und den Opfertod des Gottessohnes am Kreuz noch an die Möglichkeit der leiblichen Auferstehung Toter. Das heißt, sie leugneten die Kernbotschaft der Bibel. Die Erlösung, das Endziel der Geschichte sahen die Katharer in der Auslöschung alles Leiblichen, das heißt im Selbstmord der Menschheit. Sie untersagten deshalb ihren Anhängern den Fleischgenuss und bekämpften die katholische Kirche mit allen ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln. Auch der ebenfalls von Hitler bewunderte Islam muss hier angeführt werden. Er leugnet ebenfalls den Sühnetod Jesu und verdankt seine rasche Ausbreitung Menschenopfern und der Versklavung unterworfener Völker. Es liegt nahe, auch in der aktuellen Verteufelung des Lebenselixiers CO2 eine Form des suizidalen Manichäismus zu sehen. Jedenfalls tat das der australische Kardinal George Pell, als er im Jahre 2007 auf einer im Vatikan veranstalteten nichtöffentlichen Klima-Konferenz erklärte:  „In der Vergangenheit opferten die Heiden Tiere und mitunter auch Menschen, um grausame Götter zu besänftigen. Heute verlangen sie eine Reduktion des CO2-Ausstoßes."  

Leider nahm Papst Benedikt XVI. nicht an dieser Konferenz teil. Er hätte, wie seine Ansprache vor dem Deutschen Bundestag im September 2011 zeigt, durchaus Erhellendes zu einer christlich begründeten Ökologie des Menschen beitragen können. Außerdem hat er in seiner Jesus-Trilogie unmissverständlich die Utopie der nachhaltigen Entwicklung verurteilt. „Wer behauptet, er könne die heile Welt errichten, der stimmt dem Betrug Satans zu“, schrieb er dort im Band 1. Es spricht Bände, dass ein hörbares Aufatmen durch die Reihen der DBK ging, als Papst Benedikt schließlich Ende Februar 2013 wegen Erschöpfung zurücktrat.

Tatsächlich geht auch die aktuelle manichäische Häresie der Verteufelung des CO2 mit der Hinnahme von Menschenopfern einher. Die durch das Vergären oder Verheizen von Nahrungspflanzen wie Mais und Weizen zum Zwecke der Erzeugung „erneuerbarer“ Energie ausgelöste Konkurrenz zwischen Tank und Teller führt zur Verteuerung von Nahrungsmitteln und dadurch unmittelbar zu sinkenden Überlebenschancen für die Ärmsten der Armen. Aber auch wenn „Skeptiker“ als unmoralisch diffamiert und sozial ausgegrenzt werden, handelt es sich im Kern um einen Rückfall in vorchristliche Denkweisen mit potenziell kannibalischen Konsequenzen. Besonders deutlich wird das bei der jüngsten Initiative von Greenpeace International, dem WWF und dem Center for International Environmental Law, Manager der Kohlenstoff basierten Kraftstoff-Industrie persönlich haftbar zu machen, wenn sie „Klimaskeptiker“ argumentativ und finanziell unterstützen. 

Literatur:

Toralf Staud: Zweifel ist unser Produkt, in: MISEREOR – Das Magazin 2014, pp. 33-39

Zukunftsfähiges Deutschland. Beitrag zu einer global nachhaltigen Entwicklung. Hrsg. BUND und Misereor. Birkhäuser Verlag, Basel 1996

Michael Rosenberger: Die Ratio der „Klima-Religion“. Eine theologisch-ethische Auseinandersetzung mit klimaskeptischen Argumenten, in: GAiA 23/2 (2014), pp. 93-99

René Girard: Les origines de la culture. Librairie Arthème Fayard/Pluriel, Paris 2010

Sigmund Freud: Totem und Tabu. Fischer-Bücherei, Frankfurt am Main und Hamburg 1956

Igor R. Schafarewitsch: Der Todestrieb in der Geschichte. Ullstein Verlag, Frankfurt/M.-Berlin-Wien 1980

Joseph Ratzinger: Jesus von Nazareth. Erster Teil. Von der Taufe im Jordan bis zur Verklärung. Verlag Herder, Freiburg-Basel-Wien 2007

Ansprache von Papst Benedikt XVI. vor dem Deutschen Bundestag

Edgar L. Gärtner: Papst Benedikts überhörte Mahnungen

Executivs facing climate denial related claims could could be personally reliable

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13 Kommentare

  1. #10: Hans Meier sagt:

    Herrschaft beruht auf Macht, Mitmenschen mit allen Mitteln zu zwingen, vor allem wenn diese sich nicht von denen beherrschen lassen wollen, die sich als legitimierte Herrscher diverser irrationaler Herleitungen zum Führer installieren.
    ————————–
    Sehr Geehrter Herr Meier

    Es ist die Frage, ob der Wille zur Macht hier ein hinreichendes Deutungsschma ergibt. Möglicherweise handelt es sich um eine Komponente, die in der Eigendynamik der Entwicklungen diese erheblich verstärkte. Aber ich sehe diese nicht als Anlass. Auch kann Macht nur dort ihren Hebel ansetzen, wo eine Grundlage existiert.

    Hier ist das Thema von Gärtner, nicht wie sich die Macht diere Ansatzpunkte bedient.

    ————————– #10: Hans Meier sagt:
    Darum wird ja die rationale Kritik von den emotional Gläubigen und ihren Netzwerkern so erbittert bekämpft.
    Ob sich Attentäter für den Sieg ihres Paradies-Glaubens in ihren Himmel sprengen oder unsere Atomkraftgegner sich an Gleise ketten, sie hassen Alle die nicht ihre Glaubensgemeinschaft unterstützen, die so einen Wahn skeptisch, als hysterische Irrationalität sehen.
    ————————–
    Hier stimme ich bedingt zu, denn jene Aktivisten betonen ja gerade die Rationalität als vermeintliche Grundlage ihres Handelns. Das stete rehurrieren auf die Wissenschft, Wissenschaftler oder einen vermeintlichen Konsenz liefert ihnen ja die (schein-)rationale Begründung.

    Es bedarf daher einer genauen Analyse, wo denn die Irrationalität ihren Ansatz findet.

  2. #7: M.Gruss sagt:

    Sehr interessanter Einwurf, aber final eher philosophisch als realpolitisch von Bedeutung, wie ich finde.
    Natürlich sind „Christen“ als missionarische Glaubensgemeinschaft zunächst nicht für „das faule CO2-Spiel“ verantwortlich, wie es Frau Thiele äussert.
    Vielmehr atheistisch bis agnostische, oft „gutgläubige“, sehr oft linksgrüne Kreise sind die Wasserträger für die machtpolitischen Trittbrettfahrer bei den ebenfalls
    säkularextremistischen Globalisten, den Urhebern dieser Mär.
    ——————
    Sehr geehrter Herr Gruss

    Danke für diesen nüchtenren Beitrag. Allerdings ist das Thema von Gärtner, ein Stück in die Hintergründe zu blicken:

    Sie haben eher eine korrekte deskriptive Antwort gegeben. Die Frage, die Gärtner indirekt stellt: Gibt es Bezüge zwischen der Weltanschauung und Klimaretterischen Aktivisten, die letztlich erfolgreich die Welt vor sich her treiben?

    Denn bei der Suche nach Motiven für den Klimaaktivismus gibt es ja mindestens 3 Hauptlinien:

    1. Reale wissenschaftliche Erkenntnis und Problembewusstsein
    2. Taktischer Hebel für die Interessendurchsetzung: Macht und Geld
    3. Moralischer / weltanschaulicher Anlass / Sinngebung

    Wenn man aufgrund von hier weniger diskutriertem Vorwissen zu dem Ergebnis kommt, dass 1, nicht zutrifft, und 2. als Unterstellung bei Vielen sicherlich nicht zutrifft, bleibt nur Drittes als Thema übrig. Gennau das versucht Gärtner in diesem Ansatz.

    —————– #7: M.Gruss sagt:
    Ein Greenpeace-Dossier, traditionell und per se ja keine durch und durch unseriöse Vereinigung, in einer MISEREOR-Publikation ist keine dogmatische Positionierung des Herausgebers, sie ist wohl der allgemeinen katholisch-philantrophischen Sorge um die Schöpfung geschuldet. Weitere kontroverse Gastbeiträge hierzu sind nicht auszuschließen.
    —————–
    Hier stimme ich ihnen weitgehend zu. Allerdings sind die Redaktionen und Leitungspersonen der Kirchen durchaus zu hinterfragen, in wie weit sie nicht der Hybris erliegen, hier quasi als trojanisches Pferd für eine neoreligiöse Bewegung missbraucht zu werden.

    Gärtner zeigt sehr wohl, dass die inneren Werte der christlichen Lehre in Gefahr sind.

    —————– #7: M.Gruss sagt:
    Der industriell-politische Komplex agiert kapitalistisch rücksichtlos, ohne das Anhören der unabhängigen Wissenschaft und unter Ignoranz natürlicher, also tendenziell göttlicher Klimavariation.
    Dies schließt für mich ein daran fundamentales Mitwirken der für die Entstehung der westlichen Kulturnationen wichtigsten Glaubensrichtung ,bzw. seiner größten Kirche, aus.
    —————–
    Hier greift ihre Analyse zu kurz. Ich meine, dass es weit weniger um einen gesteuerten Megatrend geht, auch nicht um eine wissenschaftlich korrekt beschriebene Sorge, sondern um ein Trend, der als Ausfluss geistesgeschichtlicher Entwicklungen nahezu zwangsläufig ist.

  3. Lieber Dr. Paul #2 – Er hat offensichtlich doppelzüngig reagiert ! Vor der Kommission der Bischofskonferenzen der EU der Expertengruppe eine Christliche Sicht auf den Klimawandel hat er am 6.8.2008 folgendes gesagt: „Tatsächlich geht es ja nicht nur darum, dass wir Techniken der Schadensvermeidung finden, so wichtig es auch ist, dass wir alternative Energien finden und vieles mehr. Doch alles das wird nicht ausreichen, wenn wir nicht selbst einen neuen Lebensstil finden, eine Disziplin und Verzichte, eine Disziplin der Anerkennung der anderen, denen die Schöpfung genauso gehört wie uns, die wir leichter über sie verfügen können: Eine Disziplin der Verantwortung vor der Zukunft der anderen und unserer eigenen Zukunft, weil es Verantwortung vor dem ist, der unser Richter ist und als Richter unser Retter…aber auch wirklich auch unser Richter… Noch Fragen ?
    Die Kirche ist die Triebfeder dieser ganzen Entwicklung und schmückt sich mit der Aussage, dass Gott die bösen Klimasünder bestrafen wird !
    Herrliches Mittelalter ! Mein Kirchenaustritt steht nun endgültig fest.

    Erich Richter

  4. Das Geschäftsmodell der Co2-Vermarktung kopiert doch offensichtlich eine Religionstradition, mit der sich die öffentlich vorsätzlich verursachten Ängste kommerzialisieren lassen, siehe
    http://tinyurl.com/2tzlao

    Herrschaft beruht auf Macht, Mitmenschen mit allen Mitteln zu zwingen, vor allem wenn diese sich nicht von denen beherrschen lassen wollen, die sich als legitimierte Herrscher diverser irrationaler Herleitungen zum Führer installieren. Darum wird ja die rationale Kritik von den emotional Gläubigen und ihren Netzwerkern so erbittert bekämpft.
    Ob sich Attentäter für den Sieg ihres Paradies-Glaubens in ihren Himmel sprengen oder unsere Atomkraftgegner sich an Gleise ketten, sie hassen Alle die nicht ihre Glaubensgemeinschaft unterstützen, die so einen Wahn skeptisch, als hysterische Irrationalität sehen. Mit Emotionalität, wie sie zur Zeit bei den Fußballfans zu sehen ist, wussten schon die Römer gekonnt Politik zu machen und der Klerus, wie auch atheistische Regime managen professionell die Emotionen ihrer Untertanen, um sie in Schach zu halten. Das moderne Öko-Marketing schafft es leider sowohl weiterhin Atomphobie wie auch eine „Klimatheologie“ als aktuelle apokaltyptische Reiter zu etablieren, um mit Lobby-Verordnungen zur finanziellen Umverteilungen die medial und poltisch betrogene Bevölkerung zu bewirtschaften, die einer „völlig normalen“ Narretei verfällt.
    http://tinyurl.com/m97m72d

    Der Prozentsatz der Bevölkerung der in der Lage ist, aus den Fakten der Energieerzeugung und Nutzung eigene Schlussfolgerungen zu den aktuellen vorsätzlichen Schwindel-Projekten zu ziehen, ist viel kleiner als man sich wünscht, andernfalls hätten wir andere Wahlergebnisse.
    Wenn Misereor http://tinyurl.com/px3t7nr
    die Teller/Tank-Kontroverse nicht stört, was betreibt man denn dann, etwa Traditionspflege?

  5. Die Linien, die Edgar L. Gärtner hier zeichnet, sind anregend. Ich bin mir nur nicht sicher ob sie eher in die Kategorie erhellend oder abstrus passen.

    So ist die Kernfrage von Religion als dem zentralen weltanschaulichem Deutungsschema ja die Frage des zentralen Dogmas. Gärtner hat sensibel die Kernbotschaft der Bibel als dem Sühnetod Jesus als Grundlage des neuen Denkens in Befereiung und Denmut vor Gott herausgestellt. Dies ist dem moderen Menschen jedoch fremd geworden. Man versuchte im Kielwasser der Aufklärung auch schwer verständliches mit einfachen Deutungsmustern zu erfassen, z.B. im Ansatz Feuerbachs als funktionale Projektion. Neoreligiöse Bewegungen stellten stets eine seltsame Liäson pseudorationaler Erklärungen mit Remineszenzen an das Mysterium her.

    So ist es überhaupt nicht verpönt, wenn man Gaia-Mythen, Naturschutz-Ökologie und alarmistische Wissenschaft im Verein versteht. Mir ist dies eine äußerst suspekte Melange.

    Denn es werden unterschiedliche menschliche Bedürfnisse neu sortiert:

    1. Angesichts weitgehend befriedigter Grundbedürfnisse rücken sekundäre Faktoren wie die Frage der Sinngebung weiter in den Fokus.

    2. Diese wird eng in einem Moralverständnis gesehen, dass sich radikal von tradierten Formen unterscheidet. Sexuelle Ordnungen, die ehedem ein Grundpfeiler der Moral bildeten, werden durch Liberalität ersetzt. Heute ist derjenige, der der Diskreminierung von irgendwas verdächtigt wird, gesellschaftlich so out wie ehedem eine wilde Ehe, homosexuelle Beziehungen oder ruchbarem Ehebruch.

    3. Die Menschen sind nicht weniger moralisch, auch nicht weniger moralinsauer, aber der Fokus hat sich verschoben. Im Gegenteil: unter der neuen Flagge der ökologischen Weltrettung haben sich neue Megatrends etabliert.

    4. Moderne Sinngebungen stehen oftmals eben nicht unter dem Diktum der Gottesfurcht und Demut, sondern unter dem Archetypus der Weltrettung, die gleichsam nicht nur als der eigenen Lebenssinn verstanden wird, sondern selbstredent auch für Dritte zur Verpflichtung wird. Die Orthodoxie der neoreligiösen Bewegung, die vorderhand gar nicht Religion sein will, fordert auch die Verbote und Opfer für Nicht-Gläubige. Das ist Teil der Retterlegende.

    5. Warum aber sind diese gutmenschlichen Ökobewegten aber recht ungehalten, wenn man ihre Ideologie als Religion bezeichnet? Dazu gibt es zwei Antworten:

    5a. Religion gilt heutzutage als eine minderwertige und voraufklärerische Form der Sinngebung und Tradition. Darum kann es unmöglich Religion sein, was sie bewegt. Auch wenn Dawkins quasi religiöse Gefühle bei der Betrachtung der Natur beschreibt, so sei dies doch keineswegs Religion im eigentlichen, negativen Sinn.

    5b. Man selbst beansprucht, im Besitz der Wissenschaft und damit der Rationalität schlechthin zu sein. Der beliebte Verweis auf einen konstruierten Konsens, dem man im Gegensatz zu den Häretikern ja angehöre, untermauert dies, ohne sich einer rationalen Prüfung stellen zu müssen.

    Zurück zu Gärtner: Der Rückbezug auf Kartharer, dessen selektive Darstellung derer Lehren kaum auf Bekanntes für den heutigen Menschen darstellt, überzieht hier. Denn er gebraucht den Bgriff der Orthodoxie und Ketzerei recht zweischneidig.

    Einerseits ist der Verdacht, dass sich herätische Strömungen auch der Kirche bemächtigen und so das Grundanliegen der Bibel verraten, allzu berechtigt. Dies aber führt bei Gärtner nicht zu einer Radikalkritik der Orthodoxie und autritativen Deutungen, sondern beklagt nur den Verrat.

    Aus dieser Perspektive war sogar das Bekämpfen der Kartharer irgendwie berechtigt. Denn wenn die Kartharer ja tatsächlich derartige Herätiker waren, dann war es vielleicht auch gar nicht so schlimm, dass man diese massenhaft hinschlachtete?

    Auch wenn ich einige kritische Ansätze Gärtners ausdrücklich teile, so sehr hoffe ich, ihn falsch verstanden zu haben, wenn er sich gerade die Kartharer als Vergleichsobjekt morderner Klimagläubiger aussuchte. Denn wenn auch die Lehre der Kartharer möglicherweise berechtigt scharf kritisiert werden kann, so ist dies auf dem Hintergrund einer Kirche zu verstehen, die sich bereits seit langem von der Biblischen Lehre abwandte. Grob in diese Zeit fielen auch andere Reformbewegungen, Stichworte: Cluny, Franziskus, Petrus Valdes / Waldenser.

    Die kirchliche Reaktion war bekannt, entweder verkniffene Duldung oder gewalttätiges Bekämpfen. Es waren stets Menschen mit starkem Interesse an Macht, die weltliche und kirchliche Ämter bekleideten. Und dazu gibt es sehr wohl Parallelen zu heute.

    Der Marsch durch die Institutionen ist stets in mehreren Schichten zu verstehen. Neben dem ideologischen Furor, die Welt verbessern zu wollen, ist der moralische Impuls zum vermeintlich Guten wohl geeignet, persönliches Machtstreben zu kaschieren. Einige mögen dies als bewusste Waffe verwenden, ihre Ansprüche auch besser verkaufen zu könnnen – die Fraktion der Heuchler. Viele jedoch sind Überzeugungstäter. Sie sind von der Ehrbarkeit ihrer Motive so überzeugt, dass bereits die Infragestellung als beleidigend empfunden wird. So immunisieren sich jene auch gegen Selbstzweifel.

    Offen bleibt darin die Sachfrage: Hat nun irgend eine Fraktion, also Neoreligiöse oder Kritiker, nicht vielleicht die tatsächlich besseren Sachargumente?

    Dies muss stets aufs neue verprobt werden. Weder eine pauschale Verteufelung der Kritiker, noch jener Orthodoxer – gleich welcher Couleur -, kann darin Ziel sein. Dies führt dann nur zu einem ideologischen Grabenkrieg, in dem jene Orthodoxe den Kritikern ebenso unlautere Motive unterstellen.

    Meine Frage nun: Sollte man sich schlicht einer Parteiung anschließen, um eben eine Art Gegenöffentlichkeit zu formieren, oder sollte man die ideologischen Scharmützel als störendes Rauschen verstehen, das eben erkenntnisverhindernd wirkt?

  6. #4: Hanna Thiele

    Jetzt verraten Sie doch einmal der Leserschaft zwei Dinge.

    1. Warum haben Sie den Text nicht komplett lesen wollen. Denn, den Sinn haben Sie überhaupt nicht verstehen wollen.

    2. Was ist an Ihrem Beitrag bitte wissenschaftlich? Ausser viel Propaganda ist nix da.

    Sie sind kein freier Mensch, Sie irren. Und aufgeklärt sind Sie auch nicht. 🙂

    Mit sehr freundlichen Grüssen

    P.S.: Sie mögen die christliche Lehre nicht? Gut, es ist Ihr Privileg, Ihr Vorrecht. Aber Sie schreiben im Geist der Lüge, wiederholt. Und die Wahrheit ist auch für Sie nicht käuflich. Sie haben nicht den Hauch einer Chance. Und was sind Ihre Beiträge dann wert, wenn diese methodisch sehr fragwürdig sind? Und das Fundament der Wissenschaft kontinuierlich verletzen? Ihre Behauptungen halten keinem Kreuzverhöhr stand. Sie phantasieren und beherrschen Ihr Metier nicht. Also, die geistesgeschichtliche Periode der Aufklärung ist nicht wie Sie das so verkürzt darstellen wollen. Ihr Material, auf welches Sie sich so gerne stürzen, gibt nur wenig das her, was Sie daraus machen. Viel wichtiger wäre zu schreiben, was Sie nicht schreiben, weil Sie es (noch) nicht wissen oder weil Sie sich nicht dafür interessieren, weil Sie es falsch bewerten.

    Aber, auch Sie haben eine Ideologie. Sie sind nicht das Mass aller Dinge. Dies gilt auch für mich, natürlich. Aber, zumindest versuche ich nicht diesen Eindruck zu erwecken. Und wo sind denn jetzt Ihre Quellenangaben? Damit man nachprüfen kann, was Sie hier schreiben? Ist meine Frage unseriös? Nein, überhaupt nicht. Ich kann Ihnen jederzeit die Fussnoten und Quellen angeben, aus denen ich mein Wissen schöpfe. Und Sie?

    Die meisten Ihrer Zeugen geben nicht das her, wovor Sie sie verwenden wollen. Tatsache. Sie haen Lessing nicht aufmerksam lesen wollen. Und zu den Opium-Kriegen lassen Sie wichtige Details aussen vor. Sie bauen auf Sand, Madame Thiele, auf Sand. Ihr Gedankengebäude kann nur einstürzen. 😉

  7. Sehr interessanter Einwurf, aber final eher philosophisch als realpolitisch von Bedeutung, wie ich finde.
    Natürlich sind „Christen“ als missionarische Glaubensgemeinschaft zunächst nicht für „das faule CO2-Spiel“ verantwortlich, wie es Frau Thiele äussert.
    Vielmehr atheistisch bis agnostische, oft „gutgläubige“, sehr oft linksgrüne Kreise sind die Wasserträger für die machtpolitischen Trittbrettfahrer bei den ebenfalls
    säkularextremistischen Globalisten, den Urhebern dieser Mär. Merkel ist keine überzeugte Christin, der Rest des Bundestages allenfalls pseudokonservativ bzw. „modeprotestantisch“.

    Ein Greenpeace-Dossier, traditionell und per se ja keine durch und durch unseriöse Vereinigung, in einer MISEREOR-Publikation ist keine dogmatische Positionierung des Herausgebers, sie ist wohl der allgemeinen katholisch-philantrophischen Sorge um die Schöpfung geschuldet. Weitere kontroverse Gastbeiträge hierzu sind nicht auszuschließen.
    Auch würde ich das erwähnte Engegement „Mitte der 90er Jahre“ nicht besonders hoch hängen; ideologiefernen Klimarealismus musste damals noch niemand beweisen und die ökologisch-verfahrenstechnische Grundlagenforschung aus Wuppertal war damals (und ist m.E. immer noch) über einschlägige Gutachtenerstellung auf Zuruf erhaben.
    In der Ethikkommission hatte die Kirche die Aufgabe einer Einordnung der Atomphysik aus moralisch-empirischer Sicht;
    sind wir ehrlich, lupenrein ist diese objektiv nun auch nicht.
    Das pol. opportune „Ergebnis“ dieser Tagungsreihe dürfte jedoch von bereits vorher in den Fraktionsausschüssen und den lobbydominierten Wirtschaftszirkeln der Parteien erdacht worden sein.
    Ich sehe da keine maßgebende Rolle
    hoher Kleriker bei der Ausstiegshysterie.

    Der industriell-politische Komplex agiert kapitalistisch rücksichtlos, ohne das Anhören der unabhängigen Wissenschaft und unter Ignoranz natürlicher, also tendenziell göttlicher Klimavariation.
    Dies schließt für mich ein daran fundamentales Mitwirken der für die Entstehung der westlichen Kulturnationen wichtigsten Glaubensrichtung ,bzw. seiner größten Kirche, aus.

  8. # 5 H. Urbahn

    Gab es denn Empörung im Westen?
    Bitte um Info, denn davon ist mir nichts bekannt, zumal Belgien, Frankreich, die Niederlande u.a. sich andernorts schadlos hielten.
    Und Karl Marx, den ich zitierte, ist auch nicht Großbritannien.

    Ich bringe auch keine definitiven geschichtlichen Darstellungen, sondern versuche anhand der Dinge, die sich mir zeigen, unseren jetzigen Mißstand zu verorten. lasse mich gern korrigieren, wenn ich etwas falsch sehe oder einordne, fordere die EIKE-Leser geradezu auf, mir zu helfen, das gilt auch für Ulrich Wolff, der ja offenbar gründlich mitliest.

  9. Sehr geehrte Frau Thiele,
    seit wann ist oder war Großbritannien der Westen. Es waren ausschließlich die Briten, die sowohl den ersten als auch den zweiten Opiumkrieg geführt haben. Wenn Sie hier schon Ihre geschichtlichen Darstellungen bringen, dann bitte genau bleiben.
    MfG

  10. Endlich kommt man bei EIKE zum Kern: Der Schlüssel-Rolle der Christenkirchen in dem faulen CO2-Spiel.

    Als mit Ende des 2. Weltkrieges klar war, daß es vorbei ist mit der alten Kolonialherrlichkeit, man der Dritten und Vierten Welt den Anspruch auf Selbstbestimmung und wirtschaftliche Entwicklung nicht verweigern kann, wurde auch der Kirche klar, daß sie in der veränderten Welt angesichts des Ressourcen- und Bevölkerungsreichtums der aufstrebenden Länder zur Minderheitsreligion werden würde.

    Man holte Methoden aus der Klamottenkiste, mit denen man früher schon Hochkulturen ruiniert hat, u.a. die Chinesische.
    Aufklärer wie Leibniz unternahmen Versuche, die christliche Lehre mit der Konfuzianischen zu einem Sinnvollen zu vereinen. Die Aufklärer priesen Konfuzius als einen Vertreter der Vernunft, der die Menschen über eine „natürliche Theologie“ in Freiheit zwischen Gut und Böse unterscheiden läßt und sich so eine „populare Moral“ entwickeln kann. Die Christen aber wollten ihr größtes Machtwerkzeug, die Besetzung der Moral von oben per Offenbarung und Verkündung, nicht aus der Hand geben.

    Leibniz schrieb1697 in seiner „Novissima Sinica“:
    „Jedenfalls scheint mir die Lage unserer hiesigen Verhältnisse angesichts des ins Unermeßliche wachsenden moralischen Verfalls so zu sein, daß es beinahe notwendig erscheint, daß man Missionare der Chinesen zu uns schickt, die uns Anwendung und Praxis einer natürlichen Theologie lehren könnten, in gleicher Weise, wie wir ihnen Leute senden, die die geoffenbarte Theologie lehren sollen“.

    Die Chinesen verweigerten sich dem Merkantilismus Europas, über den das christliche Abendland seinen Einflußbereich ausweitete, was in Kolonialismus und Unterdrückung führte. Unrecht moralisch zu rechtfertigen, dazu hatte man die Kirche, die das chinesische Volk als „Unterentwickelte“ hinzustellen hatte, die des kulturellen Exportes und der Mission bedürfen.

    Als der Westen China mit dem Opium-Krieg überzog, ätzte Karl Marx in „Die Revolution in China und Europa“, daß „in gleichem Maße, in dem das Opium Herrschaft über die Chinesen erlangt hat, der Kaiser und sein Gefolge pedantischer Mandarine ihrerseits der Herrschaft verlustig gegangen sind. Es hat den Anschein, als habe die Geschichte dieses ganze Volk erst trunken machen müssen, ehe sie es aus seinem ererbten Stumpfsinn aufrütteln konnte“.

    Heute nun geht man geschickter vor, in Zusammenarbeit mit der Kirche hat man eine scheinbar „natürliche Religion“ entwickelt, ein neues Opium, das mit Hilfe der deutschen Wirtschaft die ganze Welt trunken machen soll unter Führung des Trunkenboldes Töpfers.

    China aber ist weiter, sie brauchen weder Opium noch Verkündigung aus dem Westen, haben Konfuzius mit Mao und Merkantilismus vereint, betreiben Power-Tuning, bauen auf Guanxi und strategemische Weisheiten – und Europa hechelt ratlos hinterher, folgt unter Führung Deutschlands der Schuldensupermacht USA, um selber im Stumpfsinn eines Schulden-Ökobiotops zu landen.

  11. Es muss aber hier zur Ehrenrettung auch erwähnt werden,
    dass unser kluger noch lebender emeritierte Papst Benedikt XVI. (2005-2013), der deutsche bürgerliche Joseph Aloisius Ratzinger,
    sich hat ausdrücklich NICHT vor den CO2-Karren spannen lassen und das auch nicht geduldet hat, ohne viel unnützen Wind zu machen.
    Es haben sich wohl nicht alle seine „Glieder“ der Kirche daran gehalten, gerade in Deutschland,
    die Dummköpfe.
    mfG

  12. Eine weitere Bestätigung für meine damalige Entscheidung als 18-Jähriger, aus der Kirche ausgetreten zu sein. Schande über solche „Christen“.

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