Irland: Windparkbetreibern werden 10 Millionen Euro gezahlt, damit sie keine Energie erzeugen

Nick Webb und Roisin Burke
Energieversorger zahlen bis zu 10 Millionen Euro an Windpark-Betreiber, damit sie die Energieerzeugung drosseln. Dies geht aus Unterlagen hervor, die der Sunday Independent im Rahmen des Gesetzes zur freien Information zugegangen waren. (In D werden es wohl bis zu 760 Mio €/Jahr allein bei Offshore Wind)
Die Kosten für nicht funktionierende oder abgeschaltete Windturbinen beliefen sich im Jahr 2013 auf bis zu 10 Millionen Euro, die an die irischen Verbraucher über ihre Stromrechnungen weitergereicht werden könnten. Dies zeigen Gespräche zwischen EirGrid und dem Department of Energy. „Natürlich können die Versorger diese Kosten an ihre Kunden weiterreichen“, sagte ein Direktor bei EirGrid an einen hohen Beamten im Department of Energy.

Update der Redaktion: Da wir in Deutschland die Energiewende sehr sehr ernst nehmen und auch sonst deutlich größere Summen in Wind und Sonne investiert haben sind auch die Kompensationssummen hier um mehrere Größenordnungen höher. Im Handelsblatt vom 26.4.14 finden wir die Schlagzeile

Abgeklemmte Windparks kosten Verbraucher Millionen

Es sind wohl bis zu 760 Millionen Euro Schadensersatz, die in diesem Jahr an Betreiber von nicht angeschlossenen Windparks zu zahlen sind. An den Kosten bleibt der Verbraucher hängen – über die Stromrechnung.

Bild rechts: Windpark. Photo Arthur Ellis/Press22

EirGrid zufolge hatte die Summe 2013, gezahlt von Bord Gais, ESB und anderen Versorgern, bis zu 10 Millionen Euro betragen.

Allerdings sieht es so aus, als würden diese Kosten noch rasant steigen, da die Drosselungs-Rate [the power-down rate] 2013 3 Prozent betrug, in diesem Jahr 2014 aber voraussichtlich auf 10 Prozent steigen wird. Dies bringt den konventionellen Energieunternehmen Kosten über 30 Millionen Euro und einen Kostenschub auf die Stromrechnungen der Verbraucher. Eine Graphik von EirGrid zu Kürzungen bei der Windenergie-Erzeugung zeigt, dass bis 2016 ein weiterer Anstieg um 50 Prozent droht, was bei den Versorgern mit 40 Millionen Euro zu Buche schlägt.

Irische Windparkbetreiber erhalten Zahlungen von anderen Stromversorgern hinsichtlich der „Hemmnisse“ oder „Kürzungen“, wenn eine Übertragungs- oder Verteilungsleitung wegen Wartung oder einer lokalen Panne nicht in Betrieb ist; oder auch bei starkem Wind zu einer Zeit mit sehr geringer Energie-Nachfrage (z. B. mitten in der Nacht), und wenn Turbinen wegen Überkapazitäten abgeschaltet werden. Die gleiche Politik wird international angewendet.

Die europäischen Energie-Regulatoren haben im vorigen Jahr beschlossen, dass Windparks Kompensationszahlungen aus dem Energiemarkt für diese Schließungen erhalten sollen, und das ist Teil der Regierungspolitik zur Stimulierung des Windenergie-Marktes.

[Da sage noch einer, Windkraft rechnet sich nicht! A. d. Übers.]

Link: http://www.independent.ie/business/irish/windfarm-owners-were-paid-10m-not-to-produce-energy-30200656.html

Übersetzt von Chris Frey EIKE

Der Übersetzer bedankt sich bei Herrn Jürgen Uhlemann für den Hinweis auf diesem Artikel in einem Kommentar.

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2 Kommentare

  1. @#1: Falk

    Die Republik of Ireland hat laut http://tinyurl.com/m89uawj nur 2080MW (Onshore) und 25 MW (Offshore).

    Eirgrid hat davon ca. 1700MW installed, aber das bringt nicht viel wenn wie heute der Wind nicht will. Um Mitternacht waren es gerade mal 102MW und seitdem ist es sogar noch weniger. http://tinyurl.com/kslumk
    Wenn ich mir die Zukunft von Irland anschaue dann wird mir bange. Die sogenannte erneuerbare Energy soll 40% in 2020 ausgebaut werden. http://tinyurl.com/n3uqrat

    Auch Dänemark hat gerade nicht viel Wind. http://tinyurl.com/p3c2bym zeigt im Moment 239MW und das bei einem Stromverbrauch von 3976MW.
    Die woll laut dem PDF auf http://tinyurl.com/n3uqrat auf 72% ausbauen.

    Btw.: Your welcome Mr. Frey. Thanks for your translation and publishing.

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