Schlüsselbericht zur globalen Erwärmung war frisiert

EDMONTON – Peter Lilley, britisches Parlamentsmitglied und früherer Minister sowohl unter Baroness Thatcher als auch Sir John Major, ist gelernter Ökonom. Er ist kein Klimaskeptiker – tatsächlich hat er den vierten Zustandsbericht des IPCC zur Klimaänderung als „gegründet auf Wissenschaft“ und gründlich akzeptiert.
Er ist auch ein Befürworter einer gründlichen, auf Beweisen basierenden öffentlichen Politik (im Gegensatz zu politisch begründeter öffentlicher Politik) – etwas, das man vom früheren Vorsitzenden der rechtslastigen Expertenkommission der Bow Group auch erwarten kann.
Warum regt er sich dann so auf?

Er ist erbost und höchst kritisch gegenüber der Art und Weise, wie eine gewisse Art von “Voodoo-Ökonomie” ausgearbeitet worden ist, um eine öffentliche Politik zur Klimaänderung zu entwickeln. Im Besonderen ist er verärgert über die Arbeit von Baron Stern of Brentford, dem IG Patel-Professor der Ökonomie und der Regierung, Vorsitzender des Grantham Research Institute zur Klimaänderung und zur Umwelt an der London School of Economics, seit 2010 auch Professor am Collège de France.

Lilley ärgert sich nicht so schnell. Warum, wird aus seinem Bericht deutlich mit dem Titel „What is Wrong with Stern? The Failings of the Stern Review” [etwa: Was stimmt nicht mit Stern? Das Scheitern der Stern-Übersicht]. Erhältlich bei der Global Warming Policy Foundation GWPF.

Seine Hauptsorge liegt darin, dass Stern zu jener Zeit ein bei der Regierung beschäftigter Ökonom war, der von seiner Regierung aufgefordert worden war, eine von der Regierung formulierte Frage zu beantworten. Er gab ihnen die Antwort, die sie erhofft hatten.

Einfach gesagt: Stern schlug vor, dass die Vorteile radikaler Maßnahmen zur Reduzierung von Emissionen etwa fünfmal so viel wert wären wie die Kosten. Das ist nicht das, was die meisten Ökonomen zu jener Zeit gesagt haben, und heute würden noch weniger das so sagen. Stern hat etwas Voodoo verwendet, um die verfügbaren Daten so hinzubiegen, dass sie zur Politik passen. Mit anderen Worten, auf Politik basierende Beweise.

Lilley benennt sechs wesentliche Fehler im Stern-Bericht.

    • Vergleich eines Teils mit dem Ganzen. Betrachtung der übernommenen politischen Maßnahmen, um vom Menschen verursachte Emissionen zu reduzieren, anstatt auf die aus allen Quellen stammenden Gesamt-CO2-Emissionen zu schauen. Stern schaut auch nur auf die Summe der Emissionen seit der industriellen Revolution, ignoriert aber die bekannten Beweise der Möglichkeiten der Erde, Emissionen zu absorbieren. Lilley sieht darin einen wesentlichen Einfluss auf Sterns Schlussfolgerungen – er behandelt nicht den wirklichen Status der Emissionen.
  • Beschreibung zukünftiger Jahrhunderte als “jetzt”. Stern sagt, dass die globale Erwärmung das BIP um 5 Prozent verringern wird, „jetzt und für immer“. Dies, obwohl seine eigene Analyse zeigt, dass die ökonomischen Einbußen wegen der Emissionen nach seiner Methode unter den Kosten der künstlichen Abschwächung dieser Emissionen liegen, zumindest in diesem Jahrhundert.
  • Inkonsistente Aufrechnung von Kosten und Vorteilen. Stern sagt nicht, welche Abschlagsraten er für seine Berechnungen im Bericht selbst verwendet, aber viele Studien haben das seitdem doch getan. Er benutzt effektiv die normalen Raten des Marktes, um die Kosten der Dekarbonisierung der Wirtschaft zu ermitteln. Lilley sagt, dass er damit die Kosten der politischen Maßnahmen zum Energiemanagement um das 2,5 bis 5-fache unterschätzt.
  • Willkürliches Herauspicken unzuverlässiger Studien. Im gesamten Bericht bezieht sich Stern ausschließlich auf solche Studien, die zu seinen Argumenten passen (politisch basierte Beweise), anstatt die gesamte Bandbreite der Studien zu betrachten, die ihn zu diesem Fall informieren sollten. Ein Beispiel: sein Beweis hinsichtlich der Schäden am Eigentum infolge zunehmender Stürme, „verursacht“ durch den Klimawandel, ist rund 100 mal zu groß, wenn man die Prämisse akzeptiert, dass die Klimaänderung solche Stürme hervorbringt, ein Umstand, von dem nicht einmal das IPCC selbst überzeugt ist.
  • Ignorieren von Anpassung. Industrie und Gemeinden sind sehr anpassungsfähig. Stern ignoriert das, solange es nicht zu seinen Argumenten passt. Lilley nennt ein spezielles Beispiel – Stern nennt den Fall eines Ernteertrags, der bei 4C [?] signifikant niedriger ausfallen wird (etwa 70 Prozent niedriger). Obwohl Landwirte die Option haben, zu ähnlichen Getreidesorten zu wechseln (unterschiedliche Rebsorten), bei denen die Erträge dramatisch steigen würden unter diesen Bedingungen, eine Tatsache, die Stern vorzieht, in seinem Bericht nicht zu erwähnen.
  • Merkwürdige Ethik. Viele Studien haben gezeigt, dass die Menschen im Jahr 2020 reicher sein werden als heute, selbst wenn wir nichts tun. Und doch ist Stern der Ansicht, dass „die globale Erwärmung droht, die Menschheit auszurotten oder zu verelenden“ – etwas, das Lilley zufolge höchst unplausibel erscheint angesichts aller Analysen bzgl. der Auswirkung der gegenwärtigen geringen Erwärmung. Stern sagt, dass jeder, der gegen seine Ansicht der notwendigen Maßnahmen ist, „unethisch“ ist und zukünftige Generationen bedroht. Lilley sagt, dass das im Grunde Mist ist.

Stern war weltweit sehr einflussreich, vor allem aber in Europa. Er wollte ein Crash-Programm von Aktionen haben, um Emissionen im Namen der Rettung der Menschheit zu kappen. Aber die Menschheit ist zumindest der Wissenschaft zufolge gar nicht bedroht, und Lilley zufolge haben wir es mit natürlichen Variationen zu tun sowie einigen mäßigen, aber marginalen menschlichen Einflüssen.

Aber mit der Verwendung von Voodoo-Ökonomie und politisch motivierter Beweise würden die Ökonomien der Welt ihr Wachstum verringert und die Energiekosten so erhöht haben, dass viele Arbeitsplätze anderswohin verlagert worden wären, wenn sie den Stern-Bericht umgesetzt hätten. Das erhöht natürlich die Risiken einer Klimaänderung anstatt sie zu verringern. Die von Stern vorgeschlagenen politischen Maßnahmen sind unbezahlbar und bringen nicht die Vorteile, die Stern behauptet.

Lilley ist erbost über Stern und über die Regierungen, die seinen Ratschlägen blind folgen. Er schlägt jetzt ein gemäßigteres Vorgehen bei der Reduzierung von Emissionen vor und setzt stärkere Betonung auf Aktivitäten zur Innovation, die die Anpassung beschleunigen kann, und er rät anzuerkennen, dass die Entwicklungsländer ihre Energieversorgung auf die effizienteste und effektivste Weise erhöhen müssen.

Lilleys Analyse ist gründlich und umfassend sowie gut recherchiert. Er ist kein Skeptiker der Klimaänderung, aber ein Realist und ein Anhänger auf Beweisen basierender politischer Maßnahmen. Seine Kritik ist es wert gelesen zu werden.

Stephen Murgatroyd ist ein Kolumnist bei Troy Media.

Link: http://tinyurl.com/8voyz7x  (Der Original-Link hatte 416 {!} Zeichen)

Übersetzt von Chris Frey EIKE

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