Die Jagd auf Sündenböcke führt nicht zu niedrigeren Benzinpreisen

Bei der Amtseinführung von Präsident Obama kostete Normalbenzin 1,85 Dollar pro Gallone [ca. 4 Liter]. Heute liegt der Preis in vielen Städten bei 4 Dollar pro Gallone, und einige Analysten gehen von einem Preis um 5 Dollar in diesem Sommer aus.
Eine Tankfüllung könnte Sie bald um 75 bis 80 Dollar erleichtern.
Der Winter war mild. Unsere Wirtschaft bleibt schwach. Die Leute fahren weniger und mit Autos mit geringerem Verbrauch, selbst mit einem vorgeschriebenen Ethanolgehalt von 10%. Es gibt viel Benzin. Falsch informierte Politiker und Experten sagen, dass die Preise fallen würden. Unser Problem an der Tankstelle ist das Ergebnis der Aktivitäten gieriger Spekulanten, behaupten sie, und noch gierigerer Ölgesellschaften, die Öl und raffinierte Produkte exportieren.
Diese Erklärung ist oberflächlich betrachtet plausibel – aber falsch.

Die Daten der Energy Information Administration (EIA) zeigen, dass 76% dessen, was wir für Benzin bezahlen, von den Weltmarktpreisen für Rohöl bestimmt wird; 12% entfallen auf Steuern, 6% auf das Raffinieren und weitere 6% für Marketing und Verteilung. Der Preis, den die Raffinierer für Rohöl zahlen, wird von den globalen Märkten festgesetzt.

Die Weltpreise werden von Angebot und Nachfrage sowie von instabilen globalen politischen Verhältnissen getrieben. Dies bedeutet, dass die heutigen Preise entscheidend von Erwartungen und Befürchtungen von morgen beeinflusst werden. Ein wesentlicher Faktor ist der wachsende Ölhunger in Asien – gekoppelt mit der Ablehnung der USA, mehr von seinem eigenen Petroleum zu erzeugen. Die Preise werden auch durch die Ungewissheit über potentielle Unterbrechungen des Angebots beeinflusst, z. B. durch Bohrunfälle und den Bürgerkrieg in Nigeria; Streit um Syrien, Jemen und israelisch-palästinensischen Gebieten; Falschmeldungen über die Explosion einer Pipeline in Saudi-Arabien; Sorgen über Angriffe auf Ölpipelines im Mittleren Osten sowie neue westliche Sanktionen gegen Iran wegen seines Atomprogramms und der Drohungen der Mullahs, die Straße von Hormuz zu blockieren.

Mehr noch, Öl wird in US-Dollar abgerechnet, und die von der Federal Reserve [Bank in den Markt gepumpten] Geldmengen sowie die Politik niedriger Zinsen – kombiniert mit der massiven US-Schuldenkrise – haben den Wert des Dollars geschwächt. Es kostet die Raffinerien jetzt mehr Dollar, ein Barrel Rohöl zu kaufen als vor drei Jahren.

Inmitten all dieser Unsicherheiten und Unruhe versuchen Spekulanten, künftige Preise und Preisschocks vorherzusagen; die heute weniger für Rohöl bezahlen, welches in vier Wochen teurer sein könnte und die die bestmöglichen Preise für Kunden erreichen wollen, die eine zuverlässige Versorgung brauchen. Irren sie sich, endet es für die Spekulanten so, dass sie viel bezahlen, wenig für den Verkauf erhalten und Geld verlieren. Ölspekulanten spielen eine wichtige Rolle, ebenso wie sie es bei Mais und anderen Gütern zukünftiger Märkte tun.

Grundlegende Chemie schreibt vor, dass ein Barrel Rohöl [ca. 160 Liter] nicht vollständig zu Benzin verarbeitet werden kann. Abhängig vom Typ des Rohöls verwandeln etwa 140 Raffinerien in den USA jedes Barrel in Benzin, Diesel, Kerosin, Heizöl, Asphalt, Wachs, Petrochemikalien und andere wichtige Produkte.

Dieser Herstellungsprozess hinterlässt ihnen exzessive Mengen an Dieseltreibstoff, weil die amerikanischen Autos weniger Diesel verbrauchen als die Raffinerien produzieren, hauptsächlich wegen der Gesetze zur Luftverschmutzung, die das Verbrennen von Diesel limitieren. Die US-Raffinerien exportieren diesen Dieselüberschuss nach Europa, wo mehr Diesel als Benzin verbraucht wird, und die Europäer verschiffen ihren Überschuss an Benzin hauptsächlich an Verbraucher der Ostküste. Die US-Raffinerien verkaufen auch überschüssige Bestände anderer hergestellter Produkte nach Übersee, aber Diesel ist bei Weitem der größte Exportfaktor.

Amerika [= die USA] exportieren jeden Monat Endprodukte im Wert von 180 Milliarden Dollar – und für 2,2 Trillionen Dollar jährlich Mais, Weizen, Autos, Traktoren, technische Geräte, Flugzeuge, pharmazeutische Erzeugnisse und noch viel mehr. Im vergangenen Jahr exportierten die USA zum ersten Mal seit 1949 wieder Treibstoffe und andere Erzeugnisse aus Petroleum. Diese Exporte reicherten unsere Wirtschaft mit 107 Milliarden Dollar an und sorgten für den Erhalt tausender Arbeitsplätze in Raffinerien und anderen Firmen, die sonst verloren gegangen wären, weil auch Raffinerien in unserer gegenwärtig stagnierenden Wirtschaft ihre Probleme haben.

Arbeitsplätze in der Landwirtschaft und der Industrie würden verschwinden, wenn wir den Export ihrer Produkte illegal machen würden. Ein Verbot von Treibstoffexporten und die Verpflichtung für Raffinerien, nur das zu produzieren, was hier in den USA gebraucht wird, hätte den gleichen Effekt auf unsere Beschäftigungszahlen, unsere Wirtschaft und unseren Lebensstandard.

Die USA verfügen über 1,4 Trillionen Barrel technisch förderbaren konventionellen Öls, schätzen die EIA und andere Experten, sowie enorme zusätzliche Vorräte an Schiefergas und Ölsanden. Der beste Weg, die Preise niedrig zu halten besteht darin, mehr dieses amerikanischen Öls zu produzieren und mehr aus sicheren, freundschaftlichen und benachbarten Versorgern wie Kanada zu importieren.

Allerdings verbietet unsere Regierung das Pachten und Bohren von fast 95% auf den von ihr kontrollierten Ländereien. Sie hält ihren Daumen auf Pachtverträge und Genehmigungen für die verbleibenden 5% und reguliert die Produktion auf in Privatbesitz befindlichen Ländereien über die Maßen. Sie legte gegen die Pipeline von Kanada nach Pennsylvania [Pennsylvania = Keystone State] ihr Veto ein. Sie implementierte kostspielige und unnötige neue Regulationen in jeden Aspekt der Energieerzeugung, den sich nicht einfach verhindert.

Wir verlieren Milliarden Dollar von Boni, Mieten und Steuern, vernichten unzählige Arbeitsplätze und beeinträchtigen unseren Lebensstandard, Gesundheit und Wohlstand.

„Mehr Exporte bedeuten mehr Arbeitsplätze”, sagte Präsident Obama vor Kurzem. „Wir müssen das produzierende Gewerbe der USA stärken. Wir müssen in in den USA erzeugte Energie und in neue Fertigkeiten der amerikanischen Arbeiter investieren“.

Seine Worte klingen hohl. Alles in allem wollen Präsident Obama und seine Umwelt- und Kongressverbündeten unsere „Abhängigkeit“ von Öl beenden, Amerika „fundamental transformieren“ und Milliarden von Dollar „investieren“ (geborgt von uns, unseren Kindern und Enkeln), um Bemühungen zur Umwandlung von Mais, Sumpfgras, Algen und Schlamm in Treibstoff zu subventionieren.

Das Verdienen von Milliarden Dollar und Millionen realer Arbeitsplätze in der amerikanischen Ölproduktion und der Herstellung amerikanischer Produkte aus Öl passen nicht in diese Agenda. Obwohl jeder zehnte während der letzten drei Jahre geschaffene Arbeitsplatz in der Öl- und Gasindustrie erfolgt war, möchte das Team Obama, wenn es um Petroleum geht, den Erfolg bestrafen und ein Scheitern belohnen, wie Solyndra, Fisker und den Chevy Volt.

Um eine kürzliche Äußerung der Republikaner umzuformulieren, die mehr Bohrungen und weniger Obstruktionen wollen: Jedes Mal, wenn die Preise anfangen zu steigen, konzentriert sich Präsident Obama auf lokale Ablagerungen oder ein Maisfeld, stellt sicher, dass ihm ein paar Kameras folgen und beginnt, sich so zu verhalten, als ob er einen magischen Zauberstab schwingen sowie mit ein paar Milliarden Dollar zusätzlich um sich werfen könnte und als ob man billige, umweltfreundliche Biotreibstoffe für immer und ewig hätte.

Inzwischen stellte Energieminister Steven Chu mehr als deutlich klar, dass er „die Benzinpreise auf das Niveau in Europa anheben möchte – 8 bis 10 Dollar pro Gallone! Er befindet sich bereits auf halbem Weg dorthin.

Solche Preise würden die Amerikaner mit Sicherheit dazu bringen, weniger zu fahren und zu „hoffen“, dass der Hype zum „Übergang“ zu Benzin aus Algen in weniger als zwanzig oder dreißig Jahren Wirklichkeit wird.

Inzwischen werden in den Himmel schießende Treibstoffpreise mit Sicherheit die Kosten zum Transport von Menschen, Rohmaterialien, Nahrung und von Gütern auf Rädern, Tragflächen und Wasserwegen in die Höhe treiben; ebenso wie die Kosten für die Herstellung irgendwelcher Produkte in den USA sowie für den Erhalt von Arbeitsplätzen, für Familien- und Firmenbudgets und für Träume, die von bezahlbarer Energie abhängen.

Die Jagd auf Sündenböcke würde die Preise an der Zapfsäule nicht reduzieren. Eine realitätsbezogene Politik dagegen sehr wohl.

Paul Driessen__________

Paul Driessen is senior policy advisor for the Committee For A Constructive Tomorrow and Congress of Racial Equality, and author of Eco-Imperialism: Green power – Black death.

Link: www.icecap.us

Hinweis: Der Originallink Hunting for scapegoats won’t lower pump prices  geht nicht.

Übersetzt von Chris Frey EIKE

Bemerkung: De Artikel beschreibt zwar die Verhältnisse in den USA, kann aber wohl ohne Weiteres auf die Verhältnisse bei uns übertragen werden, zumindest was die Arbeitsplätze und die Treibstoffkosten betrifft. Daher wurde er hier übersetzt.

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18 Kommentare

  1. Sehr geehrter Herr Wehlan,
    natürlich hat dies mit den gigantischen Mengen an Zentralbankgeld zu tun, die die EZB und die FED produzieren. Aber Spekulation im luftleeren Raum funktioniert nicht. Es braucht auch äußere Anlässe, wie z.B. den Bürgerkrieg in Nigeria, der die Förderung von Öl von dort gewaltig reduziert hat, oder das so „kluge“ Einfuhrverbot von iranischem Öl. Es gibt noch mehr Gründe, die man anführen könnte. Es soll auch nur zeigen, daß solche Aufhänger notwendig sind, damit Spekulation funktioniert.
    MfG
    H.Urbahn

  2. @Klaus Jankowsky #15
    Das sind mindestens 2 Billionen EUR die wir bisher ohne jeden realen Gegenwert verwirklicht haben.
    Wir sind somit mit mind. 2 Billionen (Energiepunkte) in Vorleistungen gegangen. Dieses vorab produzierte Geld (Energie) muss erst noch real (in der Zukunft) erarbeitet werden. Heißt nichts anderes, dass die jetzigen Profiteure auf Kosten der zukünftigen Generationen leben. Die Akteure auf den Finanzplätzen dieser Welt produzieren Tag für Tag „Energieblasen“. Damit schaden Sie nicht nur den Kleinanleger sondern auch der Wirtschaft. Die Investmantbanker erfinden immer neue „Geschichten“ um an das „Energiegeld“ der Menschen zu gelangen. Die Banken gehen nicht mehr Hand in Hand mit der Wirtschaft sondern haben den Pfad des „ehrlichen Kaufmanns“ schon längst verlassen. Die Banken haben sich der Ideolgie verschrieben. In Deutschland haben wir hier ein Pulverfass auf dem wir sitzen. Hier trifft die ökosozialistische Ökologie auf die Ideologie des virtuellen Welt der Banken. Diese Ideologien vereinigt die „Lügen- und Märchenwelt“ und hat bereits jede Bindung an die realen wirtschaftlichen Gegebenheiten verloren.
    Hier zählt nur die „Story und Emotionen“ das „wahre Leben“ stört beim „virtuelen Geld machen“ nur. Ideologien sind was sehr sehr gefährliches für eine Gesellschaft!
    Ideologien verdrängen die Wahrheit und enden früher oder später immer in einer menschlichen Katastrophe.

  3. Hallo Herr Bauer,

    E-Autos sind nie interessant, sonst gäbe es sie schon. Unabhängig vom KWh Preis werden sie immer mehr verbrauchen als ein normales Auto.
    Und sie dürften nicht als PKW bezeichnet werden.

    Sie bekommen ihren Strom aus fossilen KW. Selbst wenn so eine überdachte Zündkerze nur 12-15 KWh auf 100 km verbraucht, sind es nicht 1-1,5 L ÖL, sondern bei Einrechnung Wirkungsgrad KW, Leitungsverluste und Ladeverluste mindestens 4 Liter. Da ist aber ein kleiner Diesel mit Sitzplätzen ,Heizung ,Klimaanlage , Reichweite, Unabhängigkeit…. mit 3l/100km noch sparsamer.

    Mein Stromanbieter hat immernoch das Märchen der Zukunft drin stehen, E-Autos als die Stromspeicher der Zukunft- die Verblödung geht weiter….

    Selbst wenn die Lithiumvorräte der Welt mal für die 50 Mio.deutsche PKW reichen, wir verbrauchen mehr ÖL. Die Regeln der Energieumwandlung werden nie beeindruckt sein vom deutschen E.Wendewahn.

  4. @#11 (Martin Wehlan):
    Obwohl (oder gerade weil) sie kein Ökonom sind, haben sie es besser und vor allem richtiger erklärt als es jeder Ökonom könnte oder würde.

    Die Fed hat 1,2 Billionen (!) Dollar gedruckt (QE1 und 2) udn die EZB hat noch einmal nahezu dieselbe Menge an Euro gedruckt. Somit haben wir innerhalb weniger Jahre plötzlich weit über 2 Billionen Euro mehr an Geld auf der Welt – ohne jeglichen Gegenwert.

    Was dann mit den Preisen von realen Gütern – wie Öl, Nahrngsmitteln, Rohstoffen und Edelmetallen – passiert, sollte jedem klar sein.

  5. @ A. Bauer #12

    „Der Tag rückt immer näher an dem man mit einem einfachen Diesel-Aggregat den Strom billiger erzeugen kann als das EEG-System es kann.“

    Mit einem Erdgasmotor können Sie das schon längst.

  6. @ Wehlan #11

    „Martin Wehlan (kein Ökonom, Widerspruch daher erlaubt)“

    Sie sehen das schon richtig mit den Zentralbankzinsen. Derartige Programme können prinzipiell nur kurzzeitig Wirkung zeigen – und auch nur dann, wenn die niedrigen Zinsen an die potentiellen Investoren weiter gereicht werden, was aber nicht der Fall ist.

    Insofern wird das Ganze enden wie Helmut Schmidt mit seiner Philippskurventheorie – am Ende seiner Amtszeit hatte er beides produziert: 5% Inflation und 5% Arbeitslose. Griechenland ist nur ein kleiner Vorgeschmack auf das, was da noch kommen wird.

  7. E-Fahrzeuge werden dann interessant, wenn der Strom extrem billig ist. Hätte man in Deutschland anstelle der Anti-Energie Politik und des verfehlten Konzepts „Energiesparen“ konsequent auf die kostengünstigste Produktion von Strom gesetzt, dann wäre Strom heute genauso im Überangebot wie Internet-Dienste. Dann wären E-Autos trotz all ihrerer Nachteile interessant, ganz einfach weil die Energie dafür praktisch umsonst zur Verfügung stünde, während Benzin/Diesel entweder durch den Ölpreis oder durch Steuern teuer bliebe. Insbesondere Leute die viel fahren, hätten hier deutliche Einsparungen ohne Benzinkosten.

    Diesen (elektrischen) Zug hat unsere Politik leider „verpasst“. E-Fahrzeuge werden in Asien weit bessere Chancen haben. Nachdem man in China alle 2 Wochen ein neues Kohlekraftwerk baut und dazu alle Arten von Kernkraftwerken, wird Strom dort sehr günstig sein. China ist ohnehin bereits dabei die deutsche Autoindustrie zu übernehmen und zu überholen. Die Hoffnung, daß deutsche Ingenieure die E-Autos hier entwickeln und bauen die dann aber hier nicht gefahren werden können wegen der deutschen Energiespar-Manie, ist utopisch. Man braucht uns einfach nicht mehr, wir haben uns ausrangiert.

    Es besteht bei uns nicht mehr die geringste Hoffnung auf kostengünstige Energiealternativen, gleich welcher Art. Im Gegenteil, Öl und Gas werden immer attraktiver, nachdem man alles andere kaputt gemacht hat (insb. AKW-Ausstieg und Kohle-CO2 Zertifikate). Der Tag rückt immer näher an dem man mit einem einfachen Diesel-Aggregat den Strom billiger erzeugen kann als das EEG-System es kann. Vor über 15 Jahren kostete Diesel an der Tankstelle (also mit Steuern) einmal umgerechnet 55 Cent pro Liter. Wenn man annimmt daß 0,5 Liter Diesel eine kWh erzeugen, wäre das ein Strompreis von 27,5 Cent die kWh – nahezu identisch mit dem heutigen Basispreis der Stadtwerke. Daran kann man sehen, wie ineffizient unser System geworden ist.

  8. Die Ursache der steigenden Rohölpreise (wie aller Rohstoffpreise) ist nicht deren Knappheit, wie uns die Angstmacher erklären wollen, sondern die Spekulation. Diese hat aber ihre Ursache darin, dass die drei größten Zentralbanken der Welt (USA, Japan, EU) Geld für 1% Zinsen oder weniger bereit stellen und die Geschäftsbanken, welche im Zuge der US-Immobilienkrise ihr Eigenkapital aufgeraucht haben, davon mächtig Gebrauch machen. Allerdings muss auch 1 % Zins erst einmal am Markt verdient werden.
    Früher suchte ein Unternehmer einen Kredit, heute ist es umgekehrt: Der Kredit sucht einen kreditwürdigen Unternehmer. Wenn es davon zu wenige gibt, muss das zu 1% geliehene Geld anders vermehrt werden. Folglich wird alles gekauft, von dem man annimmt, dass es mindestens 2 % Zins abwirft, egal ob es Aktien, Kunstwerke, Immobilien oder Rohstoffe sind. Jeder glaubt, dass diese Dinge mindestens um 2% steigen.
    Damit erreicht man eine Inflation der o.g. Geldanlagen, die im Fall des Rohöls auch auf die Energiekosten der kleinen Leute durchschlägt. Die Gewerkschaften werden dann zurecht höhere Lohnforderungen stellen, wie bereits zu beobachten ist.

    Leider können die Zentralbanken die Zinsen auch nicht sprunghaft erhöhen, denn dann würde die Blase platzen. Dasselbe ist je bereits einmal passiert, als Alan Greenspan die Leitzinsen anhob. Eine positive Folge der Finanzkrise von 2008 war ja, dass der Preis für den Barrel Rohöl auf 40 Dollar sank.

    Aber die Zentralbanken glauben, dass die Billig-Zinsen die Wirtschaft ankurbeln, was aber aus den o.g Gründen ein Trugschluss ist. Das damit erreichte Wirtschaftswachstum ist nichts weiter als eine Blase. Die Bevölkerung hat davon nichts Dauerhaftes. Eine vernünftige Geldanlage wird nahezu unmöglich. Damit scheitert auch die Riester-Rente.

    Helfen würde nur ein langsamer Anstieg der Zinsen auf etwa 3 %, damit die Blase nicht platzt, sondern die Luft langsam entweicht. Für die deutsche Wirtschaft wäre das kein Problem, aber unsere Nachhaltigkeits-Apostel wollen ja einen hohen Ölpreis, damit wir endlich glauben, dass wir auf „erneuerbare“ umsteigen sollen.

    Martin Wehlan (kein Ökonom, Widerspruch daher erlaubt)

  9. Habe ich nicht irgendwo gelesen, die leisesten Busse wurden mit Fördergeld in Leipzig entwickelt?

    Die sind fertig und warten auf Batterien , die gibts es nicht. Das sind die leisesten Bushäuschen der Welt, prima 😉

  10. @#6:

    Also in meiner Stadt hat man von einem Bushersteller Hybrid- und Elektrobusse für den Testbetrieb bekommen.

    Die Ergebnisse sind leider niederschmetternd. Elektroantriebe sind schlicht Spielerei. Die Reichweite ist selbst in der Stadt und mit Induktionsbremsen (Energierückgewinnung) viel zu gering, die Aufladezeiten zu lang, die Lebensdauer zu kurz, das Gewicht zu hoch.

    Hybridbusse schneiden deutlich besser ab. Sie fahren mit Strom an und dann weiter mit Diesel. Allerdings sind sie in der Anschaffung so teuer, daß es während der gewöhnlichen Lebensdauer normalerweise nicht zur Amortisation kommt. Bringt also auch nicht.

    Gerade bei Bussen ist das leider sehr traurig. Ich wohne neben einer Bushaltestelle und kann guten Gewissens behaupten, daß die Busse die größte innerstädtische Lärmquelle sin – neben Hunden, deren Besitzer sie nicht erziehen können. Gerade deshalb wären hier Elektroantriebe wünschenswert, da sie deutlich leider sind.

  11. @b.biersauer #1
    In Deutschland heißen diese „Elektrobuse“ Straßenbahnen.
    Hat nur einen Nachteil, dass diese Fahrzeuge immer eine Oberleitung (Stromleitung) benötigen.

  12. Nochmal zum Thema Benzinpreise:

    Auch hier gilt der Grundsatz: Folge der Spur des Geldes.

    Leider ist das Wahlvolk zum großen Teil des Denkens derart entwöhnt, daß es nicht einmal merkt wie es vom Staat immer mehr ums Geld erleichtert wird, während der gleiche Staat auf die ach so bösen Unternehmen zeigt und laut „Haltet den Dieb!“ ruft.

    Ich denke, daß (zumindest in diesem Kreise) nicht nur ich mich an die alte Forderung der Grünen erinnere als sie (noch in DM-Zeiten) forderten, daß der Liter Benzin 5 DM kosten solle. Mittlerweile steht der Preis hier bei uns bei 1,64 Euro und das entspricht ja laut dem Referenzkurs schon 3,20 DM. Noch etwas über 90 Cent dazu, dann ist dieses Ziel der Grünen erreicht. Wenn man dazu noch die sogenannte „Energiewende“ nimmt, sowie den unsäglichen Genderwahnsinn kann man durchaus sagen, daß die Grünen, was die Durchsetzung ihrer Agenda angeht, durchaus erfolgreich waren.

    Leider gehen diese ganzen „Erfolge“ durchweg zu unseren Lasten, doch wie heißt es so schön: „Die Partei, die Partei, die hat immer recht…“. Gerechterweise muß natürlich gesagt werden, daß mindestens die im Bundestag vertretenen Parteien mittlerweile in der Hauptsache alle die gleiche Politik betreiben. Unterschiede gibt es nur noch graduell und ich bin heute durchaus geneigt den bösen Zungen zuzustimmen die Angela Merkel den Beinamen „Honeckers Rache“ gaben.

    Bleibt zu hoffen, daß es möglichst schnell ein Ende mit Schrecken gibt als einen Schrecken ohne Ende.

  13. #1 b.biersauer:
    „Da unsere Windkraftwerke einen 50% Leistungsüberhang haben, wäre dies auch die Stromquelle für den E-Verkehr.“

    Diese Windkraftanlagen wären ohne Subventionen doch in keiner Weise überlebensfähig. Dazu kommt noch, daß der von diesen Anlagen zufällig gelieferte Strom das Stromnetz ohne Not destabilisiert. Wer sich die Dinger auf seinem Grund und Boden unbedingt hinstellen will, der soll das meinetwegen machen dürfen sofern er seine Nachbarn damit nicht stört. Aber er soll bitte nicht bei uns ankommen damit wir ihm seine Liebhaberei (denn etwas anderes ist es nicht) auch noch finanzieren.

    Prinzipiell wäre es aber eine Überlegung wert den ÖPNV (der ja vor allem auf Kurzstrecken stattfindet und planmäßig gut berechenbar ist) auf Elektroantriebe umzustellen. Das dann aber bitte erst nach einer tatsächlichen Energiewende hin zu effizienter und kostengünstiger Stromerzeugung hauptsächlich durch Kernkraftwerke.

  14. Selten so gelacht,

    „Solche Preise würden die Amerikaner mit Sicherheit dazu bringen, weniger zu fahren “

    Natürlich, was hier schon nicht funktioniert ganz bestimmt im Amiland mit seinen Vielen Radwegen etc.
    Ich möchte sehen, wie die AMIs mit Ihrem Fahrrad bis zur nächsten Mall fahren.

    Aber die Grünen finden ja immer einen Sündenbock. Bei den Solarpleiten sind es gerne die angekündigten Subventionskürzungen, obwohl folgender Artikel was anderes sagt:

    http://tinyurl.com/solar-am-abgrund

    ———-
    Solarwerte schneiden in der Untersuchung der Anlegerschützer seit Jahren schlecht ab. „Wer die Watchlist gerade in den letzten Jahren verfolgt hat, den konnte die dramatische Entwicklung, die die Solarbranche in den zurückliegenden Wochen und Monaten durchleiden musste, nicht überraschen“, sagte Tüngler: „Die Zeichen standen schon länger auf Sturm.“
    —————–

  15. „Amerika [= die USA] exportieren jeden Monat Endprodukte im Wert von 180 Milliarden Dollar – und für 2,2 Trillionen Dollar jährlich Mais, Weizen, Autos…“

    Bitte beachten, dass „trillion“ in den USA „Billionen“ bei uns bedeutet.

    An dieser Stelle wäre evtl. auch zu überprüfen, ob die weiter unten angeführten „1,4 Trillionen Barreel“ nicht auch korrigiert werden müssen.

  16. Irgendwie passt das nicht zum aktuellen Konzept zusammen. Dieser heißt Shale-Oil und macht die USA gerade von Öl-Importen unabhängig. Obama hat selbst gesagt, dass er diese Bohrtechnik fördern möchte.

  17. Die FED ist 99 Jahre alt. Seit 1913 hat der Dollar über 98% seiner Kaufkraft verloren.

    Wer ist schuld? Politisch korrekt: die Reichen, Banken, Ölmultis, Energieriesen, Konzerne, ja, mein Gott eben alle, die arbeiten, Leistungen erbringen. Nie der Politiker, Staatsdiener etc.
    Das erinnert mich an: „Wer arbeitet macht Fehler. Wer viel arbeitet macht viele Fehler. Wer keine Fehler macht wird befördert.“

  18. Spritpreis ist einfach Realität und keine weitere Aufregung Wert.
    Es ist einfach an der Zeit, sich mit dem heimischen Treibstoff, dem el.Strom anzufreunden.
    In China wurde bereits der Autobus Regionalverkehr auf Elektrobusse umgestellt
    denn die Betriebskosten sind um 2/3 niedriger und es gibt keine Abgase und auch keinen Lärm. Da sind unsere Busbetreiber noch weit hintennach.
    Da unsere Windkraftwerke einen 50% Leistungsüberhang haben, wäre dies auch die Stromquelle für den E-Verkehr.

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