Störfall Politik- wie beim KKW Krümmel gelogen wird! Realität: die letzten 15 Jahre für Deutschland lagen 98 % der gemeldeten 2198 Ereignisse bei Stufe 0; nur 3 Ereignisse bei Stufe 2

Am 4.7. erfolgte im Kernkraftwerk Krümmel eine Reaktorschnellabschaltung nach einem Schaden an einem Transformator, der sich außerhalb des eigentlichen Kernkraftwerkes befindet, hat also nichts mit dem eigentlichen Kernreaktor zu tun. Ebenfalls durch Trafoschäden wurden am 28.6.2007 im Abstand von wenigen Stunden die Kernkraftwerke Krümmel und Brunsbüttel abgeschaltet.

Die Schnellabschaltungen am 28.6.2007 waren meldepflichtige Ereignisse, die auf der Stufe Null der internationalen Skala zur Bewertung von Vorkommnissen in Kernkraftwerken eingestuft wurden, d.h. keine oder nur geringe sicherheitstechnische Bedeutung.  Nach dieser Bewertung ist auch die Schnellabschaltung von Krümmel am 4.7.09 ein Ereignis der Stufe Null. Bei keinem dieser Ausfälle trat Radioaktivität nach außen auf.

Alle Kraftwerke haben Transformatoren, auch Kohlekraftwerke, Windkraftwerke, Wasserkraftwerke und auch im ICE gibt es Trafos. Alle Transformatoren funktionieren nur mit dem Risiko von Kurzschlüssen. Wenn Sie im Internet unter google/Trafoschäden nachschauen, finden Sie viele Beispiele von Trafoschäden und nicht nur über die Kernkraftwerke Krümmel und Brunsbüttel .

Wenn  Herr Gabriel und und die für die Atomaufsicht zuständige Schleswig-holsteinische Sozial-Ministerin Trauernicht glaubwürdig sein wollen, müssten sie die Abschaltung aller Anlagen mit Transformatoren fordern, auch der Wasserkraftwerke.

Statt zu polemisieren und die Abschaltung von Krümmel und weiteren Kernkraftwerken zu fordern,sollte sich Gabriel mit den Fakten befassen. Alle , auch die kleinsten Vorkommnisse in Kernkraftwerken müssen gemeldet werden – im Gegensatz zu anderen Kraftwerken -es sind sog. meldepflichtige Ereignisse. Diese werden nach der sog.INES-Skala der IAEA (Internationale Atomenergie-Kommission) bewertet. Dadurch entsteht in der Öffentlichkeit der Eindruck, dass laufend Störungen in den Kernkraftwerken vorliegen, in anderen Kraftwerken jedoch nicht.

Tatsache ist jedoch: nach der vorliegenden Statistik über die letzten 15 Jahre für Deutschland  lagen 98 % der gemeldeten 2198 Ereignisse bei Stufe 0   und nur 3 Ereignisse bei Stufe 2  (Störfall). Diese INES-Skala erfasst alle Vorgänge in deutschen Kernkraftwerken, von dem ausgefallenen Relais, einer lockeren Schraube, einer nicht schaltbaren Reservepumpe bis zu echten Großstörungen (Stufe 7 z.B. Tschernobyl).Die deutschen Kernkraftwerke sind also sehr sicher, es hat noch keinen Toten durch Strahleneinwirkungen gegeben. Wenn von linken Kreisen die Kernenergie als Pannentechnologie bezeichnet wird, dann zeugt das von mangelnder Sachkenntnis.

Der Trafoschaden am 4.7. wurde sehr schnell bemerkt und gemeldet und zwar von der Polizei, die nach einer Demonstration von Kernkraftgegnern noch vor Ort war.

Gastautor Dr.Ludwig Lindner

Als Anlage zur Info:  Die INES-Skala

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9 Kommentare

  1. >> Windkraftwerke<<Auch wenn die Quatschbezeichnung 2009 verwendet wurde gilt: Es gibt keine Windkraftwerke. Die korrekte sprachliche Bezeichnung ist Windmühle. Denn so wurde die primitive Technik schon immer genannt.Und Wind hat auch keine Kraft. Wind ist bewegte Luftmasse und was bewegt wird, enthält kinetische Energie in Abhängigkeit von der Geschwindigkeit und Dichte der Masse.Deshalb ist auch die Bezeichnung „Elektromobil“ für die Autos mit Elektromotorantrieb falsch. Akku-Automobil wäre korrekt.

  2. KKW’s könnten tatsächlich 100%-sicher betrieben werden. Ebenfalls Chemie-Anlagen…und die Transrapid-Versuchsstrecke…usw. Aber was ist denn das Problem?…der Mensch!
    Der Trafo, der in Krümmel gebrannt hat, wurde ganz einfach nicht ordnungsgemäss gewartet. Nachdem in den 80-ern Substanzen, welche Kohlenstoffketten im Kühlöl verhinderten, verboten wurden, sind die Vorschriften bezüglich Wartungs-Intervalle für HS-Trafos vorallem im sicherheitsrelevanten Bereich massiv verschärft worden und wird auch durch TÜV/DE und SEV/CH überwacht…ausser in KKW’s…die haben ihre eigenen Überwachungs- und Zertifizierungsorgane…etwa so, als würde ein KFZ-Besitzer seine Karre selbst prüfen.

  3. 1. Die Bezeichnung der Kernkraft als Pannentechnologie ist nicht auf mangelnde Sachkenntnis zurückzuführen sondern auf politische Boshaftigkeit („Herrschaft über die Begriffe und ihre Deutung“)
    2. Verharmlosung und unzulässige Verallgemeinerung („Abschaltung von Wasserkraftwerken“) hilft in der öffentlichen Diskussion auch nicht wrklich weiter, oder?
    3. Das Thema Meldekette und die Verantwortung für sachlich belastbare und trotzdem zügige Information ist auch noch nicht endgültig geklärt!
    4. Die Problematik der Behandlung radioaktiver Abfälle bzw. ihre gefahrlose Lagerung ist nach meiner Kenntnis bis jetzt nicht wirklich gelöst! Der Betríeb der KKW ist für mich dagegen ungefährlich.

  4. Im Nachhinein fiel mir ein, daß sich Herr Michael Sailer, gemeinsam mit Herrn Gerhard Schmidt und Herrn Christian Küppers in Sachen Gutachten zur Kernenergie nicht nur Ruhm und Ehre eingehandelt hatte. Die bezüglichen Arbeiten aus dem Öko-Institut wiesen sich nicht als die Arbeiten von Experten aus.
    Das diese alte Trittin-Truppe immer noch Berater-Funktion haben darf ist bedenklich.

    Nachzulesen hier:

    http://www.novo-magazin.de/69/novo6930.htm

  5. Danke für die sachkundige Aufklärung!

    Doch dann liest man dieses und fühlt sich etwas verwundert. Man erwartet also allen Ernstes die Sicherheitsvorkehrungen, die sich erst in der Diskussion befinden sollen in den älteren Kraftwerken zur Anwendung kommen. Ist der Realitätsverlust schon so stark?

    „Alte Meiler sind nicht sicher genug

    Regierungsberater warnt vor Risiken in Krümmel und Biblis / Kein deutsches Atomkraftwerk erfüllt modernste Standards / Gabriel will Steuer auf Kernbrennstoffe

    von Jörg Michel

    Berlin…Ältere Meiler seien technisch anfälliger und schlechter gegen Terrorangriffe geschützt, sagte Michael Sailer, Mitglied der Reaktorsicherheitskommission (RSK) der Bundesregierung, der Berliner Zeitung.Mit Blick auf eine Laufzeitverkürzung für alte Anlagen fügte er hinzu: „Viele Fachkollegen, die der Kernenergie zugeneigt sind, vertreten diese Auffassung.“ Sailer gehört zu den atom-kritischen Mitgliedern des Gremiums, das die Regierung in Fragen der Sicherheit kerntechnischer Anlagen berät…Die Sicherheitssysteme älterer Meiler seinen weniger umfangreich, es werde eine ältere Technologie verwendet und der Verschleiß sei größer….Der Experte betonte:

    „Kein deutsches Kraftwerk erfüllt die modernen Sicherheitsanforderungen, die heute für Neubauten in Europa diskutiert werden.“ [!?!]

    Zu den Alt-Anlagen gehörten neben Krümmel unter anderem die hessischen Meiler Biblis A und B….“

    http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/politik/132049/index.php

  6. Ich Andreas Demmig, Rupert Bugl, multiverus und natürlich in erster Linie Dr.Ludwig Lindner nur zustimmen. Und zu EIKE sag ich : Nur nicht nachlassen!

  7. Vielen Dank für diesen aufklärenden Artikel. Nichtsdergleichen erfährt man aus den Tagesmedien, seien es Zeitungen oder die gleichgerichteten TV-Anbieter. Damit beweist EIKE eindeutig, wie wichtig es ist.

    Ich erhoffe mir hier demnächst auch eine fachlich neutrale Betrachtung und Bewertung der Messungen der Eisdicke des Nasa-Satelliten Icesat, die derzeit durch die Medien geistern. Die begleitenden Äusserungen der beteiligten Forscher lassen unzweifelhaft den Glauben an AGW erkennen – was eine Voreingenommenheit bei der Auswertung und Interpretation der Daten vermuten lässt.

  8. Ich bin wirklich froh, daß es EIKE gibt. Ich halte es für ein Institut, daß immer aktuelle und sehr fundierte Berichte zum Thema menschengemachtes CO2 und dessen Einfluß auf das Klima (und der damit betriebenen und noch zu erwartenden Manipulation) liefert.
    Nicht nachvollziehen kann ich diese kritiklose Unterstützung der Kernenergie. Denn genauswenig wie man C02 sicher in der Erde einlagern kann, ist es nicht möglich die radiativen Abfälle, die zum Teil noch viele 100 000 Jahre strahlen, sicher zu lagern – um nur einen Punkt herauszugreifen.

  9. Kernkraftgegner wollen nicht mit Fakten belästigt werden, weil damit das Selbstverständnis Schaden nehmen könnte. Ausserdem ist schwarz-weiss Denken einfacher.
    Das grüne Positionen auch ihre Kehrseite haben können, fällt unter Tabu – wie man überhaupt Argumente vernünftig austauschen könnte weiss ich nicht. Ich habe oft den Eindruck, weil’s „grün“ ist, wird zuviel nachgesehen.

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