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Der Nachweis eines menschengemachten Klimawandels ist nicht erbracht. Eine erkenntnistheoretische Kritik

Ab 2020 sollen zunächst die Industrieländer jährlich 100 Milliarden US$ für den Umbau der Energieversorgung, aber auch zur Beseitigung von durch den Klimawandel verursachten Schäden zur Verfügung stellen. Ein Großteil dieser Gelder soll voraussichtlich als privatwirtschaftliche Investitionen in die Entwicklungsländer fließen und nur ein vergleichsweise geringer Anteil aus öffentlichen Quellen für die schon heute notwendige Behebung von klimabedingten Schäden.[2]

Natürlich werden die Politiker der Industrieländer die öffentlichen Gelder nicht aus der eigenen Tasche zahlen, sondern werden die Steuerzahler zur Kasse bitten. Und was die privatwirtschaftlichen Investitionen angeht, bräuchte es kein Abkommen, wenn sie sich bereits heute rechnen würden. Stattdessen werden durch Regulierung und Subventionen Anreize geschaffen, sodass private Produzenten in ihrer Verfügungsfreiheit eingeschränkt und Steuerzahler zur Ader gelassen werden. Zudem fordert der Internationale Währungsfonds eine CO2-Steuer[3], obgleich die Netto-Steuerzahler bereits heute durch Energiesteuern und -umlagen, Kfz-Steuern oder Regulierungsvorschriften beim Wohnungsbau stark belastet werden.

Sollten die Bürger zu dem Schluss gelangen, dass die Politiker keine stichhaltigen Beweise anführen können für diese massiven Eingriffe in ihr Vermögen und ihre Freiheit, wäre das eine Katastrophe für die Politiker und eine Industrie, die mittlerweile nicht mehr von Kunden lebt, sondern sich von Steuergeldern und Regulierung ernährt: Von Windrädern über Elektroautos bis hin zu Leuchtmitteln und Styropor-Wärmedämmplatten – und den Klimakonferenzen selbst.

Auf die wissenschaftliche Methode kommt es an

Will man feststellen, ob es einen Klimawandel gibt, welche Ursachen er hat, welche Konsequenzen er haben wird, und ob man ihn verhindern oder die Konsequenzen abmildern kann, sind verschiedene wissenschaftliche Methoden denkbar: die der Naturwissenschaft, der Ökonomik, der Mathematik, der Logik und der Geschichtswissenschaft. Jeder dieser Wissenschaftszweige hat seine eigene Methode, um Erkenntnisse zu gewinnen.

Da der Gegenstand dieser Untersuchung der Klimawandel ist, ist zunächst mit dem Begriff des Klimas zu beginnen: Das Klima[4] ist das 30-jährige Mittel diverser Wetterwerte wie Temperatur, Windrichtung und -geschwindigtkeit, Luftfeuchtigkeit, Niederschlagsart und -menge, Wolkenbedeckung etc. Es ist kein Rechenprodukt der Anwendung von Formeln, die konstante Relationen angeben, sondern es handelt sich um historische (Durchschnitts-)Daten, die gemessen wurden, es ist: eine Statistik. Der österreichische Ökonom Ludwig von Mises (1881 – 1973) schrieb über statistische Daten:

„Erfahrung ist immer Erfahrung der Vergangenheit. Erfahrung und Geschichte liegen nie in der Zukunft. Diese Binsenweisheit müsste nicht wiederholt werden, wenn es nicht das Problem der Prognosen der Statistiker gäbe …[5] Die Statistik ist die Beschreibung von Phänomenen, die nicht durch regelmäßige Einheitlichkeit gekennzeichnet sind, in Zahlenausdrücken. Soweit es eine erkennbare Regelmäßigkeit in der Abfolge von Phänomenen gibt, ist es nicht nötig, zur Statistik zu greifen. … Statistik ist daher eine spezifische Methode der Geschichtsschreibung. … Sie handelt von der Vergangenheit und nicht von der Zukunft. Wie jede andere Erfahrung von der Vergangenheit kann sie gelegentlich wichtige Dienste bei der Zukunftsplanung leisten, aber sie sagt nichts aus, das direkt für die Zukunft gültig ist.“

Und weiter:

„Es gibt nicht so etwas wie statistische Gesetze. Die Leute greifen zu statistischen Methoden genau deshalb, weil sie nicht in der Lage sind, in der Verkettung und Abfolge von Geschehnissen eine Regelmäßigkeit zu erkennen.“[6]

Wenn eine Statistik zum Beispiel zeigt, dass auf A in 95% der Fälle B folgt und in 5% der Fälle C, heißt das, dass kein vollkommenes Wissen über A vorliegt. A müsste in A1 und A2 zerlegt werden, und wenn sich feststellen ließe, dass auf A1 immer B und auf A2 immer C folgen würde, dann läge vollkommenes Wissen vor.[7]

Naturwissenschaft

Ein naturwissenschaftlicher Beweis kann durch eine Statistik also nicht erbracht werden. Der Grund:

Die Welt der Naturwissenschaften ist das Gebiet, in dem der menschliche Geist durchaus fähig ist, konstante Beziehungen zwischen Elementen zu entdecken.[8] Im Bereich der Physik und der Chemie gibt es … konstante Beziehungen zwischen Größen, und der Mensch ist fähig, diese konstanten Beziehungen mit hinreichender Genauigkeit in Laborexperimenten zu erkennen.[9]

Allerdings betont Mises: Selbst die Naturwissenschaften können keine „exakten“ Ergebnisse liefern. Er schreibt:

Laborexperimente und Beobachtung von äußeren Phänomenen erlauben den Naturwissenschaften Messungen und die Quantifizierung des Wissens. … Heute leugnet niemand mehr, dass wegen der Unzulänglichkeit unserer Sinne Messungen niemals vollkommen und genau in der umfassenden Bedeutung des Begriffs sind. Sie liefern mehr oder weniger genaue Annäherungswerte. Übrigens zeigt die Heisenbergsche Unschärferelation, dass es Beziehungen gibt, die überhaupt nicht mehr gemessen werden können. Es gibt in unserer Beschreibung der Naturphänomene keine quantitative Exaktheit. Doch sind die Näherungswerte, die physikalische und chemische Gegenstände liefern, für die praktischen Zwecke im Großen und Ganzen genügend. Die Welt der Technologie ist eine Welt der annähernden Messung und der annähernden quantitativen Bestimmtheit.[10]

Obwohl selbst die Naturwissenschaften kein sicheres Wissen liefern können, genießen sie doch großes Vertrauen. Zu Recht: Sie haben viele für die Praxis taugliche Erkenntnisse hervorgebracht. Dank der Laborexperimente: Durch sie lassen sich konstante Relationen aufzeigen, sie sind beliebig wiederholbar.

Spezifisches Verstehen

Sofern konstante Relationen – wie bei den Naturwissenschaften – nicht festgestellt werden können, wie etwa bei der Interpretation von Geschichtsdaten oder bei der Voraussage künftiger Ereignisse (also der Geschichte der Zukunft), wenden Menschen die Methoden des spezifischen Verstehens an.

[Verstehen] ist die Methode, die alle Historiker und auch alle anderen Menschen stets anwenden, wenn es um die Interpretation vergangener Ereignisse der Menschheitsgeschichte und um die Voraussage künftiger Ereignisse geht. Die Entdeckung und Abgrenzung des Verstehens war eine der wichtigsten Beiträge der modernen Erkenntnistheorie. … Der Anwendungsbereich von Verstehen ist das geistige Begreifen von Phänomenen, die nicht vollkommen mit den Mitteln der Logik, der Mathematik, der Praxeologie und der Naturwissenschaften aufgeklärt werden können, insoweit sie von diesen Wissenschaften eben nicht erklärt werden können. Es [das Verstehen, A. d. V.] darf den Lehren dieser anderen Bereiche der Wissenschaften [Logik, Naturwissenschaft, Mathematik und Ökonomie] nie widersprechen.[11]

Da Verstehen das Interpretieren historischer Ereignisse ist, kann es niemals Ergebnisse hervorbringen, die von allen Menschen akzeptiert werden (müssten). Selbst wenn zwei Personen völlig darüber übereinstimmen, dass die Daten korrekt sind und ihr Denken nicht den Lehren der anderen Wissenschaften widerspricht, so können sie doch in ihrem Verstehen der Daten zu unterschiedlichen Ergebnissen gelangen. Sie mögen darin übereinstimmen, dass die Faktoren a, b und c allesamt einen Einfluss auf das historische Ereignis E hatten; aber nichtsdestotrotz können sie völlig uneins darüber sein, welche Relevanz diese Faktoren im Hinblick auf das Ereignis hatten. Soweit Verstehen darauf abzielt, jedem der Faktoren eine Relevanz beizumessen, steht es unter dem Einfluss subjektiver Bewertung. Dabei handelt es sich nicht um Werturteile, sie drücken keine Präferenzen aus, es handelt sich um Relevanzurteile.[12] Neben den Historikern verwenden auch die Psychologen oder die Ethnologen die Methode des spezifischen Verstehens, sofern sie sich mit der Interpretation historischer Daten menschlichen Verhaltens befassen.[13]

Verstehen ist also die Methode, die sich mit dem Begreifen komplexer Phänomene befasst und mit der Voraussage der Zukunft in komplexen Systemen. Die Daten, die von komplexen Phänomenen gewonnen werden, können jedoch niemals eine Theorie beweisen oder widerlegen.[14] In den Naturwissenschaften und in der Naturgeschichte hat Verstehen an sich nichts zu suchen.[15] Die Methode der Naturwissenschaften ist die Überprüfung von konstanten Relationen durch Experimente.

Ist Klima-Prognose eine Naturwissenschaft?

Die erste Frage, die sich stellt, lautet also: Womit haben wir es bei der Klimaforschung zu tun? Mit der Naturwissenschaft? Oder mit Prognosen, die unter Zuhilfenahme der Methode des Verstehens erstellt werden? Schauen wir uns dazu an, was in der Klimaforschung passiert.

Die direkte Wirkung von CO2 in einem geschlossenen System in Bezug auf die Temperatur ist wohl etablierte Physik, die auf Labor-Ergebnissen basiert und angeblich seit über einem Jahrhundert bekannt ist.[16] Soweit es um diese Laborerkenntnis geht, dürfen wir also von „harter“ Naturwissenschaft sprechen. Die Erde ist aber kein geschlossenes System. Es leben auf ihr „Verbrenner“[17], also Menschen und Tiere, die CO2 emittieren, und es gibt Pflanzen, die – um im Bild zu bleiben – sozusagen den Gegenprozess der Verbrennung betreiben: Vermittels Photosynthese bauen sie ihre körperliche Struktur aus dem in der Luft vorhandenen CO2 auf und nutzen hierzu die Energie des Sonnenlichts und emittieren Sauerstoff.

So geht denn auch die US-Behörde NASA (National Aeronautics and Space Administration) davon aus, dass eine Zunahme an CO2 in der Atmosphäre zu einem vermehrten Pflanzenwachstum führte.[18]Andere, die Temperatur und das Wetter beeinflussende Faktoren sind zum Beispiel: Sonnenaktivität, Luftfeuchte, Wolkenbedeckung oder Niederschlag. Während es also innerhalb eines Laborexperiments naturwissenschaftlich korrekt wäre, zu sagen, ein erhöhter CO2-Ausstoß führt zu einer Zunahme der Temperatur, handelt es sich bei einer Aussage über ein komplexes System mit Rückkopplungen (Feedback), das nicht durch konstante Relationen beschrieben werden kann, nicht mehr um eine naturwissenschaftliche Aussage, sondern um eine Prognose, bei der die Methode des Verstehensangewendet wird.

Gäbe es beim Klima, das ja das Resultat von Durchschnitten des Wetters ist, konstante Relationen, so müsste ja auch das Wetter über einen längeren Zeitraum exakt vorausgesagt werden können. Aber jeder von uns weiß aus persönlicher Erfahrung, dass das Wetter nur über sehr kurze Zeiträume und auch nicht immer sehr exakt vorausgesagt werden kann. Was die Klima-Wissenschaftler des IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change, sogenannter Weltklimarat) tun, ist, dass sie Relevanzurteile abgeben, wie dies Historiker tun oder Alltagsmenschen bei ihrer Einschätzung der Zukunft: Da ihnen die konstanten Relationen nicht bekannt sind, geben sie Relevanzurteile ab. Die Klima-Wissenschaftler wissen, dass die Faktoren Temperatur, CO2, Wolkenbildung, Sonnenaktivität, Luftfeuchte etc. zusammenwirken und so die Daten hervorbringen, die sie später in ihrer Statistik Klima nennen, ihnen sind jedoch konstante Relationen des Zusammenwirkens dieser Faktoren unbekannt. Sie können sie nur anhand von Modellen einschätzen.

Klimaforschung kann die Methoden der Naturwissenschaften anwenden, insoweit es möglich ist, hinsichtlich einzelner Phänomene in Laborexperimenten konstante Relationen festzustellen, aber hinsichtlich des Gesamt-Phänomens Erd-Klima nicht, weil es sich um ein komplexes Phänomen mit Rückkoppelungen handelt. Ein Klima-Modell kann niemals durch ein Laborexperiment überprüft werden. Diese Unsicherheit oder dieses Abweichen von der naturwissenschaftlichen Methode der Überprüfung im Experiment und der daraus folgenden Sicherheit wird auch mehr oder weniger unumwunden zugegeben: „Das Erdsystem ist in seiner Komplexität am oberen Ende des Spektrums hinsichtlich Nichtlinearität und Freiheitsgraden angesiedelt.“[19]

So verwundert es auch nicht, dass die Klimaforscher ihre Modelle ständig korrigieren. In den Modellen probieren sie aus, den verschiedenen klimarelevanten Faktoren unterschiedliche Relevanz beizumessen. Diese Modelle werden dann daran überprüft, ob sie Klima-Phänomene der Vergangenheit erklären können beziehungsweise, wenn genug Zeit vergangen ist, ob sie Klima-Phänomene voraussagen konnten. Bislang ist dies nicht gut gelungen, wie das nachfolgende Beispiel zeigt. „Wir haben die schnelle Erwärmung nach dem Jahr 2000, die wir in den Modellen sehen, in der Realität nicht beobachten können“, zitiert die Schweizer Weltwoche in ihrer 39. Ausgabe den Klimawissenschaftler Myles Allen von der University of Oxford, einen Mitautor einer Studie, die im Fachmagazin Nature Geoscience publiziert wurde.

Die Computermodelle lägen falsch, weil grundlegende klimatische Zusammenhänge in der Atmosphäre nicht bekannt gewesen oder nicht verstanden worden seien. Die Wissenschaftler seien nunmehr zu dem Schluss gekommen, dass die Menschheit weit mehr CO2 als bisher angenommen ausstoßen dürfe, bis sich die Erde mutmaßlich um 1,5 Grad erwärmt, und zwar fast viermal (!) mehr. Während die Partei der Klimaskeptiker dies als weiteren Beleg für einen Fehler der Klima-Alarmisten sieht, interpretiert der Studien Co-Autor Pierre Friedlingstein das Ergebnis als eine wirklich gute Nachricht. Denn ohne die Verlangsamung wäre das Vorhaben, die Erwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen, wohl unrealistisch gewesen, meint er.

Aber selbst wenn die Klimaforscher ihre Modelle ständig verbessern, wie wir bereits oben gesagt haben: Die Daten, die von komplexen Phänomenen gewonnen werden, können niemals eine Theorie beweisen oder widerlegen.[20] Selbst wenn die Modelle immer besser würden, also immer mehr durch gemessene Daten bestätigt, würde ebenso wenig Naturwissenschaft angewendet wie etwa Kopernikus oder Keppler Naturwissenschaft anwendeten, als sie die Umlaufbahn der Erde zunächst in der Kreisform und dann der Ellipse beschrieben. Die Geschichte der Astronomie als harte Naturwissenschaft begann erst mit den von Newton formulierten Gesetzmäßigkeiten, die der Überprüfung durch Laborexperimente standhielten.[21]

Und so ist es nicht verwunderlich, wenn die NASA auf ihrer Homepage meint, dass sich die IPCC Wissenschaftler nicht sicher seien, ob die menschliche Aktivität in den vergangenen 50 Jahren zu einem Temperaturanstieg des Weltklimas geführt habe. Die Wissenschaftler würden aber die Wahrscheinlichkeithierfür bei über 95% sehen.[22] Daraus glaubt man, schlussfolgern zu können, dass auch in Zukunft menschliche Aktivität für den Temperaturanstieg ursächlich sein wird – und der Temperaturanstieg durch menschliches Verhalten veränderbar ist. Im Einzelnen wird die Quantifizierung der Wahrscheinlichkeit durch das IPCC wie folgt beschrieben: „Die Wahrscheinlichkeit eines Ergebnisses bewertet, wie wahrscheinlich es ist, dass dieses Ergebnis eintritt. Sie wird in einer sprachlich kalibrierten Skala angegeben, welche auf quantifizierten Wahrscheinlichkeiten beruht. … Grundlage dieser Quantifizierung können Berechnungen auf Grundlage von in-situ-Daten, Satellitendaten oder Simulationen oder Auswertung von Experteninterviews sein.“[23]

Klima-Prognose ist eine Interpretation historischer Daten

Da wir nun wissen, dass sich die Klimaforschung der Methode des spezifischen Verstehens bedient, können wir verstehen, wieso keine sicheren Voraussagen möglich sind. Und wir wissen, dass das Verstehen nie den Lehren der anderen Wissensbereiche (Logik, Naturwissenschaft, Mathematik und Ökonomie) widersprechen darf. Deshalb können wir nun auch überprüfen, ob die Aussage des IPCC, dass mit einer Wahrscheinlichkeit von über 95% der Mensch ursächlich für die Erwärmung der letzten 50 Jahre sei, den Lehren anderer Wissenschaftsbereiche widerspricht.

Was sagen Wahrscheinlichkeits-Angaben aus?

Bei den 95% handelt es sich um die Angabe einer Wahrscheinlichkeit, und über Wahrscheinlichkeiten stehen uns Erkenntnisse aus der Logik und der Mathematik zur Verfügung. Es gibt grundsätzlich zwei Arten von Wahrscheinlichkeiten: Klassen-Wahrscheinlichkeit („Class Probability“) und Einzelfall-Wahrscheinlichkeit („Case Probability“)

Klassen-Wahrscheinlichkeit

Im Falle der Klassen-Wahrscheinlichkeit wissen wir im Hinblick auf den Untersuchungsgegenstand alles über das Verhalten einer ganzen Klasse von Ereignissen, aber über ein konkretes, einzelnes Ereignis wissen wir nichts, außer dass es zu dieser Klasse gehört.[24] Wir kennen den Ereignisraum, also alle Ereignisse, die geschehen können, es ist uns aber nicht möglich, eine Voraussage über ein konkretes, einzelnes Ereignis zu machen. Berühmtes Beispiel ist der Würfel-Wurf: Wir wissen, dass nur Würfe von eins bis sechs möglich sind, können bei einem konkreten Wurf aber nichts voraussagen, außer dass er innerhalb dieser Klasse von eins bis sechs liegen wird.

Die Wahrscheinlichkeitsrechnung bietet uns eine Möglichkeit, diese Form von unzureichendem Wissen in Symbolen der mathematischen Terminologie auszudrücken, jedoch ohne dass sie unser Wissen über das Phänomen vertiefen oder ergänzen würde. Es handelt sich dabei lediglich um eine Übersetzung in die Sprache der Mathematik. Die Wahrscheinlichkeitsrechnung wiederholt in algebraischer Sprache, was wir vorher schon wussten:[25] Es wird eine Zahl von eins bis sechs gewürfelt werden, wir wissen aber nicht, welche genau. Ludwig von Mises sagte deshalb, dass der große Mathematiker Blaise Pascal (1623 – 1662) seinem Zeitgenossen Chevalier de Méré (1607 – 1684) einen großen Gefallen getan hätte, wenn er ihn nach Hause geschickt hätte, als de Méré mit einem Würfelspielproblem zu Pascal kam. Pascal hätte freiweg zugegeben sollen, dass die Mathematik ihm bei seinem Würfelspielproblem nicht weiterhelfen kann, als dass sie ihm das in mathematischen Symbolen beschreibt, was er vorher auch schon wusste.[26]

Nicht zu verwechseln ist die Klassen-Wahrscheinlichkeit mit der relativen Häufigkeit. Bei der relativen Häufigkeit handelt es sich nicht wie bei der Klassen-Wahrscheinlichkeit um die mathematische Formulierung unvollständigen Wissens in Bezug auf ein Phänomen, bei dem wir bereits vorher theoretisch und a priori das Verhalten einer ganzen Klasse von Ereignissen kennen, aber nichts über ein einzelnes Ereignis wissen, außer dass es Teil der Klasse ist. Sondern es handelt sich bei der relativen Häufigkeit um eine Aufzeichnung von Daten und Ins-Verhältnis-Setzen: Wenn Sie 100 mal einen Würfel werfen, und sie würfeln 26 mal die sechs, so würde in der Mathematik die Wahrscheinlichkeit dennoch nicht mit der relativen Häufigkeit von 26% angegeben, sondern weiterhin mit 1/6 (ca. 16,7%).[27] Die relative Häufigkeit ist das Ergebnis der Aufzeichnung und Auswertung historischer Daten und hat insofern nichts zu tun mit der Klassen-Wahrscheinlichkeit.

Einzelfall-Wahrscheinlichkeit

Bei der Einzelfall-Wahrscheinlichkeit kennen wir im Hinblick auf ein konkretes Ereignis in der Zukunft einige beeinflussende Faktoren, aber es gibt andere Faktoren, die wir nicht kennen oder über deren Auswirkungen wir nicht genau Bescheid wissen.[28] Ein gutes Beispiel ist, wenn sie das Ergebnis eines Fußball-Spieles voraussagen wollen. Verstehen basiert immer auf unvollständigem Wissen. Sie, verehrte Leser, kennen im Fußballsport einige Einfluss nehmende Faktoren (Leistung einzelner Spieler, Heimspiel oder Auswärtsspiel, Ergebnisse vergangener Partien), aber sie können unmöglich alle Faktoren kennen, die Einfluss auf das Ergebnis haben, oder welche Relevanz die Spielstärke eines bestimmten Spielers bei der kommenden Partie haben wird. Sie können sich unmöglich im Vorhinein sicher sein, dass sie sich nicht bezüglich der Relevanz eines der Einflussfaktoren geirrt haben, oder dass sie nicht einige Faktoren, die im Nachhinein eine Rolle gespielt haben (der Schiedsrichter hatte einen schlechten Tag), übersehen haben.

Einzelfall-Wahrscheinlichkeit hat mit der Klassen-Wahrscheinlichkeit nichts gemeinsam, außer dass es sich bei beiden um Formen des unvollständigen, lückenhaften Wissens handelt. Bei der Einzelfall-Wahrscheinlichkeit ist ein numerischer Ausdruck nicht möglich. Sie können nicht sagen, die Fußballmannschaft A wird die Partie mit einer Wahrscheinlichkeit von 95% gewinnen, weil sie es nicht berechnen können. Wenn jemand sagt, er sei der Meinung, ein Fußballspiel gehe zu 95% für die Fußballmannschaft A aus, dann hat er das nicht berechnet, sondern er bedient sich einer Metapher: Er vergleicht die Gewinnchancen der Fußballmannschaft A mit den Gewinnchancen eines Teilnehmers an einem Lotteriespiel, der 95 von 100 Losen hält und bei dem eines der 100 Lose gewinnt. Er ist der Meinung, dass in einem solchen Fall die 95% uns etwas Substantielles über den Ausgang des einen Einzelfalles sagen könnte, den er gerade betrachtet. (Dass dies nicht der Fall ist, braucht nicht wiederholt zu werden.)[29]

Auch in der Naturwissenschaft verbietet es sich im Übrigen, eine Wahrscheinlichkeit über die mögliche Richtigkeit einer Hypothese anzugeben. Naturwissenschaftliche Hypothesen sind stets vorläufige Aussagen.[30] Alles, was über sie gesagt werden kann, ist, ob die Hypothesen mit logischen Prinzipien und den Ergebnissen von Experimenten übereinstimmen oder nicht. Sie erweisen sich dann entweder als falsch oder als nicht-falsch (nach dem heutigen Stand der Erfahrungen).

Die 95%-Aussage des IPCC

Bei der 95%-Aussage[31] des IPCC handelt es sich nicht um (Klassen-)Wahrscheinlichkeit. Denn die mathematische (Klassen-)Wahrscheinlichkeit ist, wie oben gezeigt wurde, ein theoretisches Konzept, bei dem uns von vornherein das Verhalten der ganzen Klasse von Ereignissen bekannt ist, wir bezüglich des in-Frage-stehenden Ereignisses aber nichts wissen, außer dass es Teil dieser Klasse ist. Die (Klassen-)Wahrscheinlichkeit ist auch keine Prognose der relativen Häufigkeit und schon gar keine Voraussage eines Einzelfalles. Mit historischen Daten kann eine Wahrscheinlichkeit nicht formuliert werden, sondern höchstens eine relative Häufigkeit ermittelt werden.

Zwar konvergiert die relative Häufigkeit (bei unendlich vielen Daten) gegen die (Klassen-)Wahrscheinlichkeit. Letztere können wir aber nur wissen, wenn wir die (Klassen-)Wahrscheinlichkeit vorher schon kennen, und das wiederum können wir nur in dem Falle, in dem wir bereits vorher alles über das Verhalten einer ganzen Klasse von Ereignissen wissen. Fehlt uns dieses Wissen, kann die relative Häufigkeit bestenfalls einen Trend anzeigen, aber keine Wahrscheinlichkeit. Die Geschichte lehrt uns aber, dass sich Trends, die sich in der Vergangenheit zeigten, ändern können, oft oder fast immer änderten und sogar in unmittelbarer Zukunft ändern können.[32]

Bei der 95%-Aussage des IPCC handelt es sich um die Angabe einer Einzelfall-Wahrscheinlichkeit auf Grund gemessener Daten. Dem IPCC sind im Hinblick auf den Klimawandel einige beeinflussende Faktoren bekannt, aber es gibt andere Faktoren, die es nicht kennt, oder über deren Auswirkungen es nicht genau Bescheid weiß.[33] Oben wurde bereits gezeigt, dass sich im Falle der Einzelfall-Wahrscheinlichkeit die Verwendung von Zahlenausdrücken verbietet.[34] Bei der 95%-Aussage handelt es sich also nicht um einen mathematischen Ausdruck für eine (Klassen-)Wahrscheinlichkeit, sondern um eine schwache intuitive Analogie, eine Metapher: Das IPCC meint, dass es sich im Hinblick auf seine These vom menschengemachten Klimawandel so sicher ist, wie sich ein Lotterieteilnehmer sicher sein würde, der über 95% der Lose verfügt. Aber auch hierzu haben wir bereits oben gezeigt, dass uns – selbst im Falle der Klassen-Wahrscheinlichkeit – diese 95% nichts Substanzielles über einen betrachteten Einzelfall sagen können, außer dass wir nicht sicher sind, ob das Gewinnerlos dabei ist.

Im Übrigen mögen die 95% manchen an den juristischen Terminus erinnern, dass jemand mit „an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit“ von einem gewissen Sachverhalt überzeugt sei. Aber an Sicherheit grenzende Wahrscheinlichkeit bedeutet, dass es „keine vernünftigen Zweifel“ mehr geben darf. Verfügt jemand aber über 95 von 100 Losen, so sind durchaus vernünftige Zweifel angebracht, ob das Gewinnerlos dabei ist! Um in der Metapher zu bleiben: Würden Richter sich mit 95% Sicherheit zufriedengeben, würde einer von 20 Verurteilten zu Unrecht im Gefängnis sitzen. Und würden Sie eine Fluggesellschaft als „sicher“ bezeichnen, bei der bei einem von 20 Flügen ein Flugzeug abstürzt?[35]

Als Ergebnis der bisherigen Untersuchung können wir festhalten: Die Klimaforscher wenden im Hinblick auf Klima-Historie, -Prognosen und -Modelle nicht die Methoden der Naturwissenschaft an, sondern die Methode des Verstehens komplexer Phänomene.[36] Zu einer sicheren Voraussage können sie damit nicht gelangen. Und wir wissen weiter, dass sich die Wissenschaftler mit ihrer Zu-95%-sicher-Aussage in einen eklatanten Widerspruch zu Denkgesetzen begeben. Die Anwendung des mathematischen Ausdruckes ist falsch, weil es sich hier um keinen Fall der Klassen-Wahrscheinlichkeit handelt. Im Bereich des Verstehens ist die Aussage falsch, weil die Einzelfall-Wahrscheinlichkeit denklogisch keine numerischen Ausdrücke zulassen kann, weil man sie nicht berechnen kann.

Klimaleugner und Klimasünder sind keine wissenschaftlichen Begriffe; sie dienen dem politischen Meinungskampf

Durch die Zuordnung der Klimawissenschaft zum Verstehen wird nun auch klar, warum ein so reger Streit herrscht um den menschengemachten Klimawandel. Es werden unwissenschaftliche Begriffe verwendet, die aus den Bereichen der Moral stammen – wie „Klimaleugner“ oder „Klimasünder“. Oder haben Sie schon einmal davon gehört, dass im naturwissenschaftlichen Diskurs Einstein als „Zeitleugner“ oder „Schwerkraftsünder“ bezeichnet wurde? Von Seiten der Klima-Alarmisten möchte man sich jeder weiteren wissenschaftlichen Diskussion versperren, und die Seite der „Klimaskeptiker“ erprobt sich ständig darin, die Annahmen der Klima-Alarmisten zu falsifizieren.

Im Bereich des Verstehens kann es keine einzig richtige Aussage geben

Da wir nun aber wissen, dass die Prognosen der Klimawissenschaftler zum Bereich des spezifischen Verstehens gehören, können wir ganz gelassen anerkennen, dass zwei Klimawissenschaftler im Hinblick auf die Daten völlig übereinstimmen können und auch im Hinblick darauf, dass die Relevanz, die sie gewissen Einflussfaktoren beimessen, weder naturgesetzlichen noch mathematischen oder logischen Regeln widersprechen, und dass sie trotzdem zu unterschiedlichen Prognosen gelangen können. Ebenso kann ein und derselbe Klimawissenschaftler zu zwei verschiedenen Zeitpunkten zu unterschiedlichen Ergebnissen gelangen, ohne sich selbst in Widerspruch zu begeben.

Die wirtschaftlichen Prognosen des Weltklimarates

Soweit es um die Klimadaten geht, haben wir also für Klarheit gesorgt. Aber wie sieht es mit den wirtschaftlichen Prognosen aus? In einem auf der IPCC-Webseite veröffentlichten Report beschäftigen sich die Autoren mit den Auswirkungen des Klimawandels auf das Bruttoinlandsprodukt.[37] Berühmtheit erlangt hat der Stern-Report des britischen Wissenschaftlers Nicolas Stern, der im Kern aussagt, dass der Klimawandel jährlich rund 5% des Welt-BIPs (also der Summe aller BIPs) kosten wird, wohingegen er die Kosten des Gegensteuerns mit 2% jährlich ansetzt.[38]

Der britische Wissenschafts-Journalist Matt Ridley kritisiert Sterns Bericht, weil Stern bei der Berechnung der Auswirkungen des Klimawandels sehr niedrige Zinssätze bei der Abzinsung verwende und so zu sehr hohen Zukunftswerten von Schäden beziehungsweise Kosten komme. Zudem kritisiert Ridley, dass der Stern-Report von einem sehr hohen Lebensstandard unserer Enkelkinder in der Zukunft ausgeht. Und auch die IPCC Szenarien sähen vor, dass die Menschen im Jahr 2100 auf so viel Wirtschaftswachstum zurückblicken würden, dass ihr Wohlstand im Durchschnitt vier bis 18-mal so hoch sein würde wie heute.[39] Diese Prognosen des Wirtschaftswachstums beeinflussen freilich auch die Prognose der Kosten von Schäden und der künftigen CO2-Emissionen.

Wer hat nun Recht? Nicolas Stern und das IPCC oder Matt Ridley? Um die Antwort zu finden, lassen Sie uns zunächst mit der Frage beginnen: Was ist überhaupt das BIP? Das Statistische Bundesamt weiß:

„Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist ein Maß für die wirtschaftliche Leistung einer Volkswirtschaft in einem bestimmten Zeitraum. Es misst den Wert der im Inland hergestellten Waren und Dienstleistungen (Wertschöpfung), soweit diese nicht als Vorleistungen für die Produktion anderer Waren und Dienstleistungen verwendet werden.“

Wert kann nicht gemessen werden

Das BIP misst also angeblich den Wert von Waren und Dienstleistungen in einer Volkswirtschaft. Alleine: Wert kann nicht gemessen werden. Mises schreibt dazu:

Wert ist nicht intrinsisch, Wert ist nicht in Dingen. Er ist in uns; es ist die Art und Weise wie der Mensch auf die Bedingungen der Umwelt reagiert.[40] … Werten heißt A gegenüber B vorziehen. … Ebenso wie es keinen Standard und keine Messung von sexueller Liebe, von Freundschaft oder von Sympathie oder ästhetischem Genuss gibt, gibt es keine Messung des Wertes von Handelsgütern. … Es gibt keine Methode, eine Wert-Einheit zu schaffen. … In einer Marktwirtschaft gibt es Geldpreise. Wirtschaftsrechnung ist Rechnung in Form von Geldpreisen. Die unterschiedlichen Mengen der Güter und Dienstleistungen gehen in diese Wirtschaftsrechnung mit den Geldpreisen ein, für die sie am Markt gekauft und verkauft werden können … .[41]

Wenn man Wert aber nicht messen kann, was ist dann vom BIP zu halten? Dazu sei erneut Mises zitiert:

Es ist möglich, die Summe des Einkommens oder Vermögens mehrerer Personen in Geldpreisen auszudrücken. Aber es ist Unsinn, ein National-Einkommen oder Volks-Vermögen zu berechnen. Sobald wir beginnen, Erwägungen anzustellen, die einem Menschen fremd sind, der innerhalb der Marktwirtschaft handelt, hilft uns Geldrechnung nicht mehr weiter. … Wenn in einer Wirtschaftsrechnung ein Vorrat von Kartoffeln mit 100 US$ bewertet wird, ist die Idee, die dahintersteckt, dass man diesen Vorrat für diesen Preis verkaufen oder ersetzen kann. … Aber was ist die Bedeutung einer Berechnung des Volksvermögens? Was ist die Bedeutung des Ergebnisses der Berechnung? Was muss in eine solche Berechnung einfließen und was muss außen vorgelassen werden? Wäre es falsch oder richtig, den „Wert“ des Klimas des Landes einfließen zu lassen oder die angeborenen und erworbenen Befähigungen der Bewohner? Der Kaufmann kann seine Güter in Geld eintauschen, aber ein Volk kann das nicht.

Die Geld-Ausdrücke wie sie beim Handel und in der Wirtschaftsrechnung Verwendung finden, sind Geldpreise, das heißt Umtauschkurse zwischen Geld und anderen Gütern und Dienstleistungen. Preise werden nicht in Geld gemessen; Preise bestehen aus Geld. Preise sind entweder Preise der Vergangenheit oder erwartete Preise in der Zukunft. Ein Preis ist notwendigerweise ein historisches Datum, entweder der Vergangenheit oder der Zukunft. Es ist nichts an Preisen, das es erlauben würde, sie für die Messung von physikalischen oder chemischen Phänomenen heranzuziehen.[42]

Es ist also sinnlos, wenn Sie ihr Vermögen und das Ihres Nachbarn, das ein jeder für sich in Geldpreisen errechnet hat, addieren, wenn Sie nicht vorhaben, gemeinsam am Markt zu handeln. Sie können Wohlstand nicht messen. Einem Italiener mögen sein mildes Klima und die gute Landesküche sehr viel wert sein, aber wie wollen Sie dies in eine ökonomische Kalkulation einfließen lassen? Natürlich werden die meisten Menschen darin übereinstimmen, dass der Wohlstand heute größer ist als noch vor 100 Jahren. Es gibt mehr Kapitalgüter (Fabriken, technische Anlagen, Minen, Elektrizitätswerke), und es stehen vielen Menschen viel mehr Konsumgüter (Autos, Wohnungen, Lebensmittel, Frisörbesuche etc.) zur Verfügung als damals. Alleine, sie können diese Wohlstandszunahme nicht numerisch messen und unterschiedliche Menschen bewerten wirtschaftlichen Fortschritt unterschiedlich. So mag dem zurückgezogenen Bio-Bauern der Bau einer neuen Autobahn ein Unwert sein, während der Pendler, der die Autobahn nutzen möchte, sie durchaus als Wert ansieht. Und auch ein und derselbe Mensch kann ein und denselben Gegenstand zu unterschiedlichen Zeitpunkten unterschiedlich bewerten.

Der nächste Begriff, den uns das statistische Bundesamt bei seiner Beschreibung des BIP zuwirft, ist der Begriff der Volkswirtschaft. Aber bei der Volkswirtschaft handelt es sich lediglich um eine theoretische Fiktion, die im Widerspruch zu den Lehren der Ökonomik steht:

„Die Marktwirtschaft als solche respektiert keine politischen Grenzen. Ihr Bereich ist die Welt.[43]… Es ist nicht „Amerika“, das Champagner von „Frankreich“ kauft. Es handelt sich immer um einen individuellen Amerikaner der ihn von einem individuellen Franzosen kauft. … Solange es noch Handlungsspielräume für Individuen gibt, soweit es privaten Besitz und Handel mit Gütern und Dienstleistungen gibt, gibt es keine Volkswirtschaft. Nur wenn es eine völlige Regierungskontrolle anstelle der Wahlmöglichkeiten der Individuen gibt, gibt es eine Volkswirtschaft als reale Einheit.“[44]

Von Preisänderungen kann nicht auf Kaufkraftänderungen geschlossen werden

Ein weiteres Problem besteht darin, dass sich die Wissenschaftler bei BIP-Prognosen mit der Kaufkraft von Geld befassen. Ihre Berechnungen seien inflations- oder kaufkraftbereinigt. Alleine, das ist ökonomisch gesehen nicht möglich.

„Alle Methoden, die vorgeschlagen werden, um die Änderungen der Kaufkraft einer Geldeinheit zu messen, basieren, mehr oder weniger unbeabsichtigt, auf der illusorischen Einbildung eines unsterblichen und unveränderbaren Wesens, das vermittels eines unabänderlichen Standards die Menge der Befriedigung festlegt, die ihm eine Geldeinheit bringt. … Nur wenn Menschen die gleichen Dinge immer gleich bewerten würden, könnten wir Preisänderungen als einen Ausdruck der Änderung der Kaufkraft des Geldes ansehen.“[45]

Wenn das IPCC oder der Stern-Report die Kosten des Klimawandels also im Hinblick darauf errechnen, welche Werte künftige Schäden, künftige Einkommen oder künftige Aggregate von BIPs haben werden, können wir im Hinblick auf diese Berechnungen sagen, dass sie im Widerspruch zu den Lehren der Ökonomik stehen, dass man Wert nicht messen kann, dass es eine Volkswirtschaft im ökonomischen Sinne nicht gibt, und dass es daher auch widersinnig ist, das Aggregat der BIPs zu bilden, um eine Welt-Wirtschaftsleistung zu berechnen. Die Berechnungen des IPCC sind also insofern als falsch zu bezeichnen, weil sie den Lehren der Ökonomik widersprechen. Freilich könnte man – im Rahmen des Verstehens – Schäden oder die Kosten von Maßnahmen zu deren Verhinderung anhand von heutigen Marktpreisen schätzen, und man könnte auch schätzen, wie die Marktpreise von Schäden oder Maßnahmen zu deren Verhinderung in der Zukunft sein werden. Man kann solche Geldpreise von Schäden und Maßnahmen zu deren Verhinderung aber eben nicht ökonomisch berechnen, Kaufkraft nicht messen, und die Angabe von Schäden und Kosten im Verhältnis zu einem BIP kann keinen Sinn machen, wenn das BIP keinen Sinn macht.

Die IPCC Annahmen widersprechen den Lehren der Ökonomie und Denkgesetzen

Zusammenfassend können wir sagen, dass die Wissenschaftler des IPCC auf Grund historischer Daten und bekannter naturwissenschaftlicher Relationen vermuten, dass die Menschen durch die Emission von CO2 zu einem Klimawandel beigetragen haben. Sicher sind sie sich nicht. Sie meinen auch, dass durch den Klimawandel Schäden entstehen können; die Werte, die die Menschen diesen Schäden beimessen und beimessen werden, können sie aber nicht berechnen. Sie sind zudem der Ansicht, dass diese Schäden, wenn nicht verhindert, so doch abgemildert werden könnten. Sicher können sie sich auch hier nicht sein, wenn sie sich schon unsicher darüber sind, ob der Mensch ursächlich zum Klimawandel beigetragen hat. Und sofern Wissenschaftler Zwangsabgaben und Regulierung vorschlagen, also staatliche Ge- und Verbote, um die als möglich und abwendbar angesehenen Schäden zu verhindern oder abzumildern, ist dies im Übrigen eine ethische Wertung, die natürlich nicht wissenschaftlich ist, sondern lediglich etwas über die Einstellungen der Wissenschaftler zu Zwangsmaßnahmen aussagt.

Zwangsabgaben und Regulierung gegen Bürger sind auf Grund der Annahmen der IPCC-Wissenschaftler nicht gerechtfertigt

Wie also mit dem Problem umgehen? Der Ökonom Murray Rothbard (1926 – 1995) meinte:[46]

Wenn eine Partei einer anderen durch eine Handlung [wie etwa die Emission von CO2] einen Schaden zufügt, und wenn dies vor Gericht oder in einem Schiedsgerichtsverfahren mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit bewiesen werden kann, dann stünden der geschädigten Partei Abwehr- und Schadensersatzansprüche zu. Es dürften aber keine vernünftigen Zweifel mehr verbleiben, dass das Verhalten des Schädigers den Schaden bewirkt hat. Wenn nicht alle vernünftigen Zweifel ausgeräumt werden können, ist es jedoch bei Weitem besser, einen Schädiger nicht zu verurteilen, anstatt unsererseits jemandem absichtlich Schaden zuzufügen. Der Grundsatz des Hippokratischen Eides: ‚tue zumindest niemandem ein Leid an‘, muss auch für jeden gelten, der Recht anwendet oder vollzieht.

Es ist aber gerade nicht so, dass das IPCC oder die NASA einen menschengemachten Klimawandel mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nachweisen können. Die Angabe einer numerischen Wahrscheinlichkeit widerspricht Denkgesetzen: Die metaphorisch mit 95% angegebene Sicherheit könnte in keinem gerichtlichen Verfahren als Kausalitäts-Beweis dienen; man gelangte schon gar nicht zu der Frage, ob vernünftige Zweifel verblieben, weil der Beweisbelastete schon nach eigener Aussage vorbringt, dass gewichtige Zweifel bestehen.

Die Berechnung der voraussichtlichen Schadenshöhe und der Kosten der Gefahrenabwehr hätten sich die Wissenschaftler des IPCC daher sparen können. Da sie aber nun einmal durchgeführt wurden, können wir hierzu sagen, dass die Berechnungen im Widerspruch zu den Gesetzen der Ökonomik stehen und deshalb falsch sind.

Die Ergebnisse der Klimaforschung können eine Besteuerung von Bürgern daher nicht rechtfertigen. Damit den Bürgern kein weiterer Schaden entsteht, wären die bestehenden Steuern und Subventionen, die mit dem menschengemachten Klimawandel begründet wurden, umgehend abzuschaffen. Und keinesfalls können Steuererhöhungen, neue Steuern oder neue Subventionen gerechtfertigt werden.

[1] bmub/weltklimakonferenz-2017-in-bonn/
[2] https://de.wikipedia.org/wiki/%C3%9Cbereinkommen_von_Paris
[3] http://www.imf.org/external/pubs/ft/sdn/2016/sdn1601.pdf
[4] https://de.wikipedia.org/wiki/Klima#Definition_des_Klimas
[5] Ludwig von Mises, Die Letztbegründung der Ökonomik (2016), S. 69.
[6] A.a.O., S. 81 f.
[7] Vgl. a.a.O., S. 82.
[8] A.a.O., S. 83.
[9] Ludwig von Mises, Human Action (1949), pg. 55.
[10] Die Letztbegründung der Ökonomik, S. 91.
[11] Human Action, pg. 50.
[12] Diese Passage ist teilweise eine recht freie Übersetzung einer Passage aus Human Action, pg. 57.
[13] Vgl. a.a.O., pg. 50.
[14] Vgl. a.a.O., pg. 51.
[15] Vgl. a.a.O., pg. 58.
[16] Vgl.: https://mises.org/library/skeptics-case; vgl. auch: https://www.youtube.com/watch?v=kwtt51gvaJQ
[17] Sogenannte aerobe Atmung.
[18] https://climate.nasa.gov/causes/
[19] https://de.wikipedia.org/wiki/Behandlung_von_Unsicherheit_im_IPCC-Prozess#cite_note-1
[20] Vgl. a.a.O., pg. 51.
[21] Vgl. a.a.O., pg. 58 f.
[22] https://climate.nasa.gov/evidence/
[23] https://de.wikipedia.org/wiki/Behandlung_von_Unsicherheit_im_IPCC-Prozess
[24] Vgl. a.a.O., pg. 107.
[25] A.a.O., pg. 108.
[26] A.a.O., pg. 106.
[27] Bei unendlich vielen Würfelwürfen würde die relative Häufigkeit allerdings fast sicher gegen die Wahrscheinlichkeit konvergieren, wie Bernoulli beobachtet hat und wie dies später auch in der Wahrscheinlichkeitstheorie mathematisch formuliert wurde, vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Gesetz_der_gro%C3%9Fen_Zahlen#Schwaches_Gesetz_f.C3.BCr_relative_H.C3.A4ufigkeiten
[28] A.a.O., pg. 110.
[29] Vgl. hierzu: a.a.O., pg. 114 f.
[30] Vgl. Ludwig von Mises, die Letztbegründung der Ökonomik, S. 101, mit Hinweis auf den Falsifikationismus nach Karl Popper.
[31] Das IPCC sagt zwar, dass es die Wahrscheinlichkeit über 95% einschätzt, da aber auch 95,00001% über 95% ist, kann hier aus Vereinfachungsgründen 95% angenommen werden. Immerhin sagt das IPCC ja nicht, dass es sich zu über 96% sicher wäre.
[32] Vgl. a.a.O., S. 100.
[33] Das Erdsystem ist in seiner Komplexität am oberen Ende des Spektrums hinsichtlich Nichtlinearität und Freiheitsgraden angesiedelt. Da diese Komplexität bedeutet, dass Erkenntnisse über die im Erdsystem herrschenden Prozesse bisher nicht mit absoluter Sicherheit beschrieben und erklärt werden können, ist es notwendig, diese Unsicherheit zu quantifizieren.https://de.wikipedia.org/wiki/Behandlung_von_Unsicherheit_im_IPCC-Prozess#cite_note-1
[34] Die mathematische Metapher wurde laut Wikipedia aus folgendem Grunde verwendet: Häufig wird in der politischen Diskussion eine subjektive Beschreibung von Unsicherheiten gewählt. Das bedeutet, dass in Aussagen die Klassifizierungen „sehr wahrscheinlich“, „wahrscheinlich“ oder „unwahrscheinlich“ verwendet werden, die sich jedoch in ihrer Bedeutung von Person zu Person und von Interpretation zu Interpretation unterscheiden. Damit wird Außenstehenden ein unklares Bild der Faktenlage und der objektiven Ergebnisse vermittelt. Dies kann [nicht?] das Ziel der Verwendung sein (wie bei der Kontroverse um die globale Erwärmung) und sollte daher vermieden bzw. unterbunden werden.https://de.wikipedia.org/wiki/Behandlung_von_Unsicherheit_im_IPCC-Prozess#cite_note-1
[35] Ja, wenn bei einem von 20 Flügen ein Flugzeug abstürzt, hieße dies, dass bei 95% der Flüge kein Flugzeug abstürzt.
[36] Einem ähnlichen Fehler unterliegen die Ökonometriker, die versuchen anhand wirtschaftlicher Daten die Zukunft der wirtschaftlichen Entwicklung vorauszusagen. Erstens schaffen sie es mit der Methode des Verstehens nicht und zweitens stehen ihre Voraussagen im Widerspruch zu den Lehren der Ökonomik.
[37] https://www.ipcc.ch/pdf/assessment-report/ar5/wg2/WGIIAR5-Chap10_FINAL.pdf
[38] https://en.wikipedia.org/wiki/Stern_Review#Summary_of_the_Review.27s_main_conclusions
[39] Matt Ridley, The Rational Optimist (2010), pg. 331. Vgl. Hierzu: https://de.wikipedia.org/wiki/Stern-Report
[40] Human Action, pg. 96.
[41] A.a.O, pg. 205 f.
[42] A.a.O., pg. 208.
[43] A.a.O., pg. 319.
[44] A.a.O., pg. 323.
[45] A.a.O., pg. 221.
[46] Murray Rothbard, Law, Property Rights, and Air Pollution, 1982, https://mises.org/library/law-property-rights-and-air-pollution

Dr. Andreas Tiedtke ist Rechtsanwalt und Unternehmer.

Der Beitrag erschien zuerst auf der Website des Ludwig van Mises Institut Deutschland




Solidar­zuschlag für die Ökokirche

Erste „Erfolge“ zeigen sich schon: Bei den sich immer höher schraubenden Haushaltsstromkosten lohnt es sich langsam, eigenen Solarstrom selbst zu verbrauchen. Dass die ganzen EEG-Kosten dann die übrigen Bezieher zu bezahlen haben, die „Selbstversorger“ bei Bedarf jedoch weiterhin beliebig ohne Aufschlag beziehen dürfen, ist von der Politik zumindest geduldet, von den Versorgern sowieso, denn die verkaufen oft als „Nebenerwerb“ die Solaranlagen dazu [12].

Experten fordern CO2-Preis

Für unsere Medien ist scheinbar jeder Experte, der lautstark etwas fordert, was ihm selbst Nutzen bringt Es muss nur irgendwie mit „nachhaltig“ umschrieben sein.
KLIMARETTER.INFO, 06. Oktober 2017: [1] Experten fordern CO₂-Preis
Kern des Vorschlags ist es, die CO2-Emissionen in allen Bereichen – von Industrie über Haushalte bis Verkehr – mit einem einheitlichen Mindestpreis zu belegen, also auch in den Sektoren, die bisher nicht (wie Energie und Industrie) im EU-Emissionshandel erfasst sind. Die konkrete Höhe solle am besten abgestimmt mit Frankreich und weiteren EU-Partnern festgelegt werden.

Inzwischen ist auch Frankreich häufig mit im Spiel. Macron hat erkannt, dass die deutsche Politik mit ihrer sich selbst verordneten Klimahysterie bereit ist, fast jede „Klimakostengeisel“ auf sich zu nehmen, die man ihnen vorschlägt und zur „Klimarettung“ der Welt fast beliebig Geld an andere Länder auszuteilen. Da CO2-Bepreisung Frankreich wegen seinem hohen Kernkraftanteil [3] fast nicht trifft, lässt sich damit (auf Kosten von Deutschland) gut leben.
Entsprechend positioniert sich dieser Präsident als der „neue Obama“. Wer im eigenen Land nicht viel erreicht, weiß, auf welchem Gebiet sich derzeit fehlender Erfolg leicht gewinnen lässt:
oekonews.at 21.9.2017: [9] Macron fordert Menschenrecht auf intakte Umwelt
… „Jeder Mensch hat das Recht, in einer ökologisch intakten Umwelt zu leben.“ Dies ist der erste Artikel eines Entwurfs des „Pakts für die Umwelt“. Eine weitere Forderung „Die gegenwärtigen Generationen müssen gewährleisten, dass ihre Handlungen nicht die Möglichkeiten zukünftiger Generationen beeinträchtigen.“ Der Pakt kodifiziert zudem das Prinzip, dass VerschmutzerInnen für Schäden zahlen sollen. Um die Durchsetzung zu überwachen, soll ein ExpertInnenrat eingerichtet werden …

Für die Zukunft verzichten

Welcher Unsinn alleine in der Formulierung: „ … Die gegenwärtigen Generationen müssen gewährleisten, dass ihre Handlungen nicht die Möglichkeiten zukünftiger Generationen beeinträchtigen …“ steckt, erschließt sich nur jemandem, der in der Geschichte nachsieht, zu welchem Leid solche Vorgaben in der entfernten und jüngeren Vergangenheit geführt haben. „ExpertInnenrat“ hat da auch ohne Gendern nie geholfen, nur immer verhindert, dass Fehler erkannt werden durften. Leider kennt auch der Autor in seinem Bekanntenkreis Personen, welche überzeugt sind, heute genau zu wissen, was in hundert oder tausend Jahren „die Möglichkeiten beeinträchtigt“.
Gedanken dazu finden sich bei:
Achgut: Erbarmen! Das Lied von der Nachhaltigkeit
und [14] Formel zur Erlösung.

Wer es skurril mag und lesen will, zu welcher Abstrusität sich unsere Qualitäts-Medien versteigen können, oder was uns bevorsteht, wenn solche „Vordenker“ die Macht bekommen, der lese den begeisterten Artikel über das Musterland Cuba, welches uns schon weit voraus ist. Nicht zufällig kommt einem manches bekannt vor – ein großer Ideenspender war Deutschland:
SPIEGEL ONLINE 12.08.2012: Nachhaltigkeit Wie Kuba zur Insel der Energiesparer wurde
Kuba feiert eine neue Revolution: Die Regierung hat Petroleumkochern, Strom fressenden Kühlschränken und Glühlampen den Kampf angesagt. Die Insel, die in Industrienationen noch immer als rückständig gilt, wurde so zum nachhaltigsten Land der Welt.
Castro erzog sein Volk mit neuen Stromtarifen zum Energiesparen
Endlich. Mehr als 60 Jahre lang litt Kuba unter einer Energiekrise, die mit dem US-Embargo begann und Anfang der neunziger Jahre in eine akute Notlage mündete. Nach dem Fall des Eisernen Vorhangs fiel die Hilfe sozialistischer Bruderstaaten wie der Sowjetunion und der DDR aus, für den Import von Rohstoffen und Öl fehlten Devisen. In der Folge lagen Kraftwerke still, der Verkehr brach zusammen, ebenso die Produktion vieler Fabriken. Stundenlange Stromsperren legten jeden Tag die Fernseher, Ventilatoren und Kühlschränke lahm. Gegen Abend versanken Straßen und Häuser in Dunkelheit.
… Aus der Not der vergangenen Jahre, so befahl Regierungschef
Fidel Castro schon vor sechs Jahren, solle eine Tugend werden … Castro verkündete damals in einer Fernsehansprache: „Wir warten nicht, bis Treibstoff vom Himmel fällt, denn wir haben etwas Wichtigeres entdeckt: Energie sparen. Das ist so, als würde man auf ein riesiges Ölvorkommen stoßen.“
… Seitdem werben überall auf der Insel riesige Propagandaplakate fürs Energiesparen. Die „Granma“, offizielle Zeitung des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Kubas, lobpreist in fast jeder Ausgabe erneuerbare Energien, auf Cubavisión läuft einmal die Woche eine Fernsehshow rund um Energiefragen. Schon 2005 verbot der „Máximo Lider“ den Gebrauch herkömmlicher Glühbirnen. Innerhalb von nur sechs Monaten gelang es Castros Sozialarbeitern, über neun Millionen Glühlampen in privaten Haushalten, Ämtern oder Fabriken aus Lampenfassungen zu schrauben und durch Energiesparlampen zu ersetzen. In nur zwei Jahren wurden zwei Millionen Kühlschränke entsorgt, dazu eine Million Ventilatoren, 180.000 Klimaanlagen und 260.000 Wasserpumpen. Die Kubaner mussten sich die neuen Energiespargeräte, die meist aus China stammten, auf Pump kaufen, ob sie wollten oder nicht.
Die Energie-Revolution hat Kuba zum nachhaltigsten Land der Welt gemacht
… Während dort der Busverkehr nach wie vor lahmt, herrscht in Cárdenas fließender Verkehr … „Wir haben Hunderte Pferdekutschen, die feste Routen fahren und jeweils zwölf Personen fassen. Dazu Ochsenkarren, die Lasten transportieren und schätzungsweise 100.000 Fahrräder, die unsere Einwohner mobil machen …
Energiesparen gehört schon zum Bildungsprogramm von Kindergärten
… „Jedes Kind weiß doch, dass die fossilen Brennstoffe zu Ende gehen und wir den Klimawandel aufhalten müssen!“ …

Nicht (nach-)denken, handeln

Wenn sich alle einig sind, braucht auch die „Intelligenz“ nicht weiter nachzudenken [4], mitlaufen ist auf einmal wieder „intelligent“ genug. Eingängige Sprüche „ … Wollen wir einen wirksamen Klimaschutz“ führen zu (den) bekannt spontanen Antworten, natürlich „intelligenter“ vorgebracht in Form von Ergebenheitsbekundungen [11] wie:
dena Positionspapier: [8] Der von der Bundesregierung 2016 verabschiedete Klimaschutzplan 2050 beinhaltet ein klares politische Versprechen, dass über Parteigrenzen hinweg mitgetragen wird: Deutschland will seinen Beitrag zur Umsetzung des Pariser Klimaschutzabkommens leisten Wollen wir einen wirksamen Klimaschutz, müssen die Rahmenbedingungen dazu führen, dass der Ausstoß klimaschädlicher Treibhausgase in allen wichtigen Sektoren wie Strom-, Wärme und Mobilität massiv gesenkt wird.

Damit werden Energiesparmaßnahmen in armen Haushalten finanziert

Extra ausgewiesen ist, diesmal auch die bisher von den EEG-Kosten eher gebeutelten „kleinen Leute“ durch eine „soziale Komponente“ der Kostenerhöhungen zu berücksichtigen, wie es schon im Artikel [2] Die Ökokirche übt sich wie Robin Hood in Nächstenliebe beschrieben wurde.
Jedoch ist die Definition „Arm“ dabei recht sonderbar festgelegt: Alle, welche einen CO2-emittierenden Stoff nutzen, sind auf einmal „Reich“, wie zum Beispiel alle Bürger, welche sich noch erdreisten, mit Öl zu heizen.

Solche Details sind aber unwichtig, denn „sozial austariert“ wird es auf jeden Fall:
[1] Die zusätzlichen Einnahmen könnten danach zum Beispiel verwandt werden, um bestehende Steuern oder Umlagen abzulösen, die Lohnnebenkosten zu senken oder auch gleichmäßig pro Kopf an die Bürger zurückzuerstatten. Die Bepreisung von CO2 müsse „sozial austariert“ sein, wird in dem Papier betont. Sie könnte teilweise dazu genutzt werden, um Energiesparmaßnahmen in armen Haushalten zu finanzieren.

Beispiele dafür gibt es bereits. Arme Haushalte, welche an der Grenze angekommen sind, sich den Strom nicht mehr leisten zu können, bekommen von Energieberater*innen Tipps und „wertvolle“ Geschenke. Bestimmt können sie sich nach einer solchen Schulung, unterstützt durch modernstes, technisches Equipment, wieder langfristig den immer teurer werdenden Strom leisten. Schließlich sind dabei 30 % Ersparnis immer drin [5] (gespart wird von armen Leuten vor einer solchen Beratung ja nicht) und wenn man die Beratung dann drei Mal wiederholt … kostet der Strom gar nichts mehr. Was man nicht braucht, muss man auch nicht bezahlen; dann macht es nichts mehr aus, wenn es unbezahlbar ist – so einfach ist die Logik.
AWO München: Energieberatung für Münchner Haushalte mit geringem Einkommen
Gemeinsam mit anderen Münchner Wohlfahrtsverbänden und der SWM möchte die AWO München-Stadt Haushalten mit geringem Einkommen helfen Strom- Energiekosten einzusparen: Unsere ehrenamtlichen Energieberater/Innen besuchen Sie zu Hause, geben Ihnen Energiespar-Tipps und beantworten Ihre Fragen rund um das Energiesparen. Bei Bedarf können Energieverbrauchs-messungen vor Ort durchgeführt werden.
… Bei der Beratung erhält jeder Haushalt eine durch SWM finanzierte Energiesparbox (Inhalt: Energiesparlampen, Kühlschrankthermometer, abschaltbare Steckdosenleiste).

Eigentlich gibt es nur Gewinner …

Solche Konstellationen sind typisch für zukunftsweisende WIN-WIN Situationen, die es nur noch „zu heben“ gilt. Peter Altmaier war bei der Vorstellung eines solchen Konzeptes (und seiner Lösungskompetenz) einstmals sichtlich begeistert:
FOCUS ONLINE, 16.08.2012: [5] Arbeitslose als Energieberater Altmaier will Bürgern beim Stromsparen helfen
Die Stromrechnungen der Bürger sollen durch die Energiewende nicht unnötig steigen. Nach dem Willen von Umweltminister Peter Altmaier soll das mit kostenlosen Energieberatungen klappen … Insbesondere einkommensschwache Haushalte und Rentner sollen auf diese Weise unterstützt werden, sagte Altmaier am Donnerstag bei der Vorstellung seines 10-Punkte-Programms … Hier könne über 30 Prozent an Strom gespart werden. „Das wäre eine Möglichkeit, steigende Strompreise auszugleichen“, betonte Altmaier.

Als Jurist weiß er, wie die EEG-Zukunft problemlos gelöst wird:
FRANKFURTER ALLGEMEINE, 01.09.2017: Förderkosten für Erneuerbare noch jahrelang beträchtlich
Interviewer: … Wir brauchen dafür vielleicht sechs- oder siebenmal mehr Ökostrom als heute. Können Sie sich vorstellen, die Zahl der Windräder bis 2040 auch nur zu verfünffachen?
P. Altmaier: … Das ist nicht zwangsläufig die Folge. Zum einen dürften auf hoher See viele neue Windparks entstehen, die niemanden stören. Im Übrigen wird es nicht zu einer Verfünffachung der Zahl der Windkraftwerke kommen, weil die einzelnen Anlagen leistungsfähiger werden. Es wird keine „Verspargelung der Landschaft“ geben. Es gibt nach wie vor Regionen, in denen die Leute den Ausbau der Windenergie wollen.
… Heute können wir davon ausgehen, dass die Energiewende gelingen wird.

… mindestens ein Beschäftigungswunder

FOCUS ONLINE: [5] (P. Altmaier) … Dabei sollen Arbeitslose als Stromsparhelfer die Haushalte besuchen … Womöglich könnten auch Rentner als ehrenamtliche Energieberater gewonnen werden ...
Nach dem Motto: „Wenn alle Arbeitslosen zu Friseuren umgeschult werden und sich gegenseitig die Haare schneiden, haben alle eine Beschäftigung und der Staat Steuereinnahmen …“, löst ein typischer Vertreter unserer Politikelite elegant dieses Problem und denkt dabei auch noch richtungsweisend daran, wie man „nutzlose Rentnerzeit“ zum Volkswohl einbinden könnte.

Rechtlich ist bereits geklärt: Der Staat darf den Bürger weiter schröpfen

Nach dem Sinn fragt unsere „Elite“ nicht (mehr). Wichtig ist jedoch, dass das weitere Schröpfen der Untertanen für den Ökowahn nicht doch noch verboten werden könnte. Diese wichtige Frage wurde sorgfältig geklärt:
[6] … Weder das geltende Europa- noch das Verfassungsrecht hindern die zukünftige Koalition daran, eine nationale CO2-Bepreisung einzuführen.“ Diese Schlussfolgerung zieht Thorsten Müller, Stiftungsvorstand, aus der jüngsten Studie der Stiftung Umweltenergierecht.
… Eine Steuer ist in Deutschland verfassungsrechtlich zwar nicht möglich, wohl aber über eine Sonderabgabe oder eine Ressourcennutzungsgebühr nach Vorbild des „Wasserpfennigs“ für Anlagen, die dem ETS unterliegenden …

Unsere „Rettungselite“

Erarbeitet und unterzeichnet haben den Vorschlag die „bekannten Personen“ aus NGOs und halbstaatlichen Organisationen, teils sogar von Ministerien, welche ohne die CO2-Hysterie in der Bedeutungslosigkeit versinken würden, oft auch kein adäquates Einkommen mehr hätten. Hoffen wir, dass es in Berlin im künftigen Politikzirkus dagegen doch noch etwas Opposition gibt:
[1] Ein Hauptinitiator des neuen Vorschlags ist der Chef der Deutschen Energieagentur (Dena) A. Kuhlmann:
Als „Agentur für angewandte Energiewende“ (Eigenwerbung) will die Dena zum Erreichen der energie- und klimapolitischen Ziele der Bundesregierung beitragen. Gesellschafter der Agentur sind die Bundesrepublik Deutschland und die KfW Bankengruppe.
Zufügung: Herr Kuhlmann war auch Mitglied im SPD Parteivorstand.

dena 04.10.2017 Pressemitteilung: [7] Zu den Unterstützern der Initiative gehören
Christoph Bals, Politischer Geschäftsführer von Germanwatch e.V.,
Prof. Dr. Ottmar Edenhofer, Direktor des Mercator Research Institutes on Global Commons and Climate Change (MCC),
Prof. Dr. Manfred Fischedick, Vizepräsident des Wuppertal Instituts,
Dr. Patrick Graichen, Direktor der Agora Energiewende,
Björn Klusmann, Geschäftsführer des Forums Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft e.V. (FÖS),
Jörg Lange, Vorstand von
CO2-Abgabe e.V.,
Prof. Dr. Stephan Lessenich, Institut für Soziologie München sowie Beirat von
CO2-Abgabe e.V.,
Prof. Dr. Andreas Löschel, Universität Münster,
(Zufügung: Vorsitzender der Expertenkommission „Moitoring der Energiewende“)
Dr. Felix Matthes, Forschungskoordinator Energie- und Klimapolitik am Öko-Institut,
Prof. Karsten Neuhoff, Abteilungsleiter Klimapolitik am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW),
Dr. Joachim Nitsch, ehemaliger Leiter „Systemanalyse“ am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Stuttgart sowie Beirat von
CO2-Abgabe e.V.,
Franzjosef Schafhausen, bis 2016 Abteilungsleiter „Klima, Europa und Internationales“ im Bundesumweltministerium,
(Zufügung: Leiter der Arbeitsgruppe „Emissionshandel“ im Ministerium)

Reinhard Schultz, Inhaber und Geschäftsführer von Schultz projekt consult sowie Vorsitzender von EnergieDialog2050 e.V.,
(Zufügung, Firmenwerbung: Als Unternehmensberatung sind wir für unsere Kunden Ansprechpartner in internen und externen Krisen, wir sortieren und öffnen für sie die Märkte und stellen wichtige Geschäftsbeziehungen im In- und Ausland her. Wir beeinflussen die regulatorischen Rahmenbedingungen für Ihr Geschäft. Und wir organisieren Ihnen einen wirkungsvollen Auftritt im politischen Berlin und in Brüssel. Wir produzieren keine Stapel von Papier, sondern liefern Ergebnisse.)
Dr. Christoph Wolff, Managing Director der European Climate Foundation

Nachtrag

Weil es zum Thema passt, dazu die letzte Meldung unserer Medien:
WELT N24 08.10.2017: [10] Deutschland verliert die Kontrolle über den Strompreis

Bild 2 Kostendarstellung Stromversorgung [10]
Quellen

[1] KLIMARETTER.INFO, 06. Oktober 2017: Experten fordern CO₂-Preis

[2] EIKE 23. September 2017: Die Ökokirche übt sich wie Robin Hood in Nächstenliebe

[3] EIKE 03.10.2017: Deutschland ohne Erneuerbare Energien – Energiewende im Faktencheck

[4] EIKE 7. Oktober 2017: Klima : Entwarnung der Alarmisten

[5] FOCUS ONLINE, 16.08.2012: Arbeitslose als Energieberater Altmaier will Bürgern beim Stromsparen helfen

[6] topagraronline 06.10.2017: Die Zeit ist reif für eine CO2-Abgabe

[7] dena 04.10.2017 Pressemitteilung, Berlin: Energie- und Klimaschutzexperten fordern stärkere CO2-Bepreisung

[8] dena Positionspapier: Stärkere CO2-Bepreisung: Neuer Schwung für die Klimapolitik Deutschlands ökonomischer Rahmen zur Erreichung der Klimaziele

[9] oekonews.at 21.9.2017: Macron fordert Menschenrecht auf intakte Umwelt

[10] WELT N24 08.10.2017: Deutschland verliert die Kontrolle über den Strompreis

[11] EIKE 03.10.2017: Deutschland ohne Erneuerbare Energien – Energiewende im Faktencheck

[12] EIKE 06.02.2016: Nachgefragt: Ein lokaler Versorger bricht die Macht der Stromgiganten

[13] EIKE 22.11.2016: Energieversorger helfen ihren Kunden gegen teuren EEG-Strom! Aktion lokaler Versorger in Bayern: Energiewende bezahlbar

[14] WELT N24, 14.05.2011 : Formel zur Erlösung




Deutschland auf der Geisterbahn der Angst

Insbesondere durch Opfer wurde das Volk dazu gebracht, die höheren Wesen gnädig zu stimmen. Die häufig erfolgende Bestrafung der Sünder äußerte sich in Katastrophen verschiedenster Art: Seuchen, Missernten, Sintfluten , Erdbeben oder auch das längere Ausbleiben von Regen und andere schmerzliche Ereignisse, die den Menschen ihre Machtlosigkeit gegen die Götter vor Augen führte.
Die christlichen Religionen hatten für diesen Zweck die Hölle eingeführt. Während die Evangelischen kaum Chancen haben, angesichts ihrer Sünden der Hölle zu entkommen, hat die katholische Kirche ein kluges System etabliert, mit dem sich die Sünder freikaufen können: Im Mittelalter buchstäblich mit Geld (der von Martin Luther bekämpfte Ablasshandel), heute mit dem Absolvieren bestimmter Rituale (Wallfahrten, Rosenkränze beten etc.).

Im Grunde hat sich auch in unseren angeblich aufgeklärten Zeiten nicht viel an dieser Methode der Kontrolle und Steuerung einer Bevölkerung geändert, denn die Benutzung von Angst zur Erreichung politischer Ziele war und ist unübertroffen wirksam. Die Priesterschaft vergangener Zeiten ist heute durch eine enge Arbeitsgemeinschaft von Regierenden und Medien ersetzt worden; (Anmerkung der Redaktion: „Die Wissenschaftler“ nicht zu vergessen, deren Autorität von den Regierenden und Medien genutzt werden, um ihre Behauptungen udn Forderungen unangreifbar zu machen, die aber auch oft selber in einer Doppelrolle: Verkünder der letzten Weisheit und politischer Vollstrecker – Beispiel unter vielen H.J. Schellnhuber & Cie- diese Rolle übernehmen) die Götter haben zumindest in unserem Lande nicht mehr viel zu melden, aber die Dämonen sind geblieben. An die Stelle der Götter sind flexibel nutzbare Begriffswolken wie Umwelt, Klima und Natur getreten; seltener die Mutter Erde persönlich in Gestalt von Gaia.
Was aber im Vergleich zum Mittelalter sehr viel stärker in der Angstpolitik genutzt wird, ist der Ablasshandel. Er hat viele Erscheinungsformen:

– Bioprodukte kaufen,
– Ökostrom nutzen,
– vorbildliche Mülltrennung,
– Photovoltaik-Paneele auf dem Dach,
– Elektroauto oder Hybridauto fahren,
– Jute-Tragetaschen,
– Fair-Trade-Artikel kaufen;

das sind nur einige Beispiele für Handlungsweisen, die ein sog. Gutmensch praktizieren muss, damit er als solcher von Seinesgleichen auch anerkannt wird. An die Stelle der Hölle ist die Ächtung durch die Medien, also die angebliche Öffentlichkeit, getreten; was nach dem Tode folgt, spielt keine Rolle mehr. Dieses System hat den Vorteil, dass die Strafe für Ungläubige und Ketzer bereits im Diesseits und nicht mehr im dubiosen Jenseits erfolgt. Auch muss man sich nicht mehr Sonntags in eine Kirche bemühen, um vom Dorfpfarrer zusammengestaucht zu werden. Das erledigen die täglich präsenten Medien mit Schreckensnachrichten aus aller Welt, mit den haaresträubenden Berichten und nicht sofort nachprüfbaren Prophezeiungen angeblicher Wissenschaftler sowie den mahnenden Ansprachen von Politikern, die ihrerseits das von den Medien vorsortierte und von Kritik gesäuberte Faktenmaterial als ihre Meinung vortragen.

Damit auch die Ungläubigen, die den Ablasshandel boykottieren, in das Ablass-System einzahlen müssen, gibt es spezielle Steuern, Abgaben und Umlagen, durch die sie als Sünder gegen die Umwelt bestraft werden, wodurch auch gleichzeitig der Finanzminister profitiert. Wie man die Gutmenschen davon verschont, ist noch nicht geklärt; schließlich braucht der Finanzminister auch deren Geld.
.
Weil sich die Natur des Menschen im Laufe der kurzen Zeitspanne seiner Existenz in keiner Weise verändert hat, gehört auch heute zum politischen System der Angstmacherei immer das Verdienen von Geld in großem Stil. Die Profiteure der Angst stellen sich rasch auf diese mit Subventionen gefüllten Rendite-Goldgruben ein und stellen eine die Politik stützende Lobby dar. Zum Beispiel mit der Produktion von politisch begünstigten Anlagen, die normalerweise niemand kaufen und installieren würde – gigantische Windräder, deren „Zappelstrom“ völlig unbrauchbar ist oder Photovoltaik-Paneele auf dem Dach, die nachts und bei schlechtem Wetter funktionslos vor sich hingammeln – aber bei den Nachbarn Eindruck machen.

Die sogenannte Energiewende und der ebenfalls sogenannte Klimaschutz – verstärkt durch den Kernkraft-Ausstieg – haben speziell in Deutschland einen quasi-religiösen Charakter erhalten. Kritik durch Fachleute gab es von Anfang an, aber im Parlament, wo angeblich nur ihrem Gewissen verpflichtete Abgeordnete sitzen, gab es bis heute keine vernehmliche kritische Stimme – von keiner einzigen Partei.

Die insbesondere durch die Umwelt- und Energiepolitik zwangsläufig und unvermeidbar entstandenen riesenhaften Probleme sind bereits in zahlreichen klugen Artikeln beschrieben worden. Die liest nur leider nicht jeder.
Dass die Gesetze der Physik die Todfeinde der Energiewende sind, ist zum Beispiel in einem Artikel vor nicht allzu langer Zeit dargestellt worden. Diese Tatsache hätte zwar den Politikern und insbesondere den Ministerialbeamten rechtzeitig zu denken geben müssen, aber wenn man von der Physik keine Ahnung hat, dann gibt es auch keine Bedenken,

Die Ahnungslosigkeit in Bezug auf die Physik betrifft auch die Mehrheit der Bevölkerung, was an der vor allem in den westlichen Bundesländern jahrelang und bis heute miserablen Schulausbildung liegt. Ausnahmen sind Bayern und die Ost-Länder; letztere hatten in DDR-Zeiten eine wirklich gute Schulausbildung in den naturwissenschaftlichen Fächern – was auch dafür der Grund sein mag, dass sich die „Ossis“ deutlich weniger von fragwürdigen Weltuntergangstheorien wie die angebliche Klimakatastrophe oder von pseudotechnologischen Heilslehren wie die Segnungen durch „erneuerbare Energien“ beeindrucken lassen. Außerdem haben sie gelernt, in einer manipulierten Presse zwischen den Zeilen zu lesen, was ihnen heute angesichts einer abermals regierungsfrommen, nun aber links-grün ausgerichteten Presse nach wie vor zu Gute kommt.

Ein beeindruckendes Beispiel für die nach DDR-Muster erzeugte typische Jubel-Staatspropaganda bot der im Januar 2017 von der Bundesregierung (BMWi) veröffentlichte Bericht „Die Energiewende: unsere Erfolgsgeschichte“. Er ist wie folgt in Abschnitte gegliedert:

– Nachhaltig und sicher
– Bezahlbar und planbar
– Verlässlich und intelligent
– Effizient
– Wettbewerbsfähig

– Weltweit wegweisend (!).

In Anbetracht der Tatsachen ist dieser Bericht unbeabsichtigt eine grausame Parodie; er zeigt aber auch eine klare Verachtung der Bürger, denen damit eine kaum fassbare Konzentration von geradezu devoter Schönfärberei, Faktenunterdrückung, Verdrehungen und nicht zuletzt peinlichem Größenwahn („weltweit wegweisend“) zugemutet wird.
Dennoch ist dieser Bericht wertvoll. Er beschreibt das Niveau einer Regierung und erinnert an die legendäre Pressekonferenz des irakischen Propagandaministers, Journalistenbezeichnung „Chemical Ali“, der frohgemut Siegesmeldungen in die TV-Kamera verkündete, während man durch sein Bürofenster im Hintergrund bereits US-Panzer sehen konnte.

Es gibt eine Menge Leute, die genau wissen, dass die Energiewende von Frau Merkel unweigerlich auf ein Scheitern hinläuft. Es gibt über 1000 Bürgerinitiativen, die gegen Windparks, gegen die Zerstörung von Waldgebieten und gegen neue Stromtrassen kämpfen. Aber es gibt eine offenbar deutlich größere Anzahl von Bürgern, die mangels Wissen, aus Desinteresse und wohl auch, weil die Kosten noch nicht schmerzhaft genug sind, Merkels staatliche Umwandlungspläne kritiklos hinnehmen.

Aber es gibt ein noch weitaus stärkeres Motiv für die Zurückhaltung: Es ist die Angst.

Die Angst ist seit Menschengedenken ein probates Mittel, um die Untertanen von ketzerischen Gedanken oder gar Widerstand abzuhalten. Und Angst ist auch heute noch aus den gleichen Gründen ein Mittel der Politik. Gelingt es erst einmal, in großem Ausmaß Angst zu erzeugen, dann kann man sogar sehr fragwürdige politische Entscheidungen durchsetzen, die in einer funktionierenden Demokratie sofort blockiert und unterbunden worden wären.

Ohne das Erzeugen von Ängsten wäre die Energiewende mit dem Ziel eines radikalen Umbaus großer Teile der Wirtschaft nicht möglich. Als sie beschlossen wurde, war so ziemlich allen fachkundigen Menschen in der Industrie und in der Wissenschaft klar, was das für ein Unsinn war. Man sollte annehmen, dass sich sofort ein Sturm der Entrüstung erhob, der die Regierung hinwegfegte. Aber so war es nicht. Aus der Industrie kam fast kein Protest; von den Verbänden überhaupt keiner. Auch die Wissenschaft verhielt sich sehr ruhig.
Bei näherem Hinsehen zeigte sich, dass mehrere Varianten von Angst am Werk waren: Bei der Industrie eine Mischung von kritikloser Politikfrömmelei („Es ist schließlich von der Regierung so beschlossen und die werden es schon richtig machen“) , verbunden mit der Erwartung von Subventionen, falls es schief zu gehen drohte, womit man wohl rechnete. Außerdem versprach die vorübergehende Eröffnung eines durch Planwirtschaft gesteuerten „Marktes“ für politisch erwünschte Produkte und Anlagen gute Renditen – wenn auch nur auf Zeit.

Bei den gänzlich unpolitischen Natur- und Ingenieurwissenschaften war die Angst vor der Abkoppelung vom warmen Regen der Fördergelder ausschlaggebend, für deren Bewilligung man jede kritische Anwendung physikalischer Gesetze und damit auch jede Scham fallen lassen musste.
In beiden Fällen war es also die Furcht vor dem Verlust von Geld.

Eine besondere Rolle kam der sogenannten öffentlichen Meinung zu. So werden hier Presse und Fernsehen bezeichnet, aber es liegt eine massive Täuschung darin. Mehrere Recherchen ergaben, dass in den zugehörigen Redaktionen zu ca. 70 Prozent parteipolitisch festgelegte Personen saßen, die sich selbst als Anhänger der Grünen und der SPD bezeichneten. Diese Personen interpretierten ihre Arbeit als legitime Unterstützung ihrer Partei, wozu politisch missliebige, wenn auch wichtige und zutreffende Informationen unterdrückt werden mussten. Im Fernsehen fielen diese Manipulationen deutlicher auf, weil ständig die gleichen „Experten“ zu den Interviews und Talkrunden eingeladen wurden. So gibt es in Deutschland genau eine einzige Energieexpertin und zwei Klimafachleute – Sie kennen die zur Genüge (Anmerkung der Redaktion: Genau genommen gibt es 2 1/2 hier einer davon). Kritiker werden fern gehalten, was kontroverse Debatten vermeiden hilft und vor allem die Verbreitung ihrer Argumente in der Öffentlichkeit verhindert.

Diese Selbstzensur der Redaktionen erzeugte eine rot-grüne Medienmacht, die zwar mit einer öffentlichen Meinung nur noch wenig zu tun hatte, die aber von der Politik zunehmend gefürchtet wird.
In Ostdeutschland, wo man über 40 Jahre von den Medien systematisch belogen wurde, hat man wesentlich empfindlichere Antennen für Manipulationen und Falschmeldungen, was die dortige harte Kritik an den Medien erklärt.

Die Methode der gezielten Informationsunterdrückung verliert allerdings stetig an Kraft, weil das politisch unkontrollierbare Internet – man ist ja (noch) nicht in China – speziell unter den Jüngeren immer mehr zur einzig genutzten Informationsquelle wird.
                                  

Die Angstthemen der Regierung

 

Die Angst vor dem Weltuntergang durch menschengemachte CO2-Emissionen.

In der Naturwissenschaft gilt ein unumstößliches Gesetz: Jede Theorie ist nur dann richtig, wenn sie durch ein überzeugendes Experiment bewiesen wird. Und über dieses Experiment muss vollständig berichtet werden, um anderen Forschern die Möglichkeit zu geben, das Experiment zu wiederholen und dessen Ergebnisse mit der vorgestellten Theorie zu vergleichen. Erst wenn das erfolgreich geschehen ist, gehört die Theorie zur wissenschaftlichen Erkenntnis.

Einen derartigen Beweis für die Theorie vom menschengemachten Klimawandel, dessen Ursache die von den Menschen verursachten Kohlendioxid- (CO2)-Emissionen sein sollen, hat es bis heute nicht gegeben. Es handelt sich deshalb um eine unbewiesene Theorie, die daher auch von sehr vielen Wissenschaftlern angegriffen wird. Einen Konsens der Forscher hat es niemals gegeben; im Gegenteil. Im Übrigen genügt in der Wissenschaft ein einziger fundierter Gegenbeweis, um eine falsche Theorie zu „kippen“. Die wissenschaftliche Literatur ist inzwischen voller derartiger Gegenbeweise, was aber die politische Klimarats-Organisation IPCC nicht daran hindert, ihre allein auf Computer-Simulationen beruhende Theorie weiter zu vertreten.

Dass die internationale Politik jemals bereit war, dieses unbewiesene und umstrittene Stück erfolgloser Wissenschaft zu glauben und daraus eine weltweite Rettungsaktion zur Verhinderung des angeblich bevorstehenden Untergangs dieses Planeten zu machen, ist zwar ein Meisterstück politischer Manipulation, aber sonst nichts.

Die wichtigste Triebkraft dieser Klimapolitik ist wieder die Angst, das bewährte Druckmittel. Es ist nicht weiter verwunderlich, dass Deutschland als die Nation, deren Politik schon lange besonders bedenkenlos die Angstverbreitung zu einem der wichtigsten politischen Instrumente gemacht hat, in der internationalen Klimapanik an vorderster Front steht.

Immer deutlicher stellt sich heraus, dass die von Menschen verursachten Emissionen von CO2 keinen bedeutenden Einfluss auf das Erdklima haben. Seit nunmehr fast 20 Jahren ändert sich die globale Durchschnittstemperatur der Erde nicht mehr, obwohl die CO2-Emissionen – insbesondere durch China – gerade in diesem Zeitraum immer weiter angestiegen sind.

Ein Politiker muss keineswegs ein Wissenschaftler sein, um die ganze Sinnlosigkeit dieser Klimapanik und insbesondere die winzige und vollkommen unmaßgebliche Rolle des kleinen Deutschlands bei den angeblich notwendigen Gegenmaßnahmen – die weltweite Vermeidung von CO2-Emissionen – zu erkennen.
Es genügt das Lesen der regelmäßig erscheinenden Berichte über die Emissionen der Staaten und etwas Schulmathematik aus der 3. oder 4. Klasse.
Dann sieht man, dass China mit 30 Prozent Anteilen an der weltweiten Emission der sog. Treibhausgase aus der energetischen Verwendung fossiler Brennstoffe den Löwenanteil hat, während Deutschland mit gerade einmal 2,2 Prozent eine winzige Rolle spielt. Jeder kann ausrechnen, dass selbst eine Verringerung der deutschen Emissionen um den zehnten Teil nur 0,2 Prozent an weltweiter Reduzierung bringen würde. Aber tatsächlich schafft Deutschland überhaupt keine Reduzierung, sondern erhöht sogar seinen Ausstoß. Und das wird sich mit jedem neu abgeschalteten Kernkraftwerk fortsetzen, denn dessen Strom wird durch Kohlekraftwerke ersetzt werden müssen. Erneuerbare Energien können das nicht, so viele Windräder man auch in die Landschaft und in die Wälder stellt.

Dieses Thema wird für Deutschland und seine Regierung noch peinlicher, wenn man die Wirkung des europäische Zertifikatssystems für Treibhausgas-Emissionen betrachtet. Es setzt die erlaubte Höchstmenge dieser Emissionen fest und der Handel mit diesen sog. Verschmutzungsrechten führt zu einem Preis für diese. Wenn ein Land wie Deutschland eine eigene, in Europa nicht vorgesehene zusätzliche Emissionsminderung mit Subventionen wie die EEG-Zulage installiert, dann werden Zertifikate sowohl frei als auch billiger, die dann ein anderes EU-Land kaufen kann, um seine Emissionen erhöhen zu können. Das bedeutet, dass alle zusätzlichen Minderungsmaßnahmen der Energiewende durch ausländische Mehr-Emissionen vollständig ausgeglichen werden: Der Effekt für die europäische Treibhausgas-Bilanz ist gleich Null. Die Regierung weiß das selbstverständlich, denn sie beherrscht die Viertklässler-Schulmathematik auch. Aber sogar die Kritik an der Nutzlosigkeit dieser deutschen Extra-Aktivitäten im letzten Klimabericht des IPCC hat nichts bewirkt.

Und der dänische Politiloge und Statistiker Björn Lomborg macht sich regelmäßig einen Spaß daraus, den Deutschen auf der Grundlage der IPCC-Formeln vorzurechnen, um wie viele Stunden oder Tage sämtliche über die vielen Jahre ihrer Anwendung ausgegebenen Energiewende-Milliarden die angeblich in einigen Jahrzehnten bevorstehenden Klimaerwärmung zeitlich hinausschieben würden – wenn dieser Unsinn überhaupt stimmt.
Er veröffentlichte am 15. Mai 2015 in der FAZ einen ausführlichen Artikel zu dem Thema „Deutschlands gescheiterte Klimapolitik“ (3).
Er schrieb darin zu der Wirkung der deutschen Klima-Milliarden:

„Sämtliche Anstrengungen, die Deutschland zur Förderung der erneuerbaren Energien unternimmt, werden geschätzt zu einer Senkung der Emissionen um jährlich 148 Megatonnen (Millionen Tonnen) führen. Im Standard Klimamodell führt die gesamte Förderung der nächsten 20 Jahre zu einer Reduktion um gerade einmal 0,001 Grad Celsius bis zum Ende des Jahrhunderts oder einer Hinauszögerung des Temperaturanstiegs bis zum Jahr 2100 um weniger als 18 Tage.
Es sollte kaum verwundern, dass eine derart teure Klimapolitik , die so wenig Auswirkung auf das Klima hat, für die restliche Welt kaum nachvollziehbar ist.“
(Ende des Zitats).

 

Die Angst vor der atomaren Vernichtung durch die eigene Kernkraft

Als die Regierung 2011 mit dem Ausstiegsbeschluss aus der Kernkraft der Energiewende eine unerwartete Richtungskorrektur gab, die aber – ohne das es die Regierung begriff – gleichzeitig das Scheitern der Energiewende beschleunigte, zeigte sich, dass das Aufeinandersetzen zweier apokalyptischer Ängste das Erreichen des ursprünglichen Ziels zuverlässig verhindert. Unter allen schweren Fehlern der Regierung war der Kernkraftausstieg der folgenreichste. Es war nicht nur ein katastrophaler Schaden für das Industrieland Deutschland, sondern auch gleichzeitig der Sargnagel Nr.2 für Merkels Lieblingsprojekt Energiewende.
Wir erinnern uns: Sargnagel Nr.1, der allein schon für deren Scheitern völlig ausreicht, ist das dauerhafte Fehlen einer erforderlichen, enormen Anzahl großer Pumpspeicherkraftwerke.

Der Fortfall eines großen Teils der Strom-Grundlastversorgung erzwingt deren Ersatz durch eine andere Grundlastquelle – und das ist alleine Kohlestrom, der nur mit Braunkohlekraftwerken kostengünstig produziert werden kann. Allerdings ist es nun eine eher unwichtige Eigenschaft der Kernkraftstrom-Erzeugung, dass sie praktisch keine sog. Treibhausgas-Emissionen verursacht. Und diese mächtige Stromerzeugungs-Kapazität musste nun als Folge der nur in Deutschland propagierten Angst vor den eigenen Kernkraftwerken stillgelegt werden. Damit steigen die CO2-Emissionen an und es geschieht damit das Gegenteil der nun zur Makulatur gewordenen vollmundigen „Klimaschutz“-Ankündigungen. Dass das Spurengas CO2 nahezu nichts mit dem Klimawandel zu tun hat, gehört wiederum zum Angstthema „Weltuntergang durch menschengemachte CO2-Emissionen“.

Weder der Unfall von Tschernobyl noch der von Fukushima gaben Deutschland einen Anlass, die Sicherheit der eigenen Kernkraftwerke in Frage zu stellen. In Tschernobyl explodierte ein veralteter Reaktortyp (Druckröhren-Reaktor), der wegen seiner prinzipiell großen Gefährlichkeit – und noch dazu fehlender Sicherheitsvorkehrungen wie eine stabile Schutzhülle – niemals im Westen gebaut worden ist. Dass die Sowjetunion die wenigen Reaktoren dieses Typs nicht längst stillgelegt hatte, führte letztlich zu dieser leider durchaus möglichen und wahrscheinlichen Katastrophe.
In Fukushima standen 4 alte Reaktoren eines US-Typs, die – im Gegensatz zu allen deutschen Raktoren – niemals während ihres jahrzehntelangen Betriebs sicherheitstechnisch nachgerüstet worden waren. Nicht genug damit: Sie waren völlig unzureichend gegen Tsunamis geschützt, die im Durchschnitt alle 30 Jahre deutlich höhere Flutpegel als die viel zu niedrige Sperrmauer aufwiesen, was zur Überschwemmung des unteren Teils der Anlagen führte, in denen ausgerechnet die für den Ausfall der externen Stromversorgung und damit der Reaktorkühlung vorgesehenen Notstromdiesel wiederum ungeschützt eingebaut waren – und absoffen. Die Stromversorgung von Land aus war durch das Erdbeben unterbrochen. Daraufhin fiel die Nachkühlung der abgeschalteten Reaktoren aus. Dieser Unfall war somit die Folge einer kaum glaublichen Verantwortungslosigkeit der unfähigen Chefs und Aufsichtspersonen der Betreiberfirma TEPCO. Es ist nicht bekannt, ob auch nur einer von ihnen zur Verantwortung gezogen worden ist.
Obwohl durch diesen Unfall keine Person ihr Leben verlor, verstanden es die deutschen Medien, die Unfallfolgen so darzustellen, als ob alle über 18.000 Toten, die Japan als Folge der Flutwelle zu beklagen hatte, durch die beschädigten Reaktoren verursacht worden seien. Es gab jedoch keinen einzigen Todesfall durch Strahlung. Diese Falschmeldungen sind international stark kritisiert worden.

In Deutschland wiederum waren alle Kernreaktoren regelmäßig mit den neuesten Sicherheitstechniken nachgerüstet worden und es bestanden insofern keinerlei Bedenken in Bezug auf ihre Sicherheit, wie die Reaktorsicherheits-Kommission der Regierung bescheinigte. Und eine Tsunami-Gefahr gab es ebenfalls nicht. Frau Merkel ersetzte daher das Votum der Experten durch eine sog. Ethik-Kommission, die auch das erwünschte Ergebnis – die Empfehlung zur Stilllegung aller Kernkraftwerke – lieferte. Und das Parlament stimmte dieser geradezu absurden Manipulation zu – ein Versagen, das es zuvor so noch nicht gegeben hatte.
Seither wird wie geplant stillgelegt. Woher die südlichen Bundesländer nach dem Abschalten ihrer letzten Kernkraftwerke den für eine zuverlässige Versorgung zwingend erforderlichen Grundlaststrom bekommen sollen, weiß im Moment niemand.

Die Regierung hatte zur Lösung dieses offensichtlichen ernsten Problems eine zusätzliche, ebenfalls teure Investition in die Wege geleitet: Den Neubau mehrerer Höchstspannungsleitungen, die von Norddeutschland ausgehend den dort – nur gelegentlich und wetterabhängig – erzeugten Windstrom in den Süden zu leiten. Es entstanden viele Bürgerinitiativen, die diese Pläne bekämpften und die eine erstaunliche Entdeckung machten: Die östliche Trasse, die Bayern mit Windstrom versorgen sollte, endete bereits bei Bad Lauchstädt bei Leipzig. Also mitten im Braunkohlerevier mit seinen Kohlekraftwerken – und mit dem zweiten Braunkohlerevier an der polnischen Grenze und den dort zugehörigen Kohlekraftwerken mit Leitungen verbunden. Niemand wollte ernsthaft Windstrom aus dem Norden nach Bayern transportieren. Die Bürgerinitiativen entdeckten die Täuschung und die bayrische Landesregierung sah sich gezwungen, den Bau dieser Trasse zu stoppen. Später erschien eine neue Landkarte des Netzausbaus und dieses Mal ging die Osttrasse weiter bis Norddeutschland…Auch die westliche Trasse führt recht nahe am rheinischen Braunkohlerevier vorbei.
Aber alle wissen, dass der völlig unzuverlässige, stark schwankende und auch gerne einmal für zwei Wochen ausfallende Windstrom niemals irgendein Bundesland sicher versorgen kann. Und die Bundesnetzagentur weiß es auch. Deshalb sorgte sie mit ihrer Planung für ausreichend Braunkohlestrom für Süddeutschland, tat aber so, als wäre es grüner Windstrom…Wieder eine Täuschung, hier aber sinnvoll – und im Grunde ein Akt der Verzweiflung.
Schließlich entschied noch Minister Gabriel, dass alle neuen Höchstspannungsleitungen als Erdkabel gebaut werden müssen. Das tröstete die Bürgerinitiativen etwas, führt aber zu mindestens zwei weiteren Jahren der Verzögerung; von den Mehrkosten ganz zu schweigen.
Der gesamte Netzausbau ist daher nur ein unnötiges, extrem teures Hilfsprojekt, mit dem den Bürgern eine sinnvolle Verwendung des vom Wetter gesteuerten und daher überwiegend unbrauchbaren oder auch vollkommen ausfallenden Windstroms vorgegaukelt werden soll.

Mit der Entscheidung für den Kernkraftausstieg hat die Regierung ihrer Energiewende selbst die Grundlage entzogen und ihre nach wie vor betonte Rolle als „Vorreiter“ ist zur internationalen Lachnummer geworden.

Wenn eine Angst nicht mehr wirkt – dann eben eine Ersatzangst

Manchmal muss man tatsächlich eine Rede der Bundeskanzlerin nachlesen – und dann muss man sie noch einmal lesen, weil man es einfach nicht glauben will. Vom Glauben spricht die Kanzlerin übrigens in ihrer hier behandelten Rede beim Internationalen WBGU-Symposium am 9. Mai 2012 in Berlin mehrfach. Ein Zitat ist erforderlich, um die eigentümliche Denkweise zu verstehen und die merkwürdigen Schlussfolgerungen bewerten zu können.

Merkel: „Ich nenne immer Klimawandel und Ressourceneffizienz oder Endlichkeit der Ressourcen in einem Zusammenhang, weil ich keine Lust habe, mich immer mit Zweiflern auseinanderzusetzen, ob der Klimawandel nun wirklich so schwerwiegend sein wird…Allein die Tatsache, dass wir in die Richtung neun Milliarden Menschen auf der Welt zugehen, zeigt uns, dass auch diejenigen, die an den Klimawandel nicht glauben, umdenken müssen. Damit hier kein Zweifel aufkommt: Ich gehöre zu denen, die glauben, dass etwas mit dem Klima passiert. Aber damit wir nicht über das Ob so lange Zeit verlieren, sage ich einfach: Wer nicht daran glauben mag, wer immer wieder Zweifel sät, wer die Unsicherheiten in den Vordergrund stellt, sollte sich einfach daran erinnern, dass wir in Richtung auf neun Milliarden Menschen auf der Welt zusteuern, und er sollte sich die Geschwindigkeit des Verbrauchs fossiler Ressourcen anschauen. Dann kommt er zu dem gleichen Ergebnis, dass nämlich derjenige gut dran ist, der sich unabhängig davon macht, Energie auf die herkömmliche Art und Weise zu erzeugen. Deshalb sind eine andere Energieversorgung, also durch erneuerbare Energien, und ein effizienterer Umgang mit der Energie und den Ressourcen die beiden Schlüsselfaktoren.“

(Ende des Zitats)

Wäre dies ein Schulaufsatz gewesen, die rote Tinte wäre reichlich geflossen. Wo soll man anfangen? Die mehrfache Verwendung des Verbums „glauben“ ist bezeichnend. Tatsächlich geht es ja um Naturwissenschaft, und da wird nicht geglaubt, sondern bewiesen und widerlegt- siehe oben. Nur Politiker und Kirchenleute legen Wert auf den Glauben. Natürlich nur den richtigen.
Die Kritik an denen, die an den Klimawandel nicht glauben wollen, ist vollkommen daneben, denn von den zweimal genannten demnächst 9 Milliarden Menschen weiß nahezu jeder, dass Klimawandel etwas Normales ist, was seit etlichen 100 Millionen Jahren geschieht – und zwar durch die Sonne gesteuert. Mit „Zweiflern“ meint sie Wissenschaftler, die die unbewiesenen Theorien des IPCC als falsch betrachten und andere Theorien bevorzugen. Das ist deren Job. Und eine der Kritiker-Gruppen hat sogar ein Experiment zur Wolkenbildung durch die kosmische Höhenstrahlung erfolgreich durchgeführt, was zur Erklärung der atmosphärischen Prozesse beiträgt und in dem das Spurengas CO2 überhaupt nicht vorkommt. Das ist bisher das einzige Experiment in der ganzen theoretischen Debatte. Und das sind eben keine „Zweifler“. Man beachte die Wortwahl. Dass sie „keine Lust hat“, sich mit diesen „Zweiflern“ auseinanderzusetzen, kann man verstehen. Sie würde dabei untergehen.

Und dann kommt der doppelte Rittberger: Eine neue Angst an Stelle einer alten, deren Wirkung nachzulassen scheint. Die Frage der Verfügbarkeit der Vorräte und der Reserven sei ganz einfach die gleiche, wie die nach der Glaubwürdigkeit der Theorien des IPCC, weil es schliesslich immer nur um das CO2 geht. Und nach diesem Salto braucht man nur noch über die Ressourcen sprechen. Aber Merkel liegt auch damit wieder falsch. Ihre Bundesanstalt für Geologie und Rohstoffe BGR hat in seriösen Berichten den Beweis geführt, dass fossile Ressourcen noch sehr lange reichen; insbesondere die Kohle.
In ihrem letzten Satz braucht man übrigens nur die Worte „erneuerbare Energien“ durch „Kernkraft“ zu ersetzen und hat dann eine richtigere Aussage, denn mit den in der Entwicklung befindlichen Reaktortypen der 4. Generation vergrößert man den Vorrat an nutzbarem Uranbrennstoff um das 60-fache – auf Jahrtausende. Und dann ist die Kohle längst überflüssig als Energiequelle.
Bei aller Fehlerkonzentration und logikfreien Analogie von Klima und Rohstoffen ist Merkels Aussage doch vielsagend und wertvoll: So denkt Deutschlands führende Politikerin.


Eine begründete Angst, die im Angst-Arsenal fehlt: Der große Blackout

Die durch die unkontrollierbaren Störungen immer kritischer werdende Situation im Stromnetz – verursacht vor allem durch die Windräder – kann von den Netzbetreibern mit ihren Redispatch-Maßnahmen kaum noch beherrscht werden. Der große Blackout droht im Winter bei „Dunkelflaute“.

Auch im Januar 2017 befand sich das deutsche Stromnetz am Rande des Zusammenbruchs. Der Grund dafür war die klägliche Leistung von Windkraftanlagen (WKA) und Solarstromerzeugern, die zusammen eine sogenannte Dunkelflaute erlitten – ein im Winter nicht seltener Zustand, in dem die schon damals riesenhafte gemeinsame installierte Leistung von 83.900 MW auf praktisch Null – wie 20 oder 30 MW von WKA in ganz Deutschland – zusammenschrumpfte. Dieser Zustand kann ohne weiteres mehrere Tage anhalten. Während dieser Zeit muss die gesamte notwendige Erzeugungsleistung, die im Winter mindestens 80.000 Megawatt beträgt, von den konventionellen Kraftwerken kommen – also von Kohle- und Kernkraftwerken sowie von Gaskraftwerken.

Der 24. Januar 2017 war nun wieder einmal ein Tag, an dem der Ernstfall – der völlige Zusammenbruch der deutschen Stromversorgung – gefährlich nahe kam. Dieser große Blackout wurde gerade noch vermieden, weil die Energieversorger „auch noch das letzte Reservekraftwerk heranzogen“, wie Michael Vassiliadis, der Chef der für die Kraftwerkswirtschaft zuständigen IG Bergbau, Chemie, Energie Reportern mitteilte (1).
Nach dem Bericht von RP-Online führte Vassiliadis auf einer Veranstaltung in Haltern am See vor Journalisten aus, dass „der Zustand am 24. Januar kritisch wurde. Energieunternehmen und Netzbetreiber hätten an diesem Tage die Stromversorgung nur mit größter Mühe aufrechterhalten können.“ Denn die Deutschen forderten – wie an anderen Tagen auch – mehr als 80.000 MW Leistung ab. Vassiliadis: „Die Erneuerbaren konnten nicht einmal fünf Prozent davon bieten“.

Den meisten Bürgern ist nicht klar, was ein großer Blackout bedeutet, stellten die Fachleute des Büros für Technologiefolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag (TAB) in einem sehr ausführlichen Bericht (4) fest, der zwar bereits 2011 erstellt wurde, dessen Aktualität jedoch heute mit jedem Monat zunimmt.

 

Aus diesem Bericht werden hier wichtige Ergebnisse zitiert:

„Aufgrund der Erfahrungen mit bisherigen nationalen und internationalen Stromausfällen sind erhebliche Schäden zu erwarten. Für den Fall eines mehrwöchigen Stromausfalls sind Schäden zu erwarten, die um Größenordnungen höher (als mehrere Milliarden €) liegen.

Telekommunikations- und Datendienste fallen teils sofort, spätestens aber nach wenigen Tagen aus. Die für zentrale Kommunikationseinrichtungen vorgehaltenen Reservekapazitäten wie »Unterbrechungsfreie Stromversorgung« und Notstromaggregate sind nach wenigen Stunden oder Tagen erschöpft bzw. aufgrund ausgefallener Endgeräte wirkungslos. Damit entfällt innerhalb sehr kurzer Zeit für die Bevölkerung die Möglichkeit zur aktiven und dialogischen Kommunikation mittels Telefonie und Internet.

Im Sektor »Transport und Verkehr« fallen die elektrisch betriebenen Elemente der Verkehrsträger Straße, Schiene, Luft und Wasser sofort oder nach wenigen Stunden aus. Zu Brennpunkten werden der abrupte Stillstand des Schienenverkehrs und die Blockaden des motorisierten Individual- und öffentlichen Personennahverkehrs in dichtbesiedelten Gebieten….Der Straßenverkehr ist unmittelbar nach dem Stromausfall besonders in großen Städten chaotisch. Es ereignen sich zahlreiche Unfälle, auch mit Verletzten und Todesopfern. Rettungsdienste und Einsatzkräfte haben erhebliche Schwierigkeiten, ihren Aufgaben gerecht zu werden. Durch den Ausfall der meisten Tankstellen bleiben zunehmend Fahrzeuge liegen, der motorisierte Individualverkehr nimmt nach den ersten 24 Stunden stark ab. Der Öffentliche Personennahverkehr kann wegen knappen Treibstoffs allenfalls rudimentär aufrechterhalten werden.

Die Wasserversorgung benötigt elektrische Energie in der Wasserförderung,
-aufbereitung und -verteilung. Fallen diePumpen aus, ist die Grundwasserförderung nicht mehr möglich, die Gewinnung von Wasser aus Oberflächengewässern zumindest stark beeinträchtigt.

Eine Unterbrechung der Wasserversorgung wirkt sich umfassend auf das häusliche Leben aus: Die gewohnte Körperpflege ist nicht durchführbar; für die Mehrzahl der Haushalte gibt es kein warmes Wasser. Das Zubereiten von Speisen und Getränken ist nur reduziert möglich, und die Toilettenspülung funktioniert nicht.

Da als Folge der reduzierten oder ausgefallenen Wasserversorgung die Brandbekämpfung beeinträchtigt ist, besteht insbesondere in Städten wegen der hohen Besiedelungsdichte die Gefahr der Brandausbreitung auf Häuserblöcke und möglicherweise sogar auf ganze Stadtteile.

Als Folge des Stromausfalls ist die Versorgung mit Lebensmitteln erheblich gestört; deren bedarfsgerechte Bereitstellung und Verteilung unter der Bevölkerung werden vorrangige Aufgaben der Behörden. Von ihrer erfolgreichen Bewältigung hängt nicht nur das Überleben zahlreicher Menschen ab, sondern auch die Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung. Die weiterverarbeitende Lebensmittelindustrie fällt zumeist sofort aus, sodass die Belieferung der Lager des Handels unterbrochen wird. Trotz größter Anstrengungen kann aber mit hoher Wahrscheinlichkeit die flächendeckende und bedarfsgerechte Verteilung der Lebensmittellieferungen nur ungenügend gewährleistet werden.

Das dezentral und hocharbeitsteilig organisierte Gesundheitswesen kann den Folgen eines Stromausfalls nur kurz widerstehen. Innerhalb einer Woche verschärft sich die Situation derart, dass selbst bei einem intensiven Einsatz regionaler Hilfskapazitäten vom weitgehenden Zusammenbrechen der medizinischen und pharmazeutischen Versorgung auszugehen ist. Bereits nach 24 Stunden ist die Funktionsfähigkeit des Gesundheitswesens erheblich beeinträchtigt. Krankenhäuser können mithilfe von Notstromanlagen noch einen eingeschränkten Betrieb aufrechterhalten, Dialysezentren sowie Alten- und Pflegeheime aber müssen zumindest teilweise geräumt werden und Funktionsbereiche schließen. Arzneimittel werden im Verlauf der ersten Woche zunehmend knapper, da die Produktion und der Vertrieb pharmazeutischer Produkte im vom Stromausfall betroffenen Gebiet nicht mehr möglich sind und die Bestände der Krankenhäuser und noch geöffneten Apotheken zunehmend lückenhaft werden. Dramatisch wirken sich Engpässe bei Insulin, Blutkonserven und Dialysierflüssigkeiten aus.

Dieser dezentral strukturierte Sektor ist schon nach wenigen Tagen mit der eigenständigen Bewältigung der Folgen des Stromausfalls überfordert. Der Zusammenbruch der in Krankenhäusern konzentrierten Versorgung droht.

Spätestens am Ende der ersten Woche wäre eine Katastrophe zu erwarten, d.h. die gesundheitliche Schädigung bzw. der Tod sehr vieler Menschen sowie eine mit lokal bzw. regional verfügbaren Mitteln und personellen Kapazitäten nicht mehr zu bewältigende Problemlage. Ohne weitere Zuführung von medizinischen Gütern, Infrastrukturen und Fachpersonal von außen ist die medizinisch-pharmazeutische Versorgung nicht mehr möglich.

FAZIT: Wie die zuvor dargestellten Ergebnisse haben auch die weiteren Folgenanalysen des TAB gezeigt, dass bereits nach wenigen Tagen im betroffenen Gebiet die flächendeckende und bedarfsgerechte Versorgung der Bevölkerung mit (lebens)notwendigen Gütern und Dienstleistungen nicht mehr sicherzustellen ist. Die öffentliche Sicherheit ist gefährdet, der grundgesetzlich verankerten Schutzpflicht für Leib und Leben seiner Bürger kann der Staat nicht mehr gerecht werden. Die Wahrscheinlichkeit eines langandauernden und das Gebiet mehrerer Bundesländer betreffenden Stromausfalls mag gering sein. Träte dieser Fall aber ein, kämen die dadurch ausgelösten Folgen einer nationalen Katastrophe gleich. Diese wäre selbst durch eine Mobilisierung aller internen und externen Kräfte und Ressourcen nicht »beherrschbar«, allenfalls zu mildern“.

(Ende des Zitats)


Die Netzbetreiber wissen das selbstverständlich alles. Niemand wagt es derzeit, die einzig sinnvolle und bezahlbare Lösung vorzuschlagen: Den Verzicht auf die Stilllegung der letzten Kernkraftwerke – verbunden mit einer mindestens 15 Jahre langen Laufzeitgarantie. Eher würden wohl die für die deutsche Energiepolitik Verantwortlichen einen Tabu-Tod erleiden, wie er bei den Menschen einiger Naturvölker eintritt, wenn sie es wagen, eine vom Schamanen gekennzeichnete verbotene Zone zu betreten.
Die Absicht der Netzbetreiber ist viel bescheidener: Sie sehen so deutlich wie sonst niemand den großen Blackout auf sie zukommen. Genauso, wie auch U. Kaussen von Tennet auf die gestellte Frage „Droht uns ein Blackout ?“ mit einem klaren „Ja“ geantwortet hat (2). Und sie kennen auch die übliche Reaktion der Politik, wenn es darum geht, sich für ihr Versagen zu rechtfertigen: Sie haben bereits heute die Sündenböcke identifiziert. Es sind natürlich die Netzbetreiber, die bei ihrem Redispatch versagt haben. Auch die Bundesnetzagentur – dem Wirtschaftsministerium unterstellt – wird ins gleiche Horn stoßen.

Das Waldsterben

Das Märchen vom bevorstehenden Absterben des Waldes ist ein extremes Beispiel von der Entstehung und der staatlich betriebenen Aufblähung einer falschen Theorie, die insbesondere der Presse, aber auch bestimmten staatlichen Stellen sehr gut gefiel. Im Jahre 1979 berichtete ein Forstprofessor aus Göttingen, dass er in Laborversuchen festgestellt hätte, dass eine Beregnung von kleinen Nadelbäumen mit „saurem Regen“ erhebliche Schäden verursachte, die letztlich zu deren Absterben führten. Er verstieg sich dabei zu der Prognose, dass in wenigen Jahren der deutsche Wald vernichtet werde.
Anlass für seine Untersuchungen waren die immer noch vorhandenen Schwefeldioxidemissionen aus Kraftwerken, die zwar längst durch sehr wirksame Maßnahmen der Rauchgasentschwefelung, die von früheren Regierungen angeordnet wurden, drastisch verringert worden waren und weiter sanken. Aber immer noch hatten Niederschläge einen zu kleinen pH-Wert, waren also sauer anstatt neutral.
Schon in den siebziger Jahren gab es eine internationale Debatte über den sauren Regen und seine Folgen. Der Säureregen zerfraß Gebäude, ließ vitale Seen absterben, schädigte Pflanzen und bedrohte auch die Gesundheit der Menschen. Bereits im 1.Umweltprogramm der Regierung Brandt von 1971 wurde dieses Problem detailliert samt entsprechenden Aktionen vorgestellt. Die Stockholmer UN-Umweltkonferenz von 1972 und das Genfer Übereinkommen 1979 führten zu internationalen Verträgen mit weitreichenden Maßnahmen. Bereits im März 1974 konnte Bundesinnenminister Werner Maihofer beachtliche Erfolge vorzeigen: Die Schwefeldioxid-Emissionen waren drastisch zurückgegangen und sanken weiter.

Unterstützung erhielt der Göttinger 1981 von einem Professor aus München; das war aber schon alles an Beistand aus der Forschung. Die gesamte übrige Forstforschung lehnte diese Theorie ab. Aber es half schon nichts mehr: Die Medien hatten dieses wunderbare Panikthema aufgegriffen. Eine Art Himmelsgeschenk erhielten sie durch eine recht flapsige Bezeichnung für Waldschäden, die von den Forstleuten selbst erfunden worden war: Wenn in einem Waldgebiet irgendeine Schädigung im Gange war – sei es durch Insekten, Pilze oder andere Ursachen – pflegte man dafür einen Begriff zu wählen, der die betroffene Baumart und den Anhang „-sterben“ zusammenfügte. Also z.B. Eichensterben. Gab es mehrere derartige Schadfaktoren oder waren gleichzeitig mehrere Baumarten betroffen, nannte man es ungerührt und im Grunde leichtfertig „Waldsterben“. Damit hatte die Presse den besten Angstbegriff für eine Medienkampagne.
Die Sache wäre normalerweise innerhalb der Wissenschaft geklärt worden und man hätte dann nichts mehr von der falschen Theorie gehört. Aber die Presse gab keine Ruhe. Und dann geschah etwas, das aus einer Theorie eine staatliche Großaktion machte, die sogar auf andere Länder übergriff: Das Bundeslandwirtschafts-Ministerium BML, in dem nur eine sehr kleine Abteilung, die keinerlei Kompetenzen aber eine inhaltlose Zuständigkeit für Waldangelegenheiten hatte, vor sich hin dämmerte. Bundes-Staatswald gab es nicht. Wald, Forstämter, Forstforschungseinrichtungen, weitere Kompetenzen und vor allem Geld hatten allein die Länder.
In dieser Situation war die Waldsterbepanik ein Geschenk des Himmels für das BML. Es winkten endlich Geld, neue Pöstchen, großartige Koordinierungsaktionen mit den Ländern und damit endlich eine Erlösung aus der Bedeutungslosigkeit.
Es folgte ein gewaltiger Aktionismus, eine bundesweite Waldschadenserhebung wurde geboren – mit ungeeigneten Kriterien dafür, was eigentlich ein Waldschaden sei. Die Kritik von sämtlichen Forstwissenschaftlern (außer die in Göttingen) wurde beiseite gewischt. Man wollte sich das großartige Waldsterben nicht nehmen lassen.
Die Wissenschaft witterte das Geld und Forschunganträge begannen hereinzuströmen. Viele Forscher schreckten auch nicht vor völlig unsinnigen Theorien zurück: So wollt man z.B. Kernkraftwerke als Schuldige überführen. Auch die Grünen beteiligten sich fleißig an der Angsterzeugung: Sie starteten 1990 eine Kleine Anfrage im Parlament: »Zu den Problemen von Waldsterben … durch Einwirkung von Richtfunk und Radarwellen«. Es erwies sich ebenfalls als Unsinn.

Am 2. Februar 1993 – also immerhin 10 Jahre nach der Einführung der unbrauchbaren Waldschadenserhebung durch das BML – veröffentlichte das Bundesforschungsministerium (BMFT) eine Zwischenbilanz mit einer Stellungnahme seines Expertenkreises. Dieses Gremium, dem auch der o.e. Göttinger Professor angehörte, kam zu der klaren Aussage, »dass ein Absterben ganzer Wälder in Zukunft nicht mehr zu befürchten« sei. Er räumte damit in respektabler Manier ein, dass er damals mit seiner Prognose zu weit gegangen war. Nur 4 von 54 Tageszeitungen brachten diese Nachricht. Man wollte sich die Panik nicht durch die Forstforscher vermiesen lassen.

Die politischen Parteien hielten noch viel länger unverdrossen am Waldsterben fest. Noch im Mai 2000 stellten die Fraktionen der CDU/CSU und der SPD gleichlautend fest, »dass es keinen Grund zur Entwarnung gibt«. Dieser Satz dient seit Jahren der umweltpolitischen Geisterbeschwörung – vor allem für die Umweltverbände, die auf Entwarnungen allergisch reagierten. Im März 2001 erklärte Landwirtschafts-Staatssekretär Berninger im Parlament, »dass wir zusätzliche Strategien gegen das Waldsterben entwickeln«. Und im Januar 2002 forderten die Fraktionen der SPD und der Grünen, die Anstrengungen zur Reduktion und Beseitigung der »neuartigen Waldschäden« zu verstärken.

Dann kam die Überraschung: Im Sommer 2003 – also ganze 10 Jahre nach dem wissenschaftlichen Todesurteil der Waldsterbe-Theorie im Februar 1993 und 20 Jahre nach der Einführung der unbrauchbaren Waldschadenserhebung (heute Waldzustandserhebung) – erklärte Ministerin Renate Künast das Waldsterben für beendet. Die fachliche Kritik und wohl auch der Spott waren offenbar unerträglich geworden. Die Franzosen, die deutsche Ängste seit je nicht ganz ernst nehmen, fügten ihrem Vokabular le waldsterben hinzu, nachdem sie bereits le angst aufgenommen hatten.

Der Autor nahm damals im Bundesforschungs-Ministerium am Kampf gegen die BML-Panikfraktion teil – vergebens, denn die hatten die Zuständigkeit. Seltsamerweise bekam der BML-Minister, immerhin ein CSU-Mitglied, nichts von alledem mit. Die Regierung selbst verhielt sich vollkommen passiv. So dauerte es 10 Jahre, bis die grundlegenden Fehler in der Göttinger Theorie aufgedeckt wurden und die gesamte Waldsterbepanik in sich zusammen brach und weitere 10 Jahre, bis die Politik das Thema aufgab.
Am Ende war das Waldsterben nur noch ein sicherer Lacher in Kabaretts. Für die Steuerzahler gab es dagegen wenig zu lachen, denn die staatliche Förderung der Forschung über die vermeintlichen Ursachen des nicht existierenden Waldsterbens hatte allein im Bereich der Bundesregierung über 600 Millionen DM gekostet – die Ausgaben der Länder nicht gerechnet.

Eine ausführliche Schilderung der deutschen Waldsterbe-Angst und ihrer Folgen hat der Autor 2004 in der ZEIT veröffentlicht (5).

Der belgische Reaktor Tihange

Eine Variante der Nuklearangst ist die Schreckensvision von einer Reaktorkatastrophe im belgischen Tihange. Von Umweltschützern und inzwischen auch von westdeutschen Landesregierungen wird behauptet, dass der Stahl des Reaktordruckgefäßes von Rissen durchzogen und damit unsicher sei. Damit wäre ein großes Unglück wahrscheinlich. Seltsamerweise sehen das die dem Kraftwerk viel näher lebenden Belgier ganz anders. Die zuständigen Behörden des Landes betonen auch, man habe alles geprüft und es bestünde keine Gefahr.
Aber die deutsche Politik muss auf Ängste – echte oder nur behauptete – reagieren und so gab es böse Briefe der NRW-Landesregierung nach Belgien und die Stadt Aachen setzte noch eins drauf und verteilte Jodtabletten, die im Falle einer Explosion des Reaktors sofort zu schlucken wären.
Im Grunde laufen diese Aktionen darauf hinaus, der belgischen Atomaufsicht Leichtfertigkeit und Verantwortungslosigkeit und der belgischen Bevölkerung Leichtsinn und Dummheit zu unterstellen. Auch hierbei spielen die deutschen Medien eine fragwürdige Rolle.

 

Die Geisterbahn hat noch viele Nischen, in denen Angst lauert

Es gibt noch den Rinderwahnsinn, von dem bislang nicht behauptet werden kann, dass er auf den Menschen übertragbar ist. Gab es hierzu eine endgültige Entwarnung ?
Es gibt die Angst vor der Strahlung von Mobiltelefonen, die eigentlich wie alle Hochfrequenzstrahlung nur Wärme im Gewebe erzeugen kann, bei der sich die Wissenschaft aber auf die übliche Floskel „weitere Untersuchungen sind aber nötig“ zurückzieht. In diesem Falle ist aber der Wunsch der Kunden, unbedingt so ein Gerät zu besitzen, derart übermächtig, dass jegliche Angsterzeugung unbeachtet bleibt.

Die Bürger sollten vielleicht einmal den Katalog ihrer Ängste prüfen. Im Grunde können sie sämtliche von der Regierung verbreiteten Ängste streichen.
Vor dem großen Blackout aber dürfen sie sich mit Recht grausen.

Angst ?

Dass hier so über die Angstmacher und die Angsthasen gschrieben wird, liegt daran, dass der Autor keine dieser Ängste (mit Ausnahme des Großen Blackouts) ernst nimmt. Eigentlich bleibt dann nur die berechtigte Angst vor dem Zahnarzt übrig.
Allerdings gibt es doch vielleicht eine Sache, die mir etwas Sorge bereitet. Wenn in der näheren Umgebung unseres Hauses eine Wasserstoff-Tankstelle eröffnet wird, ziehe ich um. Den gewaltigen Explosionskrater kann ich mir gut vorstellen. Natürlich habe ich keine Angst. Aber dieses mulmige Gefühl…….

 

Quellen
(1): Michael Vassiliadis, der Chef der für die Kraftwerkswirtschaft zuständigen IG Bergbau, Chemie, Energie; Kommentar zu den Vorgängen am 24.1.2017; Veranstaltung in Haltern am See vor Journalisten
(2): Urban Kaussen: „Droht uns ein Blackout ?“, Technology Review – TR Online, 08.07.2015; https://www.heise.de/tr/droht-uns-ein-blackout-2639922.hmtl

(3): Björn Lomborg: „Deutschlands gescheiterte Klimapolitik“, FAZ, 15.05.2015;
www.faz.net/aktuell/wirtschaft/energiepolitik/bjoern-lomborg-ueber-klimawandel-und-gescheiterte-klimapolitik-13580487-p3.html
(4): Thomas Petermann, Harald Bradtke, Arne Lüllmann, Maik Poetzsch, Ulrich
Riehm: „Gefährdung und Verletzbarkeit moderner Gesellschaften – am Beispiel
eines   großräumigen und langandauernden Ausfalls der Stromversorgung“,
17.5.2011; Arbeitsbericht Nr. 141; Publikation: „Was bei einem Blackout geschieht“, Studie des Büros für Technikfolgenabschätzung beim Deutschen Bundestag, Bd. 33, 2011, Verlag edition sigma, Berlin, ISBN 9783836081337, Volltext:
http://www.tab-beim-bundestag.de/de/pdf/publikationen/berichte/TAB-Arbeitsbericht- ab141.pdf

(5): Günter Keil: „Chronik einer Panik“, DIE ZEIT, 9.12.2004;
www.zeit.de/2994/51/N-Waldsterben




EIKE gratuliert dem Solarenergie Förderverein SFV und 29 NGOs zu ihrem gemeinsamen Guinness-Rekord der Bescheuerten und Bekloppten.

Allgemeines

Der Solarenergie Förderverein Deutschland e.V. / SFV hat am 24.8.2017 eine gemeinsame Pressemitteilung zusammen mit 29 unterzeichnenden NGOs herausgegeben. Der Titel lautet „SPD Klimaschutzziele müssen aktualisiert werden„. Die Aktion ist als offener Brief an Martin Schulz gerichtet – Sie wissen schon, der SPD-Politiker aus Würselen. Schauen wir uns jetzt zuerst die Pressemitteilung des SFV im Original an, die als pdf heruntergeladen werden kann. Der Internetlink der Pressemitteilung ist hier. Um seine Verteilung wird von der SVF ausdrücklich gebeten, was hiermit auch gerne geschieht. Wie haben es aber der SFV zusammen mit seinen 29 NGOs geschafft, die beneidenswerte Spitze der Bescheuerten und Bekloppten im Guinness-Buch zu erobern?

Die Pressemitteilung des SFV

24.08.2017, Gemeinsame Pressemitteilung von 29 NGOs: SPD-Klimaschutzziele müssen aktualisiert werden, Offener Brief an Martin Schulz

Sehr geehrter Herr Schulz,

in den Antworten auf die von 21 Energiewende-Organisationen am 2. Juni 2017 vorgelegten Wahlprüfsteine hat Ihre Partei angegeben, dass bis 2050 nur ein Anteil von 80 bis 95% der Energie aus Erneuerbaren Quellen angestrebt wird. Die bestehenden Ausbaudeckel für Erneuerbare Energien (EE) werden bekräftigt. Ein Termin für den Kohleausstieg, um damit einen entsprechenden Speicherausbau anzureizen, wird nicht genannt.

Das sind Positionen, die das Wirtschaftsministerium, bzw. die schwarz-rote Regierungskoalition vor Jahren festgelegt hat und weiterhin aufrecht erhält. Inzwischen hat sich aber die Welt verändert. Wir werden konfrontiert mit Nachrichten wie

  • Ungewöhnliche Hitze- und Trockenheit im gesamten Mittelmeerraum.
  • Trinkwassernotstand in Italien. Die Wasserentnahme aus dem Reservoir Roms wird um mehr als die Hälfte reduziert.
  • In Griechenland Einrichtung kühlbarer Hallen für Menschen, die es in ihren Wohnungen bei über 30 Grad Nachttemperatur nicht mehr aushalten.
  • Waldbrände nehmen überhand. Wieviel Wasser geht für das Löschen verloren?
  • Welche Auswirkungen auf die Ernte sind von all dem zu erwarten?
  • Und, und…?
  • Im Alpenbereich Unwetter mit Starkregen, Erdrutschen und Todesopfern. Ganze Täler sind tageweise von der Außenwelt abgeschlossen.
  • Die Brandenburgische Ministerin Diana Golze wurde in ihrem Norditalien-Urlaub von einem umstürzenden Baum schwer verletzt.
  • Bilder, wie man sie nur aus Asien kannte, kommen jetzt aus Deutschland: Schlammlawinen, Überflutungen, Unwetter mit Todesopfern sind an der Tagesordnung.
  • Quote der überflutungsgefährdeten Grundstücke in Sachsen-Anhalt von 1,83% im letzten Jahr auf 2,48% erhöht. Damit fallen 16 934 Grundstücke in die höchsten ZÜRS-Gefährdungsklassen 3 und 4 (ZÜRS = Zonierungssystem für Überschwemmung, Rückstau und Starkregen). Elementarschadenversicherungen werden teurer – oder sind gar nicht mehr abzuschließen.
  • Hinzu kommen die Meldungen über einen riesigen Eisabbruch in der Antarktis, dessen Auswirkungen noch nicht abzusehen sind.

Wer sich nicht die Augen zuhält, muss feststellen: der Klimawandel hat ein neues Stadium erreicht! Die alten Zielsetzungen für Klimaschutz und Energiewende sind nicht mehr ausreichend! Wenn wir den Klimawandel noch beeinflussen wollen, bevor er ins Stadium rapider Selbstverstärkung eintritt, muss die Energiewende gravierend beschleunigt werden:

  • Statt Ausbaudeckelung müssen Mindestausbauziele festgelegt werden, die erheblich oberhalb der derzeitigen Deckel liegen!
  • Mieterstrom nicht in Feigenblattgröße, sondern als soziale Tat auf breiter Front, womit ein riesiges brach liegendes Dachflächenpotenzial in den Städten zur Energieerzeugung erschlossen würde.
  • Abschaffung der EEG-Umlage auf Eigenverbrauch und Mieterstrom! Die EEG-Umlage wurde geschaffen, um die EE zu fördern, nicht um den Ausbau zu bremsen! Auf der anderen Seite müssen die immer wieder ausgeweiteten Industrieprivilegien überprüft werden.
  • Beseitigung der massiven Chancenungleichheit auf dem Strommarkt durch Abbau der Subventionen für konventionelle Energien und Berücksichtigung der durch die jeweilige Art der Energieerzeugung verursachten externen Kosten im Strompreis, um Kostenwahrheit herzustellen.

Bereits heute bringen die Auswirkungen des Klimawandels, zu denen auch die Migrationsströme – gerade auch aus Afrika – gehören, unser Gemeinwesen an den Rand dessen, was es verkraften kann. Wenn wir nicht erkennen, dass die Energiewende das Projekt Nr. 1 sein muss, wird es zu einem Chaos kommen, das weder technisch noch politisch in irgend einer Weise „beherrscht“ werden kann.

Laut einer kürzlich durchgeführten EMNID-Umfrage haben 71% der Bevölkerung dies erkannt und nennen den Klimawandel als ihre Sorge Nr. 1.

Welchen potentiellen SPD-Wählern glauben Sie einen Gefallen zu tun, wenn Sie gemeinsam mit der CDU der konventionellen Energie eine unabsehbare Fortsetzung ihres Geschäftsmodells ermöglichen? Den Interessen der dort Beschäftigten entspricht das doch nur scheinbar, denn auch sie werden vom Klimawandel betroffen wie alle anderen!

Profilieren Sie sich doch als derjenige, der die Zeichen der Zeit erkennt!

Es ist gut, dass Sie die E-Mobilität verbindlich voran bringen wollen, aber diese nutzt wenig, wenn die E-Autos mit Kohlestrom geladen werden. Wir brauchen erheblich mehr EE! Möglichkeiten der Photovoltaik auf und an Straßen, Schienen, Lärmschutzwänden etc. müssen erschlossen werden! Die schikanösen Genehmigungshindernisse für Windenergie müssen beendet werden. Und vor allem: Wir brauchen eine Speicheroffensive! Fehlende Stromspeicher führen schon jetzt zur sinnlosen Abregelung von Solar- und Windstrom-Spitzen.

Das 100%-Votum als SPD-Vorsitzender und Kanzlerkandidat haben Sie bekommen, weil sich die SPD-Mitglieder erhoffen, dass Sie wieder sozialdemokratische Kernthemen zur Geltung bringen. Und ist denn nicht die ganze E-Wende ein Kind der SPD – von Hermann Scheer gemeinsam mit den Grünen (Hans-Josef Fell) zur Welt gebracht?!

Und erinnern Sie sich doch, wie Gerhard Schröder im Wahljahr 2002 das „Jahrhunderthochwasser“ der Elbe zum Anlass nahm, Klimawandel und E-Wende zum Wahlkampfthema zu machen, und damit die Fortsetzung der rot-grünen Koalition erreichte! Die Argumente, die Ihnen heute zur Verfügung stehen, sind noch viel drastischer!

Und sehen Sie doch auch das immense positive Potential, das mit dem Umbau der Energiewelt verbunden ist, wirtschaftlich und gesellschaftspolitisch: Lösen Sie die bürokratistischen Bande, mit denen die Menschen daran gehindert werden, die EE kreativ und „autonom“ zu nutzen, wie Hermann Scheer es nannte. Ermöglichen Sie, dass Millionen von “Prosumern” Verantwortung für die Energieerzeugung übernehmen! Ermöglichen Sie die gesellschaftliche Emanzipation, die damit einher geht.

Wagen Sie das höhere Niveau der Demokratie, das damit erreicht wird!

Gerne würden wir all dies in einem persönlichen Gespräch vertiefen und würden uns über einen Terminvorschlag freuen.
Die Unterzeichner

Solarenergie-Förderverein Deutschland e.V.,
Bündnis Bürgerenergie e.V.,
Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie e.V.,
Freunde von Prokon e.V.,
BürgerEnergieAltmark eG,
Sonnenkraft Freising e.V.,
Solarverein Goldene Meile e.V.,
VEE Sachsen e.V.,
terra-solar e.V.,
Mittelhessische Energiegenossenschaft,
Energiewende ER(H)langen e.V.,
Energiebündel Roth-Schwabach e.V.,
VERENA -Verein für erneuerbare Energien Aalen,
Sonnenernte e.V. Ketsch,
E-W-Nord,
SolarLokal Kirchhorst,
DIVaN e.V.,
Bürgerenergie Berlin e.G.,
Bendorfer Bürgerinitiative gegen das AKW Mülheim-Kärlich,
LaNEG e.V.,
Bürgerinitiative „Hände weg vom Schwedeneck“,
Bürgerinitiative Fracking freies Hessen,
Aktionsbündnis gegen die Süd-Ost-Trasse,
Bürgerinitiative Umweltschutz Uelzen,
SunOn Sonnenkraftwerke Lüneburg e.V.,
Bürgerinitiative CO2-Endlager stoppen – Umwelt schützen e.V.,
Bürgerinitiative gegen CO2-Endlager e.V.,
Bürgerinitiative Lebensraum Vorpommern
BürgerEnergie Solingen eG

Unsere Überlegungen zum Klimateil der Pressemitteilung

Im ersten Satz wird bemängelt, dass die SPD „bis 2050 nur einen Anteil von 80 bis 95% der Energie aus Erneuerbaren Quellen anstrebt„. Es ist daher davon auszugehen, dass der SFV und seine 29 NGOs sogar 100% fordern. Respekt! Des weiteren wird beklagt, dass die SPD keinen Termin für den Kohleausstieg genannt hat. Sachlich belegt werden diese Forderungen mit Wetter- und Schadensereignissen, die gemäß kleinkrämerlicher Statistik bekanntlich stinknormal sind und zu allen Zeiten in dieser Form vorkamen und immer wieder vorkommen werden. Insbesondere das tragische Unglück „Die Brandenburgische Ministerin Diana Golze wurde in ihrem Norditalien-Urlaub von einem umstürzenden Baum schwer verletzt“ hat uns natürlich berührt. Wir wünschen Frau Golze beste Genesung. Vermutlich war die Erwähnung dieses Unfalls als Menetekel für den Weltuntergang durch globale Erwärmung einer der Hauptgründe, die zum Spitzenplatz im Guinness-Buch der Bescheuerten und Bekloppten führte.

Kleinliche Krämerseelen weisen darauf hin, dass Elementarschadenversicherungen deswegen teurer werden, weil die versicherten Gegenstände und Häuser an Wert zunehmen. Bei knappem Bauland wird überall auf der Welt zunehmend in durch Hochwasser und Bergrutsche bedrohten Zonen gesiedelt. Die gezogenen Schlussfolgerungen des SFV und der 29 NGOs lauten dagegen „Wer sich nicht die Augen zuhält, muss feststellen: der Klimawandel hat ein neues Stadium erreicht!„.

Aber auch der anrührend kindliche Stil des offenen Briefs hat wohl zur Rekordanerkennung beigetragen. Dagegen sind die nüchternen Aussagen des Weltklimarats (IPCC) zur Extremwetter-Problematik wenig schick. Sie sind im jüngsten Sachstandsbericht AR5 des IPCC vom Jahre 2013 (hier) aufzufinden. Relevant ist Chapter 2, es kann als pdf heruntergeladen werden. Hieraus im Folgenden die wichtigsten Auszüge, wobei wir hoffen, dass einige Englischkenntnisse aus Eurer Zwergschule, liebe NGOs,  hängengeblieben sind (wenn nicht, dann Euren Zwergschullehrer fragen):

Tropische Stürme und Hurrikane [IPCC 2013, AR5, WG1, Kapitel 2.6, Seite 216]:No robust trends in annual numbers of tropical storms, hurricanes and major hurricanes counts have been identified over the past 100 years in the North Atlantic basin.”

TropischeZyklone [IPCC 2013, AR5, WG1, Kapitel 2.6, Seite 216]: “Current datasets indicate no significant observed trends in global tropical cyclone frequency over the past century and it remains uncertain whether any reported long-term increases in tropical cyclone frequency are robust, after accounting for past changes in observing capabilities.”

Außer-tropischeZyklone [IPCC 2013, AR5, WG1, Kapitel 2.6, Seite 220]: “In summary, confidence in large scale changes in the intensity of extreme extratropical cyclones since 1900 is low. There is also low confidence for a clear trend in storminess proxies over the last century due to inconsistencies between studies or lack of long-term data in some parts of the world (particularly in the SH). Likewise, confidence in trends in extreme winds is low, owing to quality and consistency issues with analysed data.”

Dürren [IPCC 2013, AR5, WGI, Technical Summery, Seite 50]: ”There is low confidence in a global-scale observed trend in drought or dryness (lack of rainfall), owing to lack of direct observations, dependencies of inferred trends on the index choice and geographical inconsistencies in the trends.”

sowie in [IPCC 2013, AR5, WGI, Kapitel 2.6, Seite 215]:In summary, the current assessment concludes that there is not enough evidence at present to suggest more than low confidence in a global scale observed trend in drought ordryness (lack of rainfall) since the middle of the 20th century, owing to lack of direct observations, geographical inconsistencies in the trends, and dependencies of inferred trends on the index choice. Based on updated studies, AR4 conclusions regarding global increasing trends in drought since the 1970s were probably overstated. However, it is likely that the frequency and intensity of drought has increased in the Mediterranean and West Africa and decreased in central North America and north-west Australia since 1950.”

Überflutungen [IPCC 2013, AR5, WGI, Technical Summery, Seite 112]: ”There continues to be a lack of evidence and thus low confidence regarding the sign of trend in the magnitude and/or frequency of floods on a global scale over the instrumental record.”

Hagel und Gewitter [IPCC 2013, AR5, WGI, Kapitel 2.6, Seite 216]: “In summary, there is low confidence in observed trends in small-scale severe weather phenomena such as hail and thunderstorms because of historical data inhomogeneities and inadequacies in monitoring systems.”

Und schließlich fasst IPCC zusammen [IPCC 2013, AR5, WGI, Kapitel 2.6, Seite 219]: “There is limited evidence of changes in extremes associated with other climate variables since the mid-20th century.”

Sagt doch damit das IPCC aus, dass bis heute gar keine Zunahmen von Extremwettern gefunden wurden. Ist ja unerhört, die sollten mal die Augen aufmachen, so wie Ihr, wenn Ihr so schön feststellt „Wer sich nicht die Augen zuhält, muss feststellen: der Klimawandel hat ein neues Stadium erreicht!“

Liebe NGOs und lieber SFV, wir freuen uns, dass Ihr mit Eurem offenen Brief die Fakten endlich klargestellt und den hier zitierten entwarnenden Unsinn des IPCC widerlegt habt. Einfach durch Augenaufmachen, wir sind beeindruckt. Auch in die Tonne mit den ebenfalls entwarnenden Aussagen der meteorologischen Fachwissenschaft (das IPCC hat mit Fachwissenschaft nichts zu tun, weil seine Berichte nicht begutachtet sind). Hier ist insbesondere das Buch von Krauss und Ebel: Risiko Wetter zu nennen. Professor H. Kraus war Ordinarius für Meteorologie an der Universität Bonn. Besonders unverschämt, bestätigt das Buch auch noch die IPCC-Entwarnungen. Krauss hat also nicht wie Ihr die Augen aufgemacht. Wir empfehlen, das Buch von Euch einfach auf den Index der katholischen Kirche setzen zu lassen. Der aktuelle Papst glaubt schließlich auch an den Weltuntergang durch globale Erwärmung. Dann muss es ja stimmen.

Es ist natürlich zu befürchten, dass die IPCC-Aussagen Missverständnisse aufkommen lassen. Schließlich zeichnen sich NGO-Mitglieder gewöhnlich durch solide Bildungsferne aus, ersetzen dies aber glücklicherweise mit Engagement und festem Glauben. Es gibt neben dem IPCC nämlich auch noch eine Weltmeteorologieorganisation (WMO), die folgendes Unerhörte verlautbaren lässt:

  • Klima ist der statistische Wert von Wetter über mindestens 30 Jahre, und Klima ist lokal.
  • Es gibt daher kein globales Klima, nur Klimazonen von tropisch bis polar.
  • Jedes Klima in jeder Klimazone unserer Erde hat sich stets verändert, Klimastillstand ist naturgesetzlich unmöglich.

„Klimaskeptiker“ entnehmen daraus, dass man „Klima“ als etwas, das sich permanent ändert, gar nicht schützen könne. Das ist unerhört! Macht endlich die Augen auf, dumme Klimasketiker! Und der Klimawandel habe, wie im offenen SFV-Brief erwähnt, vermutlich „kein neues Ausmaß“ erreicht, wenn man bedenkt, dass es vor 130.000 Jahren (jüngste Warmzeit) bei uns so warm war, dass Flusspferde an den Rheinwiesen grasten und in der jüngsten Eiszeit so vor 13.000 Jahren umgekehrt die skandinavischen Gletscher bis weit nach Norddeutschland hineinreichten. Damals wurden von den Menschen weder Kohle verbrannt noch Auto gefahren. Wir erwähnen dies alles hier nur deswegen, um Euch vor Klimaskeptikern zu warnen. Ihre kleinlichen Gegenargumente solltet Ihr einfach ignorieren.

Behaupten doch „Klimaskeptiker“ tatsächlich, die von Euch aufgeführten Schäden seien auf reine Wetterereignisse zurückzuführen und wollen dies gelegentlich auch noch mit Beispielen wie etwa dem folgenden belegen:

Bild 1: Zyklone um Australien von 1970 bis 2015, Erstellt aus den Daten der offiziellen autralischen Wetterbehörde (hier)

Die Anzahl der Zyklone in einzelnen Jahren schwanken erheblich. So hat sich beispielsweise von 1982 bis 1983 die Anzahl der schweren Zyklone von 4 auf 8 erhöht (blaue Balken), die der leichten von 3 auf 11 (orange Balken). Wenn Ihr die Grafik nicht versteht, fragt Euren Zwergschullehrer. Die Steigerung von 1982 bis 1983 entspricht also Schadens-Steigerungen wie den in Eurem offenen Brief genannten. Den Klimaverlauf zeigen jedoch die beiden Regressionsgeraden, blau für die schweren, orange für beide Zyklonkategorien zusammen. Längerfristig nehmen beide Zyklonkategorien um Australien ab (zu „Regressionsgerade“ Zwergschullehrer fragen). Ähnliche Statistiken gibt es auch für den Atlantik (hier).

Liebe NGO-Jünger und lieber SFV, die Klimaskeptiker sagen doch tatsächlich folgendes: Was Ihr da an Schäden aufzählt, seien gemäß den Aussagen des IPCC und der WMO Wetterschäden, die mit Klima nichts zu tun hätten. Und Wetter sei nun einmal grundsätzlich und immer ungewöhnlich. Meteorologen pflegen das so zu formulieren „Das Gewöhnliche am Wetter ist seine Ungewöhnlichkeit„. Wir empfehlen Euch daher, es einmal anstatt mit Klimaschutz mit dem „Wetterschutz“ zu versuchen. Aber weil Ihr einen so schönen Guinness-Rekord aufgestellt habt, liebe NGOs und lieber SFV, als Anerkennung noch vier Tipps ganz exklusiv für Euch:

  1. Tipp: Anstatt Photoplatten auf Eure Hausdächer zu schrauben, die praktisch nichts zur Stromversorgung und schon gar nichts zur Rettung der Welt vor dem Wärmetod beitragen (bleibt natürlich unter uns, s. weiter unten mehr) und mit ihrer Flatterleistung nur die Stromnetze destabilisieren, besser nicht in Überschwemmungsgebieten oder einer bergrutschgefährdeten Zone mieten oder dort gar ein Haus kaufen – und wenn es noch so preiswert ist.
  2. Tipp: Photoplatten auf Eurem Hausdach sind nicht so ohne, wenn die Bude brennt, löscht die Feuerwehr nicht mehr wegen Stromschlaggefahr.
  3. Tipp: Wer in der Stadt wohnt, weiß nicht wovon er redet, wenn er Windräder propagiert. Die Leute auf dem Land wissen dagegen ein Lied davon zu singen. Vermeidet ein Haus zu kaufen, in dessen Nähe ein Windrad gebaut wird. Der Wiederverkaufswert der Bude nähert sich nämlich dem Wert Null. Vermeidet auch eine Wohnung dort zu mieten, Infraschall und Körperschall von den Dingern nerven ungemein und sind stark gesundheitsschädlich [1]. Aber verfolgt ruhig weiter Eurer Mission für Windräder, Ihr wohnt schließlich nicht in deren Nähe. Die Anrainer können Euch schließlich egal sein.
  4. Tipp: bei Unwetter Bäume meiden. Die fallen einem bei Sturm doch tatsächlich vor die Füße oder gar auf den Kopf.

Unsere Überlegungen zu 100% Erneuerbaren

Schauen wir mal mit kleinlicher Krämerseele nach, was bisher erreicht wurde (Jahr 2016): Wir haben heute in Deutschland 27.000 Windräder, viele Hausdächer sind mit Photoplatten zugekleistert und Energiemaisfelder oft kilometerweit zu sehen. Alle drei Erneuerbaren erzeugen Strom, nur Energiemais trägt auch noch mit Sprit bei. Wie hoch ist der Anteil (Strom) der drei genannten Erneuerbaren an der deutschen Gesamtenergie (Kohle, Gas, Uran, Wasser,…)? Jeder NGO-Jünger sollte erst einmal schätzen und dann erst weiterlesen!

Der Windstromverbrauch beträgt 1,9%, der Sonnenstromverbrauch 0,9% und der Energiemaisstromverbrauch 1,2% der deutschen Gesamtenergie. Die Zahlen, aus denen man das entnehmen kann (wenn Ihr’s schafft) finden sich (hier, hier). Nebenbei: Der erzeugte (im Gegensatz zum verbrauchten) Windstrom macht etwas mehr aus, nämlich 2,1% und der erzeugte Sonnenstrom 1% der Gesamtenergie. Die Differenz erklärt sich, weil zur falschen Zeit erzeugter Wind- oder Sonnenstrom ans Ausland verschenkt werden muss, gegen Aufpreis natürlich. Die Zahlen werden ein wenig freundlicher, wenn man sie auf den deutschen Gesamtstromverbrauch bezieht, denn Strom macht etwa 1/6 der Gesamtenergie aus. Strom aus den Erneuerbaren Wind, Sonne und Energiemais macht dann (1,9+0,9+1,2) x 6 also 24% des deutschen Gesamtstromverbrauchs aus.

100% Erneuerbare also, wie soll das gehen, fragen wieder die Krämerseelen. Schon jetzt gibt es mehr als 1000 Bürgerinitiativen gegen Windräder, und die werden Euch vermutlich mit der Forderung an M. Schulz (schikanöse Genehmigungshindernisse für Windräder) was husten. Zieht Euch mal schön warm an! Das deutsche Binnenland verträgt keine Erweiterung an Windturbinen. Aber klar, Ihr mögt keine Vögel und Fledermäuse. Es ist für Euch völlig sachgerecht, dass dieses Flugvieh von Windrädern zerschreddert werden muss, denn es stört nur die totale Energiewende.

Auf das Problem der Stromfluktuation gehen wir jetzt aber besser nicht mehr ein, weil Ihr vermutlich noch nicht einmal das Bisherige kapiert habt. In EIKE steht Einiges darüber drin, über das Ihr Euch so richtig entsetzen könnt, falls Ihr wollt, zum Beispiel (hier). Weitere Artikel sind leicht mit der EIKE-Suchfunktion zu finden. Guinness hat bei der Notierung Eures Rekords der Bescheuerten und Bekloppten sicher auch Euren Humor berücksichtigt. Eure Forderung nach „Chancenungleichheit auf dem Strommarkt durch Abbau der Subventionen für konventionelle Energien“ ist echter Humor. Es gibt also keine Subventionen für Erneuerbare? Wir wussten es ja schon immer, Ihr habt das Paralleluniversum entdeckt. Gratulation!

Noch ein Wort zur Strom-Eigenversorgung: Selbst die angeblich superharten Spanier auf Hierro haben auf dieser an permanenter Sonne- und permanentem Wind nicht mehr zu überbietenden kanarischen Insel die Strom-Selbstversorgung wohl praktisch aufgegeben (hier). Sind aber vielleicht doch nur Weicheier. Aber wir in Deutschland mit einer Sonneneinstrahlung wie in Alaska und lauen Lüftchen in deutschen Wäldern werden es mit Wind und Sonne sicher schaffen. Wir drücken Euch die Daumen, den festen Glauben habt Ihr ja.

Zum Schluss noch Warnung und Ansporn zu Euren weiteren Bemühungen in „bescheuert und bekloppt“: Ihr seid im Guinness-Rekordbuch nicht unangefochten. Die Süddeutsche Zeitung (populär Alpen-Prawda, hier), dann die ZEIT als überdimensionales Blatt für Gesundheitssandalenträger, die so gerne Intellektuelle sein wollen, das Wort aber kaum schreiben können (hier, hier) und vor allem die Webseite des Potsdamer Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) mit seiner finalen Bescheuertheit einer totalen Dekarbonisierung (hier) haben lange vor Euch den Guinness-Rekord der Bescheuerten und Bekloppten gehalten. Ihr habt sie jetzt abgelöst und müsst Euch weiter anstrengen.

Unsere abschließenden Glückwünsche

Liebe SFV und liebe 29 NGOs: Willkommen als neue Guinessrekordhalter der Bescheuerten und Bekloppten!  

Ein Wermutstropfen: Die Anerkennung für den SFV wurde nach neuesten Meldungen von den Guinness-Gutachtern verweigert, weil der SFV geschäftliche Interessen mit seinem offenen Brief vertritt. Er ist schlicht ein Lobbyverein. Wir bedauern dies sehr. Vielleicht klappt es ja das nächste Mal mit dem Dämlichkeits-Rekord auch für den SFV.

Quellen:

[1] M. Weichenberger et al., Altered cordial and subcordical connectivity due to infrasound administered near the hearing thgreshold – evidence from fMRI, PLOS ONE, April 12 (2017), hier zu lesen und auch als pdf herunterzuladen.

Schlussbemerkung: Weil es Leute gibt, die Humor nicht vertragen: der Beitrag ist eine Satire und jeder Realitätsbezug rein zufällig




Was ist nun wirklich mit der Wissenschaft passiert?

Die Standardantwort auf diese Frage lautet, dass die Unsicherheiten evaluiert worden sind und peripher erscheinen gegenüber dem zentralen Punkt: wir wissen, dass es schlimm werden wird, und wir sind nur unsicher, wie schlimm es wird. Allerdings sind die Unsicherheiten, die ich hier im Sinn habe, zu fundamental für diese Erklärung, als dass man sie akzeptieren kann. Ich habe den Verdacht, das Problem besteht darin, dass Klimatologen Prophezeiungen abgeben, die nicht falsifiziert werden können mittels geeigneter Experimente. Erkenntnisse aus einem Experiment sind ein bedeutendes Mittel, um erkenntnistheoretische Unsicherheiten (das heißt Ignoranz) zu reduzieren, und es sind derartige Reduktionen, die man sich wünschen möchte, um eine Konvergenz der Meinungen zu erreichen. Aber innerhalb der Klimatologie kommt es zu einem Konsens durch Folgerungen und Disput, wobei Logik und Objektivität im Wettbewerb stehen mit Rhetorik, Ideologie, Politik und Berechnung. Die Soziologie der Wissenschaft ist bedeutend dafür, Gewissheit zu etablieren ohne dass man die Ungewissheit reduzieren muss.

Zurück zu den Grundlagen

Niemand wird in Frage stellen, dass Klimatologie eine Wissenschaft ist. Daher profitieren Klimatologen von der Glaubwürdigkeit, die jeder vernünftige Mensch in den Proklamationen der Wissenschaftler sieht. Darum scheint es so einfach zu sein, jeden als ,anti-wissenschaftlich‘ zu brandmarken, der den ,überwältigenden‘ Konsens unter den Klimatologen in Frage stellt. Schließlich – um Präsident Obama zu zitieren – „sind die Wissenschaft über alle Zweifel erhaben und die Fakten eindeutig“. Die gleiche Prämisse unzweifelhafter Integrität liegt hinter den Empfehlungen von Öko-Psychologen an der University of South West England, denen zufolge jeder, der die Wahrheit hinter Catastrophic Anthropogenic Global Warming (CAGW) in Frage stellt, als unter Geistesverwirrung leidend behandelt werden sollte (1). Außerdem, die Zeit, die man mit Diskussionen mit solchen Skeptikern verschwendet (oder ,Flat Earthers‘, wie Al Gore sie nennt), könnte zu entscheidenden Verzögerungen der Einführung notwendiger Maßnahmen führen. Derartiger Skeptizismus ist daher in jeder Einzelheit so irrational und unmoralisch wie die Leugnung des Holocaust, so dass man dagegen wirklich ein Gesetz erlassen sollte, oder? Aber bevor wir völlig darin aufgehen (buchstäblich), sollten wir uns ins Gedächtnis zurückrufen, warum wir den Wissenschaftlern so vertrauen, und wir sollten uns fragen, ob unser Verständnis für die Ursache dieses Vertrauens es rechtfertigt, hinsichtlich des vermeintlichen Konsens‘ unter Klimatologen auf der Hut zu sein.

Es ist allgemein akzeptiert, dass die prinzipielle Stärke hinter der wissenschaftlichen Methode die Objektivität ist, die daraus resultiert, dass man sich selbst strikt daran hält, nur falsifizierbare Statements abzugeben, besonders hinsichtlich praktischer Experimente. Zumindest sollte man nur Statements abgeben, welche Prophezeiungen enthalten, die mit Referenz zur Natur verifiziert werden können. Nur so sollte ein Konsens erreicht werden. Wissenschaft ist keine Demokratie – Fakten entscheiden, nicht eine wissenschaftliche Wählerschaft. Aber selbst in der reinsten aller Wissenschaften kann man gelegentlich Bereiche von Spekulation finden, die nicht offensichtlich einem genauen Experimentieren unterzogen werden können. Wenn dies passiert, ist das Aufblühen eines Disputes fast unvermeidlich. Schließlich sind auch Wissenschaftler nur Menschen. Falls jemand dieser Mischung eine Frage von vitaler Bedeutung hinzufügt, etwa wenn es um das Überleben der menschlichen Rasse geht, kann man fast dafür garantieren, dass Medien und Politik sich des Themas annehmen. Und danach sind dich Chancen einer ruhigen, sachlichen Debatte praktisch gleich Null. Was noch wichtiger ist, das Fehlen der Falsifizierbarkeit bildet den Rahmen für das erreichen eines Konsens‘ mit anderen Mitteln, was zu einer Gewissheit führt, die man nicht als Nennwert betrachten kann. In der Causa Klimatologie kommt der erste Hinweis darauf, dass der Konsens keineswegs das ist, was er zu sein scheint, aus der außerordentlichen Signifikanz. Der Konsens innerhalb der Klimatologie, so sagt man uns, spiegelt das Erreichen eines Niveaus der Gewissheit, welches in der Wissenschaft einmalig ist. Offensichtlich ist Klimatologie die einzige wissenschaftliche Disziplin in der Geschichte, bei der die Wissenschaft ,settled‘ ist!

Zugegeben, die Theorie von CO2 als einem Treibhausgas ist im Labor leicht zu bestätigen, und die Tatsache, dass es während der Industrialisierung einen signifikanten Anstieg von CO2 in der Atmosphäre gegeben hat, ist durch Messungen bestätigt. Bis hierhin ist das Narrativ, dass die Menschheit derzeit zum Klimawandel beiträgt, leicht zu akzeptieren. Aber nichtsdestotrotz ist das nicht der Punkt. Die Frage lautet, ob gegenwärtige Trends herangezogen werden können, um zu prophezeien, dass es die realistische Aussicht auf irreversible und katastrophale Umweltschäden in nicht sehr ferner Zukunft gibt [Durch Windräder und Solarpaneele jedenfalls ist diese Zukunft schon Gegenwart! Anm. d. Übers.]

Vergisst man nicht, dass eine wissenschaftliche Aussage falsifizierbar sein muss – gibt es da ein legitimes Experiment, mit dem man die spezifischen Prophezeiungen im Namen der Klimatologie falsifizieren kann? Nun, ich fürchte, die Antwort lautet nein. Das Experiment würde erfordern, einen repräsentativen Planeten zu betrachten (den Planeten Erde zum Beispiel), den man genau der Art CO2-Zunahme aussetzt, der uns Sorgen macht, und dann abzuwarten, was passiert. Ein solches ,Experiment‘ ist im Gange, aber es wurde von den Klimatologen noch nicht in Anspruch genommen. Auf der ,World Conference on the Changing Atmosphere’ im Jahre 1988 wurde es so ausgedrückt: „Die Menschheit führt ein unbeabsichtigtes, unkontrolliertes global allgegenwärtiges Experiment durch, dessen ultimative Konsequenzen nur noch von einem Atomkrieg übertroffen werden können“.

Das wolle wir mit Sicherheit nicht, aber angesichts des Fehlens eines verantwortungsvollen, beabsichtigten und kontrollierten Experiments muss man sich mit Theoretisieren zufrieden geben auf der Grundlage des Verständnisses, wie das Klimasystem der Erde agiert. Dies bedingt Feldstudien zum Erlangen von Informationen hinsichtlich gegenwärtiger und historischer Klimawandel, kombiniert mit mathematischer Modellierung, um die Bandbreite zukünftiger Möglichkeiten zu erkunden. Unglücklicherweise bietet dies unabhängig davon, wie sinnvoll dies ist, breiten Raum für Spekulation.

Erstens, man muss vorsichtig sein bei dem Versuch, die Historie der Temperaturänderungen auf der Erde zu unterscheiden, vor allem, wenn dies Interpretation und Manipulation von Proxies erfordert. Dieser Bereich ist tief in Kontroversen verstrickt, worauf ich später noch einmal zurückkommen werde, wenn wir der infamen Hockeyschläger-Graphik begegnen.

Zweitens, man muss sehr vorsichtig sein hinsichtlich der Natur der mathematischen Modelle, mittels welcher die Evolution des Klimasystems der Erde prophezeit wird – ein System, von dem man weiß, dass es offen, nicht linear, ungeheuer komplex und chaotisch ist. Das Ausmaß der Glaubwürdigkeit,welche man diesen Modellen entgegenbringen kann, hängt davon ab, wie gut sie die relevanten Faktoren erfassen, die hier im Spiel sind, und wie realistisch und akkurat derartige Faktoren parametrisiert worden sind. Außerdem beruht die Vorhersagefähigkeit selbst für ein umfassendes und akkurates Modell auf dem Ausmaß, mit dem Rauschen und die dissipativen Kräfte das Klima langfristig stabilisieren können (2). Unglücklicherweise kann es angesichts der signifikanten strukturellen und parametrischen Ungewissheit innerhalb der Modelle eine Wahnidee sein, ein gewisses Vertrauensniveau in die Hypothesen einer gut definierten Unsicherheit von der Art eines Würfels zu setzen (3):

Nichts von oben Gesagtem scheint jedoch das IPCC zu stören. Für all jene, die sich rückversichern wollen, dass der bestehende Satz von Klimamodelle valide ist, erschien im 4. IPCC-Zustandsbericht die folgende Beteuerung an prominenter Stelle:

Dieses Vertrauen stammt aus dem Fundament physikalischer Prinzipien der Modelle und aus deren Fähigkeit, beobachtete Phänomene von Klimaänderungen in Gegenwart und Vergangenheit zu reproduzieren“.

Nun ist es beruhigend zu erfahren, dass die Modelle auf allgemeinen physikalischen Prinzipien beruhen, obwohl dies ein wenig so daherkommt, als ob man sagt, dass ein Zeuge zuverlässig ist, weil er eine reale Person und nicht ein Harry-Potter-Charakter ist – das ist kaum etwas, mit dem man prahlen kann. Was die Reproduktion von Klimaänderungen in Gegenwart und Vergangenheit angeht, habe ich zwei Bedenken:

Erstens, die Tatsache, dass ein Modell die Vergangenheit reproduzieren kann, ist nur dann eindrucksvoll, falls es das einzige verfügbare Modell ist welches das kann, und da man eine Vielfalt von Modellen erstellen kann, welche zu den Aufzeichnungen mittels eines vernünftigen ,Tunings‘ passen, ist das eindeutig nicht der Fall (4). Folglich ist das Passen zu Klima-Aufzeichnungen nicht die wahre Metrik für Vertrauen in ein Modell. Stattdessen kommt Vertrauen aus der Plausibilität und der Legitimität der Parameter-Werte, auf welche die Modellierer zurückgegriffen haben, um das Passen zu erreichen. Sogar das IPCC höchstselbst räumt ein: „Falls ein Modell frisiert worden ist, um gut zu einer tatsächlich beobachteten Quantität zu passen, dann kann die Übereinstimmung mit der Beobachtung nicht herangezogen werden, um Vertrauen gegenüber diesem Modell zu haben“. Ist also diese Strategie allgemeine Praxis? Wer weiß das schon? Die Modellierer veröffentliche ihre Tuning-Verfahren nicht.

Zweitens ist es mit Sicherheit ein logischer Trugschluss zu folgern, dass ein Modell, welches gut in der ,Nachhersage‘ ist, notwendigerweise auch zuverlässig ist zum Zwecke des Ausgebens von Prophezeiungen. Zum Beispiel könnte ein Modell, welches unrichtig die Auswirkungen Wasserdampf und Wolken-Rückkopplung abbildet, diese Schwäche nicht zeigen, bis die Auswirkungen signifikant werden.

Das letzte Wort hierzu soll ein Statement sein, welches tief vergraben ist in den Details des 4. IPCC-Zustandsberichtes: „Was sagt die Genauigkeit einer Klimamodell-Simulation des Klimas in Vergangenheit und Gegenwart über die Genauigkeit seiner Projektionen von Klimawandel? Diese Frage anzusprechen steht gerade erst am Anfang…“. Es stellt sich also heraus, dass IPCC schon vertrauensvoll hinsichtlich seiner Modelle war, obwohl die entscheidende Frage ,gerade erst am Anfang steht, angesprochen zu werden‘. Übersehe ich hier etwas?

Aber jenseits aller meiner Bedenken steht der Kernpunkt, den ich deutlich machen möchte, dass nämlich die Verwendung eines mathematischen Modells für eine Prophezeiung ein ärmlicher Ersatz ist für die Durchführung eines Experimentes. Klimatologen mögen jeden Lauf eines Klimamodells als ein ,mathematisches Experiment‘ betrachten, aber wenn sie das tun, scheinen sie sich selbst zu betrügen. In jeder anderen wissenschaftlichen Disziplin wäre ein derartiges Verhalten als ,hypothetisieren‘ bezeichnet werden. Es ist kein Experiment, welches die Fakten der Natur etabliert (wie es bei einem echten Experiment der Fall wäre), sondern es ermöglicht Klimatologen einfach, den Charakter ihrer Spekulationen besser zu verstehen.

Keinen Spielraum für Zweifel

Bislang läuft alles, was ich zur Erklärung der Koexistenz von Ungewissheit und Sicherheit im Bereich Klimatologie gesagt habe, auf einen irgendwie halb fundierten Verdacht hinaus, dass die betroffenen Wissenschaftler der professionellen Fehlbeurteilung schuldig sind; dass sie dem verfügbaren wissenschaftlichen Arsenal zu viel Vertrauen entgegen bringen. Allerdings sollte man nicht die Tatsache aus dem Auge verlieren, dass Klimatologie schwerstens politisiert ist und dass Ideologien ebenso wie wissenschaftliches Verstehen auf dem Spiel stehen. Es sind diese Umstände, welche die Debatte korrumpieren können. Falls also Beweise auftauchen, die belegen, dass die Unsicherheiten absichtlich heruntergespielt worden sind, kann man durchaus argumentieren, dass eine solche Korruption erfolgt ist. Ich stütze dieses Argument auf die folgenden beiden Beispiele:

Das erste Beispiel ist der Vorwurf, dass das IPCC sich einer grob vereinfachenden Darstellung der Wissenschaft schuldig gemacht hat, und dass die in den Executive Summaries vorgebrachte Sicherheit nicht die Unsicherheit reflektiert, auf welche die zu Rate gezogenen Wissenschaftler hingewiesen hatten. Dieser Verdacht erhob sich bereits bei der Veröffentlichung des 1. IPCC-Berichtes im Jahre 1990. Während eine Arbeitsgruppe eingesetzt worden ist, das Gremium bzgl. der Unsicherheiten zu beraten, tauchten diese in der Executive Summary gar nicht erst auf. Beispielsweise erschien das folgende Statement in dem Bericht der Arbeitsgruppe: „Eine globale Erwärmung größeren Ausmaßes gab es mindestens einmal seit dem Ende der letzten Eiszeit ohne jede merkliche Zunahme von Treibhausgasen. Weil wir die Gründe für dieser Erwärmungs-Ereignisse in der Vergangenheit nicht verstehen, ist es noch nicht möglich, einen bestimmten Anteil der jüngsten, geringeren Erwärmung einer Zunahme von Treibhausgasen zuzuordnen“.

Trotz dieser Vorbehalte war die Executive Summary des Berichtes eindeutig hinsichtlich seiner Schlussfolgerungen und riet dazu, dass weil die Beweise für potentielle Schäden durch AGW so stark waren, „sofortige Reduktionen von Emissionen durch menschliche Aktivitäten erforderlich sind, und zwar um über 60%, um die Konzentrationen auf dem gegenwärtigen Niveau zu stabilisieren“. Auch sagte die Executive Summary nichts hinsichtlich der Grobheit der ersten mathematischen Modelle, die als Grundlage für die Klimawandel-Prophezeiungen bemüht worden waren.

Ohne dass ich jetzt darüber theoretisieren will, warum es zu einem solchen Herunterspielen der Unsicherheiten gekommen ist, spricht die Tatsache, dass dies überhaupt möglich war, Bände über das Vertrauen, das man dem Konsens gegenüber haben kann in der Form, wie es das IPCC zu verbreiten trachtete. Das IPCC hat seitdem eine ganze Reihe von Berichten veröffentlicht, aber die Vorwürfe bzgl. falscher Angaben zur Gewissheit wollten nicht verstummen. Zum Beispiel wurden viele Abschnitte im 2. Zustandsbericht des IPCC, in welchen vor den Unsicherheiten gewarnt worden ist, offensichtlich entfernt, nachdem man die Begutachtung für beendet gehalten hatte. Hierzu bemerkte Prof. Frederick Seitz: „Aber dieser Report ist nicht das, was er zu sein scheint – es ist nicht die Version, welche von den auf der Titelseite gelisteten beitragenden Wissenschaftlern geschrieben worden war. Während meiner über 60-jährigen Mitgliedschaft in der amerikanischen wissenschaftlichen Gemeinschaft, einschließlich meiner Funktion als Präsident sowohl der National Academy of Sciences als auch American Physical Society habe ich niemals eine schlimmere Korruption des Begutachtungsprozesses erlebt als bei den Vorkommnissen, welche zu diesem IPCC-Bericht führten“ (5).

Für mein zweites Beispiel der Vortäuschung einer nicht vorhandenen Gewissheit möchte ich die berüchtigte Hockeyschläger-Graphik heranziehen. Sie wurde erzeugt von einem Team unter Leitung von Dr. Michael Mann und im 3. IPCC-Zustandsbericht kolportiert, um die Causa voranzutreiben. Die Graphik zeigt eine unspektakuläre Abkühlung der Temperatur während des vorigen Milleniums, welche mit einem dramatischen Anstieg endete, der zusammenfiel mit dem Beginn der Industrialisierung. Als solche war es eine immens signifikante Graphik vertrieb sie doch die unwillkommenen Erwärmungen in vorindustrieller Zeit, welche im 1. Zustandsbericht angesprochen worden waren. Im besonderen war die Mittelalterliche Warmzeit auf einmal völlig verschwunden. Mit diesem Hockeyschläger zur Hand brauchte das IPCC nicht mehr die Unsicherheit im Inneren seiner Berichte zu vergraben, bewies doch die Graphik, dass die Unsicherheit einfach nicht existierte. Sie zeigt, dass die gegenwärtigen Temperaturen beispiellos sind und dass es keinen Beweis für eine Erwärmung in vorindustrieller Zeit gibt, zumindest nicht im globalen Maßstab. Der Hockeyschläger war der schlagende Beweis, welcher diew AGW-Theorie bestätigte, und damit war die Wissenschaft ,settled‘. Oder doch nicht?

Irgendwie war es überraschend, dass niemand im Bereich Klimatologie sich veranlasst sah zu versuchen, eine Rekonstruktion der Analyse durchzuführen, welche von Mann et al. durchgeführt worden ist, es schien kein Thema zu sein. Stattdessen blieb es einem halb im Ruhestand befindlichen Bergbau-Berater vorbehalten, Steve McIntyre, ein solches Audit durchzuführen – und die Ergebnisse waren verheerend. Ich möchte mich in diesem Beitrag nicht zu Details hierzu verlieren, dazu ist anderswo viel zu lesen. Um meine Bedenken zu rechtfertigen, muss ich mich nicht unbedingt auf eine Seite der Debatte schlagen; es ist ausreichend zu bemerken, dass es diese Debatte gibt. Wenn man aber erst einmal die statistischen Betrügereien erkennt, welche dem Hockeyschläger zugrunde liegen, ist es nichtsdestotrotz schwierig, nicht zu der Schlussfolgerung zu kommen, dass die Daten gnadenlos zur Bestätigung eines Glaubens vergewaltigt worden waren. Aus der Analyse entstand Gewissheit, aber nur auf Kosten der Integrität. Angesichts der gewaltigen Unterstützung und Publicity, welche das IPCC der Studie ursprünglich verliehen hatte, müssten die nachfolgenden Enthüllungen und ultimative Widerlegung eigentlich größte Empörung hervorrufen. Oder zumindest sollte man das annehmen.

Natürlich nehme ich hier die Position der Skeptiker ein. Da gibt es diejenigen, die auf Studien aus jüngerer Zeit verweisen, wie etwa das PAGES 2K-Konsortium, die eine unabhängige Bestätigung des Hockeyschlägers darstellen. Also war am Ende vielleicht Dr. Manns statistische List gar nicht notwendig, um über die korrekte Antwort zu stolpern. Die Schwierigkeit für mich, dieses Argument zu akzeptieren, besteht darin, dass es die Variation eines Themas zu sein scheint: Man nehme viele Proxydaten, drehe sie durch die Mangel mittels Manipulation und statistischer Analysen so lange, bis sie tot sind, aber dennoch die gewünschte Antwort zeigen; und man hoffe, dass niemand die Unsicherheiten und falschen Hypothesen bemerkt, die im Detail stecken. Schon jetzt müssen die PAGES 2K-Ergebnisse aktualisiert werden angesichts der Kritik (6) und der Variabilität niedriger Frequenz in der Temperatur-Rekonstruktion, welche mit jeder Änderung prominenter hervortreten. Je mehr die Paläo-Klimatologen sich bemühen, die Mittelalterliche Warmzeit los zu werden, desto mehr scheinen sie die Unsicherheiten hervorzuheben zu versuchen, eine zuverlässige globale Temperaturreihe zu erstellen aus Zusammenstellungen lokalisierter Proxy-Messungen.

Die echte Ironie hinter all dem ist, dass die politische Bedeutung des Hockeyschlägers immer weit größer war als dessen wissenschaftliche Relevanz. Die AGW-Hypothese wird durch die Existenz der Mittelalterlichen Warmzeit nicht falsifiziert. In der politisierten Arena, in welchem Klimatologie durchgeführt wird, war jedoch die Versuchung groß für das IPCC zu behaupten, dass die Wissenschaft ,settled‘ sei und als Konsequenz ein Pferd aufzuzäumen, welches den Drogentest nicht bestanden hat. Das wäre schon schlimm genug, aber die Intensität und zeitliche Dauer, mit der der Hockeyschläger verteidigt wurde und wird, enthüllt eine sogar noch besorglichere Eigenschaft. Selbst in Bereichen, wo eine Falsifizierung besonders leicht möglich ist, scheint es innerhalb der Klimatologie eine Kultur zu geben, die darauf abzielt, in dieser Hinsicht frustriert zu werden. An jeden, der bezweifelt, dass all dies es erforderlich macht, den Enthüllungen von Klimagate mehr Aufmerksamkeit zu schenken: Die illegale Löschung von E-Mails, welche Gegenstand einer Anforderung im Rahmen des Informationsfreiheits-Gesetzes sind, bildet eine Konspiration, die Herausgeber wissenschaftlicher Veröffentlichungen einschüchtert, die den IPCC-Begutachtungsprozess korrumpiert, die Daten zensiert, welche nicht die zentralen Botschaft stützen. Es gibt permanente Bemühungen zu verhindern, dass Daten der öffentlichen Überprüfung zugänglich gemacht werden sowie eklatante Falschinterpretationen der Daten, um eine gewünschte politische Auswirkung zu erhalten. Und doch ist all dies danach als nichts weiter vom Tisch gewischt worden als der ,robuste‘ Dialog, den man zwischen ehrlichen und fähigen Wissenschaftlern erwarten kann, die ihrer täglichen Routine nachgehen!

Jedoch bedurfte es Klimagate nicht für die Enthüllung, dass die Klimatologie von einer hässlichen Kultur von Einschüchterung, Verzerrung und Zensur umgeben ist, gibt es doch Viele in dem Bereich, die Folgendes aussagen können: Entzug der IPCC-Mitgliedschaft für all jene, die Kontrarians zu sein scheinen; Zurückweisung von Einzelbeiträgen aus fadenscheinigen Gründen; Entzug von Forschungsförderung oder die Androhung desselben; Vorwürfe, dass eine bestimmte Finanzierungsquelle die wissenschaftliche und persönliche Integrität eines Einzelnen unterminiert; Vorwürfe von Inkompetenz und Dummheit; und Verunglimpfung mittels abfälliger Bezeichnungen wie ;Leugner‘ oder ,Wissenschafts-Söldner‘. Viele Beobachter können behaupten, dass derartige Taktiken notwendig sind, um einen legitimen wissenschaftlichen Konsens zu verteidigen, welcher Angriffen ausgesetzt ist seitens einer Armee von Zweiflern mit üblen Absichten, obwohl ich es vorziehe zu sagen, dass ein solches Verhalten wenig dazu beiträgt, die gegenwärtige Krise der Wissenschaft zu mildern (7).

Es ist vielleicht nur fair zu erwähnen, dass einige der Gewissheits-Apostel wie Dr. Mann gleichermaßen gekränkt sind durch den Tonfall der Debatte, und dass sie sich gerne selbst als die wirklichen Helden präsentieren, als Wächter der Wahrheit, umgeben von rasenden und fanatischen Neinsagern. Ich wage zu sagen, dass Dr. Mann Missbrauch erlitten hat, aber der Gedanke, dass er ein Licht ist in einer Wildnis aggressiver Ignoranz ist etwas schwierig zu akzeptieren, wenn er auch behauptet, dass alle richtig denkenden Wissenschaftler ihm zustimmen. Alles, was ich sagen kann ist, dass es eine Menge falsch denkender Wissenschaftler da draußen geben muss.

Aber genug der Schlammschlacht. Wenn es darum geht, könnte das wirkliche Problem der Klimatologie nichts zu tun haben mit Möchtegern-Verschwörungen. Das Problem kann das Ausmaß sein, mit dem der Konsens einem direkten Auswahleffekt geschuldet ist. Es ist eine unbestrittene Tatsache, dass Regierungen auf der ganzen Welt von Anfang an stark in Forschungen der AGW-Hypothese investiert haben, oftmals unter Ausschluss potentieller Alternativen. Ich stelle hier nicht deren Motivation in Frage; die ist unwichtig. Alles was zählt ist, dass falls Forschungsförderung strikt begrenzt ist auf das Voranbringen eines Interesses an einer Vermutung in einem bestimmten Gebiet, man nicht überrascht sein darf, wenn die wissenschaftliche Gemeinschaft, die jemand als Berater installiert hat, mit Einstimmigkeit zu sprechen anfängt.

Es gibt keinen Grund, hier eine Verschwörung zu vermuten. Ich kann ziemlich gut akzeptieren, dass Wissenschaftler ernste und ehrliche Sorgen bekommen angesichts der extremen Möglichkeiten von AGW, und es gibt die Chance, dass sie recht haben. Allerdings kann es genauso gut sein, dass sie nur deswegen so im Vordergrund stehen, weil sie jene Klimatologen, die alternative Standpunkte vertreten, entweder zum Mitmachen bei ihnen nötigen oder sie aus dem Spiel drängen – die Tage des selbstlos forschenden Gentleman-Wissenschaftlers, der an seiner Studie schuftet, sind längst vorbei. Es ist daher denkbar, dass der Konsens, anstatt das Ergebnis von Umdenken im Verlauf der Debatte zu sein, stattdessen aus einer Form soziologischer natürlicher Selektion resultiert.

Man könnte versucht sein, diesen Gedanken als abstrus zurückweisen. Sicher ist es höchst unwahrscheinlich, dass eine ganze Gemeinschaft von Wissenschaftlern unbekümmert signifikante Untersuchungslinien ignorieren. Nun, es mag unwahrscheinlich aussehen, wäre da nicht die Tatsache, dass genau das die ganze Zeit im Gange ist. Alles, was man braucht, ist die richtige Mischung aus Überzeugung, sozialer Druck und die Unfähigkeit, mittels Experimenten etwas zu falsifizieren. Man nehme beispielsweise eine wissenschaftliche Disziplin, von der jedermann glaubt, dass sie ein Ausbund wissenschaftlicher Integrität ist – die Physik hoch energetischer Partikel.

String Wars

Ende der siebziger und Anfang der achtziger Jahre begannen theoretische Physiker, sich Gedanken zu machen, welche nicht nur in unmittelbarer, sondern auch weitester Zukunft nicht falsifizierbar sind. Diese Gedanken wurden unter dem Begriff String-Theorie zusammengefasst, um bald darauf von einem supersymmetrischen Äquivalent ersetzt zu werden, nämlich der Superstring-Theorie. Der Grundgedanke ist, dass Elementarteilchen, einschließlich der Ladung tragenden [force-carrying] Partikel der Quantenfeld-Theorie, keine Punktobjekte sind , sondern stattdessen Manifestationen der Vibration offener Strings oder Energie-Loops [?]. Jeder Vibrations-Zustand ist messbar als ein Partikel einer gegebenen fundamentalen Art. Das Problem bei der String-Theorie ist jedoch, dass die Strings so klein sind (in der Größenordnung der so genannten Planck-Länge von 10-35 m), dass die Energie zur Erkundung derartig kleiner Details in der Natur buchstäblich astronomisch ist – man bräuchte einen Teilchen-Beschleuniger, der so stark ist, dass er die Größe einer mittleren Galaxie haben müsste. Daher wurde vermutet, dass die Theorie bislang dabei versagt hat, auch nur eine einzige Vorhersage zu machen, die in einem Labor überprüfbar ist.

Dieses Problem hat eine Anzahl Beobachter dazu gebracht, in Frage zu stellen, ob die String-Theorie tatsächlich überhaupt eine Wissenschaft ist. Zum Beispiel hat Peter Woit in seinem Buch mit dem Titel ,Not Even Wrong‘ [etwa: Nicht einmal falsch] das Fehlen der Falsifizierbarkeit der String-Theorie beklagt: „Es ist eine niederschmetternde Tatsache, dass es absolut keinen Beweis irgendeiner Art gibt für diese komplexe und unattraktive Theorie“. Nichtsdestotrotz hat dies nicht verhindert, dass die Theorie von Anfang an in den Ruhmeshallen dominierte, zum Verdruss all jener, welche alternative Gedanken zur grundlegenden Struktur der Natur einbringen wollten. Das Problem: wenn eine Lehrmeinung erst einmal von denen übernommen wird, welche in der Lage sind, die zukünftige Richtung der Forschung zu diktieren, ist es sehr schwierig, diese Lehrmeinung zu überwinden. Zu Beginn war der Enthusiasmus für die String-Theorie verständlich, weil sie offenbar sehr vielversprechend war (8). Hat sich jedoch eine Theorie erst einmal eingenistet, kann der Enthusiasmus für sie genauso gut erklärt werden mit dem Wunsch, den Ruf und die Lebensweise derjenigen Individuen und Organisationen zu schützen, die so viel in die Entwicklung dieser Theorie investiert haben. Ein weniger zynisches Gefühl beschreibt der mathematische Physiker Roger Penrose in seinem Buch ,The Road to Reality‘ mit den Worten: „Der oftmals wilde Wettbewerb … führt zu Mitläufereffekten, wobei die Forscher fürchten zurückzubleiben, falls sie nicht mitmachen“.

Es ist heutzutage in Mode zu schreien „Verschwörungs-Theoretiker!“, wenn jemand die Legitimität der herrschenden Glaubensrichtung in Frage stellt. Allerdings braucht man nicht Zuflucht zu Täuschung zu nehmen, um die Dominanz der String-Theorie zu erklären. Eine solche Dominanz ist ein sich entwickelndes Phänomen, welches man erwarten sollte unter der Voraussetzung, dass die Dekane der Fakultäten natürlich all jene um sie herum fördern, welche ihre eigenen theoretischen Neigungen teilen. Und angesichts des involvierten Drucks ist es unwahrscheinlich, dass angehende Wissenschaftler das Fehlen irgendwelcher Integrität hinter ihrem gewählten Studienfach sehen. Nichtsdestotrotz bleibt die Tatsache bestehen, dass viele Universitäten an einem Punkt angekommen sind, an dem es extrem schwierig ist, Forschungsgelder zu bekommen für die Erforschung irgendeiner anderen Theorie außer der String-Theorie. (9).

Als Nicht-Experten in einer bestimmten wissenschaftlichen Disziplin kann der Rest von uns sich nur auf einen wissenschaftlichen Konsens verlassen, um zu bestimmen, wo möglicherweise die Wahrheit liegt. In unserem Beispiel, falls jemand eine Umfrage unter unter theoretischen Teilchen-Physikern durchführen und sie fragen würde, welche der miteinander konkurrierenden Theorien der vielversprechendste Kandidat als Theorie für Alles ist, würde das Ergebnis der Umfrage unweigerlich zugunsten der String-Theorie ausfallen. Allerdings reflektiert dies lediglich die Vorherrschaft von String-Theoretikern innerhalb dieses Bereiches.

Natürlich können wir auch den Praktikern beim Diskutieren zuhören und entscheiden, wer das schlagende Argument vorbringt. Unglücklicherweise jedoch kann man Argumente nur mit anderen Mitteln zusammentragen als mit der Referenz zu unwiderlegbaren Fakten. Angesichts des Fehlens überzeugender experimenteller Beweise beginnen derartige Diskussionen oftmals mit besten Absichten hinsichtlich von Werten wie mathematischer Eleganz, bevor das Ganze in die Art von miesem Spiel degeneriert, das Akademiker anscheinend auszeichnet. Und wehe denjenigen, welche es wagen, die Integrität des betreffenden Forschungsbereiches in Frage zu stellen. In seinem Buch ,The Trouble With Physics: The Rise of String Theory, the Fall of Science and What Comes Next’ beschreibt der theoretische Physiker Lee Smolin einen leidenschaftlichen Aufruf zu einer frischen und ehrlichen Bewertung des State of Affaires innerhalb der theoretischen Teilchen-Physik. Dafür erhielt er die folgende Beurteilung von Luboš Motl (10):

…Die Konzentrierung irrationaler Statements und anti-wissenschaftlicher Gefühle hat meine Erwartungen übertroffen…

Antiwissenschaftlich? Wo habe ich das schon einmal gehört? Es scheint eine seltsame, einer Erklärung bedürfende Tatsache zu sein, dass jedem, der sich für die Rückbesinnung auf wissenschaftliche Prinzipien einsetzt, schließlich der Vorwurf gemacht wird, er sei antiwissenschaftlich. Zumindest, soweit ich das sehe, ist noch niemandem der Vorwurf gemacht worden, ein ,String-Leugner‘ zu sein. Aber selbst ohne das ist die Debatte hitzig genug, um den Terminus ,String Wars‘ aufzuwerfen.

Ich sollte darauf hinweisen, dass selbst jene, die hinsichtlich des Zustandes der theoretischen Physik am meisten besorgt sind, nicht fordern, die String-Theorie zu verwerfen. Vielmehr lenken sie einfach Aufmerksamkeit auf die Probleme der experimentellen Verifikation und warnen, dass diese Ergebnisse in einem Freiraum der Spekulation führen, der nicht ganz gesund ist. Hinsichtlich des Überlebens von Theorien, wenn es keine natürliche Selektion mittels Experimente gibt, wird oftmals die Selektion mit soziologischen Mitteln an die Stelle treten. Die Folge davon ist, dass Konsens nicht länger erreicht wird durch Reduktion epistemischer Unsicherheit, sondern durch eine Verengung des Blickwinkels.

Vorsicht vor dem Bias

Klimatologen, die hinsichtlich düsterer AGW-Prophezeiungen übereinstimmen, sind also nicht mehr (oder weniger) fehlgeleitet oder unaufrichtig als die Horden theoretischer Teilchen-Physiker, welche die String-Theorie vorantreiben und erforschen. Auch hier wollen wir ehrlich sein, wenn man es isoliert betrachtet, ist etwas dran an dem AGW-Argument, trotz der zentralen Rolle von Prophezeiungen, welche nicht innerhalb des erforderlichen Zeitrahmens falsifiziert werden können. Allerdings würde man sich sehr viel wohler fühlen, wenn man das als Nominalwert [face value] akzeptiert, falls man nicht den Verdacht hegt, dass die Gelegenheit zur Entwicklung von Gegenargumenten durch nicht wissenschaftliche Mittel vereitelt worden wäre. Es ist sehr beunruhigend, dass das AGW-Argument künstlich gestärkt worden sein könnte durch Bestätigungs-Verzerrung [confirmation bias]. Können wir unter diesen Umständen sicher sein, dass wir nicht unsere eigene Ignoranz ignorieren?

Außerdem gab es keine andere wissenschaftliche Kontroverse, die so viel politische Einmischung über sich ergehen lassen musste oder der auch nur annähernd so viel Medienaufmerksamkeit zuteil wurde als es bei der Klimatologie der Fall ist. Ich sage ,über sich ergehen lassen musste‘, weil trotz eines erbärmlichen Fehlens von Qualifikationen dafür es niemanden in der Politik oder im Medienbereich zu geben scheint, der einem nicht mit Sicherheit sagen kann, welche Seite der Debatte recht hat: Alle düsteren Warnungen vor AGW sind die Wahrheit, und jedermann der dies bezweifelt, ist ein Lümmel. Da man von allen Bürgern fordert, die Wissenschaftler zu unterstützen (die wirklichen Wissenschaftler), sind wir doch alle glücklich, dass wir die Medien und Politiker haben, welche uns durch die Feinheiten der Debatte führen. Wir können nicht hoffen, zwei zuverlässigere und vertrauenswürdige Sektoren der Gesellschaft zu haben, die uns über die Stärke des Konsens‘ aufklären und genau beschreiben, wer die Spinner, Amateure oder verlogenen Skeptiker sind.

Und natürlich sei Gott Dank für das Internet. Der kleine Teil davon, der sich nicht der Pornographie verschrieben hat, scheint dominiert zu sein durch vermeintlich unwiderlegbare Argumente für die eine oder andere Seite der ,CAGW-wird-uns-töten‘-Debatte. Für jemanden mit einem offenen Geist, der die Wahrheit zu finden versucht, ist es zu naheliegend, verzweifelt aufzugeben. Und für den Rest von uns, wir bilden unsere Ansichten auf der Grundlage emotionaler Impulse und bringen den Rest unserer Leben damit zu, uns in Post-Hoc-Rationalisierung zu üben und nach den Informationen zu schauen, welche den von uns gewählten Bias bestätigen. Im Falle globale Erwärmung ist es unglücklicherweise so, dass Individuen aller Glaubensrichtungen immer in der Lage sein werden, die Ermutigung zu finden, nach der sie suchen.

Wenn die Einsätze steigen

Ich habe hier argumentiert, dass es in der CAGW-Kontroverse kaum etwas gibt, das man nicht auch anderswo innerhalb der Wissenschaft findet, wenn erst einmal der feste experimentelle Griff gelockert ist. Sowie dies der Fall ist, brechen bittere Debatten aus zwischen den beiden Seiten der gegensätzlichen Positionen. Trotzdem entwickelt sich ein Konsens, aber der Konsens ist von fragwürdigem Wert, weil es gute Gründe gibt für den Verdacht, dass Auswahleffekte signifikant sind. Individuen, welche den Konsens in Frage stellen, werden als antiwissenschaftlich gebrandmarkt, selbst wenn deren wissenschaftliche Leistungen über alle Zweifel erhaben sind. Wissenschaftler fühlen sich angegriffen, obwohl sie sich selbst deutlich helfen würden, sorgfältiger zu sein bei der Vermeidung unfalsifizierbarer Spekulationen.

Es gibt natürlich Unterschiede zwischen Physik und Klimatologie. Zum Beispiel wird die Lage in der Klimatologie verschlimmert durch ein politisch motiviertes Leugnen der Unsicherheiten und einem Fehlen von Überzeugung gegenüber Offenheit und Reproduzierbarkeit von Ergebnissen. Auch die Einsätze sind viel höher, und da liegt es in der Natur der Sache, dass wir alle eingeladen werden, an der Teegesellschaft teilzunehmen. Allerdings fühle ich mich genau wie bei der Super-Symmetrie-String-Theorie nicht qualifiziert, als Schiedsrichter zu fungieren. Alles, was ich sagen kann ist, dass es so zu sein scheint, als ob Argumente bestehen bleiben, weil alle Seiten so hoch motiviert und keine Experimente zur Beilegung verfügbar sind. Unter diesen Umständen hätte ich gedacht, ein offener Geist sei eine vernünftige Haltung, die ein Laie einnehmen kann. Unglücklicherweise steht die Toleranz von Skeptizismus nicht mehr auf der Tagesordnung, und jeder, der wissenschaftliche Autorität in Frage stellt, wird als unvernünftig angesehen. Die wirkliche Verletzung wissenschaftlicher Prinzipien ist jedoch, dass Wissenschaft ,settled‘ sein kann, ohne dass man darauf warten muss, dass Prophezeiungen eintreffen.

Ursprünglich umgingen Politiker das Problem der fehlenden Falsifizierungs-Möglichkeit, indem sie das Vorsorgeprinzip auf den Schild hoben, wobei die Plausibilität eines Gedankens ausreicht, ihn so zu behandeln, als ob es sich um eine bestätigte Tatsache handelt. In der Klimatologie war also nicht nur die Falsifizierung von Gedanken technisch schwierig, es wurde nicht einmal für notwendig erachtet. Aber dies war eine offenkundige politische Haltung: Eine Entscheidung zu verschieben, bis alle Unsicherheiten beseitigt sind, enthält ein existentielles Risiko, und darum ist es politisch weise, die Entscheidung jetzt zu fällen. Nichtsdestotrotz ist das Vorsorgeprinzip für seine sich selbst zerstörende Logik berüchtigt. Wenn der Preis für eine Maßnahme potentiell katastrophal ist (was durchaus sein kann, wenn man sich die von den CAGW-Befürwortern geforderten drastischen Aktionen vor Augen führt), dann kann das Vorsorgeprinzip auch herangezogen werden, um gegen derartige Maßnahmen vorzugehen. Unsicherheit schneidet beide Wege, und vielleicht ist dies der Grund, warum die Leugnung von Unsicherheit das Vorsorgeprinzip in den Köpfen vieler Menschen usurpiert zu haben scheint als bevorzugte Politik.

Mark Twain hat besser als die meisten Anderen verstanden, wie einfach es ist, von Vermutungen hinweg getragen zu werden, wenn Beweise selten sind, aber ich bezweifle, dass selbst er voll erkannt hatte, wie einfach derartige Vermutungen auf mysteriöse Weise zu Wahrheiten werden können, falls die Einsätze steigen. Man braucht keine Tricks, um dies zu erreichen, obwohl es überraschend ist, zu was sich einige Befürworter hinreißen lassen um sicherzustellen, dass die ,rechtschaffene‘ Seite der Argumentation gewinnt. Falls man mich fragt, ich würde die Unsicherheiten jedoch akzeptieren und das gefürchtete Vorsorgeprinzip aktivieren. Obwohl alles andere als ideal ist dies eine bessere Option als das Herunterspielen von Unsicherheiten bis zu einem Ausmaß, dass ein offener Geist hinsichtlich eines fragwürdigen Konsens‘ als ein Zeichen krimineller Dummheit angesehen wird. Schließlich ist Skeptizismus der Kompass für wissenschaftliche Geister. Also frage ich noch einmal: Was ist mit der Wissenschaft passiert?

Der Autor John Ridgway ist Absolvent der Physik, der bis vor Kurzem in UK als Software-Experte und als Analyst für das Transportwesen gearbeitet hat. Er ist kein Klimawissenschaftler und nicht Mitglied des IPCC, fühlt sich aber als Repräsentant der vielen gebildeten und rationalen Zuschauer, die glauben, dass das hysterische Geschrei gegen Laien-Skeptizismus sowohl unberechtigt als auch kontraproduktiv ist.

Anmerkungen:

1.Siehe http://www.spiked-online.com/newsite/article/6320#.WWu5mGeWzZ4

2. Für weitere Informationen siehe Storch, Hans von; Zwiers, Francis (1999). Statistical Analysis in Climate Research. Cambridge University Press. ISBN 0 521 45071 3.

3. Ich sollte erklären, dass Unsicherheit nach Art eines Würfels aus Zufalls-Fluktuation resultiert. Sie reflektiert die Variabilität der realen Welt und kontrastiert als solche mit der epistemischen Unsicherheit (unsere Wissenslücken) und ontologischer Unsicherheit (Unsere Wissenslücken hinsichtlich unserer Wissenslücken).

4. Diejenigen, die in Frage stellen, dass das Frisieren von Klimamodellen im Nachhinein allgemeine Praxis ist, sollten schauen bei Hourdin Frédéric, et al (2017). The Art and Science of Climate Model Tuning. American Meteorological Society, Journals Online.

5. Viel wurde aus der Tatsache gemacht, dass das IPCC erfolgreich gegen den Artikel in der Wasington Post geklagt hat, in welcher dieses Zitat erschienen war. Die Grundlage der Klage war, dass im Artikel nicht erwähnt worden war, dass Seitz kein Klimatologe war, kein Mitglied des IPCC, auf der Lohnliste einer Ölgesellschaft stand und dass zuvor ihm jemand Senilität vorgeworfen hatte. Weil sie keinen Ad-Hominem-Angriff auf ihren Interviewpartner geführt hatte, hat die Washington Post die journalistische Ausgeglichenheit fehlen lassen, welche vom IPCC verlangt wird! Noch relevanter ist, dass das IPCC auch erfolgreich geltend gemacht hat, dass die Änderungen keine Korruption ihres Begutachtungsprozesses darstellen. Damit wird natürlich stillschweigend zugegeben, dass solche Änderungen vorgenommen worden waren.

6. Siehe Steve McIntyre auf seiner Website Climate Audit.

7. Anders als die Fähigkeit zur Falsifizierung steht die Reproduzierbarkeit von Ergebnissen als prinzipielle Erfordernis des wissenschaftlichen Verfahrens. In dieser Hinsicht scheitern viele wissenschaftliche Disziplinen derzeit grandios; darum die Krise. Die meisten, wenn nicht alle Erklärungen hierfür sind auf Klimatologie anwendbar. Bei dieser Gelegenheit habe ich als mein Hauptthema Falsifizierbarkeit gewählt anstatt Reproduzierbarkeit der Ergebnisse. Vielleicht beim nächsten Mal…

8. In particular, superstring theory equations predict the existence of a spin-2 boson that has all of the properties expected of the force-carrying particle posited by a quantum field theoretic description of gravity (namely, the graviton). This prediction paves the way for an understanding of gravity that is unified with the so called Standard Model of particle physics. [Man sehe mir nach, dass ich das nicht übersetze! Anm. d. Übers.]

9. Weitere Informationen: Woit, Peter (2006). Not Even Wrong: The Failure of String Theory and the Search for Unity in Physical Law. Basic Books. Ch. 16. ISBN 0-465-09275-6.

10. Motl, Luboš (2004).Lee Smolin: The Trouble with Physics”: a review on The Reference Frame.

Link: https://wattsupwiththat.com/2017/08/10/so-what-happened-to-the-science/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Der Todfeind der Regierung: Die Physik

Von Günter Keil

In der DDR gab es den Witz: „Wer sind die vier Todfeinde des Sozialismus?….. Frühling, Sommer, Herbst und Winter.“Seit der friedlichen Revolution in diesem Land, bei der sich die Bevölkerung von der Partei- und Stasidiktatur befreite, sind diese Todfeinde arbeitslos geworden – aber sie kommen gerade in der ehemaligen „BRD“ wieder. Den Vortritt hat der Winter, der mit der Dunkelflaute zusammenarbeitet. Es sind aber leider wieder neue Todfeinde hinzugekommen, die ebenso wie die alten schon immer da waren – nur eben früher nicht als Feinde, sondern als eherne Grundpfeiler eines jeden Industrielandes. Es ist die Physik mit ihren Gesetzen.

Seit unsere Regierung beschlossen hat, anstelle der bisher üblichen Energiepolitik eine Energiewende zu veranstalten, befindet sie sich im Kampf mit den neuen Todfeinden, die daran Schuld sind, das buchstäblich alles, was man sich dazu an angeblich neuen Energiequellen ausgedacht hat, von der mitleidlosen Physik nicht nur behindert, sondern geradezu sabotiert wird.
Eine Reihe von Beispielen soll das veranschaulichen.

Erneuerbare Energien. So heißen Gesetze, so steht es als Titel in Regierungsberichten, so haben es folgsam die Medien übernommen. Aber erneuerbare Energien gibt es nicht. Was es aber gibt, das ist der 1. Hauptsatz der Thermodynamik. auch als Gesetz von der Erhaltung der Energie bekannt. Energie kann danach immer nur umgewandelt werden, wobei eine höhere Energieform (elektrische, mechanische, potenzielle Energie) stets nur in eine niedrigere Energieform umgewandelt werden kann, was mit Verlusten – vor allem in Form von Niedertemperaturwärme – verbunden ist. In solchen Umwandlungsprozessen bleibt die Energiemenge gleich; nichts daran ist „erneuerbar“.
Es ist bezeichnend, dass dieser mit der Energieerzeugung und –Versorgung befasste Politikbereich von vornherein eine physikalisch falsche Bezeichnung trägt. Als wollten die Verantwortlichen den Bürgern mitteilen: „Bitte kommt uns nicht mit der Physik – die gilt bei uns nicht.“

Das Kirchhoffsche Gesetz. Es schreibt fest, dass sich in einem Stromnetz an jedem Knotenpunkt Erzeugung und Verbrauch zu jedem Zeitpunkt präzise die Waage halten müssen. Eine Konsequenz: Wenn es in einem Netz keinen Stromspeicher gibt – und das gilt insbesondere für Deutschland, das über sehr wenig Speicherkapazitäten verfügt, die allenfalls für wenige Stunden einen Ausgleich für Ungleichgewichte bereitstellen können – dann wird jede plötzliche Schwankung der Stromerzeugung zum unkalkulierbaren Risiko.
Es bleiben dann nur die kurzzeitig als Puffer wirkenden rotierenden Massen der Turbinen und Generatoren der Kraftwerke. Schaffen die keine Stabilisierung der Frequenz auf 50 Hertz mehr, dann droht der Kollaps des gesamten Netzes.
Die Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) greifen inzwischen ständig ein, um das Gleichgewicht trotz aller Störungen, Ausfälle, vom Wetter verursachte Leistungsspitzen der Windräder oder auch deren plötzliche Leistungseinbrüche zu halten. Bereits jetzt exportiert man geradezu verzweifelt, die unerwünschten und gefährlichen Stromüberschüsse ins Ausland – und muss dafür oft sogar noch zuzahlen, damit sie überhaupt abgenommen werden. Die Nachbarländer beginnen, sich mit Drosselungsanlagen an der Grenze dagegen zur Wehr zu setzen. Der Job der ÜNB wird in jedem Monat schwieriger, denn die Regierung sorgt mit ihrer EEG-Subventionspolitik für eine stetige Erhöhung der wetterabhängigen Erzeugung von Wind- und Solarstrom, ohne auch nur eine kleine Möglichkeit zur Schaffung von bezahlbaren Speichern zu haben. Damit erhöht sie systematisch die Anzahl der schweren Netzstörungen – und das wird sich eines Tages bitter rächen.

Die ultimative Strafe für die andauernde Verletzung des 1. Kirchhoffschen Gesetzes ist der große Blackout, der ohne weiteres ein bis zwei Wochen andauern kann, weil das Wiederhochfahren eines großen Stromnetzes eine extrem schwierige Angelegenheit ist.

Der Solarstrom. Der liebe Gott hat nun einmal unser Sonnensystem erfunden, in dem Planeten auf elliptischen Bahnen um das Zentralgestirn kreisen. Die Folge ist der Tag und leider auch die Nacht, in der Photovoltaik-Paneele keinen Strom liefern. Schlimmer noch: Die astronomischen Gesetze bescheren uns die Jahreszeiten – und da kommt General Winter ins Spiel: In dieser Jahreszeit steht die Sonne sehr tief, der Einstrahlwinkel ist ungünstig und die hellen Stunden des Tages sind deutlich weniger als im Sommer. Aufzeichnungen der Leistung aller Solarstromanlagen zeigen drastisch, wie gering der Beitrag dieser besonders teuren „erneuerbaren“ Stromquelle im Winter ist – ausgerechnet, wenn man gerade besonders viel Strom benötigt.
Wie konnten die Ministerialbeamten das vorhersehen ?

 

Kernkraftwerke. Bei der Nutzung der Kernkraft gibt es in Deutschland eine äußerst seltsame Entwicklung: Die gesamte Branche wird politisch zunächst geduldet und sogar mit Laufzeitgarantien versehen, dann aber nach einem Unfall in Japan wird die Kernkraftwirtschaft nur wenige Tage danach und ohne jegliche Prüfung der Ursachen von der Regierung zur Schließung verurteilt. Um die Unfallursachen geht es auch gar nicht, denn aus diesen würde man entnehmen müssen, dass sie auf Deutschland niemals zutreffen können. Man greift zur Manipulation, indem das positive Sicherheitsvotum der Reaktorsicherheitskommission ignoriert wird und eine Experten-freie sog. Ethik-Kommission zur Ablieferung einer Abschaltempfehlung                                                        eingesetzt wird. Es folgt der Abschaltbeschluss für einen Teil der Kernkraftwerke und ein Stilllegungsbeschluss für alle übrigen Anlagen. Die rasende Eile, mit der alles durchgezogen wird, dient der Vermeidung jeglicher Debatten.
Die Erklärung der politischen Beobachter ist: Die Bundeskanzlerin wollte diesen Vorfall als Chance nutzen, um der Partei der Grünen deren Dauer-Argument „Atomkraft beenden“ aus der Hand zu schlagen. Der damit angerichtete wirtschaftliche Schaden interessierte offensichtlich weder sie noch sonst jemand.
Die Medien agierten als Verbündete Merkels. Im Gegensatz zu der Berichterstattung im Ausland ignorierten die deutschen Medien die schrecklichen Unfallzahlen durch den Tsunami und stellten es so dar, als ob vor allem das Reaktorunglück für die Toten verantwortlich war. Dabei gab es jedoch keine Toten.
Fukushima und das, was daraufhin in Deutschland (und nur in Deutschland) geschah, stellte eine dramatische Kehrtwendung in der Energiepolitik dar. Man opferte gezielt einen beträchtlichen Teil der Kraftwerkswirtschaft, der für die Grundversorgung – mit Grundlaststrom – benötigt wurde. Und vor allem hatte man für diesen Wegfall keinerlei Ersatz – außer eigene Kohlekraftwerke und Stromimporte aus dem Ausland, die pikanterweise nicht nur ebenfalls aus Kohlestrom bestehen, sondern auch aus Kernkraftstrom. Man nimmt das dankbar hin, weil man sonst gar nichts erhält.

Wer Geothermiekraftwerke bauen will, sollte sich eigentlich vorher überlegen, ob es nicht ungleich sinnvoller ist, die aus dem Untergrund kommende Niedertemperaturwärme zu Heizzwecken zu nutzen. Gerade im kühlen Norden ist der Bedarf an Heizwärme viel größer als der an Strom – und die Temperatur der Thermalquellen ist für diese Anwendung brauchbar. Aber wenn man aus völlig unverständlichen und anscheinend ideologischen Gründen immer nur Strom haben will, egal, ob sich die jeweilige „erneuerbare“ Energiequelle überhaupt dafür eignet und auch egal, was dann die Kilowattstunde kostet, dann hat man die deutsche Situation. Und man sieht sich der Thermodynamik gegenüber und im Falle der Stromerzeugung dem Carnotschen Kreisprozess, der den theoretischen erreichbaren Grenzwert des Wirkungsgrades für eine ideale, regenerative Wärmekraftmaschine definiert. Er hängt allein von den beiden Betriebstemperaturen ab: Von der Eingangstemperatur des Thermalwassers, die wohl kaum über 130 oC übersteigt und der Ausgangstemperatur des Kühlwassers – bestenfalls also 15 -20 oC. Das gibt nach Carnot einen theoretischen Wert von 30 %. Der Wert für eine reale, nicht reversible Anlage dürfte bei 18 % liegen. (Ein Kohlekraftwerk mit einer Frischdampftemperatur von 540 oC und einer Kühlwassertemperatur von 15 OC hat einen Carnot-Wirkungsgrad von 65 %; tatsächlich aber 38 %.)
Der Rest ist etwas Mathematik: Bei 18 % an Wirkungsgrad erzeugt ein Geothermiekraftwerk bei hohen Kapitalkosten recht wenig Strom – der dann entsprechend teurer ist.
Das gleiche Elend wie bei dem Solarstrom: Hohe Kosten, wenig Strom – und der ist bei der Photovoltaik auch noch Wetter- und Tageslicht-abhängig. Man kennt die Rechnung, die zwar nicht die Sonne schickt, wohl aber die Chinesen. Bei der Geothermie bezahlt man die Kapitalkosten und den hohen Wartungsaufwand.

Das Carnotsche Gesetz verurteilt auch Aufwindkraftwerke zum Dasein als nutzlose Investitionsruinen, denn sie bestehen aus einem mehrere hundert Meter hohen Kamin, in dem am Boden durch die Sonne erhitzte Luft aufsteigt, was von einer im Kamin steckenden Windturbine zur Stromerzeugung genutzt wird. Weil die System-Eingangstemperatur der Warmluft am Boden noch geringer als die des Thermalwassers bei der Geothermie ist und die Verluste der Windturbine noch dazu kommen, ist die Stromausbeute mehr als kläglich. Dennoch steht so eine Anlage (wenn sie noch steht) in Spanien; vor Jahren mit deutschem Steuergeld bezahlt. Die Physik war auch schon früher der Feind deutscher Bundesregierungen.

Stromspeicher. Von Anfang an kritisierten Fachleute, dass der ganzen Energiewende ein entscheidendes Schlüsselelement im System fehlt: Ausreichende Speicher für die Überbrückung von langen Flauteperioden, in denen die gesamte installierte Windkraft buchstäblich nichts liefert, als ob sie überhaupt nicht existiert. Gas- und Kohlekraftwerke und auch die Kernkraftwerke müssen dann den gesamten Strombedarf des Landes liefern, weil es die großen Speicher nicht gibt. Das Peinliche daran: Es kann sie auch gar nicht geben, wie man auf dem bekannten Bierdeckel leicht ausrechnen kann. Um eine zweiwöchige Flaute ohne die konventionellen Kraftwerke und nur mit gespeichertem Strom zu überbrücken, braucht man mehrere tausend riesige Pumpspeicherwerke wie das im thüringischen Goldisthal. Und das ist vollkommen irreal. Nicht einmal ein Prozent davon wäre in Deutschland realisierbar: Es fehlen geeignete Standorte, die Kosten wären exorbitant . aber vor allem sind die Bürger nicht mehr bereit, Naturlandschaften wegen der Fehlplanungen der inkompetenten Erfinder der Energiewende zu opfern – siehe das aufgegebene Projekt an der Rur und die Bürgerinitiativen in Bayern.

Dieser für die ganze Energiewende tödliche Systemfehler kann man der Unkenntnis der politischen Planer über die Fakten der Stromversorgung zurechnen; insofern ist es in der Tat die völlige Unkenntnis einfachster physikalischer Tatsachen. Aber es besteht der Verdacht, dass es der ideologischen Planergruppe völlig gleichgültig war, ob es überhaupt funktioniert. Viel wichtiger scheint gewesen zu sein, einen Zerstörungskrieg gegen die konventionelle Kraftwerkswirtschaft zu beginnen, an dessen Ende „irgendwie“ etwas Alternatives stehen könnte. Aber Hauptsache, das bisherige System ist erst einmal kaputt. Dass die Regierung auf diesem Wege immer weiter geht, liegt offenbar an der Angst vor der Blamage, wenn man das Scheitern der Energiewende-Politik eingestehen müsste.

Nun gibt es ein Ersatzprojekt: Elektrochemische Speicher. Also Batterien. Bereits zu Beginn der Automobile gab es den elektrischen Antrieb und seit über 120 Jahren forscht und entwickelt man an Batterien. Der inzwischen erreichte Stand dieser Technik ist bekannt. Die Automobilindustrie hat sich sehr bald von dieser Technik verabschiedet, weil das Antriebssystem Verbrennungsmotor und ein flüssiger Treibstoff in einem gerade einmal 100 l großen Tank alle Anforderungen an Reichweite, Kosten, Langlebigkeit, Sicherheit, Heizung des Fahrzeugs im Winter und auch Sauberkeit der Emissionen erfüllt. Für Letzteres ist die Technik gleichfalls sowohl für Diesel als auch Benziner entwickelt; sie auch einzusetzen, wird nach den unverständlichen Software-Tricksereien bei Dieselfahrzeugen keine Frage mehr sein.

Nach mehreren gescheiterten Versuchen, die PKW mit elektrischem Antrieb zu einem die Kunden überzeugenden Angebot zu machen, war es in den letzten Jahren dazu still geworden. Die Batterien waren Schuld. Auch nach 120 Jahren ihrer Entwicklung gelang es nicht, ihr Gewicht, ihr Speichervermögen, ihre Kosten, ihre Lebensdauer und teilweise auch ihre sichere Verwendung derart zu verbessern, dass die damit ausgerüsteten PKW besser als die konventionell angetriebenen Vorgänger sind. Das hätte einigen Leuten zu denken geben müssen. Oder man hätte die Fachleute der physikalischen Chemie fragen können, woran es denn liegt und ob überhaupt irgendein überraschender Durchbruch mit der Überwindung aller Nachteile in Aussicht – oder überhaupt noch möglich – ist.
Man erhält dann recht pessimistische Aussagen, die beschreiben, welche Materialkombinationen überhaupt noch in Frage kämen und welche der hinsichtlich ihrer herausgehobenen Werte bezüglich der Spannungsreihe interessanten Typen derart gefährlich sind, dass eine Anwendung nicht in Frage kommt.
Man stößt somit auf eine grundsätzliche Frage: Befindet man sich mit dem was man heute hat, bereits dicht an der Grenze, die von der Physik bestimmt wird ?

Bei der Photovoltaik sieht es schon länger so aus: Fortschritte erzielt man nur noch in der Optimierung der Fertigungsprozesse. Also teure Fortschritte im Prozentbereich, aber die von Politikern gerne beschworene Hoffnung auf den großen Durchbruch: Aussichtslos.

Auch das Argument, die sog. Elektromobilität diene dem Umweltschutz, greift nicht mehr, seit moderne, besonders sparsame Dieselantriebe mit ihren neuen Abgasreinigungs-Verfahren weniger Emissionen verursachen, als die Stromerzeugung, die noch lange auf Kohle- und Gaskraftwerken beruhen muss.
Was vom Umweltschutz durch Elektrofahrzeuge bleibt, ist nur die Verlagerung der Emissionen, nicht ihre Vermeidung. Davon hat die Umwelt nichts. Eine weitere teure Aktivität der Regierung, die den angeblich angestrebten Zielen in keiner Weise dient. Das gilt auch für die übrigen Themenfelder der gesamten Energiewende.

Windkraftanlagen. In grauer Vorzeit hatte man als Energiequellen nur Wasser- und Windmühlen sowie von Zugtieren angetriebene Göpelwerke. In diesem Trio waren die Wassermühlen – von ihren jahreszeitlichen Schwankungen abgesehen –unschlagbar. Die Windmühlen hingegen litten damals wie heute unter einem für ihre Nutzung schwerwiegenden Nachteil, woran die unverändert geltende Physik Schuld ist: Ihr Leistungsvermögen hängt von der 3. Potenz der Windgeschwindigkeit ab.
Dieses von der Aerodynamik festgelegte extrem nichtlineare Verhalten führt zu einem gravierenden prinzipiellen Nachteil der Windstromerzeugung: Ihre extremen Leistungsschwankungen bei auch nur geringen Änderungen der Windstärke.
Ein Beispiel: Eine Anlage hat bei einer Windgeschwindigkeit von 14 m/sec (7 BFT) eine Leistung von 4000 kW. Bei der halben Windstärke (7 m/sec = 4 BFT) leistet sie um den Faktor 0,5 x 0,5 x 0,5= 0,125 – also nur noch 12.5% von 4000kW = 500 kW. Sinkt die Windgeschwindigkeit abermals auf die Hälfte (also 3,5 m/sec = 3 BFT, was immer noch eine leichte Brise darstellt), gibt es theoretisch nur noch 1,6% = 64 kW. Praktisch steht die Windmühle bei dieser Windstärke aber still.
Dieses Verhalten zeigen sämtliche Windräder, weshalb ihre Stromerzeugungskurve eine Abfolge wilder Schwankungen ist, die sehr oft auf Null einbrechen. Weil das Wettergeschehen ganz Europa großräumig betrifft, verhalten sich alle zigtausende europäischer Anlagen gleich. Sie können sich nicht gegenseitig ausgleichen; nur ihre Schwankungen gemeinsam verstärken. Es gibt in einem Industrieland keine Stromverbraucher, die mit einer solchen chaotischen „Versorgung“ klar kommen. Und Speicher, die diese Schwankungen ausgleichen, gibt es nicht und kann es auch nicht geben. (s.o.). Wegen dieser Totalausfälle, die bei kräftigen Hochdruckgebieten auch 2 oder mehr Wochen andauern können, bewertet die Elektrizitätswirtschaft den Beitrag der gesamten Windkraft für die Versorgungssicherheit mit „Null“.

Dass diese Netzstörung – denn nur darum handelt es sich – nun mit neuen, teuren Höchstspannungstrassen von Nord- nach Süddeutschland geleitet werden soll, ist ein schlechter Witz. Denn keine Fabrik, kein Krankenhaus, kein Privatkunde kann das im Süden gebrauchen. Kein einziges konventionelles Kraftwerk kann deshalb abgeschaltet werden – notfalls müssen ausländische Kohle- und Kernkraftwerke einspringen. Eine Abnahme der Emissionen findet daher auch durch einen noch so riesigen Ausbau der Windkraft nicht statt. Stattdessen gibt es enormen Flächenverbrauch, Zerstörung von Wäldern, Tötung von Greifvögeln und Fledermäusen sowie gesundheitliche Schädigung der Menschen durch Lärm und Infraschall.
Die Windanlagen-Subventionierung stellt den größten und verhängnisvollsten Schaden dar, den die Regierung dem Land zufügt.
Biogas aus „Energiepflanzen“. Die Verwendung von Biomasse als Energielieferant ist so alt wie die Menschheit. Sowohl als Nahrung wie auch als Brennmaterial. Auf die Idee, Pflanzen als Energiequelle für PKW-Antriebe zu nutzen, kam man vor etlichen Jahren in Brasilien, wo in riesigem Maßstab Zuckerrohr zur Verarbeitung zu einem Benzinersatz angebaut wurde. Trotz der ungleich besseren Voraussetzungen, die dieses Land im Gegensatz zu Deutschland für ein solches Verfahren bietet, blieb Bioalkohol als Pflicht-Zusatz für Benzin immer ein Subventionsgrab. Ob dessen Energiebilanz jemals positiv sein kann, ist eine offene Frage. Riesige Flächen sind zu bewirtschaften, zu düngen, zu bewässern und schließlich abzuernten – und die folgenden Verarbeitungsprozesse produzieren weitere Energieverluste.
Logisch, dass nach diesem Großexperiment und dessen fragwürdigen Resultaten keine anderen Länder diesem Beispiel folgten.
Bis die deutsche Regierung beschloss, auch dieses selbst in Brasilien nur durch staatlichen Zwang weiter existierende Verfahren in einem kleinen, kühlen Land wie Deutschland mit Milliarden-Subventionen zu etablieren. Das Ergebnis: Gewaltige ehemalige Agrarflächen werden für den Anbau von Silomais und Raps genutzt – hinzu kommt noch der Einsatz von Weizen, mit dem in den Biogasanlagen ein höherer Ertrag an Gas erreicht wird. Typisch auch für diese „erneuerbare“ Energiegewinnung ist die damit verbundene Umweltzerstörung:
– Das Düngen der großen Flächen führt zu sehr großen Austrägen an Düngemitteln in das Grundwasser. Dessen Nitratbelastung ist ein ernstes und schon länger kritisiertes Problem. Kürzlich übte auch die EU daran Kritik.
– Für den Artenschutz sind diese Monokulturen eine Katastrophe. Von den Insekten bis zu den Vögeln bedeutet der Anbau der Energiepflanzen den Wegfall ihres Lebensraumes.

Der einzige Vorteil dieses Verfahrens ist dessen zeitliche Anpassungsfähigkeit der Stromerzeugung an den Bedarf – eine Eigenschaft, die für jede Stromerzeugung unverzichtbar ist, die aber den größten, wetterabhängigen Subventions-Abgründen Windkraft und Photovoltaik fehlt.
Dafür gehört die Biogasproduktion zu den teuersten Methoden der Stromerzeugung. Und natürlich muss auch dieses Verfahren am Ende Strom liefern; koste das auch was es wolle. Die rätselhafte Zielsetzung der Energiewende-Erfinder allein auf die Stromerzeugung – trotz des viel größeren Bedarfs an Heizenergie – ist der Grund. Nachdem der Schaden in größtem Maßstab in Deutschland angerichtet wurde, gibt es jetzt eine Beschränkung des weiteren Ausbaus.

Zusätzlich zu dem Anbau der Energiepflanzen gibt es nach wie vor den massiven Import von Palmöl, das sich dann im abermals gesetzlich vorgeschriebenen „Bio-Benzin“ an der Tankstelle wiederfindet. Schon lange wird das Ende dieser Importe gefordert, weil für den Anbau von Ölpalmen z.B. in Indonesien Wälder gerodet werden.
Angeblicher Umweltschutz mit der Folge realer Umweltzerstörung: Das ist das durchgängige Ziel der Energiewende.

Die Unbrauchbarkeit der Energiepflanzen-Nutzung zur Erzeugung von Energieträgern ist wiederum eine Folge der Naturgesetze. Die Pflanzenarten, die es in der Evolution bis in die Gegenwart geschafft haben, sind in sämtlichen Aspekten von der Natur optimiert worden. Ihre genetischen Prozessbefehle bestimmen, wie viel der eingestrahlten Sonnenenergie – ihre einzige Energiequelle – in das weitere Wachstum der Pflanze investiert wird. Für die Vermehrung der Pflanzen steht weitaus weniger energiehaltiges Material zur Verfügung, weil das offenbar vollkommen ausreicht. Früchte und Samen werden dafür gebildet und sorgen – oft in Symbiose mit Tieren – für die Fortpflanzung. Das Ergebnis ist ein erstaunlich geringer „Wirkungsgrad“ der von der Sonne eingesammelten Energie in Bezug zum Energiegehalt der Früchte und Samen – bzw. zum Zuckergehalt in der Biomasse des Zuckerrohrs. Dieser Wirkungsgrad liegt in der Nähe von einem Prozent, woraus sich ein riesenhafter Flächenbedarf für die Energiepflanzen ergibt.

Es scheint, dass sich die Evolution nicht darum gekümmert hat, ob es ab dem Jahre 2000 n.Chr. eine Bundeskanzlerin Angela Merkel geben könnte, die ausgerechnet auf ihrem kleinen und kühlen Territorium mit Mais, Raps und Weizen Strom erzeugen möchte.
Offene Fragen

Diese Zusammenstellung eines ganzen Bündels von energiepolitischen Maßnahmen, die sämtlich sowohl den bekannten Stand der Wissenschaft und Technik ignorieren und auch keinerlei Rücksicht auf die Wirtschaftlichkeit nehmen, führt zu mehreren Grundsatzfragen.

– Wer sind die Leute, die diese Pläne ausgedacht haben – und was führten sie tatsächlich im Schilde? Dass mit diesem Maßnahmenbündel die Umwelt oder gar das Klima geschützt werden könnte, kann sich angesichts der offen zutage liegenden gravierenden Fehler und Defizite niemand ernsthaft vorgestellt haben.
Was also wurde tatsächlich beabsichtigt?

– Alle angeblich „erneuerbaren“ Energietechniken der Energiewende sind aus der Vergangenheit bekannt. Sie wurden von überlegenen neuen Techniken verdrängt, die weitaus weniger Nachteile hatten, die ihre Nutzung erschwerten.
Es war eine Erlösung, als die Dampfmaschine die Windkraft ablöste und sie zu einer Museumsattraktion machte. Die Nutzung der Solarwärme war vor allem in südlichen Ländern lange etabliert – aber die solare Stromerzeugung blieb eine kostspielige Nischentechnik für wenige Anwendungen. Der Anbau von Biomasse als Energieträger (Gas und Treibstoff) ist selbst für große, klimatisch begünstigte Flächenländer wie Brasilien unrentabel und auch alles andere als umweltfreundlich. Für kleinere, in kälteren Zonen liegende Länder wie Deutschland der reine Unfug.
Mit der massiven Zwangsförderung von längst zu Recht aufgegebenen Alt-Techniken will die Regierung einem Industrieland ein auch nur in einem einzigen Punkt besseres Energieversorgungssystem bescheren?

– Was hat die Regierung also veranlasst, derartige Pläne in Gesetzen festzuschreiben – das EEG ist nur eins davon – und weshalb erfolgte davor keine gründliche fachliche Diskussion, zu der die Regierung alle Möglichkeiten hatte? Der schlichte Glaube an den unschwer erkennbaren konzentrierten Unsinn konnte es nicht gewesen sein.
Was also war das Motiv der Regierung?

– Der Regierung arbeiten große Ministerien zu, die ihrerseits über hochrangig besetzte Sachverständigenkreise und externe professionelle Beratungsunternehmen verfügen. Wenn es von dort Warnungen gab: Weshalb wurden sie nicht beachtet? Und wenn es keine gab, was nur schwer vorstellbar ist, stellt sich die Frage: Was ist in diesen Ministerien los? Gibt es dort nur noch fachfremde, keine Erfahrung in der Wirtschaft aufweisende Parteibuchbesitzer?
– Was ist mit dem Parlament los? Weshalb wurden die neuen Gesetze und Verordnungen nicht eingehend in den dafür zuständigen Ausschüssen diskutiert und geprüft?

– Wo blieb anschließend die parlamentarische Debatte? Und weshalb schwieg die Opposition?

Die pauschale Antwort auf alle diese Fragen könnte in der Abwandlung eines bekannten Satzes liegen: „Etwas ist faul im Staate Deutschland“.





Deutschland brütet ein Windei aus

von Manfred Haferburg

Eigentlich sollte es jedes Kind aus dem Physikunterricht wissen: Energie lässt sich nicht wenden. Aber der Physikunterricht ist wohl auch nicht mehr das, was er mal war. Meinungsumfragen zur Energiewende vermeidet die Politik ungefähr mit der gleichen Ängstlichkeit, wie solche zur Massenimmigration. Nur so lässt sich der Eindruck aufrechterhalten, dass die Mehrheit der Deutschen der Energiewende positiv aufgeschlossen gegenübersteht. Ob das wirklich so ist, weiß keiner. Fakt ist aber, dass die Bürger per Gesetz gezwungen werden, die von der Regierung gewollte Energiewende zu bezahlen. Bis zum Jahr 2025 müssen geschätzt rund 520 Milliarden Euro aufgewendet werden. Eine vierköpfige Familie zahlt somit direkt und indirekt über 25.000 Euro für die Energiewende.

Die „Energiewende“ ist in Wahrheit eine „Stromwende“, denn die Politik hat noch gar nicht richtig damit angefangen, auch die Transportenergie (Elektromobilität) und Heizungsenergie (Wärmedämmung) zu wenden. Das Ziel der Regierung bei der Stromwende ist derweil die Steigerung des Anteils erneuerbarer Energien am Bruttostromverbrauch auf 35 Prozent bis 2020, auf 50 Prozent bis 2030, auf 65 Prozent bis 2040 und auf 80 Prozent bis 2050. Dieses Ziel kann allerdings mit der gegenwärtigen Physik und Meteorologie nicht erreicht werden.

Beim Ausbau der Windenergie wird geklotzt und nicht gekleckert. Die installierte Nennleistung sämtlicher Windenergieanlagen in Deutschland hat sich in den letzten 16 Jahren, von Anfang 2001 bis Ende 2016, auf 50.000 Megawatt (MW) verachtfacht. In den 18 betrachteten europäischen Ländern, die Windenergie heute nutzen, erhöhte sich die Nennleistung im gleichen Zeitraum um das Zwölffache auf mehr als 150.000 MW.

Die Ingenieure Thomas Linnemann und Guido S. Vallana vom VGB-Powertech haben jetzt eine Studie erstellt und dafür fünf Millionen Datensätze über die europaweite Windstromproduktion der letzten Jahre ausgewertet: Thomas Linnemann, Guido S. Vallana: Windenergie in Deutschland und Europa Status quo, Potenziale und Herausforderungen in der Grundversorgung mit Elektrizität Teil 1: Entwicklungen in Deutschland seit 2010

Die ganze Studie inklusive der detaillierten Präsentationsfolien finden Sie hier:

Das Ergebnis dieser Studie ist ernüchternd und zeigt, dass eine der wesentlichsten Grundannahmen von der die Energiewender beim Ausbau der Windenergie ausgehen, schlicht falsch ist.

Grundannahme: Irgendwo ist immer Wind und daher wird die Leistung bei weiterem Ausbau immer stabiler, so dass am Ende keine Energiespeicher gebraucht werden. Man muss nur genügend Windräder aufstellen.

Richtig ist: der Wind weht nicht überall zur gleichen Zeit gleich stark. Das heißt, das das hundert Kilometer weite lokale Wetter darüber entscheidet, wieviel Strom die in diesem Bereich aufgestellten Windräder produzieren. Allerdings ist Europa viel grösser und demzufolge schwankt auch die Windstromproduktion nahezu chaotisch mit dem regionalen Wind – mal viel zu viel, mal eben fast nichts. Und es gibt so etwas wie „Großwetterlagen“.

Das Argument: „Irgendwo weht der Wind immer“ und die daraus abgeleitete Erwartung einer deutlichen Glättung der Gesamtleistung in einem Maße, das einen Verzicht auf Backup-Kraftwerksleistung ermöglichen würde, ist allerdings an Hand der realen Daten niemals eingetreten. Das gilt auch für die vielgepriesenen Offshore Windräder. Das Gegenteil ist der Fall, nicht nur für ein einzelnes Land, sondern für ganz Europa. Für das Jahr 2016 weist die entsprechende Zeitreihe (Stundenwerte) einen Mittelwert der Windstromproduktion von 33.000 MW und ein Minimum von weniger als 6.500 MW auf. Man bedenke: bei Windstille werden europaweit gerade mal 6.500 Megawatt von installierten 150.000 Megawatt Wind erzeugt. Dies entspricht trotz der europaweit verteilten Windparkstandorte gerade einmal 4 % der insgesamt installierten Nennleistung. Oder anders gesagt: von den 150 „Wind-Großkraftwerken von je 1000MW“ produzieren europaweit gerad mal noch sechs. Der Rest steht nur so rum und wartet auf Wind.

Die schlechte Nachricht ist: Windenergie trägt praktisch nicht zur Versorgungssicherheit bei und erfordert 100 % planbare konventionelle Backup-Kraftwerke.

Das heißt zu gut deutsch: wir werden auch bei noch viel umfangreicherem Windausbau den kompletten alten Kraftwerkspark brauchen und bezahlen müssen, da sonst die Lichter bei „Dunkelflaute“ ausgehen. Von der Dunkelflaute sind nämlich oft große Teile Europas gleichzeitig betroffen.

Für eine der nicht seltenen zweiwöchigen Dunkelflauten würde man zur Stromversorgung Deutschlands 21 Terawatt Stunden Speicherkapazität benötigen. Es existieren aber nur Speicherkapazitäten (Pumpspeicherwerke, alle anderen Speicher tragen gar nicht messbar bei) in einer Größe von 0,04 Terawatt Stunden. Um also diese zweiwöchige Dunkelflaute zu beherrschen benötigt man zusätzlich 17.500 Pumpspeicherwerke von je 200 MW, oder aber den kompletten konventionellen Kraftwerkspark von Kohle und Gas.

Und sollte wieder das Argument kommen: dann speichern wir eben überschüssige Windenergie als Gas, das dann die Versorgung bei Flaute übernimmt. Die Studie hat auch darauf eine Antwort. Die Kilowattstunde kostet bei diesem Verfahren auf Grund des grottenschlechten Wirkungsgrades mindestens 45 Eurocent, ohne Kosten wie Gewinn des Bertreibers, Netzentgelt und Steuern gerechnet, die locker diesen Preis nochmal verdoppeln. Wir reden also von einem Euro pro Kilowattstunde „Windstrom zu Gas“. Liebe deutsche Steuerzahler und Stromkunden – das gibt eine gigantische Eiskugelparty!

Link zum Fachtext der Studie: https://www.vgb.org/studie_windenergie_deutschland_europa_teil1.html?dfid=84459

Link zu den Präsentationsfolien (alle Fakten in grafischer Form) der Studie:

https://www.vgb.org/studie_windenergie_deutschland_europa_teil1.html?dfid=84458

Manfred Haferburg ist Autor des Romans „Wohn-Haft“ mit einem Vorwort von Wolf Biermann.Anmerkung der Redaktion:

Auf diesen unleugbaren Umstand hat EIKE schon vielfach hingewiesen z.B. hier, hier oder hier

 

 

 

 

 

Manfred Haferburg ist Autor des Romans „Wohn-Haft“ mit einem Vorwort von Wolf Biermann.




Fake News: Diesmal Pfingstunwetter um Hildesheim – neue Einschläge des Klimawandels?

Nun wüteten am Pfingstwochenende (vor allem am Pfingstsamstag, den 03.06.2017) im Landkreis Hildesheim (bei Hannover) schlimme Unwetter, welche der Umweltminister von Niedersachsen zum Anlass nahm, ähnliches zu behaupten.
Hannoversche Allgemeine: Gewitter im Kreis Hildesheim Unwetter lässt Autos durch Ort schwimmen
… Ein schweres Gewitter hat den Landkreis Hildesheim am Sonnabendabend (3.6.) heimgesucht: Etwa 40 Liter Wasser pro Quadratmeter gingen dort in kurzer Zeit nieder. Straßen wurden überschwemmt. Besonders betroffen waren Bad Salzdetfurth und der Ort Sottrum, wo sogar Autos durch den Ort schwammen.

Bild vom Unwetter. Quelle: Julian Stratenschulte/dpa

… Nach Angaben des Deutschen Wetterdiensts (DWD) sind in der Region innerhalb einer Stunde 30 bis 40 Liter Regen pro Quadratmeter gefallen – normalerweise regnet es dort im ganzen Juni rund 75 Liter. Nach einer halben Stunde liefen bereits die kleinsten Kanäle über. … „In einem Fall wie diesem können wir Meteorologen nicht einmal eine halbe Stunde im Voraus sagen, wo die Unwetterwolken genau abregnen“, sagte Robert Scholz vom DWD.
… Niedersachsens Umweltminister Stefan Wenzel (Grüne) machte sich am Sonntag ein Bild von der Lage vor Ort und sprach mit Betroffenen.
Er mahnte, dass durch den fortschreitenden Klimawandel extreme Unwetter häufiger würden

Unabhängig davon, dass solche Unwetter für die Betroffenen ein Desaster sind, muss man trotzdem die Frage stellen, ob die Ursache wirklich alleine der Standard-Übeltäter Klimawandel ist, oder ob diese schnelle und einfache Zuweisung nur von Versäumnissen und Fehlern an anderen Stellen ablenken soll.

Nachschau: Kann der Klimawandel die Ursache sein

Globale Daten

Was sagt das Umweltbundesamt in seiner umfangreichen Recherche über Unwetter? Eigentlich nichts. Anhand der Daten lässt sich keine sichere Aussage tätigen, weshalb es Indikatoren von Versicherungsschäden zu Rate zieht und sich dann auf die typischen Vermutungen beschränkt.
Umweltbundesamt Klimamonitoringbericht 2015: Der Zusammenhang zwischen Klimawandel und steigenden Schäden durch Unwetter gilt noch nicht als gesichert, allerdings sprechen viele Indizien dafür. So wird für die Zukunft von häufigeren und extremeren Starkniederschlagsereignissen ausgegangen, die Überschwemmungen zur Folge haben können.

Bild 2 Quelle: Schadensquotenverlauf Umwelt. Quelle: UBA Klimamonitoringbericht 2015

Bild 3 Quelle: Schadensquotenverlauf Hagelschäden Landwirtschaft. Quelle: UbA Klimamonitoringbericht 2015

Nun fragen wir den DWD Klimaatlas. Dieser löst auf Bundesländer und Monat auf. Doch weder der Mai, noch der Juni zeigen deutlichen Klimawandeleinfluss, auch nicht in der Projektion bis zum Jahr 2100. Beim Niederschlag überhaupt nicht, bei der Temperatur sind beide Monate etwas warm, aber nicht über Temperaturen, welche schon vor 100 Jahren und oft auch zwischendurch erreicht wurden. Was auffällt ist nur, dass die Zukunftsprojektionen die Hilflosigkeit der Klimasimulations-Programme beim Suchen nach den zukünftigen Werten zeigen.

Warum der DWD in seinen Bildern dazu demonstriert, dass die Projektionen schon aktuell hoffnungslos daneben liegen und man deshalb deren Vorhersagen besser nicht glauben sollte, entzieht sich der Kenntnis des Autors. Vielleicht deshalb wurde in der deutschlandweiten, kleinflächigen Auflösung für die lokalen Klimamanager*innen der Städte und Gemeinden auf Kurven verzichtet und die Farbfelder eingeführt, anhand deren man „Gefahrfarben“ sieht, ein Nachkontrollieren des Datenverlaufs aber völlig unmöglich ist.

Bild 4 Niedersachsen, Niederschlag Monatsauflösung Juni (bis 2016). Quelle: DWD Klimaatlas Deutschland

Bild 5 Niedersachsen, Temperatur Monatsauflösung Juni (bis 2016). Quelle: DWD Klimaatlas Deutschland

Bild 6 Niedersachsen, Niederschlag Monatsauflösung Mai (bis 2017). Quelle: DWD Klimaatlas Deutschland

Bild 7 Niedersachsen, Temperatur Monatsauflösung Mai (bis 2017). Quelle: DWD Klimaatlas Deutschland

 

Lokale Daten

Das folgende Bild zeigt die betroffene Umgebung im Landkreis Hildesheim.

Bild 8 Die am meisten vom Unwetter betroffenen Gegenden

Leider gibt es direkt an den betroffenen Orten keine DWD-Wetterstationen. Deshalb wurden drei aus der Umgebung abgefragt:

DWD-Station Lichtenberg, ID: 4362
DWD-Station Ottbergen, ID: 3839
DWD-Station Sibbesse, ID: 4686

Wie man an deren Tageswerten sieht, ist keinerlei Klimawandeleinfluss erkennbar, der zu höheren Niederschlägen führt. Und ausgerechnet im Zeitraum des aktuellen Unwetters, also am rechten Ende der Verläufe, sind die Tages-Niederschlagswerte im Vergleich eher gering. Auch die Station Salzdetfurth, welche wetter.com verwendet (beim DWD nicht gelistet), zeigt nichts Auffälliges. Der Temperaturverlauf über ein Jahr von Salzdetfurth gibt auch keinen Hinweis auf eine extreme Temperaturkonstellation.

Bild 9 Lichtenberg DWD Tageswerte Niederschlag (mm) 1946 – 05.06.2017

Bild 10 Ottbergen DWD Tageswerte Niederschlag 1946 – 05.06.2017

Bild 11 Sibbesse DWD Tageswerte Niederschlag 1946 – 05.06.2017

Bild 12 Niederschlag Salzdetfurth um das Pfingstwochenende. Quelle: wetter.com

Bild 13 Temperaturverlauf eines Jahres von Salzdetfurth. Quelle: wetter.com

Leider ist für alle drei Stationen beim DWD kein Stundenniederschlag verfügbar (oder der Autor hat die Daten nicht gefunden). Deshalb der Stunden-Niederschlagsverlauf einer DWD-Station bei Hannover.

Bild 14 Stundenwerte Niederschlagshöhe (mm) Hannover-Herrenhausen Dez. 2015 -08.06.2017

 

Was tut Hildesheim dagegen

Selbstverständlich alles, was man in solchen Fällen für die Bürger, vor allem aber die Welt tun kann. Auf der Informationsseite der Stadt lässt es sich detailliert nachlesen. Und ein Klimaschutzmanager sorgt dafür, dass dabei nichts schief geht.

Bild 15 Screenshot (Auszug) Homepage der Stadt Hildesheim

10.01.2017: Der neue Heizspiegel ist da!,

12.09.2016: ‚Solar-Check‘ das kostenlose Angebot der Klimaschutzagentur Hildesheim-Peine gGmbH
13.06.2016: Der Landkreis Hildesheim wird für sein Engagement im Klimaschutz ausgezeichnet
26.01.2016: Thermografiewanderung im Landkreis Hildesheim
04.01.2016: ‚clever heizen!‘ in den Landkreisen Hildesheim und Peine mit der neuen Klimaschutzagentur Hildesheim-Peine gGmbH

Für so viel hoch-effektiven Klimaschutz hat die Stadt Hildesheim selbstverständlich auch einen Preis bekommen

13.06.2016 Der Landkreis Hildesheim wird für sein Engagement im Klimaschutz ausgezeichnet
Der Landkreis Hildesheim ist eine von 20 Kommunen, Städten und Landkreisen, die über ein Jahr lang intensiv mit einem Partner im Klimaschutz zusammengearbeitet haben. Die Partner haben sich ausgetauscht, voneinander gelernt und gemeinsam Projekte umgesetzt.
Auf der Woche der Umwelt, im Park von Schloss Bellevue, wurde der Landkreis jetzt mit einer Urkunde ausgezeichnet. Die Urkunden sind von Jochen Flasbarth, Staatssekretär im Bundesministerium für Umwelt, Natur-schutz, Bau und Reaktorsicherheit und Dr. Peter Moser, dem RegioTwin-Projektleiter, unterzeichnet.
Der Landkreis Hildesheim hat als Partner mit der
Aktiv-Region-Nordfriesland Nord kooperiert. Dabei wurden Projekte in den jeweiligen Regionen besucht und Erfahrungen ausgetauscht. Für die Zukunft sind weitere Workshopthemen mit der Aktiv-Region geplant. „Durch „RegioTwin“ können wir uns sehr gut über Themen wie Elektromobilität oder Kleinstwindkraft-anlagen informieren“, so Klimaschutzmanager Martin Komander.

Um noch das absolute i-Tüpfelchen darauf zu setzen, ist selbst die Information zum Klimaschutz klimaschützend, da klimaneutral gehostet!

Bild 16 Screenshot (Auszug) Homepage der Stadt Hildesheim

Soll nur noch jemand sagen, die zuständigen Behörden würden sich dort nicht konsequent allumfassend und effektiv um Lösungen bemühen.

Gegen die kleineren, aktuellen Probleme ist Eigenengagement gefragt – schließlich war der Klimawandel nicht vorhersehbar

Wirklich kann das Klima nur durch Windräder, Solar und Wärmedämmung, selbstverständlich auch Elektroautos, geschützt werden. Bürger, welche dabei engagiert mit machen, bekommen deshalb auch kleine Belohnungen. Wie es diese Bürger vorbildhaft zeigen, ist Klimaschutz eine (lösbare) Aufgabe jedes (betuchten) Einzelnen. Und so, wie diese engagierten Bürger mithelfen, die ganze Welt vor dem Klima zu schützen, muss natürlich auch jeder direkt betroffene Bürger selbst mithelfen, sich vor direkten Klimawandelschäden zu schützen.
HildesheimerAllgemeineZeitung, 22. Mai 2017: Ochtersum überschwemmt – wer ist Schuld?
Hildesheim – Wieder steht Heinz Vahldieck in seinen Gummistiefeln und dem grauen Regenanzug knietief im Wasser vor seinem Haus. 15 Minuten Starkregen haben ausgereicht, um den Bereich an der Ecke St.-Godehard-Straße und Konrad-Adenauer-Straße vor der Bäckerei „Godi’s Backstube“ zu überfluten. Routiniert reißt der 80-Jährige die Gullys aus dem Boden – dafür hat er sich eigens eine Kralle anfertigen lassen. Mit der stochert er so lange abwechselnd in den drei Gullys herum, bis sich in der Mitte des Sees auf der Straße endlich ein Strudel bildet und die Regenmassen langsam abfließen können. „Zum Glück war Herr Vahldieck zu Hause, er hat uns wieder einmal gerettet“, sagt eine Anwohnerin.

Was aber, wenn der Rentner nicht zur Stelle gewesen wäre? Darüber will die Frau gar nicht nachdenken. Denn was passieren kann, wenn Heinz Vahldieck nicht zugegen ist, daran erinnert sie sich nur zu gut. Es ist noch nicht ganz ein Jahr her, als am 12. Juni 2016 die gesamte Straße in Ochtersum unter Wasser stand, mehr als 70 Keller überflutet waren und die Feuerwehr stundenlang damit beschäftigt war, diese auszupumpen. Das Wasser verschwand zwar wieder, aber die Schäden blieben. Und auch die Ursache bleibt. Denn obwohl das Thema im Ochtersumer Ortsrat und in der Öffentlichkeit heiß diskutiert wurde, ist alles beim Alten geblieben. Nichts ist passiert: Die Anwohner sind weiterhin auf sich allein gestellt, wenn der Himmel seine Schleusen öffnet. Sobald es stark regnet, sammelt sich das Wasser in einer Senke (zu sehen auf der Karte). Der Regen fließt vom Steinberg hinunter, 2016 trat sogar das Überlaufbecken in direkter Nachbarschaft über die Ufer. Im Bereich St.-Godehard-Straße und Konrad-Adenauer-Straße ist eine große Fläche betoniert, das Wasser kann nur durch wenige Gullys in die Kanalisation gelangen.

... , Leiter des Bauhofs der Stadt, klärt über die Zuständigkeiten auf: „Die Stadt ist bis 50 Zentimeter Tiefe zuständig.“ Also für die Gullydeckel und das Stück im Boden, in dem ein mit Schlitzen versehener Eimer den Schmutz von der Kanalisation fernhält. Die Stadt muss also die Abflüsse reinigen. Und das regelmäßig. Für den „unterirdischen Teil“– die Kanalisation – ist die Stadtentwässerung SEHI zuständig. „Und da liegt das eigentliche Problem“, sagt Habenicht. „Die Querschnitte der Rohre sind zu klein.“
Sowohl der SEHI-Chef als auch Habenicht
verweisen bezüglich der Regenmassen auf den Klimawandel

Wer das nicht kann, kann sich ja dagegen versichern – eine Lösung gibt es also immer. Das Bundesland Bayern zeigt, wie einfach und schnell so etwas geht:
Süddeutsche Zeitung, 30. März 2017: Finanzministerium Bayern will Hochwasseropfer nicht mehr unterstützen
… Vom 1. Juli 2019 an will Bayern Hochwasseropfern keine Soforthilfe mehr zahlen, falls die Schäden versicherbar gewesen wären … Das hat die bayerische Staatsregierung beschlossen.

Anmerkung: Der Klimaschutzpreis und die Zeitungsepisode erinnern sehr an die letztes Jahr so schwer von einem Dammbruch getroffene Stadt Simbach. Auch diese hat einen Klimaschutzpreis, aber versäumt, die baulichen Probleme beim Hochwasserschutz zu analysieren und zu lösen [4].

Was könnte man aus den Daten ableiten

Zuerst: Beim Niederschlag ist in Niedersachsen und in der vom Unwetter betroffenen Gegend – wie in ganz Deutschland [2] – , abgesehen von einer unkritischen (und aufgrund der vielen städtischen Wärmeinseln höchst bezweifelbaren) Erwärmung) überhaupt kein Klimawandel-Einfluss messbar. Lediglich der Temperaturverlauf in Niedersachsen zeigt höher werdende Mitteltemperaturen, aber bei den Maximas keines, welches die üblichen während der letzten 100 Jahre überschreitet.

Ganz unbekannt scheinen Starkregen-Ereignisse und Überschwemmungen auch nicht zu sein. Wie so oft, gab es so etwas auch schon vor dem „schlimmen Klimawandel“:
NDR.de. 06.06.2017: Schlammlawine hinterlässt überall Spuren
… „Ein solches Hochwasser hatten wir hier seit 70 Jahren nicht mehr“, sagte Kfz-Meister …
und vor genau zehn Jahren war es ähnlich, betraf die gleichen Orte und hatte nur durch viel Glück nicht solche Auswirkungen:
WELT N24, 01.10.2007: Talsperre rettet Hildesheim vor der großen Katastrophe
… Sinkende Wasserstände haben in den niedersächsischen Überflutungsgebieten eine erste Entspannung gebracht. Eine Entwarnung gab es zunächst aber nicht. Tagelanger Regen hatte in den Kreisen Hildesheim und Wolfenbüttel zu Überschwemmungen geführt, und schon sagten Meteorologen neuen Regen voraus. Helfer waren weiter an zerstörten Deichen im Einsatz. Feuerwehren pumpten zahlreiche Keller leer. Der Umfang der Schäden – vor allem in der Landwirtschaft – ließ sich noch nicht beziffern. Menschen kamen nicht zu Schaden. Der Krisenstab im Kreis Hildesheim wollte noch vor dem Montagabend entscheiden, ob der Katastrophenalarm aufgehoben werden sollte.
In den besonders betroffenen Gemeinden Holle und Bad Salzdetfurth entspannte sich die Lage weiter.
… Bei den Überschwemmungen nach den extremen Regenfällen am Wochenende waren in beiden Orten insgesamt rund 100 Häuser voll Wasser gelaufen. Entlang der Oker, die bei Wolfenbüttel Äcker und Wiesen überflutet und in Baddeckenstedt Straßen unter Wasser gesetzt hatte,
Wobei kleinere Überschwemmungen – auch mitten in Ortschaften – fast schon alltäglich zu sein scheinen.
unserort.hildesheim, 19.06.2012: Überschwemmungen in Overath
Nach extremen Regenfällen gibt es im Stadtgebiet Overath zahlreiche Überflutungen … In Overath ist die Hauptstraße überschwemmt. .. Steinenbrück, Untereschbach und Immekeppel haben ebenfalls mit dem Starkregen des Gewitters zu kämpfen.

Bild 17 Überschwemmungen im Jahr 2012

 

Glaube keinem Umweltminister*in, wenn sie über den Klimawandel fabulieren

Starke Überschwemmungen sind in dieser Gegen alleine aufgrund der Geländetopologie also nicht ungewöhnlich und selten.

Daraus ergibt sich die Vermutung: Bei den Ereignissen an Pfingsten handelte es sich um räumlich begrenzte Starkregen-Ereignisse, wie sie immer wieder vorkommen, mit der derzeitigen, weit verstreuten Messstationsverteilung des DWD datenmäßig jedoch selten erfasst werden und sich deshalb in den Aufzeichnungen selten finden. Und es ist auch stark zu vermuten, dass lokale Gegebenheiten zu einer Verstärkung der Auswirkungen geführt haben.

Wenn dazu der Umweltminister von Niedersachsen, Stefan Wenzel (Grüne) den betroffenen Bürgern nun erklärt:Er mahnte, dass durch den fortschreitenden Klimawandel extreme Unwetter häufiger würden …,
zeigt er damit, dass er die Daten dazu nicht kennt und lediglich nach seiner Ideologie fabuliert, in welcher der Klimawandel generell und auch im Zweifelsfall an allem Schuld ist, im Wissen, dass die meisten Bürger die Fakten ebenfalls nicht kennen.
Leider ist es nicht so, dass dies auf GRÜN beschränkt wäre. Die Umweltministerin von Bayern ist nicht eine minimale Spur klüger, wenn es um Fachwissen zu ihrem Aufgabengebiet geht, wie sie mehrmals aus einem ähnlichen Anlass belegt hat:
EIKE 24.01.2017: Jahrtausendhochwasser am 01.06.2016 in Simbach – so entstehen Menetekel des Klimawandels,
und über die SPD-Umweltministerin im Bund wollen wir erst gar nicht reden.

Warum der DWD, welcher mit riesigem Aufwand Deutschland mit Unwetterradarstationen bestückt und für seine Vorhersagen wirbt, auch dort wieder (wie letztes Jahr in Bayern) vollkommen versagt hat:
… „In einem Fall wie diesem können wir Meteorologen nicht einmal eine halbe Stunde im Voraus sagen, wo die Unwetterwolken genau abregnen“, sagte Robert Scholz vom DW …,.
ist ein anderes Blatt, das die Umweltminister*innen klären müssten. Es scheint so, dass vor lauter Klimawandel-Vorbereitungen zum Jahr 2100 für die aktuellen Wettergeschehnisse keine Zeit mehr übrig bleibt. Nichts vorhersagen konnte man früher auch schon, aber wenigstens billiger.

Bild 18 DWD Werbung für sein flächendeckendes Wetterradar

Nun waren die Daten vom Pfingstwochenende beim DWD wegen eines DV-Problems erst mehrere Tage verspätet verfügbar. Vielleicht gelangen die Unwetter-Vorhersagen nur wegen DV-Problemen nicht und das Wetter war gar nicht schuld. Und wenn die Brühe erst einmal die Hauptstraßen entlang durch einen Ort rast, und Autos mitschwimmen, merken es die örtlichen Hilfsdienste ja schließlich auch so. Wer kann schließlich etwas dafür, wenn sich das Wetter nicht nach der DV-Verfügbarkeit richtet.

Vielleicht können EIKE-Leser aus den betroffenen Gegenden im Blog etwas zu den Ursachen der schlimmen Auswirkungen berichten.

Nachtrag

Beim Googeln fand sich ein Bild der Pegelstände der Lahn seit dem Jahr 1342. Ausgerechnet das jüngste Hochwasserereignis ist das niedrigste einer langen Historie (Details zu Hochwassern in Deutschland siehe: [3] [2]). Man darf nur hoffen, dass die damaligen – in der angeblich „idealen Klimazeit“ vor der Industrialisierung – erreichten Pegelstände und die verursachenden Unwetter nicht mehr wiederkommen.

Bild 19 Historische Hochwassermarken der Lahn bei Limburg. Quelle: Regierungspräsidium Gießen Hochwasserrisikomanagementplan 2014

Quellen

[1] kaltesonne: Beitrag des Klimawandels überschätzt: Zika-Virus breitet sich bei niedrigeren Temperaturen aus als gedacht

[2] EIKE 29.10.2015: Kann man den Klimawandel in Deutschland wirklich täglich spüren? Eine Suche mit überraschendem Ergebnis

[3] EIKE 21.11.2015: Die bayerische Umweltministerin Frau Scharf: Extremwetter, Extrem-Hochwasser und die Unberechenbarkeit des Wetters nehmen zu. Doch stimmt das wirklich?

[4] EIKE 24.01.2017: Jahrtausendhochwasser am 01.06.2016 in Simbach – so entstehen Menetekel des Klimawandels
EIKE 09.06.2016: An den Unwettern ist der Mensch eher nicht schuld – aber ganz sicher an deren Folgen




NNN schreibt uns – „ich habe Ihren Beitrag gelesen und bin ein wenig amüsiert.“

Von: NNN

Page URL: https://eike.institute/ueber-uns/kontakt/

Nachricht:

Liebe Eike-Redaktion,

ich habe Ihren Beitrag gelesen und bin ein wenig amüsiert.

Folgende Prognose für Sie, damit Sie sich selbst davon überzeugen können, was für einen Unfug Sie verkünden:

1. Die Produktion aus Windenergie wird sich gegenüber dem Jahr 2016 bis 2021 verdoppeln. Die Anlagen hierfür sind bereits zu 60% genehmigt, bzw. EEG-mäßig zugeteilt. Die installierte Leistung wird in diesem Zeitraum allerdings nur um ca. 40% steigen.

Der Anstieg der Produktion wird nahezu linear erfolgen, allerdings mit den üblichen wetterbedingten Schwankungen. Schauen Sie einfach zu und lernen Sie.

Video (Einfügung der Redaktion): Wind- und Solar- Einspeisung im Oktober 2015. In Einerschritten (rechnerisch) verdoppelt, verdreifacht, usw.  Bis zum 10 fachen der Windleistung erhöht. Solareinspeisung bei 54 GW gedeckelt. Das Video zeigt die „wetterbedingten“ Schwankungen, ebenso wie die effektive erreichte Leistung. Sie bleibt immer und mit Riesenabstand unter der jeweils simulierten Nennleitung in der Spitze von rd. 430 GW. Übersteigt aber an manchen Tagen den Bedarf um das Doppelt. Wohin damit?

2. Die Nabenhöhen der Windenergieanlagen werden demnächst 200m erreichen. Ferner ist die Größe der Rotorflächen mittlerweile bei bis zu 5,1 m2/kW. Die Folge hiervon ist: Die Auslastung der Windenergieanlagen steigt sogar an bisher schlechten Windstandorten auf über 4.000 Volllastbenutzungsstunden/a. An guten Standorten sogar auf über 4.500 Stunden.

3. Als Folge der hohen Auslastung, die einen Ertragsgewinn vor allem im unteren Windgeschwindigkeitssegment bedeutet, nehmen die Schwankungen in der Leistung der Windenergieanlagen drastisch ab. Die Leistungsabgabe wird gleichmässiger, da die neuen Anlagen gegenüber den Alten besonders im unteren Segment das bis zu 10-fache leisten (durch deutlich mehr Nabenhöhe und Rotorfläche je kW).

Anteil 2016 von Wind-und Solarenergie am Primärergieverbrauch.

Abbildung 1 (Einfügung der Redaktion): Wind- und Solaranteil an der Primärenergieverbrauch (PEV) Deutschland 2016. Lt. Klimaschutzplan 2050 sollen 80 % der Energie bis 2050 aus „Erneuerbaren“ kommen, d.h. fast ausschließlich aus Windenergie. Vereinfacht wurden hier 100 % angesetzt. Heute sind rd. 26500 Windräder installiert. Je nachdem, was von dem, was Mailschreiber NNN schreibt, eintritt oder um wieviel die PEV abgesenkt würde, bedeutet dies, dass die Zahl der WKA sich ca. um den Faktor 14 bis 28 erhöhen müsste. Also auf 370.000 bis 740.000 Stück. D.h. im niedrigsten Fall stehen etwa -pro Quadratkilometer- 1 Windrad (vorzugsweise mit 200 m Nabenhöhe) oder im höchsten Fall jeden halben Quadratkilometer eines.“Wetterbedingten“ Schwankungen bleiben. Eine amüsante Vorstellung. Wir lernen dazu.

4. Die Akkumulatorpreise sind im freien Fall. Der Tagesgang wird in Zukunft hauptsächlich über Speicher verschiedenster Art ausgefahren. Leistung & Energieerzeugung werden im Tagesgang weitgehend entkoppelt. Ich denke Sie wissen, was das bedeutet. –> Bitte versuchen Sie keine Gegenargumentation sondern schauen Sie einfach die nächsten 5 Jahre zu. Fakten sind besser als Befindlichkeiten.

5. Die Preise für Strom aus Sonne & Wind fallen noch bis Ende nächsten Jahres (2018) auf unter 4,5 ct/kWh. Schauen Sie auch hier zu und lernen Sie auch hier.

6. Derzeit haben sich 13,2 GW an fossilen Kraftwerken bereits zur Stilllegung angemeldet. Mindestens weitere 12 GW werden bis zum 01.04.2018 folgen.

Wird es dadurch zu einem Engpass in der Versorgung kommen? Nein!

Was ist der Fehler den Sie machen?

Sie übersehen leider, dass die Technik und die Leistungsfähigkeit von Windenergieanlagen sehr schnell besser wird. Das wurde Sie auch in der Vergangenheit, doch nun ist die erste Generation der EEG-geförderten Anlagen am Ende ihrer Betriebszeit und wird durch Anlagen ersetzt, die erstmals ohne, bzw. mit sehr geringer EEG-Förderung auskommen werden.

So hat die bisher installierte Windenergieleistung keinerlei Bedeutung für die Energiewende. Sie wird binnen 20 Jahre verschwinden.

Die Anlagenflotte, die in den nächsten 20 Jahren die bisherigen Windenergieanlagen ersetzt, wird gegenüber der bisherigen Anlagenflotte eine um den Faktor 2,5-3 vergrößerte Auslastung haben, also bei gleicher installierter Leistung das bis zu 3-fache liefern.

Auch hier können Sie diese Angaben als Zielpunkt in 20 Jahren nehmen und dann vom heutigen Stand her einen linearen Anstieg erwarten und überprüfen.

Das ist die mess- und prüfbare Realität für die Gegenwart und Zukunft.

Was können Sie zur Prüfung Ihrer Thesen vorlegen? Bisher habe ich nichts gesehen, was über die Qualität von „Fake News“ hinaus ginge.

Mit freundlichen Grüßen

NNN

P.S.: Bitte versuchen Sie nicht mich zu wiederlegen, sondern beobachten Sie einfach die Realität. Das ist zielführender.

Kommentar der Redaktion

Diese Mail spricht in ihrer fröhlichen Zuversicht für sich. Tenor: Egal was ihr sagt, wir bauen weiter eine doppelte Infrastruktur auf. Natürlich mit Eurem Geld, zwangsweise eingetrieben über das EEG. Ihr müsst nur glauben, abwarten und zahlen.

Interessant auch die Aussage:

So hat die bisher installierte Windenergieleistung keinerlei Bedeutung für die Energiewende. Sie wird binnen 20 Jahre verschwinden.

Die bedeutet dass Eingeständnis, dass die bisherigen über 200 Mrd. €, die zwangsweise von den Stromverbrauchern eingetrieben wurden, rausgeschmissenes Geld waren. Sie haben nach Meinung von Herr NNNN keinerlei keinerlei Bedeutung für die Energiewende.

Daher unser Vorschlag:

Wenn das alles so toll werden wird, wie uns Herr NNN weismachen will, dann sollte er so konsequent sein und ab sofort und von sich aus,  seinen Windstrom, ohne das Vorrangprivileg und ohne Subvention an  der Börse anbieten und versuchen ihn dort zu verkaufen. Er sollte auch zustimmen, dass das EEG ersatzlos und sofort abgeschafft wird. Schließlich haben die bisherigen Windmüller schon über 200 Mrd € dafür kassiert. Sollte er Termingeschäfte machen wollen, und dass ist dort die Regel, dann könnte er ja gesicherte Leistung zukaufen, z.B. aus Batterien, dank frei fallender Preise. Auch das natürlich ohne Vorrangeinspeisung und ohne Subvention. Da er sicher ist, dass die Leute ihm seinen Strom in rauen Mengen abkaufen werden, sollte er sofort damit starten.  Und mit diesen frappant, tollen Aussichten sollte er keinerlei Probleme haben seine dazu benötigten Investitionen auf dem Kapitalmarkt einzusammeln.

Doch vermutlich wird er dies gerade nicht tun.

Update 7.6.2017 11:00 Uhr

Name und Emailadresse des Mailschreibers wurde auf dessen Verlangen hin entfernt. Zusätzlich schreibt NNN

Im Übrigen erwarte ich eine Richtigstellung Ihrer kruden Kommentare, wenn Sie keine entsprechende Klage erhalten wollen.

Das betrachten wir als Drohung!




Die Energiewende wird auch mit Fake News begründet

Justizminister Maas will Fake News bekämpfen. Er droht Verbreitern von Fake News mit Strafen in Millionenhöhe. Sein Gesetzesentwurf stößt auf harsche Kritik. Künftig sollen Facebook & Co entscheiden was Fake News ist. Seit Jahren benutzen Medien und Politiker Fake News, um die Bürger zu desinformieren, da soll er bitte anfangen.
Beispiel 1:

97% aller Wissenschaftler weltweit sind davon überzeugt, dass die Klima-Erwärmung menschengemacht ist. FAKE. Die Untersuchung, die das belegen soll, ist selbst ein Fake.

Der Dozent P. Doran von der Universität Illinois/Chicago begleitete 2008 die Studentin Margaret Zimmermann bei einer Studie, mit der im Auftrag der AGU (American Geophysical Union) bei US-Naturwissenschaftlern untersucht werden sollte, wie sie zur »Klimafrage« stehen. Es wurden an 10.257 Naturwissenschaftler Fragebögen versendet, die bezüglich des Klimas nur zwei Fragen hatten:

  1. Glauben Sie, dass die mittlere Temperatur im Vergleich zu dem Niveau von 1800 allgemein gestiegen, gefallen oder gleich geblieben ist?
  2. Glauben Sie, dass menschliche Aktivitäten ein wesentlicher Faktor sind, die zur Änderung der mittleren Temperatur beitragen?

Auf diesen naiven Fragebogen antworteten nur 3146 Wissenschaftler. Die Antworten waren jedoch nicht wunschgemäß. In ihrer Not, dem (bezahlenden) Auftraggeber AGU eine genehme Antwort zu liefern, nahmen Doran und Zimmermann eine nachträgliche Änderung des Verfahrens vor. Sie filterten so lange bis 79 Wissenschaftler von ursprünglich 3146 übrig blieben, von denen tatsächlich 77 die beide Fragen bejahten. Das waren die 97,4 Prozent, die sofort mit großem Trara von der AGU den internationalen Medien serviert wurden und die bis heute herumgeistern.

Auch dass als Reaktion auf die »97-Prozent«-These 31.478 US-Naturwissenschaftler, darunter viele mit Doktortitel, an den US-Präsidenten eine Petition schickten mit der dringenden Bitte, keinesfalls Verträge zu unterschreiben, die das CO2-Dogma anerkennen, wurde kaum von den Medien oder der Politik aufgenommen. Schon im Jahre 2007 hatte Professor Kepplinger von der Uni Mainz zum Thema »Klimawandelkonsens« geforscht. Im Sender 3SAT sagte er dazu am 29.07.2007:

»Es gibt jeweils ein Drittel Warner, ein Drittel Neutrale und ein Drittel Skeptiker. Die Warner präsentieren sich jedoch wesentlich offensiver, sodass irrtümlich der Eindruck entsteht, die Skeptiker seien eine kleine, versprengte Gruppe Unverbesserlicher. Dieser Eindruck ist jedoch falsch.«

Wenn wissenschaftliche Daten so selektiv von Politikern und Medien genutzt werden, und dabei sogar dem dubiosesten „Dogma“ (der 97-Prozent) noch der eindeutige Vorzug gegeben wird, muss die Frage erlaubt sein, welche Interessen sich dahinter verstecken. Wir leben offenkundig in einer Diktatur der Dummen *1)

 

Beispiel 2:

Solche Bilder eines kranken oder alten Eisbären sollen belegen, dass die Eisbären aussterben. Normalerweise müsste die Eisscholle unter dem Gewicht des Eisbären tlw. unter Wasser gedrückt werden. Fake Foto?

 

Seit Jahren wird immer wieder behauptet, dass die Population der Eisbären stark gefährdet ist. Fakt ist, dass es um 1950 nur noch ca. 5000 Eisbären gab, heutzutage geht

man von 40-50.000 Eisbären aus. Es gibt Gebiete, wo die Population tatsächlich abnimmt, es gibt jedoch auch Gebiete, wo die Population in den letzten Jahren zunahm. Teilweise darf der Eisbär wieder abgeschossen werden, weil er dort zu einer Plage wurde. Nun haben Forscher auf Spitzbergen und in Gebieten der Barentssee mehr Eisbären entdeckt als bei der Zählung von 2004. Greenpeace behauptet das Gegenteil. Wie so oft !!!


Beispiel 3:

Eine ganz besondere bizarre Form von Fake-News ist die Unterdrückung von wichtigen Nachrichten. Das funktioniert, weil unsere meist einseitigen Medien, glauben, dass bestimmte Informationen für uns nicht gut sind. Z.B. dass ein Drittel aller noch lebenden Nobelpreisträger (über 100 Wissenschaftler) vor wenigen Jahren Greenpeace mensch-verachtendes Verhalten vorgeworfen hat. Es ging dabei um Goldener Reis, eine gen-veränderte Reissorte, die durch den Gehalt an Vitamin A Millionen Menschen und Kinder allein in den Philippinen vor Blindheit und vor dem Tod schützen kann. Die Reaktion von Greenpeace war wie üblich, die Nobelpreisträger kannten sich entweder nicht aus oder sie wären von der Industrie gekauft. Dabei ist der Goldene Reis ohne Gewinnabsicht und außerhalb der üblichen Industriegesellschaft entwickelt worden. Die Liste von unter-schriebenen Nobelpreisträgern ist im Internet leicht zu finden. Die Liste wird immer länger.


Beispiel 4:

Angeblich war März 2017 der wärmste März überhaupt und es wird angeblich immer wärmer. Das ist Fake. Seit 1998 stagnieren die Temperaturen oder gehen leicht zurück. Das ist u.a. beim deutschen Wetteramt selbst leicht zu erfahren. Vor wenigen Jahren fanden norwegische Wissenschaftler in Grönland unter einen zurückgezogenen Gletscher Moos, was man im Labor zum Leben erwecken konnte. Das Alter wurde auf rund 400 Jahren berechnet. Als erste Konsequenz bedeutet dies, dass es vor vierhundert Jahren dort viel wärmer gewesen sein muss. Moos dürfte unter Eis nicht wachsen können. In den Alpen beträgt die Baumgrenze heute ca. 1700 Meter. In den letzten Jahren findet man vermehrt unter dem Eis von zurückgezogenen Gletschern in ca. 2300 Meter Höhe viele Bäume. Diese sind 1000 oder 2000 Jahre alt. Das heißt als erste Konsequenz, dass es damals in Europa mehrere Grad wärmer gewesen sein muss. Möglicherweise wird es auf der nördlichen Halbkugel wärmer, dafür werden auf dem Südpol immer tiefere Temperaturen gemeldet. Allein die Tatsache, dass es im nördlichen Polargebiet unzählige Temperaturmess-Stationen gibt und im südlichen Polargebiet kaum welche, führt schon dazu, dass die angenommene mittlere Welt-Temperatur sich erhöht, wenn es im nördlichen Polargebiet zu einer leichten Erwärmung kommt. Auf der nördliche Halbkugel ist es in den letzten 50 Jahren zwangsläufig zu einer Erwärmung gekommen, weil es zu starke Konzentrationen von Großstädten gekommen ist. Man spricht hier von Inselerwärmung, wie z.B. Peking, Shanghai oder Mexico City mit ca. 20-30 Millionen Einwohnern. Es gibt jetzt viel mehr Millionenstädte als vor 50 oder 100 Jahren. In Städten sind die Temperaturen mehrere Grad höher als in der umgebenden Landschaft. Dort befinden sich aber oft die Mess-Stationen, und das führt
natürlich zu einemverzeichneten Bild im Vergleich zu den Temperaturen vor z.B. hundert Jahren.

Beispiel 5:

Im deutschen Sprachgebiet wurden die Berichte der Vereinten Nationen zu Tschernobyl und Fukushima fast systematisch unterdrückt, bzw. nicht einmal aus dem Englischen übersetzt.
Der Deutsche sollte nicht informiert werden. Er soll das glauben, was in der Zeitung steht oder im Fernsehen gebracht wird oder was die Politik glauben lassen will.

 

Die von mir erwähnten Fakten sind für jeden zugänglich und kontrollierbar. Diese 5 Punkte sind nur eine kleine Auswahl von Fake-News. Davon gibt es unzählige Beispiele. Wenn Justizminister Maas Fake-News verbieten will, soll er doch zuerst diese Fake-News – derer sich fast alle Medien und Politiker bedienen – abstellen. Wenn die Energiewende und der Bau von naturzerstörenden Windrädern mit Fake News begründet wird, werden wir alle angelogen.

 

Bürgerinitiative GENIE, 74564 Crailsheim, info@franquinet.de

 

*1) https://www.kopp-verlag.de/Die-Diktatur-der-Dummen.htm?websale8=kopp-
verlag&pi=A2905345




„Die Caritas baut keine Gaskraftwerke“ ein Zitatenschatz zur deutschen Energiepolitik

Die vorliegende Sammlung erhebt nicht den Anspruch auf politische Korrektheit, auch nicht auf Vollständigkeit, ebenso wenig auf Ausgewogenheit. Das Auswahlkriterium war Klarheit und Originalität. Dass die Energiepolitik der Regierung überwiegend schlecht dabei wegkommt, liegt am behandelten Objekt, das ein einzigartiges Sammelsurium von Fehlern, Wissensdefiziten, Umgehungsversuchen der Physik, Faktenunterdrückung, Rücksichtslosigkeit gegen die Natur, Ausplünderung der Bürger, direkten Lügen und Manipulationen darstellt, das es so in der Nachkriegszeit noch nie gab.

Die Zitate stammen weitestgehend von Menschen, die wissen, wovon sie sprechen – Experten aus der Wirtschaft, Wissenschaftler und Journalisten bilden die Mehrheit. Die Gesamtheit der „Clips“ enthält viel Klartext zu den einzelnen Themen; es ist aber auch ein Stimmungsbild.

 

Der Titel des Artikels ist ein Zitat von Günther Oettinger, das er als voll ins Schwarze treffenden Kommentar zu den politischen Leerformeln über die Notwendigkeit eines großen Ausbaus der Gaskraftwerke beisteuerte, die aber niemand mehr finanzieren will, weil sie durch eben diese Politik mit dem EEG in den Ruin getrieben werden.

Oettinger kommt manchen Leuten als trockener Bürokrat vor; tatsächlich ist er ein schwäbischer Schalk, dessen zielsicheren Spott schon viele erleiden mussten – in der Regel zu Recht.

 

Der Leser möge verzeihen, dass andauernd von erneuerbaren Energien die Rede ist. Selbstverständlich gibt es keine erneuerbaren Energien. Aber dieser Schwachsinnsbegriff hat sich durchgesetzt, so dass ihn mittlerweile selbst Fachleute benutzen, die es besser wissen.

 

DIE ZITATE

…zum Klimathema

„Die EU diskutiert darüber, ob die Emissionen des Jahres 2020 um 20% oder 30% niedriger sein sollen als die von 1990. Der Unterschied zwischen diesen beiden Zielen beträgt gerade zwei Wochen von Chinas Emissionen.“
Dr. Fatih Birol, IEA Chefökonom, 19.01.2011
 

 

 

 

 
„Das EEG ist weder ein kosteneffizientes Instrument für den Klimaschutz, noch entfaltet es eine messbare Innovationswirkung. Aus beiden Gründen ergibt sich deshalb keine Rechtfertigung für eine Fortführung des EEG.“
Aus der Stellungnahme der vom Bundestag eingesetzten „Expertenkommission Forschung und Innovation“ (sechs Gutachter unter Leitung des Managementprofessors Dietmar Harhoff, LMU München), FAZ, 25.2.2014

„Der Handel mit CO2-Emissionszertifikaten sollte zukünftig zum dominierenden Instrument der europäischen Klimapolitik ausgebaut werden, während auf zusätzliche, teilweise kontraproduktive Instrumente, wie die national ausgerichtete Förderung erneuerbarer Energien, weitgehend verzichtet werden sollte. Die deutsche Energiewende wird ohne eine derartige Einbettung den Klimawandel nicht einmal abmildern können.“
Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung („die Wirtschaftsweisen“) in seinem Jahresgutachten 2013.

„Traurige Realität ist, dass das EEG – so teuer es ist – zum Klimaschutz nichts beitragen kann.“
Daniel Zimmer, Vorsitzender der Monopolkommission, 2013

„Insgesamt muss man das bittere Fazit ziehen, dass Auswirkungen des Klimawandels selbst auf die biologische Vielfalt bisher wenig nachweisbar, die Auswirkungen der Klima- und Energiepolitik dagegen dramatisch sind.“
Martin Flade, Vogelschutz-Experte

„In der realen Welt gibt es keinen glaubwürdigen Weg zur Klimastabilisierung, der nicht eine substantielle Rolle für die Kernenergie einschließt.“
James Hansen (Klimaforscher), Ken Caldeira (Atmosphären-Wissenschaftler), Kerry Emanuel (Meteorologe), Tom Wrigley (Klimaforscher)

„Ich verstehe den Verdacht, die Klimaaktivitäten als eine Tarnung für anti-Wachstum, anti-Kapitalismus und pro-Sozialismus anzusehen. Es kann nicht nur einem Teil des politischen Spektrums überlassen werden, die Lösung zu diktieren – und einige der lautesten Stimmen behandeln dieses Thema aus einer linksgerichteten Perspektive. Dabei begründen sich grüne Politiken stets auf permanenten Subventionen.“
Amber Rudd, britische Ministerin für Energie und Klimawandel, Juli 2015

„Heutzutage sind die CO2-Grenzwerte durch politische Ambitionen begründet. Wir empfehlen das Gegenteil: Neue Reduzierungsziele müssen sich aus dem akzeptablen Kostenniveau dieser Reduktion ergeben – begründet mit zuverlässigen Analysen. Künftige 2030 und 2050 Klimapolitiken sollten so entwickelt werden, dass sie Emissionsreduzierungen zu den niedrigsten Kosten präsentieren. Ökonomische Themen sollten über Klimaziele gestellt werden, so dass Europa weltweit mithalten kann und keine Arbeitsplätze einbüsst.“
Kazimierz Szynol, Tauron S.A., Jaworzno, Polen

„Die Idee, dass Europa sich selbst ambitionierte Ziele setzt, während der in den vergangenen 10 Jahren erzielte gesamte Rückgang der CO2-Emissionen Europas in nur 2 Jahren durch den Anstieg der Emissionen Chinas kompensiert wurde…Derartige unnötigen ambitionierten Ziele können die gesamte europäische Wirtschaft schädigen und sie in einen Verlust ihrer Wettbewerbsfähigkeit treiben.“
Petr Necas, tschechischer Politiker, Mai 2013.

„Gleich zwei Bischöfe fanden es nicht unter ihrer Würde, in der „Ethikkommission“ zur Rechtfertigung des wirtschaftlichen Selbstmordes Deutschlands eifrig mitzuarbeiten. Einer davon war der Münchner Erzbischof Reinhard Marx. In der FAZ schrieb er am 26.5.2011 „Der Ausstieg aus der Kernenergie sollte….auf jeden Fall unter der Prämisse einer gleichzeitigen Abkehr von den fossilen Energieträgern erfolgen“. Alle Empfehlungen von Kirchenleuten (zum Klima, zum Verbrauch von Rohstoffen, zu Kraftwerken, zur Stromnetz-Stabilisierung u.v.m.) fußen auf der unkritischen Übernahme der IPCC-Position zum Klimawandel; dokumentiert von der deutschen Bischofskonferenz von 2006 im „Expertentext“ „Der Klimawandel…“.

Damit haben sich die deutschen Bischöfe auch dem Glauben an die Steuerbarkeit von Wetter und Klima angeschlossen. Was einer Blasphemie gleichkommt.“
Edgar Gärtner, Artikel in EIKE, 2011

„Über das EEG werden Kohlendioxidemissionen in Europa außerhalb des deutschen Kraftwerkssektors subventioniert. Die Menge an emittiertem Kohlendioxid ändert sich dagegen nicht.“
André Schmidt, Makroökonomik-Professor Univ. Witten/Herdecke
 

„Ich nenne immer Klimawandel und Ressourceneffizienz oder Endlichkeit der Ressourcen in einem Zusammenhang, weil ich keine Lust habe, mich immer mit den Zweiflern auseinanderzusetzen, ob der Klimawandel nun wirklich so schwerwiegend sein wird und so stark stattfinden wird. Allein die Tatsache, dass wir in Richtung neun Milliarden Menschen auf der Welt zugehen, zeigt uns, dass auch diejenigen, die an den Klimawandel nicht glauben, umdenken müssen. Damit hier kein Zweifel aufkommt: Ich gehöre zu denen, die glauben, dass etwas mit dem Klima passiert. Wer nicht daran glauben mag,…, soll sich die Geschwindigkeit des Verbrauchs fossiler Ressourcen anschauen. Dann kommt er zu dem gleichen Ergebnis, dass nämlich derjenige gut dran ist, der sich unabhängig davon macht, Energie auf die herkömmliche Art und Weise zu erzeugen….“
Angela Merkel, Rede beim internationalen WBGU-Symposium, 9.5.2012

„Von 1990 bis 2012 konnte Deutschland mit großen Anstrengungen und hohen Kosten die CO2-Emissionen von 1 Mrd. Tonnen auf 0,8 Mrd. Tonnen senken. Während der weltweite CO2-Ausstoß im gleichen Zeitraum von 22 Mrd. Tonnen auf 34 Mrd. Tonnen CO2 hochgeschnellt ist.
Für hohe klimapolitische Ambitionen mit geringem globalem Nutzen bezahlen wir in Deutschland für den Ausbau der erneuerbaren Energien bisher mehr als 260 Milliarden Euro. Das ist nicht Ökonomie, das ist Ideologie, die Nachhaltigkeit aus den Augen verloren hat.“
Der Wirtschaftsrat der CDU, 2014

„Warum geben nur drei von 114 Szenariodurchläufen des „Intergovernmental Panel on Climate Change“ (IPCC) den Temperaturtrend der letzten 15 Jahre, in denen die prognostizierte Erwärmung ausgeblieben ist, richtig wieder?“
Dr. D. Böcker und Prof. Dr. D. Welte, Energiewirtschaftliche Tagesfragen, 2014

„Alle Windräder, Solardächer, Wasserkraftwerke und Biogasanlagen Deutschlands zusammengenommen haben den CO2-Ausstoß in Europa bis heute um kein einziges Gramm verringert. Sie haben, im Gegenteil, dazu beigetragen, dass der Preis für Verschmutzungsrechte an den europäischen Börsen sinkt – zur Freude der schmutzigsten Industrien.“
Alexander Neubacher, Der SPIEGEL 43/2013

„Insgesamt werden alle deutschen Anstrengungen zum Ausbau erneuerbarer Energien zu einer Reduzierung der Emissionen um jährlich 129 Millionen Tonnen CO2 führen. Das bislang Erreichte wird den Klimamodellen zufolge somit zu einer Temperaturabsenkung von weniger als 0,001 Grad Celsius bis zum Ende des Jahrhunderts führen. Aber durch das Europäische Emissionshandelssystem haben etwa zwei Drittel des Emissionsabbaus in Deutschland keinerlei Auswirkung auf den globalen CO2-Ausstoß. Damit werden alle Anstrengungen Deutschlands den Temperaturanstieg bis Ende des Jahrhunderts um nur 5 Tage hinauszögern.“
Björn Lomborg, Statistiker, Direktor des Copenhagen Consensus Center, DER SPIEGEL 12/2013

….zur Energiepolitik

„Unsere Energieversorgung wird damit die effizienteste und umweltverträglichste weltweit, glaube ich sagen zu können.“
Bundeskanzlerin Angela Merkel am 6.9.2010 zur ersten Energiewende, als sie die Verlängerung der Reaktor-Laufzeiten verkündete.

„Wir können als erstes Industrieland der Welt die Wende zum Zukunftsstrom schaffen.“
Angela Merkel zur zweiten Energiewende, wenige Wochen nach Fukushima (11.3.2011) und dem Kernkraftmoratorium (Abschaltung von 8 Kernkraftwerken) vom 14.3.2011

 

„Der liebe Gott hat halt die Nacht erfunden.“
Michael Fuchs, CDU-Fraktionsvize im Bundestag, zum Solarstrom.

„Deutschland ist bei der Energiewende Vorreiter. Wir geben ein schlechtes Beispiel dafür ab, wie man es nicht machen darf.“
Holger Krahmer, FDP-Politiker, 2014

„Es geht bei der deutschen Energiewende um einen Preis, der unsere Vorstellungskraft übersteigt. Fantastillarden ! Eine Billion Euro in den nächsten 27 Jahren. Es ist eine Deprivation der Hälfte unserer Bevölkerung zugunsten von Profiteuren, erneuerbaren Gelddruckmaschinen und des Staates.“
Waldemar Ritter, 2014

„Wer die Energiewende erfolgreich umsetzen will, muss den politischen Widerstand der größten Profiteure des aktuellen Fördersystems zum Wohle der Verbraucher überwinden.“
Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, Jahresgutachten 2013/2014

„Wenn man zwei Systeme für die Erledigung einer Aufgabe errichtet, dann müssen vom Verbraucher auch die Kosten für beide Systeme bezahlt werden.“
Redaktion der „Energiewirtschaftlichen Tagesfragen“, 2014

„Die Regierung formuliert eine Zielvorgabe und macht einen vage gehaltenen Vorschlag, wie diese erreicht werden könnte und wer für die Kosten und Konsequenzen aufkommt. Die auserwählte Gruppe – ein Industriezweig, eine Gewerkschaft, gerne auch Landesregierungen – legt lautstark Protest ein…. In letzter Minute, wenn schon alle ziemlich sicher sind, dass das Vorhaben gescheitert ist, wird ein Alternativvorschlag präsentiert: Die Rechnung für die ursprünglich vorgesehenen Zahlmeister wird vernichtet. Zum Vorschein kommt eine neue, höhere Rechnung, adressiert an Stromkunden und Steuerzahler.“
Lena Schipper, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 5.7.2015

„Zur Stromwende: Nachdem ich mich mehrere Jahre mit der Thematik beschäftigt habe, komme ich zu dem Schluss, dass die Stromwende technisch schon denkbar ist. Nur wird das niemand bezahlen können. Deutschland würde unweigerlich ein bitterarmer Agrarstaat, vom Flächenverbrauch und den Risiken für Leib und Leben ganz abgesehen.“
Prof.Dr. Frank Endres, Leiter des Instituts für Elektrochemie, T.U.Clausthal

„Die deutsche „Vorreiterrolle“ ist eine politisch bedingte Wahrnehmungsstörung.“
D. Böcker und D. Welte, Neue Zürcher Zeitung


„Es sind die kleinen Leute, die den Subventionsrittern Windmüller, Solarkönig und Rapsgutherr per Gesetz die Taschen vollstopfen müssen. Ein Bauer kann bis zu 40.000 € jährliche Pacht für einen Windmühlenstandort verdienen. Die Arbeiter, die kein Land haben, müssen es bezahlen. Der Zahnarzt baut eine Solaranlage auf sein Dach und die Sprechstundenhilfe, die in einer Mietwohnung lebt, bezahlt sie. Kassieren im Namen des Umweltschutzes.“
Manfred Haferburg, („Sind die Vorreiter der Energiepolitik noch zu retten?“) März 2016

„Der deutsche Stromkunde hat für die Liebe zur Fotovoltaik 13 Milliarden Euro für nichts bezahlt.“
Arnold Vaatz, CDU-Fraktionsvize im Bundestag, 2011.
 

„Windräder und Solarpanels sind gar keine echten Kraftwerke, sondern im Gegenteil eher ein destabilisierender Störfaktor im System, der die Versorgungssicherheit verschlechtert.“
Ludwig Denk, Alpiq Suisse S.A.. auf dem Nuklearforum in Zürich 14.11.2013

„Ich halte die Energiewende zunächst einmal aus rein physikalischen und auch aus technischen Gründen für kaum machbar und aus ökonomischen Gründen für völlig unsinnig – und ich glaube, dass sie nicht realisiert wird. Wir werden auf halbem Wege irgendwo stecken bleiben und dann feststellen, dass wir enorme Mittel in ein sinnloses Experiment investiert haben.“
Arnold Vaatz, stellv. Fraktionschef der Union im Bundestag

„Das Problem der Markterschließung ist insbesondere, dass der Markt für die Erneuerbaren auf absehbare Zeit von öffentlichen Subventionen lebt und nicht vom ureigenen Interesse der Nachfrager getrieben ist. Was, wenn den Staaten das Geld ausgeht oder sie weniger umweltbewusst sind als der deutsche Staat ? Dann produziert man für einen Markt, den es nicht gibt.“
Prof. Hans-Werner Sinn, Wirtschaftswoche, 6.2.2012

„Bis zum endgültigen Ausstieg in 2022 soll der Versorgungsbeitrag der Kernenergie überwiegend durch erneuerbare Energien substituiert werden. Bei Einspeise-Vergütungssätzen auf derzeitigem Niveau würden sich jährlich weitere EEG-Zahlungen in Höhe von 30 bis 40 Milliarden Euro ergeben. Dazu kommen noch die Kosten für den Netzausbau und die Systemintegration.“
Redaktion der „Energiewirtschaftlichen Tagesfragen“, 2014

„Wir sind von unseren Nachbarn abhängig, nicht umgekehrt. Denn in Europa gibt es auch für Strom den Binnenmarkt. Wenn in Deutschland durch Abschaltung der günstigen Kernenergie der Strom teurer wird, betrifft es auch unsere Nachbarn. Die Zeche zahlt am Ende der Verbraucher, aus ganz Europa.“
Herbert Reul, Vorsitzender der CDU/CSU-Gruppe im Europäischen Parlament.

„Wenn es beim geltenden Fördermodell für erneuerbare Energien bleibt, wird man die Haushaltskunden finanziell hoffnungslos überfordern, die stromintensive Industrie vertreiben und den bestehenden konventionellen Kraftwerkspark partiell in Investitionsruinen verwandeln.“
Andreas Mundt, Präsident des Bundeskartellamtes, 20.7.2012

„Als Folge des EEG-Systems werden additive Subventionssysteme unvermeidlich. Drei Beispiele:

  • Subvention mit Umlage für die Versicherung der Offshore-Netzanschlüsse (Tennet-Haftungs-Gesetz): Ist bereits Gesetz.
  • Subventions-Kapazitäts“markt“ für die Vorhaltung und den Bau von Gas- und Kohlekraftwerken (in der Diskussion).
  • Subvention für Betrieb und Bau von Pumpspeicherkraftwerken und die finanzielle Unterstützung von Speicheroptionen im Ausland, da in Deutschland kaum mehr möglich.
    Thomas Mock, Hydro Aluminium Rolled Products GmbH, VDE-Mitteilungen


    „Meine Prognose ist, dass wir mit Kapazitätszahlungen Überkapazitäten prämieren und Preisspitzen glätten werden. So werden dann die Anreize zur Entwicklung von Speichern und nachfrageseitiger Flexibilität geschwächt, die dann vermutlich auch noch durch staatliche Preiseingriffe oder Subventionen korrigiert werden. Das Ganze wird ein großer Subventionssumpf nach dem Vorbild des EEG werden.“
    Dr. Justus Haucap, Direktor des DICE an der Univ.Düsseldorf

„In diesem Jahr beträgt der Steueranteil am Strompreis erstmals über 50 Prozent. Die 300 Euro pro Jahr – der Preis einer Trittinschen Eiskugel – die jede Familie in das Reiten dieses toten Pferdes investiert, können Politikergehälter leicht verschmerzen. Nicht umsonst folgt uns nicht ein einziges Land der Welt bei unserer gepriesenen „Vorreiter-Rolle“ in der Energiepolitik.“
Manfred Haferburg, Experte für Kernkraftsicherheit, EIKE, 2016

„Falls die Wind- und PV-Kapazitäten bis 2030 auf gut 160.000 MW ansteigen, sind zukünftig immer öfter extrem hohe Einspeisespitzen zu erwarten….Gleichzeitig würde sich die minimale Einspeisung von Wind und PV, die zusammen bei Dunkelflaute unter 1 % liegen, nicht signifikant erhöhen. Selbst bei einer Verdopplung der PV- und Windkapazitäten ist also kein Beitrag zur Versorgungssicherheit zu erwarten.“
et-Redaktion (Energiewirtschaftliche Tagesfragen), Juni 2016

„Die Erneuerbaren haben keine konventionellen Kapazitäten ersetzt. Vielmehr wurden sie einem über Jahrzehnte gewachsenen und optimierten System aufgepfropft. Ohne konventionelle Kraftwerke geht aber nichts, weil die Erzeugung durch Wind und Sonne enorm schwankt. Was beim reinen Blick auf Strommengen vergessen geht: Eine Kilowattstunde, die wie aus konventionellen Quellen auf den Bedarf abgestimmt werden kann, ist etwas anderes als eine Kilowattstunde, die wie bei Wind und Sonne nicht steuerbar ist.“
Christoph Eisenring, Neue Zürcher Zeitung, 15.6.2016

„Addiert man alle absehbaren Kosten der verfehlten Politik für die nächsten zehn Jahre zusammen…kommt man in schwindelerregende Dimensionen. Es geht mittlerweile um ein Billionen-Euro-Desaster, möglicherweise die teuerste ökonomische Fehllenkung in der Nachkriegsgeschichte.“
Bernd Ziesemer, Publizist, viele Jahre Chefredakteur des Handelsblatts, Handelsblatt 17.6.2013

„Anders als in Pressemedien wird in der Politik die Frage nicht diskutiert, ob das EEG-Belastungskonzept …gerecht ist. Nur ein Teil der Stromverbraucher hat die Gelegenheit, zugleich dem Kreis der nach dem EEG geförderten Investoren beizutreten. Haushalte können durch die Installation von Photovoltaikanlagen auf den Hausdächern die finanzielle Begünstigung des EEG erreichen. Eine solche Chance hat jedoch nur ein Hauseigentümer, nicht aber ein Mieter. So zeigt sich die manchmal an anderer Stelle in der Politik strapazierte „Umverteilung von unten nach oben“. Die Gesamtheit aller Mieter finanziert der Gesamtheit der Hauseigentümer die aus der Installation einer Photovoltaikanlage resultierende Subvention mit attraktiven Renditen.“
Prof.Dr. U. Büdenbender, bis 2013 Inhaber des Lehrstuhls für Bürgerliches Recht, Energiewirtschaftsrecht und Arbeitsrecht, T.U.Dresden; danach Rechtsanwalt. Energiewirtschaftliche Tagesfragen, Juni 2014
 

„Die EEG-Umlage wächst in diesem Jahr fast viereinhalb Mal so stark wie die Wirtschaft. Das ist ein Alarmsignal. Das jetzige Fördersystem läuft aus dem Ruder. Energiekosten werden für die Industrie zu einem echten Standortproblem.“
Ulrich Grillo, BDI-Präsident, 14.10.2016

„Außer der Bundesregierung hat kaum jemand ein Interesse daran, dass die Menschen ihr Mobilitätsverhalten, ihren Lebensstil oder ihr Konsumverhalten ändern….Man muss schon ein echter Klimaschutz-Enthusiast sein, wenn man mehr investiert, als gesetzlich vorgeschrieben ist. So droht die Bundesregierung ihre Wette auf die Energieeffizienz zu verlieren. Lebensstile und –Einstellungen ändern sich nicht per Dekret.“
Ursula Weidenfeld, Energiewirtschaftliche Tagesfragen, Oktober 2014

„Bisher hat die Politik die Frage nicht beantwortet, warum wir ohne Not eine noch halbwegs wirtschaftliche, aber gesicherte Stromversorgung verlassen und auf eine unwirtschaftliche und vor allem unsichere Stromversorgung umsteigen. Eine Energiewende nach heutigem Muster wäre (in den 80er und 90er Jahren) schlicht wegen fehlender Wirtschaftlichkeit bereits im Ansatz verworfen worden.“
Werner Ressing, war 15 Jahre in der Industrieabteilung und zuvor 23 Jahre in der Energieabteilung des BMWi tätig


„Gabriels Jahr begann energiepolitisch weniger toll. Das lag…eher schon daran, dass der Bundesrechnungshof sein Haus schwer rügte: Das Ministerium überblicke nicht, wie viel Geld die Regierung in die Energiewende investiere. Mit anderen Ressorts und den Ländern werde schlecht kooperiert. Doppelarbeit und doppelte Förderungen seien eine Folge, monieren die erkennbar genervten Prüfer. „Elementare Fragen wie ,Was kostet die Energiewende den Staat?‘ oder ,Was soll die Energiewende den Staat kosten?‘ werden nicht gestellt und bleiben unbeantwortet.“
Andreas Mihm, Energiewirtschaftliche Tagesfragen, Jan. 2017

„Das deutsche Selbstbild von einer Vorreiterrolle in der Energiewende beruht auf Mythen:

  1. Die grüne Industrie schaffe Arbeitsplätze;
  2. Deutschland liefere einen Beitrag zur Verbesserung des Weltklimas;
  3. Energie müsse teuer sein, um einen Anreiz zum Sparen zu liefern;
  4. die energieintensive Industrie könne höhere Produktionskosten tragen;
  5. und die Rettung des Planeten sei das Motiv des Erneuerbare-Energien-Gesetzes statt bloßer privater Profitinteressen.
    Kurt Bock, BASF-Vorstandschef, FAZ; manager magazin online, 11.2.2014

„In 2014 feierte der Verein der Kohleimporteure einen historischen Rekord: Niemals in seiner Geschichte hat Deutschland so viel Steinkohle importiert, und zwar 56 Millionen Tonnen.“
Pressemitteilung des Vereins der Kohleimporteure, PM1/2015
 

…..zur Planwirtschaft bei der Energiewende

„Für die Energiewende steht Angela Merkel, und das bedeutet: Auch in Zukunft herrscht in der Energiepolitik Planwirtschaft. Planwirtschaft endet immer mit überhöhten Preisen für den Verbraucher, mit Mangelerscheinungen und mit Subventionsjägern, die sich die Taschen vollstopfen. Und deshalb wird auch der Umweltminister scheitern. Es gibt nämlich keine richtigen Entscheidungen in einem falschen Wirtschaftssystem.“
Günter Ederer, Fuldaer Zeitung

Bundespräsident Joachim Gauck hat wegen der Milliardenausgaben für die Förderung erneuerbarer Energien davor gewarnt, die Energiewende per Planwirtschaft umzusetzen. „Es wird uns nicht gelingen, allein mit planwirtschaftlichen Verordnungen. Schon gar nicht mit einem Übermaß an Subventionen“, sagte er im Park von Schloss Bellevue zur Eröffnung der „Woche der Umwelt.
dpa, 6.6.2012

„Der Staat plant, lenkt und der Verbraucher zahlt. Für Haushalte mit niedrigem Einkommen beträgt die Belastung aus der Energiewende schon 10 Prozent des Budgets; für hohe Einkommen aber nur ein Prozent. Diese Politik macht aus Autos Vegetarier dank Biosprit – und beklagt den Hunger in der Welt. Sie will den Ölverbrauch senken und bezahlt fette Subventionen für Dämmmittel aus Erdöl. Was wir an Sprit sparen, kleben wir jetzt an die Häuser.“
Günter Ederer, Fuldaer Zeitung

„Das EEG von 2000 ist – ebenso wie sein am 1.1.1991 in Kraft getretenes Vorläufergesetz – eine gravierende ordnungspolitische Fehlleistung. Es hat inzwischen auch einen Zauberlehrling-Mechanismus in Kraft gesetzt, der – wie sich jetzt zeigt – nur schwer zu stoppen ist.“
Arnold Vaatz, CDU-Fraktionsvize im Bundestag.


„Wir müssen uns von der Planwirtschaft verabschieden. Welche Mischung aus Netzoptimierung, Flexibilisierung von Angebot und Nachfrage sowie Speichern optimal ist, kann man angesichts der Unsicherheit über technische und ökonomische Entwicklungen überhaupt nicht vorhersagen.
Jeder, der sagt, er wisse genau, wie das Energiesystem der Zukunft aussehen müsse, ist ein Scharlatan.“
Prof.Dr. Justus Haucap, Direktor des Düsseldorf Institute for Competition Economics (DICE) an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf

“Das Ergebnis der vielfältigen Subventionen und Eingriffe ist eine Verstaatlichung des Strommarktes auf indirektem Weg, quasi durch die Hintertür. Ein enteignungsgleicher Eingriff in das Eigentum der konventionellen Kraftwerksbetreiber – siehe Art.14 Grundgesetz – mit dementsprechenden Wirkungen auch in die Nachbarländer hinein.“
Thomas Mock, Hydro Aluminium Rolled Products GmbH, VDE-Mitteilungen

„Schon das EEG ist nichts anderes als eine gesetzlich verordnete Marktstörung, weil die dort festgesetzten Preise weder durch Angebot und Nachfrage entstehen, noch verwertbare Preissignale liefern, noch der in §2 (des EEG) normierte Vorrang der erneuerbaren Energien eine Rechtfertigung in ihrer energiewirtschaftlichen Wertigkeit, nämlich eines Beitrags zur Versorgungssicherheit, hat.“
Michael Gassner, Consulting, Ludwigsburg

„Die Energiewende wird nur mit einem planwirtschaftlichen Ordnungsrahmen und mit erheblichen Kosten umzusetzen sein. Wenn wir den Ausbau der Erneuerbaren so fortführen, werden wir ein Energieversorgungssystem haben, das ein zentrales Kriterium nicht erfüllt, nämlich einen wettbewerbsfähigen Strompreis für die Bürger und die Industrie.“
Prof. Dr.-Ing. Alfred Voß, Leiter des Instituts für Energiewirtschaft und Rationelle Energieanwendung (IER) der Universität Stuttgart, 2013

….zum Export von überflüssigem, subventioniertem Strom

 

„Es kommt immer öfter vor, dass bei unseren östlichen Nachbarn (Anm.: Deutschland) Überkapazitäten an Wind- und Sonnenenergie vorhanden sind. Ein Teil dieses Überschusses aus subventioniertem „grünem Strom“ wird bereits jetzt zu stark reduzierten Tarifen und gelegentlich auch gratis auf den niederländischen Markt geworfen.“
Artikel aus der Amsterdamer Tageszeitung „Het Parool“ vom 17.9.2013

„Grüne Stromüberschüsse lassen sich die Nachbarländer in kritischen Momenten teuer bezahlen. So wird die Energie zeitweise zum nachhaltigen Sondermüll. Selten zahlte Deutschland so viel dafür wie am Nachmittag des 11.Mai 2014, als 11.000 Megawatt ins Ausland gedrückt werden mussten – zum Entsorgungspreis von knapp sechs Cent pro Kilowattstunde. Jede Minute eines solchen Verlegenheitstransfers kostet rund 10.000 €.“
Christian Wüst, DER SPIEGEL, 9.5.2015

„Dem deutschen Verbraucher ist das nicht mehr vermittelbar. Die Menschen haben die Windmasten vor der Nase stehen, zahlen dafür auch noch einen höheren Strompreis und erfahren dann, dass grüne Energie zuweilen entsorgt werden muss.“
Jost Broichmann, Vertriebsleiter des mecklenburgischen Stromversorgers WEMAG, 2015

„Betreiber könnten die Windenergieproduktion an sehr windreichen Tagen herunterfahren. Dem steht aber die Politik im Weg. Es ist ein unangenehmes Problem, das durch eine irrationale Politik verursacht wird, die es Deutschland verbietet, Anlagen zur Gewinnung erneuerbarer Energie herunterzufahren.“
Walter Boltz, Vizepräsident der Agentur für die Zusammenarbeit der Energieregulierungs-Behörden (ACER) zum unerwünschten Windstromexport in Nachbarländer

„Die Abgabe des Stromüberschusses aus erneuerbaren Energien ans Ausland dürfte eines der miesesten Geschäfte sein, das je zulasten der deutschen Volkswirtschaft in Gang gesetzt wurde.“
Wolfgang Clement, ehemaliger Bundeswirtschaftsminister, SPD.

„Die deutsche Energiewende kostet in der Schweiz inzwischen Arbeitsplätze – auch und gerade im Bereich der umweltfreundlichen Wasserkraft. Die sinn- und planlos zum falschen Zeitpunkt erzeugten Überschussmengen werden mit Methoden, die an den Nanking-Kolonialismus der Briten erinnern, in die Netze der Nachbarländer gedrückt. Besonders übel trifft es dabei gerade in den Alpenländern die Betreiber von Wasserkraftwerken. Die Axpo AG, der größte Schweizer Produzent von Strom aus Wasserkraft, plant den Abbau von 300 der 4460 Vollzeitstellen. Auch die Investitionstätigkeit der Axpo wurde weitgehend eingestellt.

Der Ausbau von Pumpspeicherkraftwerken (z.B. Linth-Limmern, Kanton Glarus) – von deutschen Politikern gerne als „Batterien Europas“ bezeichnet – wird eingestellt.
Fred F. Mueller, windland.ch. Juni 2014
 

…..zu den Problemen der Kraftwerke und dem Stopp der  

     Investitionen

„Viele traditionelle Unternehmen, die zuvor Investitionen im Stromsektor finanziert haben, stehen heute mit dem Rücken zur Wand. Neue Investoren müssten noch gefunden werden, die an die Energiewende und die Versorgungssicherheit glauben.“
Uwe Franke, Präsident der Deutschland-Abteilung des World Energy Council WEC

„Die Investitionen für Neuanlagen sind inzwischen fast am Nullpunkt. Die Instandhaltung ist von einer vorbeugenden Strategie auf eine Risikofahrweise heruntergeregelt worden. Die Betreiber haben schlichtweg nicht mehr das Geld, um hier den Verschleiß vollständig zu ersetzen…. Das gefährdet aber auch die Sicherheit der Stromversorgung.“
Reinhard Maaß, Geschäftsführer des Fachverbands Anlagenbau FBDR.

„Die großen EEG-Strommengen machen heute wie auch in den nächsten Jahren alle Arten von Spitzenlastkraftwerken unwirtschaftlich, sogar die Pumpspeicherkraftwerke, also selbst solche, ohne die EE-Strom keine Perspektive hat. Braunkohle-Grundlastkraftwerke werden nur kurzzeitig Gewinner sein.“
Thomas Mock, Hydro Aluminium Rolled Products GmbH, VDE-Mitteilungen

„Die Caritas baut keine Gaskraftwerke.“
Günther Oettinger, EU-Kommissar.

„Wenn die bisherige Politik so weiterbetrieben wird, dann werden keine neuen, modernen Kraftwerke in Deutschland gebaut werden. Es gibt einfach keinen Anlass für eine Investition, auch wenn die Politiker stets betonen, dass sie das ändern wollen.“
Hildegard Müller, Präsidentin des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft BDEW, 2015

„Die zunehmenden Mengen subventionierten Stroms aus erneuerbaren Energien und die niedrigen Großhandelspreise für Strom lassen mittlerweile keinen Einsatz am Markt mehr zu. Um keine roten Zahlen schreiben zu müssen, sehen die Eigentümer keine Alternative zu einer Stilllegungsanzeige.“
Mitteilung der Betreiber (E.on, Mainova u.weitere) des Gaskraftwerkes Irsching/Bayern („das modernste Gaskraftwerk der Welt“).

„Es wird kein Hartz IV für Kohlekraftwerke geben.“
Sigmar Gabriel, Bundeswirtschaftsminister
 

„Die Bundesnetzagentur…verhängt den Zwang, unrentable Kraftwerke am Netz zu halten, indem sie den Stromproduzenten verbietet, sie stillzulegen, um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten. Die Entschädigung, die die Bundesnetzagentur den Unternehmen dafür zahlt, deckt aber teilweise nicht mehr als 75% der Betriebskosten.“
Hendrik Kafsack, Energiewirtschaftliche Tagesfragen, August 2014

„Aufgrund der energiepolitisch äußerst verunsichernden Rahmenbedingungen und des weiteren EEG-Zubaus (PV und Wind) rechnet sich in Deutschland keinerlei neues Kraftwerk mehr. Da sich andererseits wegen der Bestandsgarantie des EEG in den nächsten 15 Jahren daran nichts ändert, laufen wir wegen des stochastischen (zufällig schwankenden) EEG-Stroms in eine Stromversorgungslücke hinein. Jedenfalls im Winter können Frankreich und Polen diese nicht schließen.“
Thomas Mock, Hydro Aluminium Rolled Products GmbH, VDE-Mitteilungen

….zur Vertreibung der Industrie durch die Energiepolitik

„Auf die Frage, welches der Ziele der Energiewende für die Linde AG das wichtigste sei, nannte Herr Belloni die Planbarkeit, um Investitionen für einen Zeitraum von 30 Jahren nachhaltig zu gestalten. Das sei in Deutschland jedoch nicht gegeben. In diesem Zusammenhang erwähnte Herr Belloni die Neuinvestition der Wacker AG in Tennessee (USA), die auch eine Neuinvestition von Linde als Zulieferer in den USA nach sich zog. Ein typisches Beispiel für die fortschreitende Deindustrialisierung Deutschlands wegen der hohen Energiekosten.“
Prof. Dr.-Ing. Aldo Belloni, Vorstandsmitglied der Linde AG, auf der ifo-Jahresversammlung 2014

Der US-Senator Alexander Lamar sagte, er habe bei einem kürzlichen Besuch in Deutschland ein „Energie-Schlamassel“ vorgefunden. Bei einem Gespräch mit einem (nicht näher benannten) Wirtschaftsminister habe er gefragt: „Was würden sie einem Hersteller sagen, der über die Energiekosten in Deutschland besorgt ist ?“ Laut Alexander antwortete der Minister: „Ich würde empfehlen, dass er woanders hingeht.“
Lamar Alexander, US Senator, 2015

„Für einen Chemiekonzern haben Energiekosten nun mal überragende Bedeutung. Oft ist es ein schleichender Prozess. Man unterlässt hier eine Investition, lässt dort eine Modernisierung aus oder schließt eine Anlage. Und irgendwann ist man dann so weit, dass man sich verabschiedet.“
BASF-Chef Kurt Bock, DER SPIEGEL 46/2013

„Die BASF wird in den kommenden 5 Jahren nur noch ein Viertel im Land investieren, nicht mehr ein Drittel wie in den 5 Jahren zuvor.“
Kurt Bock, BASF-Vorstandschef, FAZ; manager magazin online, 11.2.2014

„Insbesondere die Energie-intensiven Industrien haben für die Zukunft die Zuversicht für Deutschland als Standort verloren.“
Thomas Mayer, bis Mai 2012 Chef-Ökonom der Deutschen Bank, Reuters, 16.8.14

Die Attraktivität des Stahlstandorts hat in Europa stark nachgelassen. Europa signalisiert mittlerweile ein ums andere Mal, dass diese Industrie hier nicht mehr erwünscht ist.“ Bis 2018 entscheide Voestalpine, ob ihre älteren Hochöfen durch Neubauten in Oberösterreich oder aber in anderen Regionen der Welt ersetzt werden.
Wolfgang Eder, Manager bei Voestalpine und Präsident des Weltstahlverbandes Worldsteel, Die Welt, Carsten Dierig, 29.7.2015
 

„Wo ist die alte Industrie-Linke, wenn man sie braucht ? Die Kommunisten wollten nur die Betriebe übernehmen. Die Links-Grünen wollen sie vernichten.“
Nick Cater, Direktor des Menzies Forschungszentrums (Policy Think Tank) in Australien, nach dem Blackout im Grün-regierten und mit Windparks angefüllten S-Australien im Sept. 2016.
 

„Die Grünen bejubeln die Enteignung der bösen Stromkonzerne – und verdutzt muss der grüne Ministerpräsident von Baden-Württemberg feststellen, dass der Konzern ihm gehört und er seine Gans geschlachtet hat, die ihm mit Atomstrom die goldenen Eier ausgebrütet hat.

Auch seiner Amtsgenossin Hannelore Kraft in Düsseldorf konnte der Ausstieg nicht schnell genug gehen – jetzt muss sie hilflos hinnehmen, dass die energieintensive Industrie des früheren Energielandes Investitionen langfristig umlenkt und an Rhein und Ruhr neue Industriemuseen heranwachsen.“
Roland Tichy, Wirtschaftswoche, 22.10.2011
 

……zur Kernkraft

 

„Sie müssen mir nicht erklären, dass wir die Kernenergie brauchen. Aber die Wähler…“
Angela Merkel am Rande eines Treffens.
 

„Wenn jemand keine Atomkraft will, dann ist das sein Problem.“
Donald Tusk, polnischer Premierminister, 2014

„Die Zukunft ist nicht der Atomausstieg, sondern der Ersatz der fossilen Energien. Nur das verdient den Namen Energiewende.“
Eduard Kiener, Direktor des Schweizer Bundesamts für Energie bis 2001, Fachtagung 1.10.2014, Bern

„Das Argument, wonach die Ereignisse in Fukushima / Japan die Sicherheitslage der jeweils eigenen Anlagen in keiner Weise verändern, ist überall als selbstverständlich akzeptiert worden – außer in Deutschland, der Schweiz und Belgien.“
Arnold Vaatz, CDU-Fraktionsvize, Bundestag

„Aus einem Bericht der Bundesnetzagentur ging hervor, dass das französische Kernkraftwerk Fessenheim auch im Winterhalbjahr 2015/2016 in Betrieb sein wird. Dieser Satz bedeutet, dass Deutschland das in 33 Betriebsjahren nahezu störfallfreie Atomkraftwerk Grafenrheinfeld nur deshalb abschalten kann, weil im Erdbebengebiet auf der französischen Seite des Rheins noch das älteste und schwächste Kernkraftwerk Frankreichs, Fessenheim, bereit steht, einen deutschen Blackout abzuwenden.“
Die Welt, April 2014

…..zur Windkraft und zur Naturzerstörung

 

„Die Verbreitung von Energiepflanzen hat das Entstehen großflächiger Monokulturen und die Vernichtung von ehemals gesunden Biotopen bewirkt. Auf Energiepflanzen-Äckern ist jedes frühere Tierleben bedrückender Friedhofsstille gewichen. Energiepflanzen verdrängen Nahrungspflanzen, verteuern sie und tragen zum Hunger in den ärmsten Ländern der Dritten Welt bei. Energiepflanzen sind menschenverachtend.“
Prof. Horst-Joachim Lüdecke („9 Fragen zur Energiewende“)

„An Hand der theoretischen Abschätzung zeigt sich, dass die Schallemission moderner und grosser Windkraftanlagen mit Leistungen von mehr als 500 kW Reichweiten von über 20 km hat. Diese Entfernung steigt im Falle von Windparks auf ein Vielfaches.“
Aus dem Bericht der BGR über ihr 2016 beendetes Feldkampagnen-Projekt
„Der unhörbare Lärm von Windkraftanlagen“.

„Die Entwicklung ist zum Stillstand gekommen, weil die Kommunen das Ergebnis einer großen Gesundheitsuntersuchung abwarten und deshalb keine Erlaubnis für neue Windkraftprojekte erteilen.“
Jan Hylleberg, Vorstandsvorsitzender des Verbandes der dänischen Windindustrie, Zeitschrift „Ingenioren“.

„Von Infraschall betroffenen Familien bleibt nur noch die Flucht tief in den Keller ihrer Wohnung oder aber sie sind gezwungen, diese komplett zu verlassen, um mal wieder durchschlafen zu können.“
RTL-SPIEGEL-TV vom 7.6.2015

„Rund um die Gemeinde gibt es ein reges Baugeschehen. Vor allem die Anwohner mit Eigenheim und die Immobilienbesitzer sind betroffen. Drei Bereiche: Ein Verlust der Lebensqualität durch starken Lärm, gesundheitliche Aspekte – Stichwort Infraschall, und der massive Wertverlust von Immobilien.

(Zu den Gewinnern und Verlierern:)
Es gibt erhebliche Risse- durchs Dorf, durch Freundeskreise und durch Familien. Sämtliche sozialen Netze erleiden massiven Schaden…Was wir jetzt an der Westküste hinter uns haben, das kann man jetzt auch landesweit beobachten.“
Werner-Marten Hansen, Bürgermeister der Gemeinde Oesterwurth bei Heide/Dithmarschen, NDR-Interview 12.1.2016.
 

„In diesem Bereich sind unheimlich viele unterwegs, die ihr Eigeninteresse zum Gemeinwohl erklären.“
Sigmar Gabriel, ehem. Wirtschaftsminister, 2014.

„Löschen ist zu gefährlich. Da jagt man keinen Kameraden hoch. Da hilft nur noch kontrolliertes Abbrennen.“
Christoph Schöneborn, NRW-Feuerwehrverband, zu Windrad-Bränden.

„Ich bin so wütend, ich könnte kotzen.“
Andreas Kieling, Tierfilmer, in seinem Filmbericht (YouTube) über die Zerstörungen und Tiertötungen durch Windradbau in der Eifel.
 

„Wir sollten beim Artenschutz die Kirche im Dorf lassen. Die Auswirkungen von Windzonen auch in Vogel- und Landschaftsschutzgebieten muss möglich sein, weil die Fläche für Windstrom sonst nicht reicht.“
Jan Dobertin, Geschäftsführer des CDU-NRW-Landesverbandes für Erneuerbare Energien.
 

„Die sogenannte Vermaisung der Landschaft im Namen der Öko-Energie ist ein Fluch. Das ist subventionierte Unvernunft.“
Prof. Dr. Michael Succow, „Naturschutz-Papst“

„Was Whyl für die Kernenergie war, kann das Opfern des deutschen Waldes für die Windenergie werden.“
Prof. Fritz Vahrenholt, Vorstand der deutschen Wildtier-Stiftung, ehem. Umweltsenator (SPD) in Hamburg

„Die Zahl der deformierten Lämmer erhöhte sich seit der Inbetriebnahme der Windfarm in der Nähe unseres Grundstücks. Die Geburtenrate in unserem Merinoschaf-Bestand sank von 85 Prozent auf nur noch 37 Prozent.“
Bill und Sandy Rogerson, Einwohner von Glenthompson. Australien, zu einer Besuchergruppe von Senatoren.

„Wenn Windenergie in Süd- und Südwestdeutschland ausgebaut werden soll, kommen wir am Wald nicht vorbei.“
Bernhard Bögelein, Projektleiter bei der Fa. Juwi, dem großen Projektierer von Windparks

„Der Ausbau der erneuerbaren Energie in Deutschland darf nicht zur Gefährdung von Menschenleben im Luftverkehr führen. …Der 15km-Abstand (zwischen bodengestützten Funkfeuern/Navigationsanlagen und Windkraftanlagen) muss bleiben.“
Hans-Peter Willsch, Vorsitzender der Parlamentgruppe Luft- und Raumfahrt im Bundestag

„Nach dem Bau eines Windparks verliert der Wald aber oft fast vollständig seine Fähigkeit, Ökosystem-Dienstleistungen zu erbringen. Deshalb wäre es konsequent, die gesamte Fläche aus dem Waldbegriff zu entlassen und vielmehr von einem Industriepark mit Baumbeständen zu sprechen.“
Prof. Michael Müller, Direktor des Instituts für Waldbau und Waldschutz an der T.U.Dresden

„Gegenwärtig stehen wir vor einer gänzlich neuen, kritischen und fast schon absurden Situation, dass ganz heillos zynisch und verblendet, ausgerechnet jene wackeren Gutmenschen, die uns vor der Klimakatastrophe, dem atomaren Super-Gau oder der Vergeudung der letzten verbliebenen Ressourcen retten wollen, nun stattdessen unsere letzten menschlichen, natürlichen, nicht urbanisierten Lebensräume in monströse Industriegebiete verwandeln. Und die nicht nur ganze Wälder, sondern ganze Horizonte mit ihren Windkraftanlagen zerstören wollen.“
Enoch zu Guttenberg, Freiherr, Dirigent, Mitbegründer des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND), aus dem er am 11.5.2012 austrat.
 

„Alternative Energiegewinnung ist unsinnig, wenn sie genau das zerstört, was man eigentlich durch sie bewahren will: Die Natur.“
Reinhold Messner

„Der kritischste Fall für Bayern ist, wenn im Norden kräftig der Wind weht. Das ist der Krisenfall für die Netzbetreiber.“
Jochen Homann, Chef der Bundesnetzagentur, ifo-Jahresversammlung 2014

…..zur wachsenden Energiearmut


„In diesem Monat kostet meine Kugel Eis etwa 33,25 €. Das ist viel Geld – und das fehlt an anderer Stelle. Ich zahle kräftig für eine Energiewende, die ich gar nicht will.“
Astrid Neubauer, Marienberg, Erzgebirge. 2014

„Die letzten Monate haben mir doch stark zugesetzt. Man kann sich nicht waschen, duschen, pflegen, kochen. Man ist psychisch sehr belastet in dem Zustand. Also, man sieht keine Auswege, man weiß nicht, wo man hingehen soll.“
Von der Stromversorgung abgeschalteter Kunde im Gespräch mit der Energieberaterin Martina Wagner, Aachen. Artikel von Petra Ensminger über Schicksale bei Stromsperrung, 2017

„Geringverdienern sollte bei einer weiteren Verteuerung des Stroms mit staatlichen Zuschüssen geholfen werden.“
Johannes Teyssen, E.on-Chef

…….zum Netzausbau und zur Versorgungssicherheit

 

„Ich halte es für unwahrscheinlich, dass bis 2022 die geplanten Stromautobahnen schon komplett fertig sind, dass also dann schon ausreichend Windstrom aus Norddeutschland in den Süden gelangt.“
Franz Untersteller, Grünen-Politiker, 2015

„Am Ende der Energiewende-Sackgasse lauert das Dunkelflaute-Gespenst“.
Günter Keil, Titel eines Artikels zur Blackoutgefahr.
 

…..zum Verkehr

 

„Da die Fahrzeuge eine durchschnittliche Lebensdauer von 20 Jahren haben und Deutschland im Jahre 2050 klimaneutral sein will, folgt daraus zwangsläufig, dass die Umstellung der Antriebe von Fossil auf Erneuerbare bis 2030 erfolgt sein muß. Die Emissionen neu verkaufter Fahrzeuge müssen dann bei null liegen.“
Rainer Baake, Mitglied der Grünen und Staatssekretär im SPD-geführten Bundeswirtschaftsministerium, 2016

….zu den Kommentaren aus dem Ausland
„Für die Veränderungen am Energiesystem gibt es kein kostenoptimiertes Gesamtkonzept, dafür aber den politischen Willen, das marktwirtschaftlich gestaltete konventionelle System durch ein planwirtschaftliches Regenerativ-System abzulösen. Viele Länder in der Welt verfolgen den Marsch in die Planwirtschaft mit ungläubigem Staunen. Er wird als zunehmende Absurdität wahrgenommen.“
Financial Times 26.11.2014 („Die wachsende Absurdität der deutschen Energiepolitik“)

„Wie kann man mit so viel Geld so wenig Strom erzeugen ?“
Hans Schweikardt, Alpiq (Schweizer Energiekonzern), auf dem Energietag des Welt-Energierats 17.12.2013

„Bei genauerer Betrachtung zeigt sich jedoch, dass das Energiewunder Deutschland trotz Hunderten von Milliarden an Investitionen kein Vorbild für die Schweiz sein kann.“…„Die Energiewende tut Gutes, indem sie als Warnung für den Rest der Welt dient: Dies ist es, was passiert, wenn man blauäugigen Grünen erlaubt, die Zügel in die Hand zu nehmen.“

The American Interest, Leitartikel, 20.6.2015
„Die erneuerbaren Energien leisten als zeitlich unzuverlässig anfallende Energien keinen Beitrag. Die benötigte Grundlast muss in Deutschland daher auch weiterhin durch konventionelle Energien wie Wasserkraft, fossile Brennstoffe und Atomkraft sichergestellt werden. Dadurch ergeben sich massive Überkapazitäten an installierter Leistung. Der beschlossene Ausstieg aus der Kernkraft führt zu einer Renaissance der fossilen Brennstoffe.“
Christoph Mäder, Präsident scienceindustries, Zürich, Schweiz, 2013

„Es ist unbestreitbar, dass die wachsende Verwendung zeitweilig aussetzender Versorgungsleistung eine Auswirkung auf das System hat – und die Staaten verwundbarer durch Stromausfälle macht.“
Josh Frydenberg, australischer Energieminister, zum großen Blackout in Südaustralien am 28.09.2016 nach Ausfall aller Windparks durch Sturm

„Ambitionierte Pläne, erneuerbare Energie zur Verringerung der CO2 –Emissionen stark zu fördern, kollidierten mit der politischen und ökonomischen Wirklichkeit in Großbritannien, Deutschland und den USA. Die konservative Regierung von David Cameron hat damit begonnen, Milliarden Pfund bei den Subventionen für erneuerbare Energie zu streichen. Damit soll das „Ausreißen“ der Strompreise gestoppt werden.“
Graham Lloyd, The Australien, 23.7.2015

„Diese Maßnahmen verfolgen drei Ziele: Die Systemstabilität zu garantieren, vernünftige Renditen für Investitionen garantieren und der Industrie Gewissheit bringen. Die Subventionen der erneuerbaren Energien mussten revidiert werden, da sonst das Stromversorgungs-System bankrott gegangen wäre.“
Jose Manuel Soria, Spaniens Industrieminister zu der Kürzung der Einnahmen aller Kraftwerke der „Erneuerbaren“, 7.6.2014

„Steigende Strompreise, steigende Emissionen und vermehrter Einsatz von Kohle sind die Folgen der deutschen Energiewende. Der Rest der Welt muss aus diesem spektakulären Flop lernen, wie gefährlich es ist, wenn man weltfremdem Grünen gestattet, eine reaktionäre Energiepolitik durchzudrücken.“
Walter Russel Mead, USA, geopolitischer Experte, zitiert in einem Kommentar von Christian Schütte, Capital, 21.2.14

„Wir können es uns nicht leisten, dem Modell Deutschlands zu folgen. Deutschland hat wegen des Ausbaus erneuerbarer Quellen mit die höchsten Energiepreise in der Welt. Wir sollten besser von den Vereinigten Staaten lernen.“
Ron Boswell, Senator des Bundesstaates Queensland, Australien

„Deutschlands Energiepolitik ist einer der Gründe dafür, dass die USA nicht die Kernkraft beenden, sondern gesteigerte Investitionen in Kernkraftwerke ermutigen.“ Um den sogenannten deutschen Weg zu vermeiden, forderte Alexander den Bau von 100 neuen Reaktoren.
Lamar Alexander, US Senator, 2015

„Die Sonne kann Ihnen gehören.“
Text auf riesigen Werbeplakaten in Spanien 2007 für den Ausbau der Solarstromerzeugung nach Versprechungen des sozialistischen Industrieministers für feste Renditen von 14 Prozent

„Im Juli 2013 entschied die Regierung Tschechiens, alle Subventionen für neue Projekte zu erneuerbaren Energien zum Jahresende zu beenden. „Der Grund für diese Entscheidung ist die steigende Belastung der Stromverbraucher“, erklärte Premierminister Jiri Rusnok. „Es bedroht die Wettbewerbsfähigkeit unserer Industrie und führt zur Unsicherheit bei den Verbrauchern über die Energiepreise.“
Benny Peiser, The Australien, 10.8.2013

„Deutschland ist doppelt isoliert. Schon das europäische Emissionshandelssystem für CO2 hebt sich vom Rest der Welt ab – und innerhalb Europas geht Deutschland noch einen Sonderweg in der Förderung erneuerbarer Energien. Nach anfänglichem Staunen äußern sich ausländische Unternehmer nun eher mitleidvoll und spöttisch über diese Form, sich wirtschaftlich ins eigene Fleisch zu schneiden.“
Kurt Bock, BASF-Vorstandschef, FAZ; manager magazin online, 11.2.2014

„Die Energiewende tut Gutes, indem sie als Warnung für den Rest der Welt dient: Dies ist es, was passiert, wenn man blauäugigen Grünen erlaubt, die Zügel in die Hand zu nehmen.“
The American Interest, Leitartikel, 20.6.2015


St. Augustin, 12.5.2017




Unbequeme Wahrheit: Wind­turbinen sind der Haupt­grund für den Tod von Fleder­mäusen

Multiple Fledermaus-Todesfälle: eine globale Übersicht

Thomas J. O’Shea, Paul M. Cryan, David T.S. Hayman, Raina K. Plowright, Daniel G. Streicker

Abstract

1. Trotz Sorgen hinsichtlich der Arterhaltung vieler Spezies von Fledermäusen sind die Faktoren, die zur Sterberate dieser Tiere beitragen, seit 1970 nicht untersucht worden. Hier begutachten und beschreiben wir qualitativ die Trends hinsichtlich Auftreten und offensichtlicher Gründe von Todesfällen (MMEs) von Fledermäusen auf der ganzen Welt.

2. Wir stellten eine Datensammlung von MMEs zusammen, definiert als Fälle, in denen ≥10 Fledermäuse geschätzt oder gezählt worden sind an einer bestimmten Stelle innerhalb eines Zeitraumes von maximal einem Jahr, typischer aber innerhalb weniger Tage oder einer Jahreszeit. Wir listeten 1180 MMEs in neun Kategorien.

3. Vor dem Jahr 2000 machte die absichtliche Tötung durch Menschen den größten Anteil von MMEs aus. In Nordamerika und Europa töteten die Menschen Fledermäuse, weil sie als Schmarotzer galten. Absichtliche Tötungen gab es auch in Südamerika, um Vampir-Fledermäuse unter Kontrolle zu halten, in Asien und Australien wegen vermeintlicher Plünderungen von Obstplantagen und in Afrika und Asien als Nahrungsmittel für die Menschen. Biotische Faktoren, Unfälle und natürliche abiotische Faktoren waren historisch ebenfalls bedeutsam. Bestätigt sind auch Todesfälle durch Kontaminierung mit Chemikalien in Nordamerika, Europa und auf Inseln. Bakterielle oder Viruserkrankungen spielten als Gründe für Todesfälle von Fledermäusen kaum eine Rolle.

4. Zwei Faktoren führten zu einer erheblichen Verschiebung der Gründe für MMEs etwa um das Jahr 2000: die globale Zunahme von Windparks und der Ausbruch des white-nose syndrome in Nordamerika. [Hier bei Wikipedia steht was dazu, sofern man diesem Verein trauen kann. Anm. d. Übers.] Kollisionen mit Windturbinen und diese Krankheit sind inzwischen die führenden Ursachen für alle berichteten MMEs.

5. Insgesamt waren über eine halbe Million aller bekannt gewordenen MMEs anthropogenen Ursprungs. Die dokumentierten MMEs von Fledermäusen infolge abiotischer Faktoren wie starke Stürme, Überschwemmungen, Hitzewellen und Dürren werden vermutlich künftig mit dem Klimawandel zunehmen [nachdem sie nach vier Milliarden Jahren Klimawandel offenbar nicht zugenommen haben! Anm. d. Übers.]. Vor dem Hintergrund chronischer Bedrohungen, geröstet zu werden, und dem Verlust von Habitaten zur Nahrungssuche ist es unwahrscheinlich, dass die zunehmende Sterberate kompensiert wird, wenn man die Notwendigkeiten in Betracht zieht, welche die Fledermäuse zum Überleben brauchen.

Schlussfolgerungen

Viele MMEs von Fledermäusen sind über die Jahre registriert worden. Von den neun potentiellen Gründen, nach denen wir unterschieden haben, stellte vor dem Jahr 2000 die absichtliche Tötung (Jagd) den größten Anteil an MMEs. Menschen töteten Fledermäuse, weil sie als Überträger von Krankheiten, Schmarotzer oder – in Australien und Asien – als Nahrungskonkurrenten der Menschen angesehen wurden. Immer noch töten und verspeisen Menschen in Asien, Afrika und auf einigen Inseln Insekten und Früchte fressende Fledermäuse.

Bemühungen, Rindertollwut in Südamerika und dem südlichen Nordamerika unter Kontrolle zu bringen, welche von Vampir-Fledermäusen übertragen wird, führten zur wahllosen Tötung von in Höhlen lebenden Fledermaus-Spezies‘, die bis heute andauern. Vor dem Jahr 2000 können 11% der berichteten MMEs natürlichen abiotischen Faktoren zugeordnet werden. …

Zwei neue Gründe für MMEs sind nach dem Jahr 2000 vorherrschend für MMEs geworden: Todesfälle infolge Kollisionen mit Windrädern global sowie eine Pilzerkrankung im östlichen Nordamerika. Berichte über MMEs aus diesen beiden Gründen werden vermutlich schon bald alle anderen Ursachen zusammen überflügelt haben. Unter allen Kategorien sind Berichte über MMEs infolge Bakterien- oder Viruserkrankungen am seltensten. Unerklärliche MMEs gibt es kaum. Dies stützt die Hypothese, dass viele mikroparasitäre Infektionen von Fledermäusen kein Grund für MMEs sind.

Wir glauben, dass die Lebensgeschichte von Fledermäusen es den Populationen erlaubte, Todesfälle aus natürlichen Gründen leichter auszugleichen. Absichtliche Tötungen seitens der Menschen und Zunahmen anderer anthropogener Gründe in jüngster Zeit haben viele Populationen von Fledermäusen inzwischen sehr stark unter Druck gesetzt. Global könnten Fledermäuse profitieren, wenn politische Maßnahmen sowie Maßnahmen zu Bildung und Arterhaltung ergriffen werden zum Kampf gegen die vom Menschen verursachte Todesrate. Derartige Maßnahmen sind besonders wichtig angesichts der neuen und zunehmenden Bedrohungen [?] im 21. Jahrhundert.

Download PDF of O’Shea et al (2016) here.

Link: https://stopthesethings.com/2017/03/07/inconvenient-truth-wind-turbines-are-the-largest-cause-of-bat-mortality/

Übersetzt von Chris Frey EIKE

 

Anmerkung der EIKE-Redaktion: Laufend ergänzte und aktualisierte Aufzählungen und Nachweise von Veröffentlichungen – allgemeine und Fachveröffentlichungen – zur Windradproblematik finden sich unter dem Titel „Fakten und Quellen zu Windrädern“ hier




Fake News sind ein Problem – Falschinformationen der Medien auch

Jean-Baptiste Moliere  1622 – 1673

„Es gibt nichts Dümmeres, als zu versuchen, die Welt zu verbessern“

 Für die möglichst objektive Information der Bevölkerung sind in einer Demokratie die Medien, also Fernsehen, Radio und Zeitungen, zuständig. Jeder schätzt die Pressefreiheit, die zur Beseitigung so manchen Missstandes beigetragen hat. Die Pressefreiheit erfährt im Grundgesetz besonderen Schutz. Vielen Menschen ist nicht bewusst, dass Pressefreiheit automatisch bedeutet, dass die Medienleute wie Aktivisten, die gezielt Falschmeldungen ins Internet setzen, ebenfalls in einem gesetzfreien Raum handeln. Törichterweise werden die Medienleute als qualitativ-charakterlich über dem Rest der Bevölkerung stehend eingestuft. Tatsächlich aber benehmen sie sich im rechtsfreien Raum „völlig normal“. Sie handeln ihren eigenen Interessen entsprechend, verbreiten die von ihnen bevorzugte Ideologie und zielen auf Gewinne beziehungsweise nicht-Pleite-gehen oder Einschaltquoten.

Weil die Menschen nicht ständig darüber nachdenken, dass die Medien, die uns seit  Kindesbeinen begleiten, in einem rechtsfreien Raum handeln, unterschätzen sie das Ausmaß der  Falschinformation gewaltig. Tatsächlich produziert die jahrzehntelange Gehirnwäsche durch die Medien bei einem hohen Prozentsatz der Bevölkerung sehr falsche Vorstellungen bei zahlreichen Sachthemen. Wir leben in einer Art Wahnwelt.  

Die deutschen Medien sind heute einheitlich grün (links). Etwaige Ausnahmen spielen keine Rolle. Entsprechend sind alle etablierten Parteien in Deutschland heute grün. Fakten, die nicht mit grüner Ideologie in Einklang sind, werden nicht/kaum veröffentlicht und wenn sie gebracht werden, werden sie nicht selten schlicht als Lügen eingestuft.

Einige Beispiele

In Fukushima waren etwa 18.000 Todesfälle zu beklagen. Nicht ein einziger Mensch starb auf Grund radioaktiver Strahlung (WHO und UNSCEAR). Das Abschalten der Kernkraftwerke in Deutschland ist die Folge von Medien-Panikmache. Tatsächlich ist radioaktive Strahlung bis zu einer gewissen Dosis hinauf gesundheitsfördernd, wirkt wie impfen

In den vergangenen Jahren befragte ich, wenn es sich so ergab, eine Anzahl Mitbürger: „Wie groß ist der Prozentanteil des CO2, also von Kohlenstoffdioxid, an der Luft?“ Die bis auf eine extrem abartigen Antworten reichten bis „80 Prozent“, die meisten lagen bei „20“ bis „30 Prozent“, also dem mehr als Fünfhundertfachen (!) verglichen mit den richtigen etwa 0,039 Prozent. Etwas mehr Faktennähe ist wünschenswert, denn immerhin geht es um das „vom Menschen verursachte schlimme Gas, das uns (angeblich) eine Klimahölle bescheren wird“. Tatsächlich ist es leicht zu beweisen, dass Kohlenstoffdioxid keinen Einfluss auf das Klima hat. Beim angeblichen CO2-Kohlenstoffdioxid-Klima-Zusammenhang geht es um die größte Lüge der Menschheitsgeschichte.

Alle Windräder und Fotovoltaik-Anlagen sind also unsinnig. – Selbst wenn man in seinem Eifer, das CO2 zu bekämpfen, statt der bereits errichteten 27.000 schließlich 270.000 Windräder aufstellen und Deutschland komplett mit Fotovoltaikanlagen zupflastern würde, könnte der Strombedarf Deutschlands auf diese Weise nicht gedeckt werden, weil nachts und bei Windstille in ganz Deutschland, was nicht selten vorkommt, keine Elektrizität geliefert würde. Die vorhandenen Kohle-, Gas- und Kernkraftwerke werden zum Füllen der Elektrizitätslücken also in jedem Fall weiterhin benötigt. Kohle-, Gas- und Kernkraftwerke können aber, eben weil sie nur noch zum Lückenfüllen gebraucht werden, nicht mehr wirtschaftlich betrieben werden. Deutschland ist das einzige Land der Erde, das sich Anlagen zur Elektrizitätsgewinnung zweimal nebeneinander leistet. – Immer wieder liest man in der Zeitung, dass eine in die Tausenden gehende Zahl an Haushalten von den Windrädern eines bestimmten Windparks komplett mit Elektrizität versorgt werde. Viele Leser glauben das sicherlich und denken die „Erneuerbaren Energien“ machen Sinn. Leserbriefe, in denen man die Aussage kritisiert, weil bei Windstille keine Elektrizität produziert wird, werden nicht gebracht. Man kann gegen diese Art vorsätzlicher Volksbelügung nichts machen, niemand hilft, weder die Gerichte, Berlin, Brüssel, die UNO  –  die Nato.

Einseitig, falsch werden nicht nur grüne, sondern auch eine Fülle von Wirtschaftsthemen abgehandelt, Ergebnis: Die Soziale Marktwirtschaft, der wir unseren historisch einmaligem Wohlstand, auch in breiten Schichten der Bevölkerung verdanken, wird in Misskredit gebracht. „Wenn man die Bürger im Lande fragt, ob die Soziale Marktwirtschaft die Reichen reicher und die Armen ärmer macht, dann stimmen 77 Prozent der Bürger dieser Aussauge zu. Für die Ungerechtigkeit in Deutschland machen 52 Prozent die Soziale Marktwirtschaft verantwortlich. Eine Mehrheit von 51 Prozent fordert sogar eine grundlegende Veränderung des Wirtschaftsmodells.“ (Frank Schäffler, Prometheus – das Freiheitsinstitut)  

Im Zusammenhang mit der EURO-Europa-Krise oder auch der US-Wirtschaftskrise wird in den Medien nur noch von Marktwirtschafts- und von Kapitalismusversagen und der Schuld der Banken geredet. Die Banken waren an all dem Irrsinn beteiligt, schon weil sie mit der Finanzierung von Unternehmen und Staaten befasst sind, aber die entscheidenden Fehler wurden von versagenden Regierungen/Politikern gemacht. In den USA setzten Politiker die Hypothekenbanken massiv unter Druck, die Hausbeleihung „bis übers Dach“ hinauf anzuheben. – Der gemeinsame Euro konnte nur funktionieren, wenn die in den einzelnen Ländern sehr unterschiedliche Wirtschafts- und Sozialpolitik zügig angeglichen würde. Die Politiker, die Regierungen, Brüssel sahen, dass in dieser Hinsicht so gut wie nichts geschah, unternahmen nichts und so nahm die unheilvolle EZB-Zinspolitik mit der Folge der Enteignung der Sparer ihren Lauf. – Wie wenigen Bürgern ist „Target 2“ ein Begriff, die Tatsache, dass die früher einmal solide Deutsche Bundesbank vergewaltigt wurde, einen nicht besicherten 800 Milliarden-Euro-Kredit an andere Länder zu geben?

Es gibt eine Fülle weiterer wichtiger Sachthemen, zu denen große Teile der Bevölkerung dank der versagenden Medien keine Kenntnis oder falsche Vorstellungen entwickelt haben.

Offensichtlich basiert die Demokratie mit ihrer Idee, die möglichst objektive Information der Bevölkerung durch Medien vornehmen zu lassen, die machen können, was immer sie wollen, auf einem schwerwiegenden Konstruktionsfehler, der dringend beseitigt werden sollte.

Niemand möchte staatliche Kontrolle. Helfen wird

DAS WUBAFI 

DAS (WIRKLICH) UNABHÄNGIGE BUNDES-AMT FÜR INFORMATION,

ein Gegengewicht zu der oft massiven Falschinformation durch die Medien.

Die Details zu dieser neu zu schaffenden Institution, die den Konstruktionsfehler der Demokratie beseitigt, ohne die Pressefreiheit zu berühren, bringt das Buch 

DEUTSCHLAND   das glaubt man nicht          ISBN 978-3-943168-93-8

Darüber hinaus werden die Falschinformationen zu zahlreichen Sachgebieten, mit denen die Bevölkerung insbesondere in Deutschland überschüttet wurde, zurechtgerückt. Zu keinem der Buchabschnitte sind Vorkenntnisse nötig. Hilfreich ist allerdings die Bereitschaft, auch eine bereits festgefügte Vorstellung zu irgendeinem Sachverhalt noch einmal auf den Prüfstand zu stellen. Einige wenige „Stichworte“ zum sehr detailliert durchdachten WUBAFI: Das WUBAFI kümmert sich nicht um die täglichen Äußerungen der Medien. Es befasst sich, durch Umfragen ermittelt, mit Sachgebieten, zu denen große Teile der Bevölkerung dank der versagenden Medien falsche Vorstellungen entwickelt haben. Ein Gesetz zum WUBAFI zwingt alle Medien, also Fernsehen, Radio und Zeitungen, die jeweilige Ausarbeitung des WUBAFI zu bringen. Es bleibt den Medien überlassen, die übrigen Zeiten und Seiten für Kritik an den Ausführungen des WUBAFI zu nutzen. Die Pressefreiheit bleibt also unangetastet. Die Information der Bevölkerung wird sich massiv verbessern. Das spezielle Verfahren, mit dem die Persönlichkeiten des Leitungsgremiums des WUBAFI ausgewählt werden, sorgt dafür, dass sie anders als beispielsweise die Richter an den höchsten deutschen Gerichten oder auch der Präsident des Bundesrechnungshofes unabhängig sind von der Politik. 

Der Start des WUBAFI     

Ein neues wirklich unabhängiges Bundesamt für Information, ein WUBAFI, ist für zahlreiche Menschen gewöhnungsbedürftig. Im Übrigen: Jedermann fällt es schwer, sich einzugestehen, dass er bei so sehr vielen Sachthemen so nachhaltig an der Nase herumgeführt wurde. – Es ist nicht die Schuld der Medien, dass die Demokratie hinsichtlich der möglichst objektiven Information der Bevölkerung einen groben Konstruktionsfehler aufweist. Übermäßigen Eifer mitzuhelfen, diesen Fehler zu korrigieren, werden sie nicht entwickeln. Sie werden die neue Idee, die Demokratie grundlegend zu verbessern, kaum verbreiten.

Die Wahnwelt, in der wir leben

Wir leben in einer Welt nachhaltiger Falschinformation. Entsprechend töricht sind zahlreiche politische Maßnahmen. Von unsinnigen Subventionen beflügelte Unternehmen verstärken die Fehlentwicklung durch entsprechende irreführende    Werbung. Unternehmen mit perfektem Faktenwissen wagen es nicht, Klartext zu sprechen, weil sie befürchten, von den Medien zerrissen zu werden. So manche Forschungseinrichtung sichert ihr Budget inzwischen durch „wissenschaftsferne Einseitigkeit“. Planwirtschaft verdrängt die Marktwirtschaft. Die Freiheit des Einzelnen wird eingeschränkt.

Es gibt nur eine Stelle, an der dieser gordische Knoten gesellschaftlicher Fehlentwicklung aufgedröselt (durchschlagen) werden kann: Die Information der Bürger muss durch ein WUBAFI  –  wie sonst?  – in Ordnung gebracht werden. Viele hundert Milliarden stehen dann für etwas Sinnvolles zur Verfügung. Nicht nur für die (nützlichen) Aasfresser unter den Windrädern kommen dann schlechtere Zeiten. Weil ihre unlauteren Einnahmen wegfallen, werden all die aktuellen Profiteure alles daran setzen, zu verhindern, dass die Demokratie in Ordnung gebracht wird.

Seit Jahren liefert eine große Zahl von Experten – oft nach Ende der Berufslaufbahn, also finanziell unabhängig – hervorragende Ausarbeitungen zu einzelnen Sachthemen, aber ihre Schriften, ihre Bücher erreichen kaum je die breite Öffentlichkeit. Die Beseitigung des skizzierten Konstruktionsfehlers der Mediendemokratie würde ihnen helfen.

Das WUBAFI ist zunächst kein Selbstläufer. Eine „kritische“ Anzahl von Bürgern muss diese drei Textseiten lesen, dann wird es schnell gehen.

Wer könnte helfen, könnte ein eigenes Interesse haben, den Staat in Ordnung zu bringen?  

Die Universitäten, Studenten – soweit sie sich eigenständiges Denken bewahrt haben. Es geht nicht um Revolution, es geht um Demokratie-Evolution.

Einige Unternehmen/Verbände könnten sich – bevor sie angesichts der derzeitigen Politik sowieso untergehen – zusammenschließen, um deutliche Worte zu sagen. Für sie könnte das WUBAFI die Rettung bedeuten.     

Größte Aufmerksamkeit wird ein Fernsehsender, wird eine Zeitschrift erreichen, sobald das hier skizzierte Thema „nachhaltig“ aufgegriffen wird.

Vielleicht finden sich jemand, der ein paar Millionen Euro in die Hand nimmt, den Bürgern das skizzierte Demokratieproblem und die Problemlösung durch entsprechende Öffentlichkeitsarbeit deutlich zu machen.   

Im Denken unabhängig gebliebene und heute eher isolierte Abgeordnete nicht nur im Bundestag sollten die Idee des WUBABI aufgreifen.

Die Partei, die die geschilderte Problematik in ihr Parteiprogramm aufnimmt, wird mehr als zehn Prozent an Stimmen zusätzlich gewinnen.




Infraschall – der Bumerang der Energiewende

Unhörbarer aber biophysiologisch wirksamer Schall ist keine Science Fiction, sondern eine zunehmende Bedrohung für die Gesundheit.  Zunächst ein paar physikalische Grundlagen: Schall ist die Druckänderung in einem Medium wie z.B. Luft und breitet sich wellenförmig um die Quelle aus.  Je tiefer die Frequenz, desto weiter wird Schall in der Luft transportiert.  Sehr tiefe Frequenzen werden zudem auch durch geschlossene Gebäude hindurch übertragen.  Durch Schallreflexionen und Überlagerungen kann er dann örtlich zu überhöhten Schalldruckwerten führen. Generell werden Töne und Geräusche über Frequenz, Klangfarbe und Lautstärke beschrieben.   Das menschliche Gehör kann Frequenzen etwa im Bereich von 20.000 Hz, also Schwingungen pro Sekunde (hohe Töne) bis 20 Hz (tiefe Töne) hören.  Der Schallbereich oberhalb einer Frequenz von 20.000 Hz wird als Ultraschall, unterhalb von 200 Hz als tieffrequenter Schall, unterhalb von 20 Hz als Infraschall bezeichnet.  Sowohl Infra- als auch Ultraschall werden vom Ohr nicht mehr wahrgenommen, für Infraschall hat der Körper aber eine subtile Wahrnehmung, und manche Menschen sind für tieffrequenten Schall besonders empfindlich.

In der Natur sind tieffrequente Schwingungen allgegenwärtig.  Beispielsweise wird das Meeresrauschen über viele hundert Kilometer in der Atmosphäre übertragen, manche Zugvögel orientieren sich daran.  Der Schalldruck natürlicher Geräusche im Infraschallbereich ist allerdings recht gleichmäßig auf die verschiedenen Frequenzen verteilt und wird vom Menschen nicht als störend empfunden. Der Infraschall von Windkraftanlagen ist noch kilometerweit messbar(1).

Demgegenüber trifft der Mensch auf technisch erzeugten Infraschall oft in seiner nächsten Umgebung.  In Wohngebieten kommen im Zeitalter der Energieeffizienz-Vorschriften für Neubauten immer häufiger Luftwärmepumpen als Energiequelle zum Einsatz, die in der Anschaffung günstiger als viele andere Heizsysteme sind.  Im Betrieb sind sie aber häufig lästig für die Nachbarn, wenn die Kompressoren zu laut sind und zu lange laufen.  Noch problematischer sind Windkraftanlagen, insbesondere die modernen Großanlagen, die zumeist vor Dörfern und Siedlungen in geringem Abstand zur Wohnbebauung platziert werden.  Bei jedem Durchgang eines Rotorblatts vor dem Mast wird eine Druckwelle erzeugt, viele Menschen nehmen diese als periodisches „Wummern“ wahr, manchmal auch im Abstand von mehreren Kilometern.

Die Folgen von technisch erzeugtem Infraschall werden erst allmählich verstanden.  Etwa 10 – 30 Prozent der Bevölkerung sind für Infraschall empfindlich.  Diese Menschen, in Deutschland mehrere Millionen, entwickeln zahlreiche Symptome, die wir Ärzte erst allmählich zuordnen lernen.  Die niederfrequenten Schwingungen aus Kompressoren und Windkraftanlagen erzeugen bei diesen Menschen Stressreaktionen, die sich u.a. in Schlafstörungen, Konzentrationsstörungen, Übelkeit, Tinnitus, Sehstörungen, Schwindel, Herzrhythmusstörungen, Müdigkeit, Depressionen und Angsterkrankungen, Ohrenschmerzen und dauerhaften Hörstörungen äußern.  Physiologisch gesehen kommt es u.a. zu Schädigung der Haarzellen des Corti Organs der Hörschnecke und zu Dauerreizungen in Hirnarealen wie z. B. dem Mandelkern (Amygdala, Angstzentrum)(2).  Wirkungen auf Herz und Gefäße mit krankhaften Veränderungen des Bindegewebes in den Arterien am Herzbeutel (Perikard) wurden bei langjährig Schallexponierten und im Tierversuch nachgewiesen(3).

Die Betroffenen können den Gesundheitsbeeinträchtigungen und Belästigungen nicht entrinnen.  Sie sind oft über einen langen Zeitraum zunächst unbemerkt wirksam.  Eine neurobiologische Gewöhnung empfindlicher Personen an technischen Infraschall ist nicht bekannt.  Oft wird fälschlich behauptet, dass die Symptome mit der persönlichen Einstellung der Betroffenen gegenüber den Infraschallquellen zu tun habe, eine positive Einstellung gegenüber der heutigen Energiepolitik also vor Infraschall-Symptomen bewahre.  Das ist leider in der medizinischen Praxis nicht zu beobachten, die Symptome treffen alle Empfindlichen gleichermaßen.  Zahlreiche internationale Studien wurden hierzu in den vergangenen Jahren durchgeführt, in Deutschland ist diese Forschung allerdings noch kaum entwickelt und auf politischer Ebene nahezu unbekannt.

Treten die Symptome aber ein, können Betroffene kaum reagieren.  Wer in einem von tieffrequentem Lärm und Infraschall beeinträchtigtem Wohngebiet lebt, kann in der Regel nicht so einfach wegziehen, wenn er dafür z.B. sein Haus verkaufen müsste, das durch Windkraftanlagen in der Nähe stark an Wert verloren hat.

*** Übernommen mit freundlicher Genehmigung von Deutscher Arbeitgeber Verband e.V. (DAV), erschienen am 27. März 2017

Bitte lesen Sie dort weiter und finden Sie dort auch die angegebenen Quellen:

Infraschall – der Bumerang der Energiewende

***

Auch auf Eike informierten wir unsere Leser zu diesem Thema des Öfteren. Nachfolgend eine kleine Zusammenstellung  was ich, Andreas Demmig dazu gefunden habe, mit Textschnipseln:

Die unheimlichen Wirkungen des unhörbaren Infraschalls von Windkraftanlagen

Dabei gilt die Regel, je größer die Blätter, umso höher der Infraschallanteil. Je windschwächer ein Gebiet, wie Süddeutschland, umso größere WKA werden aus Gründen der Energieeffizienz erstellt.

Die Rotorblätter der WKA gehören gegenwärtig zu den größten und effektivsten Infraschallerzeugern, die es in der Industrie gibt

Offizielle „Schallmessungen“ von Windrädern – ein Skandal?

Es fängt damit an, dass WEA-Planungen und die „genehmigungsrelevanten“ Schallprognoseberechnungen i.d.R. in Deutschland nach der DIN 9613-2 erfolgen. Nach diesen Planungs- und Genehmigungsregularien werden Schall-Immissionsbelastungen unterhalb von 63 Hz nicht berücksichtigt.

Das Umweltbundesamt stellt fest: Infraschall ist schädlich

Eine detaillierte Analyse der verfügbaren Literatur zeigt, dass weitgehend auf den tieffrequenten Bereich konzentrierter Schall schon bei niedrigen Pegeln das mentale Wohlbefinden deutlich beeinträchtigen kann. Mit zunehmender Verschiebung zu tiefen Frequenzen bis in den Infraschallbereich verstärkt sich dieser Effekt.

Infraschall der Windkraftanlagen treibt Deutsche aus ihrem Heim

Die Spiegel TV Bericht umfasst die neueste deutsche Forschung zu dem durch WKAs erzeugten Infraschall; er beschreibt die tragische Geschichte von einer anderen Bauernfamilie (Konrad Saum), die auch gezwungen wurden, ihr geräumiges Einfamilienhaus aufzugeben

Ausgewogenheit: Was der eine darf, darf der anderen noch lange nicht. Der Kampf um Informationen bei Negativ-Beispielen aus der Windkraft

Wobei freilich nicht unerwähnt bleiben soll, dass das Magazin Erneuerbare Energien sich als eine Art Sprachrohr für die Branche versteht; kommt aber abschließend zur Überzeugung, dass der Beitrag zu einseitig negativ gegenüber der Windkraft sei und zu wenig ausgewogen.

Merkwürdigerweise, fehlt diese Forderung immer dann, wenn es um Hochjubeln der Energiewende geht. oder, um die Verdammung der „Atomkraft“ geht. Diese dürfen und sollen so einseitig sein, wie nur möglich. Lückenpresse eben.

Energiewende mit Anstand – Windräder mit Abstand

In Abrede wird auch die Lärmbelästigung der Anwohner gestellt (Einbildung), Infraschall hört man nicht, also gibt es das nicht. Gerade in ländlichen Gegenden, wo man nachts bei geöffneten Fenstern das Schnarchen des Nachbarn hören kann, werden die Windgeräusche der Flügel als sehr unangenehm empfunden.

 

Wer noch mehr Informationen lesen möchte, hier eine umfangreichere Zusammenstellung

Fakten und Quellen zu Windrädern

Für den Laien ist es aber schwierig, Überblick und leichten Zugang zu verlässlichen Beiträgen und Quellen zu erhalten. Diesem Problem wird hier abgeholfen. Beispielsweise können jetzt Flyer von Anti-Windkraft-Bürgerinitiativen den Link auf die vorliegenden Zusammenstellung nennen, so dass kein wertvoller Platz für den eigentlichen Flyer-Text verloren geht.




Er sieht ein bisschen aus wie ein Agent! – aber sie wissen nicht was sie tun !

Am Sonnabend dem 18.3.17 erhielt ich von einer guten Bekannten eine Mail folgenden Inhaltes:

Lieber Herr Limburg, ich habe soeben eine Denunziation über Sie als Klimaskeptiker im Spiegel gelesen. Ein glänzendes Muster der linksliberalen Arroganz und Ignoranz. Man kann nicht einmal wütend sein.

Doch man wird den Gedanken nicht los, dieses Land arbeite eifrig an seiner Selbstzerstörung. Immer öfter, wenn ich diese „Öffentlichkeit“ bellen und denunzieren höre, muss ich daran denken, was wohl diese Leute in der Nazizeit gemacht hätten. Und wissen Sie, ich glaube, heutige Gesinnungsethiker und humanistische Speichellecker würden genau das tun, wofür sie ihre Vorfahren gegeißelt hatten.

Ich möchte Sie nur meiner Unterstützung  versichern. Lassen Sie sich nicht unterkriegen.

Anmerkung: Die Schreiberin hat noch die Sowjetunion im Original erleben dürfen.

Ich war zunächst nicht sicher welchen Beitrag sie meinte, vermutete aber sofort, dass dies die geplante Veröffentlichung eine Gruppe von 3 Studenten der Münchener Journalistenschule sein müsse, die 14 Tage zuvor mit mir ein Fernseh-Interview zum Thema Klimawandel gedreht hatten. Mit im Mittel vielleicht 25 Jahren kamen sie mir zwar als Studenten schon etwas alt vor, aber in der Generation Praktikum findet eben mancher etwas später seine wahre Berufung.

So war dann abgesprochen, dass sie daraus auch einen Artikel erstellen und verschiedenen Medien anbieten wollten. Bei Bento waren sie dann gelandet. Also suchte ich den Beitrag und fand ihn dann bei eben dieser „studentische Schülerzeitung „ von Spiegel Online, wie sie Peter Heller von Science-Sceptical ein wenig unsicher, was sie nun wirklich ist, nannte. Unter der Überschrift

„Grün: Herr Limburgs Kampf gegen die Windräder“.

Das falsche Deutsch in der Überschrift fiel den Machern wohl bald auf, denn kurze Zeit später wurde der Titel geändert in:

„Grün: Dieser Mann zweifelt am Klimawandel – und hat damit viel Erfolg“.

Bento´s Chefredakteur Ole Reißmann der beim Erstellen des Artikels wohl seine Finger mit im Spiel hatte (siehe weiter unten) rühmt sich damit, dass Bento zu den 20 meistgelesensten deutschsprachigen Nachrichtenseiten gehört. Immerhin steht es im Webranking Portal Alexa auf dem achtbaren Platz 437 (je niedriger desto besser) aber zum Mutterblatt Spiegel Online, mit Rang 16, ist immer noch ein beträchtlicher Abstand. Vielleicht – so dachten wohl die Macher von Bento- hilft es ja das Ranking zu verbessern, wenn man kräftig auf Abweichler von der Regierungslinie eindrischt. Und da kam Rentner Limburg gerade recht. Und deshalb war der Artikel alles andere als neutral, von positiv gar nicht erst zu reden.

Denn, auch nach mehrmaligen Durchlesen, musste ich leider feststellen: Meine gute Bekannte – und auch einige weitere, die sich kurze Zeit später meldeten, hatten leider recht. Der Beitrag – im Duktus etwas angestrengt frisch, bemüht fröhlich, jugendlich gehalten, war in erster Linie- und das sollte so ein- diffamierend. Und enthielt zudem kräftige sachliche Fehler.

Doch statt die „Klimaleugner“: O-Ton „Das Leugnen des menschgemachten Klimawandels hat er sich selbst beigebracht.“ damit – wie deutlich beabsichtigt- nur in die Spinnerecke zu stellen, passierte auch etwas weniger Beabsichtigtes. Meine Bekanntheit und damit die von EIKE wurde kräftig angehoben. Bis heute haben über 430 Leser den Artikel geteilt, und die darin eingeblendete Videosequenz des Böhmermann Interviews (ja, der Böhmermann, damals noch ein fast unbekannter Gaglieferant des großen Harald Schmidt) schnellte von rd. 5000 Views (am Sonnabend nachmittag) auf bis jetzt über 7000 hoch.

Video Ausschnitt der Harald Schmidt Show mit dem  Interview durch Jan Böhmermann mit dem Autor. 

Man glaube ja nicht, dass das alles nur Anhänger der Klimakirche waren, sondern es sind sicher auch viele darunter, die endlich Fakten für ihren schon lange gehegten Verdacht bekommen, dass irgendetwas mit der Story vom Klimaschutz wohl nicht stimmen würde. Zustimmende Mails und Kommentare bestätigen das. Nicht von ungefähr wird der Klimaschwindel von immer weniger Deutschen geglaubt, wie der Deutschlandfunk vor kurzem etwas jammernd berichtete.

Warum fällt mir dazu nur der schöne Spruch von Mark Twain ein, dem Meister der Spruchwahrheiten: „Als ich 14 war, fand ich meinen Vater unerträglich dumm, als 21 wurde musste ich erstaunt feststellen wieviel dieser alte Mann in den vergangenen 7 Jahren hinzugelernt hatte.“

Darum erlaubte ich mir den drei Studenten-Autoren die folgende Mail zu schicken:

Liebe Frau Vu,

gerade lese ich Ihren und Ihrer Kollegen Beitrag über mich in Bento. Herzlichen Dank für die kostenlose, wenn auch diffamierend gedachte, Reklame. Hatte ich doch genau so etwas von Anfang an vermutet und Sie haben brav und peinlich genau nach Drehbuch geliefert. Übrigens: Warum haben Sie den schönen Titel mit ein wenig „falscher“ Deutsch so schnell wieder geändert? War er Ihnen doch etwas zu peinlich? 

Nur zur Klärung, bitte gestatten Sie mir eine Frage:

Sagten Sie nicht, Sie und Ihre beiden anderen Kollegen würden TV Journalistik studieren?  

Was ich aber da lese, hat, jedenfalls nach meinem (Rentner-) Verständnis vom Journalismus und dem z.B. von Hajo Friedrichs, kaum etwas zu tun. Neben gelegentlich falschem Deutsch (nun korrigiert), enthält er kaum Fakten, fast nur Propaganda, vorgetragen mit viel herablassender Häme gegenüber Menschen, die anders ticken und dummerweise wesentlich älter sind als Sie, gewürzt mit lustig gedachten Sätzen, garniert von manch sachlichem Fehler. Klar, dass Sie mir vorab nur einen Zitateauszug zur Überprüfung zusandten. Hätten Sie mir den ganzen Beitrag vorab zugeschickt, hätte ich wenigstens die gröbsten Fehler korrigieren können, aber dann hätten Sie mutig vorab Farbe bekennen müssen. Nun ja, Tapferkeit ist nicht jedem gegeben.

Noch´ne Frage:

Wie haben Sie es eigentlich geschafft jede Verlinkung auf unsere Webseite als Primärquelle zu vermeiden? Stattdessen ausschließlich auf die zu verlinken, die (negativ) über uns schreiben, und wo einer vom anderen abschreibt, statt ihren Lesern die Chance zu geben sich direkt an der Quelle zu informieren. Ist das Ihr  Verständnis von Recherche? Genau das nennt man übrigens Propaganda. „Eine Lüge hundertmal wiederholt, wird zur Wahrheit“, wusste schon der alte Goebbels, unseligen Andenkens.

Fazit: Dieser Beitrag sagt mehr über Sie und Ihre Kollegen aus, bzw. das was man Ihnen beibringt, als über mich. 

Sie liefern mir – vermutlich ungewollt- eine Steilvorlage über dieses denkwürdige Ereignis und die dazugehörige Vorgeschichte zu berichten. Den Anfang haben Sie gemacht.

Ich danke nochmals und verbleibe mit freundlichen Grüßen

Ihr

Michael Limburg

Kurz danach passierte etwas Merkwürdiges. Fünf Minuten nach meiner Mail erhielt ich eine Irrläufer Mail von Caroline Wiemann Ko-Autorin des Artikels:

…Ja war klar, dass er das so empfinden wird. Mit der Primärquelle hat er allerdings recht, ich dachte wir hatten auch seine webseite verlinkt oder hat ole[1] das wieder weggemacht?

Noch eine anmerkung meinerseits: mein name ist falsch geschrieben. Wäre lieb wenn du das ole noch sagen könntest, wenn eh noch mit ihm in kontakt bist.

Ansonsten können wir jetzt also gespannt auf limburgs konter sein…

Frau Wiemann wusste also wie ich reagieren würde, und hatte es bewusst provoziert, oder billigend in Kauf genommen.

Doch, noch merkwürdiger- kurze Zeit später meldete sich Frau Vu telefonisch bei mir, äußerte ihre Verwunderung darüber, dass ich den Artikel als diffamierend empfände, beteuerte, dass das niemals ihre Absicht gewesen wäre, und -wenn auch etwas verdruckst- entschuldigte sich schließlich. Als ich ihr sagte, wenigstens die gröbsten Schnitzer hätte sie vermeiden können, wenn sie mir den Artikel vorher gezeigt hätte, meinte sie, dass sie niemals Artikel vorab zur Kenntnisnahme gäbe, um eben unbeeinflusst zu bleiben. Das sah man dann ja auch.

Auf die verschiedenen Fehler, die durchgängig tendenziösen Secondhand-Weblinks und besonders auf die unsägliche, allen Fakten widersprechende Diffamierung Fred Singers angesprochen, glaubte ich ihre Äußerungen so zu verstehen, dass nicht allein sie die Urheberin war, sondern wohl noch jemand anders Hand (siehe Fußnote zu Ole Reißmann) an den Artikel gelegt hatte. Sie sagte mehrmals resignierend – nun ja, jetzt steht ja mein Name unter dem Artikel.

Außerdem, so Frau Vu weiter, hätten sie auch versucht direkt die Gegenseite zum Mitmachen zu gewinnen, sie hätten das PIK und einige Universitäten angesprochen, aber als die erfuhren wer ihr Gegenüber sein würde, hätten alle abgesagt. Das wiederum so sagte ich ihr, zeigt klar, dass diese Leute unter dem Vorwand uns nicht aufwerten zu wollen, kneifen. Und das nur deshalb, weil sie unseren Argumenten nichts entgegen setzen können. Sie wollen vermeiden den Kürzeren zu ziehe.

Die Crux insgesamt sei, so sagte ich weiter, dass Journalisten selten überhaupt eine Ahnung davon haben, worüber sie berichten wollen/müssen, aber dennoch Stellung beziehen wollen/müssen.

Im Nachgang empfand ich diesen Anruf als mutig. Anderseits aber auch als erschreckend, zeigte er mir doch glasklar auf, dass Journalistenstudenten heute nicht mehr zwischen Propaganda und faktenbasierter Berichterstattung unterscheiden lernen. Jedenfalls dann nicht, wenn es gilt über politisch incorrecte Mainstreamabweichler zu schreiben. Dann ist nicht nur jede Propaganda, egal ob subtil oder grob vorgebracht, nicht nur erlaubt, sondern sogar zwingend erforderlich. Sie ist Voraussetzung, um überhaupt in einem der Medien veröffentlicht zu werden. Und die armen Studenten – wie viele ihrer Berufskollegen auch-  merken noch nicht einmal den Unterschied.

Denn sie wissen offensichtlich nicht, was sie tun.

Hinweis: Eine nette Glosse zu diesem Glanzstück von Gesinnungsjournalismus unserer tapferen drei Schreiberlein mit freundlicher Unterstützung der Bento Chefredaktion findet sich schon bei ACHGUT hier

Anhang

Eine kurze Geschichte darüber wie ein Bento-Beitrag und ein Fernsehinterview zustande kommt, die ich meinen Lesern nicht vorenthalten will.

Mitte Februar erhielt ich über EIKE eine Mail von einer mir bis dahin unbekannten Vanessa Vu,

für den Münchner Fernsehsender AFK TV plane ich gerade eine Sendung zu „Alternativen Fakten“. Es geht dabei um Gegendarstellungen. Gerade zum Thema Klimawandel gibt es ja sehr unterschiedliche Positionen. Würden Sie grundsätzlich für ein Interview bereitstehen, um uns Ihre Sicht der Dinge zu erläutern? Wir würden uns sehr freuen…

Ich fragte ironisch nach, wie sie bez. EIKE und Klimawandel auf „Alternative Fakten“ käme, sagte aber gleichzeitig unsere grundsätzliche Bereitschaft zur Teilnahme zu. Nach einigem Hin und Her, wurde dann der Drehtermin für den 2. März am Münchner Flughafen festgelegt. Man wollte mich aus der Ausgangstür kommend filmen und dann das Interview führen und aufzeichnen. So geschah es auch. Mich erwarteten, so mein Eindruck, drei nette junge Leute,– die späteren Autoren des Bento-Beitrages- die mich dann mehrfach aus der Gatetür kommend filmten und mich später auf der Terrasse und im Flughafen Café interviewten.

Soweit wie abgesprochen.

Um die Reisekosten für die Journalistenschule zu senken, wollten sie dazu noch einen Artikel schreiben und den verkaufen. Kurze Zeit später bekam ich per Mail von Frau Vu die Bitte, des Inhalts der Artikel würde bei Bento erscheinen und wörtliche Zitate, die sie im Artikel bringen wollten, möge ich überprüfen und ggf. zu korrigieren. Ich wundere mich zwar ein wenig warum sie mir nicht gleich den ganzen Artikel vorab zusenden wollte, tat es aber – am selben Tag- wie erbeten.

Im Folgenden ihre vorgeschlagenen Zitat, in Kursiv meine Ergänzungen:

  1. “Warum sollte ich kein modernes Transportmittel benutzen, wenn es mir zur Verfügung steht” (…) CO2-Emissionen solle man nicht mit einer Strafe belegen, sondern belohnen, CO2 sei immerhin ein sehr guter Dünger für Pflanzen. Und damit ein Segen für die Sicherung der Ernährung der wachsenden Weltbevölkerung “Deswegen sollte jeder, der CO2 emitiert, nicht malifiziert sondern bonifiziert werden, also noch Geld dazu bekommen.”
  1. “Ich saß allein in diesem „schrecklichen“ jugoslawischen Restaurant”, dass ich so mochte, weil es dort so schmackhafte Cevapcici gab erinnert er sich. Seine Frau war zu einer Antiquitätenmesse gereist. “Beim Warten auf mein Essen ist mir eine Zeitschrift namens PM aufgefallen. Auf dem Titelbild mittig das Brandenburger Tor, links Wüste, rechts Eiszapfen. Und der sinngemäßen Überschrift: Was denn nun? Beides zusammen geht nicht. Da begann ich nachzudenken.”
  1. “Singer hat eine glänzende Karriere als Atmosphärenforscher hingelegt. Er ist der Vater des amerikanischen WettersatellitenprgrammesIm übrigen ist er lebenslang Nichtraucher und warnt vorm Rauchen. Allerdings erlaubte er sich darauf hinzuweisen, dass es für die Krebsgefahr beim passiven Mitrauchen, keine wissenschaftlichen Belege gibt. was völlig stimmt. Seitdem wird er als Knecht der Tabakindustrie diffamiert.
  1. Von da an lädt ihn einmal das ÖR-Fernsehen ein. Die Mainstream-Medien, halten ihn für einen komischen Vogel. “Wissen Sie, ich habe ein Selbstbewusstsein, das mich darüber erhaben lachen lässt.”
  1. “Ich bin noch nie von einer der Ölfirmen bezahlt worden. Ich warte immer auf den großen Scheck, aber leider ist der bis heute nicht gekommen.”
  1. Limburg handelt aus Überzeugung. Das ist doch alles so ein Schwindel, aber mit extrem ernsten und für alle so desaströsen Folgen. Und die dafür Verantwortlichen sind in den knapp 100 jähren von denen sie behaupten, dass dann ihre Prophezeiungen eintreffen, längst alle tot. Da musst du doch heute was dagegen tun.”
  1. (Ironisch) “Meine Frau ist froh, dass ich aus dem Haus komme”

und ergänzend

Und zum Thema, warum ich nicht häufiger eingeladen wurde, noch das hier, weil es wichtig ist. Ich glaube mich zu erinnern, dass ich das Ihnen auch so sagte.

Video: Kein prima Klima – Ist die Welt noch zu retten? Phoenix Runde am 9.12.2010

Die PHOENIX Redaktion wollte mich (wie das bei Talkshows so üblich ist) von Anfang an vorführen. Meinen Wunsch nach Parität – zwei Klimalamisten – zwei  Klimarealisten- wurde nicht weiter beachtet. Man wollte drei Klimalarmisten + Moderator, der sich aber fair verhielt, gegen mich setzen. Deren Problem: Sie hatten sehr große Mühe Leute zu finden, die sich trauten gegen mich anzutreten. Von insgesamt 25 Angefragten (so erklärte man mir das) sagten 22 – z.T. in allerletzter Minute ab.  

Wer dann zusagte – so mein Endruck- war dann auch nicht erste Wahl. Der Meteorologie-Professor Andreas Bott (1) wurde in allerletzter Minute als Notnagel gefragt, weil er Nachbar des Moderators in Bonn war.

……..

(1) Wes Geistes Kind dieser Herr Bott ist, offenbarte er mir in einer Mail vom 14.12.10 im Nachgang zur Sendung, als ich ihn bat beim Faktencheck mitzuhelfen. In dieser Mail bezichtigte er mich zuvor der Lüge und fuhr dann fort: 

„..ich finde es erschreckend, wie leichtfertig sie mit den mitmenschen und insbesondere der nachfolgegeneration umgehen. und das alles nur, um in einem gnadenlosen verschwendertum weiterzuleben. das ist sehr sehr unchristlich und unmoralisch. ich verabscheue es. aber vielleicht wird man sie irgendwann einmal dafuer bestrafen. ich wuerde mich freuen. „ 

Seitdem bin ich bei ihm gesperrt.

Was davon in den Bento Artikel Eingang fand möge der Leser selber überprüfen.

Ergänzend sei mitgeteilt, dass ich zum Zeitpunkt des Interviews bereits 77 Jahre alt war, und meine Vorruhestandsbezüge ab dem 61 Jahr genießen durfte. Ich habe auch nie jahrzehntelang Fernsehgeräte in Westberlin gebaut, sondern kurzzeitig an der Entwicklung von Fernsehsendern bei Telefunken in Berlin mitgewirkt. An der Entwicklung von Farbfernsehern durfte ich später kurzzeitig Dr. Walter Bruch dem Erfinder des PAL Farbfernsehens in Hannover zu Hand gehen. Ein Umstand auf den ich noch heute stolz bin. Walter Bruch wurde übrigens damals in Bezug auf die Honorierung seiner Schlüsselpatente von der Telefunken übel mitgespielt.

[1] Ich vermute, dass es dieser Ole war, der da seine Finger im Spiel hatte: Ole Reißmann, 1983, leitet die bento-Redaktion. Kommt aus dem Netzwelt-Ressort von SPIEGEL ONLINE und hat über kino.to, Hacker und die Snowden-Enthüllungen berichtet. @oler auf Twitter ole.reissmann@bento.de