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Zunahme von Stürmen und Sturmfluten ? Keine Panik !

Manfred Knake*

Die Daten der Forschungsstationen FINO-1 in der Nordsee und FINO-2 in der Ostsee lassen keine Zunahme von Wind und Sturm erkennen, im Gegenteil. Abgesehen vom „Ausreißer“ des Sturmtiefs „Herward“ am 27. Oktober 2017 geht der Trend eher abwärts.

Grafik Fino 1

Daten zusammengestellt von Dipl.Ing. Wilfried Heck: https://sites.google.com/site/naturstromeuphorie/ , 15. Febr. 2018

Grafik Fino 2

Daten zusammengestellt von Dipl.Ing. Wilfried Heck: https://sites.google.com/site/naturstromeuphorie/ , 15. Febr. 2018

Auch haben die Sturmfluten an der Nordsee nicht zugenommen, wie die Daten von der Insel Norderney belegen:

Grafik Pegel Norderney

Grafik nach Daten des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft,

Küsten- und Naturschutz (NLWKN) erstellt

Versicherer nehmen die angeblich infolge Sturm-Zunahme gestiegenen Schäden und Prämien-Erhöhungen gerne zum Anlass, diese auf den „Klimawandel“ zurückzuführen. Richtig ist jedoch, dass der Bauboom der letzten Jahre auch mehr Schäden bei Extremwetter-Ereignissen erwarten lässt, weil es mehr versicherte Objekte gibt.

Darüber berichtete kürzlich SPIEGEL ONLINE (15.02.2018) ausführlich:

Das Geschäft mit der Katastrophe :

„Sturmschäden bei der Bahn? Versicherungen wieder teurer? Konzerne geben gerne dem Klimawandel die Schuld, selbst wenn es dafür keine Belege gibt. Auch Wissenschaftler lassen sich dafür einspannen.“ …

Der pensionierte Meteorologe Klaus-Eckart Puls, ehemaliger Leiter des Wetteramtes in NRW, hat bereits 2009 in einem Beitrag Viel Wind um Nichts – Die prognostizierte Zunahme von Stürmen bleibt aus“ dargelegt, dass es keine Zunahme von Stürmen gibt :

Viel-Wind-um-nichts_Puls_2010  (pdf-Anlage)

Auch der Deutsche Wetterdienst (DWD) hatte bereits 2001 in seiner Veröffentlichung „Die Entwicklung der Sturmhäufigkeit in der Deutschen Bucht zwischen 1879 und 2000“ (pdf-Datei, ca. 128 KB) festgestellt:

„Mitte der 90er Jahre gab es umfangreiche Diskussionen im Küstenschutz, in denen der kontinuierliche Anstieg der Windgeschwindigkeit ab etwa 1970 als „Trend“ gedeutet wurde. Diese Ansicht wurde scheinbar unterstützt durch etliche Messreihen der Windgeschwindigkeit, die dieses Phänomen auch aufwiesen, die aber meist auch erst um 1970 begannen. Tatsächlich handelt es sich aber eben nur um einen kurzen Ausschnitt aus einer langen Reihe, der zufällig den Anstieg einer langen Schwingung umfasst. Einen ähnlichen Schluss hätte man für die Zeiten 1880-1910 oder 1930-60 ziehen können. Jetzt zeigt sich, dass der kontinuierliche Anstieg der letzten drei Jahrzehnte zunächst einmal beendet ist. Die letzten fünf Jahre unserer Reihe des geostrophischen Windes in der Deutschen Bucht gehören zu den windschwächsten Jahren des Jahrhunderts.“

Die Sturmfluthäufigkeit und -intensität in der Nord- und Ostsee hat nicht zugenommen, schrieb auch das Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) in seiner Pressemitteilung vom 26. September 2007 (Die Pressemitteilung wurde inzwischen von der WebSeite des BSH entfernt!).

Auszug:

„Es gibt in Norddeutschland nicht mehr Sturmfluten als vor 50 Jahren. Ein generell steigender Trend bei der Häufigkeit und Intensität von Sturmfluten als Vorbote des globalen Klimawandels ist gegenwärtig nicht erkennbar. Dies ist das Fazit, das Wissenschaftler des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) am Mittwoch in Hamburg zogen. Sie nutzten die Ruhe vor dem Sturm der bevorstehenden Hochsaison im Wasserstandsvorhersagedienst, um über Sturmfluten, die Grenzen ihrer Vorhersagbarkeit und langfristige Entwicklungen zu informieren.

Nach Angaben von Dr. Sylvin Müller-Navarra, BSH-Sturmflutexperte, sei zwar in den letzten 40 Jahren eine jahreszeitliche Verschiebung der Sturmflut-Aktivitäten vom Herbst hin zu den Wintermonaten Januar bis März zu beobachten. Doch dabei handle es sich nicht um durch den Klimawandel beeinflusste Schwankungen, sondern vermutlich um eine natürliche Variabilität, zeigte sich Müller-Navarra überzeugt.“

Und auch der Meeresspiegel steigt nicht „beschleunigt“, wie uns viele Katastrophenmeldungen weismachen wollen. In der Nordsee steigt der Meeresspiegel seit dem Ende der letzten Weichsel-Kaltzeit vor 12.000 Jahren kontinuierlich und unterschiedlich an, mit derzeit 1,7mm im Jahr oder 17cm im Jahrhundert. Der Nordsee-Meeresspiegel lag damals etwa 120m tiefer als heute. Der Küstenschutz passt die Deichbemessungshöhen an den aktuellen Anstieg an. Im Pazifik beträgt der Anstieg zwischen 2mm und 3mm im Jahr, eine Beschleunigung ist nach den dortigen Messdaten nicht erkennbar. Computer-simulierte Szenarien, Modellierungen und Prognosen in die Zukunft, die in Horrorszenarien enden, sind da wenig beweiskräftig. Sie spucken nur das aus, was vorher an Daten eingegeben wurde, mit welcher Intention auch immer…

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)* Dieser Beitrag erschien zuerst bei www.wattenrat.de ;

Anlagen zum Download:

Knake.Stürme.180220

Puls.LP.21(2009).Stürme

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Ehrenrettung eines Moleküls

Alex Baur  (Red. WELTWOCHE Zürich)*

Es ist nicht so, dass der Basler Geologe Markus O. Häring ein Umweltmuffel wäre. Nachdem er seine wissenschaftlichen Sporen in den siebziger und achtziger Jahren mit der ­Suche nach Erdgas auf der halben Welt verdient hatte, wandte er sich schon früh der Geo­thermie zu. In der Schweiz gilt er als Topexperte auf diesem Gebiet. Allerdings gehört Häring zu den seltenen Forschern im Bereich von Alternativenergien, die es wagen, Fehlentwicklungen beim Namen zu nennen.

In seinem neusten Buch, «Sündenbock CO2 – Plädoyer für ein lebenswichtiges Gas», setzt sich Häring mit dem ­famosen Kohlendioxid auseinander – der angeblich grössten Bedrohung ­unserer Epoche. Was hat es wirklich an sich mit diesem Stoff? Wie genau wirkt er sich konkret auf das Weltklima aus? Was wäre, wenn morgen keine fossilen Brennstoffe mehr verfeuert würden? Wir glauben die Antworten zu kennen. Tatsächlich ist einiges ziemlich anders, als man denkt – und wenig sicher. Ein Überblick in neun Stichwörtern:

1 – Kohlendioxid: Es handelt sich um eine Verbindung aus einem Atom Kohlenstoff (C) und zwei Atomen Sauerstoff (O), also ein Molekül. Unsere Atmo­sphäre besteht zu 78 Prozent aus Stickstoff (N), zu 21 Prozent aus Sauerstoff und zu 0,04 Prozent aus CO2. Letzterer Wert hat sich in den letzten sechzig Jahren vor allem infolge der Nutzung fos­siler Brennstoffe und der Herstellung von Zement um einen Viertel erhöht.

2 – Schadstoffe: CO2 ist kein Gift, sondern ein Grundstoff, der hauptsächlich im ­Boden und im Wasser gebunden ist und ohne den es kein Leben gäbe. Eine Erhöhung der CO2-Konzentration in der Luft steigert das Wachstum von Pflanzen markant, was bereits heute messbar ist. Ein Teil des CO2 wird von den Gewässern und vom Boden absorbiert. Das ­gefährlichste Element ist übrigens das Wasser: Ertrinken ist weltweit die dritthäufigste tödliche Unfallursache.

3 – Treibhauseffekt: Neben anderen Gasen sorgt das CO2 dafür, dass ein Teil der Sonnen­einstrahlung als Wärme in der Erdatmosphäre erhalten bleibt, sonst wäre die Erde unbewohnbar. Einen vielfach stärkeren Treibhauseffekt hat das Methan, das etwa auf Reisfeldern entsteht. Bislang verlangt allerdings noch niemand den Verzicht auf Reis. Allerdings verläuft diese Erwärmung nicht linear, sie flacht vielmehr ab, es tritt eine Sättigungsgrenze ein. Zu drei Vierteln ist Wasserdampf für den Treibhauseffekt verantwortlich, der 1896 entdeckt wurde. Wird der Dunst zur Wolke, kann dies ­allerdings auch kühlend wirken, weil die Sonnenstrahlen zurück ins All reflektiert werden.

4 – «Runaway»-Effekt: Gemäss einer weitverbreiteten These könnte die erhöhte Konzentration von Treibhausgasen zu einer erhöhten Verdampfung und damit zu einer explosionsartigen Erwärmung der Erdatmosphäre führen. Markus O. Häring bezweifelt diesen Rückkoppelungseffekt allerdings; man wisse zu wenig über das von zahlreichen Einflüssen (Niederschlägen, Meeresströmungen, Wind et cetera) bestimmte Geschehen am Himmel.

5 – Erdtemperatur: Dass es in den letzten hundert Jahren wärmer wurde, ist eine Tat­sache. Warum das so ist, weiss niemand mit ­Sicherheit. Es gab Zeiten, in denen es wärmer (etwa das Mittelalter) oder auch kälter (etwa die Eiszeiten) war. Mögliche Ursachen gibt es viele (Verschiebung der Erdachse, Meteoriten, Vulkane, Sonnenaktivität), beweisen lässt sich nichts. Tatsache ist: Kältephasen sind für die Menschen bedrohlicher als Wärmephasen.

6 – Statistiken: Untersuchungen im Eis zeigen, dass die Wärmephasen des Klimas stets von einer erhöhten CO2-Konzentration begleitet waren. Doch damit ist die Frage von Ursache und Wirkung nicht beantwortet. Tatsächlich war die Temperaturkurve der CO2-­Kurve stets etwas voraus.

7 – Klimaabkommen: Obwohl die Schweiz dank einem fast abgasfreien Strommix (Wasser/Atom) pro Kopf viel weniger CO2 produziert als vergleich­bare Industrieländer, hat sie sich die weltweit höchsten Ziele gesetzt. Die Zielsetzung ist freiwillig, Schwellenländer wie China, Indien oder Brasilien begnügen sich damit, den CO2-Ausstoss etwas weniger stark ansteigen zu lassen. Mit der Umstellung von Kohle auf Erdgas haben die USA ihre Emissionen mehr reduziert als alle andern.

8 – CO2-Export: Lenkungsabgaben können zwar den Verbrauch an fossilen Brennstoffen reduzieren, bringen unter dem Strich aber oft nichts. Denn sie ­können auch dazu führen, dass energie­intensive Prozesse einfach ins Ausland verlagert werden. So ging der Treibstoffverkauf in der Schweiz in den letzten Jahren zwar zurück – aber nicht, weil weniger Auto gefahren würde, sondern weil wegen des hohen Frankens mehr im Ausland getankt wird.

9 – EROI: Auch wenn die ganz konkreten Auswirkungen diverser Gase auf das Klima alles andere als gesichert sind, gibt es gemäss Häring gute Gründe für einen möglichst umweltschonenden Umgang mit den Ressourcen. Die Zauberformel lautet EROI (Energy return on investment): Entscheidend ist die Gesamtrechnung. Windräder und Solarpanels mögen als grün gelten; misst man aber den Verbrauch an Ressourcen und grauer Energie (Herstellung, Bau, Unterhalt, Stromspeicherung) am Ertrag, weisen sie eine schlechtere Öko­bilanz aus als etwa Wasser- und Atomkraft­werke. Auch Elektrofahrzeuge sind unter diesem Aspekt nicht a priori umweltfreundlich. Letztlich plädiert Häring für mehr Köpfchen und weniger Hysterie.

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Markus O. Häring: Sündenbock CO2 – Plädoyer für ein lebenswichtiges Gas. Carnot-Cournot-Verlag. 190 S., Fr. 29.–

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)* Anmerkung der EIKE-Redaktion :  Dieser Artikel ist zuerst erschienen in WELTWOCHE Zürich :

Ehrenrettung eines Moleküls | Die Weltwoche, Ausgabe 7 (2018) | 15. Februar 2018; http://www.weltwoche.ch/

EIKE dankt der Redaktion der WELTWOCHE und dem Autor Alex Baur für die Gestattung des ungekürzten Nachdrucks.

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Meeresspiegel-Hysterie: Spekulationen vs. Fakten

Klaus-Eckart Puls

    Zu den Messungen und Fakten:

(1) Satelliten-Messungen

Seit 1993 werden diejenigen Satelliten-Daten publiziert [4], auf welche sich aktuell die Medien und letztlich die Original-Publikation [5] berufen. Diese Daten zeigen zwar einen fortgesetzten Anstieg von ca. 3 mm/yr, allerdings in einer linearen Regression (Abb.1) :

                                                                         Abb.1 SAT-Daten AVISO [4]

Von einer Beschleunigung des Anstieges findet sich darin keine Spur! Im Gegenteil: Im Zeitraum der letzten 2 Jahre – Aug. 2015 bis Nov. 2017 – zeigen die Daten sogar nahezu eine Stagnation des Anstieges (==> geglättete Kurve ganz unten!).

(2) Pegel-Messungen

In den letzten Jahren sind eine Fülle von peer-reviewten Publikationen erschienen, die sich mit Auswertungen von Pegel-Messungen beschäftigen – weltweit. Eine umfangreiche Literatur-Zusammenstellung dazu [6] sowie zugleich die dortige Auswertung und Ergebnis-Übersicht kommt zu folgenden Ergebnissen:

„Zahlreiche Auswertungen von Küsten-Pegel-Messungen über 200 Jahre sowie neuerdings von Schwere-Messungen der GRACE-Satelliten ergeben immer wieder einen Meeres-Anstieg von etwa 1,6 mm/yr. Dagegen stehen die seit 1992 publizierten Altimeter-Messungen mit den Satelliten-Systemen TOPEX/POSEIDON/JASON mit doppelt so hohen Werten von 3,2 mm/yr. Die erhebliche Diskrepanz ist bis heute ungeklärt. Dabei stimmen jedoch immerhin die Trends überein: Der Meeres-Anstieg verläuft seit wenigstens 100 Jahren linear, es gibt keine Beschleunigung des Anstieges. Ein Signal durch anthropogenes CO2 (AGW) ist nirgends erkennbar. Das alles steht in krassem Widerspruch zu den Verlautbarungen und insbesondere zu den alarmistischen Prognosen des Klimarates IPCC und einiger Klima-Institute.“

u.w.a.a.O. :

„Die ständigen Alarm-Meldungen zu angeblich dramatischen Meeres-Spiegel-Anstiegen in Gegenwart und Zukunft können durch Messungen nicht bestätigt werden, sondern werden durch die Meß-Daten sogar widerlegt. Weltweit zeigen weder die Pegel-Daten (200 Jahre) noch die Satelliten-Daten (20 Jahre) eine Beschleunigung des Meeres-Anstieges. Dazu in krassem Widerspruch stehen alle bisherigen und derzeitigen Aussagen vom Klimarat IPCC, von einigen Klima-Instituten sowie die der Klima-Modelle. Darüber hinaus gibt es Anhalts-Punkte dafür, daß die Satelliten-Daten zu höheren Beträgen hin erheblich „über-korrigiert“ wurden [7] : „Anstatt die Satellitendaten nun an die real am Boden gemessenen Daten anzupassen und nach unten zu korrigieren, besteht die Diskrepanz zwischen Pegel- und Satellitenmessungen aber leider bis heute weiter. Und es scheint irgendwie auch niemanden zu stören. Ein mysteriöser Fall.“

(3) Dramatische Eisschmelze ?

Ein Beschleunigung des Meeres-Anstieges kann es nur geben, wenn die großen Eisschilde der Erde schmelzen, oder wenigstens im Ansatz damit beginnen [1] :

Verantwortlich für den Anstieg ist zum einen das Abschmelzen der Eisschilde, zum anderen der Umstand, daß Wasser sich bei Erwärmung ausdehnt.“

Jedoch: Auch das ist in den Messungen nicht zu finden. Eine jüngst dazu gegebene Übersicht kommt zu folgendem Ergebnis [8] :

„Die Arktis wird wärmer, die Antarktis wird kälter; das Arktis-Eis schmilzt, das Antarktis-Eis wächst – Eine „Klima – Katastrophe“ ist weder das Eine noch das Andere !“

Einige Graphiken mögen das verdeutlichen:

Bei den derzeitigen Prozessen an der AA-Halbinsel und der Westantarktis (Abb.2)Erwärmung und Eis-Abbruch – ist zu beachten, daß es sich dabei nicht um „irgend eine Klimakatastrophe“ handelt, sondern um das Witterungs-Phänomen der Antarktischen Oszillation (AAO ==> Abb.4), deren Intensivierung der letzten 2 Jahrzehnte auch wieder „zurück schwingen“ wird :

(4) Dramatische Meeres-Erwärmung ?

Und nochmals zum o.a. Zitat :

„Verantwortlich für den Anstieg ist zum einen das Abschmelzen der Eisschilde, zum anderen der Umstand, daß Wasser sich bei Erwärmung ausdehnt.“

Nur eben:

Diese Meeres-Erwärmung ist nicht zu finden, zumindest nicht in einem nennenswerten Ausmaß !

Die Messungen zeigen im Langzeittrend über 40 Jahre nur wenige Zehntel Grad Anstieg (Abb.5), folglich keine dramatische Erwärmung, und in den der letzten 2 Jahren sogar eine Abkühlung der Meere :

Mit derart geringen Temperatur-Änderungen ist kein „Thermischer Meeresanstieg“ zu „machen“ – der Rest ist wilde Spekulation !

(5) Zusammenfassung

Zusammenfassend

auch für die vorstehenden Ausführungen, sei hier das Abstract einer soeben erschienen peer-reviewten Publikation des international renommierten Meeres-Forschers Niels-Axel Mörner – zugleich Direktor des Instituts Paleogeophysics & Geodynamics Stockholm – zitiert [9] :

Abstract : Sea level changes is a key issue in the global warming scenario. It has been widely claimed that sea is rising as a function of the late 20th’s warming pulse. Global tide gauge data sets may vary between +1.7 mm/yr to +0.25 mm/yr depending upon the choice of stations. At numerous individual sites, available tide gauges show variability around a stable zero level. Coastal morphology is a sharp tool in defining ongoing changes in sea level. A general stability has been defined in sites like the Maldives, Goa, Bangladesh and Fiji.

In contrast to all those observations, satellite altimetry claim there is a global mean rise in sea level of about 3.0 mm/yr. In this paper, it is claimed that the satellite altimetry values have been “manipulated”. In this situation, it is recommended that we return to the observational facts, which provides global sea level records varying between ±0.0 and +1.0 mm/yr; i.e. values that pose no problems in coastal protection.“

F a z i t :

Man gewinnt bei der neuerlich durch die Öffentlichkeit gejagten Meeresspiegel-Hysterie den Eindruck : Die Klima-Alarmisten an den Instituten und in den Medien sind erkrankt – an ADS, dem „Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom“. Das Klima-Thema begann sich zu erschöpfen, daher muß wohl die „alarm-therapeutische Dosis“ erhöht werden.

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Anmerkung der Redaktion: Durch heftiges Foltern von Daten gestehen diese heute alles was man von ihnen verlangt. Ein besonders übles Beispiel dafür ist das Quälen von Meeresspiegeldaten durch das Team von Steve Nerem. Kurz zusammen gefasst lautet das Rezept „mach die Vergangenheit flacher, dann wirkt die Gegenwart steiler“! Unser Autor Kip Hansen hatte sich dessen Kunstfertigkeit in dieser Sache vor kurzem im Artikel

Meeres­spiegel – steigen und fallen: Wie man einen Anstieg aus Nichts erzeugt

angenommen. Details dazu hier

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A n l a g e n   (ggf. öffnen und download) :

(1) vorstehender Artikel Meeresspiegel kompl. als PDF:  Puls.MeerSp.180214

(2) PDF zu [8]: Die bi-polare Klimaschaukel: Thermale Gegen-Koppelung zwischen Arktis und Antarktis

 Puls27.IKEK2017.DL.K-Wippe

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Q u e l l e n :

[1] „Meeresspiegel steigt immer schneller“ 12.02.2018

https://www.n-tv.de/wissen/Meeresspiegel-steigt-immer-schneller-article20281234.html

[2] „Meeresspiegel steigt zunehmend schneller“ 13.02.2018

https://www.focus.de/wissen/diverses/wissenschaft-meeresspiegel-steigt-zunehmend-schneller_id_8457474.html

[3]   „Meeresspiegel steigt schneller als gedacht“ FAZ, 13.02.2018

http://www.faz.net/aktuell/wissen/erde-klima/meeresspiegel-steigt-schneller-an-als-bisher-bekannt-15446016.html

[4] https://www.aviso.altimetry.fr/en/data/products/ocean-indicators-products/mean-sea-level/products-images.html

[5] Steve Nerem et al.; University of Colorado, „Proceedings“ der US-Nationalen Akademie der Wissenschaften (PNAS).

[6] Säkularer und Aktueller Meeres-Anstieg: Pegel (1.6 mm/Jahr) oder SAT-Altimeter (3.2 mm/Jahr) – WAS ist richtig ?

(a) http://www.eike-klima-energie.eu/news-cache/saekularer-und-aktueller-meeres-anstieg-pegel-16-mmjahr-oder-sat-altimeter-32-mmjahr-was-ist-richtig/ 08.07.2014

(b) http://www.kaltesonne.de/?p=19280 14. Juli 2014

[7] Nachträgliche Korrekturen der Satelliten-Meeresspiegeldaten: Was nicht passt wird passend gemacht? ; http://www.kaltesonne.de/?p=4544 ; 14. Juli 2012

[8] Die bi-polare Klimaschaukel: Thermale Gegen-Koppelung zwischen Arktis und Antarktis

https://eike.institute/2018/01/18/klaus-eckart-puls-die-bi-polare-klimaschaukel-arktis-und-antarktis-ikek-11/ 18.01.2018

[9] Nils-AxelMörner : Sea Level Manipulation ;  Intern. J. Engineering Science Invention, ISSN (Online): 2319 – 6734, ISSN (Print): 2319 – 6726, www.ijesi.org ||Volume 6 Issue 8|| August 2017 || PP. 48-51, www.ijesi.org 48 | Page 48-51, Paleogeophysics & Geodynamics, Stockholm, Sweden.

 




Meteorologischer Kalender 1982-2018: Der Weg vom Fachblatt zur Klima-Katastrophen-Postille !

Wolfgang Thüne

Auch nach 36 Jahren beeindruckt der Meteorologische Kalender 2018 [1] wieder durch spektakuläre Fotos mit Motiven, die das Wetter in seiner schier endlosen Mannigfaltigkeit präsentiert. Für die etwa 1800 DMG-Mitglieder sind die Erklärungen auf den Kalenderrückseiten eigentlich überflüssig, doch für interessierte Laien könnten sie etwas verständlicher und ausführlicher sein. Schließlich erhebt die DMG den hohen Anspruch, „das Interesse an den Vorgängen der Atmosphäre zu fördern und meteorologisches Fachwissen zu verbreiten“. Angesichts des Jubiläums „150 Jahre Norddeutsche Seewarte“ Hamburg wurde das Thema „Atmosphäre und Ozean“ gewählt.

So schön die Fotos sind, so kritikfähig sind die ausgewählten Texte und versprechen Ärger für Inge Niedek, die Vorsitzende der Deutschen Meteorologischen Gesellschaft DMG und Ex-Wettermoderatorin des ZDF. Unter der Überschrift „Wetter und Meer“ folgt „Ozean und Klima“ und „Den Einfluss des Ozeans auf Klima und Wetter erfahren wir…“ Das ist eine Verdrehung der Fakten und bewusste Herabsetzung der Meteorologie als Hilfswissenschaft der Klimatologie im Namen der politischen Korrektheit. Jeder weiß, dass das Klima vom Wetter abgeleitet und damit ein Definitionskonstrukt des Menschen ohne Eigenexistenz ist. Mit anderen Worten: Die Natur kennt nur Wetter und mittelt dieses nicht zu Klima. Es gibt den „vom Menschen verursachten Klimawandel“ nicht. Der „Klimawandel“ ist Folge des natürlichen und unaufhaltsamen Wetterwandels. Die Klimavielfalt auf der Erde ist Folge der Wettervielfalt und diese bestimmt wiederum die Vegetationsvielfalt.

Der Kalender steckt voller Ungereimtheiten. Nur zwei Beispiele: „Durch Abkühlung an der Meeresoberfläche wird kaltes und schweres Tiefenwasser gebildet, das bis in Tiefen von 100-2000 m absinkt.“ Doch wenige Zeilen später lesen wirr staunend, dass „sich der subpolare Nordatlantik in der Tiefe langsam erwärmt“. Ein anders Beispiel: „Von den Ozeanen verdunstet jedes Jahr eine etwa einen Meter dicke Schicht Wasser.“ Das sind 1000 mm! Bei der Höhe des Meeresspiegels heißt es in der „peer-revievten Literatur“, dass er seit Beginn des 20. Jh. um ca. 1,5 mm und seit den 1990er Jahren um ca. 3,2 mm pro Jahr angestiegen sei, obgleich die Messgenauigkeit der Satelliten nur 20-50 mm betrage. Wer zu exakt sein will, wird rasch beim Mogeln erwischt. Des weiteren fehlt sowohl beim globalen Meeresspiegel wie bei der Globaltemperatur ein Bezugspunkt, ein simpler „Ausgangswert“!

Das Februarblatt behandelt den „Wärmeinhalt der Ozeane“. Sie werden als „Gedächtnis“ und als „energetischer Puffer“ im Klimasystem der Erde bezeichnet, als ob kontinentale Gesteine keine Wärme speichern könnten. Bei ihnen geht die Erwärmung, aber auch die Abkühlung nur schneller. Ein Skandal ist eine Abbildung mit der Bilanz zwischen Ein- und Ausstrahlung. Zur Erläuterung heißt es ohne Beweis: „Die Gleichgewichte von ein- und ausgehenden Strahlungsflüssen über den Oberrand der Atmosphäre spielen eine entscheidende Rolle für das Klimasystem“. Das ist Klima-Ideologie pur!

Nur eine Zwischenfrage: Wer liefert die ungeheure Energie, um jährlich eine etwa ein Meter dicke Wasserschicht der Ozeane zu verdunsten? Dadurch werden die Ozeane abgekühlt, doch die latente Wärme geht nicht verloren, sondern wird wieder bei der Kondensation des Wasserdampfes freigesetzt und gibt den Wolken thermischen Auftrieb. Zwischen der kurzwelligen sichtbaren Solarstrahlung und der infraroten Wärmestrahlung der Erde kann es noch aus weiteren Gründen kein „Gleichgewicht“ geben. Es herrscht genauso ein „Gleichgewicht der Strahlungsflüsse“ wie z. B. zwischen einer glühenden Herdplatte und einer Hand. Eine Berührung lässt den Irrglauben sehr schmerzhaft spüren. Die beiden Strahlungsflüsse sind extrem ungleichgewichtig, besonders was die Arbeitsfähigkeit betrifft. Dies steht in jedem Lehrbuch, lernt jeder Student der Meteorologie schon in den ersten Semestern. Solcherart Märchenerzählungen von „Meteorologen für Meteorologen“ sind eine inakzeptable Zumutung. Geht dieser politischen Wunschvorstellungen hörige Trend in der DMG so weiter, dann ist das AUS des Meteorologischen Kalenders bald abzusehen. Schade für die einst so tolle Idee von Werner Wehry und Walter Fett!

So farbenfroh der Meteorologische Kalender Monat für Monat auch sein mag, er kann als „wissenschaftliche Lektüre“ nicht empfohlen werden, wohl aber als Postkartenkalender.

[1] E. Schweizerbart’sche Verlags-Buchhandlung, Stuttgart 2017; Wandkalender ISBN 978-3-443-01092-8; 19,90 Euro; Postkartenkalender ISBN 978-3-443-01093-5; 10,80 Euro

 




So werden Rosinen zu Ruinen

Von Silvio Borner (Red. WELTWOCHE Zürich)*

„The problem with an ideology is that it gives 
the answer before you look at the evidence. So you have to mold the evidence to get the answer that you’ve already decided. It doesn’t work that way.“ Bill Clinton, 2012

Diese Aussage des früheren US-Präsidenten umschreibt gut, woran die De­batten über Klimawandel und politische Massnahmen kranken. Die Schweiz ist einer Art ­Klimahysterie verfallen, die jegliche wissenschaftliche, aber auch wirtschaftliche Kritik an der Klimapolitik nicht mehr zu Wort kommen lässt. Die Ver­leihung des Benoist-Preises an den Weltretter Professor Thomas Stocker und die neueste ETH-Studie zur Versorgungs­sicherheit sollen auch noch die letzten und ­leisesten Zweifel im Keime ersticken. Ganz anders sieht es aus, wenn man ohne jegliche Klimahysterie und Öko-­Euphorie die grundsätzlichen Fragen erörtert und dabei die ­ökonomische Vernunft zu Wort kommen lässt. Hier ein Überblick über die wichtigsten ­Fragen.

1 – Was sind unbestrittene Tatsachen?

Das Klima erwärmt sich, und der menschen­gemachte (anthropogene) Einfluss existiert – aber ob er «eindeutig überwiegt», wie ETH-­Professor Reto Knutti kürzlich in der NZZ schrieb, ist nach wie vor wissenschaftlich ­offen. So ist die Frage, ob die Klimamodelle so gut abgestützt sind, dass man damit den Versuch einer exakten Steuerung der Erwärmung auf Jahrzehnte hinaus legitimieren kann, zu verneinen. Schliesslich ist die Fokussierung bei den anthropogenen Treibhausgasen (THG) auf das an sich lebenswichtige CO2 und bei ­diesem vor allem auf die Energie primär politisch, nicht wissenschaftlich bestimmt. Die ­Berechnung eines exakten CO2-Budgets, um die Erwärmung bis zum Jahr 2100 auf 2 Grad Celsius zu begrenzen, ist ein Missbrauch von Wissenschaft.

2 – Was folgt daraus und was nicht?

Klimaforscher sind frei in ihren Modellpro­gnosen, aber sie können daraus keine Reduk­tionsziele in absoluten Zahlen ableiten, ohne die grossen Unsicherheiten offen zu deklarieren und die damit verbundenen Fehlerrisiken zu beziffern. Noch relevanter ist aber die Vernachlässigung anderer Probleme wie der Bevölkerungsexplosion in Afrika, Armutsüberwindung, Erschöpfung von Ressourcen, die noch knapper sind als Energieträger.

Selbst gemäss den Modellberechnungen des Weltklimarats (IPCC) würden die in Paris unverbindlich abgegebenen Versprechen bloss eine Reduktion der Erwärmung um 0,1 bis 0,2 Grad Celsius bewirken. Das Abkommen von Paris ist daher selbst für die IPCC-Promotoren reine Augenwischerei, aber mit gewal­tigen Opportunitätskosten für Wirtschaft und Gesellschaft verbunden.

3 – Was ist falsch am Pariser Abkommen?

Bei einem (vermeintlichen) globalen Umweltproblem wie bei den menschengemachten THG sind nationale Reduktionsziele per se ­ineffizient, wettbewerbsverzerrend und somit konfliktträchtig. Entsprechende Spannungen werden noch verstärkt durch enorme Inte­r­essenkonflikte zwischen reichen und armen Ländern. Die Armen können ihre Defizite ­ohne einen Mehrverbrauch an fossiler Energie nie aufholen. Und solange sie nicht ein ge­wisses Wohlstandsniveau erreicht haben, werden sie die Ziele der Nachhaltigkeit vernachlässigen. China und Indien dürfen deshalb den CO2-Ausstoss weiterhin massiv erhöhen. Die ärmeren Länder wurden mit einem (leeren) Versprechen von 100 Milliarden Dollar Entschädigung pro Jahr gekauft.

4 – Was wäre global richtig?

Die Atmosphäre ist der klassische Fall von weltweitem common property, also eines globalen Gemeingutes, dessen Belastung, aber auch Entlastung völlig unabhängig davon sind, wo sie stattfinden. Und wenn wirklich wissenschaftlich geklärt werden kann, dass das CO2 zentraler Verursacher der anthropogenen Erwärmung ist, dann ist eine globale Emis­sions-obergrenze in Kombination mit einem Handel von Emissionsrechten der richtige Ansatz – ­also eine möglichst weltweite Deckelung des CO2-Ausstosses, verbunden mit einem Handelssystem für CO2-Zertifikate. Effizienz verlangt, die Reduktion global über den Preis so zu steuern, dass weltweit die billigsten Methoden zur Anwendung gelangen. Sobald es – ­allenfalls auch nur in einem begrenzten Raum wie demjenigen der EU – ein effizientes ­Pricing von CO2 gibt, sind zusätzliche Ein­griffe wie Subventionen, Gebote oder Verbote nutzlos, wenn nicht gar kontraproduktiv.

5 – Wo steht die Schweiz?

Wir verrennen uns klimapolitisch in das weltweit weitaus schlechteste Kosten-Nutzen-­Verhältnis. Wir wollen als einziger Staat den Ausstoss von CO2 um 50 Prozent reduzieren, obwohl andere Industrieländer mit ihren ­Zukunftsversprechen nicht einmal unser ­heutiges Niveau (pro Kopf) erreichen würden. Der Schweizer Weltanteil am CO2-Ausstoss beträgt ein Promille. Damit sind wir pro Kopf in der OECD (nebst Chile) die Besten, und im Verhältnis zur Wirtschaftsleistung, also pro BIP-Einheit, liegen wir mit unseren Emis­sionen auf dem ebenfalls hervorragenden Platz 184. Bei der CO2-Steuer sind wir bereits heute Weltspitze und wollen diese jetzt im ­Alleingang noch massiv hochfahren.

Zudem schafft unsere Politik einen Widerspruch zwischen der CO2-Reduktion und dem Ausstieg aus der Kernenergie. Die deutsche Energiewende zeigt, dass die Flatterhaftigkeit des Stroms aus unstetig liefernden erneuer­baren Quellen wie Solar- und Windkraft einen praktisch hundertprozentigen Back-up durch flexible fossile Kapazitäten erfordert. Deutschland hat deshalb als einziges Industrieland den CO2-Ausstoss nicht reduzieren können.

Unsere anvisierte Vorbildfunktion entspringt einer gefährlichen Mischung aus schlechtem Gewissen, moralisierendem Sendungs­bewusstsein und einem korrumpierenden Geldstrom für Propaganda und leider auch aus gekaufter Forschung. Die Musterschülerrolle dürfte spätestens dann auf Ablehnung stossen, wenn die Wohlstandsverluste spürbar werden. Spielzeug­innovationen wie der Staubsauger von Hinwil, der pro Tonne CO2, die er reduziert, tausend Franken kostet, belasten volkswirtschaftlich nur uns selber und wirken international abschreckend bis erheiternd.

6 – Welche Lehren kann man daraus ziehen?

(a) Wenn ideologische oder moralisierende ­politische Programme bei der Umsetzung den Wohlstand spürbar schmälern, kippt die ­Stimmung schnell und radikal.

(b) Bei erfolgreichen technologischen «Wenden» erzeugen die ersten Schritte grossen ­Nutzen mit geringen Kosten und nicht umgekehrt, wie wir das planen. Rückblickend ist es besser, dass die Energiestrategie 2050 angenommen wurde, weil so die Stunde der Wahrheit schneller kommt.

(c) Die Forcierung von Solar- und Windenergie sowie vor allem von Biomasse bei gleichzeitigem Nuklearverbot ist ein zivilisatorischer Rückschritt: technisch, ökonomisch und selbst ökologisch. Die Luftverschmutzung gerade auch aus Biomasse ist für die menschliche Gesundheit ein viel grösseres Problem als das CO2. Und gerade in der Schweiz ist die Verschandelung der Landschaft besonders heikel.

(d) Revolutionäre Erfindungen werden auch den Energiesektor umkrempeln, können jedoch nicht vorausgesehen oder gar politisch be­fohlen werden. Innovations-Rosinen kann man nicht aus politisch-ideologischen Wunschträumen picken, sondern sie entwickeln sich – marktgetrieben – aus der ergebnisoffenen und freien Forschung. Sonst werden aus den Rosinen schnell Ruinen. Edison hatte mit der Glühlampe weltweit sofort einen Riesenerfolg, sein Elektroauto wartet aber noch hundert ­Jahre später auf den Durchbruch.

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)* Anmerkung der EIKE-Redaktion : Dieser Artikel ist zuerst erschienen in WELTWOCHE Zürich :

So werden Rosinen zu Ruinen | Die Weltwoche, Ausgabe 46/2017 | 16. November 2017 ; http://www.weltwoche.ch/

EIKE dankt der Redaktion der WELTWOCHE und dem Autor Silvio Borner für die Gestattung des ungekürzten Nachdrucks. Silvio Borner ist Mitglied im Carnot-Cournot-Netzwerk, einem Interdisziplinären Think Tank für Politikberatung in Technik und Wirtschaft [ http://www.c-c-netzwerk.ch/ ].

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Klima-Klartext im Magazin COMPACT-Spezial : Fakten gegen Hysterie !

Klaus-Eckart Puls

Gegenüber der wahnhaften politisierten Übersteigerung der CO2-Wirkung als Treibhausgas mehren sich international seit einigen wenigen(!) Jahren die kritischen Stimmen und dabei auch die peer-reviewten Publikationen – Tendenz steigend.

D a g e g e n :

In den deutschen Medien läuft es genau andersrum: Staatsfernsehen und Staatsrundfunk sind politisch längst auf Linie gebracht und steigern derzeit ihre Hype vor der anstehenden Klimakonferenz in Bonn (November 2017) ins Uferlose. Die deutschen Klima-Institute liefern Tag und Nacht: Die Profiteure mit Professoren-Titeln mischen bei den Interviews mit sorgenvollen Mienen und angehobenen Stimmen kräftig mit, es geht für sie weiterhin um viel Geld und das Ausleben ihrer Eitelkeiten.

Selbst wenn von ihnen nicht alles stammt, was in den Medien produziert wird an aberwitzigen Behauptungen – diese Institute lassen auch den größten naturwissenschaftlichen Unfug unwidersprochen laufen; es dient ihrem Geschäft mit der Angst. Das alles geschieht unter Ignoranz der globalen Messungen und in wesentlichen Punkten gegen die Aussagen des Klimarates IPCC [1] sowie gleichermaßen gegen die physikalischen Gesetze.

Das neue COMPACT-Spezial zum politisierten Klimawahn ist in einer Zeitschrift in Deutschland eine bisher beispiellose Übersicht: „Fakten gegen Hysterie“ !

Namhafte Wissenschaftler sowie bekannte Denker aus Politik und Gesellschaft, ergänzt durch versierte Wissenschafts-Journalisten, zerpflücken das „Konstrukt Klimakatastrophe“ bis ins Mark – zum Beispiel:

Prof. Horst Malberg (eh. Direktor des Meteorologischen Inst. der FU Berlin), Dr. Wolfgang Thüne (langj. ZDF-Fernseh-Meteorologe), Vaclav Klaus (eh. Präsident der Tschechischen Republik), Holger Krahmer (MdB FDP), Dr. Holger Thuss (EIKE-Präsident) … kommen mit eigenen Artikeln zu Wort; Prof. Fritz Vahrenholt (eh. Umweltsenator HH) und seine Kollegen werden ausführlich zitiert und ihre Erkenntnisse werden ausführlich besprochen.

Das ganze Spektrum der Klima- und Energie-Debatte wird in COMPACT behandelt, sowie dessen totale Politisierung, Ideologisierung und Profitisierung :  < Klima – Energie – Politik – Profiteure – Schwindel bis hin zur Lüge – materielle Umverteilung – Kosten …. >.

Die Sprache ist klar, direkt, beißend, entlarvend, glossierend – ein Vergnügen für jeden kritisch denkenden Menschen.

Schon die Überschriften der einzelnen Aufsätze versprechen spannende Lektüre, und so ist es auch:

A l s o : „Alles gut“ ?

Leider nein, nicht aus der Sicht eines Physikers.

Es fehlt „schmerzlich“ ein Übersichtsartikel über die physikalischen Hintergründe und Gesetze, welche die Behauptungen der „Klima-Katastrophen-Szene“ unhaltbar machen – hier einmal aufgelistet anhand von Zitaten aus den IPCC-Berichten und „amtlichen Studien“ wie z.B. dem Klima-Enquete-Bericht der Bundesregierung von 1988 und anderen „Skeptiker-unverdächtigen“ (!) Quellen:

() Deutscher Bundestag [2] : „Da die CO2-Absorptionsbanden bereits weitgehend gesättigt sind, nimmt der Treibhauseffekt durch zusätzliches CO2 nur noch mit dem Logarithmus der CO2 -Konzentration zu, so daß sich die Temperatur der Erde bei jeder Verdoppelung des CO2-Gehaltes der Atmosphäre jeweils nur um den gleichen Betrag erhöht.“ (Anm.:1988 – 350 ppm CO2)

() IPCC [3] : „In der Mitte des 15-μm-Absorptions-Bereiches hat zusätzliches CO2 nahezu keinen Effekt…“

() PAUL CRUTZEN (Nobelpreis Chemie 1995) [4] : „Es gibt bereits so viel CO2 in der Atmosphäre, daß in vielen Spektralbereichen die Aufnahme durch CO2 fast vollständig ist, und zusätzliches CO2 spielt keine große Rolle mehr“.

() IPCC [5] : „Der Wasserdampf-Feedback ist nach wie vor der durchweg wichtigste Rückkopplungseffekt, der die von den allgemeinen Zirkulationsmodellen als Reaktion auf eine CO2-Verdoppelung vorhergesagte globale Erwärmung verursacht“.

() IPCC [6] :Würde sich die Menge von CO2 in der Luft verdoppeln, stiege die Temperatur chemischen Experimenten zufolge um 1 Grad. Erst Wasserdampf verstärkt der Theorie zufolge den Treibhauseffekt in gefährlicher Weise: Wärmere Luft läßt mehr Wasser verdampfen, das quasi als Dampfglocke die Luft weiter erwärmen würde. Wie stark der Effekt ist, gilt als Kernfrage der Klimaforschung.“

() PALTRIDGE et al. [7] : „Negative trends in „q“ as found in the NCEP data would imply that long-term water vapor feedback is   n e g a t i v e ….“ “The upper-level negative trends in q are inconsistent with climate-model calculations …“

(Anm.: „q“ ist die spezifische Luftfeuchte in g/kg i.d. Luft; mit der von PALTRIDGE über 45 Jahre gemessenen Abnahme von „q“ in der Troposphäre sind die Klimamodelle falsifiziert, eine „Wasserdampf-Verstärkung“ findet nicht statt in der Atmosphäre!)

() IPCC [8] :

„The equilibrium climate sensitivity … is defined as the change in global mean surface temperature at equilibrium that is caused by a doubling of the atmospheric CO2 concentration.“

„No best estimate for equilibrium climate sensitivity can now be given because of a lack of agreement on values across assessed lines of evidence and studies.“

() Alfred-Wegener-Inst. [9] : „Eine detaillierte Untersuchung der Phasenbeziehung zwischen Temperatur und CO2 zeigt, daß die Glazial/Interglazial-Änderungen der CO2-Konzentration primär von der Temperatur kontrolliert werden und CO2 nur sekundär zu einer Treibhaus-Rückkopplung führt.“  

() IPCC [10] :„In climate research and modeling we should recognize, that we are dealing with a coupled non-linear chaotic system, and therefore that the long-term prediction of future climate states is not possible „

……………..

Der folglich hier und da fehlende physikalische Tiefgang in COMPACT ändert jedoch nichts an dem weit überwiegenden positiven Gesamteindruck des Heftes, bei dem es sich schließlich ja nicht um ein wissenschaftliches Periodikum handelt :

+ radaktionell ausgezeichnet gegliedert, übersichtlich, gute „Aufhänger und Augenstopper“

+ sehr anschauliche Graphiken sowie eine Auswahl von brillanten Fotos

+ Das Heft ist auch im Layout total professionell gemacht

F a z i t :

Wer dieses COMPACT-Heft gelesen hat, der weiß :

Es ist eine Illusion zu glauben, durch das Drehen an ein paar CO2-Stellschrauben könne man sich ein schönes angenehmes stabiles Klima erhalten oder gar schaffen. Die Politik hat sich einer Pseudowissenschaft namens „Klima-Schutz“ bemächtigt! Profiteure aus Wissenschaft, Gesellschaft, Industrie sowie ganze Schwärme von Ideologen und selbsternannten Weltenrettern leben davon und verdienen prächtig daran.

Q u e l l e n :

[1] https://eike.institute/2015/12/09/pinocchiopresse-luegenpresse-die-deutschen-medien-und-ihre-klimakatastrophen/

[2] Enquete-Kommission Deutscher Bundestag, 11. Wahlperiode „Zur Sache“ 5/1988, „Schutz der Erdatmosphäre“, 02.11.1988 / Abschnitt D / Seite 376-377   u n d  http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/11/032/1103246.pdf (PDF S. 190-191)

[3] IPCC, Climate Change (1994), Radiative Forcing …, Cambridge Univ. Press, S.174 (nachz. H.HUG, Angsttrompeter)

[4] P.J.Crutzen ; T.E.Graedel: Chemie der Atmosphäre, Spektrum Akad.Vlg,, Berlin, 1993, S.414

[5] IPCC, Climate Change 2001, Working Group I: The Scientific Basis, Contr.Wok.Gr.I, 3rd Ass.Rep.IPCC, Ch.7.2.1.1

[6] Welt-Klimareport: Fünf große Sorgen, fünf große Fragen, SPON ; 27.09.2013

[7] PALTRIDGE , ARKING & POOK: Trends in middle- and upper-level tropospheric humidity from NCEP reanalysis data, Theor Appl Climatol, DOI 10.1007/s00704-009-0117-x Springer-Verlag 2009

[8] IPCC: CLIMATE CHANGE 2013; The Physical Science Basis; summary for policymakers ; Working Group 1; Contribution to the fifth Assessment Report of the Intergovernmental Panel on Climate Change ; S.14, Fußnote 16; http://tinyurl.com/p5n6cvk

[9] AWI-Report, 2004/05, S.138ff

[10] IPCC, 3. Ass. Report, 2001, Section 14.2.2.2, S. 774

 




Klima : Entwarnung der Alarmisten

Von Alex Reichmuth (Red. WELTWOCHE Zürich)*

Eigentlich müsste nun jede seriöse Zeitung titeln: «Klimawandel weit weniger dramatisch als befürchtet!» Denn das, was im Fachmagazin Nature Geoscience vor wenigen Tagen erschienen ist, ist das Eingeständnis führender Klimaforscher, dass sie mitsamt ihren angeblich unfehlbaren Computermodellen falsch lagen. Es ist die Beichte, dass die Erderwärmung viel langsamer voranschreitet, als uns all die Warner, Mahner und Moralisten in Wissenschaft, Politik und Medien weismachen wollten. Es ist das Geständnis, dass die sogenannten Klimaskeptiker recht hatten.

Verfasst worden ist die einschlägige Studie von Klimawissenschaftlern aus acht Ländern. Die Mehrheit der Autoren ist massgeblich beim Weltklimarat (IPCC) engagiert, zum Teil in führender Stellung. Diese Forscher sind somit mitverantwortlich für die Alarme des IPCC vor einer angeblichen Klimakatastrophe. Nun aber sind sie zum Schluss gekommen, dass die Menschheit mehr CO2 ausstossen darf, bis sich die Erde mutmasslich um 1,5 Grad erwärmt hat: nicht ein Zehntel mehr, nicht ein Fünftel oder die Hälfte mehr – nein: fast viermal mehr.

Temperaturanstieg überschätzt

Der Grund ist, dass sich die Wissenschaft verrechnet hat. Die Computermodelle hätten den Temperaturanstieg überschätzt, gab Co-Autor Michael Grubb vom University College London gegenüber der britischen Zeitung Times zu. «Wir haben die schnelle Erwärmung nach dem Jahr 2000, die wir in den Modellen sehen, in der Realität nicht beobachten können», ­sagte sein Mitautor Myles Allen von der ­University of Oxford.

(Anmerkung EIKE-Red.: vgl. Graphiken unten) **

Man reibt sich die ­Augen:

Da reden führende Wissenschaftler genau so, wie es die vielgeschmähten «Klimaleugner» seit Jahren tun: Der Klimawandel ­habe sich in den letzten zwanzig Jahren verlangsamt. Die Computermodelle lägen falsch, weil grundlegende klimatische Zusammenhänge in der Atmosphäre nicht bekannt oder nicht verstanden seien.

Doch so schnell geben Missionare nicht auf. Das Eingeständnis der Forscher kommt versteckt daher, quasi durch die Hintertür. Vordergründig verkaufen sie ihre Erkenntnis als eindrückliche Bestätigung für den Klimaschutz. «Emissionsbudget und Emissionspfad vereinbar mit dem Ziel, die Erwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen», haben sie ihre Studie betitelt. Hervorgestrichen wird nicht, dass der Klimawandel schwächer ist, sondern dass die Ziele des Klimaabkommens von Paris nun einfacher erreichbar seien.

«Das ist eine wirklich gute Nachricht», sagte Co-Autor Pierre Friedlingstein von der University of Exeter zur britischen BBC. Denn ohne die Verlangsamung wäre das Vorhaben, die Erwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen, wohl unrealistisch gewesen. «Viele Leute waren der Meinung, dass dies nicht möglich sei», so Myles ­Allen gegenüber der Times. Dabei war das Pariser Abkommen 2015 rund um die Welt als grosser Durchbruch gefeiert worden. Dass die Ziele unrealistisch sind, war damals kaum zu vernehmen.

Auch die meisten Medien verkünden, dass die Studie in Nature Geo­science den Klimaschutz stärke – sofern sie denn überhaupt darüber berichten. «Ziel von Paris immer noch erreichbar», so BBC. Das Resultat der Studie sei ein «Hoffnungsschimmer», hiess es bei Radio SRF. «Es gibt kein Zurücklehnen, mahnte der Tages-Anzeiger. «Niemand weiss, bei welchem Ziel die Erde auf der sicheren Seite ist.»

Kein Wort war zu lesen, dass die Klimaforschung mit dieser Studie an Glaubwürdigkeit verloren hat.

Wären die Verfasser zum gegenteiligen Schluss gekommen, dass die Erderwärmung stärker geworden sei, wäre die Interpretation mit Sicherheit gleich ausgefallen: Jetzt ist Klimaschutz erst recht nötig! Egal also, welche ­Resultate die Wissenschaft liefert: Sie werden immer als Bestätigung gewertet, dass der CO2-Ausstoss möglichst rasch abnehmen muss. Man fühlt sich an ein altes Sprichwort erinnert: «Kräht der Hahn auf dem Mist, ändert sich das Wetter – oder es bleibt, wie es ist.»

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)* Anmerkung der EIKE-Redaktion :

Dieser Artikel ist zuerst erschienen in WELTWOCHE Zürich : Klima: Entwarnung der Alarmisten | Die Weltwoche, Nr. 39/2017 | 28. September 2017;  http://www.weltwoche.ch/

EIKE dankt der Redaktion der WELTWOCHE und dem Autor Alex Reichmuth für die Gestattung des ungekürzten Nachdrucks.

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Hurrikan-Apostel (Editorial WELTWOCHE Zürich)

von Roger Köppel  (Chefred. WELTWOCHE Zürich)*

Eigentlich ist es der Stoff für einen neuen Stephen-King-Roman. Der amerikanische Meisterschriftsteller des intelligenten Horrors hat Bücher geschrieben über das, was mit ­Menschen passiert, wenn sie mit Bedrohungen konfrontiert werden, die grösser sind als sie selbst.

Ich kann mich an einen Stephen-King-Film erinnern, da verbarrikadieren sich ein paar Amerikaner in einem Supermarkt, während draussen aus einer unheimlichen weissen ­Wolke namenlose Monstren auf die Menschheit niedergehen, langbeinige Riesenspinnen oder Käfer mit gewaltigen Giftstacheln.

King ist nun weniger an den körperlichen ­Eigenschaften der Kreaturen interessiert. Ihn fasziniert die Frage, wie sich die Menschen zur Wehr setzen, vor allem: wie sich ihre Gemeinschaft unter dem Angriff der grauenvollen, wie von einem zornigen Gott entsandten Gefahr verändert.

Im Supermarkt purzeln plötzlich die alten Hackordnungen. Der vorher auftrumpfende Lokalpolitiker verkriecht sich und wird als Feigling entlarvt. Die unscheinbare Brillen­trägerin an der Kasse entwickelt plötzlich ­un­geahnte Führungsqualitäten.

Vor allem aber mobilisiert der Angriff der Monsterinsekten den heiligen Furor eines Spinners am Hundefutter-Regal, den vorher ­niemand zur Kenntnis nahm, der aber in der neuen Situation zum unverhofften Charisma­prediger, zur religiösen Autorität, avanciert. Er gewinnt die Menschen, indem er die Monstren als göttliche Strafe, als moderne Heuschreckenplage gegen die frevelnden Sterblichen, beschreibt.

Der Trick funktioniert. Bald folgen die ­Supermarktleute dem neuen Moses blind,­ ­vielleicht ist es auch eine Frau, der Film liegt lange zurück. Seine Botschaft verlangt bedingungs­losen Gehorsam. Wer sich widersetzt oder die Deutungen des Sehers bestreitet, muss den ­Supermarkt verlassen: ein sicherer Tod.

So geht das gute neunzig Minuten lang. Als Zuschauer wissen wir nicht, was es mit dieser weissen Wolke und den Killerinsekten auf sich hat. Ist es womöglich doch eine Strafe des Allmächtigen? Mumpitz: Es handelt sich um Züchtungen der US-Armee, die aus Versehen ins Freie gelangten. Am Schluss führen Polizisten den Prediger ab, der wieder ein Spinner ist.

Was will uns King mit dieser Story sagen? ­

Erstens: Hört auf, auf Menschen zu hören, die euch in schwierigen Situationen erzählen, sie seien die Sachwalter höherer Wahrheiten oder göttlichen Willens. Das sind Verrückte, Be­trüger oder beides.

Zweitens: Bezieht nicht jede Katastrophe, die ihr nicht auf Anhieb versteht, automatisch auf euch selbst. Diese Schuld­egozentrik ist ein Steilpass für das Böse.

Warum komme ich jetzt auf Stephen King und seine Theorie des religiösen Katastrophenscharlatans?

Weil uns diese Scharlatane wieder auf allen Kanälen genau das einreden, was King in seiner Monsterparabel so treffend in eine spannende Geschichte packte: dass die jüngsten Stürme, Felsstürze und Gletscher­abbrüche die gerechten Strafen für unsere Sünden seien, keine Insektenmonster, aber ­andere Heimsuchungen, die von oben aus der Wolke kommen.

Nehmen wir Bundespräsidentin Doris Leuthard. Zwischen den Felsmassen von Bondo ­predigte sie kürzlich in ihren Designerkleidern und Designergummistiefeln, dass wir alle ­selber schuld seien am Unheil, denn der Berg sei abgebrochen wegen des «menschengemachten Klimawandels», den es endlich entschlossen zu bekämpfen gelte, selbstverständlich mit der Klima- und Energiepolitik der Bundespräsidentin.

Gegenfrage: Übernimmt Frau Leuthard eine Garantie, dass es in der Schweiz keine Felsstürze mehr gibt, wenn ihre Energiestrategie einst durchgekommen ist?

Verzeihung, ich sehe keinen Unterschied zwischen dem Spinnerprediger im Supermarkt von Stephen King und den Journalisten und Bildschirm-Existenzen, die seit Wochen, beispielsweise in der wissenschaftlichen Tages­zeitung Blick, fuchtelnd die These verkünden, die Hurrikane von Florida und Texas seien die Quittung für alle, die sich weigern, einen Tesla zu kaufen oder das Pariser Klimaabkommen gut zu finden.

Ich bin sicher, diese Leute würden am liebsten den neuen US-Präsidenten vor ein Nürnberger Klimaverbrecher-Tribunal zerren, wovon sie vorläufig nur deshalb absehen, weil sie tief in ihrem Innersten ahnen, dass die Nichtunterzeichnung dieses ohnehin unverbindlichen Klimavertrags durch Trump so kurz vor den Sommerferien doch noch nicht die Kraft ­zweier Tropenstürme entfesseln konnte. Spätestens im nächsten Jahr allerdings, wenn ­irgendwo an der Atlantikküste im Spätsommer bei einem Unwetter eine Palme umgeblasen wird, sind die Beweisketten lückenlos.

Jedoch: Genauso wenig, wie es im Roman von Stephen King fruchtete, dem katastrophengläubigen Endzeitprediger ein paar Fakten entgegenzuhalten, ist es heute aussichtsreich, durch Argumente den Klima-Apokalyptikern den Wind aus den Segeln nehmen zu wollen.

Ich versuche es trotzdem.

Nach dem neusten Klimabericht des IPCC, «Executive Summary», Tabelle Seite sieben, gibt es weltweit «low confidence» (kaum Anzeichen) für langfristige Veränderungen bei Zahl und Heftigkeit von Tropenstürmen.**

Einzig im Nordatlantik habe es seit 1970 «virtually certain» (fast sicher) mehr Stürme gegeben, kaum aber im frühen 21. Jahrhundert. Erwarten uns in den nächsten hundert Jahren stärkere Orkane? Auch dafür gebe es höchstens schwache Belege. Dasselbe gilt für den Zusammenhang zwischen menschlichem Verhalten und Sturmintensität.

Man darf das so lesen: Selbst der hehre Weltklimarat, der ausdrücklich dafür geschaffen wurde, die Menschheit vor dem menschen­gemachten Klimawandel zu warnen, muss zugeben, dass es keine eindeutigen Belege für ­gefährlichere Tropenstürme gibt.

Kratzt das irgendjemanden von diesen Hurrikan-Aposteln da draussen? Natürlich nicht, aber schon Stephen King wusste: Das menschengemachte schlechte Gewissen ist der wertvollste Rohstoff, den es gibt, und erst noch beliebig erneuerbar. Nichts ist süsser als die Macht, die sich daraus ziehen lässt.

)* Anmerkung der EIKE-Redaktion : Dieser Artikel ist zuerst erschienen in WELTWOCHE Zürich :

Hurrikan-Apostel | Die Weltwoche, Nr. 37/2017 | 14. September 2017  : http://www.weltwoche.ch/

EIKE dankt der Redaktion der WELTWOCHE und dem Autor Roger Köppel für die Gestattung des ungekürzten Nachdrucks.

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)**  Original-Zitat mit Quelle hier :

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Naturkatastrophen: «Noch nicht erlebt» (?)

Es kommt selten vor, dass «10 vor 10»-
­Moderator Arthur Honegger und US-Präsident Donald Trump mit einer Stimme sprechen. «Die Fluten sind beispiellos», twitterte Trump am 27. August über Hurrikan Harvey. «Ein Tropensturm, wie ihn die Menschen in Texas noch nicht erlebt haben», verkündete Honegger einen Tag später auf SRF.

Harvey forderte etwa fünfzig Todesopfer. Das ist tragisch. Ob die Folgen des Hurrikans aber «beispiellos» sind, hängt von der Sichtweise ab :

Im Jahr 1900 traf der Galveston-Hurrikan vor Houston auf die Küste und tötete zwischen 6000 und 12 000 Menschen. Es gab damals so viele Leichen, dass man kaum mehr nachkam mit dem Bau von Massengräbern. 2005 forderte Hurrikan Katrina im Süden der USA mit rund 1800 ebenfalls viel mehr Tote als Harvey.

Auch die Windgeschwindigkeit war nicht beispiellos: In der Liste der stärksten Tropenstürme, die seit 1850 das US-Festland erreicht haben, steht Harvey nur an vierzehnter Stelle. Dieser beendete vielmehr eine aussergewöhnlich lange Periode von zwölf Jahren, in denen kein grösserer Hurrikan mehr das US-Festland erreicht hatte.

In den Sumpf gebaut

Rekordmässig war bei Harvey der Niederschlag: An gewissen Messstationen regnete es soviel wie noch nie bei einem Tropensturm in Amerika. Das lag daran, dass der Hurrikan tagelang über der Küstenlinie verharrte, während andere Stürme meist zügig weiterziehen. Daran ist kaum der ­Klimawandel schuld: Es ist nicht bekannt, dass Hurrikane wegen der Erderwärmung länger stehenbleiben.

Beispiellos waren die Schäden, die Harvey in Texas anrichtete: Alleine in Houston wurden Zehntausende Häuser zerstört. Zuerst war von Kosten von gegen 40 Milliarden Dollar die Rede. Anfang Woche sprach der texanische Gouverneur, der an möglichst viel Hilfe interessiert ist, von bis zu 180 Milliarden. Das wäre mehr als der Schaden, den Katrina 2005 anrichtete (160 Milliarden).

Dafür ist aber ebenfalls nicht der Klimawandel schuld. Vielmehr werden um Houston seit Jahrzehnten überschwemmungsgefährdete Gebiete besiedelt. Man hat buchstäblich in den Sumpf gebaut.

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)* Anmerkung der EIKE-Redaktion : Dieser Artikel ist zuerst erschienen in WELTWOCHE Zürich :

Naturkatastrophen: „Noch nicht erlebt“ | Die Weltwoche, Nr. 36/2017 | 07. September 2017

http://www.weltwoche.ch/

EIKE dankt der Redaktion der WELTWOCHE und dem Autor Alex Reichmuth für die Gestattung des ungekürzten Nachdrucks.

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Doch nicht menschengemacht!

Alex Reichmuth (Red. WELTWOCHE)*

Letzte Woche konnte das SRF einen seiner Lieblingsexperten im Studio begrüssen: Andreas Fischlin. Der Klimaforscher der ETH Zürich lieferte im «10 vor 10»-Gespräch zuverlässig das Erwartete. Er bestätigte, dass an den jüngsten Natur- und Wetterkatastrophen der Mensch schuld sei. Hurrikan über Houston? «Der Klimawandel spielt hier hinein.» Bergsturz im Bergell? «Eindeutig auf den menschengemachten Klimawandel zurück­zuführen.» Waldbrände in Südeuropa? «Kommen in Zukunft viel häufiger vor.»

Kein Wort aber verlor man beim Schweizer Fernsehen, so wenig wie in anderen Schweizer Medien, über eine Studie, die vor kurzem im Fachjournal Geo Res J publiziert worden ist. ­Dabei lässt das Resultat, zu dem australische Forscher gekommen sind, aufhorchen: Die ­Erwärmung der Erde um etwa ein Grad Celsius seit Mitte des 19. Jahrhunderts habe weit­gehend natürliche Ursachen.

Stalagmiten als Datenträger

Grundlage der Studie der Biologin Jennifer ­Marohasy und des Chemikers John Abbot ­waren Temperaturreihen für die vergangenen 2000 Jahre, die sich auf sogenannte Proxy-­Daten abstützen. Solche Daten lassen sich aus Baumringen, Eisbohrkernen, Stalagmiten oder Korallen gewinnen. Mittels Proxy-Daten kann man auf das Klima zu Zeiten schliessen, als es noch keine zuverlässigen meteorologischen Messungen gab. Marohasy und Abbot haben sechs Proxy-Temperaturreihen, die die letzten 2000 Jahre abbilden, einem neuartigen Computerverfahren unterworfen. Dieses beruht auf einer Art künstlichem neuronalem Netzwerk, das fähig ist, in Zeitreihen Regelmässigkeiten zu erkennen und daraus die künftige Entwicklung abzuschätzen. Die beiden Forscher haben dieses Verfahren schon früher mit Erfolg angewandt, etwa um Regenmengen in Australien vorherzusagen.

Bei den Temperaturreihen interessierte ­Marohasy und Abbot nun, wie sich diese ohne den CO2-Ausstoss des Menschen mutmasslich entwickelt hätten. Entsprechend fütterten sie ihre Computer nur mit den Proxy-Daten bis zum Jahr 1830, als die Verfeuerung fossiler Brennstoffe im grossen Stil begann. Die Programme suchten also nach periodischen Mustern in dem Teil der Reihen, der sicher nicht durch den CO2-Ausstoss beeinflusst ist. Es er­gaben sich unter anderem Schwankungen im Rhythmus von etwa sechzig Jahren um einige Zehntelgrade. Und es zeigte sich ein stärkeres, langfristiges Auf und Ab: Nach einer Erwärmungsphase bis etwa 1200, als es mindestens so warm war wie heute, sank die Temperatur um rund ein Grad, bis sie ab 1650 tendenziell wieder anstieg.

Aus den eruierten Regelmässigkeiten schätzte das Verfahren den weiteren, sozusagen natürlichen Verlauf der Reihen ab. Anschliessend verglichen die Forscher die Prognosen mit dem tatsächlichen Verlauf der Temperaturreihen ab 1830. Es zeigten sich nur geringe Abweichungen, im Schnitt lediglich um 0,1 Grad. Die Welt­temperatur wäre demnach auch ohne Einfluss des Menschen um 0,6 bis 1 Grad gestiegen. Maro­hasy und Abbot folgerten, dass die Erwärmungswirkung durch zusätzliches CO2 in der Atmosphäre viel geringer sein müsse, als andere Klimaforscher behaupten.

Seit Jahren verkündet aber ein Zirkel tonangebender Wissenschaftler, am Haupteinfluss des Menschen an der Erderwärmung gebe es keine Zweifel mehr.

Die Reaktionen auf die Studie von Marohasy und Abbot fielen harsch aus: Es handle sich um «junk science», also um wertlose Wissenschaft, schrieb die linksliberale britische Zeitung The Guardian. Im Artikel kamen prominente Klimaforscher zu Wort, die Marohasy und Abbot eine Reihe gravierender metho­discher Fehler vorwarfen – etwa, dass die Proxy-Datenreihen willkürlich ausgewählt und die Berechnungen falsch interpretiert worden seien. Auch bei Pro Clim, einem Zusammenschluss von Schweizer Klimawissenschaftlern, hält man nichts von der Studie. Die verwendeten Zeitreihen seien grösstenteils nur lokal und nicht global bedeutend, schreibt Pro Clim auf Anfrage der Weltwoche. Zudem weise die Studie eine Reihe von «groben Fehlern» auf.

Seriöses Fachmagazin

Das Geo Res  J, in dem die Studie ­erschienen ist, ist allerdings ein ­seriöses Fachmagazin. Es wird von Elsevier herausgegeben, einem der führenden Wissenschaftsverlage der Welt. Die Studie hatte vor der Publikation eine kritische Begutachtung durch unabhängige Wissenschaftler bestanden. Die Fachgutachter hätten im Rahmen dieser peer review keine Fehler in der Studie entdeckt, bestätigte der Herausgeber des Magazins gegenüber dem Guardian.

Sicher muss die Qualität wissenschaftlicher Ergebnisse immer hinterfragt werden. Doch was die heftige Kritik an der Studie in Geo Res  J betrifft, kommt der Verdacht auf, dass diese auch andere Gründe hat als rein fachliche: Die Autoren Jennifer Marohasy und John Abbot ­gehören nämlich zu den Forschern, die nicht an die These des menschengemachten Klimawandels glauben – und das auch offen sagen. «Die wissenschaftlichen Fakten sind alles andere als klar», schrieb Marohasy in einem Internetkommentar – in Anspielung auf die Behauptung, kein ernsthafter Forscher könne mehr an der Verantwortung des Menschen an der Erderwärmung zweifeln. «Vielmehr sind die grund­legenden physikalischen Mechanismen [des Klimas, Anm. d. Red.] komplex und noch kaum geklärt», so die Biologin weiter.

Klar ist, dass die Studie von Marohasy und Abbot alleine keinen Beweis darstellt, dass die Erderwärmung nicht doch massgeblich vom CO2-Ausstoss angetrieben ist. Die beiden Forscher haben mit einer neuartigen Art der Datenberechnung gearbeitet, deren Aussagekraft ­diskutabel ist. Grundsätzlich ist die Bedeutung von Computerberechnungen zum Klima ­immer davon abhängig, welche Wirkung von chemischen Substanzen man annimmt, welche physikalischen Zusammenhänge man zugrunde legt und welche Qualität die eingespeisten ­Daten haben.

Man muss aber wissen, dass sich die tonangebenden Wissenschaftler bei ihren Warnungen vor einer weiteren ­Erwärmung praktisch ausschliesslich auf Computerberechnungen abstützen, die Kritiker seit langem als unbrauchbar bezeichnen. Diese Kritik ist nicht einfach nur böse Propaganda, denn es wurden in der Tat schon krasse Fehler hochdekorierter Klimawissenschaftler belegt.

Die bekannteste solcher Fehlleistungen ist wohl die sogenannte Hockeyschläger-Kurve des amerikanischen Klimaforschers Michael Mann, die auf Computerberechnungen beruht. Sie zeigte eine Welttemperatur, die während ­vieler Jahrhunderte praktisch unverändert blieb, um dann im 19. Jahrhundert plötzlich steil anzusteigen. Der Weltklimarat bildete die Kurve in seinem dritten Sachstandsbericht von 2001 an zentraler Stelle ab, um so vor einer Klimakatastrophe zu warnen. Später wies der kanadische Bergbauspezialist Steve McIntyre nach, dass die statistischen Verfahren von Michael Mann mathematisch untauglich sind. Damit hatte ein Hobbyforscher einen der höchstdekorierten Klimaforscher der Welt ­widerlegt.

Die Ergebnisse von Jennifer Marohasy und John Abbot stehen nicht so quer, wie man meinen könnte. Wissenschaftliche Resultate, die den Einfluss des Menschen auf das Klima als weit geringer als angenommen zeigen, sind keine Seltenheit. Sie kommen manchmal sogar aus der Schweiz:

So stellte das Weltstrahlungszentrum (PMOD/WRC) in Davos fest, dass die Strahlkraft der Sonne seit 1950 überdurchschnittlich hoch ist, in den kommenden Jahrzehnten aber wohl stark abnehmen wird. Die Abkühlungswirkung könne durchaus ein halbes Grad betragen, sagte PMOD/WRC-Leiter Werner Schmutz im letzten März gegenüber SRF. Ein halbes Grad wäre immerhin die Hälfte des ­Temperaturanstiegs, den man seit Beginn der Industrialisierung verzeichnet hat.

Dass das Schweizer Fernsehen Schmutz zu Wort kommen liess, dürfte damit zu tun haben, dass dieser sich sofort zum menschengemachten Klimawandel bekannte: «Die Sonne rettet uns nicht, die Sonne könnte uns höchstens ­etwas Zeit geben.»

Auch Galileo Galilei liess man einst erst laufen, nachdem er der Be­deutung der Sonne abgeschworen hatte.

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)* Anmerkung der EIKE-Redaktion :  Dieser Artikel ist zuerst erschienen in WELTWOCHE Zürich :

Doch nicht menschgemacht | Die Weltwoche, Nr. 36/2017 | 07. September 2017

http://www.weltwoche.ch/

EIKE dankt der Redaktion der WELTWOCHE und dem Autor Alex Reichmuth für die Gestattung des ungekürzten Nachdrucks.

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Berlin – einmal fahrradfrei gedacht

Walter Fett

Weit und breit hemmen nun in Berlin Baustellen den Verkehrsfluß. Das muß nun eben sein, es muß ja (nun endlich!) überall rapariert werden. Dies hat zur Folge, daß über große Strecken hinweg der Straßenbelag ein einschränkendes Linienraster aufbemalt bekam, sortiert für fahrende wie parkende Autos, für Busse, Radfahrer und die verbleibenden Fußgänger.

Das machte offensichtlich Appetit. Denn bei dieser Gelegenheit wurde die jeweilige Nutzungskapazität neu verteilt. Wo früher zwei Autos nebeneinander herfahren und sich überholen konnten, reicht es nur noch für ein Auto. Von den mehrspurigen Fahrstraßen abgesehen ist der Verkehr streng genommen nurmehr noch einspurig möglich. Also bestimmt das langsamste Fahrzeug die nachfolgende Verkehrsgeschwindigkeit; ein stocken­des Auto – weshalb auch immer – stoppt die ganze Reihe, zumindest solange Radfahrer, (und es sollen ja so viel wie möglich werden), wenn schon nicht am Überholen, sie dann doch am Rechtsabbiegen hindern. Auch dürfen Radfahrer die Straße benutzen, selbst wenn ihnen ein eigener Radweg zur Verfügung gestellt ist. Lediglich wenn an jeder einzelnen Straßenecke auf den Radweg verwiesen ist, müßten sie ihn auch benutzen. Diese Situation ist aber selten der Fall. Und wollte man mit dem Auto den seitlichen Abstand von einem Meter einhalten, ist auch bei mittlerer Straßenbreite kein Überholen des Radfahrers möglich. Radfahrer diktieren dann den Verkehrsfluß, besser gesagt das Verkehrs-Rinnsal. Das verradfahrte Berlin – überholungs(be)frei(t)?

Das in der Berliner Zeitung (7. August 2017, S. 9) angekündigte, zunächst nur geplante Mobilitätsgesetz ist dahingehend schon ziemlich ambitioniert: Radschnellverbindungen mit eigenen Grünen Wellen werden verheißen; Radbahnen statt Autobahnen, stets breit genug zum Überholen. Fahren auch gegen den Einbahnverkehr wird gewünscht: Hat man den Sinn einer solchen Verkehrsart vergessen, weil die Enge der Straße gerademal einem Auto die Durchfahrt erlaubt? Die soll nun durch entgegenkommende Radfahrer gesperrt werden? Und schließlich sollen alle Hauptverkehrsstraßen Radverkehrsanlagen bekommen; und für den Standverkehr seien 100 000 Radstellplätze zu schaffen.

Ist das vielleicht eine unauffälligere Methode der zwangsweisen Verkehrsberuhigung? Kommt darauf an, wie man es sieht. Wenn man dann noch eine möglichst stadtweite Ausweitung der 30 km/h-Geschwindigkeitsbegrenzung draufsetzt, so besteht die „Beruhigung“ aus einer Reihe folgender Konse­quenzen, sofern kein Kraftfahrer auf seine Fahrt verzichtet (der Einfachheit halber wird ange­nommen, daß man jetzt „30“ – oder „25“ – fährt, wo man zuvor „60“ – oder „50“ – fuhr) :

* Jede Fahrt dauert doppelt so lang.

* Es sind doppelt so viele Autos gleichzeitig auf der Straße.

* Der Verkehr ist doppelt so dicht.

* Der Abstand zwischen den Autos ist nur noch halb so groß, während die Zeit für Fußgänger,    zwischen den Autos die Straße zu überqueren, aller­dings gleichbleibt.

* Die Brems- und Wiederbeschleunigungsphasen eingerechnet (be­dingt durch die Rot-Ampelphasen oder Vorfahrteinschränkungen) steigt der durch­schnittliche Ver­brauch an Benzin und insbesonders an Dieselkraftstoff.

* Die Aufwands­kosten für Fahr­personal verdoppeln sich; die Preissteigerung würde jedoch an die Kundschaft durchgereicht.

* Bis dahin ausgelastete Fuhrbetriebe müssen ihren Fuhrpark verdoppeln: Will man das – oder weiß man das nur nicht, hat also nicht zu Ende gedacht?

Es käme hoffentlich erstmal nur auf ein Experiment an. Vielleicht retten uns die dann gemachten Erfahrungen vor einer dauerhaften Durchführung. Die Strategie eines derartigen Vorgehens wurde ja bereits mit der kurzfristigen Einführung des Abbauplans der nun wirklich tsunamifernen Kernkraftwerke vorgeführt. Dafür kam das Kernkraftunglück im fernen Fokushima höchst gelegen, obwohl dort dadurch nicht ein einziges direktes Todesopfer zu beklagen war: Bei einer – lediglich! – Landtagswahl (Baden-Württemberg 2016) galt es, die Argumente der konkurierenden Partei (GRÜNE) mit einem Male zu den eigenen zu machen und dieser Partei dadurch die GRÜNE-sympathisierenden Wähler abzuluchsen; zwar nicht durch Diktatur, aber doch durch Ethikratur. Wir wissen, dass das erhoffte Übertrumpfen – oder gar Ausschalten – der GRÜNEN nicht geklappt hat; diese wurden sogar die stärkste Partei! Aber nun war ein Zurück in der Kernkraftfrage nicht mehr möglich. Man kann sich schließlich nicht zweimal hintereinander einen analogen Opportunismus leisten! Stattdessen müssen wir nun mit unermeßlich viel Geld für die Stromkosten eines jeden von uns schlichtweg nur noch durchhalten! Solch Opfern hat ja bei den Deutschen schon früher stets gewirkt. Sie lassen sich von Mißstimmungswalzen erst einmal überrollen – und bleiben dann aber in ihrem Mitläufertum verschlimmbessernd konsequent, was bei ihnen dann Treue heißt – was auch nur besser klingt als Herdentrieb.

Die von unserer Bundeskanzlerin vorgeführte Weise, mal kurzerhand die Lahmlegung der Kernkraft in Deutschland in Gang zu setzen, sollte auch im Verkehrswesen praktiziert werden dürfen. Ein Versuch (wenn auch eventuell nur so vorübergehend wie hoffentlich der mit der Kernkraftstilllegung) bestände in der Erprobung, den städtischen Radverkehr stillzulegen! Im Gegensatz zum Atomausstieg wäre das gesamtwirtschaftlich nur eine eventuell reversible Notwehrmaßnahme.

Vorschlag für solch eine Gegenwelt:

Innerhalb des städtischen Personenverkehrssystems ist jedwedes Radfahren durchgehend verboten. Um die Entwöhnung zu fördern, wäre auch die sichtbare Zurschaustellung von Fahrrädern – außer in Museen – strafbar. Da Radfahrer auch bisher bereits durch keinerlei Fahrzeugsteuer belastet waren, entstände dem Fiskus dennoch keinerlei Einnahmeverlust.

Die potentiellen Folgen sähen fast vollständig positiv aus:

Sämtliche durch die Existenz von Radfahrern bedingten Unfälle würden absolut vermieden. Dadurch würde das Gesundheitssystem entlastet. Beträchtliche Zusatzeinnahmen kämen dem öffentlichen Personenverkehr zugute. Es gäbe keine störenden und stets gefährlichen Hindernisse mehr durch Fahrradständer. Außerdem profitierte man mittels Schrottgewinnung durch die aufgegebenen Fahrräder; gefördert eventuell mit öffentlichem Prämienangebot. Auch führte es zur Platzgewinnung im bisherigen Aufbewahrungsbereich. Kein umweltstörendes Fahrradklingeln nervte mehr, kein zuvor nötiges Warnen durch die Autohupen belästigte uns mehr. Ein gesundheitsfördernder Gewinn ergibt sich durch den gesteigerten Fußgeherbetrieb. An Endstationen des Berliner Verkehrssystem wäre eine Fahrradausleihe eventuell anzudenken. Ab dort gilt dann generell eine Kennzeichnungspflicht durch Nummernbeschilderung zwecks Haftungsverfolgung: Dieses Vorgehen entspricht einer Gleichstellung mit dem Autofahrer und steigert das Verantwortungsgefühl ebenso wie die Verfolgbarkeit. Durch Entfernung der Fahrradspuren würde an Straßenbreite gewonnen, womit wieder ein allgemein zweispuriger Autoverkehr mit Überholungsmöglichkeit erzielt würde. Das führte weiterhin zu einem zügigeren Verkehrsfluß mit entsprechender Schadstoffminderung. Nicht zuletzt wäre die Einsparung an der Straßenbeschilderung und der Belagbemalung vorteilhaft. Also: lieber radfrei als ratlos!

       Unterscheidet sich ein derartiges Vorhaben denn grundsätzlich vom volkswirtschaftlich schwerwiegenden Maßnahmenkatalog der CO2-Minderung und deren angeblichen Folgen? Denn auch für eine solche CO2-verarmte Gegenwelt konnte sich noch kein Faktenscheck auf einen hinreichend positiven Erfolg berufen!

Zugegeben: Wer beim Lesen dieses Textes gewisse sokratisch-ironische Tendenzen aufzuspüren meint, liegt nicht völlig falsch. Die Möglichkeit zum Aufkommen von Ironie weist stets auf die Gegebenheit eines iritierenden Anlasses hin. Zu solchen gehört auch, dass wir gegenwärtig in einer schon zwei jahrzehntelangen Klimakonstanz gestrandet zu sein scheinen! Auch wenn derlei Wahrnehmung den Ökofanatikern in ihrer Klimawahnwelt wie Gestank im Ohr wirkte: Angesichts eines angestrebten, zumindest gern gesehenen Diskussionsverbotes sollte man wenigstens schnell noch einmal achselzuckend entgegen schmunzeln dürfen – und beim Ausspruch des Philosophen Friedrich Nietzsche – bereits aus dem Jahre 1886 – mit dem Kopfe nicken:

„Der Irrsinn ist bei Einzelnen etwas Seltenes – aber bei Gruppen, Parteien, Völkern, Zeiten die Regel“.




Klimatokratie : Der heimlifeisse* Pariser ­Hinterzimmer-Klimaschwindel fliegt auf. Gut so.

Die Maya, ein mittelamerikanisches Indianervolk, das in der frühen Neuzeit wegen anhaltender Dürre infolge Temperatur­anstiegs unterging, huldigten mit Fleiss und Akribie dem Sonnengott. Ich habe keine Ahnung, wie die Maya ihre Gottheit nannten, aber sie opferten ihr lebende Tiere und Menschen, weil ihnen ihre Medizinmänner erzählten, nur so sei der Zorn der Sonne zu besänftigen.

Die armen Maya wussten nicht, ob ihre ­Opfer dem Gott gefallen würden, aber sie ­opferten und huldigten ihm bis in den Untergang. Es wäre vermutlich schlauer gewesen, sie hätten ihre Ressourcen in eine Reform der landwirtschaftlichen Anbaumethoden investiert.

Wir sind heute wieder an einem ähnlichen Punkt.

Die Sonne ist böse geworden und heizt die Atmosphäre auf. Die Menschen befragen ihre Medizinmänner, die ihnen drohend neue Opfer empfehlen. Keine Tiere oder Menschen diesmal, die Leute sollen Geld und Wohlstand auf die Altäre legen, gefragt sind Selbstkasteiung und Verzicht. Auch die Heutigen wissen nicht, ob ihre Darbringungen den Sonnen­göttern Freude machen, aber, ihren Medizinmännern vertrauend, hoffen sie, dass die Opfer irgendwann, vielleicht in 100 Jahren, Früchte tragen werden.

Klimapolitik ist Voodoo, Sonnenreligion, magisches Denken, auch eine Art Ablasshandel, an dem viele mitverdienen.

Die Vorstellung, dass die Menschheit in einer konzertierten Aktion an Kongressen und Konferenzen die Durchschnittstemperaturen auf diesem Planeten steuern kann, ist so verrückt, dass sie schon fast wieder faszinierend ist. Die gleichen Leute, die seit Jahrzehnten erfolglos versuchen, die Staatsschulden zu senken, blühen vor den Mikrofonen auf, wenn sie den Leuten draussen erzählen können, wie sie mit ihren Konzepten den mutmasslichen weltweiten Temperaturanstieg begrenzen werden. Endlich eine Grenze, die sie sichern können.

Das Pariser Klimaabkommen ist, soweit ich es überblicke, ein Betrug.

Es wurde von seinen Initianten als ultimativer Versuch zur Rettung des Planeten eingeflogen. Was in Paris beschlossen würde, sei von existenzieller Bedeutung für die Menschheit, jubelten die Zeitungen, ein politischer Akt von allerhöchstem Rang: die Anbahnung der Lösung eines Zen­tralproblems, an der jeder Bürger dieses Planeten ein ureigenstes Interesse haben müsste. Und jetzt kommt der Betrug: Die Initianten von «Paris» schusterten ihr Abkommen vorsätzlich so zusammen, dass es in keinem Land jemals eine Abstimmung darüber geben würde. Die Rettung der Menschheit wurde an den Menschen vorbeientschieden.

Natürlich gab es Ausflüchte: Das Abkommen, hiess es, wäre gar nicht durchgekommen, wenn man es als offiziellen Vertrag mit Sank­tionen aufgesetzt hätte. Alle Massnahmen seien freiwillig, sonst wäre es notwendig geworden, das Abkommen den Parlamenten vorzulegen. Das dann aber doch nicht. Die Klimaretter um US-Präsident Obama fanden das Klima zu wichtig, um es der Demokratie zu überlassen.

Warum eigentlich? Wenn die Klimasteuerung so wichtig ist, wäre dies doch der endgültige Strassenfeger in der Politik. Weshalb soll man an den Leuten vorbeischleusen, was die Leute dringend interessieren muss und, wenn es ja stimmt, auch wird? Das seltsame Verhalten lässt nur zwei Deutungen zu: Entweder glauben die Klimapolitiker nicht an ihre ­Klimapolitik. Oder sie sind keine Demokraten, sondern Diktatoren, präziser: Klimatokraten, die ihr Anliegen wie einst die Kommunisten oder andere Vertreter totalitärer Systeme undemokratisch, heimlich, von oben, an den Bürgern vorbei durchzwängen wollen. Vermutlich trifft beides zu.

Man hört jetzt oft, das Pariser Klimaabkommen sei harmlos, da unverbindlich, die ganze Übung eher symbolisch zu verstehen und mehr ein Signal als konkrete Politik. Wer das glaubt, ist den Klimatokraten bereits auf den Leim gekrochen. Dieses Abkommen ist gefährlich, denn es schwebt irgendwo zwischen ­moralischer und rechtlicher Verbindlichkeit im demokratiefreien Raum über dem Rechtsstaat. Es ist ein Nichtvertrag, der aber doch Verhaltensänderungen und politische Massnahmen erzwingen will, freilich ohne dass die Bürger etwas zu sagen haben.

Und von wegen harmlos. In der Schweiz zum Beispiel dient das «unverbindliche» Pariser Klimaabkommen bereits sehr wohl als sehr verbindliche Rechtfertigungsgrundlage einer Energiestrategie, die bis ins Jahr 2050 rund 200 Milliarden Schweizer Franken kosten und die Energieversorgung auf den Kopf stellen wird – mit massiven Eingriffen ins Privat­leben. So umkurven die Klimaretter die Demokratie: Sie schaffen an ihren internationalen Konferenzen Pseudorecht, das sie im Inland als Druckmittel benützen, um die gewünschten Gesetze herbeizuhebeln.

Trumps Ausstieg aus diesem Nichtvertrag, der ein Vertrag ist, ohne es zuzugeben, ist ein Akt der Ehrlichkeit. Der weltweite Hass, der ihm seither gesteigert entgegenschlägt, ist nur ein Beweis dafür, wie sehr die antidemokratische Klimareligion auch auf den Zeitungs­redaktionen und in den Parteien um sich gegriffen hat. Mächtige Interessengruppen fürchten bereits um Geld und Einfluss, den ihnen das ach so unverbindliche Klimaabkommen bescheren wird.

Der Gipfel der Heuchelei ist, wenn sie Trump jetzt vorwerfen, er hätte doch gar nicht austreten sollen, eine stillschweigende Nichtbeachtung des Abkommens wäre möglich und ausreichend gewesen. In solchen Ratschlägen ­offenbart sich die ganze Unehrlichkeit dieses heimlifeissen Pariser Hinterzimmer-Klimaschwindels: Es geht nicht ums Klima, es geht darum, die Fassade einer weltweiten Gesinnungsgemeinschaft aufrechtzuerhalten, die sich und ihren Profiteuren in Wirtschaft, Forschung und Gesellschaft die Taschen füllt.

Die Masken fallen. Der Schwindel fliegt auf. In der Schweiz gibt Bundespräsidentin Doris Leuthard unter dem nicht enden wollenden Applaus der Medien strahlend die Galions­figur für diese dubiose demokratie- und wohlstandsfeindliche Klimatokratie.

Ich bin sicher nicht gegen Umweltschutz und saubere Energien, aber ich bin dagegen, wenn hinter unserem Rücken eine Art Umweltismus aufgezogen wird mit verlogenen «unverbindlichen» Abkommen, die am Ende ein System von Pfründen, Vorschriften und Privilegien begründen, das Leute bezahlen müssen, die gar nie gefragt wurden. Dank Trump reden nun endlich alle darüber. Gut so.

 

)* Anmerkung der EIKE-Redaktion :

Dieser Artikel ist zuerst erschienen in WELTWOCHE Zürich : „Klimatokratie: Der heimlifeisse Pariser ­Hinterzimmer-Klimaschwindel fliegt auf. Gut so.“

| Die Weltwoche, Nr. 23/2017 |   http://www.weltwoche.ch/

EIKE dankt dem Autor und zugleich WELTWOCHE-Chefredakteur Roger Köppel  für die Gestattung des ungekürzten Nachdrucks.




Deutscher Wetterdienst (DWD) im „Klima-Wahn“

Rechtzeitig zum G-20-Gipfel (Treffen der Gruppe der zwanzig wichtigsten Industrie- und Schwellenländer) in Hamburg lese ich vermeintlich Alarmierendes zum Meeresspiegelanstieg:

„Der Meeresspiegelanstieg wird Folgen für Küstenmetropolen in G20-Staaten haben. Er bringt erhebliche Risiken für Wohn- und Lebensraum von hunderten Millionen von Menschen. Bauten und Infrastrukturen im Wert von Billionen US-Dollar sind unmittelbar durch den Anstieg des Meeresspiegels bedroht. Die heutigen Emissionen lassen langfristig weite Küstenstreifen unter dem Meeresspiegel liegen. Die Dringlichkeit erfordert ernsthaften Umgang mit Fakten. Schon jetzt sind irreversible Änderungen von Klimaprozessen in allen Regionen der Welt sichtbar. Es sind gemeinsame Maßnahmen aller Staaten auf globaler Ebene zum Schutz des Klimas unumgänglich.“.

Was man wissen sollte:

Der Deutsche Wetterdienst ist eine Bundesoberbehörde und teilrechtsfähige Anstalt des öffentlichen Rechts mit Sitz in Offenbach am Main. Die Pressemitteilung des DWD zum Klima gibt zweifellos die „politisch korrekte“ und alarmistische Sichtweise der derzeitigen Politik wieder, dreist genannt „Klimafakten“.

Die Sonne, die Wolkenbildung und die Meere als Wetter- und in der Folge als Klimamotoren werden völlig ausgeblendet. DEN Meeresspiegel als einheitliche Bezugsgröße gibt es wegen der unterschiedlichen Schwerefelder der Erde überhaupt nicht [4].

Richtig ist tatsächlich in der DWD-Pressemeldung: „Der Meeresspiegel an den deutschen Küsten steigt: Nord- und Ostsee in 100 Jahren um 10 bis 20 Zentimeter gestiegen.“

Nur hat das nichts mit dem aktuellen Klimahype zu tun: Der Meeresspiegel an der Nordsee steigt seit 12.000 Jahren an, seit dem Ende der letzten Weichsel-Kaltzeit, der bekannte „säkulare Anstieg“. Der Meeresspiegel der Nordsee lag damals ca. 120 Meter tiefer als heute. Die nacheiszeitlichen Jäger und Sammler besiedelten die Doggerbank in der heutigen Nordsee und konnten auf ihren Jagdzügen zu Fuß auf die heutige Britische Insel gelangen. Die derzeitige Anstiegsgeschwindigkeit der Nordsee beträgt nach aktuellen Untersuchungen der Universität Siegen 1,7 mm/Jahr oder 17 cm im Jahrhundert [5]. Davor ging man von 2,5 mm im Jahr oder 25 cm im Jahrhundert aus. Die Meß-Pegel an der Küste zeigen keinen dramatischen Anstieg an!

Im Gegenteil: Der Meeres-Anstieg schwächt sich ab ==> Abb.1 :

Ich werde also weiterhin beruhigt schlafen und auch bei Sturmfluten – die übrigens auch nicht zugenommen haben – der Deichsicherheit vertrauen, denn:

Sturmfluten zeigen seit ca. 25 Jahren eher einen abnehmenden Trend ==> Abb.2 :

Die Küstenschützer haben bei den Deichbemessungshöhen nämlich längst den säkularen Meeresspiegelanstieg mit zusätzlichen Sicherheitszuschlägen berücksichtigt.

Und es gäbe noch mehr an der Pressemitteilung des DWD zu bemängeln:

Gletscher ziehen sich periodisch zurück und wachsen auch wieder, das ist z.B. in den österreichischen Alpen sehr gut dokumentiert [3].

„Schwere Gewitter“ hat es immer gegeben. Einen Trend zu mehr Gewittern gibt es in Deutschland auch nicht, eher im Gegenteil: ==> Abb. 3 :

„Schadensrelevante Ereignisse“ (Sachschäden) entstehen dadurch häufiger, weil in den letzten Jahrzehnten eine versicherungsfähige Infrastruktur entstanden ist und dadurch mehr erstattungsfähige Schäden entstanden sind.

Genau das sagen auch die großen Rück-Versicherer: ==> Abb. 4 :

Auch historische Wetteraufzeichnungen der vorindustriellen Zeit belegen enorme Wetter-Schwankungen im Laufe eines Jahres, sowie von Jahr zu Jahr.

Das Risiko von Hochwassern nimmt deshalb zu, weil Flüsse verbaut wurden und Retentionsräume fehlen. Siedlungen wurden in hochwassergefährdeten Bereichen gebaut und die Oberflächenversiegelung ist in den letzten Jahrzehnten enorm gestiegen. Auch das führt vermehrt zu „schadensrelevanten Ereignissen“, für die ggf. die Versicherer aufkommen müssen.

Ozeane „versauern“ nicht, der pH-Wert ist basisch. Der pH-Wert schwankt seit Beginn von Messungen im basischen Bereich zwischen 7.9 und 8.3 [2].

Der CO2-Gehalt der Luft schwankt ebenfalls, er liegt derzeit bei ca. 0,04 Prozent.

Klimaänderungen lediglich auf den CO2-Wert zu reduzieren hat mit Wissenschaft nichts zu tun; diese unzulässige Vereinfachung wird aber gerne für die unkritischen Medienkonsumenten verwendet, mit Erfolg.

DWD-Zitat [1] : „Ohne die menschliche Aktivität, insbesondere die Verbrennung von
Kohle, Öl und Gas, lassen sich die beobachteten Veränderungen im
Klimasystem nicht erklären.“ Zitat Ende. Doch, sie lassen sich erklären, nur
werden anderslautende Forschungsergebnisse nicht zur Kenntnis genommen
und ausgeblendet. Und gerade die vorgeblich „unabhängige Klima-Wissenschaft“
ist durch eine üppige Bereitstellung von Forschungsgeldern auch zum Mietmaul der
politischen Klima-Alarmisten geworden.

Es wäre wünschenswert, wenn der steuerfinanzierte DWD sich auf eine
verläßliche Vier-Tage-Wettervorhersage konzentrieren würde, sich nicht politisch instrumentalisieren ließe und nicht die trübe politisch motivierte Klima-Kristallkugel bemühen würde …

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)* Anm.d.EIKE-Red.:

Manfred Knake ist Mitglied im Wattenrat: http://www.wattenrat.de/impressum/ :

„Dies ist eine nicht-kommerzielle und unabhängige Seite. Der Wattenrat ist kein eingetragener Verein, sondern eine Interessengemeinschaft. Die hier veröffentlichten redaktionellen Texte und Bilder unterliegen dem Urheberrecht.“

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Q u e l l e n :

[1] DWD: Klimafakten als Grundlage für politische Entscheidungen ; 06.07.2017 ; http://www.dwd.de/DE/presse/presseseite_node.html

[2] H.-J. LÜDECKE: CO2 und Klimaschutz, Bouvier (2010), S.126

[3] GERNOT PATZELT, Glaziologe, Innsbruck, Gletscherschwund und VorzeitklimaBERGAUF 02-2008, S.34-35

[4] K.-E. PULS, Anthropogener“ Meeresspiegelanstieg – vom Konstrukt zur Panik ? Naturw. Rdsch. 61 (2008), H.11, S.566-574

[5] THOMAS WAHL et al. : „Die Ergebnisse geben uns eine gewisse Planungssicherheit für den Küstenschutz“ ; 18.07.2013; http://www.uni-siegen.de/start/news/forschung/536040.html

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Fake-News: Von Tornados und anderen Halluzinationen in den Medien

Leider gibt es nur einige wenige Journalisten, die alarmistischen Extrem-Wetter-Behauptungen nachgehen und die Fakten und Messungen recherchieren. Dazu gehört herausragend AXEL BOJANOWSKI bei SPIEGEL-online. Nun wird man als jahrelanger Leser die SPON-Redaktion mit ihren zahlreichen Beiträgen zur Klima-Debatte insgesamt nicht im Lager der „Klimaskeptiker“ verorten. Um so bemerkenswerter ist es, mit welcher Gründlichkeit Axel Bojanowski die Fakten recherchiert.

Einige Beispiele aus jüngerer Zeit seien hier gewürdigt :

(1) Tornado in Hamburg (?)

Am 22. Juni 2017 zog von NW her eine Unwetterfront über die Deutsche Bucht (Abb.1), und dann über Norddeutschland nach Südosten weiter. Dabei entstand ein Wetter-Phänomen, das nicht so selten ist: In höheren Luftschichten voraus eilende Kaltluft „fällt“ auf der Vorderseite der Front mit Sturmböen zum Boden herunter – es bildet sich eine Böenwalze.


Abb.1: Böenwalze von NW am 22. Juni 2017  über Helgoland (Foto Heide Puls, ca. 09.30 Uhr)

Die dazugehörigen Böen treffen in Sekunden meist ohne vorausgehende Anzeichen auf den Erdboden auf, und richten oft schwere Schäden an.

So war es auch in Hamburg, wo die in Abb.1 gezeigte Böenwalze am 22.06.2017 um die Mittagszeit eintraf.

Es gab erhebliche Schäden, möglicherweise auch Verletzte. Das ist schlimm genug.

J e d o c h :

Nun begannen der Deutschen Wetterdienst DWD und die Medien ein makaberes Possenspiel, zu dem Axel Bojanowski recherchierte und berichtete [1] :

Der Geister-Tornado von Hamburg : Ein Tornado soll über Hamburg gefegt sein – Anwohner sprechen von schweren Schäden, Medien berichten. Doch die Beweislage ist dünn.“ … „Dass etwas ganz besonderes passiert sein mußte in Hamburg, daran ließen die Schlagzeilen keinen Zweifel: Ein „Tornado-Unwetter“ sei über die Stadt hereingebrochen, meldete „Bild“. Hunderte Medien, zahlreiche im Ausland, zogen mit: „Tornado über Hamburg“, hieß es übereinstimmend. Einen Wirbelsturm über der Millionenstadt müßten eigentlich zahlreiche Menschen bezeugt haben. Doch der Hamburg-Tornado ist rätselhaft. Zwar gab es auch in der Hansestadt am Donnerstag Gewitter, Sturm und Hagel, doch die Suche nach Beweisen für den Wirbelsturm erweist sich als schwierig.“

Und so ist es bis heute:

Es gibt kein einziges überzeugendes Foto von einem Tornado, keinen einzigen überzeugenden Augenschein-Bericht.

J e d o c h :

Medien, Feuerwehr und DWD konnten wohl der Versuchung nicht widerstehen, wieder einmal eine Wetter-Katastrophe in die Welt zu blasen, die so schön zu der ständig propagierten Klimakatastrophe mit angeblich zunehmenden Extremwetter-Ereignissen zu passen schien.

Der meteorologische Altbarde Jörg Kachelmann machte frühzeitig nüchtern und sachlich auf TWITTER schon am Nachmittag darauf aufmerksam, daß es keinen einzigen schlüssigen Beweis für den „propagierten“ Tornado gab, und sein Sarkasmus gipfelte dann am Abend in einer meines Erachtens köstlichen Glosse: Fake news made in Russia: no tornado anywhere. Although, @dpa may find a fireman expert who is supporting this BS.“ [2].

Nun kann man meines Erachtens der Feuerwehr und mit Einschränkung selbst den sensations-lüsternen Medien nur bedingt einen Vorwurf für die Fehleinschätzung machen. Anders bei der Fachbehörde DWD, wo die Fake-News eifrig geschürt wurde (nachzit. nach SPON [1] ) :

„Tornado in Hamburg! Etwa 10 km vom Zentrum entfernt nach SSW. Lebensdauer unter 5 min.“„Heftige Unwetterfront: … – Tornado nahe Hamburg – Bahnverkehr eingestellt“ … „DWD_presse bestätigt nur #Tornado um 11:37 Uhr, beobachtet 10 km ssw von Flgh. #Hamburg von #DWD-Kollegen. /Fr“ … und schließlich ein erstes peinliches Eingeständnis [1] : „Daß der Wetterdienst seinen Tornado zunächst im Süden der Stadt lokalisiert hatte, erklärt der DWD-Sprecher mit einem Mißverständnis: Man habe seine Mitarbeiter, die von dem Wirbel berichteten, im Haus des DWD am Hamburger Hafen vermutet und nicht am Flugplatz.“

Tornado hier?  Tornado dort?  Tornado irgendwo?  Tornado nirgendwo!

Der geneigte Leser möge sich selbst das „Vergnügen“ bereiten, dieses ganze stundenlange Possenspiel auf SPON nachzulesen [1].

Schließlich noch ein sachdienlicher Hinweis:  Es gibt in Deutschland keinen Trend zu mehr Tornados, sondern eher im Gegenteil :

Abb.2: Tornado-Statistik Deutschland (Quelle DWD, Regression + Texte ergänzt)

F a z i t :
Selbst wenn es denn in Hamburg einen Tornado am 22. Juni gegeben hätte – die Tornado-Statistik hätte sich nicht „zu Gunsten“ der Klima-Alarmisten verändert.

(2) Unwetter in Süddeutschland – Klima-Kat ?

2016 gab es in der letzten Mai-Woche bis in die ersten Juni-Tage hinein eine frühsommerliche und nicht ganz so seltene Wetterlage mit einem nahezu ortsfesten Bodentief über Mitteleuropa, unter einem stationären Höhentrog/Höhentief [3]. Das hatte insbesondere im südlichen Deutschland wiederholt Gewitter, erhebliche Regenfälle und auch Hagel zur Folge.

Schon überschlugen sich die Medien erneut „in Sachen Klima-Katastrophe“.

Wieder war es Axel Bojanowski bei SPON, der so ziemlich als einziger Journalist recherchierte und zu einem ganz anderen Ergebnis kam [4] :

„Weltweit hegen Klimaforscher die Sorge, daß ihr Thema instrumentalisiert wird: Jedes Wetter wird reflexhaft mit dem Klimawandel begründet. Zurück bleibt der Eindruck: Über den Klimawandel ist alles bekannt. Und: Es wird alles immer schlimmer. Forschung? Scheinbar überflüssig.

Die Berichte der vergangenen Tage zum Starkregen in Deutschland scheinen diese Sorge zu stützen: Dutzende Medien führten das Extremwetter auf den Klimawandel zurück. „Der Starkregen ist eine Folge des Klimawandels“, titelte etwa „Bild“; „Wetterexperten deuten Unwetter als Zeichen für Klimawandel“, schrieb die „Berliner Morgenpost“, „Mehr Starkregen durch Klimawandel“, meldet der Bayerische Rundfunk.“

… u.w.a.a.O.:

„Sowohl die Medien als auch Wissenschaftler sorgen für falsche Schlagzeilen: Oft werden Klimaprognosen, die für die kommenden Jahrzehnte vermehrt Starkregen vorhersagen, fälschlich als Beweis für das aktuelle Wetter umgedeutet. Oder es äußern sich Klimaforscher oder Umweltexperten mißverständlich oder irreführend gegenüber den Medien.

„Die Daten des DWD aber zeigen: Es gibt in Deutschland keinen Trend zu mehr Tagen mit Starkregen von mehr als 30 Liter pro Quadratmeter“ … und auf SPON steht dann als augenscheinlicher Beweis diese DWD-Graphik :

Abb. 3 : Bildunterschrift bei SPON [4] :

Zahlen des Deutschen Wetterdienstes:  Kein Trend bei Starkregen in Deutschland

Um so peinlicher für den DWD, daß sogar ein offizieller Vertreter des DWD im DLF öffentlich im Widerspruch zu den eigenen Statistiken daherredet [4] :

„Doch auch der DWD macht nicht immer eine gute Figur während der aktuellen Unwetterphase: Im „Deutschlandfunk“ sagte ein DWD-Sprecher auf die Frage, ob das Unwetter etwas mit dem Klimawandel zu habe: „Es geht in diese Richtung“.

… und weiter SPON:     „Was ist die Wahrheit?  Das Unwetter, sagt der DWD-Mann, sei „ein Indiz“ für die verstärkten Auswirkungen des Klimawandels. Man habe „festgestellt in den letzten 10, 20, 30 Jahren, daß diese Starkregen-Ereignisse schon etwas zugenommen haben.“

Leider nicht zum ersten Mal: Der DWD argumentiert gegen seine eigenen Messungen [5] .

Dieser Medien-Fake hatte – in Bestätigung der SPON-Kritik – eine ganze Reihe von weiteren fachlichen Richtigstellungen im WEB zur Folge, z.B. [6] :

„….das Tief verhakt sich … zieht nicht …. wegen des Klimawandels … und damit ist künftig noch zunehmend zu rechnen… mit noch mehr Unwettern…“ Dies verkündete der weibliche Wetterfrosch des ZDF, Frau Katja Horneffer, einer erstaunten Zuschauerzahl, zur besten Sendezeit, in den Heute Nachrichten am 30.05.2016. Nun sind wir es ja gewöhnt, dass sich die AGWler die Welt selbst basteln, fernab der Realität. … Insofern fügt sich die o.g. Äußerung von Frau Horneffer nahtlos in diese Wunderwelt ein. Der Autor möchte Frau Horneffer, deren Mitstreitern und natürlich unserer interessierten Leserschaft jedoch die reale Welt darlegen …“.

… oder am anderen Orte [7] :

„Eine einzige nicht ganz alltägliche Wetterlage mit verbreiteten Unwettern genügt, und schon stehen die Klima-Katastrophen-Propheten wieder auf der Matte – ‚… ‚alles wird schlimmer … der Mensch ist Schuld … der Weltuntergang ist nah!‘ Da ist es dann angenehm versachlichend, wenn es doch noch einige Journalisten gibt, die aufpassen, nachprüfen und dann die Fakten darstellen. So geschehen soeben durch den SPON-Journalisten AXEL BOJANOWSKI…“ …

„F a z i t :

Die Unwetter-Lage von Anfang Juni 2016 war eine ungewöhnliche Wetterlage, jedoch weder eine „noch-nie-da-gewesene“ noch gar ein Klima-Signal. Das bringt SPON auf den Punkt :

„Ein Trend ist klimatologisch nicht nachgewiesen, bestätigt der DWD auf Anfrage. Aber diese simple Botschaft wird während des Unwetters nicht verbreitet.“

(3) Extremwetter – WAS schreibt der Klimarat IPCC ? … Was SPON ?

Es gibt Anzeichen, daß sehr viele Menschen in Deutschland und in aller Welt nach 20 Jahren einer „mörderischen“ Klima-Katastrophen-Propaganda ermüdet und abgestumpft sind.  So ist es vielen Menschen mittlerweile gleichgültig, um wie viele Meter der Meeresspiegel in einigen Jahrhunderten steigen könnte, um wieviel Grad es in 100 oder mehr Jahren wärmer werden könnte – es liegt weit jenseits ihrer Lebenszeit! Die überwiegend meisten Zeitgenossen haben andere Sorgen – weißgott!

D a h e r [8] :

„F o l g l i c h – es ist beim Klima-Alarm so wie bei jeder anderen Droge: Tritt Gewöhnung, Reiz-Abschwächung und Abstumpfung ein, so muß man die Dosis erhöhen. Genau nach diesem Prinzip arbeiten die Klima-Alarmisten …“

Was könnte sich dafür besser eignen, als die Propagierung angeblich schon jetzt eingetretener zunehmende Extremwetter-Ereignisse? Davon ist – genauer gesagt – davon wäre fast jeder unmittelbar in diesem seinem Leben betroffen.

So wurde das Klima-Trommelfeuer in den letzten Jahren zunehmend in diese Richtung fokussiert. Tausende Beispiele und Quellen könnten hier angeführt werde – das ist nicht nötig, jeder der Leser hier ist dem nahezu täglich ausgesetzt.

Angeführt werden soll an dieser Stelle lediglich, was der Klimarat IPCC jüngst 2013/14 [9] und was SPON dazu geschrieben hat.

Eine kurze(!) Zusammenstellung der IPCC-Aussagen von 2013/14 zu den verschiedenen möglichen Extremwetter-Varianten findet sich hier in [10]. Die auf einigen Tausenden IPCC-Seiten ausgebreitenen Einzel-Aussagen zu Extremwetter faßt IPCC so zusammen [11] :

“There is limited evidence of changes in extremes associated with other climate variables since the mid-20th century.”

Diese klare Aussage wird von Politikern sowie einigen Politik-nahen Wissenschaftlern unter NGO-Beeinflussung im „Summary for Policy Makers – SPMin ihr Gegenteil verkehrt [12] :

„Changes in many extreme weather and climate events have been observed since about 1950. Some of these changes have been linked to human influences.“

So weit, so gut, so schlecht.

Interessant ist nun, was die Medien daraus machten [10] :

„Die deutschen Medien schlagen anläßlich COP21 in Paris wieder täglich die Klima-Katastrophen-Trommel – fast alle, der Rest schweigt.“ … fast alle, bis auf Axel Bojanowski bei SPON, der hat nicht geschwiegen, sondern im IPCC-Bericht gelesen, zitiert und erläutert [13] – z.B. den krassen Widerspruch zwischen Basisreport und SPM:

„Dabei wächst seither die Kritik am Klimarat: Renommierte Forscher monieren unabhängig voneinander fragwürdige Abweichungen zwischen dem Report und seiner Zusammenfassung für Politiker.“ … also dem SPM, vgl.w.o.

… und weiter [13] :   „Vorwurf: ‚Fehlende Entwarnungen‘ –

Mangelnde Dauerhaftigkeit hält Grundmann (Anm.: Klimasoziologe, Univ.Nottingham) für ein Problem des IPCC-Reports: Szenarien früherer Berichte würden nicht verglichen, kritisiert er. Warnungen aus dem letzten Report vor zunehmenden Extremereignissen wie Hurrikanen, Tornados oder Stürmen etwa wurden mittlerweile als „wenig vertrauenswürdig“ eingestuft – und in der neuen Zusammenfassung des Reports nicht mehr erwähnt.“

„Hut ab vor dem IPCC, daß er sich hier korrigiert hat“, sagt Roger Pielke (Anm.: Univ.Colorado) anerkennend. „Warum aber“, wendet er ein, „widersprachen Klimaforscher nicht, als Präsident Obama jüngst vor mehr Hurrikanen warnte?Anhaltenden Alarm vor zunehmenden Flußhochwassern, Dürren, Hurrikanen und Tornados bezeichnet Pielke angesichts der mittlerweile glimpflichen Forschungsergebnisse zu den Themen als ‚Zombie-Wissenschaft‘.“

Und dazu weiter Bojanowski/SPON : „Frage:  Kommen stärkere Stürme?

Die Prognosen über Stürme sind so unzuverlässig, das der Uno-Klimarat sie nicht mit aufgenommen hat in seine Zusammenfassung. … Bei tropischen Wirbelstürmen glaubt der IPCC nicht mehr an eine Zunahme ….“

(4) Eisbruch-Posse in der Antarktis

Eine erhebliche Rolle in der „Klima-Angst-Kampagne“ spielt die Antarktis. In kurzen Abständen geistert es immer wieder durch die Medien, sinngemäß : ‚Das AA-Eis schmilzt … riesige Eisberge brechen ab … der Meeresspiegel steigt dann dramatisch …‘

Auch dazu hat Bojanowski (SPON) in jüngerer Zeit recherchiert und geschrieben [16] :

„Chronik eines ausbleibenden Spektakels : Gleich bricht das Eis – seit zwei Jahren :

Seit zwei Jahren sagen Wissenschaftler und Medien den Kollaps einer Eisplatte und die Geburt eines gigantischen Eisbergs vorher. Die Berichte werden immer aufgeregter – doch die Natur spielt nicht mit.“

Abb. 4 : NASA-Foto vom November 2016: Riss im Eis (nachzit. nach [16] )

Das Magazin „The Cryosphere“ stellte im Februar 2015 einen Aufsatz in das Internet, worin von einem großen Riß im Larsen-C-Schelfeis auf der Antarktischen Halbinsel berichtet wurde [17], mit der „Gefahr“ : “ … is likely in the near future to generate the largest calving event since the 1980s …“.

Und wenn es um Eis-Schmelz-Katastrophen geht, dann ist natürlich das deutsche Alfred-Wegener-Institut dabei – man will ja auch teilhaben an weiteren Forschungs-Geldern:

„Der Bruch schreite „rasant“ fort, berichteten die Autoren um Daniela Jansen vom Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung (AWI).“ [16].

Zu alledem schon hier ein sachdienlicher Hinweis:

Die AA-Halbinsel umfaßt etwa 0,5% der gesamten AA, davon wiederum das Larsen-C-Schelfeis einige wenige Prozent, und davon wiederum der „angerissene Eisberg“ wenige Prozent.

Demgegenüber:

Folgt ein diesbezüglich weniger informierter Leser den ständigen Eis-Abbruchs-Warnungen einiger Klima-Institute und den Medien, so könnte der Eindruck entstehen, „die halbe Antarktis“ schwimmt demnächst auf uns zu.

So eine schöne anschauliche Katastrophe, die da ausgemalt wurde – und trotzdem: Die mediale Resonanz war zunächst dünn [16] : „Außer einer kleinen Meldung im ‚Hamburger Abendblatt‘ fand der Befund kein Echo.“

Erst im Januar 2016 – also gewissermaßen im „medialen Winterloch“ ein Jahr später(!) – tauchte die Sache dann wieder auf [16] :

Ein Jahr nach Veröffentlichung der Studie dann brachte die ‚Washington Post‘ einen großen Artikel über neue, besorgniserregende Entdeckungen in der Antarktis. Der drohende Abbruch der riesigen Eiszunge wurde auch erwähnt, allerdings auch dort mit nur einem Satz.  Fünf Monate später legte die Zeitung nach und brachte der Eisspalte im August 2016 ihre erste große Schlagzeile …“.

Jedoch – die Monate vergingen, und erst am 3. September 2016 wartete die Frankfurter Rundschau mit der nun schon fast zwei Jahre alten Meldung auf, so: „Eisiger Abschied“.

Doch dann – nun wirklich zwei(!) Jahre(!) nach der ursprünglichen Meldung, nahm die Sache Fahrt auf [16] :

„Für den medialen Durchbruch des Eisschelfs sorgte wie so oft bei Naturthemen die NASA. Ihre eindrucksvolle Luftaufnahme, veröffentlicht am 1. Dezember 2016, überzeugte Medien weltweit; Hunderte berichteten in den folgenden Wochen, auch SPIEGEL ONLINE.“

Die Medien überschlugen sich nun, und einen vorläufigen Höhepunkt produzierte DIE WELT am 17. Juni 2017 – 2 ½ Jahre(!) nach der Meldung (nachzitiert nach SPON):

DIE WELT verkürzte die Prognose der Experten für ihre Schlagzeile, so dass sie bereits von der Wirklichkeit überholt wurde: „Es kann heute passieren“ – Riss spaltet gewaltigen Eisberg ab„.

Diese ganze Eis-Riß-Posse gipfelt in der sarkastischen Schlußbemerkung von BOJANOWSKI/SPON :

„Noch ist es nicht passiert. … Wir halten Sie auf dem Laufenden.“

Es sei dem geneigten Leser hier anempfohlen, sich diese von Bojanowski großartig aufgewickelte Eis-Klima-Posse zu gönnen – è [16] !

(5) SPON zu Widersprüchen und Unsicherheiten im IPCC-Bericht 2013/14

„Vorwurf: ‚Vorgetäuschter Erkenntnisgewinn‘ [13] :

… stuft der IPCC in seinem Report seine Gewissheit darüber, dass der Mensch mit seinen Abgasen den Großteil der Erwärmung seit den fünfziger Jahren verursacht hat, von 90 auf 95 Prozent hoch. … Andere Forscher zweifeln an der Präzision: Wie könne sich die Wissenschaft sicherer über den menschengemachten Anteil sein, wo in den letzten 15 Jahren natürliche Einflüsse überraschenderweise die Erwärmung der Luft zum Erliegen gebracht haben, fragt sich die Klimaforscherin Judith Curry vom Georgia Institute of Technology, Vorsitzende des Climate Forecast Applications Network. …“

u.w.a.a.O.:

„Unter dem Vorwurf: ‚Unsicherheiten werden versteckt‘ berichtet SPON weiter über die bis dato seit 15 Jahren ausgebliebene Erwärmung:

„Der IPCC betreibe ‚engagierte Öffentlichkeitsarbeit in eigener Sache‘, meint der Umweltforscher Roger Pielke Junior von der University of Colorado in Boulder, USA. Einerseits poche der Klimarat darauf, dass Daten aus sechs zusätzlichen Jahren die Qualität seiner Einschätzungen von einem Klimareport zum anderen entscheidend vergrößert haben. Andererseits reichten 15 Jahre Erwärmungspause angeblich nicht aus, um wissenschaftlich eine Rolle zu spielen.

In der Zusammenfassung (Anm.: SPM) des IPCC-Berichts kommt das Wort Pause, wissenschaftlich „Hiatus“, gar nicht vor… Im Hauptreport wird ganz offen das Problem des 15-jährigen Hiatus thematisiert :

‚Dort steht eindeutig, dass nur drei von 114 Klimasimulationen den Trend der letzten 15 Jahre wiedergeben können und dass der Grund für diese Abweichung zwischen Modellen und Beobachtungen unklar bleibt‘, sagt der Klimatologe Eduardo Zorita vom Helmholtz-Zentrum für Küstenforschung. ‚Dieser Punkt hätte in der Zusammenfassung des Berichts klarer thematisiert werden sollen, denn er unterstreicht, dass wichtige Defizite der Klimamodelle noch nicht verstanden sind‘.“

Und nochmals deutlich zu diesem Aspekt [14] :

„Frage: Wie gut sind die Klimaprognosen?

Seit 15 Jahren pausiert die Erwärmung der Luft: … Klimamodelle haben die Pause nicht erwartet.

Bereits 2009 schrieben Klimatologen, dass sich eine 15-jährige Pause der Erwärmung nicht mehr mit den Modellszenarien in Einklang bringen ließe. „Ich sehe uns erheblich in Erklärungsnot“, sagt Hans von Storch vom Helmholtz-Zentrum für Küstenforschung GKSS …“

In einem weiteren umfangreichen Artikel macht Bojanowski/SPON [14] auf IPCC-Passagen aufmerksam, die international von Medien und Politikern sonst kaum beachtet werden, schon gar nicht in Deutschland:

„Frage: Wie stark wird der Treibhauseffekt ?

Würde sich die Menge von CO2 in der Luft verdoppeln, stiege die Temperatur chemischen Experimenten zufolge um ein Grad. Erst Wasserdampf verstärkt der Theorie zufolge den Treibhauseffekt in gefährlicher Weise: … Wie stark der Effekt ist, gilt als Kernfrage der Klimaforschung.“

(Anm. EIKE-Red.:  Diese hier von Bojanowski dargelegte grundlegende Modell-Philosophie hat kaum jemals eines der etablierten Institute in der Öffentlichkeit klar gestellt, geschweige denn Journalisten oder Politiker hätten das verstanden: Die prognostizierten spektakulären Temperatur-Anstiege von 2…5… Grad werden in den Modellen nicht mit CO2, s o n d e r n mit hypothetischen Verstärkungs-Prozessen gerechnet. Dabei: Messungen zeigen – die Natur macht das Gegenteil [15] ).

… und auch das Artensterben ist nicht mehr das, was es in der Klima-Panik mal war [14] :

„Frage: Droht ein Artensterben?

Der IPCC hat das Artensterben aus der Zusammenfassung seines Klimareports herausgehalten, zu vage sind die Prognosen.“

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F a z i t :

Weite Teile der politischen und medialen Welt sowie einige Fraktionen der etablierten Klima-Forscher befinden sich in einer Klima-Katastrophen-Hysterie. Diese alle entfernen sich immer weiter von den physikalischen Grundlagen und den realen Messungen der Wetterdienste. So ist es ermutigend, daß es noch einige (wenige) Journalisten gibt, die sich nicht mit Behauptungen zufrieden geben, sondern diese nachprüfen. Axel Bojanowski von SPON ist hier zu würdigen.

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Q u e l l e n :

[1] Gerüchte um Naturgewalt: Der Geister-Tornado von Hamburg, 23.06 2017

http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/geruechte-um-naturgewalt-der-geister-tornado-von-hamburg-a-1153701.html

[2] https://twitter.com/RT_com/status/877954340228648961 …20:31 – 22 Jun 2017

[3] DWD: Deutschlandwetter im Mai 2016

http://www.dwd.de/DE/presse/pressemitteilungen/DE/2016/20160530_deutschlandwetter_mai.pdf?__blob=publicationFile&v=2

[4] „Starkregen in Deutschland: Das Unwetter und der Klima-Bluff“, Axel Bojanowski; 08.06.2016 ;

http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/unwetter-die-bizarre-sehnsucht-nach-klimawandel-a-1096368.html

[5] Deutscher Wetterdienst argumentiert gegen seine eigenen Klima-Messungen 14.05.2015

https://eike.institute/2015/05/14/deutscher-wetterdienst-argumentiert-gegen-seine-eigenen-klima-messungen/

[6] „Tief verhakt sich … zieht nicht … wegen des Klimawandels“ – Katja im Wunderland ;   07.06.2016

https://eike.institute/2016/06/07/tief-verhakt-sich-zieht-nicht-wegen-des-klimawandels-katja-im-wunderland/

[7] Axel BOJANOWSKI von SPON entlarvt die Klimahysterie: „Das Unwetter und der Klimabluff !“ 12.06.2017

https://eike.institute/2016/06/12/axel-bojanowski-von-spon-entlarvt-die-klimahysterie-das-unwetter-und-der-klimabluff/

[8] PIK übertrifft sogar NOSTRADAMUS: Meeresspiegel-Prophezeiung für das Jahr 4000 !21.07.2013

https://eike.institute/2013/07/21/pik-uebertrifft-sogar-nostradamus-meeresspiegel-prophezeiung-fuer-das-jahr-4000/

[9] http://www.ipcc.ch/report/ar5/wg1/

[10] Pinocchiopresse? Lügenpresse? Die deutschen Medien und ihre „Klimakatastrophen“; 09.12.2015

https://eike.institute/2015/12/09/pinocchiopresse-luegenpresse-die-deutschen-medien-und-ihre-klimakatastrophen/

[11] IPCC 2013, AR5, WGI, Kapitel 2, Seite 219

[12] IPCC 2014 / SPM; Climate Change 2014, Synthesis Report, Summary for Policymakers

Seite 7 ; SPM 1.4 Extreme events ; https://www.ipcc.ch/pdf/assessment-report/ar5/syr/SYR_AR5_FINAL_full_wcover.pdf

[13] Widersprüchliche Prognosen: Forscher entdecken Unstimmigkeiten im Uno-Klimabericht ; 06.10.2013

http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/vorhersagen-im-5-ipcc-bericht-2013-kritik-am-uno-klimareport-a-926348.html

[14] Welt-Klimareport Fünf große Sorgen, fünf große Fragen ; 27.09.2013

http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/bilanz-des-5-ipcc-uno-klimareports-in-stockholm-2013-a-924791.html

[15] Die Achilles-Ferse der Klima-Modelle : „Wasserdampf-Verstärkung“ ; 6. März 2013; https://eike.institute/2013/03/06/die-achilles-ferse-der-klima-modelle-wasserdampf-verstaerkung/   u n d   Wendepunkt in der Klimadebatte ? 31.05.2015

https://eike.institute/2015/05/31/wendepunkt-in-der-klimadebatte-klimamodelle-naehern-sich-den-realitaeten-an/

[16] Chronik eines ausbleibenden Spektakels: Gleich bricht das Eis – seit zwei Jahren ; 09.06.2017; http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/larsen-c-eis-wann-bricht-das-eis-chronik-eines-ausbleibenden-spektakels-a-1151374.html

[17] Newly developing rift in Larsen C Ice Shelf presents significant risk to stability ; 05.02.2025; http://www.the-cryosphere.net/9/1223/2015/

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Aufstieg und Fall des Ozonlochs

Von Alex Reichmuth

(Red. WELTWOCHE Zürich)*

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«Eine Erfolgsstory.» (??)

Man spricht wieder über das Ozonloch. Jahrelang war das einst hochgehandelte Umweltproblem fast in Vergessenheit geraten. Neu ist allerdings das Etikett, unter dem das Ozonloch durch öffentliche Debatten segelt. Einst zuckte man schuldbewusst zusammen, wenn es genannt wurde. Heute aber steht es für 
Er­lösung. Das Ozonloch – genauer dessen ­Bekämpfung – gilt als Sinnbild dafür, wie ­einer globalen Bedrohung dank entschlos­senem Handeln der Staaten beigekommen werden kann.

Bei einer anderen Gefahr für die Erde müsse man international genau gleich vor­gehen, tönt es mahnend: beim Klimawandel.

Stellvertretend für diese Überzeugung sei Thomas Stocker angeführt, Klimaforscher an der Universität Bern. Er wurde einst fast zum Präsidenten des Weltklimarats gewählt. Als wichtigster Klimawissenschaftler der Schweiz gilt er auf jeden Fall. Stocker muss also wissen, was am Himmel abgeht. «Das Ozonloch ist 
eine Erfolgsstory», sagte er in einem Interview. Es zeige, «was bewirkt werden kann, wenn die Wissenschaft auf ein Problem hinweist und die Politik und die Industrie dann darauf ­reagieren, indem sie gewisse Produkte verbieten». Verboten wurden sogenannte Fluorchlor­kohlenwasserstoffe (FCKW), die als Haupt­treiber der Ozonschicht-Ausdünnung gelten. Dank der Einigung von Montreal 1987 konnte der Ausstoss an FCKW, die in Sprühdosen, Kühlschränken und Feuerlöschern enthalten sind, stark reduziert werden. An anderer Stelle sagte Thomas Stocker, die Massnahmen hätten dazu geführt, «dass sich die Ozonkonzentration in der Luft wieder erholen konnte».

Diese letzte Aussage ist allerdings schlicht falsch. Denn das Ozonloch gibt es noch immer. Und wie!

2015 erreichte es über der Südhalbkugel die zweitgrösste je gemessene Aus­dehnung. Laut der Uno-Weltorganisation für ­Meteorologie (WMO) gibt es auch keine Belege dafür, dass sich die Ozonkonzentrationen ­erholen. Man habe zwar «erste Hinweise auf eine Wende» gefunden, schrieb die WMO 2015, «aber diese sind statistisch noch nicht signifikant.»

Viel mehr als die Hoffnung, dass sich das Ozonloch irgendwann schliesst, gibt es nicht. Und das dreissig Jahre nach Montreal.

«Anomalie des Südens»

Es ist seit fast hundert Jahren bekannt, dass es 25 Kilometer über der Erdoberfläche eine Luftschicht gibt, die besonders viel Ozon enthält. Anders als in Bodennähe, wo Ozon als Reizgas wirkt und darum unerwünscht ist, hat dieses in der Höhe eine wichtige Funktion: Es schirmt die Erde vor schädlicher UV-Strahlung ab. Schon 1927 erkannten Forscher jedoch, dass die Ozonkonzentration stark schwanken kann. 1957 wurde über der Antarktis erstmals eine saisonal bedingte Ausdünnung der Ozonschicht nachgewiesen. Der britische Atmosphärenphysiker Gordon Dobson bezeichnete sie als «Anomalie des Südens». Es vergingen allerdings nochmals siebzehn Jahre, bis die ersten Warnungen auftauchten: 1974 gemahnten der Amerikaner Frank Sherwood Rowland und der Mexikaner Mario Molina im Wissenschafts­magazin ­Nature, dass der Ausstoss an FCKW die Ozonschicht bedrohe und damit das Leben auf der Erde (wofür sie später zusammen mit dem Niederländer Paul Crutzen den Nobelpreis für Chemie erhielten). Dann ging es Schlag auf Schlag: 1982 registrierten Forscher in der Antarktis eine deutliche Ausdünnung der Ozonschicht, glaubten aber zuerst, falsch gemessen zu haben. 1985 bestätigten die Briten Joe Farman, Brian Gardiner und Jonathan Shanklin in einem Nature-Artikel den starken Ozonverlust auf der Südhalbkugel. Das Ozonloch sorgte ­daraufhin weltweit für Untergangsstimmung. Das US-amerikanische Worldwatch Institute sagte «Millionen von zusätzlichen Toten» wegen Hautkrebs voraus. Die Umweltorganisa­tion Greenpeace sprach vom «letzten Akt für das Leben auf dem Planeten». Immer neue Horrormeldungen trafen ein:

«In Chile erblinden Schafe. Fische verlieren ihr Augenlicht. Bäume treiben seltsame Knospen.»

Mythos Weltrettung

Da erschien 1987 das Abkommen von Mont­real – ruckzuck zwei Jahre nach der Ent­deckung des Ozonlochs verabschiedet – als rettender Anker. Dank sukzessiv verschärften Verboten wurde der Ausstoss an FCKW in der Folge rasch zurückgefahren – was für die ­Industrie allerdings keinen allzu grossen Kraftakt bedeutete, standen doch valable ­Ersatzstoffe zur Verfügung. Der frühere ­Uno-Chef Kofi Annan bezeichnete das Abkommen von Montreal dennoch als «vielleicht erfolgreichsten internationalen Vertrag überhaupt».

Der Mythos der Weltrettung war geboren.

Ungeduldig wartete man in der Folge auf Anzeichen dafür, dass sich die Ozonschicht erhole. «Ozonloch über der Antarktis deutlich kleiner», meldete etwa die Frankfurter Allge­meine Zeitung (FAZ) 2004. Doch 2006 kam die Ernüchterung: Das Ozonloch über der Südhalbkugel erreichte eine noch nie gekannte Ausdehnung. 2010 meinte man erneut, es sei nun so weit: Das Protokoll von Montreal zeige messbare Effekte auf die Ozonschicht, schrieb Atmosphärenforscher Jörg Mäder von der ETH Zürich in einem Fachartikel. Doch das Ozonloch über der Antarktis verschwand nicht, stattdessen kam im hohen Norden noch eines dazu: 2011 erreichte die Ozonausdünnung über der Arktis ein Rekordausmass.

2014 glaubten die Wissenschaftler wieder, die Heilung der Ozonschicht nachgewiesen zu haben. «Das von Menschen gemachte FCKW-Pro­blem ist gelöst, diese Gefahr ist definitiv gebannt», so der deutsche Geophysiker Martin Dameris gegenüber der FAZ. «Wenn die Menschheit wirklich will, kann sie globale Probleme ­lösen», frohlockte der deutsche Spiegel. Doch 2015 verzeichnete das Ozonloch über der Ant­arktis, wie erwähnt, erneut riesige Ausmasse.

Tatsache ist: Die einschlägigen Messreihen auf der Südhalbkugel lassen bis heute auf keinen Trend schliessen, gemäss dem der Ozongehalt wieder steigt (Grafik 1, farbige Linien): Erkennbar in der Darstellung der WMO von 2015 ist zwar, dass die Werte zwischen 1980 
und 2000 gesunken sind, von einer Erholung seither ist aber keine Spur – auch wenn 
die ­Modellrechnungen der Wissenschaftler ­(grauer ­Bereich) eine solche in Aussicht stellen. Aufschlussreich ist auch die Ozonmessreihe der Schweizer Messstation Arosa, die bis 1926 ­zurückreicht (Grafik 2).

Sie zeigt zwar auf, dass die Werte zwischen etwa 1975 und 1995 ­tendenziell gesunken sind – wenn auch nicht so stark wie auf der Südhalbkugel. Von ­einem Trend nach oben in den letzten zwanzig Jahren ist aber nichts zu sehen.

«Geht doch!»

Ungeachtet dessen wurde 2016 erneut die Erholung der Ozonschicht verkündet. «Ozonloch über der Antarktis schliesst sich», mel­dete die Neue Zürcher Zeitung. «Geht doch!», schrieb die deutsche Zeit. Anlass für neue ­Zuversicht bot die Arbeit eines amerikanischen Forscherteams, die in der Fachzeitschrift Science erschienen war. Das Team hatte nicht wie üblich die Oktoberwerte für eine Beurteilung herangezogen, wenn das Ozonloch über der Südhalbkugel jeweils die grösste Ausdehnung erreicht, sondern diejenigen vom September: wenn die Polarsonne über der Ant­arktis gerade aufgeht und das Absacken der Ozonwerte erst einsetzt. Die Forscher kamen zum Schluss, dass sich anhand der Septemberwerte über die letzten Jahre eine leichte 
Verlangsamung des Ozonabbaus nachweisen lasse. Man habe sich bisher wohl zu sehr auf den Oktober konzentriert, verkündete Leit­autorin Susan Solomon. Dabei sei der September die entscheidende Zeit. «Wir können jetzt sicher sein, dass die Entscheidungen, die wir getroffen haben, den Planeten auf den Weg der Heilung gebracht haben», so Solomon.

Erst jetzt sei nachweisbar, dass das FCKW-­Verbot greife, attestierte ihr Fachkollege Thomas Peter von der ETH Zürich. «Wir sind sehr froh darüber, dass wir das nun deutlich ­sehen», sagte er gegenüber SRF. Auch für das gewaltige Ozonloch 2015 hatten die Forscher nun eine Erklärung bereit: Es sei ein Ausreisser. Der Ausbruch des chilenischen Vulkans Calbuco sei schuld daran gewesen.

Zwar kann heute kein Mensch sagen, ob das Verbot von FCKW je die Wirkung haben wird, die man sich von ihm erhofft. «Die Physik der Atmosphäre ist komplex, und viele Prozesse sind nicht vollständig oder ausreichend verstanden», musste etwa der deutsche Geophysiker Michael Bittner gegenüber der Zeit einräumen. Namentlich grösstenteils unbekannt ist, wie Sonnenaktivität, Winde oder Vulkanausbrüche auf die Ozonschicht wirken. Nicht undenkbar ist, dass das 1985 nachgewiesene Ozonloch ein weit­gehend natürliches Phänomen ist. Unverdrossen hält die Uno an ihrer Prognose fest, laut der sich die Ozonwerte bis etwa 2050 ­erholen werden – dank dem Verbot von FCKW.

Und sind die Messwerte nicht so, wie man sie gerne hätte, muss man offenbar nur anders messen. Denn so schnell lässt man sich eine Erfolgsgeschichte wie die Bekämpfung des Ozonlochs nicht nehmen.

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)* Anmerkung der EIKE-Redaktion :

Dieser Artikel ist zuerst erschienen in WELTWOCHE Zürich :

Aufstieg und Fall des Ozonlochs | Die Weltwoche, Nr. 26/2017 | 29. Juni 2017

http://www.weltwoche.ch/

EIKE dankt der Redaktion der WELTWOCHE und dem Autor Alex Reichmuth für die Gestattung des ungekürzten Nachdrucks.

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