1

Die jahrelange beispiellose Hitze- und Dürreperiode in Europa um 1540 – ein Worst Case

Auf der Grundlage von über 300 Quellen mit Wetterberichten aus erster Hand aus einem Gebiet mit einer Größe von 2 bis 3 Millionen km² zeigen wir, dass Europa von einer beispiellosen, 11 Monate dauernden Mega-Dürre betroffen war. Die geschätzte Anzahl der Tage mit Niederschlag und die Niederschlagsmenge in Mittel- und Westeuropa im Jahre 1540 ist signifikant niedriger als die 100-Jahre-Minima der Periode mit instrumentellen Messungen für Frühjahr, Sommer und Herbst. Dieses Ergebnis wird gestützt durch unabhängige dokumentarische Beweise über extrem niedrige Pegelstände in Flüssen und weit verbreiteten Wald- und Feldbrände in ganz Europa. Wir haben gefunden, dass ein Ereignis dieser Größenordnung nicht von hypermodernen Klimamodellen simuliert werden kann.

Link: https://link.springer.com/article/10.1007/s10584-014-1184-2

Übersetzt von Chris Frey EIKE

———————————-

Dazu hier ein Bericht aus anderer Quelle:

… Über mehrere Wochen hinweg regnete es kaum noch., nach Quellenaussagen soll es in 26 Wochen an nur 5 Tagen ‚Tropflesregen‘ gegeben haben. Die Hitze des Sommers von 1540 ist das am besten belegte Ereignis im 16. Jahrhundert und kann als eines der Jahrtausendereignisse angesehen werden. Die kaum zu beschreibende Wasserverknappung führte zu einem Schreckensszenario und dokumentiert sich auch in markanten Negativsignaturen der verschiedensten Baumringe. Aus ihnen konnte die Niederschlagssumme zwischen November und Juni rekonstruiert werden: Das Niederschlagsdefizit betrug nach diesen Werten im Juni bereits 25%. Nachdem auch der Herbst zu trocken ausfiel, wurde der Wein durch den extrem hohen Zuckergehalt zu einem Jahrtausendwein, für den man, wie in der Würzburger Hofkellerei heute noch zu sehen ist, eigene Prunkfässer baute. Durch den hohen Zuckergehalt muss der Wein noch sehr lange genießbar gewesen sein, denn man kredenzte ihn zu besonders festlichen Anlässen noch in späteren Jahrhunderten… . Fortan wurde die Qualität dieses Weines zum unerreichten Standard, der noch zwei Jahrhunderte später als Bezugsmaßstab zitiert wurde. Als die Schweden 1631 Würzburg einnahmen, fahndeten sie nach diesem Wein, konnten ihn aber, da das Fass eingemauert war, nicht finden. Im 19. Jahrhundert ersteigerte ein englischer Weinhändler diesen Wein, füllte ihn in Flaschen und verkaufte diese. Letzte Flaschen dieser Kollektion sind heute noch – mit Inhalt – im speyerischen Weinmuseum und und weitere im Bürgerspital in Würzburg zu sehen… . Es gibt aber noch weitere Belege für die extreme Trockenheit: In Regensburg nutzte man den niedrigen Wasserstand, um für den Kranen neue Fundamente zu errichten: Rekordtrockenheit im Frühling sowie Rekordhitze und Rekordtrockenheit im Sommer lautet die nüchterne Klassifizierung… .

Quelle:Rüdiger Glaser, Die Klimageschichte Mitteleuropas, Seite 108, erschienen 2008 im primusverlag.

———————————-

Hinweis des Übersetzers: Das Jahr 1540 lag mitten in der „Kleinen Eiszeit“. Aber Kämpfe (2017) hat ja in mehreren Arbeiten nachgewiesen, dass Wetterextreme umso ausgeprägter sind, je kälter das Erdklima ist.

Das macht durchaus Sinn, denn je kälter das Klima auf der Erde, umso größer ist ja auch der Temperaturgegensatz zwischen niedrigen und hohen Breiten – mit der Folge stärkerer Extreme nach jeweils beiden Seiten.




Dürren in Europa seit 2015 „die schlimmsten seit mehr als 2000 Jahren“ …

Die für die Jahre 2003, 2015 und 2018 ermittelten Werte zur Trockenheit gingen weit über das hinaus, was für den gesamten untersuchten Zeitraum von 2.110 Jahren galt.

Informiert sein ist alles

Bild 1 Meldung

Frau Simone Peter (Mitglied und ehemals mit-Vorsitzende der GRÜNEN), seit 2018 Präsidentin des Bundesverbandes Erneuerbare Energie e.V. (BEE), seit 2018 Vorstandsvorsitzende der Agentur für Erneuerbare Energien e.V. (AEE), seit 2018 Schirmherrin des Women of Wind Energy Deutschland e.V. (WoWED), twitterte sofort, wie man dieses Problem einzig zu lösen vermag:

Bild 2 Tweet

Was sagt die Studie?

Die Meldung selbst bezieht sich auf die gerade veröffentlichte Studie:
[1] Büntgen at al, 15.03.2021: Recent European drought extremes beyond Common Era background variability
Herr Büntgen und seine Mitautoren haben (wieder) herausgefunden, wie schlimm es wirklich um das Klimaeuropa steht. Dazu haben sie wie dafür üblich Baumringe aus Tschechien und einige aus Ostbayern analysiert, und daraus auf ganz Europa geschlossen:
Büntgen at al.: [1] … Here, we use 13,496 δ18O measurements and 13,584 δ13C measurements that are annually resolved and absolutely dated from 147 oaks (Quercus spp.) that grew over the past 2,110 years in what are today the Czech Republic and parts of south-eastern Bavaria

Deepl-Übersetzung: Hier verwenden wir 13.496 δ18O-Messungen und 13.584 δ13C-Messungen, mit jährlicher Auflösung und absoluter Datierung von 147 Eichen, die in den vergangenen 2.110 Jahren in der heutigen Tschechischen Republik und Teilen Südostbayerns gewachsen sind …

Das Ergebnis ist ein Verlauf der Sommer-Trockenheit (Zufügung: Eigentlich nur der Monate Juni – August) seit dem Jahr 100 – 2018 mit der verdichteten Aussage, dass das Jahr 2018 die trockenste Periode nach dem Jahr 1510 im Zeitraum der letzten 2000 Jahre gewesen sei (Anm.: JJA scPDSI bezeichnet die Monate: JJA: Juni, Juli, August und scPDSI den summer drought Palmer Drought Severity Index).
Man beachte in der Tabelle die geringe Mittelwertdifferenz und die enorme Streuung. Man wagt fast zu bezweifeln, dass die Differenzen überhaupt signifikant sind:

Bild 3 [1] Extended Data Fig. 6 Reconstructed hydroclimatic extremes.
Den Verlauf des Trockenheitsindex‘ zeigt das folgende Bild:

Bild 4 [1] Sommervariabilität des Trockenheitsindexes von -75 … 2018
Diese Grafik zeigt:
– eine stetige „Verdürrung“ seit über 2000 Jahren
– eindeutige und enorme Zyklen der Dürren

Unbedarft würde man daraus schließen, dass die aktuelle „Dürre“ damit rein klimadynamisch bedingt sein kann und ein Einfluss des „Klimawandels“ daran – falls überhaupt – nur eine marginale Randerscheinung darstellt.

Bild 5 [1] Sommervariabilität des Trockenheitsindexes von -75 … 2018 mit Ergänzungen durch den Autor

Fortschreibung

Die Studie ist eine der wenigen, zu der man auch Daten laden kann. Vergleicht man den Verlauf des Dürreindex von 1375 – 1512 mit dem von 1881 – 2018, stellt man eine verblüffende Übereinstimmung fest. Danach erleben wir heutzutage eine „Dürre-Index-Zeitreise“ in die Renaissance.

Bild 6 Sommervariabilität des Trockenheitsindexes von -1375 – 1512 und 1881 – 2018. Grafik vom Autor anhand der Daten [1] erstellt
Wenn der Verlauf der Dürre damals und heute so identisch ist, darf angenommen werden, dass sich das natürliche Klima weiterhin wie die letzten 2000 Jahre „fortschreibt“ und es müssten bald wieder – und das für mehrere Hundert Jahre – richtig nasse Zeiten kommen.
Und die Weiterschreibung zeigt, wie plötzlich und nachhaltig das geschehen kann. Der Schlager von 1975, „Wann wirds mal wieder richtig Sommer“, kann demnach bald eine Wiederauferstehung feiern:

Bild 7 Sommervariabilität des Trockenheitsindexes von 1881 – 2100. Grafik vom Autor anhand der Daten [1] und Annahmen erstellt
Das widerspricht zwar etwas der Klimasimulation des DWD für Deutschland. Aber in diese sind die „Erkenntnisse“ der Studie sicher noch nicht eingearbeitet.

Bild 8 Deutschland, Sommerniederschlag von 1881 – 2100. Quelle: DWD-Datenviewer

Über das Gesamtjahr könnte es aber dann doch noch klappen:

Bild 9 Deutschland, Jahresniederschlag von 1881 – 2100. Quelle: DWD-Datenviewer

Beim Klimawandel ist nur sicher, dass nichts sicher ist

Herr Büntgen erstellt schon länger Studien zur Trockenheit. Anbei ein Vergleich zwischen dem „Wissen“ 2010 und dem „Wissen“ 2020. In der Studie von 2010 gab es in der Vergangenheit einige schlimmere Dürren und die im Zeitraum 1510 war bei Weitem nicht die schlimmste.

Bild 10 Zusammenstellung Büntgen 2020 [1] und Büntgen 2010 [4] im gleichen Maßstab. Grafik vom Autor erstellt
Es ist allerdings nicht so, dass Herr Büntgen solches nicht bemerken würde. In den Supplements zur Studie gibt es dazu eine Gegenüberstellung:

Bild 11 [1] Supplements. Vergleiche aus verschiedenen Studien
Eine weitere Studie, welche ebenfalls Eichen und diese ebenfalls in Tschechien analysierte, kommt auch zu anderen Ergebnissen als Herr Büntgen. Leider nicht als Dürreindex dargestellt, aber als Extremereignisse der Vergangenheit. Und da stellt sich der aktuelle Zeitraum nicht mehr als extrem dar.

[6] P. Dobrovolný at al., 23 October 2015: A tree-ring perspective on temporal changes in the frequency and intensity of hydroclimatic extremes in the territory of the Czech Republic since 761 AD

Bild 12 [6] mit Zufügungen durch den Autor. Anmerkung: Negative TRW (three ring width) bedeutet Trockenextreme
Als ob es nicht ausreichen würde, haben weitere Wissenschaftler Eichen in Tschechien analysiert. Und wieder weichen diese vom Ergebnis der aktuellen Büntgen-Studie ab:
[2] Rudolf Brázdil at al, 20. Juli 2020: Central Europe, 1531–1540 CE: The driest summer decade of the past five centuries?
Abstract. Based on three drought indices (SPI, SPEI, Z-index) reconstructed from documentary evidence and instrumental records, the summers of 1531–1540 were identified as the driest summer decade during the 1501–2015 period in the Czech Lands. Based on 25 documentary data, extended from the Czech scale to central Europe, dry patterns of various intensities (represented, for example, by dry spells, low numbers of precipitation days, very low rivers and drying-out of water sources) occurred in 1532, 1534–1536, 1538 and particularly 1540, broken by wetter or normal patterns in 1531, 1533, 1537 and 1539. Information relevant to summer droughts extracted from documentary data in central Europe 30 were confirmed in summer precipitation totals from a multi-proxy reconstruction for Europe by Pauling et al. (2006) and further by self-calibrated summer PDSI reconstruction from treering widths in OWDA by Cook et al. (2015) … Reconstructions based on documentary data indicate that the summers of 1531–1540 constitute the driest summer decade in central Europe for the past five centuries, between 1501 and 2010 CE.

Deepl-Übersetzung: Die trockenste Sommerdekade der letzten fünf Jahrhunderte?
Zusammenfassung. Basierend auf drei Dürre-Indizes (SPI, SPEI, Z-Index), die aus dokumentarischen Belegen und instrumentellen Aufzeichnungen rekonstruiert wurden, wurden die Sommer 1531-1540 als die trockenste Sommerdekade während des Zeitraums 1501-2015 in den Böhmischen Ländern identifiziert. Basierend auf 25 dokumentarischen Daten, die von der böhmischen Skala auf Mitteleuropa ausgedehnt wurden, traten trockene Muster unterschiedlicher Intensität (dargestellt z. B. durch Trockenperioden, geringe Anzahl von Niederschlagstagen, sehr niedrige Flüsse und Austrocknung von Wasserquellen) in den Jahren 1532, 1534-1536, 1538 und insbesondere 1540 auf, unterbrochen von feuchteren oder normalen Mustern in den Jahren 1531, 1533, 1537 und 1539. Die für die Sommerdürren relevanten Informationen aus den dokumentarischen Daten in Mitteleuropa 30 wurden durch die Sommerniederschlagssummen aus einer Multiproxy-Rekonstruktion für Europa von Pauling et al. (2006) und weiter durch die selbstkalibrierte Sommer-PDSI-Rekonstruktion aus den Baumbreiten in OWDA von Cook et al. (2015) bestätigt. … Rekonstruktionen auf der Grundlage dokumentarischer Daten zeigen, dass die Sommer 1531-1540 die trockenste Sommerdekade in Mitteleuropa in den letzten fünf Jahrhunderten zwischen 1501 und 2010 n. Chr. darstellen.

Bild 13 [2] Figure 15. Decadal fluctuations in hydroclimatic characteristics: (a) JJA SPI, JJA SPEI and JJA Z-index for the Czech Republic, 1501–2015 (Brázdil et al., 2016a); (b) JJA precipitation 5 totals within the 5°–25°E and 45°–55°N window, 1501–2000 (Pauling et al., 2006)
Und als ob das immer noch nicht reichen würde:
[7] Edward R. Cook at al., 06 Nov 2015: Old World megadroughts and pluvials during the Common Era
… In addition, megadroughts reconstructed over north-central Europe in the 11th and mid-15th centuries reinforce other evidence from North America and Asia that droughts were more severe, extensive, and prolonged over Northern Hemisphere land areas before the 20th century, with an inadequate understanding of their causes.
Deepl-Übersetzung: … Darüber hinaus verstärken Megadürren, die über Nordmitteleuropa im 11. und in der Mitte des 15. Jahrhunderts rekonstruiert wurden, andere Beweise aus Nordamerika und Asien, dass Dürren vor dem 20. Jahrhundert über Landgebieten der nördlichen Hemisphäre schwerer, ausgedehnter und länger andauerten, wobei ihre Ursachen nur unzureichend verstanden wurden.

Bild 14 [7]
In Amerika ist es ganz schlimm. Da fehlen seit mehreren Hundert Jahren die früher „üblichen“, ganz großen Dürren. So wie irgendwann ein erneutes, großes zyklisches Erdbeben am Andreasgraben erwartet wird, wartet man drüben nun auch auf eine zyklische Wiederholung solch großer Dürren:
[8] Nathan J. Steiger at al., 24. Juli 2019: Oceanic and radiative forcing of medieval megadroughts in the American Southwest
… The absence of any megadroughts after the 16th century in the Southwest raises critical questions surrounding their causes, their predominant clustering during the Medieval period, and whether there is a substantial risk of these droughts returning in the near future as a consequence of either natural or anthropogenic causes
Deepl-Übersetzung: Ozeanischer und radiativer Antrieb von mittelalterlichen Megadurchgängen im amerikanischen Südwesten
… Das Ausbleiben jeglicher Megadürren nach dem 16. Jahrhundert im Südwesten wirft kritische Fragen bezüglich ihrer Ursachen, ihrer vorherrschenden Häufung während der mittelalterlichen Periode und der Frage auf, ob ein erhebliches Risiko besteht, dass diese Dürren in naher Zukunft als Folge entweder natürlicher oder anthropogener Ursachen zurückkehren …

Bild 15 [8] Fig. 1 Time series and megadrought state changes. (C) The mean NINO3.4 and AMO [corresponding to black lines in (A) and (B)] along with a global mean forcing estimate (see Materials and Methods) and highlighted megadrought periods.
Biden macht aber endlich wieder etwas dagegen: Er „betet“, dass sie nicht kommen, indem er an den Weltklimavertrag seine CO2-„Verhinderungsspenden“ gibt.

Werden unsere Medien und Frau Simone Peter darüber auch berichten?

Während dieser Artikel getippt wurde, erschien wieder eine Studie zu Dürren in Europa:

[5] M. Ionita at al., 19 March 2021: Past megadroughts in central Europe were longer, more severe and less warm than modern droughts

Darin steht: [5] … here we show that central Europe has experienced much longer and severe droughts during the Spörer Minimum (~AD 1400–1480) and Dalton Minimum (~AD 1770–1840), than the ones observed during the 21st century … we show that the recent drought events (e.g., 2003, 2015, and 2018), are within the range of natural variability and they are not unprecedented over the last millennium … Future climate projections indicate that Europe will face substantial drying, even for the least aggressive pathways scenarios (SSP126 and SSP245)49. Although the greenhouse gases and the associate global warming signal will substantially contribute to future drought risk49, our study indicates that future drought variations will also be strongly influenced by natural variations.

Deepl-Übersetzung: … Hier zeigen wir, dass Mitteleuropa während des Spörer-Minimums (~AD 1400-1480) und des Dalton-Minimums (~AD 1770-1840) viel längere und schwerere Dürren erlebt hat, als die im 21. Jahrhundert beobachteten … Wir zeigen, dass die jüngsten Dürreereignisse (z. B. 2003, 2015 und 2018) im Bereich der natürlichen Variabilität liegen und im letzten Jahrtausend nicht beispiellos sind … Zukünftige Klimaprojektionen deuten darauf hin, dass Europa selbst bei den am wenigsten aggressiven Pfadszenarien (SSP126 und SSP245) mit erheblicher Trockenheit konfrontiert sein wird. Obwohl die Treibhausgase und das damit verbundene globale Erwärmungssignal wesentlich zum zukünftigen Dürrerisiko beitragen werden, zeigt unsere Studie, dass zukünftige Dürrevariationen auch stark von natürlichen Variationen beeinflusst werden.

Bild 16 [5] (Teilbild) a Regional mean Old World Drought Atlas (OWDA) PDSI index for central Europe (3°E-20°E, 45°N-56°N, black line) for the 1000–2012 period and the instrumental June through August scPDSI (solid red line) for the 1901–2018 period. Decadal frequency of the seasonal precipitation over the central part of Europe based on proxy reconstructions and documentary evidence: (d) summer . The seasonal precipitation data is based on the seasonal decadal precipitation index from Glaser (2013)
Bild 17 [5] a egional mean Old World Drought Atlas (OWDA) PDSI index for central Europe (3°E-20°E, 45°N-56°N, black line) for the 1000–2012 period and the instrumental June through August scPDSI (solid red line) for the 1901–2018 period; (b) Time series of annual total solar irradiance; (c) Aerosol optical depth (AOD); (d) δ18O (T. quinqueloba) measurements of planktonic foraminifera as a proxy for changes in the surface hydrography of the eastern Labrador Sea over the last millenium; (e) Reconstructed Atlantic Multidecadal Oscillation index (AMO) and (f) as in (e) but based on tree rings.

Wenn Mehrheiten recht hätten

… dann hätte Herr Büntgen at al. 2020 mit seiner Studie daneben getroffen.
Aber selbst wenn es nicht so sein sollte, bleibt die Aussage von Frau Peters (Bild 2) das, was man von dieser GRÜNEN Frau zum Klimawandel kennt: Reinster Unsinn.

Denn wer würde Billiarden EUR in CO2-Vermeidung investieren, wenn er schon in wenigen Jahren rein „natürlich“ mit Regen überschüttet wird (Bild 7). Aber „Parteien-Amigo“ gibt es ja nur bei Corona-Mundschutz-Masken. Beim Klima ist alles anders. Da macht man „sich“ Gesetze oder sitzt zumindest dabei und gründet dann eine Firma, um die soeben mit beschlossenen Subventionen optimal abzugreifen … nichts Verwerfliches ist daran erkennbar.

Doch unerbittlich schlägt der Klimawandel immer schlimmer zu

Bisher scheinen unsere Ozeane eine physikalische Eigenschaft des Wassers nicht „gekannt“ zu haben. Denn nirgendwo – außer in Klimasimulationen – steigt der Meerespegel „übernatürlich“.
Doch bald werden es die Ozeane „wissen“ und sich (endlich) nach den schlimmsten Klimasimulationen richten:

Bild 18

Quellen

[1] Büntgen at al, 15.03.2021: Recent European drought extremes beyond Common Era background variability

[2] Rudolf Brázdil at al, 20. Juli 2020: Central Europe, 1531–1540 CE: The driest summer decade of the past five centuries?

[3] Zeit Online, 15. März 2021: Dürren in Europa seit 2015 „die schlimmsten seit mehr als 2000 Jahren“

[4] Ulf Büntgen at al., 6. Januar 2010: Tree-ring indicators of German summer drought over the last millennium

[5] M. Ionita at al., 19 March 2021: Past megadroughts in central Europe were longer, more severe and less warm than modern droughts

[6] P. Dobrovolný at al., 23 October 2015: A tree-ring perspective on temporal changes in the frequency and intensity of hydroclimatic extremes in the territory of the Czech Republic since 761 AD

Old World megadroughts and pluvials during the Common Era

[7] Edward R. Cook at al., 06 Nov 2015: Old World megadroughts and pluvials during the Common Era

[8] Nathan J. Steiger at al., 24. Juli 2019: Oceanic and radiative forcing of medieval megadroughts in the American Southwest

 




Dürregeschichte Mitteleuropas: Klimaforscher Christian Pfister mit unerklärlichen Gedächtnislücken

Am 2. August 2018 brachte SRF ein längeres Radiointerview mit dem bekannten Berner Klima-Historiker Christian Pfister zur diesjährigen langen Dürreperiode in Mitteleuropa:

Extreme Trockenheit – Droht uns eine Megadürre?
Klimaforscher Christian Pfister warnt: Trotz technologischem Fortschritt sind wir den Wetterextremen ausgeliefert. Der Mensch müsse klüger werden – und sich anpassen. […] Um die verheerenden Auswirkungen längerer Dürreperioden zu veranschaulichen, erinnert der Berner Historiker an die Megadürre von 1540. Der Jahresniederschlag betrug nur gerade ein Drittel der üblichen Menge, teils fiel wochenlang kein Tropfen Regen über Mitteleuropa. In Basel und Köln liess sich der Rhein auf dem Rücken von Pferden überqueren. Die fatale Kombination aus Hitze und Trockenheit hinterliess verbrannte Erde. […] Doch Pfister warnt vor falschen Schlüssen: «Solche Ausreisser wie 1540 gab es immer, allerdings extrem selten.»1542 sei bereits ein kaum je überliefertes, nasskaltes Jahr ohne Sommer gewesen. Heute müsse man dagegen von einem Trend sprechen: «Was wir derzeit erleben, zeigt an, wie die normalen Sommer der Zukunft aussehen. Dazu kommen Extreme, die wir noch nie gesehen haben.» Der Klimawandel sei kein Papiertiger, warnt Pfister.

Weiterlesen beim SRF

Pfister bezeichnet das Dürrejahr 1540 als Ausreißer, während die Dürre 2018 die zukünftige Norm darstellen könnte. Eine steile These. Zumal sie dem widerspricht, was der heute emeritierte Klimahistoriker Pfister noch im Jahr 2000 selber feststellte (pdf hier). Eine seltsame Gedächtnislücke. Im Fazit der Arbeit lesen wir doch tatsächlich, dass beim Vergleich des Zeitraums von 1525 bis 2000 die häufigsten Dürren in Mitteleuropa während des Maunder-Minimum im 17. Jahrhundert auftraten und am wenigsten im 20. Jahrhundert:

Die bisherigen Forschungen zu sommerlichen Trockenperioden in Mitteleuropa haben sich bisher stark am Beispiel der Periode 1943 bis 1952 mit ihrem Höhepunkt im Dürresommer 1947 orientiert, die vielfach als einzigartig in den letzten Jahrhunderten betrachtet worden sind. Die vorliegenden Ergebnisse tragen dazu bei, diese Ansicht zu relativieren: Sie unterstreichen nicht nur den seit einiger Zeit bekannten Tatbestand, dass die Dürre des Sommers 1540 jene von 1947 punkto Dauer und Intensität buchstäblich in den Schatten stellte. Sie deuten auch daraufhin, dass, was die Häufigkeit von Dürresommern betrifft, die letzten fünf Jahrhunderte in zwei unterschiedliche Perioden von annähernd gleicher Länge gegliedert werden können, indem sommerliche Trockenperioden in den zwei Jahrhunderten 1525 bis 1730 wesentlich häufiger auftraten als seither. Bei der Interpretation dieser Zahlen ist allerdings zu berücksichtigen, dass die Daten in der älteren Periode fast ausschliesslich aus der Zentral- und Nordostschweiz stammen, wodurch regionale Effekte stärker ins Gewicht fallen, während die Daten von 1780 und vor allem von 1864 an die westlichen Landesteile mit berücksichtigen. Ihren Höhepunkt erreichte die Tendenz zur Häufung von sommerlichen Dürreperioden in den Jahren 1718 bis 1728, als jeder zweite Sommer wesentlich zu trocken war. Zwar trat in diesen 11 Jahren kein Jahrhundertereignis hervor, aber zweimal (1718/19 und 1723/24) kamen unmittelbar aufeinanderfolgende Trockensommer und dazwischenliegende regenarme Winter und Frühjahrsperioden in ihrer kumulativen Wirkungen auf den Wasserhaushalt einem solchen gleich. Die Auswirkungen dieser langen Dürreperiode auf Ökosysteme wäre zu untersuchen. Gesamthaft gesehen war die Belastung des 20. Jahrhunderts durch Dürresommer bemerkenswert gering, wie dies bereits für Naturkatastrophen (Lawinen, Überschwemmungen) festgestellt worden ist. Auch in dieser Hinsicht trägt das zu Ende gehende Jahrhundert seine Bezeichnung als Gunstjahrhundert offensichtlich zu Recht.

Man reibt sich verwundert die Augen. Was passiert hier genau? Will oder kann sich Pfister nicht mehr erinnern? War alles falsch, was er früher gemacht hat? Steht er lieber auf der Seite der vermeintlich Guten und verbiegt zu diesem Zweck sogar die Realitäten?

Übernommen von die kalte Sonne hier




EIKE im Landtag: Lüdecke und Lüning als Sachverständige in Düsseldorf

Leider gibt es noch kein Video vom Landtag; und der Life-Stream ist nur für angemeldete Bürger sichtbar.

Daher hier der Text der Stellungnahmen.

Prof. Horst Lüdecke:

Gutachterliche Stellungnahme zum Gesetzentwurf der Landesregierung Klimaanpassungsgesetz
Nordrhein-Westfalen (KIAnG)
Zusammenfassung und Stellungnahme
Der Gesetzentwurf des Klimaanpassungesetzes (im Folgenden KlAnG) bezieht sich auf die stets notwendige und vernünftige Aktivität der zivilisierten Menschheit, sich vor schädlichen Folgen des Klimawandels (es gibt genauso viele positive Folgen) durch möglichst frühzeitig durchgeführte Maßnahmen zu schützen.

Diese Bestrebungen gibt es vermutlich, seit die Menschheit existiert. Heute sind sie infolge
der immer größeren Verwundbarkeit moderner Zivilisationen gegen Wetter- und Klima-Unbilden
dringender denn je geworden. Musterbeispiel dafür sind die Holländer mit ihren Deichsystemen, die
seit jeher gemäß der sich ändernden Überschwemmungsbedrohung verstärkt und angepasst wurden.
Daher wird diesem Gesetzentwurf hier prinzipiell zugestimmt. Aus Platzgründen wird auf das Eingehen
auf Einzelheiten verzichtet, weil fast unzählige Aktionsfelder beteiligt sind, stellvertretend seien nur
die landwirtschaftliche Wasserversorgung und der Hochwasserschutz in von Fluss-Überschwemmungen
gefährdeten Wohngebieten genannt.

Leider enthält der KIAnG aber sachliche Fehler, die seine Absicht und Wirkung zwar nicht maßgebend
berühren, aber dennoch korrigiert werden sollten. Der KlAnG enthält zudem auch einen gefährlichen
Mangel, auf den hier hingewiesen wird und der in einer Korrektur des Entwurfs zu berücksichtigen ist.
Zum Zweck der Platzersparnis wird in den folgenden Anmerkungen neben weiteren Quellen auch die
ausführliche Stellungnahme des Autors zur Neufassung des Klimaschutzgesetz referenziert, am Vormittag des 10.05.2021 in einer Expertenbefragung der NWR-Landesregierung behandelt. Diese Stellungnahme ist nachfolgend als NeuKL abgekürzt.

Sachliche Fehler des KlAnG:
KIAnG, Seite 2, I, 13.2:
Dort heißt es „Klimaschutz und Klimaanpassung vor Ort stärken“. Klimaschutz ist aber ein völlig sinnloser
Begriff (s. NeuKL), denn Klima – ein statistisches Mittel über mindestens 30 Jahre – kann man
nicht schützen. Zudem hat „Klimaschutz“ nicht das Geringste mit „Anpassung an Klimawandel“ zu tun
und gehört daher nicht in den Gesetzentwurf.

KIAnG, Seite 5, §1:
Hier steht „…Damit sollen die negativen Auswirkungen des Klimawandels begrenzt…“. Das ist in dieser
Formulierung falsch, denn Klimawandel hat oft genug auch ebenso viele positive Auswirkungen gehabt,
s. Grönland = Grünland, die mittelalterliche Warmzeit usw. Auch der jüngste Klimawandel hat
natürlich auch positive Auswirkungen, so sind durch die Erwärmung früher nicht geeignete Gebiete im
höheren Norden (Sibirien) jetzt zu landwirtschaftlichen Nutzflächen geworden. Es muss daher an Stelle
von „die negativen Auswirkungen“ korrekt „negative Auswirkungen“ heißen. Die gleiche Korrektur ist
auf Seite 5, §3, (1), Seite 6, §4 (5) und allen weiteren Stellen mit der Formulierung „die negativen Auswirkungen“ vorzunehmen.

KIAnG, Seite 9, Begründung, A Allgemeiner Teil, erster Satz:
Wieder heißt es „Schutz des Klimas“, der folgende Satz ist aber noch größerer sachlicher Unsinn. Es ist
leider nicht ausgemacht, dass auf Jahrhunderte bis Jahrtausende die günstige heutige Erwärmung bestehen bleibt wie im Text behauptet. Mit den Erkenntnissen der Klimawissenschaft sind die entsprechenden Aussagen vom IPCC(?) – dem Autor unbekannt, selbst das IPCC schreibt seines Wissens solch einen Unsinn nicht – jedenfalls nicht vereinbar. Jeder Klimaforscher bestätigt, dass eine neue Eiszeit vor der Tür steht, sie ist angesichts der großen Länge des warmen Holozän (ca. 9000 Jahre) bereits überfällig. Wenn die Menschheit noch ein paar 100 Jahre oder gar 1000 Jahre von der nächsten Eiszeit
verschont bleibt, wäre dies ein ausgesprochener Glücksfall. Alle weiteren Phantastereien im Text, bei
denen man sich insbesondere bei fragwürdigen Aussagen des Potsdamer Institut für Klimafolgenforschung
(PIK) bedient hat, mögen Unterhaltungswert aufweisen, als Begründung für das sehr sinnvolle
Klimaanpassungsgesetz wirken sie aber eher lächerlich und sollten besser gestrichen werden.

KIAnG, Seite. 9, B, Zu Absatz 2:
Zum 2-Grad Ziel (inzwischen sind es sogar 1,5 Grad geworden!) erlaubt sich der Autor ohne weiteren
Kommentar den bekannten Klimaforscher Prof. Dr. Heinz Miller, ehemaligen Direktor des Alfred-Wegener-
Instituts in Bremerhaven zu zitieren

Wer von Klimaschutz redet, weckt Illusionen. Klima lässt sich nicht schützen und auf einer Wunschtemperatur stabilisieren. Es hat sich auch ohne Einwirkungen des Menschen oft drastisch verändert. Schlagworte wie „Klimakollaps“ oder „Klimakatastrophe“ sind irreführend. Klima kann nicht kollabieren, die Natur kennt keine Katastrophen

Gefährlicher Mangel des KlAnG:
KIAnG, Seite 2, I:
In der hier vorgenommenen Aufzählung im Text fehlt der wohl wichtigste Punkt, der sogar zuerst genannt werden sollte. Dieser Punkt ist auch im folgenden Text des KIAnG nirgendwo explizit erwähnt. Klimawandel kann (muss aber nicht) bedeuten, dass Extremwetter wie Stürme, Starkregen etc. zunehmen. So zeichnete sich insbesondere die „kleine Eiszeit“ als Kälteperiode von ca. 1450 bis 1850 durch solche Extremwetterzunahmen aus. Sämtliche noch erhaltenen Hochwasserpegel an Europas Flüssen belegen dies [3]. Glücklicherweise waren Extremwetterzunahmen in unserer jüngsten Erwärmungsphase bislang nicht zu beobachten [4]. Extremwetter sind insbesondere für eine zuverlässige Stromversorgung gefährlich. Diese Zuverlässigkeit ist aber im heutigen Deutschland auf Grund des zunehmenden Windrad- und Photovoltaikausbaus mit fluktuierender und im Extremfall völlig fehlender Leistungsabgabe der Anlagen nicht mehr gegeben [5] (Photovoltaik nachts oder bei Wolkenbedeckung, Windräder bei Flaute).

Der Autor empfiehlt daher dringend, den Punkt „gegen Extremwetter resiliente Stromversorgung“ in das KIAnG explizit und betont mit aufzunehmen. Dazu gehört beispielsweise als wohl wichtigste Anpassungsmaßnahme, ausreichend viele grundlastfähige Kohlekraftwerke weiter in Betrieb zu belassen. Auf die Gefahren eines längerfristigen Blackouts wurde bereits an vielen Stellen hingewiesen, auch von der Bundesregierung [6]. Es wird zudem empfohlen, auch auf „S. 6, §4 unter 1., Sonstige Maßnahmen“ eine ertüchtigte und sichere Stromversorgung als robuste und gegen jede Wetter- und Klimaunbilden resiliente Stromversorgung explizit als Anpassungsmaßnahme zu nennen.

Zum Autor
Jahrgang 1943, Studium und Promotion in Physik, kernphysikalische Forschung, chemische Industrie (BASF), Professur an der HTW des Saarlandes (Physik, Informatik, OR), seit 2008 em. im Altersruhe-stand.
Verfasser eines Fachbuchs und drei Sachbüchern, Erstautor und Mitautor in 10 begutachteten Klima-fachpublikationen in Fachjournalen wie Climate of the Past der Europäischen Geophysikalischen Union oder Hydrology: regional studies (Elsevier) und weiteren, s. hierzu https://www.horstjoachimlue-decke.de/ unter „Publikationen“. Seit jüngerer Zeit anonymer Peer Reviewer bei zwei begutachteten Klimafachjournalen.

3 Historische Hochwassermarken, http://real-planet.eu/hochwasser.htm
4 IPCC, 2013. Climate Change 2013: The Physical Science Basis. Contribution of Working Group I to the Fifth Assessment Re-port of the Intergovernmental Panel on Climate Change. Cambridge and New York: Cambridge University Press. AR5, WG1, Technical summary, TS.6.3, S. 114.
5 H.-J. Lüdecke: Energie und Klima, Kapitel 3.4, expert Verlag 2020.
6 Deutscher Bundestag, Drucksache 17/5672. https://dip21.bundestag.de/dip21/btd/17/056/1705672.pdf


Dr. habil. Sebastian Lüning:

Stellungnahme zur Sachverständigen-Anhörung des Ausschusses für Wirtschaft, Energie und Landesplanung am 10. Mai 2021, Gesetzesentwurf der Landesregierung, Drucksachen 17/12976 und 17/12977, Landtag Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf

Im Pariser Klimaabkommen von 2015 haben sich die Staaten der Erde darauf geeinigt, alles dafür zu tun, die Klimaerwärmung auf 2°C über dem Mittelwert von 1850-1900 zu begrenzen, und sogar eine Schwelle von 1,5°C nicht zu überschreiten. Auch Nordrhein-Westfalen muss hier seinen Beitrag leisten, was ein effektives Klimaschutzgesetz und gemeinsame Anstrengungen erfordert. Umso wichtiger ist ein robustes fachliches Fundament, auf dem die Klimaschutzmaßnahmen fußen. Leider enthält der Gesetzentwurf KlAnG und die damit verbundene Drucksache 17/12977 klimawissenschaftliche Mängel, die vor einer Verabschiedung des Gesetzes auf jeden Fall behoben werden sollten, um die Grundlage der gesellschaftlichen Bemühungen zu stärken.

Abschnitt „A Problem“ (Seite 1, Drucksache 17/12977)
Im Entwurf heißt es: „Stattdessen besteht die Notwendigkeit, den bereits heute spürbaren Symptomen wie u.a. häufigeren Dürephasen und Hitzewellen oder Extremwetterereigissen wie Starkregen stärker vorzubeugen,…“.
Aus dem Kontext ist zu verstehen, dass es sich hier um das Gebiet Deutschlands handeln muss. Während Hitzwellen in der Tat im Zuge der Klimaerwärmung der letzten 150 Jahre häufiger geworden sind, trift dies nicht auf Dürrephasen, Starkregen oder viele andere Extremwetterereignisse zu. Insofern ist die Aussage im Gesetzesentwurf klimawissenschaftlich nicht korrekt.

Dürrephasen
In Deutschland gibt es keinen statistisch gesicherten Trend in der Häufigkeitsentwicklung von Trockenperioden, stellte das Umweltbundesamt (UBA) in seinem ‚Monitoringbericht 2015 zur Deutschen Anpassungsstrategie an den Klimawandel‘ fest.(Umweltbundesamt, 2015) Allerdings seien ausgeprägte natürliche Schwankungen mit abwechselnden Phasen stärker und geringer ausgeprägter Trockenheit festzustellen (Umweltbundesamt, 2015). In Österreich sind die Sommer in den letzten 55 Jahren etwas feuchter geworden (ZAMG, 2020). Stellt man die Dürregeschichte des Alpenraums der letzten Jahrzehnte in den Kontext der letzten Jahrhunderte, so ist auch hier kein Langzeittrend zu erkennen (Haslinger et al., 2016). Zu den drei trockensten Sommern der letzten 500 Jahre zählen in den Alpen neben 2003 auch die Jahre 1921 und 1540 (Casty et al., 2005).

Zwar gab es zwischen 2013 und 2019 in Deutschland eine Häufung von Dürren. Aus der Sommer-Niederschlags-Statistik des Deutschen Wetterdienstes für die letzten 140 Jahre geht aber auch hervor, dass es bereits in der Vergangenheit immer wieder Serien von Dürresommern gegeben hat, zum Beispiel in den 1920er und 1980er Jahren (Abbildung 1). Langfristig hat sich die Regenmenge im Sommer in Deutschland leicht verringert.

Abb. 1: Sommerniederschläge in NRW während der letzten 140 Jahre. Quelle: DWD.

Eine kürzliche Studie auf Basis von Sauerstoff- und Kohlenstoff-Isotopen in Baumringen glaubte, dass die kürzlichen Dürren bereits den Bereich der natürlichen Schwankungsbreite der letzten 2000 Jahre verlassen hätte (Büntgen et al., 2021). Eine kurz darauf erschienene andere Studie eines breiter aufgestellten Datensatzes konnte dies jedoch nicht bestätigen. In der Studie des Alfred-Wegener-Instituts (AWI) kamen neben Dicke-Messungen von Baumringen auch historische Aufzeichnungen zu Wasserständen in Flüssen sowie meteorologische Messdaten zum Einsatz (Ionita et al., 2021). Laut AWI bewegten sich die Dürresommer der letzten Jahre noch vollständig innerhalb der Grenzen der natürlichen Klima-Variabilität. Ähnlich extreme Dürreperioden gab es mehrfach auch in der vorindustriellen Vergangenheit. Die ausgeprägtesten Dürren in Mitteleuropa ereigneten sich von 1400 bis 1480 sowie 1770 bis 1840 zu Zeiten einer reduzierter Sonnenaktivität.
Auch eine kürziche Studie zur Dürre-Historie Westeuropas für die vergangenen 170 Jahre anhand von Wetter-Stations-Daten konnte keinen statistisch signifikanten Langzeit-Trend bei den Dürren ausmachen, dafür aber starke Schwankungen (Vicente-Serrano et al., 2021).

Starkregen und Überschwemmungen
Seit 1951 hat sich die Häufigkeit von Starkniederschlag in Deutschland von mehr als 30 mm nur geringfügig erhöht (DWD, 2014). Die Veränderung ist aus statistischer Sicht jedoch insignifikant, so dass kein belastbarer Langzeittrend ausgemacht werden kann. Die Zeitreihe moderner Radardaten zum Starkregen ist leider noch zu kurz, um aussagekräftige Trends interpretieren zu können (DWD, 2016). Auch das Umweltbundesamt konnte in seinem Monitoringbericht 2015 zum Klimawandel keine belastbaren Trends zu Starkniederschlägen in Deutschland finden (Umweltbundesamt, 2015). Die Zahl der Tage mit einer Niederschlagssumme von 20 mm und mehr im Sommer ist seit 1951 nahezu unverändert geblieben. Im Winter ist der entsprechende Index (Flächenmittel der maximalen 5-Tagessumme der Niederschläge) zwar leicht angestiegen, wobei der Anstieg aufgrund der starken Variabilität von Jahr zu Jahr statistisch nicht signifikant ist.
Klimarekonstruktionen dokumentieren eine hohe natürliche Variabilität der Hochwasserhäufigkeit in Deutschland während der vergangenen Jahrhunderte. Studien zeigen, dass Hochwasser in Mitteleuropa in den vergangenen 500 Jahren nicht häufiger geworden ist (Der Spiegel, 2013; Schmocker-Fackel and Naef, 2010). Dasselbe gilt auch für Gesamteuropa und die letzten 50 Jahre (Blöschl et al., 2017). Auf der 7. Deutschen Klimatagung im Oktober 2006 stellten Manfred Mudelsee und Gerd Tetzlaff Studienergebnisse vor, die auch für Deutschland keine Zunahme der Hochwasserereignisse sahen (Mudelsee and Tetzlaff, 2006). Weil immer mehr Menschen an die Ufer zogen, stiegen aber die Schäden durch Hochwasser. Zieht man diesen Wertzuwachs-Effekt ab, zeigt sich Berechnungen zufolge keine ungewöhnliche Zunahme in den vergangenen Jahrzehnten (Barredo, 2009; Paprotny et al., 2018; TU Delft, 2018).

Abschnitt „§ 9 Monitoring“ (Seite 8, Drucksache 17/12977)
Ein fortlaufendes wissenschaftliches Monitoring is ausdrücklich zu begrüßen. Dies sollte auf jeden Fall auch die klimawissenschaftlichen Trends beinhalten. Neben einer gewissenhaften Auswertung der Messdaten der letzten 150 Jahren ist auch eine verstärkte Auseinandersetzung mit der vorindustriellen Klimaentwicklung Nordrhein-Westfalens für die vergangenen Jahrtausende notwendig. Denn diese vorindustriellen Klimaschwankungen der letzten zwei bis zehn Millennia bilden den eigentlichen vorindustriellen Kontext der natürlichen Klimaentwicklung, stellen also das natürliche Basisniveau („baseline“) dar, gegen das die heutigen Entwicklungen verglichen werden müssen. Der IPCC ist sich sehr wohl darüber bewusst, dass das derzeit verwendete „vorindustrielle“ Vergleichsniveau 1850-1900 am Ende der Kleinen Eiszeit im Vergleich zur Gesamtheit der letzten Jahrtausende deutlich zu kalt ist (Lüning, 2021; Lüning and Vahrenholt, 2017). In den folgenden zwei Absätzen wird die klimahistorische Entwicklung NRWs und Mitteleuropas kutz zusammengefasst, als das 1,5-Grad-Ziel bereits mehrfach auf natürliche Weise zumindest lokal überschritten wurde.

Temperaturentwicklung der letzten 1000 Jahre
Die Moderne Wärmephase ist nicht die einzige Erwärmungsperiode in der nacheiszeitlichen Klimageschichte. Bereits im Mittelalter vor 1000 Jahren ereignete sich eine Warmphase, die besonders gut aus dem nordatlantischen Raum bekannt ist, aber auch in vielen Regionen der restlichen Welt ausgeprägt war, z.B. in Afrika (Lüning et al., 2017), Antarktis (Lüning et al., 2019b), Südamerika (Lüning et al., 2019a) und Ozeanien (Lüning et al., 2020). So wurde die Mittelalterliche Wärmeperiode (MWP) bzw. Mittelalterliche Klimaanomalie (MCA) auch aus dem NRW-Nachbarland Rheinland-Pfalz (RP) beschrieben. Moschen et al. (2011) rekonstruierten die Temperaturgeschichte anhand von Kohlenstoffisotopen in einem Torfkern aus dem Dürren Maar. Dabei fanden sie eine Erwärmung von mehr als 5°C im Übergang der Kälteperiode der Völkerwanderungszeit (500-700 n. Chr.) zur MWP (Abbildung 2). In diesem Zusammenhang traten offenbar starke Erwärmungsschübe auf, bei denen die Temperaturen auf natürliche Weise innerhalb weniger Jahrzehnte um mehrere Grad nach oben schnellten. Insofern scheint weder das heutige Temperaturniveau, noch die heutige Erwärmungsrate im Raum NRW-RP im historischen Kontext beispiellos zu sein.

Abb. 2: Temperaturentwicklung des Dürren Maar (Eifel) während der letzten 2000 Jahre basierend auf einer Temperaturrekonstruktion anhand von Zellulose-Kohlenstoffisotopen eines Torfkerns. Nullpunkt der Temperatur-Anomalieskala liegt etwas über dem Temperaturdurschnitt der letzten 2000 Jahre (Kleine Eiszeit fehlt). Linke Kurve: Ungeglättete Daten. Rechte Kurve: Gleitender Mittelwert über 60 Jahre. Daten digitalisiert von Moschen et al. (2011).

Temperaturentwicklung der letzten 10.000 Jahre
Erweitert man den Referenzzeitraum auf die letzten 10.000 Jahre, so wird klar, dass es eine ganze Reihe von Warm- und Kältephasen in vorindustrieller Zeit gegeben hat. In der Wissenschaft wird hier von klimatischen Millenniumszyklen gesprochen, da sich die Änderungen im Takt von 1000-2000 Jahren ereigneten. Die Zyklen sind aus allen Erdteilen beschrieben worden (Lüning and Vahrenholt, 2016) und könnten zumindest einen Teil ihres Antrieb aus der schwankenden Sonnenaktivität beziehen (Bond et al., 2001). Andere Forscher nehmen einen klimasysteminternen Puls an.
Eine derartige Millenniumszyklik wurde auch in der sauerländischen Bunkerhöhle von Fohlmeister et al. (2012) nachgewiesen. Rhythmische Änderungen in den Sauerstoffisotopen- in Tropfsteinen zeigen über die vergangenen 11.000 Jahre einen fortlaufenden natürlichen Klimawandel, bei dem das System zwischen warm/feucht und kalt/trocken schwankte (Abb. 3). Der Wechsel zwischen der Kältephase der Völkerwanderungszeit, MWP und Moderner Wärmeperiode ist in der Höhlenrekonstruktion gut erkennbar.

Abb. 3: Natürliche Klimaschwankungen im Sauerland während der vergangenen 11.000 Jahre, rekonstruiert auf Basis von Sauerstoffisotopenschwankungen (δ18O) von Tropfsteinen der Bunkerhöhle. Einheit in Promille der Sauerstoffisotope. CWP=Moderne Wärmeperiode (Current Warm Period), MWP=Mittelalterliche Wärmeperiode, DACP=Kälteperiode der Völkerwanderungszeit (Dark Ages Cold Period), RWP=Römische Wärmeperiode. Alterskala zeigt Jahre vor 1950 (Years BP, before ‚present‘=1950). Daten von Fohlmeister et al. (2012), heruntergeladen von https://www.ncdc.noaa.gov/paleo/study/20589

Eine besonders warme Phase stellte das sogenannte Holozäne Thermische Maximum (HTM) dar, das sich in der Zeit 8000-5500 Jahre vor heute ereignete. Kühl and Moschen (2012) rekonstruierten die Temperaturen dieser Klimaepisode für das Dürre Maar anhand von Pollen. Es zeigte sich, dass die Temperaturen in der Eifel damals um mehr als ein Grad über dem heutigen Wärmeniveau lagen (1990-2017), bzw. fast zwei Grad, wenn man das kühlere Referenzintervall 1961-1990 zum Maßstab nimmt. Die Juli-Temperaturen der Eifel lagen während des HTM bei 18,0-18,5°C, wohingegen an der nächstgelegenen Wetterstation Manderscheid im DWD-Referenzintervall 1961-1990 ein Juli-Durchschnittswert von 16,3°C gemessen wurde (Kühl and Moschen, 2012).
Das Fachgebiet der Paläoklimatologie hat in den letzten 15 Jahren große Fortschritte gemacht, und es wurde in der ganzen Welt eine Vielzahl von neuen lokalen Temperaturrekonstruktionen erstellt. Die regionale und überregionale Synthese dieser Daten hinkt dabei allerdings noch etwas hinterher. So gibt es bis heute noch immer keine robuste globale Temperaturrekonstruktion für die vergangenen 10.000 Jahre, bei der sowohl Land- als auch Meerstemperasturen integriert sind. Die vielzitierte Kurve von Marcott et al. (2013) stützt sich fast ausschließlich auf Meerestemperaturen, deren Temperaturänderung jedoch aufgrund der thermischen Trägheit der Ozeane sehr viel weniger stark ausfällt als an Land. Eine globale Temperaturrekonstruktion für die letzten 2000 Jahre durch das PAGES 2k Consortium (2013) fand, dass es in der Zeit 1-600 n. Chr. offenbar bereits mehrfach mindestens genauso warm gewesen ist wie heute. Allerdings ist auch hier noch mit Änderungen zu rechnen, da die Rekonstruktion stark auf Baumringdaten setzt, die in vielen Fällen aus unveröffentlichten und nichtbegutachteten Quellen stammen. Zudem scheinen in die Mittelwerte auch andere ungeeignete Daten eingearbeitet worden zu sein (Beispiel Afrika: Lüning et al., 2017). Insofern sollte hier zunächst verstärkt auf verlässlichere lokale Temperaturserien wie die Bunkerhöhle und das Dürre Maar gesetzt werden, bis in Zukunft hoffentlich bald verbesserte globale Temperaturkurven verfügbar werden.

Problematische Klimamodelle
Die Klimaprognosen bis zum Jahr 2100 basieren auf theoretischen Klimasimulationen. Für den in Kürze erscheinenden 6. Klimazustandsbereicht (AR6) des IPCC wurden von den führenden Instituten der Welt neue Klimamodelle (CMIP 6) erstellt, die dem CO2 eine noch stärkere Erwärmungsfähigkeit zugemessen haben als zuvor. Allerdings stellte sich schnell heraus, dass der Großteil der CMIP 6-Modelle grundlegende Fehler enthielt, so dass die mit ihnen errechneten Prognosen wohl kaum belastbar sind.
Im Dezember 2019 warnte eine Gruppe um den IPCC-Autor Piers Forster von der University of Leeds explizit, dass die überhöhten Klimasensitivitäts-Werte der neuen Klimamodelle nicht in Einklang mit den Messwerten stehen und sich daher wohl letztendlich als falsch erweisen werden (Forster et al., 2020). Im Laufe des Jahres 2020 erschienen weitere Publikationen, die eine geringere Erwärmungswirkung des CO2 unterstützten (Glassmeier et al., 2021). Im Februar 2021 veröffentlichte eine Forscherguppe der Princeton University und der University of eine weitere Studie, die den überhöhten CO2-Klimasensitivitäten der CMIP6-Modelle eine Absage erteilt (Wang et al., 2021). Der für die zukünftig zu erwartende Erwärmung wichtige Wert der „CO2-Klimasensitivität“ ist noch immer nur sehr ungenau bekannt. Die vom IPCC (AR5) angegebene Spanne reicht von 1,5°C bis 4,5°C Erwärmungswirkung pro CO2-Verdopplung, also eine mit Faktor 3 behaftete Unsicherheit.
Das im Gesetzesentwurf festgeschriebene Klimamonitoring sollte auch die Entwicklungen in diesem Aspekt detailliert verfolgen, da das notwendige Tempo der Dekarbonisierung von einer hoffentlich bald genaueren Einschätzung der CO2-Klimasensitivität beeinflusst wird. Aufgrund der zu erwartenden enormen Kostensteigerungen für Energie, Zement und andere direkt oder indirekt mit der CO2-Besteuerung verbundenen Lebensbereichen, muss die Politik einen gesunden Mittelweg zwischen Klimaschutz, Innovation sowie wirtschaftlicher und sozialer Nachhaltigkeit finden. Subventionen und planwirtschaftliche Elemente sind nur für eine relativ kurze Übergangszeit finanzierbar. Politische Planer sollten den Bürgern die Gesamtkosten des Projekts „Energiewende“ transparent mitteilen und darauf hinweisen, dass Klimaschutz nicht umsonst zu haben ist. Mittlerweile hat Deutschland den höchsten Strompreis der Erde, wobei mit weiteren Preisteigerungen gerechnet wird. Eine Teilfinanzierung der EEG-Umlage aus Steuermitteln belastet letztendlich auch wieder den Stromkunden, diesmal als Steuerzahler. Unter diesem Hintergrund sollte die Geschwindikeit der Dekarbonisierung in der Tat regelmäßig auf die klimatische, wirtschaftliche und soziale Verträglichkeit hin überprüft werden, da ansonsten die Unterstützung des Projekts durch die Öffentlichkeit schnell verloren werden könnte.
Empfehlungen

• Das Thema der vorindustriellen natürlichen Klimavariabilität darf kein Tabu-Thema bleiben. Auch die Klimadiskussion kann aus der Geschichte lernen, muß klimahistorische Fakten anerkennen und einbeziehen.
• Behörden, Politiker und Forscher müssen die enorme natürliche Klimavariabilität der vorindustriellen Zeit aktiv kommunizieren. Die Klimageschichte beginnt nicht erst am Ende der Kleinen Eiszeit um 1880.
• Geignete Maßnahmen sollten ergriffen werden, um die CO2-Klimasensitivität und die damit verbundenen natürlichen und anthropogenen Anteile der Erwärmung der letzten 150 Jahre endlich enger einzugrenzen. Die aktuelle große Spannbreite stellt keine robuste Planungsgrundlage für weitreichende Änderungen der Industriestruktur dar.

Zur Person
Dr. habil. Sebastian Lüning (www.luening.info) studierte Geologie/Paläontologie an der Universität Göttingen. Seine Promotion und Habilitation in diesem Fach erhielt er an der Universität Bremen. Für Vordiplom, Doktorarbeit und Habilitation erhielt Lüning jeweils Studienpreise. Während seiner Postdoc-Zeit arbeitete er zu ökologischen Sauerstoffmangelsituationen in der Erdgeschichte. Seit 2007 ist Lüning hauptberuflich in der Energiebranche tätig, aktuell mit Schwerpunkt im Bereich der Energiewende. Die Teilnahme an dieser Anhörung und die Beschäftigung mit dem Thema Klimawandel erfolgt ausschließlich in privater Funktion, in Fortsetzung seiner langjährigen Vollzeit-Forschertätigkeit. Diese Forschung ist vollständig unabhängig und wurde weder von der Industrie beauftragt noch von ihr gefördert.

Im Jahr 2020 veröffentlichte Lüning zusammen mit Fritz Vahrenholt das Buch „Unerwünschte Wahrheiten – Was Sie über den Klimawandel wissen sollten“. Sebastian Lüning ist mit dem Institut für Hydrographie, Geoökologie und Klimawissenschaften (IFHGK) in der Schweiz assoziiert und wirkte als offizieller Gutachter an den IPCC-Sonderichten zum 1,5 Grad-Ziel und zu Ozeanen/Kryosphäre mit. Zudem war Lüning auch als Gutachter am 6. Klimazustandsbericht des IPCC beteiligt.

Literatur
Barredo, J. I., 2009, Normalised flood losses in Europe: 1970–2006: Nat. Hazards Earth Syst. Sci., v. 9, no. 1, p. 97-104.
Blöschl, G., Hall, J., Parajka, J., Perdigão, R. A. P., Merz, B., Arheimer, B., Aronica, G. T., Bilibashi, A., Bonacci, O., Borga, M., Čanjevac, I., Castellarin, A., Chirico, G. B., Claps, P., Fiala, K., Frolova, N., Gorbachova, L., Gül, A., Hannaford, J., Harrigan, S., Kireeva, M., Kiss, A., Kjeldsen, T. R., Kohnová, S., Koskela, J. J., Ledvinka, O., Macdonald, N., Mavrova-Guirguinova, M., Mediero, L., Merz, R., Molnar, P., Montanari, A., Murphy, C., Osuch, M., Ovcharuk, V., Radevski, I., Rogger, M., Salinas, J. L., Sauquet, E., Šraj, M., Szolgay, J., Viglione, A., Volpi, E., Wilson, D., Zaimi, K., and Živković, N., 2017, Changing climate shifts timing of European floods: Science, v. 357, no. 6351, p. 588-590.
Bond, G., Kromer, B., Beer, J., Muscheler, R., Evans, M. N., Showers, W., Hoffmann, S., Lotti-Bond, R., Hajdas, I., and Bonani, G., 2001, Persistent Solar Influence on North Atlantic Climate During the Holocene: Science, v. 294, p. 2130-2136.
Büntgen, U., Urban, O., Krusic, P. J., Rybníček, M., Kolář, T., Kyncl, T., Ač, A., Koňasová, E., Čáslavský, J., Esper, J., Wagner, S., Saurer, M., Tegel, W., Dobrovolný, P., Cherubini, P., Reinig, F., and Trnka, M., 2021, Recent European drought extremes beyond Common Era background variability: Nature Geoscience, v. 14, no. 4, p. 190-196.
Casty, C., Wanner, H., Luterbacher, J., Esper, J., and Böhm, R., 2005, Temperature and precipitation variability in the European Alps since 1500: International Journal of Climatology, v. 25, no. 14, p. 1855-1880.
Der Spiegel, 2013, Zehn Fakten zur Flut: 6.6.2013, https://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/hochwasser-fakten-zur-flut-an-fluessen-elbe-rhein-donau-a-904232.html.
DWD, 2014, Deutscher Wetterdienst zum neuen Bericht des Weltklimarats (IPCC): Auch Deutschland benötigt Empfehlungen zur Anpassung an den Klimawandel: https://www.dwd.de/DE/klimaumwelt/klimawandel/_functions/aktuellemeldungen/140331_ipcc_bericht.html.
-, 2016, Starkregenrisiko in Städten kann jetzt besser eingeschätzt werden: https://www.dwd.de/DE/klimaumwelt/klimawandel/_functions/aktuellemeldungen/160308_dwd_klima_pk.html.
Fohlmeister, J., Schröder-Ritzrau, A., Scholz, D., Spötl, C., Riechelmann, D. F. C., Mudelsee, M., Wackerbarth, A., Gerdes, A., Riechelmann, S., Immenhauser, A., Richter, D. K., and Mangini, A., 2012, Bunker Cave stalagmites: an archive for central European Holocene climate variability: Climate of the Past, v. 8, p. 1751-1764.
Forster, P. M., Maycock, A. C., McKenna, C. M., and Smith, C. J., 2020, Latest climate models confirm need for urgent mitigation: Nature Climate Change, v. 10, p. 7-10.
Glassmeier, F., Hoffmann, F., Johnson, J. S., Yamaguchi, T., Carslaw, K. S., and Feingold, G., 2021, Aerosol-cloud-climate cooling overestimated by ship-track data: Science, v. 371, no. 6528, p. 485-489.
Haslinger, K., Schöner, W., and Anders, I., 2016, Future drought probabilities in the Greater Alpine Region based on COSMO-CLM experiments – spatial patterns and driving forces: Meteorologische Zeitschrift, v. 25, no. 2, p. 137-148.
Ionita, M., Dima, M., Nagavciuc, V., Scholz, P., and Lohmann, G., 2021, Past megadroughts in central Europe were longer, more severe and less warm than modern droughts: Communications Earth & Environment, v. 2, no. 1, p. 61.
Kühl, N., and Moschen, R., 2012, A combined pollen and δ18OSphagnum record of mid-Holocene climate variability from Dürres Maar (Eifel, Germany): The Holocene, v. 22, no. 10, p. 1075-1085.
Lüning, S., 2021, IPCC SROCC Bericht: Was ist aus meinen Gutachterkommentaren geworden?, https://www.youtube.com/watch?v=NhgeeqJ8KrE&t=304s: Klimaschau 23.
Lüning, S., Gałka, M., Bamonte, F. P., Rodríguez, F. G., and Vahrenholt, F., 2019a, The Medieval Climate Anomaly in South America: Quaternary International, v. 508, p. 70-87.
Lüning, S., Gałka, M., García-Rodríguez, F., and Vahrenholt, F., 2020, The Medieval Climate Anomaly in Oceania: Environmental Reviews, v. 28, no. 1, p. 45-54.
Lüning, S., Gałka, M., and Vahrenholt, F., 2017, Warming and Cooling: The Medieval Climate Anomaly in Africa and Arabia: Paleoceanography, v. 32, no. 11, p. 1219-1235.
-, 2019b, The Medieval Climate Anomaly in Antarctica: Palaeogeography, Palaeoclimatology, Palaeoecology, v. 532, p. 109251.
Lüning, S., and Vahrenholt, F., 2016, The Sun’s Role in Climate, Chapter 16 in „Evidence-Based Climate Science“ (Second Edition), Elsevier, p. 283-305.
Lüning, S., and Vahrenholt, F., 2017, Paleoclimatological Context and Reference Level of the 2°C and 1.5°C Paris Agreement Long-Term Temperature Limits: Frontiers in Earth Science, v. 5, no. 104.
Marcott, S. A., Shakun, J. D., Clark, P. U., and Mix, A. C., 2013, A Reconstruction of Regional and Global Temperature for the Past 11,300 Years: Science, v. 339, no. 6124, p. 1198-1201.
Moschen, R., Kühl, N., Peters, S., Vos, H., and Lücke, A., 2011, Temperature variability at Dürres Maar, Germany during the Migration Period and at High Medieval Times, inferred from stable carbon isotopes of Sphagnum cellulose: Clim. Past, v. 7, p. 1011-1026.
Mudelsee, M., and Tetzlaff, G., 2006, Hochwasser und Niederschlag in Deutschland: Die Notwendigkeit von Langfristbeobachtungen unter räumlicher Hochauflösung: 6. Deutsche Klimatagung, München, https://www.manfredmudelsee.com/publ/abstr-pdf/Hochwasser-Niederschlag-Deutschland-Mudelsee-Tetzlaff-2006-7DKT.pdf.
PAGES 2k Consortium, 2013, Continental-scale temperature variability during the past two millennia: Nature Geosci, v. 6, no. 5, p. 339-346.
Paprotny, D., Sebastian, A., Morales-Nápoles, O., and Jonkman, S. N., 2018, Trends in flood losses in Europe over the past 150 years: Nature Communications, v. 9, no. 1, p. 1985.
Schmocker-Fackel, P., and Naef, F., 2010, Changes in flood frequencies in Switzerland since 1500: Hydrol. Earth Syst. Sci., v. 14, no. 8, p. 1581-1594.
TU Delft, 2018, No increase in losses in Europe from floods in the past 150 years: 31.5.2018, https://www.tudelft.nl/en/2018/tu-delft/no-increase-in-losses-in-europe-from-floods-in-the-past-150-years/.
Umweltbundesamt, 2015, Monitoringbericht 2015 zur Deutschen Anpassungsstrategie an den Klimawandel, Dessau-Roßlau.
Vicente-Serrano, S. M., Domínguez-Castro, F., Murphy, C., Hannaford, J., Reig, F., Peña-Angulo, D., Tramblay, Y., Trigo, R. M., Mac Donald, N., Luna, M. Y., Mc Carthy, M., Van der Schrier, G., Turco, M., Camuffo, D., Noguera, I., García-Herrera, R.,
Becherini, F., Della Valle, A., Tomas-Burguera, M., and El Kenawy, A., 2021, Long-term variability and trends in meteorological droughts in Western Europe (1851–2018): International Journal of Climatology, v. 41, no. S1, p. E690-E717.
Wang, C., Soden, B. J., Yang, W., and Vecchi, G. A., 2021, Compensation Between Cloud Feedback and Aerosol-Cloud Interaction in CMIP6 Models: Geophysical Research Letters, v. 48, no. 4, p. e2020GL091024.
ZAMG, 2020, Klimamonitoring: https://www.zamg.ac.at/cms/de/klima/klima-aktuell/klimamonitoring/.




Offener Brief an die Fürther Nachrichten anlässlich eines Leitkom­mentars T2(2)

Die „254-Jahre“-Studie

Was macht die im Kommentar als „Beleg“ zitierte Studie aus dieser Problematik, wie sie die „Sachsenstudie“ ausweist? Sie analysiert diesen Zeitraum gar nicht wirklich neu! Sie nimmt die Daten anderer Studien, erstellt eine neue Bewertung und bekommt heraus, dass die Trockenheit nicht einzigartig ist: [2] Results
2018–2019 Central European drought from the long-term observational records … T
he historical reconstruction of composite 254-year long-term climatic database22,23 indicates that although the precipitation anomaly exhibits a drier than average situation during the summer months of 2018 and 2019 across the Central Europe, its intensity is not that high and there are also many other years with similar range of precipitation anomalies (Fig. 1k) …
Erst in Verbindung mit der etwas gestiegenen Wärme wird es über den Dürrekoeffizienten SPEI etwas Besonderes.

Zur Ableitung der Dürreanomalie (Bezug: Temperaturanomalie/Dürreanomalie) benutzen die Autoren eine Korrelation (Bild xxxx). Allerdings zeigt dieses Korrelationsbild nur einen „Kugelhaufen“, also statistisch regellose Daten. Zur Berechnung der Dürreanomalie aus der Temperatur ist diese Grafik somit erkennbar völlig ungeeignet.

Bild 30 (Teilbild) [2] Figure 1. (k) Yearly summer-time precipitation and temperature anomalies estimated over the central Europe region during the 254 years. Tree exceptional years of 2003, 2018 and 2019 are shown by the red dots, where the mean summer temperature anomalies over the Central Europe reached the record extreme conditions of more than 2 °C; and precipitation anomalies show deficit of more than 20%.
Dies sieht man für die drei roten Jahrespunkte 2003, 2019, 2018 nicht sofort, weil diese solitär stehen. Da aber davon auszugehen ist, dass deren Zuordnungsgenauigkeit der aller anderen Daten entspricht, bleibt es evident.

Die folgenden Beispiele zeigen, dass mit dieser Zuordnungsgrafik kein Ergebnis erzielbar ist:
Beispiele:
Temperaturanomalie: -1 Grad, Bereich der Niederschlagsanomalie: zwischen -25 … +30 %

Temperaturanomalie: 0 Grad, Bereich der Niederschlagsanomalie: zwischen –30 … + 20 %
Temperaturanomalie: +1 Grad: Bereich der Niederschlagsanomalie: zwischen –25 … + 30 %
Temperaturanomalie: +1,7 Grad, Bereich der Niederschlagsanomalie: zwischen -30 … 0 %
Temperaturanomalie: +2,5 Grad, Bereich der Niederschlagsanomalie: zwischen -30 …-20 Grad. Dass gerade dieser Bereich plötzlich so genau zuordenbar sein soll indem er die vorhergehenden, geradezu wahnsinnigen Spannen der unteren Temperaturanomalien nicht mehr aufweist, ist vollkommen unrealistisch. Es liegt alleine daran, dass die Datenpunkte zur Ermittlung der wirklichen Spanne für diesen Temperatur-Anomaliebereich fehlen.

Mit einer solchen Streuung (im Kern: völlig fehlenden Korrelation) ist eine Niederschlags-Anomaliezuweisung der Temperaturanomalien schlichtweg unmöglich und unter Wissenschafts-Gesichtspunkten hätte man darauf verzichten müssen. Die Autoren machen es trotzdem. Wahrscheinlich, weil sie ein Ergebnis – und keine seriöse Arbeit – liefern „mussten“ oder wollten.Laut der Studie wurden zur Klimarekonstruktion der letzten 254 Jahre die Daten aus zwei Studien verwendet:
[2] The historical reconstruction of composite 254-year long-term climatic database22,23
Studie 22: Casty, C., Raible, C. C., Stocker, T. F., Wanner, H. & Luterbacher, J. A European pattern climatology 1766–2000. Clim. Dyn. 29, 791–805 (2007).
Daraus wichtige Informationen:
Studie 22: … Precipitation indicates no clear trend … Connections to CO2 forcing are only detected at the margins of the wavelets where edge effects are apparent and hence one has to be cautious in a further interpretation …

Grobe Übersetzung: … Niederschlag zeigt keinen klaren Trend … Verbindungen zum CO2-Antrieb werden nur an den Rändern der Wavelets festgestellt, wo Randeffekte erkennbar sind, so dass bei einer weiteren Interpretation Vorsicht geboten ist …

Die Daten wurden aus Stationsmesswerten generiert. Wie viele Stationen zu welcher Zeit mit Daten zur Verfügung stehen, zeigt eine Grafik. Jeder mag selbst entscheiden, ob sich damit ein Gebiet der Größe von Europa abdecken lässt. Dies Studienautoren waren überzeugt, dass es gelingt …

Bild 31 [Studie 22] Fig. 1 a (Teilbild). Anzahl der Niederschlags-Messstationen über Europa mit Daten im Zeitraum 1766 -2000. LSP: land surface precipitation; DJF: Dezember, Januar, Februar. Vom Autor ergänzt.
Und nun die damit generierten Niederschlagsverläufe für Europa. Unabhängig davon, wie weit diese Grafiken stimmen mögen, nirgens ist ein Klimawandel-bedingter Dürretrend erkennbar. Man erkennt nur die beim Niederschlag unglaublich große Variabilität.

Bild 32 [Studie 22] Fig. 3 (Teilbild) European precipitation anomalies 1766–2000 (mm/season)

Studie 23: Harris, I., Jones, P. D., Osborn, T. J. & Lister, D. H. Updated high-resolution grids of monthly climatic observations-the CRU TS3.10 Dataset. Int. J. Climatol. 34, 623–642 (2014).
… This paper describes the construction of an updated gridded climate dataset (referred to as CRU TS3.10) from monthly observations at meteorological stations across the world’s land areas. Station anomalies (from 1961 to 1990 means) were interpolated into 0.5° latitude/longitude grid cells covering the global land surface (excluding Antarctica), and combined with an existing climatology to obtain absolute monthly values. The dataset includes six mostly independent climate variables

Darin finden sich viele Grafiken zum weltweiten Niederschlag. Fast allen ist gemeinsam: Er nimmt zu, „Klimawandel-bedingte“ Abnahmetrends finden sich nirgens.

Bild 33 Studie 23, Figure 7. Regional comparisons between CRU TS3.10 (black lines) and GPCC v5 (grey lines) for total annual precipitation anomalies (mm), 1901—2009 from the base period of 1961–90, using the same scale for all regions except the Australian regions.

Wirklich interessant sind auch Globalaussagen, da der schlimme Klimawandel ja den gesamten Planeten ins Verderben reißt“. Und die zum globalen Niederschlag sind wirklich interessant: Denn sie zeigen überhaupt keinen Dürretrend.

Bild 34 Studie 23, Figure 10. Hemispheric and global comparisons between CRU TS3.10 (black lines) and GPCC v5 (grey lines) for annual total precipitation percentage anomalies, 1901–2009. The base period is 1961–90.

Und noch Niederschlagswerte aus einer aktuellen Studie. Unabhängig davon, dass die Daten aus Baumringen generiert sind und eine neue Dissertation zeigt, dass sich daraus selbst mit viel Aufwand und zusätzlicher Nutzung modernster Isotopen-Analyseverfahren keine brauchbaren Niederschlagsdaten rekonstruieren lassen [6], sind die Verläufe interessant: Einmal, weil es keine Einigkeit gibt, doch am Wichtigsten: es zeigt sich kein unnatürlicher Trend zu weniger (noch nie so niedrig gewesenem) Niederschlag.

Bild 35 (West-)Deutschland, Niederschlag Sommer von 1000 … 2000. Darstellung dreier Baumring-Proxirekonstruktionen. Quelle: Tobias Scharnweber et al, 21. Februar 2019: Removing the no-analogue bias in modern accelerated tree growth leads to stronger medieval drought

Und weiter geht es mit Dürren:
wiki bildungsserver: Historische Dürren
Ähnlich wie in Nordamerika hat es auch in Europa, wie Untersuchungen aus Baumringen ergeben haben, in früheren Jahrhunderten große und langandauernde Dürren gegeben.[3] Das betrifft vor allem die Mittelalterliche Warmzeit, die über große Teile Nord- und Mitteleuropas deutlich trockener als die Kleine Eiszeit und die Moderne war. So ist die Megadürre zwischen 1000 und 1200 in Mittel- und Nordeuropa im Hinblick auf Dauer und Intensität durchaus mit den Megadürren in Kalifornien und Nevada von 832 bis 1074 vergleichbar. Große Dürreperioden waren allerdings in Europa ähnlich wie in Nordamerika nicht auf die Mittelalterliche Warmzeit beschränkt. Weitere Megadürren ereigneten sich über 34 Jahre von 1437 bis 1473 im nördlichen Mitteleuropa und über 10 Jahre von 1798 bis 1808 in England und Wales. Demgegenüber ist die aktuelle Periode (1998-2012) ungewöhnlich feucht. Man muss schon bis in die erste Hälfte des 18. Jahrhunderts (1721-1739) zurückgehen, um eine feuchtere Periode zu finden. Die Gründe für diese Entwicklung sind nicht geklärt.

Bild 36 WIKIPEDIA

WIKIPEDIA: Dürre
WIKIPEDIA … Die Dürre von 1540 wird von einigen Autoren als „die schlimmste Dürre des Jahrtausends in Deutschland“ beschrieben, von anderen wird diese These allerdings bezweifelt. Eine Untersuchung ergab, dass es in dieser Zeit über 11 Monate kaum regnete, ein Ereignis, das durch heutige Klimamodelle nicht simuliert werden kann. Die Temperaturen sollen fünf bis sieben Grad über dem Mittel des 20. Jahrhunderts gelegen haben.

Fazit
Leite bitte jemand aus diesen vielen Angaben ab, dass die aktuellen Dürren „unnatürlich“, „einzigartig“ und „noch nie dagewesen“ sind, und das Dürren in Europa immer schlimme würden. Schlimmer werden sie ausschließlich in Simulationen mit Extremszenario und den Überschriften von Zeitungsartikeln (und in Redaktionskommentaren).

Leitartikel: „ Drei Jahre hintereinander macht die Dürre der Natur zu schaffen. Und die steigende Erwärmung potenziert die Wahrscheinlichkeit weiterer Trocken-Phasen.“

Darstellung von mir als Klimaskeptiker: Einfach nur eine dämliche Aussage. Warum, wurde im vorhergehenden Kapitel ausführlich dargestellt: Es widerspricht der konventionellen Physik. Und dass sich der Niederschlag stur daran hält, zeigen ausreichend viele Niederschlags-Messreihen und der DWD-Klimaviewer.

Bild 37 Deutschland Jahresniederschlag mit Vorschau zum Jahr 2100. Quelle: DWD-Klimaviewer

Nur Klima-Simulationsprogramme verstehen die Standardphysik nicht und behaupten das Gegenteil. Die vor solchen Programmen sitzen, glauben es dann auch.

Dazu ein Bild der Klimaentwicklung der Alpen seit der letzten Eiszeit. Damit lässt sich die Frage gut beantworten, ob das Klima derzeit wirklich „verbrennt“, oder lediglich seinen alten Zustand wieder herstellt. Es zeigt auch, warum die Klimawissenschaft um 1970 solche Angst vor einer kommenden Eiszeit hatte.

Bild 38 Klimaentwicklung der Alpen seit der letzten Eiszeit (NZ: Neuzeit)

Leitartikel: „Hilfreich … kann der Blick ins erste Buch Mose sein. Da heißt es: Und Gott der Herr nahm den Menschen und setzte ihn in den Garten Eden, dass er ihn bebaue und bewahrte.“ Das mit dem Bebauen haben wir Menschen sofort verstanden und über die Jahrhunderte hinweg technisch immer mehr perfektioniert, meistens mit Raubbau-Methoden. Das Bewahren haben wir zu oft ausgeblendet. Die Folgen werden immer sichtbarer.“

Darstellung von mir als Klimaskeptiker: Vorneweg sei die Anmerkung erlaubt, dass es sich beim „ersten Buch Mose“ (wie für fast das gesamte Alte Testament) um eine reine Dichtung handelt. Daraus „Aussagen Gottes“ abzuleiten ist somit schon sehr gewagt, wohl der Grund, warum unsere Kirchenfürsten Bedford Strom und Mark inzwischen als „Gottes Ratschlag“ lieber das Grundgesetz zitieren und „göttlich“ interpretieren …

Doch zum Alten Testament: Dieser beschriebene Garten Eden im ersten Buch Mose war eindeutig das Paradies. Nur für dieses gilt Gottes Aussage: „und bewahrte“. Laut Beschreibung war es darin zwar sehr bequem, doch war es dem Menschen verboten, selbständig zu denken. Und zum Schluss wurde der Mensch laut kirchlichem Dogma daraus vertrieben.

Was folgte, liest sich dann erheblich anders:

 [3.15] Und ich will Feindschaft setzen zwischen dir und dem Weibe und zwischen deinem Nachkommen und ihrem Nachkommen; der soll dir den Kopf zertreten, und du wirst ihn in die Ferse stechen.

 [3.16] Und zum Weibe sprach er: Ich will dir viel Mühsal schaffen, wenn du schwanger wirst; unter Mühen sollst du Kinder gebären. Und dein Verlangen soll nach deinem Manne sein, aber er soll dein Herr sein.

 [3.17] Und zum Manne sprach er: Weil du gehorcht hast der Stimme deines Weibes und gegessen von dem Baum, von dem ich dir gebot und sprach: Du sollst nicht davon essen -, verflucht sei der Acker um deinetwillen! Mit Mühsal sollst du dich von ihm nähren dein Leben lang.

 [3.18] Dornen und Disteln soll er dir tragen, und du sollst das Kraut auf dem Felde essen.

 [3.19] Im Schweiße deines Angesichts sollst du dein Brot essen, bis du wieder zu Erde werdest, davon du genommen bist. Denn du bist Erde und sollst zu Erde werden.

[3.23] Da wies ihn Gott der HERR aus dem Garten Eden, daß er die Erde bebaute, von der er genommen war.

Welchen Sinn es ergeben sollte, diese verordnete, gehässige Mühsal zu „bewahren“, erschließt sich wohl nur Theologen, die ihre Erfüllung im Leiden sehen …
Für alle anderen war es zwingend erforderlich, zu bebauen. Gott hat nicht nur nichts dazu beigetragen, es den Menschen zu erleichtern, sondern ihm ganz gehässig noch alle möglichen Steine in den Weg gelegt: „verflucht sei der Acker um deinetwillen! Mit Mühsal sollst du dich von ihm nähren dein Leben lang … Dornen und Disteln soll er dir tragen, und du sollst das Kraut auf dem Felde essen“

Trotzdem hat es der Mensch geschafft, zu einem erheblichen Teil aus dieser Mühsal selbst herauszukommen. Warum diese erfolgreiche Tätigkeit „meistens mit Raubbau-Methoden“ geschehen sein soll, erschließt sich wohl nur GRÜN indoktrinierten, klingt aber immer irgendwie „modern“.
Der wirkliche „Raubbau“ wird der bisher unstoppbare Bevölkerungszuwachs. Zu dem haben GRÜNE aber bisher nicht eine Spur von Lösung zu bieten (wenn man davon absieht, dass jeder Zuwachs bedingungslos bei uns ins Sozialsystem aufgenommen werden soll).

Parents for Future verhält sich dazu exemplarisch, ideologiebedingt blöde: Nehmt allen Grünpflanzen ihren lebensnotwendigen CO2-Dünger und setzt viele Kinder in die Welt, die dann nicht mehr ernährt werden können …
Da trägt wohl noch nach, dass im Paradies eigenständiges Denken und Streben nach Wissen verboten war.

Bild 39 Schild auf einer Veranstaltung von Parents for Future am 07.08.2020. Foto: Autor

Klima-Monitoringbericht 2019

Das bisher Dargestellte waren die Ausführungen eines Klimalaien, der nichts weiter macht, als sich die Daten anzusehen und zu Fragen, ob die daraus von „Klima-Fachpersonen“ abgeleiteten – und von den Medien publizierten – Aussagen damit übereinstimmen. Dabei kann man sich natürlich auch irren.

Es gibt aber wirkliche Fachpersonen, wie zum Beispiel jene, denen die Erstellung des jährlichen Klimamonitorings obliegt. Und die irren sich bestimmt nicht.
Allerdings wird jeder, der dort hineinsieht feststellen, dass praktisch nichts in Deutschland vom Klima negativ beeinflusst ist. Und er wird sich fragen, wie unsere Umweltministerin trotz der eindeutig entwarnenden Hinterlegungen bei der Präsentation „alarmierende Befunde“ fabulieren konnte. Vielleicht wird er zu dem Schluss kommen, dass unsere Ministerin – sowieso unbelastet von jeglichem Wissen zu ihrem Aufgabengebiet – den Bericht gar nicht gelesen, sondern von einem ihr zugeschobenen Blatt abgelesen hat … Unsere Medien haben es dann auch in vorbeugender Pflichterfüllung so verbreitet.
[Link] EIKE 27.11.2019: Deutscher Klima-Monitoringbericht 2019, S. Schulze spricht über alarmierende Befunde

Bild 40 Deutscher Klima-Monitoringbericht 2019, Auszüge

Bild 41 Deutscher Klima-Monitoringbericht 2019, Auszüge

Bild 42 Deutscher Klima-Monitoringbericht 2019, Auszüge

Bild 43 Deutscher Klima-Monitoringbericht 2019, Auszüge

Bild 44 Deutscher Klima-Monitoringbericht 2019, Auszüge

Fazit
Wenn man sich die vielen Daten aus der realen Natur ansieht, erkennt man eine erhebliche Diskrepanz zu den von sogenannten „Klimawissenschaftlern“ und den Medien getätigten Aussagen.
Man meint ableiten zu können, dass der journalistische Verfasser des hier rezensierten Leitkommentars keinerlei Ahnung vom wirklich Zustand von Wetter und Klima hat (rein persönliche Überzeugung des Autors, die durch nichts belegt ist), jedoch viel in den staatstragenden Medien und vielleicht auch Parteiprogrammen liest …

Sofern jemand von der Redaktion diese (zugegeben recht sarkastisch getextete) Rezension liest, bleibt nur die Hoffnung, dass doch jemand wenigstens etwas an der „Wahrheit“ der Aussagen der alleine von des Klimawandels schlimmen Folgen abhängigen und damit völlig politisiert publizierenden Klimafolgenforscher – beispielhaft das Potsdamer PIK – zweifelt.

Nachtrag

Am 21.08.2020 kam ein nächster NN-Leitkommentar mit dem Thema Klimawandel. Man könnte gerade meinen, die Redaktion wollte die (schlechte) Meinung des Autors über das GRÜN-Linke Propagandablatt abschließend nochmals untermauern und bestätigen.

Was war zwischenzeitlich passiert? Extinction Rebellion blockieren Flugzeuge und Greta ist wieder „Auferstanden“.

Bild 45

msn-Nachrichten vom 21.08.2020: Klima-Greta zerstört Angela Merkel!
… Greta Thunberg findet deutliche Worte für Versagen der Politik
Obwohl es in den vergangenen Jahren immer wieder Klimakatastrophen gegeben habe, hätte die Politik immer noch nicht die Ernsthaftigkeit der Klimakrise erkannt, so der Vorwurf der Aktivistinnen. „Tatsächlich haben wir zwei weitere Jahre durch politische Untätigkeit verloren.“ Eine deutliche Kritik, die Greta Thunberg nach dem Gespräch mit Angela Merkel noch einmal erneuerte.
„Die politischen Führungspersönlichkeiten müssen sich aus ihrer Komfortzone bewegen. Wir haben Kanzlerin Merkel gebeten, die Klimakrise nicht wie jede andere Krise zu behandeln. Es handelt sich um einen Notstand“, so die Schwedin am Donnerstag bei einer Pressekonferenz.

Solches führt unweigerlich zu einem Leitkommentar. Und der war (wieder) Propaganda in Reinstform:

Gretas Rückkehr

Leitkommentar in den Nordbayerischen Nachrichten vom 21.08.2020: Gretas Rückkehr
Zuerst beklagt sich der Redakteur, dass die Medien während „Corona“ viel zu wenig über die angeblich seligmachende Schulschwänzerin und fremdgesteuerte – im Grunde von ihren Eltern geistig missbrauchte – etwas behinderte klimaplärrerin Greta berichtet haben.
Dann kommen „Fakten“: „ … abgesehen von einer gewissen Entlastung durch die Reduzierung des Flugverkehrs setze sich die Erderwärmung fort … „
Und Greta, sowie der deutschen Vertreterin Luisa wird ein Polit-PR zugesprochen, bei dem man sich fragt, ob damit das Schlechte unseres Berliner Politikzirkus gemein ist, oder es ein Zugeständnis wäre, dass diese Aktivistinnen fremdgesteuert agieren: „längst genau so gut, beherrschen wie die Regierenden selbst …
um dann wieder in „Fakten“ zu schwelgen: „ … es geht viel zu langsam mit der Bekämpfung des Klimawandels. das ist zweifellos richtig, wenn man den Beobachtungen von Landwirten und Förstern glaubt … “
Fragen werden gestellt, welche aufgrund festgefügter Ideologie jedoch nicht beantwortet werden „dürfen“:
Wir steigen aus Atomkraft und Kohle aus und andernorts werden neue Kraftwerke gleich in Dutzend gebaut … “
Und besonders toll und staatstragend findet die Redaktion die Zumutung, dass sich unsere angebliche Intelligenz inzwischen von freitagshüpfenden Kindern lenken lässt, Demontage unseres demokratischen Systems inclusive: „ Was folgern wir daraus? Erstens: Die Proteste sollen bei uns gerne weitergehen, ja sie müssen es sogar. Zweitens: Auch bei uns muss noch vieles verändert werden, teils sogar dramatisch …
Dabei hätte sich gerade über diese elitäre Anmaßung erfahrungsloser (und im Wesentlichen zum Thema auch kenntnisloser) Heranwachsenden – welche sogar dem GRÜN-Linken Spiegel zu viel wurde – einiges kommentieren lassen:
[8] Der Spiegel 20.07.2020: Die Freitags-Revolutionäre – „Fridays for Future“ schärfen ihre Systemkritik nach – und werden vollends links-fundamental. Ob das der Bewegung guttut?

Nun noch kurze Anmerkungen zu den „Fachaussagen“:
Leitkommentar: „ … abgesehen von einer gewissen Entlastung durch die Reduzierung des Flugverkehrs … “
An solchen Aussagen lässt sich die völlige Unkenntnis zum Thema – und gedankenloses Abschreiben – oft gut aufdecken:
Eine grobe Ermittlung der „ gewissen Entlastung“ weist aus:
650 Millionen Tonnen CO2 werden jährlich durch den Flugverkehr ausgestoßen. Am stärksten fiel die Emissionsreduktion beim internationalen Flugverkehr aus. Hier wurde pro Tag bis zu 60 Prozent weniger CO2 emittiert als sonst. Nun nehme man vereinfacht an, dies würde über ein Jahr so bleiben. Dann „retten“ die in die Pleiten getriebenen Fluggesellschaften das Klima um:

Bild 46 CO2-Corona-Reduktion des Flugverkehrs für ein Jahr

Bild 47 Damit erzielte „Klimarettung“ des reduzierten, internationalen Flugverkehrs

Mit diesen Zahlen lasse man sich nun die Aussage von Extinction Rebellion im Tweed durch den Kopf gehen: „Die sich täglich verschärfende Klimakrise weiter durch innerdeutschen Flüge anzuheizen ist Wahnsinn … “
Daten: Bezogen auf die gesamten CO2‐Emissionen weltweit in allen Bereichen, hat der innerdeutsche Luftverkehr einen Anteil von 0,007 Prozent
Damit „kühlen“ vollständig gestoppte, innerdeutsche Flüge in einem Jahr das Weltklima um 1,12E-8 Grad, ausgeschrieben:
0,000000012 Grad. Gibt es einen besseren Beleg für absoluten, argumentativen Schwachsinn – wie er leider beim Klimawandel gängige – und von unseren Medien hoch gelobte – Methode ist?

Für diese nicht einmal mehr homöopathische „Klimarettung“, benötigte alleine die Lufthansa 9 Milliarden EUR Staatshilfe. Man muss wohl Zeitungsredakteur sein, um eine solch mehr als exorbitant geldvernichtende „WIN/WIN“-Situation mit dem Klima „toll“ zu finden und den Lesern vorzusetzen …

Leitkommentar: „ … wenn man den Beobachtungen von Landwirten und Förstern glaubt … “
Dass gerade Landwirte und Förster ihr Wissen über Klima – sofern sie es haben (was der Autor bisher noch nicht erkennen konnte) – nicht öffentlich kundtun, sondern sorgfältig darauf achten, wie man an die meisten Subventionierungen gelangt oder sich besonders wichtig machen kann, ist offensichtlich und nachvollziehbar. Anhand „der Förster“ hat es der Autor konkret beschrieben:
[Link] EIKE 27.06.2020: Ein Zeitungsredakteur durch den Stadtwald ging um den Klimawandel persönlich zu sehen
[Link] EIKE 25. April 2020: Wenn Medien immer nur Personen mit der gleichen Meinung fragen, können sie (und diese Personen) nie gescheiter werden
Diese EIKE-Artikel sind der Redaktion bekannt. Nur lernen wollen sie daraus nichts, beziehungsweise ihre „innere Annalena“ verbietet es ihnen …

Es gibt auch unter Redakteuren noch Ausnahmen. Allerdings ist dem Autor nur eine mit medialer Wirksamkeit bekannt. Wenn man mit ansieht, welchen Anfeindungen ein solcher ausgesetzt ist und welch enormes Hintergrundwissen (und Aufwand) es zur fundierten Gegendarstellung benötigt: Axel Bojanowski 12. August 2020: [7] Meine Antwort an Stefan Rahmstorf zu seiner Kritik an meinem WELT-Kommentar
ahnt man, warum eine Lokalredaktion lieber risikolos nach dem GRÜNEN Parteiprogramm formuliert und sich nach den Vorgaben der unfehlbaren Merkel, ergänzt um die medial die Straße beherrschenden Freitagshüpfer richtet.
Nur: Warum soll man das als Abonnent dann noch bezahlen?

Anlage

Der anbei besprochene Leitkommentar

Bild 48 Der besprochene Leitkommentar vom 17.08.2020

Quellen

[1] FAZ 13.08.2020: DREI TROCKENSOMMER IN FOLGE: Die schlimmste Dürre seit der Französischen Revolution

[2] UFZ-Helmholtz Centre for Environmental Research, Vittal Hari at al.: increased future occurrences of the exceptional 2018–2019 central european drought under global warming

[3] Carlo Casty Æ C at al. 22 May 2007: A European pattern climatology 1766–2000

[4] Berichte des Deutschen Wetterdienstes Nr. 246: Niederschlagsveränderungen in Sachsen von 1901 bis 2100 Starkniederschlags- und Trockenheitstrends

[5] EIKE 13. April 2020: Wurde schon 1912 vor dem schlimmen Klimawandel gewarnt? Ein Zeitungsartikel, doch zwei Interpretationen

[6] Schriften des Forschungszentrums Jülich, Band / Volume 38, Kerstin Susanne Treydte: Dendro-Isotope und die Jahrringbreiten als Klimaproxis der letzten 1200 Jahre im Karakorumgebirge/Pakistan

[7] Axel Bojanowski 12. August 2020: Meine Antwort an Stefan Rahmstorf zu seiner Kritik an meinem WELT-Kommentar

[8] Der Spiegel 20.07.2020: Die Freitags-Revolutionäre




Offener Brief an die Fürther Nach­richten anlässlich eines Leitkom­mentars T1(2)

Warum ein offener Brief auf EIKE?

Der Autor macht sich ab und zu die (bisher vergebliche) Mühe, „seiner“ Lokalredaktion zu vermitteln, dass das Thema Klimawandel viel komplexer ist, als es die dpa (von der die meisten Artikel kopiert werden) als Vermittler der meistens vom – oder mit dem PIC – herausgegebenen -, in aller Regel alarmistischen Publikationen darstellen. Und dass die meisten, klimaalarmistischen Publikationen (sehr höflich ausgedrückt) eine simulierte Zukunft und Extreme fabulieren, welche zumindest derzeit keinesfalls durch Klima-Messdaten belegt sind.

Dies nicht lediglich als pauschale „Anklage“, sondern genau so umfangreich belegt und mit nachprüfbaren Fundstellen versehen, wie seine EIKE-Artikel.

Ab und an entwickeln sich daraus erfreuliche Korrespondenzen. Doch der eigentliche Sinn, die Redaktion in ihrem fast täglich in einem Kommentar oder Artikel vermittelten Klimaalarm zu „bremsen“ und die Mechanismen – vor allem Publizierungen – der Klimaalarmfraktion einfach mal zu hinterfragen, ist bisher vollkommen wirkungslos geblieben.

Im Gegenteil, man gewinnt den Eindruck, dass der Klimaalarm laufend verstärkt wird, mit der Konsequenz, dass sich die Zeitung diesbezüglich nicht mehr von der GRÜN-Linken, „bezahlpflichtigen Parteizeitung“ im Süden Bayerns, der SZ unterscheidet, weshalb sie der Autor in „Anschreiben“ inzwischen durchgehend als „Frankenprawda“ tituliert.

Im Leitartikel vom 17.08.2020 kumulierte sich der Klimaalarm-Unsinn (wieder) so konzentriert und geradezu „lehrbuchhaft“ klimapropagandistisch, dass es angebracht erschien, eine Gegendarstellung zu verfassen.
Wegen des erheblichen Zeitaufwandes und da sich darin auch viel allgemein interessante Information findet, wird diese nicht nur an die Redaktion (wo sie vielleicht in einer „Datensenke“ verschwindet), sondern auch an das EIKE zur Diskussion gegeben.

Bebauen und Bewahren“

An die Redaktion der Frankenprawda
Erneut Glückwunsch für einen Leitkommentar entsprechend der von unseren Leitpolitikern, der unfehlbaren Frau Merkel und den richtungsbestimmenden GRÜNEN, vorgegebenen Erfüllungsverpflichtung zur Desinformation der Leser, um bei den Untertanen keine Opposition zu den vorgesehenen, extrem teuer werdenden Maßnahmen zum unsinnigen – da nicht möglichen, aber auch vollkommen unnötigen -, sogenannten Klimaschutz aufkommen zu lassen.

Etwas Hoffnung hatte ich bisher, dass meine Gegenargumentationen zu bisherigen Redaktionskommentaren mit dem Thema Klima zumindest soweit Zweifel aufkommen ließen, dass die Aussagen der sogenannten Klimafachpersonen sehr mit Vorsicht zu betrachten sind, da fast immer politisch motiviert (schließlich werden sie fast ausschließlich darüber finanziert) und weitgehend durch Simulieren mit geeigneten Parametern „entstehen“, sich also nicht aus den Messwerten der wahren Natur generieren.
Diese kleine Hoffnung muss ich leider (wieder) begraben. Die Redaktion ist weiterhin blind Ökokirchen-gläubig und will es wohl auch bleiben.

Im Grunde kein Problem, wenn die Redaktion ihre Leser von den sprichwörtlichen „Kanzelpredigten“, die als Wirklichkeit verkauft werden, verschonen würde(n).

Im Folgenden gehe ich wieder auf einige markante Aussagen des Kommentars ein und zeige, welche Information ein klimakritisch eingestellter und die wirklichen Messdaten betrachtender Leser dazu alternativ vorlegen kann und welche – dann mit Messdaten aus der Natur belegte – Schlussfolgerungen gezogen werden können.

Antworten zum Leitartikel

Leitartikel: „… immer sichtbarer werden zudem die Folgen des zumindest auch von den Menschen beschleunigten Klimawandels“

Darstellung von mir als Klimaskeptiker: Ein gelungener Satz. Lasse man die Zuweisung der Ursache für das seit der schlimmen, nachmittelalterlichen Kaltzeit endlich und zum ganz großen Segen für die Menschheit wärmer geworden Klima undiskutiert. Aber die überwiegend positiven Folgen sind wirklich anhand nachprüfbarer Daten sichtbar:

  • Weltweit explodierende Ernteerträge, alleine aufgrund deren die wissenschaftlich gesicherte, da mathematisch simulierbare Vorhersage des sicheren Verhungerns der Menschheit in wenigen Jahrzehnten, aufgestellt durch den durch den Wissenschaftler Malthus, ausblieb.
  • Abnahme der in der Kaltzeit schlimm wütenden Wetterextreme, da sich die Temperaturgradienten von den Polen zum Äquator verringern.
  • Mehr Niederschlag, rein physikalisch aufgrund der höheren Feuchtespeicherfähigkeit durch höhere Temperaturen bedingt

Anbei Auszüge aus meinem Foliensatz über das Klima und seinen stetigen Wandel mit Darstellungen von Wetterextremen zur Zeit, als der Mensch angeblich im „Einklang mit der Natur“ gelebt hat, die ihn aber gnadenlos verhungern oder an epidemischen Krankheiten sterben ließ und deren damaligen Extreme (gegen die man damals wenig gewappnet war) heutzutage wohl zur Massenpanik führen würden.

Bild 1 Hochwasser des Main bei Würzburg seit dem Mittelalter. Grafik Vom Autor erstellt

Bild 2 Wetterextreme im Mittelalter. Auszug aus einem Foliensatz des Autors

Bild 3 Wetterextreme im Mittelalter. Auszug aus einem Foliensatz des Autors

Dazu noch die Ertragssituationen der Ernteerträge, welche unter anderem auch dank dem wärmer gewordenen Klima und der erhöhten CO2-Konzentratio seit dem Mittelalter stetig zunehmen.

Bild 4 Ernteerträge Deutschland seit 1400 (Relativwerte). Grafik vom Autor ergänzt

Und der Ertragszuwachs explodiert geradezu seit dem Beginn des besonders „schlimmen“ Klimawandels (ab ca. 1950). Um das seit ca. 2000 erreichte, extrem hohe Ertragsniveau pendeln seitdem die Erträge. Ein Trend zur Verringerung durch den Klimawandel ist nicht erkennbar. Daran ändern auch die jüngsten, trockeneren Jahre nichts.

Bild 5 Ernteerträge Weizen in Deutschland seit 1845 bis 2020. Grafik vom Autor zusammengesetzt

Dies gilt nicht nur für Deutschland, sondern weltweit:

Bild 6 Ernteertragsverlauf weltweit. Wetterextreme im Mittelalter. Auszug aus einem Foliensatz des Autors

Nicht vergessen sollte man, dass die Inseln nicht untergehen, sondern der Meerespegel aktuell der Niedrigste seit Jahrtausenden ist.

Bild 7 Meerespegel seit der letzten Eiszeit. Wetterextreme im Mittelalter. Auszug aus einem Foliensatz des Autors

Entsprechend zeigen die Vulnerabilitätsdaten einen überzeugend, positiven Trend:

Bild 8 Mortalitätszuordnung global. Auszug aus einem Foliensatz des Autors

Fazit
Die positiven Folgen des sich zum Glück seit der langen, schlimmen Kaltzeit wieder erwärmenden Klimas sind unübersehbar. Der innige Wunsch des Arrhenius Anfang 1900, das schlimme, kalte Klima möge bitte, bitte dank CO2 wärmer werden [5]) ist eingetroffen.

Leitartikel: „In Jakutien … herrschen aktuell nicht selten Temperaturen von über 30 Grad – in der normalerweise kältesten Region der Welt mit 60 Grad Minus im Winter …“

Darstellung von mir als Klimaskeptiker: In der FN-Redaktion herrsch wohl überhaupt kein Zwang, ein Thema aktuell nachzusehen. Dann hätte man schnell herausbekommen, dass es sich bei dieser Klima-Alarmmeldung um eine der typischen Klimaalarm-„Enten“ handelt, die regelmäßig zur „Motivierung“ der Klimaalarm-Gläubigen unters Volk geworfen werden.
Möglichst über die „dpa“, damit sich die „Ente“ als Wahrheit publizieren lässt, wie es unser Bundespräsidenten-Versuch sagte (Steinmeier: „Fakten sind Fakten, wenn sie von der dpa gemeldet werden“).
Zudem sollte man vielleicht auch etwas genauer hinsehen und beschreiben: Jakutien ist eine der kältesten – bewohnten – Regionen der Welt. Die kälteste Region ist und bleibt aber nach wie vor die Antarktis.

Aber die „Intelligenz“ der GRÜNEN Führung (Stromnetze speichern, Kobolde in Batterien, Gigabytes geben die erforderliche elektrische Energie ins Netz, die Zitteranfälle von Frau Merkel kommen vom Klimawandel, abstruseste Klimawandel-Zuweisungen beliebiger Wetterereignisse … ) scheint in der Redaktion „anzukommen“.

Der Wetterfachmann Kachelmann aus der Schweiz – und damit nicht so stark von deutscher, GRÜNER Ideologie abhängig – brachte es auf den Punkt:
kaltesonne, 20. Juni 2020: Wenn sich Lobbyisten als Klimaexperten ausgeben

Bild 9 Tweet von Kachelmann zum sibirischen Hitzeereignis

Kommentar dazu in „kaltesonne“, bezogen auf den Tweet der GRÜNEN „Fachfrau“:
… Wie schon im Frühjahr als eine normale Sturmflut die deutschen Küsten traf und sie deshalb in Panik verfiel aber gleichzeitig über viel Windstrom frohlockte, ist es jetzt das Thema Sibirien. Das ist gerade eine beliebte Sau, die durchs Klima-Dorf getrieben wird. Nochmal zur Erinnerung. Sibirien ist fast 40 mal so groß wie Deutschland, es gibt nicht die Standardtemperatur für Sibirien, denn die Ausdehnung reicht von Kasachstan bis zum Nordpolarmeer und vom Ural bis an den Pazifik. Simone Peter beruft sich auf einen Artikel des Guardian. Und der macht nettes Cherry Picking und verwechselt munter Wetter und Klima:
„Russian towns in the Arctic circle have recorded extraordinary temperatures, with Nizhnyaya Pesha hitting 30C on 9 June and Khatanga, which usually has daytime temperatures of around 0C at this time of year, hitting 25C on 22 May. The previous record was 12C.“
… Beide sibirischen Städte haben, da sie auf der Nordhalbkugel liegen, gerade Sommer. Die Sonne scheint sehr lang und hat so die Möglichkeit die Luft zu erwärmen. Strömungen sorgen darüber hinaus für unterschiedliches Wetter. Man erkennt es auf der Karte von Ventusky sehr gut an der grünen Farbe. Dort ist es aktuell kühl. Für Lobbyisten vom Schlage Simone Peter ist das wahrscheinlich ein unvorstellbares Ereignis. Sie mischen munter Wetter und Klima, weil es gerade gut passt. Würde irgendjemand bei einem neuen Tiefstwert im Winter in Sibirien eine neue Eiszeit ausrufen? Nein, denn das wäre in etwa auf dem gleichen Niveau wie Simone Peter.

Ergänzend noch, was eine Internetseite über die Temperatur in Jakutsk vermittelt:
wetter.de: Wie ist das Klima in Jakutsk?
Jakutsk gilt als die Großstadt mit den kältesten Temperaturen auf der Welt … Die Temperaturunterschiede in Jakutsk sind gewaltig. Im Hochsommer liegt die durchschnittliche Höchsttemperatur im Juli bei 25,2 Grad Celsius.
Im Sommer wurden dagegen schon Höchstwerte bis zu 38 Grad verzeichnet. Im Winter wiederum fällt die Tiefsttemperatur bereits über Tag auf durchschnittlich bis zu minus 36 Grad im Januar ab und erreicht nachts sogar durchschnittlich minus 44,9 Grad …:

Fazit
Die aktuell von vielen mit (teils bewusster) Unkenntnis zum Klima als Klima-Menetekel gemeldeten 30 Grad scheinen an diesem Ort nicht ungewöhnlich zu sein. Früher war es halt uninteressantes Wetter und heute ist das Gleiche sofort zu meldender, ganz schlimmer Klimawandel.

Leitartikel: „Die Dürre, die aktuell auch bei uns trotz regionaler Gewitter zu erleben ist, wird zur Bedrohung für die Land- und Forstwirtschaft. Die Wälder sind aktuell gefährdeter als zu den Zeiten des (damals überwundenen) Waldsterbens“

Darstellung von mir als Klimaskeptiker: Woher hat Herr Jungkunz diese Aussage? Ist es vielleicht eine reine Annahme, weil es einfach so sein muss, oder hat es vielleicht Herr Hubert Weiger geflüstert, der davon überzeugt ist, damals die Wälder unseres Globus persönlich gerettet zu haben (habe ich aus einem Interview in den FN)?

Allerdings ist die Aussage falsch. Und das lässt sich anhand der Bayerischen Waldberichterstattung (und denen aus anderen Bundesländern) leicht zeigen. Man muss nur wissen, dass in den neueren Berichten die schlechtere Vergangenheit abgeschnitten ist, um die aktuelle Zeit als schlechter erscheinen zu lassen. Früher nannte man so etwas Betrug. Seit es aber die Münchner Rückversicherung im Viewer zu ihrer Schadensdatenbank so macht, nennt sich das „Homogenisierung“. Zum Glück findet sich so Manches in Archiven und lässt sich rekonstruieren. In einigen EIKE-Artikeln habe ich dies dargestellt:
[Link] EIKE 29. Februar: Den Bayerischen Wäldern geht es nur schlecht, weil die schlimmere Vergangenheit abgeschnitten wird
So haben die Bayerischen Bäume seit 1991 keine schlechtere Schadstufe 0.

Bild 10 Bayern, Schadstufenklassen alle Baumarten

Und selbst der aktuell ganz schlimm „gebeutelten“ Fichte ging es früher schlechter

Bild 11 Bayern, Schadstufenklassen Fichte

Bei den Tannen ist es geradezu extrem:

Bild 12 Bayern, Schadstufenklassen Tanne

Nun noch ein Bild des Waldzustandes Bayern für alle Baumarten seit 1983 -2017.
2017 ging es den Bäumen mindestens genau so gut wie 1984 – 1986, also mitten im „Waldsterben“. Dabei findet sich dieses „Waldsterben“ in den Berichtsgrafiken praktisch überhaupt nicht. Vielleicht trat es nur in den Erzählungen des BUND wirklich auf …

Bild 13 Bayern Waldzustand 1983 – 2017, vom Autor zusammengesetzt aus den Berichtsdaten 2017 und 2007 mit Hilfslinien ergänzt

Wie sehr der Waldzustand mit der Tagespolitik korreliert, zeigt ein Bericht von 2010:
28.01.2010, Landkreismagazin: … betonte Landrat Matthias Dießl. … “Der Zustand unserer Wälder hat sich in den letzten Jahren stark verbessert, das ist vor allem ein Erfolg der professionellen Forstwirtschaft aber auch langjähriger Aufklärungsarbeit”, so Matthias Dießl weiter.

Bild 14 Zeitungsbericht Nürnberg von 2010

Ein weiteres Beispiel einer rein politisch motivierten Waldzustandsdarstellung: [Link] EIKE 05.08.2015: Nicht ewig leiden die Wälder– Wie der deutsche Wald innerhalb von drei Monaten genesen ist

Sogar das Umweltministerium hat jüngst noch festgestellt und publiziert, wie gut es dem Wald gut geht und dass er vor allem nicht unter einem „Klimawandel-“Negativtrend leidet.

Bild 15 Waldzustandsfeststellung im deutschen Klimamonitoringbericht 2019

Dass die aktuelle Dürre kein wirkliches Problem ist und deren Zuordnung zum Klimawandel eine bewusste Panikmache ohne jegliche, datentechnische Begründung, habe ich oft schon (auch der Redaktion) gezeigt. Bisher hat noch niemand darin konkrete Fehler gefunden:
[Link] EIKE 17.07.2020: Wenn man denkt, niveauloser geht nicht mehr, kommt ein neuer Artikel daher
Daraus der Niederschlag der Langzeitreihe Bamberg seit 1879. Man erkennt viele Abschwünge und den aktuellen als einen vollkommen natürlichen in der langen, zyklischen Reihenfolge:

Bild 16 Jahresniederschlags der Messstation(en) Bamberg. Vom Autor anhand der DWD-Daten erstellt

Am Jahresniederschlag von Bayern lässt sich diese natürliche, zyklische Variation noch deutlicher sehen und dazu, dass der Niederschlag insgesamt zunimmt.

Bild 17 Bayern, Nachdem angeblich „ganz Europa“ unter der Dürre leidet, noch der Niederschlagsverlauf von Zürich seit 1864.

Nur klimasimulierende Computer (und deren Bediener) „sehen“ dahinter eine zunehmende Dürregefahr …

Bild 18 Zürich, Jahresniederschlag seit 1864. Grafik vom Autor erstellt

Sicher sollte der Kommentar-Satz auch auf die aktuell etwas trockeneren Jahre referieren. Dass diese kein Anzeichen eines Klimawandels sind und der Niederschlagstrend sogar stetig zunimmt, wurde schon mehrmals berichtet:
[Link] EIKE 29.06.2020: Herr Maas verschenkt unser Geld und gewinnt damit viele (gierige) Freunde
[Link] EIKE 27.06.2020: Ein Zeitungsredakteur durch den Stadtwald ging um den Klimawandel persönlich zu sehen
[Link] EIKE 16.11.2017: Der Waldzustand in Bayern ist schlechter, obwohl er besser wurde

Wer darüber immer noch nicht genügend Grafiken gesehen hat, kann weitere zum Thema auf Wetterkanal ansehen:
Wetterkanal: Niederschlagsentwicklung in Deutschland seit 1881:
Hitliste der Jahre – Top 20 seit 1881
… In der folgenden Liste habe ich aus allen Jahren jeweils die trockensten Jahre und die nassesten Jahre seit Messbeginn 1881 herausgesucht … ist ein Trend beim Niederschlag nicht zu erkennen. Es finden sich seit 1881 drei Jahre unter den 20 trockensten Jahren und sogar sieben Jahre unter den 20 nassesten Jahren. Es gab also seit 1990 sogar mehr sehr nasse Jahre als sehr trockene Jahre. Ein Trend zu Dürrejahren gibt es also absolut (noch) nicht.

Bild 19 Liste der jeweils trockensten und nassesten Jahre seit Messbeginn 1881 (Deutschland). Quelle: Wetterkanal

Fazit

Wer anhand solcher Messwerte von einer belegten, Klimawandel-bedingten Zunahme von Dürren spricht, begeht entweder Datenbetrug, hat keine Ahnung oder ist ein Vertreter der politisierten Klimawissenschaft, in der das gewünschte Ergebnis an allen Messdaten vorbei simuliert wird.

Leitartikel: „Europa und Deutschland erlebt laut einer aktuellen Analyse die extremste Trockenphase seit 254 Jahren … „

Darstellung von mir als Klimaskeptiker: Eine Frage: Hat jemand aus der Redaktion von dieser Analyse, aus der diese Aussage abgeleitet wurde, wenigstens die Headers – und vielleicht sogar noch ein kleines bisschen mehr – gelesen?
Die Studie titelt: increased future occurrences of the exceptional 2018–2019 central european drought under global warming
Es wird nicht von der „extremste“ Trockenphase, sondern über eine „außergewöhnliche“ gesprochen. Zudem geht es vorwiegend um die (simulierte) Zukunft und weniger um die Vergangenheit.

Für die simulierte Zukunft ist das Ergebnis – wie es der DWD-Viewer längst ausweist (Bild xxx) – auch in dieser Studie völlig unspektakulär. Denn das Standardszenario rcp2.6 weist auch in deren Simulationen zum Jahr 2100 auf keine Niederschlagveränderung hin: … and to a very negligible (vernachlässigbar) number in RCP 2.6 for the projected period 2051–2100
Nur beim Extremszenario rcp8,5 simuliert sich – wie bekannt, deshalb wird auch beim PIK immer damit simuliert – eine erhebliche Veränderung beim Niederschlag.

Allerdings fand die Studie auch (wieder) heraus, dass sich die großen Dürren nicht wirklich nach dem CO2-Gehalt richten, was etwas „verschleiernd“ formuliert wurde:
… Addressing the mechanism (attribution) of the 2018–2019 drought event itself is another line of research, which requires a comprehensive analysis and is beyond the scope of the present study.

Der Hinweis zur Studie könnte deshalb den Inhalt besser wiedergebend lauten: Auch extremere Dürren wiederholen sich – wie Naßzeiten – weiterhin regelmäßig. Die (leider praktisch unbrauchbaren) Niederschlagssimulationen weißen für den Standard-Emissionspfad bis zum Jahr 2100 ebenfalls keine Veränderung aus. Folge: Der Niederschlag wird bleiben, wie man es schon lange kennt, ein ständiges Wechselspiel, weiterhin auch mit den aus der Vergangenheit bekannten Extremen.

Wirklichen Alarm gibt das nicht her. Die Studie wurde aber nicht geschrieben, um „Entwarnung“ zu vermitteln: Human-induced climate change is evident and it poses a great concern to society, primarily due to its potential to intensify extreme events around the globe …
Also wird ein anderer, eigentlich mehr nebensächlicher Inhalt, eine Bewertung der Dürren der europäischen Vergangenheit „herausgekehrt“. Auch dieses Ergebnis ist allerdings eher unspektakulär:
… The historical reconstruction of composite 254-year long-term climatic database22,23 indicates that although the precipitation anomaly exhibits a drier than average situation during the summer months of 2018 and 2019 across the
Central Europe,
its intensity is not that high and there are also many other years with similar range of precipitation anomalies
Nimmt man anstelle des reinen Niederschlags allerdings einen Niederschlags-Index, ist die Studie überzeugt, eine Warnung belegen zu können: … On the other hand, 2018–2019 were two out of the three warmest summer periods in
the record. To account for this joint efect of precipitation and temperature anomalies, we estimate the drought
index based on the standardised precipitation evapotranspiration index (SPEI)24 that considers the atmospheric
water supply and demand (see Methods) … It is evident from the analysis that the 2018–2019 drought is a record breaking event in terms of the consecutive event in the last 254 years, … It is also worth mentioning that the 1949–1950 years ranked the second most large-scale consecutive drought years …
Die Kernaussage zur Einzigartigkeit der letzten Dürre wird im Text allerdings etwas vorsichtig dargestellt: … The observational record suggests that the ongoing 2018–2019 European drought event is unprecedented in the last 250 years, with substantial implications for vegetation health …

Und damit kommt man zum wichtigen Punkt, der eigentlich bei jeder Zitierung beachtet werden sollte: Wie steht es mit der methodischen Qualität? Ist es überhaupt möglich, für ganz Europa und über diesen großen Zeitraum ausreichend genaue Niederschlagsdaten zu generieren, um für die jüngsten Dürren eine „Einzigartigkeit“, gar Klimawandeleinfluss abzuleiten?

Details zu dieser Bewertung folgen im nächsten Kapitel.
Vorab dazu eine Plausibilisierung der (extremen) Problematik historischer Niederschlagsanalysen, selbst für regionale Gebiete im Technologieland Deutschland und nur über die Hälfte der Zeit zurückreichend.

Niederschlagsveränderungen in Sachsen von 1901 bis 2100 Starkniederschlags- und Trockenheitstrends

Wer sich etwas auskennt weiß, dass es selbst in Deutschland ganz wenige Niederschlagsreihen gibt, welche weiter als über 1950 zurückreichen. Damit wäre es schwer, eine ausreichend detaillierte und regionale Verteilung des Niederschlags der letzten 254 Jahre für Deutschland zu generieren.

Wer es nicht glaubt, kann die dabei auftretenden Schwierigkeiten alleine beim Versuch, es für die vergangenen 120 Jahre durchzuführen, in einer anstelle der zitierten, bezüglich der Historienbetrachtung lediglich 6 Seiten langen, in einer mit 209 Seiten für ein deutsches Bundesland nachlesen:
[4] Berichte des Deutschen Wetterdienstes Nr. 246, 17. März 2015: Niederschlagsveränderungen in Sachsen von 1901 bis 2100 Starkniederschlags- und Trockenheitstrends

Anmerkung: Dieses Dokument aus Sachsen [4] ist jedem zu empfehlen, der die Probleme bei der Ermittlung von historischem und Simulation des zukünftigen Niederschlags im Detail erfahren möchte. Im Kern ist es eine schonungslose, detaillierte Darstellung der Unmöglichkeit, länger zurückreichende Klimadaten zu ermitteln, vor allem aber eine Darstellung der gravierenden Mängel der Simulationsprogramme.
Ein enormer Aufwand wurde in diese Untersuchung hineingesteckt. Nur um „herauszubekommen“, dass das Klima und dessen Wetter wohl bleiben wird, wie es ist.

Vorab daraus eine Darstellung der Messstations-Fehldaten (grau). Wie gesagt, beginnen diese massiv bis extrem vor 1950. Warum es ab ca. 2005 wieder mit Fehldaten beginnt, ist in der Studie nicht erklärt (nur bemängelt). Böse Stimmen würden sagen: Man legt aktuell keinen Wert mehr auf Messdaten aus der wahren Natur. Denn diese weichen zu stark vom „zulässigen“ Ergebnis ab, welches sich viel billiger am Schreibtisch in Simulationen bedarfsgerecht erzeugen lässt … Wieviel Körnchen Wahrheit darin steckt, mag jeder Leser selbst entscheiden. Der Autor hat diesen Eindruck nicht einfach so fabuliert, sondern in seinen vielen Recherchen wirklich gewonnen …)

Bild 20 [4] Fehldaten (grau) sei 1900 für Messstationen in Sachsen
Zu Dürren und Trockenheit in Sachsen:
Alleine diese Untersuchung zeigt seit 1900 drei vorhergehende, vergleichbare 3-Trockenjahre wie um das Jahr 2003.

Bild 21 [4] Nasseste und trockenste drei Jahre in Sachsen seit 1900
Interessant ist in dieser Studie auch die schonungslose Darstellung, dass die Niederschlagsimulationen bereits aktuell hoffnungslos falsche Ergebnisse berechnen (wie es der DWD-Klimaviewer ja ebenfalls deutlich zeigt). Trotzdem werden damit hemmungslos Vorhersagen bis 2100 gerechnet und von unseren Medien als „Zukunftswahrheiten“ verbreitet.

Bild 22 [4] Niederschlags-Messwerte (schwarz) und Simulationsergebnisse
Bild 23 [4] Niederschlags-Messwerte (schwarz) und Simulationsergebnisse
Dabei ist es „herrlich“ zu sehen, wie die „Fachpersonen“ damit umgehen. Sie simulieren möglichst viele Läufe, entfernen die „falschen“ Ergebnisse (woher wissen die Simulanten, welche Läufe falscher und welche richtiger sind? Die, welche nicht zum gewünschten Ergebnis passen?) und vom Rest nimmt man den Mittelwert, egal, wie hoch die Spanne ist (bei deren Größe ein wirklicher Statistiker weiß, dass er den Datensatz unbesehen als Datenmüll wegwerfen kann). Das mag alles sein, nur Wissenschaft ist es nicht.

Bild 24 [4] Abbildung 5.2-8: Verlauf der über 30 Jahre geglätteten Niederschlagsanomaliewerte (mittel RAI)
Zwar geht es hier um Dürren, doch interessant dürfte sein, dass diese Untersuchung wenig, bis keine Klimawandel-bedingte Zunahme von Starkregen ermitteln konnte.

Bild 25 [4] Sachsen, Variabilität und Veränderung der jahreszeitlichen Starkniederschlagsintensität von 1931 – 2012
Nun die Reihenfolge der nassesten und trockensten Jahre in Sachsen. Verblüffend ist: In keiner Spalte steht an erster Stelle ein Jahr nach 2000. Obwohl diese Tabelle mit dem Jahr 2012 endet, bleibt das Jahr 1982 auch aktuell als Minimum.

Bild 26 [4] Tabelle der zehn trockensten und nassesten Jahre in Sachen von 1901 – 2012
Dazu eine Grafik des 3-Jahresniederschlags:

Bild 27 Bundesland Sachsen, 3-Jahresniederschlag 1983 – 2019 (rot: Regressionsgerade). Grafik vom Autor anhand der DWD-Daten erstellt

Nun die Klima-Änderungssignale, wie sie sich in Sachsen zeigen:
[4] 5.3.3
Projizierte Klimaänderungssignale im 21. Jahrhundert
Hinsichtlich der zukünftig zu erwartenden Starkniederschlagshäufigkeit und –intensitäten sind sich die innerhalb des Projektes EWGKLAM verwendeten regionalen Klimamodelle recht uneins, so dass im Ensemblemittel die Änderungssignale zumeist nahe Null sind – also keine Veränderungen in den Starkniederschlägen zeigen …
.

Bild 28 (Teilbild) [4]
Die folgende Grafik zeigt, dass Trockenperioden im Winterhalbjahr abnehmen und im Sommerhalbjahr länger wurden.
Allerdings ergaben sich seit 1980 bei den Trockenperioden fast keine Änderungen mehr und man beachte auch die Größenordnung: in den beobachteten 70 Jahren eine Änderung von 0,5 … 1 Tag.

Bild 29 (Teilbild) [4]
Bild 29a [4] Bundesland Sachsen, Trendbetrachtungen Trockentage und Trockenphasen
Damit endet der Teil 1. Im zweiten Teil geht es unter anderem um die ominöse „254-Jahre“-Studie.

Anlage

Der anbei besprochene Leitkommentar


Bild 48 Der besprochene Leitkommentar vom 17.08.2020

Quellen

[1] FAZ 13.08.2020: DREI TROCKENSOMMER IN FOLGE: Die schlimmste Dürre seit der Französischen Revolution

[2] UFZ-Helmholtz Centre for Environmental Research, Vittal Hari at al.: increased future occurrences of the exceptional 2018–2019 central european drought under global warming

[3] Carlo Casty Æ C at al. 22 May 2007: A European pattern climatology 1766–2000

[4] Berichte des Deutschen Wetterdienstes Nr. 246: Niederschlagsveränderungen in Sachsen von 1901 bis 2100 Starkniederschlags- und Trockenheitstrends

[5] EIKE 13. April 2020: Wurde schon 1912 vor dem schlimmen Klimawandel gewarnt? Ein Zeitungsartikel, doch zwei Interpretationen

[6] Schriften des Forschungszentrums Jülich, Band / Volume 38, Kerstin Susanne Treydte: Dendro-Isotope und die Jahrringbreiten als Klimaproxis der letzten 1200 Jahre im Karakorumgebirge/Pakistan

[7] Axel Bojanowski 12. August 2020: Meine Antwort an Stefan Rahmstorf zu seiner Kritik an meinem WELT-Kommentar

[8] Der Spiegel 20.07.2020: Die Freitags-Revolutionäre

 




Als Katastrophen noch »normal« waren*

Elbhochwasser, Meissen ; Quelle: pixabay

Die anderthalb heißen Sommer der Jahre 2018/19 haben die Klima-Apokalyptiker zu großer Form auflaufen lassen: „In zwölf Jahren sorgt der Klimawandel für den Untergang der Welt oder zumindest der Menschheit.“ Dies verkünden mittlerweile nicht nur infantile und kognitiv beeinträchtigte Schulschwänzer, sondern auch Politiker wie die demokratische US-Kongress-Abgeordnete Alexandria Ocasio-Cortez, welche sich den totalen „ökologischen Umbau“ der amerikanischen Gesellschaft zum Ziel gesetzt hat.

Schaut man allerdings in die Vergangenheit, wird schnell klar, dass außergewöhnliche Wetterlagen und deren Folgen zu jeder Zeit zum Leben dazugehörten. Dies belegen nicht nur die Zahlen aus Ocasio-Cortez’ Geburtsstadt New York, wo beispielsweise im Juli 1934 eine Rekordtemperatur von plus 55 Grad Celsius gemessen wurde, sondern auch die Ereignisse in und bei Dresden seit der Stadtgründung um das Jahr 1200.

Anhaltend hohe Temperaturen und daraus resultierende Dürren plagten die Menschen hier unter anderem schon 1473, 1504, 1563, 1590, 1616, 1642, 1790 (damals kam es deswegen sogar zum Kursächsischen Bauernaufstand), 1842, 1874, 1893, 1904, 1911, 1921, 1934, 1935 und 1954. So meldete die Chronik des Rates der Stadt für 1473: „Der Sommer war so heiß und trocken, dass es Trinkwasser nur noch gegen Geld gab.“ Und 1590 hieß es dann: „Wegen großer Dürre blieben die Mühlen stehen. Die Elbe war fast ausgetrocknet.“ Letzteres passierte auch 1954, als der Pegel des Flusses auf unter zehn Zentimeter fiel und sich wieder einmal die legendären „Hungersteine“ auf dem Grund zeigten.

Solcherart Wetter – oder im Gegenzug eben zu wenig Sonne und zu viel Nässe – sorgte oft für schlechte Ernten, die dann schnell zu Teuerungen bei Grundnahrungsmitteln aller Art führen konnten. Hierüber wurde in Dresden ebenfalls akribisch Buch geführt: Etwa 20 Mal stiegen zwischen 1362 und 1639 die Preise für Getreide auf teilweise astronomische Höhen.

Am schlimmsten war es wohl im Jahre 1623, als der Scheffel Korn (nach Dresdner Maß 107 Liter) bis zu 26 Gulden kostete. Zur Orientierung: Der Gulden war eine Goldmünze im Gewicht von knapp 2,5 Gramm, deren Wert und damit Kaufkraft heute bei reichlich 100 Euro läge. Aber auch die vier Jahre lang anhaltende Teuerung von 1434 bis 1437, welche wahrscheinlich neben dem Wetter auch aus einem verheerenden Hussiten-Einfall und den nachfolgenden Kämpfen gegen die böhmischen Marodeure resultierte, muss den Menschen in der damaligen kurfürstlichen Residenzstadt extrem zugesetzt haben.

Wenn es nicht zu heiß und zu trocken oder zu nass war, dann wurde strenger Frost zum Problem. Dieser trat insbesondere in den Jahren 1416, 1466, 1524, 1597, 1612, 1664 und 1673 bis 1679 auf, wobei es sich bei den Kältewellen im 17. Jahrhundert um Auswirkungen der sogenannten „Kleinen Eiszeit“ handelte. Nun versagten die Mühlen anstatt wegen Wassermangels wegen Vereisung, und in den Wäldern fielen „viel hundert Stück Rotwild … tot um.“ Außerdem herrschte neben Hunger auch eine Weinknappheit, weil der Frost bereits im Spätsommer einsetzte und die Trauben verdarb.

Die größte wetterbedingte Geißel der Bevölkerung im unmittelbar an der Elbe gelegenen Dresden waren freilich die ständig wiederkehrenden, verheerenden Hochwasser, bei denen der Pegel des Flusses über sieben Meter stieg, was heute zur Ausrufung der höchstmöglichen Alarmstufe führen würde.

Zwischen den Jahren 1200 und 2013 muss es um die 35 solcher extremen Hochwasserereignisse gegeben haben. Das heißt, die angeblichen „Jahrtausend-Fluten“ von 2002 (Elbpegel an der Augustusbrücke neben dem Residenz-Schloss: 9,40 Meter) und 2013 (Pegel: 8,76 Meter) waren keineswegs einmalige Ereignisse und somit Hinweise auf den behaupteten Klimawandel in der Gegenwart. Ähnlich hoch stieg das Wasser schließlich auch schon 1845 (8,77 Meter), 1501 und 1784 (jeweils 8,57 Meter), 1655 (8,38 Meter) sowie 1862 und 1799 (jeweils 8,24 Meter).

Aus der Zeit davor existieren keine konkreten Messwerte, weswegen es durchaus im Bereich des Möglichen liegt, dass der Fluss früher noch dramatischer anschwoll. So beispielsweise während des legendären „Magdalenenhochwassers“ von Juli 1342, das ganz Mitteleuropa heimsuchte, oder in den schlimmen Flut-Jahren 1272, 1275, 1318, 1400, 1430 und 1432. Wenn man die in alten Urkunden benannten Schäden berücksichtigt, sind hier sogar auch Pegelstände von über zehn Metern denkbar.

Angesichts dieser vielen Naturkatastrophen, Teuerungen und Hungerjahre dürfte kaum verwundern, dass es um die Gesundheit der Menschen in Dresden oft nicht sonderlich gut bestellt war und permanent Krankheiten ausbrachen: Sei es der Scharbock (Skorbut, 1468) oder seien es der „englische Schweiß“ (eine bisher nicht identifizierte Virus-Erkrankung; 1529), „das rothe Wehe“ (Rote Ruhr; 1559) und die „hispanische Zips“ (Spanische Grippe; 1580).

Am stärksten wurde die Stadt freilich von der Pest heimgesucht – eine der gravierendsten Konsequenzen der frühen Globalisierung, denn der Erreger Yersinia pestis kam ab 1347 mit Handelsschiffen und parallel auch über die Seidenstraßen aus Asien nach Europa. Von 1349 bis 1640 registrierten die Chronisten insgesamt 22 große Pestwellen in Dresden.

Diese veranlassten Herzog Heinrich den Frommen 1540, mit seinem Hofstaat nach Freiberg zu wechseln; und 1607 flüchtete Kurfürst Christian II. vor der „Pestilenz“ nach Torgau und Annaberg. Besonders arg wütete der „Schwarze Tod“ freilich in den Jahren 1585 und 1634. Da verzeichneten die Chronisten allein schon 2305 Tote – bei anfangs noch rund 12000 Einwohnern: „Vorm Wilsdruffer Tor blieb kaum jeder 15. Hauswirt am Leben.“ Der absolute Höhepunkt des Sterbens lag indes wohl im Jahre 1632: „Die Pest grassierte dermaßen, dass dieses Jahr zu Alt- und Neu-Dresden ingleichen vor den Toren an die 6892 Todten gezählt wurden.“

Dennoch verfielen die Stadtväter damals nicht in Panik oder Weltuntergangsstimmung, sondern versuchten ungeachtet ihrer noch sehr begrenzten medizinischen Kenntnisse, die Seuche mittels sinnvoller Maßnahmen einzudämmen und damit möglichst viele Bürger Dresdens zu retten. So durch das Verbot von Menschenansammlungen, die Schließung von Märkten und Wirtshäusern sowie strenge neue Vorschriften zur Reinhaltung der Straßen – außerdem stand auf das Fälschen von Gesundheitspässen jetzt die Todesstrafe. Darüber hinaus wurde auch zeitweise der Handel mit Böhmen ausgesetzt.

Dieses besonnene Vorgehen kontrastiert stark mit den aktuellen Reaktionen von „Klimaschützern“ auf Wetterereignisse jenseits des Durchschnitts. Heute wissen wir viel mehr über natürliche Zusammenhänge, was die Verfechter der grünen Quasi-Religion aber nicht daran hindert, fanatisch ihre Dogmen zu verbreiten und einen unsinnigen Vorschlag zur „Klimarettung“ nach dem nächsten in die Welt hinauszuposaunen, anstatt nüchtern an die Problematik heranzugehen. Aber das passiert eben, wenn man lieber auf der Straße herumkrakeelt statt zu lernen und dann fehlendes Wissen durch Glauben ersetzen muss.

=================================================================

)*  Anmerkung der EIKE-Redaktion :

Dieser Aufsatz ist zuerst erschienen in der Preußischen Allgemeinen Zeitung; 18. Oktober 2019, S.12;  EIKE dankt der PAZ-Redaktion sowie dem Autor Wolfgang Kaufmann  für die Gestattung der ungekürzten Übernahme : https://www.preussische-allgemeine.de/

=================================================================




Keep cool: Was ist an „Wetterextremen“ dran?

Gar nicht! Die drei größten Fehler bei der allgemeinen Klima-Veralberung durch unsere Qualitätsmedien, angefangen von ARD, ZDF, FAZ, Süddeutsche bis herab zu BILD, sind

  1. Großwetterlagen werden mit Klimawandel assoziiert, nach dem Motto „merkt ohnehin niemand“.
  2. Lokale Großwetterlagen werden isoliert betrachtet und daher zwangsläufig falsch eingeordnet. Vielleicht nur zweitausend Kilometer weiter herrschen völlig entgegengesetze Großwetterlagen, die ignoriert werden.
  3. Recherchen zur Klimageschichte in den Medien sind leider Fehlanzeige – von wenigen Ausnahmen abgesehen.

Zu 1.: Es hat sich noch nicht herumgesprochen, oder es wird von unseren Qualitätsmedien aus Unkenntnis verschwiegen, dass Klimaänderungen erst nach mindestens 30 Jahren als solche manifest werden. Dies gemäß Definition von „Klima“ der Weltmeteorologieorganisation (WMO).

Zu 2.: Hier reichen zwei stellvertretende Beispiele. Man spreche vielleicht einmal mit den etwas betuchteren deutschen Golfurlaubern, die sich Januar, Februar regelmäßig nach Florida absetzen, um dort bei angenehmeren Temperaturen als hierzulande den Schläger zu schwingen. Während bei uns ein relativ milder Winter in 2018/2019 bereits mit einer gefühlten Klimaerwärmung in Verbindung gebracht wurde, hatten die besagten Florida-Winterurlauber 2018/2019 wenig Freude – es war dort viel zu kalt und regnerisch für die Jahreszeit. Oder der aktuelle Frühling 2019, der bei uns ungewöhnlich(?) warm und trocken ausfiel, war beispielsweise in Portugal über fast die ganze Zeit noch winterlich und nasskalt. In der E-Mail-Korrespondenz des Autors mit einem Kollegen in Lissabon wurden seine Grüße aus dem fast sommerlichen Heidelberg regelmäßig mit Gegengrüßen beantwortet, die über das fürchterliche Wetter in Lissabon klagten – und dies über fast den ganzen Frühling lang.

Zu 3.:  Vermutlich kennen die Medien-Redakteure das schöne Büchlein des Biologen Prof. Josef H. Reichholf „Eine kurze Naturgeschichte des letzten Jahrtausends“ nicht. Schade, denn hier werden Zustände von Rhein und Donau in den heißen mittelalterlichen Sommern geschildert, die, falls sie heute wieder vorkämen, helle Panik erzeugen würden. Über die politischen Konsequenzen einer solchen Panik in einer jeder Rationalität entbehrenden Stimmungslage, wie aktuell in Deutschland (Klimanotstand in Städte, Friday for future – Afmärsche etc.), soll hier besser nicht spekuliert werden. Die Donau war in dieser Heißphase praktisch ohne Wasser, und die Fundamente der berühmten Regensburger Steinbrücke konnten ohne besonderen Aufwand auf trockener Erde gebaut werden. Wer einmal in Regensburg vorbeikommt, sei der Besuch dieser schönen Brücke und ein Blick herunter auf die starke Strömung der Donau empfohlen. Einige Hoch- und Niedrigwassermarken der Donau in Regensburg zur Info  hier und etwas allgemeiner hier.

Der extreme Hitzesommer 1540 ist inzwischen bekannter geworden (hier, hier, hier). Überflüssig zu erwähnen, dass menschgemachtes CO2 nicht die Ursache sein konnte. Die entscheidende Anmerkung dazu lautet: „Wer garantiert eigentlich, dass solche ganz natürlichen Wetter-Verhältnisse nicht wieder einmal vorkommen? Angesichts der hohen Variabilität von Großwetterlagen ist es nur eine Frage der Statisktik, bis wir wieder einmal Wetterkatastrophen, seien es nun Hochwasser oder Dürre, ertragen müssen.

Daher lohnt es sich, ab und zu die verfügbaren Wetter-Zeugnisse der Vergangenheit anzuschauen, etwa wie in folgendem Bild (zur Info: 80 F = 26,7 °C, 118 F = 47,8 °C und das in Frankreich, s. erster rot gefärbter Teil).

Abbildung: Auszug aus einer US-Zeitung des Jahres 1906 mit Dank an Michael Bernhardt, der den Autor auf diesen Artikel aufmerksam machte.

Das Wetter hat nun einmal eine Eigenschaft, die jedem Meteorologen geläufig ist und  populär wie folgt ausgedrückt werden kann: „Das natürliche am Wetter ist, dass es fast immer unnatürlich ist„. Wer dies zum Anlass nimmt, Katastrophenmärchen über irgend einen gefährlichen Klimawandel der letzten 150 Jahre zu verbreiten, ist schlicht unseriös.

Daher ein Vorschlag des Verfassers an die Zeitungsredaktionen: Liebe Redakteure, bevor ihr wieder einmal neue Klima-Säue durchs Dorf treibt, schaut zuerst einmal auf der Webseite des DWD nach. Hier sind die Monatsdaten aller in Deutschland gemessenen Temperatur- und Niederschlagswerte frei herunterladbar – in Tabellen- und Grafikform. Diese Information, falls genau angesehen und genutzt, ist geeignet, Eure Klima-Warnungen der Lächerlichkeit zu überführen.




Brüderchen Klimakatastrophe und Schwesterchen Erdbebenkatastrophe eine Satire mit bitterem Hintergrund

Anders kann sich das hochheiligen Klimagasoffizium des IPCC die von der Raumsonde Odyssee gemessene Erwärmung des Pluto um 2 °C und das zunehmende Abschmelzen der Marspole nicht erklären. Um die Bevölkerung nicht zu beunruhigen, wird in den Qualitätsmedien nicht darüber berichtet. Was aber steckt dahinter? Eine Politikkampagne, aufmerksamkeitsheischende, geldgierige Forscher, ein tolles Mediengeschäft? Alles richtig –  aber auch eine 1992 in Rio neu gegründete Religion in unserem säkularisierten Zeitalter. Schauen wir uns die Szenerie genauer an:

Die Hohepriester der IPCC-Treibhausgasreligion (Intergovermental Panel on Climate Change) berufen sich auf sakrosankte Computermodelle, wenn mal wieder ein CO2-Hochamt abfackelt wird. So 2015 in Paris und 2018 in Katowice. Sie nennen den Klimagottesdienst Conference of Parties (COP) also COP-22 in Paris und COP-25 in Katowice. Auf diesen Parties geht es hoch her. Viel heiße Luft wird da von wichtigen Leuten abgelassen. Damit die frohe Botschaft auch richtig unters Volk kommt, gibt es eifrig berichtende Klimakirchenblättchen wie die „Süddeutsche“, die „Frankfurter Rundschau“, der „Spiegel“ oder den „stern“. Ja, sogar eigene Fernsehsender haben die Klimakleriker wie beispielsweise CNN in den USA oder ARD und ZDF in Deutschland.

Den Hochämtern sind Pontifikalämtern vorangegangen, die an renommierten Forschungsinstituten oder amerikanischen Ivy league-Universitäten mittels Supercomputern gefeiert werden. Solche Maschinchen konsumieren schon einmal 8,8 MW (Summit IBM Power System AC 922) – dem Strombedarf einer Kleinstadt. Als Gegenleistung liefern sie dafür bis zu 122,3 Petaflops, wobei Flop für Flop ein Meilenstein auf dem steinigen Weg zur sakrosankten Klimaerleuchtung ist. Heißa, wie leuchten da die Augen der Ökopriester, wenn die heiligen Treibhausgase den Computerschirm schön rot einfärben und im Voraus beweisen, dass das nächste und übernächste Jahr wieder das wärmste seit Beginn der Wetteraufzeichnung wird (kann sowieso keiner kontrollieren und ist nächstes Jahr vergessen). Halt, hatten wir da nicht 2018 in Deutschland eine große Dürre, die uns 20 % Grüne in den Bundestag schwemmte? Das ist doch der Beweis! Verschweigen wir lieber, dass 1540 die Dürre noch viel größer war, was zum Versiegen der Elbe führte. Verschweigen wir auch, dass New York am 5.7.1934 unter eine Temperatur von 55 °C brütete.

Was aber ist der physikalische Dekalog der Treibhausgasreligion? Hier in gebotener Kürze: Wärmestrahlung absorbierende atmosphärische Spurengase (IR-aktive Spurengase wie CO2oder Methan unterhalb von Kuhschwänzen emittiert) absorbieren nicht nur sondern geben im gleichem Maße Wärmestrahlung ab (Kirchhoff-Gesetz). Das Klimacredo beruht also auf einem Art Pingpong-Spiel. Die warme Erdoberfläche emittiert Wärmestrahlung. Diese wird von CO2, Methan und Co. aufgefangen und wieder zur Erdoberfläche reflektiert – ein Treibhaus. Böse Ketzer behaupten, die Treibhausgase innerhalb der Atmosphäre sind kälter als die Erdoberfläche. Da Wärme aber stets von warm nach kalt fließt, können kältere Treibhausgase so wenig die wärmere Erdoberfläche erhitzen, wie Wasser den Berg rauffließt. Es gibt also gar keinen Treibhauseffekt. Das hat das heilige Klimaoffizium vom PIK auf den Plan gerufen. Die Kanoniker erklären beim Strahlungsaustausch gilt der 2. Hauptsatz der Thermodynamik nicht. Deshalb kann die kältere Atmosphäre aus klimapolitischen Gründen sehr wohl den wärmeren Erdboden zusätzlich aufheizen. Im Bundestag wird gerade das zugrunde liegende Naturgesetz überarbeitet.

Verlassen wir die Vulgärform des Treibhauseffekts und schauen genauer hin: Besagte Spurengase emittierten gemäß dem Planck’schen Strahlungsgesetz auch bei arktischer Kälte elektromagnetische Strahlung. So kalt ist es nirgendwo auf der Erde, also strahlen CO2, CH4u. a. immer. Wie die dazu notwendige Wärme in die Atmosphäre gelangt, ist uninteressant. Der Hinweis auf atmosphärische Konvektion  ist ein schweres Sakrileg, das im Mittelalter mit dem Scheiterhaufen oder zumindest mit Exkommunikation gesühnt worden wäre. Jetzt aber kommt der heilige Sankt Strahlungstransportins klimasakrale Ökospiel – der erste Helfer in der Not. Alles ist Strahlung, Strahlung und immer wieder nur Strahlung. Der heilige Sankt Strahlungstransport kann hervorragend mit Gradienten, partiellen Differentialen, Divergenzen, Halbintegralen und Tensoren hantieren. Mit ihm lässt sich der Temperatureffekt mittels Strahlungsantrieb(climate forcing) DFund dem KlimasensitivitätsparameterlRermitteln.

Um welche Größenordnungen geht es eigentlich? Bei einer Verdoppelung des CO2erhält man lt. IPCC einen unbeweisbaren aber auch nicht widerlegbaren Strahlungsantriebvon

DF= 5,35 W/m2×ln (2 CO2/ 1 CO2) = 5,35 W/m2×ln 2 = 3,7 W/m2

Die atmosphärische Rückstrahlung aller Treibhausgase beträgt lt. IPCC 324 W/m2. D. h. bei 100 % Steigerung des CO2erhöht sich der Treibhauseffekt um höllische 1,1 %, was zur globalen Erhitzung um 0,7 °C führt. Hierzu ist zu anzumerken: Es gibt nicht einen einzigen naturwissenschaftlich Beweis dafür, dass sogenannte Treibhausgase das Klima wirklich steuern. Dagegen sprechen nicht nur das mittelalterliche und das römische Klimaoptimum sondern auch die Bandbreite der CO2-Klimasensitivität, die von 0,1 °C (Sellers 1973) bis zu 9,6 °C (Moeller 1963) reicht. Nichts Genaues weiß man nicht, weshalb der IPCC 2007 Werte zwischen 2 °C und 4,5 °C für wahrscheinlich (!) hält. Wie gesagt, Klimaforschung ist eine sehr exakte Wissenschaft und „Science is settled“ (IPCC).

Eine so geringe Temperaturerhöhung wie die von 0,7 °C bei Verdoppelung von CO2, kann den Klimaklerikern nicht schmecken. Das ist klimaleugnerische Ketzerei! Also benötigt man  dringend „moreSophisticated Climate Change Models“ (IPCC). Und tatsächlich finden eifrige Exegeten eine Helferin in der Not – die heilige Sankt Wasserdampfverstärkung. Er ist zwar nur eine Computergeburt, hat aber wie der heilige Sankt Strahlungstransport eine naturwissenschaftliche Grundlage. Weiß doch jede Hausfrau, dass mehr Wasser verdampft, wenn der Topf auf dem Herd heißer wird und wenn es nur um 0,7 °C ist. Und genau das wird mit der Clausius-Clapeyronsche Gleichung beschrieben. Da Wasserdampf aus den Ozeanen selbst ein starkes Treibhausgas ist, steigt die Temperatur höher als um schnöde 0,7 °C. Natürlich hat man in die Klimamodelle eine Computerbremse eingebaut, damit weiterer Wasserdampf nicht zu noch mehr Wasserdampf führt und irgendwann die Ozeane kochen. Alles ist Fiction basierend auf beliebig zusammengeleimter Science, und bei genauer Betrachtung geht es, wenn die Treibhausgashypothese überhaupt stimmt, um kleine physikalische Größen, die mit dem Computerstrohhalm so lange aufgeblasen werden – bis sie platzen! Nichts ist beweisbar – nichts widerlegbar.

Der Nutzlosigkeit von „Sophisticated Computer Models“ muss jetzt aber heftig widersprochen werden! Nein, nicht nur, dass sich damit genügend Lehrstühle, renommierte Institute und staatliche Überwachungsbehörden nebst Ministerien finanzieren lassen. Ist wirklich nicht bekannt, dass amerikanische Wissenschaftler einer sehr renommierten Ivy league-Hochschule gerade neue aufsehenerregende Modelle zur Entstehung von Erdbebenkatastrophen entwickeln? Demnach korrelieren die Schäden durch Erdbeben mit dem anwachsenden PKW-Verkehr, was schon genügend Beweiskraft besitzt, wie der steigende CO2-Gehalt bei den Klimamodellen.

Die Arbeitshypothese des „Sophisticated Seismological Models“ (SSM) lautet: Beschleunigungs- und Bremskräfte der Fahrzeuge verschieben die Erdkruste und lösen dadurch besagte Katastrophen aus. Besonders PS-starke Oberklassenfahrzeuge erhöhen den seismologischen SensitivitätsparameterS(rappel). In den renommierten Zeitschriften „Nature“ und „Science“ durchlaufen gerade wissenschaftliche Studien ein „Peer review“-Verfahren. Mit diesen Arbeiten, die nur so von beweiskräftigen partiellen Differentialen, Divergenzen, Gradienten und Tensoren strotzen, soll ansatzmäßig die Entstehung von Erdbeben beschrieben werden. Dem Vernehmen nach sind weitere Forschungen unabdingbar. Die Rockefeller-Stiftung, Bill Gates und andere Weltenlenker sollen an der Finanzierung beteiligt sein. Bill Gates denkt besonders an die tektonische Plumpswirkung von WC-Spülungen, die sich durch Trockentoiletten minimieren lässt. Nach einschlägigen Studien, die auf dem Induktionsgesetz und den Maxwell‘schen Gleichungen basieren, interferiert das elektromagnetische Wirbelfeld der Motoren von E-Fahrzeugen mit dem Erdmagnetfeld, was zur umweltfreundlichen Minderung des autogenerischen S(rappel)führt.

Die UNO will ein IPSC (International Panel on Seismological Change) mit anschließend vielen COPs einrichten. Auch Frau Merkel plant ein „Potsdam Institute for Seismological Solicitude“ (PISS). Dessen Finanzierung soll über die KFZ-Steuer gesichert werden. Claus Kleber wird demnächst im heute-journal über die katastrophalen tektonischen Wirkungen des Individualverkehrs berichten und rät zum Umsteigen aufs Fahrrad, Pferd oder auf die besonders umweltfreundliche Pferdetrambahn. Brrrrr!




Jahr 2018 in Deutschland – das sonnigste und wärmste, aber nicht das nieder­schlags­ärmste seit Aufzeich­nungsbeginn

Wie außergewöhnlich war die Witterung des Jahres 2018?

Als Wetter bezeichnet man den augenblicklichen physikalischen Zustand der Atmosphäre eines bestimmten Ortes zu einer bestimmten Zeit. Dieser physikalische Zustand lässt Ausreißer und Extremwerte zu; was als „normal“ gilt, ist fast immer Ansichts-, Glaubens- und Geschmackssache. Der heuer etwas aus der Mode gekommene Begriff der Witterung füllt die zeitliche Lücke zwischen Wetter und Klima nicht völlig; er lässt sich aber ganz gut zur Charakterisierung des Wetters über mehrere Tage, Wochen und Monate bis hin zu Jahreszeiten oder eines Jahres verwenden. Auch der Begriff des Klimas ist zeitlich unscharf; er kann gemitteltes Wetter und aufgetretene Rekordwerte eines Zeitraumes weniger Jahre, mehrerer Jahrzehnte bis hin zu Jahrhunderten umfassen; nicht selten limitiert der Beginn einer bestimmten Messreihe die zeitliche Dimension. Sehr kurze Mittelungen leiden unter dem Problem der Zufälligkeit – man kann aus wenigen, zufällig nacheinander folgenden sehr warmen oder kalten Jahren keine zuverlässigen Rückschlüsse auf die längerfristigen Verhältnisse eines Ortes ziehen! Sehr lange Mittelungen verschleiern hingegen mögliche kürzere Klimaschwankungen. Aufgrund dieser Probleme hat sich international die so genannte „CLINO-Periode“ von 30 Jahren zur Mittelung durchgesetzt. Aber was bedeutet das nun für die Einordnung des Jahres 2018? Mit einem Deutschland-Mittel von etwa 10,4°C war es zwar das wärmste seit dem Aufzeichnungsbeginn im Jahre 1881 und um 1,5 Kelvin (entspricht 1,5°C) wärmer als der Mittelwert der Klima-Normalperiode von 1981 bis 2010, aber es lohnt sich auch, kritisch auf den Beginn der Messreihen zu schauen! Im Jahre 1881 hatte die Industrialisierung Deutschlands mit all ihren Konsequenzen gerade Fahrt aufgenommen; eine wachsende Luftverschmutzung verminderte die Sonnenscheindauer und wirkte ebenso kühlend wie der verheerende Vulkanausbruch des Krakatau (1883). Und gut einhundert Jahre später, 1981, war die Luftverschmutzung noch immer ein großes Umweltproblem; doch schon etwa ein Jahrzehnt später griffen die Luftreinhaltemaßnahmen – seitdem nahmen Sonnenscheindauer und Wärme merklich zu. Außerdem wuchsen seit 1881 Bevölkerung und Siedlungsdichte stark, was so genannte Wärmeinseleffekte förderte, welche nicht nur auf die Städte und Dörfer begrenzt blieben, sondern durch Entwässerung, geänderte Landnutzung und überregionale Verkehrstrassen sowie die aktuell zunehmende Nutzung der Wind- und Solarenergie auch Teile des Umlandes erwärmten; all diese Effekte dauern an. Ein Sonderfall der Wärmeinseleffekte ist der städtische Wärmeinseleffekt, welcher in der englischsprachigen Fachliteratur oft als UHI (Urban Heat Island Effect) bezeichnet wird. Im DWD-Messnetz findet sich ein schönes Beispiel dafür im Raum Nürnberg:

Abbildung 1: In Nürnberg existieren zwei DWD-Stationen, eine ländliche im Ortsteil Netzstall und eine stärker UHI- beeinflusste am Flughafen. Trotz des Warmjahres 2018 zeigt die ländliche Station seit 30 Jahren keinen; die am Flughafen hingegen einen deutlichen Erwärmungstrend.

Aber wie sind der Hitze-Sommer 2018 und die anhaltende Trockenheit einzuordnen? Hier hilft ein Blick in die jüngere und fernere Vergangenheit. Der Sommer 2018 reichte mit einem DWD-Deutschlandmittelwert von 19,3°C nicht an den von 2003 (19,7°C) heran; auch bei der geringsten Niederschlagsmenge reichte es nur zu Platz 2 hinter 1911. Wie das Jahr 2018 insgesamt hinsichtlich Niederschlagsmenge und Sonnenscheindauer abgeschnitten hat, werden wir gleich noch sehen. Doch letztendlich reduziert sich alles auf die lapidare Erkenntnis: „Alles schon mal dagewesen!“ Denn in den Jahren 2003, 1982, 1976, 1959, 1947 und 1911 wurden ähnliche Dürre- und Hitzeperioden beobachtet. Und wenn man den zeitlichen Horizont der Messreihen verlässt, so landet man im Extremjahr von 1540, in welchem innerhalb von 26 Wochen nur an fünf Tagen nennenswerter Regen fiel und fast alle größeren Flüsse zu Rinnsalen schrumpften.

Vegetationsverfrühung durch mehr Wärme – mit einer Ausnahme

Seit fast 30 Jahren beobachtet der Verfasser die Vegetationsentwicklung in Weimar. Die landläufige Meinung, alles blühe und reife immer früher, gilt nicht uneingeschränkt, denn eine Jahreszeit, der so genannte Erstfrühling, hat sich leicht verspätet; auch 2018 führte die späte Winterkälte zu einem verzögerten Laubaustrieb der Wilden Stachelbeere:

Abbildung 2: Wegen etwas kälterer Winter verzögerte sich der Erstfrühling in Weimar um 6 Tage. Die meisten anderen phänologischen Jahreszeiten haben sich zwar verfrüht; beim Vollfrühling (erste Apfelblüten) ist die Verfrühung aber kaum erkennbar.

Die Sonne bringt es an Tag – mehr Sonnenschein bedeutet mehr Wärme Einen wesentlichen Einfluss auf die Lufttemperaturen, besonders im Sommerhalbjahr, hat die Sonnenscheindauer, welche in Deutschland zuverlässig flächendeckend erst seit 1951 registriert wird. Aber auch im Jahresmittel wirkt eine höhere Sonnenscheindauer merklich erwärmend:

Abbildung 3: Mehr Sonnenschein bedeutet mehr Wärme. Das „Rennen“ um das sonnigste Jahr könnte sich erst am letzten Dezembertag zwischen dem Rekordinhaber Jahr 2003 mit 2014 Sonnenstunden und dem „Herausforderer“ 2018 entscheiden, der zwischen 2010 und 2020 Sonnenstunden erreichen wird. Wegen der sehr unterschiedlichen Größen musste in Index-Werte umgerechnet werden; die jeweils drei erstplatzierten Jahreswerte sind markiert.

Eindeutiger sind die Verhältnisse in Potsdam, wo Sonnenscheindaten schon seit 1893 vorliegen und 2018 mit etwa 2250 Stunden deutlich vor 2003 (2085 Stunden) auf Platz 1 liegt:

Abbildung 4: In Potsdam und im gesamten Nordosten Deutschlands war 2018 das mit Abstand sonnenscheinreichste Jahr seit Aufzeichnungsbeginn; Darstellungsweise ähnlich wie in Abbildung 3.

Über die Auslöser der stärkeren Besonnung und Bestrahlung lässt sich nur mutmaßen. Neben geänderten Großwetterlagenhäufigkeiten, einer geänderten Landnutzung (weniger Verdunstung durch mehr Versiegelungen der Böden und Meliorationsmaßnahmen) kommen auch die Sonnenaktivität selbst, Änderungen bei den Wolkenarten durch den Luftverkehr und ab Ende der 1980er Jahre die erfolgreichen Maßnahmen zur Luftreinhaltung (Filter, Katalysatoren) in Betracht.

Jahresniederschlagsverhältnisse – 2018 erzielte keinen Negativrekord Zwei niederschlagsreiche Wintermonate, der Januar und der Dezember, sorgten dafür, dass 2018 in der Rangliste der niederschlagsärmsten Jahre nur Platz 3 oder gar nur den undankbaren vierten Platz belegte; auch hier könnte die endgültige Entscheidung erst zum Jahreswechsel feststehen:

Abbildung 5: Im Ranking der niederschlagsärmsten Jahre seit 1881 wird 2018 aller Voraussicht nach nur den undankbaren vierten Platz belegen.

Wärme 2018 – Dank günstiger Großwetterlagenverteilung? Noch liegen nicht alle Daten zu den Großwetterlagenhäufigkeiten des Jahres 2018 vor, doch die häufigen Westwetterlagen im Januar und Dezember, die häufigen Hochdruck- und Ostwetterlagen zwischen April und Juli und die vielen Südlagen im Spätsommer/Herbst trugen ganz wesentlich zur Wärme dieses Jahres bei.

2018 – zirkulations- und windschwach? Seitdem vor gut 20 Jahren die umfassende Nutzung der Windenergie in Europa begann, deutet sich eine merkliche Abnahme der Windgeschwindigkeit an. Das kann Zufall oder auch eine Folge zu vieler, bremsend wirkender Windkraftanlagen sein; auf jeden Fall wird es aus der Häufigkeitszunahme der Großwetterlagen mit unbestimmter Anströmrichtung erklärbar; den so genannten XX-Lagen der Objektiven Wetterlagenklassifikation des DWD. Auch 2018 setzte sich dieser Trend, der die ohnehin mangelhafte Effizienz der Windenergienutzung weiter schmälern könnte, fort:

Abbildung 6: Sinkende Windgeschwindigkeiten (pink) im Zeitraum 1997 bis 2018. Da es (leider) kein DWD-Mittel für die Windgeschwindigkeit gibt, wurde dieses aus den Daten von 25 Stationen in Nord- und Mitteldeutschland berechnet. Gleichzeitig nahm die Anzahl der Tage mit unbestimmter Anströmrichtung (grau) zu; sie wird 2018 mit mindestens 91 Tagen den zweithöchsten Wert seit Beginn der Objektiven Wetterlagenklassifikation (1980) erreichen; nur 2014 waren sie noch häufiger.

Januar 2019 – wenig winterliche Aussichten? Der Dezember 2018 fiel mit über 3°C im DWD-Mittel deutlich milder aus, als es alle Langfristprognosen vorhergesagt hatten, was wieder einmal verdeutlicht, wie schwierig derartige Prognosen sind. Aber was bedeutet das für den Januar 2019? Einen ersten Hinweis liefert die Regel „Dezember, wechselhaft und lind, der ganze Winter wird ein Kind.“ Auch die Regel „War bis Dreikönige (06.01.) kein richtiger Winter, so folgt meist keiner mehr dahinter“ macht wenig Hoffnung auf Winterwetter im Januar, denn nahezu alle Wettermodelle sehen bis dahin keinen markanten, anhaltenden Wintereinbruch vorher. Betrachtet man nun das Temperaturmittel aus September und Dezember, welches 2018 mehr als 9°C betragen wird, so wies dieses seit 1761, dem Beginn der BAUR-Reihe, einen Mittelwert von 6,7°C bei einer Standardabweichung von 1,5°C auf. In den 41 Fällen, die diese Standard-Abweichung nach oben (8,2°C) erreichten oder überschritten, fiel der folgende Januar in 25 Fällen mit einem Temperaturmittel ab 0°C aufwärts merklich zu mild aus. Ein „normaler“ Januar (Temperaturintervall minus 2 bis minus 0,1°C) folgte in 8 Fällen, ein zu kalter (<minus 2°C) ebenfalls in nur 8 Fällen. Ein bisschen Hoffnung auf mehr Winterkälte macht noch der schwächelnde Polarwirbel; trotzdem besteht eine deutlich erhöhte Wahrscheinlichkeit für einen zu milden bis sehr milden Januar 2019; einzelne kürzere Kälteeinbrüche sind freilich nicht ausgeschlossen, und für den Spätwinter (Februar/März) lassen sich noch keine Aussagen treffen.

Zusammenfassung: Das Jahr 2018 erwies sich als das wärmste, aber nicht als das niederschlagsärmste seit 1881. Außerdem verlief es sehr sonnenscheinreich, was neben weiter anwachsenden Wärmeinseleffekten und günstigen Großwetterlagen seinen Wärmerekord erklärt. Es deutet sich ein relativ milder Januar 2019 an; doch ist diese Aussage – wie alle Langfristprognosen, unsicher und braucht noch nicht das Ende aller Winterträume zu bedeuten.

Stefan Kämpfe, Diplomagraringenieur, unabhängiger Natur- und Klimaforscher




Alles schon mal dagewesen

Wer verstehen will, warum die Klimaschutzpolitik trotz entgegenstehender Tatsachen bei den Menschen so gut ankommt, kann sich bei Gustave Le Bon informieren. Durch diesen Psychologen  (1841-1931) wissen wir: „Nie haben die Massen nach Wahrheit gedürstet. Von den Tatsachen, die ihnen missfallen, wenden sie sich ab und ziehen es vor, den Irrtum zu vergöttern, wenn er sie zu verführen vermag. Wer sie zu täuschen versteht, wird leicht ihr Herr, wer sie aufzuklären sucht, stets ihr Opfer.“ Die jüngst beendete Klimakonferenz in Kattowitz hat wieder einmal trefflich belegt, was Menschen so alles mit sich machen lassen, ohne zu revoltieren. „Wer sich an das Absurde gewöhnt hat, findet sich in unserer Zeit gut zurecht.“ (Eugene Ionesco). Und: „Die Wahrheit kann warten. Sie ist es gewohnt.“ (Douglas Jerrold). (Gustave Le Bon 1881, Foto von Truchelut, 1881. Denken Sie sich den seinerzeit üblichen Bart weg, dann sieht er eigentlich viel besser aus)

Wie man die Masse Mensch in drei Schritten beeinflussen kann

Der Mediziner, Psychologe, Anthropologe und Soziologe Le Bon ist ein Begründer der Massenpsychologie, sein bekanntesten Buch Die Psychologie der Massen von 1895. In ihm erfährt man, warum Emotionalität stärker ist als Logik und wie man die Massen am besten beeinflussen kann. Möglich ist das in drei Schritten: die Behauptung, ihre Wiederholung und ihre Verbreitung.

Zunächst wird etwas behauptet, das Menschen erregt, Emotionen weckt, zu Gefühlsaufwallungen führt (Beispiel: Der Mensch heizt mit COdas Erdklima auf).

Zweitens ist diese Behauptung ständig zu wiederholen, ihre Folgen sind in vielen Variationen auszumalen (Beispiele: der Meeresspiegel steigt, Inseln versinken, dem Eisbär schmilzt die letzte Eisscholle unter den Füßen weg, die Unwetter werden zahlreicher und immer katastrophaler). Es ist leichter, einer Lüge zu glauben, die man schon hundertmal gehört hat, als der Wahrheit, die man noch nie gehört hat.

Drittens müssen die Medien dafür sorgen, dass die Behauptung bei möglichst allen Menschen ankommt und für sie zu einer Botschaft veredelt wird, der man als guter Mensch folgsam nachzueifern hat. Denn die Menschen neigen dazu, sogar Verrücktes für umso wahrer zu halten, je öfter es ihnen als ernsthaft zu glauben aufgedrängt wird. Schlimmer noch: Je dreister die Lüge, die man den Menschen suggestiv einbleut, desto wahrscheinlicher wird sie geglaubt und massenweise übernommen. Der Verstand ist wie weggeblasen. Auch für die eifrige Folgsamkeit gibt es ein Wort von Le Bon: „Stets herrscht in der Massenseele der Diensteifer, nicht das Freiheitsbedürfnis.“ Auch Hildegard Knef selig wird wohl Recht haben: „Denken schadet der Illusion.“

Die katastrophale Hitze und Trockenheit von 1540 ganz ohne anthropogenes CO2

Wer gegen die Behauptung Tatsachen präsentiert, wer mit Vernunft und rationalem Denken bekehren will, wird abgeschmettert und nicht für voll genommen. Zu solchen Tatsachen gehört auch die lange und katastrophale sommerliche Hitze von 1540 vor 478 Jahren in Europa. Die Wenigsten von uns werden das präsent haben. Aber sehr gegenwärtig ist noch die überaus lange Hitzeperiode und Trockenheit vom Frühjahr bis Frühherbst im noch laufenden Jahr 2018. In der Tat eine extreme Wettererscheinung. Prompt wurde uns mit ihr auch weisgemacht, diese sei als ein Beleg für die von Menschen gemachte Klimaerwärmung zu werten, ausgelöst durch das anthropogene COaus den Schornsteinen von Kohlekraftwerken, Auspuffrohren von Kraftfahrzeugen und Ausdünstungen der Rinder und Schweine in der heutigen Massenhaltung. Doch wie mag es dann zu der Hitzekatastrophe 1540 gekommen sein? Damals hat es dieses anthropogene CO2 doch noch gar nicht gegeben.

Ein Spiegel-Artikel von 2014 über das Jahr 1540

Ein guter Bekannter hat mich gerade darauf aufmerksam gemacht, dass vor gut vier Jahren das Magazin Der Spiegel der übergroßen Hitze und Trockenheit von 1540 einen ausführlichen Bericht eingeräumt hat. In der Überschrift ist zu lesen:  „Hitze-Jahr 1540. Wetterdaten enthüllen Europas größte Naturkatastrophe. Elf Monate kaum Regen und Extremhitze: Mehr als 300 Chroniken aus ganz Europa enthüllen die grausamen Details einer gigantischen Katastrophe im Jahr 1540. Und sie zeigen: Das Desaster kann sich wiederholen.“

Der heißeste Sommer bei weitem, elf Monate lang kaum Niederschlag

Ein kurzer Auszug aus dem Spiegel-Artikel: „Nichts hatte die Katastrophe angedeutet. Das Klima hatte sich zu Beginn des 16. Jahrhunderts erholt, milde und regenreiche Jahrzehnte ließen in Europa meist üppige Ernten gedeihen, die Bevölkerung mehrte sich rapide. Medizin, Kunst und Wissenschaft erblühten, die Renaissance hielt endlich auch nördlich der Alpen Einzug. Das Jahr 1539 verabschiedete sich mit stürmischem, mildem Westwind. Es regnete viel im

______________________________________________________________

Über den typischen Deutschen:  „Absolut obrigkeitshörig, des Denkens entwöhnt, typischer Befehlsempfänger, ein Held vor dem Feind, aber ein totaler Mangel an Zivilcourage! Der typische Deutsche verteidigt sich erst dann, wenn er nichts mehr hat, was sich zu verteidigen lohnt. Wenn er aber aus seinem Schlaf erwacht ist, dann schlägt er in blindem Zorn alles kurz und klein, auch das was ihm noch helfen könnte.“ (Carl Friedrich von Weizsäcker, Physiker, Philosoph und Friedensforscher)

______________________________________________________________

Dezember, die Leute flüchteten in ihre Häuser. Sie ahnten nicht, wie kostbar der Niederschlag in Kürze werden sollte. Im Januar 1540 begann eine Trockenphase, wie sie Mitteleuropa seit Menschengedenken nicht erlebt hat, berichten nun Wissenschaftler, die ein riesiges Archiv an Wetterdaten heben konnten. Elf Monate fiel kaum Niederschlag, die Forscher sprechen von einer „Megadürre“. Das Jahr brach alle Rekorde: Entgegen bisheriger Einschätzung von Klimaforschern ist nicht der Sommer 2003 der heißeste bekannte – 1540 habe ihn bei Weitem übertroffen, schreibt die internationale Forschergruppe um Oliver Wetter von der Universität Bern im Fachblatt „Climate Change“. (Der Spiegel vom 2. Juli 2014, der ganze Beitrag hier).

Alles schon mal dagewesen

Immerhin ist bemerkenswert, dass der sonst ebenfalls klimaschutzhörige Spiegel diesen Beitrag gebracht hat, obwohl das Tatsachenereignis von 1540 der heutigen Behauptung von der Klimaerwärmung durch anthropogenes CO2 unübersehbar entgegensteht. Oder anders formuliert: Alles schon mal dagewesen –  ganz ohne Strom aus Kohle, ganz ohne Autos, ganz ohne Tiermassenhaltung. Doch ist die Katastrophe von 1540 nur eine von vielen Tatsachen, die die Klimaschützer nicht wissen und berücksichtigen wollen. Die wichtigeren Tatsachen habe ich auf dieser Blog-Seite immer wieder dargestellt, als Argumentationshilfe zusammengerafft vor allem hier und hier. Oder: Wer nichts weiß, muss alles glauben (hier).

Ein Unglück, das die Masse Mensch noch nicht erkennen mag

Abschließend noch einmal Le Bon: „In den Massen verlieren die Dummen, Ungebildeten und Neidischen das Gefühl ihrer Nichtigkeit und Ohnmacht; an seine Stelle tritt das Bewusstsein einer rohen, zwar vergänglichen, aber ungeheuren Kraft.“ Zu einer solchen ungeheuren Kraft ist die Klimaschutzpolitik geworden – und zu einem Unglück,

_______________________________________________________________

Was auf das Geldsystem gemünzt war, gilt auch für die Klimaschutzpolitik„Die Wenigen, die das System verstehen, werden dermaßen an seinen Profiten interessiert oder so abhängig von seinen Vorzügen sein, dass aus ihren Reihen niemals eine Opposition hervorgehen wird. Die große Masse der Leute aber, geistig unfähig zu begreifen, wird seine Last ohne Murren tragen, vielleicht sogar ohne je Verdacht zu schöpfen, dass das System gegen sie arbeitet.“(Gebrüder Rothschild, London, 28. Juni 1863 an US-Geschäftspartner)

____________________________________________________________

das die Masse Mensch noch nicht erkennen mag und daher nicht verstehen will, wie ihr das Fell über die Ohren gezogen wird. Die Klimakonferenz von Kattowitz hat diesen kriminellen Ausbeutungsvorgang noch ein Stück weitergetrieben.

 

Mit freundlicher Genehmigung übernommen vom Blog Klaus Peter Krause , vom 17.12.2018




Das Sommer­halbjahr 2018 machte seinem Namen alle Ehre – Ein Nachruf

Das Sommerhalbjahr 2018 – eine klimatologische Einordnung

Mit etwa 16,9°C (DWD-Deutschlandmittel, vorläufige Schätzung) erlebten wir 2018 das mit Abstand wärmste Sommerhalbjahr seit Beginn der DWD-Messreihe im Jahre 1881; die Folgeplätze bleiben für 1947 mit 16,1°C und 2003 mit 15,9°C. Den deutlichen Temperaturanstieg des Sommerhalbjahres seit 1856 und eine mögliche Ursache dafür, die AMO, (AMO = Atlantische Mehrzehnjährige Oszillation, ein Index für die gemittelten Meeresoberflächentemperaturen im zentralen Nordatlantik), zeigt folgende Grafik:

Abbildung 1: Deutliche Erwärmung des Sommerhalbjahres in Deutschland. Die Reihe beginnt mit dem Jahr 1856, weil ab da die AMO-Werte vorliegen. In den AMO-Warmphasen, speziell an deren Ende, traten warme Sommerhalbjahre gehäuft auf, so auch gegenwärtig. Die 2018er Werte sind geschätzt.

Erste, halbwegs verlässliche, durchgängige Temperaturmessungen wurden in Zentralengland durchgeführt. Auch wenn die dortigen atlantischeren Klimaverhältnisse nicht bedingungslos mit denen in Deutschland vergleichbar sind, lohnt sich ein Blick dorthin; denn er offenbart, dass es erstens längere Erwärmungsphasen schon immer gab, und dass zweitens die Erwärmung des Sommerhalbjahres insgesamt seit dem Maunder- Minimum, dem Höhepunkt der „Kleinen Eiszeit“, recht bescheiden ausgefallen ist. Und es gibt noch eine Überraschung: Dort war 2006 das bislang wärmste Sommerhalbjahr – voraussichtlich ganz knapp vor 2018:

Abbildung 2: Temperaturentwicklung des Sommerhalbjahres in Zentralengland (CET). Im Gegensatz zu Deutschland erwärmte sich dort das Sommerhalbjahr nur wenig; zumal, wenn man bedenkt, dass die Reihe mit den sehr kühlen Bedingungen der „Kleinen Eiszeit“ startet.

2018 – Das längste Sommerhalbjahr aller Zeiten?

Abgesehen vom kalendarischen Sommerhalbjahr (1. April bis 30. September) gibt es keine exakte Definition für die Dauer eines Sommerhalbjahres. Im meteorologischen Sinne ist es praktikabel, darunter einen einigermaßen zusammenhängenden Zeitraum warmer Tage (solche mit einem Tagesmaximum von mindestens 20,0°C) zu verstehen. Um das zu gewährleisten, sollte aber nur dann der erste und der letzte warme Tag registriert werden, wenn zwischen diesen höchstens eine Zeitspanne von 4 Wochen (28 Tage) ohne warme Tage liegt, denn einzelne „Ausreißer“ schon im März und noch Ende Oktober/Anfang November eröffnen oder schließen keine warme Jahreshälfte, wenn ihnen eine zu lange, kühle Periode folgt beziehungsweise vorausgeht. Was 2018 am Beispiel der Flugwetterwarte Erfurt/Weimar betrifft, so startete das zusammenhängende Sommerhalbjahr am 4. April sehr zeitig und dauerte (vorerst) bis zum 21. September – sollte es bis spätestens Mitte Oktober weitere warme Tage geben, was gar nicht so selten ist, wäre eine Verlängerung möglich. Die gab es 1989. Damals begann das Sommerhalbjahr bereits am 27. März und endete erst am 28. Oktober – das Sommerhalbjahr 2018 war also das wärmste, aber nicht unbedingt das längste. Die folgenden zwei Grafiken zeigen zur besseren Veranschaulichung zuerst ein sehr kurzes Sommerhalbjahr (1996), dann das sehr lange von 1989:

Abbildungen 3a und 3b: Sehr kurzes Sommerhalbjahr 1996 (oben); zwar wurde es damals schon um den 22. April über 20 Grad warm, doch dann folgten mehr als 28 Tage Kälte; und schon nach dem 4. September gab es keine warmen Tage mehr; auch keine späten „Ausreißer“ im Oktober. 1989 (unten) startete das Sommerhalbjahr am 27. März und währte bis zum 28. Oktober. Der bisherige Verlauf für 2018 fehlt noch, er wird aber aller Voraussicht nach die enorme Länge des Sommerhalbjahres von 1989 nicht erreichen; Bildquelle wetteronline.de; leicht ergänzt.

Die Niederschlagsverhältnisse – mehr Dürren im Sommerhalbjahr?

Exakte Definitionen des Begriffs „Dürre“ fehlen – es hängt viel von den subjektiven Betrachtungsweisen, der Betroffenheit einzelner Menschen oder Berufsgruppen, den örtlichen Gegebenheiten (Geografie, Infrastruktur) und den gesellschaftlichen Verhältnissen ab, was darunter verstanden wird. Indizien für Dürren sind geringe Monats-, Jahreszeiten- und Jahresniederschläge oder die Anzahl von Tagen, Wochen und Monaten ohne Niederschlag. Schon ein Blick auf die Entwicklung der Sommerhalbjahresniederschläge in Deutschland seit 1881 zeigt jedoch: Sehr trockene Sommerhalbjahre gab es schon immer, der Negativrekord von 2011 wurde knapp verfehlt, und ein Trend zu mehr Trockenheit ist nicht erkennbar:

Abbildung 4: Gebietsmittel der Niederschlagssummen für Deutschland im Zeitraum April bis September seit 1881. Ein merklicher Trend zu trockeneren Sommerhalbjahren fehlt bislang; auch die Streuung der Werte, welche ein Maß für ein extremeres Klima sein könnte (mehr Streuung bedeutet mehr nasse und dürre Sommerhalbjahre im Wechsel) wurde augenscheinlich nicht größer. Sehr trocken waren neben 1911 auch 1893, 1904, 1929, 1947, 1959, 1976 und 2003; 2018 wird den Negativrekord von 1911 aller Voraussicht nach verfehlen.

Einen gewissen Hinweis, ob sich Dürren häufen, liefert die Anzahl der niederschlagsarmen Monate je Dekade, hier am Beispiel Potsdams gezeigt, für das im Sommerhalbjahr alle Monate mit weniger als 30mm als wesentlich zu trocken gelten können. Es zeigt sich bislang keine signifikante Häufigkeitszunahme:

Abbildung 5: Von den 60 Sommerhalbjahres-Monaten einer Dekade in Potsdam seit 1893 war – mit leichten Schwankungen, meist etwas weniger als ein Viertel (15) zu trocken. Eine merkliche Zunahme ist nicht erkennbar, obwohl die 2013 begonnene Dekade noch nicht vollendet ist.

Wie immer in besonders trocken-heißen Sommerhalbjahren, gab es 2018 neben anhaltender, vorherrschender Dürre auch einzelne, schwere Unwetter, was die Diskussionen über den Klimawandel zusätzlich befeuerte. Doch ein einzelnes Sommerhalbjahr ist ein Wetter- oder Witterungsereignis; Klima ist erst eine Mittelbildung über ausreichend viele Sommerhalbjahre. Und Unwetter gehören (leider) seit Jahrtausenden zur unschönen Begleitmusik sehr warmer Sommerhalbjahre, außerdem treten sie zufällig auf; für eine eindeutige Häufung fehlen bislang eindeutige Anzeichen.

Mehr Sonnenstunden – mehr Wärme im Sommerhalbjahr

Deutschland liegt leider etwas näher zum Nordpol als zum Äquator. Nur im Sommerhalbjahr vermag hier die Sonne ausreichend Wärme und Licht zu spenden, und es ist folglich nur von April bis September mit zunehmender Sonnenscheindauer auch fast immer zunehmend wärmer. Hingegen ist der Einfluss der immer schneller steigenden CO2-Konzentration (Werte seit 1959 verfügbar) fraglich. Den recht engen Zusammenhang zwischen Sonnenscheindauer und Lufttemperaturen in Deutschland zeigt folgende Grafik:

Abbildung 6: Enge „Verzahnung“ zwischen den Sonnenstunden und den Lufttemperaturen im Sommerhalbjahr. Fast 60% der Variabilität der Temperatur in Deutschland im Sommerhalbjahr lässt sich mit der Sonnenscheindauer erklären; unsere Sommerhalbjahre erwärmten sich hauptsächlich, weil sie sonnenscheinreicher wurden. Als extrem sonnig können, bezogen auf das DWD-Mittel, alle Sommerhalbjahre mit mindestens 1400 Sonnenstunden gelten; diese sind in der Grafik ausgewiesen; denn wegen der sehr unterschiedlichen Größen der Lufttemperatur und der Sonnenscheindauer musste in Indexwerte umgerechnet werden. Das Rekord-Sommerhalbjahr 2018 war zugleich das sonnigste. Hingegen ist der Zusammenhang von CO2-Konzentration und Lufttemperaturen fraglich; denn in den 1970er Jahren sanken die Temperaturen trotz steigender CO2-Konzentrationen, und seit etwa 20 Jahren verlangsamte sich der Temperaturanstieg trotz beschleunigt steigender CO2-Werte.

Als besonders sonnenscheinreich erwiesen sich die Monate Mai und Juli 2018. Um den Zusammenhang zwischen Sonnenscheindauer und den Temperaturen des Sommerhalbjahres noch länger zurück zu verfolgen, muss man die Daten der Station Potsdam betrachten; denn für Deutschland insgesamt liegen nur bis 1951Werte vor:

Abbildung 7: Auch langfristig gilt: Kein Sommerhalbjahr war so sonnig wie 2018 – zumindest in Potsdam. Dort landete das Sommerhalbjahr von 1947 sowohl bei der Sonnenscheindauer als auch bei der Lufttemperatur auf Platz 2.

Über die Gründe der zunehmenden Besonnung lässt sich nur spekulieren. Neben geänderten Großwetterlagenhäufigkeiten, auf welche gleich noch eingegangen wird, kommen die Luftreinhaltemaßnahmen, die Sonnenaktivität selbst und die Austrocknung Deutschlands durch geänderte Landnutzung (Melioration), Bebauung und Versiegelung, in Betracht. Durch Letzteres fehlen intakte Böden und eine dichte Vegetation, was die Verdunstung und damit die Bildung von Wolken, Dunst oder Nebel erschwert.

Geänderte Großwetterlagenhäufigkeiten als Erwärmungsursache im Sommerhalbjahr?

Immer entscheidet die gerade herrschende Großwetterlage, welche Luftmasse nach Mitteleuropa gelangt. Wolkenarme Warmluft aus südlicheren Breiten ist eine wesentliche Voraussetzung für Hitze in Deutschland; doch auch bei Ost- und Zentralhochlagen kann es wegen der meist hohen Sonnenscheindauer sehr warm werden; Südwestlagen sind meist schwül und gewitterträchtig. Die im Winter zumindest im Flachland fast stets sehr milden West- und Nordwestlagen sowie die meist temperaturnormalen Nordlagen bringen hingegen wegen der vielen Wolken zu kühles, oftmals windiges und wechselhaftes Sommerwetter. Die nächste Grafik zeigt, wie sich die Häufigkeit dieser beiden gegensätzlichen Großwettertypen-Cluster in Relation zur Sommerhalbjahrestemperatur (Deutschland-Mittel) langfristig entwickelt hat:

Abbildung 8: Merkliche Häufigkeitsabnahme der im Sommerhalbjahr fast stets zu kühlen West-, Nordwest- und Nordlagen (dunkelblau); dafür häufigere Süd-, Südwest-, Südost- und Zentralhochlagen (rotbraun), welche meist zu warm ausfallen. Die Bestimmtheitsmaße beziehen auf das DWD-Deutschland-Temperaturmittel des Sommerhalbjahres, welches zur besseren Veranschaulichung ebenfalls in Indexwerte umgerechnet werden musste. Man beachte, dass der Zusammenhang zwischen den West-, Nordwest- und Nordlagenhäufigkeiten und der Temperatur stark negativ ist! Mit den geänderten Häufigkeitsverhältnissen der Großwetterlagen wurden unsere Sommerhalbjahre wärmer. Großwetterlagen-Klassifikation nach HESS/BREZOWSKY; die Daten für 2018 lagen noch nicht vollständig vor; so dass diese Grafik mit dem Sommerhalbjahr 2017 endet.

Das Sommerhalbjahr 2018 wies bis Ende Juli ungewöhnlich viele Ostwetterlagen auf; speziell im Mai, als mir 25 Tagen des Großwettertyps Ost ein neuer Häufigkeitsrekord seit 1881 aufgestellt wurde. Im Mai wirken diese – ganz anders als im Winter, meist deutlich erwärmend. Im August/September dominierten hingegen Zentralhoch- und Südwestlagen, welche gerade im Spätsommer stark erwärmend wirken. Diese besondere zeitliche Häufigkeitsabfolge der Großwetterlagen begünstigte auch eine hohe Sonnenscheindauer und trug ganz maßgeblich zu der enormen Wärme bei. Seit 1980 wird beim DWD außerdem die Objektive Wetterlagenklassifikation angewendet; diese erfolgt numerisch und liegt deshalb größtenteils schon vor. Am stärksten erwärmend wirken hier in der mittleren Troposphäre (500hPa) antizyklonale Lagen bei feuchter Atmosphäre; auch deren Häufigkeit erhöhte sich tendenziell merklich:

Abbildung 9: Mehr in der Höhe antizyklonale Großwetterlagen bei insgesamt feuchter Atmosphäre seit 1980 in Deutschland im Sommerhalbjahr. Diese wirken signifikant erwärmend. 2018 gab es mit mehr als 80 Tagen dieses Großwetterlagentyps einen neuen Häufigkeitsrekord.

Auf die Ursachen der geänderten Zirkulationsverhältnisse und Großwetterlagenhäufigkeiten kann im Rahmen dieses Beitrages nicht eingegangen werden. Interessierte Leser finden Näheres dazu in dem unlängst erschienenen Beitrag zu den Zirkulationsanomalien 2018 hier.

Der Wärmeinseleffekt heizt unseren Sommerhalbjahren ebenfalls ein

Über verschiedenste Wärmeinseleffekte (WI) wurde hier bei EIKE schon oft berichtet. Diese entstehen, wenn sich durch intensivere Landnutzung und/oder Bebauung die Vegetations- und Bodenverhältnisse ändern. Meliorationen und die landwirtschaftliche Intensivierung führen zu weniger Bodenfeuchte und damit ebenso zu weniger kühlender Verdunstung mit verminderter Wolken- und Nebelbildung wie Versiegelungen oder Bebauung. Letztere vermindern meistens auch die Albedo (Reflexionsvermögen, es wird mehr von dem einfallenden Sonnenlicht in Wärme umgewandelt; besonders bei dunklem Asphalt oder bei Solarpaneelen) und bremsen den kühlenden Wind. Wer in diesem Hitze-Sommerhalbjahr das Pech hatte, in einer Großstadt zu wohnen, war von diesen WI-Effekten besonders betroffen. WI-Effekte sind leider nicht mehr auf Großstädte beschränkt; dort aber am intensivsten und besonders in den Nächten spürbar. Während sich das Freiland in den Sommernächten angenehm abkühlt, geben die Gebäude und Straßenoberflächen mit ihrer gegenüber lockerem Mutterboden viel höheren Wärmekapazität nun die gespeicherte Wärme ab; gleichzeitig ist die kühlende Belüftung durch den Nachtwind eingeschränkt. Auch deshalb erwärmten sich Stationen, welche in solchen Wärmeinseln stehen, viel stärker als solche in kleineren Städten. Als Extrembeispiel sei hier der Vergleich mit den Original-Daten des DWD von Frankfurt/Main Flughafen und dem ländlicheren Gießen gezeigt:

Abbildung 10: In den letzten 50 Jahren erwärmte sich das boomende Frankfurt mit seinem ausufernden Flughafen im Sommerhalbjahr viel stärker als das ländlichere Gießen. War Frankfurt anfangs nur um gut 0,5 Grad wärmer, sind es heuer fast 2 Grad.

Zusammenfassung: Dieses Sommerhalbjahr 2018 brach viele, doch nicht alle Rekorde. Es war das wärmste, aber keinesfalls das längste und auch nicht das trockenste seit Aufzeichnungsbeginn im Jahre 1881. In den letzten Jahrzehnten häuften sich sonnige, heiße Sommerhalbjahre in Deutschland. Bislang fehlen jedoch eindeutige Anzeichen für eine Häufung sommerlicher Unwetter oder Dürren in Deutschland. Neben einer längeren Sonnenscheindauer trugen geänderte Großwetterlagenhäufigkeiten und verschiedenste Wärmeinseleffekte ganz wesentlich zur Erwärmung des Sommerhalbjahres bei. Über den zeitlichen Verlauf dieses denkwürdigen Sommerhalbjahres und dessen Auswirkungen auf Natur und Landwirtschaft wird im Teil 2 dieses Beitrages berichtet werden.

Stefan Kämpfe, Diplomagraringenieur, unabhängiger Natur- und Klimaforscher




Sommer-Witterung 2018 : Eine Märchen-Stunde der Klima-Alarmisten

==========================================================

Klaus-Eckart Puls, Dipl. Meteorologe

Medien und Alarmisten in kollektivem Klima-Rausch :

„… Hitzesommer: Klimawandel passiert im Vorgarten“ [2] …„Umweltbundesamt fordert Hitze-Aktionspläne … mehr Anstrengungen in der Klimapolitik“ [3]… „Der Sommer, der nie endet“ [4]… „Der Klimaforscher Mojib Latif warnt davor, daß die derzeitigen Wetterverhältnisse schon bald  Normalität sein könnten ….“ [5] …

Diese  Beispiele aus dem diesjährigen sommerlichen Medien-Spektakel ließen sich hier hundertfach fortsetzen, aber jeder Leser ist denen in den Medien selbst begegnet – hier soll es reichen !

Um mit diesem hundertfachen meteorologischen Unfug aufzuräumen, genügt es, den meteorologischen Alt-Barden Jörg Kachelmann zu zitieren [6]:

„Wir konnten in vielen Medien all die frei erfundenen Räuber-Geschichten lesen – vom ‚Hitzering über der Nordhemisphäre‘ und daß es nun überall gleichzeitig Hitzerekorde geben würde, was in keiner Form der Wahrheit entsprach.“

u.w.a.a.O. “ … sei auch erwähnt, daß in dieser Woche im Mittleren Westen der USA neue Allzeit-Kälterekorde registriert wurden. Alle Berichte in wunderbar schrecklichen Farben, die von einer hemisphärischen Hitzedröhnung sprachen, waren schlicht gelogen es kann eben nie genug sein.

… und als fachlichen Hinweis und Beweis führt Kachelmann an : 

„Es war auch in diesem Jahr immer so, daß über die gesamte Nordhemisphäre die Gebiete mit überdurchschnittlichen und unterdurchschnittlichen Temperaturen ausglichen und entsprechend zu einer hemisphärischen Abweichung von rund 0 Grad führten, wie Kollege Ryan Maue darstellen konnte“ (==> Abb.1) :

Abb. 1 :  Globale Temperatur-Anomalien Sommer 2018

(Quelle: https://tinyurl.com/ycfttkx2; Markierungsring eingefügt)

Mit diesen wenigen Kachelmann-Sätzen und den dort angeführten Fakten ist das von ihm so genannte „Lügengebäude“ des Sommermärchens von dem medialen Klima-Katastrophen-Signal eigentlich schon erledigt.

Wir wollen aber dazu bei dieser Gelegenheit noch einige weitere meteorologische Aspekte anführen.

Meteorologische Aspekte

Der Antrieb des Witterungs-Geschehens in West- und Mittel-Europa ist die überwiegend West-Ost-gerichtete Höhenströmung über dem Atlantik – meist bekannt unter dem Begriff  „West-Wind-Zirkulation der gemäßigten Breiten“. Häufig herrschen in den Höhen von etwa 4000-8000 Metern in der Troposphäre Wind-Geschwindigkeiten von 300 … 400 … ja bis über 500 km/h. Daher ist für die Winde in der oberen Troposphäre auch der Begriff  Jetstreamgeläufig. In dieser Höhenströmung ziehen die in den Bodenwetterkarten dargestellten Tiefs über den Atlantik – sowohl auf der Nord- wie auch auf der Südhemisphäre (==> Abb. 2).

Abb. 2  – Westwindzonen

Entscheidend für unser Wetter und deren Abfolge ist immer die Intensität der Höhenströmung. Diese Höhenströmung ist niemals geradlinig oder gar laminar, sondern stark turbulent. Daher kommt es darin aus Gründen der Instabilität eines stochastischen physikalischen Systems rasch zu mehr oder weniger ausgeprägten Schwingungen, genannt „Planetarische Wellen“.  Etwas schematisiert ist das in Abb. 3 dargestellt :

Abb. 3 : Planetarische Wellen

In der Fachsprache der Meteorologie sagt man :

Die Boden-Tiefs entstehen in den Divergenzen/Difluenzen der Höhenströmung und werden von dieser nach Osten gesteuert.

Die Bodentiefs und deren Wetter sind – salopp gesagt – die „Abfallprodukte“ des Höhen-Wetters.

Diese „Planetarischen Wellen“ der West-Wind-Zirkulation schwingen mit ihren Hochs + Tiefs überwiegend  West ==> Ost. Manchmal kommen diese Planetarischen Wellen zum „Stillstand“ – über Tage oder Wochen oder in seltenen Fällen sogar über einige Monate.

Eine solche „Blockierungs-Wetterlage“ hatten wir im Sommer 2018 (==> Abb. 4) :

Abb. 4 : Höhenwetterkarte 24.07.2018 (Textfelder eingefügt)

Derartige Wetterlagen sind in den Archiven der Wetterdienste dokumentiert, sowie in Proxydaten und alten Chroniken sogar über Jahrhunderte und Jahrtausende !

Dazu wurde in diesem Sommer 2018 in Medien verschiedentlich das Jahr 1540 mit extremer Dürre und Hitze zitiert [7]: „… nach Quellenaussagen soll es in 26 Wochen (Anm.: über 6 Monate !) an nur 5 Tagen ‚Tropflesregen‘ gegeben haben. Die Hitze des Sommers von 1540 ist das am besten belegte Ereignis im 16. Jahrhundert und kann als eines der Jahrtausend-Ereignisse angesehen werden.“

Vergleichbare Wetterlagen – in schwächer ausgeprägter Form – hat es durchaus auch in jüngerer Zeit gegeben, z.B. in den Sommern 1959, 1975, 1976, 2003 … und eben 2018.

Solche „Blockierungs-Wetterlagen“ können zu allen Jahreszeiten entstehen. Häufig liegt dann das „ortsfeste“ Hoch über Skandinavien und/oder Mitteleuropa. Die Folgen sind in Deutschland und anderen Teilen Europas im Winter dann länger andauernde strenge Kälte, im Sommer anhaltende Hitze und Dürre – wie gehabt in 2018!

Alles nichts Besonderes, alles wie gehabt, alles schon x-mal dagewesen ! So war der Sommer 2018 in Deutschland insgesamt weder bei der Mitteltemperatur noch bei der Dürre ein neuer „Rekord-Sommer“ – abgesehen von einigen lokalen/regionalen Meßwerten. [1]

Säkularer Dürre-Trend im sommerlichen Deutschland ?  keine Spur !

Von den Klima-Alarmisten und den konform gehenden Medien wurden nun anläßlich eines einzelnen Sommers Heißzeiten und Dürrezeiten für die nächsten 100 Jahre und darüber hinaus prophezeit [8]:

„Neue Klimawandel-Studie Der Erde droht eine „Heißzeit“ …“ Dabei ist mit deutlich häufigeren und stärkeren Extremereignissen wie Hitzewellen, Dürren und Überflutungen zu rechnen.“

Nur „leider“ – die Wetterdienste und selbst der Klimarat IPCC finden dazu keine säkularen Trends.

Für Deutschland zeigen das die Daten des DWD (==> Abb. 5 + 6) :

Abb. 5 [9]: Niederschlagsmittel D (Sommer: Juni+Juli+August 1881-2018)

DWD-PM (https://www.dwd.de/) v. 30.08.2018 für Sommer 2018: 130 mm

Betrachtet man den Frühsommer und den Hochsommer mit den Monaten Mai-Juli,  d a n n  zeigt sich in Deutschland sogar eine leichte säkulare Niederschlags-Zunahme, allerdings nicht signifikant :

Abb. 6 : säkularer Niederschlagstrend Mai-Juli in Deutschland

Auch der Klimarat IPCC findet nichts dergleichen, keine globalen Dürre-Trends [10] :

”There is low confidence in a global-scale observed trend in drought or dryness“.

Sommer 2018 – alles Klimakatastrophe, oder was ?

Dieser Sommer hat bei den Klima-Alarmisten und deren willfährigen Medien Schnappatmung bis zur Hysterie ausgelöst, über die man sich als Meteorologe nur die Augen reiben kann [11] :

Weltuntergang voraus: Alarmisten der Klima-Sekte in völliger Sommer-Verzückung“ :

“Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer” sagt ein Sprichwort. Das gilt für gewöhnlich in allen Bereichen. Mit einer Ausnahme: Der “Klimaforschung”. Dort gelten kalte Winter und nasse Sommer nämlich stets als “Einzelereignisse” oder “Wetter”, während schon zwei Tage Sonne am Stück als ultimativer Beweis einer angeblich menschen-gemachten Klima-Erwärmung gewertet werden.“

Dem ist nichts hinzuzufügen.

Einer Hypothese zufolge „sollen“ nun die Blockierungs-Wetterlagen zunehmen – selbstverständlich wegen des anthropogenen Klimawandels. Das geht so: Die moderate säkulare Erderwärmung von weniger als 1 Grad ist bisher in der Arktis etwas stärker ausgefallen als in den gemäßigten Breiten des Nordatlantik. Dadurch „soll“ sich der mittlere Temperaturgradient und dann der Luftdruckgradient zwischen den arktischen Regionen und der Westwindzone der gemäßigten Breiten etwas abschwächen, mit der Folge von häufigeren Blockierungs-Wetterlagen.

Das ist hypothetisch und theoretisch nicht ganz unplausibel.

J e d o c h :

Das ist durch nichts bewiesen. Eine Statistik mit signifikanter Aussage ist dazu nicht bekannt. Das ganze Gegenteil zeigen die Meßwerte.

Der diesbezügliche Index der Nord-Atlantischen Oszillation ( NAO [12]) zeigt keinen derartigen Trend (==> Abb. 7) :

Abb. 7 : Zirkulations-Index NAO [12] :

Natürliches stochastisches Chaos statt Klima-Trend

Die Krone für den besten intellektuellen Verriß all diesen klima-alarmistischen Sommer-Irrsinns gebührt denn wohl FRITZ VAHRENHOLT [13]:

„Aussagen über klimatische Einflüsse natürlichen oder anthropogenen Ursprungs kann man eben nur über eine Zeitdauer von 30 Jahren und mehr treffen. …

In der Hitze des nordeuropäischen Sommers hatte man einen anderen Eindruck. Da reichte schon ein heißer Juli in einer Region des Erdballs, um den letzten Beweis der Klima-Katastrophe hervor zu zaubern. …

Entscheidend ist die globale Mitteltemperatur. Und da sind wir in 2018 im Sinkflug. Auch der August 2018 hat das eindrucksvoll belegt. Die heute (02.09.2018) bekannt gegebenen Daten der satelliten-gestützten UAH-Messungen [14]  für August zeigen nur noch eine um 0,19 °C  große Abweichung vom 30-jährigen Mittelwert. …

Das gilt auch für eine Arbeit [15], die in der Schwüle des Juli Furore machte. Eine Reihe von Wissenschaftlern um den bekannten Hans Joachim Schellnhuber entwerfen darin eine Szenario, in dem bestimmte Kipp-Elemente das Klima der Erde in neue, unentrinnbare heiße Gleichgewichte treiben. Das Entscheidende steht in der Schlußfolgerung : Zu vermeiden geht das nur durch eine neue “Erdsystemverwaltung”. Der Leser war gespannt auf Berechnungen, Softwarecodes, empirische Herleitungen – und findet nichts dergleichen :

Reine Spekulation. Science Fiction. Hokus-Pokus.“

… und weiter Fritz Vahrenholt:

… „Es ist schlimm, wie dilettantisch unsere Bundesregierung agiert, es ist schlimm, wie eindimensional sie Kommissionen besetzt, und es ist schlimm, daß niemand in dieser Bundesregierung den Mut hat, Vorschläge, die auf falschen Behauptungen beruhen, als das zu bezeichnen, was es ist :

Politische Propaganda sich selbst überschätzender Wissenschaftler.
Niemand widerspricht. Es ist unfaßbar.“

F a z i t :

==================================================================

Q u e l l e n :

[1]https://www.dwd.de/DE/presse/pressemitteilungen/DE/2018/20180830_deutschlandwetter_sommer_news.html?nn=16210

[2]  taz: http://www.taz.de/!5530544/

[3]  FR:  http://www.fr.de/wissen/klimawandel/klimawandel/rekord-sommer-umweltbundesamt-fordert-hitze-aktionsplaene-a-1553983

[4]  DER SPIEGEL, 32/2018, Titel

[5]  BZ: www.berliner-zeitung.de

[6]  https://www.t-online.de/nachrichten/panorama/id_84212752/wetter-in-deutschland-kachelmann-ueber-den-klimawandel-kein-sommermaerchen.html

[7]  https://eike.institute/2018/08/04/die-jahrelange-beispiellose-hitze-und-duerreperiode-in-europa-um-1540-ein-worst-case/

[8]  https://www.zdf.de/nachrichten/heute/interview-studie-erde-droht-heisszeit-100.html

[9]  https://eike.institute/2018/08/29/der-heisse-sommer-2018-ein-dauerbrenner-ist-nun-geschichte/

[10]  IPCC 2013, AR5, WGI, Technical Summery, Seite 50, pdf-Seite 66

[11]  https://www.crash-news.com/2018/08/02/weltuntergang-voraus-alarmisten-der-klima-sekte-in-voelliger-sommerverzueckung/

[12]  https://crudata.uea.ac.uk/cru/data/nao/img/idl_nao_base1951-1980_Annual_300dpi.png

[13]  http://diekaltesonne.de/fritz-vahrenholts-sonnenkolumne-818-ein-heisser-sommer/

[14]  http://www.drroyspencer.com/latest-global-temperatures/

[15]  http://www.pnas.org/content/early/2018/07/31/1810141115

============================================================

PDF zum Artikel :     Puls.Sommer2018.Tx.kpl.(X)




Der heiße Sommer 2018 – Ein Dauer­brenner ist nun Geschichte

Der Sommer 2018 – eine klimatologische Einordnung

Mit etwa 19,3°C (DWD-Deutschlandmittel, vorläufige Schätzung) erlebten wir 2018 den zweitheißesten Sommer seit Beginn der DWD-Messreihe im Jahre 1881; nur der Sommer 2003 war mit 19,7°C noch etwas wärmer. Sehr warme Sommer (solche mit mindestens 18°C im Deutschland-Mittel) traten in der jüngsten Vergangenheit gehäuft auf (2015, 2006, 2003, 2002, 1994 und 1992), was die Diskussionen um eine CO2- bedingte Klimaerwärmung befeuert hat. Erste Zweifel kommen jedoch auf, wenn man die Entwicklung der Sommertemperaturen mit denen des Jahres und denen des Winters über die letzten 30 Jahre vergleicht:

Abbildung 1: Wärmere Sommer, geringfügig wärmere Jahre, aber etwas kältere Winter seit 30 Jahren in Deutschland. Auch wenn keiner der Trends hoch signifikant ist, wird die bevorzugte sommerliche Erwärmung deutlich. Warum sie so stark war, wird noch zu erörtern sein. Um alle drei Messreihen anschaulicher in einer Grafik darzustellen, wurden die Werte des Winters durch einfache Addition angehoben; die des Sommers abgesenkt; die linearen Trends und die zeitlichen Verläufe ändern sich gegenüber den Originalwerten dadurch nicht.

Weitere Zweifel kommen bei einem langfristigen Rückblick. Denn der Zeitraum ab 1881 erscheint zwar für unser meist nur 60 bis 90 Jahre währendes Dasein als relativ lang, aber erdgeschichtlich ist er bedeutungslos. Schon „unsere“ Warmzeit, das Holozän, lediglich eine kurze Warmphase in einer sicher noch Millionen Jahre dauernden Eiszeit, währt mit bislang etwa 10.000 Jahren Dauer für unser Vorstellungsvermögen schon ewig. Und in diesem geologisch immer noch winzigen Zeitraum finden sich Zeugen für ein wesentlich wärmeres Klima auf dem Gebiet des heutigen Deutschlands vor etwa 7.000 Jahren – die so genannten Travertine, das sind Süßwasserkalke, welche nur in warmen Klimaten, wie sie heute etwa in Ungarn oder dem Mittelmeerraum herrschen, abgelagert werden konnten. Die Juli-Temperaturen müssen dafür langfristig im Mittel mehr als 20°C erreichen. Die folgende Abbildung zeigt ein kleines, holozänes, etwa 6.000 bis 7.000 Jahre altes Travertinlager im Jenaer Pennickental:

Abbildung 2: Kleiner Wasserfall mit Bach der Fürstenquelle, welche als rezente Karstquelle ursprünglich den Travertin bildete, bei Jena. Zeitweise wurde dieser Süßwasserkalk auch abgebaut; daher die Steilstufe. Das stehende Gewässer im Vordergrund wäre für eine Neubildung von Travertin ideal – doch das Klima unserer Sommer ist dafür momentan zu kalt. Umfangreichere, teils wesentlich ältere Travertinlager finden sich um Weimar, Bad Langensalza und bei Stuttgart – allesamt Zeugen sommerwarmer Klimate, die ganz ohne menschliche CO2-Emissionen herrschten. Foto: Stefan Kämpfe

Vor etwa 7.000 Jahren müssen unsere Sommer also merklich wärmer als momentan gewesen sein; und auch für das „Römische Klimaoptimum“ um die Zeitenwende, als Hannibal über die Alpen ziehen konnte, muss ein sommerwarmes Klima angenommen werden. Erste, eindeutige Quellenbelege für heiße Sommer finden sich mit dem Beginn des Mittelalters, als der Weinanbau zeitweise bis nach Schottland reichte und die Wikinger Island, Grönland und Nordamerika besiedelten. Dabei sollen, vermutlich intensiver als seit 1990, sehr heiße, trockene Sommer über Jahrzehnte gehäuft aufgetreten sein; so nennt RÜDIGER GLASER in seiner „Klimageschichte Mitteleuropas“ (2008) etwa die Perioden von 1080 bis 1120 und von 1180 bis 1250. Diese Phasen oft sehr heißer Sommer endeten um 1350, als sich die „Kleine Eiszeit“ ankündigte. Aber selbst in dieser fehlten heiße, teils extrem dürre Sommer nicht völlig. Herausragend war das Jahr 1540 mit 26 Wochen fast ohne Regen, extremer Hitze und einem hervorragenden Wein, der noch über zwei Jahrhunderte gelagert und nur zu besonders festlichen Anlässen kredenzt wurde. Leider wurde das Thermometer erst später erfunden. Erste, halbwegs verlässliche, durchgängige Messungen wurden in Zentralengland durchgeführt. Auch wenn die dortigen atlantischeren Klimaverhältnisse nicht bedingungslos mit denen in Deutschland vergleichbar sind, lohnt sich ein Blick dorthin; denn er offenbart, dass es erstens längere sommerliche Erwärmungsphasen schon immer gab, und dass zweitens die sommerliche Erwärmung insgesamt seit dem Maunder-Minimum, dem Höhepunkt der „Kleinen Eiszeit“, recht bescheiden ausgefallen ist:

Abbildungen 3a bis 3c: Sommerliche Temperaturentwicklung in Zentralengland (CET). Während sich die Sommer am Ende des Maunder-Minimums vor etwa 300 Jahren merklich erwärmten (so ähnlich wie momentan in Deutschland), verharren sie nun, anders als gegenwärtig in Deutschland, auf einem hohen Temperaturniveau. Die sommerliche Gesamterwärmung fiel mit knapp 0,4K über 360 Jahre sehr bescheiden aus, zumal ja die Messreihe mitten in der „Kleinen Eiszeit“ beginnt. Der 2018er Sommer wurde optimistisch auf 17,6°C geschätzt; der bislang wärmste Sommer war dort auf jeden Fall der von 1976 mit 17,8°C.

Während 2003 neben dem August vor allem der Juni herausragend warm in Deutschland ausfiel, wiesen diesmal Juli und August die größte Hitze auf. Außerdem währte dieser 2018er Sommer ungewöhnlich lange; denn seit Mitte April hielt sich das sommerliche Wetter mit nur kurzen Unterbrechungen bis in die letzte Augustdekade.

Die Niederschlagsverhältnisse – mehr sommerliche Dürren und Unwetter?

Exakte Definitionen der Begriffe „Unwetter“ und „Dürre“ fehlen – es hängt viel von den subjektiven Betrachtungsweisen, der Betroffenheit einzelner Menschen oder Berufsgruppen, den örtlichen Gegebenheiten (Geografie, Infrastruktur) und den gesellschaftlichen Verhältnissen ab, was darunter verstanden wird. Indizien für „Unwetter“ sind Starkregen- und Gewitterhäufigkeiten, vage aber auch hohe Monatssummen des Niederschlages; solche für Dürren sind geringe Monats-, Jahreszeiten- und Jahresniederschläge oder die Anzahl von Tagen, Wochen und Monaten ohne Niederschlag. Betrachten wir zunächst einmal die Entwicklung der Sommerniederschläge in Deutschland seit 1881:

Abbildung 4: Gebietsmittel der sommerlichen Niederschlagssummen für Deutschland seit 1881. Ein merklicher Trend zu trockeneren Sommern fehlt bislang; auch die Streuung der Sommerwerte, welche ein Maß für ein extremeres Sommerklima sein könnte (mehr Streuung bedeutet mehr nasse und dürre Sommer im Wechsel) wurde augenscheinlich nicht größer. Sehr trocken waren neben dem Rekordsommer von 1911 auch 1904, 1976, 1983 und 2003; 2018 wird den Negativrekord von 1911 aller Voraussicht nach ganz knapp verfehlen.

Wie immer in besonders trocken-heißen Sommern, gab es 2018 neben anhaltender, vorherrschender Dürre auch einzelne, schwere Unwetter, was die Diskussionen über den Klimawandel zusätzlich anheizte. Doch ein einzelner Sommer ist ein Wetter- oder Witterungsereignis; Klima ist erst eine Mittelbildung über ausreichend viele Sommer. Und der Begriff Starkregen ist strittig; belastbare Daten über sommerliche Starkregenereignisse sind rar. Der DWD warnt vor Starkregen in 2 Stufen (wenn voraussichtlich folgende Schwellenwerte überschritten werden): Regenmengen >= 10 mm/1 Std. oder >= 20 mm/6 Std. (Markante Wetterwarnung) und Regenmengen >= 25 mm/1 Std. oder >= 35 mm/6 Std. (Unwetterwarnung). Da sommerliche Starkregen oft von Gewittern begleitet werden, kann die langfristige Entwicklung der sommerlichen Gewitterhäufigkeit ein grobes Indiz sein – je mehr Gewittertage, desto höher wird die Wahrscheinlichkeit für die sie manchmal begleitenden Starkregen. Die Anzahl der Gewittertage liegt seit 1893 für die Station Potsdam vor:

Abbildung 5: Eher weniger Gewittertage in Potsdam; ein grobes Indiz für nicht häufiger werdende Unwetter. Der Sommer 2018 war dort sehr gewitterarm.

Eine andere Möglichkeit besteht darin, zu ermitteln, ob es je Dekade mehr auffallend niederschlagsreiche Monate gab, denn in solchen „verbergen“ sich oft Starkregenereignisse. In Potsdam fallen pro Sommermonat etwa 60 bis 75mm Niederschlag; als „auffallend“ können solche mit über 120mm gelten. Die Auszählung ergab für Potsdam folgendes Bild:

Abbildung 6: Keine Häufigkeitszunahme auffallend niederschlagsreicher Sommermonate in Potsdam. Während sie in der fünften Dekade völlig fehlten, traten in der Dekade davor 5 derartige Sommermonate auf; auch in den letzten 4 Dekaden, in welchen ja angeblich ein beschleunigter Klimawandel stattfinden sollte, ist keine Häufung feststellbar.

Versteckt in Dissertationen, finden sich manchmal auch konkretere Statistiken:

Abbildung 7: Durchschnittliche Niederschlagsmengen bei einem Starkregenereignis ab 10 mm für das Sommerhalbjahr an der Station Schraplau/Sachsen-Anhalt, westlich von Halle, bezogen auf die Jahre 1902 bis 2000. Eine „Verschlimmerung“ ist nicht erkennbar; pro Ereignis fiel nicht mehr Regen. (Quelle: Die Niederschlags- und Starkregenentwicklung der letzten 100 Jahre im Mitteldeutschen Trockengebiet als Indikatoren möglicher Klimaänderungen; Dissertation an der Naturwissenschaftlichen Fakultät III der Martin- Luther- Universität Halle-Wittenberg; Autorin Ilka Fabig, 2007).

Und schließlich lassen sich mit etwas Mühe noch die Zahlen der niederschlagsreichen Tage je Sommer ermitteln; auch sie sind zwar keine Gewähr, aber ein gutes Indiz für ein Starkregenereignis am betreffenden Tag, wenn die „Messlatte“ mit mindestens 25mm je Tag hoch genug liegt. Für Potsdam zeigt sich da ebenfalls keinerlei Häufigkeitszunahme:

Abbildung 8: Keinerlei Häufigkeitszunahme der sehr niederschlagsreichen Tage in Potsdam.

Es fehlen also jegliche, belastbare Indizien für mehr Unwetter oder Starkregenereignisse; aber wie sieht es mit den Dürren aus? An der Station Potsdam können Sommermonate mit weniger als 30mm Niederschlag als merklich zu trocken und damit als ein grober Indikator für eine Dürre gelten; ihre Anzahl entwickelte sich in den zwölfeinhalb Dekaden seit 1893 folgendermaßen:

Abbildung 9: Keine Häufung der sehr trockenen Sommermonate in Potsdam.

Hinsichtlich der Häufigkeitsanzahl der regenfreien Sommertage zeigen sich an den meisten deutschen Stationen ebenfalls keine eindeutigen Häufungen. Dass der Sommer 2018 als besonders trocken empfunden wurde, hängt auch mit seiner Vorgeschichte zusammen; denn schon ab Mitte April regnete es besonders im Norden und Osten Deutschlands bei anhaltender Wärme und hoher Sonnenscheindauer viel zu wenig.

Mehr sommerliche Sonnenstunden – mehr Sommerwärme

Deutschland liegt leider etwas näher zum Nordpol als zum Äquator. Nur im Sommerhalbjahr vermag hier die Sonne ausreichend Wärme und Licht zu spenden, und es ist folglich nur von April bis September mit zunehmender Sonnenscheindauer auch fast immer zunehmend wärmer. Der engste Zusammenhang zwischen Sonnenscheindauer und Lufttemperaturen besteht im meteorologischen Sommer, welcher die Monate Juni, Juli und August umfasst:

Abbildung 10: Sehr enge „Verzahnung“ zwischen den Sonnenstunden und den Lufttemperaturen im Sommer. Das DWD-Mittel der Sonnenscheindauer liegt leider erst seit 1951 vor. Fast 80% der Variabilität der sommerlichen Temperaturen in Deutschland lassen sich mit der Sonnenscheindauer erklären; unsere Sommer erwärmten sich hauptsächlich, weil sie sonnenscheinreicher wurden. Als besonders sonnig können, bezogen auf das DWD-Mittel, alle Sommer mit mindestens 700 Sonnenstunden gelten; diese sind in der Grafik ausgewiesen; denn wegen der sehr unterschiedlichen Größen der Lufttemperatur und der Sonnenscheindauer musste in Indexwerte umgerechnet werden. Unerreicht bleibt der Sonnen-Sommer von 2003 mit fast 800 Sonnenstunden.

Anders als im Rekordsommer von 2003, in welchem besonders Juni und August sehr sonnig verliefen, war 2018 der Juli sehr sonnenscheinreich. Insgesamt dürfte es der 2018er Sommer unter die drei sonnigsten geschafft haben; den Absolut-Rekord von 2003 verfehlt er wahrscheinlich mit etwa 780 Stunden nur knapp. Über die Gründe der zunehmenden Besonnung lässt sich nur spekulieren. Neben geänderten Großwetterlagenhäufigkeiten, auf welche gleich noch eingegangen wird, kommen die Luftreinhaltemaßnahmen, die Sonnenaktivität selbst und die Austrocknung Deutschlands durch geänderte Landnutzung (Melioration), Bebauung und Versiegelung, in Betracht. Durch Letzteres fehlen intakte Böden und eine dichte Vegetation, was die Verdunstung und damit die Bildung von Wolken, Dunst oder Nebel erschwert.

Geänderte Großwetterlagenhäufigkeiten als sommerliche Erwärmungsursache

Immer entscheidet die gerade herrschende Großwetterlage, welche Luftmasse nach Mitteleuropa gelangt. Wolkenarme Warmluft aus südlicheren Breiten ist eine wesentliche Voraussetzung für Sommerhitze in Deutschland; doch auch bei Ost- und Zentralhochlagen kann es wegen der meist hohen Sonnenscheindauer sehr warm werden; Südwestlagen sind meist schwül und gewitterträchtig. Die im Winter zumindest im Flachland fast stets sehr milden West- und Nordwestlagen sowie die meist temperaturnormalen Nordlagen bringen hingegen wegen der vielen Wolken zu kühles, oftmals windiges und wechselhaftes Sommerwetter. Die nächste Grafik zeigt, wie sich die Häufigkeit dieser beiden gegensätzlichen Großwettertypen-Cluster in Relation zur Sommertemperatur (Deutschland-Mittel) langfristig entwickelt hat:

Abbildung 11: Merkliche Häufigkeitsabnahme der im Sommer fast stets zu kühlen West-, Nordwest- und Nordlagen (blau); dafür häufigere Süd-, Südwest-, Ost- und Zentralhochlagen (rot), welche meist zu warm ausfallen. Die Korrelationskoeffizienten beziehen auf das sommerliche DWD-Deutschland-Temperaturmittel, welches zur besseren Veranschaulichung in Indexwerte umgerechnet werden musste. Mit den geänderten Häufigkeitsverhältnissen der Großwetterlagen wurden unsere Sommer wärmer. Großwetterlagen-Klassifikation nach HESS/BREZOWSKY; die Daten für 2018 lagen noch nicht vollständig vor; so dass diese Grafik mit dem Sommer 2017 endet.

Der Sommer 2018 wies im Juni insgesamt 25 Tage der Großwettertypen West, Nordwest und Nord auf; weil diese überwiegend antizyklonal waren, erwärmte der reichliche Sonnenschein die kühle Nordluft; und reichlichere Niederschläge blieben aus. Im Juli dominierte sonniges Ost- und Südwetter; ebenso im August, wo zwar ab der Monatsmitte dann wieder mehr Westlagen auftraten; diese waren aber oft antizyklonal und wurden häufig von warmen Zentralhoch- und Südwetterlagen unterbrochen; kühle Luft konnte sich nur vorübergehend durchsetzen. Seit 1980 wird beim DWD außerdem die Objektive Wetterlagenklassifikation angewendet; diese erfolgt numerisch und liegt deshalb größtenteils schon vor. Am stärksten erwärmend wirken hier in der mittleren Troposphäre antizyklonale Lagen bei feuchter Atmosphäre; auch deren Häufigkeit erhöhte sich tendenziell merklich:

Abbildung 12: Mehr in der Höhe antizyklonale Großwetterlagen bei insgesamt feuchter Atmosphäre seit 1980 in Deutschland.

Der Wärmeinseleffekt heizt unseren Sommern ebenfalls ein

Über verschiedenste Wärmeinseleffekte (WI) wurde hier bei EIKE schon oft berichtet. Diese entstehen, wenn sich durch intensivere Landnutzung und/oder Bebauung die Vegetations- und Bodenverhältnisse ändern. Meliorationen und die landwirtschaftliche Intensivierung führen zu weniger Bodenfeuchte und damit ebenso zu weniger kühlender Verdunstung mit verminderter Wolken- und Nebelbildung wie Versiegelungen oder Bebauung. Letztere vermindern meistens auch die Albedo (Reflexionsvermögen, es wird mehr von dem einfallenden Sonnenlicht in Wärme umgewandelt; besonders bei dunklem Asphalt oder bei Solarpaneelen) und bremsen den kühlenden Wind. Wer in diesem Hitze-Sommer das Pech hatte, in einer Großstadt zu wohnen, war von diesen WI-Effekten besonders betroffen. WI-Effekte sind leider nicht mehr auf Großstädte beschränkt; dort aber am intensivsten und besonders in den Nächten spürbar. Während sich das Freiland in den Sommernächten angenehm abkühlt, geben die Gebäude und Straßenoberflächen mit ihrer gegenüber lockerem Mutterboden viel höheren Wärmekapazität nun die gespeicherte Wärme ab; gleichzeitig ist die kühlende Belüftung durch den Nachtwind eingeschränkt. Auch deshalb erwärmten sich Stationen, welche in solchen Wärmeinseln stehen, viel stärker als solche in kleineren Städten. Als Extrembeispiel sei hier der Vergleich mit den Original-Daten des DWD von Frankfurt/Main Flughafen und dem ländlicheren Gießen gezeigt:

Abbildung 13: In den letzten 50 Jahren erwärmte sich das boomende Frankfurt mit seinem ausufernden Flughafen im Sommer viel stärker als das ländlichere Gießen. War Frankfurt anfangs nur um gut 0,5 Grad wärmer, sind es heuer fast 2 Grad.

Rekord-Sommerhalbjahr 2018?

Während also dem „meteorologischen“ Sommer (Juni bis August) bei den meisten meteorologischen Messgrößen der zweite Platz seit 1881 gebührt, könnte das Sommerhalbjahr 2018 alle bisherigen Rekorde seit 1881 brechen. Um den bisherigen „Rekordhalter“ (1947 mit 16,1°C) zu überbieten, würde schon ein sehr kühler September mit etwa 11 Grad im Deutschland-Mittel reichen; momentan deutet sich aber für den ersten Herbstmonat länger anhaltendes Hochdruckwetter an; weil der Schwerpunkt des Hochs, ähnlich wie im Juli, eher nördlich von Deutschland liegen dürfte, wird davon besonders Norddeutschland profitieren; ein merklich zu kühler, nasser September ist für ganz Deutschland recht unwahrscheinlich. Wir erlebten 2018 also aller Voraussicht nach einen von Mitte April bis in den September andauernden Sommer; auch hinsichtlich der Sonnenscheindauer (zu erwarten sind mehr als 1.450 Sonnenstunden) liegt das Sommerhalbjahr 2018 auf Rekordkurs.

Zusammenfassung: Dieser Sommer 2018 verfehlte die Rekordwerte des Sommers 2003 nur knapp. In den letzten Jahrzehnten häuften sich sonnige, heiße Sommer in Deutschland. Aber das ist eher ein Grund zur Freude als zur Besorgnis, zumal historische Quellen noch längere, heißere Phasen im Mittelalter und geologische Zeugen ein viel wärmeres Klima vor 6.000 bis 7.000 Jahren belegen. Bislang fehlen eindeutige Anzeichen für eine Häufung sommerlicher Unwetter oder Dürren in Deutschland. Neben einer längeren Sonnenscheindauer trugen geänderte Großwetterlagenhäufigkeiten und verschiedenste Wärmeinseleffekte ganz wesentlich zur sommerlichen Erwärmung bei. Über das denkwürdige Sommerhalbjahr 2018 wird Ende September noch zu berichten sein.

Stefan Kämpfe, Diplomagraringenieur, unabhängiger Natur- und Klimaforscher




ZDF-Heute: Ist der Ruf erst ruiniert – Die Sende­anstalt der Grünen und deren Helfer

Kein Abend vergeht, an dem das Zentrale Desinformations Fernsehen, kurz ZDF, mit Hilfe unserer Rundfunkgebühren, unerlaubte Wahlkampfwerbung für die Partei der Grünen, vor der wichtigen Landtagswahl in Bayern, betreibt. Da gilt es, den schönen, warmen Sommer, für ihre Manipulation auszunutzen. Dafür wird eine vermeintliche Schreckensmeldung nach der anderen herangezogen / gesendet und sogar, wie in ZDF-Heute am 02.08.2018, die überführte Wetterdatenfälschungsagentur NOAA (die amerikanische Wetterbehörde) als Untermauerung herangezogen. Wer solches macht, der stellt sich mit überführten Fälschern auf ein und dieselbe Stufe. Soll der Autor das Zentrale Desinformations-Fernsehen (ZDF) jetzt Zentrales Fälschungs-Fernsehen (ZFF) nennen? Dann aber bitte auch die Kürzel entsprechend anpassen, meine sehr verehrten Damen und Herren, beim (noch) ZDF. Das derzeit warme Wetter, sowie die starken Wechsel in den Temperaturen, hat der Autor übrigens in 2011 vorhergesagt. Dazu später mehr.

Der schöne warme Sommer und dessen „Auswirkungen“, den jüngst BILD, wie folgt beschreibt, soll ein Beweis für die angebliche, menschengemachte Erwärmung sein:

Abb.2: BILD-Kolumnist Heinz Buschkowsky am 02.08.2018 in BILD

Dazu sein Text:

Ich gehöre zu den Bösen, denn mir macht Grillen Spaß. Und nun wird mir eingeredet, dass ich damit schuld am Klimawandel bin.

Weil ich Steak mag und an lauen Sommerabenden gerne auf der Terrasse den Grill anwerfe, werden Rinder gezüchtet. Die rülpsen hin und wieder und stoßen dabei Methangas aus. – Doch damit nicht genug! Ein Kilo Rindfleisch steht für 28 Kilo Treibhausgas. Alles schlecht fürs Klima, heißt es…

Wir haben bisher einen knackig warmen und sonnigen Sommer. Nach Jahren unangenehmer Kühle macht der Urlaub an Nord- und Ostsee wieder einmal richtig Laune. Doch was wir Normalmenschen durchaus als Klasse-Sommer empfinden, ist angeblich der Niedergang des Planeten. So predigen es uns jetzt sich selbst so empfindende Experten.

Doch bin ich wirklich ein Klima-Killer, weil ich so gern Fleisch grille?

Nach Erklär-Demokratie und Belehr-Rechtsstaat kommt eine neue Facette der Volkshochschulpolitik als Moralimperialismus um die Ecke: die Veggie-Jünger!

Also früher war am Klimawandel ja die Atombombe schuld. Das war einfach. Danach kamen die Autos und die alten Glühbirnen. Schon schwieriger. Dass es jetzt aber mein Kotelett sein soll – kaum noch zu verstehen…

Ich bin weder Forscher noch Wissenschaftler. Aber irgendwie immer schuld. Sie auch, lieber Leser, und meine grillenden Nachbarn natürlich ebenso.

Wenn es doch bloß nicht so viele scheinbar oberkluge Menschen gäbe. Die Autohasser, die Flugzeug-Gegner, die Sozialgerechten, die Weltbürger und die Allesversteher.

Und es wird immer verrückter: Journalisten, die seit Kurzem den veganen Lebens-wandel für sich entdeckt haben, wollen keine Steuern mehr zahlen, von denen Bauern profitieren, die Kühe züchten.

Nur, weil sie uns Grillern Steak liefern.

Eine verrückte Welt!

Das ist fast so crazy wie die Beschimpfung derjenigen, die mit ihrem Geld Wohnungen bauen, damit Menschen ein Dach über dem Kopf haben.

Jetzt mal ehrlich: Es kann doch einfach nicht sein, dass man als ganz normaler Mensch für den Satz: „Was für ein schöner Sommer, heute Abend werfe ich ein Steak auf den Grill“ von den selbst ernannten Weltverbesserern gegrillt wird.

„Weltverbesserer“! In der Tat und hier ist z.B. eine, die eine andere Landwirtschaft, den Diesel und dann den Verbrenner und am besten, gleich den ganzen individuellen Fahrzeugbesitz abschaffen will (Abb.3).

Abb.3: „Weltverbesserer“, Grünen-Chefin Annalena Baerbock, in ZDH-Heute 19:00 Uhr am 30.07.2018, als sie gerade von sich gibt, dass sie eine andere Form der Landwirtschaft fordert:„…Eine andere Form der Landwirtschaft“.

Den „Weltverbesserern“, denen mit Hilfe des ZDF und des ZDF-Fernsehrates offensichtlich der Weg zur Machtergreifung geebnet werden soll. Mit Stalin hatte die Menschheit schon einmal eine „andere Form der Landwirtschaft“. Dieser fielen 30 – 50 Millionen Menschen zum Opfer. Stalin war auch so ein „Weltverbesserer“. Wir hatten auch mal so einen. Im Osten noch gar nicht so lange her. Im Westen so an die 80 Jahre.

Bei der Vorsitzenden des Fernsehrates, Frau Marlehn Thieme (hier) nicht wirklich verwunderlich, dass den heutigen „Weltverbesserern“ der Weg zur Machtergreifung geebnet werden soll. Siehe auch den Beitrag des Autors „Hat die Deutsche Umwelthilfe (DUH) das ZDF übernommen?“ hier.

Da war im ZDF am 02.08. zu vernehmen, dass laut der Wetterdatenfälschungsagentur NOAA, die letzten 4 Jahre die wärmsten seit 150 Jahren sind. Was es mit den Wetterdaten und den Verlautbarungen der amerikanischen Wetterbehörde oder besser gesagt, der Wetterdatenfälschungsagentur auf sich hat, hier oder hier. Während sich die beiden v.g. Links mit den Fälschungen der NOAA in 2015 beschäftigen, berichtete EIKE über die Fälschungen der NOAA in 2018. Also über den Wettertemperaturdatensatz 2017, den das ZDF als Inhalt seiner Falschmeldungen versendete, um dramatisieren und den Grünen letztendlich Stimmung und damit Wählerstimmen zuzutreiben. Abb.4, 5 und 6 sind Auszüge aus unserem EIKE-Artikel (hier).

Abb.4 zeigt, wie die Fälschungswetterdatenagentur NOAA, mittels Datenmanipulation, die Temperaturen künstlich in die Höhe treibt. Deutlich zu sehen, mit zunehmender Geschwindigkeit.

Abb.5 zeigt, wie dreist die NOAA in jüngster Zeit Datenfälschung betreibt. Dies, weil die sog. Klimamodelle immer mehr von den tatsächlich gemessenen Temperaturen abweichen. Daher hat man sich bei der NOAA offensichtlich dazu entschlossen, die gemessenene Daten einfach zu fälschen und nach oben zu „justieren“. Die Fälschung beträgt für 2017 ganze 2°C!!

Abb.6. Damit die Temperaturen mit der abstrusen Behauptung, eines auf Treibhausgasen basierten Temperaturanstiegs, zusammen passen, wird die „Justierung“ der Wettertemperaturdaten immer dreister. Die Abbildung zeigt die Temperaturfälschungen in Abhängigkeit des (angeblichen) atmosphärischen CO2-Gehalts.

Nun, die amerikanische Wetterbehörde NOAA muss sehen, wo sie bleibt. Da ihr jüngst massiv die Gelder gekürzt wurden (hier), sucht sie dem Mainstream wohl „gut zu gefallen“, um ihre finanzielle Tristesse zu mildern. Dass sich das ZDF auf eine Stufe mit Betrügern und Fälschern stellt ist sehr aufschlussreich für die Glaubwürdigkeit des ZDF. Die Glaubwürdigkeit als Nachrichtensender.

Übrigens haben die Temperaturdatenfälschungen der NOAA eine lange Tradition und gehen über das Jahr 2015 und heute hinaus, z.B. hier. Warum es derzeit in Europa vglw. so warm ist, liegt natürlich keineswegs an irgendeinem, vom Menschen gemachten Klimawandel, basierend auf sog. Treibhausgasen und deren Verursacher, wie Autos, Kraftwerke und, natürlich uns Menschen*, sondern am Polarfrontjet, kurz PFJ, der unser Wettergeschehen steuert, Abb.7.

*Mit jedem Atemzug atmen wir aufgrund unserer biologischen Vorgänge die 150-fache (!!) Menge an CO2 aus, als die, die wir zuvor eingeatmet hatten. Der Autor ist mal gespannt, bis wann die „Weltverbesserer“ uns das Atmen, den Sport, unsere Kinder verbieten wollen! Es „lebe“ die Verbotspartei. Die uns alle Freuden verbieten will (siehe auch den v.g. BILD-Artikel). Das hatten Ost und West auch schon mal.

Abb.7,Quelle, zeigt oben blau eingefärbt (je nach Windgeschwindigkeit) den PFJ. Darunter den Teil eines anderen globalen Windsystems, des Subtropenjetstreams, Ende Juli 2018 (26.07.).

Der Jetstream bildet sich aufgrund von Druckunterschieden polarer Kaltluft und äquatorialer Warmluft (Abb.9). Angetrieben wird er mittelbar und unmittelbar durch die Sonne. In den Regionen der stärksten Luftdruckunterschiede, in 8 – 16 km-Höhe bilden sich starke Winde aus, die durch die Corioliskraft auf der Nordhalbkugel nach rechts und auf der Südhalbkugel nach links abgelenkt werden. Je nach vorherrschenden Druckunterschieden beginnt der Jetstream stark oder weniger stark zu mäandrieren, was durch die unterschiedliche Reibung an der Erdoberfläche verstärkt wird. Er hat eine typische Breite von 100 km – 200 km und ist an der Tropopause am stärksten. Diese Mäander unterschiedlicher Wellenlänge weisen eine von James Clark Rossby entdeckte Wellen-Gesetzmäßigkeit auf. Daher werden diese Wellen „Rossby-Welle“ (Abb.8) genannt. In dieses Band strömt sowohl vom Pol kommende Kaltluft als auch vom Äquator einfließende Warmluft. Die beiden Luftmassen reagieren miteinander. Dabei entstehen ausgesprochen hohe Windgeschwindigkeiten aufgrund des großen Temperatur- und Druckgradienten. Der Jetstream bekam seinen Namen aufgrund seiner konstant hohen Windgeschwindigkeiten von 200 – 300 km/h. Vereinzelt wurden Windspitzen von bis zu 550 km/h gemessen.

Abb.8, Quelle. Der oben beschriebene Antrieb der Wärmepumpe (vom Äquator zum Pol) und die damit verbundenen Druckunterschiede basieren auf der unterschiedlichen Sonneneinstrahlung am Äquator und an den Polen, welche durch die Lage der Erdachse und dem Breitengrad, also dem Winkel der Sonneneinstrahlung, verursacht wird. Hierdurch bedingt ist auch die Wärmeabstrahlung von der Erde, die die Luftmassen ebenfalls antreibt, nicht gleichmäßig verteilt.

Abb.9 zeigt, dass die Erde in den Tropen mehr Energie aufnimmt, als sie abgibt und in den polaren Gebieten mehr Energie abgibt als aufnimmt. Deswegen muss es einen Energieaustausch zwischen den Tropen und den Polen geben, der das globale Wettergeschehen antreibt.

Abb.9, Quelle. Die Abbildung zeigt die Energieverteilung der eintreffenden Sonnen- und austretenden Erdstrahlung in Abhängigkeit zur geographischen Breite. Die Tropen sind Wärmeabsorber und die Polgebiete Emittenten. Damit sich die Tropen nicht ständig aufheizen, muss als Ausgleich Energie zu den Polen fließen. Dies ist der grundsätzliche Antrieb für das Wetter.

Der Jetstream (PFJ) trennt dabei die Kaltluft aus dem Norden von der Warmluft aus dem Süden. Die kalte Luft aus dem Norden kann diese Barriere nicht überwinden. Dies ist dem 2. Hauptsatz der Thermodynamik geschuldet. Da Luft / Wind nichts anderes als Energie ist (dies wird bei Stürmen besonders deutlich), kann Energie geringerer Intensität (kalte Luft) nicht von selbst Energie höherer Intensität überbrücken. Der Jet wirkt wie eine imaginäre Mauer, die die kalte Luft nicht überbrücken kann (Abb.10). Die warme Luft gleitet auf diese Kaltluft auf, was zu Hebung und damit Niederschlägen führt. Die Kaltluft wird bodennah nach Süden geführt und erwärmt sich dabei.

Abb.10, Quelle: meteomedia. Die Abbildung zeigt den Jet-Stream mit Warm- und Kaltluft, für die er als trennende Barriere wirkt. Zurück zur Abbildung 7.

Abb.11 zeigt Abb.7 und wie der PFJ die warme Mittelmeerluft ungehindert bis nach Nordschweden steuert und dort gleiche Klimabedingungen wie am Mittelmeer mit sich bringt/brachte.

Noch „extremer“ sieht das Bild 2 Tage später aus, Abb.12.

Abb.12, Quelle wie Abb.7 von Ende Juli 2018, zeigt, dass die mediterrane Warmluft vom PFJ ungehindert bis in die Polargebiete gesteuert wird. Der PFJ mäandriert in diesem Falle recht stark.

Was also nichts anderes ist als angewandte Physik, wird von Personen, die Unwissenheit für ihre politischen Ziele missbrauchen, als Schreckgespenst einer sich anbahnenden menschengemachten Erwärmung missbraucht und von dümmlichen Journalisten eines noch dümmlicheren oder besser unverantwortlichen Senders zur besten Sendezeit einer staunenden, manipulierten Öffentlichkeit unterbreitet.

Abb.13, Quelle wie Abb.7, zeigt beiderseits des mäandrierenden PFJ Kalt- bzw. Warmluft.

Dass es im Süden, z.B. Spanien und Portugal noch heißer ist als bei uns, liegt zum einen an der Subsolaren Zone der Sonne (Abb.14), sowie am Abkühlungsgesetz nach Newton.

Abb.14, Quelle, zeigt die Lage der subsolaren Zone (Sonne steht senkrecht am Firmament) zur Obligität und die Abbildung rechts, ihre tatsächliche Wanderung über das Jahr (Quelle). Je mehr die Sonnenstrahlen im senkrechten Winkel zur Erdoberfläche auftreten, umso höher ist ihre Energieabgabe auf die Erde. Denn die Strahlungsdichte, die ein Ort erhält, ist abhängig vom Azimutwinkel, sowie vom Polarwinkel. Daher ist es im Süden,bei gleicher geographischer Höhe, auch im Mittel stets wärmer als in nördlichen Gebieten.

Weiter verlieren erwärmte Massen nach dem Abkühlungsgesetz nach Newton, über die Zeit ihre gespeicherte Energie und geben diese auf ihrem Weg in nördlichere Gebiete ab, was dem Temperaturausgleich eines (wärmeren) Körpers, hier Luftmassen, gegenüber seiner Umgebung geschuldet ist.

Unseren Lesern ist sicherlich bereits aufgefallen, das der PFJ, der oftmals genau über Deutschland verläuft und daher für unser wechselhaftes Klima weitgehend verantwortlich ist, aktuell sehr weit nördlich verläuft, so dass sich die warmen Luftmassen aus dem Süden bis weit nach Skandinavien ausbreiten können. Zuletzt war dies im sog. Jahrhundertsommer 2003 der Fall, als der Hauptsonnenzyklus, der im Mittel 208-jährige de Vries-Suess-Zyklus sein Maximum hatte und Polarlichter bis nach Deutschland zu sichten waren, hier oder hier. Nun werden hoffentlich die Treibhausgasbefürworter nicht sagen wollen, die Polarlichter wären auf die erhöhte CO2-Konzentration der Luft oder den Diesel zurückzuführen. Aber, wer weiß, vor Klamauk und Comedy ist man bei denen nie sicher. Siehe die vielen ZDF-Beiträge, die der Autor in seinen jüngsten Artikeln ansprach.

Abb.15, Quelle, zeigt den PFJ im Sommer 2003, dem sog. Jahrhundertsommer und im Vergleich die Lage des PFJ in einem „normalen“ Sommer. Gut zu sehen, dass der PFJ in 2003 ähnlich weit im Norden verlief wie 2018 und dadurch lange warme Luft aus dem Mittelmeerraum zu uns gelangte.

Die Lage des PFJ ist dabei abhängig von der vorhandenen Energie in der Atmosphäre. Viel Energie weit im Norden, wenig Energie weiter im Süden, vgl. mit Abb.16.

Abb.16, Quelle: British Met Office, zeigt die ‚typische‘ Lage des PFJ im Sommer und dazu im Vergleich, im Winter. Im Winter ist seine Lage deutlich weiter im Süden.

In 2003 hatte der Hauptsonnenzyklus, der im Mittel 208 jährige de Vries-Suess-Zyklus, sein Maximum und durch die hohe Sonnenaktivität gelangte viel Energie in der Atmosphäre. Aber jetzt haben wir eine vergleichbar geringe solare Aktivität. Der Hauptsonnenzyklus ist nach wie vor hoch, was für diesen Effekt verantwortlich ist, über den EIKE berichtete: „Ein großflächiges Phänomen auf dem Sonnenäquator sendet derzeit einen ungeheuer starken Strom an geladenen Teilchen ins Weltall… und erwärmt die Nordpolregion. (hier).

Das diese aktuelle Beschreibung zutreffend ist und für die vglw. hohen Temperaturen in den Polregionen der Nordhalbkugel verantwortlich ist, hatte der Autor bereits 2011 in seiner 8-teiligen EIKE-Reihe „Dynamisches Sonnensystem – Die tatsächlichen Hintergründe des Klimawandels“ dargelegt, und zwar im Teil 4b Kurzzusammenfassung:

Der Bz-Komponente des IPF (Interplanetary Mangnetic Field), ein Indikator für die magnetische Aktivität der Sonne, sowie deren Ursache, die Heliosphärische Stromschicht: HCS = Heliospheric Current Sheet) kommt dabei eine besondere Bedeutung zu, da diese Komponente mit dem Erdmagnetfeld am stärksten wechselwirkt. So sind Polarlichter, die ein direkt beobachtbares Zeichen starker Sonnenaktivität sind, umso wahrscheinlicher, je stärker das IPF und je negativer deren Komponente, die Bz ist. Dies hängt damit zusammen, dass südlich (negativ) gerichtete Magnetfelder des IPF, die antiparallel zu den Magnetfeldlinien des Erdmagnetfeldes verlaufen, das Magnetfeld der Erde schwächen, so dass es dabei zu einem magnetischen Kurzschluss kommt (Verschmelzen der Feldlinien). Das magn. Schutzschild der Erde ist dann „durchlöchert“ und geladene Teilchen können bis in niedere Breiten in tiefere Schichten der Erdatmosphäre gelangen. Nach Untersuchungen der NASA gelangen bis zu 20-mal mehr geladene Teilchen dann in die unteren Atmosphärenschichten.

Bekanntlich sind die Auswirkungen der Teilchenströme in den Polregionen am größten, weil dort die magnetischen Feldlinien aus(ein)fließen. Daher liegt es nahe, zu untersuchen, inwieweit dies Auswirkungen auf die dortigen Klimaparameter hat, wenn berücksichtigt wird, dass geladene Atmosphärenteilchen (Svensmark-Effekt) Einfluss auf das Wetter und damit auf die Temperaturen haben.

Abb.17, (Quelle): Zu sehen sind jeweils die vertikale (Z) Komponente des Erdmagnetfeldes. Dieses steht in unmittelbarem Zusammenhang mit dem Interplanetaren Magnetfeld. Gewählt wurden zwei Punkte, die sich gegenüberstehen (rotes und grünes Kreuz) und deren Resultierende nahe dem magnetischen Nordpol liegt (roter Kurvenverlauf). Der Temperaturgang der arktischen Temperaturen (rote Zeitreihe) stimmt exakt mit der magnetischen Aktivität und damit mit der Sonnenaktivität überein.

Antiparallele Ausrichtung der IPF-Feldlinien führen zu einer Schwächung des Erdmagnetfeldes, wodurch mehr geladene Teilchen in die unteren Atmosphärenschichten gelangen. Nun ist das solare Magnetfeld kein Dipol und die Erde nicht permanent im Bereich einer Polarität, insbesondere nicht, wenn sich die Aktivität der Sonne erhöht. Bei ruhiger Sonne (Schwabe-Zyklus = geringe Sonnenfleckenaktivität, wie derzeit) gilt indes das obige Polarisationsmuster.

Abb.18, Quelle, zeigt vereinfacht die Wechselwirkung des IPF mit dem Erdmagnetfeld (weiße Pfeile) und den Verlauf der Feldlinien im solaren Minimum (wie derzeit). Darunter sind die globalen Temperaturanomalien in der Fläche für den Zeitraum 12/1978 – 11/2006 zu sehen. Am magnetischen Nordpol (Kreis), wo die Feldlinien und somit die geladenen Partikel einfließen, kommt es zu einer Temperaturerhöhung und am Südpol, wo die Feldlinien heraustreten, also keine Partikel einfließen, kommt es zu einer Temperaturabnahme.

Soweit der kleine Exkurs solarer Einflüsse auf unser Klimageschehen. Was aber bewirkt derzeit die hohe Lage des PFJ, vergleichbar zu 2003, wo doch derzeit die solare Aktivität im bekanntesten solaren Zyklus, dem Sonnenfleckenzyklus oder Schwabe-Zyklus sein Minimum erreicht hat? Die Antwort ist in der im Erdsystem gespeicherten solaren Aktivität zu suchen und zwar im Wasser. Jeder kennt die Vorzüge einer Warmwasserheizung und kennt deren Prinzip, das Wasser Wärme gut und lange speichern kann. Daher sehen wir uns die beiden Parameter an, die für die Wassertemperaturen der Nordhalbkugel stehen:

  • Die AMO (Atlantic Multidecadal Oscillation) für den Nordatlantik und
  • Die PDO (Pacific Decadal Oscillation) für den Nordpazifik

Üblicherweise verlaufen beide gegensätzlich. D.h. Ist die AMO positiv, also warm, ist die PDO negativ, also kalt. Nicht so derzeit, wie Abb.19 zeigt.

Abb.19, Quelle zeigt die AMO und PDO in zeitlich gemeinsamer Ausrichtung. Derzeit ist sowohl die AMO, als auch die PDO deutlich positiv (rote Ovale). Da Luftmassen und Wassermassen Trägheitssysteme sind, werden die gegenseitigen Wechselbeziehungen nicht unmittelbar, sondern zeitverzögert wirksam.

Abb.19 zeigt, dass derzeit die Energieabgabe aus der positiven AMO, sowie der positiven PDO an die Atmosphäre, den PFJ weit in den Norden schiebt, wie seinerzeit 2003 dies die Sonnenaktivität direkt verursachte.

Das ZDF berichtete am 03.08.2018 in Heute 19:00 Uhr immerhin, dass für das derzeitige Wetter in Europa der PFJ verantwortlich ist und dass aufgrund der warmen Polregionen und dadurch geringerer Temperaturgegensätze mit warmen südlichen Regionen der PFJ schwächer wird. Der ZDF Supermeteorologe, Herr Terli, kam anschließend zu Wort. Sie wissen, dass ist der Meteorologe, der nicht einmal das Wetter für den nächsten Tag richtig vorhersagen kann, dafür aber vom Klimawandel schwadroniert. Der Autor berichtete darüber hier. Und Herr Terli blieb sich auch diesmal treu: „Das sagen Klimawissenschaftler ja schon lange und das ist auf den Klimawandel zurückzuführen und genauso eine Situation hat sich seit April über Europa eingestellt.“

Fangen wir mit dem Schluss an. „…und genauso eine Situation hat sich seit April über Europa eingestellt.“

„…begann eine Trockenphase, wie sie Mitteleuropa seit Menschengedenken nicht erlebt hat… Elf Monate fiel kaum Niederschlag, die Forscher sprechen von einer „Megadürre“. Das Jahr brach alle Rekorde.“ Nein, die Rede ist nicht von 2018, sondern dem Jahrhundertdürrejahr 1540 hier. Nach Herrn Terli war dann diese Trockenheit sicherlich auch vom Menschen verursacht. Womöglich sind die damals schon zu viel mit ihren Dieselfahrzeugen herumgefahren. Schon dieses Beispiel zeigt, dass Herr Terli einmal mehr blühenden Unsinn verzapft hat. Aber sehen wir weiter. „Das sagen Klimawissenschaftler ja schon lange und das ist auf den Klimawandel zurückzuführen“.

Nun, die sog. (selbsternannten) Klimawissenschaftler – diesen Studiengang gibt es nicht, weil das Wort in sich bereits Nonsens ist. Was soll das sein? Mittelwertforscher. Denn Klima ist nichts anderes als der Mittelwert des Wetters. Per Definition, der Mittelwert der letzten 30 Jahre. …Die sog. (selbsternannten) Klimawissenschaftler sagen viel, wenn der Tag lang ist. Meist blühenden Unsinn oder schlicht dummes Zeug, wie Herr Terli oder jüngst Herr Prof. Dr. Georg Teutsch (hier)*, bzw. Gegensätzliches, sowie man es gerade braucht. So sagen die Mittelwertforscher – Klimaforscher klingt doch viel hübscher – auch, dass durch den Menschen und die böse Industrie und natürlich den Diesel – wieso ist der nicht auch für Erdbeben verantwortlich – das Klima extremer wird und mehr Stürme zu verzeichnen sind.

* Was für ein dummes Zeug Herr Prof. Dr. Teutsch, ein weiterer Mainstream-Guru, im obigen Artikel (Link) von sich gegeben hat, wird der Autor gleich zeigen.

Nun, Stürme oder Orkane wie Kyrill gehen stets mit einem starken PFJ, also hohen Windgeschwindigkeiten, einher. Also was denn nun, ein starker PFJ wegen der vermeintlichen Mehrzahl an Stürmen oder doch lieber ein schwacher PFJ, wegen der hohen Polartemperaturen und dem geringeren Temperaturgefälle. Die Klimaforscher kommen dem Autor vor wie der Lottospieler, der alle 49 Zahlen ankreuzt, zur Lottostelle geht, um dort seinen Tippschein abzugeben, um anschließend schreien zu können: „Ich hab sechs Richtige im Lotto“ (Abb.20).

Abb.20: Lottoschein eines Klimaforschers. Alles enthalten. Man will ja schließlich 6 Richtige heraus picken können.

Das ZDF und die Klimaforscher versuchen die jetzigen Wetterverhältnisse als Beweis ihrer Modelle und Vorhersagen zu nutzen. Wie war das doch nochmals. Der PFJ sei schwach, wegen des, durch den Klimawandel verursachten, geringen Temperaturgefälles zwischen den Polargebieten und den südlicheren Regionen. Schauen wir uns dazu Abb.21 an.

Abb.21, Quelle, zeigt sowohl den nördlichen, als auch den südlichen PFJ. In der Tat ist der PFJ über Europa sehr schwach. Die Abbildung zeigt die Windgeschwindigkeiten. Blau geringe, rot/violett hohe Windgeschwindigkeiten.

Europa ist bekanntlich nur ein kleiner Teil der Welt. Betrachten wir den pazifischen und asiatischen Teil des PFJ. Dort ist der PFJ alles andere als schwach. Obwohl da doch auch Polargebiete angrenzen. Sie sehen, eine weitere Aussage der Klimawissenschaftler, die blühender Unsinn ist. Dies wird weiter südlich noch deutlicher, wenn man sich den südlichen PFJ betrachtet. Für diese Polargebiete gilt der o.g. Satz von Herrn Terli wohl nicht. Der Klimawandel wirkt in der Antarktis dann wohl nicht.

Klimawissenschaftler haben denn mit Wissenschaft nichts zu tun. Sie betreiben einfach nur unlautere Effekthascherei und versuchen, mit unseriösen Medienanstalten, aktuelle Wettersituationen für ihre Zwecke auszuschlachten, um die Menschen in unserem Land, für eigene und für politische Richtungen zu manipulieren. Solche Gruppierungen nennt man Scharlatane oder Rattenfänger. Dies beweist z.B. Abb.22.

Abb.22, Quelle, zeigt deutlich, dass außerhalb des PFJ sowohl auf der warmen als auch auf der kalten Seite Trockenheit herrscht. Dort fehlt die dynamische Hebung im Bereich der Wellen des PFJ (von lokalen Gewittersystemen im Bereich der Warmluft und Schauern in der Kaltluft mal abgesehen).

Das gegenwärtige Wettergeschehen für die derzeitige, hohe Lage des JET ist also „normal“. Indes versuchen Scharlatane mittels Mediengewalt uns einhämmern zu wollen, unser Wetter wäre abnormal und wir tragen die Schuld dafür, was totaler Unsinn ist.

Eingangs erwähnte der Autor, dass er bereits 2011 die derzeitigen Wetterereignisse vorausgesagt habe. Dies in seiner 8-teiligen EIKE-Reihe „Dynamisches Sonnensystem – Die tatsächlichen Hintergründe des Klimawandels“. Dort im Teil 8 ist u.a. die folgende Abbildung zu sehen:

Abb.23, Quelle, zeigt den Temperaturgang an der DWD-Temperatur-Referenzmessstation Hohenpeißenberg von 1781-1995 nach Fricke 1997. Die rote Linie kennzeichnet das vorletzte Maximum des Hauptsonnenzyklus um das Jahr 1797. Hier sind bis ca. 30 Jahre nach dem Hauptsonnenzyklus die stärksten Jahresschwankungen der Temperatur zu sehen (rote Fläche), die dann geringer werden (grüne Fläche) und nach dem Minimum im Hauptsonnenzyklus die geringsten Werte einnehmen.

Dazu hat der Autor den stärksten Temperaturausschlag in 1812 hervorgehoben. Von 1797 bis 1812 sind es 15 Jahre. Von 2003, dem letzten Maximum bis 2018 sind es ebenfalls 15 Jahre. Der Peak davor war 1808. Dies sind 11 Jahre. Laut Deutschem Wetterdienst war das letzte Rekordjahr 2015. Dies sind 12 Jahre. Sie sehen, die Temperaturschwankungen waren zu erwarten und sind rein natürlichen Ursprungs.

In seinem Artikel „Sommerhitze 2015 – Klimawandel oder ’normales‘ Wettergeschehen, Teil 2 hier zeigte der Autor in 2015 die folgende Abbildung. Sie zeigt deutlich, dass die Temperaturen in Deutschland heute, wie vor 200 Jahren, im Gleichklang verlaufen. Mit einer vermeintlichen menschengemachten Erwärmung hat all dies nichts zu tun, sondern ist normales Wettergeschehen, welches sich stets nach einem Hautsonnenzyklus einstellt.

Abb.24, Datenquelle: DWD. Der Autor schrieb 2015, „dass auch für 2015 im Vergleich der beiden Temperaturgänge ein „Wärmejahr“ zu erwarten ist.“ Was dann auch eingetreten ist. Drei Jahre später, das heutige Maximum der Temperaturen (vgl. mit Abb.23).

Fazit:

Das heutige Wettergeschehen gleicht weitgehend dem vor 200 Jahren im Jahr 1812. Jeweils 15 Jahre nach dem Maximum im Hauptsonnenzyklus! Diejenigen, die behaupten, die jetzige Hitzeperiode und dann 2018 (sobald die vglw. hohe Jahrestemperatur vorliegt), die vermeintliche Rekordtemperatur sind menschengemacht, sind entweder Scharlatane oder schlicht und ergreifend Dummköpfe.

Das letzte Maximum im Hauptsonnenzyklus war um 2003. Also ist davon auszugehen, dass die starken Temperaturschwankungen bis etwa 2030 anhalten werden. Mit einem menschengemachten Klimawandel hat dies alles rein gar nichts zu tun. Wir Menschen werden nun einmal keine 200 Jahre alt, um eine Schwankung im Hauptsonnenzyklus zu erleben und zu wissen, dass unser derzeitiges Wetter zur Normalität gehört. Indes versuchen Scharlatane, im Verbund mit einer dümmlichen Journalistenschar, bzw. verantwortungslosen Medien, wie dem ZDF, dies für ihre Zwecke, zum Schaden unseres Landes und seiner Mitmenschen, zu missbrauchen. Insofern haben Clown-Petra und Lotto-Terli ihren Platz bereits gefunden. Anderen, wie Herrn Prof. Dr. Georg Teutsch, ist offenbar wirklich nicht zu helfen. Versteht er doch offensichtlich so viel von Physik und deren Vorgängen in der Atmosphäre wie ein Pinguin vom Fliegen.

Raimund Leistenschneider – EIKE