1

Wasserstoff und Kernenergie

 Heute werden über 95% aus fossilen Energieträgern – hauptsächlich aus Erdgas durch Dampfreformierung – und knapp 5% über Elektrolyse als Nebenprodukt z. B. bei der Chlor-Elektrolyse gewonnen. Nachdem sich nun auch bei „Energiewendern“ die Erkenntnis rumspricht, daß man für die Stromproduktion durch Windmühlen Wind benötigt und bei der Photovoltaik zumindest Tageslicht, kommt man auf die Schnapsidee Wasserstoff als Energieträger im großen Maßstab einzusetzen. Die neuen Zauberwörter der Schlangenölverkäufer sind „Wasserstoffwirtschaft“ und „Sektorenkopplung“: Man will nicht nur elektrische Energie während der Dunkelflauten aus Wasserstoff herstellen, sondern ihn auch als Kraftstoff, zur Gebäudeheizung und für alle möglichen industriellen Anwendungen einsetzen. Auf solch eine Kopfgeburt kann nur einer kommen, für den Thermodynamik lediglich ein Wort mir 13 Buchstaben ist.

Hans im Glück

Wasserstoff kommt in der Natur praktisch nur in chemischen Verbindungen (Wasser H2 O, Erdgas CH4 usw.) vor. Diese müssen erstmal geknackt werden um Wasserstoff zu gewinnen. Dazu ist viel Energie nötig. Will man Wasser mittels Elektrolyse zerlegen, benötigt man etwa 4,4 kWh pro Normkubikmeter Wasserstoffgas. Verbrennt man diesen einen Normkubikmeter wieder, kann man nur 3,0 kWh (unterer Heizwert) zurückgewinnen. Geschieht dies in einem modernen Kombikraftwerk (Wirkungsgrad 60%) werden daraus nur 1,8 kWh elektrische Energie zurückgewonnen. Wohlgemerkt, hier wurde noch kein einziger Kubikmeter transportiert oder gespeichert. Beides ist – ob verdichtet oder verflüssigt – nur mit beträchtlichem Energieaufwand möglich. Wie man es auch dreht und wendet, in der Praxis bekommt man nur rund 1/3 zurück – oder anders ausgedrückt haben sich die Stromkosten (ohne jede Investition für die Elektrolyse) schon allein wegen der Umwandlungsverluste verdreifacht.

Man hat uns ja inzwischen beigebracht, daß der Wind – wie schon vorher die Sonne – keine Rechnung schickt. Gleichwohl sind gewaltige Investitionen in die Errichtung von Windparks notwendig. Hinzu kommen noch Betriebs- und Wartungskosten, die ebenfalls nicht gering sind, wie man heute gelernt hat. Alle Kosten müssen jedenfalls durch die Stromerlöse und Subventionen wieder eingebracht werden. Unter Grundlast in einem Netz versteht man die kleinste Leistung die immer anliegt – 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche. Will man die Grundlast durch Windmühlen abdecken, braucht man dafür etwa die 8–9 fache installierte Leistung. Der Grund ist trivial: Wenn kein Wind weht, wird auch kein Strom produziert, egal wie viele Windmühlen man gebaut hat! Will man in schwachen Zeiten zu füttern, muß man die erforderliche Menge elektrischer Energie vorher produziert haben. In 2019 betrug die Arbeitsausnutzung der Windmühlen in Deutschland 28% (installierte Leistung 53,912 GW, Stromproduktion 131,8 TWh). Leider muß man die hierfür produzierte Energie speichern und bekommt über den Weg Wasserstoff nur etwa 1/3 zurück (siehe oben). Hinzu kommen selbstverständlich noch die Investitionen für die Elektrolyse, die Speicher und das Backup-Kraftwerk. Man könnte es auch anders formulieren: Wer den Menschen vorgaukelt, es wäre eine (wirtschaftliche) Stromversorgung nur mit Wind und Sonne möglich, der lügt. Es ist deshalb kein Zufall, daß alle einschlägigen „Energiewender*Innen“ immer von Zwangsabschaltungen – sprachlich getarnt als „Smart-Meter“ – und Konsum- und Wohlstandsverzicht – sprachlich getarnt als „Energieeffizienz“ – schwadronieren.

Transport und Speicherung

Wasserstoff ist ein Gas mit extrem geringer Dichte: Ein ganzer Kubikmeter wiegt noch nicht einmal 90 Gramm. Es muß deshalb verdichtet oder verflüssigt werden um es überhaupt transportieren und lagern zu können. Wenn man es auf 700 bar verdichtet (Industriestandard für PKW) hat es gerade mal einen Energiegehalt von 1,32 kWh/Liter. Selbst wenn man es durch Abkühlung auf -253°C verflüssigt, beträgt sein Energiegehalt gerade mal 2,34 kWh/Liter. Zum Vergleich: Benzin hat einen Energiegehalt von rund 8,7 kWh/Liter.

Selbst für den Transport in Rohrleitungen oder der Speicherung in Kavernen muß es verdichtet werden. Jede Verdichtung erfordert eine Menge elektrische Energie und ist immer mit erheblichen Verlusten verbunden. Wenn es in Pipelines strömt, entstehen ebenfalls Verluste durch Reibung. Man bevorzugt deshalb für sehr lange Strecken eine Verflüssigung und Tankschiffe. Allerdings werden für die Verflüssigung von Wasserstoff allein rund 35% seiner Energie benötigt. Spätestens hier sollte der geneigte Leser verstehen, warum wir uns in einer Welt von Mineralölen und Erdgas bewegen. Oder anders ausgedrückt, welche brutalen Konsequenzen drohen, wenn wir alle Fahrzeuge auf Wasserstoff umstellen wollen. Das Gerede von „Sektorkopplung“ (Strom aus Wind und Sonne wird benutzt um Kraftstoffe und andere Energieträger herzustellen) ist nur ein weiteres Neusprechwort für „Mobilitätsverzicht“. Ganz davon zu schweigen, daß Deutschland viel zu klein ist, um es mit der erforderlichen Anzahl von Windmühlen zupflastern zu können. Bahnt sich hier schon wieder das „Volk ohne Raum“ an?

Wasserstoff durch Kernenergie

Hat man erst einmal die Konsequenzen des „Grünen Wasserstoffs“ verstanden, ist die Produktion durch vorhandene Druckwasserreaktoren nicht mehr so abwegig. Immer unter der Voraussetzung, man lehnt die Produktion aus fossilen Energieträgern ab. Das erste Argument liefert die Arbeitsausnutzung (Kernkraftwerk 90%, Windmühlen in Deutschland 28%) oder mit anderen Worten, wie viel Wasserstoff man mit einer gegebenen Anlage produzieren kann. Das zweite Argument sind die Energiekosten. Wärmeenergie ist immer billiger als elektrische Energie. Dies ist der Grund, warum heute rund 95% des Wasserstoffs aus Erdgas hergestellt werden. Aber auch bei der Elektrolyse kann man durch erhöhte Temperaturen elektrische Energie einsparen. Bei einem Kraftwerk ist die Auskopplung von Wärme kein Problem. Der Anbau an konventionelle Kernkraftwerke ist hier nur der erste Schritt. Kommen (später) Reaktoren mit höheren Betriebstemperaturen zum Einsatz, wird der Vorteil noch gravierender. In fernerer Zukunft könnten Hochtemperaturreaktoren sogar den Weg über chemische Verfahren (z. B. Jod-Schwefelsäure) gehen.

Das U.S. Department of Energy (DOE) fördert eine Dampf-Elektrolyse-Anlage an einem Kernkraftwerk (wahrscheinlich Prairie Island Nuclear Generating Station von Xcel Energy) in USA mit $13,8 Millionen. Xcel Energy verfügt über einen hohen Anteil von Windenergie mit dem entsprechend stark schwankenden Angebot. Eine Fragestellung soll deshalb sein, ob man Energie aus dem Reaktor auskoppeln kann, ohne diesen bei Windspitzen abregeln zu müssen. Dies wäre damit die erste unmittelbare Kopplung von Wind- und Kernenergie bei einem Versorger. Böse Zungen könnten auch sagen: Eine den Markt verzerrende Subvention der Windenergie soll durch Subventionen bei einem vorhandenen Kernkraftwerk geheilt werden.

Ein zweites Förderprogramm des DOE über $12,5 Millionen unterstützt die Kooperation von FuelCell Energy of Danbury mit dem Idaho National Laboratory. Ziel ist die Entwicklung von Festkörper-Elektrolyse-Zellen mit hohem Wirkungsgrad und geringen Kosten als 200 bis 500 MW Module zur Nachrüstung bei Kernkraftwerken. Es soll der Wechsel zwischen Wasserstoffherstellung und Stromproduktion demonstriert werden, um Kernkraftwerken ein zweites wirtschaftliches Standbein zu erschließen.

Ausblick

Im Jahr 2019 wurden weltweit 69 Millionen to Wasserstoff in Raffinerien und Düngemittelfabriken verbraucht. Der Markt ist also vorhanden. Allerdings wird nur sehr wenig Wasserstoff über größere Entfernungen transportiert. Wegen der bekannten Transportschwierigkeiten wird er unmittelbar in der Nähe der Verbraucher erzeugt. Es gibt allerdings bedeutende regionale Pipeline-Systeme z. B. in den USA an der Golfküste, die verschiedene Chemiezentren untereinander verbinden. In dieser Region ist ein bedeutender Ausbau für „Blauen Wasserstoff“ geplant. Dabei wird der aus den reichlich vorhandenen Erdgasvorkommen über Dampfreformierung gewonnen. Das dabei anfallende CO2 ist beileibe kein Abfall, sondern kann an die Ölproduzenten in dieser Region verkauft werden. Ein doppeltes Geschäft wird möglich: Einsparung von CO2 – Abgaben und zusätzliche Ölförderung aus bereits erschöpften Quellen. Damit ist auch klar, warum die Erdgasindustrie immer ein Förderer der „Alternativ-Energien“ war und ist. Man weiß sehr genau über die Dunkel-Flauten bescheid. Erdgas ist der Energieträger, der mit den geringsten Investitionen Backup-Kraftwerke erlaubt – jede Windmühle und jeder Sonnenkollektor bedeutet also zusätzlichen Absatz. Es gibt momentan auch kein Henne-Ei-Problem: Man kann den Absatz an Wasserstoff schnell durch Beimischung zum Erdgas steigern. Es laufen bereits Verhandlungen über neue Spezifikationen. Es scheint möglich, bis zu 20% Wasserstoff ohne große Modifikationen an den Pipelines und Verbrauchern unter mischen zu können. Auch hier wird klar, wer größtes Interesse an der Einführung von CO2 – Abgaben hat.

Der Beitrag erschien zuerst auf dem Blog des Autors hier



Stromkosten: Wenn das Wohnzimmer zur Todesfalle wird

Während die rettungslos naiven deutschen Klimajugendlichen vom „Kampf gegen das böse Fossilkapital“ schwadronieren, zimmern die Großverdiener dieser Welt längst „grüne“ Kapitalallianzen, um aus dieser Entwicklung maximalen Profit herauszuholen. So koordinierte die „Institutional Investors Group on Climate Change (IIGCC)“ unlängst einen Appell an die Staats- und Regierungschefs der Welt, in dem 631 Großinvestoren eine schnelle CO2-Bepreisung sowie das Aus für alle Kohlekraftwerke verlangten. Und für diejenigen Teile der Bevölkerung, die nichts mehr zahlen können, hat Deutschland eine spezielle Lösung parat – die Gasvergiftung in der eigenen Wohnung.

Im Rahmen ihrer Maßnahmen zur Klimarettung will die Regierung den Energieverbrauch Deutschlands drastisch reduzieren. In der ZDF-Nachrichtensendung „Heute“ vom 18.12.2019 (19.00 Uhr) wurde bekanntgegeben, dass der Energieverbrauch bis 2030 im Vergleich zu 2008 um 30 % verringert werden soll. Erreicht werden soll dies durch Verringerung des Verbrauchs der fossilen Energieträger Öl, Kohle und Gas sowie den Ausbau der „erneuerbaren“ Energien. Zu den Kosten wurde in der Sendung allerdings nichts gesagt.

Bild oben: Prof. Matthias Klingner vor der in der Sendung „Das Diesel-Desaster“ verwendeten Messapparatur (Screenshot: Autor)

Massive Preiserhöhungen zu erwarten

Diese Ankündigung bedeutet, dass auf die Bevölkerung massive Preiserhöhungen zukommen. Den größten Posten im Energieverbrauch deutscher Haushalte machen bekanntlich Heizung und Warmwasserbereitung aus – sie erreichen 85 bis 90 %, während die Elektrik vom Küchengerät und der Waschmaschine bis zur Beleuchtung und dem Fernseher nur auf 10 bis 15 % kommt. Um also 30 % einzusparen, bleibt eigentlich kaum eine andere Möglichkeit, als die Kosten für Heizung und Warmwasser drastisch zu senken – nur wie? Bei einem älteren Einfamilienhaus – und das ist ein Großteil der heute existierenden Häuser – kommen für eine komplette Außenhautdämmung samt Austausch der Fensterdichtungen und einer neuen Heizung schnell Beträge von 70.000 Euro oder noch mehr zusammen. Soviel Geld hat kaum ein Hausbesitzer mal so eben in der Hosentasche, vor allem auch, weil gerade in den älteren Gebäuden oft Rentner wohnen. Noch schlimmer sieht es für Mieter aus, denn nach der Sanierung des oft älteren Mitwohnungsbestandes sind dann Preiserhöhungen bei den Nebenkosten fällig, die mehr als nur saftig ausfallen dürften. Dabei sind die Mieten heutzutage sowieso schon so hoch, dass viele Mieter mit geringerem Einkommen sie kaum noch aufbringen können.

Strom wird zum Luxus

Zwar hat die Bunderegierung angekündigt, dass man die EEG-Umlage verringern wolle, doch kommt der Strom nach wie vor mehrheitlich aus konventionellen Kraftwerken, deren Kosten durch die CO2-Bepreisung steigen werden. Dies, die mit dem Vorschlaghammer in den Markt geprügelte Elektromobilität sowie der weiter vorangetriebene Ausbau der Stromnetze werden den Strompreis weiter ansteigen lassen. Zu erwarten sind im Schnitt 5,5 %, in einzelnen Bundesländern jedoch deutlich mehr. Der Spitzenreiter mit 12,7 % sitzt ausgerechnet im sozial schwachen Bremen. Diese Teuerungswelle trifft vor allem die Ärmsten der Armen: Hartz-IV- Empfänger, Alleinerziehende, Rentner und kinderreiche Familien. Die Folge: Immer mehr Arme werden ihre Stromrechnungen nicht mehr zahlen können. Ihnen droht dann die Sperrung ihres Zählers. 

Schon wenige Kerzen genügen, um den NO2-Gehalt der Raumluft weit über den Grenzwert zu treiben (Screenshot: Autor)

Stromsperren bedeuten ein Martyrium

Die meisten bessersituierten Bürger haben kaum eine Vorstellung davon, was eine längere Stromsperre für die Betroffenen bedeutet. Das ist nicht mit den paar gemütlichen Stunden bei Kerzenschein zu vergleichen, die viele schon mal bei Stromausfall erlebt haben. Das bedeutet nicht nur den Ausfall von Licht, Fernsehen und elektrischen Geräten vom Staubsauger bis zur Küchen- und Waschmaschine, sondern meist auch den Totalausfall von Herd, Heizung und Warmwasser, und das oft über Wochen oder gar Monate. Das heißt: Kein Licht, Waschen mit kaltem Wasser, keine frische Wäsche, kein Kochherd. Und dies betrifft nicht nur erwachsene Singles, sondern auch Familien mit kleinen Kindern. Man mag sich gar nicht vorstellen, wie eine Mutter unter solchen Umständen ein Baby durchbekommen soll. Um überhaupt etwas Wärme und Licht zu haben, um heizen zu können, bleibt diesen Menschen im Prinzip nur übrig, sich mit Kerzen, Campingkochern oder Gasheizgeräten zu behelfen. Den wenigsten Betroffenen ist dabei jedoch klar, dass sie sich damit in tödliche Gefahr begeben, denn mit den offenen Flammen holen sie sich nach einhelliger Meinung von Politik und Medien ein heimtückisches, tödliches Gas in ihre Wohnungen: NO2, auch bekannt als Stickstoffdioxid.

Noch schlimmer sind die NO2-Emissionen bei Einsatz eines zweiflammigen Gasherds. Hier wird der Grenzwert um mehr als das Dreißigfache überschritten (Screenshot: Autor)

Das Killergas NO2

Stickstoffdioxid ist nach der in Europa gesetzlich vorgeschriebenen Einstufung ein schädliches Gas, das schon in Konzentrationen ab 40 µg/Kubikmeter tödliche Wirkungen entfaltet. Diese Einschätzung findet sich in Stellungnahmen u.a. der Europäischen Umweltagentur (79.000 vorzeitige Todesfälle in 41 Ländern) sowie des Umweltbundesamtes (6.000 Todesfälle und eine Million Kranke durch Stickoxide in Deutschland). Die Deutsche Gesellschaft für Pneumologie – die Berufsvereinigung der deutschen Lungenfachärzte – befürwortet sogar eine erhebliche Absenkungdes Grenzwerts auf nur noch 20 oder 30 µg/Kubikmeter. Deutsche Gerichte halten selbst geringfügige Überschreitungen des Grenzwerts von 40 µg/Kubikmeter für einen ausreichenden Grund, Städten Fahrverbote für ältere Diesel-Fahrzeuge aufzuerlegen, und auch der Europäische Gerichtshofhat kürzlich Frankreich wegen Überschreitungen verurteilt. Es kann also kein Zweifel daran bestehen, dass NO2 amtlich als Killergas einzustufen ist und der Staat verpflichtet wäre, seine Bürger davor zu schützen. Andersherum ausgedrückt macht sich ein Staat, der es zulässt, dass Teile der Bevölkerung gezwungen werden, über längere Zeit erhöhte Mengen dieses Gases einzuatmen, der vorsätzlichen oder zumindest der fahrlässigen Körperverletzung schuldig.

 

…kommt bei den Ärmsten rücksichtslos zum Einsatz

Die Hauptquelle für NO2 sind jedoch nicht die Autos, sondern im Prinzip alle Verbrennungsprozesse von der Zigarette über die Kerze bis zum Gasherd. Und genau diesen Quellen werden diejenigen Bürger, denen der Zähler gesperrt wird, rücksichtslos ausgesetzt, wenn sie in ihrer dunklen und kalten Wohnung notgedrungen auch nur ein wenig Licht und Wärme haben wollen. Im Rahmen der Sendung „Das Diesel-Desaster“ im Ersten hat Professor Mathias Klingner vor laufender Kamera nachgewiesen, dass schon ein paar Kerzen genügen, um den NO2-Gehalt der Raumluft nach kurzer Zeit auf mehr als 140 µg/Kubikmeter ansteigen zu lassen. Das ist das 3,5-fache des bereits als gesundheitsschädlich eingestuften Grenzwertes, der für den Aufenthalt auf der Straße gilt. Will man dann gar noch eine warme Mahlzeit auf zwei Gasflammen zubereiten, so schnellt dieser Wert auf mehr als 1.300 µg/Kubikmeter und somit mehr als das dreißigfache des Grenzwerts hoch. Noch schlimmer dürften sich gasbetriebene Heizgeräte auswirken, weil diese ja nicht nur vorübergehend, sondern praktisch rund um die Uhr betrieben werden. Und die giftgeschwängerte Luft zieht auch nicht ab, weil sich gerade diese Leute hüten werden, bei kaltem Wetter die Fenster zu öffnen. Und auch sämtliche elektrisch betriebenen Lüfter von der Dunstabzugshaube bis zur Toilette funktionieren ja nicht, wenn es keinen Strom gibt.

 

Der Staat treibt Arme in die Stromkostenfalle

Diese Situation wird sich durch die Preistreiberei der Politik in den nächsten Jahren noch drastisch verschärfen. Das kann man an der Tatsache ablesen, das 2018 zwar „nur“ 296.000 Haushalten der Strom abgedreht wurde, gleichzeitig jedoch insgesamt 4,9 Millionen Haushalten eine Sperrandrohung ins Haus flatterte. Für jeden gesperrten Haushalt gibt es demnach rund 16 weitere, die jetzt schon erhebliche Probleme haben, das Geld für die Stromrechnung zusammenzukratzen. Wenn jetzt alles, was mit Energie zu tun hat, deutlich teurer wird, droht hier ein Flächenbrand. Die Politik, die wissentlich und willentlich immer mehr Menschen in diese Armutsfalle treibt, wird sich früher oder später die Frage stellen lassen müssen, wieso sie es zulässt, dass man diese Menschen damit allein lässt, dass ihr Wohnzimmer zur Gaskammer wird. Die gleiche Frage ist auch den Kirchen und ihren karitativen Einrichtungen zu stellen, die sich vehement dafür einsetzen, immer mehr Flüchtlinge nach Deutschland zu holen, während man kein Wort darüber verliert, wie die eigene Bevölkerung derartig behandelt wird.

 

Quellen

https://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/klima-gipfel-was-grosse-investoren-gegen-den-klimawandel-tun-a-1301179.html

https://www.welt.de/wirtschaft/article203646250/Strompreise-2020-steigen-im-Schnitt-um-5-5-Prozent.html

https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/energie-versorger-schalten-weniger-haushalten-den-strom-ab-a-1293336.html

https://www.rnd.de/wirtschaft/es-geht-um-billionen-euro-wie-ein-allianz-vorstand-ein-gewaltiges-klima-bundnis-schmiedete-5DDCBI7H5RBUPKAZDBFWONJLYU.html

https://www.kesselheld.de/energieverbrauch/

https://www.mdr.de/wissen/umwelt/diesel-stickoxide-toeten-menschen100.html

https://www.eea.europa.eu/publications/air-quality-in-europe-2019

https://www.aerztezeitung.de/medizin/krankheiten/asthma/article/958683/umweltbundesamt-tausende-tote-million-kranke-durch-stickoxide.html

 




Der Preis der Eitelkeiten: Erdrückende Kosten des chaotischen Wind- & Solarstrom – Teil 1 von 2

Dank Sonnenuntergang und ruhigem Wetter können und werden Wind und Sonne niemals Kohle, Gas oder Kernkraft ersetzen. Wer trotzdem an die Zukunft von Wind und Sonne glaubt, kann auch gleich mit Alice einen Ausflug in das Wunderland machen. Der Gedanke, dass tageslicht- und wetterabhängige Energiequellen eine wertschöpfende Wirtschaft auf ernsthafte Weise antreiben können, bleibt ein Stoff kindischer Fantasien.

Aber das hält die grünen Eiferer nicht auf, die oft schrill die Vorstellung vertreten, dass eine Zukunft, die zu 100% von Wind und Sonne angetrieben wird, gleich morgen beginnt. Es ist ein Konzept, bei dem die Logik und die Vernunft ausgeschlossen werden müssen, außerdem sind die Physik, Mathematik und Wirtschaft zu ignorieren.

Lesen Sie, was Francis Menton dazu geschrieben hat.

 

Die verhängnisvolle Ökonomie, ein Stromnetz mit 100% Intermittierenden Erneuerbaren einzurichten

Manhattan Contrarian, Francis Menton, 14. Juni 2019

Die Bemühungen, den Anteil der zeitweise eingespeisten Elektrizität von Wind und Sonne zu erhöhen, führen zwangsläufig zu einem starken Anstieg des Strompreises, den die Verbraucher zahlen müssen. Die Preiserhöhungen nehmen zu und beschleunigen sich sogar überproportional, wenn der Prozentsatz des aus den intermittierenden Energien erzeugten Stroms gegen 100 Prozent ansteigt. Diese Aussagen mögen widersprüchlich erscheinen, da die Brennstoffkosten für die Wind- und Sonnenerzeugung Null sind. Eine einfache Modellierung zeigt jedoch den Grund für das scheinbar kontraproduktive Ergebnis: die Notwendigkeit großer und zunehmender Mengen an kostspieligem Backup und Speicher – Dinge, die in konventionellen Systemen auf der Basis fossiler Brennstoffe überhaupt nicht benötigt werden. Und wir wissen nicht nur aus der Modellierung, dass solche Kostensteigerungen unvermeidlich sind. Wir haben auch aktuelle und wachsende Erfahrungen aus den wenigen Ländern, die versucht haben, mehr und mehr Strom aus diesen erneuerbaren Energien zu erzeugen. Diese empirische Erfahrung beweist die Wahrheit über die ansteigenden Verbraucherpreise.

Quelle EIA USA, Weltweite Strommarktpreise

In den Ländern, in denen es gelungen ist, die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energiequellen auf bis zu 30% ihrer gesamten Stromversorgung zu steigern, hat sich der Strompreis für die Verbraucher in etwa verdreifacht. Die wenigen (im Grunde experimentellen) Einflussbereiche, in denen die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien sogar noch höher war, hatten sogar noch größere Kostensteigerungen, da die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien nur in relativ geringem Umfang zunahm. Mit zunehmendem Anteil an Strom aus erneuerbaren Energien steigt der Verbraucherpreis.

Bislang ist es noch bei keinem Versorgungsgebiet – auch bei keinem begrenztem, experimentellen – gelungen, den prozentualen Anteil des Stroms aus zeitweilig erneuerbarer Energien auf Jahresbasis um weit über 50% zu steigern. Um mehr als 50% und gar 100% zu erreichen, muss der Netzbetreiber in Zeiten der Dunkelheit und Ruhe – natürlich auf die Notstromversorgung mit fossilen Brennstoffen verzichten und stattdessen auf eine Art von Stromspeicher umsteigen, zur Zeit im Gespräch: auf sehr große Batterien. Die Kosten für solche Batterien, die ausreichen, um ein Gebiet mit von Millionen von Menschen zu versorgen, sind enorm und werden schnell zu den Hauptkosten des Systems. Relativ einfache Berechnungen der Batteriekosten für ein modernes Industriegebiet im Zeitraum eines Jahres reichen aus, um zu zeigen, dass diese Kosten eine Erhöhung des Strompreises um den Faktor 15 oder 20 oder vielleicht sogar noch mehr bedeuten würden.

Die Belastung durch derartig steigende Strompreise, trifft am stärksten die armen und einkommensschwachen Menschen.

Die zunehmende Erzeugung erneuerbarer Energie führt zu einer Beschleunigung der Verbraucherpreise, da ein Stromnetz [für den Betrieb von Maschinen und Computer, aber auch für die Bewohner] rund um die Uhr mit hundertprozentiger Zuverlässigkeit betrieben werden muss. Die nicht abzuschaffende Eigenschaft eines zuverlässigen Stromnetzes, erfordert eine sehr enge Übereinstimmung zwischen angeforderter und gelieferter und Leistung in jeder Minute und sogar in Sekundenbruchteilen. Wind- und Sonnenquellen haben naturgemäß jedoch große Schwankungen der umzuwandelnden Energieformen: Windstärke und Sonneneinstrahlung, was zwangsweise große, unvorhersehbare und oft plötzliche Schwankungen der von ihnen erzeugten [korrekterweise: konvertierten] Energie bedeutet. Daher müssen in einem Netz, das große Mengen an Strom aus Wind- und Solarquellen verwendet, zusätzliche kostenintensive Elemente zum System hinzugefügt werden, um das Angebot auszugleichen und es immer an die Nachfrage anzupassen. Diese zusätzlichen Elemente bewirken die erhöhten Kosten und damit die erhöhten Verbraucherpreise:

  • In den frühen Phasen des Übergangs zu einer Erzeugung aus intermittierenden erneuerbaren Energiequellen – um beispielsweise 10% der Erzeugung aus erneuerbaren Energiequellen zu gewinnen – kann ein Netzbetreiber zunächst einfach einige Windturbinen oder Solarmodule in das System einbauen und diese dann zu akzeptieren, wenn sie mal gerade Strom abgeben. Es gibt jedoch erhebliche Zeiten, in denen kein solcher Strom zur Verfügung steht (z. B. ruhige Nächte). Daher muss die gesamte oder fast die gesamte Kapazität fossiler Brennstoffe beibehalten werden, auch wenn ein Teil davon die meiste Zeit im Leerlauf ist. Obwohl die Brennstoffkosten der erneuerbaren Energien Null sind, muss der Netzbetreiber die Betriebs- und Kapitalkosten von zwei Systemen bezahlen, [einmal der abrufbare Strom, auch im Stand-by und zusätzlich der parasitäre unzuverlässige Subventionsempfänger] im Umfang der erneuerbaren Kapazität.
  • Um den Anteil der Erzeugung aus erneuerbaren Energien auf über 10% und in den Bereich von 20 bis 30% zu bringen, werden die Wind und Sonnengeneratoren massiv ausgebaut, sodass die erneuerbare Kapazität gleich oder sogar ein Vielfaches der Spitzenleistung wird. Einige Versorgungsgebiete, einschließlich Deutschland und Dänemark, verfolgen diese Strategie. Mit einer derart massiv ausgebauten, erneuerbaren Kapazität kann das System zu manchen Zeiten mit gerade passendem Wind und / oder nicht zu dichten Wolken am Tage sogar ohne Backup arbeiten. Es gibt jedoch keine Möglichkeit, dass eine reine Wind- / Solaranlage in einer völlig ruhigen Nacht Strom erzeugt, auch an einem stark bewölkten und ruhigen Wintertag. Stehen noch Kraftwerke mit fossilen [oder nuklearen] Brennstoffen bereit, müssen diese fast die gesamte Energieversorgung übernehmen. Da die Wind- / Solarkapazität auf über 100% , fast sogar 200% der Spitzenauslastung steigt, vervielfachen sich die Kapitalkosten des Systems gegenüber den Kapitalkosten des ursprünglichen Systems der zuverlässigen Energieversorgung, das fast (Wasserkraft) nur aus fossilen Brennstoffen bestand. Die meiste Zeit ist es jedoch dunkel und / oder windstill, daher kommt der – aufs Jahr gerechnete Durchschnittsanteil des Stroms aus erneuerbaren Quellen nur etwa 30%. Der Rückgang der Kohlenstoffemissionen aus fossilen Kraftwerksanlagen geht gegen „Null“ [CO2 Einsparungen], denn diese dürfen nicht abgeschaltet werden, sondern müssen auf „stand-by – Reserve“ gehalten werden, um sofort einspringen zu können, wenn Wind und Sonne gerade keine Lust haben.
  • Soll der Anteil der Erzeugung aus Wind und Sonne über 30% und dann über 50% erhöht werden, muss die Absicherung durch fossile Brennstoffe nach und nach ganz eingestellt werden. um schrittweise durch eine Art Stromspeicher ersetzt zu werden. Zusätzlich müssen die erneuerbaren Energien überproportional weiter ausgebaut werden, denn es gilt nicht nur „Mehr Strom im Jahresdurchschnitt“ zu erzeugen, sondern es müssen zusätzlich die „Stromspeicher“ rechtzeitig(!) gefüllt werden. Da die topografischen Verhältnisse für Pumpspeicher nicht beliebig geeignet sind [davon abgesehen, dass diese Möglichkeiten fast alle bereits genutzt werden], sind Batterien sind an den meisten Orten die einzig mögliche Speichermöglichkeit. Aufgrund der ungleichmäßigen, jahreszeitlichen Verfügbarkeit von Wind und Sonne benötigen die meisten Standorte einen Monat oder mehr an Batteriekapazität, um das Stromnetz zuverlässig zu versorgen. Die Kosten der Batterien sind enorm und werden schnell der bestimmende Faktor des Systems. In Versorgungsgebieten, für die eine Berechnung durchgeführt wurde, übersteigen die Kosten der Batterien das gesamte jährliche BIP des Landes und bedeuten eine Erhöhung des Strompreises um den Faktor 15, 20 oder mehr.

In einem Beitrag auf der Website Energy Matters vom 22. November 2018, http://euanmearns.com/the-cost-of-wind-solar-power-batteries-included/  erläuterte Roger Andrews detailliert, wie ein Stromnetz aussehen würde, das zu 100% mit Wind- und Sonnenenergie und Batterien betrieben wird. Andrews Rechnung deckt zwei Fälle ab, Deutschland und Kalifornien. Seine Analyse ist detailliert, aber nicht kompliziert und kann von jedem nachvollzogen oder in Frage gestellt werden, der sich mit Grundrechenarten auskennt.

Andrews hat ein Jahr lang Daten der täglichen Stromerzeugung aus vorhandenen Wind- und Solarquellen für Deutschland und Kalifornien gesammelt. Diese Daten lassen sofort ein grundlegendes Problem erkennen, nämlich, dass Wind und Sonne nicht nur an bestimmten Tagen oder in einer Woche intermittierend auftreten, sondern sich auch jahreszeitlich stark unterscheiden. So produzieren beispielsweise in Kalifornien sowohl Wind als auch Sonne im Sommer und Herbst wesentlich mehr Strom als im Winter und Frühling. Das bedeutet, dass Sie für eine vollständig mit Batterien versorgte Wind- / Solaranlage in Kalifornien die Batterien benötigen, um den Strom von April bis Oktober zu speichern und von November bis März zu entladen. Der gesamte Speicherbedarf beläuft sich auf rund 25.000 GWh pro Jahr, was einer aktuellen Nutzungsrate von mehr als einem Monat entspricht. Die Batterien für eine solche Speichermenge kosten – selbst unter der Annahme einiger erheblicher Preisrückgänge – etwas im Bereich von 5 Billionen US-Dollar, was mehr als das gesamte jährliche BIP Kaliforniens ist [Zusätzlich die Infrastruktur dafür!]. Und diese Batterien müssen regelmäßig ausgetauscht werden. [Erfahrungsgemäß max. 10 Jahre, letzteres mit Reduktion der nutzbaren Kapazität]

Andrews kommt zu dem Schluss:

Der kombinierte LCOE von Wind und Sonne (Levelized Cost of Energy ~ Mittelwert der Energiekosten) ohne Speicher  betrug 50 USD / MWh . . .

Ich habe dann die Wind + Solar-LCOEs geschätzt, einschließlich der Kapitalkosten für die Batteriespeicherung. Dies war unkompliziert, da die Reduzierung der Grundlast + Lastfolgeerzeugung im direkten Verhältnis zur Zunahme der Wind + Solar-Erzeugung zu LCOEs führt, die unabhängig vom Prozentsatz von Wind + Solar im Erzeugungsmix gleich sind. Der NREL-Rechner zeigte:

    • LCOE-Fall A [Deutschland]: 699 USD / MWh
    • LCOE-Fall B [Kalifornien]: 1.096 USD / MWh

Diese ruinös teuren LCOEs sind ausschließlich eine Folge der zusätzlichen Kosten für Speicherbatterien, die in den Szenarien 100% Wind + Solar- sowohl in Fall A [Deutschland] als auch in Fall B [Kalifornien] 5 Billionen US-Dollar betragen, verglichen mit den Wind + Solar-Kapitalkosten von ~ 300 Milliarden US-Dollar in Fall A und ~ 160 Milliarden US-Dollar in Fall B.

Unter der Annahme, dass diese zusätzlichen Kosten bei den Strompreisen an die Verbraucher weitergegeben werden, entspräche dies einem Preisanstieg um den Faktor 14 für Deutschland und 22 für Kalifornien. (Der Unterschied ergibt sich aus einer geringeren Saisonalität in Deutschland als in Kalifornien.)

Obwohl noch keine Netzagentur versucht hat, Andrews Berechnungen zu testen, indem sie die Erzeugung aus erneuerbaren Energien auf weit über 50% und in Richtung 100% drängte, haben viele die Erzeugung aus erneuerbaren Energien auf 30% gedrängt. Einige experimentelle Versorgungsgebiete sind auf 50 % Anteil EE angestiegen und ein teilweise wenig darüber hinaus. Es liegen umfangreiche Daten vor, um die Ergebnisse zu den Kosten des resultierenden elektrischen Systems und damit die Auswirkungen auf den Preis für die Verbraucher zu belegen, sofern die gesamten Kosten vom Verbraucher getragen werden. (Bei den experimentellen Versuchsgebieten wurden dem Verbraucher bisher nicht der größte Teil der Kosten auferlegt, aber dieser Ansatz kann wahrscheinlich nicht für ein ganzes Land funktionieren.)

Die folgende Grafik, die ursprünglich von Willis Eschenbach für WattsUpWithThat erstellt wurde, zeigt die nahezu lineare Beziehung zwischen der installierten erneuerbaren Kapazität pro Kopf (in Watt / Kopf) auf der x-Achse und den Stromkosten für den Verbraucher (in Cent pro Kilowattstunde). auf der y-Achse, wo jeder Punkt ein Land ist.

Eschenbach_Scatterplot

Die Grafik ist unter folgendem Link verfügbar:  https://wattsupwiththat.com/2015/08/03/obama-may-finally-succeed/

Deutschland ist europaweit führend bei der Pro-Kopf-Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien durch die so genannte  Energiewende , bei der der Anteil des Stroms aus Wind und Sonne bis auf rund 30% und teilweise etwas darüber hinaus angestiegen ist. Die Folge dieser Bemühungen war jedoch eine Verdreifachung der Stromkosten für die Verbraucher auf ungefähr 30 Cent pro kWh. (Der durchschnittliche Verbraucherpreis für Strom an den Verbraucher in den USA liegt bei etwa 10 Cent pro kWh.) Bei der Analyse des steigenden Strompreises in Deutschland sind die Mehrkosten, die notwendig waren, um ein stabiles, funktionierendes 24/7-System nach Möglichkeit zu bewahren, maßgeblich, trotz viel Input aus intermittierenden erneuerbaren Energien.

Erstens wurden „überschüssige“ Wind- und Sonnenkapazitäten massiv installiert, um mehr Tage mit leichtem Wind und dichten Wolken zu bewältigen. Und für die völlig ruhigen Nächte und bewölkten Wintertage, in denen Wind und Sonne nichts oder so gut wie nichts produzieren, ist fast der gesamte Kraftwerkpark mit fossilen Brennstoffen gewartet und einsatzbereit gehalten, auch wenn diese Quellen häufig im Leerlauf. (Deutschland hat inzwischen alle seine Kernkraftwerke abgeschaltet und zusätzliche Kohlekraftwerke gebaut, um die Stromversorgung trotz erneuerbaren Energien zu sichern.) Und dann mussten zusätzliche Mittel und Wege gefunden werden, um mit Überspannungen im Netz fertig zu werden, wenn der Wind und die Sonne plötzlich zusammen volle Leistung bringen – und keine Abnahme dafür da ist.

Wie Benny Peiser von der Global Warming Policy Foundation am 4. April 2015 feststellte
http://www.thegwpf.com/benny-peiser-eus-green-energy-debacle-shows-the-futility-of-unilateral-climate-policies/:

Für je 10 Einheiten in einem Windpark, müssen etwa acht dieser Einheiten (bezogen auf deren Nennleistung) durch fossile Kraftwerke dieser Nennleistung abgesichert werden, um bei plötzlichem Abfall des Windes, das Stromnetz durch genügend Leistung zu stabilisieren. Kurz gesagt, erneuerbare Energien bieten keinen Ersatz für die Nutzung fossiler Brennstoffe. Alle Grundlast und zum Teil auch Spitzenlastkraftwerke können durch den erzwungenen Vorrang von Wind und Sonne – wenn denn diese gerade mal Strom liefern können – nicht mehr wirtschaftlich betrieben werden. Die Politiker haben inzwischen [doch] erkannt, dass ein wesentlicher Teil der konventionellen Kraftwerke „systemrelevant“ sind, um Stromausfälle zu vermeiden. Die dürfen daher wegen Unwirtschaftlichkeit nicht abgeschaltet werden (unternehmerische Freiheit – nein), sondern müssen daher „am Netz“ bleiben, auch wenn sie die meiste Zeit im „stand-by“ fahren. Die Kosten dafür  trägt der Endkunde. . . Die deutsche Umlage für erneuerbare Energien, die die Erzeugung von Ökostrom subventioniert, stieg in nur einem Jahr aufgrund des starken Ausbaus von Wind- und Solarkraftprojekten von 14 Milliarden Euro auf 20 Milliarden Euro und liegen für 2019 bei Größenordnung von 30 Milliarden Euro – jährlich! Seit dem Jahr 2000 hat sich die Stromrechnung des typischen deutschen Verbrauchers verdoppelt [im Link sind die Strompreise bis 1950 zurück vermerkt].

Betrachten Sie den Fall von Kalifornien, um das Verhältnis zwischen dem Prozentsatz des Stroms aus erneuerbaren Energien und den Stromkosten für den Verbraucher weiter zu veranschaulichen. Kalifornien ist in den USA führend bei der Stromerzeugung aus Wind- und Sonnenenergie. Laut der California Energy Commission bezog Kalifornien im Jahr 2018 13.99% seiner Stromversorgung aus Sonnenenergie und 7.23 % aus Windkraft, was 21,22% aus beiden intermittierenden Quellen entspricht.

[Ich habe die Zahlen von 2018 eingesetzt, im Original war von 2016 die Rede, der Übersetzer] Siehe  http://www.energy.ca.gov/almanac/electricity_data/total_system_power.html.
Für die USA insgesamt betrug 2018 der Anteil der Erzeugung aus Wind  6,6 % und Sonne 1,6% Siehe https://www.eia.gov/tools/faqs/faq.php?id=427&t=3 .

Laut der US Energy Information Agency lag der durchschnittliche Strompreis in Kalifornien für Endverbraucher in diesem Jahr bei 18,89 Cent pro kWh, verglichen mit einem US-Durchschnitt von 13,32 Cent pro kWh. das ist gut 41% höher.

[Die Energiebehörde unterscheidet bei den Strompreisen zwischen Endverbraucher, Kommerziell, Industrie und Transport. Aktuelle Zahlen für 2019, Mai eingesetzt; der Übersetzer]

Siehe  https://www.eia.gov/electricity/monthly/epm_table_grapher.cfm?t=epmt_5_6_a .

Ende Teil 1

Manhattan Contrarian

Gefunden auf stopthesethings vom 11.07.2019

Übersetzt durch Andreas Demmig

https://stopthesethings.com/2019/07/11/pricing-vanity-counting-the-crushing-costs-of-chaotically-intermittent-wind-solar/




Studie: Übergang zu 100% erneuer­bare Energie in den USA ,würde zu einer Katastrophe führen‘

[Die ganze Studie steht hier]

Das geht aus neuen Forschungen von Tim Benson hervor, einem Politik-Analysten am Heartland Institute, die von Environment & Climate News veröffentlicht worden sind. „Ein nationales Ziel zu setzen, sich innerhalb eines Jahrzehnts zu 100% auf erneuerbare Energie zu verlassen, würde direkt in eine Katastrophe münden“ und „mindestens 5,7 Billionen Dollar an Investitionen in erneuerbare Energie und Speicherung kosten“. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Institute for Energy Research (IER), aus dem Benson zitiert.

Erneuerbare Energiequellen wie Wind und Solar sind unberechenbare Erzeuger und abhängig von Wetterbedingungen mit Kapazitätsfaktoren jeweils von 34,6% bzw. 25,7%. Wegen dieser geringen Kapazitätsfaktoren müssen Erneuerbare ein Backup durch konventionelle Energiequellen haben wie Erdgas und Kohle oder – alternativ – großräumige Batteriespeicher. Letzteres ist jedoch eine extrem teure Technologie und ist in der erforderlichen Größenordnung noch gar nicht existent.

Extremer Landverbrauch

Die IER-Studie hatte festgestellt, dass Wind- und Solarinstallationen riesige Landflächen benötigen im Vergleich zu konventionellen Energiequellen wie Kohle und Erdgas. „Windenergie erfordert 70,64 Acres [28 ha] Fläche pro Megawatt, Solarenergie 43,5 Acres [17 ha] pro Megawatt“ heißt es in der Studie. „Im Gegensatz dazu brauchen Erdgas-Kraftwerke lediglich 12,41 Acres [5 ha] Landfläche pro Megawatt.

Das bedeutet, dass Solarenergie mehr als dreieinhalb mal so viel Landfläche pro Megawatt verbraucht und Windenergie mehr als fünfeinhalb mal so viel“. Soweit aus der Studie.

Benson schreibt dazu, dass die Herstellung von Windturbinen und Solarpaneelen auch große Mengen seltener Erdmetalle benötigt, welche hauptsächlich in China abgebaut und aufbereitet werden. Das bedeutet, je größer der gesetzlich vorgeschriebene Anteil an Erneuerbaren ist, desto abhängiger ist das Stromnetz der USA von der Gnade einer oftmals feindlichen Nation, die noch dazu mit den USA im Wettbewerb um wirtschaftliche Vorherrschaft steht und nach geopolitischem Einfluss trachtet.

Vorschriften bzgl. des Anteils = höhere Kosten

Selbst in einem viel kleineren Rahmen müssen Anwohner und Geschäftsbereiche in Staaten, welche den staatlichen Stromversorgern einen bestimmten Anteil der Stromerzeugung mittels Erneuerbarer gesetzlich vorschreibt, Preise hinnehmen, die bis zu 200% über dem mittleren nationalen Preis liegen, wie aus den beiden Studien hervorgeht.

Beispiel: Ein Report der EIA stellt fest, dass die Strompreise in North Dakota um 40% gestiegen waren, nachdem der Anteil Erneuerbarer an der Stromerzeugung von 9 auf 27% gestiegen war. In South Dakota gab es einen Anstieg um 34% nach einer Erhöhung des Anteils Erneuerbarer von 5 auf 30%. In Kansas belief sich der Preisanstieg auf 33% nach einer Anteilssteigerung von 6 auf 36%.

„Staaten mit diesen Vorschriften bzgl. Erneuerbarer verzeichneten Strompreise, die um 26% höher lagen als sie ohne diese Vorschriften gewesen wären“, schreibt Benson. „Die 29 US-Staaten mit gesetzlichen Vorschriften bzgl. Erneuerbarer verzeichneten mittlere Verkaufspreise für Strom von 11,93 Cent pro kWh.

Andererseits zahlt man in 21 US-Staaten ohne derartige Vorschriften mittlere Preise von nur 9,38 Cent pro kWh.

In nur 12 Staaten betrugen sich die Gesamtkosten durch Erneuerbaren-Vorschriften im Jahre 2016 5,76 Milliarden Dollar. Bis 2030 werden sie auf 8,8 Milliarden Dollar steigen“, sagte Benson unter Verweis auf Daten aus einer Studie aus dem Jahr 2016.

Kenneth Artz writes from Dallas, Texas. He has has more than 20 years’ experience in nonprofit organizations, publishing, newspaper reporting, and public policy advocacy.

INTERNET INFO

“The 100 Percent Renewable Energy Myth, Institute for Energy Research, February 8, 2019: https://www.heartland.org/publications-resources/publications/the-100-percent-renewable-energy-myth

Tim Benson, “Research & Commentary: U.S. Transition To 100 Percent Renewable Energy ‘Would Lead To Catastrophe,’” The Heartland Institute, April 24, 2019: https://www.heartland.org/publications-resources/publications/research–commentary-us-transition-to-100-percent-renewable-energy-would-lead-to-catastrophe

Link: https://www.heartland.org/news-opinion/news/us-transition-to-100-percent-renewable-energy-would-lead-to-catastrophe-study-says

Übersetzt von Chris Frey EIKE




GRÜNE Energie­weisheit würde die Strom­kosten um ca. 2,5 EUR/kWh erhöhen

Künftige Stromkosten bei Akkuspeicherung

Es gibt viele, welche in Akkus die einfache Lösung des latenten EEG-Speicherproblems sehen. Allen gemeinsam ist, dass dies nur einfach erscheint, so lange die Kosten dafür nicht angegeben werden.

In einer Information des Autors zum berühmten und hochgelobten Tesla-Akkuspeicher in Australien:
[2] EIKE 01. Oktober 2018: 90 Millionen US-Dollar für eine Tesla-Batterie in Süd-Australien, 28.224 Milliarden EUR dafür in Deutschland …
wurden überschlägig die Kosten für eine Umsetzung in Deutschland mit grob 28.000 Milliarden EUR abgeschätzt. Ein anderer Fachmann ermittelte dafür etwas weniger, nämlich nur 19.000 Milliarden EUR:
P. Dietz: … Zur Pufferung von Solar- und Windstrom bei Öko-Vollversorgung übers Jahr würde D (gemäß von mir hierzu extrapolierten Daten aus einer Untersuchung von Prof. Sinn für 2014 … einen Speicherbedarf für etwa 20 Tage Dunkelflaute benötigen, was bei 1,7 TWh/d 4000 mal Goldisthal oder etwa das 35.000-fache (!!) des südaustralischen weltweit größten Tesla-Akkus mit 100 MWh entspricht … der 55 Mio USD kostete und bei dortiger Netzlast von 5 GW i.w. nur als dringend benötigte Sekundenreserve genutzt wird …
Für D würde der 35.000 mal so große Ganzjahres-Pufferakku (ohne Elektromobilität) gut 19.000 Mrd € kosten und 220 Mio t wiegen. Bei einer Nutzungsdauer von 12 Jahren müsste jeder Einwohner von D pro Jahr dafür gut 19.000 € zahlen. Da der Li-Preis bereits heute auf das 3-fache gestiegen ist und die Vorräte begrenzt sind (und nicht mal für die E-Mobilität reichen) ist so etwas überhaupt nicht realisierbar. Allein um D nur *einen* Tag lang aus Autobatterien mit je 30 kWh zu versorgen, wären 56 Mio. Fahrzeuge nötig …

Nun halten Akkus nicht ewig. Stark abhängig von der elektrischen Belastung gehen sie turnusgemäß kaputt. Wirklich lange halten sie nur, wenn sie mit maximal +-10 % Lade-/ Entladungsdifferenz beansprucht werden, eine Begrenzung, welche im Betrieb als Volumenspeicher sicher nicht eingehalten werden kann.
Deshalb ist es wohl nicht völlig daneben – eher noch etwas hoch gegriffen -, mit einer mittleren Gebrauchsdauer solcher Akkuspeicheranlagen von ca. 12 Jahren zu rechnen. Und dann ergeben sich ganz, ganz grob die folgenden Kosten:

Nun muss nicht alle 12 Jahre alles vollständig erneuert werden. Nehme man also nur die Hälfte davon an. Dann sind trotzdem noch alleine für die Akkuspeicherung, also zusätzlich zum aktuellen Strompreis, für die „Frau Baerbock-Speicherlösung“ zu bezahlen:
Zusatzkosten der kWh: 1,67 … 2,5 EUR oder
Jahres-Zusatzkosten pro Einwohner: 9.655 … 14.341 EUR

Da anzunehmen ist, dass die Industrie ihre anteiligen Kosten nicht voll übernehmen wird, dürfte der Betrag für die Privathaushalte eher deutlich höher ausfallen.
Manche mögen einwenden, dass die enormen Kosten für die zusätzlich erforderliche Infrastruktur noch fehlen. Aber beim EEG fehlt so viel (auch an Verstand), dass es darauf wirklich nicht mehr ankommt.

Werden die Speicherkosten heimlich zu den Elektroautos „verlagert“?

Solche Kosten werden sich nicht einfach vermitteln lassen. Während beherzte (hier ein sich besonder klimahysterisch gebender [4]) Verfechter der Energiewende sagen: Weil es nicht lösbar ist, am Besten einfach ignorieren, sonst wird noch nachgedacht und das ganze Konstrukt käme vielleicht ins Wanken:
[4] Klimaretter.Info[2] Quaschning sieht solche Großprojekte aber nicht als Bedingung für den weiteren Ausbau der Erneuerbaren: „Es wird gern vorgeschoben, dass große Projekte wie der Netz- oder Speicherausbau erstmal fertig sein müssen, bevor die Energiewende losgehen kann“,kritisiert er…. Fragt man Quaschning, sind Netze und Speicher sogar der letzte Schritt. Der erste heiße Kohleausstieg…
Sehen andere die vielen Dollars in ihren Augen, wie lokale (kommunale) Versorger, die ihre „gut Betucht“-Akkulösungen verkaufen wollen [5].

Es könnte aber auch sein, dass die kleine Episode nur der Auftakt zu einem neuen EEG-Speichermodell wird: Erzwingen und subventionieren der 100 % Elektromobilität, um „auf Teufel komm raus“ Speicher zu generieren, ohne die Kosten direkt benennen zu müssen.
Nach bewährter EEG Umlage-Subventionssitte würden die E-Auto-Besitzer davon profitieren und die daran gewöhnten, sonstigen privaten Strombezieher dafür wieder abgezockt. Diese sind das schon lange gewohnt, weshalb es in Deutschland dagegen kaum Proteste geben dürfte.
Und es lässt sich auch wie gewohnt als besonders bürgernah verkaufen, denn ein Teil der Bürger profitiert ja davon. Ach ja: Die Welt rettet es bestimmt auch ein ganz, ganz kleines bisschen vor dem Klimatod, weshalb die Gute Tat dieser Bürger noch draufgeschlagen werden kann.

Es wäre also nicht verwunderlich, wenn Frau Baerbock spontan gar nicht – wie man es bei der rein technisch/monetären Betrachtung meinen würde -, eine besondere Dummheit von sich gegeben hat, sondern nur ein bereits vorbereitetes (hochsubventioniertes) EEG-Lösungsmodell ausplauderte. Die Politik – weil sie bald eine Lösung braucht – und die Profiteure warten schon lange darauf, dass es endlich gestartet wird.
In diesem Sinn wäre Frau Baerbock wieder genial, nämlich mit dem richtigen Versprecher zur richtigen Zeit am richtigen Ort.

Quellen

[1] EIKE 18. Dezember 2018: Annalena Baerbock: In Deutschland emittiert jeder Bürger 9 Gigatonnen CO2

[2] EIKE 01. Oktober 2018: 90 Millionen US-Dollar für eine Tesla-Batterie in Süd-Australien, 28.224 Milliarden EUR dafür in Deutschland

[3] EIKE 2. Januar 2018: Das Elektroauto erzeugt nur Gewinner – und man verdient sogar Geld damit

[4] EIKE 30. Juli 2017: Der Visionär E. Musk (Tesla) rettet Südostaustralien für 32 Sekunden vor dem Blackout

[5] EIKE 06.02.2016: Nachgefragt: Ein lokaler Versorger bricht die Macht der Stromgiganten




Die Netzgebühr!

So wie jede Facette der deutschen Energiewende periodisch hochploppt, ging der Begriff „Netzgebühr“ kürzlich wieder durch die Medien. Sachlich handelt es sich bei „Netzgebühr“ um dasselbe wie dem „Netzentgelt“.

„Strom kostet weniger – Netzentgelte 2019 sinken“ oder ähnlich lauteten kürzlich frohe Botschaften in den Spalten einiger Gazetten und auf einigen Homepages wie hier. Offenbar hatte dpa, in Fortsetzung des qualitativen Gleitflugs nach unten, Informationen aufgeschnappt und nur die Hälfte verstanden und verarbeitet. Andere Medien übernahmen unkritisch. Werden wir im nächsten Jahr wirklich weniger für den Haushaltsstrom bezahlen?

Dem ist leider nicht so, weil nur ein Teil der Überschrift stimmt. Die Netzentgelte werden tatsächlich sinken. Die vier Übertragungsnetzbetreiber kündigten an, ihre Netzentgelte zwischen sechs und 23 Prozent zu mindern. Prima. Was ist die Ursache?

Die Netzentgelte sinken, weil einige Netzausbauten wirken und die bisher enthaltene Umlage für den Anschluss der Offshore-Windenergie künftig heraus gerechnet wird. Dafür gibt es 2019 einen eigenen Rechnungsposten, der vermutlich „Offshore-Netzumlage“ heißen wird. Von dieser wird dann die stromintensive Industrie befreit sein, zusätzlich belastet werden Mittelständler, die kleinen Industrie- und Gewerbekunden und die Haushalte.

Echte Qualitätsjournalisten der Freien Presse Chemnitz haben das ihren Lesern erklärt und sogar am Beispiel gerechnet. Einer möglichen Entlastung der Beispielfamilie (4.000 Kilowattstunden pro Jahr) von zehn Euro im Jahr könnte eine Offshore-Umlage von 13,80 Euro – plus Mehrwertsteuer – entgegenstehen. Wer sich hingegen auf Quellen wie „Finanztreff“, „Stromauskunft“ oder die „Lausitzer Rundschau“ verließ, war halb- und damit falsch informiert.

Dieses erneute Zeichen, dass der weitere Ausbau regenerativer Einspeiser die Strompreise hochtreibt, wird in politisch interessierten Kreisen standhaft verdrängt. „Vordenker“ wie Agora-Energiewende behaupten in einer Analyse zu den energie- und klimapolitischen Vorhaben der Regierung, dass „mehr Erneuerbare niedrige Stromkosten“ liefern würden. So in der Überschrift. Im Text rudert man sacht zurück und behauptet nur noch, es gäbe „kaum Auswirkungen“ auf die Strompreise.

Es ist kein Ansatzpunkt zu erkennen, dass der bisherige Preisauftrieb durch Regenerative in der Tendenz stoppen oder sich sogar umkehren könnte. Länder mit hohem EE-Anteil wie Dänemark und Deutschland sind bei den Strompreisen führend und werden es bleiben. Dabei wird nicht mehr die EEG-Umlage der Kostentreiber sein, sondern Netz- und Stabilisierungskosten werden überproportional zulegen.

Zu erwarten ist wieder eine Empörungswelle, wenn die Großverbraucher von den Kosten der Offshore-Anbindungen befreit werden. Das Industriebashing wird auch von einigen Parteien in ihrer ökonomischen Ahnungslosigkeit ideologisch befeuert.

Nehmen wir als Beispiel das Stahlwerk von Arcelor Mittal in Eisenhüttenstadt, das einem globalen Unternehmen angehört. Das Werk muss konzernintern mit gleichartigen Betrieben in Indien, Brasilien, Rumänien und Algerien konkurrieren und hat ohnehin typisch deutsche Standortnachteile zu verkraften wie hohes Lohnniveau, hohe Umweltstandards, Kosten für CO2-Zertifikate und jede Menge Bürokratie. Die weitere Erhöhung von Strompreis oder Netzentgelt würde die Konkurrenzfähigkeit drücken, die Belastung mit der EEG-Umlage würde zum sofortigen „Aus“ führen. Derlei Gedanken machen sich rotgrüne Berliner Salonsozialisten in ihrer Filterblase natürlich nicht.

Rechnungsadresse: Wind

Bis 2020 sollen 6.500 Megawatt Offshore-Windenergie installiert sein, bis 2030 sogar 15.000 Megawatt. Es sind noch sehr viele Kabel zu kaufen, zu verlegen und anzuschließen, hinzu kommen die Kosten für die Weiterverteilung des Stroms an Land. Das dann anfallende schwankende Dargebot muss ausgeregelt werden. Die Folge sind Aufwand und Kosten.

Zurzeit sind 54 Prozent des Haushaltsstrompreises auf Steuern und Abgaben zurückzuführen. Weitere 28 Prozent sind staatlich reguliert (Netzentgelte für Übertragungs- und Verteilnetzbetreiber, Konzessionsabgabe) und nur 18 Prozent werden aufgewendet für Strombeschaffung und –vertrieb, also für den rudimentären Anteil, in dem noch Wettbewerb stattfindet.

Lassen wir uns die Bestandteile einer Stromrechnung noch einmal auf der Zunge zergehen:

EEG-Umlage, KWK-Umlage, Umlage §19 Stromnetzentgeltverordnung, Offshore-Haftungsumlage (siehe „Dunkelflaute“ Seite 22), Umlage abschaltbare Lasten, künftig die „Offshore-Netzumlage“, Konzessionsabgabe, Meßstellenbetrieb, Stromsteuer, Netzentgelte sowie Strombeschaffung und –vertrieb. Fast alle Versorger schlüsseln die Rechnungsbestandteile ordentlich auf. Dann wird sauber ein Strich gezogen und die Summe mit der Mehrwertsteuer 19 Prozent belastet. Schon diese Besteuerung für Zwangsumlagen und einer anderen Steuer – der Stromsteuer – zeigt den Fehler des Systems. Der Finanzminister hat kein natürliches Interesse an niedrigen Strompreisen – im Gegenteil.

Es wäre ein Zeichen staatlicher Verantwortung, würden der Netzausbau und die Offshore-Anbindung aus Steuermitteln finanziert und nicht emotionslos an die Verbraucher durchgereicht. Wenigstens hier gäbe es dann ein Interesse an einer Kostenkontrolle. Aber auch das würde regierungsamtliche Misswirtschaft wohl nicht bremsen, zieht man den jüngsten Bericht des Bundesrechnungshofsvom 28. September zur Koordination und Steuerung der Energiewende heran. Mehr Kontrollverlust ist selten.

Die EEG-Umlage für 2019 wurde am 15. Oktober von den vier Übertragungsnetzbetreibern benannt, sie sinkt geringfügig (von 6,792) auf 6,405 Cent pro Kilowattstunde. Die Offshore-Umlage wird sich auf 0,416 Cent pro Kilowattstunde belaufen. Im Saldo also ein winziges Plus von 0,03 Cent. Ein neuer Rechnungsposten ist eingeführt – und er wird steigen.

Absehbar ist, dass Energiewendeerfolgsjournalisten uns weiter mit gefakten Erfolgsmeldungen füttern werden, von vermeintlich sinkenden Strompreisen bis hin zu den Durchbrüchen bei der Elektromobilität. Dafür „gebührt“ ihnen Dank, auch mittels der alternativlosen Gebühreneinzugszentrale.




Lasst Kohlenstoff-Steuern im Boden!

Inzwischen ereignete sich Folgendes:

Doug Ford wurde neuer Premierminister von Ontario, indem er heftig gegen Kohlenstoff-Steuern und teuren Wind- und Solarstrom vorgegangen war, welcher den Kanadiern immer saurer aufstößt. Er eliminierte sofort 2 Milliarden Dollar an Steuern pro Jahr, indem er 200 stark subventionierte Projekte erneuerbarer Energie auf Eis lege, welche sein Vorgänger auf den Weg gebracht hatte. Inzwischen sieht sich die Trudeau-Regierung zunehmendem Widerstand gegen ihre Pläne ausgesetzt, eine stetig steigende Kohlenstoff-Steuer einzuführen.

In Australien bedeutet die Ernennung von Angus Taylor zum Energieminister, dass Wind- und Solar-Subventionen ihrem raschen Ende entgegen gehen. Dies wird zweifellos die Bewohner von Süd-Australien sehr freuen. Dort hat ein Erneuerbaren-Programm von 50% die weltweit höchsten Strompreise zur Folge sowie zwei Wochen mit Null Wind/Null Strom innerhalb von zwei Jahren (September 2016 und 2018) und außerdem den Umstand, dass etwa 200.000 Familien sich Strom nicht mehr leisten können,

Die Solarindustrie in Deutschland kollabiert gerade, und deren Subventionen stürzen ab. Das Ende von Subventionen für Windräder ist für das Jahr 2020 geplant. Historische Dörfer und Wälder wurden planiert, um den Kohleabbau als Treibstoff für neue Kraftwerke zu fördern, und die „Grüne Partei“ des Landes hat eingeräumt, dass eine „Dekarbonisierung“ der deutschen und der Weltwirtschaft nur erreicht werden kann, indem weltweit die Demokratie beschnitten oder ganz eliminiert wird (hier).

Und dennoch – wie die Monster von Dracula: Eingaben für eine Kohlenstoff-Steuer feiern die Auferstehung von den Toten.

Viele große Unternehmen, die republikanische Politiker Jim Baker, Hank Paulson und George Schultz und deren Klima-Führungsrat behaupten jetzt, dass 56% der Amerikaner eine Besteuerung von Kohlenstoff befürworten, während nur 26% dagegen sind. Das jedenfalls geht aus ihrer jüngsten Umfrage hervor. Da fragt man sich natürlich – wie in aller Welt kann das sein?!?

Nun, zunächst einmal: Sie haben es nicht eine ,Steuer‘ genannt, sondern clever als eine „Kohlenstoff-Dividende“ etikettiert (wer mag Dividenden nicht?) und behauptet, dass „die große Mehrheit amerikanischer Familien“ irgendwie als Sieger daraus hervorgeht, wenn sie implementiert wird. In der Umfrage wurde nicht darauf hingewiesen, dass ihre Pläne von unserem immer freundlichen Internal Revenue Service [IRS = das US-Finanzamt] kontrolliert würde oder dass die Steuer bei 43 Dollar pro emittierter Tonne Kohlenstoff beginnen würde.

Ebenfalls nicht erwähnt hat man, dass die Steuer Gießereien, Fabriken, Raffinerien, Kohle- und Gaskraftwerken, anderen industriellen Einrichtungen und sogar (mit geringerer Rate) Erzeugnissen aus anderen Ländern auferlegt werden würde. Auch fehlt jeder Hinweis, wie sehr diese Berater, Unternehmen und Tausende Mitglieder des globalen Klima-industriellen Komplexes im Wert von 2 Billionen Dollar finanziell von diesen Dingen profitieren würden.

Was genauso wichtig ist: fortwährende Beteuerungen, dass „marktbasierte“ Kohlenstoff-Steuern wie diese 43 Dollar-por-Tonne-Version „einkommensneutral“ seinen, dass die Zusatzbelastung an die Steuerzahler zurückfließt in Gestalt von Steuernachlässen anderswo, und dass die Gelder verwendet werden, um das Haushaltsdefizit zu reduzieren, sind allesamt illusorisch. Kann der Rat irgendwie garantieren, dass der nächste Kongress nicht (sofort) diese „net-gain“-Provisionen umkehren würde?

Aber spielen wir mal das A und O der „Kohlenstoff-Steuern“ und „sauberer, erneuerbarer“ Energie durch.

Der emeritierte Professor am MIT Richard Lindzen weist darauf hin, dass jene, die den Kohlenstoff kontrollieren, auch das Leben kontrollieren. Und man mache sich keine falschen Vorstellungen: Dies sind Steuern auf kohlenstoffbasierte Treibstoffe – also auf 83% der Energie, die wir verbrauchen. Es sind Steuern auf alles und jedes, was wir machen, transportieren, essen und tun – auf unser Leben, unsere Lebensweise und unseren Lebensstandard, auf das Transportwesen, Heizung, Kühlung, Gesundheitsvorsorge, Kleidung und überhaupt auf alles, was wir berühren.

Mit dem Gebrauch des Wortes „Kohlenstoff“ suggerieren die Befürworter der Steuer trügerisch, dass sie Ruß, Verschmutzung und giftige Emissionen besteuern wollen. Aber mit den modernen Filtern und anderen verschmutzungshemmenden Kontrollen, ist das, was heutzutage aus den Schornsteinen der Kraftwerke und Fabriken kommt, fast nur noch Wasserdampf und Kohlendioxid.

Fossile Treibstoffe sind das, was unseren gesundheitlichen und ökonomischen Fortschritt der letzten 150 Jahre überhaupt erst ermöglichte – und dies auch weiterhin tun. Kohlenstoff (Kohle, Öl und Erdgas) ist das, was wir zur Stromerzeugung verbrennen, um Fabriken zu betreiben und Fahrzeuge zu fahren. Kohlendioxid ist das, was durch diesen Verbrennungsprozess erzeugt und emittiert wird.

Also wollen diese Klima-Führer Kohlendioxid besteuern: Das Gas des Lebens, dieses Wunder-Molekül, welches wir ausatmen und welches das Leben auf der Erde überhaupt erst möglich macht. Tatsächlich ist es so: je mehr CO2 sich in der Luft befindet, umso schneller und besser wachsen Getreide, Wälder und Wiesen; umso besser überstehen sie Dürren, Krankheiten und Viren. Ein zunehmendes atmosphärisches CO2-Niveau lässt die Erde tatsächlich „ergrünen“, einschließlich der Wälder auf der ganzen Welt.

Das Ziel des Gremiums ist es, „fossile Treibstoffe im Boden zu lassen“ und den Übergang zu Wind, Solar, Äthanol und andere „erneuerbare“ Energie zu forcieren. Im Zuge dieses Prozesses sind diese Aktivisten, Politiker, Lobbyisten und verschworenen Unternehmer unglaublich reich geworden und trachten nach zunehmender Kontrolle der globalen Ökonomien und des Lebensstandards.

Wie wären Sie von 43 Dollar pro metrischer Tonne Kohlendioxid betroffen? Es würde die Stromrechnungen und Benzinkosten auf die exorbitanten Preise steigen lassen, welche Familien und Geschäfte schon jetzt in Kalifornien, Dänemark und Deutschland zahlen. Jeder Aspekt des Lebens wäre betroffen. Millionen Arbeitsplätze würden verloren gehen. Hierzu nur ein Beispiel: Ein Krankenhaus, welches derzeit 8 Cent pro kWh und 1,6 Millionen Dollar pro Jahr zahlt, würde damit konfrontiert, dass dessen Stromkosten um nachhaltige 2 Millionen Dollar jährlich steigen würden!

Und der Clou von all dem: All diese unglaublichen Lasten und Freiheitsverluste würden bzgl. Klima keinerlei Vorteile mit sich bringen. Selbst wenn man einmal annimmt, dass Kohlendioxid an die Stelle der Sonne und anderer mächtiger natürlicher Kräfte getreten ist, welche das Klima der Erde steuern – arme Nationen verbrennen jedes Jahr immer mehr auf Kohlenstoff basierende Treibstoffe, emittieren mehr CO2 und andere Treibhausgase und bauen oder planen, etwa 1600 neue Kohlekraftwerke zu errichten.

Es ist blanker Unsinn zu behaupten, dass 400 ppm CO2 und ein weiteres Grad Celsius globale Erwärmung „beispiellose Kataklysmen“ und „existentielle Bedrohungen“ für den Planeten und die Menschen bedeuten. Kohlendioxid mag gewisse Auswirkungen haben, aber zu sagen, dass es das Klima kontrolliert, ignoriert die glazialen und interglazialen Perioden des Pleistozäns, die Römische und die Mittelalterliche Warmzeit, die Kleine Eiszeit, die Dürren [während der 1930-er Jahre in den USA], die rekordlange Zeit von 12 Jahren, ohne dass auch nur ein einziger starker Hurrikan auf das US-Festland getroffen ist (hier) sowie andere natürliche Wetter- und Klimaänderungen.

Wissenschaftler wissen heute einfach noch nicht genug über das Erdklima oder die Ursachen von Klima-Fluktuationen in der Vergangenheit und können noch nicht einmal menschliche von natürlichen Einflüssen trennen – geschweige denn zukünftige Klimaänderungen vorhersagen.

Arme Länder, die das Paris-Abkommen unterzeichnet haben, erhoffen sich pro Jahr 100 Milliarden Dollar jährlich für „Klima-Anpassungs- und -Abschwächungsmaßnahmen“. Das Geld soll von (derzeit noch) wohlhabenden Ländern kommen, von denen das Abkommen verlangt, dass sie ihre Kohlendioxid-Emissionen senken müssen, während jetzt arme Nationen die ihren steigern. Weil reiche Länder nicht willens oder in der Lage sind zu zahlen, dürfte der Vertrag auf der nächsten Klimakonferenz COP 24 in Polen wie ein Kartenhaus in sich zusammenfallen.

Last but not least: erneuerbare Energie ist weder erneuerbar noch sauber, noch grün oder nachhaltig. Die Herstellung von Windturbinen, Solarpaneelen, Batterien als Backup und ultralange Überlandleitungen erfordern die Beseitigung von Milliarden Tonnen Gestein und Boden, um Millionen Tonnen hochgiftiger seltener Metalle, Kalkstein, Mangan, Kupfer, auf Petroleum basierendes Fiberglas und andere Materialien zu extrahieren – und all das auf der Grundlage fossiler Treibstoffe.

Die notwendigen Exoten-Materialien stammen aus der Mongolei, aus China und dem Kongo, wo sie unter minimalen bis nicht existenten umweltlichen, gesundheitlichen und Sicherheits-Standards gewonnen werden. Aber das sind die Hinterhöfe von Anderen, so dass Klima-Aktivisten sich damit brüsten und die Emissionen, Zerstörung von Habitaten, Wasserverschmutzung, Auswirkungen auf die Gesundheit und frühzeitige Todesfälle getrost ignorieren können.

Kein Wunder, dass die Alarmisten auf ihrem globalen Klimazirkus nonstop Phrasen dreschen, 1 Milliarde Dollar pro Jahr einheimsen für Klima-Aktivismus und „Bildung“ sowie die Zusammenarbeit mit und für Gouverneure der Demokraten und General-Staatsanwälten, um ihre radikale Agenda voranzutreiben, Gesetze und Vorschriften zu erzwingen und um Skeptiker bzgl. des Klima-Chaos‘ anzugreifen und sogar zu verfolgen.

Was im Boden bleiben muss sind nicht die fossile Treibstoffe, welche unsere modernen Gesundheits- und Lebensstandards erst möglich machen und das Pflanzenwachstum anregen. Im Boden bleiben müssen die Vorschläge zur Besteuerung von Kohlenstoff. Mögen Vernunft und Realität endlich Einzug halten!

About the Author: Paul Driessen is senior policy advisor for CFACT and author of Cracking Big Green and Eco-Imperialism: Green Power – Black Death.

Link: http://www.cfact.org/2018/09/16/keep-carbon-taxes-in-the-ground/




Und jetzt rechnen wir mal: Kosten eines E-Autos

Preisbasis Diesel 1,30 Euro pro Liter (davon 65 Prozent Steuern), moderner Diesel mit 4,5 l/100km kostet dann 5,85 Euro/100km.

  • Preisbasis Elektro-Auto im Schnitt 20 kWh/100km, bei einem Haushaltsstrompreis von 30 ct/kWh kostet das E-Auto 6,00 Euro/100km.

Öffentliche Stromzapfstellen sind heute schon deutlich teurer. So liegt der Strompreis beim größten deutschen Ladenetzbetreiber (Preisbasis 2018) heute schon bei 67 ct/kWh, entsprechend 13,40 €/100km. Damit sind die spezifischen Kosten für den Kraftstoff schon heute beim E-Auto höher.

Da auf lange Zeit mit einem relativ stabilen Ölpreis zu rechnen ist (neue Fördertechnologien), andererseits aber wegen des Klimaschutzplanes bis 2050 jedwede Nutzung konventioneller Energien eingestellt werden muss, werden die Kosten für den nur noch aus Erneuerbaren Energien erzeugten Strom drastisch ansteigen. 

Neben der reinen Erzeugung aus Wind und Sonne müssen Netze neu gebaut und erheblich überdimensioniert werden, Speicher gebaut und betrieben werden (Strom aus Power-to-Gas zwischen 0,80 bis 2,30 Euro/kWh ohne Steuern und Abgaben, Gaskraftwerke als Fallback in Bereitschaft gehalten werden. Die dann entfallende Steuer auf Mineralöl von derzeit 41 Milliarden Euro wird in gleicher Dimension als zusätzliche Belastung auf den mobilitätsverbundenen Stromverbrauch zukommen.

Dies wird einen durchschnittlichen Haushaltsstrompreis von mehr als 1 €/kWh und „Kraftstoffkosten“ von mehr als 20 Euro/100km bedeuten. Diese Grenze wird bei weiterem Verfolgen der Ziele des Klimaschutzplans voraussichtlich aber schon deutlich früher erreicht. Eine Untersuchung des Think-Tank-Rheinland  zeigt, dass der Preis für die kWh Haushaltsstrom schon 2030 die 0,50 Euro erreichen kann.

Wer denn glaubt, dass der teurere Stromverbrauch durch weniger Verschleiß oder Wertverlust eines E-Autos aufgewogen wird schaue in die aktuelle ADAC-Motorwelt:

  • Nissan Leaf Acenta, Verbrauch 22,1 kWh/100km, Reichweite mit einer Batteriefüllung 200 km, Kosten pro Monat incl. Wertverlust 612 Euro.
  • Ford Focus 1,5 TDCI, Verbrauch 3,9 l/100 km, Reichweite mit einer Tankfüllung 1.300 km, Kosten pro Monat incl. Wertverlust 593 Euro.
  • Wie rentabel sind Elektroautos fragt der ADAC, die Antworten hier.

Der öffentliche Personennahverkehr (E-Busse) und der Transportsektor (E-LKW) werden für Kraftstoff- und Gesamtkosten vergleichbar liegen.

Autor Wilhelm Stock ist Diplom-Ingenieur.

Der Beitrag erschien zuerst bei ACHGUT hier




Energie­armut und die einfachen Wahr­heiten, welche die Abge­ordneten lieber ignorieren

Dass dies weitgehend unbekannt ist, ist dem behaglichen Konsens geschuldet, welchen es in den britischen Medien gibt, in denen ja immer wieder die Notwendigkeit Erneuerbarer betont wird, was bedeutet, dass deren Effektivität oder deren Gegenwert ignoriert wird. Die wahren Opfer dieser Verschwendung sind all jene, die in der Energiearmut stecken, weil sie viel zu viel für ihren Strom bezahlen mussten als Folge dieser Verschwendung.

Ihr Geld floss direkt in die Profite der Unternehmen erneuerbarer Energie, welche geltend machen, dass sie nur mittels üppiger Subventionen überleben können. Jetzt sagen sie, dass jene Subventionen tatsächlich zu fallenden Preisen führte. Die Begutachtung enthüllt, dass sie Beamte und Politiker dafür bearbeitet hatten, dass die Normalbürger den Preis dafür bezahlen und dies auch weiterhin tun, falls alles so weitergeht.

Es dürfte für jedermann mit einem gewissen Verständnis für Ökonomie offensichtlich sein, dass man viel besser da steht, wenn man Beamte die Subventionen für die Erzeugung erneuerbarer Energie festsetzen lässt, als wenn man wettbewerbsfähige Angebote mittels Auktionen eintreibt.

Seit der Durchführung von Auktionen gab es bedeutende Preisrückgänge, aber traurigerweise zu wenig, zu spät, weil die hohen Preise noch bis weit in die Zukunft garantiert worden sind. 90% der Rechnung für Erneuerbare bis 2030 sind bereits festgesetzt. Dies ist eine wichtige Tatsache, die man sich vor Augen führen muss, wenn man das nächste Mal jemanden sagen hört, wie schnell die Kosten für Erneuerbare sinken.

Prof. Dieter Helm, welcher beauftragt worden ist die Cost of Energy Review zu erstellen, ist einer der angesehensten Energie-Ökonomen in UK und unterstützt nachhaltig das Ziel der Regierung, die Emissionen zu reduzieren. Es ist also auf keinen Fall ein Klimaskeptiker. Sein Report steht unter der Prämisse, dass der Climate Change Act erfüllt werden muss. Es könnte sogar noch viel mehr eingespart werden, wenn dieses schädliche und ineffektive Gesetz annulliert werden würde, aber das wird nicht einmal in Betracht gezogen.

Nichtsdestotrotz enthält der Report aber viele vernünftige Ratschläge für die Regierung …

Der ganze Beitrag steht hier.

Link: https://www.thegwpf.com/energy-poverty-and-the-home-truths-mps-would-rather-ignore/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Negative Strompreise sind Werbekosten für die Energiewende

Negative Strompreise sind auch ein Grund zur Freude

Deutschland hat inzwischen den Spitzenplatz des Strompreises in der EU erklommen [2]. Natürlich nur für private Verbraucher, denn an der Strombörse können bestimmte Kunden den Strom zeitweise viel billiger, wenn nicht sogar gegen eine nicht unerhebliche Zuzahlung abholen [3]. Warum sich der dadurch gebeutelt fühlende Bürger freuen soll, erklärte ein Fachmann für Energiefragen jüngst in DER WELT.
WELT: Agora Energiewende 19.01.2018, Patrick Graichen: [1] Negative Strompreise sind auch ein Grund zur Freude
Ökostrom muss immer öfter gegen Gebühr im Ausland entsorgt werden. Die Meldung der WELT schlug Wellen. Jetzt reagiert die Denkfabrik Agora Energiewende: Ihr Chef Patrick Graichen hat kein Problem mit verschenktem Strom. Ein Gastbeitrag.

Ab und zu etwas verschenken, ist ein ganz normaler Vorgang in der Wirtschaft

Der Markt für Werbegeschenke ist bereits vor vielen Jahren ins bodenlose eingebrochen, als diese praktisch nicht mehr abgeschrieben werden konnten und bei größeren Werten als Complianceverstoß galten. Da freut man sich umso mehr, wenn Firmen anders handeln.
Patrick Graichen:
[1] … Ab und zu etwas zu verschenken, ist ein ganz normaler Vorgang in der Wirtschaft. Vielleicht haben Sie sich schon einmal darüber gewundert, dass Ihr Telefonanbieter Ihnen eine Prämie zahlt, wenn Sie Ihren Vertrag bei ihm verlängern? … Dann haben Sie sich vermutlich über das Geschenk gefreut. Genau wie der Telefonanbieter, für den es nämlich günstiger ist, Ihre Treue zu belohnen, als für deutlich mehr Geld einen ganz neuen Kunden zu gewinnen.
Nach einem ähnlichen Prinzip verfahren Fluggesellschaften: Sie bieten Sitzplätze für bestimmte Flüge bisweilen zu Spottpreisen an, … Oder umgekehrt, wenn der Flug überbucht ist: Dann bieten Fluggesellschaften Passagieren sogar Geld dafür, dass sie nicht fliegen.
Man sieht an diesen Beispielen: Leistungen werden manchmal verschenkt, weil es unterm Strich effizienter für den Anbieter ist. Sie nicht zu erbringen, wäre teurer. Das ist ein grundlegendes Prinzip der Betriebswirtschaft und nennt sich „Vermeidung von Opportunitätskosten“.

Negative Stromkosten sind nichts anderes als ein solches Geschenk

Die folgenden Kapitel muss man mehrmals lesen, um den Gedankengang des Herrn Graichen zu verstehen. Der Autor hat es so verstanden: Negative Strompreise muss der private Stromkunde als Werbegeschenke begreifen. Leider nicht an ihn, sondern an Großkunden und solche im Ausland.
Patrick Graichen:
[1] In diese Kategorie fallen auch die negativen Strompreise an der Strombörse. Zu ihnen kommt es in Zeiten mit einem sehr großen Angebot an Strom, das auf eine vergleichsweise geringe Nachfrage trifft. Der Grund: Für manche Kraftwerksbetreiber ist es günstiger, ihren Strom zu produzieren und mit Verlust zu verkaufen, als in der gleichen Zeit ein Kraftwerk abzuschalten, um es dann ein paar Stunden später wieder anzuschalten.
Je öfter solche Zeiten entstehen, desto stärker wird der daraus resultierende Anreiz … Also investieren Kraftwerksbetreiber in die Flexibilität ihrer Anlagen, damit das Runter- und Hochfahren einfacher und günstiger geschehen kann.
Das lässt sich schön
am Beispiel vom Neujahrstag zeigen. … Die Steinkohlekraftwerke sind fast vollständig vom Netz gegangen – was sie noch vor fünf Jahren, als die ersten negativen Strompreise auftraten, noch nicht getan haben. Ebenso ein Teil der Braunkohlekraftwerke …

Negative Strompreise dienen auch der „Erziehung“ konventioneller Kraftwerke

Nicht erwähnt wird, woher dieser, üblicherweise plötzliche, Stromüberfluss kommt – nämlich von der EEG-Zwangseinspeisung von beliebig viel EEG-Flatterstrom. Neben den privaten Stromkunden – die es bezahlen dürfen – freuen sich die Betreiber konventioneller Kraftwerke anscheinend ebenfalls darüber, weil es ein Anreiz ist, ihre Kraftwerke immer schneller rauf- und runterzufahren, notfalls sogar dazu umzurüsten (was wohl nur in engen Grenzen technisch möglich und sinnvoll ist). Für diese scheint es sogar ein Gewinn zu sein: Sie brauchen dann nicht mehr zu produzieren, sondern können den Strom billiger an der Börse kaufen und verkaufen, sozusagen ein verkäuferisches Perpetuum-mobile.
Patrick Graichen:
[1] Wären die Kraftwerke auch ohne negative Preise flexibler geworden? Eher nicht, sie sind vermutlich der stärkste Treiber für die Flexibilisierung des Stromsystems in der Energiewende.
Und sie können für die Betreiber der ehemaligen Grundlastkraftwerke sogar noch ein schönes Geschäft sein: In der Weihnachtswoche haben sie zum Beispiel einige Kraftwerke komplett abgeschaltet, obwohl sie betriebsbereit waren.
Den Strom, den sie ihren Kunden im Rahmen von Langfrist-Lieferverträgen schon vor langer Zeit verkauft hatten, haben sie sich stattdessen ersatzweise an der Börse besorgt, denn da war er wegen des vielen Winds sehr günstig. Unterm Strich stehen dadurch ein paar Millionen Euro mehr in den Büchern der Kraftwerksbetreiber.

Es ist eine Win-win-Situation

Über die Flatterstromeinspeisung darf nicht diskutiert werden. Also muss sie Vorteile bringen. Als Ökonom ist Herr Graichen geübt, das Schröpfen des privaten Stromkunden und Verteilen an Begüterte als großen Vorteil darzustellen. Auf die Idee, dass Minusstrompeise zur Förderung der fehlenden Speicher sinnvoll sind, muss man kommen. Dafür ist schließlich ein riesiger Bedarf vorhanden. Es wird dann wohl bald keine negativen Strompreise mehr geben, weil diese Position umbenannt als Speicherförderumlage ausgewiesen wird.
Patrick Graichen:
[1] Dieses Geld ist auch für andere attraktiv. Der Betrieb von Stromspeichern wird durch Minus-Strompreise interessant, genauso wie die Flexibilisierung von Industrieanlagen. So hat etwa die Aluminiumhütte Trimet ihre Anlage durch eine Neuinvestition so angepasst, dass sie flexibel auf den Strompreis reagieren kann – und macht dadurch ihre Aluminiumproduktion in Deutschland günstiger. Der Effekt: Flexible Kraftwerke, Stromspeicher und Lastmanagement führen dazu, dass die negativen Strompreise sich weitgehend erledigen. Am Schluss stellt sich, wie so oft in der Wirtschaft, ein Optimum ein.

Warum wird darüber überhaupt diskutiert?

Warum sich aufregen, wo es sich doch nur um „Peanuts“ handelt. Das wirkliche Geld wird doch an den anderen Stellen des EEG hinausgeschmissen. Dass die Zusatzausgaben für die Netzstabilität von ca. einer Milliarde EUR im letzten Jahr zu diesem Themenkomplex gehören und ebenfalls rasant steigen, braucht ja nicht jeder zu erfahren.
Patrick Graichen:
[1] … Deswegen taugt das Thema negative Strompreise nicht als Aufreger. Ihre Dimension ist zudem … eher klein: Im Jahr 2017 wurde … Strom für insgesamt 180 Millionen Euro verschenkt. Der Börsenwert des insgesamt umgesetzten Stroms ist … einhundertmal größer …

Dass der Strom teuer ist, liegt nur an den Stromanbietern. Die geben die negativen Kosten nicht als Gewinn weiter

Frau Professor C. Kemfert muss neidisch werden. So exzellent Ursache und Wirkung ins Gegenteil verkehren und die EEG-Abzockerei als Gewinn darstellen, schafft sogar sie nur selten. Nach dieser Erklärung glaubt man fast selbst, dass der Strompreis sinkt und der zu bezahlende eine Fata Morgana sein muss.
Patrick Graichen:
[1] Wenn Sie also das nächste Mal hören, dass die Strompreise negativ waren, dann freuen sie sich. Ihr Stromanbieter kann Ihnen mit der nächsten Tarifanpassung ein wenig von dem weitergeben, was er an der Börse für den Strombezug eingenommen hat. Ärgern Sie sich auch nicht darüber, dass Sie über die Ökostrom-Umlage angeblich noch Windmüller dafür bezahlen müssen, dass die ihren überflüssigen Strom nur mit Bonus loswerden. Das Geld dafür nimmt ihr Stromanbieter schließlich auch schon an der Börse ein.

Zudem: Negative Strompreise tragen zum Gelingen der Energiewende bei

Patrick Graichen: [1] Sollten Sie allerdings zufällig Unternehmer sein und als Großverbraucher Ihren Strom direkt an der Börse kaufen, dann können Sie ja mal überlegen, wie Sie Ihre Anlagen so einsetzen, dass sie in Zeiten mit negativen oder auch niedrigen Strompreisen besonders häufig laufen. Sie würden nicht nur Ihr Konto füllen, sondern auch zum Gelingen der Energiewende beitragen.

Man hat den Eindruck, dass sich solche Artikel (zur abschließenden Bewertung unbedingt bei „WELT“ in voller Länge lesen, in denen von EEG-Kritikern als problematisch bis katastrophal empfundene Themen von viel besser wissenden Fachpersonen in ein positives Licht – teils wie in diesem, sogar als Vorteile – dargestellt werden, häufen [4].

Anmerkung: Der Autor bedankt sich bei „Vernunftkraft“ für den Hinweis:
…wie sie mir gefällt – Herr Graichen in der WELT

Quellen

[1] WELT: Agora Energiewende 19.01.2018, Patrick Graichen: Negative Strompreise sind auch ein Grund zur Freude

[2] EIKE 30.01.2018: Deutschland hat in Europa einen neuen Spitzenplatz erklommen – beim Strompreis

[3] EIKE 31.12.2016: Die Zahltage des EEG beginnen ihren vorhergesagten Lauf

[4] EIKE 18.02.2018: Stromüberfluss ist eines der Kernprobleme der Energiewende