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Gleichzeitiges Aufblühen von Umwelt, Natur und Wirtschaft: Ein Beispiel aus Indien

Trotz üppiger Wälder und angenehmer Umgebung gab es ständigen Stress für die lokalen Gemeinden, die Armut zu bekämpfen und finanzielle Stabilität zu erreichen. Dies war die Geschichte Indiens in den 1990er Jahren.

Zwei Jahrzehnte später ist Indien nicht nur wirtschaftlich stärker geworden, sondern hat es auch geschafft, viele seiner Arten durch effektive, datengesteuerte Schutzprogramme zu retten – und findet weiterhin Wege, um gefährdete Arten zu retten.

Naturschutz mitten im rapiden ökonomischen Wachstum

Vor dem Jahr 2000 war Indien noch ein junges Entwicklungsland. Im Jahr 1993 lebten 45 % der Bevölkerung in Armut. Im Jahr 2011 (der letzten Volkszählung) lebten nur noch 21 % der Bevölkerung in Armut. Dennoch leben schätzungsweise immer noch rund 218 Millionen Menschen in Indien in „extremer“ Armut (weniger als 1,90 US-Dollar pro Tag).

Allein zwischen 2011 und 2015 konnten mehr als 90 Millionen Menschen aus der extremen Armut befreit werden. Indiens BIP lag im Jahr 2000 bei rund 468 Mrd. US-Dollar. Im Jahr 2019 wurde das BIP auf 2,8 Billionen US-Dollar geschätzt. Das ist eine phänomenale Leistung.

Da liegt der Gedanke nahe, dass eine solch rasante wirtschaftliche Entwicklung und die Ausdehnung menschlicher Siedlungen einen negativen Einfluss auf Indiens Tierwelt gehabt hätte.

Das war jedoch keineswegs der Fall. In diesen Jahren ist es Indien gelungen, strenge Schutzmaßnahmen zu ergreifen, die auch kurzfristig einen immensen Nutzen bringen.
Laut einer kürzlich durchgeführten Waldzählung ist die Waldfläche im ganzen Land gewachsen. Zu den vielen Erfolgsgeschichten des Wildtierschutzes gehört auch die Zunahme der Tigerpopulation.

Im Jahr 2006 gab es nur 1.411 Tiger. Diese Zahl hat sich in den nächsten 12 Jahren mehr als verdoppelt, und im Jahr 2018 gab es 2.967 Tiger.

Die südindischen Tropenwälder des Western Ghat Gebirges beherbergen einen bedeutenden Teil dieser Tiger, einschließlich derer im Mudumalai Tiger Reserve. Das Mudumalai-Tiger-Reservat ist Teil der Nilgiris-Region, die auch eine Reihe von Bergstädten beherbergt, die als Handelsknotenpunkte für die Produkte der Region fungieren.

Das Tiger-Schutzgebiet Mudumalai und die Nilgiris-Ökonomie

Ich war ein häufiger Besucher des Reservats. Es ist die Heimat von Elefanten, Tigern, Leoparden, schwarzen Panthern, Faultieren, indischen Fleckenhirschen, Sambhar-Hirschen, Schakalen, indischen Wildhunden, indischen Bisons (Gaur), Rhesusaffen, grauen Languren, Nilgiri-Languren, schlanken Loris und einer Vogelfauna wie Pfauen, Malabarsittichen, dem großen indischen Nashornvogel, dem grauen Malabar-Hornvogel, Pfeifdrosseln, Laubsängern, etc.

Vor einem Monat konnten wir auf dem National Highway, der durch das Reservat führt, eine große Elefantenherde beobachten. Mudumalai hat ein einzigartiges Elefanten-Trainings- und Rehabilitationscamp, in dem gefangene Elefanten trainiert werden, um Abtrünnige (die immer wieder Menschen töten) zu fangen. Oft werden vier dieser trainierten Elefanten benötigt, um einen abtrünnigen Elefanten zu bändigen und zu transportieren, ein häufiger Anblick in den Dörfern der Nilgiris. Das Zentrum rehabilitiert verletzte wilde Elefanten und pflegt verwaiste wilde Elefantenkälber.

Das Reservat plant auch die Einrichtung eines Geier-Rettungs-, Rehabilitations- und Zuchtzentrums in der landschaftlich reizvollen Region des Sigur-Plateaus. Die Hochebene ist einer der letzten verbleibenden Lebensräume für drei stark bedrohte Geierarten – den Weißbürzelgeier, den Rotkopf- oder asiatischen Königsgeier und den Langschnabelgeier. Außerdem wird das Plateau auch von Schmutzgeier, Mönchsgeier und Himalaya-Gänsegeier besucht.

All diese Schutzaktivitäten und die damit verbundenen Erfolge gingen gleichzeitig einher mit einem Wachstum der Wirtschaft in der Region während der letzten zwei Jahrzehnte. Der Wildtier-Tourismus ist hier eine der größten Einnahmequellen. Die Region liegt nicht weit von Indiens Siliziumzentrum Bangalore entfernt und zieht das ganze Jahr über Touristen an.

Die menschlichen Siedlungen in den umliegenden Hügelregionen befinden sich in einer idealen Höhenlage für den Anbau von Karotten, Rüben, Kartoffeln, Kohl, Salat, Erdbeeren, Tee und anderen Früchten, die einen hohen Gewinn abwerfen. Das Gemüse aus den Regionen ist im ganzen Land sehr gefragt.

Der Fall Mudumalai ist nur ein Beispiel. Es gibt andere Schutzgebiete, in denen die Wildtierbehörden phänomenale Arbeit geleistet haben. Das Sahyadri-Tiger-Reservat (Bundesstaat Maharashtra) ist ein weiteres Beispiel, in dem der Konflikt zwischen Mensch und Wildtier reduziert wurde, während sowohl die Dorfbevölkerung als auch die Tierpopulation gedeihen konnten. Ich habe es während meiner Arbeit als Wildtierökologe in diesen Wäldern von Maharashtra, dem Bundesstaat mit dem höchsten BIP (400 Milliarden US-Dollar) des Landes, aus erster Hand erlebt. Das Mudumalai-Tigerreservat liegt ebenfalls in einem Bundesstaat mit dem zweithöchsten BIP Indiens (270 Mrd. US$).

Es handelt sich also nicht um Wildtierreservate in der Mitte von Nirgendwo. Sie befinden sich in unmittelbarer Nähe zu schnell wachsenden Wirtschaftszentren und schaffen es dennoch, wichtige Arten erfolgreich zu erhalten. In der Tat kann man argumentieren, dass das BIP-Wachstum diese Volkswirtschaften in die Lage versetzt hat, die Wälder besser zu schützen und übermäßige Abholzung zu vermeiden.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Indien in der Lage war, Entwicklung und Schutz in Einklang zu bringen. Indien ist ein leuchtendes Beispiel dafür, wie wirtschaftliches Wachstum und Naturschutzbemühungen gleichzeitig stattfinden können, wobei ersteres bei der Umsetzung von letzterem hilft.

Wir müssen uns von dem weit verbreiteten Irrglauben verabschieden, dass Entwicklung Wildtiere zerstört, und nach Beispielen wie Mudumalai und anderen Reservaten in Indien suchen, die in Wäldern anderswo auf der Welt nachgeahmt werden können.

Autor: Vijay Raj Jayaraj (M.Sc., Environmental Science, University of East Anglia, England), is an Environmental Researcher based in New Delhi, India. He served as a Graduate Research Assistant at the University of British Columbia, Canada and has worked in the fields of Conservation, Climate change and Energy.“

Link: https://www.cfact.org/2021/05/12/when-wildlife-and-the-economy-flourish-together-a-case-from-india/

Übersetzt von Chris Frey EIKE

 




Umweltakti­vismus als Kohlenstoff-Imperia­lismus: Alptraum für die Armen

Indien befindet sich in einem Wettlauf mit der Zeit, um wirtschaftlichen Fortschritt zu erreichen. In den letzten drei Jahrzehnten ist seine Wirtschaft sprunghaft gewachsen und hat Hunderte von Millionen Menschen aus der Armut befreit. Dennoch hat das Land noch einen weiten Weg vor sich, bevor es wie die Nationen im entwickelten Westen werden kann.

Eine der größten Hürden ist die Versorgung aller Menschen in Indien mit zuverlässiger, erschwinglicher Elektrizität. Unterbrechungsfreier Strom ist immer noch ein Luxus, den nur wenige Inder genießen.

Obwohl Indien überwiegend agrarisch geprägt ist, erlebt es ein massives Wachstum im industriellen und verarbeitenden Sektor. Auch der Dienstleistungssektor und die Informationstechnologie boomen. Der Energiesektor des Landes ist das Rückgrat des Wirtschaftswachstums.

Aber das Land steht vor ständigen Herausforderungen bei seinen Energiezielen. Vor allem Kohlenwasserstoffprojekte werden von gut organisierten und von westlichen Geldgebern unterstützten Umweltaktivisten behindert.

Blockierung fossiler Projekte verzögert Armutsbekämpfung

Eine Reihe von Entwicklungsprojekten in Indien liegt derzeit auf Eis, obwohl das Green Tribunal, das indische Äquivalent zur U.S. Environmental Protection Agency, die Genehmigung erteilt hat.

Ein Beispiel dafür ist das Kohlenwasserstoffprojekt in Neduvasal, das nur wenige hundert Kilometer von meiner Heimatstadt in Tamil Nadu entfernt liegt. Trotz der Genehmigung durch das Green Tribunal gingen die Proteste weiter, und das Projekt ist in der Schwebe.

Mehrere andere wichtige Energieprojekte wurden aufgrund des starken Umweltaktivismus in diesem speziellen Teil Indiens verzögert oder aufgegeben, wodurch die Region des wirtschaftlichen Fortschritts beraubt wurde.

Darunter waren ein Titandioxidprojekt, ein Kernkraftprojekt, ein Teilchenphysik-Forschungsprojekt, ein Kupferherstellungsprojekt und ein Gasexplorationsprojekt. Einige dieser Projekte wurden vom Obersten Gerichtshof Indiens genehmigt und von technischen Experten als sicher eingestuft, dennoch wurden sie verzögert oder bleiben wegen der Proteste auf Eis gelegt.

Es kostet viel Mühe und Zeit, Menschen über die Armutsgrenze zu bringen. Manchmal werden durch entwicklungsfeindliche Proteste – von Umweltgruppen, die von radikalen Elementen im Ausland finanziert werden – die dringend benötigten Entwicklungsprojekte ganz einfach durch Fehlinformationskampagnen an der Basis abgesagt.

Das Traurigste daran ist, dass die Auswirkungen dieser wirtschaftlichen Hürden in den Entwicklungsländern viel bedeutender sind, wo sie die Armen und diejenigen, die sehr nahe an der Armutsgrenze leben, treffen können. Ein paar Monate COVID-19-Sperrung in Indien haben Millionen Menschen in extreme Armut zurückgeschickt, in der sie sich nicht einmal drei Mahlzeiten am Tag leisten können.

Während kleine Umweltgruppen und ihre regionalen Proteste den Fortschritt auf diese Weise behindern, fördern große internationale Gruppen eine Umwelt- und Energiepolitik, die einen viel größeren Einfluss auf die Wirtschaft hat.

Kohlenstoff-Imperialismus

Die internationale Klimapolitik, insbesondere das Pariser Abkommen, hat das Potenzial, die indische Wirtschaft zu stören. Aber die indischen Behörden haben sich immer gegen die Auferlegung einer restriktiven Energiepolitik durch das anti-fossile Establishment im Westen gewehrt

Indiens Vorbehalte diesbezüglich wurden von Indiens ehemaligem Chef-Wirtschaftsberater des Premierministers, Arvind Subramaniam, sehr gut ausgedrückt. In Anerkennung der subtilen Bemühungen der Vereinten Nationen und der westlichen Mächte, die Nutzung fossiler Brennstoffe in Indien zu unterdrücken, nannte Subramaniam ihre kollektiven Bemühungen „Kohlenstoff-Imperialismus“.

Das sind starke Worten von einer Person aus einem Land, das die härteste Form des Kolonialismus erduldet hat. Subramaniam bezeichnete die Auferlegung von Kohlenstoffsteuern als etwas Unrealistisches, vor allem, wenn die westlichen Mächte ihren wirtschaftlichen Erfolg durch die vollständige Nutzung eben jener aus fossilen Brennstoffen gewonnenen Energie erreicht haben, die sie nun verurteilen.

[Hervorhebung vom Übersetzer]

Außerdem können keine Ersatzstoffe die verlorene Energie aus fossilen Brennstoffen ausgleichen. Erneuerbare Energien sind teurer und unzuverlässiger.

Subramaniam warnte das Land: “Erneuerbare Quellen kommen mit versteckten Kosten, die wir in unserer kopflastigen Umarmung mit erneuerbaren Energien nicht übersehen sollten.“ Er fuhr fort: „Kohle wird bleiben und sollte bleiben. Die Zeit ist reif für eine grüne und saubere Kohlekoalition.“

[Hervorhebung vom Übersetzer]

Seine politischen Ansichten wurden im Jahr 2020 erneut bestätigt, als der Wirtschaftsbericht des Landes erneut die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen unterstrich, um sinnvolle Fortschritte zu erzielen. Tatsächlich kündigte Indien kürzlich an, dass es in den nächsten zehn Jahren 55 Milliarden Dollar in saubere Kohleprojekte (Hochtechnologie, reduzierte Emissionen) investieren wird.

Die nationale Regierung hat sich phänomenal gegen den Druck aus dem Westen gewehrt und investiert weiterhin in erschwingliche, reichlich vorhandene und zuverlässige Energiequellen. Aber die Proteste an der Basis müssen angegangen werden, und dafür müssen der radikale Umweltschützer und seine übergreifenden Wurzeln ausgeschaltet werden. Und wie? Indem man die Öffentlichkeit über die Schäden aufklärt, die er mit sich bringt, und ihm so die Unterstützung der Bevölkerung entzieht, ohne die er keinen Erfolg haben kann.

Für die 300 Millionen Armen in Indien sind die Umweltgruppen – die von radikalen Elementen in den USA und Europa finanziert werden – das größte Hindernis auf dem Weg in die Mittelschicht – gesund, wohlhabend und langlebig.

[Hervorhebung vom Übersetzer]

This article was originally published on MasterResource.org.

Photo by Aravind Kumar on Unsplash.

Link: https://cornwallalliance.org/2021/04/environmental-activism-as-carbon-imperialism-nightmare-for-the-poor-2/

Übersetzt von Chris Frey EIKE

 




Neuer Klima-Zustands­bericht: Keine gefährliche Erwärmung!

Mit 1,3 Milliarden Menschen – einem Sechstel der Weltbevölkerung – spielt Indien eine wichtige Rolle bei der Gestaltung der Zukunft des Pariser Abkommens. Klima-Alarmisten vertrauten darauf, dass das Land bei den Bemühungen zur Bekämpfung der „gefährlichen globalen Erwärmung“ mit an Bord ist.

Doch in ihrem allerersten Klimabericht hat die indische Regierung mit der Aufnahme von Daten, die nicht in die Weltuntergangserzählung passen, für einiges Aufsehen gesorgt.

Der mit Spannung erwartete Bericht mit dem Titel „Assessment of Climate Change over the Indian Region“, der vom Ministerium für Geowissenschaften (MoES) erstellt wurde, enthält Daten und Grafiken, die auf eine fehlende Erwärmung des indischen Subkontinents hinweisen.

Darunter befinden sich zwei interessante Klimamuster: (1) Indiens jahresdurchschnittliche Landoberflächen-Lufttemperatur-Anomalien und (2) Temperaturrekonstruktionen in den Ausläufern des Himalaja, einem Gebiet, das nach allgemeiner Auffassung durch den Klimawandel besonders gefährdet ist.

Lufttemperatur: In Indien ist es derzeit kühler als während der 1950er Jahre!

Die indischen Anomalien der durchschnittlichen jährlichen Lufttemperatur an der Landoberfläche (oberflächennahe Temperatur) zeigen, dass das Klima in den letzten zwei Jahrzehnten nicht wärmer war als in der Zeit zwischen 1950 und 1970.

In die Analyse wurden Daten aus einigen der wichtigsten Datenquellen für Temperaturen einbezogen, darunter die Climatic Research Unit an der University of East Anglia (wo ich meinen Abschluss in Umweltwissenschaften gemacht habe).

Die Daten der indischen meteorologischen Abteilung, Indiens älteste und offiziellste Abteilung für Meteorologoie, zeigen, dass es in Indien zwischen 2010 und 2015 tatsächlich nicht so warm war wie in den 1950er Jahren.

Ferner geht aus den Daten hervor, dass es in den 1950er Jahren genauso warm war wie in der Gegenwart. Und das, obwohl die Kohlendioxidkonzentration in der Atmosphäre in den 1950er Jahren im Vergleich zu heute viel niedriger war – ein Anstieg, der angeblich die Hauptursache für die globale Erwärmung ist.

Abb. 1: Indischer Jahresdurchschnitt der Landoberflächenlufttemperatur-Anomalien zwischen 1950 und 2015 (basierend auf dem Durchschnitt der Jahre 1981-2010)

Die Anomalien der Mitteltemperatur zeigen keinen signifikanten Anstieg der Jahresmitteltemperatur von 1951 bis 2015 (Abb. 1). Stattdessen kam es zwischen 1950 und zu Beginn der 1970er Jahren zu einem signifikanten Abkühlungstrend, gefolgt von einer Erwärmung bis Ende der 2000er Jahre. Die Erwärmung setzte sich nach 2009 nicht fort.

Etwas widersprüchlich stellt der Bericht weiter fest (Abb. 2), dass es von 1986 bis 2015 nur einen geringen Anstieg (0,15° C) der Jahresmitteltemperaturen gab:

Abb. 2: Zeitreihen von ganz Indien, gemittelte Jahresmittelwerte (TAVE), Maximum (TMAX) und Minimum (TMIN) der Oberflächenlufttemperaturen zwischen 1951 und 2015. Jüngste Veränderungen werden auf der Grundlage linearer Trends (gestrichelte rote Linie) über den 30-jährigen Zeitraum 1986-2015 berechnet.

Die „macht-es-deutlich“-Graphik: Die fehlende Erwärmung in Sikkim

Sikkim ist ein indischer Bundesstaat im Gebiet des Himalaya. Klima-Alarmisten haben oft argumentiert, dass die Himalaja-Region sehr anfällig für eine gefährliche Erwärmung ist. Die in dem Report gelisteten Daten aus Sikkim stellen dies in Frage.

Während Klimarekonstruktionen für spätsommerliche Temperaturen in Sikkim (Abb. 3) eine Erwärmung von etwas mehr als 1° C von 1850 bis 2008 zeigen, geht daraus auch ein „leichter Abkühlungstrend [etwa 0,2° C] seit 1705“ hervor, eine ausgeprägte Abkühlung (fast 2° C) nach den späten 1960er Jahren und die höchsten Temperaturwerten um das Jahr 1825.

Abb. 3: Rekonstruierte spätsommerliche Temperatur von Sikkim, Indien, zwischen 1705 und 2008.

Sikkim ist natürlich ein kleines Gebiet am äußersten Rand Indiens, so dass wir aus seinen Trends nicht auf den Rest des Landes, geschweige denn auf den Rest der Welt schließen können. Aber die Aufnahme dieser Informationen in den Bericht könnte signalisieren, dass die indische Regierung bereit und willens ist, das vorherrschende Narrativ in Frage zu stellen.

Der größte Teil des Hypes um ein sich erwärmendes Indien wird bedeutungslos, wenn man die Analyse nicht auf die letzten 3 Jahrzehnte beschränkt. Angesichts der raschen wirtschaftlichen Entwicklung Indiens seit den 1980er Jahren und der damit verbundenen Auswirkungen des städtischen Wärmeinsel-Effektes auf die Thermometer ist es zudem wahrscheinlich, dass es im Gegensatz zu den städtischen Temperaturen insgesamt keinen gefährlichen Anstieg gegeben hat.

Indiens Bewertungsbericht hat eines deutlich gemacht: Indien als Ganzes hat keine gefährliche Erwärmung erlebt – nicht einmal in der Zeit seit den 1950er Jahren, als die anthropogenen Kohlendioxidemissionen eine gefährliche Erwärmung des Planeten verursacht haben sollen.

Obwohl im Bericht eine ausgebliebene Erwärmung nicht explizit benannt wird, enthält er doch Temperaturtrends, die deutlich von der allgemeinen Auffassung abweichen, dass die gegenwärtigen Temperaturen als beispiellos gelten.

Könnte sich die Nation darauf vorbereiten, dem amerikanischen Beispiel zu folgen und aus dem Pariser Abkommen auszusteigen? Dies würde sie von der Verpflichtung befreien, die Nutzung fossiler Brennstoffe einzuschränken, deren Erfüllung ihr wirtschaftliches Wachstum bremsen und die Überwindung der Armut verzögern würde.

Vijay Jayaraj (M.Sc., Environmental Science, University of East Anglia, England), is a Research Contributor for the Cornwall Alliance for the Stewardship of Creation

Link: https://wattsupwiththat.com/2020/06/25/new-climate-assessment-suggests-no-dangerous-warming/

Übersetzt von Linguee, bearbeitet von Chris Frey EIKE




Merkel in Indien: Eine Milliarde Euro für klimaneutrale Haltestellen?

Deutschland ist wirtschaftlich im Abschwung befindlich, was nicht zuletzt auf Merkels katastrophale Klima- und Energiepolitik zurückzuführen ist. Trotzdem verschenkt sie deutsche Steuermilliarden an die härtesten Konkurrenten der deutschen mittelständischen Industrie, unter anderem Indien und sogar China.

Charles Krüger analysiert.


 




Klimastreik der Kinder – mittlerweile weltweit?

Unser Pressesprecher Horst-Joachim Lüdecke war letztes Jahr auf der Klimakonferenz im polnischen Kattowitz und berichtete, daß dort zum Großteil Menschen aus nichtwestlichen Ländern weilten. Man konnte den Eindruck gewinnen, daß diese Besucher die Geldquellen von UNO, EU & Co. anzapfen wollten. Quasi als zweite Entwicklungshilfe. Aber sind die Bürger dieser Länder auch genauso überzeugt wie unsere gymnasial-akademische Jugend?

Laut Spiegel offenbar schon. China, Syrien, Indien, Uganda – dort soll die FFF-Welle angeblich schon angekommen sein. Als Beweis dafür zeigen die Quantitätsjournalisten die 16jährige Chinesin Howey Ou, die wie ihr Vorbild Gretel vor einem örtlichen Regierungsgebäude der Stadt Guilin sitzt und ein selbstgemaltes Pappschild mit der Aufschrift „Klimakrise. Schulstreik“ präsentiert. In den sozialen Medien schreibt sie:

„Der erste Streiktag…ich werde vor der Volksregierung in Guilin jeden Tag streiken, bis die chinesische Regierung ein klares Klimaversprechen gibt,  jetzt handelt und sich der Herausforderung stellt.“

Eine Studentin aus Uganda tut es Ou gleich und streikt freitags in der Hauptstadt Kampala mit bis zu 180 Kommilitonen landesweit. Die Gretawelle ist also noch überschaubar; Druck auf Ungläubige können sie nicht ausüben.

„Mein Professor hat mir neulich gesagt, daß es den Klimawandel nicht gibt. Als ich ihm aufgezählt habe, welche Auswirkungen extreme Temperaturunterschiede schon jetzt auf Uganda haben, meinte er, daß sich das Klima ändert, weil es Gottes Entscheidung ist. Er hat mir gesagt, daß er älter wäre und mehr als ich weiß. Wenn ich jetzt noch einmal seine Vorlesungen am Freitag verpasse, läßt er mich durchfallen.“

Guter Mann.

Ein anderes Mädchen aus Indien (seltsam, alles Mädchen…), Asees Kandhari, 15, wurde von ihrer Mutter auf Gretas Aktionen hingewiesen und protestiert nun mit ihr und mittlerweile rund 200 anderen Kindern in der Hauptstadt Neu-Delhi. Interessanterweise geht die Initiative in Indien nicht von Schülern aus, sondern von Lehrern und Eltern.

Einen besonders grotesken Fall von FFF-Streikunwesen hat der Spiegel in – kein Witz – Nordsyrien gefunden. Ein offenbar deutscher Aktivist namens Luis Richter (der Vorname verrät, aus welchem Milieu er kommt), 25 Jahre jung, will in der Region Rojava eine „grüne Revolution“ vom Zaun brechen. Groteskerweise stand die Gegend bis vor kurzem noch unter der Terror-Herrschaft des Islamischen Staates; deswegen haben die örtlichen Araber wohl wenig Sinn für westliche Verstiegenheiten. Obwohl: In Rojava gibt es viel Landwirtschaft, die laut Richter natürlich vom Klimawandel betroffen sei. Es darf bezweifelt werden, daß die Syrer den Quatsch glauben, die kennen sich mit Hitze und Trockenheit seit Jahrhunderten aus.

Wenn es aber Sonder-Fördergelder aus Klimatöpfen der EU oder UN gibt, wird man wohl auf den Zug aufspringen, würde jeder tun.

 

 

 




Al Gore versucht ein günstiges Bild der Pariser Klimaabkommen zu zeichnen

Gore führte an, dass Windkraft und Photovoltaik im Jahr 2017 mehr als die Hälfte der Stromerzeugungskapazitäten in den USA, China, Europa und Indien ausmachen. Der Großteil des weltweiten Zuwachses an grüner Energiekapazität wird voraussichtlich aus Indien und China kommen.

Screenshot, aktive Links finden Sie bitte auf der Original Seite

Während saubere erneuerbare Energie in einem noch nie dagewesenen Tempo wächst, treiben die Länder mit den höchsten Emissionen ihre Verpflichtungen im Rahmen der #ParisAgreement voran. Im Jahr 2017 war mehr als die Hälfte der neuen [hinzu gebauten] Stromkapazitäten in jedem der 4 [Länder mit den] größten Kohlenstoff-Emittenten von #wind & #solar.

Obwohl nicht unwahr, verschleiert Gore die Tatsache, dass China und Indien immer noch den Großteil ihrer Energie aus fossilen Brennstoffen beziehen. In beiden Ländern stiegen ihre Emissionen auch im Jahr 2017, trotz des hohen Prozentsatzes neuer Stromergänzungen aus grünen Energiequellen.

Gore zitierte einen Bericht der Rhodium-Gruppe, dass Wind und Sonne 55 Prozent der neuen Kapazitätserweiterungen Chinas ausmachen. China ist der weltweit größte Emittent von Treibhausgasen.

In China (28% der globalen Emissionen), machen Wind + Solar = 55% der in 2017 neu [hinzu gebauten] elektrischen Kapazität aus, nach [im Text oben verlinkten] Rhodium Gruppe

„Saubere Energie“ macht jedoch knapp 10 Prozent des chinesischen Stromverbrauchs aus, dazu gehören aber auch Atom- und Wasserkraft. Mehr als 60 Prozent des chinesischen Stroms stammten aus Kohle.

Chinas kommunistische Regierung scheint einige Schritte unternommen zu haben, um die Luftverschmutzung einzudämmen, aber das Land ist von einer Dekarbonisierung weit entfernt.

China hat seine Emissionen in 2017 um geschätzte 3,5 Prozent erhöht. Chinas Emissionswachstum war maßgeblich für einen Anstieg der globalen Emissionen um 2 Prozent verantwortlich.

Das Global Carbon Project stellt fest, dass „das Wachstum [der CO2 Emissionen] in 2017 aus den Konjunkturpaketen der chinesischen Regierung resultieren könnte und möglicherweise in den kommenden Jahren nicht fortgeführt wird, aber ein tatsächlicher Rückgang der globalen Emissionen könnte noch immer in weiter Ferne liegen, speziell wenn sich Chinas Wirtschaftswachstum im Jahr 2018 weiter fortsetzt.“

Über Indien kann man eine ähnliche Geschichte erzählen. Gore propagierte die Tatsache, dass 64 Prozent der neuen Stromkapazität Indiens aus Wind und Sonne stammten.

Aber wiederum befeuert Kohle 75 Prozent der installierten Stromkapazität Indiens. Indiens erneuerbare Energiequellen, ohne Kernkraft und Wasserkraft, machen rund 13 Prozent der installierten Kapazität aus, nach Angaben der Regierung.

Indiens größte Kohleunternehmen projektieren  50 bis 120 Prozent Wachstum beim Kohleverbrauch bis 2030. Ergänzungen durch grüne Energie würden den geringen Anteil wahrscheinlicher machen, aber egal, der Kohleverbrauch wird wahrscheinlich um eine erhebliche Menge wachsen.

Was Gore nicht erwähnt, ist die Tatsache, dass die Welt den Verbrauch fossiler Brennstoffe bis 2050 um 90 Prozent reduzieren muss, um die Ziele des Pariser Abkommens auf der Grundlage von Schätzungen der Vereinten Nationen zu erreichen. Roger Pielke, Jr., Professor an der University of Colorado, wies kürzlich darauf hin, wie gewaltig diese Aufgabe ist.

Erschienen auf The Daily Caller am 20.02.2018

Übersetzt durch Andreas Demmig

http://dailycaller.com/2018/02/20/al-gore-cherry-picks-data-paris-accord/

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Ausschnitte aus o.g. Bericht der

Rhodium Gruppe

Chinas-Energie-Schnappschuss 2017

Trevor Houser und Peter Marsters | 25. Januar 2018

Daten, die in der vergangenen Woche veröffentlicht wurden, geben einen ersten Einblick in das chinesische Energie- und Emissionsbild für das Jahr 2017. Nach drei rückläufigen Jahren erholte sich die chinesische Kohelnachfrage moderat – ein Plus von 3,3% gegenüber dem Vorjahr. Die Ölnachfrage stieg um 4,6% und Erdgas um fast 16%, da Peking seine Anstrengungen zur Luftreinhaltung verstärkte. Die Stromerzeugung aus Kernenergie stieg um 16%, Wind um 26% und Solar um 75%. Nach zwei Jahren des Rückgangs schätzen wir, dass die energiebedingten CO2-Emissionen im vergangenen Jahr zwischen 2,2% und 4,1% gestiegen sind. Wir gehen davon aus, dass das schnelle Wachstum von Erdgas, erneuerbaren Energien und Atomkraft im Jahr 2018 anhalten wird und auch die Ölnachfrage expandieren wird.

Jährliche Änderung des Chinesischen Energiebedarfs auf die Quelle bezogen (nicht der Gesamt Anteil der Energiequelle)

Neu hinzu gebaute Energiekapazität in Gigawatt

Verkaufte E-Autos, rechte Skala = % Anteile ggü. aller verkauften Fahrzeuge

CO2 Emissionen aus Energieerzeugung




Obama kann mit Klima-Ungläubigen nicht reden

Obama ist in Indien als Teil einer Drei-Länder-Tour, um die Obama-Stiftung zu fördern. Es ist die erste Rede, die Obama seit seinem Ausscheiden aus dem Amt vom Anfang dieses Jahres in Indien gehalten hat.

„Ich kann mich mit jemandem treffen und über den Klimawandel diskutieren, und ja, als wir an den Pariser Verträgen arbeiteten … gab es einige Leute innerhalb der indischen Regierung, die mir sagten, „.. wir sind ein armes Land und unsere Priorität müsse sein, arme Menschen mit Strom und Elektrizität zu versorgen und deshalb sollten wir nicht XY Z machen müssen“, und ich sagte: „Nun, das verstehe ich“, sagte Obama auf einem Gipfel in Neu-Delhi.

Obama fügte hinzu, dass „es schwierig ist, ein Gespräch zu führen, wenn jemand sagt, dass der Klimawandel ein Schwindel ist. Ich weiß nicht, was ich damit machen soll, wenn Sie sagen, dass es ein Schwindel ist. Dann gibt es keine Möglichkeit für uns, unsere Differenzen auf konstruktive Weise zu überbrücken.“

Obama verwies darauf, dass er nicht bereit ist, am selben Tag in einer Rathaussitzung mit jungen Indern, die nicht an die durch Menschen verursachte globale Erwärmung glauben, zu sprechen .

„Ich könnte eine Diskussion mit jemandem führen, der sagt: ‚Okay, ja, es gibt Klimawandel, aber es ist wichtiger, Armut zu lindern und Strom für die Menschen zu erzeugen, darum verwenden wir Kohle, denn das ist billiger'“, sagte Obama. „Ich habe Probleme mit jemandem ein Gespräch zu führen, der sagt, dass sich das Klima nicht ändert. Wissen Sie, das wird fast ein theologisches Argumentieren. Es hat nur damit zu tun, dass sich jemand entschieden hat >Das ist es, was ich glaube<, anstatt nach Beweisen und Fakten zu schauen. Und der Prozess [seiner] der Beweisführung klingt wie eine wissenschaftliche Revolution.“

Obama machte auch verschleierte Anspielungen auf Präsident Donald Trump, einschließlich der Bemerkung, dass er viel mehr Twitter-Anhänger hatte, im Gegensatz zu dem derzeitigen Bewohner des Weißen Hauses, obwohl er die Social-Media-Plattform weniger nutzte.

Obama sagte auch, dass es eine „Pause in der amerikanischen Führung“ gibt, die mit dem Kampf gegen die globale Erwärmung zusammenhängt, ohne deutlich zu sagen, dass er über Trumps Pläne sprach, sich aus dem Pariser Abkommen zurückzuziehen.

„Es ist eine Vereinbarung, obwohl wir eine kleine Pause in der amerikanischen Führung haben. Wir müssen unseren Kindern eine Chance geben, [gegen den Klimawandel] zu kämpfen“.

Erschienen auf The Daily Caller am 01.12.2017

Übersetzt durch Andreas Demmig

http://dailycaller.com/2017/12/01/obama-says-he-cant-have-a-discussion-with-people-who-say-the-climate-is-not-changing/

 

Kommentar von Andreas Demmig

Ich bin überzeugt, Obama scheut Diskussionen mit „Ungläubigen“, weil er keine Argumente findet, sie zu widerlegen.




Lügen und Manipulation: der beklagenswerte Zustand des globalen Klima-Alarmismus‘

Folglich werden wir nachdenklich, wenn wir beobachten, wie sich Klima-Alarmisten aller Couleur nach den Hurrikanen im Atlantik auf einen Kreuzzug der Erzeugung von Angst begeben. Sie begrüßten freudig die Hurrikane Harvey, Irma und Maria als eine weitere Gelegenheit, diese dem Klimawandel in die Schuhe zu schieben [man kann es auch anders ausdrücken: Die Alarmisten jubeln über die verheerende Not der betroffenen Menschen, nur weil sie diese für ihre Propaganda ausschlachten können! Anm. d. Übers.] Tatsächlich neigen sie dazu, den vom Menschen verursachten Klimawandel für jede Naturkatastrophe verantwortlich zu machen.

Dies ist aber nur in den Mainstream-Medien so. Das IPCC, die führende Autorität bzgl. Klimawandel-Wissenschaft und -politik räumt in seinen Zustandsberichten ein, dass es keine signifikante Zunahme der Häufigkeit von Naturkatastrophen gibt.

Auch Klimatologen waren augenblicklich zur Stelle, um darauf hinzuweisen, dass die Häufigkeit von Hurrikanen während der letzten vier Jahrzehnte keinen zunehmenden Trend aufweist, was im Gegensatz steht zu den Behauptungen der Klimaalarm-Propagandisten. Außerdem wird jeder, der Daten beachtet zustimmen, dass es schwere Hurrikane schon gegeben hat, bevor das Narrativ vom Klimawandel überhaupt angefangen hat.

Nichtsdestotrotz wurden noch verrücktere Behauptungen aufgestellt bzgl. der negativen Auswirkungen der anthropogenen globalen Erwärmung auf die Nahrungsmittel-Sicherheit der Länder der Dritten Welt. Aber der derzeitige Zustand des Klimas in einigen Entwicklungsländern wie Indien zeichnet ein erheblich dazu im Widerspruch stehendes, ja tatsächlich vielversprechendes Bild.

Mit seiner großen und rapide wachsenden Wirtschaft spielt Indien eine Schlüsselrolle in der globalen Ökonomie. Klima-Auswirkungen können gewaltigen Einfluss ausüben auf den großen Landwirtschaftssektor des Landes und wahrscheinlich auch auf das Leben von einer Milliarde Menschen.

Der Monsunregen ist der Lebenssaft für die Ernten in Indien. Die Monsune sind während der letzten 15 Jahre stabil geblieben und haben keine nachteiligen Änderungen gezeigt.

Jüngste Forschungen zeigen, dass Monsun-Regenfälle während der letzten 15 Jahre eine etwa 50 Jahre lange trockene Zeit beendet haben, welche hauptsächlich Nord- und Zentralindien heimsuchte. Seit dem Jahr 2002 hat sich die Regenmenge im Mittel um 1,34 mm pro Jahrzehnt erhöht.

Erheblich gestützt durch diese gestiegene Regenmenge und durch Weiterentwicklungen der landwirtschaftlichen Wissenschaft und Technologie hat die landwirtschaftliche Produktion des Landes dramatisch zugenommen. Zum Beispiel verzeichnete man bei Getreide von 1990 bis 2014 eine Zunahme um 58%.

Der Nahrungsmittel-Erzeugungs-Index (Änderungen der Erntemengen in einem gegebenen Jahr relativ zu einem Referenzjahr) hat sich von 1990 bis 2014 mehr als verdoppelt. Die gesamte Nahrungsmittelerzeugung im Jahr 2015/16 ergab den Rekord von 252,23 Millionen Tonnen, das war etwas mehr als im Jahr zuvor.

Dies sollte niemanden überraschen, der auch nur ein geringes Interesse am Zustand des Klimas hat. Das globale Temperaturniveau zeigte während der letzten 16 Jahre keinerlei Zunahme. Selbst die schlimmsten Klima-Alarmisten räumten ein, dass die zur Vorhersage genutzten Computermodelle kläglich gescheitert sind, auch nur die jetzt beobachteten Daten zu reflektieren, also den von den Wissenschaftlern so genannten ,Hiatus‘ der globalen Erwärmung.

Das Scheitern der Modelle kann hauptsächlich der falschen Hypothese zugeordnet werden, dass nämlich Kohlendioxid die Temperaturen treibt. Stattdessen war es kurz- und langfristig erst zu den Temperatur- und danach zu den Kohlendioxid-Änderungen gekommen.

Dies stellt nicht nur den Einfluss eines Bias‘ in der Wissenschaft von der Klimaänderung bloß, sondern auch das falsche Bild einer verfallenden Umwelt.

Wetter enthält immer Risiken – leichte und schwere Stürme, Dürren, Überschwemmungen, Hitze- und Kältewellen, welche es während der gesamten Historie der Menschheit immer wieder gegeben hat. Aber das Klima selbst war während der letzten 150 Jahre alles andere als gefährlich, und der Beweis dafür liegt klar vor Augen, von den polaren Eiskappen bis zu den Reisfeldern in Indien.

Es ist unmöglich, einen Planeten zu retten, der nicht stirbt, und es ist eine Schande, die Menschen bzgl. Klimawandel in falsche, unberechtigte Ängste zu stürzen [wobei die „Süddeutsche Zeitung“ hierzulande absolut führend ist! Anm. d. Übers.].

Striche

Vijay Jayaraj (M.Sc., Environmental Science, University of East Anglia, England), Research Associate for Developing Countries for the Cornwall Alliance for the Stewardship of Creation, lives in New Delhi, India.

Link: https://wattsupwiththat.com/2017/10/24/lies-and-manipulation-the-sorry-state-of-global-climate-alarmism/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Eine Studie belegt, dass der Klimawandel nur 3,4 % Anteil an der Suizidrate der Bauern in Indien hat

Solche Berichte über schlimme Einflüsse des Klimawandels publiziert eine bekannte (Des-)Informationsseite sofort und so lässt es sich dort nachlesen:
KLIMARETTER.INFO, 11. August 2017: [1] Klimawandel erhöht Selbstmord-Rate
Rund 60.000 der Selbstmorde, die in Indien im Verlauf der letzten 30 Jahre zu beklagen waren, lassen sich nach einer Studie der Universität von Kalifornien in Berkeley mit dem Klimawandel in Zusammenhang bringen.,

Recherchiert man aufgrund der Studie, stellt man fest, dass die Suizidrate bei den Bauern in vielen Ländern deutlich höher als bei der übrigen Bevölkerung. Und das nicht nur in Indien – wovon die Studie berichtet –, sondern sogar in der Schweiz mit ihren angeblich so glücklichen Bewohnern:
CH Tages Anzeiger: [4] Druck soll Schweizer Bauern in den Suizid treiben Suizidrate steigt
Viele Bauern halten dem Druck nicht stand. In den letzten 20 Jahren starben pro Jahr über 1300 Betriebe weg. 2016 haben sich allein im Kanton Waadt acht Bauern das Leben genommen – doppelt so viel wie im Jahr davor. Der Kanton setzte nun einen Seelsorger ein, der zu helfen versucht …
Wobei die Schweiz wiederum nach Frankreich blickt, da es dort bei den Bauern mit den Suiziden noch viel schlimmer ist:
CH Blick: [5] Bauern sehen keinen Ausweg mehr Selbstmord aus Verzweiflung
… Alarm: Man müsse alles unternehmen, damit man nicht bald französische Zustände habe. Laut einer Statistik des französischen Instituts für Gesundheitsüberwachung nimmt sich jeden zweiten Tag ein Bauer in Frankreich das Leben.

Nachdem dieser Artikel fertig geschrieben war, publizierte die Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) ihren „Hungerbericht“. Selbstverständlich ist darin auch vom Klimawandel als Ursache die Rede. Während in der Tageszeitung des Autors darüber noch vergleichsweise moderat berichtet wurde und stand, dass Ursachen überwiegend auf Konflikten beruhen und beim Klima sogar der El Nino Erwähnung fand, war für die SZ der Hauptschuldige klar: [9] „… Besonders verheerend ist die Not in Ländern, die die von wetterbedingten Katastrophen geplagt werden … die mit dem Klimawandel noch gravierender werden … „.
In der Pressemitteilung der UN selbst lautet dies allerdings wie folgt:
UN News Centre: „ … Even in regions that are more peaceful, droughts or floods linked in part to the El Niño weather phenomenon, as well as the global economic slowdown, have also seen food security and nutrition deteriorate, added the agencies“

Somit kommt diese Sichtung der Studie gerade richtig, um (wieder [10]) zu zeigen, wie „wissenschaftlich“ darüber entschieden wird, ob man etwas dem Klimawandel anlasten kann.

Den Bauern geht es, zumindest nach den Erträgen, so gut wie noch nie in der dokumentierten Geschichte

Bild 1 [6] Schweiz Erträge Langfristdarstellung 1850 – 2002
Etwas ist man überrascht, dass ausgerechnet der Klimawandel speziell für Probleme der Bauern in Indien verantwortlich sein soll. Weltweit sind erst mit dem Beginn des Klimawandels die Ernteerträge auf ein vorher undenkbares Maß angestiegen (Anmerkung: Der Ertragsverlauf von Bild 1 gilt ähnlich auch für die anderen Länder, welche technologisierte Landwirtschaft betreiben):
EIKE 30.06.2015: [6] Ernteerträge und Klimawandel Und Indien zeigt, dass es dort nicht viel anders ist.

Bild 2 Indien, Erträge Hirse seit 1961. Quelle: Factfish, FAOSTAT

Bild 3 Indien, Erträge geschliffener Reis seit 1961. Quelle: Factfish, FAOSTAT

Bild 4 Indien, landwirtschaftliche Wertschöpfung pro Arbeiter seit 1961. Quelle: Factfish, FAOSTAT

Im folgenden Ertragsbild für Baumwolle sieht man einen extremen Anstieg ab dem Jahr 2002. Dies ist der Zeitpunkt, seit dem in Indien massiv Genbaumwolle angepflanzt wird. Diese führte zu einer drastischen Ertragssteigerung – allerdings auch Bewirtschaftungszwängen, denen nicht finanzkräftige und ungenügend ausgebildete Bauern oft nicht gewachsen sind. Ein Effekt, welcher allerdings weltweit vorliegt.

Bild 5 Indien, Erträge Baumwollsamen seit 1961. Quelle: Factfish, FAOSTAT

Indien hat dieses Jahr sogar ein Allzeithoch an Ernteergebnis

THE TIMES OF INDIA, Aug 17, 2017: Govt revises foodgrain output to record 275.68 million tonnes

Bild 5.1 Indien, Allzeithoch-Erntehoch 2017. Quelle: THE TIMES OF INDIA

Warum soll der Mörder dann der auch in Indien so ausnehmend Ernte-positiv wirkende Klimawandel sein?

Die für die Studie verantwortlich zeichnende Umweltökonomin Tamma Carleton ging in ihrer Analyse der Frage nach: „ … warum die Selbstmordrate in Entwicklungsländern überdurchschnittlich hoch ist …“ [1].
Klickt man auf die Webseite von Frau TAMMA CARLETON, dann sieht man, dass von den dort gelisteten fünf Veröffentlichungen, alle fünf über den schlimmen Einfluss des Klimawandels handeln. Erkennbar hat sie Übung im Erkennen negativer Klimawandel-Einflüsse und es verwundert nicht, dass sie bei der Mortalitätsanalyse der indischen Bauern vorwiegend nach solchen gesucht hat.

Wer Korrelationen sucht, findet immer welche

Bei der Suche ist sie systematisch vorgegangen;
[1] … Carleton verglich die indischen Daten zu Suiziden mit Klimadaten. In ihrer Studie kommt sie zum Ergebnis, dass es einen Zusammenhang gibt. Bei steigenden Temperaturen in der Zeit des Jahres, in der die Pflanzen in der Wachstumsphase sind, steigt auch die Selbstmordrate. Denn wenn die Ernte geringer ausfällt oder komplett vernichtet wird, verlieren die Menschen ihre Lebensgrundlage.
Ernteausfälle und sich dadurch verschärfende Armut sind die wichtigsten Ursachen hinter den Selbsttötungen. In Indien leben über 70 Prozent der Bevölkerung auf dem Land. Mehr als die Hälfte der Menschen ist hier von der Landwirtschaft abhängig, ein Sozialsystem gibt es für sie nicht. Viele Bauern sind verschuldet, vor allem für teures Saatgut, um etwa Genbaumwolle anzubauen.
Die Wissenschaftlerin betrachtete für ihre Studie die Tage, an denen es wärmer als 20 Grad ist. Nach ihren Berechnungen kommt es dann im Durchschnitt für jedes Grad Temperaturerhöhung landesweit zu 65 bis 70 zusätzlichen Suiziden. In den Folgejahren wiederholt sich der Effekt in abgeschwächter Form.
Seit 1980 hat sich in Indien die Selbstmordrate verdoppelt. Laut Studie sind die Folgen des Klimawandels für 6,8 Prozent dieses Anstiegs verantwortlich.

Im Abstract steht dazu noch ergänzend:
[2] Abstract: … I find no evidence that acclimatization, rising incomes, or other unobserved drivers of adaptation are occurring. I estimate that warming over the last 30 y is responsible for 59,300 suicides in India, accounting for 6.8% of the total upward trend. These results deliver large-scale quantitative evidence linking climate and agricultural income to self-harm in a developing country.
Ganz grob übersetzt: … Ich finde keinen Beleg, dass Akklimatisierung, steigende Einkommen oder andere, nicht berücksichtigte Anpassungs-Parameter vorhanden wären. Meine Abschätzungen ergeben, dass die Erwärmung in den letzten 30 Jahren für 59.300 Selbstmorde in Indien verantwortlich ist, was 6,8% des gesamten Aufwärtstrends entspricht. Diese Ergebnisse liefern in großem Maßstab quantitative Beweise zur Verknüpfung zwischen Klima und Agrareinkommen zu Suiziden in einem Entwicklungsland.

96,6 % aller zugeordneten Suizide haben eine andere Ursache

Leider ist die Studie bezahlpflichtig. Kaufen will sie der Autor nicht, aber die Angaben im Summary und im Supplement [7] (dazu hat jemand bei Klimaretter im Blog freundlicher Weise den Link eingestellt) reichen für eine Plausibilitätsabschätzung der Aussagen aus.

Klimaretter.Info listet die wohl wichtigste Aussage der Studie ganz zum Schluss als allerletzten Satz:
[1] … Laut Studie sind die Folgen des Klimawandels für 6,8 Prozent dieses Anstiegs verantwortlich.
Ergänzt man diesen Satz mit den fehlenden Daten, berechnet sich: Der Klimawandel hat von der Verdopplung der Suizidrate der letzten 30 Jahre einen Anteil von 6,8 %. Das ist dann von aktuellen 100 %, ein Anteil von 3,4 % der Gesamtsuizide und bedeutet im Umkehrschluss: 96,6 % aller zugeordneten Suizide haben eine andere Ursache.

Der denkbare – aber wohl immer noch übertrieben hoch dargestellte „Klimawandeleinfluss“ – ist damit so gering, dass man sich fragt, warum sich überhaupt jemand ausgerechnet mit den erkennbar unwichtigen und nicht den wichtigeren, 96,6 % der Gründe beschäftigt hat.

Sollte bewiesen werden, dass der Klimawandel-Einfluss so gering ist?

Vielleicht sollte auch bewiesen werden, dass der Klimawandel-Einfluss wirklich so gering ist. Dies würde jedoch „niemanden“ interessieren. Also musste die Überschrift ausgewechselt werden, um eine Publizierung zu erreichen. Es wäre ja nicht anzunehmen, dass beispielsweise Klimaretter die Studie sonst überhaupt erwähnt hätte. Jedoch: Dies ist nur eine rein hypothetische Vermutung.

Kleine Sichtung der Studie

Nachdem die Studie belegt, dass der Klimawandel auch in Indien – wenn überhaupt – einen vollkommen unbedeutenden Anteil der bäuerlichen Suizide zur Folge hat, der im statistischen Rauschen verschwindet, könnte man aufhören. Doch sollen, um die Problematiken solcher Studien zu zeigen, ergänzend ein paar Angaben auf Plausibilität gesichtet werden.

Selbstmordraten

Ausgangspunkt für die Studie der Umweltökonomin Tamma Carleton war die Frage, warum die Selbstmordrate in Entwicklungsländern überdurchschnittlich hoch ist.
Dazu eine Statistik der WHO (*Hinweis: Da die Quelle nicht absolut sicher ist, sind die Daten unter Vorbehalt).
Nach diesen Daten haben die männlichen Einwohner hochentwickelter Länder höhere Selbstmordraten als solche, welche vom Klimawandel (angeblich) schwer betroffen sind.

Bild 6 Selbstmordraten weltweit, nur Männer, im Jahr 2015. Vom Autor aus dem Datensatz erstellt. Quelle: WHO*

Es wäre eine Studie wert, zu ergründen, woran das liegen könnte. Vielleicht ist es bei uns der dauernde, mediale Beschuss durch den „Klimakampf“ mit der Angst vor dem Kipppunkt. Der Autor hat persönlich in einer Fernsehdiskussion mit ansehen können, wie einem sehr bekannten Mitglied des BUND bei seiner Erwähnung wirklich fast die Tränen flossen, so felsenfest war sein Glaube daran, dass er bald überschritten würde und damit seine Enkel und den Globus dem sicheren Klimatod preisgibt.

Die Studie beginnt mit der Auswertung vor dreißig Jahren. Da die Auswertung mit dem Jahr 2010 endet, also mit dem Jahr 1980. Bild 7 zeigt dazu die Suizidraten aus der Studie. Man ahnt, dass wenn die Studie zum Beispiel den Zeitraum der letzten 20 Jahre untersucht hätte, das Ergebnis vollkommen anders aussehen könnte. Vielleicht wären alleine dadurch die 3,4 % „Klimawandelanteil“ sogar negativ geworden.

Bild 7 Suizidraten in Indien und in Regionen davon. Gestrichelte Linien vom Autor zugefügt. Quelle: [7] Supplement

Die Suizidstatistik in Indien – verlässliche Daten gibt es nur von 1997 – 2005

Die Studie beginnt mit dem Jahr 1980 und endet mit dem Jahr 2010. Doch wann hatte oder hat man ausreichend genaue Zahlen in Indien zur Verfügung? Eine Webseite klärt auf:
[8]… Erst seit 1995 fing man an, die Daten über die Landwirte zu speichern,“ sagt Professor Nagaraj. „Aber einige wichtige Staaten begannen erst zwei Jahre später mit solchen Aufzeichnungen. Aus diesem Grund beginnt die Studie im Jahr 1997. Und das Jahr 2005 ist das letzte, für das Zahlen für ganz Indien zur Verfügung stehen.“

Die Zahl der Inder, die sich selbst töteten, stieg von ungefähr 96.000 im Jahr 1997 auf ungefähr 114.000 im Jahr 2005. Im selben Zeitraum stieg die Zahl der Bauern, die sich das Leben nahmen dramatisch an: von weniger als 14.000 im Jahr 1997 auf über 17.000 in 2005. Während der Anstieg der Selbsttötungen unter Bauern insgesamt nun schon über ein Jahrzehnt andauert, wurden in einigen Jahren Höchstzahlen registriert. So kam es im Jahr 2004 zu weit über 18.000 Suiziden unter Indiens Landwirten ...
Nach dieser Quelle gibt es verlässliche Daten nur vom Zeitraum 1997 … 2005. Trotzdem rechnet die Studie von 1980 … 2010. Es liegen also nur für ca. 27 % des Untersuchungszeitraumes verlässliche Daten vor. Doch selbst diese stimmen nicht, da sie den Begriff „Bauer“ nicht vollständig repräsentieren.

Auch die Zuordnung „Bauer“ ist nicht eindeutig und damit verfälschend

[8]… Da die Zahlen der Nationalen Behörde zur Dokumentation von Verbrechen (NCRB) auf örtlichen Daten basieren, bei denen große Bevölkerungsgruppen ausgeschlossen sind, gibt es ernsthafte inhärente Ungenauigkeiten„… Das größte Problem liegt in der Definition, was ein Landwirt ist: jemand, der einen Eigentumsanspruch auf sein Land hat. Nach dieser Definition werden etwa Pächter oder ganz besonders auch die Bäuerinnen nicht erfaßt.“

Einflüsse, welche Suizid-Daten zusätzlich verfälschen

In Indien bekommt die Witwe eines Bauern nach dessen Suizid von der Regierung eine Zahlung. Dies führt dort sogar dazu, dass manchmal „normales“ Ableben als Suizid dargestellt wird. Nachzulesen in:
WELT SICHTEN, Malcolm Harper, 25. November 2013 (Auszüge): Tödliche Mischung
Die indische Zentralregierung und die Regierungen der einzelnen Bundesstaaten vergeben üblicherweise sogenannte ex gratia-Zahlungen von umgerechnet etwa 2000 US-Dollar an Familien, deren Angehörige auf tragische Weise und unter öffentlicher Anteilnahme zu Tode gekommen sind. Solche Zuwendungen gehen auch an die Witwen der Selbstmörder und werden ebenfalls publik. Das spielt wohl manchmal eine gewisse Rolle, wenn sich ein Bauer schließlich für den Selbstmord entscheidet. Das geht so weit, dass Angehörige einen Suizid vortäuschen, nachdem ein Bauer eines natürlichen Todes gestorben ist. Mir wurde von einem Fall berichtet, in dem eine Witwe vergeblich versucht hatte, eine Beihilfe zu bekommen, indem sie ihrem toten Ehemann eine leere Pestizidflasche in den Mund schob.
Nicht auszudenken, wenn es für Suizid durch „Klimawandel“ auch einmal Geld vom „Westen“ gibt. Es wird in solchen Ländern zu einem „Anstieg“ an „Klimawandelopfern“ führen und bei uns – mit gefordert von NGOs und Kirchen – ganz sicher zu einer massiven Erhöhung der Klimaschutzmaßnahmen und Ausgleichszahlungen.

Die Sommertemperaturen haben sich seit 1900 praktisch nicht verändert und seit 1880 schon gar nicht

Studie:[1] Die Wissenschaftlerin betrachtete für ihre Studie die Tage (Anm.: während der Wachstumszeit im Sommer), an denen es wärmer als 20 Grad ist. Nach ihren Berechnungen kommt es dann im Durchschnitt für jedes Grad Temperaturerhöhung landesweit zu 65 bis 70 zusätzlichen Suiziden.

Nun schaue man die Temperaturverläufe während der Wachstumszeit im Sommer in Baumwoll-Anbaugegenden in den drei folgenden Grafiken an. Seit Anfang des letzten Jahrhunderts! haben die Sommertemperaturen ein Grad Temperaturänderung nicht überschritten, in zwei Fällen ist die mittlere Sommertemperatur eher niedriger geworden.

Bild 8 Sommertemperatur Indien, Bangalore von 1881 … 2015. Quelle: RIMFROST Viewer

Bild 9 Sommertemperatur Indien, Hyderabad von 1893 … 2015. Quelle: RIMFROST Viewer

Bild 10 Sommertemperatur Indien, Akola von 1880 … 2015. Quelle: RIMFROST Viewer

Ergänzend die Tageswerte der Sommertemperaturen von Bangalore abschnittsweise von 1982 (früheste, im Viewer einstellbare Zeit) bis 2016. Es ist nicht erkennbar, dass sich im Zeitraum der Studie die Tageswerte deutlich erhöht hätten. Und gerade im Jahr 2004, in dem die Suizidrate besonders hoch war [8], waren die Sommertemperaturen besonders „moderat“.

Bild 11 Tageswerte Sommer (Juni … Sept) von Bangalore. Quelle: wetteronline, Viewer

Da stellt sich die Frage, wie die sich nicht signifikant verändernden Sommer-Tagestemperaturen einen signifikanten Einfluss haben sollen.

Fazit

Es mag gelungen sein, mit viel Akribie, Statistik und ergänzenden Simulationen irgendwelche, kurzen Korrelationen zu finden. Solche finden sich irgendwo immer und lassen sich mit beliebigen Parametern – hier dem „Klimawandel“ verknüpfen.
Aufgrund der mehr als ungenauen – teils sogar unsicheren – Datenbasis, dem Sommer-Temperaturverlauf seit 1880 und 1982 im Untersuchungszeitraum, der fast keine Änderungen zeigt, sowie der sehr geringen Beeinflussungsrate kann man jedoch getrost annehmen, dass die Ergebnis-Ungenauigkeiten weit größer sind, als die berechnete Ergebnisrichtung, auch wenn der Computer (im Supplement der Studie) stur andere Wahrscheinlichkeitsaussagen berechnet. Wohl eher hätte man die Studie ergebnislos, da trendlos, abbrechen müssen.
Doch positiv gesehen: Alle Daten und das „Ergebnis“ der Studie zeigen, dass ein Klimawandeleinfluss – wenn überhaupt – so gering ist, dass er vernachlässigt werden kann und wieder belegt wurde, dass der teure Kampf gegen CO2 den unsinnigsten Versuch darstellt, Probleme des Planeten lösen zu wollen.

Die folgenden Ausführungen in den Fundstellen zeigen vor allem, wie komplex scheinbar einfache Probleme und Wirkungsmechanismen oft sind. Wie viel einfacher ist es da, solches bequem auf die drei Buchstaben CO2 zu beschränken und über Zertifikatepreise und Gewichtstonnen angeblichen Schaden und Nutzen auszuweisen und dafür von jeder Tageszeitung, Kommunen und Vereinen Lob und Preise zu erhalten, weil man mithilft, den Globus zu erretten.

Für interessierte Leser etwas Information zu den Problemen der Bauern in Indien

Bei Recherchen „fällt“ immer teils recht interessantes Material an, welches dann im Datenarchiv verschwindet. Solches einfach informativ anbei. Wer sich „durchliest“, wird feststellen, dass nirgens ein Klimawandel verantwortlich gemacht wird. Diese Zuweisung blieb einer Studienverfasserin und der sofort darüber informierenden (Des-)Informationsseite [1] der Politikberaterin für Klima und Energie vorbehalten.
Umfangreich ist jedoch der Einfluss von NGOs, welche wie bei uns überall auf der Welt zu finden sind und meinen, Regierungen vorschreiben zu dürfen, wie sie sich zu verhalten haben.
Weiterführung der Fundstelle [8]: Das Preisschild des Neoliberalismus.
.. Diese Selbsttötungen werden häufig mit der Krise in der Landwirtschaft in Verbindung gebracht, wobei Pestizide für den Bauern das naheliegendste Mittel zum Suizid sind …
… Die Daten über Selbsttötungen sind komplex und mitunter irreführend. Dies liegt nicht nur an der fehlerhaften Weise, in der sie zusammengestellt werden oder daran, wer sie zusammengestellt hat … Es ist schwierig, die Selbsttötungen von Bauern als prozentualen Anteil der Bauern insgesamt auf jährlicher Basis auszurechnen. Eine unzweideutige landesweite Suizidrate von Bauern läßt sich nur für das Jahr 2001 errechnen. Das liegt daran, daß in jenem Jahr eine Volkszählung stattfand, aus der hervorgeht, wieviele Landwirte es in jenem Jahr im ganzen Land gab. Für alle anderen Jahre muß diese Zahl eine Hochrechnung sein – wie plausibel auch immer.
Es ist wichtig, daß die Zahl von 150.000 Selbstmorden von Landwirten nur eine grobe konservative Schätzung ist. Sie ist keinesfalls akkurat oder abschließend. Da die Zahlen der Nationalen Behörde zur Dokumentation von Verbrechen (NCRB) auf örtlichen Daten basieren, bei denen große Bevölkerungsgruppen ausgeschlossen sind, gibt es ernsthafte inhärente Ungenauigkeiten. Wie Professor Nagaraj es ausdrückt: „… Das größte Problem liegt in der Definition, was ein Landwirt ist: jemand, der einen Eigentumsanspruch auf sein Land hat. Nach dieser Definition werden etwa Pächter oder ganz besonders auch die Bäuerinnen nicht erfaßt.“
… „Insgesamt,“ sagt Professor Nagaraj, „gibt es seit Mitte der 90er Jahre eine akute Krise in der Landwirtschaft. Das gilt für ganz Indien. In den ‚Großen Vier‘ und einigen anderen Staaten, kommen spezifische Faktoren hinzu. Es handelt sich um Gebiete mit hochgradig diversifizierter und kommerzialisierter Landwirtschaft. Überwiegend werden finanziell einträgliche Pflanzen angebaut. (Und in geringerem Maße grobkörnige Getreidesorten). Wassermangel ist ein allgemeines Problem – und die Schwierigkeiten im Hinblick auf Anbauflächen und Wasser haben sich in dem Maße verschlimmert, in dem staatliche Investitionen in die Landwirtschaft verschwinden. Die Anbaukosten sind in diesen Gebieten mit intensivem Anbau in die Höhe geschossen, bei einigen Kulturen um mehrere hundert Prozent. Die fehlende Regulierung dieser und anderer Aspekte der Landwirtschaft haben die Probleme verschärft. Gleichzeitig sind die Preise für die Erzeugnisse stark gefallen …
„Von Mitte der 90er Jahre an,“ so betont Professor Nagaraj, „sind die Preise und die Erträge in der Landwirtschaft dramatisch zurückgegangen. In dem Maße, in dem die Kosten stiegen – auch als die Banken keine Kredite mehr gaben – stieg auch die Verschuldung. Sogar als die Subventionen für die von Konzernen beherrschte Landwirtschaft im Westen stiegen, strichen wir die wenigen und geringfügigen Lebenshilfen und Subventionen für unsere eigenen Bauern. Das nahezu vollständige Ausbleiben von Investitionen in die Landwirtschaft bedeutet auch, daß es äußerst schwierig ist, aus dieser Falle wieder herauszukommen.“

Nun ein Hinweis zu einem Bericht der Firma Monsanto.
Monsanto: Selbstmorde bei Landwirten in Indien – Gibt es eine Verbindung zu Bt-Baumwolle? Tragische Selbstmorde haben komplexe soziökonomische Gründe
Dazu die Anmerkung: Im Bild 12 kann man sehen, wie die Hektarerträge in Indien zugenommen haben, nachdem ab dem Jahr 2002 „Monsanto“-Baumwolle angebaut wird.

Bild 12 Indien, Erträge Baumwollsamen seit 1961. Quelle: Factfish, FAOSTAT

DONNER+Doria, Ulli Kulke, 1. August 2012 (sollte man im Original vollständig lesen): [3]: Langzeitstudie: Gentechnik hilft Indiens Kleinbauern
Lange Jahre behauptete ein internationaler Umweltstar, dass die grüne Gentechnik indische Baumwollfarmer in den Ruin und in den Selbstmord treibe. Was sich längst abzeichnete, bestätigt jetzt eine Langzeitstudie: Die Behauptung ist zynischer Unfug. Das Gegenteil ist wahr
Man darf hoffen, dass Matin Qaim, renommierter Agrarökonom an der Göttinger Universität, ein Exemplar seiner jüngsten Studie an die indische Ökofeministin Vandana Shiva geschickt hat, mit besonderer Widmung. Bei allen Umweltkonferenzen, zu denen Shiva, lange Jahre einer der großen internationalen Stars der Szene, geladen war, wurde sie nicht müde, von den indischen Baumwollfarmern zu berichten, die – so behauptete sie – durch den Anbau genveränderter Pflanzen (GVO) in den Selbstmord getrieben worden seien. Die angeblich immer größere Abhängigkeit der Bauern von den Saatgutkonzernen und Banken würde sie wirtschaftlich strangulieren.
Ein gegenüber ihren Landsleuten äußerst zynisches Vorgehen, denn Shiva nutzte die seit vielen Jahrzehnten tatsächlich bestehende hohe Suizidrate der Kleinbauern in Indien kaltschnäuzig für ihre haltlose Argumentation. In den letzten Jahren hat sie ihre These nicht mehr so lautstark wie einst vertreten, denn aus Indien selbst kamen immer lautere Stimmen, die auf die Vorteile der genveränderten Baumwollsorten gerade für die ärmeren Bauern hinwiesen. Mitnichten hat ihr Gebrauch die Selbstmordrate erhöht. Die Abhängigkeit der Bauern von Kredithaien sorgt allerdings dafür, dass immer noch viele von ihnen keinen anderen Ausweg als den Freitod sehen.
Qaim und seine Kollegen haben nun in ihrer
Studie eine große Lücke geschlossen …
Bleibt abzuwarten, ob Vandana Shiva und ihre nach wie vor (besonders in den satten Industrieländern) große Verehrerschaft nun wenigstens etwas vorsichtiger umgehen mit ihren unanständigen Argumenten. Es steht zu befürchten, dass die Mär von den Bauern, die durch die GVO-Pflanzen in den Tod getrieben werden, trotz allem nicht aus der Welt zu schaffen ist. Sie passt einfach zu gut ins Weltbild.

Ein umfangreicher Artikel mit vielen interessanten Details. Sollte man vollständig im Original lesen, da durch das Kürzen wichtige Information verloren geht:
WELT SICHTEN, Malcolm Harper, 25. November 2013 (Auszüge): Tödliche Mischung Die zahlreichen Bauernselbstmorde in Indien haben vielfältige Ursachen
… Selbstmorde kommen bedauerlicherweise auf der ganzen Welt häufig vor, sind aber laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in manchen Ländern stärker verbreitet als in anderen. … Für 2005 waren es in Mexiko und Brasilien 4, in Japan dagegen 22 und in Russland 32. In Deutschland, Indien und den USA waren es um die zwölf.
Innerhalb Indiens gehen die Zahlen ebenso weit auseinander. In Bihar, dem ärmsten Bundesstaat mit etwa 90 Millionen Einwohnern, gab es rund 2 Selbstmordfälle auf 100.000 Menschen, in den wohlhabenderen südindischen Staaten Andhra Pradesh und Maharashtra 14 und in Kerala mehr als 30. Bauern sind zudem stärker suizidgefährdet als andere Gruppen. So begingen in Großbritannien zwischen 1993 und 2004 stets mehr Landwirte Selbstmord als Landarbeiter oder andere abhängig Beschäftigte.

Daher stellt sich die Frage, ob die zunehmende Zahl der Selbstmorde unter Bauern in Indien tatsächlich aus dem Rahmen fällt. Daten aus einigen indischen Verwaltungsbezirken legen das nahe. …
Kommentatoren machen für diese Selbstmorde jeweils die Faktoren verantwortlich, die ihrer vorgefassten Meinung am ehesten entsprechen. … Als Ursache der Suizide wurden deshalb bestimmte Aspekte der Baumwollproduktion ausgemacht, darunter das genetisch modifizierte Saatgut. Prinz Charles etwa sprach von der „tragisch hohen Zahl an Selbstmorden unter den indischen Kleinbauern, die zum Teil durch das Versagen vieler genetisch modifizierter Sorten bedingt waren“.
Doch laut einem Gutachten des International Food Policy Research Institute (IFPRI) in Washington gab es Selbstmorde unter den Baumwollfarmern bereits vor der Einführung von genetisch verändertem Saatgut im Jahr 2002, und ihre Zahl hat seitdem nicht zugenommen. Nicht das Saatgut als solches bringt also die Bauern in Bedrängnis. Allerdings erfordert es genau wie andere hochgezüchtete Sorten oft höhere Investitionen, eine zuverlässigere Bewässerung und anspruchsvollere Anbaumethoden. Wenn die Bauern die entsprechenden Mittel nicht aufbringen können oder wenn es ihnen an Wasser oder den erforderlichen Kenntnissen fehlt, kann ihre Entscheidung für die neuen Sorten Verluste zur Folge haben.
Minderwertiges Saatgut ist ein weiteres Problem. Im Jahr 2006 machte die Gen-Baumwolle bereits an die 40 Prozent des gesamten indischen Baumwollanbaus aus. Seit der Einführung der genmodifizierten Saaten hatten die Erträge sich beinahe verdoppelt; Indien hat die USA überholt und ist nach China der zweitstärkste Baumwollproduzent der Welt geworden.
Angesichts der enormen Beliebtheit der neuen Sorten, des geringen Bildungsniveaus vieler indischer Bauern und unzureichender Schutz- und Urheberrechte ist es kein Wunder, dass massenhaft gefälschtes Saatgut auf den Markt gelangt.

Nach Schätzungen ist etwa ein Drittel der modifizierten Baumwollsamen nicht echt, und davon ist wiederum etwa ein Drittel minderwertig. Die geringeren Erträge aus solchen Saaten stehen nicht im Verhältnis zu den erhöhten Kosten für das Saatgut selbst und die übrigen Investitionen. …
Kurz: Indirekt mag die Gen-Baumwolle zu der Notlage und den Selbstmorden der Bauern beigetragen haben, aber die direkteren Ursachen sind geringe Bildung, der unverantwortliche Vertrieb der Saaten und unzureichende Kreditgewährung. Vielleicht ist die Gen-Baumwolle nicht für alle indischen Kleinbauern das Richtige, aber das Saatgut kann nicht allein für den Missbrauch verantwortlich gemacht werden, der mit ihm getrieben wird. Schlagworte wie „GM-Genozid“, das vom kalifornischen Forschungsinstitut Center for Research on Globalization geprägt wurde, täuschen über die eigentlichen Probleme hinweg.
… Die indischen Stützpreise liegen seit einigen Jahren deutlich über den Weltmarktpreisen. Indien und China haben seit 2005 ihre gesamte Jahresproduktion an Baumwolle um jeweils etwa 13 Millionen Ballen gesteigert, während die Produktion in Pakistan, den Vereinigten Staaten, Burkina Faso, Mali, Niger und Tschad etwa in demselben Umfang zurückgegangen ist. Die ausländischen Einflüsse, denen am häufigsten die Schuld an den Bauernselbstmorden in Indien gegeben wird, müssen also etwas differenzierter gesehen werden.
Fest steht, dass die Bauern, die Selbstmord begingen, überwiegend hoch verschuldet waren. In den meisten Fällen schuldeten sie das Geld zu mehr als 75 Prozent nicht offiziellen Geldinstituten, sondern privaten Geldverleihern …
… Leider besteht zudem ein direkter Zusammenhang zwischen den Selbstmorden und manchen Formen der finanziellen Unterstützung. Die indische Zentralregierung und die Regierungen der einzelnen Bundesstaaten vergeben üblicherweise sogenannte ex gratia-Zahlungen von umgerechnet etwa 2000 US-Dollar an Familien, deren Angehörige auf tragische Weise und unter öffentlicher Anteilnahme zu Tode gekommen sind. Solche Zuwendungen gehen auch an die Witwen der Selbstmörder und werden ebenfalls publik. Das spielt wohl manchmal eine gewisse Rolle, wenn sich ein Bauer schließlich für den Selbstmord entscheidet. Das geht so weit, dass Angehörige einen Suizid vortäuschen, nachdem ein Bauer eines natürlichen Todes gestorben ist. Mir wurde von einem Fall berichtet, in dem eine Witwe vergeblich versucht hatte, eine Beihilfe zu bekommen, indem sie ihrem toten Ehemann eine leere Pestizidflasche in den Mund schob.
Ende 2007 stellte die indische Landwirtschaftsbank NABARD auf Wunsch des Landwirtschaftsministers erneut ein kleines Expertengremium zusammen, das Vorschläge erarbeiten sollte, um die Zahl der Bauernselbstmorde zu verringern. Gemeinsam mit vier weiteren Fachleuten untersuchte ich bereits vorliegende Gutachten und sprach sowohl mit Frauen, deren Männer sich das Leben genommen hatten, als auch mit Vertretern der Banken, denen sie Geld schuldeten. Wir entwickelten Empfehlungen zu Finanzierung, Versicherung, Sozialfonds und Anbaumethoden.

Ein besonders attraktives populistisches Instrument ist ein Schuldenerlass für Bauernfamilien. Bereits 1989 hatte die Regierung den Bauern alle offenen Schulden erlassen, sofern sie gewissen Kriterien genügten. Das hatte allerdings schlimme und vorher nicht bedachte Folgen: Viele Bauern zahlten Kredite nicht mehr wie vereinbart zurück, und so schwand die Bereitschaft der Banken, neue Kredite zu gewähren. Unserem Gremium wurde zugesichert, dass dieser Fehler sich nicht wiederholen sollte. Doch sahen wir ein, dass das Verlangen der Öffentlichkeit nach einer spektakulären und hoffentlich weniger kontraproduktiven Intervention dieser Art nicht enttäuscht werden durfte. Deshalb empfahlen wir eine „einmalige Bereinigung“ der Bankschulden, durch die in den Bezirken mit den meisten Selbstmorden 90 Prozent der Schulden der Bauern gelöscht worden wären, 70 Prozent in den weniger betroffenen und 30 Prozent in den am geringsten betroffenen Bezirken….
Zusätzlich empfahlen wir die Einführung und den Ausbau einer wetterbezogenen Ernteversicherung, um Risiken wie Ausfälle infolge von Dürre oder Überschwemmungen zu begrenzen. Das hatte sich in Andhra Pradesh bereits bewährt. Dazu wären umfangreiche Investitionen in Wetterstationen und die dazugehörige Infrastruktur notwendig. Wir plädierten zudem dafür, dass die bereits bestehenden und erfolgreichen Programme zur Förderung nachhaltiger Landwirtschaft in breitem Umfang umgesetzt würden. Denn viele Bauern verschulden sich vor allem, weil sie in Düngemittel, Herbizide und Pestizide investieren müssen. Der ökologische Anbau macht deren Einsatz weitgehend überflüssig.
Die Verwirklichung all dieser Vorschläge hätte insgesamt etwas über 2,5 Milliarden US-Dollar gekostet, wovon der größte Teil auf die einmalige Schuldentilgung entfallen wäre. Doch obwohl unser Gutachten dem Landwirtschaftsministerium ordnungsgemäß vorgelegt worden war, wurde es dort vollständig ignoriert. Stattdessen enthielt der Haushaltsplan für Februar 2008, für den unsere Vorschläge gedacht waren, einen riesigen Schuldenerlass, der um die 15 Milliarden US-Dollar kostete. Dieser erwies sich schon bald als Fehlschlag: Die Zahl der Bauern, die ihren Zahlungen an die Banken auf dem Land nicht nachkamen, nahm dramatisch zu. Die ärmsten Bauern hatten aber nichts von dem Erlass, weil er Schulden bei privaten Geldverleihern nicht abdeckte…. Unterdessen setzt sich die Selbstmordwelle unvermindert fort.
Aus dem Englischen von Anna Latz.
Malcolm Harper ist Experte für Mikrofinanzierung und hat dazu zahlreiche Bücher verfasst. Er gehörte einem Expertengremium an, das im Auftrag der indischen Regierung Ende 2007 Vorschläge zur Verbesserung der Lage der Bauern erarbeitete.

Quellen

[1] KLIMARETTER.INFO, 11. August 2017: Klimawandel erhöht Selbstmord-Rate

[2] Agricultural & Resource Economics, University of California, Tamma A. Carleton: Crop-damaging temperatures increase suicide rates in India

[3] DONNER+Doria, 1. August 2012: Langzeitstudie: Gentechnik hilft Indiens Kleinbauern

[4] CH Tages Anzeiger: Druck soll Schweizer Bauern in den Suizid treiben

[5] CH Blick: Bauern sehen keinen Ausweg mehr Selbstmord aus Verzweiflung

[6] EIKE 30.06.2015: Ernteerträge und Klimawandel

[7] Tamma A. Carleton: Crop-damaging temperatures increase suicide rates in India, Supporting Information

[8] Counterpunch, Palagummi SAINATH: Das Preisschild des Neoliberalismus

[9] Süddeutsche Zeitung, 16. / 17. September, Seite Politik 9, Artikel : 2017: 815 000 000

[10] EIKE 09.09.2017: Immer wieder muss der Tschad-See unter dem Klimawandel leiden, oder: Warum steht in Studien der GRÜNEN häufig so viel Falsches drin?
EIKE 13.08.2017: Manila versinkt durch Wasserentnahme im austrocknenden Untergrund. Der (reiche) Westen mit seinem CO2 soll daran schuld sein – und zahlen
EIKE 31.07.2017: G20 Klimafakten ohne Hysterie betrachtet Teil 4 (4)
EIKE, 11.07.2017: Der dürregebeutelte Sahel wird grün – ein schlimmes Anzeichen des Klimawandels