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Stromversorgung 2030

Lager B beruft sich dabei auf die Physik und wird angeführt von professionellen Leuten wie Hanns-Werner Sinn, dem ehemaligen Chef des IfO-Instituts, der seit 2012 bei jeder neuen Idee aufgrund durchaus mit normaler Schulbildung nachvollziehbaren Rechenmethoden vorrechnet, dass auch das nicht klappt.

Dazwischen steht die Gruppe der Politiker, Regierungen und Behörden mit der Behauptung „Wir haben alles durch gerechnet und es funktioniert!“, wobei sie allerdings auf genaueres Nachfragen keine Antwort geben oder sich notfalls auch für nicht zuständig erklären. Gruppe B bringt das in der Meinung, man müsse nur korrekte und prüfbare Informationen verbreiten und die Irrtümer aufklären, mehr oder weniger zur Verzweiflung, denn die von ihr gelieferten Fakten werden schlicht als Minderheitsmeinung abgetan. Grotesk: während eine Greta Thunberg auf einer Pressekonferenz der EU-Kommission herumtönt, „mit der Physik kann man nicht diskutieren“, wird hier genau das getan.

Aber ist die Politik wirklich einfach nur borniert und unbelehrbar? Treibt sie die Gesellschaft mit geschlossenen Augen trotz aller Warnungen in die Katastrophe eines totalen Blackouts, der selbst nach Gutachten des Bundestages das Ende der zivilisierten Gesellschaft bedeuten könnte? Oder stecken andere, noch perfidere Gedanken dahinter, die selbst Gruppe B nicht berücksichtigt? Schauen wir mal.

DIE WELT sprach mit dem Chef der Kohle-Sparte von E.on, Andreas Schierenbeck. Der sagt: „Der von der Bundesregierung beschlossene Kernkraft- und Kohleausstieg wird eine erhebliche Stromlücke zur Folge haben…Im Ergebnis schalten Sie große Kraftwerkskapazitäten ab, obwohl in Deutschland eine Stromlücke droht, wie Sie sagen…Einen Blackout kann sich bei uns in Deutschland keiner mehr vorstellen. Ich habe lange genug in den USA gelebt und weiß, was zwei Wochen Blackout bedeuten. / Link zum Fundstück

Das 65%-EE-Ziel 2030

Der EE-Ausbau ist am Limit. Immer mehr Bürger wehren sich gegen die weiteren Ausbau, weil sich allmählich auf dem Land die Einsicht breit macht, dass die Anlagen alles andere als umweltfreundlich und gesundheitsneutral sind. Wie weit die Politiker von der Realität entfernt sind, verrät ein Kommentar der Grünenpolitikerin Katharina Schulze, die auf einem Foto Windräder hinter einem Dorf für ein Fotomontage hält. Die Branche kriselt. In Sachsen wurden beispielsweise 2019 nur 12 neue Anlagen gebaut.

Das passt nicht in das politische Bild. Stellvertretend für andere Medien berichtet die Leipziger Volkszeitung am 27.2.2020, das nach Ansicht mehrerer Bundesminister die gerade eingeführte 1000m-Abstandsregel für Windkraftanlagen von Wohnsiedlungen in eine unverbindliche Empfehlung umgewandelt werden muss, da ansonsten das Ziel einer 65%-igen Versorgung aus EE im Jahr 2030 nicht umsetzbar ist. Am 7.3.2020 legt Sachsens Ministerpräsident Kretschmer (CDU) eben dort noch mal nach und fordert, die Instrumente, mit denen sich die Bürger heute erfolgreich gegen weitere Anlagen wehren (z.B. Umweltschutz, Verbandsklage), abzuschaffen, um nicht ständig durch Leute aufgehalten zu werden, die „damit eigentlich nichts zu schaffen haben“.

65% bedeutet aber mehr oder weniger eine Verdopplung der heutigen Anlagenzahl bis 2030, zumal zunehmend mehr windschwache Gebiete erschlossen werden müssen. Was ist an den 65% so bedeutend, dass den Betroffenen und ihren Vertretern die Rechte an der Mitwirkung entzogen werden sollen?

Der Energie-Monitoringbericht 2019

Eine Antwort erhält man aus dem Energie-Monitoring-Bericht 2019 des Bundeswirtschaftsministeriums, der die Versorgungssicherheit mit Strom bis zum Jahr 2030 behandelt. Erstaunlicherweise ist EE kein zentrales Thema, sondern wird nur am Rande erwähnt und mit einer bestimmten Versorgungskapazität als vorhanden vorausgesetzt.

Ein genanntes Ziel des Netzausbaus bis 2030 ist die Beseitigung der derzeitigen Stromüberproduktion und der damit verbundenen Stromexporte, die teilweise zu Negativpreisen stattfindet. Dass die Überproduktion ein Resultat der Unvereinbarkeit der volatilen EE mit den Großkraftwerken ist, die aus verschiedenen Gründen den Schwankungen der EE-Produktion nicht folgen können, wird nicht erwähnt. Es wird schlicht an der beschlossenen sukzessiven Abschaltung der Kraftwerke festgehalten, womit das Ziel erreicht wird.

Die durch die Abschaltungen entstehende Versorgungslücke soll durch den priorisierten Bau kleinerer Gaskraftwerke von 20 MW bis 250 MW abgefangen werden. Im Zusammenhang mit diesem Kraftwerksbau soll eine Dezentralisierung und Segmentierung der Netzstruktur erfolgen. Kleinkraftwerke dieser Größenordnung sind in der Lage, mit der Volatilität der EE Schritt zu halten, womit das Erreichen des No-Exportziels garantiert wäre.

Den Autoren ist allerdings klar, dass diese Umrüstung auf Kleinkraftwerke die bisherige 100%-Versorgung bei Dunkelflauten nicht übernehmen kann. Im Monitoringbericht wird die Stromversorgung 2030 daher als eine gesamteuropäische Aufgabe definiert. Länder mit einem temporärem Versorgungsengpass müssen aus anderen EU-Ländern mit dortigen temporären Überschüssen versorgt werden. Um 2030 eine 100%-Bedarfsdeckung erreichen zu können, wird eine Erhöhung der Kapazität der Übergabeleitungen zu anderen EU-Ländern auf 55% des Gesamtbedarfs vorgesehen. Anders ausgedrückt liegt die Eigenversorgungskapazität im Fall einer Dunkelflaute nur noch bei 45%. Und hier haben wir den Grund für die Wichtigkeit des Erreichens des 65%-Ziels bei den EE zu sehen: werden diese nicht erreicht, Erzeugung und Netz aber in der beschriebenen Weise umgebaut, kommt es zu einer mehr oder weniger permanenten Unterversorgung.

Die gesamteuropäische Lösung ist allerdings eine Mogelpackung. Der Bericht weist ausdrücklich darauf hin, dass jedes EU-Land einen solchen Monitoringbericht ohne zentrale Koordination oder Abgleich mit den Nachbarn für sich selbst erstellt. Nach den EU-Vorgaben marschieren die anderen EU-Länder aber in die gleiche Richtung und bauen ihre klassischen Kapazitäten ab. Hanns-Werner Sinn u.a. haben nachgewiesen, dass Dunkelflauten über mehrere Länder hinweg keineswegs eine Seltenheit sind, d.h. die Nachbarn können mit hoher Wahrscheinlichkeit bei einem Strommangel nicht liefern. Im Monitoringbericht wird darauf nicht eingegangen, aber die Möglichkeit angesprochen, dass Strom über sehr weite Strecken transportiert werden muss. Eine Betrachtung der Verluste, wenn nach diesem Modell Strom aus Spanien hier Lücken schließen soll, wird allerdings wieder ausdrücklich ausgeschlossen, ebenfalls der Fall, dass Frankreich den Strom ebenfalls benötigt und hier nichts ankommt.

Trotz dieser Verschleierungstaktik ist den Autoren anscheinend klar, dass eine zumindest zeitweise Unterversorgung nicht zu umgehen ist. Der Bericht sagt im Klartext, dass der heutige Anspruch auf eine (weitestgehend) störungsfreie Versorgung auf Dauer nicht aufrecht zu erhalten ist, d.h. es ist mit Stromausfällen zu rechnen. Wie diese aussehen werden, wird durch die technische Maßnahmen indirekt beschrieben: die Netzstruktur soll dezentralisiert und segmentiert werden, zudem soll durch technische Maßnahmen die Regelabweichung von der Netzfrequenz so erweitert werden, so dass Frequenzverluste, die heute zur Notabschaltung führen, noch problemlos verkraftet werden können. Für den Nichttechniker sieht das harmlos aus, für den Techniker ist allerdings klar: ein Blackout soll 2030 nicht mehr total sein, wie er es heute wäre, sondern sich technisch lokalisieren lassen.

Das ist ein zentraler Punkt der Mangelplanung, weshalb er genauer erläutert zu werden verdient: bisher schaltet sich bei einer Überlast im Netz meist ein Kraftwerk ab, das die Netzfrequenz nicht halten kann, was in einer Kaskade dazu führt, dass weitere Kraftwerke bei dem Versuch, die zusätzlich Last aufzufangen, ebenfalls abschalten mussten. Da Teilnetze meist nicht separat abgeschaltet werden können, sind Notabschaltungen infolge von Überlast daher oft sehr weiträumig, aber infolge der stabilen Netze auch äußerst selten (Ausfälle infolge von Leitungsstörungen sind oft begrenzter, aber ein anderes Problem; hier geht es um grundsätzliche Unterversorgung).

Die technische Beschreibung im Monitoringbericht ist zwar allgemein gehalten, legt aber den Schluss nahe, dass zukünftig ein versorgtes Netzsegment bei Bedarf abgeschaltet werden kann, bevor die Kraftwerke selbst abschalten müssen. Etwas salopp gesprochen fällt nicht in ganz NRW der Strom mitsamt den Kraftwerken aus, sondern gezielt nur in Köln, während der Rest weiter versorgt wird. Bleibt die Unterversorgung längere Zeit bestehen, besteht technisch die Möglichkeit, nach einigen Stunden Düsseldorf vom Netz zu trennen und dafür Köln wieder aufzuschalten. D.h. man versucht nicht, einen Blackout zu vermeiden, sondern ihn zu beherrschen.

Im Falle einer Dunkelflaute ohne Importmöglichkeiten wäre theoretisch so die Hälfte der Republik ohne Strom, aber ein allgemeiner Blackout würde vermieden werden können. Konkret: bei einer 4-Tage-Dunkelflaute wie im Januar 2020 müsste sich die Bevölkerung darauf einrichten, über diesen Zeitraum hinweg statistisch nur jeweils einen halben Tag mit Strom versorgt zu werden.

Ist das so geplant? Eine kontrollierte Unterversorgung? Zumindest gibt die technische Beschreibung im Monitoringbericht, auch wenn sie oft nur in Nebensätzen gehalten wird, diese Möglichkeit her. Dazu passt auch ein „Notfallkochbuch“, das ausgerechnet jetzt vom Bundesamt für Katastrophenschutz heraus gegeben wird und nur Sinn macht, wenn es tatsächlich zu häufigeren und längeren Stromausfällen kommt. Und es würde auch die Unbelehrbarkeit der Politik durch Gruppe B erklären.

Berichtslücken

War schon die fehlenden Abstimmung der EU-Länder bei der Erstellung ihrer Monitoringberichte eine gravierende Lücke, so gibt es im Bericht weitere, teilweise in dem sie erwähnt werden, teilweise indem sie eben nicht erwähnt werden.

So prognostiziert der Bericht einen Rückgang des Strombedarfs bis 2030 um satte 8%. Mit keinem Wort erwähnt wird die E-Mobilität, die alleine, würde sie bis 2030 in dem Maßstab greifen, den die Politik vorsieht, einen Mehrbedarf von ca. 20% bedeuten würde. Ist die E-Mobilität klammheimlich bereits abgeschrieben? Auch die derzeit hippe Wasserstofftechnologie, die ebenfalls einen größeren Bedarf an elektrischem Strom besitzt, taucht mit keinen Wort auf. Stromspeichertechniken, bislang in aller Politiker Munde, werden nirgendwo erwähnt. Erwähnt werden lediglich so genannte Sektorkopplungen, also Verknüpfungen mit anderen Technikbereichen, allerdings meist in allgemeiner Form als Einsparpotentiale. Das Problem daran ist allerdings, dass die meisten Sektorkopplungsprojekte nach deren speziellen Berichten darin bestehen, anstelle anderer Energieformen Strom einzusetzen. Also auch hier eher Mehr- als Minderbedarf.

Auf die Kosten wird ebenfalls nicht eingegangen. Die Stilllegung der funktionierenden Großkraftwerke, der Gaskraftwerksbau und der Netzumbau dürften zusammen mit dem weiteren Ausbau der EE dafür sorgen, dass sich die Strompreise bis 2030 nach heutiger Kaufkraft nahezu verdoppeln. Dass eine Wirtschaft bei derartigen Preisen und notorischer Unterversorgung nicht funktionieren kann, dürfte jedem klar sein. Ob damit hinter dem Monitoringbericht tatsächlich eine Vorstellung von einer funktionierenden Gesellschaft im Jahr 2030 steht, darf wohl bezweifelt werden. Mehr Licht auf diesen Aspekt wirft ein weiterer Bericht.

Die Digitalisierung

Der Digitalisierungsreport ist ein weiteres Papier aus dem BMWi. Durch Digitalisierung des Versorgungsnetzes sollen zukünftige Versorgungsprobleme gelöst werden – auch das ein Versprechen verschiedener Politiker.

Die bereits jetzt anlaufende Digitalisierung besteht für den Stromkunden in einer Umrüstung der vorhandenen Stromzähler durch elektronische Zähler. Diese sollen es ermöglichen, dass der Stromkunde dann seine Geräte einschaltet, wenn der Strom preislich günstig ist, womit im Grund ein schon älteres Prinzip aufgegriffen wird: per Impuls wurde früher vom teuren Tagstrom auf den billigeren Nachtstrom umgeschaltet und damit elektrische Nachtspeicheröfen aufgeheizt, die tagsüber die Wohnungen warm hielten. Elektronische Zähler können das natürlich viel feiner auflösen.

Wer genauer darüber nachdenkt, wird unschwer ein paar Pferdefüße finden. Einen Geschirrspüler mag man noch so programmieren können, dass er nachts um 3 Uhr sein Programm abspult, aber bei anderen Großverbrauchern wie Waschmaschinen wird das schon schwieriger, Gefriergeräte besitzen ohnehin keine Automatik, die einen (energetisch obendrein ungünstigen) Betrieb zwischen -30°C und -18° erlauben und beim Küchenherd hört es endgültig auf, sich an günstige Tarife halten zu wollen. Was steckt wirklich dahinter?

Eine Antwort liefert ein Blick auf die Kosten: die Umrüstung eines Hausanschlusses kostet nach Angaben der Verbraucherschutzorganisationen mehrere tausend Euro Umrüstungskosten, was nur zu rechtfertigen ist, wenn das neue Gerät nicht nur zählen, sondern gezielt auch Stromkreise im Haushalt ein- und ausschalten können soll. Im Klartext: nicht nur der Wohnungsinhaber kann nach Bedarf Geräte gezielt ein- und ausschalten, auch der Stromversorger kann das und bei einer Unterversorgung gezielt Stromkreise abkoppeln. Dazu muss aber der Sicherungskasten komplett neu verdrahtet werden und daher auch die Kosten.

Der Digitalisierungreport bleibt aber hier nicht stehen. Die Digitalisierung soll total sein und alle Lebensbereiche umfassen, in denen messbare Daten anfallen. Konkret in Bezug auf die Stromversorgung ist beispielsweise ein automatischer Abgleich mit der Zahlungsfähigkeit des Kunden denkbar. Diese Feinsteuerungsmöglichkeit über die Netzsegmente des Monitoringberichtes hinaus machen durchaus Sinn, kann doch im Endausbau der Versorger individuell entscheiden, wer noch Strom bekommt und wer nicht.

Fazit

Ist das der Plan? Ich kann das nur aus der Sicht des Ingenieurs beantworten, indem ich analysiere, was technisch und logisch einen Sinn ergibt. Das dabei irgendwelche wichtigen Informationen übersehen werden, ist eher unwahrscheinlich, da zu oft danach gefragt worden und keine Antwort gegeben worden ist. Auch aus den Formulierungen der Ingenieure, die solche Berichte schreiben, geht diese innere Logik hervor. Also ja, das ist der Plan.

Wird der so hart durchgezogen? Dazu kann ich natürlich wenig sagen. Die Entwicklungen sind möglich, aber die Leute dahinter werden sicher abwägen, was umsetzbar ist und was zumindest aufgeschoben werden muss.

Was ist der Master-Plan und wer steckt dahinter? Dazu weiß ich nichts zu sagen, da gibt es sicher andere Leute, die Netzwerke besser erkennen können. Sicher nicht alle, die heute vollmundig herumtönen, denn nicht wenige Politiker weisen den notwendigen intellektuellen Hintergrund nicht auf.

Im Gegensatz zur Befürchtung der Gruppe B hinsichtlich einer Unbelehrbarkeit wissen die entscheidenden Personen in der Politik sehr wohl, in welche Richtung der Zug fährt, zumindest was die Stromversorgung angeht. Und das ist einerseits nicht die Richtung, die Gruppe A vorgegaukelt wird, und andererseits zu bösartig, als dass Gruppe B so etwas in die Überlegungen einbeziehen möchte. Hier wird eine Kontrolle der Gesellschaft durch Beschneidung des Zugangs zu Energie geplant bis hin zu individuellen Maßnahmen. Die Implikationen müssen wohl kaum erläutert werden.

Über den Autor
Prof. Dr. Gilbert Brands hatte eine Professur an der FH Emden im FB Elektrotechnik + Informatik, Lehr- und Arbeitsgebiete Kryptologie, IT-Sicherheit, Programmierung, Mathematik, Quanteninformatik und anderes Hardcorezeug aus der Informatik. Davor selbständig, angefangen 1982 mit der Entwicklung eines Systems zur zeitgleichen Leistungserfassung für die RAG. Vom Studium her ist er Physikochemiker.




Indoktrination von Schülern an der Universität Hamburg?

Im Internetauftritt des Projekts der Universität Hamburg (hier) erklärt eine der beiden Verantwortlichen des Projekts, Prof. Sandra Sprenger,  Folgendes (Originalzitate, Hervorhebungen in fett von EIKE):

Warum funktioniert das genau beim Thema Klimawandel oder der Klimaforschung so gut? Das hat mehrere Gründe. Auf der einen Seite werden im UNESCO-Weltaktionsprogramm „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ verschiedene Inhaltsfelder ausgewiesen – und eins davon ist Klimawandel. Allein dadurch hat es schon eine Bedeutung für Bildungsprozesse. In der Geografie sind Klima und Klimawandel schon seit vielen Jahrzehnten Gegenstand der Lehrpläne. Auf der anderen Seite gibt es Befunde, die zeigen, dass Schülerinnen und Schüler, aber auch viele Lehrkräfte nicht über das notwendige Wissen zum Klimawandel verfügen, um zum Beispiel Klimaschutzkonzepte zu verstehen. Daher ist es notwendig, „informierte Entscheider“ auszubilden: Schülerinnen und Schüler sollten am Ende der Sekundarstufe I das Wissen haben, das sie befähigt, an gesellschaftlichen Entscheidungsprozessen sinnvoll teilzunehmen.“

Und etwas später ….

Dass es den Klimawandel gibt, ist wissenschaftlicher Konsens. Dieser Konsens ist beispielsweise im Klimareport IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change) festgehalten. Unsicherheit ergibt sich aber bezogen auf Bildung an verschiedenen Stellen.

Bereits diese Aussagen reichen aus, um das Projekt als Mogelpackung und versuchte Indokrinierung von Jugendlichen zu erkennen.

Zunächst ist festzuhalten, dass Frau Sprenger ersichtlich nicht einmal selbst über das nötige Klima-Basiswissen verfügt. Dazu gehören, dass unter „Klima“ das mindestens 30-jährige lokale statistische Mittel von Wetterparametern verstanden wird, dass es kein Globalklima gibt, sondern nur Klimazonen (von tropisch bis polar) und dass jedes Klima jeder Klimazone sich seit Bestehen der Erde unablässig wandelt, Klimastillstand gab es noch nie. In begrifflich ordentlicher akademischer Ausdrucksweise hat daher der von Frau Sprenger verwendete Begriff „Klimaschutz“ keinen Platz, denn ein statistisches Mittel kann man logischerweise nicht schützen – das Wetter, als Grundlage des Klimabegriffs noch weniger.

Für eine Hochschulprofessorin etwas peinlich ist dann die Feststellung

Dass es den Klimawandel gibt, ist wissenschaftlicher Konsens. Dieser Konsens ist beispielsweise im Klimareport IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change) festgehalten.

Die Aussage hat den gleichen Aussagewert wie „die Erde bewegt sich um die Sonne“. Dass es Klimawandel gibt, ist eine Binse, die nur Verrückte bestreiten. Dem Autor dieser News ist nicht bekannt, dass die Existenz von Klimawandel in einem Klimareport (mit dem Namen „IPCC“?, es ist vermutlich „des“ IPCC gemeint) ausdrücklich betont und festgehalten wird. Wo hat Frau Sprenger  so etwas her? Es gibt auch nicht „den“ Klimareport, sondern regelmäßig erscheinende IPCC-Berichte, die IPCC-Sachstandsberichte und die verkürzten zensierten IPCC-Berichte für Politiker. Zensiert, weil in ihnen oft unliebsame Fakten der zugehörigen Sachstandsberichte fehlen.

Der Grund: Bei den IPCC-Berichten für Politiker schreiben die zugehörigen Regierungen mit. Ein Beispiel für Diskrepanzen zwischen beiden Berichtsarten des IPCC ist der AR5 des IPCC von 2013, der im Kapitel 2.6 (hier) ausführlich auf die interessante Frage eingeht, ob seit 1950 Extremwetter zugenommen hätten. Die Antwort des IPCC ist negativ. Im englischsprachigen und dann übersetzten deutschen IPCC-Bericht für Politiker (hier) ist von dieser, angesichts der deutschen „Klimafurcht“ wohl kaum zu vernachlässigenden „Entwarnung“ nichts zu finden.

Auf das „allein dadurch“ (gemeint ist das UNESCO-Weltaktionsprogramm) als Rechtfertigung für die Bedeutung des Themas „Klima“ braucht hier nicht näher eingegangen zu werden. Es gibt wahrlich wichtigere Themen als den Klimawandel, weltweite Pandemien beispielsweise. Pandemien sind nämlich reale Bedrohungen, dagegen ist der angeblich anthropogene Klimawandel nur eine unbelegte Fiktion. Nicht umsonst verlegt ihn das IPCC vorsichtshalber in die Zukunft. Hätte die westliche Welt die unzähligen verschwendeten Milliarden zur CO2-Vermeidung (Nutzen unbekannt, Naturschädigung durch Windräder dagegen extrem) für die Virenforschung und prophylaktischen Pandemieverhinderung ausgegeben, würde die Welt im Laufe dieses Jahres noch vermutlich viele Millionen an Corona-Opfern weniger zählen.

Zurück zum Projekt der Uni Hamburg! Jungendliche sind Ende der Sekundarstufe I. noch nicht wahlberechtigt, daher ist die weitere Aussage über Projektziele

Schülerinnen und Schüler sollten am Ende der Sekundarstufe I das Wissen haben, das sie befähigt, an gesellschaftlichen Entscheidungsprozessen sinnvoll teilzunehmen

fragwürdig. Was sind „gesellschaftliche Entscheidungsprozesse“? Der Autor kennt nur politische Entscheidungsprozesse in einer funktionierenden Demokratie. Entscheidungsprozesse „gesellschaftlicher Art“ gehören zu Diktaturen. Und wie soll diese Teilnahme an Entscheidungsprozessen denn nun erfolgen? An Demonstrationen, die ein Kind und die dahinter stehenden Erwachsenen mit ideologischem Auftrag anführen und planen? Wes Geistes Kind sind eigentlich die beiden Projektleiterinnen?

Formulierungen und Agenda der beiden Projektverantwortlichen bezeugen  nicht nur undemokratische Vorhaben, sie bewegen sich auch noch auf einem intellektuellen Niveau, welches an die Kommunikation von Kindergärtnerinnen mit ihren Schützlingen erinnert. Von wissenschaftlicher Sorgfalt, von Denken außerhalb der aktuellen medialen und politischen Richtungsanweisungen keine Spur. Der Verdacht ist nicht unbegründet, dass es bei dem Projekt um die gezielte ideologische Beeinflussung von Jugendlichen geht, aber nicht um deren Wissenserweiterung .

Im Übrigen: Von welchem „wissenschaftlichen Konsens“ reden diese beiden Frauen eigentlich? Die Absicht von Frau Sprenger und Frau Schauß ist unübersehbar,  die Selbstverständlichkeit immerwährenden Klimawandels mit dem angeblichen Konsens zu verschmelzen, der Mensch sei alleiniger Verursacher der rezenten Klimaänderung. Diesen wissenschaftlichen Konsens gibt es nicht, er soll den unwissenden Schülern und Gymnasiasten aber offenbar von den beiden Projektleiterinnen eingetrichtert werden. Daher für alle Schüler, Lehrer, Studenten und inzwischen leider auch viele Hochschullehrer zum mitschreiben über den anscheinend in Vergessenheit geratene Sinn und Zweck von Forschung:

Wissenschaft lebt von immerwährendem Zweifel am bestehenden Wissen und von der Verbesserung dieses Wissens. Es gibt keinen Konsens in der Wissenschaft.

Überflüssig zu erwähnen, dass die permanenten Beteuerungen von Medien und Politik über 97%, oder gar noch mehr, als angeblichem Konsens aller Klimaforscher, ein Unsinn sind (wegen der zu vielen einschlägigen Artikel zu diesem Thema im Suchfenster der EIKE-News „97% Konsens“ eingeben). Wissenschaft im Konsens ist „postmoderne“ Wissenschaft, oder im Klartext, gar keine Wissenschaft.

Die Schüler-Aktion der Universität Hamburg, hier von Frau Sprenger und Frau Schauß verantwortet, fügt sich leider nahtlos in den aktuell zu beobachtenden Qualitätsverfall deutscher Hochschulen ein, der von einer für die freie Lehre und Forschung höchst schädlichen Politisierung begleitet wird. Geschwätzwissenschaften wie „Gender“ haben Hochkonjunktur und nehmen seriösen Fächern wie Chemie, Physik, Pharmazie, Ingenieurwissenschaften etc. die dringend benötigten Mittel weg. Die bereits erwähnte Aktion eines Kindes (Greta), eingeflüstert von dahinter stehenden Erwachsenen mit ideologischer Mission, wird inzwischen sogar im Hochschulbereich oft mit der Lösung sachlicher Probleme verwechselt, toleriert oder gar gefördert.

Der Autor wagt die Wette, das dieser Qualitätsverfall deutscher Hochschulen und Forschung bald ein weiteres Ereignis nach sich ziehen wird. Das irgendwann verfügbare Mittel gegen die neue Corona-Pandemie wird nicht mehr, wie oft in vergangenen Zeiten, aus Deutschlands Pharma- oder Chemie-Industrie kommen, sondern …. Dafür haben die deutschen Grünen mit gezielter Fortschrittsverhinderung einen erfolgreichen mittelalterlichen Kampf geführt gegen Gentechnik, Pflanzenschutz, Kernenergie, motorisierte Fortbewegung, kurz gegen alles, was zum wissenschaftlich/technischen Fortschritt gehört. Dass sich die Grünen auch noch überbordender Beliebtheit in der deutschen Bevölkerung erfreuen, wird später einmal die Historiker über die Gründe rätseln lassen.

Wie muss eine sachgerechte Aktion „Jugendliche und Klimawissenschaft“ aussehen?

Die länger zurückliegende Klimavergangenheit muss an erster Stelle stehen, die alleinige Sicht auf die kurze Periode nach 1850 führt in die Irre. Die beiden Projektleiterinnen sollten sich daher besser dafür verwenden, das hervorragende Buch „U. Berner und H. Streif, Klimafakten: Der Rückblick – Ein Schlüssel für die Zukunft“ wieder Jugendlichen zugänglich zu machen.

Es wurde von einem größeren Experten-Team von Geowissenschaftlern der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) verfasst, auf politischen Druck hin nicht mehr verlegt und vermutlich den weisungsgebundenen Mitarbeitern der BGR (leider keine weisungsfreien Professoren) untersagt, die dringende Neuveröffentlichung selber in die Hand zu nehmen. Dieses Buch war zu gut, zu objektiv, zu lehrreich für den politisch gewünschten Klima-Hype. Zurzeit ist es nur noch auf dem freien Markt für etwa 300 Euro zu haben. Vielleicht kennt einer der EIKE-Kommentatoren eine Lösung, manchmal gibt es erstaunliche Quellen für politisch unerwünschte Bücher.

In wissenschaftlich einwandfreier Kenntnisvermittlung über die Klimavergangenheit können sich die beiden Projektleiterinnen dann beispielsweise aus den unzähligen Artikeln der „kalten Sonne“ informieren. Das Buch gleichen Namens von F. Vahrenholt und s. Lüning ist inzwischen etwas in die Jahre gekommen, man hört aber gelegentlich von Bemühungen um eine Neuauflage. Ähnliches gilt für das Buch von H.-J. Lüdecke, Energie und Klima. Chancen, Risiken, Mythen, für welches die vierte Auflage vor dem Druck steht.

Nicht verkehrt wäre es auch, Jugendliche mit den Kalendergeschichten von Peter Hebel im Rheinischen Hausfreund bekannt zu machen, in welchen die extreme Variabilität des Wetters der Vergangenheit unter „warme Winter“ geschildert wird (hier, hier). Sie sind schön zu lesen und bestens geeignet zu zeigen, was die Natur an Extremen für uns bereit hält.

Eine sehr gute Übersicht der nacheiszeitlichen Klimaentwicklung bietet die Stellungnahme von S. Lüning, der als Experte im Bayerischen Landtag zum Thema „Klimaschutz – Bayern muss handeln!“ aussagte und die als Drucksache 18/3689 des Bayerischen Landtags frei verfügbar ist (hier).

Es wäre insbesondere sinnvoll, Jugendliche mit der Alpinen Gletscherforschung bekannt zu machen, denn hier sind sowohl Methoden als auch Ergebnisse relativ gut verständlich. Die Projektleiterinnen könnten für interessierte Jugendliche Fach-Exkursionen zu den Alpengletschern organisieren. Aus Baumresten, welche von den heute wieder  zurückgehenden Gletscherzungen freigelegt werden, sind mit der 14C-Altersbestimmung und dem Fundort sichere Rückschlüsse auf das Klima der Vergangenheit ableitbar. Hier bietet insbesondere das Buch von G. Patzelt (em. Prof. an der Universität Innsbruck) „Gletscher: Klimazeugen von der Eiszeit bis zur Gegenwart“ im Hatje Cantz-Verlag, 2019 einen beeindruckenden wissenschaftlichen und künstlerischen Überblick (hier).

Die Glaziologie belegt, dass die beiden Holozän-Temperaturmaxima nicht nur deutlich wärmer waren als heute, sondern zudem, dass danach bis heute ein langfristiger Temperaturabfall stattfindet, der uns allmählich in eine neue Eiszeit führt. Insbesondere die lange Wärmephase 9500 bis 5500 Jahre vor heute ist zu erwähnen, in welcher die Temperaturen 1 bis 3 °C über den heutigen Werten lagen und die Alpengletscher kürzer als heute waren. Angesichts dieser Entwicklung ist die rezente Warmphase ab 1850 leider nur ein kurzes Interludium. Auf der negativen Seite (nur Warmzeiten sind positiv, weil stets vorteilhaft für die Menschen) ist auch die sogenannte kleine Eiszeit zu nennen, die von Mitte des 15. Jahrhunderts bis Mitte des 19. Jahrhunderts andauerte. Viele Jungendliche werden das berühmte Winterbild „Heimkehr der Jäger“ von Breughel kennen, welches von dieser Kaltzeit berichtet.

Den beiden Projektleiterinnen sind wenigsten Datenunsicherheiten geläufig, denn Frau Schauß schreibt

„Wissenschaftsverständnis“ ist im Prinzip eine Kompetenz, die zeigt, inwieweit Schülerinnen und Schüler ein Verständnis von wissenschaftlichen Daten haben: dass die Daten immer mit Unsicherheiten behaftet sind, dass sie sich laufend weiterentwickeln, dass sie nie 100% und für alle Zeit richtig sind, dass sie immer einem Prozess unterworfen sind und dass man damit in der Wissenschaft umgehen muss. Und das ist ja gerade auch in der Klimawissenschaft ganz wichtig, weil dort modellierte Daten der Zukunft vorliegen und man nicht in eine Glaskugel schauen kann. Das ist Wissenschaft, und dieses Verständnis soll auch bei Schülerinnen und Schülern gefördert werden.“

Dies ist teilweise richtig. Die Kernaussage jedoch, dass „modellierte Daten“ die Glaskugel der Klimazukunft ersetzen könnten, ist sachlicher Unsinn. Globale Klimamodelle sind ohnehin das Letzte an Seriosität, was die Klimawissenschaft zu bieten hat (um nicht missverstanden zu werden; der Einsatz von numerischen Modellen für Spezialfragen in der Klimaforschung kann durchaus hilfreich sein, hier sind aber Klimamodelle zur allgemeinen Prognose der Klimazukunft gemeint).

Zu Klimamodellen gibt der bereits oben erwähnte Experte Sebastian Lüning in seiner gutachterlichen Stellungnahme im Bayerischen Landtag erschöpfende Auskunft, genauer gesagt, zu den neuesten Erkenntnissen über Klimamodelle im Vorfeld des 6. IPCC-Berichts.

Lüning scheibt:

Sie liefern unrealistische Resultate, die sich nicht mit den Messdaten der letzten 140 Jahre in Einklang bringen lassen„………

Mittlerweile raten die Kimamodellierer selber, ihre neuen Simulationsergebnisse nicht zu verwenden und im derzeit entstehenden IPCC-Bericht dafür andere Argumentationszweige stärker in den Vordergrund zu stellen (Voosen, 2019) [1]. In Forster et al. (2019) [2] heißt es zu den nun viel zu viel Erwärmung suggerierenden neuen Klimamodellen (Generation CMIP6):

„However, the higher values seen in CMIP6 are not supported by other lines of evidence and may eventually be proven wrong”. Übersetzt: Höhere Werte als die vom älteren Sachstandbericht werden von anderen Untersuchungen nicht gestützt und werden sich letztendlich wohl als falsch erweisen. Zum Ende der Arbeit hin folgen weitere unmissverständliche Worte:

„As we have shown that raw projections of surface temperature from CMIP6 should not be used directly in creating policy related to achieving temperature targets, a way of translating the model results to improve their policy relevance is needed.“

Die Resultate der neuesten Klimamodelle sollten nicht als Grundlage für politische Entscheidungen verwendet werden. Eine klare Empfehlung der Wissenschaft an die Politik.“

(Zitatende S. Lüning).

Ob die beiden Projektleiterinnen dies wohl verstehen?

 

Literaturnachweise:

[1] Voosen, P., 2019, New climate models predict a warming surge: Science, v. 16 April 2019.

[2] Forster, P. M., Maycock, A. C., McKenna, C. M., and Smith, C. J., 2019, Latest climate models confirm need for urgent mitigation: Nature Climate Change.




Windkraft : Wenn „Klimaschutz“ zum Klimakiller wird*

Schattenwurf, Infraschall sowie Vogel-, Fledermaus- und Insektenschlag sind die bekanntesten Argumente gegen Windkraftanlagen. Kaum bekannt hingegen ist der Dürre-Effekt der Windräder. Er entsteht infolge der atmosphärischen Verwirbelung durch die Turbinenblätter.

Die Verwirbelung hinter den Windrädern selbst wird als Nachlauf oder wie im Englischen als Wake-Effekt bezeichnet. Je nach Ausbaustufe der Windenergie in einer Region oder einem Land sorgt die Rotation der Turbinen für Niederschlagsverluste und vergleichsweise höhere Temperaturen (Anm.d.EIKE-Red: in Lee der Windparks, „Föhn-Effekt“). Dazu liefern mehrere neue Studien einschlägige Daten und Fakten, die geeignet sind, erhebliches Aufsehen zu erregen. Tatsächlich aber werden sämtliche Forschungsergebnisse zum Dürre-Effekt der Windenergie seit Jahren ignoriert, da der politische Wille in eine andere Richtung zielt. Unterdessen sind die meteorologischen Auswirkungen der Windparks hierzulande nicht nur deutlich merkbar, sondern auch messbar.

Offshore-Windturbinen quetschen Regen bringende Tiefdruckgebiete regelrecht aus, sagt die profilierte US-amerikanische Geo-Ingenieurin Cristina L. Archer. Erstmalig hat die Professorin der Universität Delaware den Wake-Effekt von Offshore-Windturbinen mit Hilfe von Computersimulationen nachgestellt und untersucht. Die Studie wurde im Juli 2018 veröffentlicht.

Obwohl die Oberflächenbeschaffenheit von Onshore-Standorten eine andere ist und stark variiert, haben Windräder auf dem Festland im Prinzip dieselben meteorologischen Auswirkungen. An jedem Windfeld wird der Atmosphäre beständig Feuchtigkeit entzogen, im Sommer stärker als im Winter. Hinzu kommt eine nicht unerhebliche Erwärmung des Bodens und der Atmosphäre. Bestätigt hat dies zuletzt eine im April 2019 veröffentlichte Untersuchung an der niederländischen Universität Wageningen, bezogen auf die Wetterverhältnisse in den Niederlanden. Möglicherweise sorgt man sich dort insgeheim im Hinblick auf erhebliche Klimafolgen aufgrund der geplanten weiteren, riesigen Offshore-Windparks in der Nordsee.

Der Luft wird Feuchtigkeit entzogen

Mit seiner installierten Windkraftleistung von 53,31 Gigawatt (Stand 2018) hat Deutschland im Verhältnis zur Landesfläche die meisten und am dichtesten platzierten Windparks weltweit. Seit 2008 (23,90 GW) hat sich dieser Wert mehr als verdoppelt. Wir hatten es in etwa innerhalb dieses Zeitrahmens mit immer länger anhaltenden Dürren im Sommerhalbjahr zu tun sowie bis jetzt mit einem auffällig veränderten Niederschlagsmuster: trotz Ankündigung oftmals ausbleibende Niederschläge, häufig nur Nieselregen und kurze Schauer.

Der herbeigesehnte ergiebige Landregen bleibt seit Jahren nahezu aus. Zumeist wird diese Entwicklung allein dem Klimawandel zugeschrieben. Weitere, unmittelbar menschengemachte Ursachen werden an den Schaltstellen von Politik, Wissenschaft und Medien offenbar nicht in Betracht gezogen, jedenfalls nicht öffentlich. Die Vorstellung, dass Windkraftanlagen, die Lieferanten von „grünem“ Strom, die Folgen des Klimawandels insbesondere für Deutschland erheblich verschärft haben könnten, ist insofern für die meisten Bundesbürger völlig abwegig.

Bezeichnenderweise informierte jedoch kürzlich das Anlegerportal „goldseiten.de“ Geldanleger über den nachgewiesenen Dürre-Effekt der Windkraft, indem ein einschlägiger Artikel aus „Vertrauliche Nachrichten für Politik und Wirtschaft“ verbreitet wurde. Für das Wissenschaftsportal „scinexx.de“ hatten deutsche Wissenschaftler errechnet, dass die 1300 auf See und 29 200 (Stand 2018) an Land installierten Windenergieanlagen in Deutschland bereits einen zusätzlichen Temperaturanstieg von 0,27 Grad Celsius innerhalb der vergangenen fünf Jahre bewirkt haben. Grundlage der Berechnungen ist die neue Studie des kanadischen Wissenschaftlers David W. Keith. Damit werden die Windturbinen als Mitverursacher der langen Dürre von 2018/19 ins Blickfeld gerückt.

Seit mehr als 15 Jahren forscht der Geo-Ingenieur und Harvard-Professor Keith über Aspekte der Windenergie, so auch über die damit verbundenen Folgen für Klima und Umwelt. Wie Archer ist auch Keith Windkraft-Lobbyist. Im Dezember 2018 zog er in der Zeitschrift „Joule“ in einem Beitrag mit seinem Kollegen Lee M. Miller ein bemerkenswertes Fazit hinsichtlich der Erneuerbaren Energien. Danach sind die klimatischen Auswirkungen der Windenergie pro erzeugter Energieeinheit etwa zehnmal höher zu veranschlagen als diejenigen von Photovoltaik.

Erklärung für die Dürre 2018/19

Das ist ein unerwartet großer Unterschied und lässt aufhorchen. Erstmals konnten die beiden Wissenschaftler nachweisen, dass Windturbinen die atmosphärischen Strömungen auch in großer Höhe verändern. Dementsprechend werden die klimatischen Auswirkungen zunehmen, je mehr Anlagen installiert werden, so die Prognose.

Zudem bringen die Forscher einen zeitlichen Faktor ins Spiel. Der Temperaturanstieg durch die Windenergie erfolge sofort, während die Vorteile der reduzierten Emissionen sich nur langsam steigerten: „Wenn die Perspektive die nächsten zehn Jahre ist, hat die Windenergie in mancher Hinsicht einen größeren Einfluss auf das Klima als der Verbrauch von Kohle oder Gas“, so Keith. Erst sehr langfristig verkehre sich dies ins Gegenteil. Wenn die Energieerzeugung dekarbonisiert werden solle, müssten die Umweltfolgen der Erneuerbaren Energien berücksichtigt werden. Im Interview bat Keith die Regierungschefs in aller Welt, die Bürger ihres Landes entsprechend zu informieren. Hierzulande kann davon jedoch keine Rede sein.

Standen Windparks schon seit Jahrzehnten im Verdacht, einen störenden Einfluss auf das Wettergeschehen auszuüben, so wurde jüngst durch die Pionierarbeit von Archer auf dem komplexen Forschungsfeld der Turbulenzforschung der Nachweis erbracht. Archer ist als Professorin auch stellvertretende Leiterin der Abteilung für Windkraft am Center for Carbon-free Power Integration (CCPI, Zentrum für die Integration kohlenstofffreier Energie).

Mit ihren Forschungen wolle sie helfen, Geld zu sparen und Menschenleben zu retten, sagt Archer stets, so auch bei einem 2017 gehaltenen Vortrag an der US-Universität Princeton über eine Computermodellierung des Wirbelsturms „Katrina“. Der Vortrag ist auf „Youtube“ abrufbar. Sie erklärt den Wake-Effekt, der entsteht, wenn die Luftströmungen vor den Windrädern gebremst und dahinter verwirbelt werden, so dass eine lange Wirbelschleppe entsteht. Diese turbulenten Nachläufe reichen auf See teilweise über 50 Kilometer weit. Die Leistung von Windparks auf der Leeseite vorangehender Parks wird dadurch erheblich gemindert.

Zusammen mit zwei Forscherkollegen gelang es Archer, anhand der Messdaten des Hurrikans „Harvey“ virtuell nachzuvollziehen, wie ein Tropensturm der Kategorie 4 durch gestaffelte Reihen von Offshore-Windturbinen erheblich zusammenschrumpft, bevor er die Küste erreicht. Das gewaltige, rotierende System wird schwächer und die mitgeführten Niederschlagsmengen werden stark reduziert. Ende August 2017 verwüstete Harvey große Gebiete in den Bundesstaaten Texas und Louisiana.

Je höher die Turbinentürme und je größer die Rotordurchmesser, desto stärker sei ihre niederschlagsreduzierende Wirkung, wird Archer in einem Online-Artikel des „Renewable Energy Magazine“ vom 18. März 2019 zitiert. Anschaulich erläutert sie, auf welche Weise die Windparks den Regen aus den Tiefdruckgebieten „herausquetschen“. Vor den Windturbinen entsteht Konvergenz durch Bremswirkung: „Denken Sie an den Verkehr auf einer Schnellstraße, wo jeder mit hohem Tempo unterwegs ist. Plötzlich gibt es einen Unfall, und alle werden langsamer. Damit haben Sie eine Konvergenz von Autos, die sich nach hinten fortsetzt, weil jeder langsamer fährt. Das ist die vorgeschaltete Konvergenz von Offshore-Windparks. Im Ergebnis führt das zu vermehrtem Niederschlag vor Ort, da dem heranströmenden Wind kein Raum zum Ausweichen bleibt außer nach oben. So befördert diese vertikale Bewegung mehr Feuchtigkeit in die Atmosphäre.“

Effekt wie im Verkehrsstau

Hinter den Windturbinen entsteht Divergenz: „Divergenz ist der gegenteilige Effekt. Er verursacht eine Abwärtsbewegung, indem er trockenere Luft von oben herunterzieht und somit Niederschläge dämpft. Wenn die Luft das Festland erreicht, ist ein großer Anteil der Feuchtigkeit herausgepresst. Wir haben eine 30-prozentige Reduzierung der Niederschläge mit den Harvey-Simulationen erzielt.“

Indirekt beinhaltet die Harvey-Studie die Empfehlung, vor der amerikanischen Golfküste großflächig Anordnungen von Offshore-Windparks zu installieren, um die Wucht zukünftiger Hurrikane abzumildern und deren gewaltige Regenmengen zu verringern. Die Ergebnisse der Studie kommen der Offshore-Windbranche der USA „wie gerufen“. Offshore ging hier erst 2016 östlich von New York der erste Windpark mit fünf Turbinen ans Netz. Das Ausbaupotenzial ist also gewaltig. Was aber könnte geschehen, wenn die Öffentlichkeit auf die nachgewiesene Klimaschädlichkeit von Windparks aufmerksam wird? Zunächst einmal dürfte der Widerstand der Anwohner vor Ort gegen den Neubau von Windrädern noch erheblich zunehmen – in Deutschland und vielen anderen Ländern ein Albtraumszenario für die Regierungen.

Mit 210,73 Gigawatt ist China das Land mit der größten installierten Windenergieleistung weltweit (Stand 2018). Es folgen die USA mit 96,52 und Deutschland. Bereits vor zehn Jahren meldeten chinesische Physiker und Meteorologen Forschungsbedarf zur Windenergie an. Am 12. November 2010 publizierte die „South China Morning Post“ (Hongkong) einen denkwürdigen Artikel. „12 Kilometer nördlich der Huitengliang-Windfarm in Xilinhot, Innere Mongolei, beobachtete der Hirte Siqinbateer ein seltsames Phänomen auf seiner Weide, das selbst Meteorologen verwirrt. ‚Der Erdboden erwärmt sich schnell wie ein Ofen, und nicht ein Tropfen Regen fällt‘, sagte er während der Regensaison. Seine Behauptung deckt sich mit den Statistiken der Regierung. Li Qinghai, Ingenieur beim Wasserstatistischen Büro in Xilingol League, erklärte, die Niederschlagsdaten seines Büros würden seit 2005 einen deutlichen Rückgang der jährlichen Niederschläge in der Nähe großer Windparks anzeigen, in manchen Gegenden bis zu

80 Prozent. Daher würde er diese Problematik gern genauer erforschen, doch er fand keine Unterstützung für das Vorhaben.“ Wissenschaftler, die an Forschungen zu der Thematik beteiligt waren, seien zur Auffassung gekommen, dass Windkraft das lokale und globale Klima beeinflussen könne, heißt es weiter.

„Wir wünschen keine Hindernisse“

Die Forscher hätten die Regierungen in aller Welt dazu aufgerufen, sich ernsthaft um diese Thematik zu kümmern. Bevor die Windkraft weiter ausgebaut werde, müsse der Klima-Effekt der Windräder auf regionale und globale Klimasysteme genau verstanden werden: „Ansonsten könnte diese Entwicklung zu einer unerwarteten Katastrophe führen.“ Von der chinesischen Regierung kam jedoch eine Absage. Man habe noch nie von dieser Thematik gehört und würde keine Forschungen finanzieren. „Jeder möchte eine schnelle Entwicklung der Windenergie“, erklärte ein hoher Staatsbeamter, „wir wünschen keine Hindernisse auf diesem Weg“.

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)*  Anmerkung der EIKE-Redaktion :

Dieser Aufsatz ist zuerst erschienen in der Preußischen Allgemeinen Zeitung; 24. Januar 2020, S.12; EIKE dankt der PAZ-Redaktion sowie der Autorin  Dagmar Jestrzemski für die Gestattung der ungekürzten Übernahme, wie schon bei früheren Artikeln :   https://www.preussische-allgemeine.de/

PDF: Windm.+Wetter+K.PAZ.200124

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Das Tagesspiegel-Interview mit Winfried Kretschmann: wieviel Dummheit ist eigentlich noch erlaubt?

Zitat Deutschlandradio Nachrichten (hier): „Bei der Windenergie seien schon mehr Arbeitsplätze den Bach runter gegangen, als es in der Braunkohle gebe, sagte er dem „Tagesspiegel am Sonntag“. Er habe kein Verständnis dafür, dass die Bundesregierung eine Zukunftsindustrie mit globaler Perspektive vor die Wand fahren lasse. Zudem forderte der Grünen-Politiker, es müsse alles dafür getan werden, dass Deutschland ein Autoland bleibe – ein Autoland mit geänderter Mobilität und mit anderen Autos. Die Branche sei ein Pfeiler des Wohlstands. An die deutschen Autokonzerne gewandt sagte der Ministerpräsident von Baden-Württemberg, er wünsche sich, dass sie jetzt – so wörtlich – „Gas geben“ und der US-Elektroautohersteller Tesla „nur noch ihre Rücklichter sieht“.

Jeder Richter wird einen Delinquenten, der etwas Gesetzwidriges in gutem Glauben beging, belehren, dass Unwissenheit nicht vor Strafe schützt. Leider gilt Gleiches nicht für die Politik, ansonsten säße Herr Kretschmann längst in Haft. Wer nämlich bei der Windenergie von „Zukunftsindustrie“ redet, belegt damit nicht nur „Unwissenheit“ sondern sogar ihre noch verwerflichere Form „Unwissenheit infolge Unwillens, sich über die Fakten zu informieren“. In seiner Eigenschaft als Abiturient, sowie Gymnasiallehrer für Biologie, Chemie, Ethik und mit Mühe dem damaligen Radikalenerlass entkommen (hier)  besitzt W. Kretschmann zumindest formal das intellektuelle Rüstzeug, um den von Ihm im Interview ausgesprochenen Unsinn von Windenergie als „Zukunftsindustrie“ zu erkennen.

Warum hat Windenergie keine Zukunft? Die der Windenergie, aber auch der Photovoltaik gesetzten naturgesetzlichen Schranken sind die zu geringe Leistungsdichte von Wind, Sonneneinstrahlung und ihre Fluktuationen: Bei Wind kommt zu allem Unglück noch hinzu, dass die Windfluktuation eine um grob die dritte Potenz der Windgeschwindigkeit verstärkte Fluktuation des erzeugten Windstroms nach sich zieht (v-hoch-3-Gesetz für alle Strömungmaschinen). Was dies praktisch bedeutet, ist ausführlich (hier) und (hier) beschrieben.

Wenn man es populärer will, kann man bei Windenergie auch von zu dünner Energie sprechen. Zu dünne Energie einzusammeln erfordert erheblichen materiellen Aufwand, ist unwirtschaftlich und vor allem naturschädigend. Am wirtschaftslichsten und naturschonendsten ist dicke“ Energie, am besten Kernenergie oder Kohleverbrennung. Die stetige Verwendung immer dickerer Energie darf als Synonym für Fortschritt schlechthin gelten, so lehrt es uns die Technikgeschichte. Ohne ausreichend dicke Energie wären heute 7,5 Milliarden Menschen nicht mehr ausreichend zu versorgen.

Oder noch einmal kurz: Leistungsdichte = Leistung / Fläche bzw. umgekehrt Leistung = Leistungsdiche x Fläche. Daraus folgt: Ist die Leistungsdichte zu klein (zu dünne Energie), sind riesige (mit Technik zugebaute) Flächen nötig, um noch nennenswert Leistung zu ernten. Deswegen sind Windräder so riesig, ressourcenverschlingend, sündhaft teuer und ihr Strom wegen Fluktuation auch noch unbrauchbar .

Die Folgen des gefährlichen Geschwürs Windindustrie“ in der deutschen Energieversorgung sind exorbitante Schäden für den Steuerzahler und damit für die Volkswirtschaft, wobei der Steuerzahler gezwungen wird, dieses Geschwür auch noch zu subventionieren. Dabei wurde noch nicht einmal von der lächerlichen Leistungsausbeute von Windrädern gesprochen, die inzwischen sogar von den drei Hauptordinarien für Physik der Universität Heidelberg in findet_eine_energiewende_statt_uni_Heidelberg thematisiert wurde. Genutzt hat es nichts, auch die Anmerkung von Prof. Hans Werner Sinn

Wer meint, mit alternativen Energien eine moderne Industriegesellschaft betreiben zu können, verweigert sich der Realität“ (Handelsblatt vom 29.3.2011)

verhallte bei den politisch Verantwortlichen ungehört. Mit lächerlicher Leistungsausbeute“ sind zuerst deutsche Verhältnisse gemeint. In der Welt ist der Anteil an Wind- und Sonnenenergie sogar noch  lächerlicher“ als hierzulande. Die International Energy Agency, Key World Energy Statistics gibt für das Jahr 2015 gerade einmal aufsummierte 1,5% der Weltprimärenergie für Wind und  Sonne an, wobei in dieser Zahl sogar noch Geothermie, Gezeitenenergie und weitere Petitessen stecken (s. Bild 1, hier). Zusätzliche Informationen über Windräder und ihre Schädigungen finden sich hier, wobei auf die gesundheitlichen Schädigungen durch Infraschall (Schallfrequenzen unter der Hörschwelle bis herab zu 0,5 Hz), aber auch auf die Klimaschädigung der tiefen Atmosphäre durch zu intensiven Windradeinsatz hinzuweisen ist.

Auch die pure Anschauung kann helfen, den sachlichen Unsinn von Stromgewinnung aus Wind in modernen Industrieländern zu erkennen. So zum Beispiel die Daten der Großwindanlage Enercon E 126: 198 m Gesamthöhe, überstrichene Propellerfläche 12470 m2 = 1,247 ha, Gewicht 3460 t, zusätzlich noch 3500 t Stahlbetonfundament. Trotz 7,5 MW Nennleistung liefert die E 126 im bundesdeutschen Orts- und Jahres-Mittel nur 1,3 MW reale elektrische Leistung. Dies entspricht grob 7 Automotoren von je 200 kW. Die inzwischen mehr als 30.000 Windräder Deutschlands enthalten soviel Stahl wie etwa die Hälfte aller deutschen Autos. Oder vielleicht auch so: Drei E 126 haben das Gesamtgewicht aller 300 Leopard2-Panzer von je 68 t der deutschen Bundeswehr.

Fragen wir doch einmal nach der Leistung in kW beim Benzintanken im Vergleich mit der jahres- und ortsgemittelten Leistung einer Großwindanlage! Tanken an einer modernen Tankstelle fördert 35 Liter/Minute, also 0,6 Liter/s durch die Zapfpistole. In kg und h ausgedrückt sind das 0,45 kg/s oder 1620 kg/h Benzin. In einem kg Benzin stecken 4,2 kWh reale Traktionsenergie, das sind nur etwa 35% des Brennwerts von Benzin (Carnot-Prozess). Die durch die Zapfpistole fließende Traktionsenergie von Benzin hat demnach eine Leistung von 1620 kg/h ∙ 4,2 kWh/kg = 6800 kW oder 6,8 MW! Dies entspricht der realen mittleren Jahresleistung von 6.8/1,3 = 5 Windrädern des Typs E126 – Sie lesen richtig, von fünf Windrädern! Welcher Kunde an einer Tankstelle mag wohl wissen, welche Leistung, locker von seiner Hand geführt, in seinen Autotank strömt und wie mickrig dagegen die mittlere Leistung einer Großwindanlage ist?

Kein vernünftiger Mensch kann infolgedessen glauben,

  • dass eine wetterabhängige, vom Wind betriebene Industrie etwas anderes schaffen kann, als Chaos, Armut, Planwirtschaft und in weiterer Folge Kommunismus,
  • dass grüne Politiker, die Windräder propagieren, noch irgend etwas mit Naturschutz am Hut haben, von IQ-Werten wie Kieselsteine ganz zu schweigen,
  • dass Windräder und Photovoltaik bei gerade einmal 2% deutschen CO2-Emissionen (globaler Vergleich) das Wetter verbessern“ können. Hinzu kommt, dass Windräder kaum CO2 einsparen,
  • dass China, Indien, Brasilien, Afrika & Co. bei ihren im Wochentakt zuwachsenden modernen Kohlekraftwerken dem deutschen Vorbild folgen. Allenfalls gesundheitliche Schädigungen durch nicht endende Lachanfälle bei den betreffenden Regierungsangehörigen sind über den deutschen Alleingang zu befürchten,
  • dass sich die deutsche Bevölkerung eine von himmelhohen „Windmühlen“ zugepflasterte Landschaft auf Dauer gefallen lässt,
  • dass Windenergienutzung netto Arbeitsplätze in Deutschland schafft.

Da insbesondere der letzte Punkt von Ministerpräsident Kretschmann betont wurde, jetzt einmal ganz klar: Windräder vernichten netto Arbeitsplätze! Arbeitsplätze werden schlicht dann vernichtet, wenn die erzeugten Produkte keinen Nutzen aufweisen, dies weiß eigentlich schon jeder Betriebswirt-Student im ersten Semester.

Vokswirtschaftlich nutzlose Arbeitsplätze wie in der Windindustrie könnte man mit wesentlich weniger Umweltschädigung auch durch massenhaftes Errichten von teuren Riesenstatuen schaffen, etwa für Stalin, Lenin oder für die in Geist und Ideologie ähnlich tickenden grün-geistigen Politikväter der Windenergienutzung. Eine weitere hier vorgeschlagene Möglichkeit bestünde im Züchten von Milliarden Hamstern, die in ihren Laufrädern mit angeschlossenen Kleinstgeneratoren Strom erzeugen. Dies wäre dann Unsinn in Kleinstformat anstatt des aktuellen Windrad-Unsinns im Größtformat. Das Kleinstformat hätte allerdings den Vorteil, dass keine Vögel-, Fledermaus- und Insektenwelten vernichtet werden.

Noch ein Wort zu Kretschmanns „es müsse alles dafür getan werden, dass Deutschland ein Autoland bleibe – ein Autoland mit geänderter Mobilität und mit anderen Autos …… er wünsche sich, dass sie jetzt – so wörtlich – „Gas geben“ und der US-Elektroautohersteller Tesla „nur noch ihre Rücklichter sieht“. Das ist, oberflächlich gelesen, nicht zu beanstanden, allerdings nur dann, wenn Kretschmann mit „Gas geben“ auch den Verbrennungsmotor meint. Da aus sener Interview-Aussage leider nicht zu entnehmen ist, auf welche Innovationen er mit Gas geben“ anspielt (falls er überhaupt einen konkreten Begriff von Innovation hat), ist zu befürchten, dass er Elektroaustos wünscht. Zumindest wollen E-Autos seine Partei, die EU und die GroKo. Da aber nicht klar ist, was Kretschmann meint, ist das Folgende fairerweise nicht mehr auf ihn zu beziehen:

Über die Unzulänglichkeiten von Elektroautos und die Naturschädigungen durch Akku-Herstellung und -Entsorgung ist schon genug geschrieben worden. Bekanntlich ist sogar die CO2-Bilanz von Verbrennungsmotoren und Elektroantrieb vergleichbar. Bei noch so hohen E-Autoprämien sind deutsche Autofahrer nicht so dumm, einer Politik auf den Leim zu gehen, die ihnen Fahrkisten zumutet, welche nach längeren Fahrten im Winter nur noch nach Hause zu schieben sind.

Die wirtschaftlichste, ungefährlichste, kurz optimale Speicherung von Energie für den Antrieb von Autos ist und bleibt geeigneter Kohlenwasserstoff (vulgo Diesel). Physik/Chemie bieten nichts Besseres. Wenn man an das rot-grüne Märchen von einer maßgebenden Klimaschädigung durch anthropogenes CO2 glaubt, warum dann eigentlich nicht Autogas? Das funktioniert mit den bereits vorhandenen Motoren, ist zwar umständlicher als Flüssigtreibstoff, aber immerhin dochCO2-freundlicher“ als Benzin.

Man braucht jedoch nicht lange nach Antworten für das auffällige Ignorieren von Autogas zu suchen, denn diese sind bereits den berühmten Spatzen auf den Dächern bekannt: Die grün-rote Politik von EU und GroKo wünscht unbrauchbare Autos für ihre Untertanen. Die Leute sollen gefälligst zu Hause bleiben und Fahrrad fahren, ist ohnehin gesünder. Und es erspart die teure Instandsetzung von Straßen. Es reicht, wenn das Juste Milieu Auto fahren und fliegen darf, aber bitte-schön doch nicht jeder Prolet. Wo kommen wir denn hin! Die Proleten sollen gefälligst den Spaß bezahlen!




Wie Deutschland seinen Wind ausbremst

Der Schutz des Klimas war stets als entscheidender Grund für den großangelegten Umbau der deutschen Energieversorgung angeführt. In den nächsten Jahrzehnten sollen daher die fossilen Ener­gien möglichst vollständig durch regenerative Energien ersetzt werden. Die Energieerzeugung aus Wasser und Biomasse lässt sich allerdings nicht mehr wesentlich steigern. Somit stehen als Ersatz für die bisherigen Energieträger im wesentlichen nur Solar- und Windenergie zur Verfügung.

Im Sommer lässt sich der Energiebedarf dann vielleicht mit Solarenergie decken. Dabei gibt es im­mer noch das Problem, dass Erzeugung und Verbrauch zeitlich nicht übereinstimmen. Zu dieser Jahreszeit müssten Energiespeicher aber diese Abweichungen nur über wenige Stunden und Tage ausgleichen. Wobei selbst dieser kurzzeitige Ausgleich bereits eine gewaltige Herausforderung darstellt. Im Winter ist die Sonneneinstrahlung jedoch etwa um 90 Prozent niedriger als im Sommer. Zusätzlich wird im Winterquartal wesentlich mehr der Energie benötigt. Dies einfach aufgrund des winterlichen Heizbedarfs und der kürzeren Tageslänge. Daher lässt sich der Energiebedarf im Win­ter nicht annähernd mit Solarenergie decken. Auch (saisonale) Energiespeicher können daran kaum etwas ändern. Abgesehen von möglichen Speicherverlusten, sind die benötigten Energiemengen für einen solchen Ausgleich einfach viel zu groß.

Daher müsste im Winter der Wind einen wesentlichen Teil der benötigten Energie liefern. Üblicher­weise geht man davon aus, dass man dafür nur genügend Windkraftanlagen errichten sowie die entsprechenden Stromleitungen bauen muss. Kritiker wenden an dieser Stelle meist ein, dass dafür flächendeckend in ganz Deutschland große Windkraftanlagen mit wenigen Kilometern Abstand gebaut werden müssten. Diese würden aber die Anwohner belasten und die Landschaft verschan­deln. Deswegen wäre dies in diesem dicht besiedelten Land nicht umsetzbar. Allerdings gibt es bei diesen Vorhaben noch schwerwiegendere Probleme. Es gibt dafür einfach nicht genügend Wind im Land, und ein solcher Ausbau würde zusätzlich das Klima verändern.

Der Wind geht aus und das Klima ändert sich

Denn mit zunehmender Anlagendichte nehmen sich diese gegenseitig den Wind weg. Der Energie­wende geht also dann der Wind aus. Hinzu kommt, dass eine solche intensive Windnutzung zwangsläufig Wetter und Klima beeinflussen. Denn mit dem Wind wird im großen Maßstab Feuch­tigkeit und Wärme auch über längere Strecken transportiert. Ohne diesen Austausch gäbe es auch keinen Regen über den großen Landflächen. Die Windnutzung bremst aber gerade diesen Aus­tausch. Dementsprechend sollten sich mehr Dürren und Wetterextreme dadurch ergeben. Somit dürfte der Windkraftausbau genau die negativen Klimaveränderungen fördern, welche die Energie­wende eigentlich abwenden soll.

Zur Überprüfung der obigen Aussagen gilt es zunächst zu klären, wie groß das Wind­kraftangebot eigentlich ist. Denn zum einen ist das natürliche Windangebot zwangsläufig die Ober­grenze für den Windenergieertrag. Zum anderen dürfte aber bereits ein deutlich geringerer Nutzungsumfang das Klima merklich verändern. Denn die Windgeschwindigkeit und damit der Luftaustausch verringern sich zwangsläufig, wenn diesen Strömungen ein signifikanter Teil der Bewegungsenergie entzogen wird. In einer Studie von 2011 findet sich die Abschätzung, dass die weltweite Windenergienutzung auf dem Festland (ohne Polargebiete) maximal etwa 20 Terawatt bereitstellen kann. Umgerechnet auf den Flächenanteil Deutschlands ergibt sich daraus ein Wert von 55 Gigawatt. Nun werden hier im Durchschnitt 13 Gigawatt Windstrom erzeugt. Somit legen die Angaben dieser Studie nahe, dass bereits ein wesentlicher Teil des Windenergiepotenzials genutzt wird. Einem weiteren Ausbau wären damit erkennbar Grenzen gesetzt, und ein deutlicher Einfluss auf das Klima wäre demnach durchaus zu erwarten.

Daher werden verlässliche Daten über das natürliche Windkraftpotenzial benötigt. Zum einen ergibt sich daraus, inwieweit sich die Windstromerzeugung überhaupt steigern lässt. Zum anderen, wie stark die Windkraftnutzung in die Natur eingreift. Das übliche Vorgehen in der Physik ist in einem solchen Fall, dass man zunächst die grundlegenden Zusammenhänge betrachtet. Ausgehend von den bekannten Rahmenbedingungen und den Naturgesetzen lässt sich so relativ schnell und zuverlässig eine Obergrenze dafür bestimmen. Welcher Teil davon sich dann tatsächlich nutzen lässt – und andere Details –, kann dann darauf aufbauend später analysiert werden.

Eigentlich sollten grundlegende Limitierungen ja bei der Planung der Energiewende berücksichtigt worden sein. Denn normalerweise macht man bereits in der Frühphase Abschätzungen zu grundlegenden Limitie­rungen. Derartige Berechnungen wurden jedoch zumindest nicht in der breiten Öffentlichkeit erör­tert. Daher wird auf diese Thematik hier detaillierter eingegangen. Kurz zusammengefasst kommen die folgenden Berechnungen zu einem ähnlichen Ergebnis wie die oben zitierte Studie. Um die Berechnungen wissenschaftlich nachvollziehbar und so überprüfbar zu machen, werden diese hier dargestellt. Ebenso werden die verwendeten Annahmen und Abschätzungen dargelegt. Auf dieser Basis sind konstruktive Einwände durchaus erwünscht.

Die Physik der Windenergie

Wind entsteht aufgrund von Temperatur- und Feuchtigkeitsunterschieden in der Atmosphäre. Die Energiequelle für diese Austauschvorgänge ist letztendlich die Sonne. Die Vorgänge, bei denen ein Teil der Wärme in Bewegungsenergie der Luft umgewandelt wird, beschreibt die Thermodynamik. Physikalisch betrachtet, stellt damit die Atmosphäre eine Wärme-Kraftmaschine dar. Dementsprechend gelten die entsprechenden Gleichungen auch für die Umwandlung der Sonnenwärme in Windenergie.

Die Sonne liefert in Deutschland im Mittel 3,6 kWh/m² pro Tag. Dies entspricht einer mittleren Leistung von 150 W/m². Nutzbare Windenergie kann aber nur aus Wärme entstehen, die großflächig durch Luftströmungen ausgetauscht wird. Dies dürften höchstens etwa 20 Prozent der eingestrahlten Sonnenenergie sein. Daraus ergibt sich ein Wert von 30 W/m². Denn 30 Prozent der Sonnenein­strahlung wird direkt wieder in den Weltraum reflektiert. Und vom Rest wird nur ein kleiner Teil durch die Luft umverteilt. Diese Wärme kann aber nur teilweise in mechanische Arbeit umgewan­delt werden. Diesen Zusammenhang beschreibt der zweite thermodynamische Hauptsatz.

Je größer die Temperaturdifferenz ist, desto höher ist demnach der mögliche Wirkungsgrad. Grob geschätzt, dürften die Temperaturdifferenzen bei der Windentstehung im Bereich von 20°C liegen. Somit können höchstens etwa 7 Prozent der ausgetauschten Wärme in Windenergie umgewandelt werden. In der Realität dürfte der Wirkungsgrad höchstens halb so hoch sein – aufgrund verschiedener Verlustprozesse. Damit verbleibt ein Energieangebot von 1 W/m².

Normal geht diese Energie verloren, weil der Wind durch Turbulenzen an Hindernissen und am Boden gebremst wird. Auch bei einer Windnutzung bleiben diese Verluste weitgehend beste­hen. Dies gilt zumindest, solange sich dadurch die Windgeschwindigkeit nicht wesentlich verringert. Somit dürften nur etwa 20 Prozent vom obigen Wert für die Energieerzeugung zur Verfügung stehen. Weitere Verluste ergeben sich bei der Übertragung der Windenergie auf die Rotoren und der Stromerzeugung. An dieser Stelle dürfte der Wirkungsgrad höchstens etwa 70 Prozent betragen. Somit verbleibt für die Stromerzeugung gerade mal ein Potenzial von 0,14 W/m².

Für ganz Deutschland entspricht dies einer mittleren Leistung von 50 Gigawatt. Damit stimmt das Ergebnis gut mit den Angaben in der zitierten Veröffentlichung überein. Insgesamt legt dies den Schluss nahe, dass 50 Gigawatt mittlere Leistung etwa die Obergrenze für die Windkraftnutzung in Deutschland darstellen. Denn die physikalischen Rahmenbedingungen lassen wesentlich höhere Winderträge einfach nicht zu.

Eine durchschnittliche Erzeugung von 50 Gigawatt entspricht einer Jahreserzeugung von 400 Tera­wattstunden. Der gesamte Energieverbrauch in Deutschland beträgt jedoch 3.600 Terawattstunden. Somit könnte die Windenergie selbst bei optimalem Ausbau davon höchstens 11 Prozent decken. Unberücksichtigt bleiben bei dieser Betrachtung noch die starken zeitlichen Schwankungen beim Windstrom. Mit zunehmender Nutzung wären dadurch zudem umfangreiche Speicher oder andere aufwändige Ausgleichsmaßnahmen für den Windstrom erforderlich.

Windenergienutzung ändert Wetter und Klima

Die obigen Daten liefern auch wichtige Anhaltspunkte für den Einfluss der Windnutzung auf Wetter und Klima. Im Prinzip kann ja bereits der Flügelschlag eines Schmetterlings das Wetter verändern. In der Praxis wird es aber sehr selten passieren, dass ein derartig kleiner Eingriff zu größeren Wetterveränderungen führt. Und für das Klima spielen solche zufälligen Einflüsse sowieso keine Rolle, weil sich diese ausmitteln. Die Windkraftnutzung stellt an vielen Orten aber keinen kleinen Eingriff mehr dar. Vielmehr wird dem Wind vielerorts ein wesentlicher Teil seiner Energie systematisch entzogen. So wurden 2018 in Deutschland bereits 113 Terawattstunden Windstrom erzeugt. Dies entspricht einem Viertel des deutschen Windkraftpotenzials. Zusätzlich konzentriert sich die Nutzung auf Norddeutschland.

Das lässt erwarten, dass die Windnutzung dort Wind und Wetter merklich beeinflussen. Entsprechende Veränderungen sind auch bereits messbar. So wurde in Osnabrück seit den 60er Jahren ein Rückgang der mittleren Windgeschwindigkeit um 13 Prozent beobachtet. Somit verringerte sich dort der Energiegehalt des Windes um 35 Prozent. Ähnliche Daten finden sich in einer Studie aus China. In dieser wird berichtet, dass gerade in den Gebieten mit intensiver Windkraftnutzung  die Windgeschwindigkeit deutlich zurückgegangen ist. Und ein Rückgang der Windgeschwindigkeit hat zwangsläufig Auswirkungen auf Wetter und Klima.

Inso­fern ist es eine berechtigte Frage, ob die auffällige Übereinstimmung zwischen der regionalen Windkraftnutzung in Deutschland und der Dürrekarte (Juni 2019) nur rein zufällig ist. Nun ist das Wettergeschehen zu komplex, als dass derartig einfache direkte Zuordnungen möglich wären. Insbesondere, weil dabei nicht nur das lokale Wetter, sondern auch die Großwetterlage eine entscheidende Rolle spielen. Grundsätzlich lässt aber ein gebremster Luftaustausch eine Abnahme der Niederschläge erwarten.

So behindert ein vorgelagertes Gebirge den Luftaustausch und sorgt dahinter tendenziell für ein kontinentales Klima. Ähnliches ist auch von der Windkraftnutzung zu erwarten. Darüber hinaus erzeugen Windkraftanlagen Verwirbelungen in der Atmosphäre. Diese beeinflussen über viele Kilometer die Wolkenbildung und den Austausch zwischen den verschiede­nen Luftschichten. Ein Foto, auf dem diese Auswirkungen gut zu erkennen sind, wurde 2011 sogar mit einem Fotopreis ausgezeichnet. Nachdem die aktuellen Anlagen noch deutlich größer und höher sind als auf dem Foto, dürften bei diesen diese Effekte noch deutlich ausgeprägter sein.

Nun werden die Windströmungen auch von natürlichen Hindernissen gebremst und abgelenkt. So verändern nicht nur Gebirge, sondern auch Wälder, Gebäude oder Windschutzstreifen diese Strö­mungen. Im Vergleich dazu erscheint der Einfluss der Windkraftanlagen zunächst recht klein. Windkraftanlagen bremsen diese Luftströmungen jedoch weit stärker als vergleichbare einfache Hindernisse. Denn Hindernisse entziehen dem Wind direkt keine Energie. Lediglich die dort entstehenden Turbulenzen entziehen der Luftströmung Energie. Bei der Windenergienutzung wird im Gegensatz dazu dem Wind ein wesentlicher Teil seiner Energie direkt entzogen. Dadurch wird dem Wind weit mehr Energie entzogen als durch die Turbulenzen, die dabei ebenfalls entstehen. Insofern legt auch diese Betrachtung nahe, dass eine umfangreiche Wind­kraftnutzung Wetter und Klima merklich verändern könnte. Vor einem weiteren Ausbau sollten daher diese Auswirkungen unbedingt genauer untersucht werden.

Klimaeinfluss bestimmen durch Messungen und Simulationen

Im ersten Schritt sollten dafür die Luftströmungen im weiträumigen Umfeld von Windparks  gemessen werden. Diese sind dabei systematisch sowohl während des Betriebes als auch bei abgeschalteten Anlagen zu analysieren. Auf diese Weise lässt sich zumindest der lokale Einfluss auf die Windströ­mungen bestimmen. Diese Daten bilden dann die Grundlage, um die Auswirkungen auf Wetter und Klima genauer zu berechnen. Als Grundlage für diese Simulationen bieten sich dabei die für die Wettervorhersage verwendeten Rechenmodelle an. Dazu gilt es in diesen Modellen den Einfluss der Windnutzung auf die Strömungen zu berücksichtigen. Dann über eine längere Zeit statistisch zu erfassen, inwieweit die Berücksichtigung dieses Einflusses zu anderen Ergebnissen führt.

Natürlich gehört dazu auch ein Vergleich der tatsächlichen Wetterentwicklung mit den Simulations­ergebnissen. Insbesondere, ob die Berücksichtigung der Windkraftnutzung zu besseren Ergebnissen führt. Denn nur durch den Vergleich mit der Wirklichkeit lässt sich feststellen, inwieweit die Simulationen die tatsächlichen Abläufe richtig beschreiben. Insgesamt sind solche Simulationen auf jeden Fall ein wichtiges Hilfsmittel, um die Klimafolgen der Windnutzung besser einschätzen zu können. Mit diesen Informationen lässt sich dann weit besser beurteilen, inwieweit die Windnutzung überhaupt sinnvoll und vertretbar ist.

Aus den obigen Berechnungen geht aber bereits eindeutig hervor, dass Windenergie nur einen kleinen Teil des deutschen Energiebedarfs decken kann. Zudem ist zu befürchten, dass eine intensi­ve Windnutzung das Klima wesentlich beeinflusst. Denn diese Energienutzung greift massiv direkt in atmosphärische Austauschprozesse ein. Es bleibt daher dringend zu klären, inwieweit der Wind­kraftausbau überhaupt zum Klimaschutz beiträgt, oder ob die negativen Auswirkungen überwiegen. Daher gilt es diese unbedingt genauer zu untersuchen. Nur auf der Basis von entsprechenden Daten ist eine gute Energie- und Umweltpolitik möglich.

Peter Adel ist promovierter Physiker und in der Laserentwicklung tätig. Er war ein Jahr in der Arbeitsgruppe von Nobelpreisträger Professor Theodor Wolfgang Hänsch am Max-Planck Institut für Quantenoptik tätig. Er arbeitet er als Laserentwickler in der Nähe von München.

Anmerkungen der EIKE-Redaktion

Wir danken an dieser Stelle Herrn Dr. Adel und Herrn Maxeiner ganz herzlich für die Genehmigung, diesen Beitrag in den EIKE-News veröffentlichen zu dürfen. Für Leser, die noch mehr in die physikalischen Deatails gehen wollen, nachfolgend zum Thema „Windräder und Klimaschädlichkeit“ Fachveröffentlichungen, die sich in einer laufend aktualisierten Sammlung zu Windradfakten (hier) der zeitlichen Reihenfolge ihres Veröffentlichungsdatums nach befinden. Die Liste ist nicht vollständig. Weitere Veröffentlichungen findet man in den Quellenangaben der nachfolgend aufgeführten Publikationen.

G. Kramm et al.: Near-Surface Wind-Speed Stilling in Alaska during 1984-2016 and Its Impact on the Sustainability of Wind Power, JPEE, Vol. 7 No. 7, July 2019 (hier)

H. K. Ross et al.: Wind Power Potential in Interior Alaska from a Micrometeorological Perspective, Atmosph. Clim. Science, 4, 2014 (hier)

F. Gans et al.: The problem of the second wind turbine – a note on a common but flawed wind power estimation method, Earth Syst. Dyn., 3 (2012) (hier)

L. M. Miller et al.: Estimating maximum global land surface wind power extractability and associated climatic consequences, Earth Syst. Dyn., 2 (2011) (hier)

S. B. Roy: Simulating impacts of wind farms on local hydrometeorology, J. Wind Eng. Industr. Aerodyn, 2011 (hier)

S. B. Roy and J. S. Traiteur: Impacts of wind farms on surface air temperatures, , PNAS (2010) (hier)

C. Wang and R. S. Prinn: Potential Climatic Impacts and Reliability of Very Large Scale Wind Farms, MIT Report (2009) (hier)

S. B. Roy and S. W. Pacala: Can large wind farms affect local meteorology?, J. Geophys. Res., 109, 2004 (hier)

 




Der Deutsche Weg oder der CO2-Wahn und seine Folgen

Es wäre interessant zu erfahren, welche Prognosen hierzu unsere derzeit besonders aktiven Katastrophen-Propheten des IPCC und die vieler Umweltverbände für das Jahr 2050 und nachfolgend vorsehen. Konnte der Planet tatsächlich gerettet werden mit den CO2-Einsparungen, und gibt es eine ausreichende und gesicherte Energie­versorgung, die eine absolute Voraussetzung für ein funktionierendes und sich weiterentwickelndes modernes Gesellschaftssystem darstellt, oder haben sich die Industriestaaten bis dahin verabschiedet und selber zerstört (nach Habeck: der Kampf der Ökonomie gegen die Natur)?

Vorbemerkung

Nach der Talkshow von Anne Willam 17. November habe ich mich kurzfristig entschieden, diesen Artikel zu schreiben, der im Wesentlichen eine Übersetzung einiger Ausführungen auf meiner Homepage ist. In der Talkshow wurde nämlich wieder einmal das Thema Erneuerbare Energien wie in hunderten ähnlicher Runden andiskutiert, und alle anwesenden Politiker (Markus Söder, Annelena Baerbock und Christian Lindner) betonten einhellig die Notwendigkeit eines beschleunigten Ausstiegs aus den fossilen Brennstoffen. Aber leider ging keiner der Anwesenden, auch nicht die so-genannte Energie-, Verkehrs- und Umweltexpertin Claudia Kemfert vom Deutschen Institut für Wirtschaftsfor­schung auf die Frage ein, woher die ausreichende Energie kommen soll, wenn alle konventionellen Kraftwerke abgeschaltet werden. Den bei weitem größten Sachverstand konnte man immerhin Christian Lindner zu­billigen, der sich auch mit Geisterstrom (Flatterstrom) und Dunkelflauten auskannte.

Wie soll der schrittweise Ausstieg aus fossilen Brennstoffen erfolgen?

In 2018 veröffentlichte das IntergovernmentalPanel on Climate Change (IPCC– Welt-Klimarat) einen „Sonderbericht zu den möglichen Auswirkungen einer globalen Erwärmung von 1,5°C über dem vorindustriellen Niveau sowie zu hiermit verbundenen Emissionsverläufen von Treibhausgasen“. Dieser Bericht ist eine Fortsetzung früherer Sachstandsberichte, der ‚Assessment Reports‘, der neben vielen alarmistischen Übertreibungen auch Modifikationen der so-genannten Repräsentativen Konzentrationsverläufe (Representative Concentra­tionPathways – RCPs) enthält, die vorgeben sollen, wie mit einer reduzierten Emissionen von CO2eine globale Erwärmung von nicht mehr als 1,5°C über das 21ste Jahrhundert erreicht werden könne. Ein maximaler Temperatur­anstieg von 2°C, besser nur 1,5°C, war von den Mitgliedern der United Nations Framework Convention on Climate Change (UNFCCC – UN-Klimarahm­enkonvention) auf der 21sten Conference of Parties (COP 21) beschlossen worden.

Dieser Beschluss ist bekannt als das Paris-Abkommen vom Dezember 2015 und wird verstanden als Nachfolge-Vereinbarung des Kyoto-Protokolls von 1997.

Die zugrunde gelegten Emissionsverläufe im IPCC-Sonderbericht, die von den meisten Mitgliedstaaten der UNFCCC (mit Einschränkungen von den USA) akzeptiert wurden, sind Simulationen mit einfachen Klimamodellen, die auf unrealistischen und spekulativen Annahmen, einerseits zur Berech­nung der CO2-Klimasensitivität (Temperaturanstieg bei Verdoppelung von CO2in der Atmosphäre) und andererseits zum Kohlenstoff-Kreislauf basieren (siehe hierzu auch Harde 2017a, Harde 2017bund Harde 2019).

Diese Modelle prognostizieren einen deutlich zu hohen kumulativen CO2-Anstieg über das 21. Jahrhun­dert bzw. eine deutlich zu kleine erlaubte Emissionsrate, die ausschließlich auf anthropogene Emissionen zurückgeführt wird, und sie zeigen ebenso einen deutlich größeren Tem­pe­raturanstieg, als er real beobachtet wird. Insbesondere werden sowohl für die CO2-Konzentration wie für die Temperatur natürliche Einflüsse vollständig ausgeschlossen.

Im weiteren soll aber unabhängig von der Frage, wie stark menschlich verursachte Emissionen von CO2und anderen Treibhausgasen wirklich auf das Klima einwirken oder gar unseren Planeten zerstören könnten – wie von einigen ‚Experten‘ immer wieder behauptet -, insbesondere ein Blick auf die Energiepolitik einiger Industriestaaten geworfen werden, die das Pariser Abkommen ratifiziert und bereits damit begonnen haben, konventionelle Kraftwerke abzuschalten, ohne sich aber um einen verlässlichen und bezahlbaren Ersatz für eine zukünftige, gesicherte Energieversorgung zu kümmern und ohne die Konsequenzen einer solchen Energiepolitik zu Ende zu denken.

Als Beispiel einer solchen unverantwortlichen und fehlgeleiteten Politik betrachte ich hier die Bundesrepublik Deutschland; mit kleineren Abwandlungen gelten aber die folgenden Betrachtungen auch für andere Industriestaaten wie Frankreich, Großbritannien, Australien und sogar für die USA, wenn diese Länder dem Beispiel der deutschen Politik folgen sollten.

Kyoto-Protokoll: Nur zur Klarstellung sei hier nochmals kurz an die Vereinbarungen der UNFCCC-Mit­gliedstaaten von 1997 erinnert, bekannt als Kyoto-Protokoll: Auch wenn erst nach einem langwierigen Ratifizierungsprozess dieses Abkommen erst 2005 in Kraft trat, kündigten schon sehr bald weltweit viele Politiker an, von fossilen Energiequellen Abstand nehmen zu wollen und ihre Nutzung einzuschränken, um eine globale Erwärmung durch anthropogene Treibhausgase zu begrenzen, die nach der Auffassung einiger Klimaexperten allein für einen Klimawandel verantwortlich gemacht werden.

Entsprechend dem Kyoto-Protokoll verpflichteten sich alle Mitgliedsstaaten

  • die Emissionen von CO2bis zum Jahr 2012 mindestens um 5% gegenüber dem Niveau von 1990 zu reduzieren,
  • und für die Periode 2012 – 2020 sollen bis 2020 durch die Staaten der Europäischen Union Emissionen von 20% eingespart werden.

Die Deutsche Regierung erklärte darüber hinaus als Selbstverpflichtung,

  • Einsparungen bis 2012 von 20% und bis 2020 sogar von 40% vornehmen zu wollen.
  • Entsprechend einer nationalen Vereinbarung (Nationales Klimaschutz-Abkommen) will Deutschland bis Mitte des 21. Jahrhunderts sämtliche fossilen Brennstoff-Emissionen einstellen.

Wenn die Emissionen von einem der Industriestaaten oder der EU über den vorgesehenen Einsparungen liegen, kann dieses Land CO2-Zertifikate von einem anderen beteiligten Land erwerben, das in der Lage ist, das Einsparungskontingent zu überbieten. Auf diese Weise soll Klimaschutz auf einer markt-orientierten Basis und besonders ökonomisch umgesetzt werden.

Energie-Verbrauch in Deutschland

Sehen wir uns die Energiebilanz und die Anstrengungen Deutschlands an, um bis 2050 ‚klimaneutral‘ zu werden. Über die zurückliegenden Jahre war der Primär-Energie-Verbrauch (PEV) Deutschlands relativ konstant. In 2017 waren dies 13.525 PJ = 3,75 PWh (Peta Watt*Stunden) = 3,75 Bill kWh (Bundesmini­sterium für Wirtschaft und Energie). Aufgrund von Übertragungsprozessen und einem begrenzten Wirkungsgrad bei der Konversion von Energie einer Form in eine andere betragen die typischen Verluste von PEV zum End-Energie-Verbrauch (EEV) 35% (hier und im Weiteren wurden die Zahlen von 2017 herangezogen, da diese mittlerweile als endgültig eingestuft sind).

Bis jetzt wird die bei weitem größte Energieversorgung sichergestellt durch fossile Brennstoffe wie Mineralöl, Erdgas und Kohle, während die so-genannten Erneuerbaren Energien lediglich 13,2% hierzu beisteuern. Von diesen trägt die Biomasse mit 6,2% noch den größten Anteil bei, aber Experten nehmen an, dass ein weiterer Ausbau deutlich limitiert ist. Das gleich gilt für die Wasserkraft. Somit stellt sich die grundlegende Frage, wie weit Windkraft und Photovoltaik – in 2017 zusammen nicht mehr als 3,9% – wirklich in der Lage sind, die fossilen Brennstoffe und auch die Kernenergie als verlässliche Quellen zu ersetzen.

Für die Erzeugung elektrischer Energie, die 17% der Primärenergie darstellt, ist der Anteil der Erneuerbaren immerhin 33,2%. Aber selbst bei einem Anstieg der durch Wind-Kraft-Anlagen (WKAs) erzeugten Leistung von aktuell 60 GW auf 100 GW bis 2030, wie dies von der Deutschen Netz-Agentur (und nicht von der dafür zuständigen Bundesregierung) geplant ist, und unter der Annahme des gleichen Verbrau­chs wie zur Zeit, kann regenerative Energie lediglich nur ca. 50% der benötigten elektrischen Versorgung abdecken. Das sind immer noch weniger als 16% der Primärenergie.

Dabei ist realistischerweise davon auszugehen, dass mit reduzierter fossiler und nuklearer Energie der Bedarf an elektrischer Energie erheblich weiter ansteigen wird, und es bleibt nach wie vor die Gretchen-Frage, wie die fehlende Energie durch Erneuerbare erzeugt und dies auch finanziert werden kann.

Erhöhte Installationen und ansteigende Energiekosten

Es wird jedermann klar sein, dass durch den Emissionshandel den Energieversorgern und der Industrie, sofern sie nicht schon abgewandert ist, bei erhöhten CO2-Emissionen zusätzliche Kosten entstehen, die letztlich vom Konsumenten zu tragen sind. Zusätzliche erhebliche Kosten entstanden und entstehen dem Steuerzahler durch die Entscheidung der Bundesregierung, acht Kernkraftwerke kurzfristig und die verbliebenen Kernkraftwerke bis 2022 vom Netz zu nehmen, dies als Reaktion auf das stärkste Erdbeben in jüngerer Zeit und dem damit verbundenen Tsunami, durch den im März 2011 das Kernkraftwerk in Fukushima, Japan, zerstört worden war.

Die fehlende Energie musste durch neue Kohle- und Gas-Kraftwerke ersetzt werden, so dass die vorgesehenen Emissionseinsparungen nicht länger realisierbar waren – im Gegenteil – die Emissionen stiegen erneut an. Mit dem Ausstieg aus der Kernenergie unterscheidet sich Deutschland in der Tat deutlich von Frankreich, den Vereinigten Staaten und sogar von Schweden, das seit einiger Zeit den Ausstieg vom Ausstieg praktiziert und in die Erneuerung seiner Kernkraftwerke investiert.

Gegenwärtig trägt die Kernenergie noch 6,1% zur PEV von 3,75 Bill kWh bei, und die einheimische Kohle liefert 22,1%. Aber in der aktuellen politischen Situation und unter dem Druck von Klimademonstrationen wie „Fridays for Future“ hat die Bundesregierung im Mai dieses Jahres entschieden, bis 2038 auch aus der Kohle auszusteigen.

Damit konzentriert sich Deutschland vollständig auf regenerative Energien durch Windkraft und Solaranlagen, für eine Übergangsperiode auch auf Erdgas. Aber mit dem vorgegebenen Ziel der Null-CO2-Emis­sion in 2050 müssen nicht nur Kernenergie und Kohle, sondern auch die größten Energiezweige, Mineralöl mit 35% und Erdgas mit 24% ersetzt werden. Wie soll das gehen?

Erneuerbare Energie ist sehr teuer, bisher zumindest nicht verlässlich und auch nicht ausreichend verfügbar. Das gleiche gilt für das eigens hierfür anzupassende Netz.

Eine einfache Überschlagsrechnung

Biomasse und Wasser sind bereits weitgehend ausgeschöpft, auch Photovoltaik kann nicht sehr viel mehr zur Versorgung beitragen, insbesondere nicht über die Winterzeit.

Bleibt also die viel gepriesene Windkraft!

In 2017 hatte Deutschland 28.700 WKAs, die insgesamt 105 TWh = 105 Mrd kWh an elektrischer Energie erzeugt haben (2,8% der PEV). Um die fehlenden 86,5% (Mineralöl 34,5%; Erdgas 23,7%; Kohle 22,2%; Kernenergie 6,1%) – siehe obiges Diagramm – abzudecken, würde dies mit der Energiebilanz von 2017 zusätzliche 887.000 WKAs erfordern, von denen jedes Windrad 3,66 GWh über ein Jahr liefert oder im Mittel eine Leistung von 418 kW erzeugt. Dies ist nicht mehr als 20% einer Standard-Windturbi­ne mit einer Nennleistung von 2 MW.

Diese 20% sind nur realisierbar mit einer Prioritätseinspeisung ins elektrische Netz und mit konventionellen Kraftwerken im Stand-by-Betrieb. Mit erneuerbarer Speicher-Technologie, z.B. Windkraft in Wasserstoff- oder Methangas und anschließender Rückkonversion in Strom, wenn die WKAs nicht arbeiten, reduziert sich der Gesamtwirkungsgrad auf nur ca. 10%.

Wenn Mineralöl und Erdgas für den Verkehr und zum Heizen nicht länger zur Verfügung stehen, gibt es erhebliche zusätzliche Forderungen nach elektrischer Energie und entsprechenden Speicherungstechnologien, die bei dem niedrigen Wirkungsgrad weitere WKAs erfordern. Dabei stellt, wie jeder weis, die bisher nicht erprobte und nicht vorhandene Speichertechnologie das größte Problem dar.

Unter der Annahme, dass bis 2050 eine geeignete Speicherung zur Verfügung steht und der End-Energie-Verbrauch über die nächsten Jahre nicht weiter ansteigt oder sogar durch einen höheren Konversions-Wirkungsgrad von PEV zu EEV reduziert werden kann, benötigt Deutschland im Jahr 2050 nach den vorstehenden Überlegungen etwa 2 Millionen WKAs für eine ausreichende Energieversorgung, im Ernstfall könnte es auch noch etwas mehr werden.

All dies bedeutet, dass über die nächsten 30 Jahre 65.000 neue WKAs pro Jahr oder 180 WKAs pro Tag erstellt und ans Netz angeschlossen werden müssten. Aber wir schaffen das schon!

Schließlich ist Deutschland doch bekannt für seine kurzen Planfeststellungs- und Genehmigungsverfahren bei Bebauungen oder Umwidmungen von Nutzflächen. Enteignungen von Grundstücken zum Wohle der Allgemeinheit lassen sich auch zügig umsetzen. Und mit Kreditaufnahmen beim chinesischen Staat sowie mit Hilfe von chinesischen Firmen beim Bau und Anschluss der Windräder schaffen wir das alles schon!

Deutschland deckt eine Gesamtfläche von 360,000 km2ab, d.h. im Mittel sind auf jedem km2, ob Wald, Parks, Ackerland, Seen oder Wohngebiete und Städte, sechs Windmühlen zu installieren. Für die Anbindung ans elektrische Netz sind rund 1 Mio km Starkstromleitungen – als Erd- oder Überlandleitungen – zu verlegen, und für den Bau sowie die Versorgung und Wartung sind zu jeder WKA Zuwegungen anzulegen.

Was für ein erfolgreicher Schritt vorwärts, um den Planeten zu retten, und was für ein großartiger Schritt zurück zur Natur!

Ein Blick auf den Stadtplan von Berlin mit dem Regierungsviertel (linkes unteres Quadrat) zeigt uns, dass der Abstand vom Bundeskanzeramt bis zum Reichstag etwa 700 m beträgt. Der zukünftige Kanzler oder die zukünftige Kanzlerin wird also auf dem Weg zum Parlament drei WKAs (magenta Punkte) bei der Arbeit – soweit sie sich drehen – bewundern können. Und so geht es jedem Bundesbürger auf dem Weg zur Arbeit, im Büro, in der Freizeit oder im Schlaf. Auf jedem Quadratkilometer dieses Landes befinden sich im Mittel 6 Windräder, wenn wir uns von den Erneuerbaren künftig allein versorgen lassen wollen. Da wird die Forderung der Grünen, den bisherigen Mindestabstand von Wohngebieten zu einem Windpark (bisher 400 m) nicht auf 1 km zu er­höhen, um so die Verfügungsflächen für den Windausbau nicht weiter zu reduzieren, ohnehin hinfällig. Deutschland wird dann ein einziger Windpark sein mit den Schaufelrädern in unseren Vorgärten.

Ein solches Szenario ist die logische Konsequenz aus der derzeitigen Politik. Es gibt kaum eine Alternative hierzu, es sei denn der Energieimport von Nachbarstaaten. Ich sehe auch leider keinen einzigen Politiker, der die Klimaneutralität von Deutschland und den weiteren Ausbau von Windenergie fordert und der sich über die daraus entstehenden Folgen wirklich im Klaren ist.

Da solch ein Szenario vollständig unrealistisch ist, bleibt auch weiterhin absolut unklar, wie die Lücke zwischen benötigter und vorhandener Energie überbrückt werden kann.

Es ist allerdings absolut klar, dass ohne eine verlässliche und ausreichende Energieversorgung Deutschland und andere Länder, die den Deutschen Weg kopieren, in einer Anarchie enden:

Eine kollabierende Wirtschaft und Industrie, rasch steigende Arbeitslosigkeit, kalte Wohnungen und Arbeitsplätze, zusammengebrochenes Verkehrs- und Transportwesen, dramatische Folgen für die Landwirtschaft und das Gesundheitssystem, usw. usw.

Das Gute daran ist nur, dass uns dann als Entwicklungsland das UNFCCC wieder die günstigen und verlässlichen fossilen Brennstoffe zugesteht, so wie dem Kongo oder Uganda.

Zu erwartende Kosten der Energiewende

Schon die jetzigen Kosten für den Kauf von Emissionszertifikaten und das Ersetzen der bereits abgeschalteten Kernkraftwerke sowie die vielen lokalen Restrukturierungsmaßnahmen haben zu einem der höchsten Strompreise weltweit für die Industrie und die Bürger geführt.

Während zur Jahrtausendwende der Strompreis für private Haushalte in Deutschland noch 13,9 Cent/kWh betrug, stieg er 2018 auf 29,4 Cent/kWh (Stromreport), und in der Zwischenzeit hat er einen Allzeit-Rekord von 30,5 Cent/kWh erreicht (Gesellschaft für Verbraucherinformationen). Dies ist ein Anstieg von 120%, der primär verursacht wird durch eine Verdreifachung der staatlichen Belastungen wie Steuern und die Gebühren für die erneuerbaren Energien von 5,2 auf 16,8 Cent.

So tragen mittlerweile die staatlichen Belastungen zu mehr als der Hälfte zum Strompreis bei (55%), aber offensichtlich ist dies noch nicht genug. Aktuell hat die Regierung beschlossen, eine weitere Abgabe auf CO2einzuführen, beginnend mit 10 €/t CO2in 2021 und ansteigend auf 35 €/t bis 2025. Einigen Parteien und Umweltorganisationen ist das viel zu wenig, und ein weiterer deutlicher Anstieg bis zu 180 €/t wird bereits intensiv diskutiert.

All das ist jedoch noch nicht annähernd ausreichend, um eine Energiewende der geplanten Art zu realisieren. Entsprechend einer aktuellen Studie von 2017 (Ausfelder et al.), die von verschiedenen deutschen Instituten im Auftrag der Bundesregierung durchgeführt wurde, sind bei einer Reduktion der CO2-Emissionen um 90% bis 2050 zusätzliche  Kosten von etwa 4,5 Billionen € aufzubringen, und für eine Reduzierung um 100%, wie dies nach der Deutschen Klimaschutz-Vereinbarung vorgesehen ist, werden voraussichtlich noch mal weitere 3 Billionen € erforderlich sein. Zusammen ist dies fast 4x so viel wie die aktuellen Staatsschulden der Bundesrepublik Deutschland (1,92 Bill €), die sich nach dem 2. Weltkrieg aufsummiert haben, und dies ist etwa das 21-fache des diesjährigen Staatshaushalts (359,9 Mrd €).

Ohne eine weitere Erhöhung der aktuellen Schulden, die schon jetzt zu einer unverantwortlichen Belastung künftiger Generationen führen (nicht immer wird es eine Null-Zinspolitik geben und nicht ewig kann ein Staat auf Pump leben, es sei denn er strebt einen Staatsbankrott und eine Währungsreform an), sind diese Extrakosten zur Umsetzung der Energiewende vom Konsumenten zu tragen.

Bei rund 40 Mio. Haushalten führt dies neben den bisher schon vorhandenen hohen Energiekosten zu einer zusätzlichen Belastung von 188.000 € pro Haushalt oder 520 € pro Monat und pro Haushalt über 30 Jahre (ohne zusätzliche Zinsen).

Um eine Klimaneutralität bis 2035 zu erreichen, wie dies von „Fridays for Future“ und auch von den Grünen auf ihrem Parteitag am 17. November gefordert wurde, wären sogar Belastungen eines jeden Haushalts von monatlich 1040 € zusätzlich aufzubringen (siehe auch Vahrenholt & Tichy). So sieht also real eine Entlastung von Geringverdienern und eine Umverteilung von oben nach unten aus.

Schülern, die auf die Straße gehen, weil dies ‚Action‘ ist und ein tolles ‚Event‘ darstellt, ohne dabei zu wissen, wofür sie wirklich demonstrieren, kann man das vielleicht nachsehen. Aber Politiker, die zweifellos leicht von Interessenverbänden, auch von wissenschaftlichen Vertretern und Organisationen einseitig oder vorsätzlich falsch beraten werden, sollten schon ihre politischen Entscheidungen zu Ende denken, sie sind schließlich für die Folgen ihrer Politik verantwortlich.

Dabei sind all diese anstehenden Ausgaben bei weitem keine Garantie für eine jemals realisierbare emissionsfreie Versorgung mit ausreichender und verlässlicher Energie, wie dies selbstverständlich für ein Industrieland erwartet werden muss.

Der Klima-Wahn

Eine Energietransformation von den fossilen Brennstoffen weg zur so-genannten Sauberen Energie basiert auf der Vorstellung, dass der Mensch mit seinen CO2-Emissionen das Klima kontrollieren und damit auch die Welt retten kann. Dies ist eine absolute Wahnvorstellung. Seit es auf der Erde Wetter und damit auch ein Klima gibt, wird dies durch interne und externe natürliche Einflüsse bestimmt. Wir müssten die Sonnenaktivität oder die Umlaufbahn der Erde kontrollieren, um unser Klima maßgeblich zu beeinflussen.

Bisher gibt es keinen wirklichen Beleg für die Hypothese einer ausschließlich anthropogen verursachten globalen Erwärmung. Dagegen gibt es viele Anzeichen dafür, dass sich die Biosphäre bei einer höheren CO2-Konzentration in der Atmosphäre und bei leicht höheren Temperaturen deutlich besser entwickelt (Wong; Morison&Lawlor;Zhu et al .). Eine umfangreiche Zusammenstellung zur Bedeutung von Kohlenstoffdioxid für unser Leben und Überleben findet sich auf der Homepage vonCO2Coalition.

Trotzdem werden mittlerweile weite Teile unserer Bevölkerung, der Medien und besonders unserer politischen Vertreter indoktriniert von einigen Umweltorganisationen, die sich entweder aus ideologischer Überzeugung, aus politischen Interessen oder wider besseres Wissen darauf versteift haben:

Der einzige Weg, die Erde zu retten ist, sämtliche CO2-Emissionen einzustellen.

  • dies basierend auf weitgehenden Spekulationen und Hypothesen,
  • unabhängig von den unvorstellbaren Belastungen für den Verbraucher und die Industrie und
  • unabhängig von den katastrophalen Konsequenzen für die Wirtschaft und das soziale System.

Zur gleichen Zeit ersetzen Länder wie China oder Indien unsere eingesparten CO2-Emissionen innerhalb weniger Monate mit ihren weiter ansteigenden Raten.

Es hat sich ein regelrechter Klima-Wahn entwickelt, der von den Medien, Politikern und mittlerweile auch von unseren Bildungseinrichtungen in alle Welt verbreitet wird. Es ist der Glaube, dass wir in einer Welt leben, die bedroht wird von dem vielleicht wichtigsten und harmlosesten Molekül, das uns die Natur auf Erden geschenkt hat, dem Kohlenstoffdioxid Molekül (siehe CO2Coalitionund Jay Lehr).

Statt dankbar zu sein für dieses Geschenk, das uns erst ein Leben dieser Form auf unserem Planeten ermöglicht, haben einige Leute entschieden das CO2zu dämonisieren, offensichtlich aus politischen Gründen. Nahezu die Hälfte der Menschen, die in Industrieländern leben, glauben in der Zwischenzeit an das Narrativ eines gefährdeten Planeten und fordern ein verändertes Wirtschafts- und Gesellschaftssystem sowie das Abschalten der preiswerten Energie, die erst unseren heutigen Lebensstandard, nach dem sich so viele Menschen aus den Entwicklungsländern sehnen, ermöglicht hat.

Aber der behauptete starke Einfluss von CO2auf unser Klima mit seinen Folgen einer dramatischen Temperaturerhöhung und einem nie dagewesenen Meeresspiegelanstieg, wie dies vom IPCC regelmäßig verbreitet wird, hat bei einer wachsenden Zahl von Wissenschaftlern und Klimaexperten zu großen Zweifeln an den Darstellungen des IPCC geführt. Die meisten Wissenschaftler zweifeln nicht einen anthropogen verursachten Treibhauseffekt an, wohl aber dessen Größe und dessen dramatischen Einfluss auf unser Klima.

Es wäre eine unverantwortliche Umwelt- und Klimapolitik, weiterhin seriöse, begutachtete wissenschaftliche Publikationen zu ignorieren, die einen deutlich kleineren menschlichen Einfluss auf das Klima aufzeigen als bisher angenommen, und gleichzeitig eine gut funktionierende konventionelle Energieversorgung herunterzufahren ohne einen adäquaten Ersatz. Unsere Wirtschaft und Lebensqualität hängen empfindlich von einer verlässlichen, ausreichenden und erschwinglichen Energieversorgung ab. Die kann nicht durch Millionen von Windrädern, die unsere Natur zerstör­en und Billi­onen von Vögeln und Insekten schreddern, ersetzt werden.

Weitere aktuelle Referenzen

Gau im Illusionsreaktor (4): Energie lässt sich nicht wendenvon Manfred Haferburg,

Gau im Illusionsreaktor (5) – Schlechter als Uruguayvon Manfred Haferburg,

Woher kommt der Strom? 44. Woche – vom Schönrechnenvon Rüdiger Stobbe

HGÜ A – Nord: Die Windstromverbindung von Emden bis nach Philippsburgvon Bernd Kehrmann,

Furcht, Hass, Intoleranz – und Schlimmeresvon Paul Driessen und

Analyse: Null Kohlenstoff bis 2050 ist unmöglich, Heartland Institut,

 

Schlussbemerkung

Es ist schockierend, was sich im Vorfeld zu der geplanten 13. Internatio­nalen Klima- und Energiekonferenz von EIKE ereignet hat (siehe Links-grüne „Umweltschützer“ schicken Mob auf die Straße, die erpresst Hotelleitung). In dem Beitrag von Paul Driessen (siehe oben) wird auf die vielfältigen Einschränkungen und Behinderungen hingewiesen, die auch ich z.T. selber erfahren musste und denen heute Kritiker an einer Anthropogen verursachten Globalen Erwärmung (AGW) ausgesetzt sind, dies sowohl in der freien Meinungsäußerung, in der Forschung, im Publikationswesen oder der Durchführung von Wissenschaftlichen Veranstaltungen wie der geplanten EIKE-Tagung.

All das hat sich längst verabschiedet von einer sachlichen Auseinandersetzung von Pro und Contra zum Menschen gemachten Klimawandel, stattdessen wird dieses Thema dominiert von uninformierten aber indoktrinierten, und teils bezahlten Demonstranten sowie einigen wortge­wal­tigen Anführern, die sich mit den tieferen Ursachen von Klimaveränderungen nie befasst haben und dies auch nie wollen, aber allzu gern die AGW-Hypothese für die Rechtfertigung ihrer eigenen Ideologie heranziehen.

Es wird höchste Zeit, dass sich auch die Kritiker an der aktuellen Umwelt- und Energiepolitik sachlich, aber bestimmt zu Wort melden und nicht den Ideologen kampflos das Feld überlassen. Es kann nicht sein, dass eine Bildungsveranstaltung, wie die von EIKE geplante Tagung das Opfer einiger Umweltaktivisten wird und so unsere Versammlungs- und Meinungsfreiheit infrage gestellt wird. Voraussetzung ist aber einerseits, dass sich Realisten und Skeptiker nicht gegenseitig diffamieren, wie das leider immer wieder in Klimaforen festzustellen ist (z. B. im Streit um den 2. Hauptsatz) und dass wir uns nicht ideologisieren lassen, sondern auf Fakten, Beobachtungen und gesicherte Erkenntnisse stützen können. Hierzu tragen Blogs wie dieser, wie Kalte Sonne, Notrickszoneoder Achgutbei und hoffentlich auch der vorstehende Artikel.

Eine adäquate Antwort auf die Aktionen des Redakteurs Paul Gäbler vom Berliner Tagesspiegel, auf die Pöbeleien der „Umweltschützer“ (Antifa) und den Rauswurf durch das NH-Congress Center wäre wahrscheinlich nur eine bundesweit organisierte Demonstration für Meinungsfreiheit vor der Redaktion des Tagesspiegels und dem Sitz des Umweltinstituts München. Aber leider fehlt den eher nüchterner und besonnener auftretenden Kritikern der AGW-Hypothese wohl die finanzielle wie auch mediale Unterstützung, wie sie etwa Extinction Rebellion zuteil wird.

 




Klimagate: Zehn Jahre später

Nur wenige Menschen kennen die unbequemen Fakten hinsichtlich der vermeintlichen, vom Menschen verursachten Klimakrise. Zum Beispiel ist die Temperatur seit dem Jahr 1998 um lediglich wenige Hundertstel Grad gestiegen und während der letzten Jahr sogar leicht gesunken. Aber trotzdem dreht es sich bei allem, was wir hören, nur um die Angstmache bzgl. menschlichem Kohlendioxid, welches angeblich eine globale Erwärmung und Klimawandel auslösen soll, der wiederum eine existentielle Gefahr für Menschheit, Natur und den Planeten darstellen soll. Auf dieser Grundlage werden wir gedrängt, den Verbrauch fossiler Treibstoffe zu beenden, um unseren Lebensstandard zu verbessern. Das sind schlechte Nachrichten für Afrika und die Entwicklungsländer allgemein.

Unablässig hören wir vom steigenden atmosphärischen Kohlendioxid-Niveau und dem dadurch ausgelösten Anstieg der globalen Temperatur, aber Satellitendaten zeigen nichts Derartiges. Die Computermodell-Simulationen für das Jahr 2019 liegen schon jetzt bereits ein halbes Grad Celsius über den tatsächlichen Satellitenmessungen. Und ist es so, dass wann immer ein Wissenschaftler Fragen stellt hinsichtlich der Vermeintlichen Krise, wird er oder sie sofort als „Klimawandel-Leugner“ verunglimpft.

Eine Hauptquelle von Daten, welche die vom Menschen verursachte, durch Kohlendioxid induzierte Erwärmung stützt, ist die Climate Research Unit CRU an der University of East Anglia, UK.

Am Morgen des 17. November 2009 explodierte die Büchse der Pandora, und Massen von empörenden CRU-Informationen ergossen sich über die Welt. Ein Hacker hatte das Computersystem der Universität geknackt und 61 Megabyte Material abgegriffen. Dieses Material zeigte, wie die CRU und die mit ihr verbundenen auswärtigen Wissenschaftler zusammenarbeiteten, um wissenschaftliche Informationen so zu manipulieren, dass sie die globale Erwärmung den Menschen in die Schuhe schoben, besonders dem vom Menschen erzeugten Kohlendioxid. Neben vielen anderen Skandalen zeigten die durchgesickerten E-Mails, wie der damalige Direktor der CRU Phil Jones damit prahlte, mit welchen großartigen statistischen „Tricks“ er die Belege eines beobachteten Rückgangs der globalen Temperaturen entfernte.

In einer anderen E-Mail befürwortete Jones das Löschen von Daten, anstatt diese Wissenschaftlern zugänglich zu machen, die seine Standpunkte nicht teilten und seine Analysen hätten kritisieren können. Nicht-alarmistische Wissenschaftler mussten das Informationsfreiheitsgesetz von UK bemühen, um die Daten zu erhalten. Jones wurde später entlassen, und der ehemalige britische Kanzler Lord Lawson forderte eine regierungsamtliche Untersuchung bzgl. dieses empörenden Vorgangs.

Die Affäre wurde rasch unter der Bezeichnung Klimagate bekannt. Eine Gruppe amerikanischer Studenten brachte sogar einen YouTube-Song in Umlauf mit dem Titel „Hide The Decline“, in welchem man sich über die CRU und den Klima-Modellierer Dr. Michael Mann lustig machte – fand sich doch die Phrase „hide the decline“ bzgl. der Temperatur wiederholt in den gehackten E-Mails.

Seit Kalifornien zu einem Staat wurde, lag der gemessene Anstieg der globalen Temperatur unter 1,0 Grad Celsius, wobei der Hauptanteil dieses Anstiegs bereits vor dem Jahr 1940 erfolgt war. Von 1943 bis 1978 sanken die mittleren planetaren Temperaturen, was zu einer Angstmache bzgl. globaler Abkühlung führte. Bis zum Jahr 1998 waren die Temperaturen dann wieder etwas gestiegen und danach stabil geblieben, trotz des unverändert steigenden Kohlendioxid-Niveaus. Änderungen des Kohlendioxidgehalts und der Temperatur korrelieren nicht gerade sehr gut.

Während der vielfach und gut dokumentierten Mittelalterlichen Warmzeit (MWP) von etwa 950 bis etwa 1350 erlaubten es höhere Temperaturen den Wikingern, in Grönland Ackerbau und Viehzucht zu betreiben. Die genauso gut belegte, etwa 500 Jahre währende Kleine Eiszeit (LIA) vertrieb die Wikinger wieder aus Grönland durch Hunger und Kälte. Zwischen 1645 und 1715 erreichte die LIA mit dem Maunder-Minimum ihren Tiefpunkt. Damals war die Themse in England zugefroren, norwegische Landwirte verlangten Ausgleich für ihr unter Gletschern begrabenes Land, und Priester übten Exorzismus-Rituale aus, um Gletscher in den Alpen daran zu hindern, Dörfer zu überrollen. Gemälde aus jener Zeit Zeit zeigten Schlittschuhläufer und Pferdefuhrwerke auf der Themse.

Industrie und Emissionen von Autos können offensichtlich weder bei der MWP noch bei der LIA irgendeine Rolle gespielt haben.

Diese dramatischen Ereignisse sollten die Alarmglocken klingen lassen bei jedwedem kompetenten, ehrlichen Wissenschaftler. Falls es zu der MWP ohne jede industrielle Kohlendioxid-Emissionen gekommen war, warum sollten diese Emissionen dann heutzutage die beobachtete Erwärmung ausgelöst haben? Während der Kleinen Eiszeit verschwand fast ein Viertel der damaligen Bevölkerung in Europa. Die Warmphase hingegen brachte Wohlstand und Rekordernten mit sich, während die Kaltphase geprägt war durch Elend, Hunger und Tod.

Zehn Jahre vor Klimagate veröffentlichte Mann eine im Computer erzeugte Graphik, welche vermeintlich den Temperaturverlauf der letzten 1500 Jahre zeigen sollte. Auf wundersame Weise waren aus seiner Graphik plötzlich sowohl die MWP als auch die LIA samt deren Maunder-Minimum verschwunden. Stattdessen zeigte sie einen plötzlichen und dramatischen Anstieg der globalen Temperatur während der letzten paar Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts. Diese Graphik wurde zu dem berüchtigten „Hockeyschläger“ und rückte ins Zentrum des IPCC.

Vielen Wissenschaftlern kam diese Hockeyschläger-Graphik von Anfang an höchst verdächtig vor. Zwei der Wissenschaftler, nämlich Steven McIntyre und Ross McKitrick konnten das Computerprogramm von Mann zur Erzeugung der revisionistischen Historie dieser Graphik vollständig diskreditieren. Dies hielt jedoch den ehemaligen Vizepräsidenten der USA Al Gore nicht davon ab, diese diskreditierte Graphik in seinem Doom-and-Gloom-Klimawandelfilm An Inconvenient Truth an vorderste Stelle zu rücken.

Die gehackten CRU-E-Mails zeigten auch den Austausch zwischen Mann und Jones, wie man Herausgeber unter Druck setzen könnte, welche wissenschaftliche Standpunkte veröffentlichen wollten, die im Gegensatz zu Mann und Jones standen. In einer E-Mail verlieh Jones seinem Wunsch Ausdruck, den „Ärger bereitenden Herausgeber“ des Journals Climate Research loszuwerden, weil der es gewagt hatte, abweichende Standpunkte zu veröffentlichen. Der Herausgeber wurde kurz danach entlassen.

Als der Professor an der University of Colrado Roger Pielke Jr. die CRU aufforderte, ihm die Original-Temperaturmessungen zur Verfügung zu stellen, erhielt er zur Antwort, dass diese Daten verloren gegangen seien. Verloren! Verlieren Profis etwas so wertvolles wie Originaldaten? Bei vielen Beobachtern verstärkte sich der Eindruck, dass die Verantwortlichen einfach verhindern wollten, dass Außenstehende auf ihre Fabrikationen und Fälschungen aufmerksam wurden.

Womöglich noch schlimmer ist aber noch etwas Anderes: Nach dem Bekanntwerden von Klimagate tönte die Campaignerin für „Klima-Gerechtigkeit“ bei Friends of the Earth lauthals, dass „eine Reaktion auf den Klimawandel eine Umverteilung von Wohlstand und Ressourcen im Mittelpunkt haben muss“. Nicht um den Schutz der Erde vor menschengemachten Kohlendioxid-Emissionen oder vor dem natürlichen oder anthropogenen Klimawandel sollte es gehen, sondern um die Umverteilung von Wohlstand und Ressourcen, wobei selbst ernannte Eliten wie sie selbst entscheiden, was „sozial gerecht“ ist und was nicht.

Klima-Campaigner opponieren gegen den Bau moderner Wohnungen für Afrikaner, wobei einige sogar verlauten lassen, dass die Afrikaner weiterhin in Lehmhütten wohnen und den Verbrauch von Strom sowie moderne landwirtschaftliche Technologien vermeiden müssen. Der Schauspieler Ed Begley sagte: „Afrikaner sollten Solarenergie dort nutzen, wo sie diese am meisten brauchen: auf ihren Hütten“. Diese Aktivisten sowie ihre Meinungs-Rädelsführer wie Al Gore, Phil Jones und Mike Mann sind natürlich von diesen Restriktionen ausgenommen.

Wirkliche soziale Gerechtigkeit und Menschenrechte bedeuten, dass jedermann Zugang zu ausreichender, bezahlbarer und zuverlässiger Energie hat, besonders zu Strom, und das nicht von teuren, wetterabhängigen Windrädern und Solarpaneelen, sondern durch fossile Treibstoffe, Wasser- und Kernkraftwerke.

Wir hier in der entwickelten Welt sollten nicht länger tatenlos zusehen, wie der Klima-Betrug durch laute und radikale Aktivisten der Entwicklung der afrikanischen Ökonomie, Arbeitsplätzen und verbesserten Gesundheits- und Lebensstandards Bremsen anlegen.

Kelvin Kemm, Ph.D., ist Kerphysiker und Direktor von Nuclear Africa.

Quellen: Climate Etc.; Economics

Link: https://www.heartland.org/news-opinion/news/climategate-ten-years-later-1

Übersetzt von Chris Frey EIKE

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Anmerkung EIKE-Redaktion:

Kürzlich DAZU auch erschienen auf EIKE: https://eike.institute/2019/09/07/10-jahre-climategate-2009-2019-alles-schon-vergessen/

PDF  DAZU :

Puls.19.9.Zehn.Jahre.ClimateGate.Puls

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Der Kreuzzug gegen das normale Leben

In New York State, welcher mit Kalifornien im Wettbewerb steht, das umweltlich extremste Nirwana auf der Erde zu sein, sind Gesetze erlassen worden, die verbieten, mehr als 25 Latex-Ballone innerhalb von 24 Stunden steigen zu lassen.

Mindestens fünf weitere US-Staaten verbieten Ballonaufstiege, darunter – dreimal darf geraten werden – Kalifornien.

Das Verbot derartiger Ballone wäre ein weiterer Schritt zum „Schutz unseres Planeten“, sagt einer der Befürworter des Gesetzes, primär in Gestalt des Schutzes von Vögeln, welche sich in den Schnüren verheddern oder das Latex fressen könnten.

Vögel zu schützen ist mit Sicherheit wünschenswert, aber ein Verbot von Ballonaufstiegen, so es sich überhaupt durchsetzen lässt, dürfte kaum die Auswirkungen von Windrädern kompensieren, die schon jetzt Vögel zu Tausenden töten. CFACT hat wiederholt während der letzten Jahre darüber berichtet, wie Windturbinen bis zu 39 Millionen Vögel jährlich töten. Diese Schande wurde ebenfalls seitens der Industrie und von Interessengruppen heruntergespielt, welche sich bemühen, Windenergie als eine Quelle erneuerbarer Energie immer mehr auszuweiten.

Opfer der Windturbinen werden nicht nur geflügelte Geschöpfe. Offshore-Windturbinen fordern ihren Tribut von Walen.

Die Regierung von New York State befindet sich mitten in der Förderung von Windenergie zur Stromerzeugung. Die Energiebehörde des Staates hat soeben einen Mega-Vertrag mit Sunrise Wind unterzeichnet, einen Offshore-Windpark vor der Küste von Long Island zu errichten.

Falls der Gesetzgeber in New York damit Erfolg hat, eine Handvoll Vögel davor zu retten, Latex-Ballone zu fressen, die anlässlich von Hochzeiten oder Kindergeburtstagen aufgelassen werden, dürfte den Vögeln kaum ein längeres Leben beschieden sein, werden sie doch geschreddert durch die wuchernden Windturbinen des Staates [unübersetzbares Wortspiel: Die Vögel werden sliced and diced. Anm. d. Übers.]

Während New York danach trachtet, dem Beispiel einer kleinen Anzahl von US-Staaten zu folgen und Ballone zu unterbinden, verbieten viele lokale Behörden in den gesamten USA Drive Ins an Schnellrestaurants, wobei die Stadt Minneapolis das jüngste Beispiel ist. Damit will man zweierlei erreichen: Verhinderung von Automobil-Emissionen und die Leute davon abzuhalten, Fast Food zu verzehren und Adipositas zu verhindern.

Forschungen aus dem Jahr 2015 bei Schnellrestaurants in Los Angeles enthüllten die Narretei derartiger Bemühungen, welche nicht die geringste Auswirkung auf die Gesundheit zeitigte. Mit oder ohne diese Einrichtungen nehmen die Menschen Fast Food zu sich, wenn sie das wollen, was besonders für Haushalte mit geringem Einkommen gilt, die nicht so oft ein teureres Restaurant aufsuchen. Das Fehlen würde außerdem ältere Personen und Menschen mit Behinderungen benachteiligen, für welche das Verlassen ihrer Autos mühsam ist.

Bevor man eine Politik umsetzt, welche Ältere, Behinderte oder Ärmere Kunden von Schnellrestaurants benachteiligen, sollten die Befürworter derartiger Verbote zumindest verpflichtet werden, die Vorteile dieser Verbote zu belegen. Natürlich können sie das nicht. Stattdessen verbreiten sie typischerweise gut klingende Klang-Häppchen über reduzierte Emissionen und Kampf gegen Fettleibigkeit, obwohl nichts dergleichen zu erkennen ist.

Unabhängig von Fakten oder Belegen, die Umwelt- und Fast-Food-Extremisten werden fortfahren den Amerikanern einzureden, wie sie leben sollen und wie nicht. Und das alles im Interesse ihrer Doktrin, die da lautet, die vom Menschen verursachte globale Erwärmung zu beenden, um die Erde nicht in ein paar Jahren, Jahrzehnten oder Jahrhunderten in Flammen aufgehen zu lassen.

Staaten und Behörden haben Papier-Belege, Plastikhalme, Styropor-Becher und -Behältnisse verboten – und nicht zu vergessen Plastiktüten. Hier wird es aber nicht aufhören. Der Green New Deal, gesponsert von so vielen nationalen und lokalen Politikern, ist darauf aus, eines Tages Verbrennungs-Motoren zu verbieten ebenso wie den Verbrauch von Öl, Gas und Kernkraft.

Dieser moralische Kreuzzug, um unsere Wahlmöglichkeiten als Verbraucher bzw. unseren Lebensstil zu beeinträchtigen, wird weitergehen auf immer höheren Ebenen. Das große Ziel dieser Bemühungen sind, wie so viel Anderes im Leben, Macht und Kontrolle. Der unstillbare Drang, andere zu kontrollieren mittels eines dummen Vorschlags nach dem Anderen wird niemals nachlassen – bis die Menschen rufen „es reicht!“. Dann hört es vielleicht auf.

[Nun ja, in Frankreich, Brasilien und Chile haben die Menschen bereits gerufen! Anm. d. Übers.]

Autor

CFACT, founded in 1985 by Craig Rucker and the late (truly great) David Rothbard, examines the relationship between human freedom, and issues of energy, environment, climate, economics, civil rights and more.

Link: https://www.cfact.org/2019/10/28/the-crusade-to-curb-ordinary-life/




Kommt wieder Leben in die deutsche Kernenergie?

Das deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) und insbesondere daselbst eine ökoideologieberüchtigte Energieökonomie- und Nachhaltigkeits-Professorin Dr. Claudia Kemfert sind schon früher mit unreflektierter Parteinahme für die Energiewende sowie durch mangelnde Befolgung der wissenschaftlichen Regeln aufgefallen. Zwei stellvertretende Beispiele (hier, hier). Und nun schon wieder im DIW-Wochenbericht Nr. 30 von 2019 mit „Zu teuer und gefährlich: Atomkraft ist keine Option für eine klimafreundliche Energieversorgung“, mit den Autoren Ben Wealer, Simon Bauer, Leonard Göke, Christian von Hirschhausen und Claudia Kemfert.

Es ist nicht schwer zu erraten, dass der Anlass für diesen Artikel in den zunehmenden Stimmen von Fachexperten und Politik zu suchen ist, welche auf die betriebliche Freiheit der Kernenergie von CO2-Emissionen hinweisen. Da die Kernenergie in Deutschland mit einem, von den Medien sorgsam überwachten, Tabu belegt ist, kommt diese Entwicklung dem DIW besonders ungelegen und führte zur Überreaktion eines sachlich miserablen Artikels.  Für die noch verliebenen Lateiner unter den Lesern: „si tacuisses, philosophus mansisses“ für das DIW!

Bereits der DIW-Titel verrät, dass die DIW-Autoren in der Schule schlecht aufgepasst haben. Unter „Atomkraft“ versteht man die Kräfte der Atomhülle (Elektronen), die millionenfach schwächer als die des Atomkerns sind. Korrekt muss es „Kernkraft“ oder „Kernenergie“ heißen. Natürlich ist diese Wortwahl von der grünen Bewegung ganz gezielt in den allgemeinen Sprachgebrauch eingeschleust worden, denn der Begriff „Kern“ ist für diese Leute zu positiv besetzt, und das geht gar nicht.

Fachlich-sachlich ist der DIW-Artikel, wie schon angedeutet, als unterirdisch zu bezeichnen. Infolgedessen haben sich die beiden Fachexperten Dr. Veronika Wendland und Dr. Jörn Peters an eine gründliche Zerpfückung der DIW-Schrift gemacht. Und dies nicht in irgend einem Papierchen, sondern gleich in einem Artikel einer renommierten Fachzeitschrift. Ihre wichtigsten Kritikpunkte dabei sind:

1. Der DIW hat gegen die Standards ordentlichen wissenschaftlichen Arbeitens verstoßen.

2. Die vom DIW verwendete Datengrundlage ist unzureichend bzw. einseitig.

3. Der DIW hat den heutigen Stand der Kerntechnik nicht berücksichtigt, aus den Daten das herausgepickt, was zu ihrer Auffassung passte und alles andere ignoriert.

4. Der DIW hat Sachverhalte falsch dargestellt, indem er  unrealistische Annahmen zugrunde legte.

Zuerst hat über diesen Vorgang der (ebenso wie EIKE) gemeinnützige e.V. Nuclearia am 7.Oktober.2019 berichtet (hier). Da sowohl die Schrift des DIW als auch der Fachaufsatz von Wendland/Peters als pdf frei zugänglich sind, kann der Leser selber urteilen. Hier sind beide Artikel (DIW-Schrift) und (Fachaufsatz Wendland/Peters).

Es lohnt das Lesen der beiden konträren Standpunkte. Der Fachartikel von Wendland/Peters ist vor allem eine Fundgrube an Details über die Kernenergie, wie es die 88 Quellen in ihrem Fachausfsatz belegen. Wir erlauben uns allerdings, die Arbeit von Wendland/Peters noch um einen wichtigen Punkt zu ergänzen, der die sachliche Haltlosigkeit und den unbegründeten Vorwurf des DIW zur angeblichen „Gefährlichkeit“ der Kernenergie final widerlegt.

Dieser Vorwurf des DIW wird nämlich infolge der spektakulären KKW-Unfälle von Tschernobyl und Fukushima, zu bequem und immer wieder, in populäre Täuschungsmünze umgetauscht. Daher ist ein näheres Eingehen auf dieses Thema nötig, um dem Fake über die Gefährlichkeit von Kernkraftwerken endgültig die Spitze abzubrechen. Es geht dabei nicht um technische Einzelheiten der Sicherheit von Kernkraftwerken, die ausführlich im Aufsatz von Wendland/Peters behandelt werden. Es geht vielmehr um den Vergleich der Gefährlichkeit von Kernenergie mit der Gefährlichkeit anderer Methoden der Stromerzeugung, wie etwa von Kohle, Wasserkraft, Windrädern usw. Denn, auch wenn es viele vielleicht verdrängen: es gibt kein technisches Hilfsmittel oder keine technische Methode ohne Risiko! Dieses kann im Extremfall auch den Tod bedeuten. Das beginnt, überspitzt ausgedrückt, bereits mit der Benutzung des Messers als technischer Hilfe und endet bei Schiffs-, Flugzeugs, und Bergwerkskatastrophen, um nur drei stellvertretende Beipiele zu nennen.

Vergleiche gibt es und sogar mehrfach. Da sie aber nicht populär sind und der zivilen Nutzung der Kernenergie den günstigsten Platz einräumen, fallen sie hierzulande unter das schon erwähnte Tabu. Die wohl sorgfältigste und zugleich umfangreichste Studie wurde vom Paul Scherrer-Institut (PSI) der Schweizer Regierung erstellt (hier). Sie titelt „Severe Accidents in the Energy Sector“ und umfasst ca. 330 Seiten. Ihr Erscheinungsdatum 1998 ändert nichts an den in ihr gemachten Aussagen, denn das Fukushima-Unglück im Jahre 2011 forderte keine Opfer durch die Kraftwerkshavarie. Die befürchteten radioaktiven Spätfolgen sind dann von den United Nations Scientific Committee on the effects of Atomic radiation (UNSCEAR) akribisch dokumentiert (hier) und dürften die PSI-Statistik nicht verändern.

Das Titelbild dieses Beitrags ist ein Bild aus der PSI-Studie (Fig. 7.2.1 auf S. 236) und zeigt die Anzahl der Unfälle mit mehr als fünf Todesopfern. Hier sind die unterschiedlichen Anteile der Verfahren allerdings nicht berücksichtigt. Dies erfolgt dann in Fig. 7.2.7 und Fig. 7.3.4 der PSI-Studie (bei diesen beiden Grafiken ist der logarithmische Maßstab zu beachten). Gemäß PSI liegt die zivile Kernkraft-Nutzung in ihren Schäden an letzter und damit in punkto Sicherheit an erster Stelle.

Aber auch an der Universität Stuttgart wurde eine ähnliche Untersuchung, speziell für deutsche Verhältnisse, durchgeführt (hier). Die Ergebnisse sind im Wesentlich die gleichen wie die der Schweizer Studie. Daher darf festgestellt werden:

Von allen Methoden der Stromerzeugung ist die Anzahl der Todesopfer pro TWh elektrischer Energie bei der Kernenergie am kleinsten.

Wem Todesopfer pro TWh elektrischer Energie zu zynisch klingt, sei an die jährlich in die Tausende gehenden Opfer des Straßenverkehrs erinnert, die jeder gedankenlos hinnimmt. Ginge es nur um die rationale (nicht „gefühlte“) Sicherheit für Leib und Leben, müsste sofort in einer neuen „Ethik-Kommision“ unserer Kanzlerin die motorisierte Fortbewegung aufgegeben und die Kernenergie unter sofortiger Abschaffungaller anderen Stromerzeugungsmethoden als einzige Stromerzeugungs-Methode wieder eingeführt und etabliert werden.

Weitere Informationen finden Sie in unserem (hoffentlich unterhaltsamen und bemüht kostengünstigen) Sachbuch „Götz Ruprecht und Horst-Joachim Lüdecke: Kernenergie, der Weg in die Zukunft„, TvR Medienverlag, Jena, 2018, oder stellvertretend für den Buchhandel (hier). Hier wird insbesondere die zukünftige Entwicklung der Generation IV – Kernkraftwerke behandelt. Bei sorgfältiger Abwägung aller Gegebenheiten und Fakten zeigt sich, dass allein die Kernenergie in der Lage ist, die Menschheit, auf höchstem zivilisatorischem Niveau und bei fast beliebiger Bevölkerungszahl der Erde, mit der erforderlichen  Energie zu versorgen.




Merkel, das IPCC und die Geister, die sie rief: Teil 6 – beim Schummeln erwischt

Nachdem wir uns im vorigen Kapitel mit der Frage der Speicherung der Strommengen befasst haben, die bei jedem Auf und Ab der Stromproduktion aus Wind und Sonne zwangsläufig anfallen, betrachten wir hier zunächst die Anforderungen an den Kraftwerkspark, der Deutschland im Jahre 2038 mithilfe von gespeichertem „Windgas“ bei Dunkelflaute vor kalten und dunklen Wohnungen und Fabriken bewahren soll. Hierfür schauen wir zunächst auf den Jahresverlauf des Bedarfs an Strom aus „Windgas“, Bild 2.

Bild 2. Simulation: Jahresverlauf der erforderlichen Stromerzeugung aus „Windgas“ im Jahr 2038 (Berechnungen und Grafik: Autor, Daten)

Die Grafik in Bild 2 zeigt das bereits bekannte Muster von wilden Ausschlägen, wie sie für Stromerzeugungssysteme auf Basis der „erneuerbaren“ Energien aus Wind und Sonne typisch sind. Auffällig ist die Häufung in den Monaten Juni bis September. In diesem Zeitraum wird die Stromerzeugung der Windgas-Kraftwerke offenkundig häufiger angefordert als in den übrigen Monaten des Jahres.

Entscheidend für die Zahl der vorzuhaltenden Gaskraftwerke ist zunächst der Spitzenbedarf. Dieser läge am 19.2.2038 bei mehr als 55,9 GW. Dies bedeutet, dass mindestens 112-113 Gaskraftwerke mit je ca. 0,5 GW gleichzeitig zum Einsatz gebracht werden müssten. Im Unterschied zu Kohle- oder Kernkraftwerken, die für hohe Kapazitätsfaktoren (= Anteil Volllaststunden pro Jahr) von 85 bis über 90 % ausgelegt sind, liegen diese bei reinen Gaskraftwerken bei nur 30 %, was etwa 2.700 bis 3.000 Betriebsstunden pro Jahr entspricht. Zwar ist zu berücksichtigen, dass man im Mix auch GuD-Kraftwerke (GuD = Gas-und-Dampf) vorsehen wird, doch gibt es gewichtige Argumente, die es wahrscheinlich machen, dass ihr Einsatz eher begrenzt sein dürfte. Um das zu verstehen, müssen wir uns zunächst die Anforderungen ansehen, die an diese Kraftwerksflotte gestellt werden, Bild 3.

Bild 3. Simulation: Anzahl der Startvorgänge und durchschnittliche Laufzeit pro Einsatz für 113 Gaskraftwerke zu je 0,5 GW, welche 2038 das Netz bei Dunkelflaute stabilisieren sollen (Berechnungen und Grafik: Autor, Daten)

Eine genauere Untersuchung der Feinstruktur des Bedarfs in viertelstündlicher Auflösung zeigt, dass es im simulierten Jahr 2038 insgesamt 228 Situationen gäbe, in denen der Einsatz von Gaskraftwerken zur Netzstützung angefordert werden muss. Da die Veränderungen (Gradienten) des Strombedarfs mit bis zu ±15 Gigawatt pro Stunde (GW/h) sehr abrupt sind, muss das Zu- und Abschalten der einzelnen Kraftwerke sehr schnell erfolgen: Um einen Gradienten von 15 GW/h auszugleichen, müssten innerhalb von einer Stunde 30 (!) Gaskraftwerke zu je 0,5 GW zugeschaltet und auf volle Leistung hochgefahren werden. Für solche Schnellstarts sind GuD-Kraftwerke deutlich weniger geeignet, da sie wegen des zusätzlichen Dampfgenerators wesentlich träger reagieren als die reinen Gaskraftwerke, die hierfür konzipiert sind. Gaskraftwerke haben jedoch geringere Leistungen von typischerweise weniger als 400-500 MW, während moderne GuD-Kraftwerke wie Irsching 5 Leistungen bis zu ca. 850 MW erreichen. Bei den hier angestellten Berechnungen wurde deshalb zur Vereinfachung von einer durchschnittlichen Kraftwerksleistung von 0,5 GW ausgegangen.

Für die Simulationen wurde davon ausgegangen, dass auf die jeweiligen Bedarfsspitzen so reagiert wird, dass mit steigendem Bedarf eine entsprechende Anzahl von Kraftwerken sequentiell eingeschaltet und bei Absinken des Bedarfs dann jeweils in der Reihenfolge ihres Einschaltens auch wieder abgeschaltet werden (first on, last out-Prinzip). Zugleich wurde unterstellt, dass diese Rangfolge bei jedem Bedarfsereignis in gleicher Weise eingehalten wird, was sich auf die Anzahl der Einschaltvorgänge (rote Kurve) sowie die durchschnittliche Dauer des Einsatzes (blaue Kurve) auswirkt. Natürlich kann davon ausgegangen werden, dass die Betreiber sich im Endeffekt so einigen werden, dass den einzelnen Kraftwerken eine gleichmäßige Teilhabe an den hereinkommenden Aufträgen ermöglicht wird. Die grundlegenden Fakten bleiben davon jedoch unberührt und dürften die Betreiber keinesfalls erfreuen: Es gibt keine ausreichende Zahl an Aufträgen, ausgedrückt in Starts pro Jahr, und zu kurze Laufzeiten. Bei gleichmäßiger Auftragsverteilung käme man rechnerisch auf jährlich 100 Starts sowie eine mittlere Laufzeit pro Einsatz von lediglich 11 Stunden, was im Jahr somit 1.100 Einsatzstunden entspräche. Von der Auslegung her sind beispielsweise GuD-Kraftwerke wie Irsching 4 oder Irsching 5 für 200-250 Starts und 4.500 Einsatzstunden im Jahr ausgelegt. Reine Gaskraftwerke haben dagegen, wie bereits oben erwähnt, typische Jahres-Einsatzdauern von 2.700 – 3.000 Stunden. Beide Kraftwerkstypen würden daher bei den oben ermittelten Betriebsbedingungen deutlich unter ihrem Optimum arbeiten müssen, wobei die GuD-Kraftwerke mit ihrem besseren Wirkungsgrad sogar noch schlechter dastünden als einfache Gasturbinenkraftwerke. Grundsätzlich gilt jedoch für beide, dass der mit ihnen produzierte Strom wegen der ungünstigen Einsatzbedingungen erheblich teurer würde als unter normalen Umständen. (Noch außen vorgelassen wurde bei diesen Betrachtungen die Tatsache, dass selbst die schnellsten Gaskraftwerke immerhin einige Minuten brauchen, um nach einem Kaltstart auf volle Leistung zu kommen. Das dürfte für die Bewältigung solcher Gradienten, wie sie 2038 auftreten werden, längst nicht ausreichend sein).

Die Stunde der Kostenwahrheit schlägt…

Im Zusammenhang mit Betrachtungen zur Stromerzeugung mithilfe von Gaskraftwerken interessiert natürlich auch, wie viele Kraftwerke dieses Typs neu gebaut werden müssten und welche Investitions- und Betriebskosten dies erfordern würde. Die zu fordernde Kapazität kann angesichts des Spitzenbedarfs von 56 GW im Februar abgeschätzt werden. Hinzu kämen ein Sicherheitspuffer von mindestens 30 % sowie eine zusätzliche Marge von voraussichtlich 15-20 % wegen der häufig erforderlichen Revisionsstillstände. Grund hierfür ist, dass Gaskraftwerke wegen der hohen Betriebstemperaturen und aufgrund der ständig erforderlichen Schnellstarts thermisch und mechanisch enorm beansprucht werden. Somit müsste eine Gasturbinenkapazität von insgesamt rund 87 GW vorgehalten werden. Der aktuell vorhandene Gasturbinenpark in Deutschland hat eine Erzeugungskapazität von rund 27 GW, so dass noch etwa 60 GW neu zu errichten wären. Die Errichtungskosten können mit etwa 1 Mrd. €/GW veranschlagt werden, was rund 60 Mrd. € bedingen würde. Das größte Problem dürfte zunächst darin liegen, dafür überhaupt Investoren zu finden, nachdem die Kapitalgeber von Irsching 4 und Irsching 5 vom Staat übel im Regen stehengelassen wurden.

Weiterer wichtiger Kostenfaktor sind die Betriebskosten, zu denen neben den Brennstoffkosten auch die Personalkosten zählen. Kraftwerke dieser Größenordnung können nicht vollautomatisch betrieben werden, sondern benötigen eine nennenswerte Belegschaft, die in vier Schichten zur Verfügung stehen muss, auch wenn das Kraftwerk nur an 1.100 von 8.760 Jahresstunden im Einsatz ist. Nach Einschätzung von Fachleuten können z.B. bei Irsching 5 mit seinen 850 MW die jährlichen Stillstandskosten auf rund 95 Mio. € geschätzt werden. Rechnet man dies auf den gesamten Kraftwerkspark von 87 GW hoch, so landet man schon allein für diese Bilanzposition bei jährlichen Gesamt-Stillstandskosten von rund 10 Mrd. €. Das ist mehr als ein Drittel dessen, was dem Bürger aktuell über den EEG-Zuschlag aus der Tasche gezogen wird.

Zu einem entscheidenden weiteren Kostenpunkt, nämlich dem Preis des als Brennstoff eingesetzten Windgases, gibt es keine belastbaren Zahlen. Es erscheint angesichts der hier dargelegten Fakten jedoch gerechtfertigt, hier – schon äußerst wohlwollend-konservativ gerechnet – einen Arbeitspreis von 50 €-ct pro kWh anzusetzen. Bei einem Kraftwerks-Wirkungsgrad von vielleicht 40 % – wegen des voraussichtlich geringen Anteils von GuD-Kraftwerken im Mix – käme die kWh aus den Speichern somit auf brennstoffbedingte Gestehungskosten von etwa 1,25 €. Zuzüglich der sonstigen Kosten der Kraftwerke, zuzüglich Netzgebühren, Stromsteuer und nicht zu vergessen der Mehrwertsteuer.

wenn das Schmarotzen an den „Konventionellen“ endet

Das bisherige Problem der konventionellen Stromerzeuger und der Vorteil der angeblich „erneuerbaren“ Stromerzeuger bestand darin, dass die Betreiber von Wind- und Solarstromanlagen einseitigen Nutzen aus einer Infrastruktur ziehen konnten, die von den „konventionellen“ Kraftwerken auf deren Kosten aufgebaut worden war und allein unterhalten werden musste. Die Stunde der Wahrheit kommt dann, wenn diese Situation spätestens 2038 mit dem Abschalten der letzten kohle- und erdgasbefeuerten Kraftwerke endet. Bis dahin muss eine weitgehend neue, gänzlich andere und erheblich aufwendigere Infrastruktur geschaffen werden, und das Geld dazu wird man nicht mehr von den in den Untergang getriebenen konventionellen Erzeugern eintreiben können.

Schon ohne diese unabdingbar erforderliche Infrastruktur würden sich die Kosten nur allein für den forcierten weiteren Ausbau der Wind- und Solarstromerzeugung von bisher rund 1 Billion € mindestens vervierfachen. Für die neue Infrastruktur aus Netzausbau, Speicherung und Netzstützung durch Einsatz von „Windgas“-Kraftwerken kämen dann selbst bei sehr wohlwollender Betrachtung auf Deutschland vermutlich mindestens weitere 4-10 Billionen € an Kosten hinzu. Wobei die Unsicherheit nach oben sehr groß ist. Um einen bekannten Spruch unseres Ex-Umweltministers Trittin abzuwandeln: Die Kilowattstunde dürfte den Bürger in Zukunft möglicherweise noch deutlich teurer kommen als ein Maxi-Eisbecher mit Früchten, Sahne, Waffel und Schnaps. Oder darf es noch ein bisschen mehr sein?

Armageddon: Wohin mit den Windrädern?

In Deutschland befinden sich die besten Windstandorte an den Küsten sowie in den küstennahen nördlichen Bundesländern. Dort ist die Landschaft jedoch schon seit langem weitgehend mit Windkraftanlagen zugepflastert. Aber auch in den daran nach Süden anschließenden Bundesländern wird das Panorama bereits durch unzählige Windenergieanlagen verschandelt, so z.B. entlang der Autobahn A 44 (Dortmund-Kassel). Noch weiter südlich – also in Rheinland-Pfalz, im Saarland, in Bayern oder Baden-Württemberg – weht der Wind so schwach, dass sich hier die Aufstellung von WEA-Anlagen trotz zusätzlicher Förderungen für „windschwache Standorte“ einfach nicht mehr rechnet, Bild 4.

Bild 4. Eine schlechte Standortqualität kann die mittleren Stromgestehungskosten einer Windenergieanlagen gegenüber einem optimalen Standort fast verdoppeln (Grafik: Deutsche Windguard)

Insgesamt gab es 2018 in Deutschland Onshore – d.h. an Land – rund 29.000 Windenergieanlagen, die eine Nennkapazität von 52.014 GW aufwiesen und zusammen 89 TWh Strom produzierten. Da die Gesamtfläche Deutschlands bei rund 357.000 km2 liegt, stand somit rechnerisch auf jeder 12-km2 – Parzelle eine WEA.

Um bei gleichbleibendem Verbrauch 2038 eine „fossilfreie“ Stromproduktion sicherzustellen, müsste nach dem hier verwendeten Modell allein die Onshore-Kapazität auf 250.000 GW gesteigert werden, die dann 430 TWh zu liefern hätten. Da die „windhöffigsten“ Standorte jedoch besetzt sind, müssten neue Anlagen auch in windschwächeren Gebieten errichtet werden. Für unsere Betrachtung unterstellen wir deshalb, dass die zusätzlichen WEA trotz möglicher technologischer Fortschritte pro Anlage im Jahr 2038 nur die gleiche Menge an Strom liefern wie auch im Jahr 2018. Demnach müssten auf der Fläche der Bundesrepublik dann statt wie bisher 29.000 künftig 139.490 WEA aufgestellt werden, so dass die verfügbare Parzellengröße rein rechnerisch von 12 km2 auf nur noch 2,6 km2 schrumpfen würde. Die jeweilige Parzelle hätte demnach eine Kantenlänge von nur 1,6 km, was auch dem mittleren Abstand zwischen zwei WEA-Anlagen entsprechen würde. Flächendeckend über ganz Deutschland, in Seen und im Gebirge ebenso wie auch in Städten. Anders ausgedrückt: Ein Alptraum, der schon lange vor seiner Vollendung zu einem Volksaufstand führen dürfte. Doch dazu wird es gar nicht erst kommen, weil….

Die Regierung weiß seit längerer Zeit, dass die „Energiewende“ nicht machbar ist

Als dreistestes Täuschungsmanöver im Zusammenhang mit der „Dekarbonisierung“ und der damit untrennbar verknüpften „Energiewende“ kann man die Tatsache werten, dass der Politik spätestens seit März 2019 Schwarz auf Weiß bekannt ist, dass die für eine vollständige „Energiewende“ erforderlichen Ausbaumöglichkeiten gar nicht zur Verfügung stehen. In einem Dokument über die Grenzen einer Ausweitung der Onshore-Windstromproduktion in Deutschland des Umweltbundesamts (UBA) ist belegt, dass Deutschland keine Möglichkeit hat, seine Windstrom-Produktion auch nur näherungsweise auf das in Teil 5 dieser Artikelserie skizzierte Niveau von 450 TWh anzuheben. Dazu fehlt es schlicht an verfügbaren Flächen, Bild 5.

Bild 5. Das weitere Ausbaupotenzial für die Onshore-Windenergie beläuft sich selbst bei brutalster Platzierung von Anlagen direkt an Wohnhäusern auf nur noch ca. 80 GW (mit Bayern 86 GW) (Grafik: Umweltbundesamt)

Das Potenzial der Onshore-Windenergie ist in Deutschland demnach wie folgt begrenzt: Zu den per 1.1.2019 vorhandenen 53 GW kommen noch maximal 86 GW Ausbaupotenzial sowie weitere 14 GW Repoweringpotenzial. Hinzu kämen nach aktuellen Unterlagen des UBA noch bis zu 25 GW Offshore-Kapazität. Zusammen sind dies 178 GW an Windenergiekapazität. Man vergleiche dies mit den 277.748 GW, die schon allein dafür erforderlich wären, um nach dem Abschalten aller konventionellen Kraftwerke die Stromproduktion des Jahres 2018 aufrechtzuerhalten.

Umweltbundeamt: Zum Teufel mit den Menschen, retten wir lieber das Klima!

Wie man sieht, wäre es nach den Untersuchungen des UBA – das als Bundesbehörde zum Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) gehört – gar nicht möglich, auch nur die bescheidenen Ziele der vorliegenden Simulation für das Jahr 2038 zu erreichen. Selbst dann, wenn man die Abstandsregelungen, die dem Schutz der Bewohner dienen sollen, restlos missachten würde. Von den Belangen des Naturschutzes für Vögel, Fledermäuse und Insekten, denen das das Amt (Motto: „Für Mensch und Umwelt“) eigentlich auch dienen sollte, noch gar nicht zu reden. Eigentlich heißt es auf der Homepage des Amtes vollmundig: „Als Deutschlands zentrale Umweltbehörde kümmern wir uns darum, dass es in Deutschland eine gesunde Umwelt gibt, in der Menschen so weit wie möglich vor schädlichen Umwelteinwirkungen, wie Schadstoffen in Luft oder Wasser, geschützt leben können“. Wie stellt man sich beim UBA eigentlich eine „gesunde Umwelt“ vor, wenn der Artenschutz nicht gewährleistet wird, Bild 6?

Bild 6. Von einer „klimarettenden“ WEA der Windfarm Goldener Steinrück bei Ulrichstein-Helpershain hingeschlachteter Graukranich (Foto: Rüdiger von dem Borne)

Tatsache ist leider, dass man dort die Prioritäten ganz anders sieht, sobald es um „die Rettung des Klimas“ geht: Beim Thema „Schädigung der menschlichen Gesundheit durch Infraschall“, ein Gebiet, auf dem ungeachtet stark vernachlässigter Forschung eindeutige Organschädigungen beim Menschen klinisch dokumentiert wurden, scheint man beim UBA den Schutz des Menschen zu vergessen. Dabei wird ignoriert, dass die teils regelrecht beängstigenden negativen Effekte von Infraschall auf den Menschen längst bekannt und bewiesen sind. So gibt es im Bereich von Militär und Polizeien bereits seit Jahren konkrete Bestrebungen, durch den Einsatz von Infraschallwaffen z.B. Aufstände „zu bekämpfen“. Die zynische Ignoranz des UBA gegenüber den aus dem WEA-Infraschall herrührenden gesundheitlichen Risiken dokumentiert sich in der folgenden Stellungnahme:

Aus Sicht des Umweltbundesamts stellen pauschale Siedlungsabstände daher nicht nur ein ungeeignetes Instrument zur Steigerung der Akzeptanz gegenüber der Windenergienutzung dar, sondern sie gefährden eine erfolgreiche, die Belange von Mensch und Umwelt gleichermaßen berücksichtigende Umsetzung der Energiewende in substantieller Weise“.

Auf gut Deutsch ausgedrückt: Der Mensch – also die eigene Bevölkerung – gilt dem UBA weniger als der vorgebliche „Klimaschutz“. Da kann einem nur noch die Spucke wegbleiben. Diese Behörde, deren neuer Chef mit dem Ziel antritt, den Deutschen eine Erziehung weg von Fleischkonsum, Fernreisen oder „tonnenschweren PKW“ zu verpassen, sollte schnellstens aufgelöst werden.

Wohin mit neuen WEA?

In einem Punkt hält der Autor die Vorstellungen des UBA zur Verkürzung des Abstandes neuer WEA von Wohngebäuden für sehr interessant: So wäre es für eine Klimakanzlerin doch sehr symbolträchtig und vorbildlich, je eine 7-MW-WEA direkt vor dem Bundeskanzleramt, dem Bundestag und sämtlichen Ministerien zu platzieren. Warum eigentlich nicht, da die eigene Behörde dies ja für zulässig hält? Da sollte die Politik doch mit gutem Beispiel vorangehen, oder? Vor allem in Großstädten wie Berlin, München, Hamburg oder Düsseldorf gibt es reichlich Platz und Grünflächen, wo sich ein solches Symbol des heldenhaften Kampfes gegen den Klimawandel wirklich schick machen würde. Besonders in der Pflicht sähe der Autor speziell solche Gemeinden, welche den Klimanotstand beschlossen haben. Dort bitte wenn irgend möglich direkt auf dem Rathausvorplatz installieren. Und eigentlich sollten Villenviertel, die sich durch einen besonders hohen Anteil an „grünen“ Wählern auszeichnen, um die Ehre wetteifern dürfen, sich ein solches Symbol des Klimaheldentums direkt in Windrichtung vor die Nase zu setzen. Statt wie bisher nur die Landbevölkerung damit zu beglücken.

Trotz Unmöglichkeit – Was wäre wenn?

Obwohl es ja bereits anhand amtlicher Zahlenwerke nachgewiesen ist, dass eine auf Wind- und Sonnenstrom aufbauende „Energiewende“ oder gar „Dekarbonisierung“ nicht durchführbar wäre, wollen wir der Vollständigkeit halber hier doch noch versuchen abzuschätzen, wie viele WEA nötig wären, um die in Teil 1 der Artikelserie berechneten 1.548 TWh/a zu erreichen. Mit der hier für das Jahr 2038 durchgerechneten Simulation wären wir bei 539 TWh/a und 139.490 WEA bei einem Kostenaufwand, der bereits oberhalb von 10 Bio. € liegen dürfte. Eine weitere Steigerung der Offshore-Installationen wäre aus den bereits genannten Gründen nicht mehr möglich, und auch die Fotovoltaik dürfte bereits an ihren Ausbaugrenzen angelangt sein. Somit wäre die gesamte Steigerung ausschließlich durch WEA an Land zu erbringen. Die Rechnung ginge dann wie folgt:

Noch Fragen dazu? Ach ja, die Kosten. Die Kosten dürften im Prinzip dem gleichen Multiplikator unterliegen wie die Zahl der WEA. D.h., aus den bereits für 2038 geschätzten mehr als 10 Billionen € würden somit vermutlich 25 Billionen €. Mindestens. Macht pro Nase der Bevölkerung ca. 300.000 €. Dafür bekäme man je nach Lage möglicherweise gleich die gesamte Eisdiele samt Eintragung im Grundbuch.

Die neue deutsche Klimapolitik: Schluss mit dem Blindflug…

Das Ergebnis der bis hierher durchgeführten Analyse lässt im Prinzip nur einen Schluss zu: Die Bundesregierung und die sogenannten Altparteien ignorieren die Realitäten ihrer „Dekarbonisierungs“-Politik in einem Maße, dass man dahinter mehr als nur Unfähigkeit vermuten darf. Mit einem „Klimapaket“ von 54 Mrd. € bis 2023 bzw. von 100 Mrd. € bis 2030 ist eine „Energiewende“ nicht einmal ansatzweise zu finanzieren, zwischen Anspruch und Wirklichkeit liegt ein Faktor von bis zu 100 oder mehr. Und dabei haben wir uns hier nur mit dem Thema „Stromerzeugung“ beschäftigt. Für eine wirkliche „Dekarbonisierung“ der Volkswirtschaft müssten wir uns noch mit den Aspekten Verkehr, Gebäudeheizung und Warmwasser, industrielle Prozesse (CO2-freie Herstellung von Stahl, Aluminium, Beton, Kunststoffen, Chemikalien, Pharmazeutika usw.) sowie der vollständigen Umstellung der Landwirtschaft auf biologische Erzeugung hauptsächlich veganer Produkte beschäftigen. Auch das wäre alles nicht zum Nulltarif zu haben, und auch hier wäre die Billion die neue Milliarde. Was also ist davon zu halten, wenn unsere Bundeschefin die Fridays-for-Future-Kinder lobt und Greta in der UNO hofiert, während ihr „Klimakabinett“ Taten folgen lässt, die ihren Worten so gar nicht entsprechen? Tatsache ist nämlich, dass in den „Eckpunkten für das Klimaschutzprogramm 2030“ die „Energiewende“ eher nebenher erwähnt wird. Zur „Fotovoltaik“ findet sich lediglich der Vermerk, dass der bisherige Deckel von 52 GW aufgehoben wird. Für Offshore-Windenergie wird das schon seit längerem bekannte Ausbauziel von 20 GW proklamiert. Bei Onshore-WEA werden Mindestabstände zur Wohnbebauung von 1.000 m befürwortet, was den Empfehlungen des UBA widerspricht. Damit sinkt das Ausbaupotenzial bei Neuanlagen von rund 80 GW auf nur noch 63 GW (Abstand zu reiner Wohnbebauung) bzw. 43 GW (Abstand zu Wohnbauflächen und Flächen gemischter Nutzung), siehe Bild 5. Ähnlich deutlich wird auch das Repowering-Potenzial von 14 GW auf nur noch 9,3 GW bzw. 5,6 GW verringert. Trotz allen Geredes über „Klimaschutz“ und „Dekarbonisierung“ beinhaltet dieses Papier bezüglich des weiteren Ausbaus der „erneuerbaren Energien“ aus Wind und Sonne keinerlei Visionen und lässt daher nur einen Schluss zu:

lieber gleich mit Schwung vor die Wand

Die Regierungsparteien können nicht so dumm sein, nicht zu erkennen, dass ihre Maßnahmen nicht die geringste Aussicht haben, irgendwie die vorgeblichen Ziele zu erreichen. Das ganze Maßnahmenpaket ist nichts weiter als eine Sammlung von Beruhigungspillen. Man weiß, was man nichts von dem erreichen kann, was die von der Kanzlerin selbst herbeigerufenen Quälgeister vor dem Kanzleramt mitsamt etlicher völlig durchgeknallter Medienvertreter verlangen, und versucht einfach nur noch, sich über die Rest-Regierungszeit zu retten. An dieser Situation trägt Fr. Merkel die Hauptschuld, hat sie doch selbst über ihre gesamte Amtszeit hinweg alles getan, um die Klimahysterie national wie auch international zu fördern. Jetzt nimmt das Ganze endgültig überhand, die bisherigen Klimaaktivisten entpuppen sich immer mehr als Klima-Jihadisten, und Merkel müsste jetzt eigentlich nach dem Zaubermeister rufen:

Die ich rief, die Geister, werd ich nun nicht los“

Stattdessen versucht sie, sich wegzuducken. In zwei Jahren haben sie und viele der anderen Verantwortlichen die Rente durch und werden das sinkende Schiff verlassen. Mögen Habeck und Baerbock dann zusehen, wie sie den rauchenden Trümmerhaufen wieder ans Laufen bekommen.

Und der Bürger? Wird wie üblich die Zeche begleichen müssen. Vielleicht – aber auch nur vielleicht – wird der eine oder andere bei unseren westlichen Nachbarn dann doch mal anfragen, bei welchem Versandhandel denn gelbe Warnwesten günstig zu haben sind.

Hintergrundliteratur

Limburg, M.; Mueller, F.: Strom ist nicht gleich Strom TvR Medienverlag, Jena, ISBN 978-3-940431-54-7




Anleitung zur Arbeitsplatzvernichtung

Das Papier ist zwar schon ein paar Wochen alt, aber ich habe noch nirgends gelesen, dass da die zehn wichtigsten und einflussreichsten Umweltverbände gerade den Klimanotstand ausgerufen haben, der so ziemlich alles rechtfertigt, was gegen die bestehende Gesellschaftsordnung gerichtet ist. Irreführend dabei ist, dass es diesen Grüne-Front-Organisationen auch um den Umweltschutz geht. Die Konsequenzen bei einer Umsetzung der Forderungen wären eher für die Umwelt verheerend, für die politischen und finanziellen Strippenzieher der Organisationen aber ein Milliardengeschäft.

Geschrieben haben es die Verbände und Vereine, die weitgehend den politischen Kurs nicht nur Deutschlands, sondern auch Europas und sogar in Teilen der Weltöffentlichkeit prägen, wie „Greenpeace“, „WWF“, „BUND“, „Nabu“ das „Umweltinstitut München e.V.“ und natürlich auch „Germanwatch“ und die „Deutsche Umwelthilfe“. Wenn man so will, also die geballte Medienkraft der deutschen und internationalen Klimaretter, die von Politikern und Journalisten als oberste Hüter der Umweltmoral anerkannt werden. So verstehen sich diese Organisationen als Richter und Maßstab über Regierung und Volksverhalten. Das wird gleich im zweiten Absatz deutlich: „Wir Umweltverbände werden die Bundesregierung deshalb daran messen, wie stark sie den Treibhausgasausstoß in ihrer Amtszeit senkt und wie schnell sie wirklich Maßnahmen auf den Weg bringt.“

Wie sehr die Parteien unter dieser grünen Fuchtel leben, zeigen die Reaktionen auf die Klimabeschlüsse der Bundesregierung und ihres sogenannten „Klimakabinettts“ am vergangenen Freitag den 20. September erneut. Was immer CDU/CSU und SPD aushandeln, so vernünftig oder schräg es auch ist, die Grüne Front wird die Beschlüsse als nicht ausreichend bekämpfen und so ihrer parlamentarischen Vertretung, der Grünen Partei, die Basis für weitere Wahlerfolge zuschanzen. Bisher ist diese Taktik ziemlich erfolgreich.

Klimaschutz gegen Umweltschutz

„Sonne statt Kohle – den Weg zu 100% Erneuerbaren festschreiben“, heißt die erste Forderung im Grünen Manifest. Es werden dann sofort Maßnahmen gefordert, die nichts anderes als eine Utopiensammlung für die schnelle Deindustrialisierung Deutschlands sind. Zum Beispiel: Schon 2020 „muss“ die Braunkohlekraftwerkskapazität um 2 Gigawatt gedrosselt werden.“ Im Rahmen einer Vorreiter-Allianz „muss“ schon ab 2020 der CO2-Mindestpreis beginnen und schnell auf 40 Euro pro Tonne angehoben werden. Unser Ziel ist es, dass Deutschland 2030 zu mindestens 75% mit erneuerbarem Strom versorgt wird.“ Solche radikalen Vorstellungen sind bei den Grünen erlaubt, denn es gilt, die letzten Minuten vor dem Weltuntergang zu nutzen.

Da die Grünmoralisten selbstverständlich davon ausgehen, dass die Stromlücken Deutschlands nicht mit französischem Atom- und polnischem Kohlestrom geschlossen werden können, muss kräftig aufgerüstet werden, mit neuen Windkraft- und Photovoltaikanlagen. Menschen und Umwelt spielen dabei keine Rolle. Bestehende Windkraftanlagen müssen deshalb weiterbetrieben und durch entsprechende Vergütungstarife gestützt werden. Überzogene Abstandsregeln von Windanlagen, wie in Bayern die 10H-Regelung, „müssen“ aufgehoben und der Netzausbau beschleunigt werden. Die 10H-Regelung besagt, dass Windkraftwerke die zum Beispiel 200 Meter hoch sind, zwei Kilometer von der nächsten Wohnbebauung entfernt sein müssen. Wer näher an den Windtürmen leben muss, so die „Grünverbände,“ hat dann halt Pech – muss das hinnehmen – zur Rettung der Welt.

Die Zeiten, in denen Umweltschutz die Natur und den Menschen schützen sollte, sind vorbei. Heute ist „Umweltschutz“ nur erlaubt, wenn er das Klima schützt, was immer das dann auch ist. Typisch für diese Denkart ist der Spruch der Grünen Front, dass der Tod der Rotmilane hingenommen werden muss, weil es ohne Klimaschutz ja auch keine Rotmilane mehr gäbe.

„Jedes vierte Windrad steht in einem Schutzgebiet“, titelte die FAZ schon im Februar. Der Ausstieg aus der Braunkohle ist das eine, der Ersatz für alle Kohlekraftwerke aber das andere, über das nicht konkret gesprochen wird. Im ersten Halbjahr 2019 wurden nur 35 Windräder gebaut. Um aber dem Ziel, die Versorgung mit Strom zu 100 Prozent aus erneuerbarer Energie sicherzustellen, gerecht zu werden, müssten zurzeit täglich fünf Windkraftanlagen gebaut werden. Das zitierte sogar das Mitglied der Klimareligion und SPD-Wahlkämpfer Oliver Welke in der Heute-Show. Vorher schon hatte ich in der FAZ von mindestens drei Anlagen pro Tag gelesen. Die Anführer der Jammerei über den stockenden Windkraftabsatz sind die Wirtschaftsorganisationen, die gut an der subventionsverwöhnten Branche verdient haben.

Deutscher Klimaschutz: Utopien für die Verarmung

Doch wie reagiert die Öffentlichkeit, wenn Deutschland jetzt mit zehntausenden weiterer Windmühlen das Land verspargeln würde? Es gibt jetzt schon zirka tausend Bürgerinitiativen gegen Windkraftstandorte. Immer deutlicher werden die Nachteile dieses „sauberen“ Stromes. Während Windkraftzentren in Staaten mit Wüsten und fast unbewohnten Regionen durchaus Strom wettbewerbsfähig produzieren können, ist dies im dichtbesiedelten Deutschland nur bedingt möglich.

Was in Deutschland als Ökostrom angepriesen wird, ist in Wirklichkeit eine Vernichtung des Landschaftsbildes, Zerstörung der Umwelt und eine unzumutbare Belastung für die Anlieger. Dazu kommt, dass das erneuerbare Energiegesetz, das EEG, die Quelle einer nie dagewesenen Umverteilung von „Unten nach Oben“, nämlich von Strombezahlern an die Land- und Kapitalbesitzer ermöglicht, die sich Windkraftanlagen hochsubventioniert bezahlen lassen können. Für kleine Einkommen bleiben hohe Strompreise und die Absenkung des Lebensstandards. Die Strompreise in Deutschland liegen bereits auf Rekordhöhe, gerade wurde die 30-Cent Marke pro Kilowattstunde überschritten. In anderen Industrieländern wie Frankreich oder USA liegt der Strompreis um Größenordnungen darunter.

Das Papier der zehn Grünverbände fordert aber nicht nur die utopische, hundertprozentige erneuerbare Energie, sondern einen massiven Umbau unserer Gesellschaft in allen Bereichen, die unser Leben ausmachen: dem Wohnen, der Mobilität, der Ernährung und der Energiewirtschaft, die unsere Lebensqualität wesentlich bestimmt. In diesem Achse Artikel beschränke ich mich weitgehend mit die Energieproblematik. Über die anderen Forderungen werde ich entsprechend der öffentlichen Diskussion weitere Achse-Beiträge schreiben.

1.400 Kohlekraftwerke in 59 Staaten sind in der Planung

Das entscheidende Vehikel, mit dem der einzelne Bürger unter die Kontrolle der grünen Weltanschauung gezwungen werden soll, ist die Verminderung des Treibhausgases CO2. Nehmen wir einmal an, diese These, die ja angeblich von allen ernstzunehmenden Wissenschaftlern der Welt bewiesen ist, würde stimmen, dann werden die deutschen Klimaschutzaktivitäten erst recht in ihrer Unsinnigkeit deutlich. Das hat einen einfachen Grund: Der Rest der Welt denkt nicht daran, seine Wirtschaft einer Treibhausgasminderung unterzuordnen. Wie gesagt: Stimmte es, dass von der Rettung des „Klimas“, die auf einerCO2-Konzentration aus der Zeit vor der Industrialisierung (1850) basiert und in der damals nur 1,3 Milliarden Menschen lebten, die Zukunft abhängt, dann wird diese unsere heutige Welt eh untergehen.

Während in Deutschland der Ausstieg aus der Kohle als Mindestmaßnahme betrieben wird, um selbst festgelegte Normen der CO2-Reduktion zu erfüllen, denkt der Rest der Welt nicht im Ansatz daran, diesen billigen und massenhaft vorhandenen Rohstoff nicht mehr zu nutzen. 1.400 Kohlekraftwerke in 59 Staaten sind in der Planung. Daraus ergibt sich, dass bis 2040 die Kohleförderung weltweit auf dem heutigen Niveau bleibt. Wenn die Journalisten ihrer Aufgabe, Fakten zu recherchieren und zu veröffentlichen, auch nachkommen würden, dann hätten wir höchstwahrschein eine andere Diskussion über die Elektrizitätsgewinnung. Dann wäre allgemein bekannt, dass zurzeit weltweit 9.723,4 Terawattstunden Strom aus Kohle gewonnen werden. Davon fallen alleine auf China 44 Prozent mit einem durchschnittlichen Anstieg von 2006 bis 2016 von 6,1 Prozent. Nur 2017 reduzierte sich der Zuwachs auf 5 Prozent, was immer noch mehr ist, als das, was Deutschland insgesamt an der Kohleverstromung einsparen will.

Damit die Diskussion über die Auswirkungen des deutschen Kohleausstiegs für die Rettung des Weltklimas deutlich wird und jeder anhand der Zahlen selbst entscheiden kann, welchen Weg Deutschland in dieser Frage eingeschlagen hat, hier die Zahlen der Staaten mit der größten Kohlenutzung, bezogen auf die produzierten Terrawatt-Stunden: Die erste Ziffer zeigt den prozentualen Anteil am weltweiten Verbrauch, die zweite die Veränderung 2017.

China 44,8% / +5,0%

USA 13,5%  / -2,1%

Indien 11,7% / +5,0%

Japan 3,5% / +3,8%

Südkorea 2,7% / +12,5%

Deutschland 2,5% / -7,2%

Südafrika 2.3%  / +0,5%

Australien 1,6% / -1,7%

Russland 1,6% / +3,0%

Indonesien 1,6% / +12,8%

Polen 1,4% / +1,2%

Taiwan 1,3% / +5,6%

Türkei 1,0% / +6,0%

Diese Zahlen hat der bp-Energiekonzern zusammengestellt. Es fällt auf, außer Deutschland haben nur die USA und Australien ihren Kohleanteil gesenkt. In den USA liegt es daran, dass Fracking-Gas billiger und massenhaft vorhanden ist. Die Zahlen machen aber auch deutlich, dass es für das Weltklima völlig unbedeutend ist, was Deutschland macht. Das Argument, wir müssten als führende Technologie- und Industrienation mit gutem Beispiel in der Welt vorangehen, damit andere Staaten von uns lernen, mag zwar deutsche Überheblichkeitsvorstellungen befriedigen, haben aber mit der Realität nichts zu tun.

Diese, vor allem von Kindern und Parteien gepflegte Sichtweise wird noch absurder, wenn die Planungen und der Bau von Nuklearkraftwerken in die weltweite Energieversorgung mitgerechnet werden, aus der Deutschland ja auch aussteigt. Es ist beängstigend, wie ein Großteil der deutschen Bevölkerung sich schon wieder für ein Experiment verführen lässt, in dem Deutschland mit einer Utopie die Menschheit beglücken will.

Zuerst erschienen bei der Achse des Guten.




Mit dem Klimakampf werfen wir unser Geld wenigstens selbst zum Fenster hinaus, bei Klimafrieden macht es mit unserem Geld die EU

Auf einen (teuren) Kaffee mit Kevin Kühnert

Wer sich das Werbevideo des kleinen SPD-Kevin anhört, bekommt einen gerafften Auszug über den argumentativen Wahnsinn, der von unserer hohen Politik beim Klima(kr)ampf betrieben wird.

Im Video plaudert Kevin mit Herrn Dr. Miersch, stellvertretender Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion und zuständig für die Bereiche Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit; Energie; Ernährung und Landwirtschaft sowie Tourismus.
Was für eine Exzellenzausbildung hat Herr Miersch, um dieses umfangreiche und anspruchsvolle Themengebiet inhaltlich zu beherrschen: Er hat ein Studium der Rechtswissenschaft und dazu eine Promotion, Dissertationsthema: Eine Untersuchung zum Verhältnis Gesetzgeber, Gesetz und Richteramt seit dem 18.Jahrhundert

Kevin, der mit diesem Exzellenz-Fachmann zum Klima ein investigatives Interview führt, hat dazu als Ausbildungsgrundlage: Ein abgebrochenes Studium Publizistik und Kommunikationswissenschaft und ein ruhendes Studium der Politikwissenschaft.

 

Eingebettetes Video Youtube: Auf einen Kaffee mit Kevin Kühnert Folge 17 Klimapolitik im Gespräch mit Dr. Matthias Miersch. Falls der Aufruf nicht klappt, der Link

Gewappnet mit dieser Vorbildung belegen sich beide, wie wichtig, unverzichtbar und weltrettend der Deutsche Kampf gegen den Klimawandel ist und warum das auch alle Bürger verstehen müssen.

Wenn Deutschland etwas unterschreibt, hält es das bis zum bitteren Ende auch ein, selbst wenn es gar nicht sein muss …

Immer neu sollte man sich in Erinnerung rufen, zu was sich die Welt mit dem Klimavertrag, heißt, die Staaten, welche ihn unterschrieben haben, wirklich verpflichteten:
Welt-Klimavertrag: … zum Erreichen des in Artikel 2 genannten langfristigen Temperaturziels sind die Vertragsparteien bestrebt, so bald wie möglich den weltweiten Scheitelpunkt der Emissionen von Treibhausgasen zu erreichen …
Es wird noch weicher:
[2] Deutsche Gesellschaft für die Vereinten Nationen e.V.: Die freiwilligen Selbstverpflichtungen des Pariser Klimavertrags
-Dieser „bottom-up“ Ansatz bedeutet, dass jedes Land ohne Vorgaben der UN den Umfang seiner Klimaschutzprioritäten und -ambitionen selbstständig festlegen darf.

und unterlegt sich voller Stolz, vorbildhaft die härtesten Auflagen

[2] -Verschiedene Länder beziehen sich auf unterschiedliche Basisjahre die sie als Grundlage Ihrer Reduktionsziele heranziehen. So beziehen sich beispielsweise Kanada, Australien und Brasilien auf das Basisjahr 2005. Während sich die EU Länder auf das Basisjahr 1990 beziehen.
-Eine Vielzahl von Ländern formulieren
keine absoluten Mindestreduktionsziele.

Viele Länder machen nur mit, wenn sie dafür mehr bekommen (aus dem Welt-Klimafond), als sie ausgeben:
-Formulierung der Reduktionsziele in Abhängigkeit zur internationalen Unterstützung unter Gesichtspunkten von: Klimafinanzierung (beispielsweise Ägypten Afghanistan, Moldavien), Capacity Buliding (beispielsweise: Indien, Indonesien, Kenia) und Technologie-Transfer (beispielsweise Brasilien, Bolivien, Mongolei).

(Geber-)Länder (wie Deutschland) mit Vernunft in ihren politischen Eliten, hätten einen solchen Vertrag, bei dem nichts geregelt ist, außer, dass die reichen, westlichen Länder die Verpflichtung zu nicht kontrollierbaren Transferzahlungen haben, niemals unterschreiben dürfen. Doch Frau Merkel wollte es und die damalige, schon fast wahnhaft klimahysterische Umweltministerin war mehr als gerne bereit, ihr diesen Wunsch zu erfüllen (sonst wäre sie ja niemals im politischen Leben von Frau Merkel Umweltministerin geworden). Doch demonstriert es den Verfall und Zustand unseres Parlaments unter Frau Merkel:
[3] EIKE 04.10.2016: Klimavertrag von Paris im Bundestag erreicht 100 % Zustimmung. Die DDR Volkskammer lässt grüßen

Doch ist eigentlich nichts verloren, denn der Vertrag hat eine einfache Ausstiegsklausel:
Welt-Klimavertrag: (1) Eine Vertragspartei kann jederzeit nach Ablauf von drei Jahren nach dem Zeitpunkt, zu dem dieses Übereinkommen für sie in Kraft getreten ist, durch eine an den Verwahrer gerichtete schriftliche Notifikation von diesem Übereinkommen zurücktreten.

Bisher hat nur ein kluger Staatsmann der Geberländer den Unsinn dieses (kurzen) Vertrags erkannt – vielleicht, weil er ihn durchgelesen hat – und diese Austrittsklausel genutzt (die Mehrzahl der Staaten verdienen risikolos an den Transfers und werden deshalb kaum aus dem für sie so vorteilhaften Vertrag austreten).

Und was macht Deutschland: Das Gegenteil. Je schlimmer die Maßnahmen und die Kosten werden, umso verbissener hält es daran fest.

Pflichten über Pflichten

Seitdem dreht sich ein erheblicher Teil im Berliner Politzirkus um diesen ominösen Vertrag. Irgend welchen Personen ist es gelungen, (für das willige) Deutschland aus den im Vertrag selbst fehlenden, technischen Vorgaben Verpflichtungen abzuleiten. Zumindest hat sich Deutschland welche auferlegt und wie ein Büßer kasteit es sich zunehmend damit:
[1] Video: Miersch: … im Koalitionsvertrg ist vereinbart, dass wir noch 2019 ein Klimaschutzgesetzespaket verabschieden das die Einhaltung der Klimaziele, zu denen sich Deutschland 2030 gegenüber der internationalen Staatengemeinschaft verpflichtet hat, dass dieses Klimaschutzgesetz auf den Weg verabschiedet wird ….
… abgeleitet von den Pariser Klimahauptzielen, denn Paris hat das Jahr 2050 eigentlich vor Augen … aber daraus abgeleitet gibt es Minderungspflichten schon im Jahre 2030, National auch 2020 … da haben wir bei den Koalitionsverhandlungen festgestellt: 2020 werden wir nicht erreichen. Und daraus haben wir die Konsequenz gezogen und gesagt, wir wollen das ganze verbindlich machen, wir wollen gesetzlich fixieren, dass wir die Ziele 2030 wirkliche einhalten. und diese gesetzgeberischen Vorarbeiten, die laufen jetzt auf Regierungsebene, deswegen sitzen die Minister die augenblicklich für Energie ect. zuständig sind. Also der Wirtschaftsminister, die Wandwirtschaftsministerin, die Umweltministerin, der Finanzminister mit der Kanzlerin zusammen im sogenannten Klimakabinett um diese Gesetze vorzubereiten.

Wenn wir das Geld nicht selbst hinausschmeissen, müssen wir es als Strafe an die EU in zwei- bis dreistelligen Milliardenbeträgen abgeben

Der ganze Irrsinn, in den sich Deutschland freiwillig manövriert hat, wird im Kern in einer kurzen Sequenz sichtbar:
[1] Video: Miersch: … Das zweite große ist … das Thema Klimaschutzgesetz. .. deshalb wollen wir im Rahmen des Klimaschutzgesetzes vorschreiben, dass die Ministerien liefern müssen. Machen sie nichts, soll ein Sanktionsmechanismus greifen. Denn wir werden … wenn wir unsere Ziele zum Beispiel im Verkehrssektor nicht erreichen, richtig viel Geld an die Europäische Union zahlen
Kühnert: Im nächsten Jahr schon?
Miersch: Genau. Das kann steigern sich bis 2-, dreistelligen Milliardenbeträgen ins Jahr 2030. Und die können unseren Bundeshaushalt enorm belasten. Und deswegen sagen wir: Es muss Druck sein, Druck in die einzelnen Ministerien hinein und deshalb brauchen wir einen Mechanismus ...

Aus dem unverbindlichen Klimavertrag, eigentlich einer unverbindlichen Absichtserklärung, hat Deutschland über die EU-Zentrale (und die dort platzierten „Hinterzimmerpolitiker“, oft im eigenen Land nicht mehr gewünschte Versager „Minderleister“) ein Gesetzespaket geschnürt, welches bei nicht Einhaltung von fiktiven Klimavorgaben – die sich alle ausschließlich auf CO2-Minderung beziehen – drakonische Geldstrafen vorsieht.
Da diese am nationalen Parlament vorbei aus der EU-Zentrale kommen, wird nun so getan, als wären diese „vom Himmel gefallen“ und ein Sakrileg, welches weder diskutiert, noch angetastet werden könnte.
Ein wesentlicher Grund dafür: Im Koalitionsvertrag ist vereinbart, dass EU-Recht automatisch Landesrecht bricht, unser nationales Parlament also vertraglich (ohne dass es eine der etablierten Parteien irgendwie stören würde!) vorsorglich entmachtet wurde. Die origiäre, juristische Sichtweise: Gesetze sind dazu da, um nach den Buchstaben umgesetzt zu werden und nicht, um über deren Sinn und Notwendigkeit zu diskutieren.

Nach dem Sinn fragt niemand mehr. Klimafachperson ist jeder*in, wer die CO2-Minderungsziele weiß und stur umsetzt

Es ist und bleibt erschreckend: Niemand macht sich mehr Gedanken darüber, ob eine CO2-Reduzierung überhaupt sinnvoll und notwendig ist. Seitdem politisierende „Fachleute“ verkündet haben, dass das alternativlos sei, wird es geglaubt und darf auch nicht mehr hinterfragt werden, unsere Bundeskanzlerin dabei ganz vorneweg:
The European 19.09.2019: Frau Merkel, Regierungserklärung Der Klimaschutz ist eine Menschheitsherausforderung
… Das ist unsere Verantwortung, weil wir sehr viel CO2 und andere klimaschädliche Gase bereits emittiert haben ….

Aber diese Grundentscheidung, ob wir diese Verantwortung haben oder ob wir sie nicht haben, müssen wir miteinander treffen.
Wir müssen auch die Grundentscheidung treffen, ob wir das Risiko eingehen wollen, zu sagen: „Der Klimawandel ist gar nicht menschengemacht, vielleicht vergeht das alles“, oder ob wir der Meinung sind: Es gibt so viel Evidenz dafür, dass der Mensch mit dem Klimawandel etwas zu tun hat, dass wir verpflichtet sind, mit Blick auf die zukünftigen Generationen auch zu handeln. Das ist die Herausforderung …

Eine der seltenen Male, wo unsere Kanzlerin eine Meinung hat

Den von Skeptikern oft geäußerten Einwand, dass alle Maßnahmen Deutschlands im Kern wirkungslos sind, bringt unsere Kanzlerin mit ihrer Meinung zum Schweigen. Moderne Beweisführung eben: Wenn Politiker etwas sagen, haben diese immer Recht:
[6] Wer der Meinung ist, dass, weil wir nur 2 Prozent der Emissionen verursachen, diejenigen Länder, die die übrigen 98 Prozent der Emissionen verursachen, sich darum kümmern sollen, der irrt meiner Meinung nach …

Dabei jongliert sie gekonnt mit „Wahrheiten“, die alleine durch die Erwähnung belegt sind. Für Sie ist die „Herausforderung“ damit geklärt: Der Kampf gegen das Klima ist ohne Wenn und Aber und Kostenbetrachtung zu führen, denn Deutschland muss Vorbild sein.
Jeder Politiker (und darauf angewiesene) weiß inzwischen: Wenn unsere unfehlbare Kanzlerin etwas vorgibt, ist es zu erfüllen. Wer dagegen opponiert oder auch nur zaghaft ist, hat sich damit sein sicheres, politisches Grab geschaufelt. Frau Merkel kennt keine Gnade, nur unendliche Geduld, um auf den genau richtigen „Mordzeitpunkt“ zu warten.

Unser Bundespräsident hat das auch erkannt [10]. Auch er „weiß“, dass Deutschland beim Klimakampf Vorreiter sein muss. Seine Begründung: Der Ruf Deutschlands erfordert es. Seine fachliche Begründung: „Die alarmierende Dynamik des Klimawandels lässt uns keine Wahl“.

Es findet sich kein Hinweis oder Gedanke dazu, dass sich seit der zum Glück vergangenen Kaltzeit die Wetterextreme verringert haben, die bei den vielen, angeblich immer schlimmer werdenden Extremereignissen eigentlich kurz vor der Pleite dahinsiechenden Rückversicherer in Geld nur so schwimmen und die Ernteergebnisse weltweit explosionsartig gestiegen sind. Dass der „Erfinder“ des Hockeystick auch nach 20 Jahren seine Daten noch nicht offengelegt hat und sich trotzdem „die ganze Welt“ auf diese Grafik verlässt, ist nur ein weiterer Treppenwitz der Klimageschichte.

Das gelingt nur, weil selbst bei „Fachpersonen“ nur ernüchterndes Klimawissen vorliegt (im Kern nur das offiziell „erlaubte“) [4].

Eine „Klimafachfrau“ mit extra verkündetem Fachstudium „Klima“ bei der Umweltbehörde in der Stadt des Autors, erklärte auf eine Anfrage zu einer von der Behörde initiierten und finanziell unterstützten Klimaschulung von Kindern, vorgenommen ausschließlich anhand von Schulungsmaterial von German Watch, dass sie das Material nicht aussuche, auch nicht kenne, es aber einen Preis erhalten hat und damit geeignet sei. Eine neu eingestellte Klimamanagerin wurde in der Zeitung vor allem mit der ihr zugewiesenen Aufgabe gepriesen: … kümmert sich um Fördermittel.

Noch gibt es „kleine Widerstandszellen“. Die werden wir aber auch erledigen überzeugen …

[1] Video: Kühnert: … was sind die Knackpunkte im Vorfeld? Man hat ja den Eindruck: alle sind fürs Klima, alle beteuern wie wichtig das ist und dass man da was tun müsste. Aber wenn sich alle einig wären, was zu tun ist, dann müsstet ihr ja nicht mehr tagen … wo müsst ihr euch noch durchsetzen, damit das für die SPD ein zufriedenstellendes Ergebnis wird
Miersch: … ich spüre bei CDU/CSU, bei einigen Abgeordneten … noch Widerstände. …

Vielleicht ist dabei gemeint:
The European: Von Werte Union: Klimapaket ist ein Schlag ins Gesicht für alle Pendler
… Die WerteUnion übt im Zusammenhang mit dem im Koalitionsausschuss verabschiedeten „Klimapaket“ scharfe Kritik. Ähnlich wie Präsident Macron in Frankreich vor einem Jahr, hat nun auch die anscheinend SPD-geführte schwarz-rote Bundesregierung eine inszenierte Klimakampagne für massive Steuererhöhungen missbraucht, obwohl der erst Anfang 2018 unterschriebene Koalitionsvertrag genau solche Steuererhöhungen ausschließt …
… Die ab 2026 angekündigte massive Erhöhung des Benzinpreises wird durch die lächerlich niedrige Erhöhung der Pendlerpauschale nicht einmal ansatzweise kompensiert. Das Verbot von Ölheizungen ist eine absurde Gängelung der Bürger, die ohnehin schon mit den weltweit strengsten Energiesparauflagen und den höchsten Strompreisen aller Zeiten zu kämpfen haben. Das „Klimapaket“ setzt insgesamt auf Maßnahmen, die schon in der Vergangenheit keinen Beitrag zu CO2-Reduzierung geleistet haben, wie die von Rot-Grün eingeführte Ökosteuer oder die kopflose Energiewende mit dem Ausstieg aus der CO2-neutralen Kernenergie. Der mit etwa 2 % verschwind geringe Anteil Deutschlands am weltweiten CO2-Ausstoß ist ohnehin so gering, dass die heute beschlossenen Steuererhöhungen, Verbote und Bürokratie völlig unverhältnismäßig sind.
Dazu stellt Alexander Mitsch, Bundesvorsitzender der WerteUnion fest: „Weder der zwischen Union und SPD geschlossene Koalitionsvertrag sieht die jetzt beschlossenen Steuererhöhungen vor, noch die Wahlprogramme von CDU oder CSU. Unter dem Bruch des wichtigsten Wahlversprechens erhöht die Bundesregierung die Steuern. Und das in Zeiten höchster Abgabenlast und der höchsten Staatseinnahmen aller Zeiten.“

Nur, wen interessiert die Meinung dieser CDU-“Alibimotzer“, nachdem auch die CSU vorbehaltlos auf die Merkellinie eingeschwenkt ist, diese sogar überholt?

Die GRÜNEN mache es sich noch leichter: Ihre Führung zeigt, dass man gar keine Ahnung von dem hat, was der Vertrag für finanzielle Auswirkungen auf die Betroffenen bedeutet:
Tichys Einblick: Habecks Unkenntnis zur Pendlerpauschale
Es war kein Blackout, als Grünen-Chef Robert Habeck im „Bericht aus Berlin“ vorzurechnen versuchte, dass sich Pendler durch die neuesten Beschlüsse der Bundesregierung künftig sogar noch bereichern: Weil der Benzinpreis nur um drei Cent pro Liter steigen soll, die Pendlerpauschale aber um 5 Cent. „Einen Anreiz zu geben möglichst weite Distanzen zu fahren ist klimapolitisch Wahnsinn“, dozierte Habeck, der offenbar glaubt, dass Pendler aus steuerlichen Gründen gern noch eine Extrarunde einlegen. Die Neureglung sei der falsche „Anreiz“, so der Grünen-Vorsitzende: „Da lohnt es sich eher mit dem Auto zu fahren als mit der Bahn.“
Nun hatten schon etliche andere Autoren ausgeführt, dass an Habecks Darlegung rundum alles dumm, falsch und von Ahnungslosigkeit geprägt ist: Die Entfernungspauschale – so die korrekte Bezeichnung – ist seit 2001 verkehrsmittelunabhängig, sie gilt selbst für Fußgänger. Ausgenommen ist nur das Flugzeug. Erhöht um 5 Cent wird die Entfernungspauschale von derzeit 30 Cent pro Kilometer auch erst ab dem 21. Kilometer des Gesamtweges. Und die Pauschale bekommt der Pendler nicht etwa ausgezahlt. Sie reduziert nur seinen Steuerbetrag. Wer täglich 30 Kilometer pendelt, darf also künftig 50 Cent zusätzlich von der Steuer absetzen.
Es gibt im Weltbild des Parteivorsitzenden noch einen Punkt, der über das Milieu, aus dem er stammt, möglicherweise mehr sagt als seine steuerliche Inkompetenz …

Wir müssen alle Anstrengungen verstärken, denn unsere dadurch selbst geschaffenen Probleme nehmen bald überhand

Herr Miersch hat die grundlegenden Probleme der Ökonergie nicht verstanden. Seine Lösungsargumentation ist geradezu hanebüchen, entspricht aber der allgemeinen Meinung. Dass die Ökoenergie keine Grundlast liefern kann und dafür keine Lösung in Sicht ist, dass es aus rein physikalischen Gründen keine bezahlbaren Speichermöglichkeiten gibt (Es gibt nur die unglaublich teuren Akkus und die extrem verlustreiche Gasumwandlung), fällt ihm nicht ein.
Er weiß nur: Wir brauchen viel, viel mehr Energie und die machen wir mal einfach so mit noch mehr Öko und: Mit noch mehr Subventionierung.
Das Einzige, was er wirklich weiß, ist seine ideologische Überzeugung: Raus aus Kohle und Atom.
[1] Video: Miersch: ... ein ganz entscheidender Knackpunkt ist für mich der Ausbau der Eneuerbaren Energien.
Denn wir sagen: Wir wollen raus aus Atom, wir wollen raus aus Kohle. Da hat die Kohlekommission (Anmerkung: Eine Versammlung von nicht-Fachpersonen mit gesellschaftlichem „Habitus“) auf Vorschlag der SPD aus meiner Sicht einen wirklichen, gesellschaftspolitischen Konsens erreicht. Aber den schaffen wir nur, wenn wir gleichzeitig den Anteil der Erneuerbaren Energien erhöhen …
Kühnert: … letztes Jahr so wenig neue Windräder wie seit immer schon nicht mehr
Miersch: … und wenn wir das jetzt verändern wollen, dann werden wir gerade im Bereich der Erneuerbaren Energien gesetzliche Grundlagen schaffen müssen, die Fördern und nicht eher behindern … wir brauchen richtig viel Gigawatt jetzt bis zum Jahr 2030 und das ist ein zentraler Knackpunkt …

Alle wollen es doch und noch viel mehr

Erkennbar wird jeder Wunsch zu einem Selbstläufer für weitere Steigerungen. Technische Gegebenheiten und Erfordernisse kommen bei diesem Wunschkonzert nicht vor, außer der technischen Forderung, dass wegen bald vorhersehbarem Strommangel mehr Erneuerbare Energie benötigt wird.
Dass dies schon alleine wegen fehlender Speicher nichts nutzt, wird einfach beiseite geräumt: Unsere superklugen Ingenieure werden schon zur rechten Zeit ein passendes Mittelchen aus dem Hut zaubern. Das haben X Professoren zwar noch nicht geschafft, aber wenn wir deren Anzahl vervielfachen, kommt die Lösung mit Sicherheit vielfach schneller. Weil wir nicht wissen, ob das so funktioniert, verstärken wir das Controlling und drangsalieren die Zuständigen damit:
Kühnert: … das ist den Meisten total begreiflich: Wenn wir aus Kohle und so weiter rauswollen und den Atomausstieg zu Ende bringen wollen, dann müssen die Erneuerbaren gehoben werden … aber geht da nicht noch mehr? .. je mehr wir die Erneuerbaren ausbauen, desto eher kriegen wir es hin, dass wir schon früher aus der Kohle aussteigen können?
Miersch: Absolut. … der Kompromiss beinhaltet schon viel, viel mehr, … werden wir alleine bis zum Jahr 2032 über 30 % der Kohlekraftwerkskapazitäten vom Netz nehmen parallel zum Atomausstieg. Bis 2030 dann nochmal rund 30 % und ich bin mir sehr sicher … wir werden Monitoring machen, das heißt, regelmäßig kontrollieren: Wieviel Anteile Erneuerbare Energien haben wir, wie sieht das mit dem Netzausbau aus, und davon abhängig kann natürlich auch eine Dynamik entstehen …

Zum Glück gibt es inzwischen die Freitagshüpfer. Unisono werden diese von der Politik für ihr hohes Engagement und Klimawissen gelobt. Normalerweise sind Teilnehmer an Bevölkerungsprotesten „Pack“ oder „Arschlöcher“ (Ton von S. Gabriel), außer es ist die Antifa, für der Politik genehme Themen Demonstrierende und nun auch die Freitagshüpfer, mit denen sich alle freuen, dass endlich einmal Kinder über wesentliche Politik unseres Landes bestimmen wollen.

Man sollte denken, Erwachsene hätten eine Spur von Geschichtskenntnis und erinnerten sich, was solche instrumentalisierten Kinder in anderen Ländern schon an gewaltigen, kriegsähnlichen Zerstörungen angerichtet haben. Oder fragten sich: Welches „Wissen“ geben solche Schüler eigentlich wieder? Ihr eigenes kann es ja nicht sein, denn das kann man in dem Alter noch nicht haben.
Aber Geschichte wiederholt sich eben immer wieder. Einige Jahrzehnte lang war es fast ein Sakrileg, die Instrumentalisierung von Kindern wie im Dritten Reich und kommunistischen Staaten anzudenken. Unter einer in der DDR sozialisierten Kanzlerin ist es nun der Normalfall. Wäre nicht so schlimm, wenn es nur einzelne denken würden, doch unsere „Eliten“ und unsere Medien finden es einfach nur toll:
Augsburger Allgemeine 19.09.: „ … Hunderttausende Kehlen wollen am Freitag den Klimaschutz herbei schreien. Hören sollen diesen Schrei die Kanzlerin und zahlreiche Minister, die sich am Freitag im Klimakabinett zusammensetzen und für dieses Land die wichtigste Weiche der nächsten Jahrzehnte stellen wollen. Die Erhitzung des Planeten zwingt die Regierung zu einer drastischen Reaktion, deren Folgen noch nicht überschaubar sind. Fest steht nur: Deutschland muss weniger Treibhausgas ausstoßen.
Deutschland ist am rasanten Klimawandel als altes Industrieland schwer mitschuldig. Pro Kopf gerechnet gehören die Deutschen nach wie vor zu den größten Klimasündern der Welt, obwohl die Energiewende hier erfunden wurde. Am Freitag und beim Vortreffen am Abend zuvor wird sich die Regierung also daran machen, die Welt zu retten. Und gleichzeitig sich selbst. Deutschland soll der Welt zeigen, wie ein reiches Land mit starker Industrie CO2-frei wird.“
Dazu auch unsere Bildungsstätten:
Tichys Einblick: Klimawandertag Klimastreik: Erlaubt, gewollt und abgesichert – Willkommen bei der Staats-Demo

Vati, uns geht es viel zu gut, du musst davon etwas abgeben

Man muss aber auch zugeben: Wann und wo gibt es ein so dummes Volk, das ihre Kinder auf die Straße schickt, um mehr Steuern für ihre Eltern zu fordern und sie dafür zu loben? In Frankreich war es umgekehrt. Und auch sonst gibt es (im Ausland) Politiker*innen, die so etwas skeptisch sehen: [5] … Die frühere dänische Umweltministerin und Öko-Aktivistin Ida Auken sprach in diesen Tagen davon, dass die Gefahr für die Gesellschaften Europas nicht nur von den Gelbwesten ausgehen, die wie in Frankreich gegen die Zerstörung ihrer wirtschaftlichen Lebensmöglichkeiten protestieren. Es gebe noch gefährlichere „Grünwesten“, also solche, die in Deutschland auch „Grüne Khmer“ genannt werden.
Diese Grünwesten drohen mit ihrem exaltierten Protest die wirtschaftlichen Grundlagen zu zerstören. Aus Angst vor den Grünwesten hat die GroKo ein Paket geschnürt, das jede Farbe von Westen zornig zurück lässt: Den Grünwesten kann das regierungsamtliche Pillepalle nicht weit genug gehen. Den Gelbwesten wird aufstoßen, dass sie Steuern dafür bezahlen, dass ihnen Arbeitslosigkeit droht.

Jedoch, Politiker, welche eine so seltene Möglich für zusätzliche Einkommenserhöhungen und Geldabschöpfungen auf ausdrücklichen Bürgerwunsch, ungenutzt verstreichen lassen würden, hätten ihren Job ja auch nicht verdient.
Und es muss für die Politiker wirklich wie in einem Märchen sein: Nachdem die ersten Kosten des Klimavertrages bekannt gegeben wurden, fordern alle sogar noch viel, viel mehr davon:
SZ 23.09.2019: Peter Altmaier geht in die Knie
… Weit und breit niemand, der das Klimapaket seiner Bundesregierung gut findet. Peter Altmaier allein gegen alle.
… Die Frage der Sendung, ob das Klimapaket ein großer Wurf oder eine große Enttäuschung sei, ist nach vier Minuten beantwortet. Ottmar Edenhofer, Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) und Berater der Regierung, erklärt: „Also mit diesem Programm können die Klimaziele nicht erreicht werden.“
… Noch in der Runde bei „Anne Will“ sind die Grünen-Vorsitzende Annalena Baerbock, der
Zeit-Journalist Bernd Ulrich und Claudia Kemfert, Leiterin der Abteilung Energie, Verkehr, Umwelt am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung. Sie alle finden nur wenig Gutes im Klimapaket der Regierung, Kempfert sagt sogar voraus, dass der Deal ohnehin nicht lange halten werde. Schon Anfang nächsten Jahres werde sich herausstellen, dass noch mehr CO₂ eingespart werden müsse, dann werde der von der Bundesregierung eingesetzte Expertenrat sagen: „Herr Altmaier, das reicht nicht.“
… Altmaier geht schließlich in die Knie. Es ist durchaus mutig, sich vor einem Millionenpublikum in den Staub zu werfen und zuzugeben, dass die Möglichkeiten auch eines Bundeswirtschaftsministers offenbar begrenzt seien. Zu sagen: „Wenn wir ehrlich sind, dann geben wir zu, dass wir alle Fehler gemacht haben.“ Ausgerechnet der beredte Herr Altmaier beklagt, dass es schwierig sei, Klimaschutz so zu kommunizieren, dass es alle Bürger verstehen und gutheißen. Er könne schließlich nicht verordnen, dass jeder „Anne Will“ anschauen muss, selbst wenn man nicht möchte (Anne Will bedauert das an dieser Stelle auch). Altmaier sagt: „Wir Politiker sind nicht allmächtig und auch nicht allwissend.“
So viel Machtlosigkeit ist Annalena Baerbock zu viel. Sie erinnert an die 1,4 Millionen Deutschen bei den Klima-Demonstrationen am Freitag. „Die waren auf der Straße, um zu sagen: ‚Politik, ihr müsst jetzt endlich handeln.

Das ist typisch Altmaier. Er weiß, dass seine Chefin jedes Wort der um ihn sitzenden Opposition unterstütz und gutheißt. Es kann oder darf nichts dagegen argumentieren, und das macht er mit Bravour. Der ideale Watschenmann, den man problemlos überall zum „Steinigen“ hinschicken kann und der niemals ein Sterbenswörtchen an eigenem Gedanken von sich geben würde.

Es erinnert stark an die Flagellanten im Mittelalter, welche sich selbst geißelnd durch die Lande zogen. Die machten das jedoch, weil sie dadurch teils verköstigt wurden, für sonst fast Verhungernde war das immer noch eine Lösung der „2. Wahl“ (die Bewegung hörte allerdings sofort auf, als das mit dem „Verköstigen“ eingestellt wurde). Heute machen es Bürger, weil sie überzeugt wurden, zu viel zu haben.

Wichtig ist, dass es auch den GRÜNEN gefällt

Miersch: Ich bin mir relativ sicher: … denn das was da liegt ist weit mehr als Jamaika in den Verhandlungen vereinbart hat. Insofern bin ich auch gespannt, wie die GRÜNEN zu diesem Kompromiss stehen …

Die Älteren schicken wir in den Ruhestand, die Jüngeren könnten sich ja umschulen (hat schon im Ruhrgebiet nicht funktioniert), aber es kling so schön

Das gepriesene Arbeitsplatzwunder der Ökoenergiebranche hat sich zwischenzeitlich in Deutschland ziemlich in Luft aufgelöst. Die Zahlen sind nur noch „akzeptabel“, weil inzwischen jeder kleine Installateur und Handwerker, der ab und zu nebenher auch ein Solarpanel installiert oder wartet, zum Ökogewinn-Arbeitsplatz und Gewinner gezählt wird.
Miersch: … der Windbranche sind jetzt schon tausende von Arbeitsplätzen verloren gegangen … und wenn wir das jetzt verändern wollen, dann werden wir gerade im Bereich der Erneuerbaren Energien gesetzliche Grundlagen schaffen müssen

Kühnert: … aber was machen wir eigentlich mit den Beschäftigten
Miersch: … es muss neben dem Kohleausstieg auch die Strukturentwicklung gewährleistet sein … niemand darf dort … ins Bodenlose fallen. und deswegen haben wir gesagt, wir brauchen Mechanismen … bei den Älteren … gibts das sogenannte Anpassungsgeld … das ist eine Brücke dann um Ruhestand … das ist gesetzlich machbar … das wollen wir jetzt auch im Bereich der Braunkohle machen … 40 Milliarden Euro die wir in den nächsten 20 Jahren in diesen Regionen verwenden, um zum Beispiel neue Technologien. also Wasserstofftechnologien dort in diesen Regionen, die Energie kennen, die auch Energieinfrastruktur haben zum Beispiel zu fördern. Aber auch neue Forschungszentren bis hin zu neuen Verkehrswegen die dann ermöglichen, dass sich Behörden etz dort ansiedeln ….

Das sind genau die Ideen, aus denen Märchen geboren werden. Tichy hat es auf den Punkt gebracht:
[5]Irgendwo zwischen 40 und 80 Milliarden werden in das Aus für die Braunkohle gesteckt – für jeden der 20.000 Arbeitsplätze zwischen 2 oder 4 Millionen EURO pro Kopf. Dafür werden dann Steinkohlekraftwerke den Strom liefern; die sind teurer und nur geringfügig sauberer, wenn man ihre globale Anlieferung mit berechnet.
… Das ist das Paket: Neue Ölheizungen werden subventioniert – aber ab 2030 verboten. Fördern und dann verbieten – das ist die geniale Idee der Vernichtung von Energie und Geld gleichzeitig. Frage ist nur: Womit heizen, wer ein Haus auf dem Berg und weit weg von einer Gasleitung hat – wobei auch andere Brennstoffe verboten werden. Kommt die Klimaerwärmung wirklich so schnell, dass Heizen überflüssig wird?

Sich einfach auf das Wetter einrichten, wäre viel teurer, als den Simulationsapokalypsen zu folgen …

Diese Aussage ist etwas fabuliert, denn das mit den Klimasimulationen hat Herr Dr. Miersch so nicht gesagt, er glaubt es nur. Denn die Klimafolgekostenberechnungen basieren nur auf Simulationen.
Das Umweltbundesamt hat vor nicht langer Zeit kundgetan, dass eine Tonne emittiertes CO2 genau 180 EUR Klimaschaden verursacht (wurde auf Klimahüpf-Veranstaltungen den Kindern laufend mitgeteilt). Hat das Umweltbundesamt mit seinem umfangreichen, gut bezahltem Mitarbeiterstab das selbst berechnet? Nein, es hat die Zahlen aus externen Klimafolgekostensimulationen errechnet bekommen und gleich weitergereicht. Dank solcher „Kompetenz“ werden aus Zahlen mit vielen, vielen Vermutungen, Annahmen und Fehlern Ungenauigkeiten, plötzlich bis zum Komma exakte Werte.
Der Autor hat versucht, die Datenbasis eines dieser Klimafolgekostenberechnungsprogramme zu ermitteln. Es ist für eine Privatperson – falls es überhaupt möglich wäre -, zu aufwendig. Er hat aber herausbekommen, worauf die Berechnungen basieren:
Man nimmt ein möglichst extremes Klimaszenario an. Damit bekommt man die „üblichen“ Folgen, wie steigende Meeresspiegel, mehr Dürren, mehr Hochwasser, mehr, mehr mehr … Dann berechnet man zum Beispiel, wie viele Küstenlandstriche aufgrund (simuliert) exorbitant steigendem Meerespegel bis zum Jahr 2100 verlegt werden müssen und hat schon einen wesentlichen Teil der Klimafolgekosten ausgewiesen.
Das Problem: Wie wäre es ohne AGW-CO2 wirklich verlaufen, wie viel Positives hat und bringt das Klima eigentlich seit der letzten Kaltzeit [7] [8] , kommt darin nicht vor. Und die heiß und kontrovers gehandelte Fragestellung: Wie war das Klima der Vergangenheit [9] und wie viel des aktuellen ist damit überhaupt vom Menschen verursacht, auch nicht. Ob die Klimasimulationen überhaupt das Zukunftsklima und vor allem dessen Folgen richtig vorhersagen, sowieso nicht.

Einem politisierendem Umweltbundesamt macht das alles nicht aus. Treu und brav verkündet es einen fiktiven Schadenswert von genau 180 EUR/Tonnen CO2, von dem nur eines ganz sicher ist: Er stimmt hinten und vorne nicht. Ziemlich sicher könnte der Schaden bezüglich seiner Streubreite auch negativ (also von Nutzen) sein. Bis jetzt ist es eindeutig so.

Kühnert: … kostet viel Geld .. verträgt sich das, was wir uns da vorgenommen haben, was ja keinen Aufschub duldet, denn das Klima lässt uns ja nur eine bestimmte Zeit … können wir nur in den nächsten Jahren lösen und da ist das Klima wichtiger als der ausgeglichene Haushalt ...
Miersch: … ich finde diese Diskussion absurd … das Erste ist, dass wir endlich begreifen: wir können mit der Natur, mit dem Klima nicht verhandeln. Was würde es bedeuten an Folgekosten, wenn wir nichts tun? Da werden dreistellige Milliardenbeträge für alle in Deutschland dann fällig, weil wir durch klimatische Veränderungen … Das sehen wir jetzt schon was mit dem Wald passiert … Es werden Folgen sein, die noch viel massiver sind und deswegen würde es den Haushalt uferlos belasten, wenn wir jetzt nichts tun …

Eigentlich ist es doch auch vollkommen egal, ob es wirklich notwendig ist. Viel wichtiger ist: Wir müssen der Welt ein Vorbild sein

Miersch: … das Zweite ist: Wir müssen beantworten … wenn wir die Klimaziele 2030 einhalten wollen und ich halte das für essentiell, weil wir auch Vorbild sein müssen für andere Staaten. Wenn wir nichts tun, mit unserem know how, mit unserer Geld- beziehungsweise Finanzierungsmacht, dann wird es ganz wenige Nachahmer geben …

Wie schon vorher erwähnt: Unser Bundespräsident denkt nicht nur genau so, sondern noch weiter vorneweg. Deutschland darf alles verlieren, aber bitte nicht seinen Ruf als weltweiter Zahlmeister bezüglich seiner Klimapolitik [10].

Für den Krieg gegen das Klima darf sich der Staat beliebig verschulden (und seine Bürger schröpfen)

Wie bei jedem Krieg, spielen für den „Endkampf“ Kosten keine Rolle mehr. Wie es der kleine Kevin ausdrückt, vor allem, wenn man mit dem Gegner Klima ja nicht verhandeln kann. Diese schöne Metapher, die irgend ein „Klimawissenschaftler“ „gefunden“ hat, um für genügend Einfältige zu plausibilisieren, dass man über das Thema auf keinen Fall nochmals nachdenken darf, weil die Zeit zum Denken angeblich vorbei sei. Ein psychologischer Trick, der zumindest in Deutschland scheinbar immer neu funktioniert.

Kühnert: ich glaube, der entscheidende Satz ist an dieser Stelle wirklich: Mit dem Klima kann man nicht verhandeln. Mit Koalitionspartnern kann man das … muss jetzt gehandelt werden
Miersch: … meine Auffassung geht nicht über eine Schwarze Null, sondern als erstes: Was brauchen wir, um solidarisch diese Menschheitsaufgabe des Klimaschutzes stemmen zu können. Und dazu brauchen wir massive Investitionen des Staates …

Im weiteren Video geht es dann vorwiegend noch darum, dass die exorbitanten Kosten erforderlich sind und das Volk glücklich sein soll (und stolz auf ihre fürsorglichen Politiker), es bezahlen zu dürfen.
Das Duo ist auch davon überzeugt, dass es gar keine Merkosten sind. Denn die konventionellen Energien wären ja auch so teuer, wenn man ihnen ihre Folgekosten aufgeschlagen hätte.

Eine Betrachtung, welche immer gängiger wird und für jede beliebige Argumentation taugt. Die konventionellen Energien wären danach in Wirklichkeit viel teurer, obwohl sie den Wald wirklich gerettet haben (zur vorindustriellen Zeit war er fast abgeholzt, weil man mangels Kenntnis über die Kohle seine Energie dringen brauchte und verbrauchte). Sie haben bewirkt, dass wir bequem, gemütlich, im Winter wohlig warm und oft recht passabel versorgt, für frühere Verhältnisse steinalt werden. Und hätte ihr Ausstoß an CO2 wirklich einen merkbaren Anteil an der Erwärmung, wären sie auch noch Stifter der seit der zunehmenden Wärme und CO2-Konzentration explodierenden Ernteerträge.
Trotzdem kommt in Klimafolgen-Schadens-Simulationen immer eine hohe Schadenssumme heraus.

Alles wird gut werden. Wir versprechen es

Einig ist sich das Duo, dass die Energie und das Leben in Deutschland zu billig ist und einfach viel mehr kosten muss (die Idee selbst, stammt aber wohl von den GRÜNEN). Macht aber wirklich nichts aus, denn man braucht in Zukunft vieles gar nicht mehr. Und was man nicht benötigt, reduziert die höheren Kosten. Das kann ja jeder noch selbst rechnen:
Kühnert: … die Pendlerin … die soll sich darauf einstellen können, dass ihre Mobilität vielleicht in den nächsten 10 Jahren auch durchaus teurer wird. Aber sie kriegt das Versprechen oder soll das Versprechen vom Staat kriegen, dass sie vielleicht in 10 Jahren vielleicht gar nicht mehr mit dem Auto zur Arbeit pendeln muss, sondern dass sie auch mal im ländlichen Raum eine Bahnlinie vorfindet mit der man zu vernünftigen Tageszeiten eben auch zur Arbeitsstelle kommt und wieder zurück ...

Gute Proteste und schlechte Proteste

Kühnert: … wie hat FfF auch eure politischen Debatten beeinflusst? …
Miersch: … durch FfF haben wir… die Klimaschutz ganz ernst nehmen einen enormen Rückenwind und das ist eine gesellschaftspolitische Bewegung …
Wir erleben, dass wir vor Ort massiv Bürgerinitiativen gegen Windkraftanlagen haben. Wir werden aber vor Ort als Gesellschaft diskutieren müssen, welchen Weg wir eigentlich nehmen wollen und ohne erneuerbare Energien werden wir diesen Umstieg nicht schaffen. Das heisst, Fff hat aus meiner Sicht dort eine ganz wichtige Bedeutung. ich finde es ist Klasse, dass junge Leute sich derartig engagieren und wir werden dieses Engagement auf allen politischen Ebenen brauchen …
Kühnert lobt nun FfF und erklärt, dass die Jusos das auch tun werden und gemeinsam mit FfF demonstrieren …

Protest, um mal so richtig „high“ zu sein

In Religionen ist Extase eine gängige Erscheinung und konzeptionell in den Ritus eingebunden, so auch in der Ökokirche:
Die Berliner Autorin Milena Glimbovski schreibt auf Twitter: Gerade eben noch so high von #Klimastreik und #AlleFürsKlima und jetzt so down von der politischen Realität.

Genau so schnell stellt sich dann aber tiefe Depression ein, wenn das „high“ verfliegt:
Bernd Ulrich (Politikwissenschaft und Philosophie, Neue deutsche Literatur und Soziologie, zeitweise Büroleiter bei den GRÜNEN ) in Zeit Online, Samstag, 21. September 2019: Analyse: Der Weg der Mitte ist ein abschüssiger Pfad
… Wer gestern beim Klimastreik am Brandenburger Tor miterlebt hat, mit welcher Erschütterung und Traurigkeit viele junge Leute auf die – aus ihrer Sicht – kaltblütigen Nachrichten aus der Koalition reagierten, der dürfte schwer ins Grübeln kommen.

Wenn das kein Beweis ist

Die Koalition klopft sich nun gegenseitig auf alle Schultern, wie toll ihr Klimapakt geworden ist und dass dies ein Beweis wäre für das Funktionieren der Koalition, gute Sacharbeit und und und.

Man kann es auch anders sehen:
Es ist der Beleg für die Unfähigkeit des Parlaments einer Nation von Dichtern (haben wir für moderne, politisierende Dichtung inzwischen zuhauf) und Denker (solche fehlen an allen Ecken und Enden) bei der Bearbeitung ihrer ureigensten Aufgabe, für nützliche Maßnahmen zu sorgen.
Es wurde nicht mehr zustande gebracht, als wieder ein von ihrer unfehlbaren Kanzlerin vorgegebenes Dekret bedingungslos zu schlucken, die Umsetzung zu beschließen und festzulegen, dass, damit niemand in der Lage ist, doch noch auszubüchsen, ein umfassendes und unausweichbares Controlling und Berichtswesen, verbunden mit immer massiveren Sanktionen aufgebaut wird.
Ehemalige Grenzstaaten hinter Mauern wären froh gewesen, hätten sie schon damals so etwas Perfektes umsetzen können. China wird lächeln, dass nun ein Land im Westen auch ihre neue Überwachungsmethode startet, wenn es erstmals auch nur dazu dient, dass der Staat ganz sicher jeden Cent für jedes Kilogramm CO2 bekommt.

Die neuen (G)Eiferer

Öko-theologischer Fundamentalismus darf sich inzwischen ungehemmt zeigen. Die inzwischen als Jesu Ebenbild angehimmelte „Greta“ ist nur die Speerspitze der Bewegung.

Es beginnt mit dem Versuch, noch zu argumentieren, auch wenn es nur das endlose Wiederholen oft gehörter, aber falscher „Fakten“ ist:
Zeit Online 20. September 2019, ein Kommentar von Alexandra Endres (Journalistin und Volkswirtin): Klimaschutz: Sie haben sich wieder nicht getraut
Klimaschutz muss wehtun. Doch die Bundesregierung erhöht lieber die Pendlerpauschale – und vergeudet durch einen absurd niedrigen CO2-Preis wertvolle Zeit.
Es ist allerhöchste Zeit. Wir stecken mitten im Klimawandel und seine Folgen sind auch in Deutschland spürbar: Starkregen und Überschwemmungen, Ernteausfälle infolge von Dürresommern – was man früher allenfalls im Urlaub im Süden erlebte, gehört in unseren Breiten inzwischen zum Alltag.
Inzwischen schwant wohl auch dem letzten Optimisten, dass dies nur die Vorboten sind von noch Schlimmerem. 
Die jüngsten Erkenntnisse der Klimawissenschaft deuten darauf hin, dass die Erderwärmung viel schneller vonstattengeht als bislang gedacht. Mit gutem Grund also haben sich die Politiker der großen Koalition seit Wochen mit Vorschlägen überboten, wie sie den Kampf gegen den Klimawandel verstärken wollen. Denn ob die Katastrophe vermieden werden kann, liegt (noch) in unserer Hand.
Ohne Schmerzen ist Klimaschutz aber nicht zu haben. In den kommenden Jahrzehnten muss es Deutschland schaffen, die Abhängigkeit von klimaschädlichen Energielieferanten wie Kohle und Heizöl, Diesel, Gas und Benzin drastisch zu reduzieren. Der dafür nötige grundlegende Umbau von Wirtschaft und Gesellschaft wird sicher ungemütlich. Doch am Ende würden alle gewinnen: durch schönere Städte, sauberere Luft, eine geringere Abhängigkeit von importierter Energie. Und je länger man damit wartet, desto teurer und ungemütlicher wird es.

Dann gibt es die, welche einfach nur die Wahrheit (über ihre Absichten) sagen:
NZZ im November 2010 in einem Interview:
Prof. EDENHOFER (PIK): Aber man muss klar sagen: Wir verteilen durch die Klimapolitik de facto das Weltvermögen um. Dass die Besitzer von Kohle und Öl davon nicht begeistert sind, liegt auf der Hand. Man muss sich von der Illusion freimachen, dass internationale Klimapolitik Umweltpolitik ist. Das hat mit Umweltpolitik, mit Problemen wie Waldsterben oder Ozonloch, fast nichts mehr zu tun.

Und nun kommen die „Brutalen“, welche Klimakrieg wörtlich nehmen;
Filmemacher: Mario Sixtus: … Wenn die Bundesregierung aus Angst vor gewalttätigen Protesten nichtexistierender Gelbwesten auf eine CO2-Steuer verzichtet, die von Wissenschaftlern gefordert wird, ist das eine klare Aufforderung an die bisher friedlichen 1,4 Millionen Klimademonstranten, gewalttätig zu werden ...

Achgut: Die Greta-Apokalypse kennt keine Errettung
… Um die Menschheit zu retten, sind totalitäre Visionen ohne jegliche Scham aussprechbar. So fordert
Fridays for Future eine globale, totale Mobilmachung von Ressourcen zur Rettung, und zwar in einem Ausmaß „ähnlich wie zu Kriegszeiten“.

Es ist auffallend, dass die Schnittmenge zwischen den Klimahysterikern und der No-Border-Fraktion praktisch 100 Prozent beträgt. Kennzeichnend für diese Bewegungen sind ihre Maximalforderungen, die keine empirische Begrenzung oder noch irgendeinen Bezug zu Realität erkennen lassen. So lautet das Motto der „Extinction Rebellion“ denn auch kurz und knapp: „Aufstand oder Aussterben.“

Und dann noch „Eliten“, wie der Musiker Grönemeyer mit seinem jüngsten Gegröle im Originalstil einer überwunden geglaubten Zeit und einem Satz, den jeder Diktator sofort unterschreiben würde: … dann liegt es an uns (hier lauter werdend hin zu Geschrei) DANN LIEGT ES AN UNS, ZU DIKTIEREN, WIE NE GESELLSCHAFT AUSZUSEHEN HAT …
Wer applaudierte dazu: Unser Außenminister, der sich so etwas täglich wünscht (das hat er mit der Antifa ja bald schon erreicht):

Bild 1 Tweed von H. Maas

Wo kann man sich denn informieren?

Wer bis hierher gelesen hat, weiß es in der Regel.
Doch vielen bleiben solche Informationsseiten „versperrt“, denn: Diese sind räääächts, weil das alle sind, die nicht Frau Merkel, die Unfehlbare und ihre Kriecher bedingungslos anhimmeln oder noch GRÜNER (geht kaum, es geht aber noch dümmer) oder/und bis hin zur Antifa Links sind.

Das weiß auch WIKIPEDIA und der glauben viele alles. Also liest der mündige Bürger auf solchen Portalen aus Prinzip nicht. Das ist keine Ironie, sondern wirklich so, wie Antworten von Redakteuren zeigen:
… Es ist Ihr Recht, sich auf Seiten wie achgut.com zu „informieren“. Aber gehen Sie wirklich davon aus, dass dort die „Wahrheit“ zu finden ist? Explizite Meinungen sind dort sicherlich vertreten, aber seriöse Berichterstattung? Schon 2015 hat der Mitgründer und Herausgeber Michael Miersch sich zurückgezogen, weil: „Er sieht die „Achse“ mehr und mehr in der Hand von „Autoren mit dem großen Verständnis für AfD, Pegida und Co“. Sie werden „durch zahlreiche Leser-Kommentare angefeuert“.“
… haben Sie vielen Dank für Ihre Ausführungen.
Was mich wundert, ist, dass Sie sich stets auf EIKE beziehen, wo Sie ja auch engagiert sind. Dass es ernsthafte Zweifel an der Seriosität von EIKE gibt, ist Ihnen gewiss bekannt. Ebenso der Wikipedia-Eintrag, siehe …
Nur von der dpa versorgte Postillen – und das sind in Deutschland fast alle – sind zulässig. Denn einzig die dpa hat das Wahrheitssiegel vom Bundespräsidenten verliehen bekommen, der es in seiner Rede zum 70jahre-Festakt der dpa aussprach: „Fakten sind Fakten, wenn sie von der dpa gemeldet werden“
Man könnte nun fragen, ob diese etwas sybillische Aussage wie beim römischen Papst zu verstehen ist. Dieser spricht nur dann Gottes unfehlbare Wahrheit aus, wenn er es auch in diesem Sinn verkündet. Stellen Theologen hinterher fest, dass es ein Versehen und gar nicht in diesem Sinn gesprochen war, hat er auch nicht die Unwahrheit gesagt. Logik kann so einfach sein.

Welche Quellen gibt es noch? Beispiel:
Im Städtchen des Autors sind mehrere Klimabewegungen aktiv. Einige machen eine gemeinsame Informationsveranstaltung:
Vier Generationen von Frauen diskutieren am xxxx unter dem Motto: „Fridays for Future – nach uns die Sintflut“. Teilnehmerinnen sind … GRÜNEN-Landtagsabgeordnete (Fachwirtin für Sprachen/Betriebswirtschaft, Studium der Soziologie,), Schülerin und FfF-Aktivistin xxx , Prof. Dr. xxx (Fakultät soziale Arbeit und Gesundheit), Dr. xxx, Sprecherin von „Families for Future“ (wissenschaftliche Mitarbeiterin mit den Schwerpunkten Kinder- und Jugendarbeitsforschung, Medien- und Schulpädagogik).
Das Ergebnis dieser Diskussion ist dem Autor leider nicht bekannt.

Mancher (sich vielleicht doch auf EIKE und den anderen, kritisch eingestellten Portalen informierender) Bürger stellt sich da schon die Frage: Auf welcher Seite der Autobahn fahre ich mit meiner Meinung eigentlich?

Die Industrie weiß die richtige Fahrtrichtung ganz genau

In den Foren lautet oft eine Argumentation: … wenn die … eine technische Ausbildung hätten, würden sie durch Wissen anders handeln.
Aus vielen Diskussionen im Bekanntenkreis – fast alles technisch Studierte – liest der Autor jedoch (leider) heraus: Es liegt nicht an der Ausbildung. Auch Techniker sind in vielen Fällen kritiklos dem AGW-Klimawahn-Glauben verfallen. Häufig in der Konstellation: überdurchschnittlicher Verdienst und ausreichend Geld auf „der Kante“. Dazu ein fester Glaube, dass der reiche Westen früher die ganze Welt nur unterdrückt und ihr nur Schlechtes gebracht hat, Deutschland mit dabei, und dass dadurch jeder „Westler“ eine Exklusivschuld mit sich trägt. Nun, wo es einem selbst so gut geht, will man für die Welt schon auch mal etwas Gutes tun … Ein paar EUROs kann und sollte dafür doch wirklich jeder abgeben können …

Siemens zeigt auch exemplarisch, wie man das macht: Nicht denken, handeln mit dem Wissen des Ingenieurs.
Mal sehen, wann CEO Kaeser den Gang von Herrn Zetsche wiederholt und auf einem GRÜNEN Parteitag den Delegierten freudig erzählt, was für eine gute, GRÜNE Tat es war, sein veraltetes Kraftwerksgeschäft kaputt gemacht zu haben.

Am Umbau zur weltumspannenden Ökodiktatur arbeitet man auch ganz weit oben

Achgut:Globaler Umweltpakt“ vorerst gescheitert
Weniger bekannt ist ein ähnliches Vorhaben, an dem eine internationale Juristengruppe seit 2017 arbeitet. Der sogenannte „Globale Umweltpakt“ gilt als Herzensprojekt des französischen Präsidenten Emmanuel Macron und wird auch vom UN-Generalsekretär Antonio Guterres unterstützt.
Auf der Website der Initiative findet man in deutscher Sprache einen
„Vor-Entwurf“ für das Abkommen. Das Dokument aus dem Jahr 2017 enthält ein Bündel an Maßnahmen, etwa eine Stärkung des Verursacherprinzips, indem künftig jene die Kosten für die Prävention und Sanierung von Umweltschäden tragen müssen, die dafür verantwortlich sind. Enthalten ist auch ein schwammiges „Recht auf eine ökologisch gesunde Umwelt“, außerdem soll „jeder Staat oder jede internationale Institution, sowie jede natürliche oder juristische Person öffentlichen oder privaten Rechts“ dazu verpflichtet werden, die Umwelt zu schützen. Dabei gilt offenbar die Losung „vorwärts immer, rückwärts nimmer“, denn der Entwurf sieht auch ein sogenanntes „Rückschrittsverbot“ vor, das die Abschwächung bereits geltender Umweltregelungen unterbindet.
… A
uch darf etwaiges „Fehlen von wissenschaftlicher Gewissheit“ kein Grund sein, Maßnahmen zum Umweltschutz aufzuschieben … Nun ist das Vorhaben jedoch offenbar ins Stocken geraten …
Jeder weiß: Solche Organisationen geben und hören nicht auf. Und irgendwann ist es geschafft. Es gibt mit Sicherheit ein Land, welches sich dann eisern, vorbildlich und vorbeugend daran hält …

Quellen

[1] Video Youtube: Auf einen Kaffee mit Kevin Kühnert Folge 17 Klimapolitik im Gespräch mit Dr. Matthias Miersch

[2] Deutsche Gesellschaft für die Vereinten Nationen e.V.: Die freiwilligen Selbstverpflichtungen des Pariser Klimavertrags

[3] EIKE 04.10.2016: Klimavertrag von Paris im Bundestag erreicht 100 % Zustimmung. Die DDR Volkskammer lässt grüßen

[4] EIKE, 22.03.2017: Klimamönche*, alternativ: die Klimaelite unserer Behörden

[5] Tichys Einblick, 20. Sept. 2019: Klimapaket: Pillepalle für Grünwesten, Zumutung für Gelbwesten

[6] The European 19.09.2019: Frau Merkel, Regierungserklärung

[7] EIKE 17.09.2019: SZ: Bauernaufstand (Teil 2)

[8] EIKE 16.09.2019: SZ: Bauernaufstand (Teil 1)

[9] EIKE 05. August 2019: „Gekonnte“ Statistik zeichnet sich dadurch aus, dass immer beweisbar ist, was bewiesen werden soll. Oder: Ein Beweis, dass es die mittelalterliche Wärmeperiode nicht gab

[10] Spiegel Online 38/2019: Steinmeier fordert von GroKo Durchbruch beim Klimaschutz

[11] Tichys Einblick: Das Jucken und der Öko-Mob

[12] EIKE 03.11.2017: Das Wochenende, an dem die Welt (wieder) begann unterzugehen

[13] EIKE: Änderungen des Meeresspiegels und Klima auf Fidschi: totale Falschinformationen von COP23

[14] Spectrum der Wissenschaft, Juni 2015, S68 ff: „Sind Inselstaaten akut gefährdet?“
Zitat: … Tendenziöse Berichterstattung
… Die Medien vermitteln den Eindruck, Kiribati sei am Versinken, weil sie die Fakten einseitig wiedergeben. Fast jede Story über die Inseln bringt ein Foto oder Video von Bikenikoura, einem schmalen Sandstreifen mit Küstenmangrovenwald, der bei Hochwasserständen teilweise überflutet wird. Dorthin schickt die mit Anfragen überhäufte Regierung von Kiribati all die vielen Journalisten und Amtsinhaber wie UNO-Generalsekretär Ban Ki-Moon, die den Anstieg des Meeresspiegels „sehen“ wollen.
„Es ist unser Vorzeigeobjekt“ sagt Rimon. Die Besucher beobachten, wie das Wasser in die „Maneaba“, die Versammlungshütte der dortigen Gemeinde, kriecht, und kehren zurück mit der Geschichte von einem Land, das vom Meer verschluckt wird …
In diesem Artikel wird auch detailliert beschrieben, dass Landgewinnungsmaßnahmen und Dammbauten früherer Zeiten scheiterten und deshalb der Eindruck eines untergehenden Atolls entstehen kann.




Du schöne Schweiz – bist auch verrückt geworden?

Die schweizerische Energie- und Klimapolitik wetteifert um die Verleugnung etablierter Naturgesetze. Über Geothermie hören wir seit längerem nichts mehr, und Bioenergie ist (abgesehen von Abfallverwertung) als ökologisches und ökonomisches Desaster entlarvt worden. Bei den Bränden im Amazonasgebiet werden nur die Fleischesser zu Sündern gestempelt, aber nicht die zerstörerischen Monokulturen für «klimarettende» Biotreibstoffe. Neuerdings anerkennen selbst offizielle Stellen in der Schweiz die praktische Ausschöpfung der Wasserkraft. Atomstrom ist juristisch und politisch tot. Den Windrädern weht ein kritischer Wind entgegen. Es bleibt somit nur noch die Hoffnung auf die Sonne. Aber in unseren Breitengraden kann Solarstrom nie die Grundversorgung sichern. Die physikalischen und ökonomischen Schranken für Solarzellen, Windstromanlagen und Batterien, sind weitgehend ausgereizt.

Die neue Energiereligion glaubt daran, dass der technische Fortschritt in der Energieumwandlung bei Sonne, Wind und Batterien analog zur IT immer rasanter wird und schliesslich zu Grenzkosten von null führen wird, so dass Energie gratis würde. Das ist Unsinn. Grenzkosten sind nur kurzfristig relevant bei gegebenen Kapazitäten und keinem Investitionsbedarf. Aber für Sonne, Wind und Batterien steigen die Investitionskosten für die Systemstabilität permanent, weil im Gegensatz zur Produktion von Information die Umwandlung von Energie in immer mehr Schritten immer mehr Ressourcen verschlingt, während der Börsenwert des Flatterstroms immer öfter negativ wird.

Nicolas Léonard Sadi Carnot hat im vorletzten Jahrhundert bewiesen, dass Dampfmaschinen und Verbrennungsmotoren beim Wirkungsgrad eine obere Grenze haben (Vorläufer des zweiten Hauptsatzes der Thermodynamik). Genauso ist es bei Photovoltaik. Die maximale Umwandlung von Licht in elektrische Energie mit der SI Technologie beträgt 34 Prozent, und davon sind bereits 26 erreicht. Bei Wind erzielt die maximale Umwandlung von kinetischer Energie in Strom immerhin 60 Prozent, gut 40 sind schon realisiert. Die Energiedichten von Sonne und Winden sind naturgegeben begrenzt. Batterien sind extrem ressourcenintensiv. Für jedes Kilo Batterie müssen 50- bis 100-mal mehr Rohstoffe verarbeitet werden – ein potenzielles ökologisches Desaster.

Dies eben in krassem Gegensatz zur IT, wo ein Handy einen Fünfzigstel bis einen Hundertstel an Maschinen, Apparaten und Festnetzen erfordert. Die Jahresproduktion des grössten Batterieproduzenten Tesla vermöchte gerade einmal drei Minuten des amerikanischen Stromverbrauchs zu speichern.

Ein Digitale-Intelligenz-Netz kann wohl die Nutzung etwas glätten, aber die physikalischen Grenzen der Energiedichte sowie der Umwandlungsverluste um keinen Millimeter verschieben. Es wird noch Fortschritte geben, aber immer kleinere. Echte technologische Revolutionen sind marktfähige Neuanfänge auf der Basis von Grundlagenforschung und eben nicht Weiterentwicklungen bereits überalterter Technologien mit politischer Förderung. Auch Windräder und Sonnenkollektoren benötigen enorme Ressourcen für Landverbrauch, Bau, Unterhalt und Entsorgung.

Je mehr wir via Solar und Wind Energie umwandeln und diese via Batterien speichern, desto höher werden nicht nur die Kosten, sondern auch die gesamte Umweltbelastung. Ein 100-prozentiges Solar- und Windstromnetz muss nicht nur den Spitzenbedarf jederzeit garantieren, sondern auch die temporäre Spitzenproduktion bei geringem Verbrauch direkt in Batterien oder indirekt mit Wasserpumpen oder chemischer Umwandlung puffern können. Das ist für die saisonale Speicherung enorm ressourcenintensiv. Für jede Kilowattstunde eliminierten Atomstroms müssen wir deshalb in der Schweiz mindestens 4 bis 5 Kilowattstunden in Sonne und Wind installieren, um den Jahresverbrauch zu sichern.

Aber weil Sonne und Wind in Dunkelflauten bis gegen null sinken, reicht auch das nicht. Netzparität von Sonne und Wind ist daher im Lichte sowohl der Physik wie der Ökonomie ein Schwindel. Die nackten und sinkenden Produktionskosten an der Quelle für Flatterstrom sind irreführend, weil mit steigendem Anteil die Speicher-, Reserve und Stabilisierungskosten überproportional ansteigen, so dass die volkswirtschaftlich relevanten Systemkosten immer grösser werden. Fossile und nukleare Energieträger haben nicht nur extrem hohe Energiedichten und Lastfaktoren, sondern auch viel tiefere Lagerkosten und globale Transportkapazitäten.

Deutschland hat mittlerweile dreimal höhere Stromkosten als die USA, messbar an den Subventionen minus Markterlösen und Verbraucherpreisen – ohne Klimanutzen, aber mit steigenden ökonomischen und ökologischen Schäden. Der politische Schaden der Naturgesetzleugnung kommt leider erst ganz am Schluss, wenn die Krise voll zugeschlagen hat.

Ergänzende Anmerkungen von Horst-Joachim Lüdecke

Über das Thema der Schweizer Energiewende, die als Kopie der deutschen Energiewende gelten darf, ist bereits schon einmal eine EIKE-News erschienen (hier). Anlass war eine Einladung von Silvio an mich, an der Uni Basel anlässlich einer Tagung des Carnot-Cournot-Netzwerks ( 2019_01_15_Flyer_SBorner ) einen Fachvortrag zur Energiewende zu halten. Die Auswirkungen der Tagung dürfen als Irritationen – an der Universität Basel, aber auch in den Schweizer Medien – bezeichnet werden. Der ideologisch-religiöse Widerstand gegen Fakten ist in der Alpen-Nation manchmal ebenso heftig wie hierzulande. Aber lesen Sie einfach selber (hier).

Ich wünsche an dieser Stelle dem Carnot-Cournot-Netzwerk und insbesondere Silvio weiterhin allen Erfolg bei seiner in der Schweiz ebenso dornigen Aufklärungsarbeit wie sie für EIKE hierzulande ist.




Massen-Stromausfälle in Deutschland: Welche Folgen werden sie haben?

Von Edgar Timm.

Hunderttausende haben den Thriller „Blackout“ von M. Elsberg gelesen.

Fast unbekannt ist dagegen die 136 Seiten starke „Drucksache des Bundestages Nr. 17/5672 vom 27.04.2011 (Gefährdung und Verletzbarkeit moderner Gesellschaften – am Beispiel eines großräumigen und langandauernden Ausfalls der Stromversorgung)„.

Dieses Ergebnis einer großangelegten wissenschaftlichen Studie ist viel erschreckender. Sie entstand im Büro für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag unter Mitwirkung zahlreicher Wissenschaftler und wurde im Mai 2011 im zuständige Ausschuss (nicht jedoch im Parlament) diskutiert. Vielen Volksvertretern dürften daher die möglichen Folgen eines überhasteten Ausstiegs aus der konventionellen Elektrizitätsversorgung nicht bekannt sein. Das nachfolgende Szenario beschreibt die Auswirkungen eines landesweiten Blackouts auf unser tägliches Leben – auf unsere Zivilisation. Zur Einstimmung das Fazit der Studie:

„Die Folgenanalysen haben gezeigt, dass bereits nach wenigen Tagen im betroffenen Gebiet die flächendeckende und bedarfsgerechte Versorgung der Bevölkerung mit (lebens)notwendigen Gütern und Dienstleistungen nicht mehr sicherzustellen ist. Die öffentliche Sicherheit ist gefährdet, der grundgesetzlich verankerten Schutzpflicht für Leib und Leben seiner Bürger kann der Staat nicht mehr gerecht werden. Die Wahrscheinlichkeit eines langandauernden und das Gebiet mehrerer Bundesländer betreffenden Stromausfalls mag gering sein. Träte dieser Fall aber ein, kämen die dadurch ausgelösten Folgen einer nationalen Katastrophe gleich. Diese wäre selbst durch eine Mobilisierung aller internen und externen Kräfte und Ressourcen nicht „beherrschbar“, allenfalls zu mildern …“ (S. 16 der o.g. Drucksache)

Zunächst ein paar Fakten. Fakt ist, dass die Sonne in den Wintermonaten in Europa ungefähr zwischen 15 Uhr (Warschau) und 18 Uhr (Cadiz) untergeht. Fakt ist ebenfalls, dass die Sonne in Deutschland im Juni auf ca. 60° steht, im Dezember jedoch nur auf ca. 10° – Solarstrom steht uns deshalb gerade dann nicht zur Verfügung, wenn der Stromverbrauch am größten ist.

Eine Studie der Energy Brainpool GmbH & Co. KG im Auftrag der Greenpeace Energy eG. aus dem Jahre 2017 fasst zusammen:

„Bei der Analyse der Wetterjahre 2006 bis 2016 zeigte sich in jedem zweiten Jahr mindestens eine zweiwöchige Phase mit einer ähnlich angespannten Situation wie in den 14 Tagen vom 23. Januar bis 6. Februar 2006, der als Extremfall einer kalten Dunkelflaute gilt.“

Seinerzeit traten zahlreiche Frost- und Eistage auf. Im Bergland lag oberhalb von 500 Metern an 28 Tagen Schnee. In Ostbayern und im nördlichen Mittelgebirgsraum hat es an mindestens 20 Tagen gefroren. In Oberstdorf im Allgäu lagen die Tiefstwerte um den 12. Februar zwischen minus 20 und minus 22 Grad.

Im Januar 2017 mussten rund 26.000 Windkraftanlagen und mehr als 1,2 Millionen Solaranlagen wegen einer „Dunkelflaute“ ihre Arbeit für lange Zeit einstellen.

 „Ein für diese Jahreszeit typisches Hochdruckgebiet sorgte für zehntägige Windstille und Nebel – während zugleich der Strombedarf in Deutschland stark anstieg, weil es ziemlich kalt war.“ (Welt, 06.02.2017).

Am 24. Januar 2017 deckten die Kohle-, Gas- und Atomkraftwerke mehr als 90 Prozent des deutschen Strombedarfs – und an fast allen anderen Tagen zwischen dem 16. und dem 26. Januar war es sehr ähnlich. Biomasse- und Wasserkraftwerke lieferten etwa zehn Prozent des Bedarfs.

Ein kalter Winter macht nicht an einer deutschen Grenze halt

Das Defizit wurde durch „Atomstrom“ aus Frankreich, „Kohlestrom“ aus Polen und weiteren Quellen anderer europäischer Anbieter gedeckt. Der BDEW Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V. bemerkt dazu:

„Die Zeiten, in denen sehr viel Strom nachgefragt werde, sind in Mitteleuropa nahezu deckungsgleich. Ist die Stromnachfrage in Deutschland hoch, sei dies in der Regel auch in den angrenzenden Staaten der Fall. Ein besonders kalter Winter mache nicht an einer deutschen Grenze halt. Und die stromintensiven Werktage seien in Europa auch identisch“.

Ausländische Reservekraftwerke werden jedoch auch deshalb zukünftig nicht mehr im gewohnten Umfang zur Verfügung stehen, weil in vielen Nachbarländern wegen der günstigen Strompreise elektrisch geheizt und neuerdings auch die E-Mobilität gefördert wird. Doch das Konzept „Strom 2030“ der Bundesregierung setzt unverdrossen auf Stromimporte, die die Versorgungssicherheit absichern sollen. Immerhin wird konzidiert, „dass bei einem zusätzlich angenommenen Ausstieg aus der Braunkohleverstromung die berücksichtigten Zubauten an Grenzkuppelkapazitäten nicht ausreichen, um die Versorgungssicherheit während der kalten Dunkelflaute zu gewährleisten.“

Im Jahr 2018 ist laut Agora Energiewende „zwar keine längere kalte Dunkelflaute aufgetreten, allerdings hat es von Mitte Februar bis Anfang März eine Periode mit Temperaturen von bis zu minus 20 Grad Celsius gegeben, in die auch eine sechstägige (17. bis 23. Februar) Phase gefallen ist, in der nur in geringem Umfang Strom aus Erneuerbaren Energien in das Netz eingespeist worden konnte …“

Und „im ersten Quartal 2019 war das Wetter teilweise sehr schön. Schönes Wetter aber ist der Feind der Windstromerzeugung. Zwar scheint verstärkt die Sonne. Die aber ist im Winter schwach und kann den fehlenden Windstrom nicht ausgleichen. Am 10.1.2019 fiel die Netzfrequenz unter die benötigten 50 Hertz. In der Folge mussten große Stromverbraucher, zum Beispiel Aluhütten, vom Netz genommen werden, damit der bevorstehende Blackout in Europa verhindert werden konnte.“ (Rüdiger Stobbe am 09.04.2019: Woher kommt der Strom? 13. Woche und ein Beinahe-Blackout).

Wir sehen also, dass eine „kalte Dunkelflaute“ nicht die Ausnahme, sondern die Regel ist – das sollte auch den Mitgliedern des Deutschen Bundestages bekannt sein, denn die Wissenschaftlichen Dienste des Deutschen Bundestages berichten am 31. Januar 2019 zum Thema „Sicherstellung der Stromversorgung bei Dunkelflauten“.

Innovative Speicher, die eine Flaute von mindestens zwei Wochen überbrücken könnten, stehen nicht zur Verfügung – sie müssen noch entwickelt, geplant, getestet, genehmigt, gebaut und bezahlt (!) werden. Das wird noch Jahrzehnte dauern. Der Greenpeace-Traum, bereits im Jahr 2040 eine zu 100 Prozent erneuerbare Energieversorgung auch während der kalten Dunkelflaute zu gewährleisten, indem Gaskraftwerke als für die Versorgungssicherheit notwendige flexible Erzeugungskapazität ausschließlich aus erneuerbaren Energien gewonnenes Gas verbrennen, erscheint anspruchsvoll, denn 20 Prozent der eingebrachten Energie gehen bei der Umwandlung in Wasserstoff durch Abwärme verloren. Die Herstellung von synthetischem Methan kostet ein weiteres Fünftel. Verstromt man das synthetische Gas wieder, bleiben nur 40 Prozent der ursprünglichen Energiemenge übrig.

In den frühen Abendstunden eines Werktages im Dezember…

Wie wirkt sich das alles auf unser tägliches Leben aus – und was hat das mit Europa zu tun? Natürlich kann der genaue Zeitpunkt für einen umfassenden Stromausfall nicht prognostiziert werden. Aufgrund der oben genannten Fakten ist es jedoch wahrscheinlich, dass wir dieses Phänomen in den frühen Abendstunden eines Werktages im Dezember, Januar oder Februar erleben werden. Wenn wir Glück haben, steht zu dieser Zeit ein Vollmond am unbewölkten Himmel – ansonsten ist es „zappenduster“ – wie zum Beispiel am 15.12.2020, wenn nur 0,1 Prozent der sichtbaren Mondoberfläche das Sonnenlicht reflektieren werden. Leider wird sich dieses Ereignis nicht darauf beschränken, dass kein Strom mehr aus unseren Steckdosen kommt, Fernseher und PC streiken, Föhn und Kaffeemaschine ihren Dienst verweigern und wir beim Candle-Light-Dinner Schmalzstullen verzehren müssen. Einschneidender werden andere Folgen sein:

Fernzüge und U-Bahnen werden in Tunneln und Fahrstühle zwischen zwei Stockwerken steckenbleiben. Büros und Einkaufszentren werden statt hell erleuchtet in Finsternis gehüllt sein. Auch die Straßenbeleuchtung und Verkehrsampeln fallen aus. Auf den Straßen herrscht Chaos – nicht nur private PKW, sondern auch Busse und Taxis stecken fest, und der schnellste Weg nach Hause dürfte häufig der Fußmarsch sein. Allerdings: Das einzige Licht liefern die Scheinwerfer von Fahrzeugen – das heißt, entweder man huscht zwischen zwei Autos über die Straße oder man stolpert durch die Dunkelheit und landet gelegentlich in der Horizontalen. Radfahrer erkennen trotz moderner LED-Scheinwerfer vor ihnen befindliche Hindernisse nicht rechtzeitig und stürzen. Eltern können ihre Kinder nicht von der Kita abholen – der Versuch, dort anzurufen, scheitert, weil der Router der Kita mangels Strom auch die „Voice-over-IP“-Festnetzgespräche nicht mehr annehmen kann.

Zu Hause angekommen, können wir noch genau einmal das WC benutzen, denn die Pumpen in den Wasserwerken werden elektrisch angetrieben. Ohne Notstromaggregate verweigern auch sie den Dienst – und ohne Druck in den Leitungen kann in den Wasserkasten nichts nachlaufen.

Am nächsten Morgen stellen wir fest, das noch immer kein Strom da ist. Die Wohnung ist dunkel, das Radio bleibt stumm, WC und Dusche funktionieren noch immer nicht und es ist merklich kühler als sonst um diese Tageszeit, denn die Heizung ist ebenfalls ausgefallen. Die Straßen sind noch immer dunkel und die Fahrspuren durch E-Mobile blockiert, in denen die Fahrer mit laufender Heizung die Nacht verbracht haben.

Der Versuch, zur Arbeit, in die Schule oder zur Universität zu gelangen, schlägt fehl. Elektrisch betriebene Bahnen fahren nicht, und auch der Busverkehr ruht, da die Benzinpumpen in den Depots ihren Dienst verweigern. Natürlich können wir niemanden per Mail oder Telefon über unser Fernbleiben benachrichtigen.

Die Tage nach dem großen Stromausfall. In den Supermärkten funzelt die Notbeleuchtung. Die ersten Hamster sind unterwegs. Palettenweise sammeln sie hastig Wasserflaschen, Brot und weitere lebensnotwendige Dinge, um sie nach Hause zu bringen. An den Kassen bilden sich lange Schlangen, denn weder Barcodescanner noch Kartenleser funktionieren. Bargeld (in kleinen Scheinen) lacht – allerdings sind auch die Geldautomaten der Banken und Sparkassen seit gestern in den Streik getreten. Am besten gehen wir wieder ins Bett – mit Socken und Pullover. Bevor der Inhalt von Kühlschrank und Frostfach vergammeln, gönnen wir uns ein Restemenü im Kerzenschein.

Nach drei Tagen ist nicht nur der Kühlschrank leer – auch der Supermarkt an der Ecke. Wahrscheinlich wurde er von Plünderern geräumt. Überhaupt bricht die Zivilisation langsam zusammen. Auf den Straßen gilt das Recht des Stärkeren, denn die Ordnungs- und Rettungskräfte sind machtlos. Kaum noch jemand wagt sich auf die Straße. Die Regierung erwägt, den Notstand auszurufen. Langfristige Freundschaften und sogar Familienbande zerreißen, weil Menschen, die für diesen Fall vorgesorgt haben, ihre Vorräte nicht teilen wollen mit Leuten, die sich vor kurzem noch darüber lustig gemacht haben.

Das körperliche Wohlbefinden nähert sich dem Nullpunkt – Katzenwäsche mit kostbarem Selterswasser statt Dusche und Katzenklo anstelle des WC. Nach mehreren Tagen ohne Heizung sinkt die Temperatur in vielen Wohnungen unter den Gefrierpunkt. Um nicht zu erfrieren, werden Menschen ihren Holzkohlegrill im Wohnzimmer anfeuern und im Kohlenmonoxidrausch ins Nirvana hinüberdämmern. Feuerwehr und Rettungsdienste kommen nicht mehr – selbst wenn man sie rufen könnte. Wer nicht rechtzeitig das Wasser aus den Leitungen abgelassen und die Rohre belüftet hat, riskiert Rohrbrüche. Wenn die Wasserwerke wieder liefern, läuft das Wasser nicht aus dem Hahn, sondern direkt aus der Wand. Auf jeden Fall müssen die Rohrleitungen vor der Inbetriebnahme entkeimt und gut gespült werden, sonst drohen lebensgefährliche Krankheiten wie die bekannte Legionellose.

Wer glaubt, er sei nicht betroffen, weil er auf dem Land oder in einer Concierge-bewachten Stadtvilla wohnt, wird sich wundern. Wenn Frau und Kinder hungern, werden selbst kreuzbrave Familienväter zu Raubtieren – und Männergruppen, die gestern noch friedlich in der Fußgängerzone verweilten, werden marodierend durch die Vorstädte ziehen. Ungehindert, denn Polizei und Bundeswehr sind für diese Situation weder materiell noch psychisch gerüstet. Es wird einen Kampf „Jeder gegen Jeden“ geben, den die Stärksten und Rücksichtslosesten gewinnen.

Wer kein Auto hat, besorgt sich eins

Die Flughäfen sind weitgehend gesperrt, da der Regelbetrieb mit Notstromaggregaten nicht gewährleistet werden kann. Insbesondere die Gepäcksortieranlagen funktionieren nicht mehr. Wer Glück hat, kann vielleicht mit einem Stück Handgepäck in eine europäische Metropole flüchten. Ob man dort bei der Einreise einige Tausend Euro in bar nachweisen muss oder die MasterCard genügt?

Wer dem Chaos mit dem Auto entfliehen will und genügend Sprit im Tank hat, wird das nächste Nachbarland ansteuern. Wer kein Auto hat, besorgt sich eins. Carjacking macht die einen mobil und läßt die anderen ratlos am Straßenrand stehen. Wer nicht Opfer einer Gewalttat werden will, wird Gas geben, wenn eine vermeintlich hilflose Person am Straßenrand liegt.

Wie geht es weiter? – Direkte und indirekte Kosten eines mehrwöchigen Blackouts. Die Technikfolgenabschätzung (Drucksache des Bundestages Nr. 17/5672 vom 27.4.2011) fasst auf S. 31 ff die zu erwartenden Schäden wie folgt zusammen:

„Vor dem Hintergrund der Erfahrung mit bisherigen nationalen wie internationalen Stromausfällen lässt sich sagen, dass ein langandauernder Stromausfall erhebliche Kosten verursachen wird: durch primäre Personen- und Sachschäden sowie weitere betriebswirtschaftliche und volkswirtschaftliche Folgeschäden aufgrund von Verzögerungen und Ausfällen bei Dienstleistungen und produzierendem Gewerbe. Diese werden weit über das eigentliche Schadensereignis hinausreichen … Es darf vermutet werden, dass für ein mehrwöchiges Stromausfallszenario mit einer Vielzahl von Nebenfolgen sowie Auswirkungen auf andere kritische Infrastrukturen weitere unmittelbare Kosten zu erwarten sind, wobei diese wahrscheinlich nach kurzer Zeit exponentiell ansteigen. Ferner müssen die späteren Kosten für die Beseitigung von Schäden und die sukzessive Wiederinbetriebnahme aller Abläufe in Wirtschaft und Gesellschaft in Rechnung gestellt werden … Über die ökonomische Perspektive hinaus sollten aber auch die gesellschaftlichen Kosten eines in seinen Folgen katastrophalen Stromausfalls bedacht werden.“

Menschen haben ihr Leben verloren, Nutztiere sind verendet und Lebensmittel im Wert von Milliarden Euro vernichtet. Die logistischen Ketten sind zerbrochen – das bedeutet u.a., dass Apotheken weiterhin keine lebensnotwendigen Medikamente ausliefern können. Billiges Fleisch aus der Massentierhaltung gibt es nicht mehr – was nicht nur Tierschützer begeistert, wird zum Bumerang: Um nicht zu verhungern, werden die Menschen auf andere Kost ausweichen – die dadurch für BAFöG- und Hartz4-Empfänger unbezahlbar wird. Auch die „Tafeln“ können nicht helfen, da sie keine Lebensmittel mehr erhalten, deren Mindesthaltbarkeitsdatums abgelaufen ist.

Viele Fabriken haben nur noch Schrottwert

Krankenhäuser, Schulen und zahlreiche andere Gebäude müssen wieder zum Gebrauch hergerichtet werden. Viele Fabriken haben nur noch Schrottwert, private und öffentliche Immobilien sind durch Vandalismus zerstört. Viele Häuser sind unbewohnbar – um den Menschen kurzfristig ein Dach über dem Kopf zu sichern, kommt es zur Wohnraumbewirtschaftung, das heißt zu Zwangseinweisungen in solche Immobilien, deren Bewohner mehr als zum Beispiel 20 Quadratmeter/Kopf zur Verfügung haben.

Vermögen im Wert von Billionen Euro sind ausgelöscht. Sparguthaben und Wertpapiere werden durch einen „Lastenausgleich“ oder im Rahmen einer Währungsreform abgewertet – in der Folge können Lebensversicherungen und Versorgungswerke ihre Verpflichtungen nicht mehr erfüllen. Und weil die Steuern nur noch spärlich fließen, wird auch der öffentliche Dienst nicht ungeschoren davon kommen. Gehälter und Pensionen müssen gekürzt werden, überflüssige Aufgaben fallen weg. In den Universitäten werden ganze Lehrstühle aufgelöst, Subventionen nicht nur für Kulturschaffende werden gestrichen. Erst mit wochenlanger Verspätung beginnt das große Aufräumen wenn die Tage wieder länger werden.

Wie wahrscheinlich ist ein solches Szenario? Mögliche Probleme beurteilt man hinsichtlich ihrer Tragweite und ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit. Werden für ein zukünftig eventuell eintretendes Ereignis beide Parameter als bedeutend eingestuft, muss dieses Problem gelöst werden: Tragweite und Eintrittswahrscheinlichkeit des möglichen Ereignisses müssen, soweit vertretbar, minimiert werden.

Allgemein anerkannt wird, dass ein auch nur regionaler Stromausfall über mehrere Tage für die Betroffenen zumindest lästig ist, sie aber zeitnah mit Hilfe aus anderen Regionen rechnen können. Wegen der hohen und zunehmenden Abhängigkeit von elektrischer Energie sowie der wachsenden Komplexität der Informationsflüsse stellt ein großräumiger und langandauernder Ausfall der Stromversorgung jedoch hinsichtlich der Tragweite eine Katastrophe dar – deren Eintreten sich die meisten Menschen allerdings bislang nicht vorstellen können (siehe S. 14 der BT-Drucksache). Durch die angepeilte „Energiewende“ ist die Eintrittswahrscheinlichkeit einer solchen Katastrophe jedoch drastisch gestiegen.

Zweimal am Tag je eine Stunde lang Strom

Wie eingangs beschrieben, stellten im Januar 2017 die Windkraft- und Solaranlagen genau zehn Tage lang kaum Leistungen zur Verfügung – regenerative Energien konnten nur zehn Prozent des Strombedarfs decken. Die seinerzeitige Wetterlage kann sich jederzeit wiederholen – und zwar mehrfach innerhalb eines Jahres, und dann können es fünf, zehn oder auch mehr Tage sein. Doch schon in naher Zukunft haben wir weder ausreichend Kern- noch Kohlekraftwerke, die uns versorgen – das KKW Philippsburg 2 soll zum Beispiel am 1.1.2020 vom Netz gehen. Selbst wenn der Wind wieder kräftig weht, wird kein Strom erzeugt, denn Windkraftwerke sind nicht „schwarzstartfähig“. Tausende Windräder müssen zunächst mit elektrischer Kraft, die vermutlich aus Erdgas gewonnen wird, in Position und in Schwung gebracht werden. Aber Gaskraftwerke soll es ja bald auch nicht mehr geben.

Vielleicht werden die Stromversorger und die Bundesnetzagentur bei einem drohenden Blackout aber gut vorbereitet sein: Smartmeter könnten so programmiert werden, dass pro Haushalt maximal noch 200 Watt zur Verfügung stehen – damit kann man entweder seine Brennwerttherme betreiben oder die LED-Beleuchtung einschalten. Alle großen Haushaltsgeräte, aber auch Kaffeemaschine und Fön, bleiben außer Betrieb.

Oder die Elektrizitätsunternehmen sorgen rechtzeitig für lokale beziehungsweise regionale Stromabschaltungen. Wenn nur zehn Prozent der üblichen Strommenge zur Verfügung stehen, bekommt jeder Verbraucher eben nur zweimal am Tag je eine Stunde lang Strom. Gleiches gilt für Supermärkte und Tankstellen. Nur jeder zehnte Intercity und Regionalzug dürfte dann noch fahren – gleiches gilt für den ÖPNV. Wenn Krankenhäuser, Versorgungseinrichtungen u.ä. keinen Einschränkungen unterliegen sollen, muss der private Verbrauch noch weiter reduziert werden. Alles, was Spaß macht, wird ohnehin abgesagt – es gibt keine Kino-, Konzert-, Sport- und Theaterveranstaltungen mehr; Einkaufszentren, Kaufhäuser und Kneipen werden geschlossen. Kurzum: Bei Flaute verödet das gesellschaftliche, soziale und wirtschaftliche Leben.

Wir wissen, dass es Menschen gibt, die sich freuen würden, wenn Deutschland durch einen Blackout und die daraus folgende Deindustrialisierung seinen Anteil am globalen CO2-Ausstoß in kurzer Zeit von zwei auf ein Prozent halbieren könnte – auch wenn es innerhalb weniger Tage auf den Stand von 1945 zurückfällt.

Wer kann, wird Deutschland jedoch nach einem solchen Ereignis verlassen – Ärzte, Ingenieure und qualifizierte Handwerker können sich anderswo eine neue Existenz aufbauen.

Mit freundlicher Genehmigung des Autors. Zuerst erschienen bei der Achse des Guten.




NASA: Brände im Amazonas-Becken im 15-Jahresdurchschnitt

»Feuer. Überall Feuer.« Die »Zeit« gerät regelrecht in Panik. »Nicht nur in Brasilien, sondern in ganz Südamerika brennt es im Wald.«

Auch Greta Thunberg ist über die Feuer im Amazonasbecken erschrocken. Mitten auf dem Atlantik auf ihrer Segelyacht, die sich gerade durch flaue Winde nach New York kämpft, erfährt sie, wie schlimm es um unsere gute alte Erde doch bestellt ist, wo jetzt auch noch Südamerika brennt.

So stark hat der Amazonas noch nie gebrannt, berichten die Medien. Die Brände brechen alle Rekorde – und CO2 allüberall. National Geographic schreit »Der Amazonas brennt in Rekordraten«. Das peinliche Panik-Portal »Weather.com« von Burda brüllt: »Die Welt scheint entflammt zu sein.«

Der britische Premierminister Boris Johnson ist »zutiefst besorgt«, Bundeskanzlerin Angela Merkel hat mal wieder nichts weniger als die gesamte Welt im Auge. Sie hat die Feuer als »akuten Notfall« sowie »schockierend und bedrohlich nicht nur für Brasilien und die anderen betroffenen Länder, sondern auch für die ganze Welt« bezeichnet.

Doch Brasiliens Präsident Bolsonaro will »Kapitän Kettensäge« sein, wenn die Schreckensmeldungen alle wahr sein sollten, und entlässt wegen Panikmache gleich mal den Chef des brasilianischen Weltraumforschungsinstitutes.

Also: Was ist diesmal dran am Weltuntergang?

Ein Blick auf die Ergebnisse der amerikanischen Weltraumbehörde NASA erhellt. Deren Satelliten beobachten die Erde schon seit langem. Die NASA erklärt, dass die gesamte Brandaktivität im Amazonasbecken in diesem Jahr im Vergleich zu den vergangenen 15 Jahren nahe am Durchschnitt liegt, eher leicht unterdurchschnittlich einzustufen ist. Die Brände hätten im Amazonas-Gebiet und Rondonia zugenommen, dagegen in den Staaten Mato Grosso und Pará abgenommen.

Bilder sind hier zu finden.

Kein Wunder: Es herrscht Trockenzeit, Brände auch im Amazonaswald und in der Savannenlandschaft sind in dieser Jahreszeit nicht ungewöhnlich – wie in allen anderen Teilen der Erde auch.

Ein eindrucksvoller kurzer Film der NASA zeigt, wo es überall auf der Erde regelmäßig brennt, nämlich überall dort, wo es trocken ist, feuchte Regenwälder brennen eher selten.

Die Brände entstehen einmal durch natürliche Selbstentzündung. Sie werden aber auch häufig von Farmern gelegt, die damit Büsche und unerwünschte Pflanzen niederbrennen lassen. Aus der sehr mineralreichen Asche wächst rasch wieder verstärkt Grünland für die Viehhaltung. Viehzüchter roden den Wald häufig mit Feuer, das ist einfacher, als mit Motorsägen Bäume zu fällen. Illegal ist es in Brasilien, die Feuer während der Trockenzeit zu legen, weil sie dann leicht außer Kontrolle geraten. Präsident Bolsonaro wirft Umweltgruppen vor, Feuer absichtlich gelegt zu haben, weil er ihnen die staatlichen Mittel gekürzt habe.

Zwei wesentliche Quellen liefern derzeit Übersichten über die Brände in Südamerika: Das Instituto Nacional de Pesquisas Espaciais INPE und das brasilianische Institut für Weltraumforschung. Mit ihrem Programm DETER kann das Institut mit Hilfe von Satellitenbildern den brasilianischen Regenwald beobachten und Veränderungen auswerten. Doch diese Daten, so schränkt DETER selbst ein, dürfen nicht als nicht verlässlich eingestuft werden. Sie liefern nur Hinweise.

Das Programm DETER ist als Schnellwarnsystem für Brände und nicht als System zur Zählung von Feuerstellen konzipiert worden. Es kann Feuer schon mal mehrfach zählen und es kann zudem nicht durch Wolken sehen. Das bedeutet weiterhin, wenn das System eine gerodete Waldfläche erkennt, »weiß« es nicht, ob diese Fläche schon lange zuvor gerodet wurde oder erst vor kurzem.

Es zeichnet die Daten zudem nur für vier Wochen auf. Erst die genaue Validierung mit einem anderen Programm – PRODES – gibt genaue Auskunft. Das basiert auf Daten der LANDSAT und anderer Satelliten und kann Vorher-Nachher-Bilder vergleichen. PRODES allerdings kann erst zu Beginn des jeweils nächsten Jahres die Ergebnisse liefern.

Aktuell geriet das INPE-Institut in die Kritik, als es ziemlich vorzeitig warnte, dass im ersten halben Jahr bereits 50 Prozent mehr Amazonas-Regenwald abgeholzt worden seien als im Vorjahreszeitraum. Präsident Bolsonaro wütete über den INPE-Chef, er würde für eine NGO arbeiten. INPE-Chef Galvão bezeichnete daraufhin den Präsidenten als »Feigling« und dürfte sich wohl nicht allzusehr gewundert haben, dass er entlassen wurde.

Eine durchschnittliche Brände-Saison zu erwarten

Dann liefert die amerikanische NASA genaue Informationen über den Zustand der Erde. Laut dem Earth Observatory der NASA vom 16. August 2019 ergab eine Analyse der NASA-Satellitendaten, dass alle Brandaktivitäten im Amazonasbecken in diesem Jahr im Vergleich zu den letzten 15 Jahren nahezu dem Durchschnitt entsprechen.

Eine Grafik zeigt auf den ersten Blick, dass die Brandsaison in Südamerika in diesem Jahr erst am Anfang steht, doch die bisherigen Daten erkennen lassen, dass sich eine ganz durchschnittliche Saison erwarten lässt.Es ist nicht so einfach, den Verlauf der Feuer zu verfolgen. Die Satelliten liefern Bilder im sichtbaren und Infrarot-Bereich, Wolkendecken können die freie Sicht des Satelliten blockieren; die Programme müssen die Bilder kombinieren und mit denen vergangener Jahre vergleichen. Denn das Betrachten aktueller Bilder sagt nicht viel aus. Erst der Vergleich mit vergangenen Jahren erhellt, ob es mehr oder weniger brennt.

Feuer gehören zur Entwicklung der Natur. Brände beeinflussen die Vegetation und die Atmosphäre der Erde seit 350 Millionen Jahren. Ein Video der NASA zeigt eindrucksvoll, in welcher Regelmäßigkeit es rund um den Globus immer wieder brennt.

Update vom 28.8.19 (Daten von INPE & NASA aufgeschrieben von Kolja Zydatiss am 27.8.19 in ACHGUT)

Wie das INPE und die nationale amerikanische Raumfahrtagentur NASA mit Bezug auf Satellitendaten melden, sind die Brände im brasilianischen Amazonasgebiet so zahlreich und intensiv wie seit dem Jahr 2010 nicht mehr. Die bisherige Anzahl der Brände liegt 79 Prozent über dem Vorjahreszeitraum und sieben Prozent über dem Durchschnitt der letzten zehn Jahre. Vor 2010 gab es allerdings mehrere Jahre, in denen erheblich mehr Brände im Amazonasgebiet gewütet haben als heute. Tatsächlich fielen die schlimmsten Jahre in die Amtszeit des sozialdemokratischen Präsidenten Lula da Silva, der Brasilien von 2003 bis 2010 regierte.

Feuerökologie

Die Bedeutung des Feuers für die Evolution der Lebewesen wie auch für das Klima ist jedoch weitgehend ungeklärt. »Feuerökologie« ist ein relativ junges Fachgebiet und liefert nicht besonders viele Erklärungen. Eine ist erstaunlich: Es gab in den Graslandschaften der Prärien Nordamerikas einen Rückgang der Artenvielfalt, weil der Mensch jahrzehntelange keine Brände mehr ausgelöst hat.

»Savannen-, Wald- und andere Vegetationsfeuer sind ein weltweites Phänomen«, betonen Wissenschaftler vom Max-Planck-Institut für Chemie in Mainz. »Sie sind integraler Bestandteil verschiedenster Ökosysteme, in denen sich die Feuer in Abständen von einem Jahr bis zu einigen Jahrhunderten wiederholen. Vegetationsbrände treten natürlich auf, und können mit versteinerten Holzkohlefunden bis zum Devon zurückverfolgt werden.«

Sie verweisen auch auf die erheblichen Unsicherheiten in der Abschätzung der Vegetationsfeuer und in der Frage, wieviel und welche Emissionen sie produzieren. »Dies drückt sich zum Beispiel in der Streuung der mit verschiedenen Methoden berechneten regionalen Emissionen um bis zu einer Größenordnung aus. Die Analyse von Feuerbeobachtungen weiterer, insbesondere geostationärer, Satelliten wird die Unsicherheit in Zukunft verringern.«

Die Mainzer haben eine Kurve »Global Biomass consumption in Vegetation fires« für die vergangenen Jahre erstellt. Ergebnis: Die Kurve verläuft relativ sehr gleichmäßig. Dies bedeutet: Es handelt sich um regelmäßig wiederkehrende Ereignisse.

Und sie stellen fest: »Die regionale Variabilität ist deutlich ausgeprägter als die globale. So wurde 2014 eine zweifach überdurchschnittliche Feueraktivität in Nordamerika und im tropischen Asien durch circa 15 Prozent weniger Feuer in Afrika und Südamerika ausgeglichen.«

Weltweite Brände – nichts Ungewöhnliches also, jedenfalls überhaupt keine Rechtfertigung, um mit Panik Stimmung zu machen und Geschäfte mit wilder Panik anzuheizen. Das bedeutet natürlich nicht, die teilweise illegalen Brandrodungen in Südamerika gut zu heißen. Nicht umsonst schickt Präsident Bolsonaro Militär in die Regionen.

Panik ungerechtfertigt

Er hat es bisher allerdings vermieden, den Marktschreiern den Spiegel vor die Nase zu halten. Denn nicht vergessen werden darf, dass ebenso in Europa Brandrodung das Mittel der Wahl war, um Flächen für Ackerbau und Viehzucht nutzbar zu machen. Heute werden riesige Waldgebiete in Europa für Windräder abgeholzt, in Norwegen wird gerade eine Fläche so groß wie Belgien gerodet. Tausende von Windrädern sollen in dieser unberührten Landschaft entstehen – unter anderem für die Stadtwerke München, die ihren ökobeflissenen Kunden teuer »grünen« Strom verkaufen wollen. Sie müssen nur noch den Elektronen aus den Generatoren der Windräder sagen, dass sie nicht in Norwegen bleiben, sondern nach München sollen.

Mit den weit entfernten Bränden in Brasilien kann der französische Präsident Macron so schön von den wirklichen Gefahren in Europa ablenken, wenn er fordert »diesen Notfall« als ersten Punkt beim Gipfeltreffen in Biarritz zu besprechen.

Zur Beruhigung bleibt schließlich die Einsicht: Nicht nur Wälder, sondern auch das Plankton in den Meeren produziert Sauerstoff. Und zwar einen wesentlich größeren Anteil als Wälder. Die sind nicht die einzigen »Lungen des Planeten«.

Was, um dies klar hervorzuheben, keinerlei Freibrief für hemmungsloses Abholzen von Regenwäldern bedeuten kann. Auch nicht, um beispielsweise Palmölplantagen anzulegen. Die liefern Palmöl für »Biodiesel« – von Bundesregierung und EU ausdrücklich mit Nachhaltigkeitssiegel versehen.

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