Analyse: Null Kohlenstoff bis 2050 ist unmöglich

Genauso unmöglich wie das Gehen über Wasser: Null-Emission bis 2050. Bild: daniel stricker / pixelio.de

The Heartland Institute
In einem kürzlich bei Forbes erschienenen Beitrag schreibt Prof. Roger Pielke Jr., Ph.D.: „Vor über einem Jahrzehnt haben Gwyn Prins und Steve Rayner die Klimapolitik als eine ,Auktion von Versprechungen‘ bezeichnet, in welcher Politiker ,darum wetteiferten, einander zu übertrumpfen mit versprochenen Emissions-Zielen, die einfach nicht erreichbar sind’“. Nichts hat sich seitdem geändert, und jeder Präsidentschafts-Kandidat der Demokraten für die Wahl 2020 überbietet den jeweils anderen mit immer bizarreren Behauptungen darüber, wie schnell sie die Ökonomie Kohlenstoff-neutral machen können, wenn sie denn zum Präsidenten gewählt werden.

Pielkes Analyse zeigt, dass jeder Kandidat, der verspricht, das Land vom Verbrauch fossiler Treibstoffe und dem damit verbundenen Kohlendioxid-Ausstoß zu befreien, schlicht und ergreifend lügt. Das Ziel nämlich, sei das nun zu erreichen bis 2025, 2030 oder gar 2050, ist physikalisch unmöglich zu erreichen. Pielke informierte uns, dass die Menschen der Welt im Jahre 2018 11.743 Millionen Tonnen Öl-Äquivalent (mtoe) an Kohle, Erdgas und Öl verbraucht hatten, was zu Kohlendioxid-Emissionen in Höhe von 33,7 Milliarden Tonnen führte. Das heißt, dass um das Ziel Null bis zum Jahre 2050 zu erreichen, die Welt rund 12.000 mtoe fossiler Treibstoffe irgendwie ersetzen muss, um auch nur die jetzige Energie-Nachfrage decken zu können. Der mit wirtschaftlichem Wachstum einher gehende zusätzliche Bedarf ist dabei noch gar nicht berücksichtigt.

Pielke weiter: „Eine weitere nützliche Zahl, die man kennen muss ist, dass bis zum 1. Januar 2050 nur noch 11.051 Tage verbleiben. Um das Ziel einer Null-Kohlenstoff-Emission global bis 2050 zu erreichen, ist folglich an jedem einzelnen Tag jeweils die Errichtung von über 1 mtoe Kohlenstoff-freien Energieverbrauchs erforderlich (~12.000 mtoe/11.051 Tage) erforderlich, wenn man morgen damit anfängt und die nächsten über 30 Jahre damit fortfährt. Das Erreichen des Null-Zieles erfordert außerdem korrespondierend ein äquivalentes Aufgeben von über 1 mtoe Energieverbrauch aus fossilen Treibstoffen – wieder jeweils jeden einzelnen Tag“.

Diese Transition würde die Eröffnung von drei großen Kernkraftwerken alle zwei Tage erforderlich machen, um das Null-Emissions-Ziel bis 2050 zu erreichen, oder alternativ die Errichtung von 1500 Windturbinen (2,5 MW) über eine Landfläche von etwa 300 Quadratmeilen [ca. 780 km²] – jeden Tag, beginnend mit dem Tag der Veröffentlichung seines Artikels (30. September) bis zum Jahr 2050.

Die USA betreffend – um das Null-Emissions-Ziel zu erreichen, müssten wir ein neues Kernkraftwerk alle sechs Tage in Betrieb nehmen mit Beginn am 30. September (huch, der ist ja schon vorbei!), und das bis zum Jahr 2050.

Um das von einigen Kandidaten der Demokraten gesetzte, noch ambitioniertere Ziel einer Null-Emission schon bis 2030 zu erreichen, müsste die Welt die 3746 Tage ab dem 30. September – wenn man am 1. Oktober 2019 anfängt – etwa mehr als vier neue Kernkraftwerke pro Tag errichten, und „in den USA ein neues Kernkraftwerk jeden zweiten Tag“ – oder die Errichtung der äquivalenten Anzahl von Tausenden Windturbinen täglich.

Und das ist natürlich nur die physikalische Seite des Problems, bei dem die ökonomischen Kosten und umweltlichen Auswirkungen einer derartig rapiden Transition noch gar nicht berücksichtigt sind, ebenso wenig wie der Bedarf und die Verfügbarkeit erfahrener Arbeitskräfte und Materialien zur Durchführung einer solchen Transition.
Quelle
: Forbes

Meldung aus dem Rundbrief CCW # 339 des Heartland Institutes

Übersetzt von Chris Frey EIKE

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16 Kommentare

  1. Das kann doch alles kein Problem sein! Deutschland mit seinen 2% marschiert voran und die Welt mit ihren 98% folgt artig nach, so einfach stellen sich das zumindest doch die deutschen Politiker vor. Und die folgen angeblich auch nur der Wissenschaft – und die wird wohl wissen, was man in 11.051 Tagen alles zuwege bringen kann – na also …

  2. Das Null-Emissions-Ziel in 2050 ist dazu gedacht die Auftragsbücher der Energiewende-Industrie zu füllen. Das eigentliche Ziel wäre: die Zunahme der CO2-Konzentration in der Atmosphäre zu mindern. Dieses Ziel kann man schon heute erreichen durch einen sparsamen Umgang mit den Ressourcen. Beispiel: Klima-Konferenzen als Video-Konferenzen. Wie viele Inter-Kontinental-Flüge und Segel-Törns hätte man damit einsparen können?

  3. Bis 2050 sind noch 31 Jahre Zeit. Das heißt, dass bei der technischen Lebensdauer vieler Energieumwandler in jedem Fall mindestens ca. 80% der Technik neu gebaut werden müssen. Wenn hier vorgerechnet wird, dass dies nicht zu schaffen sei, dann ist das großer Pessimismus, weil es nur darum geht, welche Technik neu gebaut wird. Und wenn man dabei einen sinnvollen Anteil regenerativ verwirklicht, dann ist das nur wirtschaftlich sinnvoll. Ich persönlich vermute den sinnvollen Anteil unabhängig vom Klimawandel tatsächlich in der Nähe von mindestens 70% und als Energie-Ingenieur habe ich davon schon ein bisschen Ahnung.

    • Diesem Anteil von ca. 70% kann man auch aus rein wirtschaflichen Überlegungen beipflichten, da danach die Kosten eher überproportional ansteigen. Wieviel dann letztlich wirklich möglich ist, ist ganz stark von der Kostendegression abhängig.

  4. Die Rechnung bis 2050 zeigt ganz einfach das da jemand nicht zu ende gedacht hat.

    Die 11.743 Millionen Tonnen Öl-Äquivalent (mtoe) werden ja gar nicht benötigt wenn man großteils auf Strom umstellt.
    1 Mtoe = 11,63 TWh aber in Wärme bei Kohle, Erdgas und Öl.
    Von der verbrannten Kohle, Erdgas und Öl kommen ja nur ein Bruchteil beim Verbraucher als nutzbare Energie an so 30 bis 90%
    Wenn man auf Strom umstellt da reichen auch 6.000 Millionen Mtoe sprich um die 70.000.000.000 TWh Strom für die Menschen der Welt.

  5. Die Rechnung bis 2050 zeigt ganz einfach: es ist nicht möglich! Allerdings werden die Verantwortlichen bis dahin in Rente bzw. verstorben sein. Und das ganze Projekt hat sich von selbst erledigt. Die physikalischen und ökonomischen Gesetze werden diesen faulen Zauber einfach wegwischen. Abgesehen davon werden sich die wirklich großen Mächte dieser Welt sowieso nicht um diese Panik in Deutschland kümmern.

  6. Null Kohlenstoff bis 2050 ist evtl. schon möglich, man muss die Nebenforderung aber auch gleichzeitig erfüllen!

    Welche Nebenforderung?

    Nun die Mutter Erde hat bekanntlich eine TRAGFÄHIGKEIT von 500 Millionen Menschen, und auch das Ziel wird angestrebt, offen ist nur noch welche mit Null Kohlenstoff dann leben und welche für das Ziel….

  7. https://www.welt.de/politik/ausland/article202715178/Weltklimakonferenz-Chile-sagt-Ausrichtung-des-Klima-Gipfels-im-Dezember-ab.html
    Es soll um die Rettung des Erdklimas gehen – nun aber sagt Gastgeberland Chile die UN-Klimakonferenz kurzfristig ab. Zu heftig sind die Proteste, die seit über einer Woche das Land erschüttern.
    …..
    Man sollte diese Konferenzen immer und ewig in Deutschland abhalten. Im Land der öko- Vorreiter wird für den „Klimaschutz“ gezahlt bis die grünen Schlümpfe quitschen, da protestiert keiner. Wir schaffen das….

    • Na super. Die wollen jetzt halt nicht noch mehr spalten durch Greta und Co. Greta verweilt ja gerade in Kanada, da sie in den USA keine große Aufmerksamkeit bekommt. Mit Chile wird das dann für sie jetzt auch nichts.

  8. Bei all der Jammerei schreibt niemand über den Unsinn einer Reduzierung der Emissionen und dass, nicht nur bei Erreichen, ja schon auf dem Weg hin zu Reduzierungen, nur Schaden angerichtet wird.

  9. Ist ja auch gar nicht nötig, wir brauchen mehr co2 nicht weniger. Alles weniger co2 bringt uns um.
    Und wir müssen uns ja auch endlich mal damit abfinden, daß der Klimawandel menschengemacht ist.
    Schließlich arbeitet die CIA mit ihrem Geoengeneering sehr hart daran uns alle um die Ecke zu bringen. Nur ein paar Sklaven dürfen überleben.

  10. Die Herstellung von Beton und Stahl verursacht schon alleine 15-20% der globalen CO2-Emissionen. Hinzu kommt noch die Landwirtschaft. Ich will mal sehen, wie die da auf NULL-Emissionen kommen wollen, bei weiter zunehmender Weltbevölkerung und Konsum und weiter steigenden CO2-Emissionen.

    Die armen Irren können sich freuen, wenn die globalen CO2-Emissionen nicht weiter ansteigen. Das ist aber nicht mal in Sicht.

    • Bei der großen Transformation soll das bei der Stahl- und Zementherstellung anfallende CO2 in großen Speichern gelagert werden. Kosten ? Aber Geld spielt ja bekanntlich bei der Weltrettung keine Rolle. Hauptsache man kann sodann im sozialen Wohnungsbau preiswerten Wohnraum zur Verfügung stellen.

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