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Woher kommt der Strom? Die 20. Woche kostet richtig Geld

Das ist doch mal ein Preis.

Die 20. Woche (Abbildung) begann wie die 19. Woche. Wenig Windstrom, erklecklicher PV-Strom. Die konventionellen Stromerzeuger (Abbildung 1) denken überhaupt nicht daran, die sich insgesamt vier Tage auftuende Lücke in der deutschen Stromversorgung zu schließen. Es ist gibt Strom in Europa, den Deutschland importieren kann, Strom, den Deutschland importieren muss (Abbildung 2). Bis einschließlich Donnerstag sind es 687,4 GWh Strom, der importiert wird. Kosten: 52,35 Millionen €.  Ab Freitag ist es umgekehrt. Der Wind frischt erheblich auf. Es ist viel Strom im Markt. Vom Stromimporteur, der teuer einkauft, wird Deutschland zum Stromexporteur, der Strom teilweise mit Bonus verschenken muss (Abbildung 3). Im Durchschnitt bekommt Deutschland 1,76€/MWh für 517,8 GWh Exportstrom. Doch an den drei Tagen gibt es Lücken, die per Importstrom geschlossen werden müssen. Es sind 145,3 GWh für die 6,49 Millionen € gezahlt werden müssen. Macht 44,68€/MWh für den Importstrom.

Die Tabelle mit den Werten der Energie-Charts und die daraus generierte Tabelle liegen unter Abbildung 4 ab. Es handelt sich um Werte der Nettostromerzeugung, der „Strom, der aus der Steckdose“ kommt, wie auf der Webseite der Energy-Charts ganz unten ausführlich erläutert wird. Die Charts mit dem Jahres- und Wochenexportzahlen liegen unter Abbildung 5 ab. Abbildung 6 ermöglicht, dass Sie ihr eigener Energiewender werden. Abbildung 7 beinhaltet die Charts, welche eine angenommene Verdoppelung und Verdreifachung der Wind- und Photovoltaikstromversorgung visualisieren.

Eine besonders bemerkenswerte Mitteilung einer Elektronikfirma aus China (Im Sommer gibt es in China Stromzuteilung & Stromrationierung!) an ihre Partner in Deutschland wird unter Abbildung 8 veröffentlicht. Der Name der Firma in China und der deutsche Partner ist mir bekannt. Es ist garantiert keine Fälschung.

Beachten Sie bitte unbedingt den Stromdateninfo Tagesvergleich ab 2016 in den Tagesanalysen. Er beinhaltet ein Schatz an Erkenntnismöglichkeiten.

Die Tagesanalysen

Montag, 17.5.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 52,35 Prozent, davon Windstrom 17,96 Prozent, Solarstrom 18,46 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 15,92 Prozent. Stromdateninfo Tagesvergleich ab 2016. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Der Montag war – wie auch die drei folgenden Tage – von einer einzigen Stromlücke gekennzeichnet. Die konventionellen Stromerzeuger dachten überhaupt nicht daran, diese zu schließen. Viel lieber profitierte man ebenfalls von den hohen Preisen, die an der Börse aufgerufen wurden. Der Handelstag. Detaillierte Infos: Stromdateninfo Tagesvergleich ab 2016

Dienstag, 18.5.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 47,71 Prozentdavon Windstrom 14,95 Prozent, Solarstrom 117,24 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 15,52 Prozent. Stromdateninfo Tagesvergleich ab 2016. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Dienstag wie Montag, nur dass der Windstrom noch weiter nachließ.  Die Konventionellen hielten still und machten nur das Nötigste. Die Preise sahen entsprechend aus. Der Handelstag. Eine genaue Preisanalyse ermöglicht der Tagesvergleich ab 2016. Dort können auch die Im-, Exporte der Nachbarländern aufgerufen werden.

Mittwoch, 19.5.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 44,65 Prozentdavon Windstrom 9,90 Prozent, Solarstrom 19,50 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 15,25 Prozent. Stromdateninfo Tagesvergleich ab 2016. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Heute um 13:00 Uhr wird etwas Strom exportiert. Ansonsten das gleiche Bild wie an den ersten beiden Tagen der Analysewoche. Strom wird hochpreisig importiert. Die konventionelle Erzeugung erfolgt gleichmäßig stressfrei. Detaillierte Infos: Stromdateninfo Tagesvergleich ab 2016.

Donnerstag, 20.5.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 48,65 Prozentdavon Windstrom 13,51 Prozent, Solarstrom 19,88 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 15,27 Prozent. Stromdateninfo Tagesvergleich ab 2016. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Der Donnerstag ist der letzte windstromarme Tage der Woche. Diesmal wird um 14:00 Uhr ein wenig Strom exportiert. Zum Tiefstpreis des Tages. Die Konventionellen bereiten sich schon auf das Herunterfahren auf die 20 GW-Grenze vor. 20 GW Strom-Netzeinspeisung zwecks Netzstabilisierung. Die Preise sind noch knackig hoch. Detaillierte Infos: Stromdateninfo Tagesvergleich ab 2016

Freitag, 21.5.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 73,77 Prozent, davon Windstrom 46,78 Prozent, Solarstrom 13,97 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 13,02 Prozent. Stromdateninfo Tagesvergleich ab 2016. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Rumms, jetzt ist er da, der Windstrom. Über Mittag wird Strom exportiert. Teilweise zum Nulltarif. Dafür werden die Lücken teuer per Stromimport geschlossen. Die Konventionellen schaffen den Lückenschluss nicht; sie wollen es gar nicht. Warum nicht vom ökonomischen Energiewende-Irrsinn profitieren? Der Handelstag. Detaillierte Infos: Stromdateninfo Tagesvergleich ab 2016

Samstag, 22.5.2021: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 77,59 Prozent, davon Windstrom 50,04 Prozent, Solarstrom 15,50 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 12,06 Prozent. Stromdateninfo Tagesvergleich ab 2016. Die Agora-ChartmatrixHier klicken.

Samstag. wenig Bedarf – Der Windstromhöhepunkt mit dem Strompreistiefpunkt.  69€/MWh müssen den Stromabnehmern des benachbarten Auslandes mitgegeben werden. Die Konventionellen ziehen ihre Erzeugung sogar etwas unter 20 GW (8:00 bis 18:00 Uhr).  Detaillierte Infos: Stromdateninfo Tagesvergleich ab 2016.

Sonntag, 23.5.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 70,79 Prozent, davon Windstrom 35,79 Prozent, Solarstrom 19,72 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 15,29 Prozent. Stromdateninfo Tagesvergleich ab 2016. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Der Sonntag mit ebenfalls wenig Bedarf wird zum Paradebeispiel für die Vorabendlücke, die auch Kalifornien so viel zu schaffen macht. Obwohl die Konventionellen verhältnismäßig stark mit der Erzeugung anziehen, bleibt eine erhebliche Stromlücke. Wird bis 18:00 Uhr der Strom in Summe annähernd verschenkt. Ab 19:00 Uhr wird teuer eingekauft. Der Handelstag.

Vergangene Woche fragte B. Hertel zum Thema „Wallboxen“ für das eigene Heim: Hinsichtlich des Einbaus von Wallboxen gabs doch hier mal jemanden, der über die Gefährdung durch Brände schrieb und zudem, was bei der Installation von solchen zu beachten ist. Kann man das vielleicht noch mal in Kürze darstellen, welche Gefahren von den Stromern nicht nur während des Ladens ausgehen und auf was zu achten ist, damit sich beim Ladevorgang nicht das Haus überm Kopf entzündet?

Ich weiß zwar nicht, wer der jemand war. Peter Hager aus Lauf an der Pegnitz allerdings weiß folgendes zu berichten:

Wie kann man das E-Auto zu Hause laden?

Grundsätzlich gilt:

Schutzkontaktsteckdosen (Unterputz oder Aufputz) sind nicht darauf ausgelegt, hohe Leistungen über einen längeren Zeitraum abzugeben. Es kann zur Überhitzung kommen und im schlimmsten Fall zu einem Brand.

Vorhandene Installation immer von einer eingetragenen Elektrofachkraft überprüfen und gegebenenfalls erweitern lassen.

Variante 1 (geeignet für Plug-In Hybride und Zweitwagen mit geringer Kilometerleistung):

Blaue CEE-Steckdose – Industrieversion der Schutzkontaktsteckdose (einphasig, 230 V, AC) max. Ladeleistung 3,7 kW

Bemerkungen: Getrennte Absicherung, da die Leitung über mehrere Stunden hoch belastet werden kann (je nach Ladezustand)
Begrenzung der Ladeleistung auf 2,3 kW empfohlen (Einstellung der Ladeleistung am E-Auto). Beim Renault Zoe (Akku: 41 kWh) beträgt die Ladezeit (0% auf 100%) mit 2,3 kW: 28 h

Variante 2: Über vom Elektrofachmann installierte Wallbox mit Stecker, Typ 2 (dreiphasig, 400 V, AC) max. Ladeleistung 11 kW bzw. 22 kW.  Beim Renault Zoe (Akku: 41 kWh) beträgt die Ladezeit (0% auf 100%) mit 11 KW ca. 5,5 h, mit 22 kW: ca. 2 h.

Wichtige Hinweise

Getrennte Absicherung ist erforderlich, ein SmartMeter, das Auge des „Großen Strombruders“, ebenfalls. Beim Verteilnetzbetreiber ist die Anlage meldepflichtig bzw. genehmigungspflichtig. Begrenzung der Ladeleistung auf 11 kW seitens Verteilnetzbetreiber wird häufig gefordert (die Begrenzung gilt auch bei der 900 Euro-Förderung durch den Bund) Die Wallbox kann bei Netzüberlastung durch den Verteilnetzbetreiber abgeschaltet werden (Spitzenglättung). Der Plan zur gesetzlichen Regelung der Spitzenglättung wurde zwar zu Anfang des Jahres fallen gelassen. Doch aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Nach der Wahl kommt die Glättung =Stromabschaltung wegen Strommangels mit Sicherheit.

Eine sehr gute Übersicht zu den einzelnen E-Auto-Ladeanschlüssen ist hier zu finden.

Noch Fragen? Ergänzungen? Fehler entdeckt? Bitte Leserpost schreiben! Oder direkt an mich persönlich: stromwoher@mediagnose.de. Alle Berechnungen und Schätzungen durch Rüdiger Stobbe und Peter Hager nach bestem Wissen und Gewissen, aber ohne Gewähr.

Die bisherigen Artikel der Kolumne Woher kommt der Strom? mit jeweils einer kurzen Inhaltserläuterung finden Sie hier.

Rüdiger Stobbe betreibt seit über fünf Jahren den Politikblog www.mediagnose.de.




Neues Buch: „Klimadämmerung Vom Ausstieg zum Abstieg – ein Plädoyer für mehr Vernunft in der Energiepolitik“

Der bekannte Energietechniker und Autor Frank Hennig hat ein neues Buch über die Energiewende und ihre tiefere Begründung – den „menschgemachten Klimawandel“- veröffentlicht.

„So what“ ist vielleicht mancher geneigt zu sagen. „Es gibt doch schon sooo viele davon“. Letzteres ist sicher nicht ganz falsch, insbesondere gibt es viele Titel, welche die Energiewende, bar jeder Vernunft und realer Argumente, in den grünen Öko-Himmel loben, und, wenn das immer noch nicht reicht, jeglichen Widerspruch damit abbürsten, dass sie behaupten, um die Welt zu retten, müsse man unbedingt in Deutschland die Energiewende vorantreiben.

Doch merke: Wer die Menschheit retten will, will betrügen, sagte mal ein kluger Kopf.

Und offensichtlich sieht das der Autor genau so. Denn gnadenlos – allein auf Fakten basierend, die jeder nachprüfen kann- nimmt er die Energiewende und ihre unendlich schädlichen Folge auseinander.

„Das Gute an diesem Buch … ist, dass sich kein Politiker und kein Journalist später herausreden kann, dass er nicht habe wissen können, was auf uns zukommt.“              

schreibt Professor Fritz Vahrenholt im Vorwort

Damit hat, wie in so vielem, recht. Dass man trotzdem aus seinem Vorwort auch herauslesen kann, dass der Klimawandel, wenn auch nur „zu ca. 50 % menschgemacht“ sei, geschenkt.

Auch geschenkt, dass er damit begründet, dass wir deshalb noch viel Zeit haben ihm zu begegnen, auch durch den langsamen Aufbau einer neuen Energieinfrastruktur. Seine Empfehlung  ist trotzdem richtig und eindeutig.

Denn allein durch die unwahrscheinlich dichte Faktenmenge im Buch ist es das Beweismittel schlechthin, das helfen könnte die Politiker und „Wissenschaftler“ samt ihren Propagandisten in NGO`s und Medien, die uns diesen, für unser Land tödlichen Schlamassel eingebrockt haben, zur Verantwortung zu ziehen, Sie sind alle bekannt und das Internet vergisst nichts.

Wenn man im Klappentext liest:

Es dämmert im Land, seitdem der »Klimaschutz« zum alles überstrahlenden Oberziel erklärt wurde, zulasten von Umweltschutz, Ökonomie und sozialem Ausgleich. Dieses Buch ist ein Versuch, von verschiedenen Seiten Licht in die Dämmerung zu bringen, die das Interessengeflecht der Energiewende- gewinner verdeckt. Am Ende heißt es immer »cui bono – wem zum Vorteil«.

..dann werden viele das für Wunschdenken halten, auch wenn immer mehr sich bange fragen, wohin die Reise gehen soll. Die schlechte Nachricht ist, es sind immer noch viel zu wenige, die gute, es werden täglich mehr. Es ist schon bittere Ironie, wenn dieser Tage der Chef des Chemieverbandes jammert, sie bräuchten doch bitte schön soviel „bezahlbaren“ Strom, aber es solle doch „grüner Strom“ sein, wo der denn herkommen solle?

„Alleine seine Branche benötige für das neue Ziel mehr grünen Strom als Deutschland derzeit insgesamt verbrauche, so VCI-Hauptgeschäftsführer Wolfgang Große Entrup.“ wird er in der Tagesschau zitiert.

Ja guter Mann, möchte man ihm zurufen: Eure Tage sind gezählt. Eure ständige Appeasement Politik in Sachen „Klimaschutz“ machte nicht nur Euren Verbandsmitgliedern- nämlich der chemischen Industrie- das Verweilen in diesem Lande unmöglich, sondern auch Euch braucht man dann nicht mehr. Gibt´s keine chemische Industrie mehr hierzulande, braucht die auch keinen Verband. So einfach ist das, auch wenn das nun wirklich nicht das schlimmste wäre.

Genau das habe ich schon im Herbst 2010, anlässlich der Vorstellung des „neuen Energiekonzeptes“ durch Umweltminister Röttgen assistiert von der Grünen Bärbel Höhn (Röntgen damals: „zwischen uns passt kein Blatt Papier) dem Abteilungsleiter des VCI  für Energie, Klimaschutz und Rohstoffe Herrn Dr. Rothermel ins Gesicht gesagt. Er widersprach nicht, lächelte nur und machte weiter.

Summa summarum:

Es ist ein spannendes, gut lesbares Buch nicht nur zum Mit- und Weiterdenken, sondern auch zum Verschenken, gerade auch an den einen oder anderen FFF Hüpfer oder seine große Schwester. Vorausgesetzt, sie wollen und können lesen.

Ich habe es in zwei Tagen durchgelesen. Es hat Spaß gemacht.

Sehr zu empfehlen!

Aus dem Inhalt:

Die magischen 50 Hertz / Kein Leben ohne Gleichgewicht / Vom Brownout zum Blackout / Management des Mangels / Glück ab, der Steiger geht / Gib Gas, Wladimir / Die Legende vom Strom ohne Ende / Politische Wissenschaft /

Energiewende in Blond / Virtueller Glaube / Kein grüner Frieden / Das Katastrophenklima / Future for Fridays / Der Energiewendeerfolgsjournalismus / Das Elend der Eliten / Der deutsche Sonderweg / Glaube und Hoffnung – und mehr.

Warum kann man isländischen Strom aus Wasserkraft kaufen, obwohl es keine Kabelverbindung gibt? Warum gab es früher die Begriffe Marktstammdatenregistrierungsverordnung und Reststrommenge nicht? Gibt es einen Elektro-Tankwart? Warum folgen andere Länder nicht begeistert der deutschen Energiewende?

Frank Hennig verschafft interessierten Lesern einen Überblick über die notwendigen technischen Voraussetzungen der Energiewende: Wie funktioniert ein Stromnetz? Wie ist es entstanden und welche globalen Entwicklungen gibt es? Wie lässt sich Energie speichern? Und er hinterfragt, inwiefern diese technischen Fakten im politischen Diskurs berücksichtigt werden.

Es ist im Finanzbuchverlag München erschienen 320 Seiten stark. und kostet 22 €. Man kann es auch als E-Book bekommen.

Erhältlich über den Buchhandel oder

https://live.tichyseinblick.shop/produkt/hennig-klimadaemmerung

Über den Autor

Frank Hennig, Diplom-Ingenieur für Kraftwerksanlagen und Energieumwandlung, arbeitete viele Jahre in Kraftwerken eines großen Stromunternehmens. Er war langjähriger Betriebsrat und hier für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig, was ihn zum Studium der PR an der Deutschen Presseakademie führte. Heute ist er freier Autor und in der technischen Fortbildung als Referent tätig. Er erhellt regelmäßig mit seinen Beiträgen für Tichys Einblick die obskuren Aspekte der “Energiewende”.  In der Edition Tichys Einblick erschien von ihm bereits sein erfolgreiches Werk „Dunkelflaute oder warum Energie sich nicht wenden lässt“, das ebenfalls im TE Shop oder im gut sortierten Buchhandel erhältlich ist.

 




Gleichzeitiges Aufblühen von Umwelt, Natur und Wirtschaft: Ein Beispiel aus Indien

Trotz üppiger Wälder und angenehmer Umgebung gab es ständigen Stress für die lokalen Gemeinden, die Armut zu bekämpfen und finanzielle Stabilität zu erreichen. Dies war die Geschichte Indiens in den 1990er Jahren.

Zwei Jahrzehnte später ist Indien nicht nur wirtschaftlich stärker geworden, sondern hat es auch geschafft, viele seiner Arten durch effektive, datengesteuerte Schutzprogramme zu retten – und findet weiterhin Wege, um gefährdete Arten zu retten.

Naturschutz mitten im rapiden ökonomischen Wachstum

Vor dem Jahr 2000 war Indien noch ein junges Entwicklungsland. Im Jahr 1993 lebten 45 % der Bevölkerung in Armut. Im Jahr 2011 (der letzten Volkszählung) lebten nur noch 21 % der Bevölkerung in Armut. Dennoch leben schätzungsweise immer noch rund 218 Millionen Menschen in Indien in „extremer“ Armut (weniger als 1,90 US-Dollar pro Tag).

Allein zwischen 2011 und 2015 konnten mehr als 90 Millionen Menschen aus der extremen Armut befreit werden. Indiens BIP lag im Jahr 2000 bei rund 468 Mrd. US-Dollar. Im Jahr 2019 wurde das BIP auf 2,8 Billionen US-Dollar geschätzt. Das ist eine phänomenale Leistung.

Da liegt der Gedanke nahe, dass eine solch rasante wirtschaftliche Entwicklung und die Ausdehnung menschlicher Siedlungen einen negativen Einfluss auf Indiens Tierwelt gehabt hätte.

Das war jedoch keineswegs der Fall. In diesen Jahren ist es Indien gelungen, strenge Schutzmaßnahmen zu ergreifen, die auch kurzfristig einen immensen Nutzen bringen.
Laut einer kürzlich durchgeführten Waldzählung ist die Waldfläche im ganzen Land gewachsen. Zu den vielen Erfolgsgeschichten des Wildtierschutzes gehört auch die Zunahme der Tigerpopulation.

Im Jahr 2006 gab es nur 1.411 Tiger. Diese Zahl hat sich in den nächsten 12 Jahren mehr als verdoppelt, und im Jahr 2018 gab es 2.967 Tiger.

Die südindischen Tropenwälder des Western Ghat Gebirges beherbergen einen bedeutenden Teil dieser Tiger, einschließlich derer im Mudumalai Tiger Reserve. Das Mudumalai-Tiger-Reservat ist Teil der Nilgiris-Region, die auch eine Reihe von Bergstädten beherbergt, die als Handelsknotenpunkte für die Produkte der Region fungieren.

Das Tiger-Schutzgebiet Mudumalai und die Nilgiris-Ökonomie

Ich war ein häufiger Besucher des Reservats. Es ist die Heimat von Elefanten, Tigern, Leoparden, schwarzen Panthern, Faultieren, indischen Fleckenhirschen, Sambhar-Hirschen, Schakalen, indischen Wildhunden, indischen Bisons (Gaur), Rhesusaffen, grauen Languren, Nilgiri-Languren, schlanken Loris und einer Vogelfauna wie Pfauen, Malabarsittichen, dem großen indischen Nashornvogel, dem grauen Malabar-Hornvogel, Pfeifdrosseln, Laubsängern, etc.

Vor einem Monat konnten wir auf dem National Highway, der durch das Reservat führt, eine große Elefantenherde beobachten. Mudumalai hat ein einzigartiges Elefanten-Trainings- und Rehabilitationscamp, in dem gefangene Elefanten trainiert werden, um Abtrünnige (die immer wieder Menschen töten) zu fangen. Oft werden vier dieser trainierten Elefanten benötigt, um einen abtrünnigen Elefanten zu bändigen und zu transportieren, ein häufiger Anblick in den Dörfern der Nilgiris. Das Zentrum rehabilitiert verletzte wilde Elefanten und pflegt verwaiste wilde Elefantenkälber.

Das Reservat plant auch die Einrichtung eines Geier-Rettungs-, Rehabilitations- und Zuchtzentrums in der landschaftlich reizvollen Region des Sigur-Plateaus. Die Hochebene ist einer der letzten verbleibenden Lebensräume für drei stark bedrohte Geierarten – den Weißbürzelgeier, den Rotkopf- oder asiatischen Königsgeier und den Langschnabelgeier. Außerdem wird das Plateau auch von Schmutzgeier, Mönchsgeier und Himalaya-Gänsegeier besucht.

All diese Schutzaktivitäten und die damit verbundenen Erfolge gingen gleichzeitig einher mit einem Wachstum der Wirtschaft in der Region während der letzten zwei Jahrzehnte. Der Wildtier-Tourismus ist hier eine der größten Einnahmequellen. Die Region liegt nicht weit von Indiens Siliziumzentrum Bangalore entfernt und zieht das ganze Jahr über Touristen an.

Die menschlichen Siedlungen in den umliegenden Hügelregionen befinden sich in einer idealen Höhenlage für den Anbau von Karotten, Rüben, Kartoffeln, Kohl, Salat, Erdbeeren, Tee und anderen Früchten, die einen hohen Gewinn abwerfen. Das Gemüse aus den Regionen ist im ganzen Land sehr gefragt.

Der Fall Mudumalai ist nur ein Beispiel. Es gibt andere Schutzgebiete, in denen die Wildtierbehörden phänomenale Arbeit geleistet haben. Das Sahyadri-Tiger-Reservat (Bundesstaat Maharashtra) ist ein weiteres Beispiel, in dem der Konflikt zwischen Mensch und Wildtier reduziert wurde, während sowohl die Dorfbevölkerung als auch die Tierpopulation gedeihen konnten. Ich habe es während meiner Arbeit als Wildtierökologe in diesen Wäldern von Maharashtra, dem Bundesstaat mit dem höchsten BIP (400 Milliarden US-Dollar) des Landes, aus erster Hand erlebt. Das Mudumalai-Tigerreservat liegt ebenfalls in einem Bundesstaat mit dem zweithöchsten BIP Indiens (270 Mrd. US$).

Es handelt sich also nicht um Wildtierreservate in der Mitte von Nirgendwo. Sie befinden sich in unmittelbarer Nähe zu schnell wachsenden Wirtschaftszentren und schaffen es dennoch, wichtige Arten erfolgreich zu erhalten. In der Tat kann man argumentieren, dass das BIP-Wachstum diese Volkswirtschaften in die Lage versetzt hat, die Wälder besser zu schützen und übermäßige Abholzung zu vermeiden.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Indien in der Lage war, Entwicklung und Schutz in Einklang zu bringen. Indien ist ein leuchtendes Beispiel dafür, wie wirtschaftliches Wachstum und Naturschutzbemühungen gleichzeitig stattfinden können, wobei ersteres bei der Umsetzung von letzterem hilft.

Wir müssen uns von dem weit verbreiteten Irrglauben verabschieden, dass Entwicklung Wildtiere zerstört, und nach Beispielen wie Mudumalai und anderen Reservaten in Indien suchen, die in Wäldern anderswo auf der Welt nachgeahmt werden können.

Autor: Vijay Raj Jayaraj (M.Sc., Environmental Science, University of East Anglia, England), is an Environmental Researcher based in New Delhi, India. He served as a Graduate Research Assistant at the University of British Columbia, Canada and has worked in the fields of Conservation, Climate change and Energy.“

Link: https://www.cfact.org/2021/05/12/when-wildlife-and-the-economy-flourish-together-a-case-from-india/

Übersetzt von Chris Frey EIKE

 




Die Mehrheit der Kernkraftgegner schmilzt

Als Angela Merkel 2011 den endgültigen Atomausstieg durchsetzte, hatte sie dafür die Zustimmung von fast drei Vierteln der Bevölkerung. Nach einer aktuellen Umfrage sind es nur noch 56 Prozent. Sogar ein Teil der Grünen-Wähler befürwortet Atomkraft.

Der Rückhalt für den Ausstieg aus der Atomkraft schwindet offenbar. Mehr als die Hälfte der Befragten in einer repräsentativen Meinungsumfrage finden den Ausstiegsbeschluss zwar noch richtig – doch mit nur noch 56 Prozent ist ihre Mehrheit im Laufe der vergangenen Jahre kleiner geworden. Das berichtet die Welt vorab aus einer Umfrage, die das Institut für Demoskopie Allensbach im Auftrag von Nuklearia e.V. und des Deutschen Arbeitgeberverbands e.V. (DAV) durchgeführt hat. Die beiden Vereine sind Kernkraft-freundlich. Doch das ändert nichts daran: die Umfrage ist repräsentativ.

»Der Trendverlauf der letzten gut zehn Jahre«, zitiert Welt die Allensbach Meinungsumfrage, »zeigt jedoch, dass der Rückhalt für den Ausstiegsbeschluss schwindet.« 2012 hielten noch 73 Prozent der Bevölkerung die Entscheidung der damaligen Regierung, aus der Kernenergie auszusteigen, für richtig. 70 Prozent waren es 2014, noch 65 im Jahre 2016 und 2019 bereits nur noch 60 Prozent. Im gleichen Zeitraum vergrößerte sich der Anteil derer, die den Ausstiegsbeschluss kritisch sehen, von 16 auf 25 Prozent.

Zustimmung kommt für den Vorschlag, Kernkraftwerke länger laufen zu lassen und dafür Kohlekraftwerke schneller abzuschalten. 42 Prozent der Befragten stimmt diesem zu, 34 Prozent lehnen eine Verlängerung der Laufzeit für Kernkraftwerke ab.

Erstaunlicherweise glaubt offenbar nur eine Minderheit, dass der Atomausstieg auch wirklich wie vorgesehen bis Ende 2022 durchgesetzt wird. 47 Prozent der Befragten halten dieses Datum für nicht realistisch. Sie haben offenkundig Schwierigkeiten zu akzeptieren, dass ein Industrieland freiwillig seine wichtigsten Energiequellen abschaltet.

Allerdings lassen sich Kernkraftwerke nicht beliebig schnell ein- oder ausschalten und wieder weiterbetreiben. Es gibt lange Vorlauffristen allein für die Bestellung von Brennmaterialien. Die Abschalter tun im übrigen viel, sofort vollendete Tatsachen zu schaffen. Das Beispiel der Sprengung der Kühltürme des Kraftwerkes Phillipsburg rasch nach dessen Abschaltung bietet dafür ein beredtes Beispiel.

Doch es kommt offenbar Bewegung in die Diskussion rund um den Atomausstieg. Die wesentliche Rechtfertigung für den Ausstieg lieferte seinerzeit eine merkwürdig besetzte Ethikkommission. Genau zehn Jahre, nachdem von Fachkenntnissen befreite Wissenschaftler mit einer servilen Ergebenheitsadresse ihre Empfehlung abgeliefert haben, werden diese Wissenschaftler heute massiv kritisiert. TE berichtete:

ANDRÉ D. THESS

Kritik an der Ethikkommission zum Atomausstieg: Vereinnahmung durch die Regierung

Die beiden Vereine, die die Umfrage in Auftrag gegeben haben, stellen die vollständigen Ergebnisse in der kommenden Woche ausführlich vor. Denn neben dem Meinungsforschungsinstitut Allensbach hat zusätzlich Civey die Ansicht von 10.000 Bundesbürgern zur Kernkraft erfragt. Erstaunliches Fazit: 50,1 Prozent finden Kernkraft gut.

Der Wahlkampf der FDP solle stärker Energiepolitik zu einem zentralen Thema machen, empfiehlt der Deutsche Arbeitgeberverband. Denn drei Viertel der FDP-Wähler finden Kernkraft in Ordnung, bei den Anhängern der AfD sind es rund 80 Prozent, bei der CDU etwa zwei Drittel – und sogar mehr als ein Fünftel der Grünen-Wähler stehen der Kernkraft positiv gegenüber. »Das ist doch eine ziemlich signifikante Minderheit«, sagt der Physiker Björn Peters, zugleich Ressortleiter Energiepolitik DAV und empfiehlt der FDP: »Es sieht danach aus, als könnte die FDP mit größerer Offenheit pro-Kernkraft Wählerstimmen gewinnen.«

Der Beitrag erschien zuerst bei TE hier

 




Nach Brandanschlägen jetzt Schlüsseldiebstahl: Legalisierter Terror gegen Volkswagen?

In Emden warteten 400 Volkswagen mit Diesel- und Benzinmotoren auf ihre Verschiffung. Da die Schlüssel, heute fast immer elektronisch, wohl nicht in den Autos steckten, sondern zentral gelagert wurden, konnten bis zu 40 (!) Aktivisten von Greenpeace, generalstabsmäßig geplant, sogar mit einer Art Uniform, sie stehlen.

Die Wagen können ohne Schlüssel nicht ins Schiff gefahren werden und stecken daher erst einmal im Hafen fest. 14 der Täter konnten gefaßt werden; es wurden nur die Personalien festgestellt. Immerhin fand man bei ihnen auch einige Dutzend Autoschlüssel.

Die Aktivisten kündigten an, die Schlüssel an einen Ort der Welt zu verschicken, wo der CO2-getriebene Klimawandel angeblich besonders schlimm wütet.

Was ist an Strafen zu erwarten? Aus Erfahrung wenig bis nichts – schon in den 1980ern hatte klar strafbares Verhalten auf Anti-Kernkraft-Demos, von einer erkennungsdienstlichen Behandlung abgesehen, kaum Folgen für die privilegierten Revoluzzer. Erst recht heute, wenn selbst das „Schottern“ von Bahngleisen nicht zu langen Haftstrafen führt (schwere Eingriffe in den Verkehr).

Nun ist aber ein halb-privater Konzern betroffen. Wird er seine teuren Anwälte auf die Organisation hetzen? Aus zwei Gründen kaum möglich. Erstens: Greenpeace ist schon lange keine idealistische Naturschutz-Organisation mehr, sondern ein verschachtelter Konzern, der halt keine Waren, sondern Identität und ein „gutes Gefühl“ verkauft. Es gibt die Mutter Greenpeace International, die in den Niederlanden ihren Sitz hat. Der Ableger Greenpeace Deutschland in Hamburg hingegen, der als gemeinnützig anerkannt ist (und die Spenden kassiert), ist formaljuristisch eine andere Organisation. Daher kann der Staatsanwalt beziehungsweise das Gericht den Ökoterroristen nicht so leicht mit finanziell empfindlichen Strafen wie Entzug der Gemeinnützigkeit beikommen – es hängt davon ab, in welchem Auftrag die Täter handelten, oder zu wem sie gehörten.

Zweitens: Kulturell und politisch ist der Greenpeace-Konzern derart mächtig, daß die Manager nicht einfach drauf los klagen können; und der Staatsanwalt muß auch aufpassen, da er politischer Kontrolle unterliegt. Passend dazu empört sich die Emdener VW-Sprecherin nicht öffentlich, sondern erzählt nur von den Plänen zu noch mehr E-Autos (die naturzerstörend sind…) und Milliardeninvestitionen in „klimafreundliche“ Technik. Man sei zum „kritischen Dialog“ bereit.

 




Genehmigungs­verfahren als Entwicklungs­bremse

 

Vorbemerkung

Grundsätzlich muß man festhalten, daß jedwede von der Politik geforderte Vorschrift zu ihrer Einhaltung Kosten in der Form von Arbeitskraft und Ressourcen (Rechner, Teststände etc.) erfordert. Viel besser als die kerntechnische Industrie, hat dies die öko-sozialistische Bewegung verstanden. Durch die Erfindung immer neuer „potentieller Gefahren“ ist es gelungen, die Kernenergie als „unwirtschaftlich“ darzustellen. Deutschland ist dabei international der Meister, durch „Industriepolitik“ die eigenen politischen Phantasmen (Klimakatastrophe, Gefahren der Gentechnik ect.) durchzuziehen. Die handelnden Politiker waschen dabei ihre Hände in Unschuld. Sie setzen ja nur die vorgeblichen „Ängste der Bevölkerung“ um. In Wahrheit mißbrauchen sie Technik und Naturwissenschaft für den „Umbau der Gesellschaft“ in ihrem Sinne und zu ihrem Vorteil (Sonnenbarone, Windmühlen-Verpächter etc.). Die hier gemachten Aussagen gehen daher weit über die Kerntechnik hinaus. Es sind grundsätzliche Überlegungen von großer Tragweite für jede Gesellschaft. Letztendlich geht es immer um die Abwägung von Vorteil (für wen?) und Risiko (nicht nur als Schaden, sondern auch als entgangene Chance).

Notwendige Überwachung

Alle technischen Systeme müssen regelmäßig überwacht werden, damit Unfälle auf ein Minimum begrenzt bleiben. Die Frage ist nur durch wen (Staat oder private Institutionen) und in welchem Umfang (z. B. Hauptuntersuchung beim Kfz oder ständig bei einem Kernkraftwerk). Allgemeiner Maßstab ist hier der mögliche Schaden. Schon hier wird es höchst politisch: Wenn ein Flugzeug abstürzt sind üblicherweise alle Insassen tot. Bei einem Unfall in einem Kernkraftwerk (Fukushima) ist der Sachschaden sehr hoch, aber es sind kaum bis keine Menschenleben zu beklagen. Bei Unfällen in Chemieanlagen (Bophal, BASF in Ludwigshafen) hat es schon tausende Tote und hunderttausende Verletzte gegeben. Der Aufwand für die Überwachung steht allerdings eindeutig nicht im Verhältnis zu den Opferzahlen – Risiko ist für Laien eine empfundene Größe und ist damit politisch beliebig missbrauchbar.

Darüberhinaus muß noch zwischen laufender Überwachung und Zulassung unterschieden werden. Bei der Zulassung eines neuen Produkts (Reaktor, Flugzeug, Medikament, Mobilfunk etc.) bewegt sich die mögliche Bandbreite zwischen „keine Zulassung erforderlich“ bis zur Klärung aller möglichen Auswirkungen in der Zukunft. Beide Grenzwerte sind nicht praktikabel. Beispielsweise ein neues Medikament ohne jede Zulassung auf den Markt zu bringen, wäre grob fahrlässig. Alle Auswirkungen in der Zukunft voraussagen zu wollen, ist prinzipiell unmöglich. Mit diesem Anspruch wäre kein neues Produkt mehr möglich, da man immer neue Bedenken konstruieren könnte. Wie so etwas funktioniert, ist hinlänglich von der „Endlagersuche“ bekannt. Die praktikable Bandbreite liegt also irgendwo dazwischen.

Organisation

Wenn man Genehmigungen als nötig erachtet, stellt sich die Frage der Zuständigkeit. Staatsgläubige werden sofort an eine Behörde denken. Auf China und Russland soll in diesem Sinne gar nicht eingegangen werden. Japan reichte als negatives Beispiel. Ministerien sind immer für den Vollzug des politischen Willens zuständig. Wenn man die Kernenergie politisch fördern wollte, war es logisch, die Genehmigungen sehr nahe an dem Wirtschaftsministerium anzusiedeln. Der Erfolg war in Japan durchschlagend – aber am Ende stand leider auch Fukushima. Wenn man Sicherheit in den Vordergrund stellt, sollte eine Genehmigungsstelle möglichst unabhängig sein, auch vom Staat. Sonst werden sehr schnell z. B. Umweltbelange dem politischen Willen untergeordnet. Aktuell kann man das sehr eindringlich bei Windkraftanlagen in Deutschland beobachten.

Für die Unabhängigkeit ist eine ausreichende finanzielle Ausstattung die Grundlage. Dabei müssen erst die Aufgaben eindeutig definiert werden und anschließend die dafür erforderlichen Mittel bereitgestellt werden. Es muß eine klare Trennung von Anforderung und Ausführung bei strikter Verantwortlichkeit geben. In einer Demokratie ist das Parlament für die Definition der Anforderungen z. B. in der Form von Grenzwerten zuständig. Wie und wodurch diese eingehalten werden, ist allein die Aufgabe der Genehmigungs- und Überwachungsstelle. Die Finanzierung muß nach dem Verursacherprinzip durch die Nutzer erfolgen. Werden die „Gebühren“ staatlich festgelegt und sogar eingetrieben, ergibt sich daraus eine indirekte Einflussnahme wie beim „Staatsfernsehen“ in Deutschland. Man ist voll und ganz von der Festlegung dieser Gebühren abhängig und erliegt damit nur noch den politischen Wünschen. Die Nähe zur Politik wird überlebenswichtig. Faktisch kommt dieses Modell einer Finanzierung aus Steuergeldern gleich.

Insofern war das Modell der Nuclear Regulatory Commission (NRC, ab 1975 zuständig) richtungsweisend. Die NRC erstellt jährlich einen Haushalt. Anfangs wurde der vollständig aus Steuergeldern finanziert. Noch 1978 wurden lediglich 20% durch Gebühren abgedeckt. In dieser Zeit wurden dutzende Lizenzen für Reaktoren bearbeitet. Insofern sollte man bezüglich Russland und China keine vorschnellen Schlüsse ziehen. Hier wie dort, stand die Förderung der Kernenergie im Vordergrund. Nach zahlreichen Diskussionen und Gerichtsverfahren erreichte 1990 die NRC eine 100%ige Finanzierung aus Gebühren. Bis zum Jahr 2007 wurde die Gebührenfinanzierung wieder auf 90% zurückgefahren, da man anerkannte, daß gewisse Aufgaben der NRC nicht unmittelbar der Überwachung dienten. Ein solches System ist jedoch nur so lange stabil, wie der Markt stetig ist. Seit ca. 2015 ist das Budget der NRC um rund 30% zurückgegangen und die NRC hat rund 25% ihres Personals (2020 nur noch 3000 Beschäftigte gegenüber 3900 in 2015) verloren, da Kernkraftwerke geschlossen wurden und kaum noch neue Genehmigungsanträge gestellt wurden. Der Stundensatz schoß in schwindelerregende Höhen von etwa 300 US$. Eine erhebliche Belastung für laufende Kernkraftwerke und Neuzulassungen. Eine sich selbst verstärkende Abwärtsspirale hat eingesetzt. Dieses Modell funktioniert nur für konventionelle Reaktoren (Flotte aus Leichtwasserreaktoren in den USA) und finanzstarke Energieversorger, die Millionen vorfinanzieren können.

Gebühren als Innovationsbremse

Genehmigungsgebühren haben die gleiche Wirkung wie Pigou-Steuern. Es werden (vermeintliche) externe Kosten internalisiert. Typische Beispiele sind hierfür die Alkohol oder Tabaksteuern. Ihr Aufkommen ist zwar für den Staatshaushalt gering, sie entfalten aber eine mächtige Lenkungswirkung durch die relative Verteuerung gegenüber anderen „Vergnügungen“. So hat man durch überzogene Sicherheitsanforderungen bei der Kernenergie systematisch andere Energieformen bevorzugt und gefördert (z. B. fiktives Krebsrisiko durch Unglücke gegenüber tatsächlichem durch Abgase). Dies betrifft schon heutige Reaktoren: Bevor man ein Kernkraftwerk mit jahrelangem Genehmigungsverfahren kauft, kauft man lieber ein Gaskraftwerk von der Stange. Bevor man jedoch gar einen Flüssigsalzreaktor oder einen natriumgekühlten Reaktor mit unkalkulierbaren Genehmigungskosten kauft, nimmt man doch lieber einen zugelassenen Leichtwasserreaktor. Um welche Dimensionen es dabei geht, zeigt das Verfahren für den Small Modular Reactor (SMR) von NuScale. Das Verfahren im engeren Sinne dauerte 3,5 Jahre, mit den erforderlichen Vorstudien rund 10 Jahre. Es sind dadurch über 500 Millionen Dollar Kosten und Gebühren angefallen. Wohlgemerkt, der NuScale-SMR ist „nur“ ein integrierter Druckwasserreaktor mit rund 70 MWel Leistung. Gerade in diesem Marktsegment kann sich keine Gemeinde eine solche Investition leisten. Ohne staatliche Anlauffinanzierung – die im wesentlichen die staatlich verursachten Kosten abdeckt – wird es keinen Erstbesteller geben. In der guten, alten Zeit war das noch „geringfügig“ anders, weil die Energieversorger solche Kosten auf die Vielzahl ihrer Kunden umlegen konnten. Je kleiner der Reaktor, je durchschlagender das Genehmigungsproblem. Daran sind bisher alle Projekte in Alaska gescheitert. Will man ernsthaft den Einsatz von Kleinreaktoren, muß man die Finanzierung der Genehmigungsverfahren ändern.

Bei „innovativen“ Reaktorkonzepten ergibt sich für die NRC noch ein grundsätzliches Problem. Es müssen vorab ganz neue Fachabteilungen (z. B. für Flüssigsalze) aufgebaut werden. Die Grenze zur Forschung ist dabei gleitend. Sollen all diese Aktivitäten voll über Gebühren gedeckt werden, würde das zur Explosion der Stundensätze führen. Dabei ist das geltende Recht besonders hinderlich, da 90% der Ausgaben über Gebühren gedeckt werden müssen, müßten für jeden Dollar Zuschuss, neun weitere Dollar über zusätzliche Gebühren eingetrieben werden. Besonders irreführend ist, daß die Subventionen aus dem Advanced Reactor Demonstration Program (ARDP), die als Subventionen für neue Reaktorkonzepte gedacht sind, fast vollständig als Gebühren an die NRC fließen. So können wenigstens die „Atomkraftgegner“ ihre Legende von der subventionierten Kernenergie aufrecht erhalten. Erschwerend kommt hinzu, daß der latente Personalmangel bei der NRC zu erheblichen Verzögerungen führt. Für junge Unternehmen kann das sehr schnell tödlich wirken, da Investoren wenig Verständnis für nicht eingehaltene Terminpläne haben.

Besonders deutlich zeigt sich die „Abneigung gegen Atomkraft“ im Vergleich zu den fossilen Energien. Sie unterliegen maßgeblich der Überwachung durch die Environmental Protection Agency (EPA), die nur relativ geringe Gebühren erhebt, da sie überwiegend aus Steuermitteln finanziert wird.

Blick über den Zaun

Da die Kerntechnik ein besonders ideologisiertes Gebiet ist, lohnt der Blick auf zwei andere, ebenfalls mit besonderen Risiken und Emotionen versehene Fachgebiete: Die Luftfahrt und Medikamente. Bedenkenswert erscheint die Tatsache, daß in beiden Sektoren jährlich unzählige Tote und Verletzte ziemlich klaglos hingenommen werden. Wahrscheinlich liegt das an den auch von Laien unmittelbar erfahrbaren Vorteilen (Urlaubsflug, Krankheiten), während der „Strom aus der Steckdose“ kommt. Irgendwelchen abstrakten Strahlenrisiken steht für den Laien kein greifbarer Nutzen gegenüber.

Die Federal Aviation Administration (FAA) ist für die Sicherheit der zivilen Luftfahrt in den USA verantwortlich. Sie ist ebenfalls durch Gebühren finanziert. Allerdings werden 85–95% ihrer Ausgaben durch einen Treuhandfond abgedeckt. Dieser wird überwiegend durch Abgaben auf Flugtickets und Treibstoff gespeist. Die Gebühren sind also an der Nutzung orientiert. Durch das Fondsmodell ergibt sich die Möglichkeit notwendige Ausgaben flexibel abzudecken. Dies hat sich bei der außerordentlich schnellen Einführung von Drohnen bewährt (Aufbau neuer Fachabteilungen, Neueinstellung von Fachleuten etc.). Für die Typenzulassung werden keine Gebühren erhoben. Dieses Modell fördert Innovationen und behindert sie nicht durch hohe Ausgaben in der Entwicklungsphase sondern erhebt erst Gebühren bei erfolgreicher Anwendung.

Die Food and Drug Administration (FDA) ist seit 1927 für die Lebensmittel und Arzneimittelüberwachung zuständig. Bis 1992 wurde sie vollständig aus Steuermitteln finanziert. Ab 1992 wurden zusätzlich Gebühren eingeführt. Heute beträgt der Anteil der Gebühren über 40%. Allerdings sind die Ausgaben durch zusätzliche Aufgaben stetig angestiegen. Anders als bei der NRC wurden die Einnahmen nicht geringer (Abschaltung von Kernkraftwerken), sondern stetig angepaßt. So wurde durch den Ausbau die Zeit für Zulassungen verkürzt und ausdrücklich die Neuzulassungen gefördert.

Zusammenfassung

Zulassungs- und Überwachungsinstitutionen sollten möglichst unabhängig sein – ausdrücklich auch von der Politik. Deshalb ist eine Finanzierung durch Gebühren sinnvoll. Es sollte das Nutzerprinzip gelten. Nicht der „Erfinder“ von sicheren Reaktoren sollte bezahlen, sondern der Stromverbraucher. Die höhere Sicherheit kommt der gesamten Bevölkerung zu gute. Deshalb muß eine ausgewogene Belastung der unterschiedlichen Energieträger (Windmühlen und Sonnenkollektoren) durch Gebühren gemäß ihrer Umweltbelastung und ihrer Versorgungssicherheit erfolgen. Kraftwerke sind Teil der Infrastruktur und dienen der „Daseinsfürsorge“ genauso wie Brücken und Straßen. Innovationen bei Reaktoren sind sehr eng mit Forschung verknüpft. Will die Gesellschaft „sicherere“ Reaktoren, muß sie für die Kosten aufkommen. Sei es durch Subventionen in der Genehmigungsphase oder für die Prototypen. Grundsätzlich ist die Frage einer Überregulierung zu klären. Warum kann man bei Autos, Flugzeugen, Schiffen etc. Prototypen bauen und braucht erst eine Zulassung, wenn man damit in den Verkauf geht? Das Risiko kann man heute sehr genau im Voraus abschätzen. Einfacher und genauer jedenfalls, als bei jedem Impfstoff oder Medikament. Allerdings müßte man dafür die Ideologie der „Anti-Atomkraft-Bewegung“ aufgeben.

Der Beitrag erschien zuerst auf dem Blog des Autors hier

 




Annalena Baerbock ist und bleibt die ausge­wiesene Fachperson für Strom­netze und Speicher­technologie

Mich kritisiert eigentlich nur die AfD und das mit einer Falschbehauptung“

Anmerkung: Frau Baerbock hat wie inzwischen in vielen Videos glossiert deutliche Sprechprobleme. Die Mängel in der Transkription sind deshalb kein Versehen des Autors, sondern der Versuch, ihren ohne Punkt und Komma abgespulten Redeschwall möglichst getreu wiederzugeben.

In der Fragerunde bei Maischberger [1] stellte Frau Baerbock erst einmal klar, wie entsetzlich sie die Kritik an ihrer „Netz als Speicher“-Aussage empfand und von wem sie solche Ungeheuerlichkeit vor allem bekomme:
[1] Baerbock ab 4:19: … aber was ich schon krass finde ist diese Art von Shitstorm. Wo über Face-News … Und dieses Argument was Sie (Herr Thel [2]) jetzt vorbringen: Der Speicher ist am Netz, das kenne ich schon seit drei Jahren von der AfD sehr sehr deutlich betrieben. Ich habe bei einer Deutschlandpunkt-Sendung im Radio, als es um die Frage Energie und dass nicht immer die Sonne scheint und so gesagt, dass natürlich in Zukunft der gesamte Energiemarkt, das gesamte Energiemarktdesign neu gedacht werden muss.

Das war allerdings keine Antwort auf ihre damalige Speicheraussage und schon gar nicht eine Gegenargumentation auf die „krasse“ Kritik dazu.

Grundlast durch „Kühlung“ stabilisieren nach Baerbock

Stattdessen fügte sie neue Theorien zur Grundlast und Kühlungstemperaturänderung als „Energieerzeuger“ an:
[1] Baerbock: Da gibt es nicht mehr Atomkraftwerke und Kohlekraftwerke die laufen durch, sondern wir haben volatile Energie. Das heißt, Wind ist nur wenn Wind weht logischerweise, Sonne ist nur wenn Sonne scheint. Wir haben Grundlast durch Biomasse und wir haben und das ist neu – das ist auch interessant für Start-ups und Unternehmen zum Beispiel Rechenzentren und große Supermärkte, die dann als Energieerzeuger in den Markt rein kommen. Wenn eine Kühlung zum Beispiel bei einem riesengroßen Produzenten von -22 Grad in Zukunft dann auf 20 Grad, minus 20 Grad runterkühlt, dann ist das Hühnchen immer noch kalt, aber wir können an der Grundlast des Netz, und das war mein Punkt, so stabilisieren, dass sich im Netz die unterschiedlichen Akteure ausgleichen.

Wie „Rechenzentren und große Supermärkte“ mittels Baerbocks Grundlast-Theorie wirklich als Energieerzeuger „in den Markt rein kommen“, mögen diese entscheiden. Der Autor nimmt einfacher gnädig an, dass Frau Baerbock die (nicht nur) von der selbsternannten „Energieexpertin“, Frau Kemfert vertretene These des „intelligenten Netzes“ durch Verbraucher-Zwangsabschaltung nicht verstanden hat und Lastabschaltung mit „Einspeisung“ verwechselt und von Grundlast ebenfalls wenig bis keine Ahnung hat.

Bild 1 Deutschland, Ökoenergie-Einspeisungen vom 01.01.2021 – 30.03.2021. Quelle: Agorameter

Ein Präzisierungsversuch von ihr bringt keine weitere Klarheit, vor allem, nachdem sie dazu noch sagt, etwas nie behauptet zu haben:
[1] Baerbock: Verkürzt: Ja das Netz wird in Zukunft- (an Herrn Thel) sie verdrehen die Augen, aber so ist es – .In Zukunft wird das Netz auch eine Rolle bei der Speicherung spielen. Und weil Sie Speicher auch angesprochen haben.
Maischberger: Moment, ich halte mal ganz kurz fest: Es gibt diese Speicher, so wie das klingt, die gibt es noch nicht. Das ist ja der Punkt gewesen von Herrn Thel
Baerbock: Das habe ich ja nie behauptet
Herr Thel: Einwand: Im Parteiprogramm

Natürlich gibt es Speicher. Nur zahlt der Strom jedes Mal Abgaben …

Nun wird es richtig gruselig. Nach ihrer Überzeugung gibt es Speicher nur deshalb noch nicht, weil die Abgabenbelastung sie verhindert. „Vergessen“ wir dabei, dass diese laut Frau Baerbock vom Strom und nicht vom Stromverbraucher bezahlt würden:
Baerbock: Na ja, im Parteiprogramm … da geht es genau um den Punkt, das Energiemarktdesign neu reguliert werden muss. Wenn wir bei Speicher reden. Natürlich gibt es Speicher. Ich war bei zig Firmen, die Speicher herstellen.
Das Problem ist gerade, dass – und das ist politisch gewollt – von den Parteien die derzeit regieren … die sagen im Prinzip über Steuern reden wir gar nicht. Es gibt ne Doppelbelastung von Speichern. Das Problem ist derzeit: Diejenigen, die sie klugerweise erfunden haben wir speichern Strom. Wenn der Strom einmal in den Speicher reingeht, zahlt er alle Abgaben und Steuern. Und wenn er wieder rausgeht, zahlt er das auch. Es ist unwirtschaftlich. Kein logisch denkendes Unternehmen sagt, damit kann ich den Markt generieren.

Deshalb braucht man zur Lösung des Speicherproblems nur Gesetze zu ändern

Baerbock: Das heißt, wir müssen an diesen Punkt einfach die Gesetzgebung ändern. Und die ist nicht durch Zufall da, sondern ist bewusst da, damit Speicher derzeit nicht wettbewerbsfähig sind um alte, fossile Kraftwerke zu sichern. Das müssen wir ändern und das steht sehr knapp, aber auf den Punkt auch in unserem Wahlprogramm …
Wie oft, hat Frau Baerbock irgendwie „eine entfernte Ahnung“, nur das Thema selbst leider nicht verstanden. Zwar ist man immer noch weit entfernt von Speichern für Elektroenergie im erforderlichen, großen Maßstab [3] [4], von den Kosten gar nicht zu reden [6].
Aber man ist ja dabei, solche zu erforschen und irgendwann einmal im Großmaßstab entstehen zu lassen. Zumindest ein Teil der dazu zwingend erforderlichen, exorbitanten Subventionierung ist mit der „Wasserstoffstrategie“ ja schon geklärt und dass der Wasserstoff dann vorwiegend (auf Deutschlands Kosten) im weit entfernten Ausland hergestellt werden soll.

Ein kleiner Inflationsausgleich auf Trittins Eiskugel reicht

Beim CO2-Preis ist Frau Baerbock dann richtig kulant: Für die böse Industrie soll der Preis über den europäischen Emissionshandel Richtung 180 EUR/t gehen, weil die EU-Klimaziele angehoben wurden. Für Wärme und Verkehr reichen 60 EUR/t nach Entscheid des GRÜNEN-Vorstandes, damit die pendelnden Bürger auf dem Land mit kleinem Einkommen nicht (zu schnell) finanziell überfordert werden.

Für sie ist es klar: Wenn es in Deutschland keine Industrie mehr mit Wertschöpfung gibt, oder diese nur noch dank Subventionierungen wie in sozialistischen Ländern dahinvegetiert, zahlt der Staat jedem Bürger monatlich einfach 75 EUR [5] und alles bleibt beim gewohnten Alten. Ein bisschen Inflationsanpassung an Trittins 1-EUR-Eisbollen ist zwischenzeitlich ja mal erlaubt.

Wenn man über dem gesellschaftlichen Durchschnitt gleich drei Mal „was studiert“ hat (sicher nicht letzter Stand: Politikwissenschaften und öffentliches Recht, „Public International Law“, Doktorandin des Völkerrechts), ist man vollgestopft mit glänzendem Wissen.

Bald wird wohl der Dr. h.c. folgen. Und dann wäre es nicht mehr weit bis zur habilitationslosen Professur zu Ökoenergie-Stromnetzen. Beim DIW im Team der (habilitationslosen) Professorin für Wirtschaftswissenschaften und selbsternannten Fachfrau für Energie und Klima, C. Kemfert, ist sicher ein Platz frei, falls es weder mit der Kanzlerin, noch einem Ministerinnentitel kurzfristig etwas werden sollte.

Quellen

[1] Nebeneinkünfte, Kurzstreckenflüge, Waffenlieferungen: Annalena Baerbock | maischberger. die woche: YouTube

[2] Tichys Einblick 27.05.2021: Grüne Hybris: „Ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt.“

[3] EIKE 29.01.2020: Die Ökoenergie Speicher-Lösung ist so einfach. Es muss sie nur jemand bezahlen

[4] EIKE 22. August 2019: Wie man den Bürger als immer dümmer verkauft, oder ein Öko-Speichervolumen von 1.280 Haushalten wundersam auf 100.000 Haushalte erhöht

[5] RND 29.05.2021: Baerbock schlägt 75 Euro „Energiegeld“ vor

[6] EIKE 13.01.2019: GRÜNE Energieweisheit würde die Stromkosten um ca. 2,5 EUR/kWh erhöhen

 




Alles kommt irgendwann raus: Die Gespenster des Ethikrats

Zehn Jahre zu spät hat André D. Thess, Professor für Energiespeicherung an der Universität Stuttgart und DFG-Fachkollegiat von 2008 bis 2016 einen offenen Brief an seinen Professorenkollegen Matthias Kleiner, den amtierenden Präsidenten der Leibniz-Gemeinschaft und weitere hochkarätige Professoren wegen ihrer Rolle in der sogenannten Ethikkommission zum deutschen Atomausstieg geschrieben.„Schwere Vorwürfe gegen Ethikkommission wegen Zustimmung zum Atomausstieg“, titel Die WELT.

Zur Begründung ihres Panikentschlusses, nach dem Fukushima-Reaktorunfall als Folge eines Tsunami aus der Kernenergie auszusteigen, bediente sich die Kanzlerin eines Hütchenspielertricks. Sie ließ ihre Entscheidung von einem Ethikrat begründen, in den sie alles mögliche Volk berufen hatte, nur keine Fachleute.

Die 17-köpfige Kommission wurde geleitet von:

Als weitere Mitglieder berief Merkel

Folgerichtig seiner Zusammensetzung erteilte der Ethikrat dem alternativlosen Entschluss der Kanzlerin den höchstethischen Segen, und das Zerstörungswerk begann. Es wird am Ende des nächsten Jahres abgeschlossen sein. Viele Milliarden Euro werden vernichtet sein, das Rückgrat der Deutschen Energieversorgung ist gebrochen. Deutschland hat sich für viele Jahre aus der Kernenergie verabschiedet. Auf die Deutschen wartet der Stromsozialismus.

Was von dieser Kommission zu halten ist, hieß es auf Achgut.com schon 2011 – also unmittelbar nach deren Verdikt: „Die Kapitulation der Wissenschaftler in der Ethikkommission“:

„Es sollte für das, was ohnehin beschlossene Sache war, noch die „ethischen“ Argumente liefern. So verkündete [Klaus] Töpfer schon vor Beginn der Beratungen am 27. März in einem Interview mit „Bild am Sonntag“: „Die Kernenergie bringt Risiken mit sich, die über das menschliche Maß hinausgreifen und die eine Herausforderung sogar für die Schöpfung darstellen“

Der Inhalt des aktuellem offenen Briefes André D. Thess bestätigt die damalige Achgut.com-Einschätzung voll und ganz und ist ist es Wert, hier vollständig wiedergegeben zu werden:

„Sehr geehrter Herr Kollege Kleiner,

„wir haben unsere Arbeit in diesen zwei Monaten in aller Unabhängigkeit getan […] das möchte ich zu Beginn deutlich hervorheben und an dieser Stelle auch meinen Dank insbesondere für diese Unabhängigkeit, die wir genossen haben, an die Bundesregierung, die Bundeskanzlerin sagen.“ Diese Worte [1] sprachen Sie am 30. Mai 2011 auf der Pressekonferenz anlässlich der Vorstellung des Abschlussberichts „Deutschlands Energiewende – Ein Gemeinschaftswerk für die Zukunft.

In Ihrer damaligen Funktion als Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) repräsentierten Sie als einer von acht Professoren die Stimme der Wissenschaft in dem siebzehnköpfigen Gremium. Auf der Grundlage Ihres Berichts beschloss der Deutsche Bundestag am 30. Juni 2011 den Atomausstieg. Am zehnten Jahrestag der Veröffentlichung Ihres Berichts wende ich mich als Fachkollege an Sie.

Im weiteren Sinne richtet sich dieser offene Brief an das gesamte Professorenkollegium der Ethikkommission: Neben dem Umformtechniker Matthias Kleiner von der TU Dortmund  an den Soziologen Ulrich Beck von der LMU München, an den Mikrobiologen Jörg Hacker von der Universität Würzburg, an den Forst- und Bodenwissenschaftler Reinhard Hüttl von der BTU Cottbus, an die Philosophin Weyma Lübbe von der Universität Regensburg, an die Sozial- und Wirtschaftswissenschaftlerin Lucia Reisch von der Copenhagen Business School, an den Soziologen und Risikoforscher Ortwin Renn von der Universität Stuttgart sowie an die Politikwissenschaftlerin Miranda Schreurs von der TU München.

In diesem Brief geht es nicht darum, ob der Atomausstieg „richtig“ oder „falsch“ war. Ich stelle vielmehr die Frage: Haben die acht Professoren – wie in Ihrer Presseerklärung gesagt – unabhängig votiert und sind damit dem Vertrauen gerecht geworden, welches die Gesellschaft beamteten Hochschullehrern auf Lebenszeit schenkt?

Obwohl Ihr Bericht schon zehn Jahre alt ist, halte ich diese Frage gerade jetzt für zeitgemäß. Viele Deutsche äußern angesichts der gegenwärtigen Pandemie- und Klimapolitik Zweifel an der Unabhängigkeit der Wissenschaft.

An einem solchen Zeitpunkt gilt es deshalb, aufmerksam in die Vergangenheit zu blicken und aus ihr zu lernen. Aus diesem Anlass habe ich die 115 Seiten Ihres Berichts mit zehnjährigem Abstand studiert. Dabei habe ich speziell die Frage beleuchtet, wie Sie bei Ihrer Arbeit in der Kommission den Leitlinien guter wissenschaftlicher Praxis Ihrer eigenen Organisation sowie den von den Kommissionsmitgliedern Hüttl und Renn mitgestalteten Leitlinien Politikberatung der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften gefolgt sind. Diese Grundsätze betrachte ich bei meiner politischen Beratungstätigkeit stets als Geschäftsgrundlage.  

Die Ergebnisse meiner Überlegungen möchte ich zu sechs Thesen verdichten.

  1. Das von Ihnen repräsentierte Kollegium verfügte nicht über hinreichende Fachkompetenz, um die Risiken eines Verbleibs in der Kernenergie gegenüber denen eines Ausstiegs umfassend und sachgerecht abzuwägen. Im Kollegium befand sich kein Kraftwerkstechniker, kein Elektro­techniker und keine renommierte Ökonomin. Bei der DFG wäre es undenkbar, etwa einen Sonder­forschungsbereich zu Pandemien von einer Gutachtergruppe ohne Virologen zu begutachten. Wie soll ein Gremium ohne spezifisches Fachwissen über Gefahrenanalysen von Kernkraftwerken, über die Stabilität von Stromnetzen sowie über materielle und immaterielle Kosten von Wind- und Kernenergie Risikoabwägungen zur Energieversorgung einer Industrienation vornehmen? Unabhängigkeit der Wissenschaft hätte nach meiner Meinung eine Ablehnung der Mitarbeit in einem Gremium mit ungenügender Interdisziplinarität erfordert.
  2. Das von Ihnen repräsentierte Kollegium hat eine Aufgabenstellung mit politisch vorgegebenem Untersuchungsergebnis anscheinend widerspruchslos entgegengenommen. Dem Kapitel 2 „Anlass und Mandat“ fehlt eine professionell formulierte Aufgabenstellung. Es enthält lediglich den dürftigen Satz: „Die Bundesregierung hat die Ethik-Kommission Sichere Energieversorgung berufen, um die verantwortungsethischen Entscheidungsgrundlagen und ihre Schlussfolgerungen ganzheitlich zu betrachten.“ Unmissverständlich wird die Aufgabe hingegen im „Pressestatement [2] von Bundeskanzlerin Merkel, Bundeswirtschaftsminister Brüderle und Bundesumweltminister Röttgen zur Nutzung der Kernenergie in Deutschland“ vom 22. März 2011 formuliert: „Wie kann ich den Ausstieg mit Augenmaß so vollziehen, dass der Übergang in das Zeitalter der erneuerbaren Energien ein praktikabler ist, ein vernünftiger ist, und wie kann ich vermeiden, dass zum Beispiel durch den Import von Kernenergie nach Deutschland Risiken eingegangen werden, die vielleicht höher zu bewerten sind als die Risiken bei der Produktion von Kernenergie-Strom im Lande?“ Diese Aufgabenstellung macht klar, dass Ihre Kommission nicht das „Ob“, sondern lediglich das „Wie“ eines Kernenergie­ausstiegs zu beantworten hatte. Die im Raum stehende Risikoabwägung war damit anscheinend gegenstandslos. Wäre in meiner achtjährigen Amtszeit als gewählter Fachkollegiat bei einem Fördergesuch an die DFG eine Forschungshypothese in solch alternativ­loser Form vorgetragen worden, so hätte ich eine Ablehnung des Projektantrages empfohlen. Die Unabhängigkeit der Professoren der Ethikkommission hätte meines Erachtens durch Widerspruch zu dieser Aufgabenstellung glaubhaft gemacht werden können.
  3. Das von Ihnen repräsentierte Kollegium hat nicht von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, die politische Vorgabe durch ein Sondervotum zu einer ergebnisoffenen Aufgabe auszuweiten und die Risiken von Kernenergieausstieg versus Kernenergieverbleib aus ganzheitlicher Perspektive fachgerecht abzuwägen. Grundsätze guter wissenschaftlicher Praxis gelten nicht nur für den Forschungs­­betrieb. Sie werden von vielen Kollegen auch als Leitlinien für den Dialog zwischen Wissenschaft und Gesellschaft angesehen. Hierzu gehört die Maxime, lege artis – nach den Regeln der Kunst – zu arbeiten. Deren Berücksichtigung hätte erfordert, für jede der beiden Alternativen die Risiken systematisch zusammenzutragen und in einer Gesamtschau zu bewerten. In Ihrem Dokument fehlt hingegen die Abwägung zwischen dem Risiko eines schnelleren Klimawandels ohne Kernenergie und dem Risiko eines langsameren Klimawandels mit Kernenergie. Aber gerade diese Abwägung wäre für eine solche Analyse konstitutiv gewesen! Gute wissenschaftliche Praxis umfasst übrigens auch eine neutrale Darstellung gegensätzlicher Positionen in Wissenschaft und Gesellschaft. Mit den Worten „Hier stehen sich eine kategorisch ablehnende und eine relativierend abwägende Position gegenüber“ stellen Sie den Diskussionsstand einseitig zugunsten der Kernenergiegegner dar. Eine neutrale Formulierung hätte gelautet: „Hier stehen sich eine ablehnende und eine befürwortende Position gegenüber.“ Unabhängige Wissenschaft hätte einen politischen Beratungsauftrag vervollständigt und das gesellschaftliche Meinungsbild unparteiisch dargestellt. 
  4. Das von Ihnen repräsentierte Kollegium hat den internationalen Stand der Wissenschaft unberücksichtigt gelassen und dadurch einem nationalen Alleingang Deutschlands Vorschub geleistet. Wissenschaft ist international. Zu den Grundsätzen guter wissenschaftlicher Praxis gehört die umfassende Würdigung sämtlicher weltweit vorliegenden Forschungsergebnisse, auch wenn diese zu eigenen wissenschaftlichen Ansichten im Widerspruch stehen. Dem Dokument fehlt vor diesem Hintergrund eine Einordnung in die internationale Forschung zur Ethik der Kernenergienutzung. Der Bericht erweckt konkret den Eindruck, es gäbe außerhalb Deutschlands keine ethischen Abwägungen zur Atomenergie. Sie sind der Öffentlichkeit eine Begründung schuldig geblieben, in welcher Hinsicht sich die ethischen Maßstäbe einer deutschen Professoren­gruppe etwa von denen einer französischen unterscheiden. Unabhängige Wissenschaft hätte gegenüber der Öffentlichkeit eine sachliche Begründung für eine deutsche Sonderperspektive gegeben und das Abweichen vom Grundsatz europäischer Einheit erklärt.
  5. Das von Ihnen repräsentierte Kollegium hat anscheinend versäumt, bei der Formulierung des Abschlussberichts eine klare Trennung von Fakten und Meinungen durchzusetzen. Die Leser des Berichts haben das Recht zu erkennen, welche Aussagen auf wissenschaftlichen Erkenntnissen beruhen und wann es sich um persönliche Werturteile handelt. Die Vermengung von Fakten und Meinungen wird an folgendem Kernsatz des Berichts besonders deutlich: „Für die Kernenergie mit ihrem besonders hohen Katastrophenpotenzial ist es ethisch nicht hinnehmbar, die außerhalb dieser (gesetzten) Grenzen befindlichen und durch Fukushima belegten Ereignisabläufe der Havarie und Havarie-Folgen als ‚Restrisiko‘ abzutun.“ Würde es sich bei dieser Aussage um eine wissenschaftliche Erkenntnis handeln, so müsste daraus folgen, dass der Rest der Welt unethisch denkt und handelt. Glaubhafte Unabhängigkeit der Wissenschaft hätte erfordert, auf eine klare Kennzeichnung von Meinungen zu dringen.
  6. Das von Ihnen repräsentierte Kollegium hat einem Dokument zugestimmt, dessen Präsentationsform den Grundsätzen wissenschaftlichen Politikberatung nicht gerecht wird. Die Leitlinien Politikberatung der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften aus dem Jahr 2008 besagen: „Werden Handlungsempfehlungen gegeben, so sind sie vom wissenschaftlichen Untersuchungsergebnis möglichst klar abzugrenzen.“ Dies ist im Bericht nicht geschehen. Anstatt strukturell zwischen Fragestellung, Voraussetzungen, Methoden, Ergebnissen, Schlussfolgerungen und Empfehlungen zu differenzieren, nimmt das Kapitel 3 „Gemeinschaftswerk Energiezukunft Deutschlands“ wesentliche Aussagen wie „Die Energiewende muss […] gestaltet werden“ vorweg. Dies passiert, bevor in Kapitel 4 „Ethische Positionen“ die Analyse erfolgt. Die Gliederung wird weder wissenschaftlichen Standards gerecht, noch besitzt sie einen für Außenstehende nachvollziehbaren roten Faden. Unabhängige Wissenschaft hätte auf eine klare und stringente Darstellungsform gedrungen.

Zusammenfassend komme ich zu dem Schluss, dass die drei Professorinnen und fünf Professoren der Ethikkommission dem Leitbild unabhängiger Wissenschaft nicht gerecht geworden sind. Sie haben sich allem Anschein nach vereinnahmen lassen und das politisch erwartete Ergebnis geliefert. Um das in der heutigen Zeit beschädigte Vertrauen der Bevölkerung in die Wissenschaft wiederzuerlangen, sollten sich alle Professoren auf die intellektuelle Freiheit besinnen, die der Staat ihnen durch den Beamtenstatus ermöglicht.

Mit freundlichen Grüßen,

André D. Thess

Professor für Energiespeicherung an der Universität Stuttgart

DFG-Fachkollegiat von 2008 bis 2016

 

Jetzt will es keiner gewesen sein. Professor Kleiner wies den Vorwurf, gegen die gute wissenschaftliche Praxis verstoßen zu haben, zurück: Es sei „in der Ethikkommission um eine gesellschaftspolitische Bewertung des Atomausstiegs gegangen, nicht um ein fachliches Gutachten“. Die Professoren hätten sich also lediglich als Mitglieder der Zivilgesellschaft geäußert, nicht als Fachwissenschaftler.

Was wir von handverlesenen Ethikräten zu halten haben, bestätigte der kürzlich erfolgte Rausschmiss von Professor Lütke aus dem Bayrischen Ethikrat durch den bayrischen Ministerpräsidenten Markus Söder wegen einer eigenen Meinung zu den Corona-Maßnahmen.

Und weil das Ganze so schön lief, wiederholte Merkel ihren Hütchenspielertrick ein paar Jahre später mit der Kohleausstiegskommission gleich nochmal. Natürlich mit dem selben Ergebnis. Wir können uns schon auf den nächsten Ethikrat freuen, der die Fortsetzung der  Corona-Maßnahmen durch die Bundesregierung für richtig and angemessen erklärt.

Der Beitrag erschien zuerst bei ACHGUT hier

 

 




Von „App statt Arzt“ zur Abschaffung des Menschen

Da ich es wegen meiner ziemlich robusten Konstitution geschafft habe, mehr als ein halbes Jahrhundert am Stück ohne Krankenhaus-Aufenthalt zu leben, kenne ich die Abläufe des Krankenhausbetriebs größtenteils nur aus der Literatur und vom Hörensagen. Doch hatte ich wie jeder normale Zeitgenosse mehr oder weniger häufigen Kontakt zu Hausärzten und manchmal auch zu Fachärzten. Einer von diesen ist mir besonders in Erinnerung geblieben. Es handelt sich um den Akkupunktur-Arzt Dr. Montandon, der gegen Ende des 20. Jahrhunderts Jahren in der Universitätsstadt Besançon am Fuße des französischen Jura praktizierte. Seine Praxis für Allgemeinmedizin befand sich auf einem Gelände, das vor dem Krieg der jüdischen Industriellen-Familie Weil gehört hatte. Meine Frau und ich bewohnten dort eine Eigentumswohnung im Hochparterre. Um in Dr. Montandons Praxis zu gelangen, brauchten wir nur einige Schritte über den Hof gehen. Ich ging gerne zu ihm.

Wie in Frankreich bei niedergelassenen Ärzten üblich, beschränkte sich das „Equipment“ der Praxis auf ein Stethoskop, ein Blutdruck-Messgerät, eine Untersuchungsliege und eine Personenwaage. Hinzu kamen in diesem Fall kleine Kästchen mit Edelstahl-Nadeln. Ein Wartezimmer gab es nicht. Personal gibt es in französischen Arztpraxen auch heute noch nicht. Wer bei Dr. Montandon ein Rendez-vous hatte, wurde pünktlich vorgelassen. Dann begann der Arzt erst einmal ein lockeres Gespräch über Gott und die Welt. Dabei erfuhr er offenbar ganz nebenbei schon viel über die Nöte, die seine Patienten plagten. Nach sorgfältigem Abtasten und Aushorchen stellte er dann die Diagnose. Nur ganz selten verschrieb er seinen Patienten Medikamente, und wenn schon, dann meistens altbewährte Mittelchen, die nicht mehr als umgerechnet zwei Euro kosteten. Wenn er es für angebracht hielt, schlug er den Patienten stattdessen eine Akkupunktur-Sitzung vor. Es kam vor, dass einfach gestrickte Patienten, die anderes gewohnt waren, ihrer Enttäuschung Luft machten, wenn sie die Praxis ohne Rezept verließen. Überflüssig, darauf hinzuweisen, dass auch die Apotheker mit Dr. Montandon nicht glücklich wurden.

Während wir in Besançon wohnten, kam unser Sohn Boris zur Welt. Damit bekam er nicht nur eine unwiderrufliche Sozialversicherungsnummer, sondern auch die Verpflichtung, sich gegen schätzungsweise ein Dutzend verschiedener Kinderkrankheiten impfen zu lassen. Zunächst beauftragten wir damit einen ausgewiesenen Kinderarzt. Doch dieser arbeitete eher wie ein Metzger und sah auch so aus. So erschien es uns naheliegend, uns auch in dieser Angelegenheit an Dr. Montandon zu wenden. Als einfühlsamer Akkupunktur-Arzt setzte er die Spritzen so behutsam, dass unser Söhnchen kaum etwas merkte. Nun aber genug von meinen Erfahrungen in den 1980er Jahren.

Heute lebe ich der Ruhe wegen alleine in Bad Nauheim, einer einst mondänen Kurstadt mitten in Deutschland. Es gibt hier eine beachtliche Auswahl von Allgemeinmedizinern und Fachärzten. Als Herzpatient schätze ich die Nähe der hier ansässigen renommierten Kerkhoff-Klinik und des damit verbundenen Max-Planck-Instituts für Herz- und Lungenforschung. Zu meinem (offiziellen) Hausarzt habe ich hier aber nur wenig Kontakt. Mein (amerikanischer) Zahnarzt kümmert sich zurzeit mehr um meine Gesundheit als dieser. Ich störe mich an den im vergleich zu Frankreich sehr langen Wartezeiten und an der meines Erachtens oft nur oberflächlichen Diagnostik. Ein Vorfall wird mir lange in Erinnerung bleiben. Im Spätherbst 2019 rötete sich auf einmal meine rechte Gesichtshälfte, schwoll dann an und war teilweise gelähmt. Aus dem rechten Auge konnte ich gar nicht mehr sehen. Ich ging zu meinem Hausarzt. Der verschrieb mir ein starkes Antibiotikum, weil er wohl dachte, das sei irgendeine bakterielle Infektion. Angesichts meines zugeschwollenen Auges schrieb er aber sicherheitshalber auch noch eine Not-Überweisung an eine Augenärztin. Als diese aus Osteuropa stammende Dame mich sah, diagnostizierte sie spontan Herpes zoster, gegen den Antibiotika völlig wirkungslos gewesen wären. Obwohl sie dafür fachlich nicht zuständig war, reichte ihre medizinische Erfahrung dafür aus. Mein Hausarzt hat nicht gesehen, was seiner fachfremden Kollegin ins Auge sprang. Infolge der damit verbundenen Verzögerung der Behandlung mit einem Virostatikum leide ich noch heute an den Folgen dieser viralen Infektion der Gesichtsnerven.

Doch mit solchen Irrtümern soll nun bald Schluss sein. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) produziert Monat für Monat neue Gesetzentwürfe und Verordnungen, die Ärzte, Psychotherapeuten und andere Heilberufe auf digitale Diagnose- und Leistungs-Plattformen zwingen sollen. Die Patienten sollen eine App auf ihr Smartphone bekommen. Dafür wirbt Jens Spahn mit dem Slogan „Der Leibarzt in ihrer Hosentasche“. Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen o.ä. sollen in Zukunft nach einer Ferndiagnose auf das Smartphone überspielt werden. Zu der Gesundheits-App soll sich bald auch der digitale Impfpass gesellen. Und das alles in der durch Funklöcher gekennzeichneten deutschen IT-Landschaft. Wie ältere Menschen ohne Smartphone oder Migranten ohne ausreichende Sprachkenntnisse in das System eingebunden werden können, ist einstweilen noch offen.

Alles begann im Jahre 2005 mit der Gründung der gematik – Gesellschaft für Telematikanwendungen der Gesundheitskarte mbH (heute gematik GmbH). Wie der Name der Gesellschaft bereits andeutet, geht es damit um die umfassende digitale Vernetzung von Arzt- und Therapeuten-Praxen, Krankenhäusern, Ärztekammern, Krankenkassen, Apotheken und anderen medizinischen Einrichtungen rund um die einheitliche elektronische Gesundheitskarte, die allerdings (zum Glück!) wegen Interessenkonflikten zwischen dem inzwischen federführenden Bundesgesundheitsministerium (BMG) und den selbstverwalteten medizinischen Einrichtungen und Kassen- bzw. Ärztevertretungen bis heute nicht wirklich existiert. Nur 8 Prozent der gesetzlich Krankenversicherten haben bislang eine Karte mit NFC-Chip. Doch schon am 1. Juli 2021 soll in allen Praxen die elektronische Patientenakte (ePA) eingeführt sein. Und ab 1. Januar 2022 sollen elektronische Rezepte ausgestellt werden. Herkömmliche rosa Rezepte auf Papier sollen auf Ausnahmefälle beschränkt bleiben. Die Praxen sind gezwungen, sich teures Equipment anzuschaffen und dieses regelmäßig updaten und zertifizieren zu lassen. Dessen Kosten werden nur zum Teil von den Krankenkassen übernommen. Am 27. Mai 2021 informierte der Verein Freie Ärzteschaft e.V. in einem Online-Seminar über diese Pläne. Die freien Ärzte erwarten von den auf sie zukommenden Verpflichtungen erhebliche Mehrarbeit – Zeit, die dann für tiefgründigere Gespräche mit den Patienten fehlen wird.

Ganz anders ist die Situation im zentralisierten Frankreich. Dort gibt es die einheitliche grüne Chip-Karte (Carte vitale) auf der Basis der schon während des Krieges vom Kollaborations-Regime des Maréchal Pétain von der gesetzlichen  Sozialversicherung (Sécurité sociale) eingeführten eindeutigen Personen-Identifikationsnummer nun schon seit über zwei Jahrzehnten. Seit 2007 ist diese Karte mit einem Lichtbild versehen. Obwohl sie durchaus noch weitere Informationen enthalten kann, dient die Carte vitale bislang in den meisten nach wie vor schlicht ausgestatteten Arztpraxen lediglich der Leistungsabrechnung mit der primären Krankenkasse und eventuell mit freiwilligen Zusatzversicherungen, die auch darauf vermerkt werden können. In Zukunft könnten diese Karte und das damit verbundene Telematik-Netzwerk aber vielleicht auch benutzt werden, um das Leistungsspektrum des ganzen Gesundheitssystems einschließlich der niedergelassenen Ärzte und Therapeuten politisch-korrekt zu steuern.

Schon heute nutzt die französische Regierung das von ihr anlässlich der Corona-Epidemie selbst erzeugte Klima der Angst, um massiv in bislang autonome ärztliche Therapieentscheidungen einzugreifen, indem sie die Off-Label-Verordnung bewährter und preiswerter Medikamente wie des Malaria- und Rheuma-Mittels Hydroxychloroquin oder des Wurm-Mittels Ivermectin zur Bekämpfung von Covid-19-Symptomen strafbewehrt verbietet und allein die hastig entwickelte „Impfung“ beziehungsweise gentechnische Immunisierung in erpresserischer Manier zur Bedingung der Wiedererlangung bürgerlicher Grundrechte macht. In Zukunft könnten Automatismen und Algorithmen nach dem Vorbild der von der deutschen Bundesregierung durchgesetzten „Notbremse“ nach dem Ermächtigungsparagrafen 28b des novellierten deutschen Infektionsschutzgesetzes mit Hilfe der Telematik durchgesetzt werden.

Der in der privaten Zeppelin-Universität in Friedrichshafen am Bodensee lehrende Kulturwissenschaftler Jan Söffner fragt in der Neuen Zürcher Zeitung (NZZ) vom 23. Mai 2021 nicht ohne Grund, ob es nach Corona noch Menschen geben wird. Er bezieht sich dabei auf Michel Foucaults Schrift „Die Ordnung der Dinge“ aus dem Jahr 1966 und indirekt auf Immanuel Kant. Beide haben den Menschen als Doppelwesen definiert, weil er gleichzeitig Objekt der empirischen Forschung und zum Verstehen bzw. zur Transzendenz fähiges Subjekt sein kann. „«Ich» bin zugleich mein objektivierbares, empirisch untersuchtes Gehirn – und doch bin ich auch das transzendentale Subjekt, das dieses Gehirn zu verstehen glaubt,“ schreibt Söffner. In der Corona-Krise werde jedoch die transzendentale Dimension des Menschen nach und nach arbeitslos. Immer weniger Entscheidungen werden aufgrund von Erfahrung und Kontemplation getroffen.

Hinzufügen müsste man diesen Ausführungen noch die letztlich von Erfahrung abhängige Intuition, die in der medizinischen Diagnostik bislang eine große Rolle spielte. Nicht nur Hunde können Krankheiten riechen, sondern auch erfahrene Mediziner. Jetzt sollen standardisierte Labortests und Health-Apps den Ärzten diese Arbeit abnehmen. Erfahrung ist nicht mehr erwünscht. Corona-Infektionen werden z.B. in Form des PCR-Tests unabhängig von den subjektiv deutbaren Symptomen definiert. Zum ersten Mal in der Geschichte soll es also Erkrankungen ohne Symptome geben können. Menschen, die bereit sind, ihrer persönlichen Freiheit wegen Opfer zu bringen und dabei sogar Gesundheit und Leben aufs Spiel zu setzen, sind in diesem Weltbild nicht vorgesehen. Die herrschende Gleichheits-Ideologie tendiert ohnehin dazu, die Menschen auf ihre biologische Existenz zu reduzieren und von ihren sozialen Beziehungen zu abstrahieren. Mit der Ausblendung bzw. Abschaffung der empirisch-transzendentalen Subjekte und der Konzentration auf das rein biologische Dasein verliert aber letztlich unsere demokratisch verfasste politische Ordnung ihre anthropologische Begründung. Denn Streit zwischen verschiedenen Meinungen und Interessen verbietet sich dann. Und zwar nicht nur über Fragen der menschlichen Gesundheit, sondern auch über unseren Umgang mit dem Klimawandel. Wir sollen, so Greta Thunberg, auf die Wissenschaft hören. Welche Wissenschaft?

Söffner hätte sich auch auf den nordirischen Schriftsteller und Literaturwissenschaftler Clive Staples Lewis beziehen können. Dieser hat schon in seiner 1943 erschienenen Essay-Sammlung mit dem Titel „The Abolition of Man“ (Die Abschaffung des Menschen) davor gewarnt, „dass der Mensch, der sich selbst als Rohmaterial verstehen will, auch Rohmaterial wird.“  Die Macht des Menschen, aus sich zu machen, was ihm beliebt, sei gleichbedeutend mit der „Macht einiger weniger, aus andern zu machen, was ihnen beliebt.“ In den Modellen, die der repressiven Corona-Politik zugrunde liegen, werden die Menschen wie Vieh behandelt oder gar auf einen QR-Code reduziert. Der Begriff „Herden-Immunität“ offenbart das ungewollt. So wie die Individuen in der Hygiene-Tyrannei nur noch als potenzielle Viren-Überträger zählen, so gilt der Mensch in den Klima-Modellen nur noch als Emittent von CO2. Seine Abschaffung kann dem Klima (welchem Klima?) nur guttun.




Energiewende zerstört die Umwelt, Teil 3: Städte- und Straßen­bau als Verur­sacher des „Wärmeinsel-Effekts“ fördern die Erder­wärmung, verur­sachen Trocken­heit und zerstören die Umwelt

Die tägliche Naturzerstörung findet überall auf der Welt statt: Wärmeinseln breiten sich durch Bebauung aus, mittlerweile zu zusammenhängenden Wärmeregionen. In Städten ist es laut Deutschem Wetterdienst bis zu 10 Grad wärmer als im Umland. Straßen und Gebäude speichern die Sonnenenergie besonders stark, Menschen und Fahrzeuge produzieren zusätzlich Wärme. Regen kann schlecht versickern und verdunsten (Abbildungen 7 & 8).

Abbildung 7: Städte als Wärmeinseln: Je größer die Stadt desto höher ist die Temperatur darin im Vergleich zu den Außenbezirken

Abbildung 8: Städte als Wärmeinseln. Am Beispiel von Paris, Rom, Mailand und Madrid sieht man deutlich den Wärmeinsel-Effekt. In den Innenstädten ist es um mehrere Grad wärmer (rotbraun) als in den Außenbezirken (blau)

Manchmal stehen die Temperaturfühler in unmittelbarer Nachbarschaft zu den Heißluft abgebenden Entlüftungsschächten von Klimaanlagen und anderen Wärmequellen (Abbildung 9).

Abbildung 9: Temperatur-Messfühler in der Nähe von Wärmequellen in Stuttgart, Detroit Lakes/Minnesota, Urbana/Ohio und Tucson/Arizona. Dies ergibt unrealistische Messwerte

Durch die Trockenlegung von Feuchtauen, Wiesen und durch die industrielle Landwirtschaft mit den trocken gelegten Böden verschwindet die kühlende Photosynthese der Pflanzen und die Verdunstungskälte. So sind auch typische ländliche Mess-Stationen wärmer geworden. Bereits der Bau einer Straße vor dem Haus erhöht im Sommer die Lufttemperatur im Garten.

In Abbildung 10 wird der immense Ausbau der Autobahnen in Deutschland seit 1932 ersichtlich. Das erhöht die Temperaturen auch in ländlichen Gebieten und hat mit der CO2 Konzentration der Luft überhaupt nichts zu tun!

Abbildung 10: Ausbau des Autobahnnetzes in Deutschland seit 1932. Quelle: Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung (IÖR)

Dort wo früher eine Wetterstation in der freien Natur stand, ziehen heute Autobahnen vorbei. Dort wo früher die Wetterstation außerhalb der Stadt lag, ist sie durch Flächenausweitung der Städte bis dicht ins Stadtzentrum gerückt, selbst dann, wenn ihr Standort nicht verändert wurde. Die Wetterstation in Frankfurt stand vor 115 Jahren noch bei einem Forsthaus am Spessart, heute an den Landebahnen des Großflughafens.

So stieg während der vergangenen 30 Jahre z.B. im städtischen Jena die mittlere Temperatur stärker an als im ländlichen Dachwig (Abbildung 11). Am Alexanderplatz im Zentrum Berlins lagen die Durchschnittstemperaturen zwischen 1951 und 1980 um 1,82°K (=1,82°C) höher als in Neuruppin im Umland von Berlin (Abbildung 11).

Abbildung 11: Links: Im städtischen Jena stieg die mittlere Temperatur in den letzten 30 Jahren stärker an als im ländlichen Dachwig. Rechts: Von 1951 bis 1980 lag die Temperatur am Alexanderplatz in Berlin im Jahresmittel um 1,82° K (= 1,82°C) höher als im ländlichen Neuruppin

Dort wo Wetterstationen auch heute noch in freier Natur stehen, haben sich die gemessenen Temperaturen in den letzten Jahrzehnten kaum verändert (Abbildung 12). Von Erderwärmung keine Spur!!!

Abbildung 12: In ländlichen Gebieten (Amtsberg, Wolfach, Buchen, Nürnberg/Netzstall) zeigen die Mai-Temperaturen seit 1988 einen leicht abkühlenden Trend.

Auch in der Antarktis und in ländlichen Gebieten der USA wurden die Winter seit 1988 keineswegs wärmer. In der Antarktis kühlte sich die Wintertemperatur in dieser Zeit sogar um 1°K (= 1°C) ab (Abbildung 13).

Abbildung 13: Temperaturabkühlung in der Antarktis (links) und in ländlichen Gebieten der USA (rechts) seit 1988

Fazit:

Die wahren menschen-gemachten „Klimakiller“ sind Photovoltaik- und Windkraftanlagen. Sie fördern die Erderwärmung und verursachen Trockenperioden. Der Wärmeinseleffekt aufgrund Grünflächen-versiegelnder Bebauung hat zusätzlich zur Folge, dass sich Wetterstationen immer weiter in die Stadtzentren verlagern, wo die Temperaturen höher sind als in der freien Natur. Zumindest ein Teil der globalen Temperaturmessungen im Laufe der vergangenen Jahrzehnte wurden hierdurch verfälscht. Es wurden höhere Temperaturen gemessen als in wenig besiedelten Gebieten, was den globalen Durchschnittswert datenverfälschend nach oben trieb und somit den Anschein erweckte, es handele sich um überall gültige globale Erwärmung.

Nun fragen wir uns, was ist der wahre Grund hinter der unberechtigten Verteufelung des CO2? Es ist nichts weiter als ein Ablenkungsmanöver der Energiewende-Gewinnler! Mit diesem Ablenkungsmanöver hat sich die seriöse Wissenschaft von den Energiewende-Gewinnlern leider in die Irre führen lassen. Um die seriöse Wissenschaft von den erderwärmenden Eigenschaften der Photovoltaik und der Windkraft abzulenken, haben Al Gore, James Hansen (ehemaliger Direktor des Goddard Institute for Space Studies der NASA), der Datenfälscher Michael Mann, das „Potsdämliche Institut für Klimahysterie“ (PIK), Greta Thurnbergs PR-Manager Ingmar Rentzhog und weitere Energiewende-Gewinnler den Verdacht einer Erderwärmung auf das CO2 gelenkt. Und das hat funktioniert, denn so wie ein Hund seine volle Aufmerksamkeit dem Knochen schenkt, den man ihm hinwirft, so schenkt die seriöse Wissenschaft seitdem leider ihre gesamte Aufmerksamkeit der wahren Rolle des CO2 am Wettergeschehen. Sie kommt letztlich zu dem Schluss, dass CO2 wenig oder gar nicht zur Erderwärmung beiträgt. Im Gegenteil, durch seinen Düngeeffekt hat sich die Vegetation auf der Welt in den letzten 30 Jahren immens gesteigert und somit Hungersnöte verhindert. Der in den letzten Jahrzehnten gemessene Anstieg der CO2 Konzentrationen in der Luft hat durch seinen Dünge- und feuchtigkeitsfördernden Effekt letztlich dazu beigetragen, dass die zahlenmäßig zunehmende Menschheit entsprechend zunehmend auch mit Nahrungsmitteln versorgt werden konnte. Wir haben leider immer noch Hunger auf der Welt, aber weniger als noch vor 20 Jahren (Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen – Wikipedia).

In der Zwischenzeit finden die zweifelhaften Machenschaften der Energiewende-Gewinnler an ganz anderer Stelle statt, und das mit der ausdrücklichen Zustimmung und Förderung durch schwarz-rot-grün-gelbe Politik, Panik-heischender Medien, infantiler NGOs und der ahnungslosen Bevölkerung. Die Energiewende-Lobby hat uns mit Unterstützung durch staatlich geförderte Pseudo- und Leihwissenschaftler und mit Hilfe verlogener Argumente gewaltig verladen. Während seriöse Wissenschaftler ihre Zeit damit verschwendeten, die Fehler in den bislang völlig unbewiesenen CO2 -Behauptungen von Pseudo- und Leihwissenschaft, Politik und Medien zu identifizieren, machten Photovoltaik und Wind-Lobby Nägel mit Köpfen und verschandelten – finanziellen Gewinn bringend – die Landschaften mit erderwärmenden Sonnenkollektoren und Windrädern. Die Schuld für die ansteigenden Temperaturen und das Austrocknen der Böden gaben Sie einfach dem CO2 ohne auch nur einen einzigen Beweis dafür zu liefern. Auf diese Weise wurde die seriöse Wissenschaft damit neutralisiert, einem nicht-existenten Phantom nachzujagen, das nichts – aber auch gar nichts – mit dem Klimawandel zu tun hat. Somit wird verständlich, warum die Politiker so parteiübergreifend die Kids von „Fridays for Future“ und „Extinction Rebellion“ bewundern.

Franz-Josef Reischmann, der Pressesprecher der Deutschen Schutz-Gemeinschaft Schall für Mensch und Tier e.V. (DSGS e.V.) fragt die Politik nach den Kosten des Energie Erhaltungs Gesetzes (EEG):

Was hat der Energiewende-GAU denn nun wen gekostet? Im Jahr 2000 kostete die EEG-Umlage 0,16 Cent pro Kilowattstunde. Im Jahr 2018 betrug sie 6,88 Cnet. Das ist eine Steigerung von 3.600 Prozent. Rechnet man die gesamten der „Klimarettung“ bekannten Positionen mit Umlagen, Abgaben und Steuern sowie die Kosten des jetzt beschlossenen Ausstiegs von etwa 40 bis 60 Milliarden zusammen, so ergibt sich eine Zahl, die selbst schlimmste Befürchtungen mehr als deutlich übertrifft: Zwanzig Jahre EEG haben bis 2020 rund eine halbe Billion Euro (500.000.000.000 Euro) gekostet (das ist eine 5 mit 11 Nullen). Das sind mehr als 6.000 Euro für jeden Bundesbürger, vom Baby bis zum Greis. 6.000 Euro auch von denen, die mit Zweit- und Drittjobs ihre Familie gerade so über Wasser halten und denen eine Stromabschaltung droht, weil sie die hohen Strompreise nicht mehr bezahlen können. Dafür konnte sich der Solarworld-Chef zusätzlich zu seinem Schlösschen Calmuth noch das Schloss Marienfels bei Remagen des Entertainers Thomas Gottschalk leisten. 2018 ging die von den Medien vielgepriesene Solarworld trotz vieler, vieler Subventionsmillionen Pleite, und die 3.000 Mitarbeiter saßen auf der Straße. Nicht so der

Solarworld-Chef Frank Asbeck, einst Mitbegründer der Grünen. Der sitzt auf seinen Schlössern inmitten seiner selbstgeschossenen Jagdtrophäen, die er in seinen 10 Hektar Wald am Rheinufer erjagt. Oder er fährt mit seinem illustren Sportwagenfuhrpark umher.

Was hättet Ihr, liebe Politiker, mit den vergeudeten 500 Milliarden Euro nicht alles machen können. Die Brücken instandzuhalten, zum Beispiel. Und die Schulen renovieren und mehr Polizei einstellen, um die arbeitenden Steuerzahler besser vor nichtarbeitenden Bösewichten zu schützen. Auch die Pflegekräfte hätten anständig bezahlt werden können, und die Bundesbahn hätte auf Vordermann gebracht werden können. Ihr habt aus den ambitionierten deutschen Vorreitern verpeilte Geisterreiter gemacht, die auf Eurem halbtoten Pferd im Welt-Klima-Ranking hinter Malaysia und Uruguay her humpeln. Ihr habt aus begeisterungsfähigen Jugendlichen hysterische Irrgeleitete gemacht, die einem wirren Okkultismus hinterherlaufen, dessen Heilige ein autistischer Teenager ist. Schon in wenigen Jahren werden dieselben Freitagshüpfer gegen Euch demonstrieren und fragen, wo denn ihre Arbeitsplätze und der Wohlstand geblieben sind (hier).

Die Energiewende-Gewinnler konnten mittlerweile ein Wind- und Solar-Investitionsimperium aufbauen, gegen dessen Finanzmacht sowie politischer und medialer Unterstützung die seriöse Wissenschaft machtlos ist. Und was macht der Staat? Er hat sich unter dem Druck der Energiewendelobby und infantiler NGOs in eine aussichtslose Lage manövriert und kommt nun ohne Gesichtsverlust nicht mehr aus dem Energiewende-Schlamassel heraus. Das will er auch gar nicht, denn der größte Gewinner der Energiewende ist der Bundesfinanzminister.

Es stellt sich die Frage „wem nützt es“? Norbert Bolz beschreibt es in seinem Buch „Avantgarde der Angst (Matthes & Seiz, Berlin, 2020) sehr treffend: „Die grüne Elite, die uns die Klimakatastrophe prophezeit und zur Askese auffordert, lebt selbst sehr angenehm im Grand Hotel Abgrund. Sie versteht sich auf die Kunst, aus der apokalyptischen Drohung ein hochprofitables Geschäft zu drechseln. Und das führt uns zu den Hintermännern der Generation Greta. Wie einst »Nachhaltigkeit« wird jetzt »Klimawandel« zum Schlüsselbegriff des Big Business. Wie man die Rettung der Welt als Riesengeschäft aufzieht, zeigt zum Beispiel das Social-Media-Netzwerk des PR-Managers Ingmar Rentzhog »We don’t have time«. Und nun wird es niemanden mehr überraschen, dass die Klimaaktivistin Greta als Youth Advisor im Stiftungsrat seine Werbefigur war. Da ist es nur konsequent, dass Greta Fridays For Future zur Marke machen will; d. h. sie lässt sich die Jugendbewegung patentieren.

Zu den Förderern und Profiteuren des Katastrophendiskurses gehören aber auch nichtkommerzielle Akteure, so zum Beispiel aus den Reihen der engagierten Wissenschaft. Das funktioniert dann so: Am Anfang steht die Erfindung einer Krise; die Krise begründet die Notwendigkeit der Forschung; die Bedeutsamkeit dieser Forschungen legitimiert ihre staatliche Finanzierung; die Forschung im »öffentlichen Interesse« braucht eine politische Organisation — und so entsteht, was Wissenschaftstheoretiker »scientific bias« nennen. Zu Deutsch: Man findet immer, was man erwartet. Und immer ist es fünf vor zwölf.“

Man könnte noch ergänzen: „alle diejenigen, die mit der korrupten Leih-Wissenschaft nicht einverstanden sind, werden gemobbt, als Leugner diffamiert und wenn sie nicht bereit sind, das Lügengebilde mitzutragen, verlieren sie ihren Job“. Beispiele gibt es genug.

Man kann ihnen gratulieren – Al Gore, der mit CO2 Milliarden gescheffelt hat, Hans-Joachim Schellnhuber, Stefan Rahmstorf und Ottmar Edenhofer – der durch Klimapolitik das Weltvermögen umverteilen möchte – für sie wurde ein staatlich finanziertes Institut gebaut. Man kann auch den vielen Geschäftemachern gratulieren, die mit ihren sogenannten „Green Energy Nachhaltigkeitsfonts“ den unbedarften Anlegern das Geld aus der Tasche ziehen. Sie haben mittlerweile ungestört die Welt mit der Energiewende versklavt. Und diejenigen, die das alles bezahlen müssen – nämlich die Verbraucher und die Steuerzahler – sind so naiv und klatschen auch noch Beifall.

Die ganze Perversität der CO2-Bepreisung zeigt sich darin, dass der Elektroautobauer Tesla mehr Geld damit verdient, CO2-Emissionsrechte zu verkaufen als Elektroautos. So überwiesen die klassischen Auto-Konkurrenten 2020 an Tesla rund 1,6 Milliarden Dollar für CO2-Zertifikate und Tesla konnte einen operativen Verlust von 826 Millionen in einen Bilanzgewinn von 721 Millionen verwandeln – willkommen in der Marktwirtschaft!

Wie an der Börse mit CO2-Emissionszertifikaten spekuliert wird, sehen sie in Abbildung 14. Stand Mai 2021 hat sich der Preis pro Tonne bereits auf über 50 Euro erhöht. Auf Wunsch von Regierung und Klimaaktivisten soll er möglichst schnell auf 100 Euro pro Tonne steigen. Die Spekulationsfonts machen finanziellen Reibach, die Ärmsten tragen die Kosten. Das nennt sich dann „grüne Politik“. Es ist wirklich eine tolle Geschäftsidee: heiße Luft verkauft sich nun mal gut. Das sieht man ja auch beim Bitcoin. Mittlerweile gehen Mittelständler und Industrieunternehmen wegen der hohen Zusatzkosten für CO2-Rechte pleite oder müssen mit dem Geld der Steuerzahler vor dem Ruin gerettet werden.

Abbildung 14: Spekulationsobjekt CO2

Selbstverständlich geht das alles nur weil die Politik und die Medien diesen Betrug am Volk mittragen. In ausgebuffter „Relotius Manier“ haben die meisten Medien – es gab und gibt nur ganz wenige Ausnahmen – die „Energiewende-Versklavung“ mitgetragen und unterstützt (Anmerkung: Claas Relotius war ein mit vielen Preisen ausgezeichneter SPIEGEL-Journalist, der letztlich zugeben musste, dass seine SPIEGEL-Reportagen frei erfunden waren – hier). Unter dem Namen „Covering Climate Now“ haben sich international mehr als 400 Medien mit dem Ziel einseitiger Berichterstattung über den Klimawandel sogar zu einem Verbund zusammengeschlossen, der verhindern soll, dass Berichte veröffentlicht werden, welche die Beteiligung von CO2 an der Erderwärmung bezweifeln (hier). Zu dieser Medien Allianz gehören prominente Fernseh- und Radiosender, Tageszeitungen wie der „Guardian“ oder die „taz“, sowie Forschungseinrichtungen, z.B. die Universitäten von Princeton, Yale und MIT.

Durch das jüngste Urteil des Bundesverfassungsgerichts wird den Übeltätern und den politisch Verantwortlichen auch noch diese Verantwortung für ihre Frevel abgenommen. Jetzt wird es auch verständlich, weshalb selbst die Mitglieder des Regierungskabinetts von dem Urteil so begeistert sind. Sie können nämlich jetzt ihre Hände in Unschuld waschen, weil sie ja nur das tun, was ihnen das Verfassungsgericht auferlegt hat. Die Natur bestraft die Dummheit, und so ist es keineswegs überraschend, dass ausgerechnet die „Fridays for Future“ Generation, die ja den ganzen Unsinn forciert, beklatscht und behüpft, letzten Endes die hohen Kosten und die Unannehmlichkeiten der zu erwartenden Stromausfälle zu bezahlen haben wird.

Ohne eine bezahlbare, großtechnisch nutzbare Speichertechnologie ist die Energiewende verloren. Und diese Speichertechnologie ist noch gar nicht erfunden. Um eine zweiwöchige Dunkelflaute zu überstehen, müssten 17.500 Pumpspeicherwerke der gängigen Größe gebaut werden – es gibt gerade mal 36.

Ein Reporter von Skynews Australien wandte sich mit folgenden Worten an die jungen Menschen, die kürzlich für das Klima demonstriert haben:
„Ihr seid die erste Generation, die in jedem Klassenzimmer eine Klimaanlage hat, euer Unterricht erfolgt computergestützt, ihr habt einen Fernseher in jedem Raum, ihr könnt den ganzen Tag elektronische Mittel verwenden. Anstatt zu Fuß zur Schule zu gehen, benutzt ihr alle Arten von Transportmitteln mit Verbrennungsmotor. Ihr seid der größte Konsument von Konsumgütern in der bisherigen Geschichte der Menschheit. Ihr kauft ständig neue Kleidung, um „trendy“ zu sein obwohl die Sachen vom letzten Jahr noch völlig in Ordnung sind. Kaum jemand von euch repariert seine Kleidung, ihr habt keine Ahnung wie man einen kaputten Reißverschluss auswechselt geschweige denn wie man mit einer Nähnadel umgeht. Es wird weggeworfen was das Zeug hält. Euer Protest wird durch digitale und elektronische Mittel angekündigt. Euer Handy, Tablet sind 24h online. Ihr seid mit euren ganzen elektronischen Spielzeugen die größten Stromverbraucher. Leute, bevor ihr protestiert, schaltet die Klimaanlage aus, geht zu Fuß zur Schule, schaltet eure Handys aus, eure PCs, Xboxen, PS4s und lest ein Buch. Macht euer Sandwich selber, anstatt es fertig in Plastikverpackungen zu kaufen. Nichts davon wird passieren, weil ihr egoistisch seid, schlecht ausgebildet, von Leuten manipuliert, die euch benutzen, und sagen, dass ihr eine edle Sache betreibt, während ihr Spaß habt und den verrücktesten westlichen Luxus genießt. Wacht auf und haltet bloß euren verwöhnten Mund. Findet die Fakten, bevor ihr protestiert und fangt erst mal bei euch selber an, die Welt zu verbessern und erklärt nicht Menschen zu Tätern, die ihr ganzes Leben lang nachhaltig gelebt haben.“
Im Mittelalter bestimmte die Kirche die Naturgesetze, heute werden sie vom Bundesverfassungsgericht festgelegt. Wozu benötigen wir denn da noch Studiengänge in naturwissenschaftlichen Fächern? Ein Abschluss in Verfassungsrecht müsste doch reichen!

Merke: „Wer versucht, die Erderwärmung mit dem Bau von Solar- und Windkraftanlagen aufzuhalten, der wird auch versuchen, Feuer mit Benzin zu löschen!“

Merke: „Wer bis zum Jahr 2045 ‚Klimaneutralität‘ erreichen will, der muss sofort damit beginnen, alle Solar- und Windkraftanlagen abzubauen!“

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Über den Autor:

Prof. Dr. rer.nat. Klaus-Dieter Döhler studierte Biologie, Chemie und Psychobiologie an den Universitäten Marburg, UC Berkeley, UC Irvine und California State University Fresno. In Fresno schloss er seine Studien mit dem Bachelor of Arts in Psychologie und dem Master of Arts in Biologie ab. Seine Dissertationsarbeiten führte er am Max-Planck-Institut für Biophysikalische Chemie in Göttingen durch und erhielt den Doktor der Naturwissenschaften (Dr. rer.nat.) von der Universität Göttingen. Als wissenschaftlicher Assistent arbeitete er 8 Jahre lang in der Abteilung Klinische Endokrinologie an der Medizinischen Hochschule Hannover, wo er sich für das Fach „Experimentelle Endokrinologie“ habilitierte und zum außerplanmäßigen Professor ernannt wurde. Zwischendurch arbeitete er als Heisenberg Stipendiat für ein Jahr am Institut für Physiologische Chemie an der Tierärztlichen Hochschule Hannover und für ein weiteres Jahr am Brain Research Institute der University of California in Los Angeles. Seine Forschungsarbeiten beschäftigten sich vorwiegend mit „Umwelteinflüssen auf den Hormonstoffwechsel und auf die Entwicklung und Differenzierung des Gehirns“. 1985 beteiligte er sich an einem Start-Up Unternehmen zur Entwicklung von Arzneimitteln aus körpereigenen Peptid-Wirkstoffen. Er wurde zunächst wissenschaftlicher Leiter des Unternehmens und später Geschäftsführer. Während dieser Zeit brachte er mit seinem Team zwei neuartige Peptidwirkstoffe aus dem menschlichen Gehirn zur Zulassung und Marktreife. 1999 gründete er sein eigenes Unternehmen, die Curatis Pharma GmbH. Hier entwickelte er den Wirkstoff Terlipressin zur Behandlung von Ösophagusvarizen-Blutungen und erhielt Marktzulassungen in mehreren Ländern Europas und Asiens.

Teil 1 dieser Trilogie steht hier, Teil 2 hier




Lothringen: Windpark soll auf Massengrab errichtet werden

Im lothringischen Dentingen nahe der saarländischen Grenze liegt seit Ende der 1930er Jahre eine Militärsiedlung der Maginot-Linie namens Johannis Bannberg (frz. Ban Saint Jean), die im Weltkrieg von der Wehrmacht als Kriegsgefangenenlager Stalag XIIF genutzt wurde. Dort wurden russische und ukrainische Soldaten zur Arbeit gezwungen. Etwa 23.000 Männer überlebten das Lager nicht. Ihr Massengrab ist das größte seiner Art in Frankreich.

Der Bürgermeister, François Bir, will auf dem 100 Hektar großen Gelände mit einer Gedenkstätte einen Windpark errichten. 2018 war das Projekt mit insgesamt acht Anlagen bereits von der zuständigen Präfektur abgelehnt worden. Nun sind noch drei Anlagen (éoliennes) geplant.

Sollte der Bau endgültig genehmigt werden, müßten zunächst Ausgrabungen auf dem zur archäologischen Stätte erklärten Gelände durchgeführt werden. Über die Genehmigung wird allerdings noch zwischen örtlichen Abgeordneten, protestierenden Verbänden und der Veteranen-Beauftragten des Verteidigungsministeriums verhandelt.

Seit 2004 gibt es eine Gruppe von Bürgern, die sich um Erhalt und Pflege der Gedenkstätte kümmert (AFU – Französisch-ukrainischer Verband für den Erhalt des Massengrabes von Ban Saint-Jean).

Chrystalle Zebdi-Bartz vom AFU meint, sie finde die Windräder auf dem Terrain des alten Stalag „total absurd. Es befleckt das Gedenken an diesen Ort und gefährdet auch die Natur um ihn herum. Das ist eine große Schande! Ein schreckliches Projekt, das wir unbedingt verhindern müssen.“




Energiewende zerstört die Umwelt, Teil 2: Windkraft­anlagen fördern die Erder­wärmung, verur­sachen Trocken­heit und zerstören die Umwelt

Abbildung 4: Links: Windkraftanlagen in der Nähe von Struth (Thüringen) verschandeln die idyllische Landschaft Rechts: von einem Windrad getöteter Greifvogel

Schattenwurf, Infra-Schall, Vogel-, Fledermaus- und Insektenschlag, Raubbau an der Natur und Verschandelung der Landschaft (Abbildung 4) sind die bekanntesten Argumente gegen Windkraftanlagen. Kaum bekannt hingegen ist der Dürre-Effekt der Windräder. Er entsteht infolge der atmosphärischen Verwirbelung durch die Turbinenblätter.

Die Verwirbelung hinter den Windrädern wird als Nachlauf oder wie im Englischen als Wake-Effekt bezeichnet. Wake-Effekt entsteht, wenn die Luftströmungen vor den Windrädern gebremst und dahinter verwirbelt werden, so dass eine lange Wirbelschleppe entsteht (Abbildung 5). Diese turbulenten Nachläufe reichen auf See teilweise über 50 bis 100 Kilometer weit. Die Leistung von Windparks auf der Leeseite vorangehender Parks wird dadurch erheblich gemindert.

Abbildung 5: „Wake-Effekt“ durch Windräder

„Die Westwind-Wetterlage, die seit Menschengedenken Nordwesteuropa und Mitteleuropa hinreichend mit Niederschlägen versorgt hat, ist künstlich abgeschaltet worden“ sagt die Historikerin und Autorin Dagmar Jestrzemski (hier). Sie ist dem Dürreproblem der letzten Jahre nachgegangen und hat dabei eine mögliche überraschende Ursache gefunden. Die Westwindwetterlagen, notwendig für Regen und Pflanzenwachstum, bleiben zunehmend aus. Verantwortlich sieht sie die hohe Windraddichte in Deutschland, die in der unteren Atmosphäre für zunehmende Probleme beim Feuchtigkeits-Transport sorgt:

Je nach Ausbaustufe der Windenergie in einer Region oder einem Land sorgt die Rotation der Turbinen für Niederschlagsverluste und vergleichsweise höhere Temperaturen. Bereits eine 2018 veröffentlichte Studie des „Institute of Atmospheric Physics, der Chinese Academy of Sciences“ (Huang et al.), Peking, kommt zu dem Ergebnis, dass die kontinuierliche Abnahme von atmosphärischem Wind auf der Nordhalbkugel ein weit verbreitetes und inzwischen potentiell globales Phänomen ist. Das Phänomen wird auch als „globale terrestrische Windberuhigung“ bezeichnet. Dazu liefern mehrere neue Studien einschlägige Daten und Fakten, die geeignet sind, erhebliches Aufsehen zu erregen (hier). Tatsächlich aber werden sämtliche Forschungsergebnisse zum Dürre-Effekt der Windenergie seit Jahren ignoriert, da der politische Wille in eine andere Richtung zielt. Unterdessen sind die meteorologischen Auswirkungen der Windparks in Mitteleuropa nicht nur deutlich merkbar, sondern auch messbar. Die heißen und trockenen Sommer von 2018 bis 2020 sprechen eine deutliche Sprache.

In einer Untersuchung der Deutschen WindGuard zeigt sich eine verhältnismäßig stärkere Abnahme des mittleren jährlichen Windes in denjenigen Regionen, wo der Wind vergleichsweise am stärksten weht und die Windenergie dementsprechend am intensivsten abgeschöpft wird. Für ganz Deutschland ist mit dem Ergebnis dieser Studie ein klarer Zusammenhang zwischen der rückläufigen Windgeschwindigkeit und der massiv betriebenen Abschöpfung von Windenergie aus der Atmosphäre hergestellt: Die Windparks werden zum Opfer einer atmosphärischen Windberuhigung, die sie selbst erzeugt haben.

Was passiert eigentlich da oben an einem Windrad? Nun, der Wind prallt gegen die Rotorblätter und bringt sie in Bewegung. Wind ist Luft und Luft besteht aus Molekülen. Die stoßen an das Windrad und werden gestoppt, ausgebremst und dieser Effekt breitet sich dann aus. Diese Bremswirkung ist noch in 50 bis 100 Kilometer Entfernung messbar, je nach Wetterlage. „Offshore-Windturbinen wirken wie eine Mauer. Sie bremsen sogar Wirbelstürme aus und zwingen die Luftmassen vor der Windturbine zum Aufsteigen. Das bewirkt eine Konzentration der Luftfeuchtigkeit und der Niederschläge. Im Lee der Turbinen strömt der Wind dann langsamer. Der Effekt gleicht einem ‚Ausquetschen‘ der Luftfeuchtigkeit aus dem stürmischen Wind“ bestätigt die profilierte US-Geo-Ingenieurin Professor Cristina Archer. Damit ist alles gesagt: Offshore-Windparks, aber auch Windparks an Land entziehen den Tiefdruckgebieten Feuchtigkeit, je nach Umfang der installierten Windstromkapazität und je nach Wetterlage.

Die vom Atlantik heranziehenden Tiefdruckgebiete werden also bereits über der Irischen See und der Nordsee „ausgequetscht“. Sie führen dadurch bereits reduzierte Niederschläge mit sich, wenn sie die europäische Küste erreichen und weiterziehen. An Land setzt sich der Prozess fort. Professor Archer betont: „Der Bremseffekt und der Feuchtigkeitsentzug von Offshore-Windparks ist abhängig von Anzahl und Höhe der Turbinen und dem Rotordurchmesser“. Dieses Ergebnis widerspricht vollkommen der allgemein verbreiteten Auffassung, dass Windenergie, egal in welchem Umfang betrieben, nur „lokale und kaum messbare Effekte“ habe. Diese Annahme ist im Übrigen physikalischer Unsinn.

Die Studie von Lee M. Miller & David W. Keith: „Climatic impacts of wind power“, die 2018 im Journal „Joule“ publiziert wurde, kam zu dem Schluss, dass Windkraft, falls sie für die vollständige Stromversorgung der USA zuständig wäre, die Oberflächentemperatur der Landesteile auf dem amerikanischen Kontinent um 0,24 Grad Celsius erwärmen könnte (hier). Das wäre deutlich mehr als die Reduktion bei der Erwärmung der USA, wenn man dort den gesamten Stromsektor grüner macht – hier wird mit nur 0,1 Grad Celsius gerechnet. Erderwärmung wird bekämpft indem man die Erde erwärmt. Merken denn nicht einmal die Medien was das für ein Schwachsinn ist?

In Deutschland mit seinen 30.000 Anlagen im Inland und rund 1600 Offshore-WKA gibt es kaum noch ausreichend große Regionen für eine Erholung der natürlichen atmosphärischen Strömungen von der Bremswirkung der Windparks. Infolge der starken Konzentration von Windparks kann die wärmere Bodenluft in diesen Regionen nachts nicht mehr aufsteigen, so dass dadurch ein vergleichsweise höherer Temperaturanstieg in Deutschland provoziert wurde. Für 2018 wurde ein, im europäischen Vergleich überdurchschnittlicher Temperaturanstieg von 0,24° C berechnet, der auf die 30.000 WKA an Land zurückgeführt wird.

Im Januar gab German Watch bekannt: Deutschland liegt auf Platz 10 der weltweit am meisten vom Klimawandel (= Temperaturanstieg, Dürre) betroffenen Ländern. „Warum ausgerechnet Deutschland?“ fragen sich Klimaschützer, die die wahre Ursache einfach nicht in Betracht ziehen wollen. Antwort: Weil hierzulande im Verhältnis zur Land- und zur Seefläche die meisten Windräder weltweit installiert wurden. Wochen- oder monatelange Trockenheit sind hier im Raum Hamburg seit einigen Jahren Normalzustand fast das ganze Jahr hindurch. Damit einhergehend bemerken wir im ehemals windigen Norden eine nie gekannte Windstille jetzt auch im Herbst und Winter. Kein Landregen mehr und „Schietwetter“ nur noch an wenigen Tagen – das gehört zur Symptomatik des versiegenden Windes.

Vor allem in der Nacht wird durch die WKA an Land ein Absinken der Temperaturen verhindert. Die Erwärmung durch statische Dauer-Hochdruckgebiete über Deutschland machte an den Grenzen nicht Halt. Dies belegt eine Mitteilung des Königlich-Niederländischen Meteorologischen Instituts vom 05.01.2021: „Die Temperatur in den Niederlanden ist in den letzten drei Jahrzehnten um durchschnittlich 1,1 ° C gestiegen (!!). Das ist mehr als doppelt so viel wie der Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur im gleichen Zeitraum“ (hier).

Jetzt zum Regen: Wie entsteht Regen?

Regen entsteht, wenn Wasser verdunstet (z.B. über dem Meer), die entstandenen Wolken über das Land ziehen und an einen Berg stoßen. Dort muss die Wolke aufsteigen, kommt in kühlere Höhen, der Wasserdampf kondensiert und es regnet.

Wenn jetzt jedoch die Wolken gar nicht mehr in kühlere Höhen aufsteigen, weil sie durch die Reibung der Windkraftanlagen (WKA) eh schon weiter oben sind, dann kühlen sie nicht weiter ab und es regnet nicht.

Seit dem Jahr 2000 hat die Anzahl der WKA, z.B. in den Vereinigten Staaten von Amerika um das 35-fache zugenommen. Mittlerweile sorgt der angeblich so umweltfreundliche Energieträger Wind für acht Prozent des Stroms in dem Land. Und das amerikanische Energieministerium erwartet, dass die Kapazität der Turbinen sich bis 2050 nochmals vervierfachen könnte.

„Wenn man sich die Perspektive der nächsten zehn Jahre ansieht, hat Windkraft in einigen Bereichen mehr negativen Einfluss auf den Klimawandel als Kohle und Erdgas“, meint David Keith, Professor für angewandte Physik und Public Policy an der Harvard-University.

„Mit all den Milliarden an Subventionen haben wir heute in Deutschland 125 Gigawatt installierte Kapazität an erneuerbarer Energie, was aber lange nicht heißt, dass diese Menge an grünem Strom bei Windstille oder nachts auch erzeugt werden kann. Um die Elektrifizierung sämtlicher Sektoren möglich zu machen, müssten die 125 Gigawatt bis 2050 auf 3.000 Gigawatt ausgebaut werden – dafür müsste man 330.000 Windräder errichten, die ein Viertel Deutschlands bedecken würden. Also wird man am Ende den Strom dann aus nicht-regenerativen Kraftwerken oder aus Atommeilern anderer Länder beschaffen – was für eine scheinheilige Energiepolitik“ (Wolfgang Reitzle, Manager, Welt am Sonntag 4.4.2021)

Das Kernproblem von Windrädern ist, dass ihre Turbinen Strom generieren, indem sie der Umgebungsluft Energie entziehen – sie verlangsamen den Umgebungswind und verändern auch auf andere Arten den „Austausch von Wärme, Feuchtigkeit und dem Momentum zwischen Oberfläche und Atmosphäre“, so Keith und Miller. Das kann zu einem Erwärmungseffekt führen.

An jedem Windfeld wird der Atmosphäre beständig Feuchtigkeit entzogen, im Sommer stärker als im Winter. Hinzu kommt eine nicht unerhebliche Erwärmung des Bodens und der Atmosphäre.

Abbildung 6: Seit 1985 wurden die Windkraftanlagen immer höher und die Rotoren immer länger, was ansteigende Erderwärmung und Austrocknung der Landschaft nach sich zog

Je höher die Turbinentürme und je größer die Rotordurchmesser, desto stärker sei ihre niederschlagsreduzierende Wirkung, wird Professor Archer in einem Online-Artikel des „Renewable Energy Magazine“ vom 18. März 2019 zitiert. Anschaulich erläutert sie, auf welche Weise die Windparks den Regen aus den Tiefdruckgebieten „herausquetschen“. Vor den Windturbinen entsteht Konvergenz durch Bremswirkung: „Denken Sie an den Verkehr auf einer Schnellstraße, wo jeder mit hohem Tempo unterwegs ist. Plötzlich gibt es einen Unfall, und alle werden langsamer. Damit haben Sie eine Konvergenz von Autos, die sich nach hinten fortsetzt, weil jeder langsamer fährt. Das ist die vorgeschaltete Konvergenz von Offshore-Windparks. Im Ergebnis führt das zu vermehrtem Niederschlag vor Ort, da dem heranströmenden Wind kein Raum zum Ausweichen bleibt außer nach oben. So befördert diese vertikale Bewegung mehr Feuchtigkeit in die Atmosphäre.“

Hinter den Windturbinen entsteht Divergenz: „Divergenz ist der gegenteilige Effekt. Er verursacht eine Abwärtsbewegung, indem er trockenere Luft von oben herunterzieht und somit Niederschläge dämpft. Wenn die Luft das Festland erreicht, ist ein großer Anteil der Feuchtigkeit herausgepresst. Wir haben eine 30-prozentige Reduzierung der Niederschläge mit den Harvey-Simulationen erzielt.“

„Eigentlich müsste den Verantwortlichen klar sein, dass ein fortgesetzter exponentieller Ausbau der Windenergie, wie er aufgrund des europäischen „Green Deal“ geplant ist, ein Abschalten des natürlichen Windhaushalts bedeutet, das sehr bald in eine Katastrophe münden wird – wenn uns nicht die Katastrophe bereits eingeholt hat. Die plötzlich virulent gewordene Dürre von 2018 bis 2020 sollte doch allen Verantwortlichen als allerletzte Warnung dienen“ (hier).

„Dessen ungeachtet planen Politik und Windindustrie einen wahnwitzigen weiteren exponentiellen Zubau an Windenergie-Kapazität an Land und vor allem offshore: länderübergreifend allein 300 Giga-Watt auf Nord- und Ostsee! Das würde zweifellos den Tod der Meeresumwelt in der Nordsee und in großen Teilen der Ostsee bedeuten! – und das Ganze nennt sich wie zum Hohn auch noch „Green Deal“! Tatsächlich würde sich der Ausbau der Windenergie auf dieses Ziel wie ein Brandbeschleuniger der Dürrekatastrophe auswirken, die uns 2018 bereits eingeholt hat. Allerdings wäre absehbar bereits Schluss mit der Offshore bei einigen dutzend WKA in der irischen See und in der Nordsee – weil der Wind bis dahin flächendeckend und weit ausgreifend bis in den Atlantik hinein erlahmt wäre! Europa wäre, wenn es denn dazu kommen würde, bis dahin großenteils zur Wüste und in ein Entwicklungsland rückumgewandelt worden“ (hier).

Merke: „Wer versucht, die Erderwärmung mit dem Bau von Solar- und Windkraftanlagen aufzuhalten, der wird auch versuchen, Feuer mit Benzin zu löschen!“

Merke: „Wer bis zum Jahr 2045 ‚Klimaneutralität‘ erreichen will, der muss sofort damit beginnen, alle Solar- und Windkraftanlagen abzubauen!“

 




Kunden von Tesla ziehen wegen drastischer Preiser­höhungen für Solar­energie vor Gericht

Chief Executive Officer Elon Musk verkündete die Idee für ein solches Programm erstmals im Herbst 2016, Wochen bevor Tesla den Solarpanel-Installateur SolarCity für rund 2 Milliarden Dollar erwarb, ein umstrittener Schritt, der von Aktionären angefochten wurde.

Anfang April erhöhte Tesla die Kosten für das Solardach um erhebliche Beträge – in einigen Fällen um mehr als 50% – nachdem sich die Käufer bereits zu teuren Vorbereitungsarbeiten verpflichtet hatten, so die am Montag beim Bundesgericht in Nordkalifornien eingereichte Klage.

„Nach Abschluss der Kaufverträge und während die Verbraucher bereits Pläne für die Installation gemacht haben, teilt Tesla diesen Verbrauchern nun in klassischer Lockvogelmanier mit, dass sie eine Preiserhöhung von mehr als 50 % auf die Kosten des Solardachs zahlen müssen, wenn sie mit der Installation fortfahren wollen – und wenn sie nicht sofort zahlen, riskieren sie, ihren Platz in der Warteschlange für die Installation zu verlieren“, heißt es in der Klage. „Dies ist nichts weniger als ein betrügerisches und unfaires Verhalten.“

Der ganze Beitrag steht hier.

Link: https://www.thegwpf.com/tesla-customers-sue-over-surprise-price-hikes-for-solar-energy/

Übersetzt von Chris Frey EIKE

 




Woher kommt der Strom? Die Saison des Stromimports beginnt

In den vergangenen zwei Jahren wurde im Sommer regelmäßig mehr Strom importiert als exportiert. Abbildung

Doch dieser Strom reicht bei weitem nicht, um den Bedarf Deutschlands zu decken. Auch die konventionellen Stromerzeuger (Abbildung 1) halten sich zurück. Wird zu Beginn der Woche noch versucht, die Lücke zwischen erneuerbarer Stromversorgung und Bedarf auszugleichen, wird die konventionelle Erzeugung ab Donnerstag Richtung 20 GW-Minimum (Netzstabilität) heruntergefahren.  Ab 13. Mai beginnt mit Christi Himmelfahrt das lange Wochenende mit einem viel geringerem Strombedarf als sonst üblich. Die geringe konventionelle Stromerzeugung in Kombination mit geringer Windstromerzeugung bewirkt, dass es auch zur Mittagszeit – vom Sonntag abgesehen – keine Erzeugungsspitzen gibt, die Billig- oder Gratisstrom für unsere Nachbarn zur Folge hätten. Die Rückseite der Medaille: Es muss Strom in erheblicher Menge zu hohen Preisen (Abbildung 2) importiert werden. Allerdings ist es immer noch ökonomisch sinnvoll, genau dies zu tun. Mit dem Importpreis haben die konventionellen Stromerzeuger nichts zu tun. Der wird direkt auf die Stromkunden umgelegt. Wenn aber Kraftwerke hochgefahren werden und der Ertrag des erzeugten Strom unter dem Strich unter dem Wert liegt, der nötig ist, um Kraftwerke rentabel zu betreiben, dann haben deren Betreiber den schwarzen Kohlepeter. Besser guter Verdienst für „wenig“ Strom Geschäfte als schlechter Verdienst für viel Strom. Die konventionellen Stromerzeuger erhalten schließlich den gleichen Börsenpreis wie Länder, die ihren Strom nach Deutschland hochpreisig exportieren. Das ist die Devise; das wird auch diesen Sommer die Devise bleiben. Noch diese Hintergrundinfo: Für die konventionellen Stromerzeuger ist das eben beschriebene Problem umso größer, desto geringer die Windstromerzeugung bei gleichzeitig hoher Solarstromerzeugung ist. Ein feines Beispiel ist die aktuelle 19. Analysewoche. Jeden Tag wird per Saldo mehr Strom importiert. Zu knackigen Preisen. Der Export wurde wegen der restriktiven konventionellen Eigenerzeugung minimalisiert (Abbildung 3).

Welche Auswirkung zu viel erzeugter Strom über Mittag hat, vor allem wenn insgesamt – hier wegen des Sonntags – wenig Bedarf vorhanden ist, zeigt der Sonntag dieser Woche. Um 15:00 Uhr fällt der Exportpreis auf fast 0 €. Als Deutschland um 17:00 Uhr Strom importieren muss, liegt der Preis bei fast 50 €/MWh. Das ist nur zwei Stunden später. Nochmal drei Stunden später bezahlt Deutschland um 20:00 Uhr knapp 85 €/MWh. Es ist Österreich, welches die Preisdifferenz optimal nutzt und richtig Geld macht. Aber auch Schweden macht einen guten Schnitt.

Die Tabelle mit den Werten der Energy-Charts und die daraus generierte Tabelle liegen unter Abbildung 4 ab. Es handelt sich um Werte der Nettostromerzeugung, der „Strom, der aus der Steckdose“ kommt, wie auf der Webseite der Energy-Charts ganz unten ausführlich erläutert wird.

Die Charts mit dem Jahres- und Wochenexportzahlen liegen unter Abbildung 5 ab. Abbildung 6 ermöglicht, dass Sie ihr eigener Energiewender werden.

Abbildung 7 beinhaltet die Charts, welche eine angenommene Verdoppelung und Verdreifachung der Wind- und Photovoltaikstromversorgung visualisieren.

Eine besonders bemerkenswerte Mitteilung einer Elektronikfirma aus China an ihre Partner in Deutschland wird unter Abbildung 8 erstmalig veröffentlicht. Der Name der Firma in China und der deutsche Partner ist mir bekannt. Es ist garantiert keine Fake.

Tagesanalysen

Montag, 10.5.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 61,59 Prozent, davon Windstrom 30,25 Prozent, Solarstrom 18,31 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 13,02 Prozent. Stromdateninfo Tagesvergleich ab 2016. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Zwei fette Stromlücken, die zweite wegen der zum Abend nachlassenden Windstromerzeugung massiv ansteigend, zeichnen den Montag aus. Die Konventionellen können/wollen die Lücken nicht schließen. Ist der Importpreis am Morgen noch ´moderat`, am Abend kostet der Strom in der Spitze über 90 €/MWh. Der Handelstag. Beachten Sie bitte auch den Stromdateninfo Tagesvergleich ab 2016.

Dienstag, 11.5.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 41,47 Prozentdavon Windstrom 13,3 Prozent, Solarstrom 13,21 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 15,06 Prozent. Stromdateninfo Tagesvergleich ab 2016. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Eine einzige Stromlücke liefert der Dienstag. Für die Konventionellen „lohnt“ der Ausgleich bis hin zur Bedarfsdeckung offensichtlich nicht. müssen die Stromkunden für insgesamt 185,3 GWh Importstrom 13,36 Millionen € bezahlen. Macht pro MWh 72,10 €.  Der Preisverlauf und der Handelstag.

Mittwoch, 12.5.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 40,77 Prozentdavon Windstrom 14,49 Prozent, Solarstrom 10,01 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 16,27 Prozent. Stromdateninfo Tagesvergleich ab 2016. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Heute das gleiche Bild wie gestern. Den ganzen Tag reicht der in Deutschland produzierte Strom nicht aus. Unsere Nachbarn liefern. Im Sommer. Im Winter garantiert nicht. Nicht in dem Umfang. Nächsten Winter aber fehlen 2,5 TWh Strom aus Kernenergie pro Monat. Das sind pro Stunde etwa 3,5 GWh. Da müssen die Konventionellen aber richtig ran. Mit viel zusätzlichem CO2-Ausstoß. Unsere Nachbarn werden Deutschland im Winter nicht mitversorgen (können). Atom- und CO2-frei ohnehin nicht. Der Preisverlauf und Handelstag.

Donnerstag, 13.5.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 49,95 Prozentdavon Windstrom 13,27 Prozent, Solarstrom 16,19 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 20,50 Prozent. Stromdateninfo Tagesvergleich ab 2016. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Feiertag. Wenig regenerativ erzeugter Strom. Die Konventionellen ´füllen nicht auf`. Deutschlands Bedarf muss zum dritten Mal hintereinander durch Importstrom gesichert werden. Die Preise sind entsprechend. Alle verdienen. Außer der Stromkunde in Deutschland. Der zahlt die höchsten Strompreise der Welt. Der Handelstag.

Freitag, 14.5.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 52,17 Prozent, davon Windstrom 13,78 Prozent, Solarstrom 19,97 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 18,42 Prozent. Stromdateninfo Tagesvergleich ab 2016. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Die Stromerzeugung mittel Photovoltaik ist heute so ´stark`, dass genau um 12:00 Uhr per Saldo 0,55 GW zum Preis von 67,21€/MWh exportiert werden können. Ansonsten das gleich Bild wie in den vergangenen Tagen. Die Konventionellen halten sich bedeckt und verdienen gut mit.

Samstag, 15.5.2021: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 56,09 Prozent, davon Windstrom 17,05 Prozent, Solarstrom 20,44 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 18,60 Prozent. Stromdateninfo Tagesvergleich ab 2016. Die Agora-ChartmatrixHier klicken.

Heute exportiert Deutschland per Saldo drei Stunden Strom (11:00 bis 13:00 Uhr) . Die konventionelle Stromerzeugung bewegt sich am unteren Limit. Der Preisverlauf des Tages.

Sonntag, 16.5.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 60,11 Prozent, davon Windstrom 19,72 Prozent, Solarstrom 22,31 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 18,09 Prozent. Stromdateninfo Tagesvergleich ab 2016. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Sonntag. Der Bedarf ist gering, die Stromerzeugung mittels Photovoltaik und Windkraft im Verhältnis dazu stark. Schon kommt es zu Preiseinbrüchen über Tag. Um 15:00 Uhr wird der Strom praktisch verschenkt. 1€/MWh wird für gut 4 GWh Strom aufgerufen. Immerhin muss kein Geld mitgegeben werden. Konventionell regt sich erst gegen Abend etwas. Pumpspeicherstrom soll die Vorabendlücke etwas ´dämpfen`. Der Handelstag.

Peter Hager liefert den monatlichen Bericht zur E-Mobilität in Deutschland:

PKW-Neuzulassungen April 2021:

Ist der Auto-Frühling schon wieder vorbei?

Im April 2021 gab es mit 229.650 Neuzulassungen ein Plus von 90% gegenüber dem April 2020. Wegen Corona ist ein Vergleich mit dem Vorjahr nur bedingt aussagekräftig. Durch den harten Lockdown war der April 2020 mit 120.840  PKW-Neuzulassungen der schwächste Monat im gesamten Jahr. Nach dem Aufschwung im März 2021 gab es im April 2021 ein Minus von 21,4% gegenüber dem Vormonat.

Gesamt: 229.650 (ggü. 04/2020: +90% / ggü. 04/2019: -26%)

Bei den alternativen Antrieben gab es sehr hohe Zuwachsraten gegenüber dem Vorjahresmonat. Dennoch stagniert deren Anteil an den Gesamtzulassungszahlen:

Hybrid (inkl. Plug-in): 64.094 (ggü. 04/2020: +286,7% / Zulassungsanteil: 27,9%)

Plug-in-Hybrid: 26.988 (ggü. 04/2020: +380,4 % / Zulassungsanteil: 11,8%)

Elektro (BEV): 23.816 (ggü. 04/2020: +413,8% / Zulassungsanteil: 10,4%)

Quelle:

https://www.kba.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/DE/2021/pm_19_2021_fahrzeugzulassungen_04_2021.pdf?__blob=publicationFile&v=4


Top 5 nach Herstellern:

Hybrid-PKW (ohne Plug-in): 138.432 (01-04/2021)

Audi (mit 10 Modellen): 22,5%
BMW (mit 11 Modellen): 16,9%
Toyota (mit 8 Modellen): 9,4%
Hyundai (mit 6 Modellen): 7,6%
Ford (mit 8 Modellen): 7,1%

Hybrid-PKW (mit Plug-in): 105.035 (01-04/2021)

Mercedes (mit 9 Modellen): 21,9%
BMW (mit 9 Modellen): 14,8%
VW (mit 5 Modellen): 13,7%
Audi (mit 8 Modellen): 10,4%
Volvo (mit 5 Modellen): 6,3%

Elektro-PKW: 88.510 (01-04/2021)

VW (mit 5 Modellen): 25,5%
Smart (mit 2 Modellen): 9,3%
Hyundai (mit 2 Modellen): 9,0%
Renault (mit 2 Modellen): 7,5%
Tesla (mit 3 Modellen): 7,4%

Die beliebtesten zehn E-Modelle in 04/2021 (Gesamt: 23.816) waren:

VW up: 2.604 (Minis)
VW ID3: 2.264 (Kompaktklasse)
Smart FourTwo: 1.652 (Minis)
Hyundai Kona: 1.574 (SUV)
VW ID4: 1.446 (SUV)
Renault ZOE: 1.268 (Kleinwagen)
Opel Corsa: 1.106 (Kleinwagen)
BMW i3: 964 (Kleinwagen)
Skoda Enyaq: 845 (SUV)
Peugeot 208: 806 (Kleinwagen)

Mit 51 Modellen in der Zulassungsstatistik für April wird die Palette der reinen E-Modelle (BEV) immer breiter. Der Skoda Enyaq schaffte es auf Anhieb in die Top Ten, wobei wahrscheinlich Händlerzulassungen den maßgeblichen Anteil ausmachten.

Tesla, der Liebling der E-Mobilfreunde

Im 1. Quartal 2021 stieg der Umsatz um 74% auf 10,4 Milliarden Euro. Die Auslieferungen konnten mit 184.877 E-Autos mehr als verdoppelt werden (bei 6.047 Neuzulassungen von Januar – März in Deutschland). Das 7. Quartal in Folge konnte Tesla mit einem Gewinn abschließen. Unter dem Strich standen im 1. Quartal 362 Millionen Euro. Das Ergebnis resultiert jedoch in erster Linie vom Handel mit Abgaszertifikaten sowie durch Kursgewinne mit Bitcoin-Verkäufen. Ohne diese Faktoren wäre das Ergebnis negativ.

In Zukunft dürfte die Luft für Tesla dünner werden. Immer mehr Automobilhersteller bieten Modelle mit reinem E-Antrieb oder als Plug-in Hybrid an. Das könnte auch den Handel mit Abgaszertifikaten einbremsen. Hinzu kommen Teslas Portfoliolücken – insbesondere im volumenstarken Kleinwagensegment. Damit sind derart hohe Wachstumsraten bei den Stückzahlen nicht mehr zu erwarten.

Auch keine gute Nachricht: Laut Tesla verschiebt sich der für Mitte 2021 geplante Fertigungsstart in der „Gigafactory Berlin“ (Grünheide) wohl auf den Winter 2021.

Förderung für den Wallbox-Einbau wird erhöht

Aufgrund der hohen Nachfrage hat der Bund das Fördervolumen für den Einbau privater Ladepunkte um 100 Mio. auf 500 Mio. Euro erhöht. Seit der Auflage der Förderung im November 2020 wurden laut Bundesverkehrsministerium rund 470.000 Ladepunkte bezuschusst. Der KfW-Zuschuss von 900 Euro ist an Bedingungen wie dem Einbau eines SmartMeters oder dem Strombezug aus erneuerbaren Energien geknüpft.

Noch Fragen? Ergänzungen? Fehler entdeckt? Bitte Leserpost schreiben! Oder direkt an mich persönlich: stromwoher@mediagnose.de. Alle Berechnungen und Schätzungen durch Rüdiger Stobbe und Peter Hager nach bestem Wissen und Gewissen, aber ohne Gewähr.

Die bisherigen Artikel der Kolumne Woher kommt der Strom? mit jeweils einer kurzen Inhaltserläuterung finden Sie hier.

Rüdiger Stobbe betreibt seit über fünf Jahren den Politikblog www.mediagnose.de.




Energiewende zerstört die Umwelt Teil 1: Solar­anlagen fördern die Erder­wärmung, verursachen Trocken­heit und zerstören die Umwelt

Zitat von Hans-Joachim Schellnhuber, 2003: „In den allermeisten (Wetter)Stationen haben wir keine Hinweise gesehen für eine globale Erwärmung der Atmosphäre … Die meisten kontinentalen Stationen, bei denen wir signifikante Trends feststellten, sind große Städte, in denen wahrscheinlich das schnelle Wachstum der Städte im letzten Jahrhundert die Temperaturen steigen ließ … Die Tatsache, dass wir kaum Erwärmungstrends an Stationen fanden, die nicht in schnell wachsenden Städten liegen, deutet darauf hin, dass die tatsächliche Zunahme der globalen Temperatur durch anthropogene Ursachen weniger ausgeprägt ist, als im letzten IPCC-Bericht angenommen.“ (https://pdfs.semanticscholar.org/7aae/b40aff7a41e8617786669ee85be95d089e3e.pdf, Hans-Joachim Schellnhuber, 2003)

Es gibt aber auch Einwirkungen auf Wetter und Klima für die ganz allein der Mensch verantwortlich ist.

Nein, es geht dabei nicht um das Kohlendioxid (CO2) Gefasel der „Mainstream-Pseudowissenschaft“. Mit der Behauptung, das durch Verbrennung fossiler Energieträger emittierte CO2 sei Schuld an der Erderwärmung handelt es sich vermutlich um das effektivste Ablenkungsmanöver seit den mittelalterlichen Hexenverbrennungen und dem teuersten Ablenkungsmanöver in der gesamten Menschheitsgeschichte.

Die unbewiesene und seit über 100 Jahren mehrfach widerlegte Behauptung, CO2 aus fossilen Energieträgern sei für die Erderwärmung verantwortlich (hier) dient einzig dem Zweck, die Menschheit auf eine falsche Fährte zu locken. Selbst Einstein und andere Physikergrößen haben diesem behaupteten Erwärmungseffekt keine Bedeutung beigemessen (hier). Erst kürzlich (2020) wurde der behauptete Wärmeeffekt durch CO2 Infrarot-Absorption und Rückstrahlung erneut experimentell widerlegt (hier).

Während Pseudowissenschaft, Politik und Medien das für den Klimawandel vorwiegend unbedeutende CO2 verteufeln, befassen sich die Subventionsjäger und Subventionsabzocker mit etwas, das sie „Energiewende“ nennen. „Energiewende“ bedeutet nichts weiter als subventionsgeförderte Investitionen in klima- und umweltschädigende Technologien, die aufgrund der vorherigen „Heiligsprechung“ durch grüne Politik, linksgrüne Medien und infantile Non-Government-Organisationen (NGOs) klaglos vom ahnungslosen Steuerzahler finanziert werden sollen. Dabei sind es eben gerade jene ausschließlich menschen-gemachten Technologien, die angeblich Erderwärmung und Trockenperioden verhindern sollen, die paradoxerweise Erderwärmung und Trockenperioden verursachen.

Die nachfolgend benannten „Klima- und Umweltkiller“ sind wahrlich alle „menschen-gemacht“ und deshalb kann auch nur der Mensch sie – zum Schutze von Umwelt und Klima – verhindern, bzw. rückgängig machen:

  1. Solaranlagen fördern die Erderwärmung, verursachen Trockenheit und zerstören die Umwelt
  2. Windkraftanlagen fördern die Erderwärmung, verursachen Trockenheit und zerstören die Umwelt
  3. Städte- und Straßenbau als Verursacher des „Wärmeinsel-Effekts“ fördern die Erderwärmung, verursachen Trockenheit und zerstören die Umwelt
  1. Solaranlagen fördern die Erderwärmung, verursachen Trockenheit und zerstören die Umwelt

Ausgangssituation ist eine Grünfläche ohne Bebauung. Die Sonneneinstrahlung dient von Frühjahr bis Herbst dem Pflanzenwachstum. Dabei wird Kohlendioxid der Atmosphäre entnommen und durch Photosynthese in Zucker bzw. Biomasse umgewandelt. Sauerstoff und Wasserdampf werden an die Atmosphäre abgegeben. Die Verdunstung von Wasser wirkt kühlend für den Bodenbereich und befeuchtet die Atmosphäre. Das Pflanzenwachstum ist die Grundlage für alles weitere Leben von Mensch und Tier. Die Nahrungskette beginnt mit dieser Verarbeitung von Sonnenlicht in der Vegetation. All das sind lebensnotwendige und ganz natürliche, von der Schöpfung vorgegebene Arbeitsprozesse.

Im Winter ruht dieser Lebensprozess und die eintreffende Solarstrahlung wird bei Schneelage vermehrt reflektiert. Durch die Dämmwirkung der Schneeschicht wird der Wärmeverlust im darunterliegenden Bodenbereich verringert. Aufgrund der langen und klaren Nächte ist dies eine wichtige Schutzfunktion für das Bodenleben.

Nach Errichtung einer Solaranlage über einer solchen Grünfläche wird das eintreffende Sonnenlicht an der Solarfläche absorbiert. Zwischen etwa 10% und 30% des absorbierten Sonnenlichts werden in elektrischen Strom (Photovoltaik Anlage, PVA) oder Nutzwärme (thermische Solaranlage) umgewandelt. Die restlichen 70 bis 90% der absorbierten Sonnenenergie werden in Wärme umgewandelt und an die umgebende Luft abgegeben. Damit sind Sonnenkollektoren primär „solare Heizkörper“, die den Temperaturanstieg in der Atmosphäre fördern. Die folgenden Fotos und Wärmebilder sind dieser Veröffentlichung entnommen. Weitere Abbildungen zur Thematik findet man auf der Home Page „Der Energiedetektiv“.

Abbildung 1: Solaranlage über einer Grünfläche. Das Wärmebild (rechts) macht die Emission von Wärme durch die Photovoltaik-Anlage deutlich

Die Messungen und Abbildungen zeigen, dass Solaranlagen die Verarbeitung des eingestrahlten Sonnenlichts verändern. Das hat Rückwirkungen, die mit dem Argument des Klimaschutzes in krassem Widerspruch stehen:

Die technische Nutzung der Sonnenenergie erfolgt zu einem relativ geringen Teil an menschlich genutzter Energie und einem wesentlich größeren Anteil von Wärmeabgabe an die Umgebung. Der Atmosphäre wird nun thermische Energie zugeführt. Gleichzeitig wird dem Bodenbereich Energie vorenthalten. Das Bodenleben, die Nahrungskette und der natürliche Verdunstungsprozess werden geschwächt, die Temperatur der Atmosphäre steigt. Das dient weder dem Klimaschutz noch dem Schutz der Artenvielfalt – im Gegenteil!

Abbildung 2: Photovoltaik-Anlagen wandeln Sonnenlicht vorwiegend in Wärme (Bild rechts) und wenig in Elektrizität um

Abbildung 3: Photovoltaik-Anlagen werden zu innerstädtischen Strahlungsheizkörpern

Erderwärmend wirkt auch ein weiterer Effekt: Solaranlagen weisen gegenüber der unbelasteten Naturlandschaft eine deutlich höhere Absorptionsrate auf. Das bedeutet, dass insgesamt auch ein höherer Anteil des Sonnenlichts im bodennahen Bereich absorbiert und ein geringerer Anteil reflektiert wird. Das spielt insbesondere im Winter im Vergleich zu einer Schneedecke eine große Rolle. Es ergibt sich eine störende Rückwirkung auf den natürlichen Ablauf der Jahreszeiten. Das dürfte die Stressbelastung des im Boden überwinternden Lebens erhöhen da, trotz der stärkeren Erwärmung der Umgebungsluft am Tage, die langen Winternächte ein starkes Auskühlen des Bodens ermöglichen.

In Österreich beträgt die solare Einstrahlung etwa 1.200 kWh/m² Bodenfläche. Bei Photovoltaikanlagen wird diese Einstrahlung zu ca. 95% absorbiert. Das sind ca. 1.140 kWh. Davon werden ca. 15% (ca. 170 kWh) als elektrische Energie genutzt. Dies ist der Gewinn für den Menschen, auf den sich alle Wirtschaftlichkeitsüberlegungen konzentrieren.

Übersehen wird allerdings, dass insgesamt ca. 1.140 kWh absorbiert werden und nur 170 kWh genutzt werden. Der Rest von ca. 970 kWh wird als trockene Abwärme an die Umgebungsluft abgegeben. Dieser beachtliche Wert von 970 kWh bezieht sich auf nur einen Quadratmeter! (hier).

Tatsächlich führt damit die relativ starke Erwärmung der technischen Oberfläche zu einer ganzjährigen Wärmeabgabe an die Luft, die die gesamte Umgebung miteinbezieht. Im Gegensatz zur Verdunstung durch Pflanzen im natürlichen Ausgangszustand kommt es zur rein thermischen Belastung, da die technische Fläche der Solaranlage selbst nicht zur Verdunstung beiträgt. Damit kommt es zum Anstieg der Lufttemperatur, die Luft wird trockener und wärmer.

Solaranlagen werden gerne als „sauber“ oder emissionsfrei bezeichnet. Dabei wird aber vernachlässigt, dass diese sehr wohl auch zu Emissionen führen. Die Emissionen der (hier gezeigten) Solaranlagen sind die Wärmeabgabe an die umgebende Atmosphäre und Schattenwurf auf die Vegetation im Bodenbereich.

Die technische Nutzung der Solarenergie trägt selbst zur Erwärmung und dem Anstieg der Temperatur in der Atmosphäre bei. Dem Klimaschutz und einer Begrenzung der Erwärmung der Atmosphäre dient das sicher nicht!

Da im Klimaschutz behauptet wird, dass die Erwärmung der Atmosphäre ein Problem darstellt, ist es nicht möglich, gleichzeitig auch zu behaupten, dass die Errichtung und Förderung von Solaranlagen das Klima schützt. Das ist ganz einfach nicht richtig, da solche Wärmeschleudern Sonnenenergie in hohem Ausmaß absorbieren und in Wärme umsetzen!

Solaranlagen führen damit zu genau jenem Effekt einer erhöhten Absorption mit Abgabe von Wärme an die Umgebung, die fälschlicherweise den CO2-Emissionen bzw. Treibhausgasen zugewiesen wird.

In Daggett, Kalifornien, entstand 1981 der erste Solarpark in den USA. Jeff Gibbs, der Regisseur des Films von Michael Moore „Planet of the Humans“ war mehrfach in Daggett und ist schockiert: der Ort ist heruntergekommen, und dort wo mal Solarmodule standen, weht heute Sand, weil der Boden ohne Pflanzen ist, die den Sand festhalten könnten. Der Boden ist tot.

Doch auch in Deutschland zeigen sich die Effekte. So schrieb Otto Hahn, Erfinder der Dacheindeckung mit integrierten Photovoltaikelementen: „Lieber Herr Döhler, wie ich Ihnen vielleicht schon mal mitteilte, erhielt ich am 3. Januar 1969 das deutsche Patent 1 900 069 (Dacheindeckungselement beliebiger Form und Größe mit integrierten Photoelementen zur Stromerzeugung).

Otto Hahn erhielt 1969 ein Patent für ein „Solardach“ – und baute nach eigenen Versuchen seine Solaranlage wieder ab. Foto: Otto Hahn.

Otto Hahn: „Ich hatte schon vor 40 Jahren eine eigene Solaranlage und speicherte den Strom […]. Schon damals machte ich in unserem Garten Temperaturversuche und stellte fest, dass sich die schwarz gefärbten Solarzellen in der Sonne auf 70 °C erwärmen und somit auch die Luft. Die Erwärmung der Solarzellen hat auch den Nachteil, dass die Wärme den Innenwiderstand der Solarzellen erhöht, sodass sie weniger Strom produzieren können. Das wissen wohl nur wenige Leute, die eine Solaranlage auf dem Dach haben.

Da man in unseren Breiten wesentlich weniger Sonnenstunden hat als zum Beispiel in Spanien oder Marokko, musste ich in den sechs Monaten Oktober bis März die stationären Batterien immer wieder aus dem Netz aufladen, damit sie durch Unterspannung keinen Schaden erlitten. Firmen, die Solaranlagen bauen, nennen den Kunden immer nur die Nennleistung, die aber nur eintritt, wenn die Sonne im Sommer im Zenit steht. Nach etwa zehn Jahren habe ich meine Solaranlage abgebaut.“

Anmerkung: Wie wir mit heutigem Wissensstand wissen, hat Otto Hahn mit dem Abbau seiner Solaranlage etwas Gutes für die Umwelt getan!

Teil 2:Windkraftanlagen fördern die Erderwärmung und verursachen Trockenheit“ und Teil 3: „Städte- und Straßenbau als Verursacher des „Wärmeinsel-Effekts“ fördern die Erderwärmung und verursachen Trockenheit“ sowie die Schlossfolgerungen werden im nächsten Bericht behandelt.

Merke: „Wer versucht, die Erderwärmung mit dem Bau von Solar- und Windkraftanlagen aufzuhalten, der wird auch versuchen, Feuer mit Benzin zu löschen!“

Merke: „Wer bis zum Jahr 2045 ‚Klimaneutralität‘ erreichen will, der muss sofort damit beginnen, alle Solar- und Windkraftanlagen abzubauen!“