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Mojib Latif: Drei Aussagen, drei Mal voll daneben

AUSSAGE 1:

Mojib Latif am 4. Dezember 2012 in der Talkshow “Pelzig hält sich“:

„Eins will ich ja auch nochmal sagen. Ich wäre ja froh, wenn es die Sonne wäre. Dann könnten wir ja nichts tun. Ja, aber das ist es nicht. Wenn Sie sich die Sonnenstrahlung angucken, seit 50 Jahren ist die Sonne schwächer geworden. Und wie soll eine schwächer werdende Sonne eigentlich eine massive Erwärmung verursachen?“

Falsch. Die Sonne ist in den letzten 50 Jahren in Wahrheit stärker geworden, wenn man die Total Solar Irradiance (TSI) (weiße Kurve im Diagramm) berücksichtigt, die auch die kosmische Strahlung bzw. das Sonnenmagnetfeld mit einbezieht.

Abbildung: Entwicklung der Sonnenaktivität während der vergangenen 400 Jahre. Weiße Kurve zeigt solare Gesamtstrahlung (Total Solar Irradiance, TSI), gelbe Ausschläge markieren Sonnenflecken. Quelle: PAGES2K-Webseite, heruntergeladen im März 2016.

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AUSSAGE 2:

Mojib Latif am 4. Dezember 2012 in der Talkshow “Pelzig hält sich“:

„Ja, das kann man ja alles quantifizieren. Das ist natürlich eine glatte Lüge, wenn behauptet wird, dass wir die Sonne nicht mit berücksichtigen. Es gibt kein Klimamodell, dass die Sonne nicht mitberücksichtigt. Ich meine wir sind ja keine Deppen. Hier wird ja irgendwie der Eindruck erweckt, als wenn wir die größten Vollidioten aller Zeiten sind. So ist es ja nicht.“

Falsch, Herr Latif. Ein Blick auf den Strahlungsantrieb im 5. IPCC-Klimazustandsbericht reicht aus, um zu sehen, dass die Sonne in den Modellen nahezu keinen Einfluss hat. CO2: 1,68 W/m2, Sonne: 0,05 W/m2. Die Sonne spielt damit praktisch keine Rolle.

 

Abbildung: Strahlungsantrieb der einzelnen Klimafaktoren laut 5. IPCC-Bericht. Die Sonne spielt praktisch keine Rolle beim IPCC.

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AUSSAGE 3:

Mojib Latif im Interview mit der Neuen Osnabrücker Zeitung (NOZ) am 12. September 2012:

NOZ: Herr Latif, trägt eher die Sonne zur Erderwärmung bei oder das Treibhausgas Kohlendioxid, CO2?

LATIF: Es ist ein Mix aus beidem. Klar ist, dass der Mensch über die Hälfte des Temperaturanstiegs seit Beginn der Industrialisierung zu verantworten hat.

Zuvor hatte Latif der österreichischen Zeitung ‚Die Presse‘ (DP) am 9. Februar 2012 das Folgende gesagt:

DIE PRESSE: Zurück zur bisherigen Erwärmung, 0,8 Grad seit 100 Jahren. Für Vahrenholt kommt die Hälfte von der Sonne. Und beim IPCC kommt alles vom CO2?

LATIF: Nein, das hat der IPCC nie gesagt, er ist sehr vorsichtig und sagt, dass etwa die Hälfte der Erwärmung anthropogen ist.

DIE PRESSE: Dann sagt er das Gleiche wie Vahrenholt?

LATIF: Ja, das ist es ja, was mich wahnsinnig macht: Da wird ein Popanz aufgebaut und dann genüsslich zerrissen.

Wieder liegt Latif falsch. Hier genügt ein Blick in den neuen Spezialbericht des IPCC zum 1,5-Grad-Ziel:

Den langfristigen Erwärmungstrend seit vorindustriellen Zeiten widerspiegelnd, lag die beobachtete mittlere globale Oberflächentemperatur in dem Jahrzehnt 2006–2015 um 0,87 °C(wahrscheinlich zwischen 0,75 °C und 0,99 °C) höher als der Durchschnitt für den Zeitraum 1850–1900 (sehr hohes Vertrauen).

Die geschätzte anthropogene globale Erwärmung stimmt mit dem Ausmaß der beobachteten Erwärmung innerhalb von ±20 % (wahrscheinlicher Bereich) überein.

Oder anders ausgedrückt: Die gesamte beobachtete Erwärmung der letzten 150 Jahre ist laut IPCC anthropogen.

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Drei Latif-Aussagen, drei Mal voll daneben. Gilt unter diesen Umständen Latifs Kritik an der Kalten Sonne überhaupt noch? Gerne würden wir mit Mojib Latif darüber persönlich sprechen. Ist er nach seiner früheren Verweigerung zur Diskussion jetzt vielleicht gesprächsbereit? Wir hoffen auf gute klimatische Entwicklungen für 2019.

Wir wünschen allen Kalte-Sonne-Bloglesern – und natürlich auch Herrn Latif – einen Guten Rutsch ins neue Jahr.

Die EIKE Redaktion schließt sich diesem Wunsch des kalte Sonne Teams vorbehaltlos an.




Verwirrter Lauter­bach: Klima­wandel am Vulkan­ausbruch schuld. Nachtrag

Immer zuerst für irgend etwas Mitgefühl, dann das wirklich Wichtige: Eine Botschaft ans eigene Volk

Indonesien wurde über Weihnachten wieder von einem Tsunami heimgesucht. Das ist dort zusammen mit Erdbeben ein leider häufiges Ereignis, denn dieser Staat liegt mit seinen Vulkaninseln direkt an der Bruchkante des geologisch hochaktiven, Pazifischen Feuerrings und damit in einer Gegend, welche für dichtere, menschliche Besiedlung und Bebauung denkbar ungeeignet ist.

Herr Professor, Dr. Karl Lauterbach (SPD Bundestagsabgeordneter) bekam dies mit und sah sich veranlasst, die folgende Twitter-Meldung dazu abzugeben.

Bild 1 [1]
Der bewusste Unsinn, welcher über diese Meldung verbreitet wird, wurde in kritischen Medien bereits ausgiebig dargestellt, zum Beispiel:
EIKE 26.12.2018: Verwirrter Lauterbach: Klimawandel am Vulkanausbruch Schuld?
ScienceScepticalBlog: Gesundheits-Experte Prof. Dr. Dr. Karl Lauterbach gedenkt „Klimaopfern“ in Indonesien!

Doch so dumm oder verwirrt wird ein hochrangiger Politiker kaum sein. Was aber dann?

Die naheliegendste Erklärung ist: Nicht er, sondern die Untertanen sollen dumm gehalten werden.
Erst vor kurzem hatte der Autor (wieder) eine der vielen, „Öffentlich-Rechtlichen“ Klimaalarm-Propagandareportagen rezensiert. Und zufällig ging es dabei vorwiegend um Indonesien:
EIKE 3. Dezember 2018:[2] ARTE Reportage Klimafluch und Klimaflucht: Propaganda vom Feinsten und hemmungslos
Im rezensierten, nach den typischen Klimaalarm-Standards der Öffentlich-Rechtlichen aufgebautem Video wird den Bürgern weisgemacht, Indonesien leide vorwiegend unter einem – selbstverständlich vom Westen verursachten – Klimawandel-bedingten, alarmistisch steigenden Meerespegel.

Dabei zeigten alle Recherchen, dass der Meerespegel auch in Indonesien nicht übernatürlich ansteigt. Die wirkliche – und extreme – Gefahr stellen stattdessen die regelmäßigen Erdbeben und Tsunamis dar, gegen die westliche CO2-Vermeidung allerdings nichts bewirkt, außer dass für wirkliche Maßnahmen kein Geld mehr vorhanden ist.

Unabhängig davon, ob Maßnahmen in diesem Land, welches aus tausenden von Vulkaninseln besteht und eine fast „unendlich lange“ Küstenlinie hat, überhaupt sinnvoll möglich sind, bleiben solche schwierig, werden von Deutschland aber bereits unterstützt:
Frankfurter Allgemeine: [3] Tsunami in Indonesien: Wohl zu schnell für ein Warnsystem
… Deutsche Wissenschaftler haben ein Tsunami-Frühwarnsystem für Indonesien aufgebaut. Warum sind jetzt trotzdem wieder Hunderte von einer Monsterwelle getötet worden?

Was deshalb geradezu einen Affront darstellt ist, warum ein Herr Lauterbach bei solchen Tatsachen behauptet, dass Deutschland wegen seiner (2016: 2,23 % der weltweiten) CO2 Emission verpflichtet sein soll, gegen Erdbeben und Tsunamis (über das sowieso schon erfolgte hinaus) grundsätzlich und mit dem Tenor einer Buße – „wir sind in besonderer Pflicht“ – Indonesien helfen zu müssen.

Falls Herr Lauterbach (wie anzunehmen ist) meint, die „westliche Verantwortung“ käme durch einen emissionsbedingt steigenden Meerespegel, der wiederum zu einer größeren Tsunamivulnerabilität führt, kann ihm der Zahn gezogen werden: Dieser steigt dort nicht übernatürlich, also auch nicht durch unser CO2 [2]. Auch er könnte die Informationen leicht googeln, indem er zum Beispiel die Tidenpegelverläufe der NOAA und Studien zu historischen Pegelrekonstruktionen im Pazifischen Raum aufruft.
Zudem hat der dortige – geringfügige – Pegelanstieg selbst über historische Zeitverläufe wenig Einfluss auf die lokale Tsunami-Vulnerabilität. Der über die letzten Hundert Jahre erfolgte Pegelanstieg ist bei Tsunami- und Taifunwellen von mehreren Metern Höhe vollkommen bedeutungslos. Und man lese in der Rezension [2] auch über ein dort von den Bewohnern selbst verursachtes Problem massiver Bodenabsenkungen in Ballungsgebieten der Küstenzonen nach, welches in seinen Größenordnungen jeden, vielleicht noch verbleibenden „AGW-Meeresspiegelanstieg“ bei Weitem (um das 5 … 10fache) übertrifft.

Laut unseren Politikern (und fast allen sie beratenden NGOs) soll das wirkliche Problem trotzdem weiterhin unsere CO2-Emission sein, wegen der wir nun wie selbstverständlich rund um den Globus Klimaschaden-Reparationszahlungen zu entrichten haben [4] [5].
Das ist und bleibt weiterhin eine reine Volksverdummung (rein persönliche Ansicht des Autors, die niemand teilen muss. Fragen Sie dazu unsere Politiker und/oder die „Klimafolgen-Forschungs-Apotheker“ vom PIK).

Volksverdummung durch unsere Politiker hat Methode bekommen

Der Tweet reiht sich leider nahtlos an die Tweets, mit denen Spitzenpolitiker reine, ideologische Aussagen als Information verpacken. Der Fukushima-Tsunami in Japan ist dazu ein beredtes Beispiel. Keinem Deutschen Politiker fiel es bisher ein, die verursachende Natur dafür in Haftung zu nehmen. Da es keinen durch die vom Tsunami ausgelöste Kernkraftwerksproblematik erfolgten Mortalitätsfall gab, wurden diese von allen passend „gedreht“, um die Opfer dahin zu verorten, wo sie die Ideologie erfordert:
Claudia Roth auf Facebook:
Heute vor zwei Jahren ereignete sich die verheerende Atom-Katastrophe von Fukushima, die nach Tschernobyl ein weiteres Mal eine ganze Region und mit ihr die ganze Welt in den atomaren Abgrund blicken ließ. Insgesamt starben bei der Katastrophe in Japan 16.000 Menschen, mehr als 2.700 gelten immer noch als vermisst. Hunderttausende Menschen leben heute fernab ihrer verstrahlten Heimat. Unsere Gedanken sind heute bei den Opfern und ihren Familien. Die Katastrophe von Fukushima hat uns einmal mehr gezeigt, wie unkontrollierbar und tödlich die Hochrisikotechnologie Atom ist. Wir müssen deshalb alles daran setzen, den Atomausstieg in Deutschland, aber auch in Europa und weltweit so schnell wie möglich umzusetzen und die Energiewende voranzubringen, anstatt sie wie Schwarz-Gelb immer wieder zu hintertreiben. Fukushima mahnt.
Umweltminister Stefan Wenzel mit der Pastorin der Marktkirche Hanna Kreisel-Liebermann und dem Oberbürgermeister der Stadt Hannover Stefan Schostok bei der Gedenkfeier für die Opfer in Fukushima (März 2015)
Pressemitteilung 55/2015 dazu:
Mit einer Mahnveranstaltung gedachten die Marktkirchenpastorin Hanna Kreisel-Liebermann, Oberbürgermeister Stefan Schostok und Umweltminister Stefan Wenzel gemeinsam mit hannoverschen Bürgern am vierten Jahrestag der Opfer der Atomkatastrophe im japanischen Fukushima.
In einer Erklärung dazu heißt es: „Wir trauern. Wir gedenken der Toten und unser Mitgefühl ist bei den Verletzten und ihren Angehörigen. Wir appellieren an Politik, Wissenschaft und die gesamte Gesellschaft, an den Zielen des Atomausstiegs und der Energiewende festzuhalten. Fukushima mahnt, die Sicherheit des AKW-Betriebs bis zur Stilllegung und bis zum sicheren Rückbau konsequent zu gewährleisten … Nach Fukushima kann die Konsequenz deshalb nur lauten: Abschalten!
Auch unsere Bundesregierung treibt das gleiche, infame Spiel mit bewusster Desinformation. Die Information ist nicht falsch. Jedoch nur, wenn man weiß, in welcher Richtung man die zwei Sätze lesen muss, um an die gut versteckte Wirklichkeit zu gelangen:

Wer noch einmal nachlesen möchte, was eine auf ca. 400 km dichtbebaute Küstenlinie treffende Tsunamiwelle mit 10 … 20 m Höhe, lokal bis zu 38 m Höhe, teilweise bis zu 20 km ins Landesinnere flutend anrichtet und dass das darauf folgende Reaktorproblem daran selbst keinen Anteil hatte, findet es hier informativ beschrieben:
ScienceSkeptical, 12. März 2013: JETZT REICHT’S !!! Oder, was ist am 11.03.2011 wirklich passiert?

Es sind nicht fehlende MINT-Fächer, es ist politisches Kalkül

Bei der Claudia Roth kann man einen Mangel an Ausbildung oder Kenntnis, welche zum tiefer gehenden Verständnis mancher Vorgänge nicht mehr ausreicht, noch vermuten (reine, persönliche Ansicht des Autors, die niemand teilen muss). Bestimmt ist sie allerdings ein Vorzeige-Beispiel, dass zumindest in der Politik zwei Semester Hochschulbesuch und vergleichsweise geringes MINT Wissen für einen Aufstieg in höchste Ämter ausreichen. Die damit erreichten Posten als zeitweise Parteivorsitzende und inzwischen Bundestags-Vizepräsidentin ist beeindruckend.

Bei Herrn Professor Doktor Lauterbach ist dies (wenig Ausbildung und Wissen) sicher nicht gegeben.
Es kann also nur vermutet werden, dass auch Herr Lauterbach als Politiker inzwischen den vom Berliner Politikzirkus gewohnten, bequemen Weg geht. (Nicht nur) unsere Politiker schaffen es fast nirgends mehr, Probleme zu lösen. Nichts tun geht aber nicht, denn das Volk erwartet schon (noch) etwas mehr von ihnen. In der Not erzählen sie deshalb eben weiterhin, dass CO2 das fast alleinige Übel aller Probleme sei und deshalb vorrangig mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln von allen angegangen und verhindert werden muss. Sieht man von bestimmten Parteien ab, sind zum Beispiel unsere Umweltministerin und unser Entwicklungshilfeminister dafür herausragende, personenbezogene Beispiele [4].

Das „Klimagift“ CO2 zu verhindern (und damit auch alle Grünpflanzen der Erde wieder zurück an die Grenze zum Hungertod zu treiben) ist für Politiker an den Schaltstellen leicht durchzuführen. Es müssen dafür nur genügend Verbote verfügt werden. Die daraufhin folgenden, immensen – eher extremen, wie es das EEG-Desaster zeigt und immer mehr zeigen wird – Kosten und Einschränkungen haben vorwiegend die Bürger zu tragen und zu bezahlen.

Nachdem es den vielen (von der Politik dazu auch üppig monetär unterstützten) NGOs zwischenzeitlich gelungen ist, diese CO2-Fabel als „Allgemeinwissen“ – eher schon als Doktrin – unter das Volk zu bringen, fordern es viele Bürger(-Initiativen) bereits selbst und fungieren als gewollter Multiplikator. Sogar die aktuell schon enormen – und stetig weiter steigenden – Kosten werden zumindest in Deutschland von vielen Bürgern (noch) gerne getragen. Denn wer möchte schon am sonst mit (simulierter) Sicherheit folgendem „Klimauntergang“ in Hundert Jahren anteilig Schuld sein, nur weil er sich weigert, „ein paar EUR“ zur Klimarettung zusätzlich an die (vielen) fleißigen Retter auszugeben. Das kann man seinen Enkelkindern schließlich nicht antun.
Nachdem die Debatte in Deutschland zwischenzeitlich von einer Behörde als „settled“ erklärt wurde [6] und man die Rettungsverpflichtung daraus in Kürze als Auftrag in das Grundgesetz schreibt, wird über Alternativen öffentlich nicht mehr diskutiert:
Tichys Einblick: Unwissenschaftliche Klimapolitik
Dass viele der fleißigen Retter gut und vor allem EEG-risikolos daran verdienen, stört scheinbar wenige. Hauptsache scheint zu sein, dass das viele Geld nicht „die gierigen Konzerne“ bekommen. Der inzwischen immer mehr ausufernde Staatsapparat und die „nur Gutes tuenden“ Bürger als „Energieernter“ sind ja nicht gierig.
Somit kann man mit dieser Politikstrategie (derzeit) politisch wirklich nichts falsch machen. Dass dahinter kaum ein Wahrheitsgehalt steckt, ist dabei uninteressant.

Quellen

[1] EIKE 26.12.2018: Verwirrter Lauterbach: Klimawandel am Vulkanausbruch Schuld?

[2] EIKE 3. Dezember 2018: ARTE Reportage Klimafluch und Klimaflucht: Propaganda vom Feinsten und hemmungslos

[3] Frankfurter Allgemeine: Tsunami in Indonesien: Wohl zu schnell für ein Warnsystem

[4] EIKE 24.12.2018: Entwicklungshilfeminister Müller sorgt dafür, dass Deutschland für fabulierten Klimawandel in Afrika (noch mehr) Reparationen bezahlt

[5] EIKE 15.04.2017: Im Klimawandel-Unterricht bitte üben, wie man unsere Regierung zum Bezahlen von Schutzgeldern auffordert

[6] WELT 19.05.2013: Eine Behörde erklärt die Klimadebatte für beendet!




Greta allein im Saal – Niemanden interessierte Gretas Klimagezwitscher

Ich wusste ehrlich nicht, ob ich lachen oder heulen sollte, als ich eben neue Bilder des staatlichen schwedischen TV-Senders sah, der den Zuschauern in einem kurzen Clip die Klimaaktivistin Greta Thunberg vorstellte. Wir erinnern uns an die Meldung, die anlässlich der Klimakonferenz in Kattowice in ARD und ZDF rauf und runter gezeigt wurde. Im offiziellen Clip ist am Ende von Gretas Rede zwar nur spärlicher Applaus zu hören, aber die Totale einer dicht besetzten Stuhlreihe machte den Eindruck eines gut besetzten Auditoriums.

Greta beim Abgang in den fast leeren Saal, Bild Screenshot Schwedisches Fernsehen

 

Die Bilder des schwedischen TV-Teams sind da ehrlicher und näher an dem, was wirklich war: ein so gut wie leerer Saal! Niemand interessierte sich für Gretas Aktivistengezwitscher! Ihre Rede war nie als Kopfwäsche an die zu langsam arbeitenden Klimaretter gedacht. Die dachten nämlich überhaupt nicht daran, sich von einer 15-Jährigen belehren zu lassen.

Wir waren die Zielgruppe! Lasst doch die Zuschauer in aller Welt Tränchen der Rührung vergießen, wir Klimaretter brauchen keine Belehrungen – nicht von kritischen Wissenschaftlern und auch nicht von übereiligen Aktivisten. Greta war für Selfies gut, nicht für Grundsatzreden! Wenn es noch eines Beweises bedurft hätte, was für verlogene Veranstaltungen diese COP-Konferenzen sind – einige grundsätzliche Worte hatte ich hier zu sagen – dann ist er nun erbracht.

Ebenso entlarvt ist die manipulative Art der Berichterstattung vieler Medien, die uns ein gut besetztes Publikum vorgaukelten, obwohl nur eine Handvoll Menschen anwesend war, die wohl den Nachtzug nach Warschau verpasst hatten. Wir hätten unseren Ohren trauen sollen, nicht unseren Augen.

Greta, du solltest ab sofort Freitag wieder zur Schule gehen, denn dein Aktivismus ist den Entscheidern an der Klimafront völlig Wurscht. Für die bist du nur ein Kurzzeit-Maskottchen, das sie nie wiedersehen wollen, weil es ihre Kreise der Geldverteilung nur stören würde. Du warst die bemitleidenswerte Messdienerin eines perversen Klimagottesdienstes.

Dieser Beitrag erschien zuerst auf Roger Letschs Unbesorgt.




Zusätz­liches atmosphä­risches CO2 sorgte für Wachstums-Zunahme von Fichten­wäldern um 106% seit 1989

Sie erstellten drei derartige Proxies selbst und analysierten mit deren Hilfe Baumringe in Rotfichten (Picea Rubens) aus drei Waldgebieten in West Virginia. Sie erstellten Chronologien des allgemeinen Wachstums, des Gas-Austausches der Blätter (Δ13C) und des Stickstoff-Status‘ (δ15N) für dieses Gebiet, und zwar für die letzten 75 Jahre. Dann untersuchten Mathias und Thomas mittels statistischer Verfahren „die multiplen Auswirkungen der Umwelt und deren Empfindlichkeit gegenüber des Wachstums der Rotfichten in diskreten Komponenten“.

Die Ergebnisse ihrer Studie zeigten, dass das allgemeine Wachstum (BAI) zwischen 1940 und 1989 um fast 50% abgenommen, dann aber von 1989 bis 2014 um 105,8% zugenommen hatte. Weitere Analysen zeigten, dass „ein steigendes atmosphärisches CO2-Niveau ursächlich war für die stärkste Änderung des allgemeinen Wachstums der Rotfichten“, dicht gefolgt von „Reduktionen nationaler SO2-Emissionen“, dem zweitwichtigsten Faktor. Reduktionen von nationalen NOx-Emissionen sowie steigende mittlere April-Temperaturen trugen ebenfalls zu dem steigenden BAI-Trend bei, jedoch in deutlich schwächerem Ausmaß (siehe folgende Abbildung). Δ13C in Baumringen nahm ebenfalls seit 1989 signifikant zu bei gleichzeitiger Abnahme der δ15N-Signatur in den Baumringen. Alle diese Ergebnisse ließen die Autoren folgern, dass „diese Isotopen-Chronologien ein starker Beweis dafür sind, dass simultane Änderungen in den Kohlenstoff- und Stickstoff-Kreisläufen sowie verstärkte Photosynthese, Leitfähigkeit der Poren von Blättern sowie zunehmende Stickstoff-Zurückhaltung des Ökosystems in Beziehung stehen mit der jüngsten Zunahme des Wachstums der Rotfichten. Außerdem ist dasselbe eine Konsequenz der Erholung des Ökosystems von Säure-Belastungen.

Kommentierend schrieben Mathias und Thomas, dass „die Isolierung der Auswirkungen eines gestiegenen CO2-Gehaltes auf das Wachstum vor Ort schwierig festzustellen war wegen der geringen Änderungen des CO2-Gehaltes von Jahr zu Jahr sowie der Myriaden miteinander in Wechselwirkung stehender Faktoren, von welchen bekannt ist, dass sie im Zeitmaßstab von vielen Jahrzehnten das Gesamt-Wachstum beeinflussen“. Jedoch fügen sie hinzu, dass „diese Studie nicht nur ein Beweis für die positiven Auswirkungen eines gesteigerten CO2-Gehaltes ist, sondern auch, dass sie eine erhebliche Komplexität zeigt, mit der sich Rotfichten-Ökosysteme von Jahrzehnten mit Säure-Belastung erholen. Außerdem erkennt man, dass keiner der hier untersuchten Umweltfaktoren isoliert von den anderen wirkt“.

Mit der Zeit, wenn sich der Luftdüngungs-Effekt des weiter steigenden CO2-Gehaltes der Erde immer deutlicher zeigt, wird es auch immer leichter fallen, die Vorteile dieses wichtigen Spurengases bzgl. Wachstum zu erkennen.

Abbildung: Graphik a: Beitrag des atmosphärischen CO2-Gehaltes, von NOx-Emssionen, SO2-Emissionen und mittlerer April-Temperaturen (Tmittel April) zur Änderung des allgemeinen Wachstums der Rotfichten (BAI) in jedem Jahr, berechnet mittels des GLMM-Mittelungs-Modells im Zeitraum 1989 bis 2014. Graphik b: Der Beitrag des atmosphärischen CO2-Gehaltes, von NOx-Emssionen, SO2-Emissionen und mittlerer April-Temperaturen (Tmittel April) zur Änderung des allgemeinen Wachstums der Rotfichten (BAI) insgesamt in diesem Zeitraum. Zahlen in Klammern zeigen die Richtung und Größenordnung der Änderungen der Umwelt-Parameter. Die Zahlen in Klammern in Graphik a repräsentieren den Trend in jedem jeweiligen Umwelt-Parameter von 1989 bis 2014, während die Zahlen in Klammern in Graphik b die Gesamtänderung des jeweiligen Umweltparameters über diesen Zeitraum repräsentieren. Die Einheiten von CO2 sind in ppm, die von T mittel April in °C, die von NOx und SO2 in metrischen Tonnen. Unbekannte Parameter in Graphik a wurden berechnet als der Unterschied zwischen der beobachteten Änderung und allen bekannten beitragenden Parametern. Das Sternchen (*) kennzeichnet Signifikanz-Werte (P < 0,05). Quelle: Mathias und Thomas (2018).

Die Studie ist begutachtet!
Mathias, J.M. and Thomas, R.B. 2018. Disentangling the effects of acidic air pollution, atmospheric CO2, and climate change on recent growth of red spruce trees in the Central Appalachian Mountains. Global Change Biology 24: 3938-3953.  https://onlinelibrary.wiley.com/doi/full/10.1111/gcb.14273

Link: https://wattsupwiththat.com/2018/12/27/extra-atmospheric-co2-increased-red-spruce-forest-growth-106-since-1989/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Berlin: Sinnlose Millionen für Diesel-Nachrüstung

Scheuer sagte, Handwerker- und Lieferfahrzeuge seien tagtäglich in den Innenstädten unterwegs. »Hier können wir mit einer Hardware-Nachrüstung viel für die Luftqualität erreichen.« Mit diesen Millionen-Steuergeldern soll angeblich der Schadstoff-Ausstoß in den Städten gesenkt werden. Die Luft in den Städten ist jedoch sauber geworden, Überschreitungen gibt es nur noch selten. Das zeigt ein Blick in Daten des Umweltbundesamtes. Die Probleme lösen sich mit dem normalen Verschwinden älterer Dieselfahrzeuge von selbst.

Bei leichten Handwerkerfahrzeugen kosten Nachrüstungen 4000 bis zu 8000 Euro pro Wagen. Bis Ende des Jahres 2020 sollen die Zuschüsse bezahlt werden. Auf dem Hamburger Parteitag hatte sich die CDU für Nachrüstungen ausgesprochen, »soweit dies technisch realisierbar« sei. Jedes neu in ein Auto eingebaute Teil muß aufwendig geprüft und zugelassen werden – bis hin zu Crash-Tests. Denn man will wissen, wie sich die schweren Teile im Auspuffstrang bei einem Crash verhalten, ob sie möglicherweise eine Gefahr für die Insassen darstellen.

Die Frage ist, wer die Garantieleistung für die Nachrüstung übernimmt. Die Autohersteller lehnen ab. Verständlicherweise, sie können nicht wissen, was eingebaut wird und wie sich die neuen Teile auf das Verhalten des Motors auswirken.
Eine Nachrüstung ist nicht so unproblematisch, wie das immer beschrieben wird. Die Nachrüst-Katalysatoren müssen in die Motorsteuerung eingreifen und selbst wiederum Daten für die Steuerung der AdBlue Einspritzung erhalten. Die AdBlue Flüssigkeit wird in der Hitze der Abgase in Ammoniak zerlegt, das wiederum die Stickoxide im SCR-Katalysator unschädlich macht. Doch diese Reaktion beginnt erst bei Temperaturen ab 220 Grad. Zu kalt darf es dem Kat nicht sein. Der muß – vereinfacht gesagt – durch eine veränderte Verbrennung beziehungsweise mit »Heizdecken« auf Temperaturen gebracht werden.

Es darf auf keinen Fall zu viel Harnstoff eingespritzt werden. Sonst könnte giftiges Ammoniak aus dem Auspuff kommen.

Ein komplizierter Prozeß, der auch aufwendig getestet werden muß, ob er in allen Betriebszuständen des Motors und zu allen Jahreszeiten einwandfrei funktioniert. Ebenso muß dabei geprüft werden, wie sich das zusätzliche Hindernis im Abgasstrang auf den Motor auswirkt. Denn damit wird gleichzeitig ein Gegendruck zum Abgasstrom aufgebaut, der wiederum das Motorverhalten beeinflußt.

Zudem friert AdBlue bei tiefen Temperaturen ein, eine Pumpe muß beim Ausschalten die AdBlue Flüssigkeit wieder zurück in den Tank pumpen, damit die Flüssigkeit in den Leitungen nicht einfriert. Der Tank wiederum muß beheizt werden. Es ist also nicht damit getan, ein weiteres Rohr in den Auspuffstrang zu schrauben, sondern es muß eine aufwendige Technik nachträglich eingebaut und dazu auch der Unterboden mit seinem Rostschutz durchbohrt werden.

Die Kosten sind hoch, der Nutzen ist mehr als fraglich.

Noch heftiger: Trotz der teuren Nachrüstung dürfen die nachgerüsteten Diesel dennoch nicht in die Innenstädte fahren. Denn ab 2020 dürfen nach dem jüngsten Skandalurteil des EuGH keine Dieselfahrzeuge mehr in die Innenstädte fahren, die mehr als 80 mg/km NOx ausstoßen. Das betrifft sogar Fahrzeuge nach der neuen Euro-6d-temp-Norm, also auch die nachträglich mit SCR-Kats ausgerüsteten Diesel. Die erreichen trotz Nachrüstung nicht die 6d-temp Werte.

Im Klartext: Die Nachrüstung ist sinnlos. Auch nachgerüstete Diesel können nach diesem EuGH-Urteil aus den Städten gesperrt werden. Sie halten die Normen nicht ein. Die Millionen für die Nachrüstung – rausgeworfenes Geld.

Sie wissen wirklich nicht mehr, was sie tun.

Nur die Hersteller von Nachrüstbausätzen können sich, so scheint es, freuen. Ihnen winken fette Aufträge. Es scheint, als hätten sich ihre früheren Spenden an den umstrittenen Abmahnverein »Deutschen Umwelthilfe e.V.« doch gelohnt.




EIKE, eine der wichtigsten Organi­sationen in der Szene der Klima­realisten

Es ist so leicht, „die Bösen“ zu erkennen

Da EIKE AGW-klimarealistisch publiziert, gehört der Verein selbstverständlich zu diesen ganz Bösen und zudem ist EIKE damit auch rechtsradikal. Denn das hat diese investigative Recherche eindeutig ergeben: Nur Rechtsradikale zweifeln an der AGW-Klimawandeldoktrin.
Um zu zeigen, wie schnell und konsequent man heute trotz Netzwerk-Durchsetzungsgesetz öffentlich an einen Pranger gestellt werden darf (sobald man die öffentlich zulässige Meinung kritisiert) und kann, anbei die wesentlichen Inhalte und der Tenor dieser von NGOs – wie einer Stiftung der IG-Metall – geförderten sogenannten investigativen, laut Artikelinformation „monatelangen“ Recherche anbei kurz aufbereitet.

„Klimaleugner“ sind meist Männer über 60 Jahren und sie sind rechtsextrem

Bild 1 Der zweiseitige SZ-Artikel [1]. Quelle: Screenshot [2]
Mit dieser Beschreibung charakterisiert die SZ im Wesentlichen die, welche sich mit dem „Wissenschaftlichen Konsens“ der menschengemachten Klimawandelhypothese kritisch auseinandersetzen. Und sie zeigt auch, warum man mit solchen Personen nicht diskutiert.
Kohle, Kohle, Kohle“ lautet die Überschrift in der SZ [1], darunter: „Nicht nur Präsidenten wie Trump und Bolsonaro wollen den Klimaschutz abschaffen, – auch in Europa arbeiten gut vernetzte Lobbys und Rechtspopulisten daran, das fossile Zeitalter ins 21. Jahrhundert auszudehnen. Und die Szene ist gerade im Aufwind“.
Diese „Szene“ hat die SZ dank zweier, besonders investigativer Journalistinnen mit aufgespürt und kann nun stolz darüber berichten:
SZ [1]: „In einer monatelangen Recherche hat die Süddeutsche Zeitung Klimaleugner aufgespürt, wo niemand sie vermutet hätte. Die Leugner beraten als Wissenschaftler den Bundestag, sie sitzen als konservative und und liberale Abgeordnete im EU-Parlament, sie führen neoliberale Wirtschaftsverbände und beeinflussen die Klimapolitik aller rechtsextremen Parteien in Europa. Ihre Gemeinsamkeit: Sie sind meist Männer über 60 Jahren. Sie sehnen sich nach einer Welt, in der niemand mit Klimagesetzen belästigt wird, sie widersprechen em wissenschaftlichen Konsens und plädieren für eine ungezügelte Wirtschaft … Der Klimawandel ist ein Thema, das Rechtsextreme in Europa zunehmend zusammen schmiedet ... „.

Beim Nachsehen lässt sich feststllen, dass der Artikel an einen ähnlichen der SZ von vor ca. acht Jahren anknüpft:
Süddeutsche Zeitung, 31. März 2010: [3] Klimaskeptiker „Wir brauchen keine Klimaforscher
Beim Vergleich könnte man meinen, der aktuelle Artikel wäre nur kopiert und etwas weiter ausgeschmückt worden. So viel zum Wert „investigativer“ SZ- Recherche. Anzunehmen ist, dass der SZ der Erfolg der letzten EIKE Klima- und Energiekonferenz [9] so „gegen den Strich“ ging, dass sie dagegen unbedingt „etwas ganz Großes“ entgegensetzen wollte.

Das Rechercheteam

Zum SZ-Artikel sind zum Artikel zwei Redakteurinnen gelistet.
Einmal Frau Susanne Götze (Studium: Politik und Geschichte), welche auf dem Portal „Klimareporter“ (früher „Klimaretter“ [4]) im Auftrag einer Politikberaterin (und in deren Hintergrund als Herausgeber Personen mit der beispielhaften Beschäftigung: wissenschaftlicher Chefberater des Nürnberger Mobilitätsanbieters Choice; Mitglied im Vorstand des Bundesverbandes Neue Energiewirtschaft (BNE); Vorstand bei der Green City AG), über jede weltweit Klimawandel-positive Studie, Artikel, oder einfach nur Aussage, als Mitglied im Kern-Redaktionsteam berichtet.
Was auf diesem Portal als „Bericht“ verstanden wird, sollte man sich ruhig ansehen, es ist teils reine Agitation und hat oft die „Qualität“ reiner Propaganda:
Originalartikel: Klimareporter 07. Mai 2018Steigender Meeresspiegel „Früher war hier der Strand“
Rezension: EIKE 15.05.2018: Früher war hier der Strand …
EIKE 12. Juli 2017: Wenn für das Klima protestiert wird, muss man Gesetze und Anordnungen nicht so genau beachten, erzählt die „Infoplattform“ der Berliner Klimaberaterin
EIKE 23.07.2016: Der Unterschied in der Klimawandel-Berichterstattung

Herr Limburg (EIKE) konnte mit der ideologischen Verschlagenheit dieser Redakteurin bereits persönliche Erfahrung machen:
EIKE: Das Interview!

Erwähnt sei noch, dass der Chefredakteur der Klimareporter-Homepage, Herr Staudt, beim GutWetter-Verlag als Ansprechpartner der Seite „Klima-Lügendetektor[5] genannt ist, in welcher „Aussagen von Klimaleugnern“ und Verstöße gegen die Klimawandeldoktrin angeprangert werden.
Die zweite, verantwortliche Redakteurin ist eine Frau Annika Joeres. Darüber lässt sich nicht viel finden:
ZEIT ONLINE: Annika Joeres, Freie Journalistin
… Bis 2010 hat sie vier Jahre lang als NRW-Korrespondentin der Frankfurter Rundschau und Berliner Zeitung über gesellschaftliche und politische Ereignisse an Rhein und Ruhr berichtet. Derzeit lebt und arbeitet sie in Nizza …
außer, dass sie auch für die taz arbeitete und Artikel für „correctiv“ schreibt, einem NGO, welcher es mit der Wahrheit nicht genau nimmt, sofern diese ihrer Ideologie, beziehungsweise der ihrer Auftraggeber widerspricht, wie es der Autor herausfinden (und auf EIKE mehrmals berichten) konnte [6] [7]. Dabei schreckt dieses „investigative“ Wahrheits-Institut nicht einmal davor zurück, ein Ergebnis in zwei Versionen zu publizieren:
[7] … Darin hat der Autor detailliert und mit vielen Belegen gezeigt, dass die Darstellungen in dieser Studie zum Pegelanstieg bei den Philippinen falsch sind und die Recherche von Correktiv mit der alarmistischen Aussage zum Pegelanstieg bei Manila auf bewusstem Weglassen von Fakten beruht. Schlimmer noch, dass Correctiv dazu zwei Versionen – eine mit richtiger Darstellung (Manila versinkt, nicht der Meerespegel steigt) – und eine mit den klimaalarmistisch abgeleiteten Aussagen – veröffentlicht hat.

Laut der SZ wurde die Recherche von zwei Institutionen finanziell gesponsert:
International Press Institute (IPI), welches einen Fördertopf für investigativen Journalismus verwaltet [1], sowie die Otto-Brenner-Stiftung der Gewerkschaft IG Metall.
Anmerkung: Die Recherche ist auch beim Deutschlandfunk zu lesen, allerdings in einer erheblich gekürzten Fassung:
Deutschlandfunk: [8] Rechtspopulismus weltweit Gefahr für den Klimaschutz

Die Seite 1

behandelt vorwiegend die Szene in den USA und damit das Heartland Institute. Dieses Institut erdreistet sich, Vorträge zu halten mit dem Titel: [1] „Warum CO2 keine Klimakrise auslöst“ oder „Die Zukunft mit Kohle und Gas“. Sie scheinen in den USA Einfluss zu haben, denn der Artikel schreibt: [1] „Das Institut berät Trump und hat ihm sogar Argumente zum Austritt aus dem Pariser Klimaschutzabkommen geliefert – mit Erfolg“. Dazu hat das Institut eine Devise: [1] „Wir zerstören das Narrativ der Linken und der UN, dass die fossilen Energien die Welt zerstören – denn nur die fossilen Energien bringen der Welt Frieden“.
Für die SZ sind das eindeutig „Zerstörungsfantasien“. Und sie stört daran vor allem auch: [1] „Die Zerstörungsphantasien der Leugner reichen bis nach Europa … zwischen amerikanischen, australischen, kanadischen und europäischen Leugnern herrscht ein reger Austausch“.
Denn dadurch wird eine bisherige Harmonie gestört: [1] „Laut einer noch unveröffentlichten Studie des Berliner Thinkthanks Adelpi stimmt diese Gruppe systematisch gegen alle Gesetze, die klimaschädliche Emissionen reduzieren sollten. Sie wollen weder das Klimaabkommen der Vereinten Nationen, noch in diesem Juni CO2-Emissionen von Klein und Schwerstwagen begrenzen …
Frage: Wer ist dieser ThinkThank Adelphi? Eigentlich genau das, was im ganzen Artikel angeprangert wird. Nur ist Adelphi eben auf der Seite der Guten. In diesem Fall – das ist für die Redakteurinnen klar – ist alles gerade angeprangerte selbstverständlich notwendig und gut:
Adelphi ist eine unabhängige Denkfabrik und führende Beratungseinrichtung für Klima, Umwelt und Entwicklung … Unsere mehr als 180 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter leisten hochqualifizierte, interdisziplinäre Forschungsarbeit und bieten strategische Politikanalysen und –beratung …
Klima
Der Klimawandel gehört zu den größten globalen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. Auf dem Weg zu kohlenstoffarmen und klimaresilienten Gesellschaften müssen jedoch noch große Anstrengungen unternommen werden. adelphi unterstützt seine Auftraggeber in den zentralen Bereichen der Klimapolitik: Wir untersuchen die Folgen des Klimawandels, bewerten klima- und energiepolitische Instrumente und entwickeln Handlungsstrategien und Entscheidungssysteme für Anpassungsprozesse. 

Und dann kommt EIKE ins Spiel. Es geht um die Finanzierung der Leugner – die gegenüber den Finanzsummen der AGW-Klimabefürworter zwar im Rauschen untergeht – der SZ aber trotzdem ein Dorn im Auge ist. Nach bewährter Sitte wird eine (banale) Information so formuliert, als ob dahinter konspirative Kenntnis stecken würde: „ … EIKE als gemeinnütziger Verein muss beispielsweise seine Finanzen nicht offenlegen … „

Dort will er herausgefunden haben, dass der Meeresspiegel gar nicht ansteigt

Damit ist das Hauptthema des zweiseitigen Artikels angerissen und es geht auf der Seite Zwei in die Vollen. Begonnen wird mit Infrage-Stellungen: [1] „Mörner ist ein schwedischer Meeresforscher, sein Thema der Meeresanstieg. „Als ich diese wundervollen Bilder von den Fidschi-Inseln gesehen habe, wollte ich sofort dorthin fahren und forschen“ sagte er in Porto. Dort will er herausgefunden haben, dass der Meeresspiegel gar nicht ansteigt. Seine Schriften stehen im Gegensatz zu Beiträgen zahlreicher Wissenschaftler …

Bild 2 SZ-Artikel [1]. Darstellung über das „Vergehen“ von Herrn Mörner, der Seepegelanalysen durchführt
Spätestens hier outen sich die Redakteurinnen und verfallen in den von „Klimaretter“ gewohnten Stil: Wenn Argumente fehlen, wird durch Vermutungen und geeignete – für die Leser nicht nachprüfbare, da nicht aufbereitete – Zitate ein Vergehen, mindestens Fehler in den Raum gestellt. Dass Herr Professor (emeritus) Mörner ein angesehener Wissenschaftler auf seinem Fachgebiet historischer Pegelanalysen ist und einfach eines konsequent macht: Vor Ort selbst nachsehen, was die Fakten sind, während die „zahlreichen Wissenschaftler“ in ihren warmen Kämmerchen vor ihren Computern sitzen und behaupten, die Fakten durch simulieren ermitteln zu können, interessiert die Damen nicht. Denn es stört sie gewaltig, weil die Ergebnisse nicht übereinstimmen und das deutlich zu Ungunsten ihrer Ideologie.

Schließlich stammen alle berichteten, übernatürlichen Pegelanstiege ausschließlich aus Simulationen oder (bewusst) falsch abgeleiteter Statistik. Dass dies so in „Beiträgen zahlreicher Wissenschaftler“ gemacht wird, ist für die SZ ein ausreichender Beleg des Gegenteils:
EIKE 16. November 2017: Nochmals Fidji, die eher aufsteigenden, als untergehenden Atolle
EIKE 20.12.2016: Der Klimawandel wird bildlich gesprochen immer schöner, die Daten darüber nicht
EIKE 13.08.2017: Manila versinkt durch Wasserentnahme im austrocknenden Untergrund. Der (reiche) Westen mit seinem CO2 soll daran schuld sein – und zahlen
Ruhrkultour: Die Entzauberung eines “Klimaexperten”
EIKE 17.07.2016: Wie man den Meerespegel-Verlauf in die richtige Richtung dreht Aus dem Lehrbuch für (Klima-)Statistikbetrug

Schlimm ist für die SZ, dass Institute offen auf EIKE hinweisen: [1] „Das Institut für unternehmerische Freiheit (IuF) … weist offen auf auf Veranstaltungen von EIKE hin ...
Im weiteren Artikel folgen nun viele Darstellungen, welche Personen in der Politik zu den „Guten“ als AGW-Befürworter und welche zu den „Bösen“ als Klimaleugner gehören. Das berichtete „Highligt“ des Bösen ist: [1] „ Nun steht in einem EU-Bericht, Menschen seien nicht an einer höheren CO2-Konzentration schuld. Vor allem die kosmische Strahlung beeinflusse das Klima, sie könne die Temperatur um bis zu 10 Grad verändern … und widerspreche damit Publikationen etwa des Bundesumweltamtes und der amerikanischen Umweltbehörde EPA.“

Zum Schluss wird etwas umgedreht: [1] „Der grüne EU-Abgeordnete Martin Häusling sieht sogar eine neue Strategie der Klimaleugner unter den Parlametariern: „Sie schicken Rechtsextreme vor, weil sie sich selbst mit ihrer Meinung nicht an die Öffentlichkeit trauen … „ und es endet mit einer verzerrenden Darstellung zur letzten EIKE-Konferenz [9]: „ ... kritische Fragen sind unerwünscht, Thuß verscheucht einen Reporter des öffentlich-rechtlichen Rundfunks … neben Vertretern der Kohlelobby sind auch AFD-Abgeordnete unter den etwa 250 Gästen in München, der Konferenzraum ist voll …“

Bis zu fünf Jahre Freiheitsstrafe für Klimaleugnen und ein internationaler Gerichtshof

Der SZ-Artikel wurde auch auf der Seite „GWUP Die Skeptiker“ rezensiert [2]. Diese kam allerdings zu einer vollkommen gegensätzlichen Darstellung als der Autor, welche in einer Forderung gipfelt, die exemplarisch den Geisteszustand der Ökokirche präsentiert:

Bild 3 Screenshot [2]
So plakativ macht es die SZ (noch) nicht. Sie lässt es über ihre Leser sagen:
SZ vom 24.12.2018, Leserbrief: Gerichtshof für Klimasünder … früher oder später wird das Fehlen von globalen Maßnahmen gegen die Klimaerwärmung von schwerwiegenden Folgen begleitet sein. Hunderte Millionen Menschen werden gezwungen sein, ihre Wohnstätten zu verlassen, und ebenso viele werden an den Folgen der Klimaerwärmung erkranken und sterben. Die Verantwortung für die erwähnten, chaotischen Zustände wird objektiv leicht zu definieren und die verantwortlichen Politiker, welche gegen den Klimaschutz auftreten werden leicht z benennen sein. In der Voraussicht einer solchen Entwicklung sollte schon heute ein internationaler Gerichtshof bestellt werden zur Verurteilung zur gegebenen Zeit der Politiker, die die Verantwortung tragen für die Folgen des Mangels an zeitgerechten und effizienten Maßnahmen … und gegen die Klimaerwärmung …
Dabei ist die SZ noch geradezu human eingestellt. Die „WELT“ war da schon viel rabiater. Sie fand es für angemessen, wenn der Grundgedanke der mittelalterlichen Inquisition wieder eingeführt würde, beziehungsweise dass „Vordenker“, oder jemand der sogenannten „Intelligenz“ schon einmal laut drüber nachdenkt:
Welt 09.12.2014:  [11] Wie wär’s mit der Todesstrafe für „Klimaleugner“?
Welt: … Ein Professor an der Grazer Universität hat vor zwei Jahren auf der Homepage der Hochschule einen Beitrag veröffentlicht, in dem er nicht mehr und nicht weniger als die Todesstrafe für Klimaleugner forderte. Der Klimawandel, so der Professor, werde Millionen von Menschen das Leben kosten, deswegen wäre es „prinzipiell in Ordnung, jemanden umzubringen, um eine Million andere Menschen zu retten“.

Einst war „Der Westen“ stolz auf die Errungenschaften des Humanismus und die Überwindung der Inquisition. Geschichte lässt sich jedoch jederzeit – und in kürzester Zeit – zurückdrehen. Auch das hat gerade unsere Geschichte schon gezeigt.

Bald ist es auch in Deutschland so weit

Wenn nächstes Jahr unsere Umweltministerin – um in der Welt als Vorbild dazustehen und auch um die Geldforderungen (nicht nur) der (nicht) untergehenden Inselstaaten vorbeugend zu erfüllen – (auf Weisung unserer großen Vorsitzenden) dafür sorgt, dass Klimaschutz in das Grundgesetz aufgenommen wird:
WELT 16.12.2018: … Dessen ungeachtet, formierte sich in Kattowitz schon mal eine informelle „High Ambition Coalition“ einiger Inselstaaten und westlicher Musterländer, der sich auch Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) anschloss … Schulze bestätigte in Kattowitz, dass die Bundesregierung im kommenden Jahr ein Klimaschutzgesetz erlassen werde, dass CO2-Ziele für die einzelnen volkswirtschaftlichen Sektoren beinhalten soll.
beginnt der Weg, dass gegen „Klimaleugner“ geklagt und Kritik dagegen unterdrückt werden kann. Die Niederlande haben es schon vorgemacht.
EIKE 24.05.2018: Das „natürliche“ Wetter einzuklagen, wird weltweit immer beliebter
… Das Landgericht Den Haag entschied im Fall der Bürgerbewegung Urgenda gegen den niederländischen Staat, dass dieser seine Klimapolitik an die vom Weltklimarat IPCC als wissenschaftlich gebotenen Grundsätze anzupassen habe. Das Gericht verurteilte die niederländische Regierung dazu, den Treibhausgasausstoß des Landes bis 2020 um mindestens 25 Prozent im Vergleich zu 1990 zu senken … Das Argument, dass die Niederlande als kleines Land mit ihrem Treibhausgasausstoß kaum beeinflussen könnten, wie sich die globale Erhitzung fortsetzt, ließen die Richter nicht gelten. Dahinter könne sich kein Land verstecken, heißt es in der Urteilsbegründung …

Man kennt das inzwischen auch bei uns: Von der Politik werden vollkommen unverbindliche Verträge unterschrieben, die „niemals angewendet“ werden müssen … bis Richter entscheiden, dass Unterschrift Unterschrift ist. Da kann die Politik aber selbstverständlich dann gar nichts dafür.

Eine Weihnachtsansprache

Unser Bundespräsident hat zu Weihnachten eine gewohnt salbungsvolle Rede gehalten:
TheEuropean: Wir müssen wieder lernen, zu streiten, ohne Schaum vorm Mund
Tichys Einblick: Der Spiegel an der Wand
Wenn er wirklich etwas dazu beitragen wollte, müsste er direkt in seiner eigenen, politischen Umgebung anfangen. Aber sicher hat er vorwiegend „das Pack“ gemeint, welches erzogen werden muss.
Die SZ jedenfalls unterstützt diese Meinung. Und die „Intelligenz“ macht ebenfalls wieder wie gewohnt mit.

Fazit

Ihrer Zusatzbezeichnung „Alpenprawda“ wird die SZ immer neu gerecht. Wenn Argumente fehlen, darf es ersatzweise auch einfach Diffamierung sein. Man weiß sich ja auf der Seite der Guten. Da darf schon wiederholend der „Heilige Zorn“ zu den Bösen hinüberschwappen.Frei nach der Devise des „Hexenhammer“: Lieber eine nicht-Hexe versehentlich verbrannt, als eine unentdeckt am Leben gelassen“. Vor allem, wenn man Journalistinnen gefunden hat, welche so zielsicher Klimaleugner und Räääächts erkennen können und dagegen (dank Förderbudgets) zu kämpfen bereit sind:
SZ, 10. September 2017, Susanne Götze: Klimawandel Braun-grüner Wählerfang der AfD
Kritik an der Energiewende entzündet sich oft am Bau neuer Windkraftanlagen. Manche Aktivisten nutzen das aus, um Zweifel am menschengemachten Klimawandel zu schüren.
Allerdings wird die SZ dabei nicht alleine gelassen:
DAS ERSTE, MONITOR vom 06.12.2018: Klimawandel durch kosmische Strahlung? Klimawandel-Leugner im parlamentarischen Alltag
Wer ist als Autorin darunter mit gelistet: An erster Stelle: Frau Susanne Götze

Quellen

[1] Süddeutsche Zeitung, Printausgabe 283, 8./9. Dezember: Kohle, Kohle, Kohle

[2] GWUP Die Skeptiker: „Kohle, Kohle, Kohle“: Sollte Klimawandelleugnung unter Strafe gestellt werden?

[3] Süddeutsche Zeitung, 31. März 2010: Klimaskeptiker „Wir brauchen keine Klimaforscher

[4] EIKE 23.01.2018: Rechtspopulisten, Marktradikale und Klimawandel-Leugnerzum Zweck der Förderung von Wissenschaft und Forschung.

[5] EIKE 08.09.2017: Die Generalsekretärin der FDP geriet in die Fänge des KLIMA-LÜGENDETEKTORS – anbei ein Rettungsversuch

[6] EIKE 08.08.2017: Meerespegelanstieg: Europa kann nicht alle (vor Klimawandel-Desinformation) schützen T2 (2)

[7] EIKE 30.12.2017: Ohne den Klimawandel hätte das gleiche Wetter nicht so schlimme Folgen…

[8] Deutschlandfunk: Rechtspopulismus weltweit Gefahr für den Klimaschutz

[9] EIKE: 12. Internationale Klima- und Energiekonferenz (IKEK 12) in München erfolgreich beendet!

[10] The European: Ein linksgrünes Wintermärchen

[11] Welt 09.12.2014: Wie wär’s mit der Todesstrafe für „Klimaleugner“?

[12] BILD: AFD-Abgeordneter aus Kino geworfen




COP24: Dem Paris-Abkommen wurden gefähr­liche Vor­schriften hinzu­gefügt

Damit ist das grüne Ziel gemeint, dass entwickelte Länder wie Amerika zahlen sollen für all die Schäden, die vermeintlich dem Klimawandel geschuldet sind, vor allem in den Entwicklungsländern. Angesichts des Umstandes, dass derzeit jegliches Schlechtwetter dem vom Menschen verursachten Klimawandel in die Schuhe geschoben wird, ist der potentielle Transfer von Wohlstand einfach erschütternd. In meinem Beitrag mit dem Titel Absurd “loss & damage” policy advances at UN’s Bonn climate summit habe ich mehr dazu geschrieben.

Die neu in Katowice hinzugefügten Bestimmungen verlangen zwar noch nicht eine solche Art der Kompensation, legen aber dafür den Grundstein, und zwar weil sie es den Entwicklungsländern erlauben, ihrer Phantasie detailliert freien Lauf zu lassen. Haftpflicht-Anwälte werden dies lieben.

Das steht zwar erst einmal alles nur auf dem Papier, aber wie ich schon in einem früheren Beitrag zum Katowice-Gipfel geschrieben hatte, haben Papiertiger Implikationen.

Zunächst einmal soll jährlich ein Bericht erstellt werden über Maßnahmen und Begebenheiten bzgl. Klimawandel. Ursprünglich war mit einem solchen Report beabsichtigt, die von jedem Land im Zuge des Paris-Abkommens geltend gemachten Bemühungen bzgl. Klimawandel zu verifizieren. Jedes Land muss National festgelegte Beiträge gegen Klimawandel leisten, und die Idee dahinter lautet, dass deren Fortschritt überwacht werden muss. Folglich nennt man die UN-Sprechweise für diesen jährlichen Report das Transparenz-Rahmenwerk, weil es dazu gedacht ist zu beobachten, was die Länder machen.

Ursprünglich war beabsichtigt, über CO2-Emissionen zu berichten, über Emissions-Reduktionen und Anpassungs-Projekte ebenso wie über finanzielle Transaktionen. Letztere sind eine große Sache, vor allem Zahlungen der entwickelten Länder an Entwicklungsländer.

Allerdings ist es jetzt so, dass Entwicklungsländer auch jährliche Reports über Verluste und Schäden durch Klimawandel einreichen können. Das werden sie mit Sicherheit tun, und sie haben jeden Anreiz, die Zahlen so hoch wie möglich zu schrauben. Ich kann mir vorstellen, dass diese Länder darum wetteifern, wer am stärksten betroffen ist. Sie alle hoffen schließlich darauf, bezahlt zu werden, und je größer die Zahlen, umso mehr Geld bekommen sie.

Länder können sogar projizierte Verluste und Schäden geltend machen (Schäden meint Dinge, die man abstellen kann, wenngleich zu horrenden Kosten. Verlust schließt Sachen ein wie Lebensweise und Ernten). Diese Projektionen öffnen wilden Spekulationen auf der Grundlage von Computermodellen Tür und Tor entsprechend den Leitlinien der jüngsten Berichte des IPCC und des National Climate Assessment.

Die zweite Regelung hat mit etwas zu tun, das man „globale Inventur“ nennt. Hierbei handelt es sich um eine alle fünf Jahre zu erstellende Abschätzung auf der Grundlage der kumulativen Reports im Zuge des Transparenz-Rahmenwerkes. Hier darf man getrost erwarten, wahrhaft gewaltige Zahlen zu sehen bzgl. globaler Verluste und Schäden. (Es bleibt abzuwarten, ob absurde Behauptungen innerhalb des UN-Verfahrens in Frage gestellt werden dürfen).

All dies ist künstlich erschaffen worden, um Druck auf Amerika und die anderen entwickelten Länder auszuüben zu zahlen. Die Zahlen können auch als Unterstützung von Behauptungen bzgl. Kompensationen vor Gericht herangezogen werden. Es gibt sogar Vorschläge zu erheblichen Steuern auf fossile Treibstoffe, deren Erlöse für Verluste und Schäden aufkommen sollen.

Die Befürworter einer solchen Monster-Steuer haben jüngst in einem 32 Seiten starken Report mit dem Titel [übersetzt] Die Klimaschäden-Steuer: Ein Leitfaden dazu, was das ist und wie es funktioniert festgelegt, was sie sich darunter vorstellen. Ominöserweise heißt es darin:

Ein Tag der Abrechnung kommt. Es gibt einen Preis für das Aufheizen des Planeten, und bis heute hat die Industrie fossiler Treibstoffe den Tisch verlassen, ohne die Rechnung zu bezahlen. Als Klimawandel den ärmsten Ländern und Gemeinden Zerstörung brachte, blieben sie auf den Kosten sitzen. Die in diesem Paper propagierte Klimaschäden-Steuer (CDT) kann helfen, diese Lage zu korrigieren, indem die Industrie fossiler Treibstoffe in die Pflicht zu zahlen genommen wird.

Es ist unfassbar, dass die entwickelten Länder dies in Katowice haben durchgehen lassen. Den UN-Regeln zufolge kann jedes Land gegen einen Beschluss sein Veto einlegen. Also hätten sich die Vetos der entwickelten Länder stapeln müssen – aber nichts dergleichen! Man beachte, dass die USA immer noch mit am Tisch sitzen; tatsächlich haben sie erfolgreich einen Antrag in Frage gestellt, den jüngsten Angsterzeugungs-Bericht des IPCC „willkommen“ zu heißen mit der Begründung, dass dieser falsche Behauptungen enthält.

Aber diese nette Geste ist nichts im Vergleich dazu, es den Entwicklungsländern zu gestatten, einfach so Behauptungen ohne jeden Beleg aufzustellen und Billionen Dollar als Ausgleich für Verluste und Schäden zu erhalten. Aber genau das sehen diese gefährlichen neuen Zusätze zum Paris-Abkommen vor. Und dann wird die Frage nach Kompensation mit Sicherheit voll durchschlagen.

Link: http://www.cfact.org/2018/12/20/cop-24-dangerous-rules-added-to-paris-climate-accord/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Aus der Synoptik: Warum stellt eigentlich niemand die richtigen Fragen?

In mehreren Beiträgen haben Kowatsch & Kämpfe (grundlegend hier) belegt, wie sehr das Temperaturniveau von bestimmten Wetterlagen-Typen abhängig ist. Eine stramme winterliche Südwestlage bringt mit Sicherheit auch während kältester Eiszeit-Zeiten mildes oder sehr mildes Winterwetter. Umgekehrt dürfte ein kontinentales Hochdruckgebiet mit einer östlichen Strömung auch zu wärmsten Warmzeiten immer kaltes Frostwetter zur Folge haben. Beide Extreme mögen in Warm-/Kaltzeiten ausgeprägter sein als in Kalt-/Warmzeiten, aber das ist nach Wissen des Autors noch nie untersucht worden.

Man könnte natürlich Statistiken über die Verhältnisse in den Ursprungsgebieten der zu uns strömenden Luftmassen errechnen, doch stößt das auf alle möglichen Probleme, die eine solche Untersuchung unmöglich machen, wie der Autor vor vielen Jahren bei einem solchen Versuch feststellen musste.

Aber ich schweife ab. Aus Obigem geht hervor, dass sich die Frage nach wärmer oder kälter (als was eigentlich?) anders stellt: Warum gibt es bei uns mehrere Jahre lang eine Häufung von Südwestlagen, während sich in anderen Perioden mehrere Jahre lang im Sommer Nordwest-, im Winter Nordostlagen häufen?

Überspitzt: Warum gab es in der „Kleinen Eiszeit“ so häufig Nordostlagen (nur diese advehieren die Kälte, die zum Zufrieren der Themse in London führt). Und warum gab es während der letzten Jahre so viele Südwestlagen, und zwar sommers wie winters?

Damit lässt sich jetzt die Frage nach Warm- oder Kaltzeiten anders und besser formulieren: Wovon ist es abhängig, dass verstärkt Südwestlagen bzw. Nord- oder Ostlagen auftreten? Hat die Anzahl von Südwestlagen während der letzten Jahre ein Maximum erreicht und dieses Maximum vielleicht überschritten?

Derzeit geistert durch die einschlägigen Wetter-Sites ja die Möglichkeit einer Aufspaltung des Polarwirbels, ein so genanntes „Major Warming“. Mehr dazu hier. Ein solcher Vorgang hat fast immer starke Wintereinbrüche bei uns zur Folge. Frage: Gibt es zu Eiszeiten viel häufiger und ausgeprägter solche Aufspaltungen (splittings) des Polarwirbels? Wenn ja, warum? Und warum gab es während der letzten Jahre kaum einmal eine solche? Im Februar 2018 war es kurzzeitig dazu gekommen. Wird es, wenngleich vielleicht auch nicht aktuell, in absehbarer Zukunft häufiger dazu kommen?

Wovon ist das abhängig? Vielleicht von der Sonnenaktivität? Und gibt es anhaltend kaltes Winterwetter auch bei einem ungestörten Polarwirbel?

Man sieht schon, „kälter“ oder „wärmer“ sind nur die Auswirkungen von Vorgängen, die kaum einmal zur Sprache kommen. Aber Synoptik war weiland schon bei meinen Kommilitonen sehr unbeliebt.

Und so schließt sich auch der Kreis zu der unsäglichen Behauptung eines Herrn Latif aus dem Jahr 2000, der am 1. April von sich gab: „Richtige Winter mit Frost und Schnee wie noch vor 20 Jahren wird es in unseren Breiten nicht mehr geben“. Quelle. Er meinte es ernst!

„Übersetzt“ mit dem oben Gesagten meinte er also: „Richtig kalte Nordost-Wetterlagen wird es bei uns nicht mehr geben“.

Nicht einmal Scharlatane würden das ausschließen. Und doch ist dieser Herr in allen einschlägigen Medien immer noch präsent!

Fazit: Wenn es einen Wechsel gibt zwischen häufigen und selteneren Südwestlagen im Winter – egal von was dieser Wechsel abhängig ist – so wird es nach dem Maximum der Südwestlagen der vergangenen Jahre auch wieder ein Minimum geben.

Aber ist nicht genau dieser Wechsel bei uns „normal“? Wäre es nicht drastisch ungewöhnlicher, wenn es bei unserem Wetter auf einmal überhaupt keine Extreme mehr gibt? Der Autor fände dies extrem! Sie auch?




Jahr 2018 in Deutschland – das sonnigste und wärmste, aber nicht das nieder­schlags­ärmste seit Aufzeich­nungsbeginn

Wie außergewöhnlich war die Witterung des Jahres 2018?

Als Wetter bezeichnet man den augenblicklichen physikalischen Zustand der Atmosphäre eines bestimmten Ortes zu einer bestimmten Zeit. Dieser physikalische Zustand lässt Ausreißer und Extremwerte zu; was als „normal“ gilt, ist fast immer Ansichts-, Glaubens- und Geschmackssache. Der heuer etwas aus der Mode gekommene Begriff der Witterung füllt die zeitliche Lücke zwischen Wetter und Klima nicht völlig; er lässt sich aber ganz gut zur Charakterisierung des Wetters über mehrere Tage, Wochen und Monate bis hin zu Jahreszeiten oder eines Jahres verwenden. Auch der Begriff des Klimas ist zeitlich unscharf; er kann gemitteltes Wetter und aufgetretene Rekordwerte eines Zeitraumes weniger Jahre, mehrerer Jahrzehnte bis hin zu Jahrhunderten umfassen; nicht selten limitiert der Beginn einer bestimmten Messreihe die zeitliche Dimension. Sehr kurze Mittelungen leiden unter dem Problem der Zufälligkeit – man kann aus wenigen, zufällig nacheinander folgenden sehr warmen oder kalten Jahren keine zuverlässigen Rückschlüsse auf die längerfristigen Verhältnisse eines Ortes ziehen! Sehr lange Mittelungen verschleiern hingegen mögliche kürzere Klimaschwankungen. Aufgrund dieser Probleme hat sich international die so genannte „CLINO-Periode“ von 30 Jahren zur Mittelung durchgesetzt. Aber was bedeutet das nun für die Einordnung des Jahres 2018? Mit einem Deutschland-Mittel von etwa 10,4°C war es zwar das wärmste seit dem Aufzeichnungsbeginn im Jahre 1881 und um 1,5 Kelvin (entspricht 1,5°C) wärmer als der Mittelwert der Klima-Normalperiode von 1981 bis 2010, aber es lohnt sich auch, kritisch auf den Beginn der Messreihen zu schauen! Im Jahre 1881 hatte die Industrialisierung Deutschlands mit all ihren Konsequenzen gerade Fahrt aufgenommen; eine wachsende Luftverschmutzung verminderte die Sonnenscheindauer und wirkte ebenso kühlend wie der verheerende Vulkanausbruch des Krakatau (1883). Und gut einhundert Jahre später, 1981, war die Luftverschmutzung noch immer ein großes Umweltproblem; doch schon etwa ein Jahrzehnt später griffen die Luftreinhaltemaßnahmen – seitdem nahmen Sonnenscheindauer und Wärme merklich zu. Außerdem wuchsen seit 1881 Bevölkerung und Siedlungsdichte stark, was so genannte Wärmeinseleffekte förderte, welche nicht nur auf die Städte und Dörfer begrenzt blieben, sondern durch Entwässerung, geänderte Landnutzung und überregionale Verkehrstrassen sowie die aktuell zunehmende Nutzung der Wind- und Solarenergie auch Teile des Umlandes erwärmten; all diese Effekte dauern an. Ein Sonderfall der Wärmeinseleffekte ist der städtische Wärmeinseleffekt, welcher in der englischsprachigen Fachliteratur oft als UHI (Urban Heat Island Effect) bezeichnet wird. Im DWD-Messnetz findet sich ein schönes Beispiel dafür im Raum Nürnberg:

Abbildung 1: In Nürnberg existieren zwei DWD-Stationen, eine ländliche im Ortsteil Netzstall und eine stärker UHI- beeinflusste am Flughafen. Trotz des Warmjahres 2018 zeigt die ländliche Station seit 30 Jahren keinen; die am Flughafen hingegen einen deutlichen Erwärmungstrend.

Aber wie sind der Hitze-Sommer 2018 und die anhaltende Trockenheit einzuordnen? Hier hilft ein Blick in die jüngere und fernere Vergangenheit. Der Sommer 2018 reichte mit einem DWD-Deutschlandmittelwert von 19,3°C nicht an den von 2003 (19,7°C) heran; auch bei der geringsten Niederschlagsmenge reichte es nur zu Platz 2 hinter 1911. Wie das Jahr 2018 insgesamt hinsichtlich Niederschlagsmenge und Sonnenscheindauer abgeschnitten hat, werden wir gleich noch sehen. Doch letztendlich reduziert sich alles auf die lapidare Erkenntnis: „Alles schon mal dagewesen!“ Denn in den Jahren 2003, 1982, 1976, 1959, 1947 und 1911 wurden ähnliche Dürre- und Hitzeperioden beobachtet. Und wenn man den zeitlichen Horizont der Messreihen verlässt, so landet man im Extremjahr von 1540, in welchem innerhalb von 26 Wochen nur an fünf Tagen nennenswerter Regen fiel und fast alle größeren Flüsse zu Rinnsalen schrumpften.

Vegetationsverfrühung durch mehr Wärme – mit einer Ausnahme

Seit fast 30 Jahren beobachtet der Verfasser die Vegetationsentwicklung in Weimar. Die landläufige Meinung, alles blühe und reife immer früher, gilt nicht uneingeschränkt, denn eine Jahreszeit, der so genannte Erstfrühling, hat sich leicht verspätet; auch 2018 führte die späte Winterkälte zu einem verzögerten Laubaustrieb der Wilden Stachelbeere:

Abbildung 2: Wegen etwas kälterer Winter verzögerte sich der Erstfrühling in Weimar um 6 Tage. Die meisten anderen phänologischen Jahreszeiten haben sich zwar verfrüht; beim Vollfrühling (erste Apfelblüten) ist die Verfrühung aber kaum erkennbar.

Die Sonne bringt es an Tag – mehr Sonnenschein bedeutet mehr Wärme Einen wesentlichen Einfluss auf die Lufttemperaturen, besonders im Sommerhalbjahr, hat die Sonnenscheindauer, welche in Deutschland zuverlässig flächendeckend erst seit 1951 registriert wird. Aber auch im Jahresmittel wirkt eine höhere Sonnenscheindauer merklich erwärmend:

Abbildung 3: Mehr Sonnenschein bedeutet mehr Wärme. Das „Rennen“ um das sonnigste Jahr könnte sich erst am letzten Dezembertag zwischen dem Rekordinhaber Jahr 2003 mit 2014 Sonnenstunden und dem „Herausforderer“ 2018 entscheiden, der zwischen 2010 und 2020 Sonnenstunden erreichen wird. Wegen der sehr unterschiedlichen Größen musste in Index-Werte umgerechnet werden; die jeweils drei erstplatzierten Jahreswerte sind markiert.

Eindeutiger sind die Verhältnisse in Potsdam, wo Sonnenscheindaten schon seit 1893 vorliegen und 2018 mit etwa 2250 Stunden deutlich vor 2003 (2085 Stunden) auf Platz 1 liegt:

Abbildung 4: In Potsdam und im gesamten Nordosten Deutschlands war 2018 das mit Abstand sonnenscheinreichste Jahr seit Aufzeichnungsbeginn; Darstellungsweise ähnlich wie in Abbildung 3.

Über die Auslöser der stärkeren Besonnung und Bestrahlung lässt sich nur mutmaßen. Neben geänderten Großwetterlagenhäufigkeiten, einer geänderten Landnutzung (weniger Verdunstung durch mehr Versiegelungen der Böden und Meliorationsmaßnahmen) kommen auch die Sonnenaktivität selbst, Änderungen bei den Wolkenarten durch den Luftverkehr und ab Ende der 1980er Jahre die erfolgreichen Maßnahmen zur Luftreinhaltung (Filter, Katalysatoren) in Betracht.

Jahresniederschlagsverhältnisse – 2018 erzielte keinen Negativrekord Zwei niederschlagsreiche Wintermonate, der Januar und der Dezember, sorgten dafür, dass 2018 in der Rangliste der niederschlagsärmsten Jahre nur Platz 3 oder gar nur den undankbaren vierten Platz belegte; auch hier könnte die endgültige Entscheidung erst zum Jahreswechsel feststehen:

Abbildung 5: Im Ranking der niederschlagsärmsten Jahre seit 1881 wird 2018 aller Voraussicht nach nur den undankbaren vierten Platz belegen.

Wärme 2018 – Dank günstiger Großwetterlagenverteilung? Noch liegen nicht alle Daten zu den Großwetterlagenhäufigkeiten des Jahres 2018 vor, doch die häufigen Westwetterlagen im Januar und Dezember, die häufigen Hochdruck- und Ostwetterlagen zwischen April und Juli und die vielen Südlagen im Spätsommer/Herbst trugen ganz wesentlich zur Wärme dieses Jahres bei.

2018 – zirkulations- und windschwach? Seitdem vor gut 20 Jahren die umfassende Nutzung der Windenergie in Europa begann, deutet sich eine merkliche Abnahme der Windgeschwindigkeit an. Das kann Zufall oder auch eine Folge zu vieler, bremsend wirkender Windkraftanlagen sein; auf jeden Fall wird es aus der Häufigkeitszunahme der Großwetterlagen mit unbestimmter Anströmrichtung erklärbar; den so genannten XX-Lagen der Objektiven Wetterlagenklassifikation des DWD. Auch 2018 setzte sich dieser Trend, der die ohnehin mangelhafte Effizienz der Windenergienutzung weiter schmälern könnte, fort:

Abbildung 6: Sinkende Windgeschwindigkeiten (pink) im Zeitraum 1997 bis 2018. Da es (leider) kein DWD-Mittel für die Windgeschwindigkeit gibt, wurde dieses aus den Daten von 25 Stationen in Nord- und Mitteldeutschland berechnet. Gleichzeitig nahm die Anzahl der Tage mit unbestimmter Anströmrichtung (grau) zu; sie wird 2018 mit mindestens 91 Tagen den zweithöchsten Wert seit Beginn der Objektiven Wetterlagenklassifikation (1980) erreichen; nur 2014 waren sie noch häufiger.

Januar 2019 – wenig winterliche Aussichten? Der Dezember 2018 fiel mit über 3°C im DWD-Mittel deutlich milder aus, als es alle Langfristprognosen vorhergesagt hatten, was wieder einmal verdeutlicht, wie schwierig derartige Prognosen sind. Aber was bedeutet das für den Januar 2019? Einen ersten Hinweis liefert die Regel „Dezember, wechselhaft und lind, der ganze Winter wird ein Kind.“ Auch die Regel „War bis Dreikönige (06.01.) kein richtiger Winter, so folgt meist keiner mehr dahinter“ macht wenig Hoffnung auf Winterwetter im Januar, denn nahezu alle Wettermodelle sehen bis dahin keinen markanten, anhaltenden Wintereinbruch vorher. Betrachtet man nun das Temperaturmittel aus September und Dezember, welches 2018 mehr als 9°C betragen wird, so wies dieses seit 1761, dem Beginn der BAUR-Reihe, einen Mittelwert von 6,7°C bei einer Standardabweichung von 1,5°C auf. In den 41 Fällen, die diese Standard-Abweichung nach oben (8,2°C) erreichten oder überschritten, fiel der folgende Januar in 25 Fällen mit einem Temperaturmittel ab 0°C aufwärts merklich zu mild aus. Ein „normaler“ Januar (Temperaturintervall minus 2 bis minus 0,1°C) folgte in 8 Fällen, ein zu kalter (<minus 2°C) ebenfalls in nur 8 Fällen. Ein bisschen Hoffnung auf mehr Winterkälte macht noch der schwächelnde Polarwirbel; trotzdem besteht eine deutlich erhöhte Wahrscheinlichkeit für einen zu milden bis sehr milden Januar 2019; einzelne kürzere Kälteeinbrüche sind freilich nicht ausgeschlossen, und für den Spätwinter (Februar/März) lassen sich noch keine Aussagen treffen.

Zusammenfassung: Das Jahr 2018 erwies sich als das wärmste, aber nicht als das niederschlagsärmste seit 1881. Außerdem verlief es sehr sonnenscheinreich, was neben weiter anwachsenden Wärmeinseleffekten und günstigen Großwetterlagen seinen Wärmerekord erklärt. Es deutet sich ein relativ milder Januar 2019 an; doch ist diese Aussage – wie alle Langfristprognosen, unsicher und braucht noch nicht das Ende aller Winterträume zu bedeuten.

Stefan Kämpfe, Diplomagraringenieur, unabhängiger Natur- und Klimaforscher




Blackout in Deutschland (Teil 2) – der Tag als ich die Mauer beleuchtete

Dialysepatienten konnten nicht mehr versorgt werden, Frauen bekamen die Kinder zu Hause ohne ärztlichen Beistand. Tausende Menschen strandeten irgendwo und überlebten – wenn sie Glück hatten – unter jämmerlichen Bedingungen in Bahnhöfen und Turnhallen. Als die Ventilatoren ausfielen, erstickten hunderttausende Hühner in den Legebatterien, Kühe und Schweine krepierten zu tausenden in den Ställen. Die öffentliche Kommunikation brach zusammen. Die Schäden gingen in die Milliarden und es dauerte Jahre, bis sich die Wirtschaft von dem Schock erholt hatte. Die Ursachen waren simpel: ein Schneesturm, ein unausgewogener Energiemix und ein weitgehendes Versagen des staatlichen Katastrophenschutzes.

Was war passiert? Es gab kurz nach Weihnachten einen länger andauernden Schneesturm, verbunden mit einem Temperatursturz. Man könnte es auch ein sibirisches Tiefdruckgebiet nennen. Damals schob man allerdings die Wetterkapriolen noch nicht auf den Klimawandel. Durch die extremen Witterungsbedingungen fielen sämtliche Kohlekraftwerke in Mitteldeutschland aus, da ihnen die Kohle auf den Transportbändern und in den Waggons festfror. Gas- und Ölkraftwerke waren vorher auf Beschluss der Politik geschlossen worden, um die wertvollen Devisen zu sparen. Die DDR hatte keinen vernünftigen Energiemix, das Rückgrat der Stromproduktion war Braunkohle. Im Resultat gab es in der DDR nur noch ein einziges funktionierendes Kraftwerk, das den totalen Blackout verhinderte – das Kernkraftwerk Greifswald mit seinen drei Reaktor-Blöcken. Um Strom für die Hauptstadt zur Verfügung zu stellen, mussten allerdings großflächige Blackouts tagelang in Kauf genommen werden – ganze Landstriche waren tagelang ohne Strom.

In meinem Roman „Wohn-Haft“ beschreibe ich, wie ich damals den Blackout im AKW Greifswald erlebte. Hier ein Auszug:

„Wer geht schon gern zur Nachtschicht? Insbesondere, wenn es bald Silvester ist. In den Wohnungen der Neubaublocks hängen die Leute schon die Girlanden für die Feiern auf, der mühsam ergatterte und aufgesparte „Rotkäppchen“-Sekt wird kaltgestellt. Auch Bier steht kalt auf den Balkonen. Und es ist kalt. Es schneit und ein bissiger Nordost treibt die Flocken vor sich her. Daran ist man hier in Greifswald nicht gewöhnt, hier herrscht normalerweise eher mildes Wetter. Der Abend lässt sich düster an, ein eisiger Wind heult um die Hausecken der Plattenbauten und pfeift durch die undichten Fenster.

Auf zur Nachtschicht ins größte KKW der DDR!

Meine Schicht geht von sieben Uhr abends bis sieben Uhr früh. Als ich die Wohnung um fünf Uhr nachmittags verlasse, dunkelt es bereits. Ich küsse meine Frau flüchtig und trotte missmutig los. Sie wird zur Party mit den Eltern, dem Bruder und der Schwägerin gehen. Und sicher wird es später ein Umzug von Nachbar zu Nachbar, um sich gegenseitig Glück zu wünschen und ordentlich anzustoßen. Ich darf erst morgen früh einen heben. Auf zur Nachtschicht ins größte KKW der DDR!

Wenn ich so die Straße zum Südbahnhof entlang gehe, habe ich das untrügliche Gefühl, dass hinter den Gardinen die normalen Leute sich über mich lustig machen. Seht sie an, die Lubmin-Malocher! Gehen zur Nachtschicht am Silvester für sieben Mark! So blöd möchte ich auch mal sein. Ich empfinde die Ungerechtigkeit dieser selbstgebastelten Anschuldigung schmerzhaft. Schließlich sorgen ich und meine Kollegen durch den Verzicht dafür, dass die Anderen feiern können. Wenigstens ein bisschen Anerkennung dürfte schon sein. Aber es ist eben so, die Schichtarbeit hat einen schlechten Ruf.

Am Südbahnhof steht schon eine ganze Truppe von Leuten aus meiner Schicht im Schneesturm und friert. Es ist zugig hier und es gibt keine Möglichkeit, Schutz vor dem beißenden Schneewind zu finden. Es wird nicht viel gesprochen. Nur eine Gruppe Schlosser ist ziemlich laut, die werden doch nicht schon einen getrunken haben? Der Zug müsste langsam kommen. Es liegt allerhand Schnee auf den Schienen, und es wird ständig mehr. Die Leute meckern, einige drohen damit, nach Hause zugehen. Vier Mann gehen los. Wir fahren mit meinem Auto, sagt der Blockleiter Schäfig im Vorbeigehen zu mir. Ich nicke abwesend. Mir graut schon vor dem mitternächtlichen Festessen. Das wird – wie jedes Jahr wieder – ein herrlicher Grund sein, sich zu beschweren und ein bisschen Frust über den verpatzten Feiertag abzulassen. Zu fett, zu schwer, schmeckt nicht. Und natürlich werden sie zu mir kommen, dem Schichtchef. Als ob ich gekocht hätte! Und ich werde – wie immer – nichts machen können.

Und dann werden gegen drei noch ein paar angesoffene Gewerkschafts- und Parteibonzen ins Werk kommen, um der diensttuenden Schicht zum Jahreswechsel zu gratulieren. Ein Grund mehr zum Meckern für die Mannschaft. Der Parteisekretär schwankend auf der Leitwarte. Und draußen wird sein Fahrer warten, um ihn zum Besäufnis zurückzukarren. Ein einziges Ärgernis, diese Silvester-Nachtschicht.

„Die Flasche bleibt draußen“

Aber erst einmal muss der Zug kommen. Schon eine dreiviertel Stunde Verspätung. Nichts zu sehen, schon gar nicht durch den stärker werdenden Schneesturm. Endlich kommt der Zug, mühsam pflügt sich die Diesellok mit den Doppelstockwagen durch den Schnee auf den Schienen. Wenn das mal gut geht, denke ich und steige ein. Drinnen ist es angenehm warm. Die Leute setzen sich in Gruppen zusammen und schwatzen. Einige Fanatiker spielen Karten wie auf jeder Fahrt. Wider Erwarten kämpft sich der Zug bis Lubmin durch. Ich habe entdeckt, dass bei den Schlossern eine Schnapsflasche kreist. Das werde ich ihnen nicht durchgehen lassen.

Beim Aussteigen greife ich mir den Schlossermeister und sage zu ihm, Die Flasche bleibt draußen. Und deine Leute kettest du an der Werkstatt-Heizung fest, bis sie wieder nüchtern sind. Wehe, wenn sie was anfassen, außer einer Schneeschippe! Ich schicke euch alle nach Hause und dann machen sie euch die Hölle heiß. Ich schaue zu, wie sie die Schnapsflasche maulend im Auto eines Kollegen auf dem Parkplatz deponieren. Die Autos hier sind unter einem halben Meter Schnee verschwunden. Ich lasse die Taschen einiger einschlägig Verdächtiger durch die Posten am Werkseingang filzen. Das hat mir noch gefehlt, Besoffene im KKW auf Schicht. Dann gehe ich in mein Büro und übernehme den Dienst.

Gott sei Dank, stabiler Normalbetrieb. Die Leute werden auf Eisbildung im Kühlwasser-Einlaufkanal achten und die Außenanlagen ständig beräumen, so dass die Betriebsfeuerwehr im Einsatzfall freie Fahrt hat. Ich verabschiede mich von meinem Vorgänger, Schöne Silvesterfeier wünsche ich dir, Günter. Und feiere schön mit deiner hübschen Frau. Der Kollege nickt und gibt mir grinsend die Hand. Er weiß um die Freuden des Schichtchefs in solchen Nächten.

Die Schicht hat ihren normalen Lauf genommen. Ich habe auf dem Schichtrapport die Aufgaben verteilt. Meine 18 Ingenieure sind mit der strikten Weisung auseinander gegangen, in dieser Nacht das KKW schneesturmfest zu machen. Auf meinem Kontrollgang habe ich mich heute ausschließlich den Außenanlagen gewidmet. Der Schneesturm ist noch heftiger geworden, der Wind zerrt an meiner Wattejacke, es bilden sich Schneewehen. Der Außenanlagen-Schichtleiter hat zusätzliche Leute von den Schlossern abgezogen, um sie mit Traktoren und Schaufeln Schnee räumen zu lassen. Gut so, der Sturm wird ihnen die Wodkareste aus dem Schädel blasen, denke ich.

„Weiter traue ich mich nicht mit dem Moskwitsch“

Um elf Uhr nachts rufe ich den Schichtfahrer an. Heinz, fahr mal ein Stück in Richtung Greifswald und schau dir die Straße an. Sei aber vorsichtig, damit du nicht steckenbleibst. Funk mich an! In der Zwischenzeit meldet der Dispatcher Schwierigkeiten im Landesnetz. Die Lastverteilung hat eine Einsatzstufe ausgerufen. Die Frequenz ist schlecht, der Strombedarf ist in der Silvesternacht hoch, und das Großkraftwerk Boxberg ist vom Netz gegangen, weil ihnen die Kohle auf den Bändern festgefroren ist. Die Lage scheint sich zuzuspitzen. Der Fahrer meldet sich per Funk. Pass auf Manni, ich bin in Vierow. Der Wind pfeift hier mit zehn Nummern. Es schneit wie verrückt. Weiter traue ich mich nicht mit dem Moskwitsch. Ich drehe um, die Straße verweht mehr und mehr, in einer Stunde kommt hier keiner mehr durch. Natürlich kein Räumdienst in Sicht. Ich komme zurück.

Nach kurzem Überlegen rufe ich den Dispatcher an. Trommle die Schichtleitung nach dem Essen um zwei Uhr in meinem Büro zusammen. Wir machen einen außerordentlichen Rapport, die Situation sieht böse aus. Dann rufe ich beim Werkdirektor an, um ihm die Lage zu schildern. Der Direktor meldet sich, im Hintergrund Partylärm. Dr. Zischer klingt angesäuselt. Na klar, es ist Silvester. Ich habe Respekt vor Zischer, das ist nicht so ein hohler Parteibonze. Zischer kennt die Leute und verhält sich anständig seinen Mitarbeitern gegenüber, ohne jede Herablassung. Er hört sich die Lage an und meint, Keine Panik, übertreiben Sie nicht. Morgen früh schicke ich mit der Frühschicht Zusatzkräfte zum Schneeräumen raus. Und jetzt machen Sie weiter wie bisher, Ihre eingeleiteten Maßnahmen sind in Ordnung.

Es gibt den erwarteten Ärger mit dem Festessen. Diesmal haben die Leute sogar sehr gute Gründe zum Meckern. Das zähe Schweinesteak schwimmt in einem viertel Liter flüssigen Fettes mit ein paar glasigen Zwiebelflusen und ist zerbraten wie eine Schuhsohle. Dazu gibt’s fetttriefende Bratkartoffeln und sauren Weißkrautsalat aus dem Plastiksack. Hinterher ein Tüteneis, der Magen könnte sich einem umdrehen. Ich nehme frustriert meinen Teller und zwei kräftige wütende Schlosser und marschiere mit ihnen zur Struck-Küche, wo sie den Fraß zurechtrühren.

Die Struck-Küche ist ein großer Flachbau, in dem normalerweise dreitausend Menschen verköstigt werden. Eigentlich sollte sie am Silvester geschlossen sein und nur eine Minimannschaft für die Schicht kochen. Das Essen wird dann von hier mit Kübeln in die Schichtkantinen geliefert. Wider Erwarten ist der Struck aber von einer ganzen Meute Bauarbeiter besetzt. Sie sitzen an den Tischen und saufen. Offensichtlich sind sie aus ihren Unterkunftsbaracken im Leuna-Lager hierher geflüchtet, um ein bisschen Silvester feiern zu können.

Ein Kofferradio grölt Musik von den Puhdys

Jetzt sitzen sie hier herum, spielen Skat, ein Kofferradio grölt Musik von den Puhdys, und ein paar stark Alkoholisierte grölen mit. Hier aufzuräumen, ist hoffnungslos. Selbst mit der Mannschaft des Betriebsschutzes hätte man keine Chance gegen diese Übermacht. Also lasse ich sie sitzen. Es ist nicht mein Verantwortungsbereich, der Struck befindet sich außerhalb des Zaunes des technologischen Sicherungsbereiches. Ich weiß, dass die Bauarbeiter hier rumsitzen, weil sie bei dem Schneesturm nicht bis in die Kneipe nach Vierow durchkommen. Wo sollen sie auch hin. Trotzdem wäre es besser, sie in ihren Baracken im Leuna-Lager zu wissen.

Zwei dicke Köche sitzen im Personal-Aufenthaltsraum beim Bier und qualmen um die Wette. Ihre Teller mit den Essensresten stehen noch da. Sie haben sich zur Feier des Tages halbblutige Rumpsteaks mit Rosenkohl gegönnt. Kaum sehen sie mich, fängt der Dickere an zu zetern, Bringen Sie die Bauluden aus dem Struck heraus. Wir haben geschlossen! Die weigern sich, in ihre Unterkünfte zu gehen. Die haben Schnaps mitgebracht, das ist hier verboten. Er blickt erschrocken auf die Bierflaschen vor sich auf dem Tisch. Ich ignoriere das Gezeter und sage ganz freundlich, Ich bin der Schichtleiter der Nachtschicht. Habt ihr unser tolles Festessen gekocht? Der dicke Koch nickt misstrauisch.

Ich entferne das Pergamentpapier von meinem Teller und stelle ihn auf den Tisch. Das Essen auf dem Plastikteller, jetzt halb kalt, sieht zum Fürchten aus. Die beiden Hünen von Schlosser bauen sich drohend mit verschränkten Armen vor den Köchen auf. Ich schiebe den Teller zu dem Dicken. Essensage ich leise. Der Dicke weicht zurück und fuchtelt mit den Armen. Wir haben schon gegessen. Ich sehe ihn kühl an und wiederhole, Essen!, während die beiden Schlosser vorrücken. Der zweite Koch rückt mit seinem Stuhl von dem schmuddeligen Tisch mit den Bierflaschen ab. Der Dicke will ebenfalls zurückweichen, aber sein Stuhl kann nicht weg, weil einer der Schlosser seine riesige Hand auf die Lehne gedrückt hält. Der andere Schlosser nimmt das Besteck von einem der beiden Teller mit den Essensresten der Köche und drückt es dem Dicken in die Hand. Essen!, sagt nun er nachdrücklich. Der Dicke fängt an zu jammern. Das ist Körperverletzung …

Genau, sage ich, die Schlosser nicken begeistert. Und jetzt isst du den Teller schön leer. Du kannst ihn ja mit deinem Kumpel teilen. Und dann kannst du Anzeige gegen mich erstatten, wegen Körperverletzung. Ich fürchte nur, dass die Jungs vom Betriebsschutz heute auch die Ehre hatten, eure Kochkünste zu genießen. Also viel Spaß bei der Anzeige. Ich heiße Manni Gerstenschloss. Aufmunternd rüttelt die große Schlosserhand den Stuhl. Ächzend und schwitzend säbelt der Dicke am Steak herum, kostet und verzieht angewidert das Gesicht. Wieder wird der Stuhl aufmunternd gerüttelt. Der Dicke isst. Er kaut auf der Schuhsohle herum, schimpft und jammert.

Die beiden hünenhaften Schlosser erzielen ihre Wirkung durch bloße Anwesenheit. Meine beiden Mittäter und ich warten nicht, bis die ganze Portion heruntergewürgt wurde. Wir verlassen die Köche. Ich sage im Gehen zu dem einen Dicken, der gerade einen Erstickungsanfall hat und würgt, Pass auf, in 10 Minuten machen wir eine Lautsprecher-Durchsage, dass ein außerplanmäßiger Zug nach Vierow abfährt. Dann werden die Bauarbeiter zum Bahnhof rennen. Wenn sie raus sind, könnt ihr euren Laden dichtmachen. 

Der Schneesturm fegt mit 11 Windstärken über Norddeutschland

Auf dem ganzen Weg zurück lachen wir uns scheckig. Hast du gesehen, wie der Fettsack sich vor seinem eigenen Fraß geekelt hat? Die „Erziehungsmaßnahme“ spricht sich blitzschnell herum. Die C-Schicht lacht sich halbtot, heute gibt es keine Beschwerde mehr über das Festessen. Die Blockwarte 1 macht die Lautsprecherdurchsage mit der nicht existierenden Zugabfahrt. Die Bauarbeiter fallen drauf rein und rennen im Schweinsgalopp durch den Schneesturm zum Betriebsbahnhof, um in die geliebte Kneipe fahren zu können. Als sie merken, dass sie gefoppt wurden, trommeln sie vergeblich gegen die fest verschlossenen Eisentore des Struckbaus. Schließlich ziehen sie murrend in ihre Baracken ab.

Bei dem außerplanmäßigen Rapport um zwei geht die „tägliche Dressur der Raubtiere“, wie ich meine Schicht-Besprechungen nenne, ziemlich friedlich vonstatten. Die üblichen Meckereien entfallen, allen ist der Ernst der Lage bewusst. Inzwischen ist die Netzfrequenz bei 48,7 Hertz, man kann das sogar am Geräusch der laufenden Turbinen hören. Der Schneesturm fegt mit 11 Windstärken über Norddeutschland. Der Lastverteiler hat die ersten Flächenabschaltungen gemeldet. Die C-Schicht erzeugt jetzt die Hälfte der gesamten Elektroenergieproduktion der DDR.

Wir wissen mit verhaltenem Stolz, dass nur ein Kernkraftwerk völlig unabhängig von solchem Wetter Strom produzieren kann. Den Kohlebuden friert die Kohle ein und den Gaskraftwerken geht das Gas aus. Ganze Landstriche haben jetzt keinen Strom mehr. Die Leute sitzen noch gemütlich beim Kerzenschein. Aber die Gemütlichkeit hält nicht lange an. Die Heizungen in den Plattenbauten funktionieren nicht mehr, weil die Umwälzpumpen stehenbleiben. Es wird arschkalt in den Wohnungen. In den Hühner- Konzentrationslagern verrecken zigtausende Hühner, weil die Lüftungsanlagen ausgefallen sind. In den Krankenhäusern laufen die Notstromdiesel, wie lange werden die Dieselvorräte reichen?

Mütter können die Babynahrung nicht mehr erwärmen. Tiefkühltruhen tauen auf und die eingelagerten Lebensmittel gehen zum Teufel. Fernseher gehen nicht mehr. Und wer kein Kofferradio hat, bekommt keine Informationen mehr. Dann hört das Leitungswasser auf zu fließen. Die Toiletten können nicht mehr gespült werden. Die meisten Leute haben gar nicht geahnt, was alles ohne Strom nicht funktioniert.

Nach einigen Stunden leeren sich die Batterien des Telefonnetzes und es hört auf, zu funktionieren. In der Schichtbesprechung diskutieren wir den Fall, dass die Ablösung am Morgen nicht durchkommt, obwohl die meisten nicht daran glauben. Das gab es noch nie! Ich aber will kein Risiko eingehen. Wir müssen das Kraftwerk auch sicher fahren können, auch wenn tagelang keine Ablösung kommtSo ein Quatsch, sagt Hein Blökow, der Schichtleiter vom zweiten Kreislauf. Die Ingenieure nicken zustimmend, aber sie sind auch irgendwie besorgt. Ihre Familien sind in Greifswald von der Stromversorgung abhängig.

Am Abend bricht das Telefonnetz endgültig zusammen.

Ich lege fest, wie es von jetzt ab weitergeht. Wir halten unsere Routine aufrecht. Ich möchte, dass alles so normal wie möglich abläuft. Zu den normalen Zeiten werden wir alle acht Stunden unseren Schichtrapport durchführen. Reduziert in euren Bereichen die Mannschaft auf Mindestbesetzung. Jeder, der darüber hinaus vor Ort ist, soll sich eine Ecke zum Pennen suchen und versuchen, etwas Schlaf zu bekommen. Ich brauche auch in drei Tagen noch ein funktionsfähiges Kollektiv! Wir können es uns nicht leisten, dass uns jemand am Steuerpult einschläft. Die Leute sollen sich gegenseitig ablösen. Das mit dem Schlafen gilt besonders für das Blockwarten-Personal, aber auch für euch. Ich werde das persönlich kontrollieren. Die Leute sollen sich auch etwas hinlegen, wenn sie nicht schlafen können. Dann ruhen sie sich wenigstens ein bisschen aus. Und jetzt erwarte ich eure Vorschläge, wie wir hier in der Anlage mit dem Schneesturm umgehen…

Die Skeptiker sind kleinlauter geworden. Die C-Schicht ist schon mehr als 24 Stunden im Einsatz und keine Ablösung ist in Sicht. Wir haben drei Rapporte durchgeführt. Am Abend bricht das Telefonnetz endgültig zusammen. Es bleibt nur noch das rote Telefon zur Einsatzleitung in Greifswald. Ich bin ganz froh darüber, endlich unbehelligt von Anrufen aus SED-Kreisleitungen, von Bezirkssekretären, dem Ministerium und anderen Wichtigtuern meine Arbeit machen zu können. Die Lage im Land muss katastrophal sein. Großflächige Stromabschaltungen überall. Die Netz-Frequenz ist schlecht, Freileitungen fallen aus, weil sie das Eis nicht mehr tragen können.

Die Bonzen sind mir ganz schön auf die Nerven gegangen, ganz besonders die mit dem anmaßenden Ton. Als könnte ich den Strom in die Bezirkshauptstadt leiten. Mein Verantwortungsbereich endet am Leistungsschalter zur Freileitung. Wo der Lastverteiler in Schwerin seine Erzeugung hinleitet, kann ich nicht beeinflussen. Auch nicht, wenn mir ein Parteibonze sonst was androht. Ich weiß ja nicht, dass auf höchste Anordnung aller Strom nach Berlin geleitet werden muss. Der Schneesturm fängt an, Schwierigkeiten bei den Außenanlagen des Kraftwerks zu machen. Kanäle frieren zu, Rohrleitungen frieren ein. Auf dem Einlaufkanal treiben Eisschollen zu den Grobrechen. Die müssen unbedingt freigehalten werden. Mit Vehemenz muss ich dafür sorgen, dass die Straßen für die Feuerwehr geräumt werden. Alle Schlosser sind draußen im Einsatz. Aber sie müssen ständig kontrolliert werden, sonst hängen sie in der Kantine rum.

Die Kantine hat schon um Hilfe gerufen. Das Brot geht zu Ende. Ich diskutiere mit dem Leiter des Betriebsschutzes. Wir einigen uns, nach viel anfänglichem Zögern und Winden. Der Betriebsschutzmann ist verunsichert, weil er kein Telefon hat, um sich rückzuversichern. Aber ich bin bestimmend und so fügt er sich. Seine Leute sind auch hungrig und müde. Einige Posten sind schon unbesetzt. Sie schicken ein Team mit Rucksäcken los, das mit einem Betriebsschutzmann in die verschiedenen Verkaufsstellen der riesigen Baustelle einbricht, um Brot und andere Grundnahrungsmittel einzusammeln und der Kantine zur Verfügung zu stellen. Die Beute ist umfangreich und sehr ermutigend, es besteht keine Hungersnotgefahr. Brot mit Spiegeleiern wird in der Kantine zum Renner. Nudeln haben sie auch jede Menge und Tomatensoße aus der Dose. Endlich gibt es mal Essen nicht aus dem Kübel.

Die Männer sind vom Ehrgeiz gepackt

Block 2 musste die Leistung einsenken. Sie fahren nur noch die Hälfte, 200 Megawatt fehlen. Das ist so viel, wie ein paar große Städte verbrauchen würden. Eine Kühlwasserpumpe hat mit rotglühendem Lager des Elektromotors den Geist aufgegeben. Ich verfluche den Konstrukteur, der die Pumpen im Freien aufgestellt hat, voll dem Wind und dem Wetter ausgesetzt. Jetzt sind die Schlosser und Elektriker dabei, in eisigem Schneesturm den riesigen Motor abzumontieren. Ich packe selbst mit an. Ein anderes Team demontiert einen Motor im Block 4, der sowieso nicht gebraucht wird, um ihn an die Stelle des kaputten Motors im Block 2 einzubauen. Die Männer sind vom Ehrgeiz gepackt. Sie schaffen die Reparatur unter extrem schlechten Bedingungen, bei Dunkelheit und eisigem Schneesturm in der Hälfte der normalen Reparaturzeit. Der Hauptlastverteiler höchstselbst bedankt sich beim Dispatcher, als sie nach fünf Stunden die Leistung wieder hochfahren können. Selbst in Berlin sind einige Lichter ausgegangen. Ich ahne immer noch nicht, dass wir den Strom für die Berliner Mauer produzieren.

Ich passe auf, dass mich niemand beobachtet, ich aber alle im Auge habe. Ich bin überall. Ich versuche mitzuhelfen, gebe Ratschläge, meckere und fauche auch mal jemand an. Ich bin jetzt seit 36 Stunden auf den Beinen und spüre keine Müdigkeit. Ich reite hier voll auf Adrenalin, denke ich. Meine Strategie geht einigermaßen auf. Die Leute lösen sich gegenseitig ab, in jeder Ecke liegt irgendwer rum, der schläft oder döst. Die Jungs auf den Leitwarten sind einigermaßen fit und werden kannenweise mit Kaffee zugeschüttet. Die Anlage läuft mit voller Leistung gerade aus. Nur nichts anfassen!

Ich habe alle Routinetests ausgesetzt, alle nicht unmittelbar notwendigen Reparaturen gestoppt. Nach einem heftigen Streit mit dem Leiter der Inbetriebsetzung des Blockes 4 wurden auch die Inbetriebsetzungsarbeiten gestoppt und das Personal weitestgehend zur Verstärkung des Personals der Betriebsblöcke herangezogen. Der Block 4 würde eben in einigen Monaten ein paar Tage später ans Netz gehen. Aber der Inbetriebsetzungsleiter bleibt sauer, weil ich, ohne ihn zu fragen, den Kühlwasserpumpenmotor geklaut habe.

Als ich in die Kantine komme, sitzt dort der Blockleiter Wolfhard Schäfig mit ein paar Maschinisten beim Kaffee. Spiegeleier mit Brot und eine Kanne Kaffee, in der der Löffel steht, rufe ich der Kantinenmieze zu und setze mich. Wir schwatzen über die Energiesituation im Lande und sind stolz darauf, das einzige Kraftwerk zu sein, das mit voller Leistung am Netz ist. Ich erzähle ihnen, dass der Minister persönlich über das Telefon der Einsatzleitung angerufen hat und seinen Dank an die Genossinnen und Genossen Werktätigen im Volkseigenen Kombinat Bruno Leuschner ausgesprochen hat. Schäfig grinst. Dann betrifft dieser Dank ganze acht Leute von unserer Schicht. Die andern sind alle Nichtgenossinnen und Nichtgenossen. Aber mal was ganz anderes, Manni. Wir haben kein Geld mehr. Die Meisten nehmen nur kleine Beträge mit auf Schicht. Jetzt ist das bisschen Geld alle und wir müssen uns doch was zum Essen kaufen können. Die Kantine rückt ohne Geld nichts raus.

Auch gleich Zahnbürsten und Zahnpasta besorgen

Ich bin so in Fahrt, dass ich sofort eine Lösung weiß. Geht zum Dispatcher. Ich habe eine große Rolle Kinokarten. Weiß der Kuckuck, wofür die mal waren. Der Dispatcher wird meinen Stempel draufdrücken und dann ist die Karte in der Kantine zwei Mark wert. Jeder kriegt pro Schicht zwei Karten. Kaffee gibt’s ab sofort umsonst. Ich erkläre der Kantinenmieze die Regelung und gehe zum Dispatcher, um ihn einzuweisen. Blockleiter Schäfig isst mit Genuss meine Spiegeleier, die ich völlig vergessen habe. Dabei hat die Kantinenmieze die mit besonderer Hingabe gebraten. Ich sitze beim Dispatcher. Wir stempeln die rosa Abreißkarten und witzeln umher. Dies ist das Geld der autonomen Republik Lubmin, kichere ich, der Zweimarkschein. Der Dispatcher feixt, Übrigens, du sollst zur Kollegin Raum auf die Blockwarte 2 kommen. Es ist dringend, meint sie. Ich marschiere los. Was die wohl will?

Auf der Blockwarte 2 herrscht ruhiger Normalbetrieb. Der Blockleiter schlummert hinter der Tafel auf einer Sanitätsliege. Die Kollegin Angela Raum, lizenziere Reaktorfahrerin, vertritt ihn. Eine hochqualifizierte Frau, die in Moskau Kernphysik studiert hat. Hier hat sie die Reaktorfahrer-Lizenz erworben. Ich weiß nicht, was davon schwieriger war. Wenn sie nur nicht so unattraktiv wäre. Sie macht sich zurecht wie eine Siebzigjährige. Wenn sie lacht, hält sie sich die Hand vor den Mund und wird rot. Männer machen einen Riesenbogen um sie.

Der Leitstandsfahrer schreibt seine Runde und der Elektriker stuft den Generator, um die Blindleistung zu regeln. Es gibt erhebliche Schwankungen im Netz, wahrscheinlich klatschen irgendwo die Freileitungen durch den Sturm zusammen. Die Frequenz ist miserabel, aber dagegen können wir hier nichts tun. Nicht genug Leistung im Landesnetz. Nachdem die Kollegin Raum ihren Lagebericht beendet hat, zieht sie mich in eine Ecke der Leitwarte.

Mit hochrotem Kopf stammelt sie herum. Peinlich, delikat, Diskretion. Ich versuche, lässig zu grinsen. Na red‘ schon, ich behalte es für mich. Wir Frauen sind schon mehr als zwei Tage hier. Damit haben wir nicht gerechnet. Wir sind nicht richtig ausgestattet. Ach du Scheiße, wie konnte ich das vergessen. Die Hälfte der Mannschaft sind Frauen. Die brauchen bestimmte Sachen! Danke, Angela, bitte hilf mir damit. Stelle eine Bedarfsliste zusammen, vergiss aber keine Kollegin zu fragen. Wir schicken jemanden los, um die Sachen aus den Verkaufsstellen herbeizuschaffen. Die können auch gleich Zahnbürsten und Zahnpasta besorgen, ich hab einen furchtbaren Geschmack im Mund.

Angela Raum ist erleichtert, druckst aber immer noch. Da ist noch was. Wir brauchen etwas, das du nicht in den Verkaufsstellen findest. Ich habe meine Anti-Baby-Pillen nicht dabei. Die anderen wohl auch nicht. Ich bin perplex. Angela Raum nimmt die Pille? Wozu denn das? Wer in aller Welt sollte sich denn an ihr vergreifen? … Ich versuche, mir nichts anmerken zu lassen. Ich schäme mich meiner arroganten Gedanken, sie ist eine patente Person. Angela, setz es mit auf die Liste. Ich kümmere mich darum. Ich bin in einer Stunde wieder hier.

„Deine Augen sehen aus wie die Rücklichter vom Trabbi“

Ich habe mit der diensthabenden Krankenschwester im Verwaltungsgebäude gesprochen. Wow, die ist vielleicht hübsch. Schlank, schmales Gesicht, riesige braune Rehaugen und ein paar Sommersprossen. Dazu der schneeweiß gebügelte Kittel mit genau einem Knopf zu viel offen. Ich habe gar nicht gewusst, dass sie hier ist. Sie heißt Sabine und duzt mich vertrauensvoll. Sie kann die gewünschten Arzneimittel aus der Handapotheke der Ambulanz besorgen. Sie lädt mich sogar zum Kaffee ein und drückt mir zum Abschied eine kleine Flasche Augentropfen in die Hand. Schau mal in den Spiegel, deine Augen sehen aus wie die Rücklichter vom Trabbi. Dabei lächelt sie so charmant, dass ich im Schneetreiben auf dem Weg zurück ein Liedchen pfeife. Stimmt, ich habe gar nicht gemerkt, wie meine Augen brennen. Zufrieden sehe ich den Schlossermeister mit dem Traktor und der Schneefräse am Feuerwehrgebäude vorbeirattern. Die Fräse bläst eine Schneefahne gegen den Wind, der den Schnee sofort auf die Straße zurücktreibt. Der Sturm ist eher noch schlimmer geworden. 11 Windstärken, Gnade Gott denen, die jetzt auf See sind.

Meine Frau und meine kleine Tochter fallen mir ein. Ob sie zu Hause Strom haben? Wohl kaum. Sicher ist die Bude kalt. Aber sie können ja zu den Schwiegereltern gehen. Die wohnen nur ein paar hundert Meter entfernt. Die haben noch Ofenheizung. Der hässliche ungeliebte Kachelofen entpuppt sich nun als großer Vorteil. Was bin ich doch für ein lausiger Vater und noch lausigerer Ehemann! Das ist nicht gerade meine Stärke, denke ich seufzend, und dazu politisch noch ein oberlausiger Mitläufer. Warum mache ich diese Scheiße bloß?

Der dritte Tag ist angebrochen. Die C-Schicht ist irgendwie auf Rekordjagd, im Heldentaumel. Wer fährt die längste Schicht der Welt? Ich muss einige besonders schneidige Möchtegern-Helden ausbremsen. Jetzt dürfen erst recht keine Risiken eingegangen werden. Erfolg macht unvorsichtig. Trotz der Ablöseroutine ist die Mannschaft ausgelaugt und übermüdet. Nichts anfassen, lautet die Devise. Die Situation im Landesnetz ist immer noch katastrophal. Das Gerücht geht um, dass bei einer Sitzung des Zentralkomitees der Partei in Berlin das Licht ausgefallen sei.

Die Einsatzleitung in Greifswald meckert am roten Telefon über die Sturheit der DDR-Militärführung, die die Armee mit dem Argument in den Kasernen lässt, dass sie für den Ernstfall des Angriffs der BRD auf die DDR voll einsatzbereit sein müsse. Der Werkleiter soll geäußert haben, was nützt denen ihre Einsatzbereitschaft, wenn sie in ihren Kasernen eingeschneit sind. Aber aus Berlin kommt nichts. Der Generalsekretär ist auf Staatsbesuch in Afrika. Dort ist es heiß, kein Schneesturm in Sicht. Die Hiobsbotschaften aus dem Norden häufen sich. Im Westfernsehen zeigen sie erste Todesopfer.

Das DDR-Fernsehen schweigt sich aus und verbreitet weiterhin optimistische Erfolgsmeldungen. Endlich steigt der Verteidigungsminister Hoffmann in einen Zug und bricht in Richtung Bezirk Rostock auf. Als der Zug dann anhält, schaut der Genosse Minister aus dem Fenster rechts und links auf die senkrechten Wände von bis zu sechs Meter hohen Schneewehen, durch die die Soldaten extra für ihn und seinen Zug eine Gasse geschippt haben. Das zeigt Wirkung. Seither reagiert das Zentralkomitee auf die Hiobsbotschaften aus dem Norden nicht mehr mit Schuldzuweisungen, sondern mit purem Aktionismus.

Keine Antwort, nur Jaulen und Rauschen

Der Genosse Honecker kommt planmäßig aus Afrika zurück. Die Soldaten der Nationalen Volksarmee werden endlich eingesetzt. Auch Fahrzeuge, sogar Hubschrauber sollen zum Einsatz kommen. Ich spreche über das rote Telefon mit dem Leiter der Einsatzleitung. Es ist das einzige Telefon, das noch funktioniert. Es spricht der Parteisekretär, der Genosse Röders. Ich kann den strammen Bonzen nicht leiden, der hat immer nur den großen Rand und selten Ahnung. Jetzt verspricht er mir Himmel und Hölle, völlig unreale Dinge. In zwei Stunden soll ein Buskonvoi mit einer Ablöseschicht und jeder Menge Einsatzkräfte aus Greifswald in Richtung Lubmin aufbrechen. Vornweg zwei Schneepflüge, dann ein Einsatzfahrzeug mit Funk und jede Menge Personal. Die wollen die Inbetriebsetzung des Blockes 4 wieder aufnehmen.

Ich flehe ihn an, die Leute zu Hause zu lassen. Die Ablöseschicht gerne, aber hunderte von Menschen können hier weder untergebracht noch versorgt werden. Das lass mal unsere Sorge sein! faucht Röders mich an. Der Genosse Direktor Zischer führt den Konvoi persönlich an, er sitzt selbst im Einsatzfahrzeug. Ich versuche, das Einsatzfahrzeug über Funk zu erreichen. Ich muss den Genossen „höchstselbst“ Zischer warnen. Aus dem Lautsprecher tönt nur Jaulen und Heulen. Ich spreche ins Mikrofon, alle Regeln der Funkordnung außer Acht lassend. Hier spricht der Schichtleiter im KKW, Gerstenschloss. Herr Direktor Zischer, wenn Sie mich hören, bitte kehren Sie mit dem Konvoi um. Schicken Sie bitte nur Schichtpersonal hier heraus! Wir können andere Leute nicht gebrauchen. Wir können Sie auch nicht versorgen. Wir können Sie nicht unterbringen. Bitte drehen Sie mit dem Konvoi um! Aus dem Lautsprecher kommt keine Antwort, nur Jaulen und Rauschen.

Direktor Zischer hat mich nicht gehört. Trotzdem ist der Konvoi umgedreht. Die Schneepflüge sind selbst in den Schneemassen steckengeblieben. Nach langer Odyssee ist der Konvoi wieder in Schönwalde eingetroffen, und sie haben die Frauen nach Hause geschickt. Die Männer warten in der Schülergaststätte auf weitere Verwendung durch die Einsatzleitung. Inzwischen saufen sie große Mengen Bier. Unglücklicherweise ist trotz des Schneesturms ein Bus aus der entgegengesetzten Richtung, aus Wolgast, im Kraftwerk angekommen.

Die meisten Insassen sind Frauen aus der Verwaltung, auch einige Männer der Kaderabteilung und der Materialwirtschaft. Sie machen mir das Leben zur Hölle. Sie sind nicht bereit, beim Schneeräumen zu helfen, aber verlangen ständig irgendwelche Betreuungsleistungen. Die Frauen machen sich berechtigte Sorgen um ihre Familien, um ihre Kinder. Sie wollen nach einigen Stunden wieder nach Hause, aber der Busfahrer weigert sich klugerweise und fährt nicht zurück. Er hat Angst, mit einem Bus voller Leute einzuschneien. Ich rede den Leuten gut zu. Sie sollen in ihren warmen Büros bleiben und abwarten.

Endlich meldet sich die Einsatzleitung. Sie schicken Hubschrauber der NVA mit Ablösung für die Schicht. Auf dem Rückweg soll Personal ausgeflogen werden, ich soll eine Dringlichkeitsliste machen. Aber erst einmal brauchen wir einen Hubschrauber-Landeplatz. Die Einsatzleitung hat die erforderliche Größe durchgegeben. Ich messe mit großen Schritten auf dem Parkplatz ab. Alles zu klein. Entweder es stehen Autos umher, oder die Peitschenmaste der Beleuchtung stehen im Weg. Ich rufe über Funk den Schlossermeister mit seinem Trecker herbei. Bring ein langes Stahlseil mit! Mit dem Traktor legen wir mit Hilfe des Seils drei Lichtmasten flach. Jetzt ist der Platz groß genug. Der Wachführer des Betriebsschutzes kommt mit einer Leuchtpistole. Er soll „grün“ schießen, wenn der Hubschrauber kommt. Der Pilot weiß dann, wo er landen kann. Ich schüttele nur den Kopf. Jetzt wollen die Krieg spielen?

Jetzt sehen wir die große Mi 8 heranschweben

Der Schneesturm heult lauter als der anfliegende Hubschrauber. Durch das Schneetreiben ist er nicht zu sehen, wir hören ihn zuerst … Der Wachführer klappt den Lauf der Leuchtpistole herunter und schiebt eine große grüne Leuchtpatrone hinein. Dann hebt er die Pistole über den Kopf und drückt ab. Es klickt metallisch. Nichts passiert. Der Wachführer ist verdutzt, dann spannt er den Hahn erneut und drückt nochmal ab. Wieder nichts. Der Schlagbolzen ist in dem eisigen Sturm eingefroren. Jetzt sehen wir die große Mi 8 unter ungeheurem Rotorhämmern heranschweben. Sie wird vom Sturm geschüttelt und setzt zur Landung an, ohne auf die Leuchtkugel zu warten. Der Wachführer fuchtelt mit der Leuchtpistole umher und untersucht, warum das verdammte Ding nicht funktioniert. In diesem Moment löst sich der Schuss und die Leuchtkugel geht haarscharf am Cockpit vorbei. Ich denke, Jetzt hätte der Idiot doch beinahe den Hubschrauber abgeschossen! und drehe mich weg, damit der Wachführer mich nicht lachen sieht. Der starrt völlig entgeistert auf die Waffe, während der Hubschrauber mit fürchterlichem Turbinengeheul sanft aufsetzt.

Die Tür geht auf und das grinsende Gesicht von Günter erscheint. Lange nicht gesehen! Ich bringe dir ein paar Leute zur Ablösung mit. Kannst du uns brauchen? Ich habe die Worte mehr abgelesen als verstanden und nicke ihm fröhlich zu. Ungefähr 20 Leute der B-Schicht springen aus der Maschine. Der Betriebsschutz regelt das Einsteigen der Leute aus dem Tagesdienst nach der Dringlichkeitsliste. Ein Mitarbeiter der Verwaltung geht an der Schlange vorbei und steigt ein. Er steht nicht auf der Liste. Aber niemand, der seinen Gesichtsausdruck gesehen hat, wagt es, ihn aufzuhalten. Er schaut drein, als könnte er jemand erwürgen. Ist wohl in Panik.

Nach ein paar Stunden sind alle Kollegen der Ablöseschicht eingeflogen und die C-Schicht kann nach 78 Stunden Dienst nach Hause abfliegen. Mit der letzten Truppe fliege auch ich aus. Ich bin noch nie in einem Hubschrauber geflogen. Fühlt sich an wie ein Aufzug, denke ich, als unter mir das KKW immer kleiner wird. Jetzt spüre ich eine ungeheure bleierne Müdigkeit. Der Schneesturm schüttelt die Mi. Als ich zu Hause ankomme, ist die Wohnung eiskalt und leer. Frau und Tochter sind bei den Schwiegereltern im Warmen. Die Heizungen frieren ein, denke ich und lege mich ins Bett. Unter mehreren Zudecken schlafe ich fast 24 Stunden durch. Ich habe in der längsten Schicht meines Lebens kein Auge zugetan. Nach ein paar Tagen hat sich die Wettersituation entspannt. Das Landesnetz der DDR hat wieder Strom und es geht an die Beseitigung der Schäden. Wochenlang wird Schnee geschippt.

Letztendlich wird nichts bezahlt

Die Frage der Bezahlung der Überstunden der C-Schicht tritt auf. Das sind immerhin je 70 Stunden für 150 Leute, ein Batzen Geld. Abgeltung durch Freizeit ist durch die notorische Personalknappheit sowieso nicht möglich. Die Werkleitung eiert herum, Höhere Gewalt, Aufbau des Sozialismus, Geldgier …Letztendlich wird nichts bezahlt. Wieder einmal beweist sich die Unredlichkeit und Kleinlichkeit des Systems.

Schon im Februar rächt sich dieser Geiz. Wieder ist es die C-Schicht, die beim nächsten Schneesturm im Kraftwerk einschneit. Ich wage es, beim ersten Telefongespräch mit der Einsatzleitung den Werkleiter auf das Problem der Bezahlung hinzuweisen. Dafür werde ich angebrüllt und als Erpresser beschimpft, erhalte aber die Zusage, dass meinen Leuten diesmal die Überstunden bezahlt werden. Wieder ist es das Kernkraftwerk Greifswald, das den Totalzusammenbruch des DDR-Stromnetzes verhindert. Nach der Ablösung der C-Schicht ist die Einsatzleitung so von den Witterungsunbilden verunsichert, dass sie die C-Schicht nicht ausfliegen lassen. Wir werden unter erbärmlichen Bedingungen im Leuna-Lager kaserniert, um uns für die Rückablösung bereitzuhalten. Und wieder werden der Schichtmannschaft Teile unseres verdienten Lohns vorenthalten, indem die Zeit der Kasernierung nicht auf die Überstunden angerechnet wird.

Nach ein paar Monaten werden fünf Kollegen der C-Schicht als Aktivisten der Sozialistischen Arbeit ausgezeichnet. Neben einer Medaille erhalten sie wie zum Hohn 50 Mark in bar. Ich werde von der Werkleitung sogar als Verdienter Aktivist ausgezeichnet. Ich bekomme 600 Mark und eine Blechmedaille. Immerhin genug Geld, um eine ordentliche Party zu schmeißen. Die C-Schicht kauft ein paar Fässer Bier und brät zwei Schweine am Spieß. Ein Discjockey macht Musik, die Schichtmitarbeiter bringen ihre Familien mit – die Schweinefete ist geboren. Von jetzt ab wird die C-Schicht jedes Jahr einmal eine Schweinefete abhalten.

Die Schichtmitglieder rücken näher zusammen, die Leistungen des Kollektivs werden noch besser. Bald bildet sich die C-Schicht etwas darauf ein, die beste Schicht im Kraftwerk zu sein. Vielleicht stimmt es ja auch ein bisschen, jedenfalls gewinnen sie regelmäßig den Schichtwettbewerb, was ihnen den erbitterten Neid aller anderen Schichten einträgt. Es dauert nicht lange, bis auch andere Schichten es uns nachtun und auch Schweinefeten abhalten. Aber keine nachgemachte Schweinefete ist so zünftig wie die der C-Schicht.

Ich habe immer noch nicht geschnallt, dass ich der größte Idiot der DDR bin. Ich habe zweimal dafür gesorgt, dass die Berliner Mauer nicht im Dunkeln steht“.

Hier der Link zu einer Sendung des NDR zum Schneewinter 1978/1979 mit einem Interview des Autors dieses Beitrages, Manfred Haferburg. 

Dieser Beitrag ist ein Auszug aus dem spannenden Roman Wohn-Haft“, der bei KUUUK nun endlich auch als Taschenbuch erschienen ist.

Der Beitrag erschien zuerst bei ACHGUT hier




Google-Umfrage: Die Welt wendet sich gelang­weilt vom Thema Klima­wandel ab

Als die COP24-Konferenz jüngst in Polen ohne wesentliche Beschlüsse zu Ende gegangen war, erhob sich angesichts abwärts tendierenden Interesses zum Thema die Frage, ob die Medien und die Öffentlichkeit der Diskussion dieser Frage überdrüssig geworden sind.

Die Graphik unten zeigt die Länge (Anzahl der Intervalle von 15 Sekunden Länge) der Berichterstattung bei CNN, MSNBC und Fox News von Juni 2009 bis heute, wenn dabei die Termini „Klimawandel“ oder „globale Erwärmung“ angesprochen wurden. (Daten von hier und hier).

Die immense Medienpräsenz der Kopenhagen-Konferenz im Jahre 2009 tritt klar hervor, ebenso wie die stetige Zunahme der Berichterstattung vom vierten bis zum siebenten Jahr der Präsidentschaft Obamas, bis sie zum Pariser Übereinkommen 2015 kulminierte. Der Rückzug von Präsident Trump aus dem Abkommen führte zur viertlängsten Fernseh-Berichterstattung über dieses Thema des vergangenen Jahrzehnts. Im Gegensatz dazu führte das Fehlen wesentlicher Neuerungen dieses Jahres 2018 zur zweitniedrigsten Berichterstattung.

Die sich ändernden klimatischen Bedingungen auf der Erde werden typischerweise als „globale Erwärmung“ oder „Klimawandel“ angesprochen. Ersteres impliziert einen sich erwärmenden Planeten, letzteres konzentriert sich auf Erwärmung, Abkühlung und klimabezogenes Extremwetter.

Die Balkengraphik unten zeigt die Prozentzahl der Zeit, in der bei CNN, Fox News und MSNBC die beiden Termini während des vergangenen Jahrzehnts erwähnt worden sind. Bei Fox News tauchte „globale Erwärmung“ fast genauso oft auf wie bei den anderen beiden Kanälen zusammen. Bei MSNBC wurde eine Kombination beider Termini 0,16% der Zeit zur Sprache gebracht, gefolgt von Fox News mit 0,13% und CNN mit 0,10%.

Betrachtet man die weltweite Berichterstattung in den Medien, ergibt sich die folgende Graphik. Sie zeigt die Zeit in Prozent der Berichterstattung bzgl. jeder der beiden Termini in den 65 Sprachen, die vom GDELT-Projekt untersucht worden waren. (GDELT = Global Database of Events, Language, and Tone). Auch hier ist der Terminus „Klimawandel“ eindeutig der Favorit, wurde er doch 3,7 mal so oft erwähnt wie „globale Erwärmung“. Der relative Mangel an Berichterstattung im Jahre 2018 ist ebenfalls unten ersichtlich. Dabei nahm das Medieninteresse Anfang August Fahrt auf und zeigte einen kurzen Spitzenwert Anfang Oktober mit der Veröffentlichung des IPCC-Reports. Eine weitere Spitze zeigt sich im vorigen Monat im Vorfeld der COP24-Konferenz.

Die stärkste Abdeckung der letzten zwei Jahre erfolgte im Juni 2017, als Trump sich aus dem Paris-Abkommen zurückgezogen hatte, und dann noch einmal im nachfolgenden Monat, als andere Nationen auf dem G20-Gipfel ihre Unterstützung dafür bekräftigten.

Alles in allem wurde in 20% aller klimarelevanten Berichterstattung Präsident Trump erwähnt. Dann könnte der Grund für die relative Stille des Jahres 2018 das Fehlen wesentlicher Ankündigungen aus dem Weißen Haus sein.

All dies führt auf eine Frage: Schert sich die allgemeine Öffentlichkeit überhaupt noch um Klimawandel? Die Zeitreihe unten zeigt die Ergebnisse der Google-Suche nach den Begriffen „Klimawandel“ und „Globale Erwärmung“ (mit erfasst sind deren Übersetzungen in andere Sprachen in allen Ländern, die auf Google zurückgreifen). Google nennt nicht die tatsächliche Anzahl der Klicks, sondern nennt stattdessen den Monat mit der höchsten Zahl von Suchanfragen 100% und beziffert alle anderen Monate als Prozentsatz dieses Spitzenwertes.

Das öffentliche Interesse zum Thema „Klimawandel“ erreichte im März 2007 seinen Höhepunkt, als Al Gore und sein Film „Eine Unbequeme Wahrheit“ sich im Glanz einer akademischen Auszeichnung und des Gewinns eines „Oscar“ sonnten. Während des folgenden halben Jahrzehnts schwand das Interesse dann wieder immer mehr. Im Gegensatz zur Berichterstattung in den Medien, in welchen der Begriff „Klimawandel“ gegenüber dem Begriff „globale Erwärmung“ bevorzugt worden ist, konzentrierte sich die Google-Suche auf Letzteres, obwohl die Lücke dazwischen während der letzten paar Jahre kleiner geworden ist. Die Suchanfragen nach „globaler Erwärmung“ befinden sich auf dem niedrigsten Niveau seit dem Beginn der Datenerfassung seitens Google im Jahre 2004.

Nach dem Paris-Abkommen 2015 nahmen Suchanfragen nach „Klimawandel“ etwas zu und scheinen in der Trump-Ära eine gewisse Renaissance erfahren zu haben, ist doch die Anzahl der Suchanfragen um einige Prozentpunkte gestiegen. Aber selbst dies scheint anders als die COP24-Spitze allmählich aus dem öffentlichen Interesse zu verschwinden.

Fasst man das alles zusammen ergibt sich, dass das Interesse für beide Termini im Schwinden begriffen ist, obwohl Trumps Anti-Klimawandel-Rhetorik eine gewisse Reprise des öffentlichen Interesses und der Berichterstattung in den Medien hervorgerufen hatte.

Ob dies nun heißt, dass die Welt glaubt, die Debatte um Kausalität und Konsequenzen settled ist oder ob die Öffentlichkeit so übersättigt worden ist mit dem Klima-Gefasel – im Endeffekt verschwindet das Thema immer mehr aus der öffentlichen Wahrnehmung.

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RealClear Media Fellow Kalev Leetaru is a senior fellow at the George Washington University Center for Cyber & Homeland Security. His past roles include fellow in residence at Georgetown University’s Edmund A. Walsh School of Foreign Service and member of the World Economic Forum’s Global Agenda Council on the Future of Government.

Link: http://www.thegwpf.com/google-survey-the-world-is-bored-about-climate-change/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Menschen sind die Primaten-Spezies mit jedem Recht, auf der Erde zu leben. …

Umweltaktivisten verwandelten eine notwendige und bessere Art des Lebens auf der Welt in eine destruktive politische Waffe mit dem Ziel der absoluten Kontrolle. AGW-Befürworter kaperten die Klimatologie, eine allgemeine wissenschaftliche Disziplin für ein besseres Verständnis der Atmosphäre, und machten sie zu einem politischen Werkzeug, um totale Kontrolle über menschliches Verhalten zu erlangen. COP24 ist der jüngste Versuch, die Menschen mittels dieser falschen Klimawissenschaft zu kontrollieren. Zwei falsche Hypothesen bildeten die Grundlage der Konferenz, nämlich: a) Die Wissenschaft ist settled und b) die menschliche Erzeugung von CO2 ist unnatürlich. Letzteres ist Teil des umfangreicheren, Anti-Menschen-Narrativs des Umweltaktivismus‘. Die Frage lautet: warum ist es den Menschen nicht gestattet, anders als alle anderen Spezies dieser Welt CO2 zu erzeugen?

Die Wahrheit ist, dass wir Umweltaktivismus brauchten, aber nicht als eine politische Waffe. Nach Macht gierende Umweltaktivisten nahmen die moralische Überlegenheit als Geisel für die Behauptung, dass nur sie allein sich um die Erde kümmerten. Sie versuchten, den Menschen Schuldgefühle einzureden, dass jedermann sonst ein zügelloser Verschmutzer sei, der die Erde zerstört. Dies wurde zu einer Religion mit allem Drum und Dran sowie mit dem blinden Glauben, die eine Religion einfordert. Jene, die all das hinterfragen, sind automatisch Häretiker, unabhängig von der Frage. Die wirkliche Tragödie dabei ist, dass der Logik getrotzt wird, dass sie Beweisen widerspricht sowie Entdeckungen und die Umsetzung praktischer Lösungen ausschließt. Wie mit so Vielem von dem, was heute in der Welt vor sich geht, ist der einfache Vorwurf des Unrecht-Tuns ausreichend, um Individuen, Gemeinschaften, Fabriken und Industrien zu zerstören. Beängstigenderweise gehen diese Zerstörungen selbst dann vonstatten, wenn die Menschen die geforderten Lösungen übernehmen und für ihr Fehlverhalten zahlen müssen.

Im Mittelpunkt der Behauptungen von Umweltaktivisten und Klima-Alarmisten steht der Glaube, dass die schnellste und einfachste Lösung darin besteht, die Anzahl der Menschen dramatisch zu verringern. Sie haben erfolgreich selbst vernünftige Menschen davon zu überzeugen versucht, dass das größte Problem die Überbevölkerung ist. Paul Ehrlich begründete diese falsche Doktrin im Jahre 1968 in seinem Buch The Population Bomb. Er bekräftigte dies in einem Statement zum Earth Day 1970, wonach Massen-Hungersnöte drohen und unvermeidlich seien. Wir wissen, dass dies eine falsche Doktrin ist, weil sich alle seine Prophezeiungen in erstaunlich kurzer Zeit als falsch erwiesen haben. In einem klassischen Zirkelschluss, welcher typisch ist für die Umweltaktivisten und das IPCC, erzeugten sie das Schreckgespenst der Überbevölkerung und der vom Menschen verursachten globalen Erwärmung. Dann benannten sie mittels Spekulation die daraus resultierenden Probleme und boten gleich all die Lösungen an, welche die von ihnen gewünschte Welt erschaffen würden.

Die Hypothese, dass Menschen ein Verderb und für jede Änderung verantwortlich sind, steht im Mittelpunkt ihrer Haltung. Der Club of Rome, welcher Ehrlich und Andere förderte und unterstützte, legte den Grundstein für diese falsche Ideologie, als er in The First Global Revolution schrieb:

Der Feind des Menschen ist der Mensch. Auf der Suche nach einem neuen Feind, der uns einen könnte, kamen wir auf den Gedanken, dass Verschmutzung, die Bedrohung durch die globale Erwärmung, Wasserknappheit, Hunger und dergleichen auf der Rechnung stehen. Alle diese Gefahren sind verursacht durch menschliche Erfindungen, und nur mittels veränderten Verhaltens und veränderter Gewohnheiten kann diesen Gefahren begegnet werden. Der wirkliche Feind ist also der Mensch selbst.

Sie glauben an die Standpunkte von Darwin, aber dennoch widersprechen sie ihm oder legen seine Äußerungen falsch aus. Sie akzeptieren Darwins Behauptung, dass Menschen Tiere wie alle anderen Spezies sind, aber nicht, dass alles was wir tun, normal und natürlich ist. Zu einem klassischen Beispiel kam es in der Anfangsphase der Klimawandel-Debatte. In einem Greenpeace Report aus dem Jahr 1990 zum Thema globale Erwärmung, herausgegeben von Dr. Jeremy Leggett, heißt es: „Kohlendioxid wird der Atmosphäre auf natürliche und unnatürliche Weise hinzugefügt“. Dieses Statement ist bedeutungslos, solange man sagt, dass der unnatürliche Teil vom Menschen stammt. Dann wird es noch bedeutungsloser, wenn man nicht annimmt, dass Menschen unnatürlich sind.

Es ist unlogisch zu sagen – oder auch nur den Eindruck zu erwecken – dass Menschen natürlich sind, während das, was wir tun, unnatürlich ist. Gleichwohl handelt es sich hierbei um den absoluten Widerspruch, der erzeugt worden ist durch die Inanspruchnahme von Umweltaktivismus und Klima für eine politische Agenda. Warum ist alles, was Menschen tun, nicht Teil der Evolution? Warum sind Entwicklung, Industrie, Wirtschaft oder was auch immer nicht Teil der natürlichen Ordnung?

Die Antwort begann effektiv im Jahre 1859 aufzukommen, als Darwin die erste Ausgabe seines Werkes On the Origin of Species veröffentlichte. Es gab zahlreiche weitere, überarbeitete Ausgaben im Zuge der Diskussionen, welche sein Werk ausgelöst hatte. Von Herbert Spencer stammen viele Kommentare, und einer davon fasste Darwins These so gut zusammen, dass er ihn in die Fünfte Edition 1869 einfließen ließ. Spencer sagt:

Das Gesetz lautet, dass nur die am besten Angepassten überleben … Das Gesetz benennt nicht die ,Besseren‘ oder ,Stärkeren‘, falls wir diesen Begriffen ihre normale Bedeutung beimessen. Es ist das Überleben all jener, die allgemein am besten an die Umstände angepasst sind, in welchen sie leben; und sehr oft besteht diese Anpassung – menschlich gesprochen – in Minderwertigkeit, sichert aber das Überleben.

Der Teil, den Darwin mochte und der daher bestehen blieb ist „die am besten Angepassten überleben“.

Dass Darwin diese Phrase übernommen hat, geht wahrscheinlich auf den Einfluss von Alfred Russel Wallace zurück. Bevor Darwin sein Werk im Jahre 1859 veröffentlichte, sandte Wallace ihm einen Bericht über seine Arbeit in Asien. Er kam zu den gleichen Folgerungen wie Darwin. Später wies Wallace darauf hin, dass er anders als Darwin die Menschheit in seiner Erstausgabe ins Spiel gebracht hatte. Wallace sagte, dass jedwede Theorie, in welcher die Menschheit außen vor gelassen und nicht erklärt wird, warum sich die Menschheit so markant von allen anderes Spezies unterscheidet, zum Scheitern verurteilt ist.

Der Unterschied ist so bedeutsam, dass die Wissenschaft die Implikationen einer Antwort von jeher vermieden hat. Ironischerweise kreierte Darwin unwissentlich die Situation, die Wissenschaft und Gesellschaft zu umgehen getrachtet haben, als seine Theorie zu der Waffe wurde, mit der Religion und Gott eliminiert wurden. Das Entfernen von Gott entfernte auch die Erklärung für den Unterschied und machte es zu einer Herausforderung für die Wissenschaft. Wie viele andere seitdem auch versuchte Wallace, einen Kompromiss ins Spiel zu bringen. Er benutzte nicht den Terminus ,intelligentes Wesen‘, sondern implizierte nur, dass ein solches Konstrukt eine Antwort geben könnte.

Das ,Unterschied‘-Problem bleibt unbeantwortet. Umweltaktivisten sprechen es nicht an, aber mit dem Vermeiden desselben wurde das Paradoxon erschaffen, dass wir Tiere sind wie alle anderen auch, dass wir uns jedoch unangemessen verhalten. Natürlich entscheiden sie, was ,unangemessen‘ ist. Ingrid Newkirk, Mitbegründerin und Präsidentin von People for the Ethical Treatment of Animals (PETA) liefert ein exzellentes Beispiel dieser Denkweise, weil diese extrem ist. Kein Verhalten ist angemessen.

Die Menschheit ist ein Krebsgeschwür, wir sind der größte Zerstörer auf dem Angesicht der Erde“. – „Falls man noch nicht über das freiwillige Aussterben der Menschheit nachgedacht hat, mag der Gedanke einer Welt ohne Menschen seltsam anmuten. Aber wenn man ihr eine Chance gibt, denke ich, dass man mir zustimmt, wenn ich sage, dass das Aussterben des Homo Sapiens das Überleben von Millionen, wenn nicht Milliarden auf der Erde lebenden Spezies sicherstellen würde. Die Auslöschung der Menschheit wird jedes Problem der Erde lösen, in sozialer und umweltlicher Hinsicht“.

Newkirk erkennt nicht, dass die Erde nur wegen der menschlichen Überlegenheit existiert. Keiner anderen Spezies ist bewusst, dass es die Erde gibt. Eliminiert man die Menschheit, wie Newkirk fordert, dann würde keine andere „auf der Erde lebende Spezies“ überhaupt wissen, dass „jedes Problem auf der Erde“ gelöst ist.

Newkirks ,Auslöschen‘-Forderung impliziert ein allmähliches Verschwinden der Menschen. Ich bin damit einverstanden, solange wir mit Newkirk und allen Umweltschützern und dem IPCC anfangen. Sind wir die erst einmal losgeworden, können wir als frei denkende Menschen die Lage neu bewerten und bestimmen, dass das Problem nicht mehr existiert, und wir können fortfahren, uns zu entwickeln. Ein Teil dieser Entwicklung muss die Erklärung enthalten, warum Menschen so radikal anders und allen anderen Spezies überlegen sind – mit allem Recht zu existieren.

Link: https://wattsupwiththat.com/2018/12/23/humans-are-the-superior-species-with-every-right-to-be-on-earth-we-are-not-unnatural-as-environmentalists-claim-and-the-ipcc-assumes/

Übersetzt von Chris Frey EIKE

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Anmerkung des Übersetzers: Dieser Beitrag geht sehr in die Richtung, die ich in Anlehnung an Patrick Moore vertrete: Die Natur ist zu ihrem Fortbestehen aus einem ganz bestimmten Grund zwingend auf den Menschen angewiesen! Näher ausgeführt habe ich das in dieser kleinen Präsentation auf meiner Website: https://www.chris-frey-welt.de/dateien-links/kohlenstoff-einfache-wahrheiten/.




Blackout in Deutschland – vor 40 Jahren war alles zu spät (Teil 1)

Die meisten Leute glauben, dass in Deutschland die Rente und die Energiewende sicher sind. Und dieser Glaube wird politmedial ununterbrochen bestärkt. „Ein Blackout in Deutschland ist extrem unwahrscheinlich“, sagt die Bundesnetzagentur. „Ein Blackout in Deutschland ist Panikmache“, sagt der Think-Tank Agora Energiewende.

In Deutschland entscheiden Politologen, Bischöfe, Juristen und Soziologen – von keinerlei Sachkenntnis getrübt – über eine Energiepolitik, in der die Physik nur stört. Wer’s nicht glaubt, soll sich mal die Zusammensetzung der Kernenergie– und Kohleausstiegskommissionen ansehen. Um das Klima zu retten, wird in Deutschland die Energie munter und vor allem bedenkenlos gewendet, obwohl jeder Schüler, der in der Schule Physik nicht abgewählt hat weiß, dass sich Energie nicht wenden lässt. Außer in Deutschland: Kernkraftwerke werden nicht mehr gebraucht und verschrottet. Strom kommt aus der Steckdose und das Netz ist der Speicher.

Die Klima-Panikmache kommt aus einer Ecke, die unverdrossen vor Blackout-Panikmache warnt: „Die Klimakrise ist mitten in Deutschland angekommen. Energiewende, Verkehrswende, Landwirtschaftswende – radikaler Klimaschutz muss jetzt her“, meinen die grünen Energieexperten Annalena, Cem und Anton, auch wenn dabei Gigatonnen und Tonnen, Megabyte und Megawatt oder Prozent und Grad Celsius schon mal schwer durcheinandergeraten. Wie sollen solche Experten dann installierte Leistung und elektrische Arbeit auseinanderhalten können?

Was passiert bei einem Blackout?

Wie groß ist denn die Gefahr eines Blackouts in Deutschland? Das weiß kein Mensch, ich auch nicht. Aber die Wahrscheinlichkeit eines Blackouts steigt mit jedem abgeschalteten Grundlast-Kraftwerk, egal, ob Kohle, Nuklear oder Gas. Die klimaschützenden Energiewender wiegen die Bevölkerung in einer trügerischen Sicherheit – „der Blackout ist extrem unwahrscheinlich“. Ja, das war der Tsunami in Japan auch. Und der hat in Deutschland mehr Kernkraftwerke zerstört, als in Japan.

Was passiert bei einem Blackout? Was sagt das Bundesamt für Bevölkerungsschutz dazu?

Ohne elektrischen Strom sind die Großstädte und Metropolregionen schlagartig lahmgelegt, da fast jede Infrastruktur direkt oder indirekt von der Verfügbarkeit dieser Energie abhängt. Besonders betroffen sind alle Bereiche, die zwingend auf die Verfügbarkeit von Strom angewiesen sind: Verkehrssysteme, Notfall- und Rettungswesen oder staatliche Behörden und Verwaltungen. Schon sehr kurze Ausfälle können heftige Auswirkungen auf andere Infrastrukturen, wie beispielsweise die Informationstechnik und Telekommunikation oder andere sensible elektronische Systeme haben; richtig problematisch wird es, wenn der Strom für viele Stunden oder gar Tage ausfällt“.

Wikipedia berichtet in fast naiver Sprache und unter Ausklammerung aller menschlichen Tragödien, was im Falle eines Stromausfalls passieren würde:

  • Beleuchtung: Elektrisches Licht, Ampeln, Signale fallen aus, ebenso elektrische Rollladenantriebe.
  • Mobilität: Aufzüge, Skilift, Seilbahn oder Parkhausschranken fallen aus, genauso wie Abfahrtsanzeigen des öffentlichen Verkehrs. Eisenbahnen haben zum Teil eigene Stromversorgungsnetze. Akkus für Radbeleuchtung oder Taschenlampen können nicht mehr so einfach aufgeladen werden.
  • Wärme: Die Heizung/Lüftung bzw. Klimaanlage fällt aus, Elektroheizungen, aber auch Öl-, Gas- und Pellets-Zentralheizungen haben ohne elektrischen Strom keine Steuerung, keinen Zündfunken und keine Umwälzpumpe. Wäsche kann nur noch an Luft trocknen.
  • Lebensmittel: Lebensmittel werden im Kühl- sowie Gefrierschrank nicht länger gekühlt und können bei einem längeren Stromausfall verderben bzw. auftauen.
  • Kochen: Elektroherd, Mikrowelle, Kaffeeautomat, Wasserkocher usw. funktionieren ohne den elektrischen Strom nicht.
  • Nachrichten: Rundfunk und Fernsehen mit Netzspannung funktionieren nicht. Radiogeräte mit Akkus oder Batterien funktionieren unter Umständen, sofern die Sendeanlagen nicht vom Stromausfall betroffen sind.
  • Kommunikation: Mobiltelefonie, Festnetz sowie Computer und Internet stehen bei längeren Stromausfällen nur eingeschränkt oder gar nicht zur Verfügung.
  • Geld: Geldautomaten von Banken sind meistens nicht funktionsfähig.
  • Einkaufen: In Supermärkten gibt es meist Einschränkungen, da weder Kassen noch die Kühlung der Lebensmittel funktionieren, wenn kein Notstromaggregat vorhanden ist. Getränkebonier- und -zapfsysteme in der Gastronomie fallen aus. Elektrische Schiebe- und Drehtüren sind funktionsunfähig.
  • Treibstoff: Die meisten Tankstellen haben weder einen eigenen Stromerzeuger noch eine Einspeisevorrichtung für einen Stromerzeuger. Ohne Strom funktionieren die Pumpen nicht, die die Zapfsäulen und Zapfhähne mit dem Treibstoff aus den unterirdischen Tanks speisen.
  • Wasser: Bei einem längeren Stromausfall fallen Trinkwasseraufbereitung und Abwasserentsorgung mit Pumpen aus. Bei Wasserversorgungsnetzen, welche durch das natürliche Gefälle und ohne Pumpen betrieben werden (wie bei der Wiener Wasserversorgung über die Hochquellenwasserleitungen), hat ein Stromausfall auf die Versorgung nur geringe Auswirkung.
  • Sicherheit: Türsprechanlagen und Türöffner, Zutritts-Sicherungssysteme, Alarmanlagen, Feuermelder und Warnlichter für Flugverkehr auf hohen Bauwerken funktionieren nur, falls und solange Akkus oder Notstromsysteme ersatzweise liefern.
  • Krankenhäuser haben hierzulande Notstromaggregate und besonders kritische Bereiche wie Operationssaal und Intensivmedizin haben eine Unterbrechungsfreie Stromversorgung (solange der Dieselvorrat reicht – Anm.d.Verf.) Fluchtwegmarkierungsleuchten in größeren (Wohn-) Gebäuden sind meist einzeln akkugestützt und leuchten eine Zeitlang.

Risikobewusstsein nur in Ansätzen vorhanden

Eine Studie des Büros für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag (TAB) kommt zu dem Ergebnis, dass durch einen langandauernden und großflächigen Stromausfall alle kritischen Infrastrukturen betroffen wären und ein Kollaps der gesamten Gesellschaft kaum zu verhindern wäre. Trotz dieses Gefahren- und Katastrophenpotenzials sei ein diesbezügliches gesellschaftliches Risikobewusstsein nur in Ansätzen vorhanden.Ich würde es so formulieren: Bei einem tagelangen Blackout in Deutschland wären hunderte, wenn nicht tausende Opfer zu beklagen und keiner sieht die Gefahr.

Dabei ist ein Blackout alles andere als unwahrscheinlich. Es gibt sogar Erfahrungen. Vor genau 40 Jahren fiel am 28. Dezember 1978 in den nördlichen Teilen Deutschlands der Strom für mehrere Tage aus. Die Inseln Rügen und Hiddensee und große Landstriche im Norden waren für sechs Tage stromlos und von der Welt abgeschnitten. In der Bundesrepublik beklagte man 17 Todesopfer. Die DDR gab fünf Todesfälle zu, ehrliche Zahlen weiß allerdings keiner.

Dialysepatienten konnten nicht mehr versorgt werden, Frauen bekamen die Kinder zu Hause ohne ärztlichen Beistand. Tausende Menschen strandeten irgendwo und überlebten, wenn sie Glück hatten, unter jämmerlichen Bedingungen in Bahnhöfen oder Turnhallen. Als die Ventilatoren ausfielen erstickten hunderttausende Hühner in den Legebatterien, Kühe und Schweine krepierten zu Tausenden in den Ställen. Die öffentliche Kommunikation brach zusammen. Die Schäden gingen in die Milliarden und es dauerte Jahre, bis sich die Wirtschaft von dem Schock erholt hatte.

Die Ursachen waren simpel: ein Schneesturm, ein unausgewogener Energiemix und ein weitgehendes Versagen des staatlichen Katastrophenschutzes.

Einfall eines sibirischen Tiefdruckgebietes

Was war passiert? Es gab kurz nach Weihnachten den Einfall eines sibirischen Tiefdruckgebietes mit einem länger andauernden Schneesturm, verbunden mit einem starken Temperaursturz. Damals schob man allerdings Wetterkapriolen noch nicht auf den Klimawandel. Durch die extremen Witterungsbedingungen fielen sämtliche Kohlekraftwerke in Mitteldeutschland aus, da ihnen die Kohle auf den Transportbändern und in den Waggons festfror.

Gas- und Ölkraftwerke waren auf Beschluss einer ahnungslosen und unverantwortlichen Politik geschlossen worden, um die wertvollen Devisen zu sparen. Die DDR setzte einseitig auf Braunkohle und hatte ihren vernünftigen Energiemix abgeschafft. Das Rückgrat der Stromproduktion war nun die kälteempfindliche Braunkohle, die zu 50 Prozent aus Wasser bestand und zu Eis gefror. Erfolglos versuchten die Bergleute, sie mit Presslufthämmern aus den Eisenbahnwaggons zu brechen. Das Zentralkomitee der SED genehmigte sogar den Kauf von hunderten Bohrhämmern aus dem Westen, allerdings lag das Kind da schon im Brunnen.

Im Resultat einer Wetterkapriole gab es In der DDR nur noch ein einziges funktionierendes Kraftwerk, das den totalen Blackout verhinderte – das Kernkraftwerk Greifswald mit seinen drei Reaktor-Blöcken. Um Strom für die Hauptstadt zur Verfügung zu stellen, mussten allerdings im Norden großflächige Blackouts tagelang in Kauf genommen werden. Mit katastrophalen Folgen für die betroffene Bevölkerung und die Wirtschaft.

Die meisten Toten, die zu beklagen waren, waren entweder auf medizinische Hilfe angewiesene Patienten, die nicht versorgt werden konnten, oder Leute, die zu Fuß versucht hatten, ins nächste Dorf zu gelangen und Autofahrer, die im Schnee steckenblieben und es nicht irgendwohin ins Warme schafften. Einige Opfer wurden erst gefunden, als Wochen später der Schnee wieder wegtaute.

Man muss aber auch zusätzlich bedenken, dass heute die Gesellschaft viel stromabhängiger geworden ist, speziell in den großen Ballungsräumen und Städten. Gar nicht davon zu sprechen,  dass es in jeder Gesellschaft einen kriminellen Bodensatz gibt, der nur auf so eine Gelegenheit wartet, wenn die staatlichen Ordnungsorgane hoffnungslos überlastet oder mit sich selbst beschäftigt sind. Die ersten Opfer werden die Schwächsten der Gesellschaft sein, Alte, Kranke, Kinder und Frauen.

Hier der Link zu einer Sendung des NDR  zum Schneewinter 1978/1979 mit einem Interview des Autors dieses Beitrages, Manfred Haferburg.

Im Teil 2 dieses Beitrages lesen Sie morgen eine Zeitzeugengeschichte über den Blackout 1978/79. Autor Manfred Haferburg, war damals im Kernkraftwerk mit seiner Schicht C über 70 Stunden von Eis und Schnee eingeschlossen und machte den Strom für die Republik. Die Geschichte ist ein Auszug aus dem RomanWohn-Haft“, der bei KUUUKnun endlich auch als Taschenbuch erschienen ist.

Übernommen von ACHGUT hier




Unser Planet verbrennt – wirklich? Oder nur wegen (bewusst) falsch ausge­werteter Proxi­daten?

Ein fingierter Hockeystick

Der besagte “NoTricksZone Artikel”:
NoTricksZone 13. December 2018:
[1] A Fabricated ‘Uptick’? Marcott’s 2013 Hockey Stick Graph Debunked By Marcott’s Own 2011 Ph.D Thesis referiert, wie Studienautoren aus Proxidaten zu Ergebnissen – hier eine Bestätigung der Hockeystick-Temperaturkurve – gelangten, obwohl die angegebenen Daten dieser Aussage (und weiteren in der Studie) eklatant widersprechen.
Trotzdem wurde diese Studie bisher nicht zurückgezogen. Im Gegenteil, sie wird von Klimaforschern und dem IPCC – zum Beispiel im aktuellen SR1.5 Sonderbericht – weiterhin zitiert.

Anmerkung: Der Autor hat in der folgenden Darstellung im Wesentlichen (orientierend übersetzte) Ausschnitte des Originalartikels von NoTricksZone verwendet und nur ab und zu erklärende Ergänzungen zugefügt. Die (fast durchgängigen) Zitate sind nicht extra kursiv ausgewiesen. Man möge dies aus Gründen der besseren Lesbarkeit entschuldigen.

NoTricksZone, Artikel: [1] Unmasking Marcott’s “Uptick”
Die besagte Studie listet in ihrer Zusammenfassung (Summary):
Marcott et al., 2013 [2] (in grober Übersetzung): Eine Rekonstruktion der regionalen und globalen Temperatur der letzten 11.300 Jahre
… Temperaturrekonstruktionen der letzten 1500 Jahre deuten darauf hin, dass die jüngste Erwärmung in dieser Zeit beispiellos ist. Hier bieten wir eine breitere Perspektive, indem wir regionale und globale Temperaturanomalien der letzten 11.300 Jahre aus 73 global verteilten Datensätzen rekonstruieren. Auf die frühe Holozän (vor 10.000 bis 5000 Jahren) Wärme folgt eine Abkühlung von ~0,7°C durch das mittlere bis späte Holozän (vor <5000 Jahren), die in den kühlsten Temperaturen des Holozäns während der Kleinen Eiszeit vor etwa 200 Jahren gipfelt. Diese Abkühlung ist weitgehend mit einer Veränderung von ~2°C im Nordatlantik verbunden. Die aktuellen, globalen Temperaturen des letzten Jahrzehnts haben die interglazialen Spitzenwerte noch nicht überschritten, sind aber wärmer als während ~75% der holozänen Temperaturgeschichte. Die Modellprognosen des Zwischenstaatlichen Ausschusses für Klimaänderungen für 2100 übersteigen die volle Verteilung der Holozäntemperatur unter allen plausiblen Szenarien für Treibhausgasemissionen.

Bild 1 Hockeysticks aus [2] Marcott et al., 2013. Auszug aus Fig. 1. Comparison of different methods and reconstructions of global and hemispheric temperature anomalies. (E and F) Published temperature anomaly reconstructions that have been smoothed with a 100-yearcenteredrunning mean, Mann08Global (2), Mann08NH (2), Moberg05 (3), WA07 (8), Huange04 (36), and plotted with our global temperature stacks [blue band as in (A)].
[1]: In einem von RealClimate.org veröffentlichten Interview mit Marcott wurde anerkannt, dass der „Aufwärtstrend“ keine Rekonstruktion auf globaler Ebene darstellt, da er auf wenigen Proxy-Datensätzen beruht und keine statistische Signifikanz aufweist (Bild 2).

Anmerkung: Es wurde im Ansatz ein ähnliches Verfahren wie beim „Original“-Hockestick angewendet. Nachdem die Weiterführung der Proxidaten das (gewünschte?) Ergebnis nicht lieferte, wurde das „notwendige“ Ende – ein steiler Temperaturanstieg“ – durch Selektion der Daten und statistische Kunstgriffe „erzeugt“.

Bild 2 [1]
[1]: Trotz dieses eingeräumten Mangels an Belegen für den „Aufwärtstrend“ des 20. Jahrhunderts wude die Marcott et al (2013) „Hockeyschläger“ -förmige Kurve von anderen Autoren fast 700-mal zitiert.
Die gleichen 73 global verteilten Proxy-Temperaturaufzeichnungen, welche zur Herstellung von Marcott et al. (2013) verwendet wurden, wurden zwei Jahre zuvor in Shaun Marcotts Doktorarbeit an der Oregon State University vorgestellt.
Anmerkung: Der Haupt-Studienautor, Shaun Marcott, führte die grundlegenden Arbeiten der Studie von 2013 bereits zuvor in seiner Dissertation durch (Marcott 2011). Darin ist die Ausarbeitung natürlich wesentlich detaillierter dargestellt und auch die Daten hinterlegt. Allerdings ist das Ergebnis in der Dissertation trotz der gleichen Daten vollkommen anders, als zwei Jahre später in der Studie (2013) dargestellt.

Marcott, 2011: “ Spätpleistozän und Holozängletscher und Klimawandel”

Anmerkung: Nun bezieht sich die Beschreibung auf die Dissertation.
[1]: Interessanterweise weisen die meisten Diagramme keine Temperaturen auf, die sich bis zur rechten Y-Achse erstrecken, was darauf hindeutet, dass die meisten der 73 Proxy-Datensätze nicht das moderne Zeitalter umfassen und eine Analyse der relativen Temperaturunterschiede zwischen Vergangenheit und Gegenwart ausschließen.
Tatsächlich haben nur 32 der 73 Diagramme allgemeine Trendlinien, die sich im Marcott-Dissertationspapier auf „0 Jahre BP“ (Anmerkung: Before Present, also vor der aktuellen Zeit) erstrecken. Der Rest endet irgendwo im späten Holozän (oder früher). Die 32 Rekonstruktionen, die sich bis zur rechten Y-Achse erstrecken, sind unten dargestellt.

Bild 3 [1] Die Temperaturproxis, welche in Marcott, 2011 [3] bis zur aktuellen Zeit reichen

Gleiche Daten, widersprüchliche Ergebnisse

[1]: Wie schon ein flüchtiger Blick auf die 32 Rekonstruktionen verdeutlicht, zeigte Marcott’s Dissertation aus dem Jahr 2011 nach einem bescheidenen Holozän-Abkühlungstrend keinen Temperaturanstieg im 20. Jahrhundert.

Eine Zusammenstellung aller 73 Holozän-Temperaturtrends der letzten 11.300 Jahre ist in einem komprimierten Diagramm auf Seite 204 (Anmerkung: hier Bild 4) dargestellt. Beachten Sie, dass die große Amplitude von Änderungen, die Temperaturänderungen von mehreren Grad Celsius in den Proxy-Rekonstruktionen enthalten, durch viel kleinere, variable Bereiche ersetzt wurden (Zehntel Grad).

Bild 4 [1] Temperaturrekonstruktion in Marcott, 2011 (Dissertation) [3]
[1]: Im Gegensatz dazu zeigt die Studie von 2013 – unter Verwendung der gleichen Temperaturrekonstruktionen – den explosionsartigen Temperaturanstieg in der modernen Zeit, der von Klimaaktivisten populär gemacht wird (Bild 5).

Bild 5 Hockeystick aus [2] Marcott et al., 2013 (andere Darstellung in der Studie von Bild 1)

Bild 6 Die Verläufe von Bild 4 und von Bild 5 vom Autor übereinander kopiert. Anm.: Der Verlauf Bild 5 (Rot) wurde vom Autor aus der violetten Linie von Bild 5 nachgezeichnet

[1]: Auf diesen krassen Widerspruch zwischen Marcotts Veröffentlichungen von 2011 und 2013 wies Professor Paul Matthews in einem von der Zeitschrift Science veröffentlichten Kommentar hin:

Bild 7 Einspruch von Professor Paul Matthews zu den Thesen von [2]. Quelle: Image Source: Science [1] Link: Science

Grobe Übersetzung (Text, Bild 7)
Kurzkommentar zu „Rekonstruktion der regionalen und globalen Temperatur in den letzten 11.300 Jahren“
Paul Matthews, School of Mathematical Sciences, Universität Nottingham, Großbritannien, 16. März 2013
… Dieses Papier enthält mehrere Grafiken, die langsame Temperaturschwankungen in den letzten 10000 Jahren zeigen, gefolgt von einem rapiden Anstieg im 20. Jahrhundert. Dieser Aspekt des Papiers wurde überraschenderweise von Klimaaktivisten und Journalisten begeistert aufgenommen. Es ist jedoch klar, dass dieses Ergebnis falsch ist. Beachten Sie die folgenden Punkte:
1. Die Proxy-Daten in der beiliegenden Excel-Datei zeigen im 20. Jahrhundert keinen dramatischen Anstieg. Dies kann einfach durch Zeichnen der gelieferten Daten überprüft werden.
2. Die Abbildungen S5 und S6 zeigen überhaupt keinen Aufschwung.
3. Die Doktorarbeit des Erstautors verwendet die gleichen Datensätze und stellt ähnliche Diagramme dar, ohne jedoch einen starken Anstieg zu erkennen. Diese frühere, widersprüchliche Arbeit wird im Papier nicht zitiert.
4. In dem ergänzenden Material wird nicht erläutert, wie die Grafiken erstellt wurden. Die Mittelwertbildung der Proxy-Daten führt zu einem Diagramm, das dem in der Dissertation ähnelt, und unterscheidet sich stark von dem in der Arbeit. Warum wurde keine detaillierte Erklärung des Verfahrens gemeldet? Liefern die Autoren den verwendeten Code?

Jede dieser Aussagen würde ernsthafte Fragen über den Wahrheitsgehalt dieser Arbeit aufwerfen. Zusammengenommen lassen sie keinen Zweifel daran, dass die vorgelegten Ergebnisse falsch und irreführend sind. Das Papier sollte sofort zurückgezogen werden. Die Tatsache, dass ein so offensichtlich fehlerhaftes Papier veröffentlicht wurde, wirft ernsthafte Fragen über die Autoren, die Qualität des Reviewprozesses und die Handhabung des Papiers durch die Redakteure von “science” auf.

[1]: Marcott’s ausgewählte Rekonstruktionen zeigen wärmeren Temperaturen um 2 ° C während des frühen bis mittleren Holozäns
Interessanterweise zeigen die Rekonstruktionen bei der Temperatur, die Marcott 2011 sowohl für seine Doktorarbeit als auch für seine wissenschaftliche Arbeit von 2013 verwendet hat, dass:
(a) die Temperaturen im frühen bis mittleren Holozän im Durchschnitt um mehr als 2 ° C wärmer waren als heute und
(b ) Sie variierten im gesamten Holozän um mehrere
Grad Celsius statt nur um den Zehntelgrad, der sowohl in den Papieren von 2011 als auch von 2013 gezeigt wurde.

Von den 32 Rekonstruktionen, die sich in Marcotts Papieren auf die Y-Achse erstrecken, definieren 25 eindeutig die moderne oder gegenwärtige Temperatur relativ zur Vergangenheit. Die anderen 7 hatten keine modernen oder aktuellen Temperaturwerte, die im paper eindeutig definiert waren. Bei den 25 Rekonstruktionen, die einen Vergleich ermöglichten, wurden die ermittelten Spitzentemperaturen des Holozäns mit durchschnittlich 2,3 ° C wärmer als heute ermittelt. Dieses Ergebnis widerspricht völlig den Behauptungen von Marcotts Papier von 2013.

Beispiele der wärmeren, als heutigen Aufzeichnungen

[1]: Vielleicht hat Marcott den Inhalt der von ihm referierten Papiere nicht genau genug untersucht. Hätte er dies getan, hätte er vielleicht bemerkt, dass bei Rodrigues et al., 2009 die derzeitige Temperatur in der iberischen Region bei 15 ° C liegt, was etwa 1 ° C kälter ist als während der Kleinen Eiszeit (16 ° C) C) und 4 ° C kälter als die Spitzentemperatur des Holozäns .

Bild 8 [1]
Isono et al. (2009) berichten, dass die „gegenwärtige“ Temperatur 16,7 ° C beträgt, aber die Spitzentemperatur des Holozäns 21,4 ° C betrug, was bedeutet, dass die Temperaturen im Nordpazifik vor etwa 7000 oder 8000 Jahren etwa 5 ° C wärmer waren.

Bild 9 [1]
Sogar eine Grafik, die anfänglich einen deutlichen Temperaturanstieg in der Neuzeit zu unterstützen scheint (ein „Aufwärtstrend“) wie Nielsen et al. (2010) sagt tatsächlich, dass der Holozän-Peak 4 ° C wärmer war als der heutige Mittelwert in der Studie.

Bild 10 [1]
Wie Bendle und Rosell-Mele, 2007 (Bild 11), hervorheben , könnte die Amplitude früherer Temperaturänderungen innerhalb von Jahrhunderten bis zu 10 ° C betragen. Dies scheint der Behauptung zu widersprechen, dass die Holozän-Temperaturvariabilität viel weniger ausgeprägt war (einige Zehntel Grad über Jahrtausende).

Bild 11 [1]

Bemerkenswert ist, dass keine der untersuchten Rekonstruktionen die Behauptung stützt, dass moderne Temperaturen ungewöhnlich hoch oder beispiellos sind.

Wenn die Beweise aus dem Paläoklima keinen kürzlich ausgesprochenen „Aufwärtstrend“ unterstützen, woher kommt er?

[1]: Marcott selbst hat eingeräumt, dass der „Aufwärtstrend“ des 20. Jahrhunderts nur auf „wenigen“ Rekonstruktionen beruht, die weder global repräsentativ, noch statistisch robust sind. Das wirft die Fragen auf:
1. Welcher Datensatz wird verwendet, um die Darstellung eines ausgeprägten Temperaturanstiegs zu rechtfertigen?
2. Wurde das „Uptick“ hergestellt?
3. Auf welcher Grundlage veröffentlichte die Zeitschrift
Science die Ausgabe 2013 eines Papiers, dem ein früheres Werk desselben Autors widerspricht?
Anmerkung: Im Originalartikel kommt nun eine Listung der Studien mit den (interessanten) Proxigrafiken, welche alle zeigen, dass der (re-)konstruierte Hockeystick daraus nicht abgeleitet werden kann.

Wie geht es mit den Daten weiter?

[1]: Allein in den letzten Jahren wurden hunderte (neue Studien) von Menschen veröffentlicht, die zeigen, dass der Großteil des Holozäns um 2-5 ° C wärmer war als heute.
Beginnen Sie mit diesen Links unten. Wir aktualisieren regelmäßig. Die Links sind auch dauerhaft auf unserer rechten Seitenleiste zu finden („450 Diagramme ohne Erwärmung“ 1 und 2).
~ 300 Grafiken von 2017 und 2018
~ 300 Grafiken aus den 2000er Jahren bis 2016

Damit ist die Zitierung aus dem „NoTricksZone”-Artikel zu Ende.

Ergänzende Zitate aus einer vergleichbaren Rezension zur Marcott-Studie (2013) von „kaltesonne“

kaltesonne 17. April 2013: [5] Nach drei Wochen erneutem Hockeyschläger-Alarm war der Spuk wieder vorbei und der Skandal perfekt: Wie Jungforscher Shaun Marcott die Medienwelt hinters Licht führte

Bild 12 Bild 4 in anderer Darstellung in der Dissertation (2011). “kaltesonne”: [5] Abbildung 5: Globale Temperaturentwicklung der letzten 2000 Jahre laut Marcotts Doktorarbeit 2011. Es fehlt die ominöse moderne Wärmespitze, das Herzstück des späteren Science Artikels.
kaltesonne”: [5] … Offensichtlich hat die Marcott-Truppe aber auch an den Originaldaten herumgedoktort, um die Wärmespitze herbeizuzaubern. Spürnasen wie Steve McIntyre fanden schließlich, was passiert war. Marcott nahm sich die „künstlerische Freiheit“ die Altersdatierungen unliebsamer Datenpunkte zu modifizieren, um die gewünschte Hockey Stick-Geometrie zu erhalten. Schauen Sie sich das mal an:

Bild 13 [5] Abbildung 7: Originaltemperaturdaten (rot) und was daraus nach phantasievoller Modifikation durch Marcott et al. wurde. Quelle: Climate Audit.

Niemand von den etablierten Fachpersonen und Medien bemerkte die Manipulationen

kaltesonne: [5] Ein Skandal und keine Folgen?
Der Skandal ist aufgeflogen und trotzdem scheint es keinen der ehemaligen Berichterstatter der Studie zu interessieren. Tagesspiegel, Stuttgarter Zeitung und Klimaretter haben noch immer ihren Originalartikel im Netz (Anmerkung: Auch heute, nach 15 Jahren noch), ohne Hinweis oder Addendum auf den sinnentstellenden Fehler. Die klimaalarmistische Gemeinde verstummte plötzlich und ging auf Tauchstation. Klimarealisten wie Ross McKittrick mussten die Lücke füllen und die Öffentlichkeit über die veränderte Sachlage in der Presse informieren.

Und heute nach ca. 15 Jahren, tut der IPCC im SR1.5 so, als gäbe es diese Kritik an der Studie nicht

In dem noch rechtzeitig vor dem gerade erst vergangenen Klimagipfel herausgekommenem – alarmistischen – Klima-Zwischenbericht SR1.5 des IPCC haben die vielen Autoren und beteiligten Wissenschaftler scheinbar immer noch nichts von den beschriebenen Ungereimtheiten (eher gravierenden Fehlern) festgestellt, beziehungsweise ignorieren sie einfach, weil deren Ergebnis zum Beleg der Alarmierung „erforderlich“ ist.
Gleich im Kapitel 1 am Anfang wird sie als Beleg angezogen:
SR1.5, Chapter 1: Framing and Context
Box 1.1: The Anthropocene: Strengthening the global response to 1.5°C global warming
Introduction
… Since 1970 the global average temperaturehas been rising at a rate of 1.7°C per century, compared to a long-term decline over the past 7,000 years at a baseline rate of 0.01°C per century (NOAA 2016,
Marcott et al. 2013). These global-level rates of human-driven change far exceed the rates of change driven by geophysical or biosphere forces that have altered the Earth System trajectory in the past …

Ein schöner Beleg, dass es dem IPCC in seinen Berichten nicht um die Darstellung von Wahrheiten geht.

Wie sehen es Klima(Folgen)Forscher vom PIK

Herr Rahmstorf konnte sich damals gar nicht genug über die in seinen Augen hohe Qualität dieser Studie auslassen. Das Ergebnis entsprach schließlich genau seiner “Vorstellung”. Zudem bestätigt es ja (in seinen Augen) auch die damals gerade abgeschlossene, große Proxyanalysesammlung Pages2k (die für den Autor nur bestätig, dass die Proxiqualitäten so schlecht sind, dass sie für historische Aussagen nicht angewendet werden können – siehe Anlage). Auch kann man auf seinem Blog nachlesen, wie Herr Rahmstorf die Ergenisse von Studien ignoriert, welche zeigen, dass in der Klimavergangenheit wesentlich höhere Temperaturschwankungen vorkamen (Bild 11).

Anbei Auszüge aus der damaligen Bewertung von Professor Rahmstorf in seinem Klimablog:
Stefan Rahmstorf, 17. Juni 2013:
[4] BLOG KlimaLounge Nah dran am Wandel

Paläoklima: Das ganze Holozän
Über die letzten Jahrzehnte haben zahlreiche Forscher in mühsamer Kleinarbeit viele Datenreihen z.B. aus Sedimentbohrungen in der Tiefsee gewonnen, analysiert, datiert, kalibriert usw. Nun haben Shaun Marcott und Kollegen erstmals 73 solcher Datenreihen aus aller Welt zu einer globalen Temperaturrekonstruktion für das Holozän zusammengefügt. Oder genau genommen zu vielen: sie haben rund zwanzig verschiedene Mittelungsmethoden ausprobiert und außerdem 1000 Monte-Carlo-Simulationen mit zufälligen Datierungsfehlern der einzelnen Datenreihen durchgeführt, um die Robustheit ihrer Ergebnisse zu belegen.
Um das Hauptergebnis gleich vorweg zu nehmen, es sieht so aus:

Bild 14 [4] Abb. 1. Blaue Kurve: Globale Temperaturrekonstruktion aus Proxydaten von Marcott et al., Science 2013. Gezeigt ist die RegEM-Version – nennenswerte Unterschiede zwischen den Varianten mit verschiedenen Mittelungsmethoden gibt es allerdings ohnehin nur gegen Ende, wo die Zahl der Proxyreihen abnimmt, wo der Verlauf aber aus instrumentellen Messungen gut bekannt ist. Rote Kurve: Globale Temperatur aus Messdaten (HadCRU). Grafik: Klaus Bittermann.

Vergleich mit PAGES 2k
Die verwendeten Daten unterscheiden sich von denen des PAGES 2k Projekts (nur Land-Daten) hauptsächlich darin, dass sie zu 80% aus Tiefseesedimenten stammen …

… Insgesamt ist die neue Marcott-Rekonstruktion weitestgehend unabhängig von und schön komplementär zu der PAGES 2k Rekonstruktion: Ozean statt Land, ganz andere Methodik. Daher ist ein Vergleich zwischen beiden interessant:

Bild 15 [4] Abb. 3. Die letzten zweitausend Jahre von Abb. 1 im Vergleich mit der PAGES-Rekonstruktion (grün), die in Teil 1 von uns näher erläutert wird. Grafik: Klaus Bittermann.
Wie wir sehen, ergeben beide Rekonstruktions-Verfahren konsistente Ergebnisse. Dass der Verlauf in den letzten eintausend Jahren praktisch identisch ist, ist übrigens auch eine weitere Bestätigung des „Hockeyschlägers“ von Mann et al. 1999 – siehe Teil 2 dieser Serie, Die Hockeyschläger-Debatte.
Entscheidend ist vielmehr, dass der rasche Anstieg im 20. Jahrhundert im ganzen Holozän einmalig ist. Ob das wirklich so ist, darüber wurde nach Erscheinen des Papers in den Blogs intensiv diskutiert. Denn die Proxydaten haben nur eine grobe zeitliche Auflösung – hätten sie es überhaupt erfasst, wenn es im Holozän schon einmal eine ähnlich rasche Erwärmung gegeben hat?
Ich halte es aus drei Gründen für praktisch sicher, dass es eine so rasche Erwärmung noch nicht gab:
Es gibt auch eine Reihe von hochaufgelösten Proxydaten über das Holozän, z.B. die Eiskerne aus Grönland und der Antarktis. Sie zeigen einen glatten Verlauf ohne eine frühere starke Erwärmung wie im 20. Jahrhundert. Hätte es eine solche
globale Erwärmung schon einmal gegeben, müsste man sie zumindest in einigen Datenreihen deutlich sehen, selbst wenn sie in der gemittelten Marcott-Kurve untergeht.
… Es gibt keinerlei Hinweise in den Forcing-Daten, dass ein solcher Klimaantrieb plötzlich aufgetaucht und wieder verschwunden sein könnte, und ich kann mir auch nicht vorstellen, was der Mechanismus gewesen sein sollte …

Schlimmer geht`s nimmer

Ein NGO, Climate Analytics, führt im WEB einen sogannten „ClimateActioTracker“, welcher Temperaturprojektionen anzeigt. Man ahnt, welche Institution die Daten „speist“, es ist das PIC, welches auf deren Homepage als „Collaborateur“ gelistet ist.

Bild 16 Temperaturszenarien des ClimateActionTracker

Fügt man die Temperatur-Verlaufsdaten von Marcott at al. (2013) und die des ClimateActionTrackers zusammen, dann „verbrennt“ die Welt demnächst wohl tatsächlich.

Bild 17 Verlauf Marcott at al (2013) und ClimateActionTracker Projektion Baseline. Vom Autor zusammengestellt

Nun stellt sich die Frage: Wer glaubt solchen Darstellungen, gegenüber denen die Vorhersagen von Zukunfts-Grausamkeiten im Alten Testament fast als „Kinderkram“ erscheinen?
Zum Beispiel die Redaktion der Tageszeitung des Autors: Auf eine Anfrage zu den Datenquellen ihrer während des Klimagipfels (ausschließlich) höchst alarmistischen Kommentare kam die Antwort der Redaktion, dass Angaben von diesem ClimateActionTracker übernommen wurden.
Wenn es das PIK simuliert und der IPCC nicht widersprochen hat, kann es ja niemals falsch sein? Gott verweigerte den Menschen damals den Apfel vom „Baum der Erkenntnis“, damit sie nicht gescheiter würden. Der Ökogot muss nichts verweigern, seine Anhänger machen es freiwillig.

Klimapropaganda in den „Öffentlich-Rechtlichen“

Etwas abweichend, aber zum Thema Propagand passend, ein Trailer des BR. Ein Wissenschaftserzähler wechselt sich dort bei der Klimapropaganda inzwischen mit Harald Lesch ab.
Im Trailer geht es um den wieder einmal „immer schneller“ steigenden Meeresspiegel.
BR, Sendung: Gut zu wissen
Land unter – Meeresspiegel steigen immer schneller. Dass die Meeresspiegel weltweit ansteigen, ist nichts Neues. Eine aktuelle Studie zeigt nun, dass das offenbar viel schneller passiert als bislang angenommen. „Gut zu wissen“ erklärt warum.

Bild 18 Screenshot von der BR Mediathek. Link zum Trailer: BR Mediathek

Erklär-Stichworte in der Sendung:
BR, Sendung: … Die Malediven gehen unter … weil es so warm ist, taut das Grönlandeis seit ein paar Jahren fast auf der gesamten Fläche an … und es wird noch schlimmer werden, wenn irgendwann das Festlandeis am Südpol, also in der Antarktis schmilzt … das Festlandeis könnte dann schneller nachrutschen und im Meer schmelzen … CO2 muss reduziert werden … denn irgendwann ist es soweit und dann schmilzt das Grönlandeis komplett und dann steigt der Meeresspiegel um 7 m …

Damit endet die „Information“. Außer alarmistischen Statements und Schlagwörtern ist keinerlei wirkliche Detaillierung zum Thema, schon gar nicht eine kritische, oder zur eigenen Meinungsbildung anregende, enthalten.

Diese deshalb kurz nachgeholt:
„Immer schnellerer Pegelanstieg“: Bezug genommen wird wohl auf die in den folgenden Rezensionen analysierte Pegelalarm-Studie:
EIKE 7. März 2018: Flashcrash Klimaalarm. Wer Klimaalarm posaunt, bekommt immer recht (Teil 2 und Abschluss)
EIKE 06.03.2018: Flashcrash Klimaalarm. Wer Klimaalarm posaunt, bekommt immer recht (Teil 1)
EIKE 01.06.2017: Der Meerespegel steigt drei Mal so stark an – ohne dass sich an dessen Verlauf etwas verändert hat
Judit Curry: Sea level rise acceleration (or not): Part IV – Satellite era record
„Malediven gehen unter“: Sie denken in Wirklichkeit gar nicht daran „unterzugehen“. So ist es inzwischen von vielen Wissenschaftlern – und vor allem auch mit dem aktuellen Seepegelverlauf – belegt. „Unter“ gehen sie ausschließlich in entsprechend parametrierten Computersimulationen:
EIKE 03.11.2017: Das Wochenende, an dem die Welt (wieder) begann unterzugehen

EIKE 18.10.2016: Wie steht es um den Untergang der Marshall-Inseln?
EIKE 17.09.2015: Gehen die Südseeinseln wirklich wegen des Klimawandels unter, Teil 1 Die Malediven
Dass das Grönlandeis – und das der Antarktis- komplett schmilzt, kann natürlich passieren. Falls es dazu käme, dauert es allerdings mehrere Tausend Jahre. Aktuell nimmt das Eis in der Antarktis jedoch eher zu:
kaltesonne:
Neuer Kälterekord in der Antarktis: fast minus 100 Grad (4.7.2018)
EIKE 14.03.2017: Auch das Antarktiseis schrumpft – aber nur partiell – und nur im Sommer!
kaltesonne: Alfred-Wegener-Institut: Ostantarktischer Eisschild ist stabil und wächst sogar leicht an (5.5.2015)

Um den „erforderlichen“ Untergang trotzdem zu erreichen, propagiert das PIK die „Gletscher Rutsch-Hypothese“. Nur mittels dieser Hypothese lässt sich eine Verringerung des Anatarktischen Festlandeises überhaupt simulieren:
ntv, 22. Mai 2017: Kettenreaktion teilweise im Gang Düstere Prognosen fürs Antarktis-Schelfeis
Selbst wenn Schelfeis zum Teil auf dem Wasser schwimmt, hat es fatale Folgen, wenn es schmilzt: Inlandseis fließt dann schneller ab. In der Antarktis hat dieser Vorgang bereits begonnen – und könnte sich dramatisch beschleunigen …
Forscher des Potsdamer Institutes für Klimafolgenforschung haben berechnet, wie es bei einem unverminderten Klimawandel um das Filchner-Ronne-Schelfeis und die dahinterliegenden Eisströme steht. Das Ergebnis: Innerhalb von 200 Jahren könnte der weltweite Meeresspiegel um bis zu 40 Zentimeter steigen.
Was man sogar anhand des ntv-Alarmartikels herauslesen kann: Selbst das über-alarmistische PIK simuliert hier einen Pegelanstieg, der weit unter allen alarmistischen Szenarien liegt (20 cm in 200 Jahren ist fast in der Größenordnung des natürlichen Anstiegs [7]).

Ob dann allerdings die (simulierte) Erwärung wirklich kommt, steht in den Sternen. Viel wahrscheinlicher beginnt bald die nächste – bereits überfällige – Eiszeit. In den Klimasimulationen ist diese nur nicht einprogrammiert, im Erdklima jedoch seit einer Million Jahren:
EIKE 25.12.2016: Man sollte schon langsam an die nächste Eiszeit denken, denn wenn die neuesten Hypothesen sich als falsch erweisen, kann sie schnell da sein

Was zeigt das Video allerdings wieder? Es ist leider nicht so, dass eine Ausbildung in MINT-Fächern wirklich gegen Alarmismus hilft, wie es viele EIKE-Blogeinträge meinen.
Der Redakteur des Videos ist studierter Physiker. Er weiß also bestimmt zwischen Simulation und Messergebnissen zu unterscheiden. Er weiß aber auch, mit welcher Darstellung man in Deutschland im öffentlichen Bereich am sichersten aufsteigt und viel Geld (und Ehre) verdient. Wie Herr Lesch und Herr Schellnhuber hat auch er sich deshalb ausschließlich dafür entschieden. Alle zeigen, dass man dann (und nur dann) fast schon „automatisch“ mit Arbeiten, Ehrungen, Posten und Geld regelrecht „beworfen“ wird.
Wie perfekt das funktioniert, wurde gerade erst an einer anderen Stelle präsentiert:
Achgut:
Claas Relotius oder: Der Spiegel lässt die Hosen runter

Die Diskussion der möglichen Wirklichkeit

Auf eines weisen alle Medien und „offiziellen“, bedeutet, von öffentlichen Geldern abhängigen, Klima(Folgen)Forscher mit Bedacht nicht hin: Dass an dem, das ganze Schreckensszenario alleine bestimmendem Forcingwert aktuell massiv „gerüttelt“ wird.

Sowieso gibt es in Deutschland seit vielen Jahren eine konsequente Unterdrückung kritischer Meinungen (nicht nur) zum AGW-Klimawandel. Eine GRÜNE „Vorzeigedame“ sagte es ganz deutlich, was sie davon hält, wenn jemand es wagt, Klimadogmen in Frage zu stellen:
EIKE 11. Dezember 2017: Bärbel Höhn beschwert sich, dass Herr Kachelmann Fakten über den Klimawandel erzählt
Eine Regierungsberaterin vermittelte es über ihre Homepage:
EIKE 09.04.2017: Klima-Lügendetektor:
Wer der Bildzeitung sagt, Eisbären würden nicht durch den Klimawandel sterben, ist ein schlimmer Demagoge
Und eine Umweltministerin (Frau Hedricks) wusste sogar, dass es in Deutschland gar keine (von ihrer) abweichendeMeinung geben kann:
EIKE 27.03.2017:
Nee, bei uns gibt´s keine Klimaleugner

Dabei fällt mit der aktuellen Diskussion zum wirklichen Forcing das ganze Alarmgebäude in sich zusammen:
kaltesonne, 24.12.2018:
Die Sonne im November 2018 und die Sache mit der „Pause“
EIKE 17. Dezember 2018: Klimasensitivität –  Wer rechnet hier falsch ? 
[x] EIKE 21.02.2018: Und plötzlich wird die Zukunft glücklicher
Bei einem wahrscheinlichen Forcingwert in der Gegend von 1,5 … 1 Grad besteht keinerlei alarmistischer Anlass mehr. Sollten die dazu noch Recht behalten, welche eine Größenordnung von ca. 0,6 Grad vermuten, dann bleibt es nicht mehr als ein Rauschen im Mülleimer der Erdgeschichte.

Proxibilder Kontinente/Großregionen

Wer immer noch (wie beispielsweise Professor Rahmstorf vom PIK) glaubt, mit Proxis ließen sich (ausreichend genaue) Aussagen zur Klimahistorie ableiten, der sollte sich solche einfach ansehen, wie es der Autor gemacht hat:
Zum Beispiel in einer exemplarischen Sichtung von Temperaturproxis des größten, von Herrn Rahmstor gelobten, internationalen Proxi-Rekonstruktions- und Sammlungsprojektes, Pages2k:
EIKE
11.05.2016: [6] Die Problematik der Temperaturrekonstruktion Eine beispielhafte Sichtung dazu anhand des Projektes PAGES2k
Das gilt nicht nur für Temperatur-, sondern auch für Pegelproxis. Dort allerdings weniger wegen fehlender Genauigkeit, sondern der Erkenntnis, dass das aktuell gemessene – und als AGW-alarmistisch publizierte – “Pegelwackeln” im historischen Pegelrauschen verschwindet:
EIKE 07.0
4.2016: Der Verlauf des Meeresspiegels im Holozän und seit 2.000 Jahren

Beispielhaft nun die TemperaturProxi-Globaldiagramme für die letzten 2.000 Jahre aus dem Pages2k-Projekt für einzelne Kontinente. Die “Farbspaghettis” sind die übereinander gelegten Temperatur-Proxikurven der gleichen Region. Dabei soll es sich um die besten Proxis handeln (Kritik dazu siehe [6]).
Daraus bitte ableiten, dasss:
ein so schneller und großer Temperaturanstieg wie aktuell noch nie in der Vergangenheit vorgekommen ist,
es noch nie (in den letzten 2000 Jahren) so warm war wie heute,
die Erde unaufhaltsam der “Selbstverbrennung” entgegengeht, da Temperatur-Kipppunkte bereits überschritten sind.

Bild 19 Antarctic. Quelle: Pages2k-Viewer

Bild 20 Arctic. Quelle: Pages2k-Viewer

Bild 21 Australien. Quelle: Pages2k-Viewer

Bild 22 Europe. Quelle: Pages2k-Viewer

Bild 23 Asia. Quelle: Pages2k-Viewer

Bild 24 NAmerica. Quelle: Pages2k-Viewer

Bild 25 SAmerica. Quelle: Pages2k-Viewer

Quellen

[1] NoTricksZone 13. December 2018: A Fabricated ‘Uptick’? Marcott’s 2013 Hockey Stick Graph Debunked By Marcott’s Own 2011 Ph.D Thesis

[2] Marcott et al., 2013: A Reconstruction of Regional and Global Temperature for the Past 11,300 Years

[3] Marcott, 2011: Late Pleistocene and Holocene Glacier and Climate Change

[4] Stefan Rahmstorf, 17. Juni 2013: BLOG KlimaLounge Nah dran am Wandel Paläoklima: Das ganze Holozän

[5] kaltesonne 17. April 2013: Nach drei Wochen erneutem Hockeyschläger-Alarm war der Spuk wieder vorbei und der Skandal perfekt: Wie Jungforscher Shaun Marcott die Medienwelt hinters Licht führte

[6] EIKE 11.05.2016: Die Problematik der Temperaturrekonstruktion Eine beispielhafte Sichtung dazu anhand des Projektes PAGES2k

[7] EIKE 29.09.2016: Aus dem Lehrbuch zur Erzeugung von Klimaalarm Teil 1




Hummel-Drohnen

Zumindest behauptet das die Universal MACH-Website von NBC News. Einem Artikel von Barbara Booth zufolge „haben Ingenieure an der University von Washington bekannt gegeben, dass sie mit einer Energiequelle aufwarten können, die sowohl leicht als auch stark genug ist, um eine ,Drohne‘ ununterbrochen sieben Stunden lang in der Luft zu halten“. Das folgt einer Miniatur-Drohne mit der Bezeichnung RoboFly auf dem Fuße, eine durch und durch vom Menschen hergestellte Flugmaschine, konstruiert von der gleichen Arbeitsgruppe.

Nun kann man sich fragen: Wer wird das Rennen um „dronemanship“ gewinnen?

Überlegenheit der Natur

Die Hummel-Drohnen-Version demonstriert die Überlegenheit der Natur. Im Gegensatz zu der Roboterfliege, welche eine Batterie benötigt, kann die Hummel stundenlang fliegen und dabei noch Energie ansammeln und sich sogar daran erinnern, wo sie eben war. Man beobachte einfach eine Gruppe blühender Blaubeerpflanzen im Frühjahr und beobachte die Hummeln, wie sie von Blüte zu Blüte fliegen und diese dabei bestäuben. Zwar kann es schwierig sein, das zu beobachten, aber man wird kaum ein Individuum die gleiche Blüte anfliegen sehen, an der sie gerade erst gewesen ist.

Natürlich sind die Hummeln derzeit nicht zu sehen. Sie versuchen, einen langen und harten Winter zu überleben. Wie andere Organismen mit Winterschlaf sowohl bei Pflanzen als auch bei Tieren überleben sie durch Winterschlaf. Dazu gehört, dass sie ihre Aktivitäten und ihren Stoffwechsel herunterfahren bis fast zum Stillstand. Auf diese Weise können sie mit Energiereserven überleben, welche sie in wärmeren Zeiten des Jahres angesammelt haben, als Nahrung reichlich zur Verfügung stand.

Winterschlaf ist KEINE Option

Für uns Menschen ist Winterschlaf keine Option. Unser Herzschlag und unser Stoffwechsel können auf diese Weise nicht reguliert werden. Das bedeutet, dass wir Nahrung konsumieren und uns warm halten müssen, unabhängig vom Wetter. Tobt draußen ein Blizzard, ist es überlebenswichtig, unseren Körper warm zu halten, und das erfordert externe Energie. Darum bauen wir Häuser mit thermischer Isolierung und Heizungen. Heizen, das heißt Verbrauch von Energiequellen wie Holz, Kohle, Öl, Erdgas oder Strom. Während die ersten vier Energieträger mehr oder weniger unbegrenzt auf Lager gehalten werden können, ist jede Stromspeicherung extrem begrenzt und sehr kostspielig. Schauen wir uns diese Alternativen mal etwas näher an.

Alternative Energie-Speichermöglichkeiten

Die folgende Tabelle zeigt eine Übersicht der Energiedichte gegenwärtiger Energie-Speicheralternativen. Alle Werte sind grobe Schätzungen:

Schon ein flüchtiger Blick auf die Tabelle zeigt, „wo die Energie“ wirklich steckt. Kein Energie-Speichermedium erreicht auch nur annähernd die Energiedichte von Kohlenstoff und auf demselben basierender Treibstoffe (gespeicherte Energie-Einheit pro Gewichts-Einheit). Letztere weisen eine sogar noch höhere Energiedichte auf als reiner Kohlenstoff, und zwar wegen der zusätzlichen Energie im gebundenen Anteil des Kohlenwasserstoff-Materials (Öl, Benzin oder Erdgas). Natürlich hat reiner Kohlenstoff (Anthrazit) einen höheren Energiegehalt als weniger dichte Braunkohle. Aber immer gilt, dass jede Art Kohle jedwede Batterie-Speicherdichte um ein Vielfaches übersteigt.

Keiner der derzeit verfügbaren Batterie-Typen kommt auch nur annähernd der Energiedichte von auf Kohlenstoff basierenden Medien nahe. Das gilt auch für die jüngst laut angepriesenen „1-1-8“ und andere Feststoff-Batterien. Das führt zu der Frage:

Werden die so laut angepriesenen Elektrofahrzeuge diese Batterie-Einschränkungen jemals überwinden?

NEIN!

Weder jetzt noch in absehbarer Zukunft!

Dr. Klaus L.E. Kaiser is author of CONVENIENT MYTHS, the green revolution – perceptions, politics, and facts Convenient Myths

Link: https://canadafreepress.com/bumblebee-drones

Übersetzt von Chris Frey EIKE