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Der Selbstversorger und die Energiewende

Hinweis: Man könnte nun versuchen gleich nüchtern mit technischen Argumenten und Zahlen zu zeigen, dass dies nicht möglich ist. Hier wird ein anderer Weg beschritten indem im 1. Teil eine Geschichte, nein, besser zutrifft ein „Märchen“, erzählt wird. Die Darstellung erfordert eine Vereinfachung, damit man die komplexe Problematik besser verstehen kann. Letztlich handelt es sich um eine fiktive Geschichte, die etwas verdeutlichen will (Die Idee entstammt: http://tinyurl.com/q8lxujs). Im 2. Teil wird der Kern auf unser Stromversorgungssystem in Deutschland im Rahmen der Energiewende übertragen und entscheidende Erkenntnisse abgeleitet.

Teil 1: Das Märchen vom Selbstversorger

Herr Sonnig war ein rechtschaffener Mann. Die Nachbarn nannten ihn auch „Herr Selbstversorger, weil er einen großen Garten zur Eigenversorgung betrieb und mit nachwachsendem Holz heizte. Er hatte ein Einfamilienhaus und wollte nun auch seinen Strom selber machen. Schon lange hatte er aufgrund der vielen Medienberichte erkannt, dass der von den Kohlekraftwerken kommende CO2-Ausstoß radikal reduziert werden muss. Unabhängigkeit von den bösen, raffgierigen Versorgern hatte er sich vorgenommen. Ökologisch und dezentral wollte er sein Schicksal selbst in die Hand nehmen und als Vorreiter den Nachbarn zeigen, wie so was geht, so eine Energiewende ohne Dreck und Klimakatastrophe. Die Vorbildfunktion sei so wichtig, wie er hörte. Also müssen Photovoltaik-Module aufs Dach!

Doch er lebte in einer heilen Welt ohne Subventionen und Umverteilungsmechanismen. Seine Nachbarn hielten den Selbstversorger für einen Spinner, wollten ihm nicht nacheifern und blieben lieber bei dem billigen, immer verfügbaren Strom aus dem großen Kraftwerk unten am Fluss, der ihnen wie eh und je vom Elektrizitätsversorger geliefert wurde.

Herr Sonnig ließ sich davon nicht beirren und begann seinen Eigenbedarf zu planen. Er hatte eine große Familie und brauchte 5.000 kWh pro Jahr. Bisher zahlte er an den Energieversorger für seinen Strom nur 15 Cent/kWh, also 750 € pro Jahr, denn das Land in dem er lebte, wollte keine Steuern und Sonderabgaben für Umverteilungen. Der Strom sollte als Grundbedarfsmittel so billig wie möglich sein, damit es sozial gerecht zugeht.

Er machte sich nun auf, zu erkunden, was er einkaufen muss. Im Jahresdurchschnitt bringen die PV-Module nur 10% der Nennleistung, das war zu berücksichtigen. Er musste also Module kaufen, die eine Nennproduktion von 50.000 kWh/Jahr erbringen. Da das Jahr 8.760 Stunden hat, beträgt die Nennleistung, die er brauchte, 5,7 kWp (peak).

Schon bald war im klar, dass er PV-Module, den Wechselrichter, das Batteriemanagement, das Montagesystem und die Verkabelung (Preisbasis 2017 inkl. Montage: http://tinyurl.com/ybj8ag69) brauchte. Bei einem Preis von ca. 1.500 €/kWp bedeutet das 8.550 €. Das System wird eine Lebensdauer von 20 Jahren haben, wenn es regelmäßig gewartet und gereinigt wird.

Zusätzlich brauchte er Batterien. Er überlegte: Etwa 1/3 des Tags habe ich Überfluss, 2/3 der Zeit aber Mangel. Am Tag brauche ich allerhöchstens 15 kWh, 10 kWh muss ich auf Vorrat speichern.

Im Baumarkt fand er was er suchte. Große Batterien die 1 kWh aufnehmen und speichern konnten. 200 € stand auf dem Preisschild*. Damit musste er Batterien für 2.000 € kaufen. Da die Batterien aber nach spätestens 10 Jahren auszutauschen sind, betrug die nötige Investition 4.000 €, mit der er kalkulieren musste.

* Annahme: 12V*68Ah= 816Wh =120€ (toom); bei einer Entladetiefe von 30% sind das 210€/kWh (Bruttokapazität ohne Einbaurahmen, ohne Verluste und ohne Leistungselektronik). Das ist eine sehr günstige Annahme für ein PV-Speichersystem, das ca. 1.000€/kWh kostet; vergleiche: http://tinyurl.com/y94tmvy7

Nun ging er zur Bank, um sich das Geld zu besorgen. Der Bankangestellte dämpfte allerdings seine Euphorie, denn er fragte ihn, ob er denn wirklich auf die Zinsen verzichten will, die ihm sein Geld auf der Bank aus dem noch laufenden Sparvertrag (hier) doch so regelmäßig bringt: Immerhin 1,5% pro Jahr. Das seien doch, einschließlich Zinseszinsen… Rasch ermittelte der Bankangestellte:

“Würden Sie die 10.550 € (plus die 2.000 € für weitere 10 Jahre) auf ihrem Konto liegen lassen, hätten Sie in 20 Jahren 16.530,40 € Bargeld. So viel kostet Ihre PV-Anlage wirklich. Wenn Sie ihren Strom vom Netz beziehen, kostet Sie das 15.000 € nach 20 Jahren. Wenn Sie aber ihren Strom selbst erzeugen kostet Sie das 16.530,40 €. Mit ihrer Anlage machen Sie also einen Verlust von 1.530,40 €!”

Das hatte er wahrlich nicht erwartet. Dann dachte er aber: „Man muss ja schließlich auch die ideellen Werte sehen, die Umwelt und das Klima und die gefährlichen Atomkraftwerke – ja, so macht es trotzdem Sinn.“

Schon bald schraubten die Handwerker die PV-Module aufs Dach, schlossen die Batterien an und trennten am übernächsten Tag seine Netzverbindung. Nun war er endlich ein echter Selbstversorger und ökologisch verantwortungsvoll, wenn es auch etwas kostete.

Stolz stelle er seine Anlage einem befreundeten Ingenieur in der Nachbarschaft vor. Der sah sich die Dimensionierung der Anlage an und machte ein kritisches Gesicht. Er verwies auf die Dunkelheit, die Nebelschwaden und verschneiten PV-Module die der nahende Winter bald bringen würde.

Darauf hatte Herr Sonnig ja gar nicht geachtet! Ja, Speicher müssen nicht nur Tagesschwankungen ausgleichen, sondern auch der Winter muss bei der Speicherung bedacht werden!

“Siehst du, erklärte der Ingenieur, so sieht dein Ertrag der Monate aus, der dir im Durchschnitt eine Leistung von 10% und einen summierten Ertrag (Spalte 3) von 5.000 kWh beschert.“

“Von März bis September hast du mehr Strom als du brauchst (Spalte 5). Den musst du speichern, damit du von Oktober bis Februar auch genug hast. Weil du pro Monat 417 kWh brauchst (Spalte 4), musst du von März bis September den Überschuss speichern.“

Die Tabelle zeigte ihm in der Spalte 6, dass seine kleine Batterie von 10 kWh entweder leer ist, also kein Strom abgeben kann oder dass sie voll ist, also den Überschuss nicht aufnehmen kann.

Wählt er aber eine große Batterie, so zeigte die Tabelle klar, dass diese einen maximalen Ladezustand von 1.154 kWh einnimmt, um die ertragsschwachen Wintermonate zu überbrücken. Der Ladeverlauf im Diagramm verdeutlichte ihm das nochmals eindrucksvoll. Er würde also keinen Speicher von 10 kWh, sondern mehr als 100-mal so viel benötigen!

“Ich empfehle dir dringend, auch noch ein Notstromaggregat anzuschaffen! Und du musst noch die Speicherverluste kompensieren. Wenn die Akkus lange halten sollen, solltest Du nur 70-80% der nominellen Kapazität nutzen. Der monatliche Verbrauch ist natürlich nicht konstant und gerade im Winter brauchst Du voraussichtlich mehr. Leider wechselt auch der Ertrag von 10% von Jahr zu Jahr – mal mehr mal weniger. Hinzu kommt noch, dass die Leistung der Module und Speicher im Laufe ihrer Lebensdauer nachlassen. Deine Anlage ist definitiv zu klein und der Speicherbedarf wäre noch ein ganzes Stück größer auszulegen, damit du kein Notstromaggregat brauchst! Für die Vergrößerung deiner PV-Fläche dürfte wahrscheinlich deine Dachfläche nicht mehr ausreichen.

Nein noch mehr ausgeben wollte Herr Sonnig nicht. Dann nutze ich eben den Netzstrom in den dunklen Jahreszeiten, dachte er.

Er rechnete neu: Wenn ich nur noch 50% Strom vom Stromversorger abnehme kostet mich das in 20 Jahren 7.500 €. Wenn ich mich mit den restlichen 50% selbst versorge, benötige ich Investitionen in Höhe von 16.530 €. Zusammen also 24.030 €. Würde ich meinen ganzen Strom aus dem Netz beziehen, würde mich das 15.000 € kosten. Leider habe ich dann einen Verlust von 9.030 € in 20 Jahren, also 451 € pro Jahr. Aber es ist ja auch für eine gute Sache, weil ich damit für mein Land ca. 2 Tonnen CO2 pro Jahr spare!

Also beantragte er beim Stromversorger wieder den Anschluss an das Netz. Aber am nächsten Tag wartete eine böse Überraschung auf ihn! Er hatte einen Brief vom Stromversorger erhalten. Da stand:

Lieber Herr Sonnig!

Offenbar ist Ihnen nicht bewusst, wie wir unseren Strompreis kalkulieren. Sie zahlen keineswegs nur für die Erzeugung des Stromes den Sie verbrauchen, sondern vor allem für die Baukosten unseres Kraftwerks und die Kosten der Leitungen, die wir unterhalten müssen.

Von den 15 Cent, die Sie uns pro kWh bezahlen, verbrauchen wir nur 3 Cent* für die tatsächliche Herstellung des Stroms, also für den Einkauf der Kohle, die wir im Kraftwerk verbrennen. Der Rest von 12 Cent geht in den Betrieb, die Instandhaltung, die Abschreibung, das Personal sowie die Verzinsung und ein bisschen Gewinn wollen wir auch haben, sonst können wir ja gleich aufhören.

* Wert ist hoch angesetzt, real eher 1-2 ct/kWh für Brennstoffkosten. 3 ct/kWh sind eher schon Stromgestehungskosten

Sie zahlten uns bisher 750 € im Jahr. Dafür bekamen Sie 5.000 kWh. Nun wollen Sie nur noch die Hälfte beziehen, aber trotzdem jederzeit die volle Leitung wie früher verlangen. Wir müssen also unser Kraftwerk und die Leitungen genauso bereithalten wie bisher. Deshalb haben wir auch weiterhin fixe Kosten von 600 €, die von Ihnen verursacht werden.

Wir sparen zwar Brennstoff, wenn Sie nur die Hälfte abnehmen, aber das sind nur 75 €. Wenn Sie also nur noch 2.500 kWh beziehen wollen, sehen wir uns gezwungen, den Preis pro kWh auf 27 Cent (2.500 kWh*0,03€/kWh + 5.000 kWh*0,12€/kWh = 675 € Kosten für 2.500 kWh 0,27 ct/kWh) zu erhöhen – sonst müssten wir unseren Preis für alle Kunden erhöhen, um unsere Kosten zu decken und das können wir Ihren Nachbarn nicht zumuten.

Mit freundlichen Grüßen

Ihr Versorger.

Herr Sonnig kochte vor Wut. Diese raffgierigen Ausbeuter! Kapitalistenschweine! Er klagte so laut, das seine Nachbarn aufmerksam wurden und herbeikamen. Empört zeigte er ihnen den Brief und wartete auf tröstende Worte und Solidarität. Wie erstaunt war er aber, als die Nachbarn den Brief lasen und ihn dann kaltherzig verspotteten!

“Das hätte dir so gepasst, was? Wir sollen für dich die Infrastruktur bezahlen, damit du Geld sparen kannst und dein Ideal vom Ökologie-Vorreiter in Erfüllung geht! Ein schöner Nachbar bist du, willst auf unsere Kosten schmarotzen! Recht geschieht dir!”

Er war wie betäubt und wollte ihnen den Irrtum zeigen, die Tricks der Kapitalisten entlarven. Doch als er selbst rechnete, musste er kleinlaut zugeben, dass die Zahlen wohl stimmten.

Nun wollte er wissen, was ihn der Strom kosten würde, wenn er seine Anlage neu dimensionieren würde, aber ohne die Sicherheiten, die ihm der Ingenieur dringend empfohlen hatte:

Das gibt’s ja nicht! da kostet mich die kWh ja 5,76 €!“

— Soweit das Märchen —

Dabei sind in diesen Kosten die nötigen Zuschläge an PV-Fläche und Batteriekapazität nicht enthalten, die erforderlich sind, damit immer mit Sicherheit Strom mit gewünschter Leistung zur Verfügung steht.

Nun, ein Märchen das unerwartet endet, hat oft eine lehrreiche Erkenntnis.

Natürlich kann man an den Zahlen herumbasteln und einige werden auf die Idee kommen, dass man eine Überproduktion von PV-Strom erwägen kann, da die Batterie der Hauptkostenfaktor ist. Die Überproduktion würde dazu führen, dass jede Menge Strom ungenutzt bliebe nur damit man in den Wintermonaten mehr PV-Strom hat und die Batterie kleiner halten kann. Die Kosten fallen dann auf 1/3, mit den notwendigen Sicherheitszuschlägen aber nur auf die Hälfte. Das ist immer noch viel zu teuer.

Zum Konzept der Überproduktion ergeben sich Fragen:

  • Ist der Platz für eine 7-fache* PV-Fläche vorhanden?
  • Ist das Konzept, 6-mal mehr Energie durchschnittlich zu erzeugen, als gebraucht wird, im Zeichen der geforderten Energieeinsparung überzeugend?

* Unterstellt man die PV-Ertragsstochastik von 2013, so würde eine Kostenoptimierung die 6,9-fache PV-Fläche erfordern. Es würde fast 4-mal so viel Energie weggeworfen, wie genutzt wird.

Für die Stromversorgung mittels EE (Erneuerbare Energien) gilt das Gleiche wie für das Märchen.

Die Energiewende wurde ohne ausgereiftes Konzept begonnen, in der Hoffnung im Laufe der Jahre geeignete Lösungswege für deren Umsetzung zu finden.

Die erfolgreiche Umsetzung komplexer Projekte erfordert Realismus und Präzision bei der Planung über das gesamte Projekt. Während der Umsetzung auf Lösungen zu hoffen, die beim Start noch nicht bekannt sind, ist Russisch Roulette. Gut gemeint reicht nicht!

Teil 2: Die Energiewende

Wenigstens 8 Punkte sollten festgehalten werden:

1. Die Lösung der Probleme überlässt man den Anderen

Überträgt man das Märchen vom Selbstversorger in unsere Stromversorgungswelt, so würde der Strom aus dem Netz statt 15 ct/kWh doppelt so teuer sein. Entsprechend wäre bei der ersten Dimensionierung seiner Anlage auch kein Verlust, sondern ein Gewinn herausgekommen, ähnlich wie man heute gerne vorrechnet. Was unser Selbstversorger versuchte, waren die Vorteile zu nutzen, die sich boten und für die Zeiten, die für ihn nicht wirtschaftlich waren, auf die zurückzugreifen, die er ansonsten heftig kritisiert hatte.

Was wir gesehen haben, ist, dass eine Jahresbilanzrechnung nicht die Problematik ausreichend beschreibt. Es reicht also nicht im Jahresdurchschnitt rechnerisch 5.000 kWh zu produzieren, sondern es muss genau zu dem Zeitpunkt die Leistung bereitgestellt werden, die gerade benötigt wird – nicht weniger, aber auch nicht mehr! Da dies die VEEs (Volatilen Erneuerbaren Energien, also: Wind und Photovoltaik) nicht können, sind Speicher nötig, um die konventionellen Stromerzeuger zu vermeiden.

Manche wollen „97% Autarkie“ als Erfolg verkaufen (Pilotprojekt Pellworm (hier) – keiner spricht mehr davon). Selbst eine Verfügbarkeit von 99% für eine Stromversorgung reicht bei weitem nicht. Sie würde bedeuten, dass in 1% des Jahres (in Summe 88 Stunden) in Tages- oder Wochenabständen wiederholt zeitlich kurze und lange Stromausfälle auftreten würden. Die Konsequenzen für unsere Volkswirtschaft wären katastrophal!

2. Der Speicherbedarf für Autarkie wird maßlos unterschätzt

Unser Selbstversorger hat nun den bekannten Fehler gemacht, den Speicher nur für den Tagesausgleich zu dimensionieren. Bei der zweiten Dimensionierung, die den Jahresausgleich berücksichtigt, wird deutlich, dass dazu mehr als das 100-fache an Speicherkapazität nötig ist.

Dabei muss noch einiges berücksichtigt werden, will man von der Versorgung von außen immer unabhängig sein. Neben der Alterung der PV-Module und Batterien, den Wirkungsgradverlusten (zwischen Ein- und Ausspeichern), den Verlusten bei der Konvertierung von Gleich- auf Wechselstrom, muss auch bedacht werden, dass der Stromverbrauch in den Monaten nicht konstant ist. Aber der entscheidende Punkt ist der Langzeitausgleich. Im Beispiel wird der jeweils durchschnittliche Monatsertrag für die 12 Monate vereinfacht angesetzt. Das reicht natürlich nicht unter Worst-Case-Bedingungen. Man muss also auch einrechnen, dass mehrere Jahre in Folge deutlich weniger Erträge bringen, als durchschnittlich über z.B. die letzten 30 Jahre. Berücksichtigt man dies alles, so führt es dazu, dass die PV-Nennleistung und der Speicher erheblich größer ausgelegt werden müssen, damit ein Selbstversorger immer Strom in beliebiger Höhe aus seiner Steckdose bekommt, so wie er das schon immer gewohnt ist. Damit ist natürlich der Umstand gegeben, dass in „normalen Jahren“ das System überdimensioniert ist und in Jahren mit geringem Verbrauch und gutem Ertrag erst Recht. Das führt auch dazu, dass der Strom aus der PV-Anlage, der nicht aktuell verbraucht werden kann, auf einen vollen Akku trifft, also nicht gespeichert werden kann. Dieser Strom bleibt ungenutzt, hat aber kalkulatorisch die gleichen Kosten verursacht, wie der Strom, der verbraucht wird. Das verteuert den Strom natürlich deutlich.

3. Übertragbar auf unser Stromversorgungssystem

Diese grundsätzlichen Zusammenhänge bestehen in gleicher Weise bei dem Versuch unser Stromversorgungssystem ganz auf Erneuerbare Energien (EE) umzustellen. Derzeit wird versucht zunächst die „Stromwende“ zu erreichen, d.h. die benötigte Elektroenergie ausschließlich auf Basis der EE zu erzeugen. Derzeit haben wir etwa einen Anteil der EE von 1/3. Davon sind allerdings die Anteile Wasser und Biogas schon weitgehend ausgereizt. Das was also fehlt, kann nur noch über die VEE bereitgestellt werden. Nur bei 100% EE kann man auf konventionelle Kraftwerke verzichten. Das scheint aber wegen fehlender Speicher nicht erreichbar zu sein, so dass bei Dunkelflaute praktisch die ganze Leistung aus konventionellen Kraftwerken kommen muss, will man nicht (wie der Selbstversorger) auf die Nachbarn zurückgreifen, weil sich diese Nachbarn ja vielleicht auch auf ihre Nachbarn verlassen, weil alle der gleichen Denkungsart erlegen sind …

4. Notwendige Speicher

Soll aber 100% Ökostrom, d.h. Verzicht auf alle fossilen Kraftwerke, mit Hilfe von Großspeichern verfügbar gemacht werden, so reden wir von einer Größenordnung von 30 TWh. Unterstellt man den Bau großer Pumpspeicherkraftwerke (PSKW) von jeweils 5 GWh Kapazität, so wären 6.000 solcher PSKW zusätzlich zu den vorhandenen 36 (mit zusammen 38 GWh) nötig. Das größte deutsche PSKW (Goldisthal) hat eine Kapazität von 8,5 GWh. Wenn man dann wiedermal eine Erfolgsmeldung von einem neuen Batteriespeicher liest, der z.B. 10 MWh hat, so erkennt man den Aberwitz solcher Meldungen die suggerieren sollen, dass man auf gutem Wege sei. Es wären nämlich 3 Mill. solcher Batteriespeicher nötig, also für jeden 27-ten Bundesbürger einer.

Schaut man auf die Kosten so wären für PSKW 2-3 Bill. € und für Lithiumspeicher mehr als 10 Bill. € Investitionskosten nötig. An dieser Stelle wird schnell „Power-to-Gas“ als Lösung genannt. Diese Variante ist bei dem nötigen Speicherbedarf mit gut 1 Bill. € auch nicht billig zu haben. Die Verstromung dieses Gases über Gaskraftwerke treibt den Strompreis zusätzlich.

Genau wie oben angedeutet, könnte man Speicherkapazität sparen, wenn man sehr viel Überschussenergie zulassen würde. Also Energie im Übermaß erzeugen und gleichzeitig verlangen, dass auf der Verbraucherseite Energie eingespart wird, „koste es was es wolle“? Wo das heute (ohne Speicher) hinläuft, erkennt man an den steigenden Überschussenergien, die abgeregelt werden müssen, weil schlecht verkäuflich. Wir stehen erst am Anfang dieser VEE-Ausbauproblematik.

5. Notwendiger Ausbau der VEE

Aufgrund der einzubeziehenden Wirkungsgrade und der Sicherheiten durch den schwankenden Ertrag der EE benötigt man bei Batteriespeicher und PSKW den 7- bis 8-fachen Ausbau der VEE bezogen auf 2016 für den heutigen Strombedarf.

Will man Speicherkapazität durch verstärkten VEE-Ausbau sparen, so wird aus dem 7- bis 8-fachen schnell mehr das 20-fache. Allein die Anzahl der Windenergieanlagen auf das 5-fache erhöhen zu wollen, ist angesichts der Widerstände nicht vorstellbar.

Die Wandlung von Strom in synthetisches Methan mit der Speicherung im Erdgasnetz hat nur einen Wirkungsgrad von ca. 25%. D.h. damit 1 kWh Strom aus dieser Speichertechnologie (verstromt über Gaskraftwerke) entnommen werden kann, müssen 4 kWh VEE erzeugt werden. Das führt dazu, dass hier der Ausbau der VEE ca. 11-fach größer sein muss als er in 2016 vorlag.

6. Alles soll smart und vernetzt werden

Die sogenannten smarten Konzepte können bestenfalls im Bereich des Kurzzeitausgleichs gewisse Entspannung bringen. Die Hoffnung „irgendwo weht immer Wind“ ist längst widerlegt. Es gibt Tage im Jahr, da stehen alle Windräder in Europa still.

Ein Gedankenexperiment dazu: In Spanien weht z.B. Wind und im Rest von der EU nicht.
Soll etwa Spanien nicht nur sich sondern die ganze EU mit Strom versorgen? Über welche Leitungen? Mit welchen Leistungen? Es würde zudem bedeuten, dass Spanien seine Windenergieanlagen so auslegen müsste, dass es ganz Europa versorgen könnte, also für die „normalen Tage“ grenzenlos überdimensioniert wäre. Diese Überdimensionierung wäre Grund für extrem teuren Strom.

Was man hier für Spanien verlangt, müsste man für alle anderen Länder ebenso verlangen, um solidarisch sein zu können. Also jedes größere Land der EU müsste seine Windenergieanlagen so stark ausbauen, dass es den Rest versorgen könnte, weil dort kein Wind weht.

Und noch eins: „dezentral“ ist immer noch das magische Wort. Wenn Norddeutschland über Hochspanungsleitungen Süddeutschland mit Strom versorgen soll oder umgekehrt oder wenn künftig viel Strom zeitweise aus dem Ausland kommen muss – was ist daran dezentral?

7. Die Sektorkopplung erfordert noch mehr

Mit der Umstellung der Stromversorgung auf EE ist aber erst der halbe Weg der Energiewende durch Dekarbonisierung beschritten. Neben dem Sektor Strom, der eine Endenergie von ca. 550 TWh erfordert, müssen noch die Sektoren Wärme und Mobilität über VEE ersetzt werden. Diese beiden Sektoren benötigten 2015 ca. 2.000 TWh Endenergie. Es ist unschwer zu erkennen, dass Speicherbedarf und Ausbau der VEE damit weiter in unvorstellbare Dimensionen steigen. Näher soll an dieser Stelle darauf nicht eingegangen werden.

8. Endlich die Wahrheit auf den Tisch

So einfach, wie uns das in den Medien immer dargestellt wird, ist es nicht. Angesichts dieser gigantischen Kosten und des nötigen, aber unmöglichen Ausbaus der Windkraft- und Photovoltaikanlagen ist dieses Projekt zum Scheitern verurteilt.

Aber warum machen (fast) alle mit? Warum schwenken sogar die Energieerzeuger und Kraftwerksbauer, die Sachverstand haben sollten, auf die EE um? Die Antwort ist vielschichtig: Die Industrie und die Betriebe der Wirtschaft liefern das was gut bezahlt wird. Die übrigen Profiteure haben ebenfalls genügend gute Gründe dieses Energiewendeprojekt nicht sterben zu lassen. Und es wird schließlich in den Netzwerken der Lobbygruppen von Instituten und Industrie als „gute Sache“ der Öffentlichkeit verkauft. Um dies weiter zu befördern und auch aufkeimende Widerstände zu ersticken, wird die Energiewende sogar mit Fake News begründet (hier).

Die Kostenentwicklung der Energiewende steht erst am Anfang. Ein kleiner Teil der Verbraucher (informierte Kreise) sind bereit für diese „gute Sache“ zu zahlen oder sie haben sich bereits zum Widerstand entschlossen. Die breite Masse jedoch, weiß noch nicht, was mit ihnen geschehen wird. Die Wirtschaftsverbände trauen sich nicht mit sachbegründeter Kritik dagegen zu halten. Vielmehr nutzt man die Energiewende als Imagepolitur.

Die Politiker (fast) aller Parteien sind gefangen in ihren Versprechungen und können ohne totalen Gesichtsverlust nicht zurück. Sie brauchen es auch derzeit nicht, weil die Konsequenzen ihres Handelns erst in ferner Zukunft deutlich werden, wenn sie nicht mehr zur Verantwortung gezogen werden können.

Hätte man den Menschen gleich zu Beginn diese Wahrheit über die Energiewende gesagt, die man hätte wissen können, kaum einer wäre dafür gewesen. Der Autor hofft, dass dieses Märchen und die nachfolgenden Erläuterungen überzeugen konnten. Helfen Sie mit ihr Umfeld aufzuklären.

Es ist höchste Zeit diesen Irrsinn zu stoppen!

Dipl. Ing. Klaus Maier; ew-check-sv@t-online.de, 2017/12

[1]      Die Idee entstammt: http://tinyurl.com/q8lxujs

[2]      Preisbasis 2017 inkl. Montage: http://tinyurl.com/ybj8ag69

[3]      Annahme: 12V*68Ah= 816Wh =120€ (toom); bei einer Entladetiefe von 30% sind das 210€/kWh (Bruttokapazität ohne Einbaurahmen, ohne Verluste und ohne Leistungselektronik). Das ist eine sehr günstige Annahme für ein PV-Speichersystem, das ca. 1.000€/kWh kostet; vergleiche: http://tinyurl.com/y94tmvy7

[4]      http://tinyurl.com/y8ymuurh

[5]      Wert ist hoch angesetzt, real eher 1-2 ct/kWh für Brennstoffkosten. 3 ct/kWh sind eher schon Stromgestehungskosten

[6]      2.500 kWh*0,03€/kWh + 5.000 kWh*0,12€/kWh = 675 € Kosten für 2.500 kWh à 0,27 ct/kWh

[7]      Unterstellt man die PV-Ertragsstochastik von 2013, so würde eine Kostenoptimierung die 6,9-fache PV-Fläche erfordern. Es würde fast 4-mal so viel Energie weggeworfen, wie genutzt wird.

[8]      http://tinyurl.com/yadpmexj

[9]      http://tinyurl.com/y8ehrhyb




Nichts auf dem Erdenrund ist beständiger als der Wandel!

Wir müssen es notgedrungen anerkennen, dass wir den „Wandel der Natur“ nicht aufhalten, die Zeit nicht anhalten können: Tempus fugit! Diese Tatsache ist von Natur aus vorgegeben und hat seine Ursache in der Drehung der Erdkugel um ihre eigene Achse. Und noch eine Drehung vollzieht die Erde, die jährliche um die Sonne, unser Zentralgestirn und Lebensspenderin. Aufgrund der Neigung der Erdachse mit einem Winkel von derzeit 23,5 Grad relativ zur Bahnebene steht die Sonne immer am 21. Dezember am südlichen und am 21. Juni am nördlichen Wendekreis im Zenit. Dieser Tatsache verdanken wir die Jahreszeiten: Frühling, Sommer, Herbst und Winter. Von Jahreszeit zu Jahreszeit ändert das Wetter seinen Charakter und das liegt an der Sonne, der Kugelgestalt der Erde und ihren Rotationsbewegungen.

Zur Zeit der Wintersonnenwende steht die Sonne so tief am Horizont wie an keinem anderen Tag des Jahres. Auf der Nordhabkugel verzeichnet man den kürzesten Tag und die längste Nacht. Der Tag der „Wiederkehr der Sonne“ war für die Steinzeitmenschen ein Anlass zum Feiern, denn sie wussten, dass das „Licht der Sonne“ der Lebensspender schlechthin ist. Dieses aus astronomischen Beobachtungen stammende Wissen belegt die berühmte Kultstätte von Stonehenge in England, aber auch die Himmelsscheibe von Nebra, deren Alter auf etwa 4.000 Jahre geschätzt wird.

Als von dem römischen Kaiser Julius Cäsar der Julianische Kalender eingeführt wurde, lag die Wintersonnenwende auf dem 25. Dezember. Als das Christentum Staatsreligion wurde, übernahmen es den heidnischen Brauch vom „Julfest“ und legten das Fest der „Geburt Christi“, das Weihnachtsfest, exakt auf diesen Tag. Am 24. Februar 1582 wurden durch die Kalenderreform von Papst Gregor XIII. beide Feste wieder getrennt. Erst seit der Einführung des „Gregorianischen Kalenders“ fallen „Weihnachten“ am 25. und die „Wintersonnenwende“ am 21. Dezember auf verschiedene Tage.

An diesem Punkt möchte ich Ihnen daher beides wünschen, sowohl fröhliche als auch gesegnete Weihnachten und natürlich Gesundheit, Glück und Zufriedenheit. Mögen die gegenseitigen Neigungen zwischen den Menschen und den Völkern stets diszipliniert und mit gegenseitigem Respekt so in Balance gehalten werden, dass es zu keinen plötzlichen Neigungsumschwüngen kommt, das friedliche Zusammenleben, der „Friede auf Erden“ nicht durch „Klimakatastrophen“ gefährdet wird, Fehden und blutige Kriege entfachen.

 

Emmanuel Macron warnt: „Wir sind dabei, die Schlacht zu verlieren“

Kaum war der 23. „Klimagipfel“ der Vereinten Nationen in Bonn zu Ende, da ergriff der französische Staatspräsident Emmanuel Macron die Initiative und lud am 12. Dezember 2017 zu einer respektablen Klimakonferenz, seinem Klimagipfel, nach Paris ein. Es war sein erster internationaler Gipfel und durchaus ein Versuch, sich diplomatisch an die Spitze der weltweiten „Klimaschutz-Bewegung“ zu setzen. Die Gästeliste ist durchaus beeindruckend. Mehr als fünfzig Staats- und Regierungschefs folgten seinem Ruf, ohne dass es nach dem Bonner Klimagipfel zu neuen Beschlüssen kam. Nicht geladen war der US-Präsident Donald Trump, wohingegen Bundeskanzlerin Angela Merkel sich durch Bundesumweltministerin Barbara Hendricks vertreten ließ.

Symbolträchtig und mit Gefühl für Dramaturgie rief Präsident Macron den geladenen Honoratioren aus Politik, Finanzwelt und Wirtschaft zu: „Wir sind dabei, die Schlacht zu verlieren“. Moderne Kriege kosten viel Geld, müssen finanziert werden und daher war von Präsident Macron auch der Geld- oder Finanzadel eingeladen worden. Prominenz wie Bill Gates, Sir Richard Branson, Michael Bloomberg, … war anwesend. Den „Klimarittern“ folgte ein Tross von „237 companies“ mit einer Finanzkraft von mehr als „$ 6,2 trillion“. Mit dieser Unsumme an „Kohle“ soll den weltgrößten „greenhouse gas emitters“, der Kohle, das Leben zur Hölle gemacht werden, bevor das „Treibhaus Erde“ zur Hölle wird. Die Begleittruppe firmiert unter dem Namen „The Climate Action 100+“.

Der Amerikaner George de Santayana (1863-1952) sagte einmal: „Die moderne Welt wird nicht von Menschen beherrscht, sondern von Ideen“. Leider hat er nichts gesagt über die Qualität der Ideen und ihren Realitätsgrad. Es gibt viele nützliche und sinnvolle Ideen, aber auch eine Unmenge an destruktivem, ja unsinnigem Ideenschrott. Die Vision, mit der Reduktion des Kohlenstoffdioxids CO2 in der Luft das „Klima“ schützen und den „Klimawandel“ aktiv beeinflussen zu können, ist eine Schrottidee, ein Hirngespinst, das zudem a priori aussichtslos ist. Dies liegt allein an der Definition von „Klima“. Man kann unmöglich ein Konstrukt wie das „Klima“ schützen, das vom Wetter abgeleitet ist und einen statistisch ermittelten Wetterzustand in der Vergangenheit beschreibt. Dabei ist die Lufttemperatur nur eines von vielen Wetterelementen und beschreibt nur einen kleinen Teilaspekt des Wetters. Seit seiner Existenz als „nackter Affe“ führt der Mensch einen Kampf gegen das Wetter und hat dabei schmerzhaft gelernt, dass er den Krieg gegen das Wetter niemals gewinnen und er nur überleben kann, wenn er sich anpasst. Deswegen bedeutet „Wetterschutz“ ja auch „Schutz vor dem Wetter“.

Man kann nicht in die Köpfe der Menschen schauen, um zu sehen, wie die Gehirnströme arbeiten und welche Ideen das Verhalten der Menschen steuern und deren Bewusstsein prägen. Man kann immer nur spekulieren und nach treibenden Motiven suchen, um eine Ahnung zu bekommen, was in den Gehirnen der globalen „Eliten“ in Politik, Wirtschaft und Wissenschaft vor sich geht, die sich zu „Klimagipfel-Konferenzen“ einfinden und glauben, durch „Klimaschutz-Maßnahmen“ die „Klima-Sünden“ mindern und das Wetter besänftigen zu können, damit in Zukunft weniger „extrem“ sein möge. Aber wer die Kraft der Wirbelstürme und Orkane verringern möchte, muss die Luftdruckgegensätze abschwächen können. Ein Drehen an der „Globaltemperatur-Schraube“ reicht nicht und ist „wettertechnisch“ unsinnig.

Was könnte die gemeinsame Einstellung, der Antrieb sein, der die „Eliten“ antreibt? Es sind alles erfolgreiche Führungspersönlichkeiten, „Macher“, die sich berufen fühlen, die „Menschheit“ in eine bessere Zukunft zu führen. Sie basteln ständig an neuen Ideen, erheben sie zu Ideologien, die sie den „Massen“ über die Medien solange einreden, bis sie selbst davon besessen sind. Wenn Physiker sich zu „Klimaphysikern“ erheben und den „Treibhauseffekt“ predigen, dann glauben sie, wie die zur „Klimagöttin“ erhobene Physikerin Angela Merkel, irgendwann an ihre abstrakten Modellvorstellungen, ohne sie jemals experimentell beweisen zu können. Von ihr stammt der beim 1. UN-Klimagipfel 1995 in Berlin ausgesprochene unsägliche Satz: „Der Treibhauseffekt ist in der Lage, die Menschheit auszurotten“. Infolge des enormen Gruppendruckes durch den Konferenz-Mainstream und den Glauben an ihre eigene „Schwarmintelligenz“ überbieten sich die Staatenlenker im Füttern des „Grünen Umweltfonds“ und des „Anpassungsfonds“, um ihr imaginäres Vorhaben zu realisieren. Wenn das Geld nicht stinkt, Geld die Welt sich drehen lässt und Geld die Welt regiert, warum soll dann Geld nicht auch das „Weltklima“ leiten und den „Klimawandel“ beeinflussen können?

Der Physiker und Chef des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung, Hans Joachim Schellnhuber, ist einer der weltweit einflussreichsten „Klimagurus“. Zum 23. Klimagipfel in Bonn schreibt er im Bonner General-Anzeiger vom 4. September 2017, dass der „menschengemachte Klimawandel“ bewiesen sei und ohne jeglichen Beweis forderte er apodiktisch: „Die Menschen müssen der Wissenschaft glauben“! Dabei war es doch nach Francis Bacon (1561-1626) das Ziel der Wissenschaft, den Glauben durch Wissen zu ersetzen und die „Macht des Glaubens“ zu schmälern. Wenn Wissenschaft fordert, ihr zu „glauben“, dann ist etwas faul, dann droht die Gefahr belogen und betrogen zu werden. Wenn der PIK-Chef feststellt, „mit der Natur lässt sich nicht über Gesetze verhandeln“, dann stimmt das sogar: Das Gesetz der Schwerkraft ist nicht verhandelbar! Auch das Gesetz der Abkühlung ist nicht verhandelbar! Wir Menschen sind „Warmblüter“ und deswegen hat uns die Natur mit Sensoren und dem Temperatursinn ausgestattet, damit wir uns mit „Kleidung“ vor Frieren und gegen den Tod durch Unterkühlung zu schützen. Aber uns Menschen zu nötigen, an Unsinn zu glauben, das ist schon starker Tobak!

 

Die Sonne – Kraft- und Energiequelle allen Lebens, auch des Wetters

Schon Johann Wolfgang von Goethe stellte an den Anfang seiner „Farbenlehre“ die Worte eines alten Mystikers: „Wär’ nicht das Auge sonnenhaft, wie könnten wir das Licht erblicken? Lebt nicht in uns des Gottes Kraft, wie könnt uns Göttliches entzücken?“ Damit führt der Meteorologe Prof. Dr. Paul Raethjen (1896-1982) seinen „Kurzen Abriss der Meteorologie“ (1950) ein und er selbst führt aus:

„Nicht nur das Auge ist sonnenhaft, sondern alles Leben auf unserer Erde, auch die Atmosphäre mit ihren „wetterwendischen“ Launen. Ohne die Sonnenbestrahlung wäre sie tot und einförmig; … Wir Erdenkinder sind so oder so der Sonne verhaftet; wenn wir blind wären, würden wir doch das Wetter fühlen, Wind und Regen, Kälte und Wärme. … die Sonne ist der Ursprung des Lebens; auch das Wetter ist eine Wirkung der Sonnenbestrahlung. Diese Wirkung erscheint aber sehr kompliziert und undurchsichtig. Die Sonne „macht“ nicht unser Wetter. Sie bestimmt nicht das tägliche Wetterprogramm, sondern schickt ihre Strahlen Tag für Tag mit praktisch konstanter Intensität zur Erde. Erst in der Erdatmosphäre werden diese wärmenden Boten verschieden aufgenommen; erst hier entsteht das „Wetter“ infolge einer mehr oder weniger instabilen Konstitution der Atmosphäre. Hier schwingt und brandet und wirbelt der atmosphärische Ozean mit dauernd wechselnden Zirkulationen. Die Sonnenstrahlung sorgt dafür, dass die Energie diesem wilden Schauspiel nicht mangelt.“ Wenn nicht einmal die Sonne das Wetter „macht“, wie sollte dem Mensch das gelingen?

So wird Wissenschaft verständlich gemacht, wird die Lust am Meteorologie-Studium geweckt. Paul Raethjen fährt fort: „Unsere Aufgabe ist es nun, dieses Schauspiel näher zu betrachten, den Vorgang physikalisch zu ergründen. Die Energiefrage spielt dabei eine große Rolle. Unsere Untersuchung beginnt daher mit dem Wärmehaushalt: Die Wärmemenge durch Sonnenbestrahlung und die Wärmeausgabe durch Ausstrahlung in den Weltenraum, ihre Unterschiede zwischen Pol und Äquator, zwischen Sommer und Winter, Tag und Nacht werden uns zuerst beschäftigen. Weiterhin werden wir sehen, wie daraus Zirkulationen entstehen, große, die ganze Erde umspannende Zirkulationssysteme, mittelgroße, an Erdteile geknüpfte und kleine mitschwimmende oder örtlich gebundene Systeme. Erst diese Aufgliederung der „allgemeinen Zirkulation“ in mehrere Systeme macht das grandiose Schauspiel physikalisch verständlich. Alle Systeme greifen ineinander wie das Räderwerk einer großen Maschine und alle erhalten ihre Energie von der Sonne.“

Doch ausgerechnet die Sonne, die Lebensspenderin, wird in der modernen abstrakten Klimaforschung, die sich in rein theoretischen realitätsfernen „Klimamodellen“ abspielt, wird weitestgehend ignoriert, ihre Kraft wird künstlich heruntergerechnet, um etwas darzustellen, was es in der Natur überhaupt nicht gibt, den „Treibhauseffekt“. Wer sich intellektuell über die Natur erhebt, alle natürlichen Randbedingungen negiert, Tag und Nacht aufhebt und die Sonnenstrahlung gleichmäßig über die Erde verteilt, der kommt rechnerisch zu einer -18-Grad-Celsius kalten und nicht lebensfähigen Erde. Wer dies glaubt, muss an die „Gegenstrahlung“ glauben, die die Erde auf eine Mitteltemperatur von +15° C erwärmt und lebensfähig macht. Ist die Sonne zu schwach dazu? Nein! Die Modellvorstellung ist unsinnig! Ein Spaziergang entlang des Nullmeridians von den Polen bis zum Äquator würde den Politikern zeigen, dass auch die grüne Vegetation photosynthetisch von der Kraft der Sonne abhängt. Gibt es an den eisigen Polen keine grünen Pflanzen, so wird in Richtung Äquator das „grüne Kleid“ der Erde immer üppiger, je mehr Licht und Wärme ihr zur Verfügung steht.

Es ist eine bewusste wissenschaftliche Tatsachenverfälschung und keine Fahrlässigkeit, wenn die „Klimaexperten“ das Leben auf der Erde und ihre Bewohnbarkeit mit dem „natürlichen Treibhauseffekt“ von 33 Grad begründen, um ihre absurden Hypothesen in den Mantel der Glaubwürdigkeit zu hüllen. Doch mit dem Mantel ist es wie mit des „Kaiser’s neuen Kleidern“. Diese werden zwar vom „Konsens-Mainstream“, von der „Schwarmintelligenz“ aller „Klimaretter“ aller Couleur bejubelt, aber er existiert nicht, ist pure Einbildung und kein Zeichen von Bildung. Wer die Sonne bewusst „kalt“ rechnet, muss automatisch eine andere Strahlungsquelle erfinden, die „Gegenstrahlung“ aus der Atmosphäre heraus. Doch die Wirklichkeit ist eine andere: Leben ist auf der Erde nur möglich, weil es keinen „Treibhauseffekt“ gibt. Wenn ständig seit Milliarden von Jahren immer nur Energie in das „Erdsystem“ eingestrahlt würde, ohne dass es „ offene Fenster in der Atmosphäre“ gibt, wo gelüftet werden und die ganze nicht mehr für das Leben auf der Erde nutzbare „Wärmestrahlung“ entweichen kann, hätte es längst den „Hitzetod“ gegeben.

Nicht die Existenz, nein, die Nichtexistenz eines „Treibhauseffektes“ macht Leben und Wetter möglich. Er ist ein abstrakt-theoretisches und unnatürliches Konstrukt, kein Garant für das Leben auf Erden. Zu allem Leben, insbesondere das der grünen Pflanzen als Primärproduzenten, gehört zwingend das CO2 in der Atmosphäre. Ohne CO2 keine Photosynthese! Seine Funktion wurde schon im 1. vorchristlichen Jahrtausend erkannt und in der „Genesis“ niedergeschrieben. Nach dem „Es werde Licht“ wurden am Beginn der Evolution die „grünen Pflanzen“ geschaffen. Dann kamen die Tiere und zum Schluss der Mensch, deren Existenz auf die Existenz grüner Pflanzen angewiesen ist. Wer das CO2 aus fiktiven eingebildeten „Klimaängsten“ heraus aus der Atmosphäre verbannen will, der gefährdet alles Leben auf der Erde, wie der „kluge“ PIK-Chef Hans Joachim Schellnhuber in seinem Buch „Selbstverbrennung“ kurz erwähnte, um ansonsten den „Treibhauseffekt“ der „Klimagase“ zu verherrlichen, um sich selbst als „Lichtfigur“ und Retter vor dem „Klimawandel“ darzustellen. Kann „Machbarkeitswahn“ größer sein?

Wenn die Wissenschaft ihre Erkenntnisse nicht mehr über die Naturbeobachtung und die täglichen Erfahrungen gewinnt und die erkannte Naturgesetzlichkeit experimentell und objektiv nachprüfbar untermauert, dann nimmt sie den Charakter einer Ideologie an und wird zum Spielball mächtiger Interessen. Es liegt an der Wissenschaft, wieder zu Klarheit und Wahrhaftigkeit zurückzukehren. Möge im Jahr 2018 diese Erkenntnis in die öffentliche Bewusstseinsebene aufsteigen und einen soziopolitischen Neigungswandel herbeiführen, der die „Schlacht“ gegen den „Klimawandel“, der nur Folge der Launen des Wetters ist, aufgibt, bevor irreparable Schäden in der Natur angerichtet werden. Möge endlich den „Weltherrschern“ die Erkenntnis dämmern, dass weder das Schutzobjekt „Weltklima“ existiert noch der herbeigezauberte „Treibhauseffekt“.

 

 

 

 

 

 




Der Saporozhez der Post als „Vorreiter“ bei der Elektromobilität

Historisch gesehen waren Vorreiter Knechte, die vor den Kutschen der Oberen her ritten, um mit ihren Knüppeln und Peitschen das gemeine Volk von der Straße zu jagen mit dem Ziel: freie Fahrt für freie Despoten.

Wie schon die Energie, wollen die deutschen „Besserrwisserr“ (finnisches Wort für Besserwisser) nun auch den Verkehr wenden. Die Energie haben sie schon gewendet. Deutschland ist jetzt energetischer Geisterfahrer Nummer 1. Alle großen Versprechen über CO2-Reduktion werden Jahr für Jahr leise weinend gebrochen. Aber es lacht schon lange keiner mehr darüber, viel zu gefährlich für ihre Nachbarn sind die Deutschen geworden, auch ohne funktionierende Armee.

Was früher die inzwischen pleite gehenden Energieversorger waren, sind heute die Autokonzerne, die der nächsten Wende, der Verkehrswende, im Wege stehen. Die deutschen Autobauer haben die Entwicklung der modernen Welt verschlafen und wollen weiter – aus reiner Profitgier – die Umwelt mit ihren dreckigen Dieselmotoren zerstören. Bis auf den Opa von nebenan genau rechnen grüne Weltretter die Zahl der Dieselopfer aus.

Und wer möchte nicht in Städten wohnen, in denen Elektroautos laut- und abgaslos nur so dahinschnurren. Aber dazu müssen erst mal die Autokonzerne weg. Da ist es doch prima, dass die – eigentlich ja auch bösen – USA ihnen den finanziellen Garaus machen, auch wenn sie sich damit ganz nebenbei ein paar unliebsame Konkurrenten vom Hals schaffen. Und die 800.000 Arbeitsplätze, die in Deutschland dranhängen, sind sowieso umweltschädlich und müssen weg.

Ein Glück für die Umwelt, daß es solche deutschen Hochtechnologiekonzerne wie die Deutsche Post AG gibt. Dieser ehemalige Staatsbetrieb kann nämlich mehr als Briefmarken lecken: Die Deutsche Post AG ist heute ein Vorreiter bei der Elektromobilität.

Die Deutsche Post, oh biomio

Elektrische Postautos, das bietet sich ja geradezu an: Die Postboten haben nur kurze Wege zu fahren, und nachts können die gelben Elektroblitze in aller Ruhe mit Solarstrom aufgeladen werden, um am nächsten Morgen gutgelaunt mit zufrieden lächelnden Postboten am Steuer auf ihren fröhlichen Elektrorädchen CO2-frei durch die blühenden Landschaften zu ihren glücklichen Kunden zu wieseln. Die Deutsche Post, oh biomio, da darf man sich schon mal stolz für den Webauftritt mit dem zuständigen schwarzgrünen Minister ablichten lassen.

Nun testet VW schon seit einiger Zeit einen E-Caddy, der für die Post geeignet wäre. Aber dieses sinnlose Verzögerungstesten dauert natürlich den grünen Journalisten und gelben Vorständen viel zu lange. Daher hat die Post kurzerhand selbst ein Elektrofahrzeug entwickelt: den StreetScooter. „Wir stehen am Anfang einer gigantischen Entwicklung„, drunter machte es Post-Vorstand Jürgen Gerdes im August dieses Jahres nicht. Und die Zeit jubelt gar: „Es ist, als wäre der Dieselmotor nie für den Einsatz bei der Deutschen Post geeignet gewesen. 300 mal am Tag stoppen, starten, wiederanfahren – den Stress einer Zustellungstour steckt ein elektrischer Antrieb einfach besser weg. Da kann keine Kupplung verschleißen, kein Partikelfilter verstopfen“. Für schlappe 32.000 Euro ist der Post-Flitzer zu haben, und da bekommt der Konzern sogar 4000 Euro pro Stück vom Steuerzahler dazu. Das beste an ihm ist laut Zeit: „seine Robustheit“. Bis heute sind 5.000 StreetScooter im Einsatz, ihre Zahl soll sich verzehnfachen.

Kennen Sie noch den alten Witz aus DDR-Zeiten? „Was sind die Hauptfeinde des Sozialismus? Frühling, Sommer, Herbst und Winter“. Das gilt sinngemäß wohl auch für die gelben Vorreiter. Der Winter ist gekommen und mit ihm der StreetScooter-Katzenjammer. „Die Post-Zusteller haben Angst, den StreetScooter zu nutzen“, titelt die Welt. Es ist sogar die Rede von einer „unglaublichen psychischen Belastung“, weil die Postboten sich mit dem Fahrzeug nicht mehr auf die Straße trauen. Immer wieder gehe es darum zu entscheiden, wann der Fahrer am besten umkehre, um den Rückweg noch zu schaffen.

Ausfälle im „zweistelligen Prozentbereich

Welt Online: „Man hätte das Fahrzeug zu Ende entwickeln sollen, beschweren sich Mitarbeiter der Deutschen Post über den Elektro-Scooter. Die Liste der Mängel und Vorfälle des Fahrzeugs ist tatsächlich aberwitzig.

Die Entscheidung fällt schwer: Soll der Ventilator für ein bisschen Wärme im Auto und klare Sicht durch die Scheiben sorgen? Oder soll die Batterie geschont werden, damit die Stromladung auch noch für die Fahrt zurück zum Paketdepot reicht? Mehr als 70 Kilometer Strecke sind nämlich nicht drin. Mitarbeiter der Post, die das neue Lieferfahrzeug fahren, stehen in diesen Tagen vor dieser schwierigen Prioritätensetzung. Wenn es schiefläuft, bleibt der Paketwagen mitten auf der Strecke liegen. Dass das passiert, belegen Recherchen der WELT in mehreren Bundesländern. Doch die Probleme mit dem Elektrowagen sollen aus Sicht der Konzernzentrale in Bonn nicht an die Öffentlichkeit dringen“.

Die Mitarbeiter berichten über viel zu geringe Reichweite von 70 km statt der angegebenen 100 und dadurch Ausfälle im „zweistelligen Prozentbereich“. Die Postboten haben Angst vor Unfällen, bei denen sie durch die Leichtbauweise ungeschützt sind. In mehreren Fällen sei die Motorhaube während der Fahrt aufgesprungen. Im Alltag bleibt das Fahrzeug manchmal aus unerfindlichen Gründen „mitten in der Pampa“ liegen, und die Postboten achten verständlicherweise mehr auf die Batterie als auf die Zustellung der Post. Die Heizung kann an kalten Tagen nicht benutzt werden. Die Mitarbeiter stellen sich einen Heizlüfter in das Fahrzeug, um wenigstens mit klaren Scheiben losfahren zu können.

Die Post sagte noch im Sommer: „Das Beste am StreetScooter ist das direkte Feedback der Nutzer, das zur ständigen Verbesserung des Fahrzeugs führt“. Heute heißt es: „Wenden sich die Beschäftigten mit ihren Alltagsproblemen an ihre Konzernzentrale, erhalten sie die Antwort, es müsse sich um Bedienungsfehler handeln. Ein frustrierter Beschäftigter berichtet davon, dass es trotz mehrfacher Hinweise auf notwendige Nacharbeiten an dem Auto kein Vorankommen der Entwicklung gebe. Interne Papiere zu Verbesserungsvorschlägen sind Verschlusssache. Wer als Mitarbeiter Mängel öffentlich macht, riskiert arbeitsrechtliche Schritte bis hin zu einer Abmahnung“.

Die Post meint offiziell dazu: „Wir haben überhaupt kein Winterproblem mit dem StreetScooter. Es kann schon mal vorkommen, dass ein Auto nicht anspringt. Aber sonst sind keine Fälle bekannt“. Wie jetzt? Seit wann muß ein Elektrofahrzeug „anspringen“? Da gibt es doch keine Kupplung und keinen verstopften Partikelfilter.

So ein Auto hatte ich zu DDR-Zeiten auch schon mal: einen Saporozhez, auch Stalins Rache oder Taiga-Trommel genannt. Und genauso wie heute beim StreetScooter, gab es schon damals einen himmelweiten Unterschied zwischen der Jubelpresse und der Fahrzeugrealität. Also, weiter vorwärts im StreetScooter zum Sieg des Sozialismus in der Bundesrepublik. Laut Welt hat der Bund die Entwicklung des StreetScooters mit schlappen 10 Millionen Euro Steuergeld gefördert.




Berechnung der Kosten von globaler Erwärmung

Zur Durchführung der Berechnung braucht man eine Schätzung der monetären Schäden durch globale Erwärmung, sobald sie anfallen, und den Diskontsatz des Geldes über jenen Zeitraum. Wir führen den Versuch der Berechnung nicht hier durch, da zu komplex, aber wir können über die eingehenden Parameter reden und über einige, von Dritten durchgeführte Berechnungen.

Zunächst sollte die Leserschaft daran erinnert werden, dass die Hypothese, dass die Menschen ursächlich sind für den größten Teil der jüngsten globalen Erwärmung, nicht bewiesen ist. Die Berechnung des menschlichen Einflusses auf das Klima stammt ausschließlich von nicht validierten Klimamodellen, wie hier und hier beschrieben. Tatsächlich können die meisten Klimamodelle nicht die globale Erwärmung von 1910 bis 1945 modellieren (hier). Falls sie eine bekannte globale Erwärmung nicht abbilden können, wie können sie dann eine solche akkurat vorhersagen? Die Vorhersage des natürlichen Anteils der Erwärmung (hier) ist offensichtlich entscheidend zur Berechnung der Größenordnung der menschlichen Einwirkung. Darum müssen wir skeptisch bleiben hinsichtlich jedweder Berechnung des menschlichen Einflusses.

Um Kosten der globalen Erwärmung zu berechnen, müssen wir zunächst annehmen, dass globale Erwärmung überhaupt Kosten mit sich bringt. Dann müssen wir einen Wert für jene Kosten annehmen, sowohl menschliche als auch sächliche. Außerdem müssen wir eine Aufstellung der Kosten und Vorteile annehmen, damit wir den angenommenen Diskontsatz für das ausgegebene und das eingesparte Geld angeben können. Man könnte sagen, dass die Ergebnisse dubioser Klimamodelle in dubiose ökonomische Modelle eingehen und damit dann Projektionen für 100 Jahre im Voraus simuliert werden.

Für den Moment wollen wir also einmal annehmen, dass eine vom Menschen verursachte globale Erwärmung eine Gefahr ist. Wir stellen diese Hypothese nur auf, um zu zeigen, dass die Eliminierung fossiler Treibstoffe nicht notwendigerweise die korrekte Entscheidung ist, selbst wenn die Gefahr existieren sollte. Im 5. IPCC-Zustandsbericht stellt die Arbeitsgruppe II (WG II) dies mit ein wenig mehr Sicherheit fest als mir lieb ist: (Seite 37 der technical summary):

Ein menschlicher Einfluss auf das Klimasystem ist vorhanden. Klimawandel stellt Risiken für menschliche und natürliche Systeme dar“.

Die Menschen beeinflussen das Klima mit Sicherheit bis zu einem gewissen Grad, genau wie viele großen Spezies auch, vor allem Bäume und Phytoplankton. Klimawandel, egal ob natürlich oder anthropogen, ist ein Risiko. Es gibt immer zwei Optionen, Klimawandel zu begegnen, nämlich dass wir uns entweder an die Änderungen anpassen oder, falls wir wirklich die Ursache sind, dass wir die Änderungen mittels Änderung unseres Verhaltens abschwächen können. Diese beiden Optionen können miteinander in Konflikt kommen. Falls die Abschwächung unseren Verbrauch fossiler Treibstoffe reduziert, eine billige [und sichere] Form von Energie und wir uns alternativen Treibstoffen zuwenden, welcher teurer ist, reduzieren wir unsere Fähigkeit, uns anzupassen. Die Anpassung, das können Dinge sein wie die Errichtung von Deichen, Dämmen und Gräben, die Installation von Air Condition, Bewässerung trockenen Ackerlandes und vieles mehr, was eine Menge Energie erfordert sowie den Transport großer Gütermengen und Treibstoffe. Risiken und Anpassungsverfahren werden vom IPCC hier; Abschwächungsverfahren hier angesprochen.

Was sind nun Kosten globaler Erwärmung?

Die Abschätzung zukünftiger Kosten durch die globale Erwärmung ist außerordentlich schwierig. In der Technical Summary der WG II des IPCC-Berichtes Nr. 5 heißt es auf Seite 71:

Globale ökonomische Auswirkungen durch Klimawandel sind schwierig abzuschätzen. Schätzungen dieser Art, vervollständigt während der letzten 20 Jahre, variieren in ihrer Abdeckung von ökonomischen Unterbereichen und hängen von einer großen Anzahl von Hypothesen ab, von denen viele diskussionsbedürftig sind, und viele Schätzungen ziehen nicht katastrophale Änderungen, Tipping Points und viele andere Faktoren in Betracht. Mit diesen erkannten Limitierungen lauten unvollständige Schätzungen durch einen zusätzlichen Temperaturanstieg von ~2°C zwischen 0,2 und 2% des Einkommens (±1 Standardabweichung um das Mittel), (mittleres Vertrauen, mittlere Übereinstimmung).

Das BIP der Welt liegt der Weltbank zufolge gegenwärtig bei 75,5 Billionen Dollar pro Jahr. 1% davon wären also etwa 0,755 Billionen. Das ist viel Geld, aber das ist die auf „mittlerem Vertrauen, mittlerer Übereinstimmung“ beruhende Schätzung der Schäden, die globale Erwärmung anrichten kann, +- about 100%, that is 0.15 trillion to 1.51 trillion dollars by 2100! [Diese Aussage verstehe ich nicht. 100% von was? Oder liegt ein Schreibfehler des Autors vor? Anm. d. Übers.] Die IPCC-Schätzung der Kosten globaler Erwärmung ist in jeder Hinsicht ungenau, bei den Schätzungen Dritter ist es genauso, wie ich in diesem Beitrag zeigen werde. Aber die Schätzungen werden von „Experten“, Ex-Vizepräsidenten und Hochschul-Aussteigern usw. kolportiert, allesamt darauf angelegt uns zu ängstigen zu versuchen. Da wollen wir mal genau hinschauen.

Es wird spezifisch eine „gefährliche Temperatur“ von ~2°C genannt, doch wird keine maximale Temperatur erwähnt, die noch „sicher“ ist. In Abbildung 1 sind vier der mittleren globalen Temperatur-Prophezeiungen des IPCC AR 5-Modellensembles gezeigt. Daten sind darin nicht enthalten, sondern nur Prophezeiungen und Nachhersagen.

Abbildung 1: Temperaturprojektionen des IPCC im AR 5 (Datenquelle: AR 5, heruntergeladen vom KNMI climate explorer).

RCP („Representative Concentration Pathway”) ist eine Bezeichnung, die man einem Satz von Klimamodell-Parametern gegeben hat. In diesen Parametern sind prophezeite Treibhausgas-Emissionen enthalten, ebenso wie Hypothesen, wie sensitiv das Klima auf jene Emissionen reagiert. In diesem Fall hier ist das RCP2.6-Szenario ein „sicherer“ Satz von Hypothesen, weshalb wir annehmen, dass die Erwärmung unter diesem Szenario keine Schäden verursachen wird und den Temperaturanstieg auf 1,1°C über die Mitteltemperatur des Zeitraumes 1980 bis 1999 begrenzt. RCP8.5 ist ein ziemlich radikaler „Worst Case“, und unter diesem Satz von Parametern wird die Temperatur bereits im Jahre 2053 um 2°C gestiegen sein. Für den Moment wollen wir uns auf das RCP4.5-Szenario konzentrieren, wie es auch die meisten Analysten tun. In diesem Szenario wird die um „gefährliche“ 2°C höhere Temperatur im Jahre 2096 erreicht.

Abschwächung und Anpassung

Seit das IPCC davon überzeugt ist [oder so tut, als ob es davon überzeugt ist, Anm. d. Übers.], dass menschliches CO2 der Haupttreiber des Klimawandels ist, glaubt es auch, dass Abschwächung eine Komponente zur Lösung des Klimawandel-Problems ist. Es beschreibt Abschwächung in der technical summary der WG III im AR 5 auf Seite 37 so:

,Abschwächung‘ im Zusammenhang mit Klimawandel ist ein menschlicher Eingriff, um die Quellen von Treibhausgasen zu reduzieren oder die Senken derselben zu stärken.

Das IPCC beschreibt Anpassung so (technical summary der WG II im AR 5, Seite 40):

Dabei handelt es sich um den Prozess der Adjustierung zu aktuellen oder erwarteten Klimaten und dessen Auswirkungen. In menschlichen Systemen ist Anpassung darauf ausgerichtet, Schäden abzuschwächen oder zu vermeiden, oder vorteilhafte Gelegenheiten auszunutzen. In einigen natürlichen Systemen scheinen menschliche Eingriffe die Adjustierung an erwartete Klimate und Auswirkungen zu begünstigen.

Wir übernehmen diese Definitionen für diesen Beitrag.

In jedweder Diskussion über die potentiell gefährliche globale Erwärmung werden viele potentielle Kosten oder Gefahren angesprochen. Sind Hurrikane und andere Extremwetterereignisse wegen des Klimawandels nicht immer schlimmer? Diesen Punkt werden wir in Beitrag 6 diskutieren. Steigt der Meeresspiegel nicht gefährlich und mit sich beschleunigender Rate? Dies ist Gegenstand von Beitrag 7 [der hier vermutlich nicht übersetzt erscheint, weil die Beiträge von Prof. Mörner auf diesem Blog grundlegend sind. Anm. d. Übers.] Werden die Kosten der globalen Erwärmung sie nicht auf astronomische Höhen steigen lassen? Das ist Gegenstand dieses Beitrags. Wird es nicht weit mehr Todesfälle im Zusammenhang mit Hitze geben? Das ist Gegenstand von Beitrag Nr. 5. Es gibt begutachtete, im AR 5 genannte Studien, die diese Szenarien prophezeien. Die Prophezeiungen basieren auf nicht validierten Modellen und enthalten wenig oder gar keine tatsächlichen Daten, um sie zu stützen. Wir werden die Prophezeiungen und die Daten ansprechen. Schon zuvor habe ich zu den Vorteilen des zusätzlich in die Atmosphäre freigesetzten CO2 gesprochen, so dass ich darauf nicht noch einmal eingehe.

Der jüngste Anstieg der globalen mittleren Temperatur, egal ob natürlich oder anthropogen, ist nicht ungewöhnlich (siehe hier). Aber falls anthropogenes CO2 Ursache des größten Anteils an der jüngsten Erwärmung ist, ist es dann nicht besser, den Verbrauch fossiler Treibstoffe einzuschränken? Oder sollten wir unser Geld für die Anpassung an höhere Temperaturen ausgeben? Um diese Fragen zu beantworten, müssen wir quantitativ sein. Die Reduktion fossiler Treibstoffe lässt die Energiekosten steigen (siehe die Abbildungen 1 und 2 hier) und vermindert unsere Fähigkeiten uns anzupassen, erfordern doch sämtliche Anpassungsverfahren Energie. In der technical summary der WG III im AR 5 heißt es dazu:

Bestimmte Abschwächungsmaßnahmen können die Verwundbarkeit durch Klima teilweise betreffen, sowohl durch Einfluss auf die Exposition gegenüber Auswirkungen als auch durch Veränderung der Kapazität, um sich daran anzupassen“.

Zeitwert des Geldes und der Diskontsatz

Weiter. Die Reduktion des Verbrauchs fossiler Treibstoffe hat eine unmittelbare Auswirkung auf unser Wohlergehen hinsichtlich einer möglichen und unbelegten Verbesserung unserer Gesundheit in über 100 Jahren von heute an. Es ist ziemlich wahrscheinlich, dass wir von zusätzlichem CO2 in der Atmosphäre profitieren, und das wird auch mindestens noch viele Jahrzehnte lang so sein, wenn nicht noch länger, wie die NASA hier schreibt. Siehe auch die Sektion „Energie und Landwirtschaft“ hier.

In der technical summary der WG III im AR 5 steht dazu:

Investitionen zur Abschwächung des Klimawandels werden erst weit in der Zukunft Früchte tragen, vielfach erst in über 100 Jahren von heute an. Zu entscheiden, ob es eine Investition wert ist, müssen deren zukünftige Vorteile mit den gegenwärtigen Kosten verrechnet werden. Dabei setzen die Ökonomen normalerweise nicht eine Quantität von Gütern als gleich an mit dem Wert der gleichen Güter zu einer anderen Zeit. Normalerweise verleihen sie späteren Gütern niedrigere Werte als früheren. Sie ,diskontieren‘ spätere Güter. Die Rate, mit welcher das Gewicht auf spätere Güter sich mit der Zeit vermindert, ist bekannt als ,Diskontsatz‘ auf Güter“.

Mit anderen Worten, der „gegenwärtige Wert“ von Vorteilen in ferner Zukunft ist sehr klein wegen des „Zeitwertes des Geldes“. Oder man könnte einfach sagen „ein Vogel in der Hand ist besser als zwei Vögel im Busch“. Falls wir Klimawandel als gefährlich annehmen und falls menschliche Emissionen die Ursache sind – zwei große „falls“ – wie viel müssen wir dann heute ausgeben, um einen gefährlichen Klimawandel in 100 Jahren oder so zu vermeiden? Falls die Gefahren mit Sicherheit eintreten und bekannt sind, wäre es einige Ausgaben wert. Aber falls die potentiellen Gefahren wie jene sind, welche 1798 von Thomas Maltus oder 1968 von Paul Ehrlich vorhergesagt worden waren, hält sich die Gefährlichkeit doch in Grenzen. Falls wir warten, bis wir hinsichtlich der Gefahren sicher sind, ist dieses Warten gefährlich? Diese Fragen müssen wir ansprechen.

Die Gesamtwert-Berechnung (net present value), auf die ich oben hingewiesen habe, ist sehr sensitiv hinsichtlich der Wahl eines Diskont-Satzes. Dies gilt besonders für Investitionen in Klimawandel-Abschwächung oder -Anpassung, weil sich diese Investitionen erst in 100 Jahren oder später in der Zukunft auszahlen. Weil die U.S. S&P 500-Sammlung von Aktien zwischen 1975 und 2017 eine mittlere Rendite von 7,5% (rate of return of 7.5%) abgeworfen hat, adjustiert bzgl. Inflation mit rückinvestierter Dividende, ist es vernünftig, diesen Wert als Diskontsatz anzusetzen. Hintergrund ist der Gedanke, dass falls man einen positiven net present value von 7,5% bekommt, man die Rendite des Aktienmarktes übertroffen hat mit der Investition. Aber falls dies nicht gelingt, sollte man sein Geld stattdessen in den Aktienmarkt stecken. Diskontsätze zwischen 6% und 12% können angewendet und gerechtfertigt werden. Vor dem Jahr 2100, wenn alles Klimageld ausgegeben worden und nichts wieder hereingekommen ist, verlieren 6% doppelt soviel Geld wie 12%, aber in beiden Fällen verliert man sehr viel Geld. Dieses Geld kommt aus den Taschen der Steuerzahler und fließt an Erzeuger alternativer Treibstoffe oder andere Organisationen, welche sich die Reduktion von Treibhausgasen auf die Fahnen geschrieben haben.

Dr. Bjorn Lomborg, Dr. Richard Tol, Alex Epstein, Dr. Matt Ridley und Dr. Roger Pielke Jr. haben extensiv über die Ökonomie des Klimawandels geschrieben. Diese Reihe von Beiträgen basiert zumeist auf deren Arbeiten und dem IPCC AR 5. Vor allem stütze ich mich auf Cool It von Björn Lomborg, The Moral Case for Fossil Fuels von Alex Epstein, The Rational Optimist von Matt Ridley und The Climate Fix von Dr. Roger Pielke Jr.

Wie wir auch stellen sie nicht den Gedanken in Frage, dass etwas der jüngsten globalen Erwärmung dem Menschen geschuldet ist [schade! Sollten sie aber eigentlich! Anm. d. Übers.], sondern sie nehmen sich einfach die Klimaprophezeiungen des IPCC vor, um die Kosten von globaler Erwärmung für die Gesellschaft zu bestimmen. Während bislang nicht bewiesen ist, dass der Mensch Ursache des größten Teil der Erwärmung seit der Kleinen Eiszeit ist (siehe hier), ist es dennoch sinnvoll, die Kosten der Erwärmung sowie verschiedener vorgeschlagener Lösungen zu diskutieren. Die Kleine Eiszeit, Mitte des 19. Jahrhunderts zu Ende gegangen, war die kälteste Periode im Holozän. Das ist auf keinen Fall das Klima, zu dem zurückzukehren wir anstreben sollten, siehe hier.

Wir listen einige der allgemein behaupteten Kosten (oder Gefahren) der globalen Erwärmung und – wo es opportun ist – die potentiellen Kosten entweder der Anpassung an die Erwärmung oder an die Abschwächung der Temperaturänderung durch Reduktion des Verbrauchs fossiler Treibstoffe. Wir werden nur einige der bekannteren behaupteten Kosten besprechen. Sie alle anzusprechen ist unmöglich, wurde doch der Klimawandel für eine große Anzahl von Problemen verantwortlich gemacht, darunter beeinträchtigte chinesische Produktion (Chinese manufacturing), der Beginn des Bürgerkriegs in Syrien, Dezimierung von Hummeln usw. Eine umfassende Liste der angeblichen Kosten und Gefahren kann der technical summary im AR 5, WG II, entnommen werden. Wir halten uns an die konventionelleren Behauptungen.

Die Kosten der Reduktion von CO2-Emissionen

Es gab zwei internationale Abkommen bzgl. Abschwächung des Klimawandels mittels Reduktion des Verbrauchs fossiler Treibstoffe. Das waren die Abkommen von Kyoto und Paris. Diesen Abkommen liegt die Hypothese zugrunde, dass die Klimamodelle korrekt sind und die Temperaturen hauptsächlich durch menschliche Emissionen aus der Verbrennung fossiler Treibstoffe steigen. Die Länder haben in den Abkommen versprochen, ihre Emissionen aus fossilen Treibstoffen zu reduzieren, um die globale Erwärmung abzuschwächen. Hier diskutieren wir über die Kosten dieser Abschwächung und wollen einen Grund-Kostenrahmen ermitteln.

Es wurde erwartet, dass der Kyoto-Vertrag, falls er denn implementiert worden wäre, Kosten um180 Milliarden Dollar pro Jahr oder 0,5% des globalen BIP verursacht hätte (aus Cool It, Kindle location 472, Originalquelle hier):

Es stellte sich heraus, dass sich die Gesamtkosten des Kyoto-Protokolls mit Beteiligung der USA im kommenden Jahrhundert auf über 5 Billionen Dollar belaufen würden. Es gibt einen Vorteil für die Umwelt durch die geringfügig niedrigere Temperatur zum Ende des Jahrhunderts:etwa 0,3°F. Der Gesamtnutzen für die Welt beläuft sich auf fast 2 Billionen Dollar. – Lomborg, Bjorn. Cool It (Kindle Locations 610-613).

Die Einschränkungen der Industrie fossiler Treibstoffe würde zusätzliche Rückwirkungen zeitigen. Grund: die Öl-, Erdgas- und Kohleindustrie machen etwa 4 Billionen Dollar pro Jahr oder 5,5% des globalen BIP aus. Limitierung oder Eliminierung dieser Industrien würde viele Arbeitsplätze kosten und zu ernsten ökonomischen Störungen führen. Also könnten die exzessiven Kosten der Abschwächung noch weiter über den Wert der Vorteile hinausgehen als die oben geschätzten 3 Billionen Dollar – abhängig davon, was mit der Industrie fossiler Treibstoffe passiert.

Falls die Reduktion oder die Eliminierung fossiler Treibstoffe das globale BIP erniedrigen würde, was die meisten Leute erwarten, wird die Anzahl der Armen steigen und unser Lebensstandard erniedrigt werden. Beide Faktoren werden den Welt-Gesundheitszustand betreffen, wie in einem Artikel in einem Journal über menschliche Ressourcen beschrieben mit dem Titel „Wealthier is Healthier“von Lant Pritchett und Lawrence Summers (1996).

Das Paris-Abkommen

Falls die USA im Paris-Abkommen verblieben wären, wären die USA verpflichtet gewesen, ihre CO2-Emissionen bis zum Jahr 2025 um 26% bis 28% zu reduzieren im Vergleich mit dem Jahr 2005. Dies wäre nur mit den aktuell geltenden und zusätzlichen Vorschriften und/oder zusätzlichen Steuern zu erreichen gewesen. Schätzungen der Kosten der erforderlichen zusätzlichen Vorschriften einschließlich des – inzwischen annullierten – Clean Power Planes CPP variieren von 37 Milliarden Dollar (RFF) bis 250 Milliarden Dollar (NERA) an BIP-Verlust bis zum Jahr 2025. Schätzungen bzgl. des Verlustes von Arbeitsplätzen in der gesamten Ökonomie variieren von gar keine Verluste (REF) bis über 2,7 Millionen (NERA) bis zum Jahr 2025. Die höheren Verluste des BIP und von Arbeitsplätzen stammen aus einer Studie des NERA. Niedrigere Schätzungen stammen aus einem Artikel einer liberalen Denkfabrik namens „Resources for the Future” (RFF) von Chen and Hafstead, 2016. In beiden Studien wird eingeräumt, dass Vorschriften und Bemühungen im Jahre 2016 nicht ausreichten, um den Paris-Verpflichtungen gerecht zu werden. Die Heritage Foundation schätzt, dass den USA 206.104 Arbeitsplätze allein im produzierenden Gewerbe verloren gehen werden, siehe Abbildung 2:

Abbildung 2. Quelle: Heritage.org

Die unterschiedlichen Schätzungen kommen zustande durch unterschiedliche Ansichten hinsichtlich der zukünftigen relativen Kosten von Energie aus alternativen Quellen und fossilen Treibstoffen; plus der Kosten, die bei Erreichen der Emissionsreduktion seitens der USA anfallen. Der NERA-Schätzung lagen gegenwärtige Kostenschätzungen alternativer Treibstoffe zugrunde, welche allgemein von der EIA und der IEA geteilt werden. Die REF nimmt aufgrund gegenwärtig projizierter Raten des Kostenrückgangs alternativer Treibstoffkosten im Wesentlichen an, dass die Alternativen genauso billig seien wie fossile Treibstoffe, wenn nicht noch billiger. Das ist extrem unwahrscheinlich, was hier ausführlich begründet ist. Die Berechnung der relativen Kosten der erzeugten Energie mittels unterschiedlicher Quellen ist ziemlich komplex, aber gegenwärtig und in absehbarer Zukunft erscheinen diese relativen Kosten für Energie aus Solar, Wind und Biomasse insgesamt negativ. Dies bedeutet, dass wir mehr Energie verbrauchen, um diese Treibstoffe zu erzeugen und/oder die entsprechenden Kraftwerke zu betreiben als wir wieder herausbekommen. Details zu den involvierten Berechnungen finden sich hier und hier.

Die Berechnung von Arbeitsplatzverlusten hängt davon ab, wie teuer die Energie in den westlichen Ländern wird, wenn diese ihren Verbrauch fossiler Treibstoffe einschränken. Indien und China dürfen so viele fossile Treibstoffe verbrauchen, wie sie wollen, weshalb deren Energiekosten im Vergleich zu den Kosten in den westlichen Ländern sehr niedrig sein werden. Arbeitsplätze im produzierenden Gewerbe werden sich dorthin verlagern, wo die Energie billig ist. Beispielsweise ist es billiges Erdgas und billiger Strom, der die Firmen Voestalpine und Tanjin Pipe zur Verlagerung in die Stadt Corpus Christi in Texas veranlasst hat.

Wegen des Verlustes der Arbeitsplätze im produzierenden Gewerbe mit höheren Löhnen werden sich die Menschen mehr dem Dienstleistungs-Sektor zuwenden, wo die Löhne niedriger sind. Dies wird das Einkommen von Familien verringern.

Solange es keinen dramatischen Durchbruch gibt hinsichtlich der Kernfusion oder konventioneller Kernkraft werden Erneuerbare – außer Wasserkraft – unerschwinglich teuer bleiben, es sei denn, es fließen erhebliche Subventionen. Konventionelle Kernkraft ist ökonomisch, aber aufgrund einer Last von Vorschriften schwierig einzurichten. Fusion und Thorium-Reaktoren sind noch nicht kommerziell in Betrieb, aber wenn das [demnächst hoffentlich! Anm. d. Übers.] doch der Fall ist, dürften die Karten völlig neu gemischt werden.

Die Annahmen von NERA sind realistischer. Ich weiß von keinem glaubwürdigen Szenario, bei dem alternative Treibstoffe nicht teurer oder sogar noch billiger wären als fossile Treibstoffe, jedenfalls nicht ohne eine happige Kohlenstoffsteuer, welche unseren Lebensstandard drastisch erniedrigen würde. Und da es das Paris-Abkommen China, Indien und anderen Entwicklungsländern gestattet, so viele fossile Treibstoffe zu verbrennen wie sie wollen, wären die Auswirkung einer solchen Steuer die Verlagerung von Arbeitsplätzen und Wohlstand in die Entwicklungsländer. Diese Politik dürfte in der entwickelten Welt kaum Erfolg haben oder populär sein [nur dass die Menschen hierzulande absichtlich durch Medien und Politik dumm gehalten werden, weil über diese Inhalte nichts berichtet wird. Anm. d. Übers.], vor allem in den USA.

Die New York Times liebt es zu sagen, dass in der Erzeugung von Solarenergie mehr Menschen arbeiten als in der Kohleindustrie. Das klingt großartig – bis man erkennt, dass der EIA zufolge nur 0,9% unseres Stromes durch Solar erzeugt worden sind mit 373.807 Menschen, während Kohle 30% unseres Stromes erzeugte mit 160.119 Menschen. Zunahme von Produktivität ist dort, wo unser Lebensstandard herkommt, und die Hinwendung zu Solar geht in die falsche Richtung. Es wird offenbar, dass die NYT ignorant ist hinsichtlich grundlegender ökonomischer Prinzipien. Man betrachte die Graphik der NYT in Abbildung 3. Was dies bedeutet, ist: man braucht 83 Solar-Arbeitskräfte, um die gleiche Menge Strom zu erzeugen wie eine Arbeitskraft mit Kohlestrom. Das ist nur dann ökonomisch sinnvoll, falls die Solar-Arbeiter nur 1,2% des Lohnes eines Kohle-Arbeiters erhalten.

Abbildung 3, Quelle: New York Times.

Um der von den USA in Paris abgegebenen Versprechung nachzukommen fordert der RFF eine Steuer von 21,22 Dollar pro Tonne CO2-Emission. Das ist eine lähmende Steuer angesichts des Umstandes, dass die best estimate der Kosten in Verbindung mit CO2-Emissionen 2 Dollar beträgt und die Kosten der Erwärmung fast mit Sicherheit unter 14 Dollar liegen. Wir würden 7 bis fast 20 Dollar mehr bezahlen als die Kosten ausmachen, die wir vermeiden. Das wird unseren Lebensstandard garantiert erniedrigen. Aus Cool It:

In einem globalen makro-ökonomischen Modell werden die derzeitigen Gesamtkosten einer permanenten 1-Dollar-CO2-Steuer über 11 Milliarden Dollar betragen. Also sollten wir zweimal darüber nachdenken, den Regler aufzudrehen auf eine 30-Dollar-CO2-Steuer, welche fast 7 Billionen kosten wird. – Lomborg, Bjorn. Cool It (Kindle Locations 558-561).

Zweitens, Richard Tol kommt unter vernünftigen Annahmen zu dem Ergebnis, dass es sehr unwahrscheinlich ist, dass die Kosten höher als 14 Dollar pro Tonne CO2 liegen werden, und wahrscheinlich viel niedriger sind. Als ich ihn im Einzelnen nach seinem best guess fragte, war er nicht allzu begeistern davon, seine Vorsicht aufzugeben – wahre Forscher sind alle so – nannte dann aber als best guess 2 Dollar pro Tonne. – Lomborg, Bjorn. Cool It (Kindle Locations 574-578).

Das Paris-Abkommen hätte lediglich Arbeitsplätze in Zusammenhang mit Kohle in den USA und anderen westlichen Ländern eliminiert, wobei diese Arbeitsplätze im Wesentlichen nach China und Indien transferiert werden würden, wo der Kohleverbrauch weiterhin steigen wird. Dies gilt auch für die Stahlindustrie und einige Bereiche der Öl- und Gasindustrie. Im Grunde war es ein sehr schlechter Deal für die USA, und aus genau diesem Grund haben sich die USA aus dem Paris-Abkommen zurückgezogen (siehe auch hier).

Kosten vs. Nutzen

Der Weltenergieverbrauch steigt weiter. Sogar in den USA nimmt der Gesamt-Energieverbrauch zu, siehe Abbildung 4. Geräte, Häuser und Autos sind heute effizienter denn je, aber wir verbrauchen Energie auch zum Betrieb sehr viel anderer Dinge.

Abbildung 4 (Quelle EIA)

Dem BP-Energy Outlook für das Jahr 2017 zufolge hat sich die Gesamtmenge der verbrauchten Energie seit dem Jahr 1965 vervierfacht und wird als weiter zunehmend projiziert, siehe Abbildung 5:

Abbildung 5 Quelle: BP

Egal ob wir nun Kosten und Nutzen von Kyoto oder Paris vergleichen, das Problem ist das Gleiche. Es ist sehr schwierig, die Kosten der CO2-Reduktion auf ein Niveau zu drücken, welches ökonomisch sinnvoll ist. Lomborg erklärt:

Es kostet 15,8 Billionen Dollar, die Temperaturzunahme bei 2°C zu stabilisieren. Es ist aufschlussreich, dies zu vergleichen mit den Gesamtkosten der globalen Erwärmung. Modellen zufolge wäre die Welt um 14,5 Billionen Dollar reicher, falls es nicht zu der globalen Erwärmung gekommen wäre. Folglich können die Kosten der globalen Erwärmung mit 14,5 Billionen Dollar veranschlagt werden. Den Temperaturanstieg bei ~2°C zu stabilisieren bedeutet, dass wir mehr für eine Teillösung zahlen als die Kosten des gesamten Problems ausmachen. Das ist ein schlechter Deal. – Lomborg, Bjorn. Cool It (Kindle Locations 646-650).

Der Zeitwert des Geldes ist in dieser Analyse ebenfalls wichtig:

Einer akademischen Studie zufolge (Kavuncu & Knabb, 2005) „sind die Kosten im Zusammenhang mit einem Emissions-Stabilisierungs-Programm folglich relativ hoch für derzeitige Generationen, sie werden während der nächsten 100 Jahre weiter steigen. Die erste Generation, die einen Nutzen ziehen könnte aus dem Stabilisierungs-Programm wird diejenige sein, welche zu Beginn des 24. Jahrhunderts geboren wird“. Falls es unser Wille ist, den vielen Generationen zuvor zu helfen zusammen mit den Armen der Welt, ist die Beschneidung von Emissionen nicht der beste Weg. Vielleicht, was womöglich noch überraschender ist, ist die Beschneidung von Emissionen ist auch nicht der beste Weg, um den Menschen im 24. Jahrhundert zu helfen, könnten wir uns doch auf die Lösung vieler anderer, vordringlicherer Probleme konzentriert haben, was die Zukunft viel besser gemacht hätte. – Lomborg, Bjorn. Cool It (Kindle Locations 672-677).

Kyoto ist ein außerordentlich teurer Weg, so wenig für so weit voraus zu tun. – Lomborg, Bjorn. Cool It (Kindle Locations 637-638).

Diskussion und Schlussfolgerungen

Können Klimamodelle so frisiert werden, dass sie prophezeien, dass menschliche Emissionen große finanzielle Schäden verursachen? Ja, das geht, aber sind sie auch genau? Sind sie genau genug, um uns zu einer Reduktion des Verbrauchs fossiler Treibstoffe zu bewegen? Diese Reduktion lässt die Energiekosten steigen und macht uns ärmer, weniger anpassungsfähig und damit verwundbarer für Klima-Katastrophen.

Alarmismus hat in der Klimadebatte eine lange Historie. Was am gruseligsten ist: dies war auch schon offenkundig bei den Hexenprozessen im mittelalterlichen Europa. Nach dem Ausmerzen der augenblicklichen Häretiker seitens der Inquisition waren die meisten Hexen seit Anfang des 15. Jahrhunderts angeklagt, schlechtes Wetter erzeugt zu haben. Die Menschen im Jahre 1484 erkannten, dass „Hexen die Produkte der Erde, die Trauben für den Wein, die Früchte der Bäume und viele andere Nahrungsmittel verdarben“. Mit dem Abgleiten Europas in die Kleine Eiszeit kam es in immer mehr Gebieten zu Missernten, hohen Preisen für Nahrungsmittel und Hunger. Hexen wurden da zu offensichtlichen Sündenböcken in Regionen mit einer schwachen Regierung. Bis zu einer halbem Million Menschen wurden zwischen 1500 und 1700 exekutiert, und es gab eine starke Korrelation zwischen niedrigen Temperaturen und einer hohen Anzahl von Hexenprozessen in ganz Europa. – Lomborg, Bjorn. Cool It (Kindle Locations 1825-1833).

Selbst wenn die Ursache ganz offensichtlich natürlichen Ursprungs ist, wird eine Gesellschaft immer jemanden finden, dem man die Verantwortung in die Schuhe schieben kann (mehr dazu hier). Der Sprung unseren Daten so weit voraus, selbst wenn mit Computermodellen erzeugt und verbunden mit der Behauptung, dass der Klimawandel vom Menschen verursacht und gefährlich ist, bevor wir irgendeinen direkten Beweis dafür sehen, ist ebenfalls gefährlich. Dies wird unseren Lebensstandard beeinträchtigen, die Rate der aus der Armut Herausfindenden reduzieren, zu Mangelernährung und zunehmender Ungleichheit bei den Einkommen führen, woran wir uns seit Jahrzehnten erfreut haben. Aber – und das ist am wichtigsten – es wird unsere Fähigkeit beeinträchtigen, uns an Klimawandel anzupassen.

Weiter. Das Klima als gefährlich einzustufen mittels fragwürdiger Klimamodelle, welche das Klima weit in die Zukunft hinein projizieren, deren Ergebnisse dann in fragwürdige ökonomische Modelle eingehen, um Kosten zu berechnen, ist eine befremdliche und gefährliche Fiktion. Meine Hoffnung ist, dass die geneigte Leserschaft diesem Beitrag entnimmt, dass wir das Klima der Zukunft nicht kennen und wir mit Sicherheit nicht die Kosten berechnen können. Außerdem prophezeit kein einziger glaubwürdiger Mensch ernsthaft irgendwelche Kosten der globalen Erwärmung, sei diese nun natürlichen oder anthropogenen Ursprungs. Wir haben Zeit abzuwarten und zu sehen, was passiert, bevor wir uns selbst verarmen lassen.

Das IPCC scheint sich ausschließlich auf die negativen Aspekte des Klimawandels zu konzentrieren unter völliger Ignoranz der positiven Aspekte. Die positiven Aspekte sind heute höchst offensichtlich: steigende Ernteerträge, zunehmendes urbares Land und weniger Kältetote. Die Vorteile der globalen Erwärmung überwiegen die Nachteile bei Weitem, und das wird auch in absehbarer Zukunft so bleiben.

Link: https://andymaypetrophysicist.com/2017/12/14/calculating-the-cost-of-global-warming/

Übersetzt von Chris Frey EIKE

Bemerkung des Übersetzers: Dem gesamten Beitrag liegt ja globale Erwärmung zugrunde, von der der Autor annimmt, dass sie viel mehr Vorteile als Nachteile bringt.

Das bedeutet natürlich um Umkehrschluss: Sollte diese vermeintliche Erwärmung ausbleiben und stattdessen global eine Abkühlung einsetzen, wird es teuer. Und leider sieht es ja der immer schwächer werdenden Sonnenaktivität zufolge genau danach aus.




Prof. Hans-Werner Sinn zum Speicherproblem von grünem Strom: Viel Richtiges, aber leider auch Unrichtiges

Hier ist sein Vortrag zu sehen. Hans-Werner Sinn „glaubt“ an den Klimawandel, so sein Wortlaut. Wer glaubt eigentlich nicht an den naturgesetzlichen Klimawandel? Der Betreffende müsste schon extrem schlecht informiert oder ein wenig im Kopf gestört sein. Seit die Erde besteht, hat sich ihr Klima unablässig in allen Klimazonen geändert. Konstantes Klima ist in der Erdgeschichte unbekannt. H-W. Sinn hätte „menschgemachter Klimawandel“ oder „anthropogener Klimawandel“ sagen müssen. So aber werden einmal wieder alle, die den anthropogenen Klimawandel als wissenschaftlich unbelegt ablehnen, als „Klimawandelleugner“ abgetan. Wir hoffen sehr, dass die Auslassung von H-W. Sinn ein Versehen war.

Die Erklärung von H-W. Sinn, wie er als Ökonom zu einem technischen Vortragsthema kam, war nachvollziehbar: „Sobald in der Forschung etwas unter ideologischen Gesichtspunkten geschieht, werde ich nervös„, so seine Aussage. Und er würde beginnen zu rechnen. Na ja, das geht nicht nur ihm so. Die jeder Fachkenntnis entbehrenden Glaubensbezeugungen einer neuen Energiewelt, wie sie beispielsweise von Prof. Claudia Kemfert gepredigt werden, lassen alle Fachleute, die von diesem Unsinn nicht gerade persönlich profitieren, vor Verzweiflung im Dreieck springen.

Daher auch hier volle Zustimmung für H-W. Sinn. Er ist weiß Gott nicht allein auf weiter Flur mit seiner Energiewende-Nervosität. Der Unterschied zu anderen Fachleuten besteht lediglich darin, dass man ihn seiner hohen Reputation wegen nicht ignorieren oder als Spinner abtun kann. Dies geschieht nämlich mit den weniger bekannten Fachexperten, die ebenso wie er fachlich begründete Kritik an der Energiewende äußern. Als Pensionär ist er zudem unabhängig. Die üblichen beruflichen Schädigungen von Skeptikern an den regierungsamtlichen, extrem teuren Zwangsbeglückungen namens Energiewende und „Klimaschutz“ berühren ihn daher nicht. Dies ist im Übrigen der Grund, warum Kritik praktisch nur noch von Pensionären zu vernehmen ist (der Autor zählt auch dazu).

Unverständlich ist dagegen, dass ein noch schlimmerer Glaube mit bereits religiöser Durchschlagskraft, nämlich die anthropogene Klimaerwärmung, H-W. Sinn zu voller Zustimmung hinreißt. Zumindest die Gegenstimmen von ausgewiesenen Fachleuten, die ihre Auffassung schon in insgesamt über Tausend peer revieweden Fachpublikationen belegten (hier), hätten ebenfalls zum Anstieg seiner Nervosität beitragen müssen. Sogar zwei Nobelpreisträger der Physik, Ivar Gievar und Robert Laughlin, finden sich unter den Skeptikern des ideologischen Klimaglaubens (hier, hier). Erst jüngst wieder wurde eine Petition von ausgewiesenen Klima-Fachleuten an den US-Präsidenten D. Trump abgegeben, die forderte den Vertrag von Paris zu kündigen (hier).

Jedem nicht ganz auf den Kopf gefallenen Zeitgenossen ist klar, dass ohne eine ordentliche sachliche Begründung der anthropogenen Erwärmungshypothese die Behauptung einer menschgemachten Klimaschädigung nichts anderes als die Aussage von wissenschaftlichen Scharlatanen sein kann. Eine solche Begründung fehlt aber bis heute. Klimamodelle, die alles Gewünschte hergeben, wenn man nur die geeigneten Parameter in sie hineinsteckt, sind keine ordentlichen Begründungen. Tatsächlich ist bis heute nichts Überzeugendes in der Klimafachliteratur aufzufinden, das die Hypothese einer maßgebenden menschgemachten Erwärmung belegt. Messen kann man diesen fiktiven Erwärmungsanteil im natürlichen Temperaturrauschen ohnehin nicht (nicht umsonst spricht man hier von einem „detection and attribution problem“).

Im Gegenteil! Der Klimaforscher F. Gervais hat nach Durchforsten der Fachliteratur die maßgebende Größe der Klima-Alarmisten, nämlich die Klimasensitivität ECS (equilibrium climate sensitivity) oder TCR (transient climate response), als stetig fallend entdeckt.  Ihr Wert, der die globale Erwärmung bei hypothetischer Verdoppelung des CO2 in der Luft angibt, ist über 15 Jahre lang in der begutachteten Fachliteratur immer kleiner berechnet/eingeschätzt geworden, siehe hierzu Fig. 1 aus der Publikation von F. Gervais in Earth Science Reviews, 155, 129-135 (2016)

Der Wert der Klimasensitivität liegt heute bei völlig unbedenklichen ca. 0,6 °C. Wo also bleibt die Klimakatastrophe wie sie von Schellnhuber, Rahmstorf, Stocker und Latif permanent beschworen wird?

Warum solche Fakten, die leicht den einschlägigen begutachteten Publikationen entnommen werden können, H-W. Sinn völlig unberührt ließen, ist nicht nachvollziehbar. Offenbar hat er sich hier noch nicht sachlich informiert und „glaubt“ daher noch. In der seinem Vortrag folgenden Diskussion holte H-W. Sinn sogar die stärksten „Pullen“ der Klimascharlatane aus der Mottenkiste, 3 °C oder gar 5 °C (an Stelle der o.g. 0,6 °C aus der Fachliteratur) könnten es schon werden, so seine Ausführungen.

Zumindest die Forderung, die anthropogene CO2-Hypothese unter einschlägigen Fachleuten jeder Meinungsrichtung zur öffentlichen Diskussion zu stellen, bevor per Pariser Klimavertrag viele Millarden verschoben werden, hätten dem Vortrag von H-W. Sinn die verdiente Krönung gegeben. Richtig war natürlich seine Einschätzung, dass die „Energiewende“ nur mit dem „Klimaschutz“ erklärbar sei. Ebenfalls richtig seine kühle Anmerkung, dass es der Erde gleichgültig sei, wer die geförderten fossilen Brennstoffe verfeuert. Wenn wir es nicht tun, machen es andere. Verfeuert werden sie auf jeden Fall. Diese Anmerkungen ließen seine Unterstützung des Klima-Unsinns aber nur teilweise vergessen.

Natürlich kann man für die Zurückhaltung von H-W. Sinn bzw. seine  implizite Unterstützung der Klima-Scharlatane ein wenig Verständnis haben. Die Veranstaltung, auf der er sprach, wurde von der links-grünen Süddeutschen Zeitung (vulgo Alpen-Prawda) mitorganisiert. Ablehnung sowohl des Klimawahns als auch des Energiewendewahns wäre vielleicht nicht mehr vermittelbar gewesen. Wir Deutsche gewöhnen uns bekanntlich immer viel zu langsam an den vollen Betrug. Wir wollen es einfach nicht glauben. Beseitigung religiöser Wahnvorstellungen – welcher politischer Farbe auch immer – braucht hierzulande besonders lange. Das unterscheidet uns leider von anderen Nationen.

Geradezu „gruselig“ war auch die Behandlung des Themas „deutsche Kernenergie“ in der Vortragsveranstaltung. Im seinem Vortrag selber führte HW Sinn richtig aus, dass die Abschaffung der deutschen Kernenergie bzw. ihr Ersatz durch Wind und Sonne zwar prinzipiell möglich sei (dass sie ein wirtschaftlicher Irrsinn ist, steht auf einem anderen Blatt), dabei aber dennoch kein Kohlekraftwerk wegfallen dürfe. Wer seinem Vortrag aufmerksam folgte, hat das glasklar verstanden. H-W. Sinn bezog sich dabei auf den Aspekt des unabdingbaren langfristigen (saisonalen) Ausgleichs von Wind- und Sonnenstrom. Dieser Punkt wurde von ihm pädagogisch exzellent herausgearbeitet und gehörte zu den Hauptaussagen seines Vortrags.

Vermutlich war ihm aber ein weiterer, die Kohle betreffender Punkt nicht geläufig, der in den Vortrag ebenfalls hineingehört hätte: Die großen Schwungmassen von Grundlastkraftwerken (Kohle und Uran) sind nämlich für die Netzstabilität unabdingbar. Grund dafür sind die stets vorkommenden kurzfristigen Störungen im Zeitbereich von einigen Sekunden (Beispiel: Plötzlicher Ausfall eines großen Umspanntrafos o.ä.). Solche Störungen können das Stromnetz gnadenlos zusammenbrechen lassen. Von den rotierenden Schwungmassen der Grundlastkraftwerke werden diese Art von Kurzstörungen einfach „weggebügelt“. Andere technische Möglichkeiten gibt es wegen der erforderlichen extrem kurzen Reaktionszeiten nicht. Große Schwungmassen, d.h. Grundlastkraftwerke mit Kohle oder Uran, sind daher unverzichtbar, wenn wir nicht irgendwann längere Zeit im Dunkeln sitzen wollen.

Unter einer bestimmten Mindestausstattung der deutschen Stromversorgung mit ausreichenden Schwungmassen ist eine Sicherung der Stabilität des Netzes nämlich prinzipiell nicht mehr möglich. Es käme unabwendbar zu landes- oder gar bundesweiten Blackoutereignissen – die Folgen sind in der Drucksache 17/5672 des deutschen Bundestages (hier) beschrieben. Sie ist nichts für schwache Nerven. Wie groß diese Mindestausstattung mit Schwungmassen sein muss, kann wegen fehlender Katastrophenerfahrung – die hoffentlich nie erfolgen wird – nur ungenau angegeben werden. Eine einschlägige technische Studie zu diesem Problem findet sich hier.

Zurück zur deutschen Kernenergie. In der dem Vortrag folgenden Diskussion wurde über die interessante Schimäre „Kernfusion“ diskutiert. An der technischen Realisierung der Kernfusion wird seit mehr als einem halben Jahrhundert geforscht, und ob ein funktionierender Fusionsreaktor jemals möglich ist, steht immer noch in den Sternen. Schätzungen fangen bei mindestens weiteren 50 Jahren an, die wir noch warten müssen. Mit anderen Worten: Heute wird in Deutschland lieber über technische Chimären spekuliert, als sich über die weltweite Entwicklung neuer Typen von Kernkraftwerken zu informieren. Und dies in einem Land der „Dichter, Denker und Ingenieure“, welches noch vor wenigen Jahrzehnten in der Kernkraftwerkstechnik weltweit führend war.

Im Gegensatz zu Chimären gibt es aber heute ganz konkret bereits Kernreaktoren der Generation IV (hier, hier, hier). Sie arbeiten im Gegensatz zu den heutigen Leichtwasserreaktoren mit schnellen Neutronen, ansonsten ist ihr auf Energiegewinnung durch Kernspaltung beruhendes Prinzip gleich geblieben. Ihr Hauptvorzug ist der so gut wie ganz fehlende radioaktive Abfall, denn diese Anlagen verbrennen fast 100% des Brennstoffs. Oder umgekehrt ausgedrückt, ihr Hauptvorzug ist die 100-prozentige Brennstoffnutzung. Inhärent sicher kann man diese Anlagen auch bauen, wenn man es darauf anlegt. Sogar ein deutsches Entwicklungsteam ist dabei – ohne jede  Unterstützung durch die deutsche Bundesregierung (hier). Und schlussendlich reicht zusammen mit Uran aus dem Meer und mit Thorium aus der Erde der Brennstoff dieser neuen Anlagen für viele 100 Millionen Jahre, s. hierzu  9_Fragen_zu_Kernkraftwerken. Bei dieser Rechnung sind 10 Milliarden Köpfe auf unserer Erde und aller Strom aus diesen Anlagen vorausgesetzt .

Russland und erst danach die USA und China sind in der Entwicklung dieser neuen Kernreaktortypen führend. Wenn diese Anlagen einmal laufen, haben wir mit ihrer Technik absolut nichts zu tun gehabt. Wir werden die Kosten für ihren Kauf aufbringen und die Einnahmen für ihren Bau leider anderen Ländern überlassen müssen. Dies ist freilich nur ein Bruchteil der Schädigungen, die uns die hierzulande angestrebte grüne Deindustrialisierung bescheren wird. Wenn daher H-W. Sinn vom Ökonomischen dauerhafter ins Technische wechselt, sollte er sich vielleicht auch einmal über diese Entwicklungen informieren. Sie gehören nämlich ebenfalls zum Themenkreis „Ökonomie“. Es würde seine bereits jetzt schon beispielhaften Vorträge vollends perfekt machen.

 

 




Bevölkerungswachstum vs. Nahrungsversorgung

Der erste Beitrag bezieht sich auf Mensch und Umwelt ( hier ). Die technische Zusammenfassung des IPCC WGII AR5 definiert „Gefahren“ wie folgt auf Seite 39:

„Das mögliche Auftreten eines natürlichen oder vom Menschen verursachten physischen Ereignisses oder Trends oder physische Auswirkungen, die zu einem Verlust von Leben, Verletzungen oder anderen gesundheitlichen Problemen, sowie zu Schäden und Verlusten an Eigentum, Infrastruktur, Lebensgrundlagen, Dienstleistungen, Ökosystemen. und Umweltressourcen führen können. In diesem Bericht bezieht sich der Begriff Gefahr in der Regel auf klimabezogene physikalische Ereignisse oder Trends oder deren physikalische Auswirkungen. „

Der IPCC WGII AR5-Bericht befasst sich nur tangential mit dem Bevölkerungswachstum, hat aber viele Informationen über die weltweite Nahrungsmittelversorgung. Die technische Zusammenfassung des WGII AR5 lautet:

 „Für die großen Nutzpflanzen (Weizen, Reis und Mais) in tropischen und gemäßigten Regionen wird der Klimawandel ohne Anpassung daran, die Produktionsmenge voraussichtlich negativ beeinflussen bei lokaler Temperaturerhöhung um 2 ° C oder mehr, über dem Niveau des späten 20. Jahrhunderts. Einige Standorte können jedoch davon profitieren (mittleres Vertrauen). „

Wie wir weiter unten zeigen werden, gibt es in den FAO-Daten der Vereinten Nationen keine Anzeichen für eine Veränderung der Zuwachsrate der Ernteerträge. Sie beinhalten den Ausdruck „ohne Anpassung“ in ihrer Vorhersage. Da die Entwicklungsländer die Anbautechnologie der Industrieländer, insbesondere Bewässerungssysteme, Hydroponik, Düngemittel und landwirtschaftliche Maschinen, immer schneller übernehmen, ist dies ein gutes CYA [cover your ass – pardon, leicht vulgär: Rette deinen Arsch. Der Übersetzer], wenn ihre Vorhersagen versagen. Wir werden auch die Entwicklung des Bevölkerungswachstums diskutieren.

 

Bevölkerungswachstum

Seit Thomas Malthus 1798 seine Theorie des Bevölkerungswachstums veröffentlicht hat, gab es große Gruppen, die glauben, dass der Mensch selbst durch den vorherigen Verzehr aller Ressourcen der Erde verhungern wird. Über 200 Jahre hatten wir Zeit, um die Richtigkeit der Theorie von Malthus zu beweisen, aber stattdessen haben wir heute mit 7,2 Milliarden Einwohnern gegenüber der 1798-Bevölkerung von etwa 800 Millionen mehr Nahrung pro Person und einen geringeren Anteil an unterernährten Menschen als 1798, was wir Ihnen in diesem Aufsatz zeigen wollen.

Noch 1968 veröffentlichte Paul Ehrlich sein Buch Die Bevölkerungsbombe, in dem er unter anderem voraussagte, dass in den 1970er Jahren Hunderte von Millionen verhungern würden und England im Jahr 2000 gar nicht mehr existierte. Er warnte auch davor, dass die Welt wie wir sie kennen, noch vor 1985 nicht mehr existieren wird. Nun, genau wie Malthus lag auch Ehrlich lächerlich falsch.

Die Welt von heute verbessert sich ständig und schnell. Der einzige Weg, es anders zu sehen, ist, Menschen als eine „Plage auf der Erde“ zu bezeichnen (Sir David Attenborough, 2013 in einem Interview mit Radio Times, [ britischer Tierfilmer und Naturforscher.]). Und als schlecht für einen metaphysischen Gott namens „Gaia“ anzusehen: Die Bevölkerung wächst zu schnell, bedenke das:

[Gaia: ~ die Anschauung, dass die Welt sich selbst reguliert – der Mensch bringt das Durcheinander]

„Wie Sie in Abbildung [1] sehen können, begann das massive Wachstum der Weltbevölkerung um 1950 und wird wahrscheinlich um 2050 enden. Der Anstieg der Bevölkerung ist hauptsächlich auf einen dramatischen Rückgang der Todesrate als Folge eines verbesserten Zugangs zu Essen, Medizin, sauberem Wasser und sanitären Einrichtungen zurückzuführen. Der Anstieg ist nicht darauf zurückzuführen, dass Menschen in Entwicklungsländern immer mehr Kinder haben. In den frühen 1950er Jahren haben Frauen in Entwicklungsländern durchschnittlich mehr als sechs Kinder zur Welt gebracht – im Vergleich zu heute etwa drei Kinder. Wie [UN-Berater Peter Adamson] es ziemlich unverblümt formulierte: „Es ist nicht so, dass sich die Leute plötzlich wie die Hasen vermehren; es ist nur so, dass sie aufhören zu sterben wie die Fliegen. „Lomborg, Bjørn. Der skeptische Umweltschützer: Den realen Zustand der Welt messen (S. 45-46).

Abbildung 1 (Datenquelle: Bevölkerungsstatistik der Vereinten Nationen , Daten und Projektionen 2017)

„In einer traditionellen Agrargesellschaft ist das Einkommen niedrig und die Sterblichkeit hoch. Kinder die arbeiten und für ihre alten Eltern sorgen, produzieren jedoch im Allgemeinen höhere Leistungen als sie Kosten, so dass die Geburtenrate hoch ist. Mit verbesserten Lebensbedingungen, Medizin, sanitären Einrichtungen und allgemeinem wirtschaftlichen Wohlstand sinkt die Sterblichkeitsrate. Der Übergang zu einer eher städtischen und entwickelten Wirtschaft führt dazu, dass Kinder länger leben, während sie beginnen mehr zu kosten als sie beitragen, sie benötigen mehr Bildung, arbeiten weniger und übertragen die Pflege ihrer Eltern auf Pflegeheime. Folglich sinkt die Geburtenrate. „Lomborg, Bjørn. Der skeptische Umweltschützer: Den realen Zustand der Welt messen (S. 46).

 

Abbildung 2 (Quelle: Der skeptische Umweltschützer )

In Abbildung 2 sinkt zuerst die Todesrate und dann die Geburtenrate.

In Abbildung 3 sehen wir die Schätzungen des US Census Bureau für das weltweite Bevölkerungswachstum in absoluten Zahlen und in Prozent. In absoluten Zahlen erreichte die Wachstumsrate 1990 mit 87 Millionen Menschen ihren Höhepunkt im Jahr 1990, sie fiel bis 2016 auf 83 Millionen, und das Bevölkerungswachstum beträgt derzeit 1,12%, gegenüber über 2% Anfang der 1960er Jahre. Es wird erwartet, dass es weiter fällt und wird für das Jahr 2100 auf weniger als 0,1% geschätzt.

Abbildung 3 (Quelle: US-Volkszählung , Daten und Projektionen 2017)

Es ist albern, die Bevölkerungsdichte für eine schlechte Lebensqualität verantwortlich zu machen, da die Bevölkerungsdichte in Südostasien die gleiche ist wie in Großbritannien. Das Problem mit der Lebensqualität in Südostasien ist nicht die Bevölkerungsdichte, sondern die Armut.

Als das moderne industrielle Zeitalter Anfang des 20. Jahrhunderts begann, stieg die Lebenserwartung schnell an. Ähnliche Verbesserungen gab es in den Entwicklungsländern, obwohl sie später begannen. 1950 hatten die Entwicklungsländer eine Lebenserwartung von 41 Jahren, bis 1998 verbesserte sie sich auf 65. Die Lebenserwartung hat sich insgesamt verbessert, korreliert aber immer mit dem Einkommen, siehe Abbildung 4.

Abbildung 4 (Quelle „Unsere Welt in Daten“ )

„Professor David Pimentel von der Cornell University ist ein oft zitierter und bekannter Umweltschützer, verantwortlich – neben vielen anderen Aussagen – für eine globale Erosionsschätzung, die weit größer ist als bei alle anderen … und für die Behauptung, dass die ideale Bevölkerungsanzahl einer nachhaltigen USA bei 40- 100 Millionen liegt (dh eine Verringerung um 63-85 Prozent der gegenwärtigen Bevölkerung). „Lomborg, Bjørn. Der skeptische Umweltschützer: Den realen Zustand der Welt messen (S. 22).

 

Laut worldhunger.org gab es 1990 eine Milliarde unterernährte Menschen auf der Welt (18,6%) und 2014 waren es 794 Millionen (10,9%). Eine Verringerung der Anzahl der unterernährten Menschen, obwohl die Gesamtbevölkerung im Jahr 2014 von 5,3 Milliarden im Jahr 1990 auf 7,2 Milliarden angestieg (36%). Laut UNICEF ist die Zahl der Kinder mit eingeschränkter Mobilität von 254 Millionen im Jahr 1990 auf 155 Millionen im Jahr 2016 gesunken. Die Zahl übergewichtiger Kinder ist von 32 Millionen auf 41 Millionen angestiegen. Es gibt keine Beweise dafür, dass die Bevölkerung verringert werden muss.

Der letzte große Versuch, die Bevölkerungungszahl zu verringern, war in China , seitdem sie aufgehoben wurde, hat China Hunger und Unterernährung dramatisch reduziert, indem es moderne Technologie, Handel und fossile Brennstoffe einsetzte. Die Lebenserwartung bei Geburt stieg von 1950 bis 2000 von 40 Jahren auf 70 Jahre . Dies ist auf eine Verringerung der Krankheits- und Kindersterblichkeit sowie auf eine Verringerung der Unterernährung zurückzuführen. China hat die Unterernährung von 24% im Jahr 1990 auf 9% im Jahr 2016 verringert. Bei Kindern ist Unterernährung  gar um über 70% zurückgegangen.

 

Die Auswirkungen der globalen Erwärmung auf unsere Nahrungsmittelversorgung

 „Geschichten darüber, wie die globale Erwärmung die Zahl der hungernden Menschen stark erhöhen wird und wie wir uns einer“ Katastrophe „gegenübersehen, wobei“ ganze Regionen ungeeignet sind, Nahrung zu produzieren „, gibt es reichlich.“ Lomborg, Björn. Cool It (Kindle Standorte 1549-1550).

 Bedenken Sie diese Geschichte von Paul Ehrlich ( Die Bevölkerungsbombe ), 1968 :

„Der Kampf um die Menschheit ist vorbei. Im Laufe der 1970er Jahre wird die Welt in tragischen Ausmaßen verhungern – Hunderte von Millionen Menschen werden verhungern. „

… Ehrlich betet herunter, was er “ professionelle Optimisten „nennt:

“ Sie sagen zum Beispiel, dass Indien in den nächsten acht Jahre seine landwirtschaftliche Produktion erhöhen könnte, um damit etwa 120 Millionen mehr Menschen zu ernähren, als heute möglich. Um diese Phantasie ins rechte Licht zu rücken, muss man nur nachdenken … „, und Ehrlich präsentierte eine ganze Reihe von Gründen, warum dies nicht erreicht werden konnte. Und tatsächlich, es stellte sich heraus, dass es keine 120 Millionen waren. Acht Jahre später produzierte Indien genug Nahrung für 144 Millionen mehr Menschen. Und da die Bevölkerung „nur“ um 104 Millionen angewachsen war, bedeutete dies, dass es mehr Nahrung gab als gedacht. „Lomborg, Bjørn.

 Dr. Craig Idso und andere haben Beweise dafür gesammelt, dass die Produktivität der Nutzpflanzen seit 1961 um über 20% gestiegen ist (siehe hier ). Und dies ist zusätzlich zu einer verbesserten Ernte aufgrund von Agrartechnologie. Ein Großteil dieses Produktivitätswachstums (vielleicht 70%) ist auf den Anstieg von CO 2 zurückzuführen, ein Teil ist auf den Anbau von Ackerland und eine längere Vegetationsperiode aufgrund wärmerer Temperaturen zurückzuführen. Dr. Idso und andere haben geschätzt, dass der monetäre Vorteil des steigenden CO 2 auf die weltweite Pflanzenproduktion von 1961 bis 2011 3,2 Billionen US-Dollar beträgt.

„… die Verfügbarkeit von Nahrungsmitteln hat in den letzten vier Jahrzehnten dramatisch zugenommen. Die durchschnittliche Person in den Entwicklungsländern erfuhr einen Anstieg der verfügbaren Kalorien um 40 Prozent. Ebenso ist der Anteil der Unterernährten von 50 Prozent auf weniger als 17 Prozent gesunken. Die Vereinten Nationen gehen davon aus, dass diese positiven Trends zumindest bis 2050 anhalten werden, wobei die Kalorienzufuhr um weitere 20 Prozentpunkte steigt und der Anteil der unterernährten Menschen unter 3 Prozent fallen wird. „Lomborg, Björn. Cool It (Kindle 1552-1556).

Man schätzt jetzt auf 800 Millionen unterernährte Menschen auf der Welt. Es wird prognostiziert, dass dies bis 2080 auf 108 Millionen sinken wird. Wenn sich die globale Erwärmung negativ auswirkt, wie es in einigen pessimistischen Prognosen heißt, würden 2080 136 Millionen Menschen unterernährt sein. Das sind immer noch viel weniger als heute. Im Jahr 2080 wird die Anzahl der Erdbevölkerung viel höher sein als heute, so dass die unterernährte Bevölkerung als Prozent der Gesamtbevölkerung noch mehr fallen wird (Lomborg, Cool It). Wie viele unterernährte Menschen wir haben, hängt nicht sehr vom Klima ab, sondern vor allem von Armut, Krieg und Transport von Gütern, insbesondere von Lebensmitteln.

Die weltweite landwirtschaftliche Produktion hat sich seit 1961 mehr als verdreifacht (Abbildung 5), und die Zunahme ist in Entwicklungsländern mehr als viermal so hoch (Abbildung 6). Nach Angaben der Vereinten Nationen produzieren wir 23% mehr Nahrungsmittel pro Person als 1960 (FAO). Die FAO hat kürzlich bekannt gegeben, dass die Getreideproduktion 2017 einen neuen Rekord erreicht hat.

Abbildung 5: Weltweite landwirtschaftliche Produktion (Quelle FAOSTAT )

Abbildung 6: Landwirtschaft in den am wenigsten entwickelten Ländern (Quelle FAOSTAT )

Abbildung 7, Kilokalorien von verfügbaren Lebensmitteln pro Person auf der ganzen Welt, Quelle ourworldindata.org )

Da die Nahrungsmittelproduktion in der ganzen Welt rasch zunimmt, steigt auch die Anzahl der Kalorien (technisch Kilokalorien), die jede Person zur Verfügung hat (Abbildung 7). Selbst in Afrika und Asien hat das verfügbare Nahrungsmittelangebot seit 1961 dramatisch zugenommen.

„Jedes Mal, wenn unsere Investition in das Klima eine Person vor dem Hunger rettet, könnte eine ähnliche Investition in direkte Hungerpolitik mehr als fünftausend Menschen retten.“ Lomborg, Björn. Cool It (Kindle 1618-1619).

 Ich überlasse es dem Leser, die obigen Daten und Grafiken mit der Aussage aus der folgenden technischen Zusammenfassung des IPCC WGII AR5 auf Seite 47 in Einklang zu bringen:

„Basierend auf vielen Studien, die ein breites Spektrum von Regionen und Nutzpflanzen abdecken, waren negative Auswirkungen des Klimawandels auf die Ernteerträge häufiger als positive (hohes Vertrauen).“

 Angesichts der in den Abbildungen 5 und 6 dargestellten Daten könnte man meinen, dass die Auswirkungen des Klimas auf die Ernteerträge unbedeutend sind. Es ist sehr wahrscheinlich, dass die Ernteerträge weiter steigen werden. Falls das Klima einen negativen Effekt hat, muss dieser sehr klein sein.

Abbildung 8, FAO: Inflation korrigierte die Weltmarktpreise für Nahrungsmittel .

Die Weltmarktpreise für Nahrungsmittel (Abbildung 8) sind seit ungefähr 2005 gestiegen, als Biokraftstoffe, insbesondere Maisethanol, vermehrt gefördert wurden (siehe Abbildung 9). Die Produktion von Ethanol verbraucht 40% des US-Mais . Die Weltbank diskutiert die Gründe für höhere Preise hier . Der Artikel wurde unmittelbar nach dem Erreichen des Höchststandes der Nahrungsmittelpreise im Jahr 2012 geschrieben, was der Abflachung der Ethanolproduktion auf Maisbasis entspricht (Abbildung 9). Die Ursachen waren vor allem die Biokraftstoffproduktion, das schlechte Wetter und die steigende Nachfrage nach Getreide in Asien, das für die Tierfütterung gebraucht wurde, da der Verzehr von Geflügel und Fleisch in Asien zugenommen hat.

Abbildung 9, Zunahme der Biokraftstoffe in den USA (Quelle: eia.gov )

Die Preise sind seit 2011 gefallen, als sie ihren Höhepunkt erreichten. Die Produktion von Biokraftstoffen hat sich im Jahr 2010 abgeflacht und die landwirtschaftlichen Betriebe haben ihre Produktion erhöht, um die Nachfrage zu decken. Der Anstieg der Nahrungsmittelproduktion und die sinkenden Nahrungsmittelpreise sind hauptsächlich auf die Verbesserung der Agrartechnologie in den Entwicklungsländern zurückzuführen. Ein Teil des Anstiegs ist jedoch auf zusätzliches atmosphärisches CO2  zurückzuführen, das als Luftdünger und [nicht] zur Erderwärmung dient, insbesondere in Sibirien und Kanada, wo mehr Land für die Landwirtschaft nutzbar wurde (siehe AR5, hier ). Dies hat zum Boom in der Landwirtschaft in Russland beigetragen. Der größte Teil der jüngsten globalen Erwärmung ist in Kanada und Sibirien aufgetreten, was den Landwirten in diesen Gebieten geholfen hat, siehe Abbildung 10.

Abbildung 10, Quelle NASA

Lomborg schrieb 1997 folgendes und damals stimmte es. Was er [Paul Ehrlich] zu dieser Zeit nicht wusste, war, dass die Erzeugung von Biotreibstoffen explodieren würde und die Menschen ihre Nahrung dümmlich verbrennen, indem sie Mais und Zucker-Ethanol stark subventionierten. Dies hatte den offensichtlichen Effekt, dass die Nahrungsmittelpreise auf der ganzen Welt anstiegen und die Verringerung der Nahrungsmittelarmut hinauszögerte.

„Zur gleichen Zeit, da die Erde immer mehr Menschen aufnimmt, die immer mehr Nahrung fordern, sind die Nahrungsmittelpreise dramatisch gesunken. Im Jahr 2000 kosteten Lebensmittel  weniger als ein Drittel ihres Preises in 1957. Dieser Rückgang der Lebensmittelpreise ist für viele Menschen in den Entwicklungsländern, vor allem für die vielen armen Stadtbewohner, von entscheidender Bedeutung. „Lomborg, Bjørn. Der skeptische Umweltschützer: Den realen Zustand der Welt messen (S. 62).

„Der Rückgang der Lebensmittelpreise ist eine echte langfristige Tendenz. Der Weizenpreis erfährt  seit 1800 einen Abwärtstrend, und Weizen ist jetzt mehr als zehnmal billiger als der Preis, der dafür in den letzten 500 Jahren berechnet wurde. „Lomborg, Bjørn. Der skeptische Umweltschützer: Den realen Zustand der Welt messen (S. 62).

Mehr als unerklärlicherweise, berichtet der AR5 WGII-Bericht, dass die Auswirkungen des Klimawandels die landwirtschaftlichen Erträge von 1960 bis 2013 reduziert haben, siehe Abbildung TS.2E, Seite 43 . Dies steht im Widerspruch zu den Ertragsdaten der FAO der Vereinten Nationen (Abbildung 11). Die Website ouroworldindata.org zeigt FAO-Ernteertragsdaten, dass diese auf der ganzen Welt steigen und nicht fallen. Abbildung 11 zeigt als Beispiel den gesamten Weizenertrag aus 146 Ländern von 1961 bis 2014 anhand der FAO-Daten für 2017.

Abbildung 11, Darstellung des gesamten Weizenertrags aus 146 Ländern, Daten von FAO (2017) und Ourworldindata.org .

Die Ergiebigkeit der Weizenernte stieg von 1961 bis 2014 um 4% pro Jahr und der beobachtete Anstieg ist sehr linear. Die gesamte Nahrungsmittelproduktion nimmt ebenfalls zu, bei steigender Steigerungsrate, wie aus den Abbildungen 5 und 6 hervorgeht. Die Schlussfolgerungen des IPCC WGII sind modellbasiert und zeigen nur sehr kleine „negative klimabedingte“ Veränderungen von bis zu 2% / Dekade. siehe Abbildung 12. Diese Abbildung stammt aus Kapitel 7, Seite 492 des vollständigen Berichts.

Abbildung 12, Quelle IPCC AR5 WGII, Kapitel 7, Seite 492

Die modellierte 2% / Dekade „klimabedingte“ Abnahme ist in Abbildung 11 nicht ersichtlich, welche tatsächliche FAO-Daten über den gleichen Zeitraum (1961-2014) zeigen. Das IPCC-Modell wurde für 1960 bis 2013 durchlaufen gelassen. AR5 erklärt ihre Modellergebnisse wie folgt:

„Basierend auf diesen Studien besteht mittleres Vertrauen, dass Klimatrends die Weizen- und Maisproduktion in vielen Regionen negativ beeinflusst haben (Abbildung 7-2) (mittlere Evidenz, hohe Übereinstimmung).“

Aufgrund der Daten scheint „mittleres Vertrauen“ übertrieben zu sein. Darüber hinaus werden auf vielen Seiten, über „modellierte Ergebnisse“ diskutiert, und kein einziges Wort über die Tatsache, dass die Erträge tatsächlich um 2% pro Jahr steigen, das ist unaufrichtig.

 

Schlussfolgerungen

Eine katastrophale Nahrungskatastrophe wie von Thomas Malthus  oder Paul Ehrlich scheint in absehbarer Zeit höchst unwahrscheinlich. Die Nahrungsmittelproduktion wächst schnell aufgrund der Verbreitung westlicher Farmtechnologie, CO2-Düngung und neue Ackerflächen in Kanada und Russland aufgrund der globalen Erwärmung. Die zusätzliche Nahrung wird weltweit verteilt, da die Anzahl der Kilokalorien an Nahrungsmitteln, die den Menschen weltweit zur Verfügung stehen, dramatisch zunimmt.

Obwohl die IPCC-Modelle zeigen, dass der Klimawandel die Ernteerträge verringern sollte, zeigen die Daten keine Verlangsamung des Ertragswachstums.

Die Weltbevölkerung nimmt weiter zu, währenddessen  die Anzahl der Menschen, die jedes Jahr zur Bevölkerung hinzukommen, abnimmt, die Wachstumsrate ist seit 1963 zurückgegangen. In absoluten Zahlen betrug die Spitze im Wachstumsjahr 1989 88.000.000 Menschen und nimmt immer noch ab. Es wird erwartet, dass die Zahlen im Jahr 2100 nahe null liegen werden. Das Wachstum führte aufgrund einer sinkenden Sterblichkeitsrate zu einer steigenden Lebenserwartung. Die Geburtenrate begann zu sinken, als die Bevölkerung städtischer wurde und Kinder als Arbeiter und für die Sicherheit im Alter weniger wertvoll wurden. Das heißt, die Kosten für die Erziehung eines Kindes stiegen und die Vorteile, Kinder zu bekommen, nahmen ab. Wenn die Welt wohlhabender und urbaner wird, wird dieser Trend anhalten. Der menschliche Wohlstand ist der Schlüssel zu einer besseren Welt.

Erschienen auf WUWT am 11.12.2017

Übersetzt durch Andreas Demmig

https://wattsupwiththat.com/2017/12/11/population-growth-and-the-food-supply/




Deutschland soll Braunkohle­strom-Export­land werden

Eine Angst mit der anderen kompensieren

In Deutschland hat man inzwischen vor fast allem Angst, ganz schlimm allerdings vor der „klimatödlichen“ Braunkohleverstromung und vor Atomkraft. Die Braunkohle soll erst in ca. 100 Jahren die Erde unbewohnbar machen. Ein Atomkraftwerk kann es aber jederzeit, zumindest wird es so regelmäßig in unseren Medien berichtet. Das ist irgendwie auch verständlich, denn Fukushima hat gezeigt, dass Gesetzestreue vor Menschenschutz gehen. Es wurde ohne wirkliche Strahlen-Not „strahlenevakuiert“ und allein dadurch „Atomopfer“ erzeugt [2]. Wesentlicher Beweggrund waren (neben den eigenen Strahlen-Grenzwert-Gesetzen) die Forderungen ausländischer Organisationen, deren Anmaßungen die völlig hilflos agierende, japanische Politik nicht widerstand. Dass in einem Fall von Strahlenexposition nach Deutschland unsere Politiker*innen überlegter reagieren würden, ist ganz sicher eine Illusion.

Nun sind einige unserer Nachbarn vorbildlich im Klimaschutz und lassen sich dafür feiern, erzeugen bei den grenznahen, deutschen Anliegern, aber Todesängste mit der Art, wie sie diese Vorbildfunktion erzielen. Dagegen hat eine CDU-Landesregierung nun eine Lösung parat, wie sie wohl erst seit dem vermerkelten Deutschland denkbar ist: Braunkohlestrom liefern, damit ein Atomkraftwerk abgeschaltet wird:
WAZ, 17.12.2017: [1] Laschet bietet Belgien Kohle statt Atom an
Stromlieferungen aus Nordrhein-Westfalen sollen nach den Vorstellungen der Landesregierung die Abschaltung des umstrittenen belgischen Pannen-Reaktors Tihange beschleunigen. NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) nahm darüber Verhandlungen mit der belgischen Regierung auf, wie er dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ sagte. Das Atomkraftwerk unweit von Aachen sei eine Gefahr für das gesamte Rheinland.
… „Wir wollen neue Leitungen legen, um den Belgiern so viel Strom aus NRW zu liefern, dass Tihange überflüssig wird“, erklärte Laschet. „Wir müssten etwa drei Gigawatt liefern, dazu brauchen wir übrigens die Braunkohle.“ Die Gefahr, die von dem Akw ausgehe, sei deutlich höher als die Risiken durch die Kohle-Emissionen. Die neue Bundesregierung müsse sich für eine Abschaltung stärker engagieren als bisher, forderte der Ministerpräsident …

Den Belgiern könnte es eigentlich egal sein

Braunkohlestrom ist eher billiger als Atomstrom, sofern er nicht bald (wie geplant) mit CO2-Kosten massivst verteuert wird. Aber beide Erzeugungsarten sind grundlastfähig, bieten also eine sichere Versorgung. Belgien wird den deutschen Braunkohlestrom jedoch nur akzeptieren, wenn Deutschland die mit Sicherheit kommende, CO2-Zertifikatekosten-Erhöhungen übernimmt. Wie man unsere Politik kennt, werden die deutschen Stromkunden diese Zusatzkosten tragen (müssen). Schließlich kann ein kleiner Teil der (durch unser Politiker und die Medien) verstörten Bürger (viele weitere, grenznahen Kkw`s rund um Deutschland bleiben ja weiter in Betrieb) dann mit weniger Angst schlafen – was in den Augen der Politiker alle Zusatzkosten Wert ist.

Wenn sich Deutschland aus Kernkraft und Braunkohle (für den Eigenbedarf) vollkommen verabschiedet hat, bliebe diese Exportstrom-Erzeugung zumindest übrig, um den eigenen Bürgern dann vor Augen zu führen, wie einfach, konstant und billig früher auch in Deutschland Strom erzeugt wurde.

Danke an Herrn Düpmann mit seinem NAEB e.V. Newsletter für den Hinweis.

Quellen

[1] WAZ, 17.12.2017: Laschet bietet Belgien Kohle statt Atom an

[2] Der ausgefallene Weltuntergang (Teil 3) – Wie steht es heute um die Fukushima „Todeszone“




Studie findet keine Beweise, das Fracking gesundheitsschädliche Auswirkungen hat

Die „Freelance Health Research Consultant“ [Gesundheitsberaterin] Susan Mickley studierte sechs Grafschaften in Pennsylvania von 2000 bis 2014 und bewertete die Auswirkungen des Frackings auf die Bewohner der Bezirke. Betrachtet wurden sechs Bezirke mit der höchsten Konzentration von Schiefer-Fracking-Bohrlöchern im Bundesstaat Pennsylvania, wo mit 959 bis 1.692 Bohrlöchern gefördert wird.

„Es gab keine erkennbaren Auswirkungen auf die Sterblichkeitsraten in den sechs Bundesstaaten, die auf die Einführung der unkonventionellen Öl- und Gasförderung zurückzuführen sind“, heißt es in dem Bericht .pdf. „Zusätzlich gab es in den meisten Marcellus-Landkreisen einen Rückgang der Sterblichkeitsraten.

Energy In Depth, [Energie in der Tiefe], ein Projekt der Independent Petroleum Association of America [Unabhängigen Erdölgesellschaften …], beauftragte diese Studie. Keine der Organisationen war jedoch an der Sammlung oder Interpretation der Daten beteiligt.

Die Studie befasste sich auch mit den häufigen Vorwürfen gegen unkonventionelle Erdgasförderung, der ein zunehmende Risiko für chronische Erkrankungen der unteren Atemwege, Herzerkrankungen und Krebs nachgesagt wird. Frau Mickley fand keine Verbindung zwischen Fracking und solchen negativen gesundheitlichen Auswirkungen.

Frau Mickley stellte darüber hinaus fest, dass Fracking in jedem Landkreis an Bedeutung gewann und die lokale Wirtschaft ankurbelte.

Andere Studien verknüpften Fracking mit Krankheiten wie Krebs im Kindesalter. Forscher der University of Colorado (CU) haben in einem Bericht vom Februar einen solchen Zusammenhang festgestellt. Ein Team von Frau Professorin Lisa McKenzie, School of Public Health der CU, kam zu dem Schluss, dass Menschen im Alter von 5 bis 24 Jahren, die in der Nähe von konzentrierter Öl- und Gasaktivität leben, ein erhöhtes Risiko für akute lymphatische Leukämie haben. Die Forschung wurde vom Krebszentrum der Universität von Colorado finanziert. Der Kampf um die Entwicklung von Öl und Gas und die öffentliche Gesundheit ist seit langem umstritten und Frau McKenzie, die in Umweltchemie promoviert hat, war schon einmal mit Kritik konfrontiert. [Text ergänzt, durch verlinkte Quelle]

Die Studie der University von Colorado wurde vom Umwelt- und Gesundheits-ministerium in Colorado angezweifelt.

„Ich sehe nicht, dass die Studie der CU die behauptete Schlussfolgerung, die gemacht wurde, unterstützt“, sagte CDPHE Executive Director Larry Wolk der Denver Post.“ … die Schlussfolgerung stützt sich auf nur 16 Einzelfälle, [ohne weitere Risikofaktoren zu bewerten]“.

 

Erschienen auf The Daily Caller am 15.12.2017

Übersetzt durch Andreas Demmig

Study Finds No Evidence Fracking Is Harming People’s Health




Und ist es Wahnsinn, so bekommt er zunehmend Methode. Zur Klage: Armer, peruanischer Bauer gegen RWE (Teil 2)

Das Klima in Peru zeigt keine „Übererwärmung“

Im Schriftsatz von RWE als Beklagtem sind umfangreiche Darlegungen zum Klima – allgemein und in den Anden – mit seinem stetigen Wandel und Ungereimtheiten der AGW-Klimadarstellungen hinterleg. Es lohnt sich fast, diese zu lesen. Wie man an der Erwiderung des Gerichtes und den Einwänden von Germanwatch sieht, besteht aber von dieser Seite kein Interesse, darauf einzugehen.

Bild 9 Kleiner Auszug der RWE-Darlegung. Quelle: [14] Germanwatch: Zusammenfassung des Schriftsatzes der Prozessbevollmächtigten der Beklagten vom 28.04.2016
Man darf sagen: Ähnlich würde sich eine Erwiderung auch auf EIKE finden (können). Es sind wesentliche Ungereimten der AGW-Klimatheorien gelistet und viele Hinweise, wo und wann historische Klimavorgänge vergleichbare Auswirkungen hatten.

Die nun folgenden Temperaturproxis dieser Gegend zeigen (wie üblich) ziemliche Unterschiede, aber einheitlich zeigen sie, dass dort keine irgendwie geartete „Überhitzung“ stattfindet.

Bild 10 Temperaturproxi Peru, Verlauf seit ca. 800 n. Chr. Quelle: Pages 2k-Projekt Viewer

Bild 11 Temperaturproxi Peru, Verlauf seit ca. 800 n. Chr.. Quelle: Pages 2k-Projekt Viewer

Sogar im kurzfristigen Maßstab bestätigt sich dies.

Bild 12 Temperaturverlauf dieser Andengegend seit 1880. Quelle: Viewer: NEW SCIENTIST

Seitens Germanwatch wird mit dem Temperaturanstieg seit dem Jahr 1961 argumentiert(Bild 13). Bild 12 zeigt jedoch, dass es alleine seit 1880 zuvor schon mehrmals höhere Temperaturen als aktuell gegeben hat.

Bild 13 Argumentation Germanwatch (Auszug)

Die Andengletscher in dieser Gegend gehen seit ca. 4000 Jahren zurück

Betrachtet man Studien zur Vergletscherung dieser Gegend (Bild 13), zeigt sich, dass diese seit ca. 4.000 Jahren kontinuierlich abnimmt. Der Rückzug kann demnach kaum ein alleiniges Ereignis eines AGW-Klimawandels sein (wie es RWE auch angibt).

Bild 14 Deutlicher Gletscherrückzug Anden, Peru seit mindestens ca. 5.000 Jahren. Quelle: kaltesonne MWP-Viewer, stansell-etal-2013a

Der Eine vor Ort verklagt RWE wegen Erwärmung, die Bauern vor Ort klagen wegen Kälte

Bild 15 Foto: Martin St-Amant (S23678) / Lizenz: This file is licensed under the Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported license.

kaltesonne, 14. Mai 2013: [22] Klimawandel lässt Menschen in Peru frieren
Im Dresdner UniversitätsJournal vom 13. November 2012 (Nr. 18) erschien auf der Titelseite ein überraschender Artikel aus dem wir hier einen Auszug bringen: Klimawandel lässt Menschen in Peru frieren
Humboldt-Stipendiatin Andrea Vásquez befasst sich an der TUD mit Klimaproblemen ihrer Heimat
Seit Oktober 2012 arbeitet Andrea Váquez als Humboldt-Stipendiatin an der TU Dresden. Am Institut für Bauklimatik der Fakultät Architektur befasst sich die 36-jährige peruanische Mechatronik-Ingenieurin zunächst ein Jahr lang damit, wie Passivhaus-Technologiekonzepte in ländlichen Häusern der kalten Hochlandregionen Perus adaptiert werden können. Die Förderung im Programm »Internationale Klimaschutzstipendien für Entwicklungs- und Schwellenländer« hilft ihr dabei.
Viele Regionen der Erde erwärmen sich durch den Klimawandel.
In den Hochregionen Perus ist es anders. »In den Anden treten immer häufiger kalte Winde und Frost auf. In bewohnten Höhenlagen unterhalb 3500 m kommt es immer öfter zu Nachttemperaturen bis minus 20 Grad Celsius und die kalte Jahreszeit verlängert sich«, berichtet sie. »Für die dortigen zwei bis drei Millionen Menschen, die Landwirtschaft und die Umwelt hat das dramatische Folgen. Die traditionellen Häuser genügen nicht mehr den thermischen Mindestanforderungen. Oft kühlt sich die Raumluft bis unter 2 Grad Celsius ab. Die Bevölkerung verbraucht dadurch mehr natürliche Brennstoffe, Abholzen gefährdet den Baumbestand, viele vor allem junge Menschen wandern in die großen Städte aus. Das traditionelle Vieh, Alpaka und Lama, leidet zunehmend unter Fehlgeburten.«
Das wahre Problem in der Andenregion Perus scheint wohl nicht der Regen zu sein, sondern eine Abkühlung …
In der Vergangenheit konnten die Andenbauern mit der natürlichen Klimavariabilität deutlich besser umgehen als heute, räumt er ein. Terror und Fehler bei der Einführung neuer Technologien haben die Landwirtschaft weit zurückgeworfen, nicht so sehr der Klimawandel:
Es ist, ein paar Einsprengsel der Modernität ausgenommen, das Wissen der Vorväter, das gegen den Klimawandel ins Feld geführt wird. Ein merkwürdiger Widerspruch: Warum muss den Andenbauern heute das beigebracht werden, was unzählige Generationen vor ihnen beherrschten? Erstens wegen der Guerrilla-Gruppe Leuchtender Pfad, die in den Achtzigern aktiv war. Die Armee schlug zurück, die Bauern gerieten zwischen die Fronten. Im Klima allgemeinen Terrors war nicht mehr daran zu denken, die Felder zu bestellen. Und zweitens, weil die Agrarwissenschaft das traditionelle Wissen diskreditiert, sagt Magdalena Machaca, 46, Geschäftsführerin des Vereins Bartolomé Aripaylla. Die Agraringenieurin hat es an der Uni selbst erlebt: „Was da gelehrt wurde, war zum großen Teil nicht auf unsere Bedingungen anwendbar“. Das bezieht sich nicht nur aufs Technische: Zwischen Land-Wirtschaft und Agrokultur besteht ein himmelweiter Unterschied.

Auch im Himalaya gibt es Probleme

Auf Arte kam kürzlich eine Dokumentation über Klimawandel-Probleme im Himalaya. Die befragten Dorfbewohner konnten erzählen, dass ihre Brunnen versiegen und das Gras nicht mehr so gut wie früher wächst. Auch der Monsun kommt nicht mehr so pünktlich wie früher. Ein (einheimischer) Aktivist wusste den Schuldigen – unseren Klimawandel – und den Verursacher – den Westen – und erzählte es auch so den Dorfbewohnern. Fakten kamen in der ganzen Reportage nicht.
Man wird nicht lange zu warten brauchen, bis ein NGO jemanden präsentiert, der die Kosten seiner Brunnenbohrung von einer deutschen Firma bezahlt haben will. Die Anwälte und Klimawandel-Sachverständige werden sich freuen., denn auch dort klaffen Welten zwischen den Erzählungen (aufgrund von Wetter-Veränderungen) und klimatischen Fakten.
kaltesonne 16. Dezember 2017: Klimamodellierer stehen im Regen: Das unerwartete Comeback des Indischen Monsunregens
Waren die Niederschläge in Indien und Nachbargebieten in vorindustrieller Zeit stets ausreichend verfügbar, pünktlich und zuverlässig? Wenn man die Geschichten der Klimahardliner hört, könnte man fast auf den Gedanken kommen, vor 1850 hätten allerorten klimatisch himmlische Zustände geherrscht, die der Mensch dann mutwillig zerstört habe. Wir schauen heute in diese vermeintlich so paradiesische Zeit hinein:
Ergebnisse der University of Cambridge aus dem Januar 2017 lassen Zweifel aufkommen. Forscher studierten alte Indus-Kulturen vor 4000 Jahren und stellten heftige natürliche Klimaschwankungen fest, die in einigen Zeitabschnitten zu schlimmen Dürrephasen führten.
Im Juli 2017 folgte dann eine Studie von
Singh und Kollegen zu Dürren aus dem indischen Himalayagebiet anhand von Baumringen. Auch hier wird wieder die große natürliche Variabilität bei den Regenmengen in der Region deutlich …
Und wie steht es momentan um den Indischen Sommermonsunregen? Überraschenderweise hat der sich seit 2002 wieder verbessert, wie
Jin & Wang im Juli 2017 in Nature Climate Change berichteten. Die Autoren stellen zudem nüchtern fest, dass die gängigen Klimamodelle das jüngste Erstarken der Regenfälle nicht nachvollziehen können, wobei sie die Prognosefähigkeit dieser Modelle in Frage stellen.

Sind schmelzende, oder zunehmende Gletscher eine Gefahr, oder sind sie es immer?

Liest man die Argumentationen zur Situation in Peru:

Bild 16 Argumentation Germanwatch (Auszug)

wird man sofort an unsere Alpen erinnert. Auch dort klagen Talbewohner über berstende Gletscherseen:
EIKE 31.07.2015: Fakten zu Gletscherschwund und Co. – und wie Ideologie unsere Natur zerstört.
Allerdings stammen diese Klagen durchweg aus dem Mittelalter, als die Gletscher „mächtig und groß“ waren – also das Gegenteil, was derzeit in Peru vorliegt. Man bedenke, dass damals sogar Innsbruck von Hochwassern durch einen berstenden Gletschersee betroffen war [18] – etwas heute nicht mehr Vorstellbares.

Randvoll mit Gletschereis“ war früher für die Talbewohner der Alpen eine latente, tödliche Gefahr, gegen die sie anbeteten und in ihrer Verzweiflung Wallfahrten durchführten

Nochmals zur Wiederholung Historien zur Gletschergefahr im Mittelalter. Sie räumen mit der fälschlich verkündeten Annahme auf, nur die sich aktuell zurückziehenden Gletscher wären eine Gefahr. In Wirklichkeit waren die riesigen Gletscher in früheren Zeiten eine noch viel größere.

EIKE 27. November 2017: [18] Die Rede unseres Bundespräsidenten
Welche Schrecken stellte das kalte Klima dar? Gehen wir in der Geschichte zurück zu den Zeiten, als die „Orte der Schönheit und Magie“ – noch groß und mächtig waren und sich der Mensch davor verzweifelt zu schützen versuchte.

In der sogenannten „Kleinen Eiszeit“, die von etwa 1590 bis 1850 dauerte, wurde eine rasante Zunahme des Hexenwesens vermeldet

[6] Es ist in der neueren Literatur mehrfach und immer wieder bestätigt, daß gerade in der sogenannten „Kleinen Eiszeit“, die von etwa 1590 bis 1850 dauerte, eine rasante Zunahme des Hexenwesens vermeldet wird. Die in dieser Zeit sich dramatisch häufenden Naturereignisse, besonders die in den stark vergletscherten Regionen der Alpen häufigen Gletschersee-Ausbrüche und Extrem-Wasserschäden wurden diesen „Wettermachern“ und „Hexern“ zugeschrieben.
Bei Hochständen endete der Fieschergletscher in zwei Gletscherzungen, die nahe an die Weiler Brucheren und Unnerbärg heranreichten. Es ist deshalb verständlich, dass sich die Fieschertaler bedroht fühlten.
Um die Gletschergefahr abzuwenden, machten die Fieschertaler der Sage nach das Gelübde, sich an den Samstagen von der Vesper an jeglicher knechtlicher Arbeit zu enthalten. Eine Ausnahme war das Einlegen von dürrem Heu und Getreide. Als der Fieschergletscher 1652 vorstiess, unternahmen die Talbewohner eine gletscherbannende Prozession unter der Leitung eines Geistlichen und beschworen das „Gespenst“ im Fieschergletscher. Der Gletscher soll daraufhin nicht mehr weiter vorgerückt sein.
Im Jahr 1676 ersuchten die Talbewohner Papst Innozens XI., das Gelübde umwandeln zu dürfen, da sich nicht alle Fieschertaler an dieses hielten. Dies geschah dann auch im Jahr 1678. Die Fieschertaler mussten unter anderem versprechen, keine verborgenen Tänze zu veranstalten und die Frauen keine roten Schürzen mehr tragen zu lassen. Im Jahr 1860 drohte wiederum Gefahr, weil der Fieschergletscher erneut zu einem Hochstand vorgestossen ist. Die Fieschertaler machten erneut ein Gelöbnis, nämlich alljährlich eine Bittprozession zur Kapelle im Ernerwald durchzuführen, eine Kerze in der Kirche an Sonn- und Feiertagen zu unterhalten und jährlich eine Messe zu lesen.

Als man barhaupt den Grossen Aletschgletscher bannen wollte

Angelangt am Sitze des Übels wird vorab das hl. Messopfer gefeiert, dann eine kurze Predigt gehalten, hierauf mit dem Allerheiligsten der Segen erteilt, um den sich schlängelnden Gletscher einzudämmen und demselben Zügel anzulegen, auf dass er nicht weiter mehr sich ausdehne. Es werden die feierlichen Beschwörungen der Kirche in Anwendung gebracht und der äusserste Teil des Gletscherberges mit Wasser, geweiht im Namen unseres hl. Vaters (St. Ignatius), besprengt. Überdies wurde daselbst eine Säule aufgerichtet, auf der sich das Bildnis ebendesselben hl. Patriarchen befand, gleichsam das Bild eines Jupiter, der nicht flüchtigen Soldaten, sondern dem gefrässigen Gletscher Stillstand gebietet. Um diese Zuversicht auf die Verdienste des Heiligen blieb nicht ohne Frucht. Er hat den Gletscher zum Stehen gebracht, so dass er von nun an sich nicht weiter ausdehnte. Im Monat September 1653.»
Unterhalb des Aletschgletschers beten fromme Menschen über 3 Jahrhunderte für den Rückgang dieser Gletscher-Bedrohung (“Der kalte Tod”).
“… Es gab eine Zeit, in der der Aletschgletscher wuchs und wuchs. Er rückte bedrohlich nahe ans Dorf heran. Dazu kamen die Ausbrüche des Märjelensees. 35 Mal brach der Eisstausee im 17. Jahrhundert oberhalb von Fiesch aus.

1678 legten die Bewohner von Fiesch und vom Fierschertal ein Gelübte ab, in dem sie vor Gott und der Welt kund taten, fortan tugendhaft zu leben und brav zu beten, dass der Gletscher sein Wachstum einstelle. Sie hielten einmal pro Jahr eine mehrstündige Prozession im Ernerwald ab, um gegen das Wachstum des Gletschers zu beten. Die Prozession fand am Tag des Gründers des Jesuitenordens, dem Heiligen Ignatius von Loyola, am 31. Juli statt.

Pfarrer Johann Joseph Volken, ein Vorfahre des heutigen Regierungsstatthalters Herbert Volken leitete 1678 das Gelübde seiner Gemeinde an die nächste kirchliche Instanz weiter, den Bischof von Sitten. Von dort aus gelangte es an den Nuntius der römisch-katholischen Kirche der Schweiz in Bern, der es dem Vatikan zur Absegnung unterbreitete. Papst Innozenz segnete das Gelübde ab

Der Vernagtferner im Ötztal brachte regelmäßig große Schäden bis nach Innsbruck

Berühmt und zugleich berüchtigt ist seit über 400 Jahren zum Beispiel der Vernagtferner in den Ötztaler Alpen. Aus einem Seitental ist der Gletscher in den Jahren 1600, 1676, 1678, 1771, 1772 und dann wieder 1845 und 1848 in das Rofental vorgestoßen und hat, mit dem Guslarferner vereinigt, hinter der Zwerchwand eine Eismauer gebildet, weit über 100 Meter hoch. Dahinter wurde ein See gestaut, der ca. 1300 Meter lang war. Dieser See ist mehrmals durch die teilweise poröse Eismauer durchgebrochen und hat im ganzen Ötztal große Schäden angerichtet. Die Wassermassen von geschätzten 1 ½ bis 3 Millionen Kubikmeter sind dann binnen einer Stunde oder eineinhalb Stunden ausgebrochen. Der einem Dammbruch vergleichbare Durchbruch war bis dato keine menschlichen Eingriffe und technischen Maßnahmen verhinderbar.

Dass der durch den Vernagtferner hinter Rofen gestaute See im Jahre 1678 ausgebrochen ist und große Schäden durch das ganze Ötztal hinaus, ja bis ins mehr als 120 km entfernte Innsbruck angerichtet hat, wird nach der Überlieferung und – inzwischen aktenkundig gemacht – einem herumziehenden „Malefiz- Buben“, einem „Wettermacher“ zugeschrieben. Es ist dies der namentlich bekannte Thomann Jöchl aus dem Zillertal, der in Meran bei einem Prozeß im Jahre 1679 mit 12 anderen Angeklagten verurteilt und hingerichtet wurde. Dieser „Hexenmeister“ habe auch den Ausbruch des Fischbaches im Jahre 1678 in Längenfeld verursacht. Der Pflegsverwalter von Petersberg tritt als Zeuge auf und meldet, „daß ein gottloser pue anno 1678 durch das etzthal gehend, von vorgedachten Valtin Kuprian zu Prugg, allwo er übernachtet, nicht nach verlangen traktiert worden, durch Zauberei und des Teifels hilf den ferner den Ausbruch und in Lengenfelder Thal ein Wetter gemacht“.
Örtliche Chronisten wie Johann und Benedikt Kuen sowie Franz Stippler berichten von bescheidenen „Maßnahmen“ der Bevölkerung und der Verwaltung.
Aus gnädiger Lizenz Ihro fürstlichen Gnaden Herrn Paulin Bischof zu Brixen, ist von drei Priestern und Curaten im Özthal auf dem obersten Berg des Ferner- Anfangs, dann auch zuunterst auf dem Eis als auf einer Ring Mauren das Hl. Meßopfer samt einer eifrigen Predigt in Gegenwart der Procession von 2 Communitaten als Lengenfeld und Sölden verrichtet worden, worbey sich sehr viele Personen von den äußeren Kirchspielen eifrig und andächtig eingefunden. Es sind auch zwei ehrwürdige Herrn Capuciner von Imst etliche Wochen lang zu Vent verblieben, welche täglich das Hl. Meßopfer um dieser Gefahr Abwendung verrichtet, item sind zu unterschiedlichen Orten andächtige Kreuzzüge angeordnet, auch insonderheit durch die kleinen Kinder gehalten worden…“.

Solche Historien der damals tödlichen – weil großen – Gletscher passen so gar nicht in den heutigen Zeitgeist. „Modern getextet“ liest es sich viel „besser“:
Nordbayerische Nachrichten, Ausgabe 16./17. Dezember, ganzseitiger Artikel:
Sterben am Berg – Wie das vergangene Jahr den Gletschern in den Alpen zugesetzt hat
Im Artikel kommt ganz nebenbei ohne Kommentierung die Erwähnung: „ …
im Wallis schaute einmal ein ganzer Baumstamm aus dem Eis … „ und trotzdem kurz danach der Schluss: „ Das eherne Gesetz, dass Gletscher kommen und gehen und kein Mensch sie daran hindern kann, gilt nicht mehr. Diesmal gehen sie durch sein Werk für immer.“

Warum klagt Germanwatch nicht gegen die Gewinner des sich wandelnden Klimas für einen Ausgleich?

Ein Kuriosum ist, dass der „Klimawandel“ in jeder Weltgegend unterschiedliche Einflüsse generiert. Er ließ:
-Weltweit die Ernten explodieren: EIKE 30.06.2015: Ernteerträge und Klimawandel,
-den Sahel grüner werden: EIKE 09.09.2017: Immer wieder muss der Tschad-See unter dem Klimawandel leiden, oder: Warum steht in Studien der GRÜNEN häufig so viel Falsches drin?
-verringerte die Hochwassergefahr in den Alpen [19],
-wäre – sofern er so weiter ginge – für das von häufigen Dürren heimgesuchte Ostafrika ein Segen [21], weil es dort seit mehreren tausend Jahren durch zunehmende Kälte trockener wird,
-wird in Peru von den Bauern erfleht, denen zunehmende Kälte zu schaffen macht [22],
-hat in Deutschland (gegenüber der Kaltzeit des späten Mittelalters) die Hochwasser drastisch verringert [23]

Damit muss sich Germanwatch (und deren Unterstützer) fragen lassen, warum sie nicht das Geld bei denen einklagen, die erkennbar vom sich wandelnden Klima partizipieren – und das sind wirklich viele auf unserem Globus.

Solch tiefsinnige Fragestellungen sind beim Klimawandel jedoch verpönt. Zudem würde dann bekannt, wie viel unser Globus von der seit der letzten kleinen Zwischeneiszeit erfolgten Erwärmung profitiert.
Da ist es so viel einfacher, dank der drei Zeichen „CO2“ die Welt leicht und trotzdem eindeutig sofort in Gut und Böse einteilen zu können und darüber einen Kreuzzug zu führen. Dafür man kein Studium und nicht einmal eine abgeschlossene Ausbildung.

Während bei uns eine an fachlicher Unkenntnis kaum mehr überbietbare Umweltministerin alles gutheißt, was ihre Klima-Hysterie-bedingte Seelenpein entlastet [24] [25] und unser Bundespräsident (vorwiegend auf Deutschlands Kosten) als „Klimaretter“ brilliert [18], regt sich in einem fernen Land inzwischen (langsam) Widerstand gegen die Anmaßungen der NGOs und internationaler Organisationen:
[20] EIKE 13.12.2017:
US-Hersteller wehren sich gegen die Strategien der Umweltaktivisten

Wohl, weil es offiziell keine Gewinner geben darf

Ein jüngst erschienener Artikel bietet dazu Hintergründe. In den IPCC-Berichten gibt es wenige Gewinner des Klimawandels. Es gibt fast ausschließlich negative Einflüsse, welche sich jedoch vorwiegend auf Computersimulationen stützen, in die „man“ „hohes Vertrauen“ hat:
EIKE 15. Dezember 2017: [26] Schädigen Menschen die Umwelt?
Hinsichtlich der gesundheitlichen Auswirkungen der globalen Erwärmung liest man im 5. Zustandsbericht des IPCC, geschrieben von der Arbeitsgruppe II:
Bis zur Mitte dieses Jahrhunderts wird der projizierte Klimawandel die menschliche Gesundheit hauptsächlich durch Verschärfung der Gesundheitsprobleme beeinträchtigen, die es heute schon gibt (sehr hohes Vertrauen). Während des 21. Jahrhunderts wird erwartet, dass der Klimawandel zur Zunahme gesundheitlicher Probleme in vielen Gebieten führen wird, besonders in Entwicklungsländern mit niedrigem Einkommen als im Vergleich einer Grundlinie ohne Klimawandel (hohes Vertrauen). Beispiele enthalten eine größere Wahrscheinlichkeit von Verletzungen, Krankheiten und Todesfällen infolge intensiverer Hitzewellen und Brände (sehr hohes Vertrauen), eine zunehmende Wahrscheinlichkeit von Mangelernährung aufgrund geringerer Erzeugung von Nahrungsmitteln in armen Gebieten (hohes Vertrauen), Risiken durch verloren gehende Kapazität von Arbeitsplätzen sowie verringerte Arbeitsproduktivität in anfälligen Völkern und zunehmende Risiken durch Krankheiten durch verdorbene Nahrungsmittel und verschmutztes Wasser (sehr hohes Vertrauen) und Vektor-Krankheiten [?] (mittleres Vertrauen). Gesundheitliche Auswirkungen werden reduziert, aber nicht eliminiert werden, in Völkern, welche von einer rapiden sozialen und ökonomischen Entwicklung profitieren (hohes Vertrauen).

Dabei nimmt die Lebenserwartung und parallel auch die Gesundheit [26] (in Ländern mit einer modernen Infrastruktur und wenigstens „im Ansatz vernüftigen“ Regierungen) seit dem Klimawandel stetig zu.

Bild 17 [26] Erhöhung der Lebenserwartung seit 1900 (Bildausschnitt). Quelle: Dong, et al., 2016, Nature
Dass sich die angegebenen, klimatischen „Verschlimmerungen“ der Umwelt bisher nicht eingestellt haben, wurde oft genug berichtet [9] und steht so auch im IPCC AR5 [27]. Und dass die Klimasimulationen grottenschlechte Ergebnisse liefern und oft vollkommen hilflose Kurven produzieren, sieht man einmal an vielen Simulationsbildern des DWD Klimaatlas sowie in Artikeln von Forschern, die es untersucht haben:
kaltesonne 15. Dezember 2017: Klimamodelle fallen im Praxistest glatt durch: Ist die atmosphärische Zirkulation überhaupt simulierbar?

Beim CO2 werden auch die LINKEN irr(lichternd)

Leider gibt es zumindest in Deutschland fast keine Partei, welche nicht bedingungslos dem Klimawahn anhängt. Sonst wäre auch die DDR-Volkskammer-Ergebnisse übertreffende, 100,00 % Zustimmung zum Klimavertrag im Bundestag nicht möglich gewesen. Exemplarisch wird deshalb einmal von der Bundestagsfraktion der Linken berichtet.

Bild 18 Screenshot von der Homepage der LINKEN

Auch diese Partei hat eine Fachperson mit speziellem Wissen zum Klima vorzuweisen:
WIKIPEDIA: Lorenz Gösta Beutin
Seit dem Wintersemester 1999/2000 studierte Beutin an der Universität Hamburg Geschichte, Politik und Germanistik …
Er schloss es 2008 mit einer
Magisterarbeit ab, in der er die Wandlungen des Historikers Ludwig Beutin vor, während und nach dem Zweiten Weltkrieg untersucht.
In den Jahren 2000 bis 2006 war er aktiv im Fachschaftsrat Geschichte, der Fachschaftsrätekonferenz sowie diversen universitären Gremien. Im Streik-Wintersemester 2003/04 war er in der „Streikzentrale“ tätig, danach ein Semester im hochschulpolitischen Referat des AStA der Uni Hamburg.

Und diese Fachkraft für Klima und alles drum herum beschwert sich inzwischen regelmäßig, dass unsere Kanzlerin zu wenig für den Klimaschutz tut. Auch stört es ihn (und wohl seine Partei), dass Deutschland dafür nicht genügend Geld in die weite Welt hinauswirft:
Pressemitteilungen von Lorenz Gösta Beutin:
Deutschland vermasselt Weltklimagipfel
Weltklima braucht deutschen Kohleausstieg statt ‚Jamaika‘-Lavieren
-Die Blamage von Bonn
-Klimagipfel-Blamage von Paris: Merkel versetzt Macron
Pressemitteilung von Lorenz Gösta Beutin, 12. Dezember 2017
„Merkel ist ein klimapolitischer Totalausfall: In Paris hätte die deutsche Regierungschefin ein starkes Zeichen für die Durchsetzung des UN-Klimaabkommens von Paris und gegen den unsäglichen Anti-Klimaschutz-Kurs von US-Präsident Donald Trump, der den Ausstieg der USA aus dem Klimavertrag angekündigt und Neuverhandlungen gefordert hat, setzen können …
Der neoliberale Glaube des französischen Präsidenten Emmanuel Macron, der freie Markt und das private Kapital würden die Erderwärmung bremsen sowie die Schäden des Klimawandels bei Mensch und Natur beheben können, ist irrig. Der Kapitalismus funktioniert nur durch ungebremstes Wachstum und den Profit von wenigen, er ist Ursache, nicht Lösung für das Menschheitsproblem Klimawandel …
auch müssen die Industrieländer ihrer Verpflichtung nachkommen, den Grünen Klimafonds ab 2020 mit jährlich 100 Milliarden US-Dollar zu füllen, und zwar ohne eine Verrechnung mit bestehenden Entwicklungshilfegeldern.“

Quellen

[1] KLIMARETTER.INFO 30. November 2017: Beweisaufnahme bei Klimaklage gegen RWE

[2] TYCHIS EINBLICK 15. Dezember 2016: Klimahaftung Bauer in Peru versus RWE

[3] ScienceScepticalBlog 1. Dezember 2017: Bauer aus Peru verklagt RWE wegen Klimawandel!

[4] BMUB: Der Klimaschutzplan 2050 – Die deutsche Klimaschutzlangfriststrategie

[5] Die Bundesregierung: Jugendbotschafter auf der COP 23 Für einen entschiedenen Klimaschutz

[6] EIKE 17. November 2017: Der Train to Bonn ist angekommen – Abschlussinformation
EIKE 19.10.2017: Die junge Klimagarde mit der Weltrettungsbibel von Frau Hendricks auf dem Weg zum Train to Bonn

[7] EIKE 15.06.2016: Staaten für mehr Klimaschutz verklagen ist cool

[8] EIKE 08.10.2016: 150 Klimaseniorinnen verklagen die Schweiz wegen 0,00137 Grad – unterstützt von Greenpeace und den Schweizer Grünen

[8] EIKE 09.06.2017: Das Europäische Parlament: Durch Folgen des Klimawandels Vertriebenen soll ein spezieller, internationaler Schutzstatus gewährt werden

[9] EIKE 11. Dezember 017: Bärbel Höhn beschwert sich, dass Herr Kachelmann Fakten über den Klimawandel erzählt

[10] WIKIPEDIA: Palcacocha

[11] Germanwatch Factsheet Huaraz

[12] Germanwatch, diverse Schriftsätze zum Prozess

[13] Germanwatch: Zusammenfassung des Schriftsatzes der Prozessbevollmächtigten der Beklagten vom 15.11.2016

[14] Germanwatch: Zusammenfassung des Schriftsatzes der Prozessbevollmächtigten der Beklagten vom 28.04.2016

[15] Germanwatch: Hinweis- und Beweisbeschluss des Oberlandesgericht Hamm vom 30.11.2017

[16] Germanwatch: Zusammenfassung der Klageschrift vom 23.11.2015

[17] CO2 Science Volume 14, Number 38: 21 September 2011: A 2300-Year History of the South American Summer Monsoon

[18] EIKE 27. November 2017: Die Rede unseres Bundespräsidenten, F. W. Steinmeier auf COP23 über den Klimawandel war (k)eine investigative Sternstunde – Teil 2 (2)

[19] EIKE 31.07.2015: Fakten zu Gletscherschwund und Co. – und wie Ideologie unsere Natur zerstört.

[20] EIKE 13.12.2017: US-Hersteller wehren sich gegen die Strategien der Umweltaktivisten

[21] EIKE 07.01.2017: Drei-Königs Sternsinger Aktion 2017 gegen Klimawandel-Auswirkungen in Kenia

[22] kaltesonne, 14. Mai 2013: [22]Klimawandel lässt Menschen in Peru frieren

[23] EIKE 21.11.2015: Die bayerische Umweltministerin Frau Scharf: Extremwetter, Extrem-Hochwasser und die Unberechenbarkeit des Wetters nehmen zu. Doch stimmt das wirklich?

[24] EIKE 20.07.2017: Randalen von Atomfrontkämpfern werden von Frau Hendricks ausdrücklich als „Freunde des Staates und der Gesellschaft“ gelobt

[25] EIKE 21. August 2017: POLITISCHE BILANZ: Nicht „ob“, sondern „wie schnell“

[26] EIKE 15. Dezember 2017: Schädigen Menschen die Umwelt?

[27] EIKE 14.09.2016: Frau Hendricks glaubt im Klimawahn, Klimapäpstin geworden zu sein und den Irrglauben ihrer Bürger verdammen zu dürfen Zu ihrem Gastbeitrag „Weit verbreiteter Irrglaube“ im Handelsblatt




EIKE wünscht allen Lesern und Unterstützern ein frohes Weihnachtsfest und ein glückliches und erfolgreiches Neues Jahr..

Das Geld reicht zwar immer gerade so, aber dank unsere schlanken Struktur, sowie dem hohen Grad an gern erbrachter Selbstausbeutung, kommen wir unter allen Sparanstrengungen mit den geringen Mitteln zurecht, die uns unsere Spender – häufig unter persönlichem Verzicht – erübrigen konnten. Manchmal gab es zum Glück auch größere Spenden.

Damit konnten wir z.B. unsere Konferenz (11. IKEK) im November in Düsseldorf finanzieren, sie war ein voller Erfolg. Die Teilnehmerzahl war mit ca. 160 so hoch wie nie zuvor. Organisationen aus den USA, der Schweiz, den Niederlanden und Frankreich waren beteiligt. Auch war die Teilnehmerstruktur noch nie so international wie dieses Mal. 

Für das nächste Jahr hoffen wir auf eine möglichst drastische Ausweitung unserer Aktivitäten, da die Klima-Propaganda ständig schriller wird, und die „grün“ getarnten Interventionen in unseren Alltag immer unerträglicher werden, leider aber die Angst-Kampagnen bei Vielen immer noch auf fruchtbaren Boden fallen.

Dazu kommt, dass wir auch von der nächsten Regierung kein Umsteuern erwarten. Im Gegenteil. Wie ein Krebsgeschwür, das sich metastasierend – zunächst fast immer unbemerkt- durch den ganzen Körper frisst, schaffen die Regierung und die ihr ebenso zugetanen wie abhängigen Institutionen fast täglich neue Fakten. Wie zuletzt das soeben unter Führung von Staatssekretär Baake in Brüssel verabschiedete „Legislativpaket „Saubere Energie für alle Europäer“. Wir werden in Kürze darüber berichten. Dabei geht sie nach dem alten Junkers Spruch vor

„Wir beschließen etwas, stellen das dann in den Raum und warten einige Zeit ab, was passiert. Wenn es dann kein großes Geschrei gibt und keine Aufstände, weil die meisten gar nicht begreifen, was da beschlossen wurde, dann machen wir weiter – Schritt für Schritt, bis es kein Zurück mehr gibt.“ – 

in Die Brüsseler Republik, Der Spiegel, 27. Dezember 1999.

Und das funktioniert besonders gut, wenn es um das langsame Abkochen der Bürger mittels Klimaangst und Energiewende geht. Diese Themen sind leider ziemlich kompliziert und selbst für erfahrene Experten nicht so leicht in wenigen Worten erklärbar. Und wer will sich schon gerne mit als „Wissenschaftlern“ verkleideten Propagandisten anlegen? Etwa Journalisten oder Politiker?

Hinzu kommt die erfolgreiche Kampagne der Klimagewinnler und aller ihrer Hilfstruppen, die gekonnt alle Abweichler für mindestens blöde erklären, noch schlimmer, als böse Häretiker darzustellen, die dem hehren Ziel der unbedingt erforderlichen Klimarettung nicht folgen wollen. Und deswegen am Besten ausgesondert gehören. Man will sich noch nicht einmal mit ihnen und ihren Argumenten auseinandersetzen, um sie nicht auch noch „zu adeln“.

Hier muss daher dringend weiterhin viel getan werden.

Ermutigend finden wir dabei, daß das TV-Interview mit unserem Vize Michael Limburg bisher fast 135.000 Zuschauer auf Youtube gesehen haben. Ein anderes hat inzwischen die 90.000 Marke überschritten. Und die Zahl der Anfragen an uns nimmt täglich zu.

Vieles, was an guten Ideen und Projekten an uns herangetragen wird, können wir jedoch wegen fehlender Mittel und Personal gar nicht bearbeiten. Zur Zeit arbeiten wir daran, die Referate unserer letzten Konferenz als Filme so vorzubereiten, dass wir sie ins Internet stellen können. Dafür müssen Vortragsfolien und Filmsequenzen hinter einander geschnitten werden, was mit einigem Aufwand verbunden ist.

Da das für uns der einzige Weg ist, die Öffentlichkeit zu erreichen, bitten wir Sie herzlich, darüber nachzudenken, ob es Ihnen möglich ist, diese und unsere für 2018 außerdem geplanten Aktivitäten mit einer Spende zu unterstützen. Wir sind noch immer gemeinnützig und dürfen nach dem Bescheid des Finanzamtes Jena vom 25. 1. 2016 abzugsfähige Spendenquittungen ausstellen.

 

Nochmals Dank

Der Vorstand für alle EIKE Mitglieder

 

Unsere Spendenkonto bzw. die komfortable Eingabe finden Sie hier




Und ist es Wahnsinn, so bekommt er zunehmend Methode. Zur Klage: Armer, peruanischer Bauer gegen RWE (Teil 1)

Staaten für mehr Klimaschutz verklagen ist cool

Kein Wunder, denn es scheint nicht mehr Aufgabe eines Staates oder Bundeslandes zu sein, für seine eigenen Bürger und zu deren Lebzeiten zu sorgen. Eine immer lauter auftretende Zahl von Aktivist*innen erklären, dass mit dem Geld viel wichtiger das Leben „zukünftiger Generationen“ zu retten sei und knüpfen damit nahtlos an das Gebaren der „einzig wahren Religion“ in vergangenen Zeiten an, als auch Landesherren und deren Justiz bei Nachlässigkeit in der Hexenverfolgung (auch damals schon wegen Schäden an künftigen Generationen) ebenfalls von Aktivisten – unterstützt von den wissenschaftlichen Fachpersonen der Kirchen – verklagt und verurteilt werden konnten.
EIKE 08.10.2016: 150 Klimaseniorinnen verklagen die Schweiz wegen 0,00137 Grad – unterstützt von Greenpeace und den Schweizer Grünen
EIKE 15.06.2016: Staaten für mehr Klimaschutz verklagen ist cool

Niemanden stören die modernen Hexenhammer der „Klimaschützer“

Bevor man sich jedoch über diesen Trend beklagt, muss man sich auch darüber klar sein, dass die Möglichkeit dazu erst durch die unsäglichen Klima-Gesetzgebungen von Regierungen (wie auch unseren auf Bundes-, wie Landesebene) geschaffen werden. Und, dass die Bestrebungen dahin gehen, dies in großem Stil auszuweiten.
EIKE 09.06.2017: Das Europäische Parlament: [8] Durch Folgen des Klimawandels Vertriebenen soll ein spezieller, internationaler Schutzstatus gewährt werden
Die Bundesregierung: [5] Jugendbotschafter auf der COP 23 Für einen entschiedenen Klimaschutz
Mehr Klagerechte für die Umwelt
(Ein Klimabotschafter)… präsentierte in seinem Statement den Vorschlag, ein Klagerecht für Bürgerinnen und Bürger einzuführen. Sie sollten so gegen eine umweltschädigende Politik oder auch Unterlassungen der Regierung vorgehen können. Diese Möglichkeit gebe es schon in einigen Staaten, sagte er und verwies als Beispiel auf die Niederlande

Anstelle seitens unserer Regierung gegen solche Forderungen von Aktivisten (im Fall der Klimabotschafter*innen sind es keine Aktivisten, sondern von Frau Hendricks persönlich fehlgeleitete Jugendliche [6]) mit geschichts-historischen Argumenten anzugehen und daran zu erinnern, wohin eine auf hypothetische, nicht beweisbare Anklagen akzeptierende Verfolgungsjustiz in der Geschichte immer geführt hat, unterstützen regierungsamtliche Personen, wie der Staatssekretär von Frau Hendricks, Herr Flasbart [5] (und die Beraterin für Klimafragen, Frau C. Kemfert auf ihrer Homepage [1]) mit Rückendeckung von „oben“ solche Forderungen.

Wie es sich für Religionen mit Wahrheitsanspruch gehört, beginnt auch die Klimareligion, den Gedanken der Blasphemie aufzunehmen und umzusetzen.
EIKE 03.04.2016: US-Justizministerin will Klimaskepsis unter Strafe stellen

Bezogen auf Frau Höhn (ihr Tweet im Headerbild), welche von „wissenschaftlichen Beweisen“ spricht, sei gesagt, dass die Hexenverfolgung auch auf „streng wissenschaftlicher Beweisführung“ beruhte und es viele Hundert Jahre gedauert hat, bis man den Kernfehler dieser Art „Beweisführung“ bemerkte (beziehungsweise, bis Personen, welche den Fehler erkannten, dessen Publizierung überlebten). Wobei ihr Tweet eher zeigt, dass sie unter „Wissenschaft“ wohl ausschließlich die Bestätigung ihrer eigenen Meinung versteh:
EIKE 11. Dezember 2017: Bärbel Höhn beschwert sich, dass Herr Kachelmann Fakten über den Klimawandel erzählt.

Bauer in Peru versus RWE

Ein Kleinbauer aus Peru (diese Beschreibung gilt immer synonym für den wirklichen Kläger, Germanwatch) gibt sich nicht mit einer Instanz zufrieden. Überzeugt von „seinem“ Recht klagt „er“ sich selbstverständlich nach oben durch. Gerechtigkeit darf schließlich nicht von Fehlentscheidungen unwissender Richter unterer Instanzen blockiert werden.

Auf TYCHIS EINBLICK wurde das Thema umfangreich beschrieben:
TYCHIS EINBLICK 15. Dezember 2016 (Auszüge): [2] Klimahaftung Bauer in Peru versus RWE
Jetzt also Saúl Luciano Lliuya aus Peru. Er ist Bauer und fordert vom deutschen Energiekonzern RWE 20.000 Dollar. Deswegen klagt er jetzt vor dem Oberlandesgericht Düsseldorf. Seine Begründung: Die Kohlekraftwerke der RWE trügen zum Klimawandel bei. Deshalb sei der deutsche Konzern mitschuldig, wenn der Palcachocha-Stausee in den Anden wegen Gletscherschmelze über die Ufer trete und sein, Lliyuas, Haus überflute. »Dessen Tauwasser fließt in einen See mit marodem Staudamm«, entnehmen wir der deutschen Presse. Und unterhalb steht sein Haus. Er fordert: RWE solle sich deshalb finanziell an den Schutzmaßnahmen beteiligen.
Ein Thema, bei dem sich alle bekannten, triefenden Schlagworte wundersam zusammenfügen: Kleinbauer (Großbauer sähe schon wieder anders aus) gegen RWE, Großkonzern, für die Menschen und natürlich die »globale Klimagerechtigkeit«…
David gegen Goliath?
Doch halt, David, also Saúl Luciano Lliuya aus Peru ist es natürlich nicht allein, der gegen Goliath klagt. Vermutlich wusste er bis vor einiger Zeit noch nicht einmal, was CO2 ist, wie dieses Spurengas alles Leben zerstören solle, geschweige denn etwas über die Feinheiten internationaler Klimaverträge, bevor er in die Fänge von NGOlern fiel. Seine Hände führen, wie kann es anders sein, NGOs, die sich mit einem juristischen Winkeltrick eine weitere wohlfeile Einnahmequelle erschlossen haben. In diesem Falle ist die umstrittene Germanwatch federführend mit dabei.
Diese Formation springt überall mit ein, wenn es ums Abkassieren unter dem Vorwand Klima und Gerechtigkeit geht …
»Germanwatch«, so drohen die NGOler, »setzt sich dafür ein, dass Deutschland in den Bereichen Klima-, Ernährungs- und Entwicklungsfinanzierung seine internationalen Zusagen glaubwürdig umsetzt. « Sprich: ein moralisch einwandfreier Weg, Gelder in die eigenen Kassen umzuleiten …
Die Germanwatch-Gründer hatten einst gesehen, dass die Geschäfte von Greenpeace & Co prächtig laufen, dachten, da lässt der Markt noch weitere Organisationen zu und gründeten bereits 1991 ihre NGO. Heute hält sie immerhin 40 Beschäftigte in Lohn und Brot. Seitdem jetten sie ebenfalls klimarettend um die Welt unter anderem zu den Nachhaltigkeitsgipfeln dieser Welt, erzählen im Haussender der NGOs, dem
Deutschlandfunk, ehrfürchtig stammelnden Moderatoren etwas von den »Spuren und Signalen der Hoffnung« und dem »Zustand des Planeten«. Da darf auch die Tagesschau nicht fehlen. Nachrichtenwert: Null. Spendenpotential? Riesig.
Geschäftsfeld von NGOs und Anwälten
Mit von der lohnenden Partie ist Roda Verheyen, eine Anwältin aus Hamburg. Sie vertritt jetzt den armen, unter von RWE mitverursachtem Klimawandel bedrohten Bauern vor Gericht. Sie gilt als eine der entscheidenden Wegbereiterinnen der sogenannten »Aarhus-Konvention«. Das ist jener ominöse internationale Vertrag, der 1998 in der dänischen Stadt Aarhus geschlossen wurde, und der jeder Einzelperson »Zugang zu den Gerichten in Umweltangelegenheiten« zuspricht.
Die Europäische Union hat ihn sogar ratifiziert. Da die Aarhus-Konvention nicht auf Staatsbürger abstellt, sondern grundsätzlich auf alle »Mitglieder der betroffenen Öffentlichkeit«, kann damit jetzt auch ein peruanischer Landwirt einen deutschen Energiekonzern in Deutschland wegen des Klimawandels verklagen …
Die muntere Palette an Verdienstmöglichkeiten ist damit um »Klima-Gerichtsverfahren« erweitert worden. Schön, damit kommen wieder ein Haufen Anwälte in Lohn & Brot, NGOs verdienen sich dumm & dämlich. Ein echter Mehrwert wird damit jedoch nicht geschaffen …
Bisher kann selbst ein Jurist nicht den Zusammenhang zwischen Abgasen aus RWE-Kraftwerken und irgendeinem Gletscher in einem peruanischen Kaff erklären. Aber jetzt hat das Gericht in Essen die vor einem Jahr eingereichte Klage angenommen, weil »die Rechtssache grundsätzliche Bedeutung hat«.

Der Beleg: RWE erhöhte die Temperatur in den letzten 50 Jahren (wenn überhaupt) um ca. 0,0006 … 0,002 °C

Man muss sich die Klage und die Daten dazu klar machen, um zu sehen, zu welchen Abstrusitäten NGO-Vereinigungen – wie hier Germanwatch -, fähig sind und wie unfähig sich ein deutsches Gericht zeigt, welches das (wohl um politisch nicht „anzuecken“) nicht erkennen will. Wobei als Entschuldigung für die Juristen anzubringen wäre, dass auch sogenannte „Klimaberater*innen“ und ihr Redaktionsstab trotz angeblichem Fachwissen keinerlei Wert auf eine seriöse Beratung legen.
KLIMARETTER.INFO 30. November 2017: [1] Beweisaufnahme bei Klimaklage gegen RWE
Lliuya und seine Anwältin Roda Verheyen schätzen, dass RWE für 0,47 Prozent der weltweiten Treibhausgasemissionen verantwortlich ist. Der Landwirt fordert, dass RWE die Kosten für künftige Schutzmaßnahmen tragen müsse – und zwar entsprechend dem Anteil des Unternehmens am weltweiten CO2-Ausstoß.

Von einer gewissen Partei hätte man es sowieso nicht erwartet. Vertreter dieser Partei stören sich eher daran, wenn Wahrheiten ans Licht kommen und ihre Ideologie stören könnten [9].

Bild 1 Tweet von Frau Bärbel Höhn (Grüne) [9]
Die bei Klimaretter [1] angegebenen Daten klingen nach viel. Um zu zeigen, welcher Unsinn hinter dieser Klage jedoch wirklich steckt, muss man eine Temperaturabschätzung durchführen, was sehr einfach ist, aber in keinem der Medienberichte auftaucht:
ScienceScepticalBlog: [3] Der Faktencheck:
0,47 % der Treibhausgase durch RWE (dabei vor allem CO2) entspricht bei einem anthropogenen Anstieg des CO2 um 2 ppm pro Jahr, ca. 0,01 ppm pro Jahr durch RWE. Damit hat RWE in den letzten 50 Jahren zu einem CO2-Anstieg von ca. 0,5 ppm beigetragen. Gemäß Formel des IPCC ergibt das 0,3 x 5,35 x ln (380,5 ppm / 380 ppm) = 0,002 °C globaler Temperaturanstieg durch RWE. Also ein paar Tausendstel Grad
(Anmerkung des Autors: Beim realistischen Forcing von max. 1 K sind dies dann noch ca. 0,0006 °C), selbst mit positiven Rückkopplungen im Klimasystem, die verstärkend wirken.

Aufgrund dieser verursachten „Temperaturerhöhung“ soll nun RWE am Schmelzen des Peruanischen Gletschers schuld sein. Konsequent lautet es deshalb bei ScienceScepticalBlog auch weiter:
[3] … Das entspricht in etwa dem CO2-Temperatureffekt einer Großstadt. Somit sollte auch ohne Gutachter, oder Klimaforscher, oder Klimafolgenforscher klar sein, dass RWE nicht für die Gletscherschmelze in Peru verantwortlich sein kann. Zumal China der größte CO2-Emmitent in der Welt ist! Damit ist das OLG Hamm anscheinend überfordert. Vielleicht sollte man auch eine Klage einreichen wenn in China ein Sack Reis umfällt, wenn hier in Deutschland ein Schmetterling mit den Flügen schlägt. Das wäre doch mal was? Als Gutachter könnte man einen Chaosforscher wie den Klimafolgenforscher Herrn Schellnhuber zur Rate ziehen.

Die Beteiligung am Frevel und sei sie auch noch so klein, ist in einigen Ländern anklagbar

Leider ist eine solche Betrachtung juristisch nicht korrekt. Im Schriftsatz von Germanwatch wird argumentiert, dass es nicht um die Feinheit der direkten Beeinflussung geht, sondern um die Beteiligung daran, sei sie auch noch so klein.

Bild 2 Auszug aus der Klageschrift Germanwatch [16]

Die durch RWE „verursachte“ Katastrophe geschah bereits. Allerdings vor dem Klimawandel

Sieh man bei WIKIPEDIA nach (oder im Schriftsatz von RWE), stellt man etwas Verblüffendes fest: Die vom peruanischen Bauer beschworene Katastrophe hat bereits stattgefunden. Allerdings im Jahr 1941, also vor dem Beginn des schlimmen teils des AGW-Klimawandels.

WIKIPEDIA: [10] Palcacocha Flutkatastrophe 1941
Am frühen Morgen des 13. Dezember 1941 stürzte ein riesiger Eisturm des angrenzenden Gletschers in den Palcacocha-See und führte zum Bruch des Moränenwalls, der den See talwärts begrenzt. Die Flutwelle durchbrach auch den talabwärts liegenden Jiracocha-See und stürzte das Cohup-Tal hinab, wobei sie Erde und Felsen mit sich riss. Innerhalb von 15 Minuten erreichte die Schlammlawine die Stadt Huaraz, 400.000 Kubikmeter Schuttmaterial verschütteten gegen 6:45 Uhr weite Teile
der Stadt und töteten mehr als 5.000 Menschen.

WIKIPEDIA: [10] … Insgesamt ist die Bedrohungslage durch den Palcacocha-See inzwischen nur wenig kleiner geworden. Laut Untersuchungen der University of Texas at Austin steht Huaraz weiter unter einem hohen Flutrisiko. Gegenüber dem Jahr 1970 ist das Volumen des Sees 34 Mal größer geworden, mehrfach wurde in jüngster Zeit in Huaraz der Notstand ausgerufen. Gleichzeitig ist die Einwohnerzahl von Huaraz seit der Flutkatastrophe von 1941 von 25.000 Einwohnern auf inzwischen über 100.000 angewachsen, von denen viele sich auf den Schuttkegeln niedergelassen haben, die die Flutwelle damals hinterlassen hat.
Im Jahr 2010 legte die UGRH daher Pläne vor, den Wasserspiegel des Sees um fünfzehn Meter zu senken, um die Gefahr einer erneuten Überflutung des Abschlussdamms zu minimieren. Gleichzeitig wurde dem UGRH jedoch durch das nationale Ministerium die Zuständigkeit für Gletscherseen entzogen und auf die Regionalverwaltungen verlagert. Da die Verwaltung der Provinz Huaraz die hohen Kosten für die vom UGRH vorgesehene Maßnahme scheute, wurden im Jahr 2011 sechs Abflussrohre mit einem Durchmesser von je 25 Zentimetern installiert, die den Seespiegel bis zum Juli 2013 immerhin schon einmal um drei Meter absenken konnten.

Diese Gefahr ist in den Anden besonders hoch

Solche Probleme sind in den Anden wohl seit Urzeiten permanent und keine neue Auswirkung eines AGW-Klimawandels:
TROPICAL GLACIOLOGY GROUP INNSBRUCK UNIVERSITY April 26, 2003 : A potential disaster in the icy Andes: a regrettable blunder
In history, ……. natural disasters have repeatedly occurred in the Peruvian Cordillera Blanca (e.g. Lliboutry and others, 1972; Morales, 1979; Kaser and Osmaston, 2002).

Dazu aus dem Erwiderungsschriftsatz von RWE:

Bild 3 Auszug aus dem Schriftsatz von RWE vom 28.04.2016 [12]

Lösungen sind bekannt und daran wird gearbeitet, aber …

Seitdem steht der See unter Beobachtung. Eine wirkliche Lösung der Bedrohung scheitert an Zuständigkeiten und Geldmangel. Dazu kommen die „üblichen“ Probleme der Problem-Verdrängung, hier: Nachträgliche, weitere Besiedlung im Gefahrengebiet.

Bild 4 Auszug aus dem Schriftsatz von RWE [13]
Bild 5 Auszug aus dem Schriftsatz von RWE [14]

Das Gericht und Germanwatch interessieren solche Argumente wenig

im „Factsheet“ von Germanwatch: [11] Germanwatch Factsheet Huaraz
und in der Klageschrift selbst steht nichts über den historischen Dammbruch und dass inzwischen im direkten Gefahrengebiet gesiedelt wird.

Germanwatch will jedoch ein Exempel statuieren und hat dazu willige Helfer.

Bild 6 Auszug aus einer der Klageschriften von Germanwatch [12]
Wer sich die Schriftsätze zum Prozess [12] ansieht, erkennt sofort, wer daran wirklich verdient: Die Juristen und Gutachter. Man bekommt auch ein gewisses Verständnis für die Richter*innen. Eine solche Materialschlacht an nicht belegbaren Argumentationen und gegenseitigem „Bewerfen“ mit sich widersprechenden Studien kann zu keiner rationalen Entscheidung führen.
Die einzige, sinnvolle Entscheidung: Wenn etwas so unklar und un-belegbar ist, kann man es eben nicht einklagen, wird durch die Gesetze inzwischen zunehmend erschwert. Stattdessen wird auf die „Belegführung“ des Mittelalters zurückgegriffen, wo es ausreichte, wenn eine „anerkannte Fachperson“ eine Aussage bestätigte (ein in der Theologie gängiges „Belegverfahren“).

Man kann den Schadenseinfluss genau berechnen

So wie man früher die „Entlastung“ eines Verstorbenen im Fegefeuer montär genau berechnen „konnte“, kann man heute (angeblich) das Steigen eines Gletschersees in Peru durch die Emission europäischer RWE-Kraftwerke „ermitteln“. Zumindest Germanwatch, und deren Unterstützer, und wohl auch ein deutsches Gericht scheinen davon fest überzeugt zu sein:

Bild 7 [15] Germanwatch: Hinweis- und Beweisbeschluss des Oberlandesgericht Hamm vom 30.11.2017

Wie üblich, ersetzen Gutachter mutige Entscheidungen

Bild 8 [15] Germanwatch: Hinweis- und Beweisbeschluss des Oberlandesgericht Hamm vom 30.11.2017
Die Gesamtkosten der Schutzmaßnahme werden in der Klageschrift von Germanwatch mit 3.500.000 EUR angegeben. Das wären für die ca. 120.000 betroffenen Bewohner ungefähr 30 EUR / Einwohner.
Wenn man sich überlegt, was bei uns ein Flüchtling (neudeutsch: Noch nicht so lange hier Wohnender*in) alleine jeden Monat kostet, oder dass COP23 in Bonn ca. 117 Mio EUR gekostet hat, eigentlich keine unerträgliche Summe. Es wäre ein Meilenstein gewesen, wenn man beispielsweise die COP23 Kosten um diese 3,5 Mio EUR verringert hätte, um sie nach Peru zu spenden. Die dadurch in Bonn „fehlenden“ Klimafachleute wären mit Sicherheit nicht vermisst worden.

Quellen

[1] KLIMARETTER.INFO 30. November 2017: Beweisaufnahme bei Klimaklage gegen RWE

[2] TYCHIS EINBLICK 15. Dezember 2016: Klimahaftung Bauer in Peru versus RWE

[3] ScienceScepticalBlog 1. Dezember 2017: Bauer aus Peru verklagt RWE wegen Klimawandel!

[4] BMUB: Der Klimaschutzplan 2050 – Die deutsche Klimaschutzlangfriststrategie

[5] Die Bundesregierung: Jugendbotschafter auf der COP 23 Für einen entschiedenen Klimaschutz

[6] EIKE 17. November 2017: Der Train to Bonn ist angekommen – Abschlussinformation
EIKE 19.10.2017: Die junge Klimagarde mit der Weltrettungsbibel von Frau Hendricks auf dem Weg zum Train to Bonn

[7] EIKE 15.06.2016: Staaten für mehr Klimaschutz verklagen ist cool

[8] EIKE 08.10.2016: 150 Klimaseniorinnen verklagen die Schweiz wegen 0,00137 Grad – unterstützt von Greenpeace und den Schweizer Grünen

[8] EIKE 09.06.2017: Das Europäische Parlament: Durch Folgen des Klimawandels Vertriebenen soll ein spezieller, internationaler Schutzstatus gewährt werden

[9] EIKE 11. Dezember 017: Bärbel Höhn beschwert sich, dass Herr Kachelmann Fakten über den Klimawandel erzählt

[10] WIKIPEDIA: Palcacocha

[11] Germanwatch Factsheet Huaraz

[12] Germanwatch, diverse Schriftsätze zum Prozess

[13] Germanwatch: Zusammenfassung des Schriftsatzes der Prozessbevollmächtigten der Beklagten vom 15.11.2016

[14] Germanwatch: Zusammenfassung des Schriftsatzes der Prozessbevollmächtigten der Beklagten vom 28.04.2016

[15] Germanwatch: Hinweis- und Beweisbeschluss des Oberlandesgericht Hamm vom 30.11.2017

[16] Germanwatch: Zusammenfassung der Klageschrift vom 23.11.2015

[17] CO2 Science Volume 14, Number 38: 21 September 2011: A 2300-Year History of the South American Summer Monsoon

[18] EIKE 27. November 2017: Die Rede unseres Bundespräsidenten, F. W. Steinmeier auf COP23 über den Klimawandel war (k)eine investigative Sternstunde – Teil 2 (2)

[19] EIKE 31.07.2015: Fakten zu Gletscherschwund und Co. – und wie Ideologie unsere Natur zerstört.

[20] EIKE 13.12.2017: US-Hersteller wehren sich gegen die Strategien der Umweltaktivisten

[21] EIKE 07.01.2017: Drei-Königs Sternsinger Aktion 2017 gegen Klimawandel-Auswirkungen in Kenia

[22] kaltesonne, 14. Mai 2013: [22]Klimawandel lässt Menschen in Peru frieren

[23] EIKE 21.11.2015: Die bayerische Umweltministerin Frau Scharf: Extremwetter, Extrem-Hochwasser und die Unberechenbarkeit des Wetters nehmen zu. Doch stimmt das wirklich?

[24] EIKE 20.07.2017: Randalen von Atomfrontkämpfern werden von Frau Hendricks ausdrücklich als „Freunde des Staates und der Gesellschaft“ gelobt

[25] EIKE 21. August 2017: POLITISCHE BILANZ: Nicht „ob“, sondern „wie schnell“

[26] EIKE 15. Dezember 2017: Schädigen Menschen die Umwelt?

[27] EIKE 14.09.2016: Frau Hendricks glaubt im Klimawahn, Klimapäpstin geworden zu sein und den Irrglauben ihrer Bürger verdammen zu dürfen Zu ihrem Gastbeitrag „Weit verbreiteter Irrglaube“ im Handelsblatt




Die verheerende Bilanz von Solarenergie

Solarstrom hat einen hervorragenden Ruf. Er gilt als nachhaltig und klimaschonend. Mit dem neuen Energiegesetz, das im letzten Juni vom Volk gutgeheissen worden ist, bekommt die Sonnenenergie in der Schweiz eine zentrale Rolle beim Ersatz der Atomkraft: Bis 2050 sollen rund zwanzig Prozent des heutigen Stromverbrauchs der Schweiz von Fotovoltaik(PV)-Anlagen stammen.

Allerdings haben Kritiker bereits wichtige Schwachpunkte von Sonnenstrom in die Diskussionen eingebracht: Solarenergieist erstens überaus teuer. Auch wenn der Preis für Sonnenstrom in den letzten Jahren deutlich gesunken ist, liegt die Rentabilität von Fotovoltaik-Anlagen in weiter Ferne. Ohne finanzielle Förderung geht es nicht: Die Einspeisevergütung, die Produzenten erhalten, beträgt noch immer das Mehrfache des Marktpreises von Strom. Zweitens ist die Produktion von Solarstrom unzuverlässig. Scheint die Sonne nicht, wegen schlechten Wetters oder wegen Dunkelheit, liefern PV-Anlagen keine Energie. Daraus ergeben sich vor allem im Winter, wenn am meisten Strom nachgefragt wird, erhebliche Versorgungsprobleme.

Doch die Bilanz von Solarstrom ist noch weit schlechter, als sich wohl auch viele Kritiker bewusst sind. Rechnet man ehrlich, ist diese Energieform alles andere als nachhaltig, sondern fördert den Ressourcenverschleiss. Berücksichtigt man alle Aufwendungen, die mit Fotovoltaik in der Schweiz verbunden sind, zeigt sich, dass gar mehr Energie eingesetzt werden muss, als eine Anlage während ihrer Lebensdauer erzeugen kann. Es ist ein energetisches Negativgeschäft.

Das liegt zum einen daran, dass Fotovoltaik enorm materialintensiv ist: Um die Stromproduktion des AKW Gösgen mengenmässig zu ersetzen, wäre eine Fläche an Solarpanels nötig, die fast so gross wie die des Zürichsees ist. Zum anderen ist die Schweiz absolut kein Sonnenland. In Spanien zum Beispiel können PV-Anlagen während doppelt so vieler Stunden Strom liefern.

Berechnungen mit Mängeln

Glaubt man Lobbyisten und PV-freundlichen Wissenschaftlern, erzeugen Solarpanels hierzulande zwar mindestens fünf- bis achtmal so viel Energie, wie für ihre Produktion nötig ist, doch solche Rechnungen weisen erhebliche Mängel auf: Der Aufwand zur Herstellung der Panels und ihrem Zubehör wird unterschätzt. Die Arbeitsleistungen für Installation, Unterhalt und Entsorgung werden übergangen. Der Aufwand für die Verzinsung der Investitionen wird übersehen. Und der Stromertrag wird buchstäblich mittels Schönwetter-Annahmen ermittelt.

Die folgenden Berechnungen stützten sich auf eine Publikation von Ferruccio Ferroni (Co-Autor dieses Artikels) und Robert Hopkirk im wissenschaftlich begutachteten Fachmagazin Energy Policy von 2016 (1). Die beiden Schweizer Forscher haben dabei eine ganzheitliche Energiebilanz von Fotovoltaik in Gegenden mit einer mässigen Sonneneinstrahlung vorgenommen. Dabei wurden insbesondere Aufwendungen einbezogen, die in bisher gemachten Bilanzen nicht berücksichtigt wurden.

Um das Verhältnis von erzeugter Energie zu aufgewendeter Energie bei PV-Anlagen zu berechnen, muss man zum einen den Stromertrag über die gesamte Lebensdauer abschätzen. Laut Zahlen des Bundes resultieren bei neuen Solarpanels im Schnitt 106 Kilowattstunden (kWh) Strom pro Quadratmeter Solarpanel. Erfahrungen im Deutschland, wo PV-Anlagen schon viel länger im Einsatz sind als in der Schweiz, zeigen, dass eine mittlere Einsatzdauer der Panels von 25 Jahren angenommen werden kann.

Berücksichtigt werden müssen weiter eine Leistungseinbusse von etwa einem Prozent pro Jahr wegen Materialveränderungen sowie die Häufung von Defekten und Betriebsstörungen bei älteren Panels. Insgesamt kann bei Solarpanels in der Schweiz von einem Energieertrag von rund 2200 kWh pro Quadratmeter ausgegangen werden. Dieser Wert liegt klar tiefer, als PV-Anbieter und Investoren glaubhaft machen. Es ist hier ähnlich wie beim Treibstoffverbrauch von Autos: Die offiziellen Werte werden unter Laborbedingungen ermittelt, die in der Realität kaum je zutreffen.

Der energetische Aufwand zur Produktion von Solarstrom ist komplexer zu berechnen. Ein grosser Anteil betrifft die Gewinnung von Rohstoffen, die für Solarpanels benötigt werden. Die Herstellung von ultrareinem Silizium etwa ist energieintensiv. Zudem braucht es Substanzen wie Chlorwasserstoff und Siliziumkarbid, die in der Natur nicht vorkommen. Heute werden über 80 Prozent der Solarpanels in China gefertigt. Der Anteil von Kohlestrom am chinesischen Strommix beträgt etwa zwei Drittel. Man kann abschätzen, dass China für die Produktion von einem Quadratmeter Solarpanels 250 Kilogramm Kohle einsetzt. Ohne die vielen Kohlekraftwerke wäre die chinesische PV-Produktion undenkbar. Die Folgen sind schlechte Luft und ein hoher CO2.

Viel Arbeit, wenig Wertschöpfung

Damit Fotovoltaik-Anlagen funktionieren, braucht es Zubehör wie Kupferkabel, Wechselrichter, Schalter, Instrumente und je nach Bauart erhebliche Mengen an Abstützmaterial, oft aus Stahl. Der totale Aufwand für die Herstellung von Solarpanels samt des Zubehörs beläuft sich auf etwa 1300 kWh pro Quadratmeter.

Soll die Energie, die Solaranlagen produzieren, einen Nutzen haben, ist ihre Integration ins Netz nötig. Insbesondere muss die Energie dann zur Verfügung stehen, wenn Strom nachgefragt wird. Der energetische Aufwand für die Netzintegration gehört bei einer ehrlichen Energiebilanz mitberücksichtigt. Die geringe Leistung der Fotovoltaik im Winter stellt diesbezüglich das grösste Problem dar.

Hier soll davon ausgegangen werden, dass für den saisonalen Ausgleich 25 Prozent der erzeugten Energie in Pumpspeicherkraftwerken zwischengespeichert werden muss. Wird Solarstrom verwendet, um Wasser in Speicherseen hochzupumpen, um daraus später wieder Strom zu erzeugen, geht rund ein Viertel der Energie verloren. Andere Technologien wie die Speicherung mittels Batterien oder in Form von Gas (Power-to-Gas-to-Power) fallen ausser Betracht: Solche Technologien sind mit noch weit höheren Energieverlusten als die Pumpspeichertechnik verbunden.

Um Solarstrom ins Netz zu integrieren, müssen zudem elektrische Zuleitungen zu den Anlagen gebaut werden. Das Netz insgesamt muss so verstärkt werden, dass Schwankungen wegen Solarstrom nicht zu Blackouts führen. Hochgerechnet sind wegen der Netzintegration inklusive Zwischenspeicherung zusätzlich rund 350 kWh Energie pro Quadratmeter PV-Fläche notwendig.

Das ist noch nicht alles: Eine korrekte Bilanz bezieht auch den energetischen Gegenwert von Arbeitseinsätzen ein. In der Schweiz beträgt die Energieintensität 0,43 kWh pro erwirtschafteten Franken. Fotovoltaik ist sehr arbeitsintensiv: Anlagen müssen geplant, montiert und regelmässig gereinigt werden. Bei Defekten, etwa wegen Hagel oder Schneelast, müssen Reparatur-Trupps zur Stelle sein. Am Ende ihrer Lebenszeit muss man die Anlagen demontieren und sachgerecht entsorgen.

Die Promotoren von Solarstrom werben absurderweise damit, dass diese Energieform sehr viele Arbeitsplätze ermögliche. Eine hohe Arbeitsintensivität ist aber vielmehr ein Hinweis auf eine geringe Wertschöpfung, also auf kleinen volkswirtschaftlichen Nutzen. Die Arbeitskosten für Planung, Installation, Betrieb und Rückbau werden in unserer Rechnung auf total 1175 Franken pro Quadratmeter PV-Fläche geschätzt, was umgerechnet rund 500 kWh entspricht. Für Schadensinterventionen muss man umgerechnet weitere 90 kWh pro Quadratmeter dazuzählen.

In einer modernen Volkswirtschaft müssen sich Investitionen lohnen. Kapitaleinsatz sollte eine Rentabilität abwerfen, und diese muss erwirtschaftet werden. Auch der Energieaufwand für diese Kapitalbedienung gehört bei einer Bilanz berücksichtigt. Fotovoltaik ist wie erwähnt kapitalintensiv. In dieser Berechnung werden durchschnittliche Investitions-Kosten von 1100 Franken pro Quadratmeter PV-Fläche angesetzt.

Bei einer Amortisation über 25 Jahren und einer angemessenen Rentabilität ergeben sich Kapitalbedienungskosten von fast 900 Franken über die gesamte Laufzeit. Umgerechnet bedeutet das einen Energieaufwand von zusätzlich fast 370 kWh pro Quadratmeter PV-Fläche. Zölle, Steuern und Abgaben belaufen sich, energetisch korrekt umgerechnet, auf weitere rund 50 kWh. Unter dem Strich beläuft sich der totale Energieeinsatz somit auf rund 2660 kWh pro Quadratmeter. Der durchschnittliche Ertrag von Fotovoltaik beträgt aber, wie erwähnt, 2200 kWh – also nur 83 Prozent des Aufwands. Auch wenn man in dieser Rechnung 15 Prozent Unsicherheit annimmt, bleibt der energetische Ertrag kleiner als der Aufwand. Man muss von «Energievernichtung» sprechen. Vernünftigerweise sollte man den Einsatz einer solchen Technologie sofort stoppen.

Kritik aus der Fachwelt

Die erwähnte Publikation von Ferroni und Hopkirk in Energy Policy löste ein Echo in der Fachwelt aus. Eine Gruppe von Forschern um den in Grossbritannien tätigen Wissenschaftler Marco Raugei veröffentlichte einige Monate später in der gleichen Fachzeitschrift eine Replik (2). Laut dieser übersteigt der Energieertrag von Fotovoltaik-Anlagen den Energieaufwand um das Sieben- bis Achtfache.

Ferroni und Hopkirk aber blieben bei ihrem Berechnungsansatz: In einem weiteren wissenschaftlich begutachteten Fachartikel widerlegten sie (zusammen mit dem Schweizer Physiker Alexandros Guekos) die Kritik: Die Energiebilanz von Solarstrom in der Schweiz ist verheerend schlecht (3). An einer Wissenschafts-Tagung der International Society for BioPhysical Economic im letzten Juni in den USA zeigten sich die meisten anwesenden Experten mit den Berechnungsmethoden von Ferroni und seinen Kollegen einverstanden.

Laut Spezialisten wie dem amerikanischen Systemökologen Charles A.S. Hall kann die Nutzung einer Energiequelle nur dann als nachhaltig bezeichnet werden, wenn das Verhältnis von Ertrag zu Aufwand mindestens 10 beträgt (4). Bei tieferen Werten ist ein Energiesystem zu ineffizient, um eine moderne Gesellschaft am Laufen zu erhalten. Denn in einer solchen Gesellschaft müssen nicht nur Grundbedürfnisse wie Ernährung, Kleidung und Wohnen energetisch ermöglicht werden, sondern auch Bildung, Gesundheitsversorgung oder auch kulturelle Aktivitäten.

Stromproduktion mittels Wasserkraft schneidet mit einem Verhältnis von Energieertrag zu Energieaufwand von etwa 100 am besten ab. Aber auch Atomstrom hat ein hervorragendes Verhältnis von rund 75. Bei alternativen Energien wie beispielsweise Geothermie, Windstrom und Solarstrom hingegen ist das Verhältnis vom Ertrag zum Aufwand, je nach Standort, kritisch bis miserabel.

Der Basler Grosse Rat hat im September mit knappem Mehr entschieden, dass Hauseigentümer unter gewissen Umständen dazu verpflichtet werden sollen, auf ihren Dächern Fotovoltaik-Anlagen zu montieren. Sollte der «Solardachzwang» wirklich kommen, wäre man im Kanton Basel-Stadt künftig verpflichtet, auf eine Energieform zu setzen, die eine so schlechte Bilanz wie kaum eine andere aufweist.

Ferruccio Ferroni ist dipl. Ingenieur ETH.

(1) Ferroni, Hopkirk: Energy Return on Energy Invested (ERoEI) for photovoltaic solar systems in regions of moderate insolation (Energy Policy 94, 2016)

(2) Raugei et al.: Energy Return on Energy Invested (ERoEI) for photovoltaic solar systems in regions of moderate insolation: A comprehensive response (Energy Policy 102, 2017)

(3) Ferroni et al.: Further considerations to: Energy Return on Energy Invested (ERoEI) for photovoltaic solar systems in regions of moderate insolation (Energy Policy 107, 2017)

(4) Charles, A. S. Hall: «Energy Return on Investment» (Springer, 2017) (Basler Zeitung)

Der Beitrag erschien zuerst in der Basler Zeitung hier




Die Vorstellungen der Regierungen/Parteien zur Absenkung des CO2-Ausstoßes im Lichte einer technischen Analyse

a) „Energiewende 2010“

b) „Energiewende 2014“

c)“Eckpunkte für die geplante Novelle des EEG (Beschluß vom 08.06.2016)“

d) „Klimaschutzplan 2050“ (Dekarbonisierung neben der Stromerzeugung auch für alle anderen Bereiche wie Verkehr, Heizen, etc.) in 2016

e) Überlegungen einiger Politiker, den „Klimaschutzplan 2050“ für die Stromherstellung auf das Jahr 2030 vorzuziehen

Diese Maßnahmen ( a) bis d) ) zeichnen sich aus durch ihre Nichtfunktionalität in technischer wie finanzieller Hinsicht – die Frage der Machbarkeit und Bezahlbarkeit wurde nie geprüft, eine emotionale politische Planwirtschaft. (1,2,3)
Diese Planwirtschaft wurde vor dem Hintergrund durchgeführt, dass bei CO2-Gehalten in der Atmosphäre von 0,040% (400 ppm) und einem prozentualen Anteil von Deutschland am weltweiten CO2-Ausstoß von 0,08% eine erfolgreiche Durchführung dieser Energiewenden nach a) der CO2-Gehalt der Atmosphäre um 0,000 008% (0,08 ppm) hätte abgebaut werden können (2)                                                                                                                                              nach d) um 0,000 013% (0,13 ppm) (1) – ein nicht meßbares Nichts.

Dieses „Nichts“ kostet                                                                                                                                                                                                             – bis 2025  520 Mrd.€ (4) – jährlich z.Z. über EEG bei 6,88ct./KWh  25 Mrd.€/a, über Netzentgelte bei 7,6ct./KWh  27,6 Mrd.€/a, ohne Steuern versteht sich. (5).
– 2 000 Mrd.€ bis 2050 bei Durchführung des „Klimaschutzplanes 2050“, wie unter d) (6)

Wenn der CO2-Gehalt der Atmosphäre aufgrund der Photosynthese am Äquator jährlich um 0,0020 %C02 (20 ppm), im Äquator-nahen Bereich um 0,000 3% (3ppm) schwankt (und je nach örtlichem Bewuchs z.B. im Harvard Forest in USA um 0,0050% (50 ppm)), so sind die deutschen Energiewenden mit einer Absenkung des CO2-Gehaltes in der Atmosphäre von 0,000 008 bzw. 0,000 013% (0,08 bzw. 0,13 ppm) an Lächerlichkeit nicht mehr zu überbieten bei atemberaubenden Kosten.
Emotionale oder religiöse Entscheidungen nach ihrer Sinnhaftigkeit zu hinterfragen, ist eher müßig. Sichtbar ist bei Frau Merkel die globale Verantwortung für die Weltrettung, für die nichts zu teuer sein darf (Ausrufung der „Dekarbonisierung“ durch Frau Merkel bereits auf dem G7-Gipfel in Elmau 2015).
 Durch die permanente Angsteinflösung eines Weltunterganges durch CO2 durch zum großen Teil technikfeindliche und naturwissenschaftlich unausgebildete Politiker, das von jedem investikativen Journalismus abgewandte deutsche „Staatsfernsehens“ und all die Nutznießer dieser Energiewenden befürwortet sogar die Mehrheit der Deutschen gegen jede Faktenlage diese Energiewenden – das Ausland bewundert das Vorgehen der Deutschen, lehnt verständlicherweise von der Faktenlage ausgehend eine Nachahmung ab, so dass auch noch das Argument der „globalen Verantwortung für die Weltrettung“ zunehmend Risse bekommt.
Während in den „Jamaika-Verhandlungen“ die Grünen einen Ausstieg aus der Kohle mit einem kompletten Umstieg auf erneuerbare Energien bereits bis 2030 und das Aus für Neuwagen mit Verbrennungsmotor bis 2030 forderten (später zeigten sie sich zeitlich flexibel), die Klimakanzlerin möglichst weitgehend diesen Forderungen nachgeben wollte, hielten die Liberalen zum Glück fossile Energieträger auf absehbare Zeit für nicht verzichtbar (Interview mit der Vize-Chefin der FDP Strack-Zimmermann in der RP vom 22.11.2017).
Der Vorschlag der Grünen bedeutet faktisch das Vorziehen des im „Klimaschutzplan 2050“ beschlossenen Ausstieges aus der Kohle bereits bis 2030 für den Bereich der Stromherstellung, dessen Nichtfunktionalität bis 2050 bereits beschrieben wurde. (1)
Dennoch soll im Folgenden das Vorziehen des Ausstieges aus Kohle und Kernenergie z.B. bis 2030 einmal technisch durchdacht werden, zumal dieser Ausstieg nach 2030 gleichzeitig verbunden wäre mit einem vermehrten Stromverbrauch durch den Verzicht auf Verbrennungsmotoren zugunsten von Elektroautos.
Im Übrigen deutet alles darauf hin, dass der Kraftwerksbasar auch in einer wohl kommenden großen Koalition weitergehen wird.
Statistische Auswertungen der Stromerzeugung über Wind+Solar in den Jahren 2011 bis 2016 haben erschreckende, auf die Nennleistung bezogene mittlere Leistungsschwankungen gezeigt:

                                                                                 bezogen auf die installierte Strom-+Solar
                                                                                 Leistungen von 90 GW in 2016

       Minimalleistung               0,34%                                                     0,31 GW
       Mittlere Nutzung            14,4%                                                      13,0 GW
       Maximalleistung            53,7%                                                      48,7 GW 

Dem stehen Leistungsnachfragen durch die Verbraucher zwischen 35-75 GW gegenüber.
In der genannten „Windflaute“ vom 06.-16. 01.2017 lagen die Wind- + Solarleistungen zwischen 1 und 12 GW.
Von diesen statistischen Auswertungen sowie von dem Strommix und der Stromerzeugung in 2016 ausgehend wurde der in 2030 zu erwartende Strommix (ohne sichere Stromerzeuger) mit den zu erwartenden Schwankungsbreiten aus der Stromerzeugung  von Wind + Solar errechnet, außerdem der Leistungsbedarf durch Umstellung auf Elektroautos bis 2050.
Das Ergebnis dieser Vorstellung einer Umstellung auf ausschließlich alternative Energien bereits bis 2030 zur Weltrettung durch die Absenkung des CO2-Ausstoßes ist jedoch erwartungsgemäß desaströs:
1. Zur Durchführung dieses Planes müssen bis 2030 Wind- und Solaranlagen mit einer Leistungskapazität von 456 GW erbaut werden, viermal so viel wie in 2016, einschließlich der Umstellung von Verbrennungsmotoren auf Elektrofahrzeuge 7,6mal so viel.
2. Ohne Stromspeicher müssen durch die Fluktuation der Stromerzeuger Wind und Sonne (z.B. nachts bei Windstille) bereits in 2023 zur sicheren Stromerzeugung 40 GW über sichere konventionelle Stromerzeuger in Reserve zur Verfügung stehen – und das müssen dann nach 2022 (Stilllegung der letzten Kernkraftwerke) mindestens 40 Kohlekraftwerke (oder teure Gaskraftwerke) sein. In 2030 müßte zur sicheren Stromerzeugung dann eine Lücke von 67 GW (oder mindestens 67 Kohlekraftwerke) abgedeckt werden.
3. Diese zur Stromversorgungssicherheit beizustellenden sicheren Stromerzeuger müßten dann zum Ausgleich der Fluktuation von Wind und Sonne im Durchschnitt hälftig ständig im Einsatz stehen, 2023 zur Deckung von 20 GW, 2030 von 33,5 GW – und das bei dem Geschrei nach Stilllegung des Kohleabbaus.
4. Ein Ausgleich über Stromspeicher wäre in 2023 mit einer mittleren Kapazität von mindestens 20 GW möglich, in 2030 etwa mit 33,5 GW. Eine technische und bezahlbare Stromspeichererleuchtung ist jedoch selbst in Ansätzen nicht sichtbar. Das einzige z.Z. diskutierte Speicherverfahren „Power to Gas“ scheidet schon wegen seines Wirkungsgrades von nur etwa 25% aus.
5. Die Vorstellung wird illusorisch sein, ohne Stromspeicher die oberhalb des Strombedarfes anfallenden Leistungen ins Ausland abschieben zu können, d.h. die Wind- und Solaranlagen müssen still gesetzt werden: 2023 20 GW, in 2030 33,5 GW  (die Wetterlagen in Europa sind derart überdeckend, dass bei viel Wind in Deutschland auch die Nachbarländer mit Überschußstrom aus Wind zu kämpfen haben).
6. Die Netzkapazität von 80 GW müßte durch die Schwankungsbreiten der Stomerzeugung aus Wind + Sonne sowie die Umstellung auf Elektrofahrzeuge beträchtlich erweitert werden mit unüberschaubaren Kosten.
7. Seit 2010 findet trotz steigender Stromerzeugung über alternative Energien durch die Stilllegung von 9 Kernkraftwerken und dem erforderlichen vermehrten Ausgleich der fluktuierenden Stromerzeugung Wind + Sonne über Kohlekraftwerke nicht mehr statt.
Durch die Stilllegung aller Kernkraftwerke bis 2022, die in 2016  85 TWh/a erzeugten, ist auch in den kommenden Jahren eine bemerkenswerte Absenkung des CO2-Ausstoßes nicht zu erwarten.
8. Für ein Stop der Verbrennungsmotoren zugunsten von Elektrofahrzeugen ab 2030 bleibt nach den gemachten Ausführungen nicht einmal eine schwache Illusion, nur eine Ansammlung von erschreckend naiven Vorstellungen zur Weltverbesserung und zur Deindustrialisierung Deutschlands.
9. Der in einem Stromversorgungsnetz an irgendeiner Stelle entnommene Strom muß unmittelbar in gleicher Menge wieder eingespeist werden. Mit einem Flatterstrom aus Wind und Sonne ohne Stromspeicher oder sichere ausgleichende Kraftwerke im Hintergrund ist eine stabile Stromversorgung grundsätzlich nicht möglich.

Diese absurde Vorstellung der Erzeugung von Strom ausschließlich über alternative Energien –  in 2030, in 2050 oder wann auch immer –  muß dann auch noch vor dem Faktum gesehen werden, dass der Einfluß von CO2 auf das Klima auf einem Glauben an die Richtigkeit von Modellrechnungen beruht, die aber in einem hoffnungslosen Zwiespalt zu den gemessenen Temperaturen stehen.
Während in vielen Teilen der Welt neben dem Bau oder der Planung von 1600 Kohlekraftwerken ein neues Atomzeitalter mit im Bau befindlichen 51 Kernkraftwerken beginnt, die z.T. schon „Atommüll“ als Brennstoff nutzen können, erstarren wir jenseits jeder technischen Entwicklung in einer sich lange hinziehenden Diskussion um das endgültige Vergraben eines wertvollen „Atommülls“ in 30 Jahren (um die unbegründete Angst der Menschen vor Strahlen ständig in Erinnerung zu rufen, obwohl in Fukushima niemand durch Strahlen ums Leben kam und Tschernobyl eine eigene, bei dem heutigen Sicherheitsstandard der Kernkraftanlagen nicht denkbare Geschichte hat, zudem war die Zielsetzuung die Herstellung von bombenfähigem Plutonium).
Wie sagte noch Horaz vor 2000 Jahren:“Sapere aude“ (Wage zu verstehen, deinen Verstand zu gebrauchen).

Der ausführliche Bericht einschließlich Bilder und Quellen ist in der angeschlossenen PDF-Datei enthalten.Jamaika pdf mit Bildern




WIEVIEL ZAPPELSTROM VERTRÄGT DAS NETZ? – Hans-Werner Sinn – Vernichtendes Urteil über Energiewende

Denn die tun den Energiewende-Planern nicht den Gefallen, sanft, stet und gleichmäßig zu liefern und vor allem dann, wenn wir den Strom benötigen. Professor Sinn kommt zu dem Ergebnis: Die Energiewende kann nicht funktionieren. In einem umfangreichen Zahlenwerk kalkulierte er dieses hanebüchene Energiewenden-Gebilde von verschiedenen Seiten her durch und kam zum gleichen Ergebnis, wie das auch hier bei TE und anderen Seiten wie Eike immer wieder beschrieben wurde. Er untermauert noch einmal seinen Satz »Energiewende ins Nichts«. Der Vortrag ist hier  in der Mediathek des ifo-Institutes zu sehen sein.

Es geht uns heute unter dem Vorzeichen der Energiewende nicht anders als unseren Vorfahren. Entweder war Wind vorhanden und kein Getreide, sodass der Müller mahlen konnte, oder es wehte Wind, und die Bauern lieferten kein Getreide an. Der große Fortschritt in der Energieerzeugung aber bestand gerade darin, mit großen Maschinen in industriellem Maßstab Elektrizität preiswert und allzeit verfügbar herzustellen. Diesen Vorteil machen wir gerade wieder zunichte, wenn wir darauf hoffen, Wind und Sonne werden uns schon die nötigen Energien liefern. Und vor allem dabei keine Rechnung stellen.

Diese dümmliche Floskel des frühen Sonnenanbeters Franz Alt wurde auch zitiert und als das entlarvt, was sie ist: haarsträubender Unsinn. Die Sonne mag zwar keine Rechnung stellen, dafür aber die Stromlieferanten, die mit Maschinen und Anlagen die Sonnenenergie in Strom umwandeln müssen. Und da, wie Hans-Werner Sinn auch erwähnte, die Energiedichte von Wind und Sonne außerordentlich im Vergleich etwa gegenüber den Brennstoffen Öl und Kohle dürftig ist, benötigt man große und vor allem viele Windräder sowie riesige Flächen, die mit Fotovoltaikanlagen zugebaut werden.Sinn untersuchte in seinem Vortrag, ob es denn möglich ist, das Hauptproblem der sogenannten erneuerbaren Energien zu umschiffen, dass es nämlich keine Speichermöglichkeiten für Strom gibt. Er geht aus unterschiedlichen Perspektiven heran und nimmt immer den theoretisch günstigsten Fall an, also zum Beispiel, dass bei der Energieübertragung keine Übertragungsverluste entstehen.

Wie Sinn es auch hin und her rechnet – es funktioniert nicht, kann nicht funktionieren, weil Bedarf und Lieferung zu diametral auseinanderklaffen, als dass beider Kennlinien zur Deckung gebracht werden könnten. Problem dabei, so hat er berechnet, sind nicht überwiegend die tagesaktuellen Unstetigkeiten von Strombedarf und Stromerzeugung, sondern die saisonalen Schwankungen. Im Sommer wird weniger elektrische Energie benötigt als im Winter.

Man müsste in Deutschland noch etwa 6.400 Pumpspeicherkraftwerke in die Landschaft setzen, um soviel Energie speichern zu können, dass die saisonalen Unterschiede ausgeglichen werden können. Unmöglich. Auch die Power-to-Gas Variante taugt nichts, weil nach der Umwandlung von Windenergie in Gas Kosten von 24 Cent pro Kilowattstunde anfallen, beim Import aus Russland aber nur 3 Cent. Immer wieder ins Feld geführt wird die Lösung, überflüssigen Strom nach Norwegen zu schicken, dort die reichlich vorhandenen Seen zu füllen, um dann im Bedarfsfall als Wasserkraftwerk daraus wieder Strom zu erzeugen.

Sinn wies auf den Unterschied hin: Es sind Wasserkraftwerke; in Norwegen gibt es praktisch keine Pumpspeicherwerke, die mit überflüssigem Strom Wasser auf ein energetisch höheres Niveau in höher gelegene Seen pumpen können. Wird Strom benötigt, schießt das Wasser durch Rohre in die Tiefe und treibt Turbinenschaufeln an, die wiederum einen Generator in Drehung versetzen, der Strom in die Netze presst. Sinn hielt entgegen: Das sind reine Wasserkraftwerke, mit denen kann man nichts speichern. Also auch dieser Weg bleibt den Energiewendlern verwehrt. Sinn: »Das ist eine Energiewende ins Nichts!«

In der anschließenden Diskussion kam eine der für meine Begriffe gravierendsten Folgen der Energiewende-Diskussion zur Sprache: der Glaubwürdigkeitsverlust der Forschung. An nahezu allen Forschungsinstituten bemühen sich Experten, nach Leibeskräften Physik und Naturgesetze umzubiegen, um die Energiewende posterior zu rechtfertigen.

Nur noch wenige unabhängige Wissenschaftler wagen es, brisante Worte öffentlich zu äußern. Kritiker werden mit brachialen Methoden mundtot gemacht. Nicht viel besser agieren Medien, die in penetranter Weise das Hohelied der Energiewende singen. Im Publikum saßen auch Vertreter der Süddeutschen Zeitung, die Mitveranstalter war, und die sich ebenfalls standhaft weigern, überhaupt die Frage zu stellen, ob so etwas wie die Energiewende sinnvoll ist. Sie bläst lieber in das aktivistische Horn: »Wie kann die Energiewende gelingen?«

»Wir wollen die Welt retten – deshalb darf man keine Kritik üben. So funktioniert die Forschung aber nicht!«, so Hans-Werner Sinn. In schöner Deutlichkeit sprach er aus, wie sich dieser gesamte Energiewende-Wahn zur Religion gewandelt habe. »In der Kirche ist der Klingelbeutel, ich gebe etwas rein. Wir spenden, wir haben ein gutes Gefühl, wir haben einen kleinen Beitrag geleistet.« »Doch Trump und die Chinesen holen sich das Geld wieder aus dem Klingelbeutel, dass wir vorher reingelegt haben.« meinte er abschließend.

Der Beitrag wurde zuerst bei Tichys Einblick gebracht.




Eine isolierte Kommune in Alaska bittet um den Bau einer Straße durch ein Naturschutzgebiet.

Die 11 Meilen lange Straße würde zwischen King Cove und dem Cold Bay Airport verlaufen. Eine Zufahrt zu King Cove versucht man seit Jahrzehnten zu bekommen. Lokale Beamte sagen, dass für die 925 Einwohner der Stadt der Zugang zum Flughafen notwendig ist. Nicht nur im Falle von medizinischen Notfällen, die für die örtliche Klinik zu schwerwiegend sind.

„King Cove ist eine isolierte Gemeinde, die nur auf dem Luft- und Seeweg erreichbar ist. Das Fehlen der Straße beeinflusst Leben und Tod der Bewohner von King Cove „, sagte die Pressesprecherin des Innenministeriums Heather Swift der Daily Caller News Foundation in einer Erklärung.“Der sorgfältige Bau einer einspurigen Schotterstraße mit einer Länge von 11 Meilen [~ 18 km] in einer Weise, die allen geltenden Umweltgesetzen und -vorschriften entspricht und einen leichteren Zugang zum örtlichen Krankenhaus ermöglicht, ist sinnvoll.“

Mitglieder der indigenen Bevölkerung Alaskas haben bereits seit 27 Jahren immer wieder eine Petition für den Bau dieser Straße eingereicht, was dann im Jahr 2015 zu einer Resolution des „National Congress of American Indians führte.

[der Nationale Kongress amerikanischer Indianer (NCAI) wurde 1944 gegründet und ist die älteste und größte nationale Organisation der Stammesregierungen von Indianern und Alaskas Ureinwohner].

Ohne die notwendige „Lebensader“ in Form der Schotterstraße, ist der King Cove Flughafen nur mit dem Boot oder einem Charterflugzeug zu erreichen. Aufgrund der örtlichen Wetterbedingungen sind diese Transportmittel nur für 60 bis 70 Prozent der Zeit zuverlässig nutzbar.

50 Millionen Dollar wurden für Verbesserungen des Flughafens, ein Hovercraft und einen Weg für das Hovercraft ausgegeben, aber das Fahrzeug wurde 2010 nach drei Jahren wegen Ineffizienz schließlich verschrottet.

Das Innenministerium (Department of the Interior, DOI) erklärte sich in 2009 bereit, die Straße zu prüfen. Im Jahr 2013, am Ende einer vierjährigen Überprüfung, lehnte die damalige Innenministerin Sally Jewell [Obama Administration] den Bau der Straße ab.

„Der Bau einer Straße durch das Naturschutzgebiet, würde irreversiblen Schaden anrichten, nicht nur für das Schutzgebiet selbst, sondern auch für die Wildtiere, die davon abhängen“, sagte die damalige Innenministerin Jewell in einer Erklärung, die Ablehnung beinhaltete. „Izembek ist ein außergewöhnlicher Ort – international anerkannt als lebenswichtig für eine reiche Artenvielfalt – und wir sind es zukünftigen Generationen schuldig, über langfristige Lösungen nachzudenken, die keine Straße mitten durch dieses Refugium und ausgewiesener Wildnis beinhaltet.“

Im Izembek National Wildlife Refuge gibt es Grizzlybären, Karibus, Lachse und im September / Oktober in jedem Jahr, die größten Ansammlungen von schwarzen Wildgänsen [die dann in Massen geschossen werden]. Gegner der Straße behaupten, dass es das ökologische Gleichgewicht des Reservats stören würde und schwere Auswirkungen auf die Vögel haben könnte.

„Die Möglichkeit, [im Notfall] sicher hin und her zu kommen – das ist es, was für diese Gemeinschaft wichtig ist“, sagte Della Trumble, die Sprecherin der King Cove (Native) Corporation.

Die Revision der Entscheidung von Frau Jewell bezüglich der Schotterstraße nach King Cove, steht im Einklang mit der Unterstützung der Trump-Regierung für die eigenverantwortliche Bestimmung lokaler Notwendigkeiten durch ansässige Kommunen.

Präsident Trump setzt auch für andere Gebiete auf Mitbestimmung durch lokale Behörden / Gemeinden, hier im Link Utah, Nutzung der Bodenschätze.

„Manche Leute denken, dass die natürlichen Ressourcen in Utah von einer kleinen Handvoll sehr entfernter Bürokraten in Washington kontrolliert werden sollten. Und was denken Sie? Sie irren sich“, sagte Trump in einer Rede im State Capitol von Utah, in der die Änderungen angekündigt wurden.

[Unter der Trump Regierung schöpfen auch andere Einwohner in oder an Naturschutzgebieten in Alaska Hoffnung.  Eike berichtete]

Erschienen auf The Daily Caller vom 11.12.2017

Übersetzt durch Andreas Demmig

http://dailycaller.com/2017/12/11/this-alaskan-community-is-begging-zinke-to-build-a-road-through-protected-land/