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Temperaturen der letzten 150 Jahre: Wenn harte Messdaten nachträglich verändert werden

Ein Schmuddelthema der Klimadiskussion ist die nachträgliche Veränderung von Messdaten in den offiziellen Temperaturzeitreihen. Während die entsprechenden Forscher ihren regelmäßigen Eingriff in die Datenbanken als “Korrektur” und “notwendige Anpassung” bezeichnen, sehen einige Skeptiker darin plumpe Manipulation. Wie so immer im Leben, findet sich die Wahrheit wohl irgendwo in der Mitte. Wir haben bereits mehrfach über die Problematik hier im Blog berichtet. Im heutigen Beitrag wollen wir neue Analysen und Publikationen aus diesem hochsensiblen Bereich vorstellen.

Im Juni 2017 fasste eine Gruppe um James Wallace III ihre Untersuchungsergebnisse zu Datenveränderungen in den wichtigsten Temperaturdatenbanken zusammen. Dabei erkannten sie, dass im Laufe der Zeit natürliche Zyklen in der Temperaturentwicklung der letzten 150 Jahre systematisch händisch abgemildert wurden, was das Vertrauen in die Daten untergräbt. Das pdf der Studie finden Sie hier. Die Bedenken der Wallace-Gruppe bekräftigen Kritikpunkte, die Ross McKitrick bereits 2010 auf SSRN vorbrachte.

Der HadCRUT-Datensatz wird vom Hadley Centre des UK Met Office sowie der Climatic Research Unit (CRU) of the University of East Anglia und bezieht sich auf die globale Temperaturentwiclung de letzten 150 Jahre. Immer wieder werden neue Versionen erstellt, mittlerweile ist man bei HadCRUT4 angelangt. Die Tendenz der nachträglichen Datenveränderungen wird in einem direkten Vergleich von HadCRUT3 und HadCRUT4 deutlich (via Woodfortrees) (Abb. 1):

Abb. 1: Entwicklung der globalen Temperaturen gemäß früherer Version HadCRUT3 im Vergleich zum aktuellen HadCRUT4-Datensatz. Graphik: Woodfortrees.

Gut zu sehen: Die nachträglichen Veränderungen der Archivdaten haben den “Hiatus” der letzten 15 Jahre in eine Phase leichter Erwärmung von etwa 0,1°C verwandelt. Nicht gerade die feine englische Art, um die unbequeme Erwärmungspause aus der Welt zu schaffen. Leider enden die HadCRUT-Daten im Jahr 2015, so dass man den Vergleich nicht bis heute (2017) verlängern kann. Im Jahr 2012 brachte die IPCC-nahe Plattform Realclimate einen weiter zurückreichenden Vergleich von HadCRUT3 und HadCRUT4 (Abb. 2):

Abb. 2: Entwicklung der globalen Temperaturen gemäß früherer Version HadCRUT3 im Vergleich zum aktuellen HadCRUT4-Datensatz. Graphik: Realclimate.

Zu erkennen: Die modernen Temperaturen wurden um etwa ein Zehntel Grad hochgesetzt, während die Temperaturen um 1900 nahezu unverändert blieben. Unterm Strich führte dies zu einer nachträglich produzierten Versteilung der Erwärmung, sozusagen “anthropogen”, denn von Wissenschaftlern selber am Schreibtisch erzeugt.

Die Datenveränderungen gehen unterdessen weiter, auch nach 2015. Im Stil der Salamitaktik wird die Erwärmung immer weiter künstlich versteilt. Ole Humlum bringt in seinem monatlichen Newsletter Climate4You die jeweils aktuellen Klimadaten. Unter anderem vergleicht er die verschiedenen Versionen der Datensätze miteinander. Hier die kürzlichen Veränderungen des GISS-Datensatzes, der vom bekennenden Klimaaktivisten Gavin Schmidt verantwortet werden. In rot die Vorversion aus dem Mai 2015, in blau die aktuellen Daten (Abb. 3). Ergebnis: Wieder eine Salamischeibe: Erwärmung um ein halbes Zehntelgrad versteilt.

Abb. 3: Entwicklung der globalen Temperaturen gemäß früherer GISS-Version aus dem Mai 2015 (rot) im Vergleich zum aktuellen GISS-Datensatz (blau). Graphik: Climate4You.

Nächstes Beispiel: NCDC-Datensatz, wo sich das gleiche Bild bietet (Abb. 4).

Abb. 4: Entwicklung der globalen Temperaturen gemäß früherer NCDC-Version aus dem Mai 2015 (rot) im Vergleich zum aktuellen NCDC-Datensatz (blau). Graphik: Climate4You.

Lange galten die Satellitendatensätze UAH und RSS als zuverlässiger als die Bodendatensätze, die ständig nachjustiert werden. Zumindest für die RSS-Daten gilt dies mittlerweile nicht mehr, denn auch hier hat man nun mit dem Verändern der Daten begonnen (Abb. 5). Auch hier beträgt die künstliche Versteilung jetzt 0,1°C. Man wundert sich, dass ähnliche Korrekturen durchgeführt wurden, obwohl die Messverfahren und Begründungen äußerst unterschiedlich sein sollten. Die RSS-Änderungen wurden in einem Paper von Mears & Wentz (2017) u.a. mit dem Absinken der Satellitenbahn begründet.

Abb. 5: Entwicklung der globalen Temperaturen gemäß früherer RSS-Version aus dem Mai 2015 (rot) im Vergleich zum aktuellen RSS-Datensatz (blau). Graphik: Climate4You.

Die RSS-Datenveränderungen kommen nicht ganz unerwartet. Der UAH-Satellitendatenexperte Roy Spencer hatte bereits zu Jahresbeginn 2017 vermutet, dass RSS auf Druck der anderen Temperaturdatenbanken Änderungen durchführen würde. Um die Unabhängigkeit der verschiedenen Temperaturdatensysteme ist es offenbar nicht gut bestellt. Vielmehr herrscht Gruppendenken vor. In einem unaufgeregten, lesenswerten Blogbeitrag kommentierte Roy Spencer die RSS-Veränderungen und erläuterte, weshalb er ihnen kritisch gegenübersteht.

Die Temperaturdatenveränderungen der verschiedenen Systeme ist bedenklich. Letztendlich handelt es sich um einen Änderungsbetrag von vielleicht ein oder maximal zwei Zehntelgrad. Irgendwann werden die Justierungen aufhören müssen. Bei einer von den Modellen prognostizierten Erwärmung von zwei Zehntelgrad pro Jahrzehnt wird der Zeitpunkt kommen, wo der Spielraum der Datenmassage voll ausgereizt ist. Bis dahin sollten wir die Vorgänge kritisch begleiten, die in den Medien unbeachtet bleiben.

Link: http://www.kaltesonne.de/temperaturen-der-letzten-150-jahre-wenn-messdaten-nachtraglich-geandert-werden/

Dieser Beitrag ist zuerst im Blog „die Kalte Sonne“ erschienen.




Grüne Wunder: Dunkelflaute im Hellen!

Wer hätte das gedacht? Jetzt im Herbst werden die Tage wieder kürzer. Im Osten der Republik ist es um 20.00 Uhr bereits dämmrig. Aber um 18:00 Uhr scheint – wenn die Sonne scheint- auch dort noch die Sonne, wenn auch nur im milden, rötlichen Abendlicht. Das kommt von der Physik der Planetenbahnen um die Sonne und dagegen kann man nichts machen. Und dann legen sich auch als Erste -trotz bester sonniger Wetterlage- die Solarstromerzeuger zum wohlverdienten Schlafe nieder. Immerhin sind 2017 bereits sehr viele von ihnen in Lohn- und Brot. Satte 43,3 GW an Leistung (nur zur Spitzenzeit versteht sich) sind in rd. 1,6 bis 1,7 Mio – so genau zählt das keiner mehr- an Solareinspeisern im Lande aktiv. Sie haben– wenn auch nur ganz kurz- um 12:00 Uhr Mittags des 21.9.17 – knapp die Hälfte ihrer installierten Leistung geliefert . Immerhin 20.594 GW! Dann aber legten sie sich schnell zur Ruhe. Um 16:00 Uhr waren es nur noch knapp 25% und um 18:00 Uhr nur noch 3,5 %. Um wenig später ganz auf Null zu gehen.

Und was macht der Wind, der scheue Bengel um diese Zeit? Hilft wenigstens der, die Träume von der Vollversorgung mit „sauberer Energie“ zu erfüllen? Rafft er sich auf die nötigen Gigawatt einzuspeisen, die an diesem ganz normalen Tag gebraucht werden? Das Zeug dazu hätte er, wie seine Schwester Solar auch. Denn heute stehen von der Nord- zur Ostsee, bis zu den Alpen, von Aachen bis Görlitz mehr als 29.000 Windkraftanlagen in unserem Land. Auf herzlichste von den Einwohnern – so liest man es vielfach in unseren Medien- als Kathedralen des Fortschritts begrüßt. Könnten sie doch inzwischen fast alle Haushalte „versorgen“.

Denn sie könnten, wenn der Wind so wie geplant wehte, rd. 54,0 GW (Stand etwa September 2017) ins Netz abliefern.

Beide zusammen, also Wind und Solar, immerhin 97,3 GW!! Was für ein tolles Geschäft! Bei einem Verbrauch am selben Tag von in der Spitze von nur 74,7 GW [1] blieben noch satte 22,6 GW für den Export!….

…dachte das Milchmädchen, doch es macht, ebenso sprichwörtlich, und wie immer, die Rechnung ohne den Wirt.

Wind + Solar Leistungseinspeisung bezogen auf die inst. Nennleistung

Denn obwohl sie viel mehr könnten, wenn man sie nur ließe, lieferten sie in der Spitze um 12:00 Uhr gerade mal 21,4 GW also nur knapp 29 % des Verbrauchs bzw. nur knapp 22 % der installierten Leistung. Und auch das war nur 6 h später komplett vorbei. Da fielen nur noch 2,44 GW an. Das sind kaum merkbare 3,6 % des Verbrauchs bzw. nur 2,5 % der installierten Leistung.

Der Wind, der faule Hund, hatte fast komplett, seine auch schon zuvor äußerst geringe Tätigkeit eingestellt, und die Sonne, der Planetenphysik folgend, ebenso. Und auch am nächsten Tag wurde es nicht besser.

Also können wir erwarten, dass es in den kommenden Monaten eher noch schlechter wird, als besser, denn der nächste Winter kommt bestimmt.

Grüne Politik macht´s möglich: Wir sind Zeuge der neuesten fortschrittlichen Errungenschaft: Dunkelflaute im Hellen. Das muss man erst mal hinkriegen

Und wenn dann Merkel und Cie wieder regieren, wird dieses Dunkelflautenwunder vielleicht die Regel und tausende von Medienexperten und Politikerklärern werden uns klarmachen, dass mit den Hühnern zu Bett gehen in jedem Fall, die moralisch bessere – wie auch die gesündere-  Alternative ist. Von den segensreichen Auswirkungen auf das Bevölkerungswachstum mal ganz abgesehen

 

https://www.agora-energiewende.de/de/themen/-agothem-/Produkt/produkt/76/Agorameter/

[1] Die mesiten Daten von AGORA Energiewende https://www.agora-energiewende.de/de/themen/-agothem-/Produkt/produkt/76/Agorameter/




Öko-Terror mit erneuerbarer Energie

Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass Freunde, die Geisteswissenschaften studiert hatten, schon in den 1980er Jahren leuchtende Augen bekamen, wenn die Rede auf erneuerbare Energien kam. Nach einer Elektrolehre und einem naturwissenschaftlichen Studienabschluss stand ich diesem Thema viel nüchterner gegenüber. Das Streben nach erneuerbarer Energie erschien mir, ähnlich wie die allesamt enttäuschenden Versuche, ein Perpetuum mobile zu bauen, als reines Wunschdenken, das an der harten Realität scheitern muss. Der Schöpfer hat uns vermutlich nicht den Gefallen tun wollen, so etwas möglich zu machen. Energie geht zwar nach heutigem Wissen im Universum nicht verloren. Lässt man sie jedoch Arbeit leisten, verwandelt sie sich von einer edlen, das heißt konzentrierten, in eine weniger edle, diffuse Form. Am Ende dieses von den Physikern so genannten dissipativen Prozesses steht Abwärme niedriger Temperatur, die keine Arbeit mehr leisten kann.

Im heutigen Sprachgebrauch bezieht sich der Begriff „erneuerbar“ auf Formen der Energie, die direkt oder indirekt auf die Fusionsenergie der Sonne zurückgehen. Dazu zählt also nicht nur die Photovoltaik, die mithilfe lichtsensibler Halbleiter eine direkte Umwandlung des Sonnenlichts in elektrische Spannung ermöglicht, sondern auch die Kraft des Windes und der Gebirgsflüsse sowie die in pflanzlicher Biomasse wie Holz, Biogas oder Kuhdung gespeicherte Energie. Ginge es nach dem „Klimaschutzplan 2050“ der deutschen Bundesregierung, dann müsste Deutschland bereits im Jahre 2050 nahezu vollständig „dekarbonisiert“ sein, das heißt ohne den Einsatz so genannter fossiler Energieträger auskommen müssen.

 

Zurück zum Mittelalter?

Hinter diesem Ziel verbirgt sich, wie sich leicht zeigen lässt, die Sehnsucht nach einer Rückkehr zu vorindustriellen, d.h. mittelalterlichen Verhältnissen. Denn vor der Erschließung fossiler Kohlevorräte in der industriellen Revolution mussten sich die Menschen mit den Energieträgern begnügen, die ihnen die Natur darbot. Mehr oder weniger primitive Wasserräder und Windmühlen waren vor der Erfindung der Dampfmaschine die einzig möglichen Maschinenantriebe. Für die Gebäudeheizung und das Salz-Sieden stand nur die Verbrennung von Holz beziehungsweise Holzkohle zur Verfügung. Kein Wunder, dass die Wälder West- und Mitteleuropas vor dem Beginn der industriellen Revolution infolge Jahrhunderte langer Übernutzung soweit heruntergekommen waren, dass sie kaum noch brauchbares Bauholz liefern konnten. Unsere Wälder verdanken ihre Regenration dem Übergang zur massiven Nutzung fossiler Kohle im 19. Jahrhundert. Die ausschließliche Nutzung „erneuerbarer“ Energiequellen (im Folgenden mit EE abgekürzt) war also schon zur Zeit der Renaissance alles andere als nachhaltig.

In etlichen armen Ländern Afrikas und Asiens ist das noch heute nicht viel anders. Weltweit decken EE zurzeit etwa 13,6 Prozent des Primärenergiebedarfs. In den als „Entwicklungsländer“ klassifizierten Ländern liegt dieser Anteil jedoch im Schnitt bei 72,8 Prozent, davon fast 90 Prozent Holz, Holzkohle und Dung. Wind-, Solar- und Gezeitenenergie decken zurzeit nur 0,81 Prozent des Weltenergiebedarfs. Getrocknete Kuhscheiße wiegt in der globalen Energiebilanz also noch immer viel schwerer als die Windenergie. Seit einigen Jahren setzen übrigens Politiker der wohlhabenden Länder des Westens alles daran, in Afrika den Bau von Kohle- und Gaskraftwerken zu hintertreiben, indem sie ihre „Entwicklungshilfe“ auf Wind- und Solarkraftwerke beschränken und arme Länder mit Handelsbeschränkungen bestrafen, sollten sie sich unterstehen, doch in Kohle- oder Gaskraftwerke zu investieren. Darauf hat schon vor Jahren Fiona Kobusingye, die Präsidentin der ugandischen Menschenrechtsorganisation CORE, hingewiesen. Kohle gibt es in Afrika fast überall. Die Vorräte würden nach heutigem Wissen für Jahrtausende reichen und sie ist im Unterschied zu Öl und Gas gefahrlos transportier- und lagerbar.

Zwar erreichen die über 27.000 deutschen Windkraftanlagen (WKA) inzwischen eine Leistung von 45 Gigawatt (wenn der Wind weht). Dennoch tragen sie nur mit 2,1 Prozent zur Deckung des gesamten deutschen Primärenergiebedarfs bei. Zusammen mit den installierten 1,6 Millionen Solaranlagen decken sie nur 3,1 Prozent des deutschen Primärenergiebedarfs. Der Anteil aller „Erneuerbaren“ am gesamten Energieverbrauch Deutschlands erreicht immerhin 12,6 Prozent. Der größte Teil davon entfällt allerdings auf Bio-Kraftstoff, der den Kfz-Treibstoffen E5 und E10 aufgrund einer gesetzlichen Vorschrift ungefragt beigemischt wird. Um bis 2050 auf einen EE-Anteil von fast 100 Prozent zu kommen, bedarf es aber wohl viel mehr als eines kleinen Wunders. Zumal dabei bislang nur der Stromsektor betrachtet wurde. Dieser macht aber nur etwa ein Fünftel der Primärenergieproduktion aus. Gebäudeheizung und Verkehr verschlingen viel mehr Energie.

Da Wind- und Solarenergie nur äußerst unregelmäßig verfügbar sind, steht und fällt die von Bundeskanzlerin Angela Merkel 2011 nach der Kernreaktor-Havarie von Fukushima ausgerufene „Energiewende“ mit der Möglichkeit, Energie zu speichern, um sie bei Dunkelheit oder Windstille bedarfsgerecht abrufen zu können. Die effizienteste technische Lösung dafür sind Pumpspeicher-Kraftwerke. Davon gibt es aber in Deutschland bislang nur ein großes in Thüringen und über 30 kleinere mit einem Gesamt-Speichervermögen von 0,038 Terawattstunden /TWh). Der bekannte Ökonom Hans-Werner Sinn hat vorgerechnet, dass man bei einem 50-Prozent-Anteil von Solar- und Windstrom bereits Speicherkapazitäten von über 22 TWh oder mindestens 20.000 Pumpspeicherkraftwerke bräuchte. Dafür fehlen in dem nicht sehr gebirgigen Land schlicht die Standorte. Außerdem leiden die wenigen bereits arbeitenden Speicherkraftwerke inzwischen unter der Konkurrenz des Überangebots von Solarstrom gerade zur Mittagszeit. Bislang gehörte die Deckung dieses Spitzenbedarfs mit einem entsprechend hohen Börsen-Strompreis fest zum Geschäftsmodell der Betreiber der Pumpspeicherkraftwerke. Heute wird deshalb kaum noch jemand bereit sein, weiter in diese Technik zu investieren. Wegen des sommerlichen Strom-Überangebots zur Mittagszeit wird über den europäischen Stromverbund inzwischen selbst die Profitabilität der sauberen Wasserkraftwerke der Alpenländer Schweiz und Österreich beeinträchtigt.

 

Renaissance der Braunkohle-Kraftwerke

Statt durch Stromspeicher werden Windflauten in Deutschland bislang hauptsächlich durch Braun- und Steinkohle-Kraftwerke überbrückt. Diese Kraftwerke werden auch gebraucht, um die Netzfrequenz von 50 Hertz zu erzeugen. Wind- und Solaranlagen sind dazu alleine nicht in der Lage. In Deutschland kam es deshalb gerade wegen des Erneuerbare Energien Gesetzes (EEG) aus dem Jahre 2000 und der „Energiewende“ zu einer Renaissance der „schmutzigen“ Braunkohlekraftwerke, während die vergleichsweise sauberen Gaskraftwerke durch das zeitweise Überangebot von Öko-Strom aus dem Markt geworfen wurden. Zur Erinnerung: Das EEG schreibt vor, dass die Strom-Endverbraucher über ihre Stromrechnung für die Differenz zwischen dem jeweils entsprechend Angebot und Nachfrage erzielbaren Börsen-Strompreis und der den Produzenten von Ökostrom für 20 Jahre garantierten festen Einspeisevergütung begleichen müssen. Während die Betreiber unregelmäßig produzierender Wind- und Solaranlagen also von Festpreisen profitieren, müssen sich die Betreiber der zuverlässig produzierenden Kraftwerke mit dem jeweils erzielbaren Börsenpreis begnügen. Braunkohlekraftwerke können unter dieser Bedingung noch profitabel arbeiten, nicht aber Gaskraftwerke mit ihrem vergleichsweise teuren Brennstoff.

Die Anhänger des neuen französischen Präsidenten Emmanuel Macron, der aus dem Pariser Klimaabkommen vom Dezember 2015 eine Frage des nationalen Prestiges gemacht hat, ließen sich die Gelegenheit nicht entgehen, den angeblichen „Klimaschutz“-Vorreiter Deutschland als Heuchler vorzuführen. Denn die Struktur der deutschen Elektrizitätserzeugung spricht inzwischen dem Anliegen des „Klimaschutzes“, was immer auch darunter zu verstehen sein mag, Hohn. Über die Hälfte (52 Prozent) des in Deutschland erzeugten Stroms kommt heute aus Kohle-Kraftwerken. Die deutschen Stromkunden haben über die EEG-Umlage bereits über 150 Milliarden Euro für die „Energiewende“ gezahlt und werden in den kommenden zehn Jahren weitere 400 Milliarden Euro zahlen müssen. Zurzeit kostet die deutsche „Energiewende“ jedes Jahr 25 Milliarden Euro, d.h. umgerechnet über 300 Euro je Kopf (Babys und Greise eingeschlossen). Dennoch hat sich die „Klima-Bilanz“ der deutschen Elektrizitätsproduktion, gemessen am Kohlenstoffdioxid-Ausstoß, seit über zwanzig Jahren nicht verbessert.

In Frankreich dagegen kommen 76 Prozent der Elektrizität aus sauberen Kernkraftwerken. Weitere 10 Prozent kommen aus den ebenso sauberen Wasserkraftwerken der Alpen. Nur sechs bis sieben Prozent kommen aus Gas- oder Ölkraftwerken. Dennoch setzt nun auch die Regierung Macron- Philippe (wie schon die sozialistische Vorgänger-Regierung unter François Hollande) zumindest nach außen auf „Erneuerbare“. Der Anteil der Kernenergie an der Stromversorgung soll bis 2025 auf 50 Prozent schrumpfen. Noch im Laufe der gerade begonnenen Legislaturperiode sollen 17 der 58 Kernreaktoren stillgelegt werden, verkündete Nicolas Hulot, der neue Ökowende-Minister und stellvertretende Premierminister Frankreichs (sein genauer Titel: „Minister für die ökologische und solidarische Wende“). Zuvor war Hulot bekanntgeworden als geschäftlich außerordentlich erfolgreicher grüner TV-Produzent. Gleichzeitig setzt er (wie Angela Merkel) auf die Elektromobilität und kündigt an, die Exploration neuer Öl- und Gasvorkommen verbieten und ab 2040 keine neuen Benzin- und Dieselfahrzeuge mehr zulassen zu wollen. Doch um die Batterien der E-Mobile aufzuladen, bräuchte man jedoch zig weitere Kernkraftwerke statt weniger. Wie alle grünen „Konzepte“ bestechen also auch die Pläne Hulots durch ihre Inkohärenz.

„Wir müssen absolut fest an die erneuerbaren Energien glauben“, forderte Hulot kürzlich in einem Interview. In der Tat geht es hier um eine reine Glaubensfrage. In einer Demokratie sollte deren Beantwortung aber der freien Gewissensentscheidung jedes einzelnen anheimgestellt werden. Hulot strebt hingegen, wie er mit dem zitierten Satz selbst offen zugibt, nach einer postindustriellen Gesellschaft, in der es weder Glaubensfreiheit noch Freiheit für ergebnisoffene wissenschaftliche Forschung und Entwicklung gibt. Alles soll sich dem politischen Ziel der „Décroissance“ beziehungsweise „Nachhaltigkeit“ unterordnen. Forschern, die andere Wege gehen wollen, wird wohl einfach der Geldhahn zugedreht werden. In der so genannten Klimaforschung ist das längst gang und gäbe. Eine solche Gesellschaft nennt man zu Recht totalitär.

 

Pseudowissenschaft „Klimatismus“

Ihre scheinbare wissenschaftliche Begründung erfährt die „Energiewende“ durch den „Klimatismus“, d.h. die Behauptung, das bei der Verbrennung von Kohlenstoff entstehende unsichtbare und geruchlose Abgas Kohlenstoffdioxid (CO2) führe zu einer für das Leben auf der Erde gefährlichen Aufheizung der Atmosphäre. Für diese Behauptung gibt es nicht die geringste vernünftige Begründung, da es in der Erdgeschichte Perioden mit einer im Vergleich mit dem derzeitigen um ein Vielfaches höheren CO2-Gehalt der Atmosphäre gab, die nicht mit einer Erwärmung einhergingen. Statt der heutigen CO2-Konzentration von knapp 400 ppm (0,04 Volumenprozent) wurden zeitweise 6.000 ppm (0,6 Prozent) erreicht, während die Kontinente größtenteils vereist waren. Doch am herrschenden CO2-Dogma konnten solche und andere geowissenschaftlichen Befunde nicht rütteln. Das von zwei UN-Organisationen eingesetzte Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC), gemeinhin auch „Weltklimarat“ genannt, hat die politische Aufgabe, Daten und Simuationsmodelle zur Begründung des CO2-Dogmas zu sammeln und zu bewerten. Begründeten Zweifeln am Dogma nachzugehen, gehört nicht zu seinen Pflichten.

Gemäß diesem Dogma ist das oberste Ziel der Energiepolitik nun nicht mehr die zuverlässige, umweltschonende und preiswerte Versorgung der Bevölkerung mit Elektrizität und anderen Formen von Energie, sondern die Senkung des CO2-Ausstoßes um beinahe jeden Preis. Das Schlagwort dafür lautet „Klimaschutz“. Kaum jemand wagt es, dessen Notwendigkeit in Zweifel zu ziehen. Denn es erweckt den Eindruck, es gehe um das hehre Ziel des Natur- und Umweltschutzes, In der Praxis läuft es freilich, wie die Zerstörung von Wäldern durch den Bau und die Tötung Abertausender von seltenen Fledermäusen und Greifvögeln durch den Betrieb von Windrädern zeigt, nicht selten auf das glatte Gegenteil hinaus. Tatsächlich beruht dieses Schlagwort auf einer Sprachpanscherei sondergleichen. Der Begriff „Klima“ kommt aus dem Altgriechischen und bedeutet schlicht „Neigung“. Aufs Wetter angewandt, bezeichnet „Klima“ die durchschnittliche Wetterneigung einer Region im Vergleich zu einer anderen. Im Rahmen der in Genf ansässigen World Meteorological Organization (WMO) haben sich die Meteorologen darauf geeinigt, diesem Vergleich einen 30-jährigen Beobachtungszeitraum zugrunde zu legen. Einzelne Wetterereignisse sagen also noch nichts über das Klima. Dieses ist vielmehr gleichbedeutend mit der Statistik des Wetters. „Klimaschutz“ hieße also auf gut Deutsch „Wetterstatistikschutz“ beziehungsweise „Temperaturmittelwertschutz“. Denn das ist ja der Inhalt des Ende 2015 in Paris erzielten Klima-Abkommens: Der Anstieg der Durchschnitts-Temperatur über den Landmassen der Erde soll bis zum Ende dieses Jahrhunderts auf anderthalb bis zwei Grad Celsius begrenzt werden. Kann man aber ein statistisches Konstrukt wie einen zum Normalwert erklärten Temperatur-Mittelwert überhaupt schützen? Wir schützen doch nicht das Wetter, sondern schützen uns, wenn nötig, vor dem Wetter.

Solche Sprachschludereien sind vermutlich kein Zufall. Sie leben von der Konfusion zwischen Gedanken-Konstrukt (Modell) und Realität. Für die Pflanzendecke der Erde und damit auch für die davon abhängigen Tiere und Menschen haben Durchschnittstemperaturen nur in Extremfällen eine reale Bedeutung. Worauf es ankommt, ist vielmehr der durchschnittliche Jahresgang der Temperatur und der Niederschläge. Es macht einen großen Unterschied, ob das Niederschlagsmaximum in die wärmsten oder die kältesten Monate des Jahres fällt. Das in Deutschland vorherrschende gemäßigt ozeanische Klima ist gekennzeichnet durch ein Niederschlagsmaximum im mäßig warmen Sommer und kühle, selten kalte Winter. Weiter im Osten finden wir das Kontinentalklima, gekennzeichnet durch heiße Sommer und kalte Winter. Rund ums Mittelmeer herrscht das mediterrane Klima, gekennzeichnet durch eine lange Sommertrockenheit und ein Regenmaximum im milden Winter. Von einem „Weltklima“ zu sprechen, ergibt aus diesem Blickwinkel keinen Sinn. Allenfalls beim Vergleich der Erde mit ihrem Trabanten, dem Mond, oder mit ihren Nachbarplaneten Mars oder Venus, könnte man vom „Weltklima“ sprechen.

Dass die Erde im Unterschied zum Mond und zu ihren Nachbarplaneten bewohnbar ist, hängt offenbar mit der Zusammensetzung ihrer Lufthülle zusammen. Diesen Satz würden auch die Grünen sofort unterschreiben. Allerdings sehen die Grünen die Ursache des lebensfreundlichen Klimas der Erde im so genannten Treibhauseffekt. In der Hauptsache verantwortlich dafür seien dreiatomige, das heißt aus asymmetrischen Molekülen bestehende Spurengase in der Atmosphäre wie vor allem Wasserdampf und Kohlenstoffdioxid. Im Unterschied zu den zweiatomigen Hauptbestandteilen der Luft (Stickstoff und Sauerstoff) können die dreiatomigen Spurengase Infrarotstrahlen (Wärme) einfangen und auch wieder aussenden. Dadurch werde die vom Erdboden reflektierte Sonnenwärme in der Atmosphäre wie in einem Treibhaus aufgestaut. Steige der CO2-Gehalt der Luft infolge der Verbrennung von Kohle und Öl beträchtlich über das vorindustrielle Niveau von 0,028 Prozent, drohe eine Überhitzung der Erde.

Dabei verweisen die Verfechter dieser Hypothese gerne auf den Nachbarplaneten Venus, dessen Atmosphäre zu 96,5 Prozent aus CO2 besteht. Die Bodentemperatur der Venus liegt nach Angaben der US-Weltraumbehörde NASA bei 462 Grad Celsius. Das zeige, so die Klimaschützer, dass so viel CO2 einen „galoppierenden Treibhauseffekt“ verursache. Dem ist aber beileibe nicht so. Wegen ihrer größeren Nähe zur Sonne erhält die Venus im Vergleich zur Erde eine fast doppelt so starke Sonneneinstrahlung. Obendrein ist die Atmosphäre der Venus wegen ihres hohen CO2-Anteils 90mal schwerer als die Erdatmosphäre. Am Boden ergibt sich dadurch ein 50mal höherer Druck als auf der Erde. Zusammen mit der stärkeren Sonneneinstrahlung erklärt dieser nach den Gesetzen der Schulphysik hinreichend die hohe Temperatur auf der Venus. Es ist völlig überflüssig, wenn nicht gar abwegig, dafür einen „Treibhauseffekt“ zu bemühen.

 

Die Atmosphäre ist kein Glashaus

Die Vorstellung, die Erdatmosphäre wirke wie ein Glashaus, geht auf den schwedischen Physikochemiker Svante Arrhenius (1859 bis 1927) zurück. Dieser berechnete im Jahre 1896, die Durchschnittstemperatur der Erde müsse theoretisch bei minus 18 Grad Celsius liegen. Die tatsächliche Durchschnittstemperatur der Erde lag aber nach damaligem Wissen bei plus 15 Grad Celsius. In der Differenz von 33 Grad zwischen beiden Werten sah Arrhenius den „natürlichen Treibhauseffekt“. Doch der bedeutende amerikanische Strahlenphysiker Robert Williams Wood (1968 bis 1955) konnte schon im Jahre 1909 mithilfe eines einfachen Experiments nachweisen, dass es diesen Effekt nicht einmal in einem richtigen Glashaus gibt. Er setzte zwei Glaskästen dem Sonnenlicht aus und maß den Temperaturanstieg im Innern. Der eine Kasten bestand aus Glas, das Infrarotstrahlen reflektiert. Der andere Kasten bestand aus Halit (Salz), das für IR-Strahlen durchlässig ist. Das Ergebnis war in beiden Fällen das gleiche. Die Aufheizung eines Glashauses geht also ausschließlich auf die Unterbindung des Aufstiegs warmer Luft (Konvektion) durch die Glasscheibe zurück. Einer Reflektion von Infrarotstrahlen bedarf es nicht, um die Erwärmung der Innenluft zu erklären. Professor Nasif Nahle von der Universität Monterrey/Mexico hat Woods Experiment in neuerer Zeit in erweiterter Form wiederholt und bestätigt, dass CO2 nicht als „Treibhausgas“ wirkt.

Welche Rolle so genannte Treibhausgase wie CO2 und H2O in der Atmosphäre tatsächlich spielen könnten, zeigt wiederum der Vergleich der Erde mit dem Mond. Beide Himmelskörper erhalten auf ihrer Tagseite ungefähr die gleiche Sonneneinstrahlung. Doch auf dem Mond steigt die Temperatur auf der Sonnenseite auf plus 120 Grad, während sie auf der Erde höchstens auf 50 Grad (in Extremfällen wie im kalifornischen Death Valley auf plus 70 Grad) steigen kann. Offensichtlich sorgt ihre Atmosphäre insgesamt also für Kühlung. Dafür verantwortlich sind vermutlich ausgerechnet die fälschlich zu „Treibhausgasen“ erklärten Spurengase Wasserdampf und Kohlenstoffdioxid, denn die zweiatomigen Gase Stickstoff und Sauerstoff (N2 und O2), die zusammen 99 Volumenprozent der Luft ausmachen, können nicht aktiv Wärme transportieren. Das können nur die die dreiatomigen Gase, deren Flügelatome die IR-Strahlen kurzzeitig in Schwingungen umsetzen. Überflüssig, darauf hinzuweisen, dass ohne Wasser und Kohlenstoffdioxid Leben auf der Erde gar nicht möglich wäre. Fazit: Das Weltbild der Grünen stellt die realen Zusammenhänge auf den Kopf. Die darauf aufbauenden Klima-Modelle haben mit der Realität nichts zu tun. Das sieht man auch daran, dass ein Anstieg des CO2-Gehalts der Luft in der Erdgeschichte immer Warmzeiten folgte und nicht umgekehrt. Das wiederum kommt wohl daher, dass der globale Kohlenstoffkreislauf vom viel mächtigeren Wasserkreislauf angetrieben wird. Wäre es umgekehrt, müsste der Schwanz mit dem Hund wedeln können.

Dennoch hat sich in der Politik die Vorstellung durchgesetzt, wir könnten durch eine Drosselung unserer Verbrennungsabgase die globale Durchschnittstemperatur der Erde senken. Gegen alle Einwände seriöser Forscher (vor allem in den USA), die vor allen darauf hinweisen, dass seit der Jahrtausendwende, trotz einer deutlichen Zunahme des CO2-Ausstoßes vor allem im „Schwellenland“ China und entgegen den Modell-Projektionen des IPCC, von einer globalen Erwärmung keine Rede mehr sein kann. Sogar das IPCC selbst musste diesen „Hiatus“ inzwischen anerkennen. Dennoch einigten sich die im Dezember 2015 in Paris versammelten Unterzeichner-Staaten der UN-Klima-Rahmenkonvention (UNFCCC) in letzter Minute auf ein internationales Abkommen zur Reduktion des Ausstoßes von „Treibhausgasen“. Man sieht den kompromisshaften Formulierungen dieses von der Mainstream-Presse nichtsdestoweniger als „historisch“ klassifizierten Abkommens an, dass ihm viele Unterzeichner-Staaten nur halbherzig zugestimmt haben. Unterschrieben haben wohl die meisten, weil es darin im Grund kaum um das „Klima“, sondern vielmehr um das große Geld geht. Das gilt vor allem für die Völker der so genannten Entwicklungsländer, die in der Regel ganz andere Sorgen haben. Deren Zustimmung zum Pariser Abkommen wurde durch das Versprechen der Überweisung von jährlich 100 Milliarden Dollar für die Erschließung „erneuerbarer“ Energien und Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel erkauft. Die von den UN noch immer als „Entwicklungsländer“ geführten „Schwellenländer“ China und Indien dürfen bis 2030 mit ihrem CO2-Ausstoß weitermachen, als sei nichts gewesen. Die internationale Finanzindustrie konnte dieses Abkommen als großen Durchbruch feiern, denn dieses macht ihre Geschäfte bis zum Ende des Jahrhunderts berechenbar.

 

Spielverderber Donald Trump

Doch im November 2016 gewann der als „Populist“ beschimpfte Geschäftsmann Donald Trump gegen Hillary Clinton, die Kandidatin des großen Geldes, mit einem durchaus bescheidenen Wahlkampf-Budget wider Erwarten die US-Präsidentschaftswahlen. Am 1. Juni 2017 kündigte Trump in einer programmatischen Rede im Rosengarten des Weißen Hauses den Ausstieg der USA aus dem Pariser Abkommen an. Anders als in der Gesundheitspolitik weiß Trump in dieser Frage die republikanische Partei geschlossen hinter sich. Bemerkenswert ist die Tatsache, dass Trump mit keinem Wort auf die fragliche wissenschaftliche Begründung der Politik der CO2-Reduktion einging. Vielmehr schloss er sich der vom dänischen Statistiker Björn Lomborg vorgeführten Kosten-Nutzen-Rechnung an: Sollte der behauptete Zusammenhang zwischen CO2– und Temperaturanstieg zutreffen, dann bewirkte die Billionen verschlingende Umsetzung des Pariser Abkommens eine Senkung der Durchschnittstemperatur von gerade einmal 0,05 Grad Celsius! Da hält er es für sinnvoller, die knappen Finanzmittel in die Erschließung neuer Erdgas- und Rohöl-Vorkommen durch die Fracking-Technik zu stecken. Man muss Trump nicht unbedingt lieben, Aber wo er recht hat, hat er recht.

Für die so genannte europäische Macht-Elite ist das aber kein Argument. Führende EU-Politiker, allen voran Angela Merkel und Emmanuel Macron, beeilten sich zu versichern, die „Klimapolitik“ gehe weiter, als sei nichts gewesen. Wenn die USA nicht mitmachten, müsse man eben enger mit China zusammenarbeiten. Ausgerechnet! Zwar könnten die westeuropäischen Regierungen quasi mit einem Federstrich das EEG und ähnliche gesetzliche Regelungen zur großzügigen Subventionierung unwirtschaftlicher Zufallsenergien wieder außer Kraft setzen. Selbst der „Berliner Kreis“, eine konservative Gruppierung in der deutschen Regierungspartei CDU, fordert das inzwischen – ähnlich wie die konkurrierende AfD. Doch über die Jahre haben so viele potenzielle Wähler in Solar- und Windanlagen investiert, dass es keine der großen Parteien mehr wagt, hier das Ruder umzukehren.

So geht in Deutschland vor allem der Ausbau der der WKA-Kapazität munter weiter, zumal sich hier wegen angedrohter Kürzungen der Förderung eine Art Torschlusspanik breitgemacht hat. Schon bald wird die elektrische Höchstleistung der Windturbinen allein den winterlichen Höchstbedarf übersteigen, der in Deutschland derzeit bei etwa 85 Gigawatt liegt. Dr. Udo Niehage wies als Beauftragter des Siemens-Konzerns für die „Energiewende“ darauf hin, dass die Gesamtkapazität der „Erneuerbaren“ beim Fortgang der derzeitigen Geschwindigkeit ihres Ausbaus schon in fünf bis sechs Jahren etwa das Dreifache dieser Höchstlast erreichen wird. Zurzeit werden die gelegentlich auftretenden Stromüberschüsse mit negativen Börsenpreisen ins Ausland verschenkt. Die dortigen Netzbetreiber sind darüber aber keineswegs glücklich. Sie versuchen, sich durch den Bau so genannter Phasenschieber gegen den unplanmäßig ihre Netze überschwemmenden Fremdstrom zu wehren. Phasenschieber sind große Transformatoren, die es erlauben, die Netzfrequenz leicht zu verschieben. Wechselstrom fließt immer in Richtung einer um Bruchteile von Sekunden erniedrigten Frequenz. Wird die Frequenz in einem Netz also leicht erhöht, spiegelt sie dem Nachbarnetz vor, es sei bereits gesättigt und der Strom kann nicht mehr dorthin abfließen.

Deutschland wird also seine Stromüberschüsse bald nicht mehr ins benachbarte Ausland „entsorgen“ können. Den in Deutschland tätigen Netzbetreibern bliebe dann nichts anderes übrig, als Stromüberschüsse in vorsintflutlichen Nachtspeicheröfen mit Schamott-Steinen o.ä. zu verheizen. In der Tat spielen Elektroheizungen in den Zukunfts-Konzepten von Siemens wieder eine wichtige Rolle. Lange Zeit wurden diese von den Grünen jedoch als Energieverschwendung gebrandmarkt. Es wird auch vorgeschlagen, überschüssige Elektrizität in Methan oder Wasserstoff und bei Bedarf wieder in Strom zurück zu verwandeln. Dabei ergäben sich aber Strompreise von deutlich über einem Euro je Kilowattstunde. Diese Vorschläge erinnern übrigens in makabrer Weise an die Autarkie-Pläne für das Nazi-Reich, die die der NS-Turbineningenieur Dr. Franz Lawaszeck in einem 1933 erschienen Buch mit dem Titel „Technik und Wirtschaft im Dritten Reich“ darlegte.

 

Drohender „Blackout“ in Deutschland

Im letzten Winter kam es bei einer „Dunkelflaute“ (Windstille bei einem Kälte-Hoch mit Nebel) in Deutschland zu einem Beinahe-Zusammenbruch des ganzen Stromnetzes. Wäre es so weit gekommen, hätte es relativ lange gedauert, das Netz wieder hochzufahren. Während dieser Zeit wären Tausende von Menschen in Aufzügen steckengeblieben, die Wasser- und Treibstoff-Versorgung hätten stillgestanden, Patienten in den Intensivstationen der Krankenhäuser wären in Todesnot geraten, in den Städten wäre es wegen des Ausfalls der Verkehrsampeln zu stundenlangen Staus gekommen und die nicht mehr beleuchteten Geschäfte und Supermärkte wären Plünderern anheimgefallen. Als Konsequenz aus dem Beinahe-Blackout hat der Deutsche Bundestag Anfang Februar 2017 heimlich das Energiewirtschaftsgesetz geändert. Um einen großflächigen Blackout zu vermeiden, können lokale Stromversorger verpflichtet werden, innerhalb von nur zwölf Minuten ganze Bezirke von der Stromversorgung zu trennen. „Lastabwurf“ heißt das in der Fachsprache. Auf Krankenhäuser und andere empfindliche Stromkunden darf dabei keine Rücksicht genommen werden. Es besteht auch kein Schadensersatz-Anspruch.

Die Netzbetreiber versuchen, das drohende Chaos durch eine möglichst realistische Simulation der witterungsabhängigen Einspeisung des Öko-Stroms abzuwenden. Schon heute sind fast zu jeder Stunde manuelle Eingriffe in die Stromnetze, genannt Redispatching, nötig, um die Netzstabilität aufrecht zu erhalten. Das wird in den kommenden Jahren immer schwieriger, weil die dezentralen Erzeuger, angeregt durch staatliche Förderprogramme, einen immer größeren Teil des Grünstroms völlig unvorhersehbar für den Eigenverbrauch und die Eigenspeicherung abzweigen. Niehage deutete an, ohne die 800 Kilometer lange Gleichstrom-Verbindung SuedLink zwischen Nord- und Süddeutschland werde der deutsche Strommarkt in einen Nordteil mit Stromüberschuss und einen Südteil mit einer knappen und daher schätzungsweise um sechs Euro je Megawattstunde teureren Stromversorgung im Südteil zerfallen.

SuedLink kommt übrigens wegen des Widerstandes zahlreicher Bürgerinitiativen vor Ort kaum voran. Offiziell soll die neue Trasse dazu dienen, die Windstromüberschüsse der deutschen Bucht und der norddeutschen Tiefebene zu den Industriegebieten Bayerns und Baden-Württembergs zu leiten. Da Windkraftanlagen aber selbst auf der Nordsee nur während maximal 3.000 von den 8.760 Stunden des Jahres Strom liefern, sind die geplanten neuen Stromtrassen von vorneherein so konzipiert, dass sie in windarmen Zeiten auch Braunkohlestrom aus der Kölner Bucht und Brandenburg in den Süden transportieren können. Die neue, von der CDU geführte Landesregierung von Nordrhein-Westfalen setzt übrigens offen auf die Erweiterung der Braunkohle-Tagebaue in dieser Region. Die SuedLink-Trasse würde frühestens drei Jahre nach der für 2022 geplanten Schließung des letzten deutschen Kernkraftwerks Grafenrheinfeld, das sie ersetzen soll, fertig. Da die Gleichstromkabel wegen der Proteste der Anwohner nun unterirdisch verlegt werden sollen, wird der Kilometer Stromtrasse mindestens sieben statt der ursprünglich veranschlagten eine Million Euro je Kilometer kosten.

Tatsache ist: Deutschland ist dabei, sich mit seinen Braunkohle-Plänen heimlich vom Pariser Abkommen zu verabschieden. Dennoch soll der subventionierte Ausbau der „Erneuerbaren“ ebenso planmäßig weitergehen. Selbstverständlich ist den meisten der daran beteiligten Ingenieure bewusst, dass das nicht geht. Aber niemand wagt es, den Mund aufzutun. Erst als Rentner wagen sich manche von ihnen an die Öffentlichkeit. Das ist die Realität in der angeblich freiesten Republik, die das deutsche Volk je erlebt habe. „Die Energiewende ist das teuerste Experiment am lebenden Bürger seit es die Bundesrepublik gibt“, schrieb kürzlich mein Freund und Kollege Dirk Maxeiner. Es geht bei der planwirtschaftlichen Förderung „erneuerbarer“ Energien im Grunde gar nicht um eine umweltschonendere Energieversorgung, sondern um den Machtanspruch der Grünen aller Parteien. Diese glauben offenbar, durch das von ihnen angerichtete Chaos ihren Traum von einer totalitären Öko-Diktatur schneller näherkommen zu können.




Die Ökokirche übt sich wie Robin Hood in Nächsten­liebe

Die EEG-Subventionierungen der Energieversorgung reichen der Lobby noch nicht. Es gibt ja noch die viel umfangreicheren, restlichen Energieträger, welche noch weitgehend „Ökokosten-frei“ geblieben sind. Der Bundesverband Erneuerbare Energie e.V. (BEE) hat diese Lücke erkannt und überlegt, wie dem Mangel abgeholfen werden kann. Herausgekommen ist ein System, an dem „Die Linken“ ihre helle Freude haben müssten: Man nehme das Geld von den Reichen und verschenke es an die Armen.
KLIMARETTER.INFO, 14. Januar 2016: [3] CO₂-Steuer als Sozialprojekt

Der „CO2-Büßerpfennig“

Wie das funktioniert? Die Reichen emittieren mehr CO2 als der arme Bevölkerungsanteil (man denke an Al Gore mit seinen Villen und Privatflugzeug). Damit schädigen diese das Klima überproportional. Konsequenter Weise müssen diese zukünftig einen „Büßerpfennig“ in Form von CO2-Abgaben bezahlen und nun kommt der Clou: Dieser wird den Armen gegeben.
In der BEE Pressemitteilung wird es etwas weitschweifiger beschrieben:
Berlin, 18.09.2017. [1] Der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) hat am heutigen Montag einen Vorschlag für eine CO2-Bepreisung im Wärmemarkt vorgestellt. „Bislang gibt es im Wärmemarkt nicht die richtigen Anreize, moderne Technologien und Erneuerbare Energie einzusetzen, da die Kosten für eine Entsorgung der Emissionen in der Atmosphäre nach wie vor nicht beim Anlagenbetrieb anfallen, sondern stillschweigend vergesellschaftet werden.
… Derzeit werden sogar wieder mehr Ölheizungen installiert. Dabei werden die gesetzten Emissionsminderungsziele der Bundesregierung nicht erreicht und das Potenzial des Wärmesektors weit unterschätzt“, sagt Dr. Peter Röttgen, Geschäftsführer Bundesverband Erneuerbare Energie. Um dem entgegen zu wirken, hat der BEE das Wirtschaftsforschungs- und Beratungsunternehmen Prognos mit einer Studie beauftragt, um einen Lösungsvorschlag zu erarbeiten. Im Ergebnis wird die Ergänzung der Energiesteuer um eine CO2-Komponente inklusive eines Rückerstattungsmodells vorgeschlagen. „Dieser Ansatz sorgt für eine fairere Energiewende im Wärmesektor, technologisch und auch sozial“, so Röttgen.
Es wird eine vollständige Rückvergütung der zusätzlichen Steuereinnahmen an die Haushalte vorgeschlagen. „Die CO2-Bepreisung soll eine klimafreundliche Wärmeversorgung auf Basis Erneuerbarer Energien belohnen. Je mehr Emissionen eingespart werden, desto mehr Geld verbleibt unterm Strich beim Verbraucher“, so Röttgen. Dabei sei es besonders wichtig, dass die Rückverteilung gerecht ist, besonders mit Blick auf einkommensschwächere Haushalte.

Wer es noch nicht wusste: Neu ist dieser Vorschlag nicht. Die Schweiz, ebenfalls immer mehr dem Ökowahn verfallend, hat ein solches Modell bereits. Dort nennt es sich „Lenkungsabgabe“, was den Sinn treffend beschreibt:
WIKIPEDIA: [2] Lenkungsabgabe (Schweiz)

Die Begriffe „arm“ und „einkommensschwächer“ werden vom BEE recht weit gefasst. Jeder, der eine Ölheizung betreibt, fällt schon einmal nicht darunter. Scheinbar machen Ölheizungen automatisch reich oder verhindern zumindest „Einkommensschwäche“.
Es ist anzunehmen, dass unsere Regierung, egal welche es wieder wird, solche Vorschläge dankenswert aufgreift. Beim Durchschleifen von Geld bleibt immer etwas hängen und die Verteilung lässt sich werbe- und wählerwirksam lenken.

DER BEE: [1] Als Dachverband der Erneuerbare-Energien-Branche in Deutschland bündelt der BEE die Interessen von 49 Verbänden und Unternehmen mit 30 000 Einzelmitgliedern, darunter mehr als 5 000 Unternehmen. Im Wärmesektor gehören der Bundesverband Bioenergie e.V., der Bundesverband Solarwirtschaft, der Bundesverband Wärmepumpe e.V., der Deutsche Energieholz- und Pellet-Verband e.V. und der Fachverband Biogas zu unseren Mitgliedern. Wir vertreten auf diese Weise 330 000 Arbeitsplätze und mehr als 3 Millionen Kraftwerksbetreiber. Unser Ziel: 100 Prozent Erneuerbare Energie in den Bereichen Strom, Wärme und Verkehr.

Die GRÜNEN finden die Idee ebenfalls gut, wollen den „Nutzen“ aber ausschließlich an ihr Klientel „zurückgeben“. Arme interessieren sie nicht

Noch „rechtzeitig“ vor der Wahl stöberten die GRÜNEN in ihren Rumpelkammern, um zu finden, was im Klimakampf bisher vielleicht übersehen wurde, fanden Einiges und fassten es gleich in ein Wahl-Zusatzprogramm:
GRÜNES SOFORTPROGRAMM FÜR KLIMASCHUTZ UND SAUBERE ENERGIE
Die globale Erwärmung schreitet voran, eine massive Eisschmelze an den Polen lässt den Meeresspiegel steigen und bedroht ganze Regionen und Städte weltweit. Trockenheit und Waldbrände wüten im Süden Europas, während zeitgleich in Teilen von Amerika, Asien und Afrika Starkregen für Überschwemmungen und Verwüstungen sorgt. Allein in Deutschland hat die Klimakrise zwischen 1970 und 2014 bereits mehr als 90 Mrd. Euro an volkswirtschaftlichen Schäden verursacht.

Ein GRÜNER Lösungspunkt dazu
einen gesetzlichen CO2-Mindestpreis im Emissionshandel einführen und außerhalb des Emissionshandels eine CO2-Bepreisung auf fossile Energieträger einführen, damit sich Investitionen in Klimaschutz betriebswirtschaftlich unmittelbar lohnen
Was bedeutet das?

Öl durch die CO2-Zusatzkosten so verteuern, dass es sich lohnt, mit teureren Ökolösungen zu heizen, beziehungsweise die teuren Zusatzinvestitionen zu tragen.

Gleichzeitig belegen die GRÜNEN, dass der Klimawandel bisher keinen messbaren, volkswirtschaftlichen Nachteil, gebracht hat

Eigentlich immer beim Rechnen und Vergleichen versagt die GRÜNE Führungselite hoffnungslos, Man denke an die „eine Kugel EIS“ des Herrn Tritti(h)n, oder Herrn Özdemirs EEG-Unwissen:
[4] EIKE 18.09.2017: Kleine Energierückschau 2016, oder: Was ist Zappelstrom

Nicht anders ist es in diesem „Strategiepapier“.
Angegeben sind seit 1970 ca. 90 Milliarden EUR an Klimaschäden. Komisch, dass die Rechnung zu einer Zeit beginnt, als die Klimawissenschaft vor der sicher bevorstehenden Eiszeit warnte.
Rechnet man jedoch spasseshalber volkswirschaftliche Kosten mit der durchschnittlichen Inflationsrate von 3,07 … 3,45 % zurück, sieht man, dass diese Kosten im Rauschen verschwinden und es niemandem möglich ist, einen „Klimawandelverlust“ abzuleiten

Der Anteil von (angeblich) 90 Milliarden jährlichen Klimakosten in Deutschland hat zurückgerechnet den folgenden Anteil:
An den Kosten des Rauchens (2012: 35 Milliarden EUR): 9,2 %,
an den Kosten der Straßenunfälle (2012: 35 Milliarden EUR): 10 %
anteilig am Steueraufkommen (2016: 648 Milliarden EUR): 0,6 %
An diesen Kosten gesamt, anteilig: 0,14 %

Nimmt man das Bruttoinlandsprodukt (2016: 3026 Milliarden EUR) betragen die (angeblichen) Klimawandelkosten ebenfalls nur ca. 0,13 %
Da wohl niemand zwischen wetterbedingten und „klimawandel-„ bedingten Kosten unterscheiden kann, ist der Anteil mit Sicherheit noch wesentlich niedriger. Er „belastet“ die Volkswirtschaft damit nicht im Geringsten. Damit darf es kein Grund sein, deshalb Deutschlands Energiesystem in Grund und Boden zu rammen oder Ölheizungen zu verbieten.

Den nicht messbaren (angeblichen) Kosten stehen jedoch enorme Vorteile gegenüber.

… den Pflanzen (und Bauern) aber enorme Vorteile

Anbei die Steigerung des Getreideertrags Gesamtdeutschland.
1970: 3180 kg / Hektar
2014: 8014 kg / Hektar;
das sind seitdem +250 % Ertragssteigerung. Den Pflanzen gefällt das Klima.


Quellen

[1] Bundesverband Erneuerbare Energie e.V.: Energiesteuer mit CO2-Komponente plus Rückverteilung schafft Fairness auf dem Wärmemarkt

[2] WIKIPEDIA: Lenkungsabgabe (Schweiz)

[3] KLIMARETTER.INFO, 14. Januar 2016: CO₂-Steuer als Sozialprojekt




Wo eine GRÜNE Vorahnung bereits Wirklichkeit geworden ist

Jetzt überleg dir mal: Es fahren 5 Millionen Elektroautos rum … wo tanken die?

Zur Erinnerung, EIKE, 26.06.2017: Ein GRÜNER Spitzenpolitiker denkt heimlich
Kretschmann: … kommt der Hofreiter immer mit seiner tollen Story vom Tesla … jetzt überleg dir mal:
Es fahren 5 Millionen Elektroautos rum … wo tanken die?
Jetzt erzählt er dann, wie er tankt und dass er dem sagt, wie er tanken soll. Jetzt nehmen wir mal eine ganz normale Tankstelle, wie wir sie heute haben. Wir haben an großen Tankstellen vielleicht Platz für zehn Autos, die da auf einmal tanken … So, jetzt dauert das aber bei denen zwanzig Minuten.
Jetzt: Wie soll das funktionieren? Ihr habt keine Ahnung! Aber die Leute sagen, ab
(dem Jahr) 2030 kann man das alles machen. Das sind doch Schwachsinns-Termine!
Wenn mich einer fragt: Erklären Sie mir mal, wie Sie das machen zu diesem Termin … das kann ich nicht ansatzweise
(erklären). Wie kann man denn so ein Zeug verzapfen? … ich weiß es nicht.

In Norwegen stellen sich viele E-Auto Besitzer diese Frage bereits heute

Inzwischen kann man das vorhergesagte Zukunftsproblem des Herrn Kretschmann in einem Land bereits live erleben und muss nicht mehr bis zum Jahr 2030 bei uns darauf warten:
Süddeutsche Zeitung, 18. September 2017 (gekürzt): Elektroauto Norwegen hat ein E-Auto-Problem
Norwegen ist Vorreiter bei der E-Mobilität. Die Autos sind allerdings so beliebt, dass sie die Infrastruktur zunehmend überfordern.
… Es gibt vor allem zu wenig Ladesäulen. Ein Verband rät schon vom Kauf eines Stromfahrzeugs ab.
… ist eine von vielen frustrierten Osloern, die keine Ladestation für ihren Wagen finden. Zu viele Batterieautos fahren durch die Stadt, zu langsam baut die Verwaltung Parkplätze mit Steckdose. Der Verband für E-Auto-Fahrer, Norsk Elbilforening, rät den Hauptstädtern sogar davon ab, sich ein E-Auto anzuschaffen, sofern sie keinen eigenen Ladeplatz daheim oder am Arbeitsplatz haben. „Es ist schwierig, eine öffentliche Station zu finden“, sagt Verbandssprecher Petter Haugneland.
… Als sie das Auto vor zwei Jahren gekauft habe, sei das eine gute Idee gewesen, sie habe sich modern gefühlt … Aber dann hätten zu viele Menschen denselben Einfall gehabt. Nun sei es nahezu unmöglich, an öffentlichen Parkplätzen aufzuladen. Sie fühlt sich von der Politik im Stich gelassen.
Die norwegische Regierung fördert E-Autos massiv, erlässt Mehrwert- und Registrierungssteuer, sodass die Autos oft mehrere Tausend Euro billiger sind als vergleichbare Modelle mit Benzin- oder Dieselmotor. In vielen Städten parken und laden Elektroautos kostenlos. In Oslo war anfangs ein großer Erfolg, dass E-Autos auf der Busspur fahren durften. Irgendwann durften das so viele, dass sie sich in der Stoßzeit dort stauten.
Etwa
124 000 Elektroautos und knapp 55 000 aufladbare Hybride fahren laut Verband schon durch Norwegen. … Bis 2025 soll dieser Anteil bei hundert Prozent liegen, lautet das politische Ziel. Der E-Auto-Verein wünscht sich einen öffentlichen Ladeplatz für jeden zehnten Wagen, das entspräche schon heute 17 900 Stationen. Tatsächlich gibt es nur 7 300 normale Ladepunkte.

Norwegen bezahlt seine vorbildliche „Klimarettung“ durch den Verkauf klimaschädlichen Erdöls und dem Gängeln seiner Bürger

So nebenbei ist Norwegen auch ein Musterbeispiel, wie locker der Politik Segnungen einfallen, um eine Vision Wirklichkeit werden zu lassen und für politische Öko-Scheinheiligkeit. Auch dies sicher ein Thema neuer Vorahnungen bei uns.
DEUTSCHE WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN, 08.02.2016: Staatsfonds stößt Anteile ab: Norwegen wegen Ölpreis-Verfall unter Druck
Der Verkauf von Erdöl ist Norwegens wichtigste Einnahmequelle. Die anhaltend tiefen Preise bedrohen allmählich den Staatshaushalt und erfordern viel zusätzliches Kapital.
Mit dem Finanzierungsproblemen hängt warscheinlich auch die teilweise
Abschaffung von Bargeld in Norwegen zusammen. Vor einigen Wochen kündigte die größte Bank des Landes an, fortan keine Kundengeschäfte mit Bargeld mehr abzuwickeln. Andere Banken betreiben schon länger ein rein digitales Geschäft. Die Umgehung von Bargeld erlaubt es der Regierung, die Bürger mit Negativzinsen zum Konsum zu zwingen oder durch Sonderabgaben auf Bankvermögen zu besteuern.
Weitere (wenige) Beispiele, was Politikern (bestimmt nicht nur in Norwegen) sonst noch alles einfällt, um in den Ökohimmel zu kommen:

EIKE 23.10.2016: CCS-Speicherung ist Klimarettung mittels Homöopathie
EIKE 20.06.2016: CO2 Absurdistan in Norwegen – das Vorbild für Deutschland?




Thyssen-Krupp: Deutschland wird kohlenstoffbefreit!

von Dirk Maxeiner

Mit der geplanten Fusion der deutschen Thyssen-Krupp-Stahlsparte und der indischen Tata-Gruppe passiert genau das, was unsere ergrünten politischen Führer seit Jahren anstreben: Deutschland wird kohlenstoffbefreit. So bekommt die Nation den Klimaschutz einmal ganz praktisch vorgeführt.

Der deutsche Thyssen-Krupp-Konzern und die indische Tata-Gruppe wollen ihre europäischen Stahlwerke unter dem Dach einer gemeinsamen Firma zusammenlegen. Das neue Unternehmen wird seinen Sitz in den Niederlanden haben. Insgesamt 4.000 Stellen sollen wegfallen. Es gehört nicht viel Phantasie dazu, dass dies erst der Anfang ist, mittelfristige darf man getrost eine Null hinzufügen: 40.000 verlorene Jobs. Die Stahlsparte von Thyssen-Krupp beschäftigt etwa 27 000 Mitarbeiter, Zulieferer und die übrige am Stahl hängende Infrastruktur ist dabei gar nicht mitgezählt.

Während die deutsche Autoindustrie kohlenstoffbefreit erst am Abgrund steht, ist die Stahlindustrie jetzt einen Schritt weiter.  So dürfte die böse Stahlerzeugung mit ihren Hochöfen in diesem Lande demnächst der Vergangenheit angehören. Und dies hat eben nicht nur mit dem verschärften internationalen Wettbewerb zu tun, sondern auch mit hausgemachten Vorschriften und Restriktionen.

„Das Ruhrgebiet ist die Herzkammer der deutschen Industrie. Dazu gehört unverzichtbar die Stahlindustrie“, sagte der seinerzeitige Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel zum Auftakt eines großen Aktionstages der deutschen Stahlindustrie noch im vergangenen Jahr. Hintergrund der Aktion war eine Krise der Traditionsbranche durch Dumpingpreise für Stahl-Einfuhren aus China und drohende höhere Kosten durch Klima- und Energieauflagen in Europa. Konkret protestierten die Stahlkocher gegen die geplante Verschärfung des EU-Emissionshandels. Doch diese sogenannten Klimaschutzmaßnahmen sind eben auch immer von der SPD mitgetragen worden. Ganz zu schweigen von unserer Klimakanzlerin und der EU, die Klimaauflagen nicht scharf genug ausgestalten kann. Besonders drollig ist daher, wenn sich der Heilige Martin jetzt als Retter der Witwen und Waisen aufspielt. Krokodilstränen kullern überall.

Über den Hintergrund dieses Emissionshandels lässt sich aus der Sicht der Stahlindustrie hier alles nachlesen.  (Und aus Sicht der Handelsbefürworter hier).  Aus der Verschärfung ergäbe sich nach Angaben der Stahlndustrie eine massive Unterausstattung an CO2-Zertifikaten. Und wer wartet schon gerne ab, bis ihm im wahrsten Sinne des Wortes die Luft abgedreht wird.

Wenn die Verschärfungen so kommen wie geplant, dann würden die den Stahlherstellern zugestandenen Emissionsmengen nicht mehr ausreichen und sie hätten bis 2030 eine „Unterdeckung“ von bis zu rund 50 Prozent. Die Stahlindustrie müsste entweder die Stahlproduktion verringern oder Zertifikate zukaufen. Allein für die Unternehmen in Deutschland ergäbe sich daraus eine Mehrbelastung von rund einer Milliarde Euro jährlich. Diese Kosten können angesichts des intensiven internationalen Wettbewerbs nicht an die Kunden weitergegeben werden.

Der sogenannte „Luftverschmutzungsmarkt“ (obwohl nicht um Luftverschmutzung, sondern Treibhausgase geht) wurde im Gefolge des Kioto-Protokolls etabliert. Hinter dem Handel steht die Idee, den Ausstoß von Kohlendioxid möglichst effizient zu begrenzen. Um ein limitiertes Gesamtvolumen an Abgasen nicht zu überschreiten, werden Emissionsrechte anteilig an Kraftwerke, Industriezweige oder bestimmte Firmen verteilt.  Wer danach mehr CO2 ausstößt als er darf, muss Rechte zukaufen. Wer unter seinem Limit liegt, kann die überschüssigen Gutscheine verkaufen. Also beispielsweise jemand, der seine Abgase wegen eines tollen technischen Tricks billig verringern kann. Theoretisch ist das gar keine schlechte Idee, praktisch sieht es oft finster aus. Insbesondere dann, wenn  Länder wie Indien oder China milderen Vorschriften unterliegen, als die in Europa oder den USA. Dann werden die Emissionen und mitsamt der Arbeitsplätze einfach dorthin exportiert, so wie das auch diesmal geschehen dürfte.

Der Handel mit „Emissionsrechten“ ist schon lange ein Renner auf dem Finanzmarkt und ein Paradies für dubiose Geschäfte. Beispielsweise hat das Frankfurter Landgericht hat sechs ehemalige Beschäftigte der Deutschen Bank verurteilt. Die Bankangestellten waren nach Ansicht des Gerichts wesentlicher Bestandteil eines Umsatzsteuerkarussells, mit dem eine internationale Tätergruppe in den Jahren 2009 und 2010 rund 850 Millionen Euro hinterzogen haben soll. Beim Handel mit EU-Rechten zum Ausstoß von Kohlendioxid (CO2) wurden nach Erkenntnissen der Ermittler über deutsche Gesellschaften Emissionsrechte aus dem Ausland gekauft und im Inland über Zwischenfirmen weiterverkauft, ohne Umsatzsteuer zu bezahlen. Die jeweils letzte Gesellschaft in der Kette veräußerte die Papiere wieder ins Ausland. Dafür ließen sich die Betrüger vom Finanzamt Umsatzsteuer zurückerstatten, die nie gezahlt worden war.

Bei der Übernahme des britischen Stahlkochers „Corus Steel“ vor zehn Jahren  hat Tata schon einmal vorgemacht, was von Arbeitsplatz zusagen zu halten ist: Tata hat ein Corus-Stahlwerk im britischen Redcar  zugemacht und die CO2 Zertifikate in Höhe von 1,2 Milliarden Pfund weiterverkauft. Ein prima Geschäft, aber leider blieben 1.700 britische Stahlwerker im Regen stehen.

Für den Hintergrund ist zumindest interessant, dass es zwischen Tataund „Welt-Klimarat“ (IPCC) Beziehungen gibt. So war der langjährige Vorsitzende des  IPCC, der Inder Rajendra Pachauri unter anderem  Direktor des indischen „The Energy and Resources Institute“ (TERI).  Die Buchstaben TERI standen bei der Gründung ursprünglich für: „Tata Energy and Resources Institute„.

Übernommen von ACHGUT hier




Die seltsame Liebe der Politiker zum Elektroauto Teil II – Die Physik gibt keinen Idiotenrabatt

Das Bündel schwerwiegender Nachteile hat eine 136 Jahre alte Ursache: Die Batterien

Die Angebote der Industrie an E-Autos überzeugten bisher nur wenige Kunden, was nicht weiter verwundert, wenn man die hohen Preise, das hohe Gewicht, die kläglichen Reichweiten – die im Winter nochmals abnehmen -, die langen Ladezeiten und die begrenzte Lebensdauer der extrem teuren Batterien betrachtet. Autofahrer sind nicht dumm und es spricht für sie, dass sie sich auch nicht für dumm verkaufen lassen.

Eine fachliche Bewertung der Situation um die Entwicklung von Batterien und die Rolle der Politik hat Prof. Dr.rer.nat. Frank Endres, Leiter des Instituts für Elektrochemie an der T.U. Clausthal 2014 veröffentlicht:
„Die weitgehend auf Erinnerungsschwäche beruhende neue Begeisterung von Politikern für das alte Thema ignoriert weiterhin das Fehlen zuverlässiger und kostengünstiger Antriebsbatterien. Das ist seit etwa 100 Jahren der Fall, als mit der Erfindung des Automobils sofort auch der Elektroantrieb Anwendung fand. Nach einigen Jahren hängte der Verbrennungsmotor, der seine Energie aus den flüssigen Kohlenwasserstoffen holt, den E-Antrieb hoffnungslos ab. Seither arbeiten Generationen von Experten der physikalischen Chemie an der Verbesserung der Akkumulatoren. Alternativ versucht man den Menschen einzureden, dass sie eh kein Auto bräuchten, das mehr als 100 km Reichweite hat. Sie sollen für längere Strecken schließlich die Bahn nutzen.

Lebensdauer, Alterung und Betriebssicherheit von Batterien


Alle Batterien unterliegen unvermeidbar einer zyklischen (gemäß der Zahl der Lade/Entladezyklen) und kalendarischen Alterung. In den letzten Jahren waren Lithiumionen-Batterien in aller Munde. Lithium ist jedoch ein sehr reaktives und auch nicht sehr häufiges Metall, das mit jedem bekannten Elektrolyten chemisch reagiert. Solche Batterien sind daher nicht dauerhaft stabil. Lässt man eine Lithiumionenbatterie mehrere Jahre liegen, bläht sie sich im Laufe der Zeit wegen der Alterung auf. Wird sie dann stark belastet, kann sie zu brennen beginnen. Auch beim wiederholten Laden/Entladen leidet die Batterie – ihre Materialien werden durch mechanischen Stress während der zyklischen Belastung immer mehr zerstört.

Wir haben post-mortem-Analysen von Batterien, die gebrannt hatten, durchgeführt und konnten sehen, dass sich in den Batterien sog. „hotspots“ bildeten, die schließlich derart viel Wärme erzeugten, dass die Batterie in einen instabilen Überhitzungszustand geriet.

Bei Zink-Luft-Akkumulatoren nimmt die dort verwendete Kalilauge Kohlenstoffdioxid aus der Luft auf; Hier altert also der Elektrolyt, und neue Konzepte sind erforderlich.
Wegen der kalendarischen Alterung liegt die maximale Lebensdauer bei 6 Jahren, aber auch nur 3 Jahre Lebensdauer können vorkommen.
Und ein gänzlich neues Batteriekonzept ist so schnell nicht zu erwarten.


Die Energiedichte


In der Frage der erreichbaren Energiedichte schlägt leider die Thermodynamik unbarmherzig zu. Die elektrochemische Spannungsreihe erlaubt maximal 6 Volt für ein Elektrodenpaar; das wäre dann aber eine (hochgefährliche) Lithium/Fluor-Batterie, deren technische Umsetzung und Verwendung kaum vorstellbar sind. Voll geladene Lithiumionen-Akkus heutiger Bauart haben bei einer Einzelzelle eine Spannung von 4,2 Volt. Mehr ist schwer zu erreichen, weil man noch keine Elektrolyte gefunden hat, die für sog. „5-Volt-Batterien“ geeignet sind. Es ergibt sich wegen des spezifischen Gewichts der Batteriematerialien derzeit eine maximale Energiedichte von 0,3 kWh/kg; technisch erreichen kann man heute nicht mehr als 0,15 kWh/kg.

Kohlenwasserstoffe enthalten dagegen rund 12 kWh/kg, wovon ein guter Dieselmotor ca. 5 kWh in mechanische Energie umsetzt.
Wirkungsgrad-bereinigt schneiden Kohlenwasserstoffe bezüglich der Energiedichte also mindestens 30-mal besser ab als Li-Ionen-Akkumulatoren.

Energiedichten von 1 – 5 kWh/kg sind nur mit Metall-Luft-Batterien denkbar. Relativ leicht herstellbare Zink/Luft-Batterien erreichen schon bis zu 0,5 kWh/kg, aber die oben beschriebene Alterung des Elektrolyten ist das zentrale Problem. Neue Konzepte sind in der Erforschung; mit einem Markteinsatz ist frühestens in 5 Jahren zu rechnen – und da am ehesten aus US-amerikanischer Fertigung.

Lithium-Luft-Batterien wurden als die Lösung aller Probleme angepriesen, und man sprach von bis zu 15 kWh/kg, was aber eine höchst unseriöse Zahl ist, da sie nur auf das Lithium alleine bezogen wurde und die andere Elektrode, der Elektrolyt, das Gehäuse usw. nicht berücksichtigt wurden. Im Labor erreichen Lithium/Luft-Batterien 1 kWh/kg, sie altern aber rasch, und eine Lösung für dieses Problem erscheint in weiter Ferne. Ein Einsatz ist frühestens in 20 Jahren zu erwarten, falls überhaupt.

Mit Unterstützung des BMBF arbeitet unser Institut an der TU Clausthal grundlegend an Aluminium/Luft und Silizium/Luft-Batterien. Die denkbaren Energiedichten liegen bei 1 – 4 kWh/kg, aber das ist Grundlagenforschung und ebenfalls weit von einer kommerziellen Nutzung entfernt.

Vielleicht können Lithium/Schwefel-Batterien als Nächstes vermarktet werden. Im Labor erreichen sie schon 1 kWh/kg. Sie altern aber schnell und die nutzbare Energiedichte liegt bei ca. 0,3 kWh/kg, was im Vergleich zu Lithiumionenbatterien immerhin um einen Faktor 2 besser wäre.
Ich rechne eher mit einer langsamen Evolution im Batteriesektor als mit einer schnellen Revolution.


Die Kosten


Wirklich gute Lithiumionen-Akkus, wie sie z.B. im Modellflug verwendet werden, kosten zwischen 1.000 und 1.500 €/kWh und selbst die „billigen“, wie sie in Elektroautos genutzt werden, kosten heute 500 €/kWh. Auf die immer einmal wieder ins Feld geführten 100 – 200 €/kWh werden wir m.E. noch ein wenig warten müssen, und bei der angepriesenen Speicherbatterie eines Elektroautoherstellers mit ca. 300 €/kWh muss man die Langzeitqualität abwarten.

Das Fazit der näheren Betrachtung der elektrochemischen Batteriearten, die mindestens eine gewisse Entwicklungsreife aufweisen, als mögliche Speicher zur großtechnischen Netzstabilisierung lautet somit „nicht langzeitbeständig“ und „unbezahlbar“.
(Ende des Zitats von Prof. Endres)

Prof. Helmut Alt, FH Aachen, hat den Vergleich von Benzin- bzw. Dieselautos mit Elektroautos auf den Punkt gebracht:
„Einen 70-Liter Tank, der fast nichts kostet, länger hält als das Auto und ohne Lebensdauerverlust in 3 Minuten geladen ist, durch Batterien zu ersetzen, ist ein Wunschtraum, der aber nach allen derzeit bekannten physikalischen und chemischen Erkenntnissen heute und in denkbarer Zukunft nicht realisierbar ist.“


Die Batterieproduktion ist alles andere als umweltfreundlich

Bei allen Energie konsumierenden Geräten und Anlagen sollte man sich auch deren energetische Entstehungsgeschichte näher ansehen. Der SPIEGEL 34/2017 zitierte eine Studie des schwedischen Umweltinstituts IVL. „Was Fachleuten grundsätzlich bekannt ist, aber gern verschwiegen wird: Batteriezellen sind nicht nur extrem schwer und teuer, ihre Herstellung verschlingt auch Unmengen an Energie. Für die Produktion eines 100-kWh-Akkus nennt die Untersuchung eine Klimabelastung von 15 bis 20 Tonnen Kohlendioxid. Ein sparsamer Kleinwagen mit Benzin- oder Dieselmotor müsste bis zu 200.000 Kilometer fahren, um so viel Klimagas in die Luft zu blasen“.
Diese Zahlen werden durch eine Studie des Instituts für Energie- und Umweltforschung in Heidelberg aus dem Jahre 2014 bestätigt, nach der die Produktion einer Kilowattstunde Batteriekapazität 125 kg CO2 „kostet“. Das sind für eine 100-kWh-Batterie 12,5 Tonnen. Dazu kämen noch die CO2-Emissionen, die bei der Produktion des Elektromotors anfallen.
In einem weiteren Artikel des SPIEGEL 32/2017 wird über die Gewinnung von Lithium aus dem ausgetrockneten Salzsee im Norden der Atacama-Wüste in Chile berichtet: „Das Verfahren verschlingt enorme Mengen Wasser – in einer der trockensten Gegenden der Welt. Es ist ökologisch höchst umstritten, ökonomisch aber hoch lukrativ.“


Feuer !


Akkus, die brennen können, gab es bei den braven, schweren Bleiakkus, die in unseren nichtelektrifizierten Autos immer noch treu ihre Dienste verrichten, niemals. Seit den Lithium-Ionen-Batterien – eine große Erfolgsgeschichte – hat sich das geändert. Als erstes gingen Laptops reihenweise in Flammen auf. Dann traf es auch mehrfach Autos, die mit diesen Stromspeichern angefüllt waren: So verabschiedete sich am 4.1.2016 ein Tesla Modell S an einer norwegischen Ladestation in einer spektakulären Flammenshow. Der Brand konnte nicht gelöscht werden.

Aber die Alarmnachrichten berücksichtigen nicht, dass inzwischen Hunderte von Millionen Li-Ionenbatterien in Gebrauch sind und diese Unfälle daher immer noch selten sind. Aber neue Gefahren rufen immer neue Gegenmaßnahmen hervor, weshalb die Internationale Zivilluftfahrt-Organisation ICAO Anfang ab April 2016 die Mitnahme aller Geräte mit Lithium-Ionen-Akkus im aufgegebenen Fluggepäck verboten hat.
Je näher man den physikalischen Grenzen in der Batterietechnik kommt, desto kritischer scheint es für die Benutzer zu werden. Ob deshalb die Hoffnungen auf Batterietechnologien mit wesentlich höheren Energiedichten so ihr Ende finden, wird sich zeigen.


U-Boote zeigen die Grenzen der Batterietechnologie

Einen zwar indirekten, aber sehr klaren Beweis dafür, dass es bisher keine dem Blei-Säure-Akku in jeder Hinsicht überlegene Batterietechnik für Antriebszwecke gibt, zeigen die militärischen Entwicklungen im U-Boot-Bau. Obwohl den Marinen sowohl in den USA als auch in der Sowjetunion vergleichsweise enorme Mittel zur Verfügung gestanden haben, ist es beiden bis heute nicht gelungen, die Bleibatterien in den konventionellen U-Booten (also denen, die keinen Nuklearantrieb besitzen) durch eine überlegene Batterietechnik zu ersetzen. Man kann davon ausgehen, dass in den vergangenen Jahrzehnten in den Laboratorien dieser Länder sowohl kontinuierlich als auch massiv an entsprechenden Entwicklungen gearbeitet wurde – und auch noch wird. Das Ergebnis dieser Anstrengungen, gegen die das derzeitige Engagement der zivilen Industrie eher bescheiden anmutet, ist die Erkenntnis, dass nach wie vor die Bleibatterie die beste Lösung darstellt.
Wer zum Beispiel den Museumshafen im holländischen Zandvoort besucht und dort das große konventionelle russische U-Boot besichtigt, kann durch einen Blick in den jetzt leeren, riesigen Bauch des Bootes einen Eindruck von der Masse der Bleiakkus gewinnen, die dort einst die Fahrt im getauchten Zustand angetrieben haben. In diesem Punkte hat sich gegenüber der U-Boot-Antriebstechnik für die Unterwasserfahrt im 2. Weltkrieg bis heute einzig und allein die schiere Masse der Bleiakkus im Rumpf der konventionellen U-Boote erhöht. Niemals würde die Marine die Verwendung von Lithium-Ionen-Batterien auf U-Booten erlauben, so lange die nicht vollständig überwundene Brandgefahr dieser Speicher weiter besteht.

Dies war der Grund für die Entwicklung des „außenluftunabhängigen Antriebs“ der ab März 2004 eingeführten deutschen U-Boote der Klasse 212 A. Kernstück dieser U-Boote ist ein Antrieb mit Brennstoffzellen. Die Brennstoffzellen sind elektrochemische Wandler, die mit Wasserstoff aus Metallhydrid-Speichern und flüssigem Sauerstoff aus Drucktanks versorgt werden und dadurch Gleichstrom erzeugen. Das „Verbrennungsprodukt“ ist reines Wasser.
Weil die Brennstoffzelle nicht in kürzester Zeit ihre Leistung verändern kann, muss deren Strom in der Bordbatterie zwischengespeichert und dann dem Antrieb zugeleitet werden. Und diese Bordbatterie ist – ein Blei-Säure-Akku. Damit kennt man den modernsten Stromspeicher, den die Marineschiffe heute besitzen. Es gibt immer noch nichts Besseres. Und das seit seiner Erfindung durch den französischen Physiker Gaston Plante im Jahre 1869.
Oder doch ? Die Torpedos der U-Boote werden mit einem anderen Batterietyp ausgerüstet: Silber-Zink-Batterien. Für die Militärs eine gute Wahl, aber für den Antrieb von Autos leider unbezahlbar.


Bringen Batterie-Neuentwicklungen den Durchbruch ?

Die zahlreichen in der Presse erwähnten neuen Batterieentwicklungen sollte man also vor dem Hintergrund der trotz ihrer wenig eindrucksvollen Speicherkapazität nach wie vor in militärischen Anwendungen favorisierten Blei-Säure-Akkus betrachten. Folgendes gab es in letzter Zeit zu lesen:
– Es wird intensiv an der Weiterentwicklung der Li-Ionenbatterie gearbeitet – vor
allem geht es dabei um deren Kosten, Effizienz und Sicherheit. Das DLR-   Institut für Technische Thermodynamik in Stuttgart arbeitet im Verbundprojekt „Li-EcoSafe“ daran.
– Der Aluminiumkonzern Alcoa und der israelische Akkuhersteller Phinergy arbeiten an einer Kombination einer herkömmlichen Li-Ionenbatterie und einer Aluminium-Luft-Batterie. Letztere kann nicht aufgeladen werden; stattdessen muss das Auto in die Werkstatt, wo die aufgebrauchten Al-Anoden ausgetauscht werden. Man will damit eine Reichweite von 1.600 km ermöglichen. Die Umständlichkeit dürfte dem Konzept keinen Erfolg bringen.

Es gibt eine Reihe weiterer Entwicklungsarbeiten an verschiedenen
Batterietypen, aber vor allem gibt es eindrucksvolle Ankündigungen für die
angestrebten Ladungskapazitäten, Gewichte und Kosten. Dabei wird oft unglaublich übertrieben. „Der SPIEGEL unternahm im Februar 2017 einen Praxistest mit dem E-Mobil Zoe von Renault. Bei der Autobahn-Richtgeschwindigkeit von 130 km/h war an die im Normzyklus ermittelte Reichweite von 400 km nicht mehr zu denken. Übrig blieben etwa 150 km. Auch die wundersamen Reichweiten der teuren Tesla-Modelle werden in einem realistischen Reiseszenario nicht annähernd erzielt. In der amtlichen Kriechfahrt der Prüfzyklen hat der Elektroantrieb perfekte Bedingungen, um sparsam zu sein. Fernreisen mit heute auf Autobahnen üblichen Geschwindigkeiten zehren die Batterie dagegen im Schnellgang aus“. (SPIEGEL 34/2017: „Der große Schwindel mit den Elektroautos“.)
Derartige Angebereien und Übertreibungen sind typisch für eine Situation, in der es staatliche Fördermittel für Innovationen gibt. Wer nicht bei den behaupteten Projektergebnissen bedenkenlos übertreibt, muss befürchten, von den Beamten kein Geld zu bekommen.
(Der Autor war 30 Jahre im Bundesforschungsministerium in der Projektförderung tätig. Die obige Aussage beruht auf eigener Erfahrung.)
Die oben zitierten Aussagen von Prof. Endres sind dagegen nüchterne
Beschreibungen der Realität. Seine Bewertungen der politischen Zielsetzungen und Erwartungen sollten ernst genommen werden.

Es gibt somit reihenweise gute Gründe dafür, dass auch die derzeitige erneute Beschwörung des Elektroantriebs für Automobile das Schicksal aller vorangegangenen Versuche teilen wird: Die stillschweigende Aufgabe dieser Idee.
Damit das aber nicht erneut geschieht, scheint es jetzt der Plan der Politiker zu sein: Wir zwingen die widerspenstige Automobilindustrie mit immer schärferen Abgas-Grenzwerten, sich dem Elektroauto zuzuwenden und wir subventionieren deren Anschaffung, damit auch die widerspenstigen Autofahrer ihre Zurückhaltung aufgeben. Also wieder einmal Planwirtschaft, die bekanntlich noch nirgends funktioniert hat.


Die Physik gibt keinen Idiotenrabatt

Unsere Medien haben beschlossen, den von den Autokäufern weitgehend boykottierten Durchbruch der Elektroautos, den sie ständig beschwören, propagandistisch herbeizuschreiben. Kürzlich las man sogar von einem „Quantensprung“ in der Batterieentwicklung, der nun bevorstehen würde. Die Quanten wollen aber nicht springen. Dass die Entwicklung einer neuen Technik sehr viel länger dauert, als eine Legislaturperiode des Parlaments, haben die Politiker, die finanzielle Förder-Töpfe mit Steuergeld verwalten und einsetzen, zu ihrem Leidwesen schon immer erfahren müssen. Niemals stellt sich ein Erfolg in 4 Jahren ein. Wenn überhaupt, dauert es mindestens 12 bis 15 Jahre. Misserfolge allerdings zeigen sich schneller, was dazu führt, dass weitere Mittel den bereits verlorenen Millionen hinterher geworfen werden, um die Pleite zeitlich hinauszuschieben – zumindest in die nächste Legislaturperiode, wenn ein anderer auf dem Ministerstuhl sitzt.

Die Entwicklung besserer, neuer Batterien allerdings vollzieht sich in einem Sektor der Physik, in dem es den Forschern und Entwicklungsingenieuren sehr schwer gemacht wird, Erfolge oder gar Durchbrüche zu erzielen. Die mit 136 Jahren nahezu unendliche und erfolgsarme Geschichte der Antriebsbatterien für Autos zeigt vielmehr, dass man eine Technologie für langlebige, bezahlbare und zuverlässige Batterien schon zu Beginn dieses Zeitraums ausgewählt hat – gemeint ist die Blei-Säure-Batterie – und seither mit ihren Limitierungen (Gewicht, und Speicherkapazität) leben muss. Man hat seither eine unbekannte, aber gewiss riesenhafte Menge Geld ausgegeben, um neue, in jeder Hinsicht überlegene Konzepte für die elektrochemischen Speicher zu finden und zur Einsatzreife zu bringen – das einzige, bedingt brauchbare Ergebnis von mehr als 130 Jahren Arbeit scheint die Lithium-Ionenbatterie zu sein, die zumindest Anwendungen mit geringem Strombedarf wie Laptops, Elektrowerkzeuge, Mobiltelefone usw. erobert hat und für diese einen großen Fortschritt darstellt.
Dass diese Technik aber nicht im Entferntesten den ganz normalen Ansprüchen von Autofahrern an ihre Fahrzeuge genügt, ist ebenso klar. Daran ändert auch die nahezu religiöse Verehrung der Tesla-Autos durch eine Gemeinde von Anhängern nichts, die sich damit als Öko-Vorbilder präsentieren wollen und dafür gerne extreme Kosten und reale Gebrauchsnachteile in Kauf nehmen.
Wie es tatsächlich um die Chancen und physikalischen Möglichkeiten einer Realisierung neuer, überlegener Batterietechnologien bestellt ist, beschrieb Prof. Endres. Die Physik ist unpolitisch und bietet Ideologen keine Rabatte.

Gasantrieb: Die bessere Alternative zum Elektroauto


Die politische Verblendung, Autos unbedingt elektrisch antreiben zu wollen, ignoriert eine schon lange eingeführte und bewährte Technik, die unter Umweltgesichtspunkten weitaus besser ist: Autogas und Erdgas. Es gibt dafür bereits ein bundesweites Versorgungsnetz; die Stickoxid-Emissionen liegen in der Nähe des Nullpunktes und wer sich um die CO2-Emissionen sorgt: Sie liegen um 20% niedriger als es die verbreiteten, heutigen Antriebskonzepte können. Die Umrüstung älterer PKW auf diesen Antrieb ist Stand der Technik, aber es gibt selbstverständlich eine Reihe von Autotypen, die schon ab Werk dafür eingerichtet sind.

Sämtliche Nachteile der E-Autos gibt es hier nicht: Die Anschaffung ist ungleich billiger, Reichweitenprobleme existieren nicht, die teure Einrichtung einer Lade-Infrastruktur entfällt, das Auftanken ist einfach und rasch erledigt, das erhebliche, energiefressende Zusatzgewicht einer Großbatterie entfällt und es gibt weiterhin einen nutzbaren Kofferraum. Zudem steigt die Lebensdauer der Motoren.

In Deutschland hat der Kunde die Wahl zwischen zwei Gasantrieben:
Erdgas (CNG) und Autogas (LPG)
– CHG ist komprimiertes Erdgas, also Methan
– LPG ist eine Mischung aus Propan und Butan; es fällt in der Erdölraffinierie an.
Beide Treibstoffe werden in Tanks mitgeführt; aber die damit ausgerüsteten PKW haben einen zusätzlichen Benzintank, der evtl. Versorgungslücken beim Auftanken von Gas überbrückt.
Die Motoren können alle drei Brennstoffe nutzen.
Erdgasautos werden überwiegend schon als Neuwagen produziert; Autogas-Autos werden allgemein durch Umrüstung realisiert.
Das Tankstellennetz ist vor allem für Autogas bereits stark ausgebaut.
Die Branche macht dazu folgende Angaben:

Autogas LPG                  Erdgas CNG

Tankstellen (D):                       6561                             866
Davon auch mit Benzin:         5093                               711
Umrüster:                               1250                               120

Die Vorteile des Gasantriebs sind beachtlich:
Erdgas:
– Kaum Emission von Schwefeldioxiden oder Rußpartikeln
– Geringere Emission von Stickoxiden und Kohlenmonoxid (verglichen mit Diesel und
Benzin)
– Geringere CO2-Emission als bei Autogas und Benzin
– Erdgas wird über unterirdische Leitungen zu den Tankstellen befördert.
Autogas:
– Umweltfreundlicher als Benzin (rd. 20% weniger Stickoxide)
– Emissionswerte wie beim Erdgas
– CO2-Emissionen liegen etwas über denen von Erdgas.

Vergleich der Reichweite, die mit 10 Euro im Tank erreicht wird:
– Benzin (Super):     99 km
– Autogas LPG:       170 km
– Diesel:                 174 km      
– Erdgas CNG:       201 km  

Anschaffung oder Nachrüstung ?
In der Anschaffung ist ein Erdgasfahrzeug etwas teurer als ein Autogasfahrzeug. Auch die Nachrüstung kostet bei einem Erdgasfahrzeug mehr. Die Nachrüstung ist
allerdings in erster Linie der Regelfall bei Autogas.
Als Faustformel für eine Entscheidung über eine Nachrüstung gilt, dass nach etwa zwei Jahren diese Investition durch die Einsparungen ausgeglichen ist.
Von da an fährt man also sowohl billiger als auch umweltfreundlicher.


Die steuerliche Behandlung von Autogas – eine Fehleinscheidung offenbart die seltsame Vorliebe für den Elektroantrieb


Es gab eine Steuerbegünstigung für Autogas, die von der Bundesregierung zeitlich verkürzt werden sollte. Dies versuchte sie mit dem Entwurf eines Zweiten Gesetzes zur Änderung des Energiesteuer- und des Stromsteuergesetzes, der ein Auslaufen dieser Steuervergünstigung zum Jahresende 2018 vorgesehen hatte.

Der Finanzausschuss aber änderte das gegen Ende Juni 2017. Die von den Koalitionsfraktionen eingebrachten Änderungsanträge sehen jetzt eine Verlängerung der Steuervergünstigung für LNG (bisher 9,47 Cent/Liter) bis 2022 vor; allerdings mit einer jährlichen Abschmelzung von 20% pro Jahr. Auch die Linke stimme dafür; die Grünen enthielten sich.
Die Steuerbegünstigung für Erdgas CNG wurde entspr. dem Ursprungsentwurf bis Ende 2026 verlängert, aber bereits ab 2024 sukzessive abgesenkt.

Auch der Versuch der Regierung, die Technik des Gasantriebs für Autos mit Verschlechterungen der Besteuerung zu bekämpfen, zeigt eine merkwürdige Abneigung der Politiker gegen diese Technik. Und das, obwohl sie – speziell bei Erdgas CNG – mehrere entscheidende Vorteile gegenüber dem Elektroantrieb aufweist. Und die die reale Chance besitzt, aufbauend auf dem bereits Erreichten eine problemlose Umstellung der meisten KFZ – auch der LKW und Busse – auf einen deutlich umweltfreundlicheren Kraftstoff in relativ kurzer Zeit zu erreichen, In den USA stellt man nicht nur die Kohlekraftwerke, sondern auch den Langstrecken-LKW-Verkehr auf das dort durch das Frackingverfahren billige Erdgas um.
Die Umstellung auf Erdgasantrieb in Deutschland würde außerdem deutlich geringere Kosten als die sog. E-Mobilität verschlingen – und daher viel größere Akzeptanz seitens der Autofahrer erfahren. Diese verstehen offensichtlich mehr von Autos und ihrer Technik, als die Ministerien und das gesamte Parlament; was ihre große Kaufzurückhaltung bei den E-Autos erklärt. Das Scheitern der Elektrifizierung des Individual-Straßenverkehrs ist schließlich aufgrund ihrer schwerwiegenden Nachteile und voraussichtlich ungelöst bleibender Probleme sehr wahrscheinlich. Für den innerstädtischen öffentlichen Nahverkehr – mit Straßenbahnen und Bussen – würde es Sinn machen. Aber wo sind die O-Busse geblieben ? Und wo gibt es einen kräftigen Zubau am innerstädtischen Schienenverkehr ?
Das blinde Ignorieren der Chance des Erdgasantriebs und auch der weiterhin vorhandenen physikalischen und finanziellen Barrieren der Elektroautos und deren absehbare erneute Pleite ist keine verantwortungsvolle Politik.
Die Blamage der von der Regierung verschuldeten unaufhaltsam und stetig ansteigenden Treibhausgas-Emissionen Deutschlands – trotz ihres peinlichen „Klimaschutz-Vorreiter“-Selbstlobs – scheint noch nicht genug zu sein. Es wäre aber nicht das erste Mal, dass sich ein Regierungsprogramm als eine Wiederaufführung des Märchens von des Kaisers neuen Kleidern erweist.




Eine Studie belegt, dass der Klimawandel nur 3,4 % Anteil an der Suizidrate der Bauern in Indien hat

Solche Berichte über schlimme Einflüsse des Klimawandels publiziert eine bekannte (Des-)Informationsseite sofort und so lässt es sich dort nachlesen:
KLIMARETTER.INFO, 11. August 2017: [1] Klimawandel erhöht Selbstmord-Rate
Rund 60.000 der Selbstmorde, die in Indien im Verlauf der letzten 30 Jahre zu beklagen waren, lassen sich nach einer Studie der Universität von Kalifornien in Berkeley mit dem Klimawandel in Zusammenhang bringen.,

Recherchiert man aufgrund der Studie, stellt man fest, dass die Suizidrate bei den Bauern in vielen Ländern deutlich höher als bei der übrigen Bevölkerung. Und das nicht nur in Indien – wovon die Studie berichtet –, sondern sogar in der Schweiz mit ihren angeblich so glücklichen Bewohnern:
CH Tages Anzeiger: [4] Druck soll Schweizer Bauern in den Suizid treiben Suizidrate steigt
Viele Bauern halten dem Druck nicht stand. In den letzten 20 Jahren starben pro Jahr über 1300 Betriebe weg. 2016 haben sich allein im Kanton Waadt acht Bauern das Leben genommen – doppelt so viel wie im Jahr davor. Der Kanton setzte nun einen Seelsorger ein, der zu helfen versucht …
Wobei die Schweiz wiederum nach Frankreich blickt, da es dort bei den Bauern mit den Suiziden noch viel schlimmer ist:
CH Blick: [5] Bauern sehen keinen Ausweg mehr Selbstmord aus Verzweiflung
… Alarm: Man müsse alles unternehmen, damit man nicht bald französische Zustände habe. Laut einer Statistik des französischen Instituts für Gesundheitsüberwachung nimmt sich jeden zweiten Tag ein Bauer in Frankreich das Leben.

Nachdem dieser Artikel fertig geschrieben war, publizierte die Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) ihren „Hungerbericht“. Selbstverständlich ist darin auch vom Klimawandel als Ursache die Rede. Während in der Tageszeitung des Autors darüber noch vergleichsweise moderat berichtet wurde und stand, dass Ursachen überwiegend auf Konflikten beruhen und beim Klima sogar der El Nino Erwähnung fand, war für die SZ der Hauptschuldige klar: [9] „… Besonders verheerend ist die Not in Ländern, die die von wetterbedingten Katastrophen geplagt werden … die mit dem Klimawandel noch gravierender werden … „.
In der Pressemitteilung der UN selbst lautet dies allerdings wie folgt:
UN News Centre: „ … Even in regions that are more peaceful, droughts or floods linked in part to the El Niño weather phenomenon, as well as the global economic slowdown, have also seen food security and nutrition deteriorate, added the agencies“

Somit kommt diese Sichtung der Studie gerade richtig, um (wieder [10]) zu zeigen, wie „wissenschaftlich“ darüber entschieden wird, ob man etwas dem Klimawandel anlasten kann.

Den Bauern geht es, zumindest nach den Erträgen, so gut wie noch nie in der dokumentierten Geschichte

Bild 1 [6] Schweiz Erträge Langfristdarstellung 1850 – 2002
Etwas ist man überrascht, dass ausgerechnet der Klimawandel speziell für Probleme der Bauern in Indien verantwortlich sein soll. Weltweit sind erst mit dem Beginn des Klimawandels die Ernteerträge auf ein vorher undenkbares Maß angestiegen (Anmerkung: Der Ertragsverlauf von Bild 1 gilt ähnlich auch für die anderen Länder, welche technologisierte Landwirtschaft betreiben):
EIKE 30.06.2015: [6] Ernteerträge und Klimawandel Und Indien zeigt, dass es dort nicht viel anders ist.

Bild 2 Indien, Erträge Hirse seit 1961. Quelle: Factfish, FAOSTAT

Bild 3 Indien, Erträge geschliffener Reis seit 1961. Quelle: Factfish, FAOSTAT

Bild 4 Indien, landwirtschaftliche Wertschöpfung pro Arbeiter seit 1961. Quelle: Factfish, FAOSTAT

Im folgenden Ertragsbild für Baumwolle sieht man einen extremen Anstieg ab dem Jahr 2002. Dies ist der Zeitpunkt, seit dem in Indien massiv Genbaumwolle angepflanzt wird. Diese führte zu einer drastischen Ertragssteigerung – allerdings auch Bewirtschaftungszwängen, denen nicht finanzkräftige und ungenügend ausgebildete Bauern oft nicht gewachsen sind. Ein Effekt, welcher allerdings weltweit vorliegt.

Bild 5 Indien, Erträge Baumwollsamen seit 1961. Quelle: Factfish, FAOSTAT

Indien hat dieses Jahr sogar ein Allzeithoch an Ernteergebnis

THE TIMES OF INDIA, Aug 17, 2017: Govt revises foodgrain output to record 275.68 million tonnes

Bild 5.1 Indien, Allzeithoch-Erntehoch 2017. Quelle: THE TIMES OF INDIA

Warum soll der Mörder dann der auch in Indien so ausnehmend Ernte-positiv wirkende Klimawandel sein?

Die für die Studie verantwortlich zeichnende Umweltökonomin Tamma Carleton ging in ihrer Analyse der Frage nach: „ … warum die Selbstmordrate in Entwicklungsländern überdurchschnittlich hoch ist …“ [1].
Klickt man auf die Webseite von Frau TAMMA CARLETON, dann sieht man, dass von den dort gelisteten fünf Veröffentlichungen, alle fünf über den schlimmen Einfluss des Klimawandels handeln. Erkennbar hat sie Übung im Erkennen negativer Klimawandel-Einflüsse und es verwundert nicht, dass sie bei der Mortalitätsanalyse der indischen Bauern vorwiegend nach solchen gesucht hat.

Wer Korrelationen sucht, findet immer welche

Bei der Suche ist sie systematisch vorgegangen;
[1] … Carleton verglich die indischen Daten zu Suiziden mit Klimadaten. In ihrer Studie kommt sie zum Ergebnis, dass es einen Zusammenhang gibt. Bei steigenden Temperaturen in der Zeit des Jahres, in der die Pflanzen in der Wachstumsphase sind, steigt auch die Selbstmordrate. Denn wenn die Ernte geringer ausfällt oder komplett vernichtet wird, verlieren die Menschen ihre Lebensgrundlage.
Ernteausfälle und sich dadurch verschärfende Armut sind die wichtigsten Ursachen hinter den Selbsttötungen. In Indien leben über 70 Prozent der Bevölkerung auf dem Land. Mehr als die Hälfte der Menschen ist hier von der Landwirtschaft abhängig, ein Sozialsystem gibt es für sie nicht. Viele Bauern sind verschuldet, vor allem für teures Saatgut, um etwa Genbaumwolle anzubauen.
Die Wissenschaftlerin betrachtete für ihre Studie die Tage, an denen es wärmer als 20 Grad ist. Nach ihren Berechnungen kommt es dann im Durchschnitt für jedes Grad Temperaturerhöhung landesweit zu 65 bis 70 zusätzlichen Suiziden. In den Folgejahren wiederholt sich der Effekt in abgeschwächter Form.
Seit 1980 hat sich in Indien die Selbstmordrate verdoppelt. Laut Studie sind die Folgen des Klimawandels für 6,8 Prozent dieses Anstiegs verantwortlich.

Im Abstract steht dazu noch ergänzend:
[2] Abstract: … I find no evidence that acclimatization, rising incomes, or other unobserved drivers of adaptation are occurring. I estimate that warming over the last 30 y is responsible for 59,300 suicides in India, accounting for 6.8% of the total upward trend. These results deliver large-scale quantitative evidence linking climate and agricultural income to self-harm in a developing country.
Ganz grob übersetzt: … Ich finde keinen Beleg, dass Akklimatisierung, steigende Einkommen oder andere, nicht berücksichtigte Anpassungs-Parameter vorhanden wären. Meine Abschätzungen ergeben, dass die Erwärmung in den letzten 30 Jahren für 59.300 Selbstmorde in Indien verantwortlich ist, was 6,8% des gesamten Aufwärtstrends entspricht. Diese Ergebnisse liefern in großem Maßstab quantitative Beweise zur Verknüpfung zwischen Klima und Agrareinkommen zu Suiziden in einem Entwicklungsland.

96,6 % aller zugeordneten Suizide haben eine andere Ursache

Leider ist die Studie bezahlpflichtig. Kaufen will sie der Autor nicht, aber die Angaben im Summary und im Supplement [7] (dazu hat jemand bei Klimaretter im Blog freundlicher Weise den Link eingestellt) reichen für eine Plausibilitätsabschätzung der Aussagen aus.

Klimaretter.Info listet die wohl wichtigste Aussage der Studie ganz zum Schluss als allerletzten Satz:
[1] … Laut Studie sind die Folgen des Klimawandels für 6,8 Prozent dieses Anstiegs verantwortlich.
Ergänzt man diesen Satz mit den fehlenden Daten, berechnet sich: Der Klimawandel hat von der Verdopplung der Suizidrate der letzten 30 Jahre einen Anteil von 6,8 %. Das ist dann von aktuellen 100 %, ein Anteil von 3,4 % der Gesamtsuizide und bedeutet im Umkehrschluss: 96,6 % aller zugeordneten Suizide haben eine andere Ursache.

Der denkbare – aber wohl immer noch übertrieben hoch dargestellte „Klimawandeleinfluss“ – ist damit so gering, dass man sich fragt, warum sich überhaupt jemand ausgerechnet mit den erkennbar unwichtigen und nicht den wichtigeren, 96,6 % der Gründe beschäftigt hat.

Sollte bewiesen werden, dass der Klimawandel-Einfluss so gering ist?

Vielleicht sollte auch bewiesen werden, dass der Klimawandel-Einfluss wirklich so gering ist. Dies würde jedoch „niemanden“ interessieren. Also musste die Überschrift ausgewechselt werden, um eine Publizierung zu erreichen. Es wäre ja nicht anzunehmen, dass beispielsweise Klimaretter die Studie sonst überhaupt erwähnt hätte. Jedoch: Dies ist nur eine rein hypothetische Vermutung.

Kleine Sichtung der Studie

Nachdem die Studie belegt, dass der Klimawandel auch in Indien – wenn überhaupt – einen vollkommen unbedeutenden Anteil der bäuerlichen Suizide zur Folge hat, der im statistischen Rauschen verschwindet, könnte man aufhören. Doch sollen, um die Problematiken solcher Studien zu zeigen, ergänzend ein paar Angaben auf Plausibilität gesichtet werden.

Selbstmordraten

Ausgangspunkt für die Studie der Umweltökonomin Tamma Carleton war die Frage, warum die Selbstmordrate in Entwicklungsländern überdurchschnittlich hoch ist.
Dazu eine Statistik der WHO (*Hinweis: Da die Quelle nicht absolut sicher ist, sind die Daten unter Vorbehalt).
Nach diesen Daten haben die männlichen Einwohner hochentwickelter Länder höhere Selbstmordraten als solche, welche vom Klimawandel (angeblich) schwer betroffen sind.

Bild 6 Selbstmordraten weltweit, nur Männer, im Jahr 2015. Vom Autor aus dem Datensatz erstellt. Quelle: WHO*

Es wäre eine Studie wert, zu ergründen, woran das liegen könnte. Vielleicht ist es bei uns der dauernde, mediale Beschuss durch den „Klimakampf“ mit der Angst vor dem Kipppunkt. Der Autor hat persönlich in einer Fernsehdiskussion mit ansehen können, wie einem sehr bekannten Mitglied des BUND bei seiner Erwähnung wirklich fast die Tränen flossen, so felsenfest war sein Glaube daran, dass er bald überschritten würde und damit seine Enkel und den Globus dem sicheren Klimatod preisgibt.

Die Studie beginnt mit der Auswertung vor dreißig Jahren. Da die Auswertung mit dem Jahr 2010 endet, also mit dem Jahr 1980. Bild 7 zeigt dazu die Suizidraten aus der Studie. Man ahnt, dass wenn die Studie zum Beispiel den Zeitraum der letzten 20 Jahre untersucht hätte, das Ergebnis vollkommen anders aussehen könnte. Vielleicht wären alleine dadurch die 3,4 % „Klimawandelanteil“ sogar negativ geworden.

Bild 7 Suizidraten in Indien und in Regionen davon. Gestrichelte Linien vom Autor zugefügt. Quelle: [7] Supplement

Die Suizidstatistik in Indien – verlässliche Daten gibt es nur von 1997 – 2005

Die Studie beginnt mit dem Jahr 1980 und endet mit dem Jahr 2010. Doch wann hatte oder hat man ausreichend genaue Zahlen in Indien zur Verfügung? Eine Webseite klärt auf:
[8]… Erst seit 1995 fing man an, die Daten über die Landwirte zu speichern,“ sagt Professor Nagaraj. „Aber einige wichtige Staaten begannen erst zwei Jahre später mit solchen Aufzeichnungen. Aus diesem Grund beginnt die Studie im Jahr 1997. Und das Jahr 2005 ist das letzte, für das Zahlen für ganz Indien zur Verfügung stehen.“

Die Zahl der Inder, die sich selbst töteten, stieg von ungefähr 96.000 im Jahr 1997 auf ungefähr 114.000 im Jahr 2005. Im selben Zeitraum stieg die Zahl der Bauern, die sich das Leben nahmen dramatisch an: von weniger als 14.000 im Jahr 1997 auf über 17.000 in 2005. Während der Anstieg der Selbsttötungen unter Bauern insgesamt nun schon über ein Jahrzehnt andauert, wurden in einigen Jahren Höchstzahlen registriert. So kam es im Jahr 2004 zu weit über 18.000 Suiziden unter Indiens Landwirten ...
Nach dieser Quelle gibt es verlässliche Daten nur vom Zeitraum 1997 … 2005. Trotzdem rechnet die Studie von 1980 … 2010. Es liegen also nur für ca. 27 % des Untersuchungszeitraumes verlässliche Daten vor. Doch selbst diese stimmen nicht, da sie den Begriff „Bauer“ nicht vollständig repräsentieren.

Auch die Zuordnung „Bauer“ ist nicht eindeutig und damit verfälschend

[8]… Da die Zahlen der Nationalen Behörde zur Dokumentation von Verbrechen (NCRB) auf örtlichen Daten basieren, bei denen große Bevölkerungsgruppen ausgeschlossen sind, gibt es ernsthafte inhärente Ungenauigkeiten„… Das größte Problem liegt in der Definition, was ein Landwirt ist: jemand, der einen Eigentumsanspruch auf sein Land hat. Nach dieser Definition werden etwa Pächter oder ganz besonders auch die Bäuerinnen nicht erfaßt.“

Einflüsse, welche Suizid-Daten zusätzlich verfälschen

In Indien bekommt die Witwe eines Bauern nach dessen Suizid von der Regierung eine Zahlung. Dies führt dort sogar dazu, dass manchmal „normales“ Ableben als Suizid dargestellt wird. Nachzulesen in:
WELT SICHTEN, Malcolm Harper, 25. November 2013 (Auszüge): Tödliche Mischung
Die indische Zentralregierung und die Regierungen der einzelnen Bundesstaaten vergeben üblicherweise sogenannte ex gratia-Zahlungen von umgerechnet etwa 2000 US-Dollar an Familien, deren Angehörige auf tragische Weise und unter öffentlicher Anteilnahme zu Tode gekommen sind. Solche Zuwendungen gehen auch an die Witwen der Selbstmörder und werden ebenfalls publik. Das spielt wohl manchmal eine gewisse Rolle, wenn sich ein Bauer schließlich für den Selbstmord entscheidet. Das geht so weit, dass Angehörige einen Suizid vortäuschen, nachdem ein Bauer eines natürlichen Todes gestorben ist. Mir wurde von einem Fall berichtet, in dem eine Witwe vergeblich versucht hatte, eine Beihilfe zu bekommen, indem sie ihrem toten Ehemann eine leere Pestizidflasche in den Mund schob.
Nicht auszudenken, wenn es für Suizid durch „Klimawandel“ auch einmal Geld vom „Westen“ gibt. Es wird in solchen Ländern zu einem „Anstieg“ an „Klimawandelopfern“ führen und bei uns – mit gefordert von NGOs und Kirchen – ganz sicher zu einer massiven Erhöhung der Klimaschutzmaßnahmen und Ausgleichszahlungen.

Die Sommertemperaturen haben sich seit 1900 praktisch nicht verändert und seit 1880 schon gar nicht

Studie:[1] Die Wissenschaftlerin betrachtete für ihre Studie die Tage (Anm.: während der Wachstumszeit im Sommer), an denen es wärmer als 20 Grad ist. Nach ihren Berechnungen kommt es dann im Durchschnitt für jedes Grad Temperaturerhöhung landesweit zu 65 bis 70 zusätzlichen Suiziden.

Nun schaue man die Temperaturverläufe während der Wachstumszeit im Sommer in Baumwoll-Anbaugegenden in den drei folgenden Grafiken an. Seit Anfang des letzten Jahrhunderts! haben die Sommertemperaturen ein Grad Temperaturänderung nicht überschritten, in zwei Fällen ist die mittlere Sommertemperatur eher niedriger geworden.

Bild 8 Sommertemperatur Indien, Bangalore von 1881 … 2015. Quelle: RIMFROST Viewer

Bild 9 Sommertemperatur Indien, Hyderabad von 1893 … 2015. Quelle: RIMFROST Viewer

Bild 10 Sommertemperatur Indien, Akola von 1880 … 2015. Quelle: RIMFROST Viewer

Ergänzend die Tageswerte der Sommertemperaturen von Bangalore abschnittsweise von 1982 (früheste, im Viewer einstellbare Zeit) bis 2016. Es ist nicht erkennbar, dass sich im Zeitraum der Studie die Tageswerte deutlich erhöht hätten. Und gerade im Jahr 2004, in dem die Suizidrate besonders hoch war [8], waren die Sommertemperaturen besonders „moderat“.

Bild 11 Tageswerte Sommer (Juni … Sept) von Bangalore. Quelle: wetteronline, Viewer

Da stellt sich die Frage, wie die sich nicht signifikant verändernden Sommer-Tagestemperaturen einen signifikanten Einfluss haben sollen.

Fazit

Es mag gelungen sein, mit viel Akribie, Statistik und ergänzenden Simulationen irgendwelche, kurzen Korrelationen zu finden. Solche finden sich irgendwo immer und lassen sich mit beliebigen Parametern – hier dem „Klimawandel“ verknüpfen.
Aufgrund der mehr als ungenauen – teils sogar unsicheren – Datenbasis, dem Sommer-Temperaturverlauf seit 1880 und 1982 im Untersuchungszeitraum, der fast keine Änderungen zeigt, sowie der sehr geringen Beeinflussungsrate kann man jedoch getrost annehmen, dass die Ergebnis-Ungenauigkeiten weit größer sind, als die berechnete Ergebnisrichtung, auch wenn der Computer (im Supplement der Studie) stur andere Wahrscheinlichkeitsaussagen berechnet. Wohl eher hätte man die Studie ergebnislos, da trendlos, abbrechen müssen.
Doch positiv gesehen: Alle Daten und das „Ergebnis“ der Studie zeigen, dass ein Klimawandeleinfluss – wenn überhaupt – so gering ist, dass er vernachlässigt werden kann und wieder belegt wurde, dass der teure Kampf gegen CO2 den unsinnigsten Versuch darstellt, Probleme des Planeten lösen zu wollen.

Die folgenden Ausführungen in den Fundstellen zeigen vor allem, wie komplex scheinbar einfache Probleme und Wirkungsmechanismen oft sind. Wie viel einfacher ist es da, solches bequem auf die drei Buchstaben CO2 zu beschränken und über Zertifikatepreise und Gewichtstonnen angeblichen Schaden und Nutzen auszuweisen und dafür von jeder Tageszeitung, Kommunen und Vereinen Lob und Preise zu erhalten, weil man mithilft, den Globus zu erretten.

Für interessierte Leser etwas Information zu den Problemen der Bauern in Indien

Bei Recherchen „fällt“ immer teils recht interessantes Material an, welches dann im Datenarchiv verschwindet. Solches einfach informativ anbei. Wer sich „durchliest“, wird feststellen, dass nirgens ein Klimawandel verantwortlich gemacht wird. Diese Zuweisung blieb einer Studienverfasserin und der sofort darüber informierenden (Des-)Informationsseite [1] der Politikberaterin für Klima und Energie vorbehalten.
Umfangreich ist jedoch der Einfluss von NGOs, welche wie bei uns überall auf der Welt zu finden sind und meinen, Regierungen vorschreiben zu dürfen, wie sie sich zu verhalten haben.
Weiterführung der Fundstelle [8]: Das Preisschild des Neoliberalismus.
.. Diese Selbsttötungen werden häufig mit der Krise in der Landwirtschaft in Verbindung gebracht, wobei Pestizide für den Bauern das naheliegendste Mittel zum Suizid sind …
… Die Daten über Selbsttötungen sind komplex und mitunter irreführend. Dies liegt nicht nur an der fehlerhaften Weise, in der sie zusammengestellt werden oder daran, wer sie zusammengestellt hat … Es ist schwierig, die Selbsttötungen von Bauern als prozentualen Anteil der Bauern insgesamt auf jährlicher Basis auszurechnen. Eine unzweideutige landesweite Suizidrate von Bauern läßt sich nur für das Jahr 2001 errechnen. Das liegt daran, daß in jenem Jahr eine Volkszählung stattfand, aus der hervorgeht, wieviele Landwirte es in jenem Jahr im ganzen Land gab. Für alle anderen Jahre muß diese Zahl eine Hochrechnung sein – wie plausibel auch immer.
Es ist wichtig, daß die Zahl von 150.000 Selbstmorden von Landwirten nur eine grobe konservative Schätzung ist. Sie ist keinesfalls akkurat oder abschließend. Da die Zahlen der Nationalen Behörde zur Dokumentation von Verbrechen (NCRB) auf örtlichen Daten basieren, bei denen große Bevölkerungsgruppen ausgeschlossen sind, gibt es ernsthafte inhärente Ungenauigkeiten. Wie Professor Nagaraj es ausdrückt: „… Das größte Problem liegt in der Definition, was ein Landwirt ist: jemand, der einen Eigentumsanspruch auf sein Land hat. Nach dieser Definition werden etwa Pächter oder ganz besonders auch die Bäuerinnen nicht erfaßt.“
… „Insgesamt,“ sagt Professor Nagaraj, „gibt es seit Mitte der 90er Jahre eine akute Krise in der Landwirtschaft. Das gilt für ganz Indien. In den ‚Großen Vier‘ und einigen anderen Staaten, kommen spezifische Faktoren hinzu. Es handelt sich um Gebiete mit hochgradig diversifizierter und kommerzialisierter Landwirtschaft. Überwiegend werden finanziell einträgliche Pflanzen angebaut. (Und in geringerem Maße grobkörnige Getreidesorten). Wassermangel ist ein allgemeines Problem – und die Schwierigkeiten im Hinblick auf Anbauflächen und Wasser haben sich in dem Maße verschlimmert, in dem staatliche Investitionen in die Landwirtschaft verschwinden. Die Anbaukosten sind in diesen Gebieten mit intensivem Anbau in die Höhe geschossen, bei einigen Kulturen um mehrere hundert Prozent. Die fehlende Regulierung dieser und anderer Aspekte der Landwirtschaft haben die Probleme verschärft. Gleichzeitig sind die Preise für die Erzeugnisse stark gefallen …
„Von Mitte der 90er Jahre an,“ so betont Professor Nagaraj, „sind die Preise und die Erträge in der Landwirtschaft dramatisch zurückgegangen. In dem Maße, in dem die Kosten stiegen – auch als die Banken keine Kredite mehr gaben – stieg auch die Verschuldung. Sogar als die Subventionen für die von Konzernen beherrschte Landwirtschaft im Westen stiegen, strichen wir die wenigen und geringfügigen Lebenshilfen und Subventionen für unsere eigenen Bauern. Das nahezu vollständige Ausbleiben von Investitionen in die Landwirtschaft bedeutet auch, daß es äußerst schwierig ist, aus dieser Falle wieder herauszukommen.“

Nun ein Hinweis zu einem Bericht der Firma Monsanto.
Monsanto: Selbstmorde bei Landwirten in Indien – Gibt es eine Verbindung zu Bt-Baumwolle? Tragische Selbstmorde haben komplexe soziökonomische Gründe
Dazu die Anmerkung: Im Bild 12 kann man sehen, wie die Hektarerträge in Indien zugenommen haben, nachdem ab dem Jahr 2002 „Monsanto“-Baumwolle angebaut wird.

Bild 12 Indien, Erträge Baumwollsamen seit 1961. Quelle: Factfish, FAOSTAT

DONNER+Doria, Ulli Kulke, 1. August 2012 (sollte man im Original vollständig lesen): [3]: Langzeitstudie: Gentechnik hilft Indiens Kleinbauern
Lange Jahre behauptete ein internationaler Umweltstar, dass die grüne Gentechnik indische Baumwollfarmer in den Ruin und in den Selbstmord treibe. Was sich längst abzeichnete, bestätigt jetzt eine Langzeitstudie: Die Behauptung ist zynischer Unfug. Das Gegenteil ist wahr
Man darf hoffen, dass Matin Qaim, renommierter Agrarökonom an der Göttinger Universität, ein Exemplar seiner jüngsten Studie an die indische Ökofeministin Vandana Shiva geschickt hat, mit besonderer Widmung. Bei allen Umweltkonferenzen, zu denen Shiva, lange Jahre einer der großen internationalen Stars der Szene, geladen war, wurde sie nicht müde, von den indischen Baumwollfarmern zu berichten, die – so behauptete sie – durch den Anbau genveränderter Pflanzen (GVO) in den Selbstmord getrieben worden seien. Die angeblich immer größere Abhängigkeit der Bauern von den Saatgutkonzernen und Banken würde sie wirtschaftlich strangulieren.
Ein gegenüber ihren Landsleuten äußerst zynisches Vorgehen, denn Shiva nutzte die seit vielen Jahrzehnten tatsächlich bestehende hohe Suizidrate der Kleinbauern in Indien kaltschnäuzig für ihre haltlose Argumentation. In den letzten Jahren hat sie ihre These nicht mehr so lautstark wie einst vertreten, denn aus Indien selbst kamen immer lautere Stimmen, die auf die Vorteile der genveränderten Baumwollsorten gerade für die ärmeren Bauern hinwiesen. Mitnichten hat ihr Gebrauch die Selbstmordrate erhöht. Die Abhängigkeit der Bauern von Kredithaien sorgt allerdings dafür, dass immer noch viele von ihnen keinen anderen Ausweg als den Freitod sehen.
Qaim und seine Kollegen haben nun in ihrer
Studie eine große Lücke geschlossen …
Bleibt abzuwarten, ob Vandana Shiva und ihre nach wie vor (besonders in den satten Industrieländern) große Verehrerschaft nun wenigstens etwas vorsichtiger umgehen mit ihren unanständigen Argumenten. Es steht zu befürchten, dass die Mär von den Bauern, die durch die GVO-Pflanzen in den Tod getrieben werden, trotz allem nicht aus der Welt zu schaffen ist. Sie passt einfach zu gut ins Weltbild.

Ein umfangreicher Artikel mit vielen interessanten Details. Sollte man vollständig im Original lesen, da durch das Kürzen wichtige Information verloren geht:
WELT SICHTEN, Malcolm Harper, 25. November 2013 (Auszüge): Tödliche Mischung Die zahlreichen Bauernselbstmorde in Indien haben vielfältige Ursachen
… Selbstmorde kommen bedauerlicherweise auf der ganzen Welt häufig vor, sind aber laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in manchen Ländern stärker verbreitet als in anderen. … Für 2005 waren es in Mexiko und Brasilien 4, in Japan dagegen 22 und in Russland 32. In Deutschland, Indien und den USA waren es um die zwölf.
Innerhalb Indiens gehen die Zahlen ebenso weit auseinander. In Bihar, dem ärmsten Bundesstaat mit etwa 90 Millionen Einwohnern, gab es rund 2 Selbstmordfälle auf 100.000 Menschen, in den wohlhabenderen südindischen Staaten Andhra Pradesh und Maharashtra 14 und in Kerala mehr als 30. Bauern sind zudem stärker suizidgefährdet als andere Gruppen. So begingen in Großbritannien zwischen 1993 und 2004 stets mehr Landwirte Selbstmord als Landarbeiter oder andere abhängig Beschäftigte.

Daher stellt sich die Frage, ob die zunehmende Zahl der Selbstmorde unter Bauern in Indien tatsächlich aus dem Rahmen fällt. Daten aus einigen indischen Verwaltungsbezirken legen das nahe. …
Kommentatoren machen für diese Selbstmorde jeweils die Faktoren verantwortlich, die ihrer vorgefassten Meinung am ehesten entsprechen. … Als Ursache der Suizide wurden deshalb bestimmte Aspekte der Baumwollproduktion ausgemacht, darunter das genetisch modifizierte Saatgut. Prinz Charles etwa sprach von der „tragisch hohen Zahl an Selbstmorden unter den indischen Kleinbauern, die zum Teil durch das Versagen vieler genetisch modifizierter Sorten bedingt waren“.
Doch laut einem Gutachten des International Food Policy Research Institute (IFPRI) in Washington gab es Selbstmorde unter den Baumwollfarmern bereits vor der Einführung von genetisch verändertem Saatgut im Jahr 2002, und ihre Zahl hat seitdem nicht zugenommen. Nicht das Saatgut als solches bringt also die Bauern in Bedrängnis. Allerdings erfordert es genau wie andere hochgezüchtete Sorten oft höhere Investitionen, eine zuverlässigere Bewässerung und anspruchsvollere Anbaumethoden. Wenn die Bauern die entsprechenden Mittel nicht aufbringen können oder wenn es ihnen an Wasser oder den erforderlichen Kenntnissen fehlt, kann ihre Entscheidung für die neuen Sorten Verluste zur Folge haben.
Minderwertiges Saatgut ist ein weiteres Problem. Im Jahr 2006 machte die Gen-Baumwolle bereits an die 40 Prozent des gesamten indischen Baumwollanbaus aus. Seit der Einführung der genmodifizierten Saaten hatten die Erträge sich beinahe verdoppelt; Indien hat die USA überholt und ist nach China der zweitstärkste Baumwollproduzent der Welt geworden.
Angesichts der enormen Beliebtheit der neuen Sorten, des geringen Bildungsniveaus vieler indischer Bauern und unzureichender Schutz- und Urheberrechte ist es kein Wunder, dass massenhaft gefälschtes Saatgut auf den Markt gelangt.

Nach Schätzungen ist etwa ein Drittel der modifizierten Baumwollsamen nicht echt, und davon ist wiederum etwa ein Drittel minderwertig. Die geringeren Erträge aus solchen Saaten stehen nicht im Verhältnis zu den erhöhten Kosten für das Saatgut selbst und die übrigen Investitionen. …
Kurz: Indirekt mag die Gen-Baumwolle zu der Notlage und den Selbstmorden der Bauern beigetragen haben, aber die direkteren Ursachen sind geringe Bildung, der unverantwortliche Vertrieb der Saaten und unzureichende Kreditgewährung. Vielleicht ist die Gen-Baumwolle nicht für alle indischen Kleinbauern das Richtige, aber das Saatgut kann nicht allein für den Missbrauch verantwortlich gemacht werden, der mit ihm getrieben wird. Schlagworte wie „GM-Genozid“, das vom kalifornischen Forschungsinstitut Center for Research on Globalization geprägt wurde, täuschen über die eigentlichen Probleme hinweg.
… Die indischen Stützpreise liegen seit einigen Jahren deutlich über den Weltmarktpreisen. Indien und China haben seit 2005 ihre gesamte Jahresproduktion an Baumwolle um jeweils etwa 13 Millionen Ballen gesteigert, während die Produktion in Pakistan, den Vereinigten Staaten, Burkina Faso, Mali, Niger und Tschad etwa in demselben Umfang zurückgegangen ist. Die ausländischen Einflüsse, denen am häufigsten die Schuld an den Bauernselbstmorden in Indien gegeben wird, müssen also etwas differenzierter gesehen werden.
Fest steht, dass die Bauern, die Selbstmord begingen, überwiegend hoch verschuldet waren. In den meisten Fällen schuldeten sie das Geld zu mehr als 75 Prozent nicht offiziellen Geldinstituten, sondern privaten Geldverleihern …
… Leider besteht zudem ein direkter Zusammenhang zwischen den Selbstmorden und manchen Formen der finanziellen Unterstützung. Die indische Zentralregierung und die Regierungen der einzelnen Bundesstaaten vergeben üblicherweise sogenannte ex gratia-Zahlungen von umgerechnet etwa 2000 US-Dollar an Familien, deren Angehörige auf tragische Weise und unter öffentlicher Anteilnahme zu Tode gekommen sind. Solche Zuwendungen gehen auch an die Witwen der Selbstmörder und werden ebenfalls publik. Das spielt wohl manchmal eine gewisse Rolle, wenn sich ein Bauer schließlich für den Selbstmord entscheidet. Das geht so weit, dass Angehörige einen Suizid vortäuschen, nachdem ein Bauer eines natürlichen Todes gestorben ist. Mir wurde von einem Fall berichtet, in dem eine Witwe vergeblich versucht hatte, eine Beihilfe zu bekommen, indem sie ihrem toten Ehemann eine leere Pestizidflasche in den Mund schob.
Ende 2007 stellte die indische Landwirtschaftsbank NABARD auf Wunsch des Landwirtschaftsministers erneut ein kleines Expertengremium zusammen, das Vorschläge erarbeiten sollte, um die Zahl der Bauernselbstmorde zu verringern. Gemeinsam mit vier weiteren Fachleuten untersuchte ich bereits vorliegende Gutachten und sprach sowohl mit Frauen, deren Männer sich das Leben genommen hatten, als auch mit Vertretern der Banken, denen sie Geld schuldeten. Wir entwickelten Empfehlungen zu Finanzierung, Versicherung, Sozialfonds und Anbaumethoden.

Ein besonders attraktives populistisches Instrument ist ein Schuldenerlass für Bauernfamilien. Bereits 1989 hatte die Regierung den Bauern alle offenen Schulden erlassen, sofern sie gewissen Kriterien genügten. Das hatte allerdings schlimme und vorher nicht bedachte Folgen: Viele Bauern zahlten Kredite nicht mehr wie vereinbart zurück, und so schwand die Bereitschaft der Banken, neue Kredite zu gewähren. Unserem Gremium wurde zugesichert, dass dieser Fehler sich nicht wiederholen sollte. Doch sahen wir ein, dass das Verlangen der Öffentlichkeit nach einer spektakulären und hoffentlich weniger kontraproduktiven Intervention dieser Art nicht enttäuscht werden durfte. Deshalb empfahlen wir eine „einmalige Bereinigung“ der Bankschulden, durch die in den Bezirken mit den meisten Selbstmorden 90 Prozent der Schulden der Bauern gelöscht worden wären, 70 Prozent in den weniger betroffenen und 30 Prozent in den am geringsten betroffenen Bezirken….
Zusätzlich empfahlen wir die Einführung und den Ausbau einer wetterbezogenen Ernteversicherung, um Risiken wie Ausfälle infolge von Dürre oder Überschwemmungen zu begrenzen. Das hatte sich in Andhra Pradesh bereits bewährt. Dazu wären umfangreiche Investitionen in Wetterstationen und die dazugehörige Infrastruktur notwendig. Wir plädierten zudem dafür, dass die bereits bestehenden und erfolgreichen Programme zur Förderung nachhaltiger Landwirtschaft in breitem Umfang umgesetzt würden. Denn viele Bauern verschulden sich vor allem, weil sie in Düngemittel, Herbizide und Pestizide investieren müssen. Der ökologische Anbau macht deren Einsatz weitgehend überflüssig.
Die Verwirklichung all dieser Vorschläge hätte insgesamt etwas über 2,5 Milliarden US-Dollar gekostet, wovon der größte Teil auf die einmalige Schuldentilgung entfallen wäre. Doch obwohl unser Gutachten dem Landwirtschaftsministerium ordnungsgemäß vorgelegt worden war, wurde es dort vollständig ignoriert. Stattdessen enthielt der Haushaltsplan für Februar 2008, für den unsere Vorschläge gedacht waren, einen riesigen Schuldenerlass, der um die 15 Milliarden US-Dollar kostete. Dieser erwies sich schon bald als Fehlschlag: Die Zahl der Bauern, die ihren Zahlungen an die Banken auf dem Land nicht nachkamen, nahm dramatisch zu. Die ärmsten Bauern hatten aber nichts von dem Erlass, weil er Schulden bei privaten Geldverleihern nicht abdeckte…. Unterdessen setzt sich die Selbstmordwelle unvermindert fort.
Aus dem Englischen von Anna Latz.
Malcolm Harper ist Experte für Mikrofinanzierung und hat dazu zahlreiche Bücher verfasst. Er gehörte einem Expertengremium an, das im Auftrag der indischen Regierung Ende 2007 Vorschläge zur Verbesserung der Lage der Bauern erarbeitete.

Quellen

[1] KLIMARETTER.INFO, 11. August 2017: Klimawandel erhöht Selbstmord-Rate

[2] Agricultural & Resource Economics, University of California, Tamma A. Carleton: Crop-damaging temperatures increase suicide rates in India

[3] DONNER+Doria, 1. August 2012: Langzeitstudie: Gentechnik hilft Indiens Kleinbauern

[4] CH Tages Anzeiger: Druck soll Schweizer Bauern in den Suizid treiben

[5] CH Blick: Bauern sehen keinen Ausweg mehr Selbstmord aus Verzweiflung

[6] EIKE 30.06.2015: Ernteerträge und Klimawandel

[7] Tamma A. Carleton: Crop-damaging temperatures increase suicide rates in India, Supporting Information

[8] Counterpunch, Palagummi SAINATH: Das Preisschild des Neoliberalismus

[9] Süddeutsche Zeitung, 16. / 17. September, Seite Politik 9, Artikel : 2017: 815 000 000

[10] EIKE 09.09.2017: Immer wieder muss der Tschad-See unter dem Klimawandel leiden, oder: Warum steht in Studien der GRÜNEN häufig so viel Falsches drin?
EIKE 13.08.2017: Manila versinkt durch Wasserentnahme im austrocknenden Untergrund. Der (reiche) Westen mit seinem CO2 soll daran schuld sein – und zahlen
EIKE 31.07.2017: G20 Klimafakten ohne Hysterie betrachtet Teil 4 (4)
EIKE, 11.07.2017: Der dürregebeutelte Sahel wird grün – ein schlimmes Anzeichen des Klimawandels




Wie man zum Skeptiker wird – an der Universität

Gastbeitrag von Clair Masters

Die Klasse war lustlos, die Meisten spielten mit ihren Smartphones oder surften bei Facebook auf ihren Laptops. Ich saß mit meinem geöffneten Notebook vor mir, welches leer war außer dem Titel der Vorlesung oben auf der Seite. Der Professor legte eine Folie auf mit einer Graphik, die den Verlauf von CO2 und Temperatur über ein paar Millionen Jahre im Vergleich zeigte und welche wir alle inzwischen gesehen haben. Die CO2-Kurve läuft der Temperaturkurve hinterher, und jeder, der diese Graphik zum ersten Mal sieht, würde vermutlich zu der Erkenntnis kommen, dass die Temperatur die CO2-Änderungen treibt und nicht umgekehrt, falls es überhaupt irgendeinen Trend gibt. Ich wurde etwas munterer, war es doch neu für einen Professor, alternative Daten zu zeigen, und sah mich erwartungsvoll um zu den anderen Studenten in der Erwartung irgendwelcher Reaktionen – Konfusion, gerunzelte Stirnen oder irgendetwas, das ihre Überraschung zeigt für etwas, das das Gegenteil von dem ist, was uns seit der Grundschule eingetrichtert worden ist. Ich sah ein paar gähnen, leere Blicke, Leute an ihren Handys, obwohl ein lautes Mädchen, die eine religiöse Fanatikerin bzgl. globaler Erwärmung war, auf die Folie starrte, krumm auf ihrem Sitz hockte, so dass ihre Hand ihren (zweifelhaft erzogenen) Schoßhund streicheln konnte.

Außer ihr scherte sich niemand darum, und ich war mit Sicherheit die einzige, die überrascht aufsah, als unser Professor über die Graphik zu sprechen begann, als ob diese keine Rolle spielte, etwas wie „dieser Trend zeigt das Gegenteil dessen, von dem wir wissen, dass es wahr ist“, bevor er fortfuhr. Ich sah auf mein Notebook hinab – meine Freunde und meine Familie sagen mir immer wieder, dass ich meine Emotionen schlecht verbergen kann, und ich wollte meinen Professor nicht wissen lassen, dass ich verärgert war. Ich weiß nicht, warum er diese Graphik überhaupt in seiner Vorlesung gezeigt hat, aber das passiert manchmal in diesen Kursen. Zu jener Zeit schien es mir unglaublich, aber meine Professoren zeigten öfters Beweise, die das Gegenteil der Theorie vom anthropogenen Klimawandel belegen, bevor sie diese rasch mit irgendeiner kurzen Bemerkung beiseite wischten. Es spielt keine Rolle, dass es diese Daten gibt; es spielt keine Rolle, dass es in der Gemeinschaft der Klimawissenschaftler Debatten gibt – nicht hier. Schließlich ist das hier eine Universität.

Es war nicht das College, auf dem ich zum ersten Mal die „akzeptablen“ Ansichten zu Klimawandel in Frage stellte. Schon in der Mittelstufe der Schule war ich ein harter Brocken für Lehrer, welche die globale Erwärmung predigten. Es war damals im Jahre 2008 in Mode, fanatisch das Narrativ „Eisbären ertrinken!“ zu lehren nach jenen Photographien aus dem Jahr 2007, welche einen Eisbär auf einer kleinen einzelnen Scholle zeigten. Tragisch! Ein Bild wie dieses war alles, das es brauchte, um die meisten meiner Klassenkameraden feierlich nicken zu lassen, während unserer Lehrer uns etwas über unseren Kohlenstoff-Fußabdruck erzählten – darüber, wie wir zu der Misere der armen Eisbären betrugen mit unserem gefräßigen Stromverbrauch und durch unsere Eltern, welche mehr als ein Auto besitzen.

Als fanatische Tierschützerin habe ich danach Stunden damit zugebracht, alle meine zoologischen Bücher und Tier-Enzyklopädien durchzuackern und alles über Eisbären in Erfahrung zu bringen. Eine Zahl sprang mir ins Auge: 60 Meilen [ca. fast 100 km]. Eisbären schwimmen oft so weit, um von einem festen Boden zum nächsten zu gelangen. Stolz auf mich selbst wurde ich damit bei meiner Fachlehrerin vorstellig, aber statt warm empfangen zu werden, wie es öfter der Fall war, wenn ich über den Lehrstoff hinaus selbst Nachforschungen angestellt hatte, wurde ich beschimpft.

„Du hast unrecht“, sagte sie und sah überraschend ärgerlich aus, „Eisbären können nicht so weit schwimmen. Die globale Erwärmung schmilzt ihnen das Eis unter ihren Pfoten, und sie sterben aus“.

Zu jener Zeit dachte ich, ein Liebling meiner Lehrer zu sein, die gute Schülerin, und darum überraschte mich ihr Tonfall vollkommen. Ich versuchte nicht zu sagen, dass die globale Erwärmung nicht die Eisbären tötet, obwohl ich wusste, dass es so war. Meine Lehrer sagten mir das, also musste es stimmen. Ihr Leugnen hinsichtlich der Schwimmfähigkeiten der Bären war es, das mich wirklich umwarf, und zum ersten Mal sah ich mich damit konfrontiert, an einem Lehrer zu zweifeln. Wem soll ich trauen – den Büchern, die ich gelesen hatte, oder den Lehrern? Irgendetwas hat sich bei mir innerlich geändert damals, und diese Saat des Zweifels, welche die Lehrerin in mir geweckt hatte, machte mich zu dem, was ich heute bin – eine Skeptikerin. Nicht nur für Klimawandel und Co., sondern für alles! Ich habe abrupt aufgehört, alles zu glauben, was mir meine Lehrer sagten, und es war ein sehr harter Weckruf aus der realen Welt, als ich erkannte, dass Erwachsene Agenden folgen.

Dieser Gedanke wurde verstärkt, als in einer von Jugendlichen geliebten Serie von James Patterson der ursprüngliche Plot verworfen wurde und man stattdessen den Kampf gegen globale Erwärmung zum Gegenstand der Serie machte. Ich war entsetzt und angewidert, dass diese Charaktere viel eher jene (zu jenem Zeitpunkt verdammten) Eisbären schützten als gegen die verrückte wissenschaftliche Bedrohung vorzugehen. Ich erkannte das wirkliche Propaganda-Element dieser ganzen Globale-Erwärmung-Faselei. Ich begann, in kleinen Schritten zurückzuschlagen, zumeist dergestalt, dass ich Fragen stellte: „Atmen wir kein CO2 aus?“, „Wärmeres Wetter hilft einigen Tieren, oder?“. Ich war nicht beliebt bei meinen Lehrern der siebenten Klasse. Meine Freunde waren sich meiner kleinen Revolte nicht bewusst, war ich doch schon immer die Schülerin, die ihre Hand zu allem in der Klasse erhob.

Es dauerte bis zu meinem letzten Jahr auf der High School, bis ich endlich den wissenschaftlichen Hintergrund verstanden hatte, gegen die Gedanken vorzugehen, die mir aufoktroyiert wurden. Ich belegte eine hochrangige Vorlesung zum Thema Umweltwissenschaft, welche mich dazu brachte, tiefer zu schauen und in Frage zu stellen, was ich über die Art und Weise zu wissen glaubte, wie unser Klima funktioniert. Ich war gerne in dieser Vorlesung, hatte ich doch dabei eine Dozentin, welche nicht versuchte, mich zum Schweigen zu bringen. Sie erkannte mich an und ermutigte mich, wischte meine Fragen nicht einfach vom Tisch, und jedes Jahr seit meinem Abschluss der High School hielt ich via Skype einen kurzen Vortrag vor ihrem Kurs über Petroleum-Technologie, -Geologie, ein wenig Paläontologie und das Leben am College.

Ich erinnere mich deutlich an zwei besondere Momente bei jener Vorlesung, die für mich Aha-Erlebnisse waren. Da war einmal die vorgeschriebene Dokumentation Gasland. Einige darin aufgestellte Behauptungen waren jenseits des Absurden, und als die skeptische Närrin, die ich nun einmal war, unterzog ich diese Behauptungen noch während der Vorführung einem Faktencheck. Auf dem von der Schule betriebenen iPad googelte ich nach allem und jedem, das Josh Fox präsentierte und das mich kribbelig machte. Antilopen in Wyoming würden aussterben? Nicht einmal ansatzweise. Fracking-Flüssigkeit findet sich im Trinkwasser, so dass man es in Brand setzen konnte? Das war natürlich vorkommendes Methan. Zu diesem Zeitpunkt spielte ich bereits mit dem Gedanken, in einen Bereich der Geologie einzusteigen, und ich war fasziniert von der Fracking-Technologie. Wir führten in jener Vorlesung einen kurzen Versuch durch, in dem wir versuchten, Öl aus Sand zu gewinnen,, und ich hielt das für cool. Von allen Bereichen der Wissenschaft war dies mein Lieblingsfach, und nicht zu vergessen den Nervenkitzel, in solch eine schurkische Industrie involviert zu sein. Dies verhalf mir zu meinem Entschluss, mich mit der Petroleum-Technologie zu befassen.

Zum Anderen war da das Momentum, als wir uns auf alternative Energie konzentrierten einschließlich einer erschöpfenden Diskussion über mit Wasserstoff betriebene Autos. Rasch hob ich meine Hand.

„Falls wir uns Sorgen wegen des globale Erwärmung verursachenden CO2 machen, wäre es nicht viel schlimmer, wenn wir alle Autos fahren würden, bei denen Wasserdampf aus dem Auspuff kommt?“

Sie war einen Moment still und dachte nach. „Ich denke, dass du recht haben könntest, das ist eine sehr interessante Beobachtung“. Bevor sie der Zuhörerschaft erklärte, von was ich redete, wie Wasserdampf viel mehr Wärme einfängt als Kohlendioxid, hatte ich ein erhebendes Gefühl, mit dem, was ich über Klima und unsere Atmosphäre gelernt hatte, die populären „grünen“ Narrative herauszufordern. Am besten war, dass meine Lehrerin so unterstützend agierte und willens war einzuräumen, dass irgendetwas in unserem Lehrbuch nicht der vollen Wahrheit entsprach.

Im College ging es dann völlig anders zu. Es war mühsam, war ich doch jetzt umgeben von Professoren und Studenten, welche den anthropogen verursachten Klimawandel mit solcher Inbrunst vorantrieben, dass dagegen die eifrigsten Kult-Fanatiker ruhig und vernünftig schienen. Wieder und immer wieder bin ich überrascht, die Reaktionen meiner Fachkollegen auf meinen Skeptizismus zu erleben, manchmal sogar bis hin zu zornigen Reaktionen von so manchem. Ein Kerl aus der Geologie [a crunchy granola geology guy] verwickelte mich in eine Konversation über alternative Energie. Er versuchte mir klarzumachen, dass Hanf-Öl schon bald unseren Bedarf an fossilen Treibstoffen decken werde. Richtig. Irgendwie kamen wir dann auf den Landverbrauch zu sprechen, und ich äußerte eine Meinung, dass die [US-]Staaten möglicherweise mit ihren Umweltproblemen fertig werden und das Land besser nutzen als Regierungsagenturen – er zitierte irgendetwas von den Koch Brothers, und ich verabschiedete mich dann zur nächsten Vorlesung. Vielleicht eine Woche später übergab er mir einen Teil einer Notebook-Studie mit der Aufschrift „Forschung“ darauf – zumeist eine Reihe von Aufzählungen über das American Lands Council, welches er irgendwie in Verbindung brachte mit weißer Überlegenheit und Rechts-Fanatismus. Ich konnte nicht glauben, dass jemand, der ein „wissenschaftliches“ Individuum war, sich genötigt fühlte, die Schuld einer Extremistengruppe zu instrumentalisieren, und fragte mich, was das Unsinns-Geschrei der Linken „Rassisten! Sexisten! Homophobe!“ in einer Diskussion über Landverbrauch zu suchen hatte anstatt Argumente auszutauschen. Für so etwas habe ich keine Zeit – ich muss mich um mein Studium kümmern.

Immer wieder habe ich mich gefragt, ob vielleicht meine Perspektive die Falsche ist. Ich habe mich einer Selbstanalyse unterzogen betreffs der Themen, für die ich mich brennend interessiere. Das College hat meine Standpunkte herausgefordert, während es nur die Gedanken zu bestätigen scheint, welche die „Warmisten“ von sich geben. Einiges von dem, was ich früher dachte, hat sich verändert wie vieles von dem, was ich über Klima verstand (oder zu verstehen glaubte), aber mir fehlt immer noch ein solider Beweis für den primären anthropogenen Klimawandel, der nicht von einer anderen Studie widerlegt ist oder gestützt wird durch Anklagen wie jenes Geologie-Kerls, der meinen Weg kreuzte. Ich habe aufgehört, mich über die Art und Weise zu erschrecken, mit der meine Professoren gehorsam der Parteilinie folgen – hatte ich doch vor ein paar Jahren erfahren, dass zumindest hier die öffentliche Förderung abhängig ist von einem bestimmten Umfang der Akzeptanz der globalen Erwärmung. Ich bin dankbar für die Ingenieurs-Vorlesungen, weil: falls meine Geologie und Erdwissenschaften nicht ausgewogen sind durch die trockenen technischen Berechnungen des Ingenieurwesens, würde ich möglicherweise den Verstand verlieren. (Man stelle sich einfach mal vor, wie schlimm es wäre, falls ich Soziologie oder Frauen-Studien betreiben würde!). Ich bin enttäuscht über die Qualität, der an der Universität gelehrten „Wissenschaft“ – wo Theorien als Fakten präsentiert und Computermodelle als Evangelien betrachtet werden trotz ihrer infamen Unzuverlässigkeit – das ist keine wirkliche Wissenschaft.

Es ist Propaganda – genauso dogmatisch wie jede Religion.

Ich bin in meinem fünften Jahr des Ingenieur-Studiums. Dieses Jahr werde ich eine Handvoll großartiger kleiner Petroleum-Vorlesungen belegen und mein Nebenfach Geologie beenden. Natürlich ist es meine Geologie-Vorlesung, die mir Kopfschmerzen macht. Eine Vorlesung über Mineral-Ressourcen, das klingt erst einmal aufrichtig … außer natürlich, dass unser Professor es fertig brachte, diese Vorlesung zu verwandeln in eine Vorlesung zu Klimawandel/die Menschen töten alles/wir werden alle sterben. Zum Ende des Semesters war die Vorlesung sogar der sozialen Gerechtigkeit gewidmet, weil das der Grund ist, einen akademischen Grad zu erwerben. In der Rückschau hätte ich viel eher erkennen müssen, in was ich geraten war, als ich mich umschaute und viele Studenten sah entweder mit halb rasierten Köpfen oder mit Haarfarben, die in der Natur dem Aufschrei „Ich bin giftig“ gleichkamen.

Es wird ein lustiges Semester, und ich werde alle auf dem Laufenden halten.

Link: https://wattsupwiththat.com/2017/09/07/the-making-of-a-climate-skeptic-at-university/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Die seltsame Liebe der Politiker zum Elektroauto Teil I

Wie es anfing

Die Geschichte des Elektroautos ist so alt wie das Auto selbst. Direkt nachdem man erkannt hatte, dass ein Vehikel mit einem von Pferden unabhängigen Antrieb ein faszinierendes Straßentransportmittel ist, begann der Wettstreit um die beste Antriebstechnik. Benzinmotoren, Dampfmaschinen und Elektromotoren wurden eingesetzt.
1881 präsentierte der Franzose Gustave Trouvè auf einer Messe in Paris ein dreirädriges Fahrzeug mit Elektromotor und – Blei-Akkumulator. Es gilt heute als das erste Elektroauto. Immerhin waren das 81 Jahre nach der Erfindung der elektrischen Batterie durch den Italiener Allessandro Volta. Trouvès Exponat war der Start für zahlreiche weitere Entwicklungen; beispielsweise das erste vierrädrige Elektroauto, der „Flocken“ von dem Coburger Fabrikanten Andreas Flocken oder der erste Porsche, ein „Egger-Lohner C2“ mit einem 5 PS E-Motor. Erst 1886 entwickelte Gottlieb Daimler den ersten Benz-Patent-Motorwagen, der mit einem Verbrennungsmotor angetrieben wurde.
Auch das Dampfauto spielte in dieser Anfangszeit des Automobils eine bedeutende Rolle, was wohl vor allem am mächtigen Drehmoment lag, das Dampfmaschinen aufweisen und was ein zügiges Fahren ermöglichte.
Anfang des 20. Jahrhunderts gab es in den USA einen Anteil an dampfbetriebenen Fahrzeugen von 40%, der Anteil der Elektroautos lag mit 34.000 Exemplaren bei 38% und die Benziner hatten 22%. Alle diese Konstruktionen litten unter Nachteilen. Das Drehmoment der Dampfmaschine war zwar ein auf kürzerer Strecke unschlagbarer Vorteil; leider aber war der Wasserverbrauch sehr hoch und das häufige Nachtanken war doch ein erheblicher Nachteil. Auch das Aufheizen des Dampfkessels bis zum Erreichen des nötigen Drucks kostete Zeit. Das elektrisch angetriebene Auto litt unter einer zu schwachen Batterie und damit zu geringer Reichweite; Überlandfahrten waren nicht möglich. Sein Einsatz erfolgte deshalb ausschließlich in der Stadt. Genau wie noch heute.
Das Benzingefährt erwies sich schließlich in der Summe aller Eigenschaften als die beste Wahl, nachdem Charles Kettering den elektrischen Anlasser erfunden hatte, mit dem das lästige Ankurbeln vor dem Start wegfiel. Aber der Hauptgrund für dessen Erfolg war der enorme Energiegehalt der flüssigen Kohlenwasserstoffe im Tank – ein Vorteil, der auch noch heute, über 100 Jahre später, ausschlaggebend ist. Es war das Ende des Elektroauto-Booms. Seither sind E-Autos für sog. Nischenanwendungen eine gute Wahl, wie es Zustelldienste in Städten, Flurförderfahrzeuge in Betrieben oder Einsatz in Bergwerken darstellen, wo man keinerlei Abgase haben möchte.

 

Die Politiker-Liebe für E-Autos ist unerschütterlich

Es bleibt wohl ein Geheimnis, weshalb Politiker, die gemeinhin von Technik wenig verstehen, stets ein großes Faible für Elektroautos zeigten. Es waren wohl dessen positive Eigenschaften, die einen Laien überzeugten, wobei man die erheblichen Nachteile entweder ignorierte oder gar nicht kannte:
– E-Autos sind leise (zum Schutze der Fußgänger muss man ihnen eine künstliche Geräuschquelle einbauen);
– sie produzieren am Ort ihres Einsatzes keine Abgase; sehr wohl aber am Orte der Stromerzeugung, und zwar durch Kohle- und Gaskraftwerke. In Norwegen bezieht man Strom fast völlig von Wasserkraftwerken, weshalb die dort fahrenden E-Autos keine Emissionen an anderen Orten verursachen. Deutschlands Situation ist jedoch eine andere: Die Abschaltung der emissionsfreien deutschen Kernkraftwerke sorgte dafür, dass die hiesige Stromerzeugung von besonders hohen Emissionen gekennzeichnet ist, was dazu führt, dass Elektroautos auch keine klimapolitischen Vorteile mehr gegenüber Benzin- oder Diesel-PKW besitzen. Damit platzte das Klimaschutz-Argument der Regierung bereits zu Beginn der wieder einmal entdeckten Elektroautos.
Soweit die bescheidenen Vorteile.
Zu den Nachteilen:.
– Ihre Batterien sind sehr schwer und teuer und ihre Lebensdauer kann recht kurz sein (abhängig von der Betriebsweise); das hohe Gewicht erhöht den Verbrauch;
die Reichweite ist fast so gering, wie vor 100 Jahren.
– Das Aufladen ist zeitaufwendig. Ohne eine eigene Ladestation ist man auf öffentliche Ladestationen angewiesen – und bei Ladezeiten von mindestens 30 Minuten kann man sich die Schlange vor der Stromtankstelle vorstellen. Und das womöglich täglich.
– Im Winter sinkt die Ladung der Batterie, gleichzeitig steigt der Stromverbrauch durch Heizung und Beleuchtung. Folge: Noch wesentlich geringere Reichweite als im Sommer.
– Was noch zu beachten wäre: Der Strombedarf in PKW ist in den vergangenen Jahrzehnten stetig angestiegen: Klimaanlagen, stärkere Lichtanlagen, elektrische Fensterheber und Sitzverstellungen, elektrische Lenkhilfen und Sitzheizungen, elektrische Servos im Motorenraum, Musikanlagen, Navis, GPS, Freisprechanlagen, automatische Einparkhilfen, Alarmanlagen etc. Entsprechend stärker wurden die Lichtmaschinen, entsprechend leistungsstärker auch die Batterien. Der Trend geht zum 48-Volt Bordnetz, damit nicht zu viel Kupfer für die Verkabelung benötigt und eine kombinierte Anlasser-Lichtmaschinen-Einheit möglich wird.
Erwartet irgendjemand, dass die Autofahrer auf das alles verzichten und in E-Autos auch noch fossile Zusatzheizungen (wie von Eberspächer,und Webasto für Yachten) auf Flüssigtreibstoffbasis akzeptieren müssen, um überhaupt im Winter fahren zu können ?
– Und es bleibt zumindest heute noch die Sicherheitsfrage: Können die Batterien brennen ? Es gab derartige Fälle mit Lithium-Ionen-Batterien – und nicht nur bei Laptops und Mobiltelefonen, sondern auch bei Autos.

Die Batterien sind und bleiben der entscheidende Nachteil der E-Autos. Näheres weiter unten.


Es folgten die Renaissance-Versuche


Die Post hatte bereits in den 50er Jahren eine ganze Flotte mit Bleiakkus ausgerüsteter Elektrotransportern für die Paketauslieferung in Betrieb. Eine Anwendung, die schon immer sinnvoll war. Aber eine Gesetzesänderung des Verkehrsministers führte zur Verschrottung aller Fahrzeuge.

Dann war erst einmal Pause.
Aber nach etlichen Jahren ging es wieder los:
Die Regierung von Bundeskanzler Kohl kündigte im Jahre 1992 eine neue Elektroauto-Epoche an.   Zwischen 1992 und 1995 führte die Regierung – begeistert befürwortet durch Forschungsminister Heinz Riesenhuber und eine gewisse Angela Merkel, damals Umweltministerin, – einen großen Feldtest für Elektroautos auf Rügen durch, in dem eine Reihe verschiedener Elektroautomobile – zumeist mit Bleiakkus und Elektromotoren umgerüstete Serienmodelle der Hersteller – ihre Fähigkeiten zeigen sollten. Und der damalige Innenminister Manfred Kanther gab das Ziel aus, daß mindestens 10 Prozent aller neu zugelassenen KFZ im Jahre 2000 Elektroautos sein sollten.
Es kam natürlich anders. Aber diese Pleite zerstörte keineswegs den offenbar unausrottbaren Wunderglauben an die Renaissance des Elektroautos. Die einzige spürbare politische Wirkung dieses unnötigen und chancenlosen Versuchs war eine Kürzung der Forschungsförderung, wie es Prof. Endres von der T.U. Clausthal beschrieb (s.u.). Das Gegenteil wäre eine vorausschauende Politik gewesen, die half, die grundsätzlichen Probleme elektrochemischer Speicher durch eine langfristig angelegte Grundlagenforschung anzugehen.

 

Und abermals das Elektroauto – diesmal für den Klimaschutz

Der nächste Versuch, das tote Pferd Elektromobilität wiederzubeleben, erfolgte durch das Kabinett Merkel I im August 2009, also gerade einmal zwei Monate vor dem Ende seiner Legislaturperiode. Wirtschafts- und Technologieminister war damals Karl-Theodor zu Guttenberg.
Verkündet wurde der „Nationale Entwicklungsplan Elektromobilität“.
Dessen Schwerpunkte lasen sich wie folgt:

-„In Verbindung mit erneuerbaren Energien leistet die E-Mobilität einen bedeutenden
Beitrag zur Umsetzung der Klimaschutzziele der Bundesregierung.“
– „Intelligente (!?) Nutzung der Batterien von Elektrofahrzeugen als Stromspeicher.“

Dazu ein erstaunlich ehrlicher Satz:
Die damit verbundene Reduzierung der Batterielebensdauer ist dem
   gegenüberzustellen“.
Beklagt wird ausdrücklich „Der Mangel an Naturwissenschaftlern“. Gemeint ist die

Fachrichtung Elektrochemie.

Dazu hat Prof. Frank Endres 2014 geschrieben:
„Die politische Blamage in den 1990er Jahren hatte leider für die Forscher
fatale Folgen, denn in der Folge wurde die Elektrochemie an den deutschen
Hochschulen faktisch abgewickelt; es gab keine Forschungsgelder mehr für
Batterien, höchstens vereinzelt, und in der Szene der physikalischen Chemie
wurden Elektrochemiker milde belächelt.
Dann kam ca. 2007/2008 das Thema wieder hoch, dieses Mal begründet mit der „Klimakatastrophe“ und der Endlichkeit der Ressourcen. Diesmal wurde das politische Ziel ausgegeben, gleich eine Million Elektroautos bis 2020 auf die Straßen zu bringen (Manfred Kanther lässt grüßen).
Aber nahezu niemand kauft diese Autos, weil sie nach wie vor für sehr viel Geld wenig Gegenwert bieten. Im April 2015 platzte auch diese Politblase, denn auf eine präzise parlamentarische Anfrage der Grünen vermied die wenig amüsierte Regierung die nochmalige Erwähnung oder gar Bestätigung dieses Ziels.
Zwar gibt es wieder einige Batterieforscher, aber diese sind wegen der geringen Forschungsmittel in gegenseitiger Konkurrenz. Der erhebliche technologische Rückstand zum Ausland konnte auch noch nicht aufgeholt werden. Erfahren die Politiker aber vom selbst verschuldeten und kaum aufzuholenden Rückstand, werden sie die Finanzierung vermutlich wieder einstellen, das könnte man auch Grundlagenforschung nach der Methode des politischen Schweinezyklus‘ nennen.
Für neue Ideen, die einen langen Atem erfordern, fehlt Politikern meistens der Mut; lieber werden wohl die alten Fehler schnell vergessen.
Die Musik der Batterieforschung spielt sowieso längst in Asien und jetzt auch vermehrt in den USA.“
(Ende vom Zitat Endres).

Von diesem Nationalen Entwicklungsplan hörte man anschließend nicht mehr viel.
Die rätselhafte Liebe der Politiker zum elektrischen Antrieb von Autos ließ jedenfalls nicht nach. Im Gegenteil. Im Frühjahr 2011 schien die nächste Regierung – Merkel II – begriffen zu haben, dass die gesamte Energiewende durch das Problem der fehlenden Speicher für die „volatilen“, also unzuverlässigen, wetterabhängigen „erneuerbaren“ Einspeisungen (Wind- und Solarstrom) bedroht und zum Scheitern verurteilt ist. Das ist zwar eine unumstößliche Tatsache, führt aber in der deutschen Politik nicht zu einer radikalen Kursänderung, sondern zu mehr oder weniger abenteuerlichen Rettungsmaßnahmen. Eine davon war: Die am 21. April 2011
vorgestellte gemeinsame „Förderinitiative Energiespeicher“.
Zwar war es das Hauptziel dieser Initiative, endlich große und wirtschaftliche Stromspeicher zur Abpufferung der oben erwähnten riesigen Stromerzeugungs-Schwankungen im Netz zu bekommen, deren Fehlen die gesamte Energiewende zu einer zwar extrem teuren, aber vollkommen chancenlosen Angelegenheit werden lässt. Aber in diesem Förderprogramm spielten selbstverständlich auch Batterien eine wichtige Rolle.
In der Einleitung dieses Programmpapiers befindet sich nach der Zitierung des Energiekonzeptes vom 28.9.2010 und dessen unglaublich hoch gesteckten Zielen sogar ein sehr bemerkenswerter Satz: „Leider stehen den notwendigen Fortschritten auf dem Gebiet der Energiespeicher vielfältige und nach wie vor zum Teil grundlegende (!) technologische Hürden entgegen.“ Dieser Mut zur Wahrheit war grundsätzlich zu begrüßen; dennoch war es wohl eine Panne, dass man diesen Satz nicht rechtzeitig gestrichen hatte. Denn er enthält die bittere Wahrheit, wie Prof. Endres oben erläuterte..

Die neuen fiktiven Stromspeicher waren im Grunde immer die Katze im Konzept-Sack; im April 2011 stellte sich nun aber regierungsamtlich heraus, dass in dem Sack gar keine Katze drin war. Und das Speicher-Dilemma betraf ebenso die Batterien, die man eigentlich für den sinnvollen Einsatz in Elektroautos benötigt – und zwar seit 1881; also seit 136 Jahren.
Bedeutende Fortschritte konnte man in diesem Punkte allerdings nicht erreichen und vorweisen.


Das Elektroauto wurde zum Retter der sog. Klimaschutzpolitik

Es war wohl unvermeidlich, dass in Folge der politischen Klimaerwärmungspanik auch das Elektroauto erneut entmottet wurde. Die unverbrüchliche Vorliebe der Politiker für diese Technik hat etwas mit Vorstellungen von Sauberkeit, lautlosem Dahingleiten, Sparsamkeit und vollkommener Umweltfreundlichkeit zu tun. E-Autos verbrauchen kein Benzin (außer den Hybrids), sondern nur ganz sauberen Strom, der immer von Sonnenkraftwerken und Windmühlen geliefert wird. Und Sonne und Tiefdruckgebiete schicken bekanntlich keine Rechnung. Es ist die heile Autowelt – man muss sie nur endlich verwirklichen.
Man kann folgende politische Gründe finden:
Mit dem sogenannten Klimaschutz glaubt man ein neues und stichhaltiges Argument für E-Mobilität zu haben. Dazu gehört der Glaube an große CO2-Einsparungen durch den Elektroantrieb – was sich als ein Irrglaube herausstellt (s.u.). Tatsächlich erfolgt nur eine Verlagerung der Emissionen in die Regionen, in denen die Kohle- und Gaskraftwerke stehen. Die CO2-freien Kernkraftwerke liefern in Deutschland bald keinen Strom mehr. Für Städte mit starkem Autoverkehr mag diese Verlagerung ein Vorteil sein. Nur hat das Klima nichts davon, nur die Stadtbewohner.
Die Nutzung der Batterien von Elektroautos für die Stabilisierung des Stromnetzes beruht auf der Vision, dass möglichst Millionen von E-Autos täglich an ihren häuslichen Ladestationen hängen und damit ihre Batterien für den Zugriff durch die Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) bzw. ihre Stromversorger (EVU) zur Verfügung stehen – was erst einmal einen permanenten Datenaustausch über das Internet erforderlich macht. Dann könnten die ÜNB bzw. die EVU immer wenn die sog. „Erneuerbaren“ wegen Flaute, schlechten Wetters oder weil es Nacht wurde, wieder einmal fast keinen Strom liefern, die Millionen von E-Auto-Batterien als großen Stromspeicher anzapfen und sie zur Stabilisierung des Netzes wieder entladen.
Die Anforderungen an eine ausreichende Speicherkapazität im Netz sind jedoch enorm: Mindestens 50 TWh Kapazität (= 50.000 GWh = 50 Millionen MWh) müssten vorhanden sein, um eine vierwöchige Flaute im Winter überbrücken zu können. Derzeit haben wir 7.000 MW an Pumpspeicherleistung, die – bei vollen Speicherseen – das Netz gerade einmal für 6 Stunden unterstützen können.
Nach Prof Sinn (Vortrag im Dez. 2013) ist die ganze Idee unsinnig, Die von der Regierung bis 2020 erhoffte Zahl von 1 Million E-Autos würde – falls sie überhaupt als Speicher für das Netz zur Verfügung stehen – 6% der erforderlichen Speicherkapazität bringen. Für eine 100%ige Speicherung würde man 164 Millionen E-Autos brauchen, die ca. 254 Milliarden Euro kosten würden.

Kaum einer der Besitzer wird allerdings bereit sein, es per Netzanschluss und
Datenleitung dem Stromversorger zum Ausgleich von dessen Einspeisungs-
Schwankungen zu überlassen – also die Autobatterie je nach Bedarf der Versorger zu laden oder zu entladen. Denn dem E-Auto-Besitzer wird vom Hersteller sehr deutlich klar gemacht, dass die Lebensdauer seiner teuren Batterie zwar durchaus auch durch ihr Alter, jedoch vor allem durch die Anzahl der Lade-Entlade-Vorgänge bestimmt wird.
Wer sich auf die Benutzung seiner Antriebsbatterie als beliebig auf- und
entladbarer Speicher für seinen Stromversorger einlässt, verkürzt also die
Batterielebensdauer. Das hat sogar die Regierung Merkel I eingeräumt: Im
Nationalen Entwicklungsplan Elektromobilität von 2009 steht der oben bereits zitierte klare Satz „Die damit verbundene Reduzierung der Batterielebensdauer ist dem gegenüberzustellen.“
Das müsste zu ganz erheblichen Nutzungszahlungen der Stromversorger

führen, zu denen sie wohl kaum bereit wären. Auch wäre die Aussicht,  
morgens eine weitgehend entladene Batterie vorzufinden, kaum ein Anreiz.
Politiker sind zunehmend beratungsresistent und empfinden Sachargumente als kleinkarierte Quengelei und lästige Ablenkung von ihren Plänen zur Beglückung der Wähler.
Die Ministerien, die eigentlich auch die Aufgabe haben, die Regierung von unsinnigen Plänen abzubringen, sind mittlerweile in allen mittleren und oberen Etagen mit Parteibuch-Karrieristen und Mitläufern besetzt, von denen nur Vorschläge für Gesetze und Verordnungen erzeugt werden, die eine Unterstützung der Ideen „derer da oben“ bewirken sollen.

Die Regierung will mit der massiven Einführung von E-Autos also etwas für den „Klimaschutz“ tun. Es wird fest angenommen, dass E-Autos weniger CO2 produzieren als Benzin- oder Diesel-PKW. Dass mit dieser Annahme etwas nicht stimmt, ergaben bereits einfache Vergleichsmessungen, aus denen hervorging, dass Otto- oder Dieselmotoren kleinerer Leistung schon jetzt nicht mehr CO2 emittieren als die E-Autos.
Aber diese Bilanz wird für die Elektroautos noch schlechter; dafür hat die Regierung bereits gesorgt:
Weil die E-Autos weit überwiegend tagsüber genutzt werden, erfolgt die Aufladung ihrer Batterien nachts in der eigenen Garage. Niemand wird stundenlange Wartezeiten an öffentlichen Aufladestellen in Kauf nehmen. Nachts ist leider absolut kein Solarstrom im Netz – und ob sich etwas Windstrom im Strommix befindet, entscheidet das Wetter. Man kann den Erzeugungs-Diagrammen der gesamten installierten Windkraft entnehmen, dass im Durchschnitt der Nächte etwa 10% des Stroms aus der Steckdose von Windrädern erzeugt wird – der „Rest“ von 90% besteht überwiegend aus Braunkohlestrom – und bis 2022 auch noch aus Kernkraftstrom. Und weil die restliche Kernkraft ab 2022 per Gesetz abgeschaltet wird, bestehen die 90% des Auflade-Nachtstroms danach nur noch aus Braunkohlestrom. Damit sind die Elektroautos dazu verurteilt, die CO2-Emissionen
Deutschlands weiter zu erhöhen. Diese Bilanz wird mit jedem abgeschalteten Kernkraftwerk schlechter.

Der Glaube an das Elektroauto als umweltfreundliches Verkehrsmittel könnte sich somit sehr leicht in sein Gegenteil verkehren, wenn die abgeschalteten Kernkraftwerke in erster Linie durch Kohlekraftwerke – zum Beispiel aus Polen und Tschechien – und theoretisch durch Gaskraftwerke ersetzt werden, die aber durch die EEG-Subventionierung von Wind- und Solarstrom reihenweise zur Betriebsaufgabe gezwungen werden.. Ohne regenerative Energien aber wäre der grüne Plan ein Eigentor: Wenn aus der Steckdose neben Import-Atomstrom viel mehr Kohlestrom kommt, dann „ist jeder gefahrene Kilometer mit einem E-Auto deutlich CO2-intensiver als sein konventionell betriebenes Gegenstück“, erklärt Lino Guzzella, Professor für Thermotronik der ETH Zürich. Ein Großeinsatz von E-Autos würde den Klimawandel beschleunigen, statt ihn zu bremsen – falls die Theorie vom CO2 als das Klima beeinflussendes Spurengas überhaupt stimmt.

Und sie wird nochmals schlechter durch die von der EU beschlossene mehrfache Anrechenbarkeit von E-Auto-Verkäufen auf den für die Hersteller attraktiven und dann von Strafzahlungen befreiten Verkauf von mehr großen PKW und SUV’s.
Von „Klimaschutz“ kann bei Elektroautos also keine Rede sein…Fortsetzung im Teil II hier




An Martin Schulz, Klimaalarm: Die Branden­burgische Ministerin Diana Golze…

NAEB Vereinslogo. WEB

Im gerade verteilten Newsletter findet sich die Information zu einem offenen Brief an Martin Schulz. In diesem wird von einer langen Liste an NGOs, wohl unter Federführung eines Solarenergie Fördervereins [2], die Forderung an den Kanzlerkandidaten der SPD erhoben, die Klimaschutzziele dringend zu aktualisieren.

Solarenergie-Förderverein Deutschland e.V. (SFV):[2] Offener Brief an Martin Schulz
Sehr geehrter Herr Schulz,
in den Antworten auf die von 21 Energiewende-Organisationen am 2. Juni 2017 vorgelegten Wahlprüfsteine hat Ihre Partei angegeben, dass
bis 2050 nur ein Anteil von 80 bis 95% der Energie aus Erneuerbaren Quellen angestrebt wird. Die bestehenden Ausbaudeckel für Erneuerbare Energien (EE) werden bekräftigt. Ein Termin für den Kohleausstieg, um damit einen entsprechenden Speicherausbau anzureizen, wird nicht genannt. Das sind Positionen, die das Wirtschaftsministerium, bzw. die schwarz-rote Regierungskoalition vor Jahren festgelegt hat und weiterhin aufrecht erhält. Inzwischen hat sich aber die Welt verändert.
Wir werden konfrontiert mit Nachrichten wie
Ungewöhnliche Hitze- und Trockenheit im gesamten Mittelmeerraum.
Trinkwassernotstand in Italien. Die Wasserentnahme aus dem Reservoir Roms wird um mehr als die Hälfte reduziert.
In Griechenland Einrichtung kühlbarer Hallen für Menschen, die es in ihren Wohnungen bei über 30 Grad Nachttemperatur nicht mehr aushalten.
Waldbrände nehmen überhand. Wieviel Wasser geht für das Löschen verloren?
Welche Auswirkungen auf die Ernte sind von all dem zu erwarten?
Und, und…?
Im Alpenbereich Unwetter mit Starkregen, Erdrutschen und Todesopfern. Ganze Täler sind tageweise von der Außenwelt abgeschlossen.
Die Brandenburgische Ministerin Diana Golze wurde in ihrem Norditalien-Urlaub von einem umstürzenden Baum schwer verletzt.
Bilder, wie man sie nur aus Asien kannte, kommen jetzt aus Deutschland: Schlammlawinen, Überflutungen, Unwetter mit Todesopfern sind an der Tagesordnung.
Quote der überflutungsgefährdeten Grundstücke in Sachsen-Anhalt von 1,83% im letzten Jahr auf 2,48% erhöht. Damit fallen 16 934 Grundstücke in die höchsten ZÜRS-Gefährdungsklassen 3 und 4 (ZÜRS = Zonierungssystem für Überschwemmung, Rückstau und Starkregen). Elementarschadenversicherungen werden teurer – oder sind gar nicht mehr abzuschließen.
Hinzu kommen die Meldungen über einen riesigen Eisabbruch in der Antarktis, dessen Auswirkungen noch nicht abzusehen sind.
Wer sich nicht die Augen zuhält, muss feststellen: der Klimawandel hat ein neues Stadium erreicht! Die alten Zielsetzungen für Klimaschutz und Energiewende sind nicht mehr ausreichend! Wenn wir den Klimawandel noch beeinflussen wollen, bevor er ins Stadium rapider Selbstverstärkung eintritt, muss die Energiewende gravierend beschleunigt werden

Begründet werden die Sorgen – unter anderem:
[2] Bereits heute bringen die Auswirkungen des Klimawandels, zu denen auch die Migrationsströme – gerade auch aus Afrika – gehören, unser Gemeinwesen an den Rand dessen, was es verkraften kann. Wenn wir nicht erkennen, dass die Energiewende das Projekt Nr. 1 sein muss, wird es zu einem Chaos kommen, das weder technisch noch politisch in irgend einer Weise „beherrscht“ werden kann.

Auf diesen Schluss: Dass unsere Energiewende die Migrationsströme aus Afrika bestimmt, muss man kommen. Leider lässt sich nicht nachprüfen, ob die Vorstände der unterzeichnenden Verbände das Unterschriebene wirklich glauben. Sicher ist jedoch: Der wesentliche Teil profitiert direkt davon und ein erheblicher Teil dürfte das Thema gar nicht richtig verstanden haben.

Unterzeichnet ist dieser offene Brief von einer ganzen Liste an Interessensverbänden,
Unterzeichner: [2]
Solarenergie-Förderverein Deutschland e.V.,
Bündnis Bürgerenergie e.V.,
Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie e.V.,
Freunde von Prokon e.V.,
BürgerEnergieAltmark eG,
Sonnenkraft Freising e.V.,
Solarverein Goldene Meile e.V.,
VEE Sachsen e.V.,
terra-solar e.V.,
Mittelhessische Energiegenossenschaft,
Energiewende ER(H)langen e.V.,
Energiebündel Roth-Schwabach e.V.,
VERENA -Verein für erneuerbare Energien Aalen,
Sonnenernte e.V. Ketsch,
E-W-Nord, SolarLokal Kirchhorst,
IVaN e.V.,
Bürgerenergie Berlin e.G.,
Bendorfer Bürgerinitiative gegen das AKW Mülheim-Kärlich,
LaNEG e.V.,
Bürgerinitiative Hände weg vom Schwedeneck,
Bürgerinitiative Fracking freies Hessen,
Aktionsbündnis gegen die Süd-Ost-Trasse,
Bürgerinitiative Umweltschutz Uelzen,
SunOn Sonnenkraftwerke Lüneburg e.V.,
Bürgerinitiative CO2-Endlager stoppen ?
Umwelt schützen e.V.,
Bürgerinitiative gegen CO2-Endlager e.V.,
Bürgerinitiative Lebensraum Vorpommern

Quellen

[1] NAEB-Strom-Newsletter 2017/09

[2] Solarenergie-Förderverein Deutschland e.V. (SFV): SPD-Klimaschutzziele müssen aktualisiert werden Offener Brief an Martin Schulz


Nachtrag

Zu genau diesem Brief an Herrn Schulz hat Herr Lüdecke bereits die umfangreiche Darlegung: „EIKE gratuliert dem Solarenergie Förderverein SFV und 29 NGOs zu ihrem gemeinsamen Guinness-Rekord der Bescheuerten und Bekloppten“ geschrieben. Darin sind auch konkrete Darlegungen des umfangreichen Unsinns dieses Briefes enthalten.




Nach Brandenburg fordert auch die AfD NRW Dieselgarantie bis 2050

Während sich die Altparteien allesamt vom Abmahnverein Deutsche Umwelthilfe (DUH) am Nasenring durch die Politarena   führen lassen (hier einiges zum Hintergrund dieses Vereins) und wegen Überschreitung willkürlich gezogener Grenzwerte Dieselfahrverbote fordern oder heftigst daran arbeiten diese sowohl zu wollen, als auch nicht zu wollen, ohne das diese für die Dieselbesitzer sofort erkennbar wird, zwingt sie die AfD nun dazu Farbe zu bekennen.

Video der Rede von Dr. Christian Blex vor dem Landtag Nordrhein – Westfalen am 15.9.17 in Düssesdorf

Der AfD Abgeordnete im Landtag Nordrhein – Westfalen Dr. Christian Blex stellte im Namen seiner Fraktion den Antrag dass der Landtag feststellen möge:

  1. dass die auf dem Diesel-Gipfel beschlossenen Umrüstungen noch nicht in allen Fahrzeugen implementiert wurden und diese einen positiven Effekt auf die Stickstoffdioxid-Emissionen erwarten lassen

  2. dass sich die zukünftige Antriebstechnologie noch nicht antizipieren lässt

Der Landtag fordert die Landesregierung auf, sich konsequent gegen ein Fahrverbot von Diesel- und Benzinfahrzeugen bis mindestens 2050 einzusetzen.

In seiner Rede begründet Blex diese Forderung mit den rein ideologisch begründeten Grenzwerten in Städten von 40 µg/m3 (an max. 10 Tagen) gegenüber den in aufwendigen Tests ermittelten Grenzwerten der Arbeitsplatzsicherheit, die in Deutschland an 52 Wochen, mit je 40 Stunden max. 950 µg/m3 betragen dürfen. In der nicht weniger sicherheitsbewussten Schweiz sogar 6000 µg/m3.

Das Ergebnis der Abstimmung lautet: Abgelehnt.

Angenommen wurde hingegen der Antrag der CDU/FDP Fraktion

Der Landtag beauftragt die Landesregierung,

  • unter Einbezug der zur Verfügung stehenden Bundesmittel und mit Beteiligung der betroffe- nen Kommunen ein Maßnahmenpaket zu entwickeln, das geeignet ist, innovative und um- weltschonende Mobilitätkonzepte voranzubringen;
  • die Kommunen bei der Luftreinhalteplanung weiter unterstützen, u.a. auch bezüglich rechtsanhängiger Gerichtsverfahren und

…mit ihren Möglichkeiten weiter darauf hinzuwirken, dass die Autoindustrie zur Problemlö- sung angemessen in die Pflicht genommen wird.

 Wenn das keine klare Ansage ist!

 




EIKE gratuliert dem Solarenergie Förderverein SFV und 29 NGOs zu ihrem gemeinsamen Guinness-Rekord der Bescheuerten und Bekloppten.

Allgemeines

Der Solarenergie Förderverein Deutschland e.V. / SFV hat am 24.8.2017 eine gemeinsame Pressemitteilung zusammen mit 29 unterzeichnenden NGOs herausgegeben. Der Titel lautet „SPD Klimaschutzziele müssen aktualisiert werden„. Die Aktion ist als offener Brief an Martin Schulz gerichtet – Sie wissen schon, der SPD-Politiker aus Würselen. Schauen wir uns jetzt zuerst die Pressemitteilung des SFV im Original an, die als pdf heruntergeladen werden kann. Der Internetlink der Pressemitteilung ist hier. Um seine Verteilung wird von der SVF ausdrücklich gebeten, was hiermit auch gerne geschieht. Wie haben es aber der SFV zusammen mit seinen 29 NGOs geschafft, die beneidenswerte Spitze der Bescheuerten und Bekloppten im Guinness-Buch zu erobern?

Die Pressemitteilung des SFV

24.08.2017, Gemeinsame Pressemitteilung von 29 NGOs: SPD-Klimaschutzziele müssen aktualisiert werden, Offener Brief an Martin Schulz

Sehr geehrter Herr Schulz,

in den Antworten auf die von 21 Energiewende-Organisationen am 2. Juni 2017 vorgelegten Wahlprüfsteine hat Ihre Partei angegeben, dass bis 2050 nur ein Anteil von 80 bis 95% der Energie aus Erneuerbaren Quellen angestrebt wird. Die bestehenden Ausbaudeckel für Erneuerbare Energien (EE) werden bekräftigt. Ein Termin für den Kohleausstieg, um damit einen entsprechenden Speicherausbau anzureizen, wird nicht genannt.

Das sind Positionen, die das Wirtschaftsministerium, bzw. die schwarz-rote Regierungskoalition vor Jahren festgelegt hat und weiterhin aufrecht erhält. Inzwischen hat sich aber die Welt verändert. Wir werden konfrontiert mit Nachrichten wie

  • Ungewöhnliche Hitze- und Trockenheit im gesamten Mittelmeerraum.
  • Trinkwassernotstand in Italien. Die Wasserentnahme aus dem Reservoir Roms wird um mehr als die Hälfte reduziert.
  • In Griechenland Einrichtung kühlbarer Hallen für Menschen, die es in ihren Wohnungen bei über 30 Grad Nachttemperatur nicht mehr aushalten.
  • Waldbrände nehmen überhand. Wieviel Wasser geht für das Löschen verloren?
  • Welche Auswirkungen auf die Ernte sind von all dem zu erwarten?
  • Und, und…?
  • Im Alpenbereich Unwetter mit Starkregen, Erdrutschen und Todesopfern. Ganze Täler sind tageweise von der Außenwelt abgeschlossen.
  • Die Brandenburgische Ministerin Diana Golze wurde in ihrem Norditalien-Urlaub von einem umstürzenden Baum schwer verletzt.
  • Bilder, wie man sie nur aus Asien kannte, kommen jetzt aus Deutschland: Schlammlawinen, Überflutungen, Unwetter mit Todesopfern sind an der Tagesordnung.
  • Quote der überflutungsgefährdeten Grundstücke in Sachsen-Anhalt von 1,83% im letzten Jahr auf 2,48% erhöht. Damit fallen 16 934 Grundstücke in die höchsten ZÜRS-Gefährdungsklassen 3 und 4 (ZÜRS = Zonierungssystem für Überschwemmung, Rückstau und Starkregen). Elementarschadenversicherungen werden teurer – oder sind gar nicht mehr abzuschließen.
  • Hinzu kommen die Meldungen über einen riesigen Eisabbruch in der Antarktis, dessen Auswirkungen noch nicht abzusehen sind.

Wer sich nicht die Augen zuhält, muss feststellen: der Klimawandel hat ein neues Stadium erreicht! Die alten Zielsetzungen für Klimaschutz und Energiewende sind nicht mehr ausreichend! Wenn wir den Klimawandel noch beeinflussen wollen, bevor er ins Stadium rapider Selbstverstärkung eintritt, muss die Energiewende gravierend beschleunigt werden:

  • Statt Ausbaudeckelung müssen Mindestausbauziele festgelegt werden, die erheblich oberhalb der derzeitigen Deckel liegen!
  • Mieterstrom nicht in Feigenblattgröße, sondern als soziale Tat auf breiter Front, womit ein riesiges brach liegendes Dachflächenpotenzial in den Städten zur Energieerzeugung erschlossen würde.
  • Abschaffung der EEG-Umlage auf Eigenverbrauch und Mieterstrom! Die EEG-Umlage wurde geschaffen, um die EE zu fördern, nicht um den Ausbau zu bremsen! Auf der anderen Seite müssen die immer wieder ausgeweiteten Industrieprivilegien überprüft werden.
  • Beseitigung der massiven Chancenungleichheit auf dem Strommarkt durch Abbau der Subventionen für konventionelle Energien und Berücksichtigung der durch die jeweilige Art der Energieerzeugung verursachten externen Kosten im Strompreis, um Kostenwahrheit herzustellen.

Bereits heute bringen die Auswirkungen des Klimawandels, zu denen auch die Migrationsströme – gerade auch aus Afrika – gehören, unser Gemeinwesen an den Rand dessen, was es verkraften kann. Wenn wir nicht erkennen, dass die Energiewende das Projekt Nr. 1 sein muss, wird es zu einem Chaos kommen, das weder technisch noch politisch in irgend einer Weise „beherrscht“ werden kann.

Laut einer kürzlich durchgeführten EMNID-Umfrage haben 71% der Bevölkerung dies erkannt und nennen den Klimawandel als ihre Sorge Nr. 1.

Welchen potentiellen SPD-Wählern glauben Sie einen Gefallen zu tun, wenn Sie gemeinsam mit der CDU der konventionellen Energie eine unabsehbare Fortsetzung ihres Geschäftsmodells ermöglichen? Den Interessen der dort Beschäftigten entspricht das doch nur scheinbar, denn auch sie werden vom Klimawandel betroffen wie alle anderen!

Profilieren Sie sich doch als derjenige, der die Zeichen der Zeit erkennt!

Es ist gut, dass Sie die E-Mobilität verbindlich voran bringen wollen, aber diese nutzt wenig, wenn die E-Autos mit Kohlestrom geladen werden. Wir brauchen erheblich mehr EE! Möglichkeiten der Photovoltaik auf und an Straßen, Schienen, Lärmschutzwänden etc. müssen erschlossen werden! Die schikanösen Genehmigungshindernisse für Windenergie müssen beendet werden. Und vor allem: Wir brauchen eine Speicheroffensive! Fehlende Stromspeicher führen schon jetzt zur sinnlosen Abregelung von Solar- und Windstrom-Spitzen.

Das 100%-Votum als SPD-Vorsitzender und Kanzlerkandidat haben Sie bekommen, weil sich die SPD-Mitglieder erhoffen, dass Sie wieder sozialdemokratische Kernthemen zur Geltung bringen. Und ist denn nicht die ganze E-Wende ein Kind der SPD – von Hermann Scheer gemeinsam mit den Grünen (Hans-Josef Fell) zur Welt gebracht?!

Und erinnern Sie sich doch, wie Gerhard Schröder im Wahljahr 2002 das „Jahrhunderthochwasser“ der Elbe zum Anlass nahm, Klimawandel und E-Wende zum Wahlkampfthema zu machen, und damit die Fortsetzung der rot-grünen Koalition erreichte! Die Argumente, die Ihnen heute zur Verfügung stehen, sind noch viel drastischer!

Und sehen Sie doch auch das immense positive Potential, das mit dem Umbau der Energiewelt verbunden ist, wirtschaftlich und gesellschaftspolitisch: Lösen Sie die bürokratistischen Bande, mit denen die Menschen daran gehindert werden, die EE kreativ und „autonom“ zu nutzen, wie Hermann Scheer es nannte. Ermöglichen Sie, dass Millionen von “Prosumern” Verantwortung für die Energieerzeugung übernehmen! Ermöglichen Sie die gesellschaftliche Emanzipation, die damit einher geht.

Wagen Sie das höhere Niveau der Demokratie, das damit erreicht wird!

Gerne würden wir all dies in einem persönlichen Gespräch vertiefen und würden uns über einen Terminvorschlag freuen.
Die Unterzeichner

Solarenergie-Förderverein Deutschland e.V.,
Bündnis Bürgerenergie e.V.,
Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie e.V.,
Freunde von Prokon e.V.,
BürgerEnergieAltmark eG,
Sonnenkraft Freising e.V.,
Solarverein Goldene Meile e.V.,
VEE Sachsen e.V.,
terra-solar e.V.,
Mittelhessische Energiegenossenschaft,
Energiewende ER(H)langen e.V.,
Energiebündel Roth-Schwabach e.V.,
VERENA -Verein für erneuerbare Energien Aalen,
Sonnenernte e.V. Ketsch,
E-W-Nord,
SolarLokal Kirchhorst,
DIVaN e.V.,
Bürgerenergie Berlin e.G.,
Bendorfer Bürgerinitiative gegen das AKW Mülheim-Kärlich,
LaNEG e.V.,
Bürgerinitiative „Hände weg vom Schwedeneck“,
Bürgerinitiative Fracking freies Hessen,
Aktionsbündnis gegen die Süd-Ost-Trasse,
Bürgerinitiative Umweltschutz Uelzen,
SunOn Sonnenkraftwerke Lüneburg e.V.,
Bürgerinitiative CO2-Endlager stoppen – Umwelt schützen e.V.,
Bürgerinitiative gegen CO2-Endlager e.V.,
Bürgerinitiative Lebensraum Vorpommern
BürgerEnergie Solingen eG

Unsere Überlegungen zum Klimateil der Pressemitteilung

Im ersten Satz wird bemängelt, dass die SPD „bis 2050 nur einen Anteil von 80 bis 95% der Energie aus Erneuerbaren Quellen anstrebt„. Es ist daher davon auszugehen, dass der SFV und seine 29 NGOs sogar 100% fordern. Respekt! Des weiteren wird beklagt, dass die SPD keinen Termin für den Kohleausstieg genannt hat. Sachlich belegt werden diese Forderungen mit Wetter- und Schadensereignissen, die gemäß kleinkrämerlicher Statistik bekanntlich stinknormal sind und zu allen Zeiten in dieser Form vorkamen und immer wieder vorkommen werden. Insbesondere das tragische Unglück „Die Brandenburgische Ministerin Diana Golze wurde in ihrem Norditalien-Urlaub von einem umstürzenden Baum schwer verletzt“ hat uns natürlich berührt. Wir wünschen Frau Golze beste Genesung. Vermutlich war die Erwähnung dieses Unfalls als Menetekel für den Weltuntergang durch globale Erwärmung einer der Hauptgründe, die zum Spitzenplatz im Guinness-Buch der Bescheuerten und Bekloppten führte.

Kleinliche Krämerseelen weisen darauf hin, dass Elementarschadenversicherungen deswegen teurer werden, weil die versicherten Gegenstände und Häuser an Wert zunehmen. Bei knappem Bauland wird überall auf der Welt zunehmend in durch Hochwasser und Bergrutsche bedrohten Zonen gesiedelt. Die gezogenen Schlussfolgerungen des SFV und der 29 NGOs lauten dagegen „Wer sich nicht die Augen zuhält, muss feststellen: der Klimawandel hat ein neues Stadium erreicht!„.

Aber auch der anrührend kindliche Stil des offenen Briefs hat wohl zur Rekordanerkennung beigetragen. Dagegen sind die nüchternen Aussagen des Weltklimarats (IPCC) zur Extremwetter-Problematik wenig schick. Sie sind im jüngsten Sachstandsbericht AR5 des IPCC vom Jahre 2013 (hier) aufzufinden. Relevant ist Chapter 2, es kann als pdf heruntergeladen werden. Hieraus im Folgenden die wichtigsten Auszüge, wobei wir hoffen, dass einige Englischkenntnisse aus Eurer Zwergschule, liebe NGOs,  hängengeblieben sind (wenn nicht, dann Euren Zwergschullehrer fragen):

Tropische Stürme und Hurrikane [IPCC 2013, AR5, WG1, Kapitel 2.6, Seite 216]:No robust trends in annual numbers of tropical storms, hurricanes and major hurricanes counts have been identified over the past 100 years in the North Atlantic basin.”

TropischeZyklone [IPCC 2013, AR5, WG1, Kapitel 2.6, Seite 216]: “Current datasets indicate no significant observed trends in global tropical cyclone frequency over the past century and it remains uncertain whether any reported long-term increases in tropical cyclone frequency are robust, after accounting for past changes in observing capabilities.”

Außer-tropischeZyklone [IPCC 2013, AR5, WG1, Kapitel 2.6, Seite 220]: “In summary, confidence in large scale changes in the intensity of extreme extratropical cyclones since 1900 is low. There is also low confidence for a clear trend in storminess proxies over the last century due to inconsistencies between studies or lack of long-term data in some parts of the world (particularly in the SH). Likewise, confidence in trends in extreme winds is low, owing to quality and consistency issues with analysed data.”

Dürren [IPCC 2013, AR5, WGI, Technical Summery, Seite 50]: ”There is low confidence in a global-scale observed trend in drought or dryness (lack of rainfall), owing to lack of direct observations, dependencies of inferred trends on the index choice and geographical inconsistencies in the trends.”

sowie in [IPCC 2013, AR5, WGI, Kapitel 2.6, Seite 215]:In summary, the current assessment concludes that there is not enough evidence at present to suggest more than low confidence in a global scale observed trend in drought ordryness (lack of rainfall) since the middle of the 20th century, owing to lack of direct observations, geographical inconsistencies in the trends, and dependencies of inferred trends on the index choice. Based on updated studies, AR4 conclusions regarding global increasing trends in drought since the 1970s were probably overstated. However, it is likely that the frequency and intensity of drought has increased in the Mediterranean and West Africa and decreased in central North America and north-west Australia since 1950.”

Überflutungen [IPCC 2013, AR5, WGI, Technical Summery, Seite 112]: ”There continues to be a lack of evidence and thus low confidence regarding the sign of trend in the magnitude and/or frequency of floods on a global scale over the instrumental record.”

Hagel und Gewitter [IPCC 2013, AR5, WGI, Kapitel 2.6, Seite 216]: “In summary, there is low confidence in observed trends in small-scale severe weather phenomena such as hail and thunderstorms because of historical data inhomogeneities and inadequacies in monitoring systems.”

Und schließlich fasst IPCC zusammen [IPCC 2013, AR5, WGI, Kapitel 2.6, Seite 219]: “There is limited evidence of changes in extremes associated with other climate variables since the mid-20th century.”

Sagt doch damit das IPCC aus, dass bis heute gar keine Zunahmen von Extremwettern gefunden wurden. Ist ja unerhört, die sollten mal die Augen aufmachen, so wie Ihr, wenn Ihr so schön feststellt „Wer sich nicht die Augen zuhält, muss feststellen: der Klimawandel hat ein neues Stadium erreicht!“

Liebe NGOs und lieber SFV, wir freuen uns, dass Ihr mit Eurem offenen Brief die Fakten endlich klargestellt und den hier zitierten entwarnenden Unsinn des IPCC widerlegt habt. Einfach durch Augenaufmachen, wir sind beeindruckt. Auch in die Tonne mit den ebenfalls entwarnenden Aussagen der meteorologischen Fachwissenschaft (das IPCC hat mit Fachwissenschaft nichts zu tun, weil seine Berichte nicht begutachtet sind). Hier ist insbesondere das Buch von Krauss und Ebel: Risiko Wetter zu nennen. Professor H. Kraus war Ordinarius für Meteorologie an der Universität Bonn. Besonders unverschämt, bestätigt das Buch auch noch die IPCC-Entwarnungen. Krauss hat also nicht wie Ihr die Augen aufgemacht. Wir empfehlen, das Buch von Euch einfach auf den Index der katholischen Kirche setzen zu lassen. Der aktuelle Papst glaubt schließlich auch an den Weltuntergang durch globale Erwärmung. Dann muss es ja stimmen.

Es ist natürlich zu befürchten, dass die IPCC-Aussagen Missverständnisse aufkommen lassen. Schließlich zeichnen sich NGO-Mitglieder gewöhnlich durch solide Bildungsferne aus, ersetzen dies aber glücklicherweise mit Engagement und festem Glauben. Es gibt neben dem IPCC nämlich auch noch eine Weltmeteorologieorganisation (WMO), die folgendes Unerhörte verlautbaren lässt:

  • Klima ist der statistische Wert von Wetter über mindestens 30 Jahre, und Klima ist lokal.
  • Es gibt daher kein globales Klima, nur Klimazonen von tropisch bis polar.
  • Jedes Klima in jeder Klimazone unserer Erde hat sich stets verändert, Klimastillstand ist naturgesetzlich unmöglich.

„Klimaskeptiker“ entnehmen daraus, dass man „Klima“ als etwas, das sich permanent ändert, gar nicht schützen könne. Das ist unerhört! Macht endlich die Augen auf, dumme Klimasketiker! Und der Klimawandel habe, wie im offenen SFV-Brief erwähnt, vermutlich „kein neues Ausmaß“ erreicht, wenn man bedenkt, dass es vor 130.000 Jahren (jüngste Warmzeit) bei uns so warm war, dass Flusspferde an den Rheinwiesen grasten und in der jüngsten Eiszeit so vor 13.000 Jahren umgekehrt die skandinavischen Gletscher bis weit nach Norddeutschland hineinreichten. Damals wurden von den Menschen weder Kohle verbrannt noch Auto gefahren. Wir erwähnen dies alles hier nur deswegen, um Euch vor Klimaskeptikern zu warnen. Ihre kleinlichen Gegenargumente solltet Ihr einfach ignorieren.

Behaupten doch „Klimaskeptiker“ tatsächlich, die von Euch aufgeführten Schäden seien auf reine Wetterereignisse zurückzuführen und wollen dies gelegentlich auch noch mit Beispielen wie etwa dem folgenden belegen:

Bild 1: Zyklone um Australien von 1970 bis 2015, Erstellt aus den Daten der offiziellen autralischen Wetterbehörde (hier)

Die Anzahl der Zyklone in einzelnen Jahren schwanken erheblich. So hat sich beispielsweise von 1982 bis 1983 die Anzahl der schweren Zyklone von 4 auf 8 erhöht (blaue Balken), die der leichten von 3 auf 11 (orange Balken). Wenn Ihr die Grafik nicht versteht, fragt Euren Zwergschullehrer. Die Steigerung von 1982 bis 1983 entspricht also Schadens-Steigerungen wie den in Eurem offenen Brief genannten. Den Klimaverlauf zeigen jedoch die beiden Regressionsgeraden, blau für die schweren, orange für beide Zyklonkategorien zusammen. Längerfristig nehmen beide Zyklonkategorien um Australien ab (zu „Regressionsgerade“ Zwergschullehrer fragen). Ähnliche Statistiken gibt es auch für den Atlantik (hier).

Liebe NGO-Jünger und lieber SFV, die Klimaskeptiker sagen doch tatsächlich folgendes: Was Ihr da an Schäden aufzählt, seien gemäß den Aussagen des IPCC und der WMO Wetterschäden, die mit Klima nichts zu tun hätten. Und Wetter sei nun einmal grundsätzlich und immer ungewöhnlich. Meteorologen pflegen das so zu formulieren „Das Gewöhnliche am Wetter ist seine Ungewöhnlichkeit„. Wir empfehlen Euch daher, es einmal anstatt mit Klimaschutz mit dem „Wetterschutz“ zu versuchen. Aber weil Ihr einen so schönen Guinness-Rekord aufgestellt habt, liebe NGOs und lieber SFV, als Anerkennung noch vier Tipps ganz exklusiv für Euch:

  1. Tipp: Anstatt Photoplatten auf Eure Hausdächer zu schrauben, die praktisch nichts zur Stromversorgung und schon gar nichts zur Rettung der Welt vor dem Wärmetod beitragen (bleibt natürlich unter uns, s. weiter unten mehr) und mit ihrer Flatterleistung nur die Stromnetze destabilisieren, besser nicht in Überschwemmungsgebieten oder einer bergrutschgefährdeten Zone mieten oder dort gar ein Haus kaufen – und wenn es noch so preiswert ist.
  2. Tipp: Photoplatten auf Eurem Hausdach sind nicht so ohne, wenn die Bude brennt, löscht die Feuerwehr nicht mehr wegen Stromschlaggefahr.
  3. Tipp: Wer in der Stadt wohnt, weiß nicht wovon er redet, wenn er Windräder propagiert. Die Leute auf dem Land wissen dagegen ein Lied davon zu singen. Vermeidet ein Haus zu kaufen, in dessen Nähe ein Windrad gebaut wird. Der Wiederverkaufswert der Bude nähert sich nämlich dem Wert Null. Vermeidet auch eine Wohnung dort zu mieten, Infraschall und Körperschall von den Dingern nerven ungemein und sind stark gesundheitsschädlich [1]. Aber verfolgt ruhig weiter Eurer Mission für Windräder, Ihr wohnt schließlich nicht in deren Nähe. Die Anrainer können Euch schließlich egal sein.
  4. Tipp: bei Unwetter Bäume meiden. Die fallen einem bei Sturm doch tatsächlich vor die Füße oder gar auf den Kopf.

Unsere Überlegungen zu 100% Erneuerbaren

Schauen wir mal mit kleinlicher Krämerseele nach, was bisher erreicht wurde (Jahr 2016): Wir haben heute in Deutschland 27.000 Windräder, viele Hausdächer sind mit Photoplatten zugekleistert und Energiemaisfelder oft kilometerweit zu sehen. Alle drei Erneuerbaren erzeugen Strom, nur Energiemais trägt auch noch mit Sprit bei. Wie hoch ist der Anteil (Strom) der drei genannten Erneuerbaren an der deutschen Gesamtenergie (Kohle, Gas, Uran, Wasser,…)? Jeder NGO-Jünger sollte erst einmal schätzen und dann erst weiterlesen!

Der Windstromverbrauch beträgt 1,9%, der Sonnenstromverbrauch 0,9% und der Energiemaisstromverbrauch 1,2% der deutschen Gesamtenergie. Die Zahlen, aus denen man das entnehmen kann (wenn Ihr’s schafft) finden sich (hier, hier). Nebenbei: Der erzeugte (im Gegensatz zum verbrauchten) Windstrom macht etwas mehr aus, nämlich 2,1% und der erzeugte Sonnenstrom 1% der Gesamtenergie. Die Differenz erklärt sich, weil zur falschen Zeit erzeugter Wind- oder Sonnenstrom ans Ausland verschenkt werden muss, gegen Aufpreis natürlich. Die Zahlen werden ein wenig freundlicher, wenn man sie auf den deutschen Gesamtstromverbrauch bezieht, denn Strom macht etwa 1/6 der Gesamtenergie aus. Strom aus den Erneuerbaren Wind, Sonne und Energiemais macht dann (1,9+0,9+1,2) x 6 also 24% des deutschen Gesamtstromverbrauchs aus.

100% Erneuerbare also, wie soll das gehen, fragen wieder die Krämerseelen. Schon jetzt gibt es mehr als 1000 Bürgerinitiativen gegen Windräder, und die werden Euch vermutlich mit der Forderung an M. Schulz (schikanöse Genehmigungshindernisse für Windräder) was husten. Zieht Euch mal schön warm an! Das deutsche Binnenland verträgt keine Erweiterung an Windturbinen. Aber klar, Ihr mögt keine Vögel und Fledermäuse. Es ist für Euch völlig sachgerecht, dass dieses Flugvieh von Windrädern zerschreddert werden muss, denn es stört nur die totale Energiewende.

Auf das Problem der Stromfluktuation gehen wir jetzt aber besser nicht mehr ein, weil Ihr vermutlich noch nicht einmal das Bisherige kapiert habt. In EIKE steht Einiges darüber drin, über das Ihr Euch so richtig entsetzen könnt, falls Ihr wollt, zum Beispiel (hier). Weitere Artikel sind leicht mit der EIKE-Suchfunktion zu finden. Guinness hat bei der Notierung Eures Rekords der Bescheuerten und Bekloppten sicher auch Euren Humor berücksichtigt. Eure Forderung nach „Chancenungleichheit auf dem Strommarkt durch Abbau der Subventionen für konventionelle Energien“ ist echter Humor. Es gibt also keine Subventionen für Erneuerbare? Wir wussten es ja schon immer, Ihr habt das Paralleluniversum entdeckt. Gratulation!

Noch ein Wort zur Strom-Eigenversorgung: Selbst die angeblich superharten Spanier auf Hierro haben auf dieser an permanenter Sonne- und permanentem Wind nicht mehr zu überbietenden kanarischen Insel die Strom-Selbstversorgung wohl praktisch aufgegeben (hier). Sind aber vielleicht doch nur Weicheier. Aber wir in Deutschland mit einer Sonneneinstrahlung wie in Alaska und lauen Lüftchen in deutschen Wäldern werden es mit Wind und Sonne sicher schaffen. Wir drücken Euch die Daumen, den festen Glauben habt Ihr ja.

Zum Schluss noch Warnung und Ansporn zu Euren weiteren Bemühungen in „bescheuert und bekloppt“: Ihr seid im Guinness-Rekordbuch nicht unangefochten. Die Süddeutsche Zeitung (populär Alpen-Prawda, hier), dann die ZEIT als überdimensionales Blatt für Gesundheitssandalenträger, die so gerne Intellektuelle sein wollen, das Wort aber kaum schreiben können (hier, hier) und vor allem die Webseite des Potsdamer Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) mit seiner finalen Bescheuertheit einer totalen Dekarbonisierung (hier) haben lange vor Euch den Guinness-Rekord der Bescheuerten und Bekloppten gehalten. Ihr habt sie jetzt abgelöst und müsst Euch weiter anstrengen.

Unsere abschließenden Glückwünsche

Liebe SFV und liebe 29 NGOs: Willkommen als neue Guinessrekordhalter der Bescheuerten und Bekloppten!  

Ein Wermutstropfen: Die Anerkennung für den SFV wurde nach neuesten Meldungen von den Guinness-Gutachtern verweigert, weil der SFV geschäftliche Interessen mit seinem offenen Brief vertritt. Er ist schlicht ein Lobbyverein. Wir bedauern dies sehr. Vielleicht klappt es ja das nächste Mal mit dem Dämlichkeits-Rekord auch für den SFV.

Quellen:

[1] M. Weichenberger et al., Altered cordial and subcordical connectivity due to infrasound administered near the hearing thgreshold – evidence from fMRI, PLOS ONE, April 12 (2017), hier zu lesen und auch als pdf herunterzuladen.

Schlussbemerkung: Weil es Leute gibt, die Humor nicht vertragen: der Beitrag ist eine Satire und jeder Realitätsbezug rein zufällig




Hurrikan-Apostel (Editorial WELTWOCHE Zürich)

von Roger Köppel  (Chefred. WELTWOCHE Zürich)*

Eigentlich ist es der Stoff für einen neuen Stephen-King-Roman. Der amerikanische Meisterschriftsteller des intelligenten Horrors hat Bücher geschrieben über das, was mit ­Menschen passiert, wenn sie mit Bedrohungen konfrontiert werden, die grösser sind als sie selbst.

Ich kann mich an einen Stephen-King-Film erinnern, da verbarrikadieren sich ein paar Amerikaner in einem Supermarkt, während draussen aus einer unheimlichen weissen ­Wolke namenlose Monstren auf die Menschheit niedergehen, langbeinige Riesenspinnen oder Käfer mit gewaltigen Giftstacheln.

King ist nun weniger an den körperlichen ­Eigenschaften der Kreaturen interessiert. Ihn fasziniert die Frage, wie sich die Menschen zur Wehr setzen, vor allem: wie sich ihre Gemeinschaft unter dem Angriff der grauenvollen, wie von einem zornigen Gott entsandten Gefahr verändert.

Im Supermarkt purzeln plötzlich die alten Hackordnungen. Der vorher auftrumpfende Lokalpolitiker verkriecht sich und wird als Feigling entlarvt. Die unscheinbare Brillen­trägerin an der Kasse entwickelt plötzlich ­un­geahnte Führungsqualitäten.

Vor allem aber mobilisiert der Angriff der Monsterinsekten den heiligen Furor eines Spinners am Hundefutter-Regal, den vorher ­niemand zur Kenntnis nahm, der aber in der neuen Situation zum unverhofften Charisma­prediger, zur religiösen Autorität, avanciert. Er gewinnt die Menschen, indem er die Monstren als göttliche Strafe, als moderne Heuschreckenplage gegen die frevelnden Sterblichen, beschreibt.

Der Trick funktioniert. Bald folgen die ­Supermarktleute dem neuen Moses blind,­ ­vielleicht ist es auch eine Frau, der Film liegt lange zurück. Seine Botschaft verlangt bedingungs­losen Gehorsam. Wer sich widersetzt oder die Deutungen des Sehers bestreitet, muss den ­Supermarkt verlassen: ein sicherer Tod.

So geht das gute neunzig Minuten lang. Als Zuschauer wissen wir nicht, was es mit dieser weissen Wolke und den Killerinsekten auf sich hat. Ist es womöglich doch eine Strafe des Allmächtigen? Mumpitz: Es handelt sich um Züchtungen der US-Armee, die aus Versehen ins Freie gelangten. Am Schluss führen Polizisten den Prediger ab, der wieder ein Spinner ist.

Was will uns King mit dieser Story sagen? ­

Erstens: Hört auf, auf Menschen zu hören, die euch in schwierigen Situationen erzählen, sie seien die Sachwalter höherer Wahrheiten oder göttlichen Willens. Das sind Verrückte, Be­trüger oder beides.

Zweitens: Bezieht nicht jede Katastrophe, die ihr nicht auf Anhieb versteht, automatisch auf euch selbst. Diese Schuld­egozentrik ist ein Steilpass für das Böse.

Warum komme ich jetzt auf Stephen King und seine Theorie des religiösen Katastrophenscharlatans?

Weil uns diese Scharlatane wieder auf allen Kanälen genau das einreden, was King in seiner Monsterparabel so treffend in eine spannende Geschichte packte: dass die jüngsten Stürme, Felsstürze und Gletscher­abbrüche die gerechten Strafen für unsere Sünden seien, keine Insektenmonster, aber ­andere Heimsuchungen, die von oben aus der Wolke kommen.

Nehmen wir Bundespräsidentin Doris Leuthard. Zwischen den Felsmassen von Bondo ­predigte sie kürzlich in ihren Designerkleidern und Designergummistiefeln, dass wir alle ­selber schuld seien am Unheil, denn der Berg sei abgebrochen wegen des «menschengemachten Klimawandels», den es endlich entschlossen zu bekämpfen gelte, selbstverständlich mit der Klima- und Energiepolitik der Bundespräsidentin.

Gegenfrage: Übernimmt Frau Leuthard eine Garantie, dass es in der Schweiz keine Felsstürze mehr gibt, wenn ihre Energiestrategie einst durchgekommen ist?

Verzeihung, ich sehe keinen Unterschied zwischen dem Spinnerprediger im Supermarkt von Stephen King und den Journalisten und Bildschirm-Existenzen, die seit Wochen, beispielsweise in der wissenschaftlichen Tages­zeitung Blick, fuchtelnd die These verkünden, die Hurrikane von Florida und Texas seien die Quittung für alle, die sich weigern, einen Tesla zu kaufen oder das Pariser Klimaabkommen gut zu finden.

Ich bin sicher, diese Leute würden am liebsten den neuen US-Präsidenten vor ein Nürnberger Klimaverbrecher-Tribunal zerren, wovon sie vorläufig nur deshalb absehen, weil sie tief in ihrem Innersten ahnen, dass die Nichtunterzeichnung dieses ohnehin unverbindlichen Klimavertrags durch Trump so kurz vor den Sommerferien doch noch nicht die Kraft ­zweier Tropenstürme entfesseln konnte. Spätestens im nächsten Jahr allerdings, wenn ­irgendwo an der Atlantikküste im Spätsommer bei einem Unwetter eine Palme umgeblasen wird, sind die Beweisketten lückenlos.

Jedoch: Genauso wenig, wie es im Roman von Stephen King fruchtete, dem katastrophengläubigen Endzeitprediger ein paar Fakten entgegenzuhalten, ist es heute aussichtsreich, durch Argumente den Klima-Apokalyptikern den Wind aus den Segeln nehmen zu wollen.

Ich versuche es trotzdem.

Nach dem neusten Klimabericht des IPCC, «Executive Summary», Tabelle Seite sieben, gibt es weltweit «low confidence» (kaum Anzeichen) für langfristige Veränderungen bei Zahl und Heftigkeit von Tropenstürmen.**

Einzig im Nordatlantik habe es seit 1970 «virtually certain» (fast sicher) mehr Stürme gegeben, kaum aber im frühen 21. Jahrhundert. Erwarten uns in den nächsten hundert Jahren stärkere Orkane? Auch dafür gebe es höchstens schwache Belege. Dasselbe gilt für den Zusammenhang zwischen menschlichem Verhalten und Sturmintensität.

Man darf das so lesen: Selbst der hehre Weltklimarat, der ausdrücklich dafür geschaffen wurde, die Menschheit vor dem menschen­gemachten Klimawandel zu warnen, muss zugeben, dass es keine eindeutigen Belege für ­gefährlichere Tropenstürme gibt.

Kratzt das irgendjemanden von diesen Hurrikan-Aposteln da draussen? Natürlich nicht, aber schon Stephen King wusste: Das menschengemachte schlechte Gewissen ist der wertvollste Rohstoff, den es gibt, und erst noch beliebig erneuerbar. Nichts ist süsser als die Macht, die sich daraus ziehen lässt.

)* Anmerkung der EIKE-Redaktion : Dieser Artikel ist zuerst erschienen in WELTWOCHE Zürich :

Hurrikan-Apostel | Die Weltwoche, Nr. 37/2017 | 14. September 2017  : http://www.weltwoche.ch/

EIKE dankt der Redaktion der WELTWOCHE und dem Autor Roger Köppel für die Gestattung des ungekürzten Nachdrucks.

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)**  Original-Zitat mit Quelle hier :

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Auswirkungen von Windtur­binen: neue umfas­sende Bewertung

[Vorbemerkung des Übersetzers: Alle folgenden Zahlenangaben und Verhältnisse beziehen sich auf die USA. Ich denke aber, dass Gleiches im Verhältnis auch für Deutschland und/oder Mitteleuropa gilt. Ende Vorbemerkung].

Es ist erstaunlich, wenngleich auch wenig überraschend, wie schnell einige Chaoten bei der Hand waren und die Schäden durch Hurrikan Harvey als Grundlage für Behauptungen heranzogen, dass Emissionen fossiler Treibstoffe eine katastrophale Klimaänderung und Wettervorgänge auslösen. Ihre angebotene Lösung ist natürlich, jene fossilen Treibstoffe zu ersetzen durch „saubere, nachhaltige, erneuerbare“ Energie.

Ich habe diese vorgebrachte Lösung immer wieder kritisiert, aus vielen Gründen. Unglücklicherweise war eine übereilte diesbezügliche numerische Berechnung von mir für eine jüngst erschienene Kolumne falsch, was meine Leser mir auch sofort mitteilten. Allerdings boten mir meine Begutachter auch viele „korrekte“ Zahlen an.

Ihre vorgebrachten Zahlen rangierten zwischen 2 Millionen bis 4, 10, 12 Millionen Turbinen; ihre Zahlen bzgl. Landverbrauch von 0,5 bis 40, 60 und sogar 247 Acres pro Turbine. Der Gesamt-Landverbrauch für alle Turbinen sollte mal die Größe von Frankreich und Texas, mal die Hälfte von Nordamerika betragen. Der Energiefachmann Cork Hayden leistete großzügigerweise analytische Hilfe.

Unter dem Strich: Hypothesen sind der Schlüssel – hinsichtlich Größe der Turbinen; Anzahl Örtlichkeit und Ausmaß guter Wind-Standorte; Möglichkeit der Errichtung von Turbinen an diesen Stellen: Kapazitätsfaktoren von Turbinen in mittlere Anzahl von Stunden mit Stromerzeugung pro Tag; Dauer und Qualität von Windenergie pro Jahr, vor allem, wenn sich Turbinen in Gebiete mit schlechten Windverhältnissen ausbreiten; und die zum Aufladen riesiger Batterien benötigte Energieerzeugung, um die Energieversorgung auch an vielen windschwachen Tagen (2, 7, 14 oder mehr) sicherzustellen, wenn die Turbinen keine Energie erzeugen.

Eine weitere Variable ist natürlich die Strommenge, welche durch Wind ersetzt werden soll. Im Jahre 2016 verbrauchte die Welt 25 Milliarden Megawattstunden (MWh) Strom, erzeugt durch fossile Treibstoffe, Wasserkraft und Kernkraftwerke. Minimale Beiträge kamen durch Biomasse, noch geringere durch Wind und Solar. Die durchschnittliche Energieerzeugung über das Jahr betrug 2,85 Millionen Megawatt (MW) oder 2,85 Terawatt (TW) – verglichen mit Null Erzeugung im Jahre 1881.

Strom macht unsere Industrien, Arbeitsplätze, Reisen, Kommunikation, Lebensstandard, Gesundheit und Sicherheit erst möglich, und die Nachfrage wird wird mit Sicherheit steigen, wenn sich immer mehr Nationen elektrifizieren und mehr Fahrzeuge von Batterien angetrieben werden.

Meine grundlegenden Annahmen sind Folgende: Windturbinen ersetzen an irgendeinem Tag in der Zukunft die heutige globale Stromerzeugung von 2,85 TW zu 100% – wobei viele Aktivisten und Politiker darauf bestehen, dass wir das tun müssen (und können). Die Turbinen haben allesamt eine Nennleistung [nameplate power] von 1,8 MW. Der mittlere Kapazitäts-Faktor geht allmählich von 33% auf 16,5% zurück, wenn die besten Windstandorte bereits belegt sind und man ungünstigere Standorte zupflastern muss.

In den USA befinden sich die besten Wind-Standorte an den Küsten von Washington State bis Kalifornien bzw. von Maine bis Georgia – aber auch im Gebiet der Großen Seen. Dort allerdings macht es die große Wassertiefe und eine starke lokale Opposition unmöglich, viele Turbinen zu installieren. Die Größe von Turbinen auf dem Festland ist begrenzt durch die Größe der Rotorblätter, welche von Lastwagen über kurvenreiche Straßen transportiert werden müssen. In den meisten Gebieten des Globus‘ ist es wohl genauso.

Weitere Annahmen: Ein Drittel des Turbinen-Outputs versorgt die Gesellschaft, zwei Drittel laden Batterien auf, welche für 48 Stunden alle 72 Stunden Energie liefern, wenn der Wind nicht weht. Und Winde arbeiten immer zugunsten dieses Schemas – er ist immer zur Stelle, wenn die Batterien leer sind, und verschwindet nie länger als zwei Tage, auch nicht während heißer Sommer und eisiger Winterkälte, wenn der Bedarf sprunghaft steigt, aber der Wind verschwindet.

Natürlich existieren die meisten dieser Annahmen nur im Reich von Feen, Zauberstaub, Grünenergie-Utopia und bei grober Vereinfachung. Sie sind dazu gedacht, wichtige Analysen auf den Weg zu bringen, ebenso wie Debatten, welchen sich Klimaalarmisten, Befürworter erneuerbarer Energie, Gesetzgeber und Politiker niemals gestellt haben.

Auf der Grundlage dieser Annahmen würde die Erzeugung von 25 Milliarden MWh 1,6 Millionen 1,8-MW-Turbinen erfordern, die alle mit voller 1,8 MW-Kapazität bei starkem Wind laufen, jeden Tag ohne Bedenken hinsichtlich Speicherung. Falls sie nur 8 Stunden am Tag laufen (33% der Kapazität), dürfen wir Strom nur dann verbrauchen, wenn er gerade verfügbar ist, und nicht, wenn wir ihn brauchen. Aber das ist schrecklich unbequem und störend.

Also wenden wir stattdessen das System von Dr. Hayden an. Wir errichten 4,8 Millionen Turbinen, die stetig acht Stunden lang laufen, ein Drittel ihres erzeugten Stromes in das Netz einspeisen und mit den anderen zwei Dritteln Batterien aufladen. Das würde 8 Stunden direkte Energie bedeuten, während der Wind weht (Kapazitäts-Faktor 33%) – und es liefert uns Energie von den Batterien während der folgenden 16 Stunden, bis der Wind wieder auffrischt. „Ich liebe Zauberei“, sagt er.

Das würde eindeutig nicht funktionieren. Wir brauchen in Wirklichkeit mindestens für 48 Stunden Speicher – und folglich drei mal so viele Turbinen unter diesem Arrangement. Aber um flexibler sein zu können und den unvorhersagbaren Windverhältnissen Rechnung zu tragen, wobei durchaus auch mal zwei windstille Tage hintereinander auftreten können, bräuchten wir 14,4 Millionen 1,8-MW-Turbinen.

Wollen wir eine noch bessere Sicherheit? Um uns gegen sieben windstille Tage zu wappnen? Nun, 50 Millionen Turbinen sollten dafür reichen.

Aber dann würden wir wirklich auf zweit- und drittklassige Windstandorte zurückgreifen müssen. Die Kapazität fällt auf 16,5% oder so. Vielleicht werden 100 Millionen Turbinen dann ausreichen. Beten wir dafür, dass eine Windstille nie länger als eine Woche dauert. Oder man schicke die Armee zu jenen unversöhnlichen, unpatriotischen Küstengemeinden, die dann mit Gewalt Turbinen installiert an ihren windigen Standorten.

Dies würde auch sicherstellen, dass die Stromerzeugung nahe unserer großen urbanen Zentren erfolgt – was kürzere Überlandleitungen und weniger Zement, Stahl, Kupfer und so weiter benötigen würde, um die Leitungen zu errichten. Es ist eine Win-Win-Situation, außer natürlich für all jene, die den Anblick der Turbinen und Leitungen ertragen müssen oder in der Nähe wohnen.

Von welcher Landfläche reden wir, wenn wir 25 Milliarden MWh jährlich global Strom erzeugen wollen? Legt man Spitzen-Windstandorte zugrunde mit 5 KW pro Acre (mittlerer Output pro Landgebiet für jede Turbinen an den windreichsten Standorten) würde man auf dem Festland etwa 570 Millionen Acres [ca. 2.280.000 km²] Land brauchen für den Betrieb an 24 Stunden pro Tag, 7 Tagen die Woche und 365 Tagen pro Jahr.

Das sind 25% der Landfläche der USA – oder 48% der Lower 48 US-Staaten. Das ist fast die gesamte Landfläche von Washington, Oregon, California, Idaho, Nevada, Montana, Wyoming, Utah und Arizona zusammen!

Man ändere die Annahmen, dann ändern sich die Zahlen. Um Strom für windstille Tage zu speichern, wird die Gesamt-Stromerzeugung (und folglich die Anzahl von Turbinen und der Landverbrauch) rasant zu steigen beginnen. Für 48 Stunden Backup verdreifache man die Energieerzeugung; das macht dann die Gesamtfläche der Lower 48 aus. Für eine ganze Woche Backup nehme man noch Kanada dazu.

Und nicht zu vergessen die Übertragungsleitungen und Batterien. Auch diese brauchen Landflächen (und Rohmaterialien).

Wie viele Batterien? Für die Speicherung von 1 GWh Strom – um eine Stadt in den USA mit 700.000 Einwohnern 48 windstille Stunden lang mit Strom zu versorgen – würde man 480.000 der neuen Tesla-100-kWh-Lithium-Ionen-Batterien benötigen. Der Backup von 2,85 TW für nur zwei windstille Tage würde 1,4 Billionen Tesla-Einheiten erfordern! Und dies auch noch unter der Voraussetzung, dass die Batterien auf- und entladen werden mit einer Effizienz von 100%.

Man stelle sich einfach mal den Landverbrauch, die Massen von Rohmaterialien, Bergbau, Herstellung und die Energie vor, die für die Herstellung all dieser Batterien erforderlich sind [darunter der massenhafte Abbau hochgiftigen Kobalts z. B. im Kongo durch Kinder, die teils kaum fünf Jahre alt sind! Siehe u. A. hier! Anm. d. Übers.]. Außerdem müssen diese Batterien alle paar Jahre erneuert werden. Wie der Energie- und Technologie-Analyst Mark Mills gesagt hat: alle derzeit in der Welt bestehenden Lithium-Batterien-Fabriken zusammen stellen nur einen Bruchteil davon her.

Ich bin absolut sicher, dass die Batterie-Hersteller der Welt nur zu glücklich sein werden, für unsere hart erarbeiteten Steuergelder und auf Kosten der Verbraucher mehr Fabriken zur Herstellung all dieser Batterien zu errichten – um uns vor einem gefährlichen Klimawandel zu bewahren, der nicht mehr von der Sonne und anderen mächtigen natürlichen Kräften gesteuert wird.

Werden wir konkret. Es ist an der Zeit aufzuhören, mit Feenstaub und Programmen erneuerbarer Energien aus Utopia zu agieren. Es ist an der Zeit, unsere Schulen und unsere Legislative zum Nachdenken zu bringen über Energie, Nachhaltigkeit, Klimawandel und alles, was unsere Arbeitsplätze, Gesundheit und Lebensstandard sichert. Es ist an der Zeit für umfassende Studien und legislative Anhörungen zu all diesen Themen – in den USA, der EU, UK und überall in der Welt! [Und doch treten sämtliche, um die Wiederwahl streitenden Parteien hier in D mit einer alternativen Ausnahme für genau das ein, was Driessen hier so eindrucksvoll an die Wand malt!! Anm. d. Übers.]

Behauptungen bzgl. Nachhaltigkeit und erneuerbare Energie wurzeln viel zu stark in Ideologie, Zauberei und Politik. Wind- und Solarstrom-Vorhersagen ignorieren die Notwendigkeit, riesige neue Metall- und Mineral-Lagerstätten zu finden und auszubeuten – und US-Landgebiete zu opfern, die jetzt noch tabu sind, wenn wir nicht alle unsere Windturbinen, Solarpaneele und Batterien importieren wollen. Sie gehen davon aus, dass Auswirkungen des Landverbrauchs einfach nicht existieren, falls es um den Hinterhof von anderen Menschen geht.

Schlimmer noch, viel zu oft wird jeder, der versucht, diese unbequemen Wahrheiten anzusprechen, niedergeschrien, ruhig gestellt und ignoriert [allem voran diesbezüglich die „Süddeutsche Zeitung“. Anm. d. Übers.]. Das muss aufhören! Es geht um zu viel, als dass man Ideologie und Feenstaub als Treiber für fundamentale Politik heranzieht.

Link: http://www.cfact.org/2017/09/04/revisiting-wind-turbine-impacts/

Übersetzt von Chris Frey EIKE