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Klima-Eil-Information zum Spätsommer 2020: Neuer Häufigkeits­rekord der Tage mit zirkulations­armen, unbe­stimmten Wetter­lagen – Windstrom­erzeugung bricht regelrecht ein

Als Paradebeispiel für eine unbestimmte, zirkulationsarme XX-Lage sei die vom 14. August 2020 als Boden-Wetterkarte gezeigt; Näheres zu den XX-Lagen hier.

Abbildung 1: Bodenwetterkarte vom 14. August 2020, früher Abend. Die eigenartig gekrümmten, fetten Linien über Mittel- und Westeuropa sind keine Isobaren oder Fronten, sondern Konvergenzen, an denen sich Schauer und Gewitter konzentrieren. Man beachte den gewaltigen, mehr als 1000 Km betragenden Abstand zwischen der 1016 hPa-Isobare über der Nordsee und der 1012 hPa-Isobare über Norditalien – es herrschte also praktisch kein Luftdruckgefälle über Mittel- und Westeuropa – eine typische XX-Lage fast ohne Luftdruckgefälle. Bildquelle: UKMO-Metoffice aus dem Archiv von wetter3.de, leicht verändert und ergänzt.

In diesem Spätsommer (August und September zusammengenommen) traten noch nie seit Einführung der Objektiven Wetterlagen-Klassifikation beim DWD (Juli 1979) derart viele XX-Lagen auf; per Stand vom 28. September waren es schon 29 Tage; deutlich mehr, als der alte Rekordhalter (1997) zu bieten hatte:

Abbildung 2: Tendenzielle Häufigkeitsentwicklung der unbestimmten, zirkulationsarmen (XX)-Lagen seit 1979 im Spätsommer. Die Ausnahmestellung des Spätsommers 2020 wird deutlich; der alte Rekord von 22 Tagen (1997) wird deutlich überboten; möglicherweise wird sogar noch die Marke von 30 Tagen erreicht.

Diese XX-Lagen sind oft sehr windschwach, was sich in der auffallend geringen Windstrom-Produktion dieses Spätsommers 2020 zeigt:

Abbildungen 3a und 3b: Stromerzeugung nach Quellen in Deutschland im August (oben, 3a) und im September 2020 (Stand bis 29.09.) Nennenswerte Windstrom-Ausbeute (blau-grau) gab es nur für wenige Tage bei zwei kurzen Sturmtief-Lagen jeweils in der letzten Monatswoche. Bildquelle Fraunhofer-Institut, energy-charts.de, ergänzt.

Näheres zur Problematik der sehr unzuverlässigen Erneuerbaren Energien aus meteorologischer Sicht hier.

Kalter Winter nach den vielen zirkulationsarmen Wetterlagen im Spätsommer?

Um es vorweg zu nehmen: Sichere Langfristprognosen für die nächste Jahreszeit gibt es nach wie vor nicht; ohnehin ist es momentan noch zu früh, den kommenden Winter einzuschätzen. Aber einen ersten, sehr groben Hinweis liefert (vielleicht) der negative Zusammenhang (Korrelation) zwischen der Anzahl der XX-Lagen im Spätsommer und den Temperaturen des folgenden Frühwinters (Dezember und Januar; zum Februar besteht keinerlei Zusammenhang):

Abbildung 4: Auch wenn der Zusammenhang zwischen der Häufigkeit der Unbestimmten Wetterlagen (XX-Lagen) im Spätsommer und den Deutschland-Temperaturen des Frühwinters (Dezember bis Januar) für klimatologische Verhältnisse recht deutlich ausfällt; sei vor einer schnellen Winterprognose gewarnt! Die Streuung ist groß; und dem bisherigen Rekordhalter (1997) folgte ein milder Frühwinter 1997/98 – immerhin mit zwei kälteren Phasen Anfang Dezember und Ende Januar. Markante Jahre sind gekennzeichnet (Jahreszahl des betreffenden Spätsommers).

 




Gibt es Klima­sprünge, und was sagen sie uns über den Klima­wandel?

Die Temperaturaufzeichnungen des Deutschen Wetterdienstes beginnen im Jahre 1881. Die Jahreszeit Winter ergibt der arithmetische Mittelwert aus den Monaten Dezember/Januar/Februar, wobei der Dezember 1881 schon beim Winter 1882 mitgerechnet ist. Kein Klimawissenschaftler bestreitet den immerwährenden Klimawandel und die Klimaerwärmung der Neuzeit. Bestritten wird nur, dass dieser leichte Anstieg auf ein angebliches Treibhausgas CO2 zurückzuführen wäre. Dies wollen wir anhand der DWD-Daten zunächst bei der Jahreszeit Winter zeigen.

Grafik 1: Wir erkennen einen leichten Anstieg am Schluss der Grafik und eine leichte Temperaturdelle in den ersten 15 Jahren sowie zur Mitte des 20. Jahrhunderts. Die „Kleine Eiszeit“ ging zwar um 1900 zu Ende; doch schon ohne Hervorhebung fallen dem aufmerksamen Betrachter das Fehlen sehr kalter Winter von etwa 1900 bis 1928, danach das Fehlen sehr milder und das Auftreten einiger extrem kalter zur Jahrhundertmitte, und am Ende ein markant höheres Temperaturniveau, auf.

Es lohnt sich durchaus, den Betrachtungszeitraum einmal anders zu wählen, denn schon seit dem späten 19. Jahrhundert steigen die CO2-Konzentrationen – aber die Wintertemperaturen reagierten darauf über mehr als einhundert Jahre gar nicht:

Grafik 2: Länger als 100 Jahre blieb die Jahreszeit Winter in Deutschland auf dem Niveau von 0°C, die Trendlinie ist eine Waagrechte und zugleich der Durchschnitt. Logischerweise wechselten wärmere und kältere Jahre ab, die sich bei 0°C im Schnitt dann wieder ausglichen. Man erkennt auch wieder die insgesamt wintermildere Periode mit geringeren Schwankungen von Winter zu Winter zwischen 1898 und 1928.

Ab 1988 erfolgte ein größerer plötzlicher Temperaturanstieg der Wintertemperaturen mit einem Temperatursprung in Deutschland. Die Winterklimaerwärmung, die unwissenschaftlich „Klimakatastrophe“ genannt wird, begann bei der Jahreszeit Winter also erst 1988. Das zeigt uns die nächste Grafik deutlicher.

Grafik 3a: Die drei Wintermonate D/J/F (Jahreszeit Winter) haben sich im Betrachtungszeitraum überhaupt nicht erwärmt. Die Trendlinie ist zugleich der Wintertemperaturdurchschnitt, beide Hälften des Betrachtungszeitraumes haben exakt den gleichen Schnitt von 1,5°C, auch wenn die Trendlinie bedingt durch den letzten milden Winter im Vergleich zu 1988 gering ansteigt. (eine Besonderheit der excel Berechnung)

Der eigentliche Unterschied beider Grafiken ist jedoch der plötzliche Temperatursprung von 1987 auf 1988 von 1,5 Grad auf ein höheres Niveau, auf diesem höheren Temperaturniveau verharrt der Winter bis heute. Deswegen legen wir beide Grafiken nebeneinander.

Grafik 3b: Der Temperatursprung wird auffällig, wenn man die beiden Grafiken nebeneinander betrachtet.

Aber war der von 1988 der einzige winterliche „Klimasprung“ seit 1881, und gab es in den übrigen Jahreszeiten auch Sprünge? Die nächsten Grafiken geben Aufschluss:

Grafik 4: Im Winter lassen sich seit 1882 drei Zeiträume erkennen, welche sich hinsichtlich ihres Wintermittels (rote Balken), ihrer Temperaturvariabilität (einfache Standardabweichung S) und ihrer Länge unterscheiden. Der Zeitraum vor 1898 ist für eine Bewertung zu kurz, war aber kälter. Der Zeitraum um den ersten Weltkrieg wies keine extrem kalten, aber viele mäßig-milde und sogar drei sehr milde Winter >+2°C auf; folglich „streuten“ die Wintertemperaturen nur wenig. Der zweite, sehr lange Zeitraum um die Jahrhundertmitte beginnt mit dem Strengwinter 1928/29 und weist neben den drei kalten Wintern des zweiten Weltkrieges, dem Hungerwinter 1946/47 und dem kältesten Winter 1962/63 (Bodensee ganz und Ostsee größtenteils gefroren; nach dem Mauerbau flüchteten DDR-Bürger zu Fuß nach Dänemark und Schweden), letztmalig 1969/70 einen sehr strengen Winter mit <minus 2,5°C auf. In dieser langen „Kaltphase“ streuten die Wintermittel am stärksten. Der extrem milde Winter 1974/75 war (vielleicht) schon ein Vorbote der milden Winter um und nach der Jahrtausendwende (dritter Zeitraum mit der bislang mildesten Periode seit 1881/82).

Doch was verursachte diese drei unterschiedlichen Perioden, welche fast kein Mensch altersbedingt in Gänze bewusst erleben konnte? Die stetig steigende CO2-Konzentration scheidet aus, CO2 vermag keine Temperatursprünge auslösen. Temperatursprünge haben natürliche Ursachen als Grund. Zwei weitere Grafiken sollen zur Aufklärung beitragen.

Grafiken 5 und 6: Mehr Großwetterlagen mit Westanteil in den milden Phasen 1 und vor allem der aktuellen, sehr milden dritten Phase (obere Grafik) wurden nicht unwesentlich durch höhere NAO-Werte begünstigt (untere Grafik); vor allem die lange „Kaltphase“ zur Mitte des 20.Jh. zeichnete sich durch niedrigere NAO-Werte aus. Abweichend zu den übereinstimmenden Perioden bei Temperaturentwicklung und Westlagen-Häufigkeit, beginnt die erste Periode hoher NAO-Werte schon 1882; sie wirkte sich aber erst ab 1898 durch mildere Winter aus. Und nicht immer korreliert die NAO positiv mit den Wintertemperaturen – der Winter 1935/36 fiel trotz eines stark negativen NAO-Wertes mit +1°C mäßig-mild aus. Symbolik wie in Grafik 4.

Ein schönes Beispiel für das gelegentliche „Aussetzen“ der NAO-Wirkung auf die deutschen Wintertemperaturen bietet der sehr kalte Februar 2012:

Abbildung 7: Ausnahmen bestätigen die Regel: Diese Wetterkarte vom 5. Februar 2012 zeigt eine typische Lage mit positiver NAO – einem sehr kräftigen Hoch westlich von Portugal steht ein kräftiges Tief bei Island gegenüber. Aber ein enorm kräftiges Hoch über Nordwestrussland (oberer Bildrand) mit einem Keil über Deutschland lenkt kalte Festlandsluft (cP) nach Deutschland und wirkt für die milde Westluft wie eine Gummiwand – sie wird einfach nach Norden abgedrängt (orange Pfeile). In der Meteorologie spricht man von einer „Blockierung“ – die atlantische Westdrift kann sich nicht bis nach Mitteleuropa durchsetzen. Bildquelle UKMO/Metoffice aus dem Archiv von wetter3.de; leicht verändert und ergänzt.

Solche und ähnliche Lagen erklären möglicherweise das Auftreten vieler Kaltwinter in den 1880er und 1890er Jahren; erst danach wirkte sich die NAO mildernd auf unsere Winter aus.

Die „Klimasprünge“ der anderen Jahreszeiten

In den übrigen Jahreszeiten finden sich sogar vier unterschiedliche Klimaperioden, welche sich mit der steigenden CO2-Konzentration nicht erklären lassen, die teilweise etwas von denen des Winters abweichen, im Großen und Ganzen aber die Kaltphasen am Beginn der Messreihe und zur Mitte des 20. Jahrhunderts sowie eine frühere und die aktuelle Warmphase aufweisen:

Grafiken 8 bis 10: Temperaturverläufe mit „Sprüngen“ im Frühling (oben), Sommer (Mitte) und Herbst (unten). Im Gegensatz zum Winter werden die übrigen Jahreszeiten kaum von der NAO beeinflusst, was deren teilweise abweichendes Verhalten erklärt. Gemeinsam ist allen eine frühe, lange Kaltphase, eine gegenüber dem Winter später einsetzende, erste Warmphase und eine zweite, aber unterschiedlich lange Kaltphase, die im Frühling am spätesten einsetzt und sehr kurz ausfällt. Die aktuelle Warmphase beginnt nur beim Frühling schon 1988, beim Sommer 1992 und beim Herbst erst 1994. Symbolik und Darstellungsform wie in Grafik 4.

Hier können nicht alle Ursachen dieser unterschiedlichen Klimaphasen erklärt werden. Im Sommer/Herbst übt die AMO einen wesentlichen Einfluss aus; daher sei ihr Verhalten gezeigt:

Grafik 11: Die Atlantische Mehrzehnjährige Oszillation (AMO) kann die Warmphasen im Sommer/Herbst recht gut erklären; im Übrigen gilt das schon zur NAO Gesagte – eine völlige Übereinstimmung kann man bei der hohen Komplexität unseres Klimas nicht erwarten!

Sonnenstunden

Bezüglich des Sommers lohnt noch ein Blick auf die Sonnenscheindauer – sie ist aktuell überdurchschnittlich hoch und wirkt stark erwärmend. Leider findet sich für ganz Deutschland kein bis ins 19. Jh. zurückreichendes Flächenmittel, aber in Potsdam reichen die Aufzeichnungen bis 1893 zurück:

Grafik 12: Entwicklung der Sonnenscheindauer im Sommer in Potsdam. Obwohl sich deren Entwicklung nicht völlig auf ganz Deutschland übertragen lässt, zeigen sich auch hier die altbekannten zwei Kalt- und Warmphasen, welche mit den Temperaturphasen grob übereinstimmen. Aktuell sind die Sommer auch deshalb warm, weil sie fast stets sonnenscheinreich ausfallen; das gilt auch für den Sommer 2020, der aber in Potsdam wegen des trüben Julis etwas weniger sonnig verlief, als im DWD-Mittel.

Keine CO2– Klimaerwärmung – endet die aktuelle Warmphase bald?

Bevor wir versuchen, diese Frage zu klären, muss noch mit einer anderen Behauptung der CO2-Alarmisten aufgeräumt werden – unser Klima werde immer extremer und unberechenbarer. Falls das stimmt, müssten auch die Schwankungen von Jahr zu Jahr zunehmen. Ein Blick auf die Standardabweichungen der aktuellen Warmphasen (Grafiken 4, 8, 9 und 10) zeigt jedoch: Nur im Sommer ist die aktuelle Warmphase auch die variabelste, im Winter/Frühling streuen die Phasen der Jahrhundertmitte am stärksten; im Herbst die erste Kaltphase. Momentan stagnieren zwar lediglich die Wintertemperaturen seit dem letzten „Klimasprung“ auf einem hohen Niveau (Grafik 3), die übrigen Jahreszeiten erwärmen sich aber noch. In den Beiträgen hier und hier wird dieser Problematik nachgegangen. Irgendwann könnte eine AMO-Kaltphase beginnen; auch die NAO-Werte könnten sinken, und dann ist da noch die stark nachlassende, verzögert wirkende Sonnenaktivität – kurzum, eine baldige Klimaabkühlung ist zwar nicht sicher vorhersagbar, aber keinesfalls unwahrscheinlich. Dieser möglichen baldigen Abkühlungsphase wirken jedoch zunehmende menschenverursachte Wärmeinseleffekte entgegen

Der versteckte Wärmeinseleffekt in den Temperaturaufzeichnungen

Da die meisten DWD-Wetterstationen heute ihre Standorte dort haben, wo die Menschen wohnen und arbeiten – also in den Wärmeinseln der Landschaft – sind außerhalb dieser Wärmeinseln in der freien Fläche die Winter in den letzten 33 Jahren seit dem Temperatursprung logischerweise sogar leicht kälter geworden. In einer Stadt oder in einem Gewerbegebiet nicht, denn dort werden besonders kalte Tage einfach rausgeheizt. Das soll an der WI-armen Station Amtsberg am Fuße des Erzgebirges in Sachsen gezeigt werden. Die Wetterstation steht außerhalb des Ortes bei einem kleinen Weiler am Ortsrand

Grafik 13: In der freien Fläche Deutschlands, etwa 85% der Gesamtfläche, sind die drei Wintermonate in den letzten 33 Jahren sogar leicht kälter geworden. Die Wetterstation liegt auf 425m NN am Ortsrand eines kleinen Weilers.

Da der Betrachtungszeitraum jedoch relativ kurz ist, soll dieser zunehmende Wärmeinseleffekt, der in den Daten der DWD-Wetterstationen versteckt mitgemessen wird, jetzt nicht weiter in Betracht gezogen werden. Im Winter ist dieser WI-effekt eh unbedeutender, in diesem Falle nur eine leichte Abkühlung von einem halben Grad in 33 Jahren.

Weitere leichte Winter-Abkühlungen innerhalb des höheren Plateaus seit 1988 zeigen aber auch andere ländliche Stationen wie Neugersdorf im Osten Sachsens, Wolfach im Schwarzwald, und vor allem die Berge über 1000 m wie Brocken, Feldberg, Fichtelberg oder Zugspitze. Vorsichtigerweise könnte man sagen, dass die höher gelegenen Messstationen den Temperatursprung von 1987 auf 1988 ebenfalls mitgemacht haben, jedoch das höhere Temperaturplateau überhaupt nicht halten können.

Grafik 14: Viele deutsche Wetterstationen über 1000m Meereshöhe zeigen seit 1988 eine deutliche Abkühlung der Wintertemperaturen.

Diese Beobachtung auf Deutschlands höchsten Bergen widerspricht nun ganz und gar dem behaupteten CO2-Treibhaus-Erwärmungseffekt.

Zusammenfassung

Anhand aller Grafiken wurde bewiesen, dass CO2 keine nachweisbaren Einwirkungen auf die deutschen Temperaturen hat. Das Temperaturverhalten hat natürliche Gründe, aber auch menschengemachte, die man als eine Zunahme der Wärmeinseleffekte beschreiben könnte. Dieser „Wärmeinseleffekt“ dürfte auch das Temperaturniveau der aktuellen Warmphase mit angehoben haben und eine künftige, mögliche Klimaabkühlung in Deutschland dämpfen.

Fazit: In Deutschland verlief die Erwärmung seit 1881 keinesfalls konform mit den stetig steigenden CO2-Konzentrationen. Es lassen sich hingegen mehrere Klimaphasen in Form kälterer und wärmerer Abschnitte finden, welche sich gut mit natürlichen Faktoren wie der NAO, der AMO, geänderten Wetterlagen-Häufigkeiten und der Besonnung, erklären lassen. Die ständige weitere Bebauung und Versiegelung einst freier natürlicher Flächen führt außerdem bei den meisten Wetterstationen zu einer schleichenden Erwärmung, die je nach Jahreszeit sehr unterschiedlich ausfallen kann. Weder im Winter, noch in den übrigen Jahreszeiten, ist eine angeblich bevorstehende, „katastrophale Klimaerwärmung“ zu erwarten; wegen der klimatischen Vergangenheit kann gar eine Abkühlung nicht ausgeschlossen werden.




Warum CO2 kein Temperatur­treiber sein kann? Nur die Sommer wurden in Deutschland wärmer, die Winter nicht.

Grafik 1: Von 1898 bis 1987 also genau 90 Jahre änderte sich laut den Daten des Deutschen Wetterdienstes nichts am Temperaturverlauf in Deutschland. Keinerlei Klimaerwärmung. Kalte und warme Jahre wechselten sich in schöner Reihenfolge ab. Die Trendlinie ist über 90 Jahre zugleich die Temperatur-Durchschnittslinie, also 8,2°C

Dass wir zu Beginn der Grafik um 1900 ein ganz anderes Deutschland hatten als heute und die Wetterstation ganz andere waren, und diese auch noch an viel kälteren Plätzen und Ortsumgebungen standen als heute, soll zunächst außer Betracht bleiben. Beispielsweise früher bei einem Forsthaus am Waldrand, heute an der heißen Landebahn eines Flughafens mit den 700 C heißen Abgasen. Auch Wechsel bei der Temperaturerfassung lassen wir hier außer Acht. Wir nehmen die Daten des DWD so wie sie niedergeschrieben sind, tun so als ob die Temperaturdaten einigermaßen vergleichbar wären.

Erst ab 1988 stiegen die Jahresdurchschnittstemperaturen in Deutschland. Das zeigt der Schnitt der inzwischen 1900 DWD-Wetterstationen, gleichmäßig über die heutigen Bundesländer verteilt.

Grafik 2: Erst ab 1988 erfolgte der Temperaturanstieg der Jahrestemperaturen in Deutschland, die „Klimakatastrophe“ begann also erst 1988. Laut Trendlinie mit einer Erwärmung von knapp 1 Grad seit 1988

Zufälligerweise sind nun die CO2-Konzentrationen in diesem Zeitraum ebenfalls angestiegen, was den Treibhaus-Erwärmungsgläubigen in die Argumentation spielt. Genauer gesagt, seit 1958 wird die CO2-Konzentration auf dem Mouna Loa erfasst, die gemessenen Daten gelten weltweit, da sich CO2 gleichmäßig in einem Raum verteilt.

Grafik 3: Kontinuierlicher Anstieg der CO2-Konzentrationen auf momentan knapp unter 420 ppm-Anteile in der Luft. Auch der Corona lock-Down und der weltweit verminderte anthropogene Ausstoß machte sich nicht bemerkbar. Demnach scheint ein Zurückfahren der menschengemachten Einträge in die Luft wenig an der Konzentrationszunahme zu ändern. Zur Maßeinheit 400 ppm = 400 parts per million. Das wäre eine Konzentration von 0,04%.

Damit wäre die erste wissenschaftlich Frage: Wer oder was bewirkt den momentanen starken Anstieg der CO2-Konzentration in der Atmosphäre, wenn eine weltweite anthropogene Enthaltsamkeit keinen Anstiegsstopp bewirken konnte. Doch die Frage lassen wir im weiteren Verlauf bis zu späteren Veröffentlichungen und Erklärungsmustern außer Betracht

Wir vergleichen vielmehr im weiteren Artikel den CO2 Verlauf seit 1988 mit den Sommer- und Wintertemperaturen Deutschlands. Die CO2-Zunahme beträgt seit 1988 laut Mouna Loa etwa 65 ppm, also im Schnitt 2 ppm pro Jahr. Sommer sind die drei Monate Juni/Juli/August und der Sommerschnitt betrug 2020 laut DWD 18,2 C.

Eine weitere Frage wäre, wirkt CO2 vielleicht mit einer Zeitverzögerung von 30 Jahren? Da dies niemand der CO2-Erwärmungsjünger behauptet, wollen auch wir hier nicht eingehen. Diese Frage wird schlichtweg negiert aus Angst vor einer CO2-Grundsatzdiskussion. Im Folgenden wollen wir wie in der Artikelüberschrift angekündigt die Temperaturverhältnisse im Sommer und Winter für Deutschland betrachten.

Starker Anstieg der Sommertemperaturen seit 1988

Grafik 4: Die drei Sommermonate wurden in den letzten 33 Jahren erfreulich wärmer. Die letzten 7 Jahre könnte man bereits von einem Mittelmeerklima reden. Laut Trendlinie sind die Sommer um 1,5 Grad seit 1988 wärmer geworden.

Wir halten fest: Die drei Sommermonate haben sich in Deutschland seit 1988 überdurchschnittlich erwärmt. Im gleichen Betrachtungszeitraum fast doppelt so viel wie die Jahrestemperaturen.

Gegensätzlich dazu ist das Temperaturverhalten der Jahreszeit Winter.

Die Wintertemperaturen in Deutschland seit 1988

Als Winter gilt der Schnitt der drei Monate Dezember/Januar/Februar. Die nächste Grafik zeigt den Temperaturverlauf dieser Jahreszeit seit 1988

Grafik 5: Die drei Wintermonate D/J/F=Jahreszeit Winter haben sich im Betrachtungszeitraum überhaupt nicht erwärmt. Die Trendlinie ist zugleich der Wintertemperaturdurchschnitt, beide Hälften des Betrachtungszeitraumes haben exakt den gleichen Schnitt von 1,5°C, auch wenn die Trendlinie bedingt durch den letzten milden Winter im Vergleich zu 1988 gering ansteigt. Das ist nur eine Besonderheit der excel-Berechnung.

Anmerkung: Da die meisten DWD-Wetterstationen ihre Standorte dort haben, wo die Menschen wohnen und arbeiten, sind außerhalb dieser Wärmeinseln in der freien Fläche die Winter logischerweise sogar leicht kälter geworden. In einer Stadt werden besonders kalte Tage einfach rausgeheizt und die Städte und Gemeinden wachsen nach außen. Da der Betrachtungszeitraum jedoch relativ kurz ist, soll dieser zunehmende Wärmeinseleffekt, der in den Daten versteckt mitgemessen wird, jetzt nicht weiter in Betracht gezogen werden. Im Sommer wirkt dieser WI-effekt übrigens um einiges stärker, da die Sonne als Heizung stärker ist als die Gebäudeheizungen.

Erkenntnis aus den Grafiken der Deutschlandtemperaturen: Der Anstieg der DWD-Jahrestemperaturen ist lediglich auf den Anstieg der Sommertemperaturen zurückzuführen. Diese ziehen den Jahres-Gesamtschnitt nach oben.

Zusammenfassung: Behauptet wird, dass CO2 ein Temperaturtreiber ist. Ein Anstieg der CO2-Konzentrationen muss zwangsläufig zu einer Erwärmung führen.

Das Verhalten der DWD-Wetterstationen kann das nicht bestätigen. Wäre CO2 ein Treibhausgas, dann müssten beide Jahreszeiten einen etwa gleichen Anstieg verzeichnen.

Die logische Schlussfolgerung des Sommer-Winter-Temperaturvergleiches für die CO2-Erwärmungsgläubigen wäre, CO2 erwärmt nur im Sommer, im Winter setzt seine Wirkung als Treibhausgas aus. CO2 hält in Deutschland einen Winterschlaf.

Da die pyhsikalischen Eigenschaften eines Gases jedoch nicht jahreszeitenbedingt wirken können, kann es den CO2-Erwärmungseffekt gar nicht oder nur minimalst geben. Warum die drei Sommermonate wärmer wurden und der Winter nicht, muss demnach andere Ursachen haben, und zwar natürliche und anthropogene.

Der Autor hat mit seinem Artikel über die weiter anhaltende Trockenlegung Deutschlands, die sich vor allem in den Sommermonaten zeigt, bereits mögliche Ursachen beschrieben, die heftig diskutiert und mit guten Kommentaren ergänzt wurden. Sicher gibt es noch andere Ursachen.

Unabhängige, seriöse und selbstständig arbeitende Klimaforscher, die nicht dem Zeitgeist nacheifern, suchen nach diesen vielfältigen Ursachen.

Fazit: Es wird Zeit, dass endlich Umwelt- und Naturschutz in den Mittelpunkt des politischen Handelns gerückt werden, saubere Luft, genügend Trinkwasser zu verträgliche Preisen und gesunde Nahrungsmittel sind menschliche Grundrechte. Eine CO2-Klimaabgabe taugt zu gar nichts, auf alle Fälle nicht dem Klima. Es handelt sich um ein Geschäftsmodell. Neben den oben beschriebenen Gründen, weshalb CO2 nicht an der gemessenen Erwärmung schuld sein kann, sollen noch drei weitere Gründe genannt werden.

  1. Es gibt keinen Versuch, der die Klimasensitivität von CO2 auch nur annähernd bestimmen kann. Behauptet werden 1,5 bis 4 C. Ein Versuch liefert Null.
  2. Es gibt auch keinerlei Anwendungsbeispiel, bei welchem wir Menschen uns den behaupteten CO2-Treibhauseffekt positiv zunutze machen könnten.
  3. Schon bei der Elite der deutschen Physiker wie Einstein, Heisenberg, Hahn, Planck spielte der CO2-Treibhauseffekt keine Rolle. Er existierte für sie schlichtweg nicht, obwohl die Hypothese dazu schon Jahrzehnte zuvor entwickelte wurde.

Eine positive Eigenschaft hat die CO2-Zunahme in der Atmosphäre. Es ist ein Düngemittel für alle Pflanzen, führt zu einem beschleunigten Wachstum, steigert die Hektarerträge und bekämpft somit den Hunger in der Welt. Ohne Kohlendioxid wäre die Erde kahl wie der Mond. Das Leben auf der Erde braucht Wasser, Sauerstoff, Kohlendioxid und eine angenehm milde Temperatur.




Sommer am Limit – wann endet die sommerliche Erwärmung in Deutschland?

Die jahreszeitliche Erwärmung in Deutschland lang- und kurzfristig

Langfristig erwärmten sich alle Jahreszeiten in Deutschland. Am stärksten war davon der Winter betroffen. DWD-Werte sind erst ab 1881 verfügbar; doch kommt man mit der Zeitreihe nach BAUR bis etwa zur Mitte des 18. Jahrhunderts zurück, was für die weiteren Betrachtungen in diesem Beitrag noch wichtig sein wird. Betrachtet man jedoch nur den Zeitraum ab 1988 (damals setzte eine markante Erwärmung ein), so zeigt sich ein anderes Bild:

Abbildungen 1a und 1b: Entwicklung der Deutschland-Temperaturen in den meteorologischen Jahreszeiten. Langfristig (1a, oben) erwärmte sich der Winter früher und am stärksten, doch zeitlich anders, als Sommer und Herbst. Die starke Winter-Erwärmung im frühen und späteren 20. Jh. war eine Folge gehäufter Westwetterlagen infolge positiver NAO-Werte. Bei Sommer und Herbst lassen sich der annähernde Gleichklang und die starke Erwärmung seit 1988 (untere Abb.) unter anderem mit AMO-Warmphasen erklären, was gleich noch näher betrachtet wird. Alle Jahreszeiten profitierten langfristig vom Ausklingen der „Kleinen Eiszeit“ um 1900, einer sehr hohen Sonnenaktivität im 20. Jh. und von Wärmeinseleffekten. Zur besseren Veranschaulichung in einer Grafik wurden die Wintertemperaturen um 5 Kelvin angehoben und die Sommerwerte um 6 Kelvin abgesenkt; die Trends ändern sich dabei nicht.

Stark zunehmende Sonnenscheindauer

Im Sommer wirkt die Sonnenscheindauer am stärksten erwärmend. Sie nahm aus verschiedensten Gründen (Luftreinhaltemaßnahmen, AMO und geänderte Großwetterlagenhäufigkeiten, Austrocknung der Landschaft durch Bebauung, Windenergienutzung, Versiegelung und Melioration) in den letzten Jahrzehnten auffallend stark zu; drei Beispiele sollen das illustrieren:

Abbildung 2: Potsdam ist eine der wenigen Stationen mit langfristigen, lückenlosen Aufzeichnungen der Sonnenscheindauer; sie reichen bis 1893 zurück. Man erkennt sehr schön den Gleichklang zwischen AMO, Sonnenscheindauer und Lufttemperaturen im Sommer. Zur Mitte des 20. Jh. und besonders heuer, jeweils in AMO-Warmphasen, waren die Sommer sonniger und wärmer; zwischen den 1960er und den 1980er Jahren lag eine Abkühlungsphase – trotz deutlich steigender CO2-Konzentrationen. Zur besseren Visualisierung in einer Grafik mussten die sehr unterschiedlichen Größen in Indexwerte umgerechnet werden.

Abbildung 3: Fast zwei Drittel der Variabilität der sommerlichen Lufttemperaturen wird in Potsdam von der Sonnenscheindauer bestimmt – ein für klimatische Größen sehr enger, signifikanter Zusammenhang

Abbildung 4: Ein Deutschland-Flächenmittel der Sonnenscheindauer liegt erst seit 1951 vor, doch zeigen sich für den Sommer die gleichen Zusammenhänge, wie in Potsdam. Der bislang sonnigste Sommer (2003) verfehlte mit 793 Sonnenstunden die Marke von 800 Stunden nur knapp; er war mit 19,7°C auch der bislang wärmste Sommer. Zur besseren Visualisierung in einer Grafik mussten die sehr unterschiedlichen Größen in Indexwerte umgerechnet werden.

Doch wie viel Sonnenstunden sind in einem deutschen Sommer überhaupt möglich? Astronomisch wären das etwa knappe 1400 Stunden – im Norden, wo die Sonne in dieser Jahreszeit länger scheint, mehr als im Süden. Aber dabei dürfte kein Wölkchen und keinerlei Dunst bei Sonnenauf- und –untergang vorhanden sein – ein äußerst unrealistisches Szenario. Der Rekordsommer 2003 erreichte etwa 57% der astronomisch möglichen Sonnenscheindauer. Denkbar wären (vielleicht) in ganz seltenen Fällen 850 bis 900 Stunden – schon die Marke von 1000 Stunden erscheint unrealistisch, denn die Luftreinhaltemaßnahmen sind ausgereizt – wir atmen heuer schon die sauberste Luft seit über einhundert Jahren. Und Wolken wird es in gewissem Umfang immer geben – kurzum, eine erhebliche, weitere sommerliche Erwärmung durch die Sonnenscheindauer wird es kaum noch geben können.

Wann endet die aktuelle AMO-Warmphase?

Die AMO (Atlantische Multidekaden-Oszillation; engl. atlantic multidecadal oscillation) ist die Bezeichnung für eine zyklisch auftretende Zirkulationsschwankung der Ozeanströmungen im Nordatlantik. Sie bringt eine Veränderung der Meeresoberflächentemperaturen des gesamten nordatlantischen Beckens mit sich, wodurch Einflüsse auf die Atmosphäre und die Großwetterlagen entstehen. Im April und von Juni bis November beeinflusst die AMO die Lufttemperaturen in West- und Mitteleuropa positiv; ein hoher AMO-Index geht mit tendenziell höheren Lufttemperaturen und im Sommer auch einer höheren Sonnenscheindauer einher; siehe Abb. 2. Die AMO-Werte liegen beim Amerikanischen Wetterdienst (NOAA) seit 1856 vor; die sommerliche Relation zu den Deutschland-Temperaturen stellt sich folgendermaßen dar:

Abbildung 5: Tendenziell wärmere Sommer in AMO-Warmphasen (Mitte des 20. Jahrhunderts und momentan). Der positive Zusammenhang zeigt sich auch, wenn man die AMO-Mittelwerte des Frühlings mit den Temperaturen des Sommers korreliert.

Die zwei markanten AMO-Warmphasen zur Mitte des 20. Jh. und gegenwärtig lassen einen zyklischen, etwa 50ig- bis 80ig- jährigen Zyklus zwar vermuten (danach stünde das Ende der aktuellen Warmphase unmittelbar bevor), doch reichen die Aufzeichnungen nicht weit genug zurück, um das zu verifizieren. Könnte hierbei vielleicht die bis ins Jahr 1659 zurückreichende Temperaturreihe von Zentralengland weiterhelfen (dort ist der sommerliche AMO-Zusammenhang noch etwas enger als in Deutschland)? Das markante „Wellenmuster“ der Sommertemperaturen (Abb. 5) müsste sich dann ja auch in früheren Jahrhunderten zeigen – tatsächlich sieht das Ergebnis aber so aus:

Abbildung 6: Keine der Neuzeit ähnelnde Rhythmik der Sommertemperaturen in Zentralengland. Einem markanten „Absturz“, welcher den Höhepunkt der „Kleinen Eiszeit“ um 1690 markiert, folgte im frühen 18. Jh. eine rasche Erwärmung; sehr kühle Sommer traten erst nach 1810 wieder häufiger auf. Von 1810 bis etwa 1920 zeigte sich eher ein schwacher Abkühlungstrend, bevor die neuzeitliche Erwärmung mit den beiden, markanten AMO-Warmphasen einsetzte.

Folglich kann eine für Langfristvorhersagen brauchbare AMO-Rhythmik nicht zwangsläufig abgeleitet werden – man kann das baldige Ende der aktuellen AMO-Warmphase nur vermuten. Sollte sie enden, wäre das Ende der warmen Sommer in Deutschland besiegelt.

Sommerwarme Großwetterlagen

Die merkliche Häufigkeitszunahme warmer Süd- und Südwestwetterlagen und sehr sonniger Hochdrucklagen auf Kosten kühler, wolkenreicher West-, Nordwest- und Nordlagen trug erheblich zur sommerlichen Erwärmung in Deutschland bei:

Abbildung 7: Die seit 1881 vorliegenden Daten zur Häufigkeit der Großwetterlagen nach HESS/BREZOWSKY zeigt eine markante Häufigkeitszunahme der im Sommer entweder wegen der Zufuhr warmer Luftmassen und/oder wegen der hohen Sonnenscheindauer erwärmend wirkenden Großwettertypen Süd, Südwest, Ost und Hoch über Mitteleuropa. Sie sind momentan etwa doppelt so häufig, wie zu Aufzeichnungsbeginn; die Anzahl der sehr kühlen Lagen nahm dementsprechend stark ab. Besonders die Süd- und Südwestlagen treten in AMO-Warmphasen gehäuft auf. Das trug wesentlich zum sommerlichen Temperaturanstieg bei; zur besseren Veranschaulichung in einer Grafik mussten die Sommertemperaturen in Indexwerte umgerechnet werden.

Auch hier gilt jedoch: Eine weitere, wesentliche Häufung ist kaum noch möglich – jeder Sommer hat ja nur 92 Tage, und in den Hitzesommern 1947 und 1983 waren mit 63 und 64 Tagen schon gut zwei Drittel dieser maximalen, wohl nur theoretisch möglichen Anzahl erreicht.

Kühle Julitage 2020 – Sommerfrische statt Sommerhitze

Wie nach der „Siebenschläfer-Regel“ zu erwarten war, verliefen die folgenden Sommerwochen durchwachsen und nur mäßig warm. Dabei gab es neben warmen auch eine ganze Reihe empfindlich kühler Tage bei westlicher bis nordwestlicher Anströmung. Die Kaltluftzufuhr war dabei nicht einmal besonders intensiv und eher unspektakulär:

Abbildung 8: Wetterkarten-Ausschnitt vom 11. Juli 2020, 2 Uhr MESZ. Zwischen einem Hoch südwestlich von Irland und einem Tief über der mittleren Ostsee strömt kühle Nordseeluft nach Deutschland. Die Luftmasse stammte nicht einmal aus der Arktis. Bildquelle UKMO/Metoffice im Bildarchiv von wetter3.de, ergänzt.

An diesem 11. Juli erreichten die Höchstwerte in Norddeutschland trotz einiger Sonnenstunden meist nur kühle 17 bis 21 Grad, und die folgende Sommernacht erinnerte schon an den September:

Abbildungen 9a und 9b: Maximum-Temperaturen am 11.07.2020 (oben) und Minimum-Werte am folgenden Morgen des 12. Juli mit vereinzelten Werten unter 5°C.

Aus diesem aktuellen Beispiel ergeben sich zwei Schlussfolgerungen. Erstens ist eine „Erwärmungswirkung“ des Kohlendioxids (CO2) nicht erkennbar – schwacher Wind und klarer Himmel in einer relativ trockenen Subpolarluft reichen schon mitten im Hochsommer zur Abkühlung auf herbstliche Werte aus. Und zweitens wird klar, was bei einer Häufung derartiger Wetterlagen passieren würde – kühlere Sommer wären die Folge.

Der Wärmeinsel-Effekt

Über Wärmeinsel-Effekte haben KOWATSCH/KÄMPFE in den vergangenen Jahren hier bei EIKE schon reichlich berichtet; sie trugen und tragen zur sommerlichen Erwärmung bei. Folgendes Beispiel, welches allerdings nur den städtischen Wärmeinseleffekt („Urban Heat Island Effect“ UHI) zeigt, veranschaulicht das:

Abbildung 10: Das ländliche Gießen erwärmte sich im Sommer weit weniger stark als die „Boomtown“ Frankfurt/Main mit ihrem wachsenden Flughafen. Man darf nicht annehmen, dass Gießen WI-frei ist; die Auswirkungen sind hier aber geringer.

Zwar werden in Deutschland trotz aller Absichtserklärungen noch immer etwa 60 Hektar pro Tag in Gewerbe-, Siedlungs- und Verkehrsflächen umgewandelt; neuerdings tragen auch Wind- und Solarenergienutzung in der freien Landschaft stark zu dieser Erwärmungswirkung bei. Trotzdem wird auch der WI-Effekt keine unendliche Aufheizung Deutschlands verursachen, denn er erzeugt, wie viele andere Faktoren auch, bei gleichbleibender Zunahme eine immer geringere Erwärmungswirkung:

Abbildung 11: Bei gleichmäßiger Zunahme eines Wirkungsfaktors steigt das Wirkungsergebnis anfangs steil an und flacht dann, ähnlich wie bei einer Logarithmus-Funktion, deutlich ab. Man kann sich das etwa wie bei einer Tasse Tee vorstellen: Das erste Stück Zucker macht den entscheidenden Geschmacksunterschied; das zweite süßt noch nach, aber spätestens vom vierten zum fünften Stück ergibt sich kaum noch eine Zunahme der Süße. Jeder Körper strahlt Energie mit der vierten Potenz seiner absoluten Temperatur ab (STEFAN-BOLTZMANNSCHES Gesetz, hier vereinfacht). Eine Verdopplung der Temperatur bewirkt also, dass die abgestrahlte Leistung um den Faktor 16 ansteigt. Das erklärt unter anderem die enorme Zunahme der Heizkosten in überheizten Wohnungen; in der Natur trägt dieses Gesetz wesentlich zur starken Dämpfung von Temperaturschwankungen bei.

Wie warm könnte ein Extremsommer im Deutschland-Mittel höchstens werden?

Der die 20-Grad-Marke knapp verfehlende Sommer 2003 hat die Messlatte sehr hoch gelegt. Wenn, was allerdings sehr, sehr selten auftreten dürfte, rund 900 Sonnenstunden mit über 70 Tagen stark erwärmend wirkender Großwetterlagen zusammenfallen, wären (vielleicht) um 21 bis knapp 22°C denkbar – sehr wahrscheinlich ist das aber nicht. Deutlich plausibler, wenn auch nicht sicher vorhersagbar, ist eher eine Stagnation oder gar eine mehr oder weniger deutliche sommerliche Abkühlung in naher Zukunft.




2020 zum wieder­holten Mal sehr ungünstiger Frühling in Teilen Deutsch­lands – häuft sich Extrem­wetter? Teil 2

Teil 2: Einige aktuelle Besonderheiten und Folgen der Witterungsanomalien

Niederschlag: Wird es wirklich immer trockener?

Zwischen Mitte März und Ende April 2020 erlebten weite Teile Deutschlands zum wiederholten Male eine sehr regenarme Periode – Anlass genug, ähnlich wie in Teil1, einmal das lang- und kurzfristige Niederschlagsverhalten (das DWD-Flächenmittel ist ab 1881 verfügbar) zu betrachten:

Abbildungen 1a und 1b: Niederschlagsentwicklung aller meteorologischen Jahreszeiten im Deutschland-Mittel langfristig (ab 1881) und seit 1979. Nach einer Zunahme, die bis etwa zur Jahrtausendwende außer dem Sommer alle Jahreszeiten betraf, wurde es kurzfristig bislang nur im Frühjahr merklich trockener, was aus agrarwirtschaftlicher Sicht ungünstig ist, denn im April/Mai benötigen die meisten Kulturen besonders viel Wasser.

Wenngleich es also neuerdings im Frühling trockener wurde, ist das alleine noch kein Grund zur Besorgnis, denn der Trend ist nur mäßig und muss sich zukünftig nicht zwangsläufig fortsetzen; das gilt übrigens für alle Trends. Problematischer wird es aber, wenn man die Entwicklung der relativen Luftfeuchte, der Temperaturen und der Sonnenscheindauer in die Betrachtungen mit einbezieht.

Weniger Luftfeuchtigkeit – Menetekel der Austrocknung Deutschlands?

Leider konnten die Deutschland-Flächenmittel der relativen Luftfeuchte nur näherungsweise aus den aerologischen Daten der NOAA (amerikan. Wetterdienst) bis 1948 zurück ermittelt werden; sie zeigen für die drei Frühlingsmonate folgendes Bild:

Abbildung 2: Merkliche Abnahme der relativen Feuchte in allen Frühlingsmonaten. Im LJM 1948 bis 2020 betrug diese im März gut 84, im April knappe 80 und im Mai knappe 78%. Momentan sind es im April nur noch etwa 69%; kein anderer Monat zeigte einen derartigen Rückgang; doch auch von Juni bis September wurde die Luft merklich trockener.

Aber während sich die Rückgänge im März und Mai seit etwa 30 Jahren verlangsamten; beim Mai gar in leichte Zunahme verkehrten, setzte sich der April-Trend fast ungebremst fort; doch gilt für diese Trends das schon beim Niederschlag Gesagte.

Mehr Sonnenschein bedeutet mehr Wärme

Im gesamten Sommerhalbjahr, besonders aber im April, nahm die Besonnung über Deutschland merklich zu, was zweierlei förderte: Merkliche Erwärmung (die Temperaturvariabilität lässt sich, je nach Monat des Sommerhalbjahres, zu etwa 33 bis 73% mit der Sonnenscheindauer erklären) und die Austrocknung. Im April 2020 wurde mit etwa 292 Sonnenstunden im Deutschland-Mittel ein neuer Rekord verzeichnet; es genügt also, diesen und das ganze Sommerhalbjahr darzustellen; auch der Frühling 2020 wird wieder sehr sonnig ausfallen.

Abbildungen 3a und 3b: Merkliche Zunahme der April-Besonnung (oben) und auch im gesamten Sommerhalbjahr (April bis September) über Deutschland. Wegen der sehr unterschiedlichen Größen mussten beide in Indexwerte umgerechnet werden, um sie gemeinsam in einer Grafik zeigen zu können.

Mehr zu den Ursachen und Hintergründen dieser für Landwirte und Gärtner ungünstigen Entwicklung hier.

Mehr oder weniger Spätfröste im Frühling?

In den letzten Frühjahren gab es immer wieder Kälterückfälle mit Frösten in zumindest einem, 2020 in allen drei Frühlingsmonaten. Doch ein Blick auf die zumindest grob für Deutschland repräsentativen Daten von Potsdam zeigt folgende Entwicklung:

Abbildung 4: Deutliche, langfristige Abnahme der Zahl der Frosttage (Minimum in 2 Metern Höhe unter 0,0°C) im gesamten Frühling, im März (mittlere Kurve) und im April in Potsdam. Die Mai-Entwicklung wurde, weil nur ganz selten Frost auftrat, nicht dargestellt. Besonders viele Frostnächte gab es um die Mitte des 20. Jahrhunderts; ganz am Anfang und besonders am Ende traten sie seltener auf.

Ob also die ungünstigen, letzten Frühjahre schon einen Trend zum Schlechteren anzeigen, lässt sich (noch) nicht sagen.

Das Extremwetter und die Versäumnisse der Politik – ist die Lage hoffnungslos?

Unsere grünverbrämte Politik scheute seit 1990 weder Kosten noch Mühen, um mittels „CO2-Vermeidung“ den Klimawandel zu bekämpfen. Ob Öko-Steuern und Energiewende, ob Förderung der E-Mobilität oder von Bio-Kraftstoffen, ein Flop und Fehlschlag folgte dem andern; alles zu Lasten der Bürger und ohne Entlastung für die Umwelt. Einher ging dieser ganze Unfug mit einem Bauern-Bashing ohnegleichen – die Berufsbezeichnung Landwirt geriet zum Schimpfwort. Insektensterben und Klimawandel, Gift im Grundwasser, Feinstaub, Nitrate und alle möglichen Übel dieser Welt wurden und werden einem Berufsstand in die Schuhe geschoben, welcher durch überlange Arbeitszeiten, Preisverfall und EU-Bürokratie schon mehr als genug gestraft ist (Pharma- und Kosmetikindustrie oder der völlig überdimensionierte Dienstleistungssektor, besonders Freizeit- und Tourismusbranche, sind natürlich völlig unschuldig – und an den von den Gutmenschen bejubelten Windrädern verenden auch keine Insekten, Vögel oder Fledermäuse). Aber das Klima wandelt sich, völlig unbeeindruckt von Pamphleten oder Beschlüssen und diesem ganzen Polit-Zirkus, unbeirrt weiter. Unseren Politikern und Bürokraten ist wohl vor lauter Übereifer entgangen, dass Klimawandel als natürlicher Prozess schon immer markant in die Menschheitsgeschichte eingegriffen hat, wogegen nur intelligente Anpassung hilft. Was also wäre zu tun? Vielleicht hilft ja ein Blick nach Israel weiter – ein kleines, von arabischen Terroristen und Dürren stets bedrohtes Land hat es mit viel Fleiß und Intelligenz geschafft, sogar Obst und Gemüse von bester Qualität zu exportieren. Wir in Deutschland hätten da ungleich bessere Voraussetzungen – trotz der momentanen Dürren bleiben wir ein vergleichsweise regenreiches Land. Aber es kommt noch besser: Es wäre in Teilen Deutschlands, nämlich in Ostdeutschland, sogar schon eine Infrastruktur in Form vieler Kleinspeicher und Stauseen vorhanden, die zur Bewässerung genutzt werden könnten; außerdem ließe sich Talsperren-Wasser aus den regenreichen Gebirgen in trockenere Regionen leiten.

Abbildung 5: Kleinspeicher unweit von Kromsdorf bei Weimar; angelegt zu DDR-Zeiten und zur Bewässerung bis etwa 1990 genutzt. Nebenbei entstand ganz ohne grüne Ideologie ein Biotop mit Libellen und anderen Wasserinsekten, Fischen, Amphibien und Wasservögeln. Links im Bild die Staumauer. Foto: Stefan Kämpfe

Leider hat man im Globalisierungs- und Öko-Wahn der 1990er und 2000er Jahre die Bewässerungsanlagen abgebaut oder verfallen lassen. Zugegeben – eine Reaktivierung wäre nicht ganz billig und auch nur bei flankierenden Anpassungsmaßnahmen sinnvoll. Neben bezahlbarer Energie müsste der völlig unsinnige Energiepflanzen-Anbau, besonders der von Raps und Mais, zugunsten anspruchsloserer und nur wirklich benötigter Nahrungsmittel- und Futterpflanzen aufgegeben werden. Besonders der Anbau von mehr Leguminosen kann die Bodenfruchtbarkeit erhöhen und die Speicherfähigkeit der Böden verbessern; hinzu kommt wassersparende Bodenbearbeitung. Zur Senkung der Verdunstung müssen mehr Windschutzstreifen angelegt und die Kulturpflanzen selbst durch Nutzung der Gentechnik, wie etwa der neuen CRISPR/Cas-Methode, dürreresistenter gemacht werden. Satellitengestütztes Präzisions-Farming, das momentan in immer mehr Agrarbetriebe Einzug hält, wird den sparsamen Umgang mit Wasser, Dünger und Chemikalien weiter befördern. Die Lage ist also nicht hoffnungslos – nur müsste es irgendwie gelingen, die Politik endlich zur Vernunft zu bringen.

Große Temperatursprünge im Frühling 2020 – Auflösung des Rätsels aus Teil 1 und warum Totgesagte länger leben

Für das von den Poeten besungene milde, wonnige Frühlingswetter war, wie schon in den Vorjahren, auch 2020 fast kein Platz, statt dessen klirrend kalte Nächte, sonnig-staubige, heiße, windige Tage und kaum einmal ein warmer Frühlingsregen. Vergleicht man nur den Verlauf der Tiefsttemperaturen aus dem Winter mit denen im Frühling, so zeigt sich kaum eine Erwärmung; und die Zahl der Frostnächte war im Winter nur unwesentlich höher:

Abbildungen 6a und 6b: Temperatur-Minima am Flughafen Erfurt/Weimar in zwei gleich langen Zeiträumen 2020 – oben jeweils die 8 Wochen im Winter vom 5. Januar bis zum 1. März, unten im Frühling vom 17. März bis zum 12. Mai. Immer wieder kam es in diesem schlechten Frühling zu Einbrüchen trockener Polar- und Arktikluft; auch die seit Jahrzehnten fast vergessenen Eisheiligen meldeten sich mit etwa minus 3 Grad in Erfurt zurück. Bildquellen wetteronline.de, ergänzt.

Totgesagte leben offenbar länger – die Eisheiligen waren ja längst von den CO2-Gläubigen der Klimakirche entweiht worden – nun sind sie zurück; mit einem jähen Wettersturz von fast 22 auf knapp über 6 Grad in Erfurt und Schneefällen bis ins untere Bergland zogen sie ein.

Abbildung 7: Verlauf der Maximum-Temperaturen in Erfurt/Weimar vom 16. März bis zum 11. Mai 2020. Immer wieder kam es zu jähen Wetterstürzen, meist ohne oder mit nur wenig Regen; am drastischsten vom 10. auf den 11. Mai; darauf folgte dann die bitterkalte Frostnacht zum 12. Mai mit etwa minus 3 Grad bei einer Tageslänge wie Anfang August!

Ergebnisse: Das 21. Jahrhundert scheint wettermäßig deutlich rauer, extremer und ungünstiger zu verlaufen, als das vorherige Gunst-Jahrhundert. Unter anderem solar bedingt, aber auch durch menschliche Fehler wie Landschaftsverbrauch, Zersiedlung und falsche Energienutzung (Windkraft!) verstärkt, häufen sich Extremwetterereignisse. Klima lässt sich (leider!) nicht schützen – an Stelle unsinniger, teurer CO2-Einsparungsmaßnahmen müssen Anpassungsstrategien an diese neue Lage entwickelt werden, welche die negativen Auswirkungen zwar nicht kompensieren, aber deutlich abmildern können.




2020 zum wieder­holten Mal sehr ungünstiger Frühling in Teilen Deutsch­lands – häuft sich Extrem­wetter? Teil 1

Teil 1: Häufen sich zu Extremwetter neigende Großwetterlagen?

Ein kleines Rätsel zum Auftakt

Weil die kommende Lektüre in die sehr trockenen Niederungen der Meteorologie mit ihren Wetterlagen führt, soll ein kleines Rätsel am Anfang das Ganze etwas auflockern. Die folgenden zwei Abbildungen zeigen die Tiefstwerte an der DWD-Station Erfurt/Weimar in zwei jeweils etwa achtwöchigen Zeiträumen des laufenden Jahres – doch das Datum ging verloren – welcher ist nun welcher? Die Auflösung dann am Ende des zweiten Teils; sie hat auch viel mit dem Thema „Extremwetter“ zu tun.

Abbildungen 1a und 1b: Temperatur-Minima am Flughafen Erfurt/Weimar in zwei gleich langen Zeiträumen 2020 – aber wann war das? Einer lag im Winter und einer im Frühling – doch kann man das erkennen? Bildquellen wetteronline.de, ergänzt.

Nachlassende Sonnenaktivität – Menetekel für Extremwetter und Missernten?

Schon der deutsch-britische Astronom und Musiker Friedrich Wilhelm Herschel (englisch William Herschel) hatte um 1800 den Zusammenhang zwischen Weizenpreisen und Sonnenaktivität erkannt – immer, wenn die Anzahl der Sonnenflecken sehr gering war, stiegen die Weizenpreise, weil es (vermutlich) bei einer inaktiveren Sonne, die sich grob in weniger Sonnenflecken äußert, mehr Extremwetter gibt. Das 20. Jahrhundert war trotz der zwei furchtbaren Weltkriege auch deshalb ein außergewöhnlich günstiges für die Menschheit, weil es ein insgesamt mildes mit meist ausreichenden Niederschlägen war – Dank einer sehr aktiven Sonne waren die Schrecken der „Kleinen Eiszeit“ mit ihren Kälte- und Dürreperioden vergessen. Doch das 21. Jahrhundert wird viel ungünstiger verlaufen – ein Blick auf die Entwicklung der Sonnenaktivität zeigt, warum das so sein könnte:

Abbildung 2: Bis zum Jahrtausendwechsel war die Sonne sehr aktiv – erkennbar an den gut 160 bis über 200 Sonnenflecken in den Maxima der SCHWABE-Zyklen um 1980, 1990 und 2000, und selbst in den Minima des etwa 11-jährigen SCHWABE-Zyklus gab es fast stets zumindest einzelne Sonnenflecken. Doch schon um 2009 häuften sich lange, fleckenlose Perioden, und der letzte Zyklus (Maximum 2014) verlief erstens deutlich schwächer, und zweitens deutlich länger als seine Vorgänger – ein ernster Hinweis auf eine inaktiver werdende Sonne, zumal um 2020 mit einer noch viel längeren, fast fleckenfreien Phase zu rechnen ist, als um 2009.

Betrachtet man nun die Häufigkeitsverhältnisse der Großwetterlagen nach HESS/BREZOWSKY, so zeigt sich Erstaunliches: Die stets mäßigend wirkenden, weil wintermilden und sommerkühlen, regenreichen Westwetterlagen wurden seltener; im Gegenzug stieg die Häufigkeit der zu Extremwetter neigenden Nord-, Ost- und Südlagen merklich an – das kann, muss aber nicht zwangsläufig eine Folge der nachlassenden Sonnenaktivität sein (die schon seit 150 Jahren steigende CO2-Konzentration kann diesen Fakt gar nicht erklären). Außerdem wirkt die Sonnenaktivität zeitverzögert – ihr ganzes Ausmaß wird sicher in den kommenden Jahren noch deutlicher werden:

Abbildung 3: Weniger mäßigend wirkende West- und mehr Extremwetterlagen seit dem Maximum des 21. Sonnenfleckenzyklus (1979). Blauviolett die West- und grau die zu Extremwetter neigenden Meridionallagen.

Großwetterlagenhäufigkeiten nach HESS/BREZOWSKY – näher betrachtet

Uneingeschränkt standen für diese Zusammenstellung nur die Häufigkeiten der Großwetterlagen nach der Klassifikation von HESS/BREZOWSKY zur Verfügung, welche etwa in der Mitte des 20. Jahrhunderts entwickelt wurde; die Objektive Wetterlagenklassifikation des DWD gibt es erst seit Juli 1979. Es würde den Rahmen dieses Beitrages sprengen, diese hier näher vorzustellen, Interessierte finden Näheres dazu hier. Aus den insgesamt 30 Wetterlagen müssen in der Regel für Häufigkeitsanalysen „Cluster“ mit ähnlichen Eigenschaften gebildet werden; etwa einer ähnlichen Strömungsrichtung, oder ob sie antizyklonal (hochdruckbeeinflusst) oder zyklonal (Tiefdruckeinfluss) sind. Pauschale „Extremwetterlagen“ gibt es zwar nicht, doch neigen beispielsweise alle Ostlagen zu strenger Winterkälte und großer Sommerhitze, Südlagen fallen, mit Ausnahme des Winters im Flachland, mehr oder weniger deutlich zu warm, im Sommer teils extrem heiß, Nordlagen mit Ausnahme des Winters in Tieflagen, mehr oder weniger deutlich zu kalt aus; alle antizyklonalen Lage tendieren zu Niederschlagsarmut. Und wenn sich ähnelnde Lagen wochenlang vorherrschen, wie etwa im Hitze-Juni 2019, als 22 Tage mit südlichem Strömungsanteil einen neuen Rekord bedeuteten, so ist das Extremwetter. Die Häufigkeitsverhältnisse geben also lediglich wichtige Hinweise, ob die Witterung in einem bestimmten Zeitraum zu Temperatur- oder Niederschlagsextremen neigte. Weil die Daten seit 1881 vorliegen, boten sich langfristige Analysen an, weil diese aber manche aktuelle Entwicklung verschleiern, wurde außerdem der Zeitraum ab Beginn des Maximum-Jahres im SCHWABE-Zyklus 21 (1979) näher betrachtet; er ist mit 41 Jahren schon lang genug, um bei der großen Streuung der Häufigkeiten brauchbare Aussagen zu liefern. Im Folgenden werden daher stets zwei Grafiken der Häufigkeitsentwicklung desselben Clusters gezeigt; immer aufgeschlüsselt nach den vier meteorologischen Jahreszeiten: erst der Gesamtzeitraum und dann der ab 1979. Die jahreszeitenweise Betrachtung ist sinnvoll, weil bestimmte Wetterlagentypen, wie schon dargelegt, sehr unterschiedliche jahreszeitliche Auswirkungen haben können, besonders hinsichtlich der Temperaturen, aber auch die Neigung zur Trockenheit hat im Frühling/Sommer viel gravierende Auswirkungen, als im Herbst/Winter. Wegen des großen Untersuchungsumfangs können im Folgenden nur die wichtigsten Entwicklungen dargestellt werden. Bei allen Wetterlagen mit Westanteil (außer den vier Westlagen; siehe Abb. 3, kommen da noch die jeweils zwei Nordwest- und Südwestlagen hinzu) zeigt sich nur langfristig eine Zunahme im Winter und eine Abnahme im Sommer; seit 1979 aber nicht; hier ging die Häufigkeitsabnahme auf Kosten des Herbstes; geringe Abnahmen im Winter/Frühling sind ebenso nicht signifikant wie ein geringer Anstieg im Sommer (der aber, wie wir gleich sehen werden, fast nur von warmen, mitunter zu Hitzewellen und Unwettern neigenden SW-Lagen verursacht wurde). Auch bei allen meridionalen Lagen verlief die Entwicklung auf den ersten Blick nicht dramatisch; langfristig eine mäßige sommerliche Häufung bei nicht signifikanten Rückgängen in den übrigen Jahreszeiten. Seit 1979 eine Häufung im Herbst bei leichten und minimalen Häufungen im Winter bzw. Frühling; fast kein Sommer-Trend. Spannender ist da schon die Entwicklung des Großwettertyps Nord:

Abbildungen 4a und 4b: Sowohl langfristig (oben) als auch seit 1979 deutliche Häufung der Nordlagen (Tage pro Jahreszeit). Winterliche N-Lagen sind aber im Tiefland meist nur durchschnittlich temperiert, weil die Luftmassen die warme Nord- oder Ostsee überströmen; deshalb konnten sie die langfristige, seit 1988 stagnierende Winter-Erwärmung nicht verhindern; die sommerliche Abnahme trug zur lang- und kurzfristigen Sommer-Erwärmung bei. Nordlagen neigen gerade im Frühling und Herbst zu Nachtfrösten.

Bei den insgesamt seltener auftretenden, im Sommer oft zu Hitzewellen und Dürren neigenden Südlagen zeigt sich Folgendes:

Abbildungen 5a und 5b: Langfristig bis auf den Winter mehr und seit 1979 im Sommer/Herbst mehr, im Frühling weniger Südlagen. Im Winter, der ohnehin wenig Südlagen aufweist, nur langfristig unwesentliche Abnahme.

Und wie sah die Entwicklung bei den für Extremwetter berüchtigten Ostlagen aus?

Abbildungen 6a und 6b: Langfristig bis auf den Sommer weniger, ab 1979 besonders im Herbst, doch auch im Frühling, mehr Ostlagen. Zwar sind nicht alle Ostwetterlagen zu trocken; besonders in Süd- und Ostdeutschland können sie mitunter auch reichlichere Niederschläge bringen; doch gerade im Frühling/Sommer neigen sie eher zu anhaltender Trockenheit; zwischen Ende Mai und August sind sie fast stets zu warm, von etwa Mitte Oktober bis Ende März fast stets zu kalt; in den Übergangsjahreszeiten neigen sie zu Nacht- und Bodenfrösten.

Als Nächstes müssen zwei besonders „verhaltensauffällige“ Wetterlagen-Cluster betrachtet werden – die Trog- und die Südwestlagen. „Troglagen“ sind zwar stets zyklonal, doch nicht immer niederschlagsreich, aber sie treiben die „Meridionalisierung“ auf die Spitze, und ihre Häufung ist damit ein ernster Hinweis für zunehmende Extremwetterlagen, denn bei ihnen reicht, aus der Arktis kommend, eine mit Kaltluft gefüllte, trogartig geformte Tiefdruckzone oft bis in subtropische Breiten. Damit strömt auf der Vorderseite eines Troges oft extrem warme, auf der Rückseite hingegen kalte Luft heran, deren Kälte aber durch Atlantik/Nordsee in den unteren Luftschichten gemildert wird.

Abbildungen 7a und b: Troglagen häufen sich auffallend, mit Ausnahme des Frühlings gerade auch in den letzten Jahrzehnten. Beim Trog über Westeuropa (TRW), der zu den Südlagen gehört, ist besonders Ostdeutschland von sommerlichen Hitzewellen und Dürren betroffen; der zu den Nordlagen zählende Trog über Mitteleuropa (TRM) verursacht kühles Schauerwetter.

Die Südwestlagen als Teil des Clusters mit Westanteil zeigten eine den Troglagen grob ähnelnde, auffällige Zunahme:

Abbildungen 8a und 8b: Deutliche Häufung der in allen Jahreszeiten mehr oder weniger erwärmend wirkenden, aber nur an den Südseiten der Mittel- und Hochgebirge sehr regenreichen SW-Lagen; im Lee führt Föhn oft zu Dürren oder Abschwächung der Regengebiete, besonders über Ostdeutschland. Ob das seit 1979 abweichende Verhalten im Frühling ein erster Hinweis auf das Ende des „SW-Lagen-Zeitalters“ der Jahrtausendwende und des frühen 21. Jahrhunderts ist, kann vermutet, aber nicht sicher prognostiziert werden.

Die neben der Sonnenaktivität sehr umfangreichen Ursachen der (teilweise) geänderten Großwetterlagen-Häufigkeiten können hier nicht erläutert werden; Interessierte seien auf diese Arbeit hingewiesen. Hier soll nur der enge Zusammenhang zwischen AMO und Südwestlagenhäufung nochmals dargestellt werden:

Abbildung 9: Besonders am Ende der AMO-Warmphasen wie Mitte des 20. Jahrhunderts und momentan, häuften sich Südwestlagen. Wegen der sehr unterschiedlichen Größen mussten beide in Indexwerte umgerechnet werden, um sie gemeinsam in einer Grafik zeigen zu können.

Eine Vermutung wird nur teilweise bestätigt

Antizyklonale (A-Lagen) sind hochdruckbeeinflusst und neigen zu Trockenheit. Auch diese entwickelten sich „verhaltensauffällig“ – aber durchaus unerwartet, denn sie wurden seltener:

Abbildungen 10a und 10b: Deutliche langfristige Abnahme der in allen Jahreszeiten mehr oder weniger trockenen A-Lagen. Seit 1979 blieb deren Anzahl zwar im Frühling/Herbst fast konstant, im Winter und besonders im Sommer setzte sich ihre Abnahme fort.

Nun müsste diese Häufigkeitsabnahme der Hochdrucklagen ja eine Zunahme der Niederschlagsmenge bewirken, denn ihre Häufigkeit korreliert signifikant negativ mit den Niederschlagsmengen. Eine Betrachtung des Gesamtjahres reicht dafür aus:

Abbildungen 11a und 11b: Weniger Hochdrucklagen im Jahresmittel bedeuteten tendenziell nur langfristig mehr Jahresniederschlag – aber kurzfristig sanken die Niederschlagsmengen deutlich trotz etwas weniger A-Lagen, deshalb wurde auch der negative Zusammenhang zwischen beiden schwächer. Wegen der sehr unterschiedlichen Größen mussten beide in Indexwerte umgerechnet werden, um sie gemeinsam in einer Grafik zeigen zu können.

Es ist also denkbar, wenngleich nicht sicher erwiesen, dass neuerdings andere Faktoren wie etwa der zunehmende Landschaftsverbrauch oder die immer massivere Häufung der Windkraftanlagen, das Niederschlagsverhalten stärker beeinflussen. Im Teil 2 werden unter anderem die jahreszeitlichen Besonderheiten des Niederschlagsverhaltens betrachtet.

Ergebnisse: Bei weitem nicht alle Extremwetter-Ereignisse konnten und können den geänderten Großwetterlagenhäufigkeiten angelastet werden; trotzdem zeigen sich bei einzelnen Wetterlagentypen, besonders den Nord-, Ost-, Süd-, Trog- und Südwestlagen, markante Häufigkeitsverschiebungen; als wesentliche Auslöser können verschiedenste natürliche Ursachen vermutet werden; dass sich diese „Extremisierung“ aufgrund der weiter nachlassenden Sonnenaktivität künftig verstärken wird, kann bestenfalls vermutet werden. Menschliche Einflüsse könnten diese Entwicklung verstärken. Ob sich diese Häufigkeitsverschiebungen noch in einem normalen Rahmen bewegen, kann nicht sicher beurteilt werden, da der nur bis 1881 verfügbare Betrachtungszeitraum hierfür zu kurz ist. Historische Aufzeichnungen lassen auf weitaus dramatischere Witterungsverwerfungen, speziell im Zeitraum von 1300 bis 1850, schließen.




Klimapanik der Bundes­regierung – Nichts als heiße Luft.

Quelle: www.Hartgeld.com

Und aus diesen Grundfalschaussagen ergibt sich die logische, aber auch falsche Schlussfolgerung, man müsse nur den Ausstoß von CO2 bremsen oder gar senken, dann schütze man die Erde vor einer gefährlichen Überhitzung. So kam das 2 Gad Ziel in die Diskussion, erlaubt wären 2 Grad Erwärmung seit der Industrialisierung. Schon der Begriff des „Klimawandels“ ist irreführend; denn ein stabiles Klima gab es nie; seit Anbeginn der Erdgeschichte vor mehr als 4 Milliarden Jahren schwankte das Klima zwischen dem „Schneeball Erde“, beispielsweise vor mehr als 600 Millionen Jahren, und fast subtropischen Bedingungen ohne Eis selbst an den Polen zur Zeit der Dinosaurier. Auch unser angeblich so „stabiles“ Holozän, nichts anderes als eine kurze Warmzeit im nach wie vor andauernden Eiszeitalter, erweist sich bei näherer Betrachtung als sehr wechselhaft: Nach dem absoluten Klima-Optimum vor etwa 7.000 Jahren mit Klimabedingungen in Mitteleuropa wie im heutigen Norditalien folgte eine bronzezeitliche Abkühlung, welche unter anderem für die Einwanderung der „Seevölker“ in den östlichen Mittelmeerraum und den Untergang vieler Bronzezeit- Kulturen verantwortlich gemacht wird. Es folgte das „Römische Optimum“; damals breiteten sich Wein- Obst- und Gartenbau bis weit ins heutige Deutschland aus; und nach der Abkühlungsphase der Völkerwanderungszeit die „Mittelalterliche Warmzeit“ mit Weinbau bis nach Nordengland. Während der „Kleinen Eiszeit“ ließen dann Pestepidemien, Naturkatastrophen, Kriege und Hungersnöte die Bevölkerung um etwa 30% schrumpfen. Momentan herrschen relativ angenehme Klimabedingungen; doch ist strittig, ob die hohen Temperaturen des Mittelalters oder der Römerzeit schon erreicht sind:

Abb. 1: Mögliche Temperaturschwankungen seit der Bronzezeit.

Die Frage nach dem Beginn der Industrialisierung scheint nun auch geklärt zu sein, in Deutschland rechnet man seit 1881, das ist der Aufzeichnungsbeginn, ab welchem laut DWD, die Daten gesichert und zuverlässig wären. Und hierbei hat nun die Politikerin Frau Svenja Schulze erstaunliche Erkenntnisse von sich gegeben, nämlich dass Deutschland schon 1,5 C von diesem 2 Grad-Polster aufgebraucht habe und allein in den letzten 5 Jahren habe sich die Temperatur um 0,3 Grad erhöht. Wer nur ein Fünkchen Ahnung von Statistik hat, dem werden sich die Nackenhaare sträuben; denn bei lediglich 5 Jahren ist der Zufallsanteil enorm hoch und der Aussagewert gleich Null; und die „0,3 Grad Erhöhung“ lassen sich anhand der DWD-Daten auch gar nicht finden; es sind kaum nachweisbare und nicht signifikante 0,05 Grad:

Abb. 2: Fast keine Deutschland-Erwärmung in den letzten 5 Jahren – aber statistisch verbietet es sich, so kurze Zeiträume auszuwerten. Quelle

Wie wichtig konsequente Umwelt- und Klimaschutzpolitik sei, machte Schulze bei der Vorlage eines Monitoringberichtes ihres Ministeriums und des Bundesumweltamts zum Klimawandel deutlich. In Deutschland habe sich die Lufttemperatur allein binnen fünf Jahren um 0,3 Grad erhöht, heißt es in dem Bericht. Seit 1881 sei die mittlere Lufttemperatur um 1,5 Grad gestiegen. „Es ist nicht auszudenken, wenn sich dies in dieser Geschwindigkeit fortsetzen würde“, sagte Schulze.

Nach dieser Logik wäre dann der Temperatur-Blackout Deutschlands in 9 Jahren erreicht. Eine einfache Grundschulrechnung: Ende 2028, der Weltuntergang für Deutschland, 1109 Jahre nach der Gründung.

Sie ist ja sowieso nicht das hellste Licht auf der Geburtstagstorte, aber nur so eine Zahl zu nennen, ohne die Randbedingungen zu erwähnen, das ist eine politische Lüge, aber der Zweck heiligt wohl auch hier die Mittel. Denn das Kaiserreich hatte 1880 nur 45 Mio Einwohner auf einer Fläche, die fast doppelt so groß war als die heutige Bundesrepublik (hier).

Dass Kohlendioxid eh kaum etwas erwärmt und eine Klimasensitivität (Verdopplung der Konzentration von derzeit 400 ppm auf 800 ppm eh durch keinen Versuch nachweisbar ist) soll hierbei nur am Rande erwähnt werden. Wir wollen im Artikel die behaupteten 1,5 Grad Temperaturerhöhung seit 1881 in Deutschland unter die Lupe nehmen. Was sind die Gründe der vom Deutschen Wetterdienst laut seiner Statistik erfassten Erwärmung?

Abb.3: Seit 1881 sind die Temperaturen laut Trendlinie bei den DWD-Stationen um knapp 1,5 Grad gestiegen, und zwar die DWD-Stationen bei den heutigen Standorten im Vergleich zu den kälteren Messstandorten von damals.

Das Klima ändert schon immer auf der Erde, das hat viele natürliche Ursachen. Aber auch der Mensch ist beteiligt an den Wetter- und Klimaänderungen, das wollen wir hier ausdrücklich feststellen, und zwar durch die großflächigen Landschaftsveränderungen der letzten 140 Jahre, die Bevölkerungszunahme, die Trockenlegungen der Natur- und Kulturflächen, die zunehmende Bebauung in die freie Fläche hinein. Der Mensch schuf seit 1881 Wärmeinseln, die inzwischen überall auf der Welt zu Wärmeregionen angewachsen sind. Einen sehr großen Einfluss auf die Temperaturerfassung haben jedoch gerade die Umstellung der Wetterstationen von einst viel kälteren Plätzen in das heutige wärmere Wohn- und Arbeitsumfeld.

1881 standen die Wetterstationen bevorzugt bei Forsthäusern am Waldrand, bei fast unbeheizten Klöstern in der freien Landschaft, bei großen Gutshöfen außerhalb der damals viel kleineren Ortschaften, bei den Fischteichen vor den Toren der Stadt oder gar bei Bahnwärterhäuschen. Keine einzige Wetterstation des Deutschen Wetterdienstes steht heute noch in derselben kälteren Umgebung wie vor 140 Jahren. Diese Standortveränderung der Wetterstationen führt zu einer schleichenden Erwärmung bei den Wetterstationen, die wir Wärmeinseleffekt (WI-effekt) nennen.

Grobe Abschätzung:

  1. Der WI-Effekt könnte bis zu 3/4 der Erwärmung in der Grafik 1 bewirkt haben,
  2. den Rest brachte das Ende der kleinen Eiszeit.
  3. Und die beiden heißen Sommer 2018 und 2019 machen auch noch kein Klima, aber treiben den Durchschnitt nach oben.

Betrachten wir die 3 Gründe der Reihe nach:

  1. Aufzeichnungsbeginn 1881

Der DWD beginnt seine Aufzeichnungen 1881, das Jahr lag in einem Kältetal zwischen 1850 und 1910. Das Kältetal um 1880 kann der Beobachter sehr schön bei der Einzelstation Hohenpeißenberg erkennen, wo die Aufzeichnungen 100 Jahre zuvor begannen. Von einem Tal heraus geht es immer nach oben. Das ist normal.

Abb.4: Die DWD-Station HPB beginnt ihre Aufzeichnungen 1781, die Station befand sich bis 1936 unverändert an der Nordwand der bis dahin unbeheizten Klosterkirche. Auch die Umgebung der Klosterkirche veränderte sich bis 1936 fast nicht. Deshalb sind die Aufzeichnungen die ersten 155 Jahre vergleichbar.

Schon auf den ersten Blick ist erkennbar, die Jahrzehnte zwischen 1850 und 1910 lagen in einem Wellental, in welchem das Startjahr des DWD, nämlich 1881 mitten darin liegt.

2) Der sich schleichend entwickelnde Wärmeinseleffekt der letzten 140 Jahre

Dieser Unterschied im Stationswechsel von kälteren Plätzen zu den heutigen wärmeren macht mindestens 1 Grad von den 1,5 Grad aus. Eine genaue quantitative Bestimmung ist nicht möglich, sonst bräuchte man 2 Erden, eine die im Jahre 1881 ihre weitere Entwicklung eingestellt hätte und die Wetterstationen immer noch an denselben Plätzen von damals stehen würden. Beachte: Unser WI-effekt ist kein Stadt-Land Effekt (UHI), bei welchem man die Temperaturaufzeichnungen in heutiger Zeit in der Stadt mit einer Wetterstation außerhalb der Stadtgrenzen betrachtet, z.B. DWD-Station Nürnberg und DWD-Station Nürnberg-Netzstall, und dabei die aktuellen Differenzen von gut einem Grad Unterschied erfasst. In den Spitzen der Sommermonate kann dieser UHI-effekt auch über 10 C betragen.

Für eine vorsichtige Abschätzung unseres WI-effektes nehmen wir die Methode von Raimund Leistenschneider, die hier bei EIKE zum ersten Male veröffentlicht wurde. Dabei wächst der WI-effekt schleichend von Jahr zu Jahr. Die Methode wurde oft kritisiert, aber die Kritiker haben noch keine bessere entwickelt. Eine WI-bereinigte Deutschlandkurve sähe dann so aus:

Abb.5: So hätten sich die Deutschlandtemperaturen wahrscheinlich entwickelt, wenn die Erde und Deutschland auf dem Stand von 1881 stehen geblieben wäre. Damit wäre der menschengemachte WI-Einfluss ausgeschaltet. Man erkennt: 2 deutliche natürliche Temperaturschwingungen, ein Kältetal um 1880 und ein weiteres um 1970, seit 1988 ein natürlicher Temperatursprung auf ein höheres Niveau.

Erkenntnis: Eine WI-bereinigte Deutschlandkurve zeigt aufgrund der natürlichen Einflüsse lediglich eine Temperaturerhöhung von 0,3 C seit 1881. Der lineare Trend über 138 Jahre zeigt sogar nur 0,24 C Erwärmung. Damit würde der menschenerzeugte WI-effekt einen 1,2 C Erwärmungsanteil seit 1881 haben.

Was gilt: Wärmeinseleffekt oder Treibhauseffekt?

Nun könnten die Treibhausgläubigen natürlich einwenden, dass dieser WI-Unterschied durch den CO2-Treibhauseffekt hervorgerufen sein würde, unsere Grafiken wären somit der Beweis der CO2-THE-Theorie. Von einst 280 ppm auf derzeit 400 ppm CO2, das hätte die Deutschlanderwärmung von 1,2 Grad ergeben, während die 0,3 C natürliche Ursachen hätten.

Hierzu ergänzen wir: Der WI-Effekt lässt sich als UHI-Effekt sogar mit dem Autothermometer leicht nachweisen. In einer Stadt ist es vor allem im Sommer wärmer als bei einer Vergleichsstation auf dem Land. Und: Setzt man die Wetterstation aus der heutigen Kernstadt wieder raus in die Außenbezirke, also in eine historische Standortumgebung, dann fällt die Temperaturkurve sofort. Hierzu soll das Beispiel der Stadt Freiburg im Breisgau gezeigt werden. Die Wetterstation wurde 2007 versetzt. Die CO2-Konzentration ist natürlich am neuen städtischen Standort im Außenbezirk gleich hoch und seit 30 Jahren weiter gestiegen wie am alten Standort, siehe Abb. 6a und 6b.

Abb.6a: Trotz weiterem Anstieg der CO2-Konzentrationen sind die Jahrestemperaturen der DWD-Wetterstation seit 1988 fallend. Der Grund ist die Versetzung der Station innerhalb der Stadt in einen kälteren Stadtbezirk mit gelockerter Bebauung.

Der CO2-Anstieg, dokumentiert auf dem Hausberg der Freiburger, dem Schauinsland

Abb.6b: Steigende CO2-Konzentrationen, aber fallende Temperaturen in Freiburg

Weitere Gründe für die Erwärmung in Deutschland

Der behauptete CO2-THE existiert nur in der Theorie, es gibt keinerlei wissenschaftliche Versuchsnachweise, welche die behauptete CO2-Klimasensitiviät (Verdopplung der Konzentration) von 1,5 C bis 4 C beweisen könnten. Umgekehrt heißt das: Eine CO2-Einsparung ist teurer, wirtschafts-, wohlstands- und naturfeindlicher Unfug (Herstellung, Betrieb und Entsorgung von Windrädern und Solaranlagen benötigen Unmengen von Energie und Rohstoffen, beanspruchen riesige Flächen und liefern nur unzuverlässig teure Energie). Die Temperaturen und das Klima entwickeln nach auch nach anderen Gesichtspunkten; der Vollständigkeit halber seien die in den letzten Jahrzehnten stark zunehmende Sonnenscheindauer und die wachsende Häufigkeit der Süd- und Südwestlagen genannt, welche die Erwärmung in Deutschland nicht unwesentlich mit verursacht haben:

Abb. 7: Starke Zunahme der Sonnenscheindauer (Werte im DWD-Mittel seit 1951 verfügbar) und sommerliche Erwärmung in Deutschland. Mehr als 60% der Variabilität der Sommertemperaturen lassen sich mit der Sonnenscheindauer erklären; die wärmsten Sommer (2003, 2018 und 2019) waren auch die sonnigsten.

Abb. 8: Schon allein die Häufigkeit der Südwestlagen erklärt gut 25% der Variabilität der Jahresmitteltemperaturen; seit 1881 nahm deren Häufigkeit um 30 Tage zu; das ist ein ganzer Monat mehr mit „Südwestwetter“!

Fazit: Seit 1881 sei die mittlere Lufttemperatur um 1,5 Grad gestiegen. „Es ist nicht auszudenken, wenn sich dies in dieser Geschwindigkeit fortsetzen würde“, sagte Schulze. Unsere Antwort: Das macht gar nichts aus, der CO2-Anstieg ist positiv für das Pflanzenwachstum, macht die Wüsten grüner und sichert unsere Ernährung. Und jeder Statistik-Grundkurs lehrt: Trends darf man nicht in die Zukunft extrapolieren! Wer die weitere WI-Erwärmung nicht will, der soll aufs Land raus ziehen oder sich um einen Forschungsauftrag in der Antarktis bewerben; dort kühlte es sich in den vergangenen Jahrzehnten gebietsweise sogar leicht ab:

Josef Kowatsch, Naturbeobachter und unabhängiger Klimawissenschaftler

Stefan Kämpfe, unabhängiger Natur- und Klimaforscher




Wo ist der Mai 2019 einzu­ordnen?

Als Antwort der Überschrift dient die nächste Grafik, das sind die Deutschlanddaten aus Wikipedia seit 1811, ab 1881 sind es die offiziellen DWD-Daten.

Die wärmsten Maimonate Deutschlands in Form einer Bundesligatabelle. Man achte auf die Jahreszahlen der warmen Maimonate. Der Mai 2019 wäre ein Absteiger aus der ersten Liga.

Grafik 1: Unser Dichter Johann Wolfgang Goethe lebte noch zu den Zeiten des viertwärmsten Maimonats (1811) in Deutschland. Der Mai 2019 ist keineswegs an 15. Stelle, er wurde auf dieser Grafik nur im Vergleich zu den 14 wärmsten eingezeichnet.

Diese Grafik stellt auch fest: Das momentane Wärmeplateau des Monates Mai ist keineswegs ein hohes Niveau seit Beginn der Temperaturmessungen in Deutschland. Auch wenn der Mai 2018 an der Spitze liegt, dafür rangiert 2019 weit hinten.

Somit gilt: Auch ohne Wärmeinselbereinigung der DWD-Temperaturdaten befindet sich der Mai derzeit in Deutschland lediglich auf einem mittleren Temperaturniveau seit über 200 Jahren.

Das hätte auch unser Dichter J.W. Goethe festgestellt, würde er noch leben, denn er war gleichfalls ein guter Naturbeobachter mit entsprechenden Vegetationsbeschreibungen. Der Mai 2018 hatte überdurchschnittlich Sonnenstunden und südwestliche Wetterlagen, der Mai 2019 wenige Sonnenstunden und nördliche Wetterlagen.

Das hat alles nichts mit CO2 zu tun. Die Sonne und die Wetterlagen bestimmen die Temperaturen aller Monate.

Wärmeinseleffekt: Im Mai steht die Sonne bereits hoch und wärmt sehr stark, wenn sie scheint. Das hat Auswirkungen auf die Bebauung der heutigen Wetterstationen. Die DWD-Stationen befinden sich im Gegensatz zu früher hauptsächlich in betonierter und bebauter Umgebung und die Aufheizung wird in die Nacht hinein gespeichert.

In der freien Fläche Deutschlands, das sind nahezu 90% der Gesamtfläche, also außerhalb der wärmenden Städte und Ansiedlungen ist in den letzten 30 Jahren der Wonnemonat Mai deutlich kälter geworden. Die Fichten im deutschen Wald sterben nicht wegen einer behaupteten Klimaerwärmung, sondern eher wegen der Kälte der Eisheiligen. Insbesondere gilt diese Feststellung für die Eschen als wärmeliebender Baum.

Die Maimonate außerhalb großer Ansiedlungen seit 1988:

Man beachte jeweils die kältesten Maimonate 2019, 2010 und 1991

Grafik 2: Die Station liegt seit 1981 am Fuße des Erzgebirges im kleinen Weiler Dittersdorf

Weitere wärmeinselarme Stationen:

Bei den nun folgenden Grafiken befinden sich die Wetterstationen außerhalb der Gemeinden/Städte oder im Randbereich. Eine Station nördlich der Bebauung reagiert viel empfindlicher auf die kalten Nordwinde bei den Eisheiligen.

Anzumerken ist, dass der DWD einige der Stationen in den letzten Jahren aus dem direkten Einfluss der Siedlungswärme an den Stadtrand verlegt hat. Das ist auch ein Beweis der Einwirkung des Wärmeinseleffektes in den DWD-Reihen.

Ergebnisse:

Wetterstationen außerhalb der Wärmeinseln zeigen eine bisweilen deutliche Maiabkühlung in den letzten 30 Jahren. Dazu gehören auch Städte wie Freiburg und Düsseldorf

Der DWD-Gesamtschnitt aus etwa 1900 Wetterstationen zeigt nur eine leichte Abkühlung

Die meisten Städte wie Berlin, Frankfurt, Leipzig, Dresden zeigen hingegen eine leichte Maierwärmung. (siehe Grafik Berlin, Link oben)

Erg: Nur in den wachsenden Städten wurden der Mai seit 1988 leicht wärmer, bei ländlichen Stationen kälter, auf dem freien Feld Deutschlands, also z.B. im Wald dürfte der Monat Mai erheblich kälter geworden sein. Da der Mai der Wachstumsmonat ist, müsste sich diese Abkühlung in der freien Fläche auch deutlich an den Baumringen der Waldbäume zeigen.

Eine ständige Klimaerwärmung bzw. das jetzige hohe Wärmeplateau, auf dem wir uns angeblich befinden, gibt es beim Mai nicht, siehe Grafik 1

In der freien Fläche Deutschlands – fast 90% der Gesamtfläche- dürften die letzten 30 Jahre eher ein mittleres Temperaturniveau innerhalb der letzten 200 Jahre haben. Und die Trendlinie zeigt bei allen Stationen deutlich in Richtung Abkühlung:

Die von dem Verfasser beobachteten Erlen, Eichen und Eschen in der freien Natur um dessen Heimatort haben erst in der letzten Maitagen 2019 ihr volles Frühlingskleid erhalten, eine Esche sogar erst ab dem 5.Juni.

Ein sehr altes Mai-Lied aus dem 16. Jahrhundert, dem Tiefpunkt der kleinen Eiszeit in Europa, beschreibt den Mai ähnlich: „Grüß Gott du schöner Maien, da bist du wiederum hier: https://www.youtube.com/watch?v=GZG0gqbIG7w

Zusammenfassung:

Es wird Zeit, dass endlich wieder Natur- und Umweltschutz in den Mittelpunkt des politischen Handelns gerückt werden. Saubere Luft, sauberes Wasser und gesunde Nahrungsmittel sind ein Grundrecht des menschlichen Lebens.

Eine sich ins unendliche fortsetzende CO2-Treibhausklimaerwärmung gibt es nicht, das zeigen auch die Grafiken dieses Artikels. Deshalb ist ein Klimaschutzgesetz für die Katz. Klima ändert sich immer und lässt sich nicht schützen

Die Begriffe Erbsünde, Fegefeuer, Treibhausgase sind alles geistreiche Worterfindungen des immer gleichen Geschäftsmodells, nämlich: die Bevölkerung zu ängstigen und von Ihnen Tributzahlungen zur Reinwaschung ihres Gewissens zu verlangen.

Josef Kowatsch, aktiver Naturschützer, guter Naturbeobachter und unabhängiger, weil unbezahlter Klimawissenschaftler.




Kalter Mai 2019 in Deutschland – das Gegenteil zum letzten Jahr

Langfristig keine Maierwärmung.

Für alle folgenden Grafiken sind die Daten des Deutschen Wetterdienstes in Offenbach (DWD) verwendet worden. Sie reichen bis 1881 zurück, wobei die Wetterstationen damals natürlich an ganz anderen Orten standen als heute, weshalb die Daten streng genommen gar nicht vergleichbar für wissenschaftliche Erkenntnisse über Temperaturentwicklungen sind. Die DWD-Daten liefern nur Indizien für Temperaturverläufe.

Abb. 1: Andauernde Erwärmungstrends im Mai wie die Trendlinie diese suggeriert, fehlen. Und die markanten Abkühlungsphasen Ende des 19. Jahrhunderts und von etwa 1955 bis 1980 lassen sich mit der steigenden CO2– Konzentration (Mauna Loa) nicht erklären

Die lineare Trendlinie der DWD-Daten zeigt seit 139 Jahren für die Standorte der heutigen Wetterstationen eine Erwärmung von 0,8 C im Vergleich zu den ganz anderen Standorten des Kaiserreiches. Eine Aussage, ob damit der Mai tatsächlich wärmer wurde, ist aus den Daten nicht ablesbar.

Interessant sind weit zurückreichende Einzelstationen, allerdings haben sie genau den gleichen Nachteil wie die DWD-Daten der Grafik 1, die Umgebung der Stationen hat sich in den über 200 Jahren durch menschliche Eingriffe wärmend verändert, ebenso wie der Standort. Die Station steht unter gleichem Namen an einem wärmeren Platz.

Beginnen wir mit der Station Hohenpeißenberg, heute etwas abseits der Klosteranlage im neuen DWD-Zentrum. Bis 1934 war der Messstandort an der Nordseite der Klosterkirche bei einem Anbau.

Im Gegenteil zu heute erreichte die Maisonne die Messstation an der Nordwand fast nie, heute steht das Wetterhäuschen auf einem freien Feld im DWD Zentrum, etwas tieferliegend und nachts geschützt durch die beheizten Häuser des DWD-Zentrums.

Die Messreihe HPB geht einigermaßen zuverlässig bis 1781 zurück. Nur zur Einordnung, Mozart wurde 1756 zwar in Salzburg geboren, aber er verbrachte Teile seiner Jugendzeit in dem Geburtsort seines Vaters in Augsburg, schließlich war das die Stadt der reichen Familie Fugger. Der Hohenpeißenberg liegt wie Augsburg im südlichen Oberbayern. „Komm lieber Mai und mache die Bäume wieder grün“, lässt sich somit an den Mai-Werten der Station HPB gut nachvollziehen. Und zu Mozarts Lebenszeit gab es warme Maimonate.

Abb. 2: Zwei Dinge fallen beim HPB auf: Der Mai wurde nicht wärmer, der unbedeutende Anstieg dürfte eine reine Wärmeinselerwärmung aufgrund der Standortverlegung sein. Und: Die wirklichen warmen Maimonate liegen auf dem HPB lange zurück und wurden an der Nordwand des Gebäudes gemessen. Der warme Mai 2018 ordnet sich lediglich deutlich über dem Durchschnitt und deutlich wärmer als 2019 ein. Der Grund dafür dürfte mit der Zahl der Sonnenstunden begründet sein, die 2018 deutlich über dem Soll lagen und 2019 deutlich darunter. Wie sich der sonnenreiche Mai 2018 am sonnenarmen früheren Standort verhalten hätte, lässt sich nur erahnen.

Wir wollen auf eine weitere Ungenauigkeit bei den Temperaturreihen hinweisen. Der DWD beginnt seine Deutschland- Messreihen alle im Jahre 1881. Zwischen 1870 und 1900 herrschte in ganz Deutschland eine markante Abkühlungsphase, siehe auch Abb.2 auf dem HPB. Schon ein Beginn im Jahre 1915 während des Ersten Weltkrieges, lässt die angebliche CO2– Maiklimaerwärmung Deutschlands fast ganz verschwinden.

Abb. 3: Die Maitemperaturen Deutschlands zeigen seit 1915 keine signifikante Erwärmung mehr. Zwischen 1950 bis 1985 lag der Mai in einer Kältephase im Nackkriegsdeutschland. Momentan sind wir wieder (noch?) auf einem höheren Niveau. Mit CO2 hat der Verlauf nichts zu tun, denn dieses lebensnotwendige Gas hat im ganzen Zeitraum kontinuierlich zugenommen.

Keine Mai-Erwärmung auf dem Lande in den USA

Abb.4: Diese drittälteste Wetterstation der USA und die älteste in Virginia zeigt sogar eine leichte, allerdings nicht signifikante Abkühlung in den letzten 139 Jahren. Die Wetterstation liegt auf dem Lande bei einer Farm und hat somit fast keinen Wärmeinseleffekt. Allerdings ufert die Kreisstadt Harrisonburg immer weiter in die Fläche in Richtung der Farm aus

Mai- Erwärmungsursachen seit 1950: Der wachsende Wärmeinseleffekt.

Besonders nach dem Krieg hat sich Deutschland wesentlich verändert, in der Einwohnerzahl, durch die Bebauung, sowie Trockenlegung ganzer Landschaften. Überall greift der Mensch wärmend in die Natur ein und die hoch stehende Maisonne heizt die Bebauung tagsüber stark auf, während die einstige Feuchtwiese nicht über 20°C hinauskam und nachts stark abkühlte. Aus einst kleinen Wärmeinseln sind seit 1945 riesige zusammenhängende Wärmeregionen entstanden. Allein im Heimatort eines Artikelverfassers hat sich die Einwohnerzahl mehr als verdoppelt, die bebaute Fläche verzehnfacht und der Energieverbrauch mindestens verhundertfacht. Da alle Klimastationen des DWD in den Wärmeregionen stehen, einsame Forsthäuser am Waldrand mit Wetterstation gibt es nicht mehr- messen die heutigen Thermometer diese schleichende Wärmeinselerwärmung natürlich mit. Wissenschaftlich richtig ist somit nur die Aussage, dass die Thermometer an den heutigen Standorten höhere Temperaturen messen als in der Nachkriegszeit. Ausschließlich durch den sich ständig vergrößernden Wärmeinseleffekt bei den DWD-Messstationen wirkt der Mensch an der Erwärmung mit. Diese Wärmeinselerwärmung als Folge eines CO2-Treibhauseffektes zu sehen, ist ein schlichter wissenschaftlicher Irrtum. Und die angeblich 97% der Wissenschaftler, die angeblich diese Falschmeinung vertreten, gibt es nicht, weil es nie eine Abstimmung gegeben hat.

Als Nächstes wollen wir eine Messstationen zeigen, um deren Standort herum sich im Betrachtungszeitraum laut Aussage des Stationsleiters wenig baulich verändert hat. Nur die starke Zunahme von Kohlendioxid in der Luft gab es dort wie überall.

Abb. 5: Wärmeinselarme, ländliche Standorte zeigen bereits seit fast 40 Jahren auch in Deutschland eine leichte Maiabkühlung. Amtsberg liegt in Sachsen am Fuße des Erzgebirges. Obwohl die CO2-Konzentration zugenommen hat, sind die Temperaturen innerhalb des jetzigen Wärmehochplateaus in ländlichen Gegenden Deutschlands leicht gesunken.

Maiverlauf in der Stadt: Erwärmung innerhalb des derzeitigen Temperaturplateaus.

Abb.6: Städtische Stationen wie hier die Wetterstation an den Landebahnen des Berliner Flughafens Tempelhof messen die Wärmeentwicklung der deutschen Hauptstadt infolge der steten weiteren Bebauung mit. Man beachte den kalten Mai 2019 in der Stadt und auf dem Land. In der Stadt werden die kalten Nordwinde von 2019 einfach herausgeheizt.

Bei ländlichen Stationen ist der Mai 2019 etwa gleich kalt wie der Mai 2010. Bei Stationen in den Wärmeinseln nicht und auch nicht in der DWD-Deutschlandgrafik.

Warum verhält sich Freiburg anders?

Freiburg im Breisgau liegt in der Sonnenecke Deutschlands und hat stark anwachsende Einwohnerzahlen, was Hand in Hand mit einer weiter in die Fläche ausufernden Bebauung einhergeht. Natürlich wurde aufgrund des Einwohnerwachstums und der Industrialisierung der gesamte Oberrheingraben wärmer. Die Wetterstation zeigt die Erwärmung jedoch nicht:

Abb.7: Die Wetterstation Freiburg zeigt keine Erwärmung in den letzten 39 Jahren im Monat Mai.

Die Erklärung ist einfach: Die Messstelle wurde vor gut 10 Jahren aus der Innenstadt in nördlicher Richtung in das gelockerte Baugebiet Brühl gelegt. Deshalb haben die Mai-Nordwinde vor allem während der Eisheiligentage nun eher Zugang zum Thermometer der Wetterstation und schon verhält sich die Station im Mai wie eine ländliche Station. Stationen wie Freiburg sind auch ein Beweis des menschengemachten Wärmeinseleffektes. Nur nebenbei: Was würden die Temperaturreihen zeigen, wenn der DWD schlagartig all seine Wetterstationen wieder an die früheren kälteren Standorte verlegen würde? Das geht leider nicht. Die meisten einst ländlichen Standorte sind längst überbaut.

Der Maiverlauf im DWD-Deutschland in den letzten 30 Jahren

30 Jahre sind eine Klimaeinheit und seit etwa 35 Jahren befindet sich der Monat wieder auf einem angenehmen relativ milden Temperaturplateau. Die kalten Maijahre nach dem Kriege sind vorbei. Deshalb interessiert uns wie der Temperaturverlauf innerhalb der letzten 30 Jahre geht. Bleibt es so oder müssen wir in absehbarer Zukunft eine Maiabkühlung befürchten. War der Mai 2019 etwa ein Vorbote?

Wir nehmen zur Beantwortung dieser Frage die DWD-Messreihe seit 1988, wohl wissend, dass sich die meisten DWD-Stationen in Wärmeinseln befinden.

Abb.8: Keine Maierwärmung in Deutschland seit 1988. Die leicht fallende Trendlinie ist nicht signifikant. Die DWD-Messstationen stagnieren auf dem letzten Plateau. In welche Richtung der Mai sich entwickeln wird ist aus der DWD-Trendlinie der letzten 30 Jahre nicht ersichtlich.

Der angeblich zunehmende Treibhauseffekt hat beim Monat Mai und somit in keinem Monat keinerlei Wirkung. Stationen mit Erwärmungstrendlinien sind typische städtische Stationen. Stationen mit fallenden Trendlinien sind ländliche Stationen.

Erg: Anhand der Temperaturverläufe des Monates Mai kann man keinerlei CO2-Treibhauserwärmung nachweisen. Weder bei langen Zeitreihen noch innerhalb der letzten 30 Jahre.

Der April macht was er will, der Mai auch. Andere Faktoren beeinflussen das Klimageschehen der Erde. Die Erwärmung des Klimas aufgrund einer CO2-Zunahme ist ein Märchen.

Zusammenfassung: Der relativ kühle Mai 2019 lässt sich auf eine zu geringe Sonnenscheindauer sowie gehäuft auftretende nördliche Großwetterlagen zurückführen. Letztes Jahr war es genau umgekehrt. Mit CO2 hat das nichts zu tun.

Während der vergangenen Jahrzehnte sowie seit Aufzeichnungsbeginn erwärmte sich der Mai in Deutschland wegen zunehmender Besonnung, geänderter Großwetterlagenhäufigkeit und diverser Wärmeinseleffekte bei den DWD-Stationen nur unwesentlich.

Die noch wenigen ländlichen Stationen in Deutschlands zeigen in den letzten 30 Jahren eine leichte Maiabkühlung. Das gilt auch für städtische Stationen, die der DWD aus den Ortskernen an den Ortsrand verlegt hat.

Josef Kowatsch, Naturbeobachter und unabhängiger, weil unbezahlter Klimaforscher.




Die Eisheiligen werden auffallend kälter in Deutsch­land

Damit ist auch nicht verwunderlich, dass die Klimaerwärmungsglaubenskirche sich vornehm zurückhielt. „Eisheiligen werden zu Heißheiligen“ und dergleichen Schreckensmeldungen als Beweis des Klimawandels suchte man vergebens in der deutschen Medienlandschaft. Und auch das PIK Potsdam, das deutsche Glaubenszentrum einer menschengemachten CO2-Erwärmung lässt schon per Satzung alle Fakten außer Acht, die nicht in ihr Glaubensbild der Satzung passen.

Deshalb ziehen wir für diesen Artikel just jene Potsdamer DWD-Klimastation heran und fragen uns, wie entwickelten sich die fünf Eisheiligentage dort a) seit Bestehen der Station und b) seit Bestehen des PIK?

PIK-Potsdam: Station des Potsdamer Institutes für Klimafolgenforschung, dem Zentrum sehr gut bezahlter Erwärmungswissenschaftler Der Schnitt der fünf Tage betrug dort 2019: recht kühle 9,9 C, und damit identisch mit dem Maimittel der ersten Hälfte 2019

Eisheiligen in Potsdam seit Bestehen der Klima-Station

Grafik 1: In dieser Grafik sind nicht die Schnitte der fünf Tage aufgelistet, sondern jeder einzelne Tag, für jedes Jahr also fünf Eintragungen. Wir sehen über die 126 Jahre keine Spur irgendeiner Tendenz. Der Schnitt liegt bei 13 C. Die Eisheiligentagesrekorde, sowohl Minimum als auch Maximum liegen weit zurück.

Erg: Obwohl Potsdam seit 1893 stark in die Fläche gewachsen ist und der städtische Wärmeinseleffekt sich damit vergrößert hat, und vor allem auch der CO2-Ausstoß der brandenburgischen Landeshauptstadt stark angestiegen ist, konnte Kohlendioxid keine Erwärmung der Eisheiligen bewirken. Das PIK Potsdam müsste verkünden: Die Eisheiligen sind CO2-resistent. Die fünf Eisheiligentage 2019 reihen sich deutlich unter dem Schnitt ein, zeigen jedoch in dieser Stadt auch keine Tendenz einer nahenden Abkühlung.

Ein längerer Nachkriegszeitraum:

Die Klimaerwärmungsgläubigen behaupten jedoch, dass insbesondere in den letzten Jahrzehnten die Temperaturen grundsätzlich gestiegen wären, da nach dem Kriege der CO2-Ausstoß schon aufgrund des globalen Bevölkerungswachstums besonders zugenommen hat Deshalb stellen wir uns die Frage: Wie verhalten sich dabei die Eisheiligen? Die Daten der PIK Station Potsdam widersprechen erneut den eigenen, teuer bezahlten Erwärmungswissenschaftlern:

Grafik 2: Seit 1945, also seit 75 Jahren zeigen die Eisheiligen bei der DWD-Station Potsdam eher eine leichte Tendenz zur Abkühlung, die aber nicht signifikant ist. Und just in diesem Zeitraum sind die CO2-Konzentrationen weltweit stark angestiegen. Die Eisheiligen sind somit CO2-resistent.

Grafik 3: Die Keeling-Kurve mit den Messwerten des atmosphärischen Gehalts an Kohlenstoffdioxid in der Atmosphäre, gemessen am Mauna Loa. Quelle Wikipedia

Eisheiligen seit 1981 in Potsdam

Grafik 4: Trotz der milden Eisheiligentage letztes Jahr wurden die fünf Tage in der Landeshauptstadt seit fast 40 Jahren eindeutig kälter. So kalt wie zur Kleinen Eiszeit sind sie allerdings in den Städten noch nicht, 2019 haben sie in Städten nur die Vegetationsentwicklung gestoppt.

Die Flora und Fauna außerhalb der Ortschaften, die noch kein Frühlingserwachen zeigte, wie im Ostalbkreis die Apfelbäume, die Erlen, die Eschen und die Eichen, sie warteten einfach die 2. Maihälfte ab. (siehe Grafik 6)

Ergebnis: Komm lieber Mai und mache die Bäume wieder grün. Diese Aussage galt schon zu Mozarts Zeiten. Und sie gilt uneingeschränkt für diesen Mai 2019, außerhalb der Städte waren sie so kalt wie zur kleinen Eiszeit, weil der kalte Nordwind uneingeschränkt Zugang hatte.

Die Eisheiligen in der Gegenwart

Eine Klimaeinheit umfasst die letzten 30 Jahre. Als Gegenwart bezeichnen wir den Zeitraum der letzten 20 Jahre innerhalb der letzten Klimaeinheit. Die Gegenwart zeigt entgegen der CO2-Zunahme in Deutschland, wo doch Deutschland seine verkündeten Klimaziele total verfehlt hat, einen erstaunlichen gegenläufigen Zusammenhang zwischen Temperaturen und CO2-Anstieg:

Die Statistik zeigt: Die Kohlenstoffdioxidkonzentrationen sind in Deutschland in der Gegenwart stark gestiegen, die Eisheiligen wurden deutlich kälter.

Grafik 5: In der Gegenwart werden die Eisheiligen bei der PIK-Station Potsdam deutlich kälter.

Frage an denkende Mitleser: Hat der starke CO2-Anstieg in Deutschland gerade in der Gegenwart – in welcher unser Land die „Klimaziele deutlich verfehlt hat – die starke Abkühlung der Eisheiligen bewirkt?

Nun ist Potsdam nur eine singuläre Klimastation im DWD-Deutschland, zur Bestätigung greifen wir auf eine weitere, sehr ländliche Wetterstation zurück, wo die Kälte der Eisheiligennächte weniger aus der Ortschaft rausgeheizt wird wie in einer Landeshauptstadt.

Goldbach: Goldbach ist ein kleiner ländlicher Vorort von Bischofswerda im Osten Sachsens. Die Wetterstation gibt es erst seit knapp 25 Jahren, und der Wetteramtsleiter hat uns die Eisheiligenwerte freundlicherweise bereitgestellt. Im Gegensatz zur Stadt dringt der kalte Nordwind in die kleinen Orte ein und wird vom Thermometer miterfasst.. Und auf dem Lande wurden die Eisheiligen keinesfalls zu Heißheiligen. Je kürzer der Betrachtungszeitraum, desto fallender die Trendlinien. Fallende Temperaturtrendlinien sind das genaue Gegenteil von Erwärmung. Der Eisheiligenschnitt 2019 betrug auf dem Lande in Goldbach nur 8 C, wie erwartet kälter als in den Städten und auch auch viel kälter als die anderen kalten Eisheiligenjahre auf dem Lande.

Deutschland hat seine Klimaziele verfehlt, das ist ein Hohn an Behauptungen angesichts der Realität.

Grafik 6: Auch in dem kleinen Ort Goldbach bei Bischofswerda wurden die Eisheiligen in der Gegenwart fast schon bedenklich kälter.

Was könnten die Gründe sein für das Kälterwerden der fünf Eisheiligentage in der Gegenwart?

Die wahren Gründe für das Kälter werden haben wir schon vor 2 Jahren ausführlich bei EIKE hier beschrieben. Wie man an den Grafiken des Artikels erneut erkennt, hatte die Zunahme von Kohlendioxid in der Atmosphäre keinerlei wärmenden Einfluss auf den Schnitt der fünf Eisheiligentage. Im Gegenteil, die Eisheiligen werden kälter.

Den deutschen Medien stünde es nicht schlecht an, ihre Artikel irgendwann einmal mit Grafiken zu belegen, und zwar mit Grafiken von wärmeinselarmen Stationen, und die kriegt man bei EIKE kostenlos. Auffallend: Selbst in Städten wie Potsdam und Dresden zeigen die Eisheiligen eine fallende Tendenz seit 40 Jahren.

Es wird Zeit, dass mit dem Irrglauben einer permanenten Erwärmung mittels CO2 endlich Schluss gemacht wird. Es gibt viele Faktoren, die das tägliche Wetter und damit das Klima bestimmen. Klima sind 30 vergangene Wetterjahre, so die Definition. Falls wie behauptet, Kohlendioxid der Hauptfaktor bzw. der alleinige Faktor des Wettereinflusses sein sollte, dann hätte CO2 bei den Eisheiligen eindeutig eine kühlende Wirkung. In Wirklichkeit zeigen auch die Grafiken des Artikels wiederum, dass CO2, wenn überhaupt, eine unbedeutende Rolle spielt. Es kommt auf die Gesamtwirkung der vielen klimabestimmenden Faktoren in Deutschland an. Und bei den fünf Eisheiligentagen heißt die Gesamtwirkung momentan eindeutig Abkühlung. Das kann sich auch wieder ändern.

Anzumerken bei Grafik 1 – keine Änderung seit 1893 ist aber, dass nur der steigende Wärmeinseleffekt der Stadt die ebene Trendlinie hält. Wäre Potsdam so klein und kalt geblieben wie 1893, dann würde die Trendlinie bereits seit 1893 nach unten gehen.

Ergebnisse: Wärmende Treibhausgase gibt es überhaupt nicht. Es handelt sich um eine geistreiche Worterfindung, ähnlich dem Begriff „Erbsünde“, der von der Kirche zum Ängstigen der Bevölkerung und zu Geldbeschaffung eingeführt wurde.

Es gibt keinen wissenschaftlichen Versuch, welcher die angeblich wärmende Wirkung von Kohlendioxid zeigen würde.

Es gibt keinerlei technische Anwendung bei welcher wir Menschen uns eine angeblich wärmende Wirkung des Kohlenstoffdioxids zunutze gemacht hätten.

Naturschutz ist wichtig: Es wird Zeit, dass wieder Natur- und Umweltschutz in den Mittelpunkt des politischen Handelns gerückt werden und nicht der Irrglaube mit den CO2-Klimazielen. Saubere Luft, sauberes Wasser, gesunde Böden und gesunde Nahrungsmittel, sowie der Erhalt der Natur- und Kulturlandschaft als Ganzes sollten ein vordergründiges Ziel bleiben.

Josef Kowatsch, aktiver Naturschützer und unabhängiger, weil unbezahlter Klimaforscher




Kampf der menschen­gemachten Klimaer­wärmung – Freiburg im Breisgau hat Erfolg.

In Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Freiburg_im_Breisgau finden wir dann über Freiburg auch Sätze wie: Mit der fortlaufenden Erderwärmung hat sich die durchschnittliche Jahresmitteltemperatur seit der Bezugsperiode 1961–1990 von 9,7 °C auf 11,4 °C erhöht (Bezugsperiode 1981–2010),[9] in der Bezugsperiode 1990–2013 sogar auf 11,8 °C. Wir erfahren außerdem aus Wikipedia, dass sich die Einwohnerzahl der Stadt rasant entwickelt. Die 11,8 C stimmen außerdem nicht, doch dazu später.

Schellnhuber hat die Parole vorgegeben. Die Erwärmung soll auf 2 Grad im Vergleich zur vorindustriellen Zeit begrenzt werden. Abgesehen davon, dass keiner weiß, welche Durchschnittstemperatur die Erde oder Deutschland in vorindustrieller Zeit hatte und dass schon gar nicht Schellnhuber den exakten Zeitpunkt benennen will, wann die Industriezeit begonnen haben soll. Das wäre wie Weltrekord im 100 m Lauf und niemand hat die Länge der Strecke ausgemessen.

Doch über die letzten 30 Jahre, der kleinsten Klimaeinheit, können wir hier bei EIKE erstmals Erfolge vermelden. Sieger im Kampf gegen die Erwärmung ist die Stadt Freiburg. Die Freiburger haben laut den Daten ihrer eigenen Wetterstation nicht nur die Erwärmung gestoppt, sondern es ist sogar kälter geworden. Die Grafik der Wetterstation zeigt uns deutlich, was Wikipedia verschweigt.

Abb.1: Freiburg wurde in den letzten 30 Jahren signifikant kälter. Das zeigen die Daten der städtischen Wetterstation.

Das steht nicht im Wikipedia. Wie aus der Grafik erkennbar, endete die Erwärmung im Jahre 2000, dem zugleich wärmsten Jahr in der südbadischen Landeshauptstadt. Und mit der Durchschnittstemperatur nimmt es das Lexikon auch nicht so genau. Es sind keine 11,8C, sondern nur 11,5 C im Bezugszeitraum 1990 bis 2013. Und über die letzten 10 Jahre, also von 2008 bis 2017 beträgt der Schnitt nur noch 11 C

Lag es am Gemeinderat? Wurde per Abstimmung und mit einem grünen Bürgermeister dieser vorbildliche Erfolg sichergestellt. Oder war es der Fußballclub, der als einer der ersten die Dächer seiner Tribünen mit Solarzellen ausgekleidet hat. Was auch immer: Es wird Zeit, dass die restlichen Städte Deutschlands dieses Freiburger Erfolgsmodell nachvollziehen. Drum müssen wir das den Deutschen hier erstmals bekannt machen: Deutliche Abkühlung der Stadt Freiburg im Breisgau in den letzten 30 Jahren. Schon 1994 war deutlich wärmer als die letzten 5 Jahre.

Noch eindrucksvoller präsentiert sich die Gegenwart, das sind die letzten 20 Jahre

Abb.2. Besonders in den letzten 20 Jahren zeigt die Wetterstation Freiburg eine deutliche Klimaabkühlung. Das wärmste Jahr war das Jahr 2000. Seitdem sinken die Temperaturen geradezu beängstigend.

Im Vergleich dazu wollen wir den Jahresschnitt der fast 2000 DWD-Wetterstationen für Deutschland einblenden, damit der Abkühlungserfolg der Stadt Freiburg jedem klar wird.

Abb.3 In den letzten 20 Jahren sind laut den DWD-Messstationen die Temperaturen für Deutschland leicht gestiegen.

Brauchen wir nun bald ein Winterhilfswerk für die Stadt Freiburg? Man überlege nur, die Abkühlung nimmt an Geschwindigkeit zu, wenn man die Grafiken 1 und 2 betrachtet. Allein um 1,5 Grad in den letzten 20 Jahren.

Unsere Untersuchungen zu wärmeinselarmen Wetterstationen in Deutschland sind noch nicht abgeschlossen, zeigen aber schon zwei Tendenzen. Erstens gibt es besonders viele „erwärmungsträge“ (Trend merklich geringer als im DWD-Mittel) oder gar erwärmungsfreie Orte in Süd- und Südostdeutschland, und zweitens scheinen besonders unbebaute Täler beziehungsweise Flussauen erwärmungsarm zu sein. Für diese zwei Fakten gibt es zwei Erklärungsansätze: Erstens die Anfang der 1990er Jahre begonnene AMO-Warmphase, welche den weiter vom Atlantik entfernten Südosten weniger stark beeinflusste, und zweitens die Häufigkeitszunahme von zirkulationsarmen Großwetterlagen beziehungsweise von solchen mit unbestimmter Anströmrichtung („XX-Lagen“ nach der Objektiven Wetterlagenklassifikation des DWD). Letztere erklärt auch warum die Winter in Deutschland, selbst an fast allen erwärmungsträchtigen Orten, seit 30 Jahren mehr oder weniger deutlich abkühlten; die Sommer sich hingegen merklich erwärmten:

Abb. 4: Häufigkeitszunahme der fast immer zirkulationsschwachen XX-Lagen (solche mit unbestimmter Anströmrichtung über Deutschland im 700-hPa-Niveau) seit 30 Jahren. Diese Lagen sind oftmals schwachwindig, was die Bildung bodennaher Inversionen fördert. Für 2018 ist mit etwa 90 bis 100 derartigen Tagen zu rechnen; bis zum Redaktionsschluss dieses Beitrages am 15. September waren es schon über 70 Tage.

Wir lösen das Rätsel auf. Ende des Jahres 2007 hat der DWD die Wetterstation von der Innenstadt Freiburgs 2 Kilometer nördlicher an den Stadtrand, ins Baugebiet Brühl versetzt. Es handelt sich in Freiburg also um eine Klimaabkühlung infolge von Stationswechsel. Aber immerhin, eine menschengemachte Klimaabkühlung.

Abb.5: Klimaabkühlung in Freiburg durch Verlegung der Messstation. Beim kleinen städtischen Flugplatz im Baugebiet Brühl ist es deutlich kälter als in der Innenstadt.

Damit dürfen wir allen deutschen Städten den Rat geben, versetzt eure Messstationen in die Außenbezirke oder gar ganz nach draußen in die freie Fläche vor die Siedlungen, so wie in Rosenheim, Gießen, Memmingen, Amtsberg, ect. Wir werden die Reihe dieser Städte mit wärmeinselarmen Standorten fortsetzen. Nur ganz außerhalb der Stadt misst das Thermometer der Wetterstation die Temperaturen, die vom täglichen Wetter angeboten werden. Und ganz außerhalb, das sind immerhin über 85% der Fläche Deutschlands.

Natürlich hat nun auch der Deutsche Wetterdienst reagiert. Die Wetterstation soll wieder zurückversetzt werden. Besser wäre natürlich ein Parallelbetrieb beider Stationen, um den Wärmeinseleffekt innerhalb einer Stadt zu messen. Die Frage wäre nur, welcher der beiden Stationswerte geht dann zukünftig in den Deutschlandschnitt ein?

Auch bei diesem Beispiel zeigt sich erneut, dass wir überhaupt nicht festlegen können, welche Temperaturen es in Deutschland vor der Industrialisierung gab. Es war damals ein ganz anderes Deutschland mit anderen Grenzen, anderen Städten und mit anderen Messstandorten wie heute. Diese gut bezahlten Pseudoklimawissenschaftler wollen eine Erwärmung bekämpfen, die überhaupt nicht abgesichert ist. Man kann gegen die zunehmende Stadtwärme angehen, aber wurde es auf dem freien Lande wirklich wärmer?

Man kann nur Wetterstationen betrachten, in deren nahen aber auch weiteren Umgebung keine menschengemachten wärmende oder wie Freiburg zeigt, auch abkühlende Veränderungen stattgefunden haben. Und über die letzten 200 Jahre erfüllt keine einzige Wetterstation der Welt diese Bedingungen.

Interessant ist auch, was die Badische Zeitung schreibt, weshalb die Wetterstation Freiburg wieder in die Innenstadt versetzt wird. Kein Wort vom Temperaturverlauf der bestehenden DWD-Station. http://www.badische-zeitung.de/freiburg/daten-zum-klimawandel–156454175.html

Klima wandelt sich immer. Es gab noch nie ein stabiles Erdklima, schon gar nicht vor der Industrialisierung. Klimawandel gibt es seit die Erde eine Atmosphäre hat. Er hängt mit der Aktivität der Sonne, mit dem sich immer wieder ändernden Neigungswinkel der Erdachse und mit der jeweiligen Position unseres Sonnensystems bei der Wanderung durch das Weltall/die Milchstraße ab. Neben diesen natürlichen Ursachen wirkt der Mensch mit durch die Schaffung immer größerer Wärmeregionen.

Klimaerwärmung durch anthropogene „Treibhausgase“ gibt es nicht oder es ist ein vollkommen unbedeutender Effekt. Das haben wir mit der Wetterstation Freiburg erneut gezeigt. „Treibhausgase“ ist eine Worterfindung für ein durchtriebenes Geschäftsmodell. Natur- und Umweltschutz sind wichtig, werden aber leider auch in Deutschland nicht konsequent durchgeführt.

Josef Kowatsch, unbezahlter und deswegen unabhängiger Klimaforscher

Stefan Kämpfe, Diplomagraringenieur, unabhängiger Natur- und Klimaforscher




2018- bislang ein Jahr mit ungewöhn­lichen Großwetter­lagenhäu­figkeiten

Bislang wenige Südwestlagen 2018 – endet das aktuelle Zeitalter der Südwestlagen?

Südwestlagen (SWA und SWZ nach der von HESS/BREZOWSKY erarbeiteten Klassifikation der Großwetterlagen) gehörten ursprünglich nicht zu den besonders häufigen Lagen im Jahresverlauf. Im Mittel 1881 bis 2017 traten sie an lediglich 19 Tagen im Jahr auf; doch ab der Mitte des 20. Jahrhunderts nahm deren Häufigkeit merklich zu; außerdem zeigt sich ein Gleichklang mit dem Verlauf der AMO (AMO = Atlantische Mehrzehnjährige Oszillation, ein Index für die gemittelten Meeresoberflächentemperaturen im zentralen Nordatlantik):

Abbildung 1: Seit 1881, dem Beginn der Erstellung halbwegs verlässlicher Wetterkarten, hat sich die Häufigkeit der in Deutschland stark erwärmend wirkenden Südwestlagen merklich erhöht. Außerdem erwärmte sich der Nordatlantik, wobei es eine schwächere Warmphase um 1900, eine stärkere um 1945 und eine aktuelle gibt. Die Kurvenverläufe der gleitenden Mittelwerte (fette Kurven) ähneln sich; wobei die AMO fast 20% der Häufigkeitsvariabilität der SW- Lagen erklärt. Fast alle Jahre ganz ohne SW- Lagen traten vor 1950 auf; danach war nur 1991 frei von SW- Lagen.

Im Jahr 2018 gibt es hinsichtlich der Großwetterlagenhäufigkeiten also eine erste Besonderheit- Südwestlagen waren bislang, im Einklang mit etwas niedrigeren AMO- Werten als in den Vorjahren, sehr selten. Ob das schon das Ende der aktuellen AMO- Warmphase und damit vermutlich auch das Ende der besonders warmen Jahre in Deutschland ist, kann nicht mit Sicherheit vorhergesagt werden.

Ungewöhnlich rascher Temperaturanstieg im Frühjahr 2018- warum?

Zwischen März und April sind die Lufttemperaturen, hier dargestellt am Beispiel der täglichen Maximum-Werte für den Flughafen Erfurt/Weimar, ungewöhnlich rasch gestiegen – um mehr als 30 Grad in etwa 4 Wochen:

Abb. 2: Rasche Frühlingserwärmung ist in unserem subkontinentalen Klima nicht selten; aber um gut 30 Grad in nur 4 Wochen- das gibt es nur selten und erinnert sehr stark an die klimatischen Verhältnisse in Russland. Quelle: www.wetteronline.de

Die Großwetterlagenhäufigkeiten wirken mit Ausnahme der fast stets erwärmenden Südwestlagen im Jahresverlauf sehr unterschiedlich auf das Temperaturverhalten. Für die enorme Kälte im Spätwinter und die große Hitze und Trockenheit ab Mitte April sind nämlich ganz ähnliche Wetterlagen verantwortlich – so genannte Ostwetterlagen, die sich oft durch ein markantes Hochdruckgebiet über Nordeuropa auszeichnen und die ab Ende Februar 2018 sehr häufig aufgetreten sind. Zwei Wetterkartenbeispiele mögen das verdeutlichen:

Abb. 3a und 3b: Vom tiefsten Winter in den Frühsommer in nur 3 Wochen. Beide Wetterkarten zeigen ein in seiner Lage fast identisches Hoch über Nordeuropa. Aber während am 17. März auch tagsüber mäßiger Dauerfrost herrschte, konnte man am 10. April bei fast 20 Grad schon das T-Shirt anziehen, und danach ging der Temperaturanstieg noch weiter. Kartengrundlage Met.Office (UKMO), nachträglich ergänzte Ausschnitte.

Im Folgenden soll einmal der von den Witterungsanomalien betroffene Zeitabschnitt (ab Februar) näher betrachtet werden, soweit die Daten vorliegen. Langfristig zeigt sich da die auch im Gesamtjahr und zu allen Jahreszeiten eingetretene Deutschland- Erwärmung; aber wie sah es in den letzten 30 Jahren aus?

Abbildung 4: Nur leichte Deutschland-Erwärmung im Zeitraum von Februar bis Juni seit 1989. Im Jahr 2018 lag dieser Zeitraum mit nur 9,3°C lediglich im oberen Mittelfeld; weit entfernt von den wärmsten Werten.

Aber so richtig spannend wird es erst, wenn man diesen Zeitraum splittet – in einen Zeitraum für den Vorfrühling (Februar und März) und in einen für den Frühling/Frühsommer (April bis Juni):

Abbildungen 5a und 5b: Gegensätzliche Temperaturverläufe in Deutschland seit 1989. Im Vorfrühling (5a, oben) merkliche Abkühlung; 2018 war der drittkälteste Vorfrühling. Im Frühling/Frühsommer merkliche Erwärmung; 2018 war nicht nur der wärmste seit 30 Jahren, sondern auch seit Aufzeichnungsbeginn 1881.

Der erstaunte Leser mag sich nun fragen, ob CO2 mal abkühlend oder mal erwärmend wirkt – naheliegender ist eine Betrachtung der Häufigkeitsverhältnisse der Großwetterlagen. Im Februar/März wirken Westlagen noch stark erwärmend, alle meridionalen Lagen, besonders die mit nördlichem und östlichem Strömungsanteil, aber stark kühlend. Ihre langfristige Häufigkeitsentwicklung zeigt die nächste Grafik:

Abbildung 6: Um 1990 herum erreichten Lagen mit Westanteil (violett) ein markantes Häufigkeitsmaximum seit Aufzeichnungsbeginn (das „endbetonte“ Gleitmittel wirkt verzögernd). In dieser Zeit war es extrem mild; die kühlenden Großwetterlagen mit nördlichem und /oder östlichem Strömungsanteil traten selten auf. Doch danach näherten sich deren Häufigkeiten wieder denen der Westlagen, was die 30ig-jährige Abkühlung erklärt. Im Spätwinter erklären die Häufigkeitsverhältnisse der Lagen mit Westanteil gute 34% der Temperaturvariabilität (DWD- Mittel); die der Nord- und Ostlagen gar fast 40%.

Im Zeitraum mit starker Erwärmung (April bis Juni) wurden langfristig alle Großwetterlagen mit südlichem Strömungsanteil und Zentralhochlagen markant häufiger, welche stark erwärmend wirken; für die letzten 30 Jahre bietet sich ein Blick auf die Objektive Wetterlagenklassifikation des DWD an:

Abbildung 7: Die besonders erwärmend wirkenden, in der Höhe antizyklonalen Lagen wurden tendenziell über Deutschland von April bis Juni seit 1989 häufiger. Ihre Häufigkeit erklärt beachtliche 51% der Temperaturvariabilität des DWD- Mittels in diesem Zeitraum. Die enorme Wärme 2018 vermögen sie allein mit nur leicht überdurchschnittlichen 59 Tagen jedoch nicht zu erklären; dies gelingt, wenn man die im Frühling/Frühsommer enorm hohe Sonnenscheindauer in die Betrachtungen einbezieht.

Der Mai 2018 erzielte mit 25 Tagen des Großwettertyps Ost einen neuen Häufigkeitsrekord; die „alten“ Rekordhalter 1911 und 1936 mit je 23 Tagen wurden abgelöst; mit 13,2 und 12,4°C waren jene aber viel kühler, als der 2018er Mai mit 16°C. Damals „fehlte“ der südliche Strömungsanteil völlig (1911), während er 1936 an nur 5 Tagen vertreten war, trat er 2018 an 12 Tagen auf; darunter an 9 Tagen mit sehr warmem Südostwetter. Außerdem war der Mai 2018 sehr sonnenscheinreich. Im Juli 2018 setzte sich die sehr warme Witterung fort; auch hier nahm die Häufigkeit südlicher und zentraler Hochdruckwetterlagen im Einklang mit der Sonnenscheindauer sowohl kurz- als auch langfristig stark zu. Im Juli 2018 fällt außerdem die sehr geringe Zahl der Westlagen insgesamt und besonders der mit zyklonalem Anteil auf; diese korreliert aber sehr stark mit den Juli-Temperaturen in Deutschland; was den recht warmen Juli 2018 erklärt:

Abbildung 8: In Julimonaten mit wenigen zyklonalen Westlagen nach der Objektiven Wetterlagenklassifikation des DWD ist es tendenziell wärmer; der Zusammenhang ist eng (signifikant).

Beeinflusst die Sonnenaktivität die Großwetterlagen-Häufigkeiten?

Leider stehen für langfristige Analysen nur die beobachteten Anzahlen der Sonnenflecken zur Verfügung, welche die Sonnenaktivität nur sehr grob abbilden. Damit lassen sich die Schwankungen der Häufigkeitsverhältnisse der Großwetterlagen nur in wenigen Fällen signifikant erklären; zum Beispiel treten im Jahresmittel tendenziell mehr Großwetterlagen mit nördlichem Strömungsanteil in Phasen mit geringerer Sonnenaktivität auf:

Abbildung 9: Langfristig treten in Mitteleuropa mehr nördliche Großwetterlagen auf, wenn die Sonnenfleckenanzahl geringer ist – so auch gegenwärtig. Aber nur im Frühling und Herbst sind fast alle diese Lagen zu kalt; im Winter sind sie bis auf die zu kalten HN- und NE- Lagen eher normal temperiert, NW eher zu mild, und im Sommer können die antizyklonalen Varianten, so wie auch 2018, mehr oder weniger deutlich zu warm ausfallen, das gilt besonders für HN-, HB- und NE-Lagen.

Für die ungewöhnliche Häufung der Ostwetterlagen zwischen Februar und Juni 2018 bedarf es einer anderen Erklärung. Hierfür bietet sich der Zonalwind in der mittleren Troposphäre (Höhe der 500hPa- Druckfläche) an. Der Zonalwind ist der breitenkreisparallele Teil des Windvektors, meist in m/s angegeben, wobei positive Werte für West- und negative für Ostwind stehen. Die Werte sind seit 1948 monatsweise verfügbar und lassen wichtige Rückschlüsse auf die Intensität der in unseren Breiten dominierenden Westströmung zu; je höher positiv sie sind, desto intensiver ist die Westströmung. Auf den Westlagen- dominierten Januar 2018 traf das noch zu, doch seit Februar sind sie markant unterdurchschnittlich; im Mai waren sie gar negativ, was seit Aufzeichnungsbeginn nur noch 1980 beobachtet wurde; auch der damalige Mai wies überdurchschnittlich viele Ostwetterlagen auf. Doch während damals zum Sommer ein rascher Umschwung auf West mit deutlicher Geschwindigkeitszunahme erfolgte, blieben die Werte in diesem Jahr auch in den Folgemonaten unterdurchschnittlich. Betrachtet man das Zonalwindmittel seit 1948 für den Zeitraum Februar bis Juni, so zeigt sich eine recht gute Übereinstimmung mit dem Verlauf der Sonnenfleckenhäufigkeiten, bedingt auch mit der AMO:

Abbildung 10: Sonnenfleckenmittel (Index, dunkelgelb), Zonalwindmittel in m/s in der mittleren Troposphäre (rot) und AMO- Index (grün) für den Zeitraum Februar bis Juni 1948 bis 2018 am Gitterpunkt 50°N und 10°E, was etwa der Mitte Deutschlands entspricht.

Während der letzten dreißig Jahre nahm das Zonalwindmittel deutlich ab:

Abbildung 11: Seit 30 Jahren wird der Zonalwind schwächer und erreichte in diesem Betrachtungszeitraum seinen niedrigsten Wert im Extremwetterjahr 2018.

Auch im Juli 2018 änderte sich an diesen zu schwachen Zonalwinden nichts; und die schwächelnde Westströmung ließ Mittel- und Nordeuropa weiter unter Hitze und Dürre stöhnen.

Weitere mögliche Ursachen der bisherigen Witterungsanomalien 2018

Die Meeresoberflächentemperaturen beeinflussen die Zirkulationsverhältnisse über Europa in vielfältiger Weise; die AMO fand schon Erwähnung. Recht ungewöhnlich war die Wassertemperaturverteilung im Nordatlantik ab Mai; stellvertretend für einen längeren Zeitraum, sei hier die Situation von Mitte Mai gezeigt:

Abbildung 12: Ausschnitt der Anomalie- Karte der Meeresoberflächentemperaturen für Mitte Mai (Quelle: NOAA). Blau bedeutet, gemessen am Langjährigen Mittelwert, zu kalte, gelb-rot zunehmend zu warme Wassertemperaturen. Bezugszeitraum ist die CLINO-Periode 1981 bis 2010. Ein riesiges, zu kaltes Seegebiet erstreckte sich bogenförmig vom nordäquatorialen Atlantik nach Westafrika, weiter nach Südwesteuropa und bis kurz vor Ostkanada/Grönland. Eine solche Anomalieverteilung ist selten und scheint die Westwind-Zirkulation zu schwächen, weil sie das Temperaturgefälle zwischen Südwest und Nordost vermindert. Diese Situation hielt sich auch im Juli noch, wobei aber der „kalte Bogen“ westlich von Spanien/GB verschwunden war.

Als weitere Ursache kommt die QBO in Betracht. Die quasi-zweijährige Schwingung (kurz: QBO vom englischen „quasi-biennial oscillation“), auch quasi-biennale Oszillation, ist eine quasi-periodische atmosphärische Welle des zonalen Windes in der äquatorialen Stratosphäre der Erde. Näheres dazu hier bei Wikipedia. Die aktuelle, diesmal besonders stark ausgeprägte Ostwind-Phase der QBO könnte bis in tiefere Atmosphärenschichten wirken, für den frühzeitigen Zusammenbruch des Polarwirbels mitverantwortlich sein und die Zonalzirkulation in der mittleren Troposphäre schwächen. Eindeutige, statistische Zusammenhänge zwischen QBO und den Wetterlagenhäufigkeiten fehlen jedoch; lediglich zur Häufigkeit der XX-Lagen zeigt sich eine schwache, negative Korrelation; in Negativphasen der QBO scheinen diese unbestimmten Wetterlagen häufiger aufzutreten, so, wie auch 2018 (folgende Grafik):

Abbildung 13: Die QBO ist der Zonalwind der Stratosphäre der Tropen; hier sind die Verhältnisse in der 40 hPa- Druckfläche dargestellt. Die Windstärke wird in 1/10 m/s angegeben. Weil die QBO verzögert wirken kann, sind hier die QBO- Mittelwerte des Monats Januar zu den Häufigkeiten der Wetterlagen mit unbestimmter Anströmrichtung (XX- Lagen) im Folgezeitraum Februar bis Juni in Relation gesetzt.

Und schließlich muss noch ein Blick auf die momentan geringe Ausdehnung des Arktis- Meereises geworfen werden. Dieses ist, entgegen den alarmistischen Prognosen mancher „Klimaforscher“ jedoch nicht im Sommer verschwunden und macht auch 2018 keine Anstalten, dies zu tun. Aber seine Ausdehnung beeinflusst die Stärke des Temperaturgefälles zwischen niederen und hohen Breiten und damit die Zirkulationsverhältnisse. Nennenswerte Zusammenhänge fanden sich in der ersten Jahreshälfte allerdings nur für den April:

Abbildung 14: Tendenziell gibt es in Aprilmonaten mit geringer Ausdehnung des Arktischen Meereises weniger meist kalte, höhenzyklonale Großwetterlagen nach der Objektiven Großwetterlagen- Klassifikation in Deutschland.

Etwas deutlichere Zusammenhänge zeigten sich für den Herbst, besonders hinsichtlich der Schwächung der Westlagen. Dies gilt sowohl für die Häufigkeit der Westwetterlagen nach der Objektiven, besonders aber für die von HESS/BREZOWSKY verwendeten subjektiven Großwetterlagenklassifikation:

Abbildung 15: War die Arktische Meereis- Ausdehnung im Sommer gering, so wie auch 2018, dann gab es im Herbst tendenziell weniger Westwetterlagen (GWT West, bestehend aus WA, WZ, WS und WW nach der HESS/BREZOWSKY- Klassifikation).

Deutet sich also ein zu Extremwetter neigender, an Westlagen armer Herbst 2018 an? Für sichere Prognosen ist der gefundene Zusammenhang leider zu unsicher.

Zusammenfassung: Zwischen dem Spätwinter und dem Sommer 2018 kam es zu schweren, so nur selten auftretenden Zirkulationsstörungen über Europa. Diese äußerten sich in einem kalten Spätwinter, einem sehr warmen Frühling/Sommer und einer anhaltenden Dürre in Teilen Deutschlands, einhergehend mit einer stark überdurchschnittlichen Sonnenscheindauer. Herausragend war der fast nur von Ostwetterlagen dominierte Mai; doch auch in allen anderen Monaten waren die zyklonalen Westwetterlagen seltener als normal. Als Ursachen deuten sich die abklingende AMO- Warmphase, die sehr geringe Sonnenaktivität, eine Anomalie der Wassertemperaturverteilung im Nordatlantik und die geringe Ausdehnung des Arktischen Meereises an. Wie lange diese Zirkulationsstörungen noch anhalten, ist nicht sicher vorhersagbar; doch sind sie im Zuge der weiterhin geringen Sonnenaktivität in naher Zukunft wohl häufiger zu erwarten.

Stefan Kämpfe, Diplomagraringenieur, unabhängiger Natur- und Klimaforscher




Die Eisheiligen werden kälter.

Interessant ist, dass trotz des bisher sehr milden Mais 2018 keine Erwärmungsmeldungen über die Eisheiligen – auch vom DWD-Vorstand nicht – getätigt wurden. „Eisheilige werden zu Heißheiligen“ und dergleichen Erwärmungsmeldungen als Beweis des Klimawandels suchte man vergebens in der deutschen Medienlandschaft. Haben etwa die Artikel der Vorjahre hier bei EIKE ihre Wirkung nicht verfehlt?

Nachdem nun Mitte Mai vorbei ist, kann man sagen, die kälteren Tage fanden 2018 um eine Woche verspätet statt und Nachtfröste blieben diesmal wohl ganz aus. Erst ab dem 14. Mai wurden die Tage allmählich kälter, so dass unsere drei Vergleichsstationen einen relativ milden Eisheiligenschnitt vorweisen können, waren doch die ersten 3 Eisheiligentage noch angenehm sommerlich.

Wir haben möglichst wärmeinselarme Stationen gewählt, also nicht Frankfurt-Land, denn die Station steht bekanntermaßen an den Landebahnen des Großflughafens im Strahl der 600°C heißen Abgase. In den Heizräumen unserer Häuser ist am Thermometer bekanntermaßen auch kein Eisheiliger feststellbar und natürlich dieses Jahr sowieso nicht.

PIK-Potsdam: Beginnen wir mit der Station des Potsdamer Institutes für Klimafolgenforschung, dem Zentrum des deutschen Erwärmungsorakels. Der Schnitt der fünf Tage betrug dort 2018: recht angenehme 16,7°C

Eisheiligen in Potsdam seit Bestehen der Station

Grafik 1: In dieser Grafik sind nicht die Schnitte der fünf Tage aufgelistet, sondern jeder einzelne Tag, für jedes Jahr also fünf Eintragungen. Wir sehen über die 126 Jahre keine Spur irgendeiner Tendenz. Die Eisheiligentagesrekorde liegen weit zurück.

Erg: Obwohl Potsdam seit 1893 stark in die Fläche gewachsen ist und der Wärmeinseleffekt sich damit vergrößert hat, und vor allem auch der CO2-Ausstoß der brandenburgischen Landeshauptstadt stark angestiegen ist, konnte Kohlendioxid keine Erwärmung bewirken. Die Eisheiligen sind somit CO2-resistent. Die fünf Tage in der Maimitte 2018 reihen sich in einen ausgeglichenen Verlauf ein.

Ein längerer Nachkriegszeitraum:

Die Klimaerwärmungsgläubigen behaupten jedoch, dass insbesondere in den letzten Jahrzehnten die Temperaturen grundsätzlich gestiegen wären. Deshalb stellen wir uns die Frage: Wie verhalten sich dabei die Eisheiligen? Schon aus der ersten Grafik ist keinerlei Anstieg erkennbar. Im Gegenteil: Dass die Eisheiligen, also die Tage zwischen dem 11. und dem 15. Mai seit über 30 Jahren immer kälter werden, zeigen wir anhand der nachfolgenden Grafiken. Zunächst 2 städtische, dann eine ländliche Station.

Grafik 2: Trotz der milden Eisheiligentage 2018 in Potsdam wurden die fünf Tage seit fast 40 Jahren eindeutig kälter. So kalt wie zur Kleinen Eiszeit sind sie allerdings noch nicht, zumal die letzten drei Jahre einen leichten Erwärmungstrend andeuten.

Die DWD-Station Dresden-Klotzsche: Die zweite Grafik kommt aus Dresden/Klotzsche, genauso wie Potsdam eine offizielle Messstation des Deutschen Wetterdienstes. Auch an der Elbe waren die Eisheiligen dieses Jahr relativ mild. Der Schnitt 2018 betrug 16,6°C, das ist deutlich über dem Schnitt der Vorjahre, aber trotzdem….

Grafik 3: DWD-Station Dresden Klotzsche: Trotz der milden Eisheiligen 2018 ist die Trendlinie der letzten 34 Betrachtungsjahre eindeutig fallend.

Goldbach: Und schließlich Goldbach bei Bischofswerda, ein kleiner ländlicher Vorort. Die Wetterstation gibt es erst seit 1996, und dort auf dem Lande werden die Eisheiligen deutlich kälter. Bei Medienfalschmeldungen der letzten Jahre mit der Zeitangabe „in jüngster Zeit“ oder „in der „Gegenwart“ würden die Eisheiligen wärmer, könnte man vielleicht die letzten 20 Jahre meinen. Aber auch für „in jüngster Zeit“ ist das Ergebnis eindeutig, die Eisheiligen werden kälter. Je kürzer der Betrachtungszeitraum, desto fallender die Trendlinien. Fallende Temperaturtrendlinien sind das genaue Gegenteil von Erwärmung. Der Eisheiligenschnitt 2018 war 15,8°C in Goldbach, wie erwartet kälter als in den beiden Städten.

Grafik 4: Auch in dem kleinen Ort Goldbach werden die Eisheiligen in der Gegenwart kälter, daran können auch die fünf milden Tage 2018 nichts ändern.

Was könnten die Gründe sein für das Kälter werden der Eisheiligen?

Die wahren Gründe für das Kälter werden haben wir schon letztes Jahr ausführlich bei EIKE beschrieben. https://eike.institute/2017/05/07/die-eisheiligen-werden-immer-kaelter-vorschau-auf-2017/

Wie man an den Grafiken des Artikels erneut erkennt, hatte die Zunahme von Kohlendioxid in der Atmosphäre keinerlei wärmenden Einfluss auf den Schnitt der fünf Eisheiligentage. Im Gegenteil, die Eisheiligen werden kälter.

Den deutschen Medien stünde es nicht schlecht an, ihre Artikel irgendwann einmal mit Grafiken zu belegen, und zwar mit Grafiken von wärmeinselarmen Stationen, und die kriegt man bei EIKE kostenlos. Auffallend: Selbst in Städten wie Potsdam und Dresden zeigen die Eisheiligen eine fallende Tendenz seit über 30 Jahren und in der Gegenwart.

Es wird Zeit, dass mit dem Irrglauben einer permanenten Erwärmung mittels CO2 endlich Schluss gemacht wird. Es gibt viele Faktoren, die das tägliche Wetter und damit das Klima nach 30 Jahren Wetter bestimmen. Falls wie behauptet, Kohlendioxid der Hauptfaktor sein sollte, dann hätte er bei den Eisheiligen eindeutig eine kühlende Wirkung. In Wirklichkeit zeigen auch die Grafiken des Artikels wiederum, dass CO2, wenn überhaupt, eine unbedeutende Rolle spielt. Es kommt auf die Gesamtwirkung der vielen klimabestimmenden Faktoren in Deutschland an. Und bei den fünf Eisheiligentagen heißt die Gesamtwirkung momentan eindeutig Abkühlung. Das kann sich auch wieder ändern.

Es wird Zeit, dass wieder Natur- und Umweltschutz in den Mittelpunkt des politischen Handelns gerückt werden und nicht der Irrglaube mit dem Klimaschutz.

Josef Kowatsch, unabhängiger, weil Natur- und Klimaforscher

Stefan Kämpfe, Diplom- Agrar- Ingenieur, unabhängiger Natur- und Klimaforscher