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Fridays-for-future: Schüler unter Druck – wer nicht mitmacht, wird mitunter angeprangert

Der kritische Youtuber Charles Krüger hatte es in seinen bei uns verlinkten Videos bereits angedeutet: Schüler mit Ego-non-Attitüde werden mitunter sogar von Lehrern (!) genötigt, zur Klimademo am Freitag zu gehen.

Die Berliner Zeitung beschrieb kürzlich den Fall eines Elfjährigen, der lieber zur Klavierstunde (Bildung!) gehen wollte als zur Hüpfdemo. Eigentlich war es den Schülern freigestellt, aber die Lehrerin prangerte den Jungen vor der ganzen Klasse an und stellte ihn als unverantwortlichen Morallosen hin. Zur Erinnerung: Elf Jahre – das ist die 6. Klasse des Gymnasiums oder der Grundschule!

„Wenn Dir Deine Zukunft egal ist, dann brauchst Du natürlich nicht hinzugehen. Mir ist meine Zukunft jedenfalls nicht egal.“

Wenn der Junge cool war, hat er gesagt, mir ist Deine und meine Zukunft egal. Oder, ohne negative Psychologie, mir ist meine Zukunft nicht egal, deswegen gehe ich zum Unterricht. Es fällt sowieso derart viel aus; wenn wir jetzt noch freitags schwänzen, lernen wir gar nichts mehr. Gut, welcher Junge ist mit elf derart kaltschnäuzig. Die Lehrerin war daher im Vorteil.

Ähnlich gelagert sind Fälle von Angestellten von Firmen, deren Chef „frei“ gibt. Heißt, wenn alle mitgehen, muß der Dissident auch, ganz unfrei. Welche Firmen verdienen eigentlich so viel, daß sie wegen Klimahüpfen schließen? Vermutlich etwas aus dem Nutzlos-Sektor wie Klimaberatung etc.

Im Artikel erinnert der Autor an das Buch (bzw. den Film) Die Welle, das vermutlich jedem deutschen Schüler mit 16 schon einmal um die Ohren gehauen wurde. Natürlich nur, weil darin vor dem Faschismus und seinen Methoden gewarnt wird. Daß die Methodik auch mit linken Inhalten ganz proper funktioniert, wird meist verschwiegen, aber durch die pseudogrüne FFF-Welle präzise bewiesen. Im Buch wird gezeigt, daß die vermeintlich guten Inhalte den Welle-Teilnehmern die moralische „Rechtfertigung“ geben, das Übelste ihrer Natur herauszulassen. Interessant in diesem Zusammenhang auch das Stanford-Experiment von Philip Zimbardo et al., das aus abgebrochen werden musste, um Straftaten der Probanden zu verhindern.




Nach Denunziation bei Presse: Ermittlungen gegen Greta-Hasser im sächsischen Vogtland

Bei EBay und anderen Internetläden kann man heuer Aufkleber mit „Fuck you, Greta!“ kaufen. (Aber nicht bei Amazon, die haben sich schon den Protesten gebeugt.) Harmlosere Exemplare sagen nur „Ich verbrenne meinen Diesel mit Liebe“. Sogar in der Klimanotstand-Stadt Jena habe ich schon ein Auto mit einem Fuck you-Aufkleber gesehen, sogar im student*ischen Damenviertel. Ich verrate aber nicht, in welcher Straße, und das Viertel ist groß. Vielleicht gehörte das Fahrzeug aber auch nur einem Besucher. Lange kann es dort noch nicht gestanden haben, sonst wäre es vermutlich angezündet oder klimaneutral demoliert worden.

Die Freie Presse FP aus Chemnitz meldet, daß „mindestens drei“ solcher furchtbaren Autos im idyllischen Vogtland gesichtet worden seien. Gut, ganz so idyllisch ist das V-Land auch wieder nicht; denn in der Hauptstadt Plauen wird freitags klimagehüpft. Man ist sich des Untergangs gewahr.

Das rechte und klimaleugnerische Treiben sieht die zuständige Staatsanwaltschaft gar nicht gern.

„Der Vorwurf, der zu prüfen ist, lautet öffentliche Aufforderung zu Straftaten“, sagt die Sprecherin.

„Man könne in dieser Art Heckklappen-Deko Gewaltverherrlichung gegen Kinder sehen und die Aufforderung, einer bestimmten Person etwas anzutun. Das Strafgesetzbuch sieht dafür bis zu drei Jahre Freiheitsstrafe vor.“ so die FP.

Der Spruch „FY, Greta“ sei allein aber nur eine Beleidigung und somit rechtlich irrelevant.

Die Bilder mit den Aufklebern gehen seit Wochen durch die sozialen Medien wie Facebook. Das erste Exemplar war ein Pickup-Truck amerikanischer Bauart, Kennzeichen aus Teltow-Fläming, mit zwei Schloten statt Auspuffrohren, aus denen der Rauch quoll. Auf der Ladefläche ein Plastikskelett mit Gretazöpfen und auf der Rückseite der Fahrerkabine der FY-Aufkleber. Typischer Kommentar eines FFF-Demonstranten dazu:

„Ich denke, hier zucken die autoritären Möchtegern-Patriarchen wie wild um sich. Nichts ist ihnen verhasster als eine internationale, antirassistische, weiblich dominierte junge Bewegung.“

 

 




Fridays For Future in Hamburg – Antifa greift an

Ein „I love CO2„-Shirt gibt es hier zu kaufen: https://bit.ly/2lYlqSR




Das Klimapaket: Wenn radikale Spatzen das Szepter in die Hand nehmen

In der Fantasy-Serie ist die Schreckensherrschaft der religiösen Eiferer allerdings bald vorbei. Es sind nicht zuletzt Parabeln wie diese, denen die epische Erzählung vom Kampf um die Vorherrschaft in den sieben Königreichen ihre Popularität verdankt. Was die Spatzen angeht, gibt es nämlich eine ähnliche Bewegung in unserer Zeit: Sie trägt erzreligiöse Züge, gebärdet sich immer fanatischer, gewinnt ihre Bedeutung aus der Selbstgerechtigkeit und Verkommenheit der politischen Elite und wendet inzwischen sogar Gewalt an, um Abweichler zu unterwerfen. Und auch die Reaktion der Herrschenden weist eindeutige Parallelen zur Serienvorlage auf: Zur Sicherung des eigenen (politischen) Überlebens schließen sich immer mehr Herrscherhäuser, die wir heute vornehm Regierungskoalitionen nennen, aber auch jene, die hoffen, bald einmal selbst herrschen zu können, den Spatzen des 21. Jahrhunderts an.

Video aufgenommen, anlässlich der FFF Demo am 2.9.19: Kommentar: Staatlich sanktionierter Kindesmissbrauch. Der Fotograph ist der Redaktion bekannt. Mit freundlicher Genehmigung

Die Bundesregierung will in den kommenden vier Jahren rund 40 Milliarden Euro für die weitere Etablierung einer Religion bereitstellen

Zwar sind die heutigen Spatzen immer noch in der Minderheit, doch verleiht ihnen die bedingungslose Unterstützung ihrer fanatisierten Anhängerschaft genügend Macht für ihre Herrschaft. Nun haben sie die Bundesregierung dazu getrieben, in den kommenden vier Jahren rund 40 Milliarden Euro für die weitere Etablierung ihrer Religion bereitzustellen. In einem Land, das große infrastrukturelle Probleme hat, das vom Mobilfunknetz über eine anfällige Deutsche Bahn bis hin zum Zustand von Straßen und Brücken gerade noch zweitklassige Ansprüche erfüllt, in dem nicht nur viele Behörden, sondern auch die Schulausstattung und die vernachlässigten Schulgebäude auf dem Stand von 1980 sind, und das Milliardeninvestitionen zur Sicherung der Energieversorgung benötigen würde, fließen stattdessen bis 2023 mindestens 40.000.000.000 (Mrd.) Euro in die Befriedung der Spatzen, damit diese den Herrschenden nicht noch gefährlicher werden. Ein Großteil des Geldes soll in die staatliche Subventionierung von Elektrofahrzeugen und den großflächigen Ausbau der Ladesäulen strömen, obwohl selbst unter den Spatzen mahnende Stimmen laut werden, die darauf hinweisen, dass die Elektrotechnologie unsere Umweltprobleme nicht lösen wird. Nachvollziehbarer ist da schon das Vorhaben, den Austausch alter Heizungsanlagen zu fördern, doch wären die Spatzen nicht die Spatzen, würden sie ihre Forderung nicht auch gleich mit der Drohung verbinden, renitente Eigentümer zum Austausch zu zwingen. Zwar wird wohl niemand im Kerker enden oder seinen Kopf verlieren, doch dürften die modernen Methoden zur Bestrafung Unwilliger nicht weniger vernichtend sein.

Den „Klima-Spatzen“ ist der Kunstgriff eingefallen, die Forderung nach mehr Umweltschutz durch den Zwang zur Klimarettung zu ersetzen

Bezahlt werden soll all das durch eine CO2-Steuer. Dass der CO2-Anteil in unserer Atmosphäre ganze 0,04% beträgt und der Effekt einer Verringerung des Ausstoßes damit vernachlässigbar ist, kümmert die Spatzen und die von ihnen abhängigen Herrscher ebenso wenig, wie die Tatsache, dass CO2 für Pflanzen und Bäume die Basis zur Herstellung des für uns Menschen lebensnotwendigen Sauerstoffs darstellt. Sie haben das Spurengas zum Staatsfeind erklärt. Dabei wird der Umweltschutz nirgendwo so ernst genommen wie in Deutschland. Mülltrennung, Recycling, Gewässer- und Bodenschutz, aber auch alle anderen Umweltauflagen und Luftreinhaltungsvorschriften erfüllen allerhöchste Standards. Den „Klima-Spatzen“ ist deshalb der Kunstgriff eingefallen, die Forderung nach mehr Umweltschutz durch den Zwang zur Klimarettung zu ersetzen. Wo die Umwelt bereits bestmöglich geschützt wird, kann die eigene Religion nur mit einer neuen Bedrohung aufrecht erhalten werden. Und so kommen die aktuellen Pläne zur milliardenschweren Stärkung der Spatzen-Religion als „Klimapaket“ daher. Nur wenige Stimmen, die zur Mäßigung aufrufen, und niemand weit und breit, der den Spatzen und ihren politischen Marionetten das Handwerk legen wollte. Und während Deutschland demnächst offiziell das Zeugnis einer Rezession ausgestellt bekommen wird, während eine zerrissene EU mit sich selbst ringt, während Infrastruktur und Sozialsysteme auch infolge einer ungeregelten Zuwanderung bersten, sonnen sich die Spatzen im hellen Licht ihrer Macht, die anders als in Game of Thrones von Dauer zu sein droht. Den Mitläufern in Westeros konnte man entschuldigend assistieren, dass sie ungebildet und arm waren. Welche Entschuldigung nehmen die Wähler der Grünen für sich in Anspruch?

Mit freundlicher Genehmigung des Autors.

Dieser Beitrag erschien zuerst auf Ramin Peymanis Liberale Warte und der Achse des Guten.

Ramin Peymani ist Wirtschaftsiunformatiker und hat für die Citibank, Goldman Sachs und für den Deutschen Fußballbund gearbeitet. Er veröffentlicht Artikel bei der Achse des Guten, TheEuropean, dem Online-Magazin Novo und eigentümlich frei. Ramin Peymani ist FDP-Mitglied. Er hat mehrere Parteifunktionen inne und ist Kreistagsabgeordneter im Main-Taunus-Kreis. Er ist Mitglied der Friedrich August von Hayek-Gesellschaft

Seine Thesen hat der Autor in seinem Buch Chronik des Untergangs- Ist es für uns wirklich erst 5 vor 12? ausführlich dargelegt.




EIKEs Heimstatt Jena ruft den Klimanotstand aus

Ob die Streik-Kinder beziehungsweise der Stadtrat uns von EIKE treffen wollten, ist unwahrscheinlich und würde uns auch nicht groß wundern; bei dem Tamtam um Greta und Konsorten würde es nicht mehr ins Gewicht fallen. Außerdem: Viele Klimaretter, mit denen ich sprach, wissen über die Verschwörungstheorie vom menschgemachten Klimawandel wenig; von EIKE, Elektro- und Thermodynamik rein gar nichts.

Am Mittwoch, den 4. September, hat der bunte Stadtrat, dem Fraktionen von CDU, SPD, Linke, FDP, Grünen und seit kurzem auch die AfD angehören, in seiner wöchentlichen Sitzung mit großer Mehrheit den Klimanotstand ausgerufen. Was das heißt, wissen die Abgeordneten und ihre „zivilgesellschaftlichen“ Taktgeber wahrscheinlich selber nicht so genau. Egal, die Ökobourgeoisie fliegt sowieso laufend um den Planeten; es geht also sowieso nicht darum, irgendetwas zu retten.

Im Beschlußtext heißt es dazu:

Der Jenaer Stadtrat erkennt die Klimakrise als alle relevanten Lebensbereiche
betreffende Herausforderung an und stellt sich dieser in allen Politikfeldern. In
diesem Zusammenhang reagiert der Stadtrat auf die Forderungen von Fridays
for Future und ruft den „Klimanotstand“ (englisch „Climate Emergency“) aus.

Ich habe mir die Mühe gemacht, die Bedeutung des Unfugs zu recherchieren. „Klimanotstand“ bedeutet:

Die Jenaer Stadtverwaltung darf bis zum Wirksamwerden der politischen Beschlüsse aus dem September 2019 darf Sofortmaßnahmen zur Eindämmung der Klimaauswirkungen ergreifen und sofortige Maßnahmen zur Verringerung von klimaschädlichen Emissionen im laufenden Verwaltungshandeln umzusetzen.

Und Umweltministerin Siegesmund erklärt:

„Wer ein Stadtquartier neu entwickelt, muss es unter der Maßgabe von Stadthitze oder Starkregen planen“

Juhuu, noch mehr Kosten für Bauherren und Mieter.

Der den „Klimaschutz“ unterstützende FDP-Oberbürgermeister der Stadt, Thomas Nitzsche, ist mit dem Mehrheitsbeschluß der Rot-grün-roten übrigens nicht ganz einverstanden, was er im Video bekräftigt:

In der Universitätsstadt Jena gibt es natürlich seit geraumer Zeit eine Schülergruppe von Fridays for future; außerdem mittlerweile die Scientists for future, die Parents for future (die kannte ich noch gar nicht) und zu meinem Entzücken auch eine Ortsgruppe der aus England übernommenen Ökoterroristen von Extinction rebellion, die seit Wochen die Verkehrs- und Laternenmasten der Stadt mit ihren umweltfreundlichen Plastikaufklebern verschönern. Diese Klimaretter-Grüppchen machen seit Tagen Stimmung mit Demos in der Innenstadt und werden von der örtlichen Qualitätspresse natürlich distanzlos und unprofessionell promoviert.

Am Mittwoch saßen die FFF-Klimastreiker im Rathaus und wollten wohl Druck auf die anwesenden Fraktionen ausüben. Die linken Parteien kamen dem Ansinnen natürlich gerne nach. Nach der Entscheidung für den Klimanotstand, für den auch ein CDU-Abgeordneter stimmte, wurde ein Paket mit dem Namen „Der Klimakrise mit höchster Priorität begegnen“ von allen Fraktionen außer der AfD beschlossen. Ein Parteifreund von der CDU bekräftigte mir gegenüber, daß in diesem Paket aber nur sinnvolle Maßnahmen beschlossen worden seien. So solle die PKW-Flotte der Stadtwerke durch neue Fahrzeuge ersetzt werden, aber „energieoffen“. Wasserstoffbrennzelle, Akkumulator, anderes. Sinnvoll?

Konkrete Maßnahmen:

– Der Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt wird zum Ausschuss für Stadtentwicklung, Umwelt, Klimaschutz und Nachhaltigkeit weiterentwickelt.

– Der Oberbürgermeister wird beauftragt, eine kommunale Klimaschutzkoordinationsstelle einzurichten. Sie soll Ansprechpartner für die Akteure der Zivilgesellschaft, der Politik und Verwaltung sein und u.a. die Erarbeitung von Beschlussempfehlungen moderieren. Mögliche Fördermittel sollen hierfür eingeworben werden – die Einrichtung der Klimaschutzkoordination jedoch nicht davon abhängig gemacht werden.

– Der Oberbürgermeister wird beauftragt, bis spätestens zum 1. Quartal 2020 einen Kriterienkatalog zur Klimaverträglichkeitsprüfung (Klimacheck) vorzulegen, nach welchem zukünftig die Klimaauswirkungen sämtlicher Stadtratsbeschlüsse bewertet werden.

– Der Oberbürgermeister wird beauftragt, im Rahmen der Umsetzungsstrategie des Leitbildes Energie und Klimaschutz und des nächsten Nahverkehrsplans eine klima- und umweltschonende Modernisierung bzw. Nachrüstung des Fuhrparks des Nahverkehrs Jena sowie der Stadtverwaltung Jena (inklusive der Eigenbetriebe und Beteiligungen) anzustreben. Dabei sollen die Förderinstrumente auf Landesebene, wenn möglich, genutzt werden.

– Der Oberbürgermeister wird beauftragt, die Stadtwerke prüfen zu lassen, wie nach dem Auslaufen der Verträge zur Wärmeversorgung 2037 die Wärmeversorgung ohne fossile Brennstoffe fortgesetzt oder ausgebaut werden kann. Hierzu wird dem Stadtrat bis 2022 ein Investitions- und Betreiberkonzept vorgelegt.

Nebenbei: Was ist eigentlich ein Notstand?

Eine schlaue Leserin aus Moers wies uns auf einen Blog hin, wo steht:

  • Es dürfen nur bestimmte sehr weit oben angesiedelte Institutionen den Notstand ausrufen. Städte und Kommunen gehören definitiv nicht dazu.

  • Es muss ein gut definierter Grund vorliegen, wobei vorliegen bedeutet, dass die den Notstand auslösende Situation eingetreten ist und nicht etwa in nicht absehbarer Zukunft eintreten könnte.

  • Es muss anhand dieses Grundes genau spezifiziert werden, was außer Kraft gesetzt wird. Die außer Kraft gesetzten Regeln müssen geeignet sein, den Notstand zu beheben; weitere Regelungen dürften nicht außer Kraft gesetzt werden.

Begleitend zu dem symbolpolitischen und damit auf die Natur und das Klima völlig wirkungslosen Beschlüssen streikten Jenaer Schüler*innen und Studier*innen auf dem zentral gelegenen Holzmarkt von 11:45 bis um Mitternacht. Ich bin zwei mal vorbeigegangen und habe mir angeschaut, was die Kinners so machen. Es gab einen kleinen Pavillon mit Speisen aus der Dose und eine Gruppe von etwa 20 Personen u25, die auf dem Steinboden in der Sonne saß. Abends um neun waren die meisten immer noch da und strampelten auf Fahrrädern, die in ein Gestell mit Dynamotor eingespannt waren und luden damit einen Auto-Bleiakku auf, der einen Beamer und die Beleuchtung speiste.

Für die begrenzte Anforderung sogar eine gute Idee. Allerdings habe ich zuvor sonst noch nie jemanden gesehen, der für die Klimarettung strampelte. Das Ganze erinnerte mich an meine Idee vor Jahren, im Fitneßstudio Dynamotoren an den Geräten anzubringen und so den Strombedarf des Studios (oder gar mehr?) zu decken. Der mitlesende Elektro-Ingenieur möge mir diese naive Idee vergeben. Oder war sie gar nicht so dumm? Aber dann hätten die Sparfüchse unter den Studio-Betreibern sie ja schon umgesetzt. Nur was sich rechnet, ist sinnvoll; ansonsten muß der Steuerzahler für die Weltrettungsfantasien aufkommen.

Werden noch andere Städte Thüringens von der Notstands-Manie angesteckt werden? Wahrscheinlich noch das studentische Weimar und die Hauptstadt Erfurt; in den anderen Städten im Grünen Herz Deutschlands hat man für den elitären Humbug keinen Sinn. Und auf dem Land erst recht nicht, dort wird wahrscheinlich wie in Sachsen und Brandenburg flächendeckend AfD gewählt werden. Die Landtagswahlen finden am 25. Oktober statt.

Bislang haben diese Städte den Klimanotstand ausgerufen: Aachen, Bielefeld, Bochum, Bonn, Düsseldorf, Erlangen, Gelsenkirchen, Greifswald, Heidelberg, Kiel, Köln, Konstanz, Lübeck, Marburg, Münster, Saarbrücken und Wiesbaden.




Wie Greta Thunberg unser Denken prägt

In den ehemaligen Qualitätsmedien finden sich heuer kaum noch aufbereitete Fakten, sondern überwiegend „Haltung“ und Gefühle. Der Spiegel-Journalist Stefan Schultz berichtete kürzlich in einem ganzen Artikel über seine Emotionen, die er im Smog von Delhi verspürte, als er darüber sinnierte, wie sehr wir Menschen doch unsere Natur zerstörten.

Dabei habe er auf „einer tiefen, existenziellen Ebene gespürt, wie wir unseren Planeten zugrunde richten“. Dabei ist Schultz durchaus selbstkritisch, wenn er zugibt, daß er viel fliegt (auch wenn dies angeblich der „Toleranz“ und der „Freiheit“ diene). Natürlich vergißt er nicht, wie in solchen Fällen üblich, zu erwähnen, daß das Klima nur durch eine „systemische Lösung“ gerettet werden könne.

Der Autor schreibt seine tiefen Gefühle Greta Thunbergs Aktionismus und den Freitags-Demonstrationen zu. Er meint, daß das „rationale Konzept“ der Klimarettung durch die 16jährige Schwedin ein wirksames emotionales Narrativ (also eine Erzählung) erhalten habe, das die Massen mobilisiere.

Daß dies wahrscheinlich nicht stimmt, zeigt der rasante Anstieg unserer Zugriffszahlen seit Beginn der Gretamanie. Die Klimaaktivistin prägt also nicht das Denken der Allgemeinheit, sondern nur das des wohlhabenden Juste Milieus, das seine eigenen Märchen immer mehr selber glaubt.

Zum Ende liefert Schultz noch eine schöne Steilvorlage, als er meint, man solle die Marktwirtschaft nicht abschaffen, um das Klima zu retten (was ja löblich ist). Allerdings schlägt er sogleich Habeck-ähnlich vor, sich an der chinesischen Lösung zu orientieren, da die Produzenten im Reich der Mitte mit Ökotechnologie Gewinn machten. Solange der Westen dafür aufkommt, vergißt er zu erwähnen; denn „klimaschonenden“ Nippes kauft in China selbst nur eine kleine Schicht, die auf soziale Distinktion aus ist. Ansonsten verbrennen die Chinesen Kohle, was das Zeug hält.

Ein solcher Artikel läßt einen als Kritiker ratlos zurück. Wenn Schultz ein Zyniker wäre, der leidenschaftslos das heruntertippte, was gewünscht ist, würde der Text anders klingen. Es ist ja nicht jeder ein Relotius. Nein, der Artikel zeigt eindeutig, daß die kulturelle Elite unseres Landes tatsächlich an Selbsterfundenes glaubt. Eine Rückkehr zur Vernunft ist von diesen Leuten nicht zu erwarten.




Infantilität, Extremismus und Hysterie – Greta Thunbergs „Smile for future“-Klimagipfel in Lausanne

Kürzlich tagte eine Strategie-Konferenz der Fridays for future-Demonstranten in der französischen Schweiz mit etwa 450 Teilnehmern aus 37 Ländern. Interessanterweise berichten viele Medien nicht nur wie üblich affirmativ, sondern beleuchten auch interne Streitigkeiten. Die Schweizer Presse, das neue „Westfernsehen“, ist erwartungsgemäß am besten. Hier: der Blick.

Das Blatt berichtet, daß die Teilnehmer nicht nur inhaltlich erbittert über delikate Punkte stritten. So wollten einige FFFler unbedingt radikaler werden und wie andere Organisationen, z.B. Extinction Rebellion, kriminell werden (wir berichteten).

Offenbar sind große Teile der Bewegung nicht nur Klimaschützer, sondern wollten auch noch andere revolutionäre Objekte „retten“. Ein deutscher Teilnehmer meint daher:

„Der Konsens ist: Der Kapitalismus muß weg.“

Zum Glück sind die Osteuropäer unter den Konferenzteilnehmern, wenn man von ihrer fixen Klima-Idee absieht, noch bodenständig und äußerten ihre historisch bedingten Ängste vor deutschen Kommunismus-Ideen.

Auch ganz allgemein schienen die Anwesenden politisch recht heterogen zu sein. Es gab sehr viele, teils sehr spezielle Forderungen, auf die man sich kaum einigen konnte.

Eher amüsant war die Kritik am Tagungsland Schweiz, das bekanntermaßen eines der teuersten Europas ist. Warum man daher gerade Lausanne als Konferenzort wählte, ist schwer nachvollziehbar. Vielleicht, um das Gefühl des Eliteseins zu erzeugen? Die UNO und das Weltwirtschaftsforum schätzen ja eidgenössische Schauplätze. Übersehen hatte man dabei allerdings die meist sehr beschränkten Mittel gerade der Osteuropäer und die Tatsache, daß die Schweiz nicht Mitglied der Europäischen Union ist und daher kaum bezahlbare sogenannte Roaming-Gebühren fürs mobile Internet anfielen. Das Essen immerhin war für die Teilnehmer wohl gratis oder in der Konferenzgebühr enthalten. Dafür schmeckte es den verwöhnten Kindern nicht, weil nicht „abwechslungsreich“ genug.

Ein weiterer grotesk-amüsanter Punkt in der Berichterstattung war das Bedürfnis der Teilnehmer, über ihre Gefühle statt über die Planung zu sprechen. Das geht soweit, daß jeder, der sich „unwohl“ fühlte und mit den Händen ein Dächlein formte, sofort seine Befindlichkeiten kundtun durfte. Offenbar gab es auch viel Anlaß für emotionale Konflikte, da ein Mädchen weinend aus dem Plenum lief und sich im Flur auf den Boden warf. Greta und andere folgten ihr und trösteten die Mitstreiter. Damit die Journalisten davon nicht allzu viel mitbekamen, wurden sie laut Welt auf Gretas persönliche Weisung „aus dem Saal geworfen“. Konkret meldet das Blatt:

Sie machte die Medien für die schlechte Stimmung auf dem Kongress verantwortlich und rief deshalb dazu auf, die Journalisten auszuschließen, „weil sie es sonst so darstellen, als hätten wir Streit“.

Nun, hatten sie ja auch. Greta Thunberg scheint trotz ihrer 16 Lenze schon einiges über postdemokratische PR gelernt zu haben. Aber bitte: Uns „Klimaleugnern“ kann es nur recht sein, wenn die Totengräber unserer Industriezivilisation sich bei den ihnen sonst treu ergebenen Medien selbständig unbeliebt machen. Vielleicht merken die Aktivisten in den Redaktionen ja dann etwas.

Nebenbei: Der Pro7-Star Joko Winterscheidt schaute auch kurz bei der Konferenz vorbei. Die Kollegen von Große Freiheit TV haben seine Stippvisite zum Anlaß genommen, sich anzuschauen, ob er selber klimafreundlich lebt. Instagram lieferte hier ähnlich wie im Fall von #langstrecken-Luisa höchst interessante Resultate.

Fazit: Die Teilnehmer der Konferenz zeigten das typische Verhalten verzogener Millennials, das wir von den FFF-Kindern in Deutschland kennen. Ichbezogen, konsumverwöhnt, undiszipliniert, unkritisch gegenüber extremistischen Gesinnungen, und hysterisch. Mit solchen Persönlichkeiten ist kein Staat zu machen, nur eine Krise. Man fragt sich allerdings, wie derart labile und unselbständige Menschen die kommende hausgemachte Krise meistern wollen.

Greta schaute sich nach Lausanne unser Hambach an und macht sich nun per Hochseeyacht auf den Weg in die USA, wo sie Präsident Donald Trump nicht treffen will. Wir berichten noch.

Auch der kritische Philosoph Dushan Wegner, ein gebürtiger Osteuropäer und somit bodenständig, analysiert die Gretakonferenz auf seiner Seite sehr schön:

Lasset die Kinder doch Kinder sein!




Ver.di-Chef Frank Bsirske ruft Gewerkschafter zur Teilnahme an „Fridays for future“ auf

Jan Fleischhauer führte 2010 den Gewerkschaftsboß Frank Bsirske kongenial vor, als er ihn im Interview als betonköpfigen Linken mit Luxuslimousine demaskierte. Seitdem hat der sich wahrscheinlich nicht verändert; da er gerade ankündigte, seine zwei Millionen Mitglieder im staatssozialistischen Sinne zur Teilnahme an einer bundesweiten Fridays-for-future-Aktion am 20. September in 100 Städten aufzurufen.

„Wir werden zur Teilnahme an den Veranstaltungen aufrufen. Es geht darum, Flagge zu zeigen – wir brauchen ein deutlich konsequenteres Handeln der Politik beim Klimaschutz.“

Ob ihm das auf die Füße fallen wird? Immerhin dürften die werktätigen Malocher von der Gewerkschaft mit den selbstgefälligen Akademikerkindern aus der Klimarevoluzzer-Szene nicht allzu viel gemein haben. Das kennen wir schon aus der 68er Zeit. Immerhin verlangt Bsirske von seinen Arbeitern, nach der Schicht zur Klimademo zu gehen; ein Streik ist nicht geplant. Den würden die Malocher und die Industrie wohl auch nicht mitmachen. Daher dürfen wir gespannt sein, wieviele Gewerkschafter sich zu den Gymnasiasten und Studenten gesellen.




Aussterben für die gute Sache

Wölfe, lautet das gängige Stereotyp, hätten, unter Menschen zumindest, ein schlechtes Image. Stimmt das? Keineswegs. Das schlechte Image, vulgo: Die auf früheren Kulturstufen eingeübte, „tief verwurzelte“ Angst davor, ihnen in freier Wildbahn zu begegnen, ist irgendwann zur dringend benötigten Negativfolie des Guten mutiert. So geht Werbung. Sie reicht von der nötigen Aufklärung in Bezug auf arteigenes Verhalten über die strikte Zurückweisung der alten, noch immer im Umlauf befindlichen Märchen bis hin zur prototypischen, allgegenwärtigen Opfer-Verklärung. Der Schaden, wenn davon unbedingt die Rede sein soll, bleibt an ein paar Bauern hängen, die es versäumen, ihren Viehbestand zweckdienlich zu schützen. Härter soll es umherwandernde Hirten treffen – auch eine vom Aussterben bedrohte Art. Für einen der ihren kann die nächtliche Begegnung mit dem wieder eingebürgerten Medienstar leicht das ökonomische Aus bedeuten. Das sind exotische Zielkonflikte, die der zeitunglesende Mitmensch betroffen zur Kenntnis nimmt, um sie umgehend wieder zu vergessen.

Mufflons ohne Chance

Um auf den Kern des Berichts zu kommen, der meine Aufmerksamkeit fesselte: Der norddeutsche Mufflon, kommentierte der eilends befragte Förster und Wolfsberater, hat es in der Kürze der Zeit nicht für nötig befunden, sich an die neue Mitpopulation anzupassen. Vielleicht war er dazu, aus der Arroganz des schon länger in den hiesigen Wäldern Lebenden heraus, nicht bereit. Vielleicht reichte seine Intelligenz nicht aus, um Einsicht in die Notwendigkeit der Anpassung an die neuen Gegebenheiten zu gewinnen und damit Schillers vergessener Freiheitsdefinition Genüge zu leisten. Vielleicht – hier nähern wir uns den dunklen Bereichen des biologistischen Weltbildes und denken schaudernd an das Schicksal, das die genbereinigte SPD in diesen Tagen dem Altgenossen Thilo Sarrazin bereitet – reichte die Zeit nicht für die benötigten Genmutationen, um dem wolfsbeständigen Mufflon in den niedersächsischen Wäldern zu einem wissenschaftlich gesicherten Dasein zu verhelfen.

Vielleicht. Vielleicht? Vielleicht! Gesichert erscheint allein, dass der norddeutsche Bauer in der Regel besser mit der entstandenen Situation umzugehen weiß als der tumbe Mufflon. Gewiss liegt das auch an seinen Genen, wenngleich darüber nicht laut spekuliert werden sollte. Hauptsächlich jedoch liegt es an gewissen kulturellen Besonderheiten seines Berufsstandes, bei dem das Klagen vor der Schadensermittlung steht, während die Kompensation im Fall der Fälle längst eingespeist und in die Wege geleitet wurde. Sicher liegt es nicht an seiner fixen Mutationsfertigkeit. Insofern stoßen wir hier auf ein Mufflon-Problem, das nicht durch den obligaten Verweis auf positive Beispiele von Integration hätte gelöst werden können – denn nun ist es ohnehin zu spät. Der dumme Mufflon, spezialisiert auf die falschen, im gegebenen Fall nicht zielführenden Sprünge, hatte nie eine Chance, dem über seinesgleichen im Zuge der Pflege der Artenvielfalt verhängten Schicksal zu entgehen: der einzelne ohnehin nicht, die „Art“ genauso wenig.

Wo Bio- und Sozio-Slang sich die Felder teilen

Das Reizwort „Integration“ steht an dieser Stelle nicht ohne Bedacht. Des Försters Statement erinnert daran, wo überall heute Bio- und Sozio-Slang sich Felder teilen, auf denen teilnehmende Zeitgenossen sich lange Zeit vor ihnen sicher wähnten. Immerhin wird eher selten behauptet, der nordamerikanische Bison habe es seinerzeit versäumt, sich in Windeseile an die flintentragenden Jagdgesellschaften anzupassen, bevor sie ihm den Garaus machten. Der ganze mühsam ins Leben gerufene, noch immer lückenhafte Artenschutz soll schließlich der Ausrottung von Tier- und Pflanzenarten durch menschliche Unbedachtheit, sprich: die Folgenkette ignorierende ökologische Blindheit Schranken setzen, sie am besten ganz unterbinden. So schien und scheint es. Doch wo etwas geschieht, geschieht stets auch etwas Anderes. Die künstlich ins Werk gesetzte „Rückkehr“ der Wölfe in einstmals angestammte Reviere geschah und geschieht, oft willentlich ausgeblendet, vor der Kulisse zwischenzeitlich gewandelter und neu besiedelter Kulturräume. In ihnen hätte auch der wehrlose Lüneburger Mufflon ein Recht auf sein zweifellos gegebenes Dasein reklamieren können, hätte er nur die passenden Dolmetscher oder überhaupt eine Berufungsinstanz finden können. Nun gut, es gab professionelle Hilfestellung vor Ort, aber sie allein konnte das Desaster nicht abwenden.

Wie soll man eine Denkweise nennen, in der sich Prozesse biologischer Anpassung, sprich Evolution, hemmungslos mit sozialen Praktiken mischen (unwillkürlich denkt hier mancher an die berühmt-berüchtigte „Armlänge Abstand“, welche die Kölner Oberbürgermeisterin nach der Kölner Silvesternacht ihren entsetzt-amüsierten Mitbürger*innen empfahl)? Denn um eine Denkweise handelt es sich, kein Zweifel. Davon legt die Selbstverständlichkeit, mit welcher die Fachperson ihre Erklärung ausrollt und die recherchierende Seite sie „akzeptiert“, ohne sich die naheliegende Frage zu gestatten, wie die Anpassung der Mufflons an die menschengeschaffene neue Konstellation denn hätte vonstatten gehen sollen, ein beredtes Zeugnis ab. Es waren ja Menschen, die sie in die Region einführten – durften sie das überhaupt?

Damals Mufflons, heute Wölfe: insofern sind „wir ein ganzes Stück weiter gekommen“, um es im Jargon der Weitergekommenen zu formulieren. Wer zuletzt kommt, passt am besten. Systemforscher nannten dergleichen einst nüchtern „Konzeptualismus“, die peinliche Verwechslung von Plan und Realität. Dabei wird unter Realität im theoretisch schlichtesten Fall der Umstand verstanden, dass zu jedem System, also auch dem planmäßig installierten, sich umgehend eine passend-unpassende, im besten Fall eher freundliche, im schlimmsten Fall todbringende „Umwelt“ einstellt.

Das Wörtchen „todbringend“ erinnert daran, dass Fallen, wo immer sie appliziert werden, ein Analogon zur biologischen Selektion schaffen. Wem sie zum Verhängnis werden und wem nicht, hängt einerseits von ihrer Beschaffenheit – und der des potenziellen Opfers –, andererseits von der Umwelt ab. In diesem Fall heißt das: In einer anderen Umwelt hätte der Mufflon vielleicht überlebt. Wer das Glück hat, unbehelligt zu bleiben, nimmt die Falle, aus Mangel an Gründen, vielleicht nicht einmal wahr. Fallen sind „Selektoren“. Wer sie auslegt und gleichzeitig darauf vertraut, die „Natur“ der nicht gemeinten Mitwesen werde sich schon durch Anpassung helfen, der erhebt, ob er will oder nicht, Langzeitprozesse, die meist erst nachträglich konstatiert und analysiert werden können, in den Stand abrufbarer sozialer Praktiken (der berühmten skills, auf die Personalchefs so großen Wert legen). Die Gestaltbarkeit der Welt wird ‒ jedenfalls auf dem Monitor ‒ dadurch überaus gesteigert. Kein Wunder, dass eine profilsüchtige Politik mit dem Klugsprech liebäugelt, wann immer sich Gelegenheit dazu findet.

Die größte Illusion von allen

Umweltpolitik beschäftigt sich bekanntlich nicht allein mit dem Aufstellen von Fallen, sondern auch mit ihrer Beseitigung, wie der anhaltende Glaubenskrieg um das Agrargift Glyphosat ad oculos demonstriert. Glaubenskrieg deshalb, weil die Kosten-Nutzen-Rechnung augenscheinlich in solchen Fällen versagt: Wer den Schaden hat (landwirtschaftliche Betriebe, die um ihre Erträge fürchten), muss nach dem Willen der Reformer durch – praktische, nicht biologische, aber biologisch wirksame – Anpassung besser werden oder zugunsten besserer Anbaumethoden verschwinden. Ähnlich rigoros geht es im Kampf um Stickoxide und CO2-Werte zu. Jedes Mal soll die Gesellschaft den Nutzen davontragen, während die Produzentenseite zu ihrem Glück gezwungen, sprich: in Konkurrenz- und Existenzkämpfe getrieben wird, aus denen einige als Sieger, andere als Verlierer hervorgehen werden.

Die homogene Gesellschaft als solche steht hier der real zerklüfteten, von Interessen zerfurchten Gesellschaft gegenüber, in der sich stets Gewinner und Verlierer unterscheiden lassen. Wer gewinnt, wer verliert, das bemisst sich nicht ausschließlich an der Geschicklichkeit der Bewerber. In Boom-Zeiten wächst die Zahl der Gewinner, in Zeiten der Rezession oder des Niedergangs die der Verlierer, womit keineswegs nur oder vorrangig Aktionäre gemeint sind.

Im Kampf der Interessen gilt das Gemeinwohl als nicht verhandelbar. Allerdings ist dies die größte Illusion von allen. Die Berufung aufs Gemeinwohl ist stets gezinkt: In jedem Kampf ist sie das finale, von beiden Seiten rituell ins Spiel gebrachte Überredungsmodell, vom Konsumenten in den meisten Fällen mit einem soliden Wir wollen beides quittiert, es sei denn, die ungleiche Werteverteilung – bloße Logik reicht in der Regel nicht – lässt nur die Kapitulation einer Seite zu. Top-Gewinner ist, wer glaubhaft das Überleben der menschlichen Spezies ins Spiel zu bringen versteht. An dieser Grenze endet jeder Aushandlungsspielraum und es beginnt das Diktat der Vernunft. Denn der in jedem Gutgläubigen sich zu Wort meldende „Mensch“, der pariert, sobald das eigene Gattungsschicksal ins Spiel kommt, aber nichts dabei findet, um eines flüchtigen räumlichen Verteilungsseffekts willen die Existenz einer anderen Gattung zu opfern, wird in diesem Fall selbst das Opfer eines einfachen biologischen Mechanismus: der Angst.

Der Weg zur Leibsteuer

Man kann die Angst mit Fug und Recht eine Falle nennen ‒ einen Selektor, der mit dem rationalen Diskurs gerade an einer Stelle kurzen Prozess macht, an dem die Notwendigkeit, ihn zu führen, ihren höchsten Grad erreicht. Wer das politische Spiel mit der Angst beherrscht, der beherrscht seine Mitmenschen … und über kurz oder lang auch den Staat. Aus diesem und keinem anderen Grund wird es immer Bewegungen geben, die Ängste in der Gesellschaft schüren und dabei nach jeder Wahrscheinlichkeit greifen, so unwahrscheinlich sie auch sei. Angst lässt jede entfernte Möglichkeit zur Wahrscheinlichkeit reifen und diese fast zur Gewissheit – fast, denn als pure unbezweifelbare Gewissheit ließe sie nur den Sturz in den Defätismus zu und büßte damit die motivierende Kraft ein, auf die es den Profiteuren der Angst gerade ankommt.

Sehr schön lässt sich das bei Fridays for Future beobachten, einer Schülerbewegung, die den biologisch angelegten Generationenkonflikt ausbeutet, um Zuversicht in der Verzweiflung zu kommunizieren: Hört auf die Jugend und alles wird gut. Gut ausmachen lässt sich bei dieser Bewegung auch, wo die wirklichen Profiteure der Angstmacherei zu suchen sind. Neben Teilen der Wirtschaft, die rein zufällig die passende Produktpalette anbieten können, mit der sich Angst in Lifestyle verwandeln lässt, beeilt sich der Staat, über eine Zusatzsteuer die angstinduzierte Willfährigkeit seiner Bürgerinnen und Bürger abzuschöpfen – ein wahrhaft zukunftsweisender Akt, der unverzüglich neue Hoffnung für alle keimen lässt. Man kann das Ablasshandel nennen, aber es ist anders und mehr: die Art und Weise, in der Gesellschaft für ihr Überleben in geordneten Bahnen zahlt. Je stärker die Einzelnen ums Überleben bangen, je stärker sie sich mit ihrer gegenwärtigen Lebensform identifizieren, desto mehr sind sie für ihren Erhalt zu zahlen bereit, selbst um den Preis, sie just damit zu verspielen.

Eine Leibsteuer ist eine staatlich erhobene Abgabe auf die physische Existenz seiner Bürger. Betrachtet man die CO2-Steuer unter diesem Gesichtspunkt, so stellt man fest: Sie ist eine Leibsteuer (jeder Mensch atmet mehr CO2 aus, als er einatmet), bei welcher der Staat – vorerst – großzügig darauf verzichtet, sie außerhalb gewisser Anwendungen zu erheben. Unter dem nicht zu verachtenden Gesichtspunkt der Steuergerechtigkeit ergibt es keinen Sinn, einzelne CO2-Quellen gegenüber anderen zu bevorzugen bzw. zu benachteiligen. Ebensowenig unter dem Gesichtspunkt der Effizienz: Sieben Milliarden Menschen verfügen über ein gewaltiges Emissionspotenzial, das jeden regulativen Eingriff rechtfertigt. Es ist also Willkür, wenn der Staat Verbrennungsmotoren besteuert und die sich ihrer bedienenden Menschen nicht. Es ist Willkür, wenn der Staat ‒ was nicht sicher ist ‒ Flugbenzin besteuert und den fliegenden Teil seiner Bürger nicht. Es ist Willkür, wenn der Staat, wie gefordert, den Methanausstoß von Rindern besteuert und die Steakesser, falls die längst erhobene Forderung sich nicht durchsetzt, ungeschoren davonkommen lässt. Es ist Willkür, wenn der Staat in einem Rundumpaket seinen Bürgern einen tiefgreifenden Industrieumbau zumutet und um des lieben Friedens willen vorerst darauf verzichtet, das bevölkerungspolitische Instrument der CO2-Abgabe auf das lebende Individuum in Anschlag zu bringen. Willkür aber, so lautet der Grundsatz der Billigkeit, muss früher oder später gerechten Lösungen weichen.

Das Ende der Macht

An dieser Stelle erhebt sich vermutlich ein müdes Gelächter: Das ist ja, das wäre ja… Was gilt, unter Juristen und Finanzexperten, ein ungläubiges Staunen? Nichts. Vielmehr weniger als nichts ‒ als potenzieller Überrumpelungsort für den Fall, dass die Umstände entsprechende Beschlüsse nahelegen. Was also wäre so befremdlich (um das Wort „furchtbar“ zu vermeiden) an einer CO2-Leibsteuer? Wie gesagt, gerechtfertigt wird sie (oder ihr unvollständiger Vorläufer) als Steuerungsinstrument zur Erzwingung von Anpassung ‒ survival of the fittest ‒, die damit aus dem sozialen Raum in den biologischen zurückkehrt, aus dem die Gesellschaftsplaner sie entlehnt haben. In diesem Fall gilt sie der Auswahl derer, die sich das Atmen dann noch leisten können – eine unfreundliche, überaus polemische Beschreibung, die gleichwohl den Nagel auf den Kopf trifft. Darüber hinaus allerdings brandmarkt jene Steuer, wenn sie denn kommt, das einfache biologische Verhalten des Menschen als zu vermeidendes, wenngleich nicht vermeidbares Fehlverhalten. Diese gewollte Eigenschaft markiert sie, pardon, als tendenziell rassistisch. Ihr Objekt ist nicht der aufgeklärte oder aufzuklärende Mensch, sondern der Mensch als naturgeschaffenes, mit unabstellbaren tierischen Funktionen ausgestattetes Lebewesen. „Dass Emissionssteuern oder Verbote zurzeit schwer umsetzbar erscheinen, liegt auch daran, dass vielen Menschen der Zusammenhang zwischen dem Konsum tierischer Produkte und dem Klimawandel nicht bewusst ist“, tönte die FR noch im Januar 2019. Ein halbes Jahr später ist der obligate „Bewusstseinswandel“ in der Bevölkerung vorhanden und die Bepreisung der Grundbedürfnisse staatlicherseits kann beginnen.

Es ist nicht ganz richtig, wenn behauptet wird, Steuern stellten ganz allgemein eine Bestrafung für Fehlverhalten dar. Fehlverhalten kann und muss rechtlich geahndet werden. Allenfalls wird es ‒ stillschweigend oder lautstark, siehe den Fall der Abtreibung ‒ vom Gesetzgeber oder den Organen der Rechtspflege geduldet. Steuern hingegen zählen zu den Bedingungen, unter denen gemeinverträglich gewirtschaftet werden darf, weil, nun, weil gewirtschaftet werden muss. Niemand zahlt Steuern, um sich dafür zu schämen. Strafsteuern des oben genannten Typus sind Maßnahmen zur Eindämmung von Aktivitäten, die nicht ohne Schaden für die Wohlfahrt eines Landes und das Wohlergehen seiner Bürger abgestellt werden können. Der Staat, der sie einführt, bekundet mit ihnen ein doppeltes, in sich widersprüchliches und diesen Widerspruch auf das Handeln der Bürger überwälzendes Interesse, sowohl am Fortbestand jener Aktivitäten als auch an ihrer Einstellung. Im Fall der CO2-Steuer bedeutet das: Das Wohl und Wehe der Gesellschaft wird dem Gesetz der Auslese, dem survival of the fittest unterworfen, ohne dass einzusehen wäre, inwiefern das Überleben gerade derjenigen, die sich ihren CO2-Ausstoß dann noch leisten können, einen Gewinn für die Gesellschaft darstellen soll. Denn prämiert, wirklich prämiert wird in diesem Fall – vorausgesetzt, die CO2-Vermeidung sei ein über jeden Zweifel erhabenes Gemeinziel – nicht der vermeidende Teil der Gesellschaft, sondern derjenige, der es sich dennoch leisten kann, seine asozialen Aktivitäten auszuleben. Dieser Effekt lässt sich auch nicht kompensatorisch dadurch beheben, dass der Gesetzgeber Meideverhalten – etwa durch Steuererstattung – belohnt, weil ein solches Verfahren den Sinn der Erhebung einer solchen Steuer insgesamt ins Gegenteil verkehrt: Wer mehr Geld in der Tasche hat, kann sich mehr leisten, ergo…

Fanatischen Weltrettern ist das Dasein des Individuums Hekuba. Genauer gesagt: Sie nehmen es, Grundgesetz hin oder her, gar nicht wahr. Abgesehen davon, dass sie den Eigencharakter (und die Eigeninteressen) der Wissenschaft verkennen, auf deren Erkenntnisse ihr Fanatismus sich stützt, scheinen sie nicht zu wissen, dass zwischen ihren verwaschenen Zielen und den von ihnen ausgelösten Prozessen ein Graben verläuft, den keine Gesinnung auf Dauer zu überbrücken vermag. Was sie überhaupt nicht begreifen wollen, ist das zynische Kalkül, das ihrem Wunsch, Schöpfung (oder Evolution) zu spielen, unerkannt als Muster zugrunde liegt: Evolution kennt weder Menschenrecht noch Menschenwürde, sie ignoriert großflächig den einst von Kant formulierten kategorischen Imperativ, den Menschen jederzeit als Zweck, nicht als Mittel zu begreifen. Ernüchterte wissen: Jede Großorganisation, jeder Staat verfügt über seine Mufflons ‒ Kreaturen, die zu allerlei, auch propagandistischen Zwecken vorgehalten werden, um sie im gegebenen Fall preiszugeben. Doch solange der bürgerliche Staat für den Menschen da ist, endet seine Macht an dem, was nun einmal die biologische Existenz des Menschen ausmacht. Es ist, um das schöne Wort hier zu benützen, unverhandelbar. In diesem Fall gilt der Satz: Besser man kämpft ums Prinzip, als, ein paar Schraubendrehungen weiter, um die Existenz.

Dieser Beitrag ist zuerst erschienen auf: Iablis, Jahrbuch für europäische Prozesse und auf der Achse des Guten

Mit freundlicher Genehmigung des Autors.




Die illusionistischen Tricks von Klimaprofessoren – heute: Volker Quaschning

Quaschning ist neben seinen Youtube-Aktivitäten hauptsächlich dafür bekannt, eines der Gesichter der Scientists for future zu sein, also der Erwachsenen-FFF-Groupies von Greta. In einem seiner Videos steht er erst in voller Montur in einem See und verdeutlicht das „Ansteigen des Meeresspiegel“ dadurch, daß er selbst immer weiter ins Wasser steigt. Anders wäre der Anstieg auch nicht zu „beweisen“, denn der „Meeresspiegel“(1)  steigt immer noch nirgendwo schneller als sonst.

Dann führt er ein Experiment durch, das „beweist“, wie gefährlich CO2 für unser Klima sei. Dazu kippt er Essig auf Backsoda („Natron“) und leitet das entstehende Kohlendioxid unter eine Plastikhaube, die von einer althergebrachten Glühbirne bestrahlt wird. Und siehe da: Die Temperatur der „Atmosphäre“ unter der Haube steigt deutlich an. Und nun Sie, geneigter skeptischer Leser: Wie geht der Trick?

Zunächst die Reaktionsformel: NaHCO3 + CH3COOH -> CH3COONa + H2O + CO2.

Die Kommentare der zahlreichen Klimaleugner unter dem Video geben weitere Auskunft. Zunächst einmal entsteht bei den meisten chemischen Reaktionen, die spontan unter Standardbedingungen (Raumtemperatur, Normaldruck) ablaufen, Reaktionswärme. Heißt, der Professor hat mutmaßlich warmes CO2 und/oder warmen Wasserdampf unter die Haube geleitet. Ein Hinweis darauf ist die extrem schnelle Aufheizung der Hauben-Atmosphäre, die angeblich allein auf die Wechselwirkung des CO2 mit der Glühbirnenstrahlung zustande kommen soll. Ein ordentlich arbeitender Wissenschaftler hätte hier eine Kontrolle eingebaut, also die Temperatur der entstehenden Gase sofort gemessen und ggfls. nachweislich gewartet, bis die Reaktionsprodukte Raumtemperatur angenommen hätten (und dies mit dem Thermometer überprüft!). Darauf hingewiesen, antwortet Quaschning lapidar:

„Die angegebene Temperatur wurde nach Einleiten des Gases bestimmt. Die Masse des Gases ist im Vergleich zu den Materialien des Versuchsaufbaus gering, sodass sich nach kurzer Zeit annähernd die gleiche Temperatur wie bei Luft eingestellt hat, bevor die Lampe die Temperatur nach oben getrieben hat.“

Und:

„Natürlich haben wir gewartet, bis sich das Temperaturgleichgewicht eingestellt hat. Im Video sind die Wartezeiten rausgeschnitten, um Längen zu vermeiden. Die Lösung mit Soda und Essig lässt sich zu Hause leichter realisieren als die CO2-Flasche. Das ist der Hauptgrund für die Wahl dieser Methode.“ [Gemeint ist hier eine technische Gasdruckflasche.]

Nebenbei: Ich habe das Video heruntergeladen und die Antworten von Quaschning per Bildschirmfoto gesichert. Löschen ist also sinnlos.

Andere kritische Kommentatoren verweisen darauf, daß der Professor den Raum unter seiner Plastikhaube mit Kohlendioxid regelrecht geflutet und zudem versäumt habe, den CO2-Gehalt zu bestimmen. Das Experiment hat also mit der natürlichen Erdatmosphäre nur wenig zu tun, da unsere Atemluft nur rund 0,04% Kohlenstoffdioxid enthält und nicht 50 (?) oder gar 90 % (?) wie im Experiment. Ein anderer Kritiker meint, warum die umständliche Methode mit der Säure-Base-Reaktion genutzt wurde. Eine geschüttelte Sprudelflasche hätte es auch getan. Ja, warum?

Man sieht, Quaschning macht grobe Fehler, die uns peniblen wissenschaftspuristischen Klimarealisten gleich mehrere Steilvorlagen liefern. Im Angesicht von „eingeschätzten Meeresspiegelanstiegen“, durchgewunken von PIK-Rahmstorf und PIK-Schellnhuber, und dem sozial konstruierten „gewinkelten“ CO2 von PIK-Levermann wundert mich aber nichts mehr. Wie sagte Kabarettist Vince Ebert so schön: Klimatologen seien so etwas wie die Homöopathen der Naturwissenschaft; Methodik, Beweisführung, alles „huschi-pfuschi“. Was wundert, ist die Unbekümmertheit und Dreistigkeit der Klimaforscher, solche „Beweisexperimente“ auch noch auf Youtube zu veröffentlichen. Sollten eines Tages Gesetze gegen Wissenschaftsbetrug vom Bundestag beschlossen werden, könnte Quaschnings Video der Anklage dienen.

Wieso macht der Energiesysteme-Professor es dann? Nun, wie das „gewinkelte“ CO2 beweist, sind die Klimaprofs eher Politiker und Schauspieler als Wissenschaftler und mutmaßlich über Vitamin B an ihre Professuren gekommen, und nicht durch ihre Kompetenz. Meine eigene Erfahrung als Laborratte bestätigte mir das: Die wirklich fähigen Wissenschaftler sind politisch kaum aktiv und legen wenig Wert auf großes Medientamtam. Die werkeln lieber still im Büro oder Labor und versuchen, ihre Ergebnisse in möglichst guten Zeitschriften unterzubringen. Das Geld für viel Material und Personal hingegen bekommen eher die Politischen. „Wer am lautesten schreit, kriegt auch das meiste Geld“, wie mir einmal ein Chefarzt verriet.

Ein weiterer Faktor dürfte die „Filterblase“ sein, in der die Polit-Wissenschaftler leben. Sie bewegen sich nur in Kreisen Gleichgesinnter und werden von den Medien für ihre Panikmache gebauchpinselt. Ein Untergebener, der sich wagte, Kritik anzumelden, würde nicht mehr lange beim Klimaprof arbeiten, den kurzen Zeitverträgen sei Dank. Kompetente kritische Geister lockt man so nicht an, man kultiviert eher die Mittelmäßigkeit. Wenn überhaupt; sagen wir lieber, Niveaulosigkeit.

(1) „Der Meeresspiegel“ ist ebenso eine fiktive Variable wie mittlere Globaltemperatur. Es gibt soviele „Meeresspiegel“ wie es Pegel-Messstellen gibt, deren stark fluktuierende Daten müssen erst durch aufwendige und durch diskussionswürdige Rechnungen zum relativen Meeresspiegel (relative sea level rsl) verdichtet werden.

 

 




Gegenwind : Das Phänomen Greta Thunberg*

Der Irrtum beginnt schon früher. Diskussionsgrundlage ist ja, die „Friday for Future“-Bewegung sei von der jungen Schwedin ins Leben gerufen worden. Das ist falsch, der Plan ist ein paar Jahre älter. Während der Greta-Rummel im Jahr 2018 losbrach, veranstaltete die „Plant for the Planet Foundation“ drei Jahre zuvor in Bonn einen globalen Jugend-Gipfel. Ein Ergebnis dieses Treffens ist auf der Internetseite climastrike.net zu finden, wo es heißt: „Auf dem Global Youth Summit im Mai 2015 haben wir uns die Idee eines globalen Schulstreikes für Klimaschutz ausgedacht.“ Es dauerte drei geschlagene Jahre, bis die Leute im Hintergrund Greta als ihre geeignete Repräsentantin gefunden und ihr die Mutterschaft für die Idee des Schulstreiks übertragen hatten. Um wen es sich dabei handeln könnte, wird klar, wenn man nachforscht, wer die „Plant for the Planet Foundation“ organisiert und mit den nötigen Mitteln ausgestattet hat, und hier wird das Bild etwas klarer: Es sind dies der „Club of Rome“ und die „German Mar-shall Plan Foundation“.

Fällt der Name „Club of Rome“, so tut ein kleines Ausholen not. Er wurde von David Rockefeller gegründet und erlangte schlagartig Weltruhm, als er 1972 im Auftrag seines Gründers das Buch „Grenzen des Wachstums“ veröffentlichte. In Erinnerung daran blieben zwei zentrale Voraussagen. Da war einmal das sogenannte Waldsterben, wonach es zur Jahrtausendwende jedenfalls in Europa keinen Baum mehr geben werde. Das zweite war die Prognose, dass zehn Jahre später die Erdölvorräte des Planeten erschöpft wären. Tatsächlich nahmen in Deutschland die Wälder zu und weltweit wurde jährlich mehr Petroleum gefunden als verbraucht.

Diese blamablen Fehlprognosen tun dem Renommee des „Club of Rome“ keinen Abbruch. Weithin gilt er als eine Einrichtung, die in Sachen Umweltschutz globale Maßstäbe setzt. Er ist die Öko-Außenstelle der Vereinten Nationen und beansprucht widerspruchsloses Gehör. Die Gründung der „German Marshall Plan Foundation“ wird zwar offiziell dem früheren Bundeskanzler Willy Brandt zugeschrieben, doch stößt man auch hier sofort wieder auf Rockefeller, der Vorsitzender des German Marshall Fund gewesen ist. Neben Rockefellers Chase Manhattan Bank tauchen noch andere Adressen von Schwergewichten der US-Hochfinanz auf, wie das Aspen-Institut und die Carnegie-Stiftung. Willy Brandt in allen Ehren – aber neben solchen Namen war sein Einfluss doch eher gering.

Während man für die „German Marshall Plan Foundation“ Willy Brandt als Aushängeschild genommen hatte, benutzte man  für die „Plant for the Planet Foundation“ bereits das System wie später bei Greta und stellte ein Kind in die erste Reihe: Felix Finkbeiner, der nach offizieller Lesart mit dem unschuldigen Alter von zehn Jahren anno 2007 die Stiftung gegründet hat. Es gibt noch weitere Ähnlichkeiten mit Greta. Gleich ihr ist er auf du und du mit Weltgrößen wie dem Fürsten Albert von Monaco oder dem Hollywoodstar Harrison Ford. Und wenn Greta mit dem Papst plaudert, hält Felix eine Rede vor den Vereinten Nationen. Irgendwie muss es aber mit der Stiftungs-Gründung doch ein wenig anders gelaufen sein, denn mit zehn Jahren war nicht einmal Jung-Felix geschäftsfähig, doch dabei dürfte ihm sein Vater Frithjof geholfen haben. Väterchen ist – wie ein glücklicher Zufall so spielt – Mitbegründer des „German Marshall Plan“.

Dass Gretas „Friday for Future“-Bewegung (FFF) eng mit der „Plant for the Planet Foundation“ verbunden ist, bezeugt eine Selbstauskunft auf ihrer Internetseite. Die beiden Organisationen seien aufs Engste miteinander verbunden, wobei die „Plant for the Planet Foundation“ eine „als gemeinnützig anerkannte Stiftung des deutschen Club of Rome-Präsidenten“ sei. Bei der Antwort auf die Frage, wer denn Präsident des deutschen „Club of Rome“ sei, stoßen wir auf einen alten Bekannten: Mojib Latif, einer der rührigsten Klima-Propheten der Nation.

Schaut man sich das Impressum der Website von FFF an, so kann man lesen: den Namen Ronja Thein, eine Anschrift in Kiel und die E-Mail-Adresse von FFF. Doch Frau Thein scheint es nicht zu geben, auf Nachfrage werden Sicherheitsbedenken vorgeschützt. Die Kieler Adresse aber ist diejenige eines linksalternativen „Kulturzentrums“ mit dem Namen „Alte Mu“. Dort scheinen zahlreiche linke Vereine zu domizilieren, aber keine Privatpersonen. Auf die Frage nach einem Konto von FFF gibt es die Auskunft: „Als Bewegung wollen wir bewusst so wenig Strukturen wie möglich aufbauen, um jederzeit flexibel auf die Gegebenheiten reagieren zu können. Daher wird das Konto von einer befreundeten Organisation, der Plant for the Planet Foundation, betreut. So können wir sicherstellen, dass alle finanziellen Dinge vollkommen professionell erledigt werden. Dazu gehört, dass Geld nur gegen ordnungsgemäße Abrechnung ausgezahlt wird.“ Mit der angeblichen Selbstständig-keit der Friday-Bewegung scheint es also nicht allzu weit her zu sein, nicht einmal in finanzieller Hinsicht.

Kurzum – über den „Club of Rome“ und die „Plant fort the Planet Foundation“ beteiligt sich der Rockefeller-Clan an der Finanzierung der Veranstaltung Greta Thunberg. Maßgeblich, darf man unterstellen, denn mit Kleinigkeiten haben sich die Rockefellers nie abgegeben. Doch wo Rockefeller klotzt, mag George Soros nicht kleckern. Der notorische Spekulant und Kriegstreiber hat seine Finger auch im Klima-Geschäft. Er setzt im selben Sinne wie Rockefeller, doch an einem anderen Ende an. Und das sieht so aus.

Jedes Mal, wenn Greta in Deutschland auftritt, wird sie begleitet von einer Studentin namens Luisa-Marie Neubauer, nicht nur optisch der Kontrapunkt zur kleinen Schwedin. Neubauer ist fit, taff und selbstbewusst, Mitglied der Grünen und erhält ein Stipendium der Heinrich-Böll-Stiftung. Außerdem ist Neubauer Jugendbot-schafterin der US-amerikanischen Lobbyorganisation „ONE“, die politische Kampagnen durchführt. Finanziert wird „ONE“ unter anderem von der Bank of America, Coca-Cola, SAP, Google und eben von George Soros, dem Allgegenwärtigen, der seine ganze „Open Society Foundation“ einsetzt.

Michael Krüger bilanziert auf der Internet-Seite „Science sceptical“ diese Zusammenhänge:

„Letztendlich handelt es sich um eine groß angelegte Klima-PR-Kampagne der Ökolobby und von grünen NGOs, wie dem Club of Rome, We don’t have Time, Plant for the Planet, Greenpeace, dem BUND, der Interventionistischen Linken (IL), Extinction Rebellion (XR) und anderer Nutznießer, dazu gehören letztendlich auch die Medien. Aus diesem Grund ist auch nicht zu erwarten, dass in den Medien über diese Hintergründe kritisch berichtet werden wird. Greta ist dabei letztendlich ein Spielball der NGOs und Medien, um Geschäfte zu machen, Aufmerksamkeit zu erreichen und politische Ziele durchzusetzen.“

Demgegenüber dürften alle Freunde Gretas Genugtuung über die Nachricht empfinden, dass ihr eine belgische Universität den Ehrendoktor verleihen will. Oft ist derlei mit finanziellem Aufwand verbunden, aber in Gretas Fall wohl kaum.

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)*  Anmerkung der EIKE-Readktion :

Dieser Aufsatz ist zuerst erschienen in der Preußischen Allgemeinen Zeitung; 28. Juni 2019, S.8 ; EIKE dankt der PAZ-Redaktion sowie dem Autor Florian Stumfall für die Gestattung der ungekürzten Übernahme.

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Klimastreik der Kinder – mittlerweile weltweit?

Unser Pressesprecher Horst-Joachim Lüdecke war letztes Jahr auf der Klimakonferenz im polnischen Kattowitz und berichtete, daß dort zum Großteil Menschen aus nichtwestlichen Ländern weilten. Man konnte den Eindruck gewinnen, daß diese Besucher die Geldquellen von UNO, EU & Co. anzapfen wollten. Quasi als zweite Entwicklungshilfe. Aber sind die Bürger dieser Länder auch genauso überzeugt wie unsere gymnasial-akademische Jugend?

Laut Spiegel offenbar schon. China, Syrien, Indien, Uganda – dort soll die FFF-Welle angeblich schon angekommen sein. Als Beweis dafür zeigen die Quantitätsjournalisten die 16jährige Chinesin Howey Ou, die wie ihr Vorbild Gretel vor einem örtlichen Regierungsgebäude der Stadt Guilin sitzt und ein selbstgemaltes Pappschild mit der Aufschrift „Klimakrise. Schulstreik“ präsentiert. In den sozialen Medien schreibt sie:

„Der erste Streiktag…ich werde vor der Volksregierung in Guilin jeden Tag streiken, bis die chinesische Regierung ein klares Klimaversprechen gibt,  jetzt handelt und sich der Herausforderung stellt.“

Eine Studentin aus Uganda tut es Ou gleich und streikt freitags in der Hauptstadt Kampala mit bis zu 180 Kommilitonen landesweit. Die Gretawelle ist also noch überschaubar; Druck auf Ungläubige können sie nicht ausüben.

„Mein Professor hat mir neulich gesagt, daß es den Klimawandel nicht gibt. Als ich ihm aufgezählt habe, welche Auswirkungen extreme Temperaturunterschiede schon jetzt auf Uganda haben, meinte er, daß sich das Klima ändert, weil es Gottes Entscheidung ist. Er hat mir gesagt, daß er älter wäre und mehr als ich weiß. Wenn ich jetzt noch einmal seine Vorlesungen am Freitag verpasse, läßt er mich durchfallen.“

Guter Mann.

Ein anderes Mädchen aus Indien (seltsam, alles Mädchen…), Asees Kandhari, 15, wurde von ihrer Mutter auf Gretas Aktionen hingewiesen und protestiert nun mit ihr und mittlerweile rund 200 anderen Kindern in der Hauptstadt Neu-Delhi. Interessanterweise geht die Initiative in Indien nicht von Schülern aus, sondern von Lehrern und Eltern.

Einen besonders grotesken Fall von FFF-Streikunwesen hat der Spiegel in – kein Witz – Nordsyrien gefunden. Ein offenbar deutscher Aktivist namens Luis Richter (der Vorname verrät, aus welchem Milieu er kommt), 25 Jahre jung, will in der Region Rojava eine „grüne Revolution“ vom Zaun brechen. Groteskerweise stand die Gegend bis vor kurzem noch unter der Terror-Herrschaft des Islamischen Staates; deswegen haben die örtlichen Araber wohl wenig Sinn für westliche Verstiegenheiten. Obwohl: In Rojava gibt es viel Landwirtschaft, die laut Richter natürlich vom Klimawandel betroffen sei. Es darf bezweifelt werden, daß die Syrer den Quatsch glauben, die kennen sich mit Hitze und Trockenheit seit Jahrhunderten aus.

Wenn es aber Sonder-Fördergelder aus Klimatöpfen der EU oder UN gibt, wird man wohl auf den Zug aufspringen, würde jeder tun.

 

 

 




Werden Schüler jetzt schon GEZWUNGEN, zu „Fridays for Future“ zu gehen?!

Mit freundlicher Genehmigung von Charles Krüger, dem Rezo der libertären Herzen.

 




Klimawahn in Buchform – die Biografie von Greta Thunberg

Endlich: Die Gretabuch-Rezension des wichtigsten europäischen Klimaleugner-Institutes. Und der Chef, Dr. Thuß, hat mich auserwählt, sie zu schreiben! Glücklicherweise musste ich mir das 256-seitige Büchlein für 18,- nicht selber kaufen, das hat EIKE vom Recherche-Budget bestritten. Hoffentlich akzeptiert das Finanzamt die Ausgabe als NGO-konform….

Damit Ihre Spendengelder, geneigte Leser und Sponsoren, auch Ihnen zugute kommen, können wir Ihnen das Gretabuch in unserer kleinen Institutsbibliothek gerne ausleihen oder Fragen dazu beantworten. Einfach einen E-Brief an unsere info-Adresse schreiben.

Kleine Vorbemerkung: Die Greta-Biografie war in meinem Lieblings-Buchlädchen ausverkauft und auch nicht zeitnah zu beschaffen. Daher mußte ich auf den Multi Thalia ausweichen, der sich die Heilige Schrift der Church of Global Warming auf Reserve ins Regal gelegt hat. Scheint wohl gut zu laufen für die Klimawahnprofiteure; immerhin Platz 5 im Thalia-Regal.

Zum Inhalt. „…habe ich…versucht, künstlerischen Anspruch mit einer breiten Publikumswirkung zu verbinden.“ So die eigentliche Alleinautorin des Gretabuches, Opernsängerin Mutter Malena. Jo, glaube ich sofort. Die Familie ist seit langem im Mediengeschäft und weiß, wie man die Masse der Medienkonsumenten erfolgreich bespielt. Wußten Sie, daß Malena Ernman Schweden im Jahre 2009 beim Grand Prix d´Eurovision vertrat? Schauen Sie mal hier.

In Gretas Biografie berichtet die Mutter zunächst von ihrer Kindheit im offensichtlich typisch grün-akademischen Milieu der schwedischen oberen Mittelschicht. „Humanismus“ sei oberstes Gebot gewesen; man habe „ganz selbstverständlich“ immer gern Menschen geholfen, die Hilfe nötig hatten. So habe die Familie Ernman „immer wieder Flüchtlinge und Menschen ohne Papiere“ (!) aufgenommen. Interessant – Illegale versteckt? Das wäre in auch Schweden zumindest damals strafbar gewesen; wobei zu bezweifeln ist, daß die Familie im eigenen Haus für signifikante Zeiträume Fremde beherbergte. So etwas tun die Moralapostel nie, weil dann die Kosten den „moralischen“ und sozialen Profit überstiegen.

Passend zu ihrer sozialen Selbst-Einsortierung beschreibt Ernman, daß sie und ihr Mann Svante, ein Theaterschauspieler, „Kulturarbeiter“ seien; und die Ärmsten hätten sich ein halbes Berufsleben mit freiberuflichen Engagements herumschlagen dürfen. Hätten Sie besser mal was Richtiges wie Medizin oder Ingenieurwesen studiert. Na ja, dafür kassieren sie ja jetzt ordentlich.

Am Hungertuch nagten die Thunbergs auch nicht nach der Geburt von Greta und Beata. Trotz Malenas 20-30 Stunden Arbeit die Woche saß man in „hellen Altbauwohnungen“ und war „frei und ungebunden“.

Richtig interessant wird es, als Mutter Ernman Gretas frühe Kindheit beschreibt. Mit zehn weint Greta laufend, wird magersüchtig (?), erhält Medikamente und kommt ins Kinderkrankenhaus. In der Zeit fällt Malena bewußtlos auf der Bühne um und singt danach nie wieder in der Oper. Auch Vater Svante kippt ab und zu um. Kein Wunder, daß Kollegin Ulrike Stockmann bei der Achse des Guten schrieb, die Erman-Thunbergs hätten eine unendlich traurige Familiengeschichte.

Im Spital wurde Gretas Morbus Asperger, eine milde Form des Autismus, diagnostiziert. Wie bei vielen Betroffenen ist Greta inselbegabt, hat ein fotografisches Gedächtnis und kann alle Hauptstädte der Welt aufsagen. In nur zwei Stunden pro Woche holt die Schülerin den Stoff sämtlicher Fächer aus sieben Tagen nach. Die kleine Schwester Beata zeigt später ähnliche Symptome, rastet aus. „Ihr kümmert Euch nur um Greta. Nie um mich. Ich hasse Dich, Mama. Du bist die schlechteste Mutter der Welt, Du verdammte Bitch!“ Sie kommt in eine gute Inklusionsschule mit „Ressourcen“. Genetik oder Erziehung? Da Malena laut eigener Aussage in zwei Tagen ihren Operntext auswendig lernen kann, scheint es etwas Biologisches zu sein.

Gretas Thema ist der „Naturschutz“. Begonnen habe ihre Leidenschaft beim Anschauen einer Schul-Doku über die Verschmutzung der Weltmeere mit kaum abbaubarem Plastik. Obwohl der Film sich auf den Kunststoffmüll fokussierte, sensibilisierte er Greta auch für Tierschutz & Veganismus, Konsumismus & Klima. Wie es im grünen Milieu üblich ist, sind Gretas Mitschüler allesamt mondäne Vielflieger, die gerne verreisen und in New York shoppen gehen; was die Neu-Umweltschützerin furchtbar findet. Ich auch, nebenbei. Verzogene Konsum-BoBo-Gören. Wobei, bourgeoise Bohèmiens scheinen die Thunberg-Ernmans auch zu sein – sie gewinnen ihren Selbstwert allerdings nicht durch NYC-Shoppingtouren, sondern durch gute Taten. So stellt die Familie 2015 ihr Sommerhaus auf einer Insel (oha, die scheinen damals schon betucht gewesen zu sein….) syrischen Immigranten zur Verfügung; zumindest bis die Asylverfahren abgeschlossen sind.

Greta ist so konsequent, daß sie auch in ihrer Familie kein Blatt vor den Mund nimmt. „Ihr Promis seid für die Umwelt ungefähr das, was der Rechtspopulist Jimmie Åkesson für die multikulturelle Gesellschaft ist“. Und: „Nenn mir einen einzigen Promi, der sich für das Klima einsetzt? Nenn mir einen einzigen Promi, der bereit ist, den Luxus aufzugeben, kreuz und quer in der Welt herumzufliegen?“ Touché, Greta, da gehe ich mit. Noch eine erstaunliche Erkenntnis: „Alle sind so daran gewöhnt, daß sich alles ihren eigenen Bedürfnissen anpaßt. Die Menschen sind wie kleine, verwöhnte Kinder.“ Richtig, Greta, und genau darauf basiert Dein Erfolg.

An anderer Stelle aber lügt die Aktivistin glatt, wenn sie sich als Sprachrohr ihrer Generation versteht: „Wir wollen Eure Geschenke nicht, auch nicht Eure Pauschalreisen, Eure Hobbys, oder Eure ganze grenzenlose Freiheit.“ Wenn wir uns anschauen, wer da auf den Klimademos am Freitag mitmacht, weiß man, die wollen sehr wohl die Flugreisen, tollen iPhones & Computern und die grenzenlose Freiheit im eigenen Auto mit 18. An anderer Stelle macht Greta dann aber gutes Wetter bei ihren Fans, wenn sie sagt: „nicht alle haben es uns eingebrockt, sondern nur ein paar wenige“, also die Leute mit den Firmen und dem Geld. Na sicher, die reichen Kapitalisten sind schuld; dann stimmt das Weltbild der FFF-Demonstrierer wieder. Der kleine Klimaretter kann wieder um die Welt jetten, ganz ohne Firmen und Geld.

Eine selektive Wirklichkeitswahrnehmung beweist auch Mutter Malena, wenn sie sagt, es herrsche ein Informationskrieg auf dem Planeten, der zugunsten der „Front“ der Wirtschaft und der Lobbyisten verlaufe. „Welches Klima- und Nachhaltigkeitsnarrativ verkauft sich wohl besser? Das, das uns Veränderungen abverlangt, oder das, das behauptet, wir könnten bis in alle Ewigkeit weiter shoppen und durch die Welt fliegen?“ Einfache Antwort, Frau Ernman: Es ist das Katastrophen-Narrativ Ihrer Tochter, und nicht das von Trump und der Ölindustrie.

Das Buch hat aber auch komische Seiten, Kostprobe: „Draußen vor dem Fenster hat schon hochsommerliche Hitze Einzug gehalten, obwohl der Kalender gerade mal Mai zeigt.“ Das war 2018 – hihi, was dachte Ernman wohl im Mai 2019? „Das ist nur Wetter, und Extreme nehmen wegen der Hitze ja zu.“ Ich selber dachte im Mai beim Anblick meiner vor sich hinvegetierenden Tomatenpflanzen eher an Donald Trumps Ausspruch vom eiskalten Winter 17/18: „Hätte gern etwas mehr von Eurem Klimawandel.“

Und noch einer: „Es heißt immer, daß die Klimaleugner Idioten sind. Aber alle sind ja wohl Klimaleugner. Jeder von uns.“ Nicht ganz, Greta.

Noch ein letzter: „Svante und ich möchten auch keine Texte mehr zur Klimafrage schreiben. Ich möchte über andere Themen schreiben. Kultur. […] Humanismus […] Antirassismus. Irgendetwas in die Richtung.“ Ja, wer’s glaubt. Mag sein, daß nur Autisten hart genug sind, sich ausschließlich mit dem Klimatamtam zu beschäftigen, und normale Grüne auch mal eines der anderen Leib-und Magenthemen ihres Milieus, in dem nicht so viel Chemie und Mathe vorkommt. Das profit- und medienträchtige Thema Klimakollaps werden die Thunberg-Ernmans aber garantiert so lange ausreizen, wie es geht. Denn ohne den Greta-Hype sind sie: nichts. Malenas Opernkarriere ist passé, und mit einem anderen Beruf sind die Eltern nur irgendwelche Stockholmer Altbau-Bürger.

Malena Ernman schreibt nicht nur unfreiwillig komische Sätze, sondern diffamiert auch richtig diejenigen, die nicht ihre hochmoralischen Ansichten teilen. So verkörpere Donald Trump „in unserer Gesellschaft das Schlimmste“. Da ihr Verlag sich erdreistet, Leuten zu erlauben, skeptische Ansichten zum Klimahype zu publizieren, beendet sie die Zusammenarbeit. Da „mein Gewissen mir nicht mehr erlaubt, für Zeitungen zu arbeiten, die Raum für Klima- und Holocaustleugner bieten.“ Vielen Dank auch, Frau Ernman. In einer Szene wird Mutter Malena von Beata gefragt, warum sich immer alles „um die Jungs drehe“. „Die patriarchalischen Strukturen der Gesellschaft“, antwortet sie. Und das im feministischsten Land Europas, also der Welt. Es scheint, als habe Malena Ernman den Haß auf alles Eigene von kleinauf gelernt.

Auch die Marktwirtschaft, die trotz der egalitären „Folkhemmet“(Volksheim)-Ideologie Schweden nach dem Krieg zu einem der reichsten Länder der Welt hat werden lassen, findet die Mutter furchtbar. „Unser Unwissen in Sachen Klima […] hat sich zu einer der ergiebigsten Ressourcen der Welt entwickelt, ist sie doch eine der Grundvoraussetzungen für steigendes Wirtschaftswachstum.“ In Eurer ökosozialistischen Planwirtschaft würde es bestimmt viel besser laufen. Drum ist Ernman auch für die „kräftig erhöhte CO2-Steuer“, aber nur zum Beispiel.

Fazit: Greta Thunberg wird in den sozialen Medien heftig angegriffen; auch ich benutze ganz gern die satirische Verballhornung „Thunfisch“. Gemünzt ist das allerdings eher auf ihre Eltern, die, wie in der Biografie zu lesen ist, selber höchst labil sind, und ihre Tochter zu Eigentherapiezwecken (und um Reibach zu machen) mißbrauchen.

Greta und Beata tun mir leid; sie sind Opfer ihrer Eltern und einer hysterischen Panikindustrie. Ob den beiden autistischen Mädchen die Aufmerksamkeit gut tut? Eher nicht; Autisten scheuen meist das Rampenlicht. Ob das viele Geld Greta später nutzen wird? Geld macht nicht glücklich und heilt nicht; und wenn die ruinöse Klimablase platzt (das muß sie irgendwann), werden viele Schweden ihre Wut mutmaßlich am Gesicht der Panik-Kampagne auslassen.

Greta Thunberg + Svante Thunberg + Malena Ernman + Beata Ernman:

Szenen aus dem Herzen – Unser Leben für das Klima
Übersetzt von: Ulla Ackermann, Stefan Pluschkat, Gesa Kunter

Preis € (D) 18,00 | € (A) 18,50
ISBN: 978-3-10-397480-5
256 Seiten, gebunden
S. FISCHER

 

 

 

 

 




Eilmeldung: „Fridays for Future“-Schwänzer in Berlin droht das Sitzenbleiben!

Die Welt berichtet gerade, daß 13 Berliner Schüler (15-16J.) vom Lessing-Gymnasium in Wedding, die zu viel am Freitag fürs Klima oder so geschwänzt haben, eine Ehrenrunde drehen müssen, wenn sie nun nicht konsequent die Schulbank drücken.

Der Direktor greift also durch; wie in EIKES Heimstatt Jena, wo die meisten/alle Schulen das Klimaschwänzen verbieten (unsere FFF-Demos werden denn von Studenten und der GJ abgehalten).

Für Nachwuchsrevoluzzer ist das natürlich Ansporn, erst recht weiterzumachen. So demonstrierten die Schwänzer nun vor der Schule gegen die Disziplinarmaßnahme. Ob die r2g-Regierung Berlins ihrem Schuldirektor in den Rücken fallen wird? Ich würde darauf wetten. Einstweilen steht die Drohung noch auf der Internetzseite der Schule:

„Im Rahmen der Zensurenkonferenzen werden am Ende des Schuljahres für alle Schülerinnen und jeden Schüler, die sich regelmäßig an Fridays for Future beteiligt haben, individuell nach Prüfung der Fehlzeiten Noten- und Versetzungsentscheidungen sehr ernsthaft getroffen.“

Dank an Carolin Matthié für die Info