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Corona-Runde: Fakten ohne Fakten schaffen!

Die Corona-Diktatur greift unverhohlen um sich und beginnt unverdrossen, die Mechanismen und Begrifflichkeiten von Diktatoren zu übernehmen. Anders als sie behaupten, ufern die “Zahlen” nicht aus und explodieren exponentiell, sondern gehen kontinuierlich zurück, auch wenn das nicht am Lockdown liegen kann. Nun hat der fürsorgende Staatsrat mit seinen 16 Bezirksvorsitzenden Angst vor der “Mutante“ und macht uns selbige davor. Und das Fernsehen berichtet fürsorglich von den Krankenwagen, die in London und nicht in Berlin vor den Krankenhäusern Schlange stehen.

Die wahren Zahlen

1. Infiziertenzahl gesunken 

Am 31.12.2020 galten in der Spitze 377.266 Menschen als infiziert und nicht genesen. Am 15.01.2021 waren es 41.241 weniger, also 335.965. Diese Kennzahl ist relevant für eine mögliche Auslastung des Gesundheitssystems.

2. Auslastung der Intensivstationen mit positiv Getesteten gesunken

Vor 14 Tagen waren es 5.649 schwere Fälle, die Zahl ist indentisch mit dem Intensivregister. Am 15.01.2021 waren das 575 weniger. Heute sind es 4.949, die auf Intensivstation behandelt werden, das sind rund ein Viertel der belegten und etwas mehr als 20 Prozent aller betreibbaren Betten, eine Reserve von 10.000 “aufstellbaren” Betten nicht eingerechnet, wenn man der Statistik trauen kann.

3. Der Schwund von rund 16.000 Intensivbetten

Am 21.07.2020 habe ich bei Achgut.com davon berichtet, dass das Spahn-Ministerium die Einrichtung von 10.600 zusätzlichen Intensivbetten mit 50.000 Euro pro Bett bezahlt hat. Im DIVI-Intensivregister tauchten zu diesem Zeitpunkt nur 3.300 Betten davon auf. Das Ministerium hatte also 350 Millionen Euro für 7.300 Phantombetten bezahlt.

Doch nicht nur die sind verschwunden. Am 20.07.2020  meldete das DIVI-Intensivregister exakt 32.567 betreibbare oder betriebene Intensivbetten, von denen rund 10.000 als frei gemeldet wurden. Statt 247 Betten mit Patienten, die positiv auf COVID-19 getestet waren, sind es Stand jetzt 4.949. Als aktuell frei werden nur noch 4.041 Betten gemeldet. Also, könnte man meinen, wegen Corona könnte bald eine Überlastung des Gesundheitssystems entstehen.

Könnte man. Inklusive der bezahlten, aber nicht auffindbaren Betten hätten wir eine Intensiv-Kapazität von fast 40.000 Betten haben müssen, stattdessen waren es damals rund 33.000. Doch am 17.01.2021 meldet das Intensivregister nur 24.088 betreibbare Betten, also satte 16.000 weniger als ursprünglich gemeldet und/oder bezahlt.

Zieht man die Zahl der belegbaren Betten von den vermeintlich vorhandenen ab, dann besteht eine Intensiv-Reserve von rund 20.000 oder 50 Prozent. Oder irgend etwas stimmt ganz grundsätzlich nicht in unserem planwirtschaftlichen Gesundheitssystem, das von falschen Anreizen und Rationierungen lebt.

4. Maximal 10.000 von 500.0000 Krankenhausbetten mit CORONA-Infizierten belegt

In Deutschland gibt es laut DeStatis ungefähr 500.000 Krankenhausbetten, in denen jährlich rund 19,4 Millionen Patienten behandelt werden. Das sind rund 373.077 in der Woche. In der Spitze waren in der 51. Woche 10.430 vom Robert-Koch-Institut als gemeldete Patienten mit CORONA infiziert. Das sind 2,7 Prozent der durchschnittlich in einer Woche behandelten Patienten in deutschen Krankenhäusern. Von einer Überlastung kann also nicht die Rede sein. Die Intensivpatienten (ungefähr die Hälfte) sind darin enthalten. Soviel zum Thema der “Überlastung des Gesundheitssystems“.

5. Wo sind die Corona-Opfer gestorben?

In der Berichterstattung und den politischen Statements wird allerorten von der drohenden Triage gesprochen. Wenn ein Notarzt an einer Unfallstelle mit mehreren Verletzten eintrifft, verschafft er sich schnellstmöglich einen Überblick. Wer ist möglicherweise nicht mehr zu retten, wer ist schwer verletzt, aber wahrscheinlich zu retten? Und wer nur leicht verletzt?

Daraus ergibt sich eine Reihenfolge der Betreuung, Behandlung und Versorgung. Der nicht zu Rettende wird versorgt und betreut, allen anderen wird geholfen, so gut es geht. Je mehr Verletzte, desto schwieriger die Entscheidung, aber das ist Alltag. Um den Ärzten in den Krankenhäusern diese fast schon alltägliche Entscheidung zu ersparen, haben wir schon den ersten Lockdown erlebt. Die landläufige Begründung lautet, die Überbeanspruchung der Intensivbetten stehe zu befürchten, und es könne möglich sein, Menschen mit geringen Überlebenschancen eine Intensivbehandlung zu verweigern.

Ich beobachte bereits seit einigen Tagen, das zwischen 70 und 80 Prozent der Verstorbenen auf Intensivstation starben. Am 15. Januar sind 1.045 Menschen laut Johns Hopkins Universität / Worldometer gestorben, davon nur 260 in intensivmedizinischer Behandlung. 785 Menschen, also 75,11 Prozent woanders.

Vieles spricht dafür, dass diese Menschen in den Alten- und Pflegeeinrichtungen sterben, in denen sie vorher betreut wurden. Und eingedenk des hohen Alters stimmt vielleicht, dass sie auch ohne Corona am Ende ihres Lebens standen.

Mein Vater ist im Alter von 94 an den Folgen eines Oberschenkelhalsbruches gestorben. Todesursache war im November 2018 nicht Corona, sondern eine gewöhnliche Lungenentzündung. Wo sind da die Grenzen der Zuordnung?

6. Die Entwicklung in den Alten- und Pflegeheimen

Seit dem 31.12.2020 sind 17.285 Patienten in den Altenheimen und Pflegeeinrichtungen positiv getestet worden. Davon wurden 2.413 ins Krankenhaus eingeliefert und 3.219 sind verstorben. In 15 Tagen sollen also nur 806 in zwei Wochen nicht im Krankenhaus gestorben sein. Das sind wenig mehr als an einem Tag außerhalb der Intensivstation.

Das ist, wie so vieles bei den “Zahlen” des RKI, nicht plausibel. Tatsächlich müssen es ein paar Tausend mehr gewesen sein, die ohne ihre Angehörigen, aber wahrscheinlich auch ohne Zwangsbeatmung die Augen schließen durften. Und das war gut so. Ihnen ist die aussichtslose Intensivpflege erspart geblieben.

7. Das Phantom der Mutante!

Wir wissen, dass die Zahlen der einzelnen Länder nur schwer vergleichbar sind. Die Standards und Prinzipien sind unterschiedlich. Aber wir haben keine anderen. Und die Ergebnisse scheinen zu dokumentieren, dass sie doch eine Tendenz aufzeigen.

In Großbritannien haben wir 1,72 Millionen offene Fälle (2,54 Prozent der Bevölkerung). In Deutschland 335.965 (0,358 Prozent der Bevölkerung). Aber im Vereinigten Königreich gab es am 15.01.2021 1.280 Menschen, die an oder mit CORONA gestorben sind, das sind 0,002 Prozent der Bevölkerung. In Deutschland waren es 1.045 Menschen, also 0,001 Prozent.

In Irland ist der Prozentsatz der offenen Fälle mit 2,83 Prozent und 140.648 Fällen prozentual noch höher als in Großbritannien. Es gibt dort aber gerade mal 187 (!!!) schwere Fälle, das sind gerade mal 0,0004 Prozent der Bevölkerung. In Frankreich lag diese Kennzahl bei 0,004 Prozent, in Italien dagegen bei 0,006 oder 2.953 Menschen, die von einem schweren Verlauf betroffen sind.

Die britische Variante hat also nicht zu höheren Zahlen bei den schweren Fällen oder bei den Todeszahlen geführt, obwohl das britische Gesundheitssystem dem deutschen mit Sicherheit unterlegen ist. In Deutschland sterben die Menschen in den Altenheimen dagegen wie die Fliegen!

Es ist mit Sicherheit ein Indiz dafür, dass die Anzahl der Neuinfektionen (besser die der positiv getesten Bürger) das falsche Kriterium ist.

8. Abschied von den „Inzidenzien”

In der Spitze waren in Deutschland 0,45 Prozent der Wohnbevölkerung gleichzeitig als positiv getestet. Das waren 377.458 Menschen. Dieser Wert ist mittlerweile, wie dargestellt, auf 335.965 gesunken. Die sind bereits isoliert. Wenn zwei pro Infizierten in Quarantäne geschickt wurden (Annahme), wären das also rund 800.000. Mit anderen Worten: Rund 1,2 Millionen potenziell Infizierte sind in Quarantäne und dürften niemand anders anstecken.

Was ist die logische Konsequenz daraus? Dass zwischen Infizierten, Ko-Inzidienzien und dem R-Faktor keine Korrelation besteht. Für die “Steuerung“ einer “Pandemie” erscheint das also als das falsche Kriterium. Anders gesagt: RKI und Politik stochern im Dunkeln. Seit März!

Ein Strategiewechsel ist geboten

Die Lockdown-Strategie und der mangelnde Schutz der vulnerablen Gruppen grenzt mittlerweile an strafrechtlich bewehrte unterlassene Hilfeleistung von Politik und RKI. Die Ignoranz gegenüber den tatsächlichen “Zahlen” ist ein Ausdruck von Realitäts-Resistenz.

Fatal und verschärfend kommt hinzu, dass eben die Ergebnisse der Statistik nicht mal mehr missinterpretiert werden. Ignoranz trifft es wohl eher. Im RKI trifft die Realität auf die in den Studierstuben erfundenen Modellierungen. Und die Realität wird geleugnet.

Dramatisch ist es, dass dieses Versagen weltweit zu beobachten ist. Und es lässt mich natürlich selbst nicht unberührt, dass nur eine Minderheit der veröffentlichten Meinung meine Interpretation teilt, dass es sich um eine Fehleinschätzung handelt.

Selbstzweifel sind bei einer solchen fundamentalen Analyse also angebracht. Ich bin mir also recht sicher. Auch wenn niemand vor Irrtum gefeit ist.

Uns gefährdet nicht der Corona-Virus. Es ist die Reaktion der Gesellschaft, der Politik und der Wissenschaft, die das Vermögen der Gesellschaft vernichtet. Damit meine ich nicht nur das Kapital. Das Vermögen einer Gesellschaft bezeichnet, was sie vermag!

Ich glaube nicht an den großen Reset. Für wahrscheinlicher halte ich den kumulativen Dilettantismus der Verantwortlichen in Kombination mit ihrer Mutlosigkeit. Aber die Motivlage der handelnden Personen tut nichts zur Sache.

Die Politik hat die Grundrechte der Bürger massiv eingeschränkt, bis hin auf die Unverletzlichkeit der Wohnung. Wie hier schon öfter gezeigt, ist das unverhältnismäßig und deshalb nicht rechtens. Damit muss Schluss sein.

Es besteht kein Zweifel daran, dass die Menschen sich verantwortlich, vorsichtig und angemessen verhalten werden. Dafür brauchen sie keine Ministerpräsidentenkonferenz. Sie werden immer versuchen, sich, andere und ihre Freunde und Angehörigen zu schützen.

Wir alle wissen, dass Vorsicht geboten ist. Wir brauchen niemanden, der unsere Vernunft und unser Augenmaß maßregelt. Das unterscheidet uns von China. Oder nicht?

 

Siehe zum gleichen Thema auch: Verschärfte Fakten für den Unlock

Der Beitrag erschien zuerst bei ACHGUT hier




Unsere Politiker sollten sich endlich darum kümmern, wie man mit Corona leben kann und nicht umgekehrt

Der Rückgang der Zahlen durch den Lockdown fällt nicht sehr beeindruckend aus …

sagt B. Palmer (der GRÜNE Bürgermeister von Tübingen) und spricht damit ein Thema an, welches ganz offensichtlich ist: Sieht unsere Politik überhaupt noch das Ziel, oder stochert sie nur mit immer größerem Aufwand im Nebel herum?

B. Palmer: [1] Es wird nur noch darüber geredet, ob der Lockdown … halt so lange dauern soll, bis Lauterbachs Ziele erreicht sind. Alternativen? Fehlanzeige.
… Taiwan und Südkorea zeigen, wie man mit moderner Kontaktverfolgung eine Pandemie in Schach hält. … Schweden wird für seinen Weg bei uns nur gescholten. Dabei haben die nicht mehr Tote als Österreich und viel weniger als Frankreich oder Belgien, in denen es mehrfach harte Lockdowns gab.
Die Schweiz hat Geschäfte und Restaurants den ganzen Winter offen gehalten. Die Infektionszahlen sind höher, aber die Krankenhäuser haben 30% freie Intensivbetten. Das Durchschnittsalter der Toten steigt immer weiter an. Mittlerweile sind wir deutlich jenseits der 80. Die Übersterblichkeit in Deutschland bewegte sich 2020 im Rahmen einer schweren Grippe. Eine Überlastung der Intensivkapazitäten in Deutschland droht nicht mehr. Und: Der Rückgang der Zahlen durch den Lockdown fällt nicht sehr beeindruckend aus.
In so einer Situation nur mehr vom Gleichen zu fordern, ist mindestens einfallslos … aber … auch völlig unverständlich.
B. Palmer ist allerdings eher so etwas wie der „Sarrazin der GRÜNEN“ und wird deshalb konsequent ignoriert (so lange man ihn nicht aus der Partei entfernen kann).

Und so wundert es nicht, dass der Bayerische Ministerpräsident Söder getreu Frau Merkels Corona-Maßnahmen-Eskalation hinterhertrottet und solche Fragen erst gar nicht stellt. Als zum Populisten mutierter Landesvater setzt er dazu allerdings noch etwas drauf und zeigt dazu, wie Kritik an der Coronapolitik – und an ihm – zu verorten ist:
WELT 09.01.2021 Söder holt zum Rundumschlag aus – und vergleicht Corona mit der Pest
Söder warnte vor allem vor der Gefahr, dass sich Mutationen ausbreiten, und verglich das Virus mit der Pest: „Corona ist wie die Pestilenz. Sie kriecht in jede Ritze.“
Kein Verständnis habe er daher für Corona-Leugner und Politiker, die die Lage auszunutzen versuchten. „Es erschüttert mich zutiefst, wie
die AfD und der ganze ,Querdenker‘-Klub versuchen, das kaputt zu machen“, so Söder in Bezug auf die Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung.
„Es ist verheerend. Endlose Fake News und Lügen führen dazu, dass Leute sich in Scheinwelten und Parallelwelten begeben. Es ist wie eine sektenähnliche Entwicklung. Die Leute werden wie einer Gehirnwäsche unterzogen.“ Daher müsse gelten: „Wir lassen uns unsere Demokratie nicht kaputt machen.“

In Kurzform meint Söder (rein private Interpretation des Autors, die durch nichts belegt ist): Unter mir hat selbstverständlich jeder das Recht auf eine eigene Meinung, so lange es die Gleiche ist …

Sogar seinen Koalitionspartner – die Freien Wähler – regt er damit auf. Was die Tageszeitung des Autors allerdings veranlasst hat, Söder vor seinem Koalitionspartner in Schutz zu nehmen und zu zeigen, dass ihre Redaktion auch nicht gescheiter ist.

Betrachtet man vor diesem Hintergrund die aktuell publizierten Lockdown-Verschärfungsforderungen von Merkel und Landesfürsten, meint man zu Ahnen, dass solche „Wissensqualität“ eine erhebliche mit-Entscheidungsbasis sein wird.

Und wer die wirklichen „Querdenker“ sind, sei anbei nochmals gezeigt. Söders „eigener“ Staatsfunk meldete einst:
Sendung im Bayerischen Rundfunk am 30. Januar 2020: Quer erklärt: Wer behauptet, das Coronavirus sei so gefährlich, dass Grenzen geschlossen, der Verkehr eingeschränkt und manche Berufe eingestellt werden müssen, sei ein rechter Verschwörungstheoretiker in Paranoiaproduktion mit Endzeitpsychose.
Im Niedermachen und Verleumden anderer Meinungen sind sich im Merkeldeutschland Politik wie Medien einig.

Schaut man sich die Coronadaten an, stellt sich allerdings schon die Frage, wer eher eine Gehirnwäsche bekommen hat. Deshalb anbei eine Aktualisierung zum vorhergehenden „Corona-Bericht“ des Autors [2].

Aktuell dargestellter Status

Die Sterbezahlen des Statistischen Bundesamtes lahmen der Zeit leider immer vier Wochen hinterher. Um das Jahr 2020 zu bewerten, reicht jedoch der Zeitraum bis zur dort aktuell (zum Zeitpunkt der Editierung dieses Artikels) hinterlegten KW 51 aus. Um in den Grafiken das Gesamtjahr abzubilden, wurde in denen des Autors notgedrungen die fehlende KW 52 mit den Werten der KW 51 gefüllt. Der mögliche Datenfehler dürfte i den Grafiken kaum sichtbar sein.Die auf der Homepage des Statistischen Bundesamtes gezeigte Sterbegrafik zeigt – wie dort auch berichtet wird – eine Übersterblichkeit durch Corona:
… Im April lagen die Sterbefallzahlen deutlich über dem Durchschnitt der Vorjahre. Gleichzeitig war ein Anstieg der Todesfälle zu beobachten, die mit dem Coronavirus in Zusammenhang stehen (Quelle: Robert-Koch-Institut (RKI)). Als diese zurückgingen, bewegten sich ab Anfang Mai auch die Sterbefallzahlen zunächst wieder etwa im Durchschnitt. Im August waren sie allerdings wieder erhöht. Dies geht offenbar auf eine Hitzeperiode zurück. Auch die Sterbefallzahlen im September lagen etwas über dem Durchschnitt der Vorjahre. Nach durchschnittlichen Sterbefallzahlen in der ersten Oktoberhälfte steigen die Sterbefallzahlen seit der zweiten Oktoberhälfte über den Durchschnitt hinaus an. Zeitgleich ist erneut ein Anstieg der COVID-19-Todesfallzahlen zu beobachten.

Bild 1 Sterbezahlen Deutschland. Quelle: Statistisches Bundesamt. Screenshot vom 11.01.2021

Bild 2 RKI-Corona-Dashboard, Screenshot vom 11.01.2021. Anmerkung: Der Spitzenwert beim „Meldedatum“ datiert auf den 17.12., im Bild also vor ca. 3 1/2 Wochen

Auf einem anderen Portal sieht der Verlauf der Meldungen zum Schlussdatum etwas anders aus.

Bild 3 Daten von Bild 2 auf einem anderen Portal

Die beim Register DIVI hinterlegten Intensiv-Zahlen sagen wenig aus, da Vergleiche zu Grippejahren fehlen.

Bild 4 DIVI-Intensivregister Screenshot vom 11.01.2021

Bild 5 DIVI-Intensivregister. Screenshot vom 11.01.2021

Allerdings zeigt das DIVI, warum die Krankenhäuser so überlastet sind: Nicht die Anzahl der belegten Intensivbetten hat zugenommen, sondern deren Reserve wurde abgebaut. Ein Teil davon dürfte wohl auf Personalmangel zurückzuführen sein.

Bild 6 DIVI-Intensivregister. Screenshot vom 11.01.2021

Übersterblichkeit

Reiht man die Sterbedaten Deutschland (Bild 1) hintereinander, ergibt sich das folgende Verlaufsbild (Bild 7). Allerdings lässt sich daraus keine eindeutige Aussage zur Übersterblichkeit ableiten. Deshalb im Folgebild (Bild 8) ein Jahresvergleich.

Bild 7 Deutschland, Sterbezahlen von 2016 – 2020. Grafik vom Autor erstellt. Datenquelle: Statistisches Bundesamt

Bis zur KW 50 war das „Coronajahr“ 2020 in der Jahres-Sterbesumme nicht schlimmer, als das Grippejahr 2018.

Bild 8 Deutschland, Sterbezahlen von 1.2016 – 2020. Grafik vom Autor erstellt. Datenquelle: Statistisches Bundesamt

Erst am Jahresende (die noch fehlende Kalenderwoche hochgerechnet mit dem Wert der KW 51) sieht man, dass das „Coronajahr“ 2020 in der Jahres-Sterbesumme der letzten fünf Jahre ganz leicht am Höchsten liegt (siehe dazu Bild 21 mit den tabellierten Werten).

Wegen der 1,53 %, bzw. 14.589 im Jahr 2020 mehr als im Grippejahr 2018 verstorbene Personen,
oder anteilig zur Gesamtbevölkerung 0,016 % Corona-„Überverstorbenen“,
sind unsere Politiker der festen Überzeugung, Deutschland und das gesamte öffentliche Leben ruinieren zu müssen (und es zu dürfen).

Bild 9 Deutschland, Todesursachen. Bild vom Autor bei den „Frauen“ um den Coronaanteil von ca. 3,3 % ergänzt. Quelle: WIKIPEDIA

Mit dem folgenden Bild der Jahresmortalität seit 1920 nochmals eine Darstellung, wie das angeblich so schlimme Coronajahr 2020 wirklich einzuordnen ist.
Damit sieht man die völlig unspektakuläre Sterberate des Jahres 2020 – die nun jedes Jahr alleine aufgrund des Sterblichkeitstrends ob „mit oder ohne Corona“ eintreffen wird.

Bild 10 Deutschland, relative, jährliche Sterbezahlen seit 1950. Fehlender Wert 2020 KW 52 vom Autor mit den Daten KW 51 ersetzt und ab 2016 korrigierte Daten. Grafik vom Autor erstellt. Datenquelle: destatis.de (verlinkt über das Statistische Bundesamt)

Es stellt sich somit die Frage, warum Herr Söder nur bei den anteilig ca. 3 % Corona-Verstorbenen jedes Mal einen „Stich ins Herz“ bekommt und „um jedes Leben kämpft“, wo es parallel noch 96,7 % aus anderen Gründen Verstorbene gibt, die sicher nicht weniger „Wert“ sind als Corona-Opfer und bei denen er sich auch „bewähren“ könnte.
WELT DE: Corona live: Markus Söder fordert längeren und härteren Lockdown – WELT:
Panorama 09.01.2021 Markus Söder fordert längeren und härteren Lockdown: Söder sagte … Die wahren Opfer seien aber die fast 40.000 Toten im Zusammenhang mit dem Virus. „Es ist jedes Mal ein kleiner Stich ins Herz.“ Um jedes Leben werde gekämpft, versprach Söder. „Jeder Tag ist eine neue Bewährungsprobe.“

Und obwohl trotz Lockdown die Inzidenzwerte stetig nur weiter steigen (Bild 3) – aber als fast alleiniges Reverenz-Maß genommen werden – wird diese sich als nicht zielführend zeigende Maßnahme immer verbissener weitergeführt.

Bild 11

MSN 14.01.2020: Merkel: Deutschland droht Horror-Szenario wegen Corona-Mutation
Nach Ansicht von Bundeskanzlerin Angela Merkel droht Deutschland aufgrund der in Großbritannien aufgetauchten Corona-Mutation ein Horror-Szenario … Bundeskanzlerin Angela Merkel denkt bereits über eine Lockdown-Verlängerung bis Ostern 2021 nach …

Bild 12

Tichys Einblick, 14.01.2020: GEGEN JEDE REALITÄT Die Bundesregierung plant wohl noch schärferen Einheitslockdown
… Der Knaller: Die Bundeskanzlerin persönlich forciert wohl eine Verschärfung. Wie die Bild berichtet, will sie möglicherweise am 20. Januar eine Ministerpräsidentenrunde einberufen und die Maßnahmen im Land verschärfen und vereinheitlichen. „mega-Lockdown“ nennt die Bild-Zeitung das. Unter anderem sind wohl die Schließung der öffentlichen Nahverkehrs und Ausgangssperren wie etwa in Frankreich in der Diskussion.
Die Begründung? Die mutierten Viren aus Großbritannien und Südafrika. Eine wissenschaftliche Evidenz, dass diese Mutation in irgendeiner Weise schlimmer ist gibt es nicht.

Stimmt B. Palmers „Altersansage“?

B. Palmer: Das Durchschnittsalter der Toten steigt immer weiter an. Mittlerweile sind wir deutlich jenseits der 80.

In einem Podcast des Prof. Nieden vom Statistischen Bundesamt wird diese wichtige Aussage ebenfalls getätigt. Doch stammt dieser Podcast noch aus der ersten „Welle“.
Deshalb anbei eine Sichtung, ob diese Aussage wirklich noch aktuell ist. Stimmt sie immer noch, ist es der Beleg, dass die „Schrotflintenpolitik“ und Wegsperren aller Jüngeren im bisherigen und dem aktuellen Lockdown barer Unsinn ist und gezieltes Schützen der Problem-Altersgruppe viel effektiver – und mit Sicherheit auch viel, viel billiger – wäre.

Schon eine erste, einfache Sichtung der Sterbezahlen dieser Altersgruppe zeigt, wie recht Herr Palmer hat: Die Altersgruppe bis 80 hat auch derzeit keine höhere Mortalität als in einem „kleinen“ Grippejahr und in der Jahressumme zu den vergangenen fünf Jahren sogar die niedrigste.

Bild 13 Deutschland, Sterbezahlen von 2016 – 2020 für die Altersgruppen unter-/über 80 Jahre. Grafik vom Autor erstellt. Datenquelle: Statistisches Bundesamt

Die Jahressummen der Sterbezahlen dieser zwei Altersgruppen zeigen zusätzlich, dass die Gruppe bis 80 Jahre auch mit Covid überhaupt keine erhöhte Sterblichkeit aufweist.

Bild 14 Deutschland, Sterbezahlen Jahreswerte von 2016 – 2020 für die Altersgruppen unter-/über 80 Jahre. Grafik vom Autor erstellt. Datenquelle: Statistisches Bundesamt

Vorsichtshalber die gleiche Sichtung mit der Altersgruppe von 70 – 80 Jahren. Beide Grafiken zeigen, dass nicht einmal die Altersgruppe von 70 bis 80 Jahren – die auch als Hoch-Risikogruppe angegeben ist – durch Corona eine wirkliche Übersterblichkeit aufweist.

Bild 15 Deutschland, Sterbezahlen von 2016 – 2020 für die Altersgruppen 70 – 80 Jahre/über 80 Jahre. Grafik vom Autor erstellt. Datenquelle: Statistisches Bundesamt

Bild 16 Deutschland, Sterbezahlen Jahreswerte von 2016 – 2020 für die Altersgruppen 70 – 80 /über 80 Jahre. Grafik vom Autor erstellt. Datenquelle: Statistisches Bundesamt

Nun noch die Meldung der Helios-Klinikgruppe zu Corona. Während nach vielen Berichten die Kliniken „überlaufen“, ist die Helios-Klinikgruppe inzwischen weniger belastet und weist gegenüber dem Vorjahr über alle Zeiträume eine erhebliche Unterauslastung auf.

Bild 17 Helios-Kliniken. Bericht 11. Januar 2021

Tübingen, die Stadt des GRÜNEN „Querdenkers“

Herr Söder (und die ganze Berliner Polit-Schickeria) täten gut daran, sich endlich zu informieren, wie (einzelne Länder im Ausland, in Deutschland allerdings anscheinend nur) Tübingen „Coronawunder“ vollbringt.

Weiterhin sind für die Stadt Tübingen im WEB keine Zahlen zu Corona zu finden. Deshalb muss zur Darstellung des „Tübinger Coronaweges“ weiterhin auf die Daten der Universitäsklinik Tübingen als Stichprobe ausgewichen werden (in [2] im Detail ausgeführt und erklärt).

Anbei die aktuellen Coronadaten der Klinik (Bild 19) zum Vergleich mit den Corona-Deutschlandwerten (Bild 18). Auch wenn die Werte inhaltlich nicht direkt vergleichbar sind, haben die Verläufe eine erhebliche, relative Signifikanz. Und diese zeigen weiterhin, dass in Tübingen durch Palmers einfache Maßnahmen – konsequenter Schutz der Personen über 80 Jahre – noch weit vor dem ersten Impfen, das Verhalten der Wellen Eins und Zwei umgedreht werden konnten.
Davon ist der Rest von Deutschland mit Merkels „alternativlosen“ Maßnahmen und Herrn Söders markig-arroganten Sprüchen immer noch meilenweit entfernt, eher ist überhaupt kein Weg dorthin erkennbar.

Bild 18 Deutschland Coronadaten 2020 (Tageswerte)

Bild 19.1 Uniklinik Tübingen. Behandlungsdaten Corona-Patienten 2020 (vom Autor aus deren liebloser Homepagehinterlegung mühsam abgetippt und grafisch umgesetzt)

Ein Land kaputt zu machen ist immer einfacher, als es mit Bedacht zu regieren

Es scheint sich inzwischen eine echte Manie mit einem Wettbewerb entwickelt zu haben, alleine beim nutzlosen Weg des immer härteren und immer längeren Lockdown zu bleiben und andere Wege aus Prinzip nicht in Erwägung zu ziehen. Streng nach der in Deutschland bisher gängigen Regel, einen Feind – egal wie übermächtig er sei – grundsätzlich (bis zum bittersten Ende) versuchen zu vernichten, auch wenn es das eigene (Über-)Leben kostet, anstelle ihn zu akzeptieren und mit ihm zu kooperieren (Anm.: Nur wo es um die eigenen Fleischtöpfe geht – wie in den politischen Einheitsmeinungs-Parteien – wird davon abgewichen). Der Berliner „Tagesspiegel“ zeigt es symptomatisch:
Tagesspiegel 11.01.2020: Corona-Bekämpfung sollte verschärft werden: Die neue Mutante ist schnell – wir müssen schneller sein

Und damit reiht sich die aktuelle Pandemiebekämpfung Deutschlands nahtlos in der unfehlbaren Merkels „Alternativlosigkeiten“ ein, öfters optische Bilder (Fukushima, von Greenpeace gelbrot eingefärbte Wasserdampfwolken von Kohlekraftwerken, Kinder an der Grenze, Särge in Bergamo) zum Anlass ihres Handelns zu nehmen.

Die Särge von Bergamo

Die erschütternden Bilder Anfang des letzten Jahres aus Bergamo mit von einem Militärlastwagen-Konvoi auf offenen Ladeflächen abtransportierten Särgen sagen etwas vollkommen anderes aus, als es den deutschen Bürgern von der Politik und den Medien weisgemacht wurde, wurde in deutschen Medien und seitens der Politik (nach Meinung des Autors) nie richtiggestellt:
[3] THE EUROPEAN 14.05.2020: Italiens Pandemie-Gesetz und seine Folgen
… Ein wunderbares Beispiel der Wirkung gesetzlicher Logik. Die zentrale Norm dazu ist das italienische Pandemie-Gesetz, das vorschreibt, dass an einem Pandemie-Virus Verstorbene nicht beerdigt werden dürfen, sondern verbrannt werden müssen. Wer Italien kennt …, weiß wie gut-katholisch sie sind … und hat … die richtige Assoziation von den landesweit üblichen, traditionellen Beerdigungszeremonien.
… dass die Zahl der in Italien sehr selten genutzten Krematorien nicht ausreicht, um plötzlich alle Verstorbenen zu verbrennen … Jawohl alle! … die Folge der zwingenden, gesetzlichen Angst-Vorschrift: Die Särge durften nicht abgeholt werden, sie stapelten sich vor den Krankenhäusern und wurden nicht wie sonst üblich, Stück für Stück einzeln auf die Dörfer und zu den Kirchen transportiert. Am Ende lagerten so viele übelriechende Särge vor den Krankenhäusern, dass man in dieser Notlage das Militär und seine Lagerkapazitäten einsetzen musste. Was bei diesen Einsätzen produziert wurde, waren wunderbare, bewegte und bewegende TV-Bilder, die die Welt erschreckten.
… Aber das Ganze hatte noch einen gesetzlichen Verstärker … jedenfalls ist es … nach den in ganz Italien geltenden Vorschriften nur sehr schwer möglich, als Kranker von einem Krankenhaus in ein anderes verlegt zu werden. Diese strenge Regel bewirkte, dass die Krankenhäuser im Süden Italiens leer waren und die Krankenhäuser im verdichteten italienischen Norden teilweise übervoll.
Auch diese gesetzliche Vorschrift verstärkte die Sichtbarkeit der Todesfälle, denn eine bessere Verteilung innerhalb des Landes hätte auch sonst die Berichterstattung entzerrt. Die Bilder von der geballten Ladung überlasteter Krankenhäuser im Norden Italiens … beflügelte die Angstmacherei unserer Mainstream-Medien.
… Dass diese Erkenntnisse bislang nicht aufgedeckt wurden, ist deshalb eine der schlimmsten Journalismus-Versagen unserer Zeit. Und die Drohung wirkt immer noch, Tag für Tag: Ja nicht zu schnell öffnen, sonst könnten wir unsere Erfolge wieder aufs Spiel setzen, verlautet es vom Kanzlerinnen-Thron. Von welchen Erfolgen redet sie denn bitte?

Übersterblichkeit

Auf die Rede des Herrn Söder mit dem „täglichen Corona-Flugzeugabsturz“ und der Erklärung hoher Übersterblichkeit durch Corona fragte der Autor über die Bayerischen Servicestelle beim Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege nach Belegen für die vom Ministerpräsidenten angegebene Übersterblichkeit nach.
Nach Mahnungen und längerer Wartezeit kam eine Antwort. Darin wird richtig informiert, dass eine „Übersterblichkeit“ nur zeitweise bestand und sich diese am Jahresende wahrscheinlich ausmittelt. Die Übersterblichkeit durch eine Pandemie wird am Wert des Vorjahres (und nicht denen ähnlicher Jahre mit Grippewellen) „festgemacht“. Weiter wird mitgeteilt, dass Deutschland eigentlich gar nicht „so schlimm“ betroffen ist, man sich aber am Ausland orientiert:
Ministerium, Antwort: … Nach Prof. Felix zur Nieden haben sich die Sterbezahlen erhöht.
„Im Frühjahr hatten wir im April zum Beispiel eine Erhöhung um zehn Prozent im Vergleich zum Durchschnitt der Vorjahre“, so zur Nieden. „Und auch regional ist es eben immer genau da auffällig, wo auch die höchsten Covid-19-Inzidenzen und Todesfallzahlen [zu finden sind].“ Das sei etwa in der ersten Welle in Bayern und Baden-Württemberg so gewesen. Laut zur Nieden lagen die Sterbefallzahlen in der Spitze dort um fast 30 Prozent über dem Vorjahresdurchschnitt.“
Nach einer Entspannung im April wurden Ende November und Dezember eine Anhäufung registriert.
Wahrscheinlich gleicht sich aber im Jahresvergleich die Rate der Übersterblichkeit aus. Zieht man jedoch einen europäischen Vergleich so ist eine 30 – 40 %ige Erhöhung laut des europäischen Projektes EuroMOMO zu verzeichnen. Dieses zeigt auf, dass der bisherige Weg der Regierung unser Land mit den verhängten Maßnahmen vor Schlimmeren bewahrt hat.

Prof. Nieden findet sich beim Statistischen Bundesamt. Von ihm ist auf der Homepage des Statistischen Bundesamtes ein Podcast „Podcast mit Dr. Felix zur Nieden, Experte für Sterbefallzahlen im Statistischen Bundesamt.“ hinterlegt.“
Darin führt er bezüglich der Ermittlung der Corona-Übersterblichkeit aus: … Übersterblichkeit bestand ausschließlich in Bayern und Baden-Württemberg. Andere Bundesländer waren kaum oder gar nicht betroffen. Wenn man sich das Ganze bezüglich der Altersstruktur ansieht, dann waren es vor allem die über 80jährigen, die davon betroffen waren. Da lagen die Zahlen teilweise 20 % über dem Vorjahresdurchschnitt. Wegen der zunehmenden Alterspyramide betrug deren Übersterblichkeit allerdings auch nur ca. 10 %.
Zudem definiert er in seinem Podcast die Übersterblichkeit (wie es die Bayerische Landesregierung übernommen hat): Übersterblichkeit liegt vor, sobald die Zahl der Sterbefälle im Krisenzeitraum über der des Vorkrisenniveaus liegt. Zufügung: Oder höher ist als im Vorjahr.

Bild 20 Deutschland, Sterbezahlen von 2016 – 2020 (fehlende KW 52 mit dem Wert der KW 51 gefüllt). Grafik vom Autor erstellt. Datenquelle: Statistisches Bundesamt

Herr Prof. Nieden definiert Corona-Übersterblichkeit also nicht, indem er ein Pandemiejahr mit ähnlichen (Grippejahren) der Vergangenheit vergleicht und prüft, ob es aktuell signifikant „schlimmer“ oder „nicht so schlimm“ ist, sondern vergleicht einfach mit dem vorhergehenden Jahr.

Wie herrlich sich bei solchen Definitionen „Aussagen“ alleine über die letzten fünf Jahre generieren lassen anbei:
In den letzten fünf Jahren hatten:
– drei Jahre eine Übersterblichkeit (gegenüber dem Vorjahr),
– zwei Jahre eine Übersterblichkeit gegenüber dem Mittelwert

Bild 21 Deutschland, Jahreswerte Verstorbene gesamt der letzten 5 Jahre (Jahr 2020 hochgerechnet). Daten vom Statistischen Bundesamt

Mit der Definition des Prof. Nieden hätte die Politik somit schon die letzten fünf Jahre mehrmals „pandemisch“ tätig sein müssen. Hat sie aber nicht im Entferntesten getan. Was zeigt, dass es ihr diesmal im Kern eher um ein selbst aufgestelltes „Exempel“ und nicht um wirkliche, langfristig sinnvolle Pandemiebewältigung geht. Wobei sich eine Generalfestlegung stellt: Ab welcher deklarierten Übersterblichkeit hat die Politik nun vor, Deutschland jedes Mal konsequent „plattzumachen“?

Mit der Festlegung der Übersterblichkeit von Herrn Prof. Nieden sei nun geprüft, was diese für Auswirkungen auf das politische Handeln haben müsste. Dazu ein Hinweis. beim Statistischen Bundesamt finden sich Tabellen mit den Sterbezahlen seit 1950 und 1990, sowie eine Sonderauswertung „Sterbefälle – Fallzahlen nach Tagen, Wochen, Monaten ,,, Deutschland 2016 – 2020“. Zwischen beiden unterscheiden sich die Sterbezahlen etwas. Der Autor hat deshalb in allen entsprechenden Grafiken bis 2015 die Werte der Langzeittabellen und ab 2016 die der Sonderauswertung verwendet.

Bild 10 zeigt, dass die Sterblichkeit seit 2004 in Deutschland stetig ansteigt. Zieht man die Sterbewerte ab 2004 heraus, sieht man es deutlich als Trend:

Bild 22 Sterbefälle je 1000 Einwohner (Sterberate) seit 2004. Grafik vom Autor erstellt. Datenquelle: destatis

Daraus lässt sich ableiten:
– die Festlegung der Übersterblichkeit als Differenz zum Vorjahreswert ist barer Unsinn,
– die Corona- „Übersterblichkeit“ des Jahres 2020 kann genau so gut aus einem „natürlichen“ Trend der Sterberaten-Erhöhung erklärt werden und wird in Zukunft häufiger geschehen.

Als Basis für politische Maßnahmen bis hin zur Zerstörung Deutschlands ist diese Definition somit vollkommen ungeeignet.
Das folgende Bild mit den gleichen Werten in anderer Darstellung verdeutlicht es zusätzlich, weil es ausweist, wie oft die angeblich so schlimme Corona-Übersterblichkeit bereits vorgekommen ist (und nie zu besonderen Maßnahmen geführt hat).


Bild 23 Differenz zum Vorjahreswert der Sterberate seit 1950. Grafik vom Autor erstellt

Bild 24 Differenz zum Vorjahreswert der Sterberate, aber nur Jahre mit positiven Differenzwerten zum Vorjahr, also einer „Übersterblichkeit“. Grafik vom Autor erstellt

Nach der Übersterblichkeitsdefinition des Statistischen Bundesamtes hätten und müssen in Zukunft unsere Politiker regelmäßig Lockdowns mit allen Folgen und Kosten einleiten, wie es die Bilder mit den Vorjahresdifferenzen zeigen. Dass sie es bisher trotz „eindeutiger“, statistischer Vorgaben früher nicht getan haben, sagt aus, dass die Definition wohl nur „aus dem Hut gezaubert“ wurde, um die Lockdown-Maßnahmen nachträglich (pseudo-)„wissenschaftlich“ zu belegen.

Würden es die Politiker mit dieser Definition wirklich ernst meinen, bekämen sie ein immer größeres Lockdown-Zukunftsproblem.

Bild 25 Differenz zum Vorjahreswert der Sterberate seit 2004 (Ausschnitt aus Bild 24), aber nur Jahre mit positiven Differenzwerten zum Vorjahr, also einer „Übersterblichkeit“. Grafik vom Autor erstellt

Zum Thema passend:
[5] Achgut 14.01.2021: Fallender Grenznutzen, steigende politische Dummheit
[4] Tichys Einblick 11. Januar 2021: Corona-Versagen: Dreht die Politik jetzt durch?
… Immer lauter, immer schriller, immer dümmer: Wenn man der Politik zuhört, kann einem Angst und Bange werden. Nicht vor dem Virus, sondern angesichts der Unfähigkeit, eigene Fehler einzuräumen und zu korrigieren.

Tichys Einblick, 15.01.2021: „Illegaler Kindergeburtstag“ – Medien und Polizei im Dauereinsatz gegen Bürger

Abschließend zur Frage: Warum immer wieder Corona? – Weil die Verdummung der Bürger und das Vorgehen der Politik – und nun der auf diesen Zug aufspringenden NGOs – eine direkte Äquivalenz zum Klimawandel darstellt (rein persönliche Überzeugung des Autors die wissenschaftlich nicht belegt ist).

Und die Akteure sind auch schon die Gleichen:
WELT 14.01.2020: Initiative will Europas Wirtschaft komplett runterfahren – bis null Neuinfektionen
Eine Initiative von Wissenschaftlern, Aktivisten und Gesundheitspersonal fordert angesichts der Corona-Krise ein europaweites Herunterfahren auch für die Wirtschaft.
„Die Initiative hält die bisherigen Versuche, die Pandemie zu kontrollieren, für gescheitert“, hieß es in dem Aufruf. Die Maßnahmen schränkten das Leben dauerhaft ein und hätten dennoch Millionen Infektionen und Zehntausende Tote gebracht. Durch Mutationen breite sich das Virus nun noch schneller aus. Die Infektionszahlen auf null zu drücken sei Voraussetzung, um die Krise bewältigen zu können.
Zu den Erstunterzeichnern gehören nach Angaben der Initiative etwa die Klimaaktivistin Luisa Neubauer, die Autorinnen Margarete Stokowski und Teresa Bücker sowie der Sea-Watch-Aktivist Ruben Neugebauer.

Quellen

[1] THE EUROPEAN 09.01.2021: Der Rückgang der Zahlen durch den Lockdown fällt nicht sehr beeindruckend aus

[2] EIKE 11.12.2020: Corona-Daten zum 07.12.2020. Nirgends ist die berichtete, besonders hohe „Übersterblichkeit“ zu finden

[3] THE EUROPEAN 14.05.2020: Italiens Pandemie-Gesetz und seine Folgen

[4] Tichys Einblick 11. Januar 2021: Corona-Versagen: Dreht die Politik jetzt durch?

[5] Achgut 14.01.2021: Fallender Grenznutzen, steigende politische Dummheit

 




Corona in Deutschland 2020 : Die Rückkehr der harten Lockdowns, Unter- und Übersterb­lichkeit und der fällige Offenba­rungseid der Corona-Politik

Ebenfalls am 28. Oktober entwickelten auf einer Pressekonferenz der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) Andreas Gassen gemeinsam mit den Professoren Hendrik Streeck (Bonn) und Jonas Schmidt-Chanasit (Hamburg) ein moderates Gegenmodell zum autoritären Containement-Modell der herrschenden Virologenschule. Seine Kernthesen waren (in wörtlicher Wiedergabe ) :

  • Abkehr von der Eindämmung allein durch Kontaktpersonennachverfolgung.

  • Einführung eines bundesweit einheitlichen Ampelsystems anhand dessen sowohl auf Bundes- als auch auf Kreisebene die aktuelle Lage auf einen Blick erkennbar wird.

  • Fokussierung der Ressourcen auf den spezifischen Schutz der Bevölkerungsgruppen, die ein hohes Risiko für schwere Krankheitsverläufe haben.

  • Gebotskultur an erste Stelle in die Risikokommunkation setzen“

Die letzten beiden Spiegelstriche bedeuten die implizite Absage an das Instrument des Lockdowns.

Während diese Kernthesen vielleicht auch den Beifall von Mitgliedern der „Querdenken“-Bewegung finden könnten, ist dies sicherlich nicht der Fall beim Festhalten der Gruppe an den fünf Corona-Benimmregeln: Maske, Abstand, Hygiene, Lüften und Warn-App.

Hier wäre zu wünschen gewesen, dass die Reformgruppe um KBV-Chef Gassen eine Erklärung dafür gibt, dass die offiziellen Fallzahlen seit Oktober in die Höhe schießen, obwohl das Regime der Corona-Benimmregeln schon Monate zuvor in Kraft getreten ist. Immerhin hatte bereits die Einführung der Maskenpflicht am 22. April d. J. keinen messbaren Effekt gehabt (CIDM. online, 2020, Graphik Aktuelles Corona-Monitoring 2 / 2).

Die Empfehlungen aus Wissenschaft und Ärzteschaft (laut Gassen 200 000 Kassenärzte !) konnten nur für sehr kurze Zeit die mediale Aufmerksamkeit beanspruchen. Als sich immer mehr herausstellte, dass sich die Corona-Fallzahlen nicht dem staatlichen Steuerungsoptimismus fügen wollten und auf relativ hohem Niveau verharrten, ergriff unsere Staatslenker einmal mehr eine Panikattacke. Den Anfang machte wieder einmal MP Markus Söder, der den Vorreiter im Corona-Abwehrkampf gab und am 6. Dezember den Katastrophenfall für Bayern verkündete Im Zuge dessen weitete die Landesregierung die Kontaktbeschränkungen aus und kippte die für Silvester vorgesehenen Lockerungen. Von nun an gab es kein Halten mehr und ein Bundesland nach dem anderen kündigte Verschärfungen an. Dabei war die spektakulärste wohl die Ankündigung eines „harten“ Lockdowns in Sachsen. Dem folgte wenig später MP Günther für SH.

In dem panischen Aktionismus ging der Vorschlag der KBV vollständig unter. Offenbar erfüllte er auch nicht den Begriff von Wissenschaftlichkeit, den Merkel meinte, als sie sich in ihrer Haushaltsrede am 9. Dezember zur Verteidigung ihrer Position härterer Corona-Schutzmaßnahmen ausdrücklich auf die „Wissenschaft“ berief. Damit war offensichtlich nur der harte Lockdown-Vorschlag der Nationalen Wissenschaftsakademie Leopoldina gemeint, den diese für die Weihnachtszeit gemacht hatte.

Wie schon bei der Klimapolitik anerkennt Merkel offenbar nur die Form von Wissenschaft, deren Ergebnisse ihr aus welchem Grund auch immer zupass kommen. Mir ihrer Ignorierung des pluralistischen Charakters moderner Wissenschaft, auch von Naturwissenschaft, lässt sie erkennen,. dass sie von Wissenschaft gar nichts versteht. Darüber hinaus kann man erkennen, dass sie innerhalb der ihr genehmen Wissenschaftsvariante die jeweilige Hardliner-Position favorisiert.

Dabei hat der am Schutz der Risikogruppen orientierte Ansatz der KBV die statistische Wahrheit für sich: 90 % aller „Coronatoten“ sind laut RKI über 70 Jahre alt, der Altersmedian liegt bei 83 Jahren. Diese Menschen haben in aller Regel zumindest eine schwere Vorerkrankung. Was liegt da näher, als die Ressourcen auf diese Gruppe zu konzentrieren? So könnte man an eine regelmäßige satte staatliche Bonuszahlung über eine längere Zeit an die Beschäftigten im Kranken- und Altenpflegebereich denken, um das seit langem bestehende strukturelle Personaldefizit in diesem Bereich dauerhaft zu beheben. Eine derartige Ausgabe erscheint deutlich zielführender als milliardenschwere Kompensationszahlungen an durch Lockdowns geschädigte Restaurantbetreiber und Einzelhändler.

Ähnlich einseitig die Position der Bundesregierung beim Klimaschutz. Hier war jahrelang engster Berater Merkels der frühere Präsident des PIK Hans-Joachim Schellnhuber, der es in einer Veröffentlichung 2018 unter Berufung auf das Eintreten fiktiver „Kippelemente“ tatsächlich fertig brachte, die Gefahr einer Erderwärmung um bis zu 8 Grad in diesem Jahrhundert an die Wand zu malen – etwa das Doppelte des negativsten Szenarios des Weltklimarats IPCC (zur Kritik vgl. Nahamowitz 2020 a). Die ausführlich begründete klimaskeptische Gegenposition entthront das CO2 als Haupttreiber des Klimas und ersetzt es zumindest zu 50 % durch die Sonne und diverse ozeanische Oszillationen. Sie ist kürzlich noch einmal ausführlich von Vahrenholt / Lüning (2020) begründet worden – und bleibt von der Politik und den Mainstream-Medien unbeachtet, obwohl sie mit ihrer (m.E. selbst wieder problematischen) grundsätzlichen Anerkennung des CO2 als etwa hälftigem Klimaverursacher zwischen dem alarmistischen und dem skeptischen Klimaparadigma eine vermittelnde Position einnimmt.

Bei Corona ist Merkels engster Berater der Berliner Virologe Christian Drosten, der zusammen mit dem RKI schon bei der Schweinegrippe ( 2009 / 2010 ) durch völlig übertriebene Warnungen aufgefallen war (Reiss, Bhakdi 2020, 121 f). Seit kurzem ist als ihr Berater der Braunschweiger studierte Physiker Meyer-Hermann hervorgetreten, der aber seinem Kollegen Drosten in seiner Vorliebe für harte Lockdowns in nichts nachsteht und der wahrscheinlich bei der Lockdown-Empfehlung der Leopoldina eine treibende Kraft war. Diese in Deutschland und europaweit dominierende Position hat das Ideal eines unbarmherzigen Schlages in Form eines möglichst harten Lockdowns, der das Virus ein für alle Mal vertreibt oder zumindest – so bescheiden ist man zum Teil mittlerweile geworden – eine Zeitlang still stellt, so dass das Gesundheitssystem vor Überlastung bewahrt wird.

Diese Strategie ist mittlerweile dabei, sich selbst ad absurdum zu führen, wird sie gegenwärtig in Deutschland doch zum zweiten Mal probiert und in Österreich und Italien zum dritten Mal – innerhalb von 9 Monaten. Diese Strategie ist frustran und teuer, ihre Protagonisten sollten anerkennen, dass das Virus gekommen ist, um zu bleiben. Auch mit der Grippe existiert in den modernen Gesellschaften eine ( mitunter spannungsvolle ) Koexistenz. Die mögliche Konsequenz daraus kann nur sein: Die finanzielle und personelle Ausstattung des Gesundheitssystems zu optimieren, auch in Vorsorge gegen künftige Epidemien, die wirklich gefährlich sind, anstatt dort nach gewohntem Muster zu sparen.

Die epidemiologisch vorzüglich begründete, explizit auf Evidenz basierende Gegenposition wird in Deutschland vor allem vom Professoren-Ehepaar Reiss / Bhakdi (2020), dem früheren Amtsarzt und Bundestagsabgeordneten Wolfgang Wodarg und auf internationaler Ebene vom Stanford-Professor John Joannidis (2020) vertreten. Diese Richtung hebt ab auf die relativ niedrige, einer mittelstarken Grippe vergleichbare Letalitätsrate von SARS-CoV-2, auf den quantitativ und qualitativ erheblichen Unterschied von „an“ und „mit“ Corona Verstorbenen sowie die Unterscheidung von Infizierten und Erkrankten. Sie betont die Unzuverlässigkeit des nicht validierten und nicht für die klinische Diagnose zugelassenen PCR-Tests und macht auf den systematischen Zusammenhang von ansteigenden Fallzahlen und Zunahme der Testungen aufmerksam. Nicht zuletzt gewinnt sie ein realistisches Bild von der quantitativen Bedeutung der Corona-Sterbezahlen, indem sie diese in Beziehung setzt zu anderen Todesarten wie Herz-Kreislauferkrankungen, Krebs, Lungenentzündung u.a.

Als praktische Handlungsempfehlung folgt aus diesem Konzept 1. die sofortige Beendigung der repressiven Containment-Politik für die allgemeine Bevölkerung, 2. die Konzentration der Ressourcen auf die verwundbaren Gruppen der Bevölkerung, vor allem die über 70-jährigen mit Vorerkrankungen sowie 3. die Aufhebung der erwiesenermaßen wirkungslosen Maskenpflicht, soweit sie die Alltagsmasken betrifft. In diesem dritten Punkt sowie in dem Verzicht auf das bundesweite Ampelsystem bestehen die entscheidenden Unterschiede zur Reformgruppe um Gassen und Streeck.

Das Ohr der Politik erreichen beide Reformgruppen nicht, Merkel und die Länder-MP setzen ihre unbeirrt lernresistente Linie fort. Angesichts der nahezu weltweiten Lernresistenz der Politik erkennt Joannidis keine Corona-Krise, sondern eine „Krise der Evidenz“.

Zweifel an der Urteilsfähigkeit Merkels sind nicht nur in Sachen Wissenschaft, sondern auch bei relativ banalen Angelegenheiten angebracht. Man erinnere ihren Versuch, dem Fernsehpublikum die Funktionsweise des Reproduktionswerts R zu erklären, Bekanntlich bedeutet R = 1, dass ein Infizierter einen anderen Menschen ansteckt, Was aber bedeutet R = 1,1 oder R = 1,3 ? Bei dem Versuch. diese Frage zu beantworten, gerät die promovierte Physikerin Merkel so vollständig in die Konfusion, dass die Antwort unverständlich ausfällt. Der Zuschauer ist ratlos, sollte die Kanzlerin tatsächlich intellektuell überfordert sein?

Bei den Hausberatungen in der ersten Dezemberhälfte zeigt Merkel einmal mehr ihr unzureichendes Verständnis der Corona-Realität, wenn sie angesichts der RKI-Zahlen des Tages klagt : „ 590 Tote ! Es tut mir so leid“. Der Ausspruch deutet darauf hin, dass sie erstens nicht weiß, dass in Deutschland die durchschnittliche tägliche Sterbezahl bei 2600 liegt, die doch alle wohl ebenfalls Mitleid verdienen und ihr zweitens unbekannt ist, dass mindestens 80 % keine „echten“ Corona-Tote, sondern nur „mit“ dem Virus Gestorbene sind. Bei so viel Unwissenheit wird man schließlich nicht von ihr verlangen können, dass sie die für Deutschland auch im Corona-Jahr 2020 relevanten Phänomene der Untersterblichkeit bzw. nur leichten Übersterblichkeit (s. unten unter 3.) kennt.

Bei der Haushaltsrede Merkels am 9. Dezember ereignete sich auch noch ein bezeichnender Zwischenfall. Auf den Zwischenruf eines AfD-Abgeordneten : „Das ist doch alles nicht bewiesen“. antwortet sie direkt – und zwar unter Bezug auf ihr Physikstudium in der DDR – mit dem Hinweis auf die unabänderliche Kraft der „Schwerkraft“ und der „Lichtgeschwindigkeit“. Was genau sie damit meint, bleibt unklar. Anscheinend möchte sie wohl der von ihr verfolgten Strategie der Corona-Abwehr den Status unverbrüchlicher Naturgesetzlichkeit verleihen. Die ignorante Schlichtheit des Arguments macht ziemlich fassungslos.

Schon während der Haushaltsberatungen drang zunehmend der Ruf einiger Länder-MP nach einem baldigen harten Lockdown durch. Hinter dem Vorschlag steht ein fehlgeleitetes Coronaverständnis, welches erstens Corona als verhängnisvolles Killervirus und zweitens als ein radikal aus dem Land zu vertreibendes Agens auffasst. Diese unterkomplexe Auffassung wird vor allem von den traditionellen Virologen vertreten. Epidemiologen sehen Corona zumeist differenzierter. Zwischen den traditionalistischen Virologen a` la Drosten, Lauterbach, Wieler und Co. einerseits und den evidenzbasierten Epidemiologen um Reiss /Bhakdi und Joannidis andererseits nimmt die Gruppe um die Virologen Streeck und Schmidt-Chanasit sowie den KBV-Vorstandsvorsitzenden Gassen so etwas wie eine Mittelstellung ein.

Streeck fasst sie gerne in die Formel, dass das Corona-Virus einerseits zwar „ernst zu nehmen“, andererseits aber „nicht zu überdramatisieren“ sei. Mit letzterer Wendung wird der Lockdown als Instrument der Infektionsbekämpfung implizit ausgeschlossen. Auch vertritt er die Auffassung, dass das Corona-Virus hier sei, um zu bleiben und sich den anderen vier schon seit Jahrzehnten hierzulande residierenden Corona-Virenstämmen bei zu gesellen.

Beides dürfte der wesentliche Grund dafür sein, dass die Gruppe, obwohl anders als Bhakdi, Joannidis und Co. fest im deutschen medizinischen Establishment verankert, keine Chance hatte, das Ohr der Kanzlerin und der MP zu erlangen. Die politische Vereinigung der Corona-Dilettanten aus Bund und Ländern sträubt sich mit aller Macht gegen epidemiologische Aufklärung.

Am 13. Dezember nun wurde ein harter Lockdown von eben dieser Dilletantenrunde zunächst einmal bis zum 10. Januar beschlossen. Die einzelnen Bestandteile eines harten Lockdowns sind aus dem Frühjahr bekannt, ich gehe nicht näher auf sie ein.

Nur Weihnachten erhielt eine spezielle Regelung. Das weihnachtliche Feiern machte der Politik größte Sorgen. So bemühten sich etwa Gesundheitsminister Spahn und Bundespräsident Steinmeier, den Bürgern die altruistischen Vorteile ungeselliger Weihnachtsfeiern (z.B. zugunsten des Pflegepersonals) schmackhaft zu machen. Ein Eindämmungskonzept, welches sich derartiger Überredungsstrategien glaubt bedienen zu müssen, zeigt sehr deutlich seine Hilflosigkeit.

Die Auseinandersetzung zwischen den konkurrierenden Corona-Konzepten fand ihren vorläufigen Abschluss durch einen kürzlich erfolgten Aufruf hunderter europäischer Wissenschaftler zu Gunsten einer strengen Politik des Containement für einen längeren Zeitraum und abgestimmt unter den europäischen Staaten. Der Aufruf wurde im renommierten Fachjournal „Lancet“ am 19. Dezember d. J. veröffentlicht. Im Kern verfolgt er die gleiche stramm virologische Konzeption wie auch die Leopoldina., welcher der deutsche harte Lockdown-Beschluss nahezu nahtlos gefolgt war.

Es verwundert daher nicht, dass der Aufruf von den deutschen strammen Virologen-Virologen Drosten, Wieler und z.B. Brinkmann unterzeichnet ist, Ebenso unterzeichnet haben die Präsidenten der Leopoldina und der großen Wissenschaftsorganisationen. Bei letzteren ist freilich keine Sachkompetenz zu unterstellen, genauso wenig wie bei dem mitunterzeichnenden Ökonomen und IfO-Präsidenten Clemens Fuest.

Ziel ist die Senkung der Fallzahlen auf den Stand von Ländern wie China und Australien. Mit „entschlossenem Handeln“ und „tiefgreifenden Interventionen“ soll innerhalb von 2 Wochen der R-Wert auf 0,7 gesenkt und die 7-Tage-Inzidenz von 200 auf 50 gesenkt werden. Diese Holzhammertherapie soll offenbar an die in Deutschland und anderen Ländern seit Wochen exekutierten Lockdowns angeschlossen werden. Das ultimative Zeil ist aber noch weit ehrgeiziger: eine Inzidenz von maximal 7 auf 100 000 Einwohner , zu erreichen „spätestens im Frühjahr“.

Der Aufruf scheint mir das typische Produkt enthemmter Virologenphantasien zu sein, welcher die Folgebereitschaft einer bereits sehr Corona-müden Bevölkerung deutlich überschätzt und die mannigfachen Folgeschäden der Therapie mit dem Holzhammer unterschätzt. In China jedenfalls dauerte die Phase des harten Lockdowns nur 4 Wochen. Dass dieses riesige Land nun gänzlich frei von Corona ist, lässt m.E. nur eine Erklärung zu: Es wird – im Vertrauen auf die relativ geringe Gefährlichkeit des Virus – nicht mehr getestet.. Dann wird das Virus auch nicht mehr gefunden. Aufgrund seiner relativ geringen Letalitätsrate birgt diese Strategie auch kein untragbares Risiko für die Machthaber.

Im übrigen weist der Appell die bekannten epidemiologischen Defizite auf und zeigt noch einmal. dass die Virologen die Epidemiologie nicht können. Ich nenne drei prinzipielle Kritikpunkte :

  1. Es wird ignoriert, dass SARS-CoV-2 die Gefährlichkeit nur eines mittleren Grippevirus hat. Ein solches hat noch nie auf der Welt staatliche Zwangsmaßnahmen hervorgerufen. Typisch für die unzureichende wissenschaftliche Qualifikation der Verfasser ist, dass das Bulletin der WHO vom 14. Oktober ignoriert wird, in dem die Organisation das Ergebnis der umfangreichen Metaanalyse von John Joannidis sich zu eigen macht. Nach ihr liegt die Median-Covid-19-Infektionssterblichkeitsrate bei nur 0,23 % und damit auf dem Niveau eines mittelstarken Grippevirus. Das bedeutet 2300 Tote auf 1 Mio. Infizierte (bei gegenwärtig gut 1,7 Mio. positiv Getesteten in Deutschland), was denjenigen nicht zu erschrecken braucht, der weiß, dass gegenwärtig hierzulande, wie bereits erwähnt, 2600 Menschen pro Tag sterben.

  2. Ausfluss der geringen Sterblichkeitsrate ist, wie im 3. Abschnitt belegt wird, dass Deutschland im Jahr mehrerer Lockdowns keine signifikante Übersterblichkeit und damit auch keine „epidemische Lage von nationaler Tragweite“ aufweist. Damit entfällt überhaupt die Grundlage für Zwangsmaßnahmen nach dem InfektionsschutzG.

  3. Unbekannt ist den Initiatoren ebenfalls, dass der rasche Anstieg der Fallzahlen seit September / Oktober überwiegend der Verdopplung der Testungen geschuldet ist (CIDM.online, Grafik 7 / 8). Die kritischen Beobachter des Infektionsgeschehens sprechen von „Labor -Pandemie“.

Einen Tag nach Veröffentlichung des Aufrufs erschien die Meldung, dass in England eine Mutation des Corona-Virus mit um 70 % erhöhter Infektiösität aufgetaucht sei. Damit scheint allen überambitionierten Eindämmungsphantasien bezüglich des Virus. wie sie der „Lancet“- Aufruf aufweist, ein Riegel vorgeschoben. Eindämmungszeit und / oder regulatorischer Eindämmungsaufwand müssten sich um den genannten Prozentsatz erhöhen. Und zwar in ganz Europa, denn das mutierte Virus hat inzwischen auf dem Festland Fuß gefasst. Am 5. Januar 2021 hat denn auch der englische Premierminister die Konsequenz gezogen und einen harten Lockdown angeordnet, begründet u.a. mit der Mutation des Virus. Der Chef von Biontech brauchte nur verdächtig wenige Tage um zu versichern, dass der Impfstoff von Biontech / Pfizer auch gegen das mutierte Virus wirke.

Zum Schluss noch einmal zurück zu Angela Merkel, und zwar zu ihrer Neujahrsansprache. Nun verwandelt sich die Irritation endgültig in Verärgerung. Die Kritiker der staatlichen Maßnahmen werden nach dem bereits sattsam Muster politischer Verunglimpfung als „unverbesserliche Leugner des Virus“ bezeichnet und mit „Verschwörungstheorien“ in Zusammenhang gebracht. Die Kritiker leugnen aber in der Regel nicht die Existenz des Virus, sondern kritisieren die überbordende Unverhältnismäßigkeit der Maßnahmen, von der eine auch nach 10 Monaten Krise immer noch schlecht informierte Kanzlerin auch nicht den Hauch einer Ahnung hat. Ich gebe nur zwei Stichworte: Erstens, die exponentiellen Fallzahlen existieren bei korrekter Zählung nicht und zweitens, die Todeszahlen sprengen nicht den Rahmen des Üblichen der letzten Jahre. Damit ist der staatlichen Containement-Politik der epidemiologische und rechtliche Boden entzogen. Darüber weiter unten mehr.

Der zweite Punkt ist der Drosten-Test, den die Kanzlerin als „zuverlässig“ bezeichnet. Hier stellt sich sehr unmittelbar die Frage, weiß sie es nicht besser oder lügt sie. Es ist allseits bekannt, dass der Test nicht validiert und demgemäß offiziell für die klinische Diagnose nicht zugelassen ist. Die kritischen Experten gehen bei den positiv Getesteten von eine Fehlerquote von 1-3 % aus („falsch positiv“). Der deutsche Rechtsanwalt Dr. Rainer Fuellmich, der mit amerikanischen Kollegen eine Sammelklage („class action“) auf Schadensersatz gegen die Herren Drosten, Wieler und Spahn vor einem amerikanischen Zivilgericht anhängig gemacht hat, geht von einer Fehlerquote bis zu 97 % aus. Andere Klagen, auch gegen staatliche Stellen, sind in weiteren Ländern (Österreich, England) in Vorbereitung oder bereits anhängig. Von dieser Seite könnte aus der „Jahrhundertaufgabe“ der Pandemiebekämpfung, von der Merkel spricht, eine Jahrhundertpleite für die Politik werden,

2. Die absurde Jagd auf die „Infektions“-Zahlen

Seit Ende September / Anfang Oktober befinden sich in Deutschland die absoluten Zahlen der positiv Getesteten in einem steilen Anstieg – der Anlass für die seit Anfang November hierzulande eingeschlagene Politik der Lockdowns. Deren politischen Initiatoren ist offensichtlich unbekannt, dass primärer Grund für den Anstieg der absoluten „Infektions“-Zahlen die Verdopplung der Testungen ab Mitte August ist – ein schockierender Fall staatlicher Ignoranz.

Oder doch nicht? Es ist öffentlich geworden, dass zumindest Gesundheitsminister Spahn und das RKI um den systematischen Zusammenhang von Fallzahlen und Häufigkeit der Testungen wissen. Die absoluten Fallzahlen verlieren ihren Schrecken, wenn sie richtigerweise korrigiert und auf 100 000 Testungen bezogen werden. Dann tritt an die Stelle der roten ( „exponentiellen“) „Panik“-Kurve die blaue „Real“-Kurve mit ihrem nur sanften Anstieg ( vgl. unten die Graphik 7 / 8 von CIDM. online ). Diese Graphik hatte ich schon in meinem letzten Artikel herangezogen (Nahamowitz 2020 c), nun geht ihre Zeitreihe bis zum Jahresende (KW 52).

Die Schlussfolgerungen bleiben die gleichen: Von einer „exponentiellen Infektionsdynamik“ und einer „drohenden Überforderung des Gesundheitswesens“ kann keine Rede sein, weder eine „erste“ noch eine „zweite“ Infektionswelle sind für das Jahr 2020 auffindbar. Der Kampf der Politik gegen die steigenden „Infektions“-Zahlen erinnert stark an den dichterisch beschriebenen Kampf des Don Quixote gegen die Windmühlen, die nur in der Phantasie des verblendeten spanischen Edelmannes eine Gefahr darstellten.

Die frühzeitige Veröffentlichung der „Realkurve“ schon im Frühjahr hätte die Hysterie um Corona im Keim erstickt. Dass sie unterblieben ist, stellt eine Amtspflichtverletzung der im RKI und im Gesundheitsministerium Verantwortlichen i. S. von Art. 34 GG / § 839 BGB dar und berechtigt die durch die Corona-Maßnahmen Geschädigten zu Schadensersatz gegen den Staat.

Sehr dubios ist auch die von Beginn an praktizierte kombinierte Zählweise des RKI der „an und mit“ Corona Gestorbenen. Schon diese Kombination ist eine permanente Verletzung ärztlicher Leitlinien (Reiss / Bhakdi, 18). Da kommt es gegenwärtig zu Zahlen von mehreren hundert bis über 1000 täglichen „Corona-Toten“ – Zahlen, die völlig unglaubhaft sind. Der Anteil der Atemwegserkrankungen an den Todesarten in Deutschland liegt seit langem bei ungefähr 10%, der von Krebs bei einem Viertel und der Anteil der Herz-Kreislauferkrankungen bei einem Drittel, Täglich sterben etwa 2600 Menschen in Deutschland. 1000 „an und mit“ Corona, welche eine Atemwegserkrankung ist, Gestorbene würden einen Anteil von über einem Drittel ausmachen – völlig unglaubhaft. Hier sind im großen Stil Umverteilungen innerhalb der Todesarten hin zu Corona vorgenommen worden. Daher ist von einer weiteren Amtspflichtverletzung des für die Zählung verantwortlichen RKI auszugehen..

Nach der kompetenten Schätzung der Corona Initiative Deutscher Mittelstand (CIDM) betrug im vergangenen Jahr der Anteil der „echten“ Corona-Toten, d.h. „an“ Corona Verstorbenen, an allen Verstorbenen nicht mehr als 1,1 % (CIDM. online, Graphik Sterbefallzahlen Deutschland). In absoluten Zahlen sind dies weniger als 30 täglich. Es wird Zeit, dass der schon bei der Schweinegrippe zu Tage getretene völlig übersteigerte Alarmismus des RKI beendet wird.

3. Über– und Untersterblichkeit in Deutschland

Für die Darstellung der Mortalität in Deutschland verwende ich die Daten von Euromomo (European mortality monitoring) in den alternativen Fassungen von Germany (Berlin) und Germany ( Hessen ). Die Daten des Statistischen Bundesamts (Destatis) finden keine Verwendung, da das Amt seit seinem Versuch, für die Corona-Monate im Frühjahr eine Phase von Übersterblichkeit für unser Land herbei zu rechnen, unter Manipulationsverdacht steht.

Schon mit bloßem Auge ist erkennbar, dass die Mortalitätsentwicklung gemäß Graphik Germany (Berlin) im Jahr 2020 flacher als in den Vorjahren ab 2017 verläuft, d. h. mit weniger Zacken nach oben (den Indikatoren für Übersterblichkeit). Das Jahr 2018 weist erkennbar die höchste Übersterblichkeit auf. In 2020 gibt es allein in KW 33 (3.8. – 9. 8.) einen Zacken etwas höherer Übersterblichkeit (Standardabweichung plus 3,44, wie uns der Cursor verrät). Dieser dürfte wie in den beiden Vorjahren der Sommerhitze geschuldet sein.

Von KW 47 (16. 11. – 22. 11.) an bis Jahresende , d.h. von der zeitlichen Mitte des Teil-Lockdown im November bis zum Jahresende befand sich das Land, wie uns der Cursor ebenfalls mitteilt, in einem Zustand leichter Untersterblichkeit. Aber der Öffentlichkeit wurde aus allen Rohren der Meinungsmanipulation, einschließlich der Alarmmeldungen des RKI, das Gegenteil erzählt. Und die Politiker, anscheinend von niemandem über die realen Mortalitäts- und damit Epidemieverhältnisse aufgeklärt, wurden zum Opfer ihrer eigenen Katastrophenlegenden (z. B.Söders Katastrophenalarm in Bayern Anfang Dezember).

Die Graphikvariante Germany (Hessen) ergibt ein etwas anderes Bild. Hier ist die Übersterblichkeit in 2020 etwas (nicht wesentlich) stärker vertreten. Zunächst einmal im Vergleich zu den Vorjahren 2017 und 2019, ohne deren Sterblichkeit freilich signifikant zu übertreffen. Das Jahr 2018 weist weiterhin die höchste Übersterblichkeit auf. Vor allem aber befinden sich die Wochen während der beiden Lockdowns (ab KW 45) fast durchgängig im Zustand einer leichten Übersterblichkeit – bis auf die KW 50 und 51 mit einer deutlicheren Übersterblichkeit, (Standardabweichung plus 5,44 und 4,30) die aber durch die deutlichere Untersterblichkeit der KW 52 (Standardabweichung minus 2,56) etwas ausgeglichen wird.

Nimmt man die Aussagen beider Kurven, die leichte Untersterblichkeit von Germany (Berlin) und die leichte Übersterblichkeit von Germany (Hessen), zusammen, ergibt sich für ganz Deutschland im Jahr 2020 grosso modo das Bild einer Mortalität, welche der durchschnittlichen Entwicklung seit vier Jahren entspricht. Daraus folgt, dass in Deutschland eine „epidemische Lage von nationaler Tragweite“, wie sie der Bundestag gem. §5 Abs.1 Infektionsschutzgesetz festgestellt hat, zu keiner Zeit auffindbar war. COVID-19 ist keine „bedrohliche übertragbare Krankheit““ i.S. des § 5 Abs. 1 Nr. 1 und 2 IfSG. Der Beschluss des Bundestags gehört daher schon lange aufgehoben.

Auch im internationalen Vergleich ist die Mortalität Deutschlands nicht besorgniserregend. Euromomo unterscheidet sechs Stufen der „Exzess-Mortalität“, reichend von „No excess“ bis „Extraordinary high excess“.

Die Rangfolge der Länder ( Stand: Ende 2020, KW 52 ) :

No excess: Germany (Berlin), Sweden, Finland, Norway, Estonia, Ireland. UK (Wales), UK (Scotland), Hungary, Spain.

Low excess : Germany (Hessen), France, Denmark, Belgium, Greece, Estonia.

Moderate excess , UK (England), Austria, Netherlands, Italy, Portugal.

High excess : Slovenia.

Very high excess: Switzerland.

Extraordinary high excess :

Bemerkenswert ist die Position Deutschlands (Hessen), die sich im Dezember innerhalb eines Tages um zwei Stufen auf moderate excess verschlechtert hatte, aber in KW 52 auf low excess zurück gegangen ist. Germany (Berlin) hingegen blieb durchgängig auf No excess. Die gute Performance unseres Landes bei der Mortalität zeigt sich auch international.

Erfreulich auch die sehr gute Stellung Schwedens, welches allen, vor allem deutschen Anfeindungen (einschließlich dreisten fake news) zum Trotz, als einziges Nicht-Lockdown-Land eine Reihe von Lockdown-Ländern hinter sich gelassen hat und mit anderen auf der gleichen Stufe No excess steht.

4. Der fällige Offenbarungseid der Corona-Politik

Das von verschiedenen Variationen staatlicher Corona-Eindämmung regulierte Jahr 2020 zeigt nach seiner Beendigung, dass für die `überkommene Corona-Politik die Zeit des Offenbarungseids gekommen ist. Der politische Offenbarungseid hätte offen zu legen, dass die Daten von 2020 nicht mit den Zielen der Corona-Politik überein stimmen, die „Infektions“-Zahlen auf die 7-Tage-Inzidenz von 50/100 000 zu reduzieren und so zu einer deutlichen Entlastung der krisenhaft überlasteten Intensivstationen zu kommen.

Denn die „Infektions“-Zahlen sind bei korrekter Zählung, welche sie auf 100.000 Testungen bezieht, weder exponentiell ansteigend noch sonst besorgniserregend. Die „Realzahlen“ zeigten im Frühjahr und zeigen gegenwärtig nur einen sehr sanften Anstieg. Dies gilt es von der Politik nun anzuerkennen. Und die Mortalität des zu Ende gegangenen Jahres übersteigt nicht die durchschnittliche Mortalität der letzten vier Jahre. Gegenüber 2018 ist sie sogar erkennbar geringer. 2018 sprach niemand von der Gefahr überlasteter Intensivstationen, und sie ist auch gegenwärtig nicht gegeben. Auch dies gilt es von der Politik nun anzuerkennen.

Dies ist die Voraussetzung für die Änderung einer im Kern verfehlten Krisenpolitik. Eine Bundeskanzlerin, die in ihrer Neujahrsansprache für die Krisenüberwindung entscheidend auf das freiwillige Engagement der Bürger setzt, nachdem sie vorher monatelang deren Freiheitsbetätigung stranguliert hat, gibt damit das Scheitern der Repressionspolitik unfreiwillig zu. Um aus der Sackgasse unbotmäßiger Fallzahlen herauszukommen, die nicht ausreichend sinken wollen, gilt es, sich den alternativen Konzepten der Corona-Behandlung, wie sie eingangs dieses Artikels vorgestellt worden sind, zu öffnen.

Der Notwendigkeit eines solchen drastischen Politikschwenks wird die offizielle Corona-Politik nicht durch die Perspektive der Impfung enthoben. Erstens ist das letzte Wort über deren Wirksamkeit, vor allem aber deren Sicherheit, noch nicht gesprochen. Zweitens steht die Impfbereitschaft der deutschen Bevölkerung durchaus in Frage. Und drittens wird, auch wenn das Projekt Impfung alle Versprechungen hält, ein allgemeiner Immunschutz für die Bevölkerung erst in Monaten erreicht sein.

Was bleibt, ist dann nur noch die Hoffnung auf das Frühjahr mit dem Abklingen des saisonalen Infektionsgeschehens in seinem Gefolge. Dies ist für eine rationale Politik, die auch mit dem Widerstand eines mutierten Virus mit erhöhter Infektiösität zu rechnen hat, eine sehr dünne Perspektive, die auch erst ab März / April zum Tragen kommen könnte. Soll so lange der Lockdown bestehen bleiben?

Es ist Zeit für die Politik, ihre oft genug manifestierte Lernresistenz abzulegen und einen grundlegend anderen Ansatz für die Krisenbewältigung zu wählen. Was liegt näher, als das eingangs vorgestellte moderate Reformkonzept der Gruppe um Gassen und Streeck zu wählen? Dieses müsste doch auch für den politischen Mainstream akzeptabel sein.

5. Der Offenbarungseid wird nicht geleistet

Am 5 Januar beschloss die Runde der notorisch Unkundigen aus Coronakabinett mit der Kanzlerin an der Spitze und den MP der Bundesländer die Verlängerung des Lockdowns bis Ende Januar, der sogar verschärft wurde. So wurden etwa die privaten Kontakte weiter eingeschränkt und in den Hotspots ab einer Inzidenz von 200/100.000 die räumliche Bewegungsfreiheit auf 15 km begrenzt.

Ende Januar wird die drastische Einschränkung der sportlichen Betätigung durch die Schließung von Schwimmhallen, Sportstätten und Fitnessstudios im Gefolge dreier Lockdowns seit drei Monate andauern. Dies hat negative Konsequenzen für das vor Infektionen schützende natürliche Immunsystem und die Gesundheit allgemein der sportlich orientierten Teile der Bevölkerung. Der Autor z.B. war es seit Jahrzehnten gewohnt, mehrfach in der Woche Schwimmen zu gehen. Der Mangel an sportlicher Betätigungsmöglichkeit dürfte freilich für einige seiner maßgeblichen Urheber nicht von Wichtigkeit sein: Der seit Jahren übergewichtigen Kanzlerin und ihrem adipösen Kanzleramtsminister Braun sowie den Herren Spahn und Söder mit ihren sichtbar wachsenden Bauchansätzen dürfte sportliche Betätigung wenig bis nichts bedeuten. Dem entspricht die Nonchalance, mit der die Lockdownpolitik durchgezogen wird.

Eine bewusste staatliche Förderung von Gesundheit und Immunsystem durch systematische Aufklärung über richtige Ernährung, Bewegung, gesunden Schlaf und wichtige Nahrungsergänzungsmittel wie Omega 3 und Vitamin D findet denn auch nicht statt. Anscheinend wird die Sorge um die Gesundheit der Schulmedizin und der Pharmaindustrie überlassen.

Durch ihre Verlängerung wurde der an sich fällige Offenbarungseid der bisherigen Corona-Politik vermieden. Im Wirtschaftsleben würde man von Insolvenzverschleppung sprechen. Es ist auch kaum damit zu rechnen, dass die angestrebte Inzidenz von 50/100.000 bis Ende Januar tatsächlich erreicht wird. Nicht zuletzt die aufgrund der Mutation gesteigerte Infektiösität des Virus spricht dagegen. Manche Forderungen sind sogar noch ehrgeiziger und zielen auf eine noch niedrigere Inzidenz, z.B. 25/100.000 oder sogar 7/100.000, ab.

Es ist immer wieder schockierend, mit welcher Chuzpe die politisch Verantwortlichen und ihre Berater die empirische Evidenz ignorieren, z. B. die Erfahrungen Israels. Israel hatte im September bei laut worldometer über 6000 täglichen Neu-“Infektionen“ Ende des Monats einen harten Lockdown angeordnet, der die Fallzahlen bis Mitte November auf etwas über 600, also auf ein Zehntel, drückte. Diese sind aber Anfang Januar 2021 wieder auf über 6000 gestiegen. Der Erfolg hatte also eine Verfallszeit von gerade gut 6 Wochen.

Auch die wissenschaftliche Evidenz wird ignoriert. In einer hochrangigen aktuellen Studie des amerikanischen National Bureau of Economic Research wird gezeigt, dass Lockdowns, Schließungen, Reisebeschränkungen, Quarantänemaßnahmen, Sperrstunden und Masken keinen Einfluss auf die Übertragungsraten des Corona-Virus und die Todesfälle haben ( Atkeson, Kopecky, Zha 2020 ).

Quellen :

Atkeson, Andrew, Kopecky, Karen, Zha, Tao 2020 : Four stylized Facts about COVID-19, Working Paper 27719, National Bureau of Economic Research.

Nahamowitz, Peter 2020 a : Klimawandel und CO2: falsche Alarmzeichen für die Weltgesellschaft, scienceFiles, Blaue Reihe, Bd. 8.

Nahamowitz, Peter 2020 b: Sechs kurze Begründungen für die Verfassungswidrigkeit des Shutdown in Deutschland, EIKE-Publikation vom 17. Mai.

Nahamowitz, Peter 2020 c: Corona-Panik, die dritte: Zentrale Gründe für die Verfassungswidrigkeit des Teil-Lockdown vom 28. Oktober 2020, EIKE-Publikation vom 25. 11.

Reiss, Karina, Bhakdi, Sucharit 2020: Corona Fehlalarm?, Berlin.

Vahrenholt, Fritz, Lüning, Sebastian, 2020: Unerwünschte Wahrheiten. Was Sie über den Klimawandel wissen sollten, München.

Zum Autor :

Peter Nahamowitz war Prof. für öffentliches Wirtschafts- und Finanzrecht sowie Politikwissenschaft am Fachbereich Rechtswissenschaften der Leibniz Universität Hannover. Er ist seit 2007 im Ruhestand.




Den Bann der Angst durchbrechen

Das ist furchtbar. Niemand hier hat die Schwere der Krankheit oder gar ihre Existenz geleugnet. Aber die Wahrscheinlichkeit, sich als einer von 83 Millonen in Deutschland länger oder kürzer hier Lebenden überhaupt zu infizieren, liegt bei unter einem Prozent. Und diese Dimension respektive Verhältnismäßigkeit hat kaum jemand im Auge.

Wenn es denn jemals eine gab, war die Strategie der Politik jedenfalls nicht zielführend. Und das scheint nahezu ein weltweites Phänomen zu sein. Die Regierungen handeln kopflos und panisch. Angst regiert die Welt. Und ein schlechter Ratgeber laut Volkes Munde. Was muss man tun, damit sich derlei nicht wiederholt? Damit meine ich ausdrücklich nicht ein neues Virus, sondern die fast schon

n verantwortungslose, hektische Reaktion auf eine beherrschbare oder vermeintliche Notlage.

Wir haben es ja nicht nur in Sachen Corona mit diesem Phänomen zu tun. Wenn die bestenfalls pubertierende 16-jährige Greta Thunberg vor den Vereinten Nationen heraus schreit, “I want you to panic”, bringt sie das Konzept der Drohung mit dem modernen Fegefeuer auf den Punkt. Und der mittlerweile unvermeidliche Karl Lauterbach erklärt schon in DIE WELT, dass vergleichbare Einschränkungen zur Rettung des Klimas notwendig seien. Nicht nur bei der Pandemie.

Bei der Finanz- und Eurokrise hat Bundeskanzlerin Merkel das Thunberg-Prinzip vorweg genommen: “Scheitert der Euro, scheitert Europa”. Als ob wegen des Untergangs einer Währung ein Kontinent untergehen könnte. Das haben zwei Weltkriege nicht geschafft und auch wegen des “menschengemachten Klimawandels” wird er nicht absaufen. Die Politik agiert mit den Methoden des digitalen Mittelalters. Angst essen nicht nur Seele auf. sondern auch Verstand. Und das macht einen faktenbasierten Diskurs, der auf Emotionalisierung und Personalisierung verzichtet, unmöglich. Wenn wichtiger ist, wer etwas sagt und nicht was, läuft gehörig etwas schief. Mittlerweile sind Augenmaß und Verhältnismäßigkeit vollends verlorengegangen.

Das Erkenntnisproblem der selektiven Wahrnehmung

Arthur Schopenhauer hat sein Hauptwerk “Die Welt als Wille und Vorstellung” genannt und wurde damit zum Gründungsvater des Konstruktivismus. Dessen Protagonist Paul Watzlawick (“Anleitung zum Unglücklichsein”), österreichisch-amerikanischer Psychologe und Kommunikationsforscher, spricht davon, dass wir nur erkennen, was wir erwarten. Einen Widerspruch übersehen wir allzu leicht, weil er nicht in unser “Weltbild” passt. Man kann es aber auch mit Astrid Lindgrens Pippi Langstrumpf sagen: “Ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt.”

Der Schlüssel, sein Weltbild der Realität auszusetzen, sind Aufklärung und kritischer Rationalismus. “Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus einer selbstverschuldeten Unmündigkeit.” So beginnt Immanuel Kant sein Manifest und meint damit, dass wir denken müssen und nicht bloß glauben dürfen. Er ordnet die Verantwortung dafür dem Bürger zu und nicht dem Potentaten. Die Stürmer und Dränger und die Aufklärer haben den Absolutismus vertrieben und die Grundlagen für den freiheitlichen Rechtsstaat, die moderne Wissenschaft, den technologischen Fortschritt und den sukzessive wachsenden Wohlstand der Industriegesellschaft gelegt.

Wir müssen uns also an die eigene Nase fassen und fragen, warum wir nicht im Kleinen den Diskurs fördern, unter Freunden und Bekannten Stellung beziehen und unseren Zweifel äußern. Auf Wissenschaft, Politik und Medien alleine zu zeigen, ist nicht ausreichend.

Man kann es Greta Thunberg nicht übelnehmen, dass sie laut hinausposaunt: “Hört auf die Wissenschaft”. Was sie meint, bedeutet: Glaubt der und glaubt an die Wissenschaft”. Aber wer ist “die Wissenschaft”?

Wissenschaft ist der aktuelle Stand des Irrtums

Das kann keiner wissen, denn die Wissenschaft ist nicht als homogene Institution existent. Wer hier auf die Mehrheitsmeinung pocht, hat das Prinzip nicht verstanden. Wissenschaft ist Wettbewerb um die beste Erklärung. Und Naturwissenschaft ist genauso wenig vom Irrtum gefeit wie die Geisteswissenschaften oder die ökonomischen Wissenschaftler. Natürlich bis auf die physikalischen Gesetze wie das der Schwerkraft, dass sich jederzeit experimentell wiederholen lässt. Würde Wissenschaft konsensbasiert arbeiten, käme die Entdeckung neuen Wissens zum Erliegen.

Um mit Karl Popper zu sprechen: Nichts ist wahr. Alles darf nur solange als bewährt gelten, bis es widerlegt ist. Wenn wir heute also davon sprechen, dass wir die Durchschnittstemperatur auf der Erde im Jahre 2050 vorhersagen könnten, und ein Getriebe entwerfen, mit dessen Zahnrädern wir sie so einstellen könnten wie mit dem Thermostat im heimischen Wohnzimmer, unterliegen wir einem gewaltigen Irrtum und der Anmaßung, den wissenschaftlichen und technischen Fortschritt bis auf die erste Stelle hinter dem Komma prognostizieren zu können.

Ähnlich verhält es sich mit den Prognosen zur Pandemie. Der “R-Faktor” ist eine geschätzte Modellierung, die wie auch die ökonomischen Prognosen auf eine simple Formel zurückgehen, wenn man sie zu Ende differenziert hat. Und die heisst: Pi mal Daumen.

Die normative Kraft der Zahl

Würde man den „R-Faktor“ im Nachhinein mit dem tatsächlichen Infektionsgeschehen vergleichen, was eine komplexe mathematische Operation ausmacht, so wette ich, dass er mit der tatsächlichen Infektionsentwicklung nicht korrealiert. Anders gesagt: Die Modellierungen sind nicht mal für die Katz. Aber einmal von Professor Doktor Lothar H. Wieler auf einer Pressekonferenz vorgetragen und live über die Nachrichtenkanäle und die Social Media verbreitet, steht eine Zahl im Raum und sei sie noch so infiziert. Am 18. März hat der Mann verkündet, ohne Lockdown sei spätestens im Juni 2020 mit 10 Millionen Infizierten zu rechnen.  Nur in Deutschland.

Um bei der Bevölkerung Eindruck zu schinden, arbeitet die CORONA-Statistik bei Wieler, Funk und Fernsehen mit dem Instrument der Kumulation. Es wird nicht dargestellt, wie viele Menschen derzeit positiv getestet sind und als infiziert gelten, wie viele so schwer erkrankt sind, dass sie das Krankenhaus aufsuchen mussten, lediglich die Zahl derjenigen, die sich auf Intensivstation befinden oder dort beatmet werden, wird tagesaktuell kommuniziert. Auch die Zahl der täglich Verstorbenen wird als Addition zu den in den vergangenen 9 Monaten genannt. Das ist die Macht der hohen Zahl. Alles erscheint viel schrecklicher.

Steht die Zahl einmal im Raum, so verbreitet sie Angst und Schrecken. Das gleiche Prinzip funktioniert ja auch schon bei der globalen Durchschnittstemperatur oder den vermeintlichen CO2-Emissionen, die werden auch im Nachhinein nicht gemessen (wie sollte das funktionieren?), sondern geschätzt. Und das vom Bundesumweltamt.

Wie gut solche Vorhersagen funktionieren, kann man alljährlich an den Steuerschätzungen beobachten. Ähnlich wie bei den Voraussagen der Wahlergebnisse durch die Demoskopen lässt sich mit Sicherheit nur eins prognostizieren: Sie werden so nicht eintreffen. Entweder verschätzt man sich um ein paar Milliarden oder ein paar Prozent. Und je früher die Prognosen, desto diffuser das Bild. Aber das mit der Durchschnittstemperatur, bei der noch Milliarden weitere Parameter berücksichtigt werden müssen, das kriegen wir angeblich hin.

Wenn die Zahl allerdings zu positiv ausfällt und nicht in das jeweilige Schreckensszenario passt, wird sie nicht genannt. Deutschland wird Ende 2020 – und das wäre auch ohne Corona geschehen – im Vergleich zum Stand 1990 etwa 40 Prozent der Klimagase eingespart haben. 2019 waren es ja bereits schon mehr als 38 Prozent (da gibt es unnterschiedliche Aussagen – es handelt sich ja um Schätzzahlen). In Kyoto hatten wir uns zu 35 Prozent verpflichtet. Es besteht also kein Grund zur Panik.

Zahlen suggerieren eine Objektivität, die sie nicht haben. Es handelt sich nicht um das Ergebnis höherer Mathematik, sondern letztlich um Formeln, Modellierungen und Erklärungsmodelle, denen das unvollständige Wissen derjenigen zugrunde liegt, die sie formulieren und entwickeln. Ich bestreite gar nicht, dass solche Prognosen ihren Wert haben und sie einen Trend indizieren. Nur für bare Münze darf man sie nicht nehmen.

Die Macht der Bilder

Können Sie sich noch an die Bilder aus Bergamo erinnern? Kein Regisseur eines Katastrophenfilms hätte sich das besser ausdenken können. Martialische Militär-Lastwagen transportierten wie Lafetten jeweils einen Sarg, obwohl auch ein paar mehr auf die Pritsche gepasst hätten. Die Prozession der Fahrzeuge mit mindestens 7,5 Tonnen Transportgewicht wurde dabei abgelichtet, wie sie in angemessen langsamer Geschwindigkeit durch die menschenleeren Landstriche Norditaliens rollte. Was für ein Bild für eine Pandemie.

Es gab in Norditalien dramatische Verhältnisse und eine deutliche Übersterblichkeit (also mehr Sterbefälle als im üblichen Vergleichszeitraum). Aber die meisten leider Verstorbenen waren schon damals über 80 Jahre alt und hatten mindestens eine Vorerkrankung. Die Pandemie hat ihnen, wenn man das despektierlich ausdrücken möchte, den Rest gegeben. Und während die Ärzte auf den Intensivstationen in Bergamo und Mailand bis zum Umfallen kämpften, standen die Intensivbetten in Neapel leer. Wie wäre die Wahrnehmung der Pandemie wohl ohne die Bilder von den überfüllten Intensivstationen und die LKW-Kolonnen verlaufen? Und hätten die Regierungen europaweit genauso reagiert?

Die “Bilder” haben auch bei einem anderen Thema eine Rolle gespielt. Ich meine nicht den berühmten Satz des Moderators eines Nachrichtensenders auf den Unfall in Fukushima, der, um die Zuschauer über die Werbepause bei der Stange zu halten, sagte: “Und nach der Werbepause sehen Sie hier die Kernschmelze” (aus dem Gedächtnis zitiert).

Die Grenzen wurden nach Angaben des Welt-Journalisten Robin Alexander in seinem Buch im September 2015 nicht aus humanitären Gründen offen gehalten, sondern weil man die dabei entstehenden “Bilder”, für nicht “vermittelbar” hielt. Es ging also nicht um humanitäre Gründe, sondern um den Machterhalt.

Deshalb war das Abkommen mit der Türkei folgerichtig, das möglichst viele “Geflüchtete” zurückhalten sollte. Die haben da die Kamerateams und Fotografen unter Kontrolle. Und wovon es keine Bilder gibt, das passiert in der Wahrnehmung von Politik und Medien gar nicht. Ob die Menschen und Bürger das auch immer so sehen, lassen wir mal dahingestellt.

Der Schrecken des Todes

Sterben war bisher eine private Angelegenheit. Zwar taten die Angehörigen ihre Trauer in Anzeigen oder mittlerweile den sozialen Medien kund, luden zu Trauerfeier, Beerdigung und Leichenschmaus ein, aber eben doch nicht jedermann, sondern nur diejenigen, die am Tod des jeweiligen Menschen Anteil nahmen.

Die einzigen Zahlen von Todesopfern, die mir regelmäßig über den Weg liefen, sind die kolportierten der Verkehrstoten. Das sind bedauernswerte mehr als  3.000 Menschen zuviel. Aber wohl der Preis für unsere Mobilität.

In den deutschen Medien wird stets die Zahl aller jemals an oder im Zusammenhang mit dem Virus Verstorbenen genannt. Das sind seit März mehr als 30.000 Menschen. Auch hier war die absolute Mehrheit über 80 Jahre alt und litt unter einer oder mehreren Vorerkrankungen. Aber in Deutschland sterben jedes Jahr mehr als 900.000 Menschen. Eine Zahl, die vorher niemand kannte und von Lothar Wieler, dem Präsidenten des Robert-Koch-Instituts in seinen bedeutungsschwangeren Pressekonferenzen nie genannt wurde. Täglich sterben im Schnitt rund 2.572 Menschen (Wie gesagt beim Straßenverkehr sind das mehr als 3.000 im Jahr). Wenn am Tag 1.000 Menschen an oder mit dem CORONA-Virus sterben, sind das rund 39 Prozent der täglich Sterbenden. Wenn im Monat rund 77.500 Menschen sterben, sind das 697.500 von März bis April. Davon machen die bedauernswerten rund 30.000 Toten unter 5 Prozent aus.

Mit den vermeintlich offiziellen Zahlen wird Angst geschürt und Panik gemacht. Sie sollen die Ausrufung der “Pandemie von nationaler Tragweite”  begründen und damit den Zweck des vollständigen Entzug der Bürgerrechte rechtfertigen. Es ist nicht auszuschließen, dass ihre Erzeuger selber glauben, was sie verkünden.

Das Wort der Propheten

Wussten Sie vor einem Jahr, wer Prof. Dr. Christian Drosten ist? Heute wissen wir: Der Mann trägt schwer das vermeintliche Wissen der weltweiten Virologie auf seinen Schultern. Sein Ruf verhallt nicht ungehört. Schon gar nicht bei der Kanzlerin. Wenn es nötig wird, bestellt sie ihn in die Ministerpräsidentenrunden ein, um die unwilligen Landesfürsten mit einem Blick in den Corona-Abgrund zu disziplinieren. In einem eigenen von den Rundfunkgebühren finanzierten Podcast verbreitet er diesen Blick auch über den reichweitenstarken NDR ohne ausreichende journalistische und wissenschaftliche Kontrolle.

Statt auf die Corona-Propheterie zu vertrauen, hätten Kanzler wie Helmut Schmidt, Helmut Kohl oder auch Gerhard Schröder anders gehandelt. Schmidt hat etwa bei der Schleyer-Entführung einen Krisenstab einberufen, der über Wochen tagte und die Vielfalt der Argumente auf den Tisch des Bonner Kanzleramts brachte. Darin vertreten war auch der Oppositionsführer Helmut Kohl und die Fraktionsvorsitzenden, die nicht im Nachhinein vom Ergebnis obskurer Video-Konferenzen “unterrichtet” wurden.

Nicht anders ist es etwa mit Professor Hans Joachim Schellnhuber und dessen Potsdamer Institut für die Klimafolgenabschätzung. Zwar ist der Mann mittlerweile im Ruhestand, doch Propheten lassen sich nicht pensionieren. Man könnte diese Art von Wissenschaftlern wahlweise Propheten oder Hofalchemisten nennen, die scheinbar alleine im Besitz der allgemeingültigen Wahrheit zu sein scheinen. Die haben früher Gold versprochen und wenigstens Porzellan geliefert. Zweifelhafte Organisationen wie die Leopoldina, die vorher abseits des Lichtes der Öffentlichkeit operiert hatten, liefern Politik und Kanzlerin allzu gerne die Begründung für den ein oder anderen Lockdown. Das unterminiert Vertrauen.

Das multiple Organversagen der Medien

Aus falsch verstandenem Verantwortungsgefühl hat sich bei den Medien spätestens seit der  Finanzkrise ein vorauseilender Gehorsam eingeschlichen, der kontroverse Diskussionen und die Abbildung von Meinungspluralismus nur noch in Ausnahmefällen erlaubt. Daraus ergibt sich eine merkwürdige Konsistenz, die über die Bildschirme flackert und aus den Lautsprechern quillt. Gefangen sind die Medienmacher dabei in einer Hatz, die den meisten von ihnen die Chance zur Reflektion und Einordnung nimmt. Beim Nutzer wird diese Hektik durch den Algorithmus verschärft, eine Art mediales Schneeballsystem: Was viele sehen, bekommen noch mehr zu sehen. Dabei wird die mediale Fertigsoße immer gleichförmiger.

Medien stoßen kaum noch Kontroversen an und bilden sie auch nicht ausreichend ab. Außenseiter werden zu “Leugnern” erklärt und oft persönlich diskreditiert, statt ihre Auffassung sachlich zu widerlegen, wenn dies denn nötig und möglich ist. Das Unvermögen mit der Informationsflut der sozialen Netzwerke schafft Begriffe wie “Hatespeech” oder “Fakenews”, mit denen auch Argumente aussortiert werden, die tatsächlich bedenkenswert waren. Das über Jahrhunderte erkämpfte Prinzip der Meinungsfreiheit wird so geschleift. An die Stelle ordentlicher Gerichte sind Laien und Algorithmen getreten. Das Phänomen des vorauseilenden Gehorsams wird so manifestiert.

Natürlich brauchen Politiker, Wissenschaftler und Medienleute Vernunft im Kantschen Sinne. Und dafür braucht es Mut. Und der ist nötig, um ein mögliches Medientrommelfeuer durchzustehen. Betrachtet man den zarten Virologen Hendrik Streeck, dessen empirische Studien geeignet gewesen sind, die Lockdown-Strategen zu widerlegen und wie er angefeindet wurde, versteht man, wovon die Rede ist. Ein Wissenschaftler, der den möglichen menschlichen Einfluß auf das Klima nicht für bestimmmend hält, kann in den Augen der Meute, gar keiner sein. Aber es gibt diesen Mut der Vernunft.

Aber wir lassen ihn oft genug allein. Weil wir selber nicht besser sind als 709 Bundestags- und 1.886 Landtagsabgeordnete, über deren Linientreue wir uns so gern ereifern, und die Talk-Show-Unterhalter, über die wir uns bestenfalls auf der Couch mokieren. Vielleicht sollten die Bürger, egal ob liberal oder konservativ, darüber nachdenken, dass der Prozess, der zur Veränderung führt, unten beginnt. Und nicht von oben. Bevor man die Angst vertreibt, darf man selbst keine haben und sich auch keine machen lassen. Sich auf sein eigenes Urteil zu verlassen und das für recht und richtig Erkannte durchzusetzen, ist als guter Vorsatz womöglich weiterführender, als auf eine Impfung zu hoffen. Gegen die Vernunft sind schon zu viele immun. In diesem Sinne auf ein gutes Neues Jahr.

Der Beitrag erschien zuerst bei ACHGUT hier




Das zur Bewertung des Corona Lockdown verwendete Modell ist fehlerhaft

Video: Drei Gründe, warum mathematische Modelle die Ausbreitung des Coronavirus nicht vorhersagen konnten –

Im Original angegebener Link für weitere Research News [EurekAlert!]

Die Ergebnisse von Imperial zeigten, dass es fast ausschließlich die vollständige gesellschaftliche Sperrung war, die die Infektionswelle in Europa im Frühjahr unterdrückte.

Die Studie schätzte die Auswirkungen verschiedener Maßnahmen wie soziale Distanzierung, Selbstisolierung, Schließung von Schulen, Verbot öffentlicher Veranstaltungen und die Sperrung selbst.

 „Da die Maßnahmen im März über einige Wochen ungefähr zur gleichen Zeit eingeführt wurden, enthalten die verwendeten Mortalitätsdaten einfach nicht genügend Informationen, um ihre individuellen Auswirkungen zu unterscheiden. Wir haben dies durch eine mathematische Analyse demonstriert. Auf dieser Grundlage haben wir dann Simulationen mit dem Originalcode des Imperial College durchgeführt, um zu veranschaulichen, wie die Empfindlichkeit des Modells zu unzuverlässigen Ergebnissen führt “, erklärt Kristian Soltesz, Associate Professor für automatische Steuerung an der Universität Lund und Erstautor des Artikels.

Das Interesse der Gruppe am Modell des Imperial College wurde durch die Tatsache geweckt, dass es fast die gesamte Verringerung der Virus-Übertragung während des Frühlings durch Sperren in zehn der elf modellierten Länder erklärte. Die Ausnahme war Schweden, das niemals eine Sperrung einführte.

„In Schweden bot das Modell eine völlig andere Maßnahme als Erklärung für die Reduzierung – eine Maßnahme, die in den anderen Ländern fast unwirksam erschien. Es schien fast zu schön, um wahr zu sein, dass in jedem Land außer einem, eine wirksame Sperrung eingeführt wurde, während eine andere Maßnahme in Schweden ungewöhnlich wirksam zu sein schien “, bemerkt Soltesz.

Soltesz weist sorgfältig darauf hin, dass es durchaus plausibel ist, dass einzelne Maßnahmen eine Wirkung hatten, jedoch kann nicht das Modell zur Bestimmung ihrer Wirksamkeit herangezogen werden.

„Die verschiedenen Interventionen scheinen nicht isoliert voneinander zu wirken, sondern sind oft voneinander abhängig. Eine Verhaltensänderung infolge einer Intervention beeinflusst die Wirkung anderer Interventionen. Wie viel und auf welche Weise ist schwieriger festzustellen und erfordert unterschiedliche Fähigkeiten und Zusammenarbeit “, sagt Anna Jöud, außerordentliche Professorin für Epidemiologie an der Universität Lund und Mitautorin der Studie.

Analysen von Modellen des Imperial College und anderer belegen, wie wichtig es ist, dass epidemiologische Modelle überprüft werden, so die Autoren.

„Das ist ein Schwerpunkt in der Debatte über Datenquellen und deren Zuverlässigkeit, aber es fehlt fast vollständig an einer systematischen Überprüfung der Sensitivität verschiedener Modelle in Bezug auf Parameter und Daten. Dies ist ebenso wichtig, insbesondere wenn Regierungen auf der ganzen Welt dynamische Modelle als Entscheidungsgrundlage verwenden “, betonen Soltesz und Jöud.

Der erste Schritt besteht darin, eine korrekte Analyse der Empfindlichkeiten des Modells durchzuführen. Wenn sie ein zu großes Problem darstellen, werden zuverlässigere Daten benötigt, oft kombiniert mit einer weniger komplexen Modellstruktur.

 „Wenn viel auf dem Spiel steht, ist es ratsam, angesichts grundlegender Einschränkungen [und Entscheidungen] demütig zu sein. Dynamische Modelle sind verwendbar, solange sie die Unsicherheit der Annahmen, auf denen sie basieren, und der Daten, von denen sie geleitet werden, berücksichtigen. Ist dies nicht der Fall, entsprechen die Ergebnisse den Annahmen oder Vermutungen“ [der Programmierer und deren Auftraggebern] schließt Soltesz.

https://wattsupwiththat.com/2020/12/29/model-used-to-evaluate-lockdowns-was-flawed/

Übersetzt durch Andreeas Demmig




Ist die „amtlich verordnete Panik“ übertrieben? Eine mathematische Analyse

Bild von OpenClipart-Vectors auf Pixabay

Die Sterbefallzahlen von 2006 bis 2019 zeigt die folgende Tabelle:

Die steigende Tendenz ist nicht zu übersehen und wird noch deutlicher, wenn man die Daten in ein übliches Streudiagramm einträgt.

Zusammen mit den Punkten, die den jeweiligen Datenpaaren aus der Tabelle entsprechen, wurde die Regressionsgerade eingezeichnet, gewonnen mit der üblichen Methode der linearen Regression. Die deutliche lineare Tendenz sieht man schon mit bloßem Auge, doch man muss sich zum Glück nicht auf das bloße Auge verlassen. Um den Grad der Übereinstimmung der gegebenen Daten mit dem linearen Verlauf in Zahlen zu fassen, kann man den Korrelationskoeffizienten r berechnen. Dafür gibt es eine nicht allzu unangenehme Formel, die man auch bei Bedarf komplett umgehen kann, indem man einfach die entsprechende Excel-Funktion verwendet. Heraus kommt in beiden Fällen das Gleiche, nämlich r=0,957. Um das klarzustellen: Bei einem steigenden Verlauf kann r nicht größer als 1 sein, und der Wert 1 bedeutet, dass die Punkte alle auf einer Geraden liegen, während der Wert 0 anzeigt, dass die Daten keinerlei lineare Tendenz aufweisen. Der Wert r=0,957 liegt nun sehr nahe bei 1, woraus folgt, dass es eine annähernd lineare – und zwar ansteigende – Tendenz bei der Anzahl der Sterbefälle in Deutschland gibt. Woran immer das liegen mag: Bisher hat es noch niemanden nennenswert gestört, schon gar nicht hat man darin einen Grund für einen Lockdown gesehen.

Nun muss man natürlich nicht bei der Grafik stehenbleiben, man kann auch die Gleichung der Regressionsgeraden ausrechnen und erhält ohne großen Aufwand die Formel fälle=9949,468 * jahr – 19140919,47. Dabei handelt es sich nicht um die gezählten Fälle, sondern um die Anzahl der Sterbefälle, die nach dem linearen Trend jeweils zu erwarten wären. Um den erwarteten Trendwert zu berechnen, muss man also nur die gewünschte Jahreszahl mit dem Faktor 9949,468 multiplizieren und dann die Zahl 19140919,47 abziehen. Für das Jahr 2013 ergibt das beispielsweise eine vermutete Zahl von 9949,468 * 2013 – 19140919,47 = 887359,61, also von 887360 Sterbefällen, die von der korrekten Zahl 893825 um 6465 nach unten abweicht. Für jedes Jahr kann man nun die Abweichung ausrechnen und dann den Durchschnitt der Absolutbeträge bilden mit dem Resultat einer durchschnittlichen Abweichung von 9467 Fällen. Alternativ kann man auch die jeweilige prozentuale Abweichung ausrechnen und damit feststellen, wie weit das echte Ergebnis vom Trendwert abweicht, indem man die absolute Abweichung durch den Trendwert teilt. Das ergibt dann eine durchschnittliche prozentuale Abweichung von 1,06%.

Interessant ist nun, was sich für das Jahr 2020 ergeben müsste, wenn man den Trend, der sich nun seit 14 Jahren sehr stabil gezeigt hat, einfach fortrechnet. Das ist leicht, man muss nur das Jahr 2020 in die obige Formel einsetzen und erhält den Prognosewert 957006. Genau so viele Sterbefälle wären also 2020 zu erwarten, wenn sich der gut bestätigte Trend ohne weiteren äußeren Einfluss fortsetzt und die Entwicklung sich genau an das lineare Szenario hält. Das ist selbstverständlich nicht anzunehmen, aber für eine realistischere Einschätzung liegen ja die durchschnittlichen Abweichungen vom Trend vor. Verwendet man die absoluten Abweichungen, so ergibt sich der Bereich zwischen 957006 – 9467 = 947539 und 957006 + 9467 = 966473. Wirft man nun noch einmal einen genaueren Blick auf die Grafik, so stellt man fest, dass auf ein eher mildes Jahr tendenziell ein härteres Jahr folgen dürfte, was auch dem allgemeinen Prinzip der Regression zum Mittelwert entspricht. Somit wäre ein Ergebnis zwischen 957006 und 966473 Sterbefällen für das Jahr 2020 völlig normal und mit den Daten der Jahre 2006 bis 2019 problemlos vereinbar. Legt man die prozentuale Abweichung von 1,06% zugrunde, so ergibt sich für das Jahr 2020 sogar eine im üblichen Durchschnitt liegende Abweichung von 10144, womit man den oberen Wert 957006+10144=967150 erreicht.

Wie man auch rechnet, es ergibt sich, dass im Jahre 2020 eine zwischen 957000 und 967000 liegende Zahl von Sterbefällen in Deutschland völlig im Rahmen der Sterbedaten der Jahre 2006 bis 2019 liegen würde. Betrachtet man nun die bisher ermittelte Anzahl der Sterbefälle, die man beim Statistischen Bundesamt heute, am 27.12.2020, 12 Uhr, bis zum 22.11.2020 tagesgenau aufgelistet findet, so ergibt sich eine Zahl von knapp 850000 bisherigen Sterbefällen, genauer gesagt sind es 849982. Vom 23.11. bis zum 31.12.2020 verbleiben 39 Tage, und nach der oben ausgeführten Rechnung sollte man im Normalfall mit weiteren 107000 bis 117000 Sterbefällen innerhalb dieser 39 Tage rechnen, umgerechnet sind das 2744 bis 3000 Todesfälle pro Tag. Bis zum 22.11.2020 lag die Zahl der durchschnittlichen Sterbefälle pro Tag bei ziemlich genau 2600. Am Ende des Jahres wird man sehen, was die letzten 39 Tage noch beigetragen haben. In jedem Fall ergibt sich unter Beibehaltung des Trends die Prognose von 957000 bis 967000 Sterbefällen für das Jahr 2020, mit deren Eintreten man im Normalfall rechnen müsste.

Sollte nun die Gesamtzahl der Sterbefälle den Wert 967000 nicht übersteigen, könnte man auf die Idee kommen, dass die amtlich verordnete Panik doch etwas übertrieben war. In diesem Fall gibt es also im Laufe des Jahres nicht mehr Sterbefälle, als man nach den Entwicklungen der letzten 14 Jahre erwarten sollte, sie haben sich unter Umständen nur auf andere Todesursachen verteilt. Das gerne vorgebrachte Argument des Präventionsparadoxons, nach dem nur die harten Maßnahmen zu einer auch unter normalen Umständen erwartbaren Sterberate geführt habe, kann dann nicht angewendet werden, denn trotz aller Maßnahmen wird noch immer Tag für Tag eine hohe Zahl mutmaßlich neu Infizierter gemeldet, die aber im Falle der vermuteten Sterberate keinen nennenswerten Einfluss auf die Gesamtzahl der Toten gehabt haben können – die Rate liegt dann ja im Rahmen des auch ohne Infektionsfälle Erwartbaren.

Und natürlich gilt auch hier: eventuelle Übertragungs-, Rechen-, Denk- oder Interpretationsfehler sind durchaus nicht ausgeschlossen und ausschließlich mir anzulasten.

Gastbeiträge geben immer die Meinung des Autors wieder, nicht meine. Ich schätze meine Leser als erwachsene Menschen und will ihnen unterschiedliche Blickwinkel bieten, damit sie sich selbst eine Meinung bilden können.

 

Über den Autor

Thomas Rießinger ist promovierter Mathematiker und war Professor für Mathematik und Informatik an der Fachhochschule Frankfurt am Main. Neben einigen Fachbüchern über Mathematik hat er auch Aufsätze zur Philosophie und Geschichte sowie ein Buch zur Unterhaltungsmathematik publiziert.

Der Beitrag erschien zuerst bei Reizschuster.de hier

 




WELT-Autor Karl Lauterbach fordert persönliche Einschränkungen im Kampf gegen CO2, ähnlich Covid-Maßnahmen

Aus unerfindlichen Gründen ließ die Welt am 27. Dezember Karl Lauterbach, den Chef-Panikmacher der SPD, einen Artikel zu Corona und Klima schreiben. Doch halt, so unerfindlich sind sie vielleicht doch nicht, da der Politmediziner dort erfrischend kurz und erfrischend ehrlich schreibt, was er vorhat. Und was kann eine Zeitung Besseres tun, einen undemokratischen Politiker sich selbst demaskieren zu lassen?

Videoausschnitt aus einem Talk im Hangar 7 Talkshow bei der die Angela Spelsberg Ex-Frau  von Karl Lauterbach zu seiner Qualifikation und Motivation spricht. Mit Dank an Spürnase C. Guthmann

Lauterbach sagt recht klar, daß er (und die Kanzlerin/Regierung? – wohl längst entschieden) die Voll-Quarantäne noch bis „Anfang April“ weiterlaufen lassen will. Er will mit dem „Lockdown“ das „wir“ die „Neuinzidenzen“ drücken – wie diese Werte zustande kommen, dürfte inzwischen jedem ansatzweise kritischen Leser bekannt sein (untaugliche PCR).

Er befürchtet, daß mit Beginn der Impfkampagne eine Anti-Maßnahmenstimmung entsteht, und daß dann die künstlichen „Inzidenzen“ wieder hochgehen. Er lockt mit einem „schönen Sommer“, damit die Bürger weiterhin brav folgen.

Völlig zusammenhangslos wechselt Lauterbach dann zur „Klimakatastrophe“, die, wie EIKE-Leser wissen, gerade ihren Ausdruck in unter Schneemassen versinkenden Gegenden in der Alpenregion, den USA und Japan finden.

Ich hoffe, dass der Klimawandel in allen Wahlprogrammen der demokratischen Parteien eine dominierende Rolle spielen wird.

Soll heißen, auf eine Krise folgt sogleich die nächste Krise, um die Wähler in Angst zu halten und so das Durchregieren für inkompetente Politiker zu erleichtern?

Somit benötigen wir Maßnahmen zur Bewältigung des Klimawandels, die analog zu den Einschränkungen der persönlichen Freiheit in der Pandemie-Bekämpfung sind. Ob das erreichbar ist, wage ich zunehmend zu bezweifeln.

Lauterbach will also die Grundrechte der Bürger weiter einschränken, um den CO2-Ausstoß zu verhindern? Wie soll das gehen? Worum geht es wirklich?

Der Unglaublichkeit dieser Aussage folgend sehen dann auch die Antworten der registrierten Leser unter dem Artikel aus. Ein paar Beispiele:

Antidemokratische Gene scheinen deutschen Politikern inne zu wohnen. Oder werden Politiker der angeblich demokratischen Parteien damit geimpft? …. Hier werden Volkswirtschaften zerstört. Über Triage brauchen wir in der Zukunft nicht mehr reden. Das wird selbstverständlich, wenn es keine Krankenhäuser mehr gibt. Und das wird nur ein Teilproblem sein.

Lauterbach outet sich immer mehr als Demokratiefeind. Was sucht der in einer demokratischen Partei? Wenn der könnte, würde er die grungesetzlich garantierten Freiheitsrechte in jeglicher Weise einschränken. Seine Äußerungen zeigen, wessen Geistes Kind er ist.

Kommt jetzt langsam aber deutlich heraus, wofür die Corona-Panik tatsächlich inszeniert wird und weshalb dauernd „leider, leider“ Hygiene-Gegenmaßnahmen (anfangs Masken / Schutzkleidung und später Wechselunterricht / Klassenraumluftfilter / Altenheimschutz / Pooled Testing / Impfdosenbestellung / …) auffällig zu wenig / spät ergriffen werden, so dass dann harte Lockdowns und Reisebeschränkungen unvermeidlich erscheinen?

Warum schreibt Lauterbach so etwas ausgerechnet in der Welt? Reine Provokation? Oder doch eher ein Testballon, wie weit man gehen kann, ohne dass sich die Öffentlichkeit erhebt? Vielleicht muss man diesen Satz aber auch als Anker begreifen, um den Widerstand gegen mildere Zwangsmaßnahmen gering zu halten. Der Lockdown als Drohkulisse, wenn man so will.

Bingo. Mit so etwas habe ich bei Herrn Lauterbach gerechnet. Wenn man wegen Corina mit der Einschränkung von Grundrechten angefangen hat, dann kann man bei Maßnahmen gegen die Klimawandel gleich so weitermachen. Die Menschen sind unvernünftig, als muss der Staat autoritär kommen. Karl Lauterbach, Professor für Grundrechtseinschränkungen. Jetzt warte ich darauf, dass er noch einen Vorschlag zur Einschränkung des Wahlrechts unterbreitet.

Die Katze ist endlich aus dem Sack. Dann kann später auch niemand sagen: „Wir haben von nichts gewusst!“ Willkommen in der Demokratie und dem, was schon immer aus ihr gemacht wurde. Ein treu – dummer Gehilfe zur Diktatur. Obwohl. Scheint ja nur der Volkswille zu sein, der hier umgesetzt wird. Dann kann es ja auch nicht so schlimm werden.

Es gibt aber auch kommentierende Freunde der Bürgerrechte, deren Gedanken einen nur stutzig machen können:

Lauterbach hat leider Recht.
Für einen effektiven Klimaschutz wären viele der Einschränkungen, die wir in der Pandemie hinnehmen müssen, dauerhaft hinzunehmen.
Zuvorderst Einschränkungen, die die Mobilität betreffen.
Wir müssten beispielsweise – wie von FFF einst gefordert – den Flugverkehr noch drastischer einschränken, als er derzeit eingeschränkt ist….Der Individualverkehr müsste eingeschränkt werden. Zum Beispiel dadurch, das wir GroßVeranstaltungen auch weiterhin verbieten.

Bis zum letzten Absatz hat er ausnahmsweise mal meine Zustimmung, aber analog zum Impfstoff müssen wir auch beim Klimawandel eine technische Lösung finden.




Da packt einen die Wut

Nun beschränken sie unsere Freiheit noch massiver. Bundeskanzlerin und Ministerpräsidenten der Bundesländer haben unter dem Corona-Vorwand am 13. Dezember entschieden, die Freiheitsbeschränkungen vom 16. Dezember an drastisch zu verschärfen. Schon vorher hatten sich führende Politiker darin überboten, „schnelle und harte Maßnahmen“ zu fordern oder anzukündigen. Der Bundespräsident, ohne Zweifel im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte, behauptete: „Die Lage ist bitter­ernst.“ Der Bundeswirtschaftsminister, ebenfalls bei klarem Verstand, fürchtete drohend, die Corona-Pandemie könne völlig außer Kontrolle geraten. Doch nicht das Virus gerät außer Kontrolle, sondern die Bundesregierung. Sie hat  mit ihrer Corona-Panikmache auch ihre Selbstkontrolle verloren, denn jedes Mitglied im Kabinett spielt unverdrossen gehorsam mit, keines erhebt Widerspruch. Die Regierenden in Bund und Ländern sind von einem anderen Virus befallen. Es heißt Machtmissbrauch. Gegen das allerdings hilft nur dieses eine Medikament: die Abwahl. Das aber will die Mehrheit der deutschen Bürger nicht anwenden, denkt noch nicht einmal im Traum daran. Zu tief sitzt die ihr erfolgreich eingejagte Angst.

Das Virus ist politisch und wirtschaftlich weit gefährlicher als für die menschliche Gesundheit

Bei den immer noch weiteren Verschärfungen und Verlängerungen der staatlichen  Anti-Corona-Diktate packt einen die Wut. Es ist ohnmächtige Wut, denn wer sich widersetzt, wird strafbewehrt verfolgt und, wer warnt, eines Tages wohl gar wegen „Volksverhetzung“. Vorstellen kann man sich inzwischen alles. Politische Führung und die meist links-grün verseuchten Mainstream-Medien sind sachlicher Aufklärung und vorgebrachten Tatsachen nicht zugänglich.*) Dass die Folgen der Maßnahmen gegen eine Corona-Infizierung politisch und wirtschaftlich folgenreicher, schlimmer und gefährlicher sind als die Folgen des Virus für die menschliche Gesundheit, schert sie einen Kehricht.

Was in und mit Deutschland geschieht, treibt viele Menschen um – und auch, was die Menschen mit sich geschehen lassen

Viele Bürger treibt um, was in und mit Deutschland geschieht sowie mit der westlichen Welt insgesamt. Und was die Menschen hier und dort mit sich geschehen lassen. Dabei ist die „Plandemie“ durch das  Virus SARS-CoV-2 (kurz Coronavirus oder Covid-19) nur ein Teil dieses Geschehens. Aber die politische Instrumentalisierung dieses Virus‘ (hier und hier) und damit ihre politische Gefährlichkeit rechtfertigt es, nein, gebietet es geradezu, dass auch ich diesem Thema immer wieder besondere Aufmerksamkeit gebe und wiederholt darüber informiere, wie es durch freie und unabhängige Köpfe auch anderswo im Internet geschieht.

Die Fakten des Schweizer Forschungsprojekts SPR

Daher hier ein weiterer Hinweis: Eine besonders umfassende und allgemein verständliche Darstellung der Fakten gibt es vom Schweizer Forschungs- und Informationsprojekt Swiss Policy Research (SPR). Im August habe ich auf SPR schon einmal hingewiesen (hier). Diese Darstellung ist hervorragend. Sie wird regelmäßig auf den jeweils aktuellen Stand gebracht und verdient, weithin verbreitet zu werden. Es sind, wie SPR schreibt „von Fachleuten präsentierte, vollständig referenzierte Fakten zu Covid-19, die unseren Lesern eine realistische Risikobeurteilung ermöglichen sollen“.  Die jüngste Aktualisierung stammt jetzt aktuell vom Dezember 2020. Wegen der Länge der Darstellung gebe ich nur die länderübergreifende Übersicht wieder. Das Folgende ist ihr Wortlaut.

  1. Letalität: Laut den neuesten immunologischen Studien liegt die Letalität von Covid-19 (IFR) in der Allgemeinbevölkerung in den meisten Ländern bei insgesamt circa 0.1% bis 0.5%, was vergleichbar ist mit den mittelstarken Grippe­pandemien von 1957 und 1968.
  1. Behandlung: Bei Personen mit hohem Risiko oder hoher Exposition ist eine frühzeitige oder prophylaktische Behandlung entscheidend, um eine Progression der Erkrankung zu vermeiden.
  2. Altersprofil: Das Medianalter der Verstorbenen liegt in den meisten Ländern bei über 80 Jahren und nur circa 5% der Verstorbenen hatten keine ernsthaften Vor­er­kran­kungen. Das Alters- und Risikoprofil der Covid-Mortalität entspricht damit im Unterschied zu Grippepandemien im Wesentlichen der normalen Sterblichkeit und erhöht diese proportional.
  3. Pflegeheime: In vielen westlichen Ländern ereigneten sich bis zu zwei Drittel aller Todesfälle in Pflegeheimen, die einen gezielten und humanen Schutz benötigen. Teilweise ist nicht klar, ob die Bewohner wirklich an Covid-19 starben oder an wochenlangem Stress und Isolation.
  4. Übersterblichkeit: Bis zu 30% aller zusätzlichen Todesfälle wurden nicht durch Covid verursacht, sondern durch die Folgen von Lockdowns, Panik und Angst. So ging etwa die Behandlung von Herzinfarkten um bis zu 40% zurück, da sich Patienten nicht mehr in die Kliniken wagten.
  5. Antikörper: Bis im Sommer 2020 erreichten globale Hotspots wie New York City oder Bergamo Antikörper-Werte von circa 25%. Metropolen wie Madrid, London und Stockholm lagen bei circa 15%. Weite Teile Europas und der USA lagen indes noch bei unter 5%.
  6. Symptome: Bis zu 40% aller infizierten Personen bleiben symptomfrei, circa 80% zeigen höchstens milde Symptome, und circa 95% zeigen höchstens moderate Symptome und müssen nicht hospitalisiert werden. Milde Verläufe werden unter anderem durch kreuzreaktive T-Zellen erklärt, die durch den Kontakt mit früheren Coronaviren (Erkältungsviren) entstanden sind.
  7. Long Covid: Circa 10% der Erkrankten berichten von post-akutem Covid, d.h. von Symptomen über mehrere Wochen oder Monate. Dies betrifft auch jüngere und zuvor gesunde Menschen mit starker Immunantwort. Das post-virale Syndrom ist bereits von starker Influenza bekannt.
  8. Übertragung: Die Übertragung des Coronavirus erfolgt nach derzeitigem Kenntnisstand hauptsächlich durch Aerosole in Innenräumen sowie durch Tröpfchen, während Aerosole im Freien sowie die meisten Objekt­oberflächen eine untergeordnete Rolle zu spielen scheinen.
  9. Masken: Für die Wirksamkeit von Masken in der Allgemein­bevölkerung gibt es weiterhin kaum Evidenz, und die Einführung einer Maskenpflicht konnte die Epidemie in kaum einem Land eindämmen oder verlangsamen. Bei unsachgemäßer Verwendung können Masken das Infektionsrisiko sogar erhöhen und in manchen Fällen zu Atemproblemen führen.
  10. Kinder und Schulen: Im Unterschied zur Influenza ist das Erkrankungs- und Über­tragungsrisiko bei Kindern im Falle von Covid-19 sehr gering. Für die Schließung von Grundschulen oder andere besondere Maßnahmen für Kinder gab und gibt es deshalb keinen medizinischen Grund.
  11. Contact Tracing: Eine WHO-Studie von 2019 zu Maßnahmen gegen Grippepandemien ergab, dass Kontakt­verfolgung aus medizinischer Sicht “unter keinen Umständen zu empfehlen” ist. Auch Contact-Tracing-Apps auf Mobiltelefonen sind in den meisten Ländern bereits gescheitert.
  12. PCR-Tests: Die international verwendeten Virentestkits sind fehleranfällig und können teilweise falsche positive und falsche negative Resultate ergeben sowie auf nicht-infektiöse Virenfragmente einer früheren Infektion reagieren. Eine wichtige Kennzahl ist dabei der Zyklusschwellwert.
  13. Fehlbehandlungen: In den USA und einigen anderen Ländern kam es zu teils tödlichen Fehl­be­handlungen von Covid-Patienten aufgrund fragwürdiger finanzieller Anreize und ungeeigneter Methoden. In den meisten Ländern sank die Covid-Letalität inzwischen deutlich.
  14. Lockdowns: Die WHO erklärte, dass Lockdowns eine “schreckliche globale Katastrophe” ausgelöst haben. Laut UNO sind durch Lockdowns 1.6 Milliarden Menschen vom akuten Verlust ihrer Lebens­grund­lagen sowie 150 Millionen Kinder von akuter Armut bedroht. Arbeitslosigkeit, Konkurse und psychologische Probleme haben weltweit Höchstwerte erreicht.
  15. Schweden: In Schweden liegt die Gesamtsterblichkeit ohne Lockdown bisher im Bereich einer starken Grippewelle. 70% der schwedischen Todesfälle erfolgten in Pflege­ein­rich­tungen, die zu wenig rasch geschützt wurden. Das Medianalter der Todesfälle liegt bei 84 Jahren.
  16. Medien: Viele Medien berichten oftmals unseriös über die Pandemie und haben dadurch eine Maximierung der Angst sowie eine massive Überschätzung der Mortalität durch Covid-19 bewirkt. Einige Medien verwendeten sogar manipulative Bilder, um die Situation zu dramatisieren.
  17. Impfstoffe: Zahlreiche Fachleute bezeichneten forcierte Impfstoffe gegen das Coronavirus als risikoreich. So führte etwa der Impfstoff gegen die sogenannte Schweinegrippe von 2009 zu teilweise schweren neurologischen Schäden und Klagen in Millionenhöhe. Auch bei Tests von Corona-Impfstoffen kam es bereits zu ernsthaften Komplikationen.
  18. Ursprung: Der Ursprung des neuen Coronavirus bleibt unklar, aber die beste Evidenz deutet derzeit auf einen Covid-artigen Pneumonie-Vorfall in einer chinesischen Mine von 2012 hin, deren Virenproben vom Virologischen Institut in Wuhan gesammelt, gelagert und erforscht wurden.
  19. Überwachung: NSA-Whistleblower Edward Snowden warnte, dass die Covid-Pandemie für den permanenten Ausbau von Überwachung genutzt wird. Weltweit kam es während Lockdowns zum Monitoring der Zivilbevölkerung durch Drohnen und zu teilweise massiver Polizeigewalt.

Soweit der SPR-Überblick zur aktuellen Lage. Die vollständige Faktensammlung finden Sie hier. Zum Ausbau der staatlichen Überwachung hatte SPR in der September-Aktualisierung dies festgehalten: „Über 600 Wissenschaftler haben vor einer “beispiellosen Überwachung der Gesellschaft” durch problematische Apps zur Kontakt­­verfolgung gewarnt. In einigen Ländern wird diese Kontakt­ver­folgung bereits direkt vom Geheimdienst durchgeführt.“

In Deutschland kein gezielter Schutz der Risikogruppen

Was SPR über „Deutschland im Corona-Winter“ zusammengetragen hat, finden Sie hier. Bemängelt wird darin dies: „Ein Konzept zur ambulanten Prophylaxe und Frühbehandlung von Risikogruppen, mit dem Hospitalisierungen und Todesfälle laut internationalen Studien um bis zu 80% reduziert werden können, besteht in Deutschland bisher nicht. Auch ein gezielter Schutz der Risikogruppen wird – mit einigen beachtlichen Ausnahmen wie der Stadt Tübingen – kaum versucht (mehr dazu).

Die Beweislastumkehr und der Missbrauch des Wortes „Fälle“

„Vor Corona“ galt man bis zum Beweis des Gegenteils als gesund, heute „mitten in Corona“ gilt man bis zum Beweis des Gegenteils als krank. Das ist wie eine willkürliche Beweislastumkehr. „Vor Corona“ wurde der Beweis durch Symptome und  ärztliche Diagnosen erbracht, heute „mitten in Corona“ wird er durch einen Test geliefert, der dafür weder vorgesehen noch geeignet ist (siehe http://.kpkrause.de/2011/26/die-taeuschung-mit-den-corona-pcr-tests/). Fällt der Test „positiv“ aus, heißt das allenfalls, dass die getestete Person „infiziert“ ist. Aber infiziert bedeutet nicht, dass man auch erkrankt. Und stets werden nur die aktuellen Infiziertenzahlen verbreitet. Die Zahl der Fälle sei schon wieder gestiegen, liest oder hört man dann. Aber unter dem Wort „Fälle“ versteht der normale Mensch „Krankheitsfälle“. Das soll er auch so verstehen, um seine Angst zu verstärken und ihn für die Freiheitsberaubungen gefügig zu machen und gefügig zu halten.

Der tiefe Eingriff in die Freiheitsrechte ist grob unverhältnismäßig und daher rechtswidrig

Diese Fehlinformation, diese Verfälschung, ist das Werk von Interessenten im Hintergrund, gefördert von Politikern und Medien. Politische Führung und Mainstream-Medien, auch System- oder  Regime-Medien genannt, haben sich im Verbreiten von immer mehr Angst gegenseitig hochgeschaukelt. Sie alle müssten es besser wissen. Die auch ihnen bekannten Tatsachen sprechen gegen sie. Sie wollen es aber nicht besser wissen. Sie ziehen es vor, mit tiefen Eingriffen in die Lebensabläufe der Menschen deren Interessen und Freiheitsrechte schwer zu verletzen. Sie sind für die Corona-Grippe-Bekämpfung weder angemessen, noch erforderlich, noch geeignet. Angesichts der (unterdrückten) Tatsachen sind diese Eingriffe grob unverhältnismäßig und daher in hohem Maße rechtswidrig.

 

Nachtrag: Wenn Sie darüber ins Grübeln kommen, warum dies geschieht trotz entgegenstehender Tatsachenlage und trotz aller Rechtswidrigkeit, dann lesen Sie dies

https://traugott-ickeroth.com/wp-content/uploads/2020/07/TranscriptDE-The-Covid-Plan_Rockefeller-Lockstep-2010.pdf

und hören sich dies an (ist auch schriftlich verfügbar und bei mir abrufbar)

https://www.youtube.com/watch?v=Asi0XpTxi7E&feature=youtu.be

und denken selbst darüber nach, ob das „Verschwörungstheorie“ ist oder nicht doch Verschwörungspraxis. Und ob Ihnen das aus den vergangenen Monaten, Wochen, Tagen und bis heute nicht irgendwie bekannt vorkommt.

___________________________________________

*)  Eine Ausnahme hat gerade in der Sonntagszeitung der FAZ stattgefunden. Unter der Überschrift  Geht es auch anders? Deutschland setzt in der Pandemie vor allem auf den Lockdown. Einige Wissenschaftler halten das für den falschen Weg“ ist es nach meiner Wahrnehmung der erste Beitrag in FAS/FAZ, der auch Kritikern des Lockdown breiten Platz einräumt (FAS vom 13. Dezember 2020, Seite 3 hier). Autor ist der FAS-Redakteur Morton Freidel. Versucht die Redaktion jetzt endlich die Kurve zu kriegen?

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Corona: Gibt es intelligente Lösungen oder nur die unserer Politiker?

Coronadaten

Anmerkung: Warum immer wieder „Corona“? Weil es eine vorgezogene Blaupause für die Maßnahmen zum Klimawandel ist. Genau so Unsinnig und an vielen Fakten vorbei wird auch dort entschieden. Nur, dass man es bei Corona besser erkennen kann.

Lediglich die Zeithorizonte unterscheiden sich und etwas ganz Wichtiges: Bei „Covid“ schmeißen die Politiker das Geld zum Fenster hinaus und es kommt nie wieder zurück. Beim Klimawandel passiert das Erste auch, doch bekommt das Geld gezielt ein bestimmtes Klientel und die anderen müssen es über Jahrzehnte über die Luftsteuer zurückbringen.

Schaut man sich (nur) die Grafiken auf amtlichen Seiten – und die immer verzweifelteren Hilferufe unserer Politiker – an, dann kann einem mit Corona wirklich Angst und Bange werden.

 

Bild 1 Corona-Fallzahlen. Quelle: RKI Täglicher Lagebericht des RKI zur Coronavirus-Krankheit-2019 (COVID-19) 16.12.2020 – AKTUALISIERTER STAND FÜR DEUTSCHLAND

Bild 2 Corona-Daten. Grafik vom Autor erstellt. Quelle: RKI: Die dem RKI übermittelten COVID-19-Fälle nach Meldewoche und nach Geschlecht sowie Anteile mit für COVID-19 relevanten Symptomen, Anteile Hospitalisierter und Verstorbener für die Meldewochen KW 10 – 49

Bild 3 Corona-Daten von Bild 2.Blaue und rote Linie rechte Werteachse. Grafik vom Autor erstellt. Quelle: RKI: Die dem RKI übermittelten COVID-19-Fälle nach Meldewoche und nach Geschlecht sowie Anteile mit für COVID-19 relevanten Symptomen, Anteile Hospitalisierter und Verstorbener für die Meldewochen KW 10 – 49

Bild 4 Corona-Daten, summiert. Anzahl Todesfälle (rot) Maßstab rechte Werteachse. Grafik vom Autor erstellt. Quelle: RKI: Gesamtübersicht der pro Tag ans RKI übermittelten Fälle, Todesfälle und 7-Tages-Inzidenzen nach Bundesland und Landkreis

Erste Zweifel sollten einem jedoch spätestens kommen, wenn man sich die Mühe macht, Verläufe anderer Länder, wie zum Beispiel der Schweiz zu betrachten:

Bild 5 Schweiz: Covid-19 Fallzahlen und Todesfälle, Schweiz und Liechtenstein, 24.02.2020 bis 13.12.2020. Rote Linie rechte Werteachse. Grafik vom Autor erstellt. Quelle: Covid-19 Schweiz

Auswertung

Die Darstellungen auf den üblichen Dashboards sind in aller Regel so aufgebaut, dass ein Alarm „sichtbar“ ist, Datenhintergründe aber wenig, bis gar nicht erkennbar werden.
Deshalb anbei der Versuch, solche Hintergrundaussagen nachzubilden.

Dazu eine Ableitung der Mortalität der ersten und der zweiten Welle:

Bild 6 Aufteilung der „zwei Wellen“-Darstellung zum Ableiten der Zahlen in Tabelle, Bild 7

Bild 7 Daten von Bild 6 (RKI-Corona-Werte)

Der „Fall Tübingen“

In dieser Stadt hat ausgerechnet der GRÜNE Bürgermeister ein Experiment gewagt, welches aufzeigt, wie sehr an der Wirklichkeit vorbei die globalen Corona-Maßnahmen der hohen Politik sind und vor allem, mit wie wenig Aufwand – aber eben mit Köpfchen – das Coronaproblem in den Griff zu bekommen ist.

Aus irgend einem Grund finden sich ausgerechnet zur Stadt Tübingen keine Coronazahlen! Das hat dazu geführt, dass „Der Tagesspiegel“ aus Berlin – die „Berlinprawda“ als Pendant zur Alpenprawda – sich genötigt sah, ihren „Verriss“ dieser Maßnahmen mit den Zahlen des Landkreises zu „belegen“:
[8] Der Tagesspiegel, 11.12.2020: Statistik-Diskrepanz in Palmer-Aussagen Doch kein Corona-Wunder in Tübingen?
… Anders als von Oberbürgermeister Palmer behauptet, gibt es Infektionen bei den Über-75-Jährigen. Die Landkreiszahlen sind teils sogar höher als in Berlin …
Zum Glück wurde dieser dämliche Artikel nicht über die dpa verbreitet, sonst wäre laut unserem Bundespräsidenten(Versuch) diesem Pamphlet der bewussten Falschdarstellung noch ein „Wahrheitstempel“ aufgedrückt worden (Laut unsrem Präsidentenversuch sagt die dpa immer die reine Wahrheit).

Wie gesagt, finden sich aus irgend einem Grund zur Stadt keine Zahlen. Allerdings veröffentlicht die Uniklinik Tübingen auf ihrer Homepage „ihre“ Corona-Behandlungszahlen.
In der Datennot kann man diese sicher als eine grobe Stichprobe betrachten und die Wahrheit wenigstens im Ansatz ergründen. Aus irgend eine Grund macht es die Uniklinik schwer, deren Hinterlegung auszuwerten, denn die Angaben sind in einer katastrophal ausgeführten Textdatei hinterlegt, deren Umsetzung auf Excel viel, viel händische Nacharbeit erfordert. Für eine Uniklink eigentlich eine Schande und schade. Aber in Deutschland gewöhnt man sich daran und fragt sich nur, woher unsere Politiker ihr „Wissen“ beziehen. Dass diese (oder ihre Büromitarbeiter) sich solche Mühen machen, kann der Autor kaum glauben.

Anbei nun ein Vergleich von Verläufen Deutschland und Stadt Tübingen. Leider fehlen zu Tübingen die „Fälle gesamt“. Die „Fälle“ Uniklinik und „Anzahl hospitalisiert“ sollten aber vergleichbar sein. Auch listet die Uniklinik keine Mortalität. Man muss von einer „Ähnlichkeit“ des Verlaufes Intensivfälle und Mortalität ausgehen (diese stimmt allerdings nicht ganz, da in der zweiten Welle die Mortalität niedriger ist).
Um sich allerdings ein grobes Bild über Erfolg oder Misserfolg zu machen sollte es ausreichen (und es gibt derzeit nichts Besseres):

Bild 8 RKI Deutschlandzahlen

Bild 9 Fallzahlen der Uniklinik Tübingen. Die Differenz von „Fälle gesamt“ zu „Intensivfälle“ sind Patienten auf Bettenstation Grafik vom Autor erstellt. Datenquelle: Uniklinikum Tübingen, Corona-Fallzahlen Behandlungen

Dazu nochmals parallel die Deutschlandwerte mit einem Korrekturversuch der Mortalitätswerte:

Bild 8a RKI-Deutschlanddaten. Anzahl Intensivbehandelt aus der Mortalitätszahl hochgerechnet. Für die 1. Welle mal 2; für die 2. Welle mal 1,5). Grafik vom Autor erstellt

Fazit
In der Stadt Tübingen scheinen in der zweiten Welle im Deutschlandvergleich die Hospitalisierungen und die Sterbezahlen wesentlich niedriger zu sein! Herr Palmer hat also richtig erkannt, wo und wie man zur wirklichen Problemlösung ansetzen muss und dass das verzweifelte, blinde „Schießen mit der Schrotflinte“ nur immens Geld verpulvert, aber nichts bringt.

Gut, weil Klugheit – und sich zu trauen, es auch noch leibhaftig umzusetzen – in seiner Partei mit das Schlimmste ist, was eine Führungskraft haben kann, will ihn seine Partei auch am liebsten „entlassen“. Und die Landesfürsten Deutschlands und unsere Kaiserin interessieren sich sowieso nicht dafür.
Große, aufwühlende Reden zu halten (was unsere unfehlbare Kanzlerin aber definitiv nicht kann, da deren furchtbares Grammatik-Geschwurbel jegliches Zuhören zur Qual macht, Söder damit allerdings „staatsmännisch“ brilliert, weshalb er es so oft wie möglich anbringt) ist werbewirksamer und leichter, als sich in die Niederungen von Lösungsversuchen zu begeben.

Übersterblichkeit“

Immer neu muss man sich klarmachen, dass der totale Lockdown mit einer hohen Übersterblichkeit begründet wird:
[9] … Söder sagte, er könne nicht nachvollziehen, warum in der Öffentlichkeit die hohen Todeszahlen nicht zu mehr Anteilnahme führen würden. Er sprach in diesem Zusammenhang von einer „ethischen Kapitulation“.

Nur, diese „Übersterblichkeit“ ist in den Daten des Statistischen Bundesamtes nicht zu finden. Das „darf“ aber nicht sein. Also hat dieses Amt einfach selbstherrlich festgelegt, dass eine Abweichung vom Mittelwert der letzten 4 Jahre ein Übersterblichkeit begründet.

Um zu zeigen, was die Zahlen dieses Amtes wirklich aussagen, anbei nochmals Grafiken dazu. Muss man sich natürlich selbst erstellen, denn solche sind zu aussagekräftig und belegen die Falschdarstellung des Amtes:

Bild 9a Deutschland, Sterbezahlen der letzten Jahre. Die Covid-Mortalität zugefügt. Grafik vom Autor erstellt. Datenquellen: Statistisches Bundesamt; RKI

Nun sind die Gesamt-Verstorbenen vielleicht nicht ganz aussagekräftig. Also die Grafik für die Hoch-Risikogruppe ab 70 Jahren. Auch bei dieser Gruppe sieht man keine Übersterblichkeit:

Bild 10 Deutschland, Sterbezahlen der letzten Jahre für die Altersgruppe ab 70. Grafik vom Autor erstellt. Datenquellen: Statistisches Bundesamt

Auch die Uni München findet keine Übermortalität

Bei der Uni München gibt es scheinbar noch ein paar „renitente“ Professoren, die nicht bedingungslos die unfehlbare Merkel und den heiligen Landespapst Söder anhimmeln, sondern sich noch trauen, die Zahlen anzusehen und der eigenen Auswertung mehr zu glauben als den Corona-Landtagsreden von Herrn Söder oder den „Verzweiflungsaufrufen“ an das Volk von Frau Merkel.
Deren Bericht zur (nicht vorhandenen) „Übermortalität“ von Corona ist für jeden nachlesbar:
[5] LMU: CoDAG-Bericht Nr. 4 11.12.2020

Den Autor freut es, denn diese Professoren haben genau das gemacht, was der Autor auch laufend durchführt:
[6] EIKE 11.12.2020: Corona-Daten zum 07.12.2020. Nirgends ist die berichtete, besonders hohe „Übersterblichkeit“ zu finden
[7] EIKE 04. Dez. 2020: Will unsere Regierung ab jetzt bei jeder neuen Grippewelle das Land zugrunde richten?

… und sind dabei zum gleichen Ergebnis gekommen. Auf Achgut gibt es dazu eine kleine Rezension:
[1] Achgut, 16.12.2020: Bericht zur Coronalage vom 16.12.2020 – die totale Angstkommunikation
Die wichtigsten Schlussfolgerungen (Anm.: Originalzitierungen aus der Studie):
1. Todesfälle durch COVID-19 – Adjustiert auf die Einwohnerzahl, zeigt sich keine ausgeprägte Übersterblichkeit
2. Problematische Entwicklung der Fallzahlen bei den Hochbetagten – Die bisherigen Corona-Maßnahmen verfehlen notwendigen Schutz der Ältesten
3. Aktuelle Analysen zum Verlauf der Pandemie: Kein deutlicher Rückgang nach dem Lockdown. Seit der dritten Oktoberwoche gibt es insgesamt einen stabilen Verlauf
Wobei wir als Negativbeispiel wieder beim Robert-Koch-Institut landen. Was sind dessen Corona Lageberichte eigentlich wert? Nehm
en wir den vom 13. Dezember 2020. Das RKI bringt es fertig, uns die täglichen Todeszahlen zu präsentieren, ohne zu beantworten, ob diese Teil des normalen Sterbegeschehens von ca. 2.700 Toten täglich sind oder nicht.
Offensichtlich sind sie es, wie die LMU errechnet, doch wieso interessiert sich das RKI nicht für diese gute Nachricht? Mögliche Corona-Impftote dagegen stellt Lothar Wieler schon einmal 
vorsorglich in den Kontext des normalen Sterbens. Ich muss mich leider wiederholen: Das RKI ist in der Corona-Krise ein Totalausfall.

Aus der Studie einige Grafiken:

Bild 11 [5] LMU: CoDAG-Bericht
Bild 12 [5] LMU: CoDAG-Bericht
 

Bild 13 [5] LMU: CoDAG-Bericht
Das Ergebnis der Studie:
[5] LMU: CoDAG-Bericht: … Die November-Maßnahmen waren nicht hinreichend geeignet die Entwicklung steigender Fallzahlen in der besonders vulnerablen Gruppe der Ältesten zu stoppen. Insgesamt zeigen die Analysen einen Beginn des starken exponentiellen Wachstums in den letzten Septemberwochen. Eine Stabilisierung bei den gemeldeten Ansteckungen gab es schon in der 3. Oktoberwoche, also vor Inkrafttreten des “Lockdown Light” …
Ein deutlicher Rückgang der Zahlen im November ist in keiner der untersuchten räumlichen Ebenen zu erkennen … Problematisch ist, dass die Eindämmung der Entwicklung steigender Fallzahlen in der besonders vulnerablen Gruppe der Ältesten nicht ausreichend gelungen ist …

Ein bisschen Vorbild – ist auch die Schweiz

[1] Achgut: … Peak in der Schweiz schon Ende Oktober erreicht
… Es klingt hart, aber die Politik instrumentalisiert auf diese Weise die Covidtoten, um Grundängste anzuheizen, die sich im Vergleich zu der normalen Sterberate schnell relativieren ließen. Es würde derzeit vielen Menschen mental sehr helfen, davon zu erfahren. Aber wohl nicht den Umfragewerten.
Vielleicht sollte man zum schweizerischen Bundesamt für Gesundheit nach Bern schauen, die machen das nämlich deutlich besser. Zum Beispiel im letzten 
Situationsbericht vom 9. Dezember 2020. Dort erkennt man, dass der Peak schon Ende Oktober erreicht wurde und die Belegungen sinken, und das alles ohne Lockdown. Wir erfahren außerdem die genaue Altersverteilung und das Medianalter der Verstorbenen, welches bei 86 Jahren liegt. 

Anbei einige Grafiken aus der Schweiz, Sehr gut sieht man darin die Altersverteilung::

Bild 14 Schweiz: Laborbestätigte Hospitalisationen, Schweiz und Liechtenstein, 08.06.2020 bis 17.12.2020, pro 100 000 Einwohner. Quelle: Covid-19 Schweiz

Bild 15 Schweiz: Laborbestätigte Hospitalisationen nach Altersklassen, Schweiz und Liechtenstein, 08.06.2020 bis 13.12.2020, pro 100 000 Einwohner. Quelle: Covid-19 Schweiz

Bild 16 Schweiz: Laborbestätigte Todesfälle, Schweiz und Liechtenstein, 24.02.2020 bis 17.12.2020, pro 100 000 Einwohner

Bild 17 Schweiz: Laborbestätigte Todesfälle, Schweiz und Liechtenstein, 24.02.2020 bis 13.12.2020, pro 100 000 Einwohner. Quelle: Covid-19 Schweiz

Das ist mit Sicherheit falsch: „Es gebe zwar Alternativen zum Lockdown, „aber keine ist besser

BR24, 15.12.2020: … Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder hat in einer Regierungserklärung die Notwendigkeit des Lockdowns ab Mittwoch betont. „Die Lage wird von Tag zu Tag dramatischer“, die Zahlen gingen „sprunghaft“ nach oben, sagte der CSU-Politiker im Bayerischen Landtag. Die Folgen seien „absolut dramatisch“, Corona sei „die Katastrophe unserer Zeit“. Deswegen müsse nun die Notbremse gezogen werden. „Wenn wir jetzt nicht konsequent runterfahren, sind die Schäden enorm.“ Es gebe zwar Alternativen zum Lockdown, „aber keine ist besser“

Dazu lässt sich nur sagen: Entweder spinnen die Zahlen, oder unsere Politiker. Was davon zutrifft, soll jeder Leser für sich entscheiden.

Quellen

[1] Achgut, 16.12.2020: Bericht zur Coronalage vom 16.12.2020 – die totale Angstkommunikation

[2] Achgut, 12.12.2020: Corona-Stellungnahme: Der Lieferservice der Leopoldina

[4] DW, 17.12.2020: Corona-Hotspots abriegeln? In Sachsen liegen die Nerven blank

[5] LMU: CoDAG-Bericht Nr. 4 11.12.2020

[6] EIKE 11.12.2020: Corona-Daten zum 07.12.2020. Nirgends ist die berichtete, besonders hohe „Übersterblichkeit“ zu finden

[7] EIKE 04. Dez. 2020: Will unsere Regierung ab jetzt bei jeder neuen Grippewelle das Land zugrunde richten?

[8] Der Tagesspiegel, 11.12.2020: Statistik-Diskrepanz in Palmer-Aussagen: Doch kein Corona-Wunder in Tübingen?

[9] FAZ, 03.12.2020: Söder erwägt strengere Beschränkungen von Kontakten

 




Das falsche Spiel mit Schuldgefühlen

Die Schuld für den Klimawandel

„Der vom Menschen verursachte Klimawandel ist ein auftauchendes Problem, das hauptsächlich durch die Fülle und Nützlichkeit fossiler Brennstoffe bei der Bereitstellung billiger, zuverlässiger Energie verursacht wird.“ I

In seinem Buch The Moral Case for Fossil Fuels  skizziert der Energietheoretiker Alex Epstein die Vorteile, die die Entwicklung von Kohle, Öl und Erdgas für die Menschheit hatte, einschließlich einer verbesserten Gesundheit, einer längeren Lebensdauer und einer Ausweitung des materiellen Wohlstands. Der Ökonom Richard Tol bewertete den privaten Nutzen von Kohlenstoff, dh den Wert von Energiedienstleistungen, die mit fossilen Brennstoffen erzeugt werden. Er stellt fest, dass der private Nutzen von Kohlenstoff viel größer ist als die sozialen Kosten von Kohlenstoff, die durch die [behaupteten] Schäden von Klimawandel entstehen. Diese Vorteile hängen mit den Nutzen von reichlich vorhandener und zuverlässiger Energie zusammen.

Also, wer ist schuld an den Emissionen fossiler Brennstoffe und einem vom Menschen verursachten Klimawandel?

  • Verbraucher und Industrien, die Strom, Transport und Stahl benötigen, die mit fossilen Brennstoffen hergestellt werden;  oder
  • Energieversorger und Hersteller von Verbrennungs- und Strahltriebwerken, die fossile Brennstoffe verwenden; oder
  • Öl- / Gas- und Kohleunternehmen, die fossile Brennstoffe produzieren; oder
  • Regierungen, die sich befugt fühlen, die Emissionen fossiler Brennstoffe zu regulieren?

Die Schuld für einen vom Menschen verursachten Klimawandel wird gelegentlich den nationalen Regierungen angehängt. Das Urgenda- Urteil befahl der niederländischen Regierung, ihre Klimaschutzmaßnahmen zur Emissionsreduzierung zu verstärken.

In der Zivilklage von Juliana wurde die US-Bundesregierung beschuldigt, nicht genug gegen den Klimawandel getan zu habe. Am häufigsten wird jedoch in Zivilprozessen die Schuld auf Öl- / Gas- und Kohleunternehmen gelegt, die die Brennstoffe produzieren.

Juliana et al. v. Vereinigte Staaten von Amerika et al. ist eine klimabezogene Klage, die 2015 von 21 Jugendklägern gegen die Vereinigten Staaten und mehrere Beamte der Exekutive eingereicht wurde. Zu den Klägern, die von der gemeinnützigen Organisation Our Children’s Trust vertreten werden , gehören Xiuhtezcatl Martinez, Mitglieder der Martinez-Organisation Earth Guardians und der Klimatologe James Hansen als „Hüter für zukünftige Generationen“. Einige fossile Brennstoffe und Industrieverbände intervenierten als Angeklagte, letzteres wurde jedoch später auf ihren Antrag nach den Präsidentschaftswahlen 2016 fallen gelassen.

… Die 21 Jugendlichen, die zum Zeitpunkt der Einreichung zwischen 8 und 19 Jahre alt waren, erhielten eine ehrenamtliche Vertretung von Our Children’s Trust und wurden vom Klimatologen James Hansen unterstützt , der in den Akten als „Vormund für zukünftige Generationen“ fungierte. [12] [13] (Hansens Enkelin Sophie Kivlehan war eine der genannten Klägerinnen.) [14]Die Jugendlichen wurden vom Our Children’s Trust ausgewählt, da sie alle in der Lage waren, sofortige „konkrete Verletzungen“ aufgrund des Klimawandels nachzuweisen, z. B. die Zerstörung ihrer Häuser durch übermäßige Überschwemmungen, steigende Meeresspiegel und Wüstenbildung, die mit dem Klimawandel verbunden waren. [6

… Die Anklage wurde später dann geändert und gegen den damals neu gewählten Präsident Trump gerichtet.
[Übersetzung Wiki.., englisch]

Die Rolle der Klimawissenschaft im Spiel mit der Schuld des Kohlenstoffs ist interessant. Ein Schlüsselelement als Grundlage der Verantwortung ist der Kausalzusammenhang zwischen dem Akteur und dem Schaden. Eine [einklagbare] Verantwortung basiert auch auf der Fähigkeit, den Schaden vorauszusehen. Und schließlich bezieht sich Verantwortung auf die Fähigkeit, den Schaden zu verhindern, im Hinblick auf das wissenschaftliche Verständnis. Jüngste Entwicklungen in der Attributionswissenschaft zielen darauf ab, die Schuld von Einzelpersonen oder Gruppen von Öl- / Gas- und Kohleunternehmen im Zusammenhang mit dem Anstieg des lokalen Meeresspiegels, der Versauerung der Ozeane und extremen Wetterereignissen zu ermitteln.

Die größten Kohlenstoff Unternehmen (Carbon Major-Unternehmen)

Eine neue Welle privater Klimastreitigkeiten wurde durch die Veröffentlichung der Carbon Majors-Studie von Richard Heede motiviert. Heedes Untersuchungen zeigen, dass fast zwei Drittel der anthropogenen Kohlenstoffemissionen von nur 90 Unternehmen und staatlich geführten Industrien stammen. Unter ihnen machen die acht größten Unternehmen seit der industriellen Revolution 20 Prozent der weltweiten Kohlenstoffemissionen aus fossilen Brennstoffen und der Zementproduktion aus. Vier der acht Unternehmen gehören nationalen Regierungen, während die anderen vier multinationale Unternehmen sind.

Obiger Link zu Richard Heede weist auf ein selbst ernanntes  Klima Rechenschaftsinstitut (o.g. Climateaccountability institute)

Deren Slogan: „Our vision is for a world protected from the social, economic,
and environmental damages of climate change.“

Heedes Forschung war ein Wendepunkt in der Debatte über die Aufteilung der Verantwortung für den Klimawandel. Heedes Arbeit half zwar dabei, einzelne Angeklagte oder Gruppen von Angeklagten im Zusammenhang mit dem Klimawandel zu identifizieren, löste jedoch nicht die Frage, ob diese Emittenten für bestimmte Auswirkungen und Ereignisse im Zusammenhang mit dem Klimawandel verantwortlich sind.

Das Erreichen eines gefährlichen Klimaereignisses umfasst eine Kausalkette, die auf dem Anstieg des atmosphärischen CO 2 und der globalen mittleren Oberflächentemperatur basiert. Ekwurzel et al. (2017) schreiben den Carbon Major-Unternehmen Schuld-Bruchteile zu: Die Anreicherung von CO 2 in der Atmosphäre, der Anstiegs der atmosphärischen Temperatur und die Erhöhung des Meeresspiegels. Ekwurzeil et al. erwähnt in den Schlussfolgerungen die Idee, diese Attributionslogik auf extreme Wetterereignisse auszudehnen. Ein kürzlich veröffentlichtes Papier von Lickey et al. (2019) versucht, Carbon Majors die Versauerung der Ozeane zuzuschreiben.

Die Wissenschaft der Zuschreibung oder Kausalität ist überhaupt nicht einfach. Hier gibt es zwei spezifische Probleme: sind Klimamodelle gültige Quellen für rechtliche Beweise für die Zuschreibung / Ursache des Klimawandels? Kann die [behauptete] partiellen Verursachung im Kontext der natürlichen Klimavariabilität nachgewiesen werden?

 

Schuldzuweisungen

Die Zuordnung von Schäden, die mit dem Wetter, dem Klimawandel oder dem Anstieg des Meeresspiegels verbunden sind, wird durch das Vorhandensein mehrerer Ursachen erschwert. Unter der Annahme, dass ein gewisser Prozentsatz des Schadens zu Recht auf Emissionen fossiler Brennstoffe zurückzuführen ist, ist es sinnvoll, diesen Schaden im rechtlichen Sinne den Produzenten fossiler Brennstoffe, z. B. Kohle- und Öl- / Gasunternehmen, zuzuschreiben?

David Victor ist ein globaler Vordenker in Bezug auf die Klimapolitik und die Transformation von Energiesystemen, die für eine kohlenstoffarme Zukunft als erforderlich angesehen werden. Victor lehnte Heedes Arbeit über die Carbon Majors als Teil einer „größeren Erzählung über den Versuch, Bösewichte zu erschaffen“ ab, um zwischen Produzenten, die für das Problem verantwortlich sind, und allen anderen als Opfern zu unterscheiden. Victor erklärte: „Ehrlich gesagt sind wir alle Benutzer und deshalb sind wir alle schuldig.“ [ Link ]

In demselben Artikel räumt Richard Heede (Autor des Carbon Majors-Berichts) ein, dass die Verantwortung geteilt wird. Er erklärte: „Ich als Verbraucher trage eine gewisse Verantwortung für mein eigenes Auto usw. Aber wir leben in einer Illusion, wenn wir glauben, Entscheidungen zu treffen, weil die Infrastruktur diese Entscheidungen für uns trifft. “

Heede traf einen wichtigen Punkt, indem er sagt, dass die Infrastruktur die Entscheidungen für uns trifft. Die Nachfrage nach fossilen Brennstoffen wird von Elektrizitätsversorgungs- und Verkehrsinfrastrukturen getrieben. Einzelne Verbraucher und Unternehmen stehen vor einer begrenzten Anzahl anderer Optionen, es sei denn, sie verzichten auf Netzstrom und nutzen keine Transportsysteme, die mit fossilen Brennstoffen betrieben werden. Einzelne Verbraucher und Unternehmen sind für die Nachfrage nach Elektrizität und Transportmitteln verantwortlich. Ihnen ist jedoch die Strom- oder Transportquelle gleichgültig, sofern diese reichlich vorhanden, zuverlässig, sicher und wirtschaftlich ist.

Gäbe es keine Nachfrage nach fossilen Brennstoffen, wären die Carbon Majors nicht schuld. Die Tatsache, dass die Nachfrage nach fossilen Brennstoffen anhält und wächst, zeigt, dass das Problem der Schuld nicht einfach ist. Ein Wechsel von fossilen zu „saubereren“  Brennstoffen ist aufgrund der Infrastruktur nicht einfach und nicht billig. Für Strom umfasst dies die Erzeugungs- und Übertragungsinfrastruktur. Für den Transport umfasst dies Fahrzeugmotoren und deren Herstellung sowie die Tankinfrastruktur.

David Victor erklärt: „Eine Erzählung zu erstellen, die Unternehmensschuld im Gegensatz zur Problemlösung beinhaltet, wird nichts lösen.  Für den Fortschritt ist ein Fokus auf Problemlösung der Infrastruktur erforderlich. Wie genau die Infrastruktur aussehen soll, hängt jedoch von den verfügbaren und geplanten Technologien, der Wirtschaftlichkeit und der öffentlichen Ordnung ab.“

Covid-19-Analogie

Covid-19 bietet eine interessante Fallstudie zum Thema „Schuld“. Es wird allgemein angenommen, dass der Ursprung des Virus in Wuhan, China, aufgetreten ist. Es ist jedoch schwierig, Wuhan die weltweite Verbreitung des Virus zuzuschreiben. Während die aus China stammenden Covid-19-Statistiken unvollständig sind und als nicht vertrauenswürdig eingestuft wurden, scheint China die interne Ausbreitung des Virus besser einzudämmen als viele andere Länder. Derzeit konzentriert sich die „Schuld“ auf „Corona-Leugner“, die sich nicht an die Anforderungen von Ausgangsperren und für das Tragen von Masken halten, sowie auf Politiker, die dies nicht verlangen.

Mit dem Aufkommen von Covid-19-Impfstoffen wird die Covid-19-Diskussion nun vom Impfstoff dominiert, wobei der Ursprung der Krankheit wenig Beachtung findet. Die Heilung der Pandemie konzentriert sich in Form von technologischen Impfstoffen, versprochen wird, dass eine weltweite Verhaltensänderung dann nicht notwendig wäre (obwohl Verhaltensänderungen in einigen kleineren Regionen / Ländern funktioniert haben). In vielen Ländern funktionierten Verhaltensänderungen zur Begrenzung der Übertragung, die mit obligatorischen Sperren verbunden waren, aus Gründen der wirtschaftlichen Unmöglichkeit, Bedenken hinsichtlich des psychischen Wohlbefindens im Zusammenhang mit Isolation und allgemeiner politischer Nicht-Überlebensfähigkeit einfach nicht.

Fazit

Im Kontext der Klimadebatte ist dies die Lehre aus Covid-19. Eine technologische Lösung (analog zur Entwicklung des Impfstoffs) im Hinblick auf eine bessere Stromerzeugung und -übertragung würde das Klimaschutzspiel schnell zum Schweigen bringen, indem die Probleme für die Umwelt gelöst werden, die [angeblich]  durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe verursacht werden. Das Leiden an unzureichender oder zu teurer oder unzuverlässiger elektrischer Energie (analog zu den Covid-Sperren) ist wirtschaftlich schädlich und politisch unrentabel.

Auch hier würde die Lösung das Problem lösen und neue Technologien hätten keine Schuld. Während  Isolation und Sparmaßnahmen zwar für kurze Zeiträume geltend gemacht werden können, jedoch keine Lösungen sind.

Das Covid-19-Schuldspiel hat die Suche nach einer Lösung (dh. einem Impfstoff) nicht behindert. Die Eile beim Klimawandel, die Unternehmen für fossile Brennstoffe zu beschuldigen und zu bestrafen, behindert jedoch einen vernünftigen Übergang von den schlimmsten Auswirkungen fossiler Brennstoffe auf die Umwelt.

Ein vernünftiger Übergang beinhaltet die fortgesetzte Nutzung von relativ sauberem und planbar einsetzbarem  Erdgas, vermeidet massiver Infrastrukturinvestitionen in Windenergie, die über den Lebenszyklus der Windkraftanlagen nur zweifelhafte Nettovorteile haben und fördert die Entwicklung einer verbesserten Energieinfrastruktur für das 21. Jahrhundert – Reichlich vorhanden, sicher, zuverlässig, wirtschaftlich und sauber. Wie priorisieren wir diese und inwieweit sollte „sauber“ die anderen übertrumpfen? Definieren wir „sauber“ nur in Bezug auf Emissionen oder schließen wir auch Bergbau / Exploration, Landnutzung, Lebenszyklusprobleme usw. ein?

Ich warte immer noch auf ein moralisches Argument, das es im Namen der „Klimakrise“ rechtfertigt, die Entwicklung von Netzstrom in den ärmsten Regionen Afrikas zu verhindern, die die Entwicklung einer fortschrittlichen Wirtschaft unterstützen können. Ich vermute, dass ich lange auf eine solche Rechtfertigung warten werde, weil es keine gibt.

Das Carbon-Schuldspiel ist eine Ausrede, um bestimmte Unternehmen zu bestrafen [und eine bestimmte Ideologie durchzusetzen], ohne jedoch tatsächlich vorhandene gesellschaftliche Probleme zu lösen. Der Nettoeffekt ist das anhaltende Leid, [nicht nur] in den Entwicklungsländern, das Versäumnis, die Emissionsreduzierung voranzutreiben und sicherlich das Unvermögen, das Klima in irgendeiner Weise zu verbessern.

https://judithcurry.com/2020/12/07/the-blame-game-2/

Übersetzt durch Andreas Demmig




COVID-19: die „zweite Welle“ in Europa

Das hier übersetzte Original mit den Zusatzinformationen nimmt in WORD mehr als 40 Seiten ein. Also habe ich hier einen Auszug der langen Übersetzung auf den Server geladen. Mehr Details finden Sie in dem „hochgeladenen“ und übersetzten PDF. – Einleitung durch den Übersetzer

Die Langversion meiner Übersetzung finden Sie als PDF

COVID – Langversion

Die oben angesprochene Studie finden Sie hier in englischer Sprache

https://www.bsg.ox.ac.uk/sites/default/files/2020-11/BSG-WP-2020-032-v9.pdf.

In der Studie der Hinweis auf aktuelle updates: https://covidtracker.bsg.ox.ac.uk/

Original Bericht Neil Lock auf

https://wattsupwiththat.com/2020/12/06/covid-19-the-second-wave-in-europe/

Die von Neil Lock angesprochene Definition der Original Studie, Kap. 4 finden Sie als PDF in Deutsch

Variation in goverment response to covid-16

Vor einem Monat habe ich die Geschichte der COVID-19-Epidemie in vierzehn westeuropäischen Ländern verglichen. Zu diesem Zeitpunkt wurde die „zweite Welle“ des Virus, die sich seit drei oder vier Monaten in der gesamten Region gebildet hatte, von den Regierungen als Entschuldigung genommen, wieder mit der Einführung von Sperren zu beginnen. Also dachte ich mir, dass ich die Situation in ungefähr einem Monat überprüfen würde. Dieser Monat ist nun abgelaufen. Hier ist der Rückblick. Vielleicht, nur vielleicht, habe ich jetzt genug Daten, um eine Vorstellung davon zu bekommen, welche Sperrmaßnahmen wirksam waren und welche nicht.

Hier die Liste der betrachteten Länder:

  1. Österreich
  2. Belgien
  3. Dänemark
  4. Frankreich
  5. Deutschland
  6. Irland
  7. Italien
  8. Luxemburg
  9. Niederlande
  10. Portugal
  11. Spanien
  12. Schweden
  13. Schweiz
  14. Vereinigtes Königreich

Die Datenquellen sind dieselben wie zuvor: Our World in Data und die Blavatnik School of Government, beide an der Universität Oxford. Die Daten, die ich verwende, wurden am 3. Dezember veröffentlicht und sie enthalten Zahlen bis einschließlich 2. Dezember.

In der letzten Woche hat sich die Sammlung auf „Unsere Welt in Daten“ erheblich geändert. Die meisten Daten vor der dritten Januarwoche wurden gelöscht. Einige Länder – zumindest Frankreich, Deutschland und Schweden – haben die Gelegenheit genutzt, viele ihrer Daten zu löschen und neu zu schreiben, einige davon bis zum Beginn der Epidemie. Und die Daten für britische Abhängigkeiten (Jersey, Guernsey, Isle of Man, Gibraltar) und dänische Abhängigkeiten (Färöer, Grönland) sind vollständig verschwunden. Ich hätte erwartet, dass diese Daten im Mutterland konsolidiert wurden. Aber zumindest für Großbritannien sehe ich keine Beweise dafür.

Außerdem haben die Schweden im November ihre Daten zur Stringenz der Sperrung komplett neu geschrieben und nun sieht es so aus, als ob ihr Lockdown seit Monaten nicht annähernd so leicht war, wie wir angenommen hatten. Nach all dem werde ich wiederholen, was ich schon oft gesagt habe: Es sind die besten Daten, die ich habe, also werde ich sie verwenden.

Fälle

Hier ist die Grafik der täglichen Fälle pro Million zum Monatsende:

Um dies ins rechte Licht zu rücken: Derzeit liegen nur Spanien, Irland und Frankreich unter den 200 neuen Fällen pro Million Einwohner pro Tag, bei denen die WHO das Virus als endemisch ansieht und keine Aufhebung des Lockdown in Betracht gezogen werden sollte. Vier weitere Länder, darunter Großbritannien, liegen jedoch nur geringfügig darüber.

Hier sind die Rt-Werte aufgeführt, die jedes Land im Verlauf der Epidemie geliefert hat. Mit Ausnahme von Schweden sind die Rt-Sätze im November gesunken:

Großbritannien ist eines von nur vier Ländern mit einer RT-Rate unter 1 zum Ende November.

Tests

Die Anzahl der gefundenen [Inzidenz-] Fälle, hängt zumindest teilweise von der verfügbaren Testkapazität ab. Hier sind die kumulativen Tests, die pro 100.000 Einwohner in jedem Land durchgeführt wurden (mit Ausnahme von Schweden und Frankreich, in denen keine kumulativen Testzahlen angegeben sind):

Luxemburg und Dänemark liegen mit der Anzahl der Tests, bezogen auf je 100.000 Einwohner weit vor den anderen. Tatsächlich ist die Anzahl der seit Beginn der Epidemie in Luxemburg durchgeführten Tests mehr als doppelt so hoch wie die Anzahl der Bevölkerung!

Todesfälle

und ich habe ein Histogramm der Todesfälle pro Million angehängt, Daten zum 30. November. Sie können hier sehen, welche Länder begonnen haben, die zweite Welle zu „erobern“, und welche nicht.

….

Die vierte und letzte Grafik zeigt die kumulierten Todesfälle pro Fall über den gesamten Verlauf der Epidemie.

Großbritannien (rosa Linie) schneidet bei den Todesfällen je Fall nicht gut ab. Es hat nach Italien das zweitgrößte Anzahl Todesopfer pro Tag. Und Großbritannien steht jetzt mit rund 3,6% an der Spitze der Liste der Todesfälle pro Fall über die gesamte Epidemie gesehen. Todesfälle pro Fall sind meines Erachtens ein fairer Indikator für mangelnde Qualität im Gesundheitssystem eines Landes. Aufgrund mangelnder Testkapazität und einer weniger wirksamen Behandlung derjenigen, die einen Krankenhausaufenthalt benötigen, wird dies tendenziell zu einer Erhöhung beider Dinge führen.

Im Original kommen hier Betrachtungen zu den einzelnen Ländern.

Deutschland

Die wahrscheinlichsten Ursachen für diese jüngste Stabilisierung scheint der 15. Oktober zu sein „Bleiben Sie zu Hause: Empfohlen“ und „Travel. Empfohlen nicht zu reisen“ Die Deutschen tun normalerweise das, was ihnen gesagt wird! Der 2. November:  Beschränkung Gruppengröße, und die Schließung von einigen Arbeitsplätzen haben Rt reduziert, aber sie scheinen nicht so weit auf das Wachstum der Inzidenz Fälle  viel Wirkung gehabt zu haben. Und für einen Großteil des Novembers lag Rt weit über 100%, aber die Anzahl der neuen Fälle wuchs nicht konstant.

Einige vorläufige Schlussfolgerungen

In vielen Fällen ist es schwierig, eine starke Korrelation zwischen dem Erfolg gegen das Virus und einer bestimmten Sperrmaßnahme herzustellen. Ein Grund dafür ist, dass Regierungen gerne viele verschiedene Vorschriften erlassen, die alle am selben Datum beginnen. Daher ist es schwierig festzustellen, welche funktionierten und welche nicht. Die folgenden Schlussfolgerungen können daher nur vorläufig sein.

Obwohl Schulen als Brutstätte für das Virus bekannt sind, konnte ich keine Beweise dafür finden, dass Schulschließungen, entweder empfohlen oder vorgeschrieben, allein während der zweiten Welle zu einem signifikanten Rückgang des Fallwachstums geführt haben.

Arbeitsplatzschließungen scheinen in Belgien oder den Niederlanden nicht vorteilhaft gewesen zu sein, und ihre Wirksamkeit in Deutschland ist zweifelhaft. Es gibt jedoch Hinweise darauf, dass sie in Italien einen Unterschied gemacht haben, und vielleicht auch in Portugal und der Schweiz.

In den meisten Ländern wurden (und werden) Großveranstaltungen abgesagt. Wenn ein Land diese Maßnahme gelockert hat, scheint sich eine erneute Einführung häufig positiv auf die Anzahl neuer Fälle ausgewirkt zu haben. Zumindest in Irland, Luxemburg, den Niederlanden und Spanien. Es scheint jedoch keinen klaren Vorteil zu geben, diese Maßnahme in Belgien erneut durchzusetzen.

Die Reduzierung der maximalen Versammlungsgröße auf 10 oder weniger scheint in Österreich, Belgien, Italien, Spanien und Großbritannien wirksam gewesen zu sein. Das einzige Land, in dem es keinen großen Unterschied gemacht zu haben scheint, sind die Niederlande.

Die Einstellung öffentlicher Verkehrsmittel, scheint während der zweiten Epidemiewelle kein wesentlicher Faktor gewesen zu sein.

Die Anforderungen für den Aufenthalt zu Hause scheinen einen signifikanten Effekt gehabt zu haben. Allein die Empfehlung, zu Hause zu bleiben, hat in Österreich, Deutschland und Großbritannien Auswirkungen. In Belgien, Spanien und vielleicht auch in Luxemburg scheint es einen Unterschied gemacht zu haben, zu Hause zu bleiben.

Auch Reisebeschränkungen machen einen Unterschied. Selbst eine Empfehlung, nicht zu reisen, hat sich in Deutschland und den Niederlanden positiv ausgewirkt. Obligatorische Reisebeschränkungen waren in Irland und wohl auch in Spanien wirksam. Und eine Mischung aus beiden hat wahrscheinlich in Großbritannien Wirkung gezeigt.

Die einzigen Länder, die ihre internationalen Reiseregeln im Oktober oder November geändert haben, sind Deutschland, die Schweiz und Italien. Ich würde erwarten, dass die Auswirkungen dieser Änderungen vernachlässigbar waren, da internationale Reiseverbote und Quarantänen in Zeiten, in denen das Virus in einem Land auf einem niedrigen Niveau ist, weitaus größere Auswirkungen haben würden, als wenn es – wie jetzt – höher ist als im Rest der Welt.

Aus Belgien, Frankreich, Spanien und dem Vereinigten Königreich geht hervor, dass Masken für die breite Öffentlichkeit keine positiven Auswirkungen haben. In der Tat ist es angesichts der Daten nicht von der Hand zu weisen, dass das Tragen von Gesichtsbedeckungen in der Öffentlichkeit tatsächlich noch zur Verbreitung des Virus beiträgt.

https://wattsupwiththat.com/2020/12/06/covid-19-the-second-wave-in-europe/

Übersetzt durch Andreas Demmig

 

Fundstücke zum Thema

Review report Corman-Drosten et al. Eurosurveillance 2020

Die externe Begutachtung des RTPCR-Tests zum Nachweis von SARS-CoV-2 durch Fachkollegen zeigt 10 wichtige wissenschaftliche Mängel auf molekularer und methodischer Ebene: Konsequenzen für falsch positive Ergebnisse.

https://cormandrostenreview.com/report/

….

Das blieb natürlich nicht unwidersprochen, hier auf Focus online

Internationale Forscher stecken hinter Papier

Schmidt-Chanasit zerlegt Anti-Drosten-Gutachten: „Desinformationskampagne“

… Mit der Corona-Pandemie erleben auch Verschwörungstheorien einen Aufschwung. Nun kursiert ein seltsames Papier in den sozialen Medien, in dem behauptet wird, Christian Drostens PCR-Test funktioniere nicht. Was es mit der These auf sich hat, erklärt Virologe Jonas Schmidt-Chanasit in einem aktuellen Interview.

https://www.focus.de/gesundheit/news/internationale-forscher-stecken-hinter-papier-virologe-schmidt-chanasit-haerte-kann-man-nicht-einfach-mit-wirksamkeit-gleichsetzen_id_12752954.html

Da darf der universelle Unheilsprophet nicht fehlen

Harald Lesch rechnet mit Corona-Egoisten ab: „Zeigt, dass Ethik-Unterricht versagt hat“

https://www.focus.de/gesundheit/coronavirus/bei-ttt-harald-lesch-rechnet-mit-corona-egoisten-ab-zeigt-dass-ethik-unterricht-versagt-hat_id_12742344.html

 

Und hier mein derzeitiges liebstes Fundstück:

Botschafter warnen Simbabwe vor Freiheitseinschränkungen wegen Corona

Düsseldorf, 28.08.2020

Wie handelsblatt.com berichtet, haben die Botschafter Deutschlands, Kanadas, Norwegens, der USA, der Niederlande, Polen und Großbritannien, die Regierung von Simbabwe ermahnt, die Rechte der Bürgerinnen und Bürger nicht im Namen der Corona-Krise einzuschränken.

https://www.transparency.de/aktuelles/detail/article/botschafter-warnen-simbabwe-vor-freiheitseinschraenkungen-wegen-corona/




Lügen, verdammte Lügen und Gesundheits­statistiken – die tödliche Gefahr von Falsch­meldungen

Während wir den Daten große Aufmerksamkeit schenkten, konzentrierten wir uns zunächst alle auf die traurige Angelegenheit der Todesfälle. Ich fand es bemerkenswert, dass die meisten Menschen, mit denen ich bei der Erörterung der Todesfälle im Zusammenhang mit COVID-19 sprach, keine Ahnung von einer großen Zahl hatten. Auf die Frage, wie viele Menschen pro Jahr im Vereinigten Königreich im gewöhnlichen Verlauf der Ereignisse sterben, jeder eine persönliche Tragödie, wussten sie in der Regel nichts davon. Ich musste ihnen mitteilen, dass es etwa 620.000 sind, manchmal weniger, wenn wir einen milden Winter hatten, manchmal etwas mehr, wenn wir eine schwere „Grippesaison“ hatten. Ich erwähne diese Zahl, weil wir wissen, dass etwa 42.000 Menschen mit oder an COVID-19 gestorben sind. Das ist zwar eine riesige Zahl von Menschen, aber es sind „nur“ 0,06% der britischen Bevölkerung. Es ist kein Zufall, dass dies in jedem der stark infizierten europäischen Länder – zum Beispiel in Schweden – fast der gleiche Anteil ist, der mit oder an COVID-19 gestorben ist. Die jährliche Gesamtmortalität von 620.000 liegt bei 1.700 Todesfällen pro Tag, die im Sommer niedriger und im Winter höher sind. Das war schon immer das Los der Menschen in den gemäßigten Zonen. Für den Kontext bedeutet 42.000 also eine normale Sterblichkeit von ~24 Tagen. Ich versichere, dass ich das nicht verharmlosen, sondern nur versuchen will, einen Überblick darüber zu bekommen. Todesfälle dieser Größenordnung sind nicht ungewöhnlich und können in jeder schwereren Grippesaison auftreten. Grippeimpfstoffe helfen ein wenig, aber nur bei drei Gelegenheiten in den letzten zehn Jahren erreichte die Impfung eine Wirksamkeit von 50%. Sie sind gut, aber sie waren noch nie Wunderwaffen für Atemwegsviren. Stattdessen haben wir gelernt, mit solchen Viren zu leben, die von zahlreichen Erkältungen bis hin zu Lungenentzündungen reichen, die tödlich sein können. Medikamente und menschliche Fürsorge tun ihr Bestes.

Also, zu diesem Artikel. Es geht um die Tests, die wir mit der so genannten PCR durchführen, einer Amplifikationstechnik, den Biologen besser bekannt als ein in unseren Laboren verwendetes Forschungsinstrument, Krankheitsmechanismen zu entschlüsseln. Ich war ehrlich gesagt erstaunt, als ich feststellte, dass sie manchmal beim Bevölkerungsscreening auf Krankheiten eingesetzt werden – erstaunt deshalb, weil es sich um eine sehr anspruchsvolle Technik handelt, die anfällig für unsichtbare Fehler ist, und weil es ziemlich schwierig ist, zuverlässige Informationen daraus zu gewinnen, vor allem wegen der ungeheuren Mengen an Amplifikation, die mit dem Versuch verbunden sind, einen Strang des viralen genetischen Codes aufzuspüren. Der Test kann nicht zwischen einem lebenden Virus und einem kurzen RNA-Strang eines Virus unterscheiden, das vor Wochen oder Monaten in Stücke zerbrochen ist.

Ich glaube, ich habe einen ernsthaften, wirklich fatalen Fehler in dem PCR-Test identifiziert, der in dem von der britischen Regierung als Säule-2-Screening bezeichneten Screening verwendet wird – d.h. viele Menschen in ihren Gemeinden zu testen. Ich werde das mit Sorgfalt und im Detail durchgehen, weil ich Wissenschaftler bin und es mir nicht gefällt, wohin mich diese Untersuchung führt. Ich bin nicht besonders politisch, und ich ziehe eine kompetente, ehrliche Verwaltung der tatsächlich gewählten Politik vor. Wir sind im Vereinigten Königreich vernünftige Menschen und halten nicht viel von Extremen. Was mir besonders widerstrebt ist, dass ich, indem ich den Beweisen folge, keine andere Wahl habe, als zu zeigen, dass der Gesundheitsminister Matt Hancock das Unterhaus in die Irre geführt und auch in einem Radiointerview irreführende Aussagen gemacht hat. Das sind ernste Anschuldigungen. Das weiß ich. Ich bin kein skrupelloser Mensch. Aber ich schreibe das trotzdem, denn was ich aufgedeckt habe, ist von monumentaler Bedeutung für die Gesundheit und das Wohlergehen aller Menschen, die in der Nation leben, die ich immer mein Zuhause genannt habe.

Zurück zum Artikel und dann zu den Beweisen. Als die erste (und, wie ich glaube, einzige) COVID-19-Welle das Vereinigte Königreich traf, hatte ich zusammen mit fast allen anderen große Angst. Ich bin 60 Jahre alt und bei guter Gesundheit, aber als ich erfuhr, dass ich im Falle einer Ansteckung mit dem Virus ein zusätzliches Sterberisiko von etwa 1 % hatte, stellte ich fest, dass ich noch lange nicht so weit war. Ich war also weder überrascht noch verärgert, als der erste Lockdown kam. Es muss eine sehr schwierige Entscheidung gewesen sein. Doch bevor der erste Drei-Wochen-Zeitraum vorbei war, hatte ich begonnen zu verstehen, was vor sich ging. Die Infektionsrate, die nach Berechnungen weit über 100.000 neue Menschen jeden Tag um den Höhepunkt herum infiziert hat, begann zu sinken und war vor dem Lockdown rückläufig. Die Ansteckung breitete sich weiter aus, mit einer immer geringeren Rate, und wir sahen dies am Wendepunkt der täglichen Todesfälle, jeden Nachmittag auf einer düsteren Pressekonferenz. Wir wissen jetzt, dass der Lockdown keinerlei Einfluss auf die Ausbreitung des Virus hatte. Wir können dies feststellen, weil die Zeitspanne zwischen dem Einfangen des Virus und dem Tod derjenigen, die es nicht schaffen, länger ist als die Zeitspanne zwischen dem Lockdown und dem Höhepunkt der täglichen Todesfälle. Es gibt keine Kontroverse über diese Tatsache, die leicht nachzuweisen ist, aber ich weiß, dass einige Leute gerne so tun, als ob die Abriegelung die Pandemie umgedreht hätte, vielleicht um den außerordentlichen Preis zu rechtfertigen, den wir alle dafür bezahlt haben. Dieser Preis war nicht nur wirtschaftlicher Natur. Er beinhaltete vermeidbare Todesfälle durch andere Krankheiten als COVID-19, da die medizinische Versorgung eingeschränkt wurde, um sich auf das Virus zu konzentrieren. Einige sagen, dass die Abriegelung, direkt und indirekt, so viele Menschen tötete wie das Virus. Ich weiß es nicht. Das ist nichts, was ich zu ergründen versucht habe. Aber ich erwähne es, weil Eingriffe in unser aller Leben nicht leichtfertig vorgenommen werden sollten. Es sind nicht nur Unannehmlichkeiten, sondern wirkliches Leid, der Verlust von Lebensgrundlagen, Freundschaften, Anker von enormer Bedeutung für uns alle, die durch solche Handlungen durchtrennt werden. Wir müssen sicher sein, dass der Preis seinen Preis wert ist. Es ist zwar ungewiss, dass es so war, selbst beim ersten Lockdown, aber auch ich habe ihn unterstützt, weil wir nicht wussten, was auf uns zukommt, und ehrlich gesagt, fast alle anderen haben es getan, außer Schweden. Ich bin jetzt entschieden gegen weitere Eingriffe in das, wovon ich inzwischen überzeugt bin, dass es ein fruchtloser Versuch ist, „das Virus unter Kontrolle zu bringen“. Meiner Meinung nach sind wir – wie auch andere, von denen einige die Lage gut einschätzen können – dem Ende der Pandemie, was die Zahl der Todesopfer betrifft, näher als ihrer Mitte. Ich bin der Meinung, dass wir allen gefährdeten Menschen den bestmöglichen Schutz bieten und ansonsten vorsichtig mit unserem Leben umgehen sollten. Ich denke, dass wir alle mit der Zeit ein wenig mehr schwedisch werden.

In den letzten Wochen kann es jedoch niemandem entgangen sein, dass es einen Paukenschlag gab, der sich für die ganze Welt wie ein Vorspiel zu noch fruchtloseren und schädlicheren Einschränkungen anfühlt. Denken Sie an den Hochsommer zurück. Wir waren gerade erst aus dem Lockdown herausgekommen, und trotz der Besorgnis über überfüllte Strände, große Demonstrationen, die Eröffnung von Geschäften und Kneipen, war die wichtigste Nachricht in den Nachrichten im Zusammenhang mit COVID-19 der beruhigende und unerbittliche Rückgang der täglichen Todesfälle. Mir fiel auf, dass unser Gefälle im Vergleich zu den sinkenden Todesfällen in vielen nahe gelegenen Ländern zu flach war. Ich erwähnte sogar gegenüber befreundeten Wissenschaftlern, dass dies auf das Vorhandensein eines festen Signals hindeutete, das mit echten COVID-19-Todesfällen verwechselt wurde. Stellen Sie sich vor, wie erfreulich es war, als die Definition eines COVID-19-Todesfalles geändert wurde, um sich an diejenige in anderen Ländern anzugleichen, und im Handumdrehen wurde unsere Linie der rückläufigen Zahl der Todesopfer an diejenige in anderen Ländern angeglichen. Ich war mir sicher: Was wir erlebt und miterlebt haben, ist eine schreckliche Art des Gleichgewichts. Ein Virus, das nur wenige tötet und dann Überlebende hinterlässt, die mit ziemlicher Sicherheit immun sind – ein Virus, gegen das vielleicht 30-50% bereits immun waren, weil es Verwandte hat und einige von uns ihnen bereits begegnet sind -, macht den ganzen schrecklichen, aber auch faszinierenden biologischen Prozess aus. Es gab in den letzten Tagen im BMJ ein sehr interessantes Stück, das eine mögliche Unterstützung für diese Behauptung bietet.

Jetzt haben wir einige der ungewöhnlichen Eigenschaften des neuen Virus kennen gelernt sowie bessere Behandlungsmethoden (entzündungshemmende Steroide, Blutgrinnungshemmer und insbesondere Sauerstoffmasken und nicht in erster Linie Beatmungsgeräte), die „Todesfallrate“ selbst bei den am stärksten betroffenen Personen ist heute weitaus niedriger als noch vor sechs Monaten.

Da es keine grundlegende, medizinische oder wissenschaftliche Literatur gibt, die uns eine „zweite Welle“ erwarten lässt, begann ich, dem Satz mehr Aufmerksamkeit zu schenken, wie er im Fernsehen, im Radio und in den Printmedien erschien – alles am selben Tag – und seitdem unerbittlich wiederholt wird. Vor kurzem wurde ich von Julia Hartley-Brewer in ihrer Talkshow talkRADIO interviewt, und bei dieser Gelegenheit forderte ich die Regierung auf, uns die Beweise offenzulegen, auf die sie sich bei der Vorhersage dieser zweiten Welle stützte. Sicherlich haben sie einige Beweise? Ich glaube nicht, dass sie welche haben. Ich habe recherchiert und bin dafür sehr qualifiziert, wobei ich mich auf akademische Freunde gestützt habe, und wir waren alle überrascht, als wir feststellten, dass es überhaupt keine Beweise gibt. Die letzten beiden neuartigen Coronaviren, Sar (2003) und MERS (2012), waren von jeweils einer Welle. Sogar die „Wellen“ der Grippe im Ersten Weltkrieg waren mit ziemlicher Sicherheit eine Reihe von Einzelwellen, an denen mehr als ein Virus beteiligt war. Ich glaube, jede Rede von einer zweiten Welle ist reine Spekulation. Oder vielleicht ist sie irgendwo in einem Modell enthalten, das für mich von der Welt der Beweise abgekoppelt ist? Es wäre vernünftig, ein begrenztes „Wiederaufleben“ eines Virus zu erwarten. Am meisten Kontakt haben Sie mit Familie, Freunden und Arbeitskollegen, und das sind die Menschen, mit denen Sie im Allgemeinen Erkältungen austauschen.

Eine lange Periode auferlegter Einschränkungen, zusätzlich zu denen unseres gewöhnlichen Lebens, verhinderte, dass sich die letzten paar Prozent des Virus mit der Bevölkerung vermischten. Mit den Urlaubsbewegungen, neuen Arbeitsplätzen, Besuchen bei entfernten Verwandten, dem Beginn neuer Semester an Universitäten und Schulen ist diese endgültige Vermischung im Gange. Es sollte kein erschreckender Prozess sein. Das passiert bei jedem neuen Virus, auch bei der Grippe. Es ist nur so, dass wir es noch nie zuvor in unserer Geschichte mit einer Technik durch die Landschaft gejagt haben, die sich besser für das Biologielabor als für einen Supermarktparkplatz eignet.

Ein sehr langer Auftakt, aber notwendig. Ein Teil der eher zu offensichtlichen „Projektangst“, welche eine zweite Welle umfasst, war die tägliche Zählung der „Fälle“. Es ist wichtig zu verstehen, dass nach Ansicht der Spezialisten für Infektionskrankheiten, mit denen ich gesprochen habe, das Wort „Fall“ mehr bedeuten muss als nur das Vorhandensein eines fremden Organismus‘. Er muss Zeichen (Dinge, die Mediziner bemerken) und Symptome (Dinge, die Sie bemerken) aufweisen. Und in den meisten so genannten Fällen hatten diejenigen, die positiv getestet wurden, überhaupt keine Anzeichen oder Symptome einer Krankheit. Es war viel von einer asymptomatischen Ausbreitung die Rede, und als Biologe hat mich das überrascht. In fast allen Fällen ist eine Person symptomatisch, weil sie eine hohe Viruslast hat, und entweder greift es ihren Körper an oder ihr Immunsystem bekämpft es, im Allgemeinen eine Mischung. Ich bezweifle nicht, dass es einige Fälle einer asymptomatischen Übertragung gegeben hat, aber ich bin zuversichtlich, dass das nicht wichtig ist.

Dennoch beschloss die Regierung, eine Person als „Fall“ zu bezeichnen, wenn ihre Testung positiv auf virale RNA war, was in der PCR gemessen wird. Die Probe einer Person kann positiv sein, wenn sie das Virus hat, und das sollte sie auch. Sie kann auch positiv sein, wenn sie das Virus vor einigen Wochen oder Monaten hatte und sich davon erholt hat. Es ist schwach möglich, dass hohe Mengen verwandter, aber unterschiedlicher Coronaviren, die einige der häufigen Erkältungen, die wir bekommen, verursachen können, ebenfalls im PCR-Test reagieren, obwohl es für mich unklar ist, ob dies der Fall ist.

Aber es gibt ein endgültiges Szenario, in dem eine Person positiv sein kann, und das ist ein zufälliger Prozess. Dies kann mehrere Ursachen haben, z.B. dass die Amplifikationstechnik nicht perfekt ist und deshalb die mit der Probe eingebrachten „Köder“-Sequenzen verstärkt werden, mit dem Ziel, sich mit der verwandten viralen RNA von SARS-CoV-2 zu verbinden. Es wird viele andere Beiträge zu solchen positiven Ergebnissen geben. Diese werden als falsch positiv bezeichnet.

Denken Sie an irgendeinen diagnostischen Test, den ein Arzt bei Ihnen anwenden könnte. Der ideale diagnostische Test bestätigt alle, die an der Krankheit leiden, korrekt und gibt niemals fälschlicherweise an, dass gesunde Menschen an der Krankheit leiden. Es gibt keinen solchen Test. Alle Tests haben eine gewisse Schwäche bei der Erzeugung falsch positiver Ergebnisse. Es ist wichtig zu wissen, wie oft dies geschieht, und das nennt man die Falsch-Positiv-Rate. Wenn 1 von 100 krankheitsfreien Proben fälschlicherweise positiv ist, die Krankheit nicht vorhanden ist, nennen wir das eine Falsch-Positiv-Rate von 1%. Die tatsächliche oder operationelle falsch-positive Rate unterscheidet sich, manchmal erheblich, unter verschiedenen Einstellungen, technischen Bedienern, Nachweismethoden und Geräten. Ich konzentriere mich ausschließlich auf die Falsch-Positiv-Rate in Säule 2, weil die meisten Menschen das Virus nicht haben (kürzlich etwa 1 von 1000 Menschen und früher im Sommer war es etwa 1 von 2000 Menschen). Gerade wenn die Krankheitsmenge, die so genannte Häufigkeit, gering ist, kann jede Menge einer falsch-positiven Rate ein großes Problem darstellen. Dieses Problem kann so schwerwiegend sein, dass der Test, sofern keine Änderungen vorgenommen werden, hoffnungslos ungeeignet für die Arbeit ist, die von ihm verlangt wird. In diesem Fall war und ist der Test in Säule 2 mit der Aufgabe betraut, Menschen mit dem Virus zu identifizieren, doch wie ich zeigen werde, ist er dazu nicht in der Lage.

Aufgrund der hohen Falsch-Positiv-Rate und der geringen Prävalenz war fast jeder positive Test, ein sogenannter Fall, der seit Mai dieses Jahres von Säule 2 identifiziert wurde, ein FALSCH POSITIV. Nicht nur ein paar Prozent. Nicht ein Viertel oder auch nur die Hälfte der Positiven sind FALSCH POSITIV, sondern rund 90%. Einfach ausgedrückt, die Zahl der Personen, von denen Herr Hancock uns düstererweise erzählt, ist eine Überschätzung um etwa das Zehnfache. Zu Beginn des Sommers war es eine Überschätzung um etwa das 20-fache.

Lassen Sie mich Sie durch das Ganze führen, aber wenn Sie zuerst den deutlich geschriebenen Beitrag von Prof. Carl Heneghan lesen können, bin ich zuversichtlicher, dass es mir gelingen wird, Ihnen dieses dramatische Ende zu erklären. (Hier ist ein Link zu den Aufzeichnungen über die Anzahl der Tests, die Säule 1 (Krankenhaus) und Säule 2 (Gemeinde) kombinieren).

Stellen Sie sich vor, 10.000 Menschen lassen sich mit diesen Abstrichen, die Sie im Fernsehen sehen, testen. Wir haben eine gute Schätzung der allgemeinen Prävalenz des Virus von der ONS, die völlig unabhängig sind (von den Tests der Säule 2) und nur wenige Menschen pro Tag testen, etwa ein Prozent der Zahlen, die kürzlich in der Säule 2 getestet wurden. Es kann davon ausgegangen werden, dass die getesteten Personen in den meisten Fällen keine Symptome haben. Die Menschen wurden gebeten, nur dann einen Test zu suchen, wenn sie Symptome haben. Wir wissen jedoch aus Fernsehnachrichten und Berichten in sozialen Medien von Mitarbeitern der Stichprobennahme, von der strengen Anleitung der Gesundheitsministerin und der überraschenden Tatsache, dass an zahlreichen Orten im ganzen Land der Gemeinderat Straße für Straße den Menschen Flugblätter zuschickt, damit sie sich testen lassen.

Unter dem Strich kann man vernünftigerweise davon ausgehen, dass die Prävalenz des Virus in der Nähe der von der ONS festgestellten Zahl liegt, da sie nach dem Zufallsprinzip Stichproben nehmen und symptomatische und asymptomatische Personen im Verhältnis zu ihrer Anwesenheit in der Gemeinschaft aufnehmen würden. Bei der letzten ONS-Erhebung wurde das Virus in einer ersten Näherung bei 1 von 1000 Personen gefunden. Dies kann auch mit 0,1% angegeben werden. Wenn also alle diese 10.000 Personen in Säule 2 getestet werden, würde man erwarten, dass 10 echte Positivbefunde gefunden werden (falsche Negativbefunde können ein Problem sein, wenn das Virus sehr häufig vorkommt, aber in dieser Gemeinde ist es statistisch gesehen unwichtig, und deshalb habe ich mich entschieden, es zu ignorieren und mich besser nur auf falsche Positivbefunde zu konzentrieren).

Wie hoch ist also die Falsch-Positiv-Rate von Tests in Säule 2? Dies ist seit Monaten ein Problem. Es scheint nicht bekannt zu sein, obwohl man es, wie gesagt, unbedingt wissen muss, um herauszufinden, ob der diagnostische Test einen Wert hat! Was wissen wir über die Falsch-Positiv-Rate? Nun, wir wissen, dass die eigenen Wissenschaftler der Regierung sehr besorgt darüber waren, und ein Bericht über dieses Problem wurde am 3. Juni 2020 an SAGE geschickt. Ich zitiere: „Wenn wir die operationelle Falsch-Positiv-Rate des britischen RT-PCR-Testsystems nicht verstehen, laufen wir Gefahr, die COVID-19-Inzidenz, die Nachfrage nach Track-and-Trace und das Ausmaß der asymptomatischen Infektion zu überschätzen“. In demselben Bericht listeten die Autoren hilfreich die niedrigste bis höchste falsch-positive Rate von Dutzenden von Tests mit derselben Technologie auf. Der niedrigste Wert für die falsch-positive Rate betrug 0,8%.

Gestatten Sie mir, die Auswirkungen einer falsch-positiven Rate von 0,8% auf Säule 2 zu erläutern. Wir kehren zu unseren 10.000 Personen zurück, die sich freiwillig getestet haben, und die erwarteten zehn mit Virus (0,1% Prävalenz oder 1:1000) wurden durch den PCR-Test identifiziert. Aber jetzt müssen wir berechnen, wie viele falsch positive Ergebnisse sie begleiten werden. Die schockierende Antwort lautet 80. 80 ist 0,8% von 10.000. So viele falsch-positive Ergebnisse würden Sie jedes Mal erhalten, wenn Sie einen Säule-2-Test bei einer Gruppe dieser Größe anwenden würden.

Die Auswirkung ist in diesem Beispiel von 10.000 getesteten Menschen in Säule 2 könnte in einer Überschrift wie dieser zusammengefasst werden: „90 neue Fälle wurden heute identifiziert“ (10 wirklich positive Fälle und 80 falsch positive Fälle). Aber wir wissen, dass dies völlig falsch ist. Dem armen Techniker ist nicht bekannt, dass es in diesem Beispiel nur 10 echte Fälle gab. 80 hatten nicht einmal ein Stück virale RNA in ihrer Probe. Das sind wirklich falsch positive Ergebnisse.

Ich werde erklären, wie schlimm dies auf eine andere Art und Weise ist, und damit zurück zur Diagnostik. Wenn Sie sich einem Test unterzogen haben und dieser positiv war, würden Sie erwarten, dass der Arzt Ihnen mitteilt, dass Sie eine Krankheit haben, worauf auch immer sie getestet wurde. Normalerweise werden sie aber eine etwas andere Frage beantworten: „Wenn der Patient bei diesem Test positiv ist, wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass er die Krankheit hat? Bei einem guten diagnostischen Test kann der Arzt in der Regel etwa 95% sagen, und Sie und er können damit leben. Sie könnten einen anderen, bestätigenden Test machen, wenn das Ergebnis sehr schwerwiegend ist, wie zum Beispiel Krebs. Aber wie hoch ist in unserem Beispiel zu Säule 2 die Wahrscheinlichkeit, dass eine Person, die in Säule 2 positiv getestet wurde, tatsächlich COVID-19 hat? Die schreckliche Antwort ist 11% (10 geteilt durch 80 + 10). Der Test übertreibt die Zahl der Fälle von Covid-19 um fast das Zehnfache (90 geteilt durch 10). Schon erschrocken? Das tägliche Bild, das sie Ihnen zeigen, mit den „Fällen“, die auf der rechten Seite nach oben klettern? Es ist schrecklich übertrieben. Es ist kein Fehler, wie ich zeigen werde.

Zu Beginn des Sommers zeigte das ONS, dass die Virusprävalenz etwas niedriger war, nämlich 1 im Jahr 2000 oder 0,05%. Das klingt nicht nach einem großen Unterschied, ist es aber. Jetzt wird der Säule-2-Test von unseren fiktiven 10.000 Freiwilligen halb so viele reale Fälle finden, also 5 reale Fälle. Aber der Fehler im Test bedeutet, dass immer noch 80 falsch-positive Fälle gefunden werden (0,8% von 10.000). Es ist also noch schlimmer. Die Überschrift würde lauten: „85 neue Fälle wurden heute identifiziert“. Aber jetzt liegt die Wahrscheinlichkeit, dass eine Person, die positiv getestet wird, das Virus hat, bei absurd niedrigen 6% (5 geteilt durch 80 + 5). Zu Beginn des Sommers hatte derselbe Test die Zahl der COVID-19-Fälle um das 17-fache übertrieben (85 geteilt durch 5). Es ist so einfach, auf diese Weise eine scheinbar große Epidemie zu erzeugen. Ignorieren Sie einfach das Problem der falsch positiven Ergebnisse. Geben Sie vor, es sei Null. Aber es ist niemals Null.

Dieser Test ist mit fatalen Mängeln behaftet und MUSS sofort zurückgezogen und nie wieder in dieser Einstellung verwendet werden, es sei denn, er wird nachweislich repariert. Die Beispiele, die ich genannt habe, kommen dem sehr nahe, was tatsächlich jeden Tag geschieht, wenn Sie dies lesen.

Ich muss fragen: Hat Herr Hancock von diesem fatalen Fehler gewusst? Wusste er von den Auswirkungen, die er unweigerlich nicht nur auf die gemeldete Fallbelastung, sondern auch auf den Angstzustand der Nation haben würde und immer noch hat? Ich würde gerne glauben, dass das alles ein unbeabsichtigter Fehler ist. Wenn es aber ein solcher wäre, müsste er wegen schierer Inkompetenz zurücktreten. Aber ist es so? Wir wissen, dass interne Wissenschaftler an SAGE geschrieben haben, und sicherlich wäre die Gesundheitsministerin auf dieses kurze, aber schockierende Warndokument aufmerksam gemacht worden? Wenn das der einzige Beweis wäre, könnten Sie geneigt sein, ihn im Zweifelsfall zu entlasten. Aber die Beweise werden immer belastender.

Kürzlich habe ich zusammen mit meinen Co-Autoren ein kurzes Positionspapier veröffentlicht. Ich glaube nicht, dass bis dahin, vor etwa einem Monat oder so, der Groschen bei mir gefallen war. Und ich bin ein erfahrener Wissenschaftler in der biomedizinischen Forschung, der es gewohnt ist, mit komplexen Datensätzen und Wahrscheinlichkeiten umzugehen.

Am 11. September 2020 war ich zu Gast in Julia Hartley-Brewers talkRADIO-Show. Unter anderem forderte ich Herrn Hancock auf, das Beweismaterial herauszugeben, das sein Vertrauen in die „zweite Welle“ und seine Planung dafür unterstreicht. Dieses Beweismaterial ist der Öffentlichkeit bisher von niemandem gezeigt worden. Ich forderte ihn auch auf, die operative Falsch-Positiv-Rate bei den Tests im Rahmen der zweiten Säule offen zu legen.

Am 16. September war ich wieder in Julias Show und konzentrierte mich diesmal auf die Frage der falsch-positiven Rate (1m 45s – 2min 30s). Ich hatte die Analyse von Carl Heneghan gelesen, aus der hervorging, dass selbst wenn die falsch-positive Rate nur 0,1 % betrug, d.h. achtmal niedriger als bei jedem ähnlichen Test, sie immer noch eine Mehrheit falsch-positiver Ergebnisse ergibt. Meine Kritik gilt also auch, wenn die tatsächliche falsch-positive Rate niedriger ist als die von mir angenommenen 0,8%.

Am 18. September trat Herr Hancock wieder, wie so oft, in der Show von Julia Hartley-Brewer auf. Julia fragte ihn direkt (1min 50s – on), was die Falsch-Positiv-Rate in Säule 2 sei. Herr Hancock sagte: „Sie liegt unter 1%“. Julia fragte ihn erneut genau, was das sei, und wusste er es überhaupt? Er antwortete nicht, sagte dann aber: „Das bedeutet, dass für alle positiven Fälle die Wahrscheinlichkeit, dass einer davon falsch positiv ist, sehr gering ist“.

Das ist eine ernsthaft irreführende Aussage, da sie falsch ist. Die Wahrscheinlichkeit, dass es sich bei einem scheinbar positiven Fall um ein falsches Positiv handelt, liegt zwischen 89-94% oder nahezu sicher. Bemerkenswert ist, dass selbst zu der Zeit, als die ONS ihre bisher niedrigste Prävalenz verzeichnete, die Positivrate bei Tests im Rahmen der Säule 2 nie unter 0,8% fiel.

Für den Gesundheitsminister wird es noch schlimmer. Am 17. September, glaube ich, nahm Herr Hancock eine Frage von Sir Desmond Swayne über falsch-positive Ergebnisse entgegen. Es ist klar, dass Sir Desmond nach Säule 2 fragt.

Herr Hancock antwortete: „Ich mag meinen rechten ehrenwerten Freund sehr, und ich wünschte, es wäre wahr. Der Grund, warum wir Überwachungstests durch das ONS durchführen lassen, besteht darin sicherzustellen, dass wir ständig eine landesweit repräsentative Stichprobe im Hinblick auf die Fallzahlen betrachten. Die jüngste, am Freitag veröffentlichte ONS-Umfrage zeigt einen Anstieg, der mit der gestiegenen Anzahl von Tests, die positiv zurückgekommen sind, vollzogen (sic) ist“.

Er antwortete nicht auf die Frage von Sir Desmond, sondern auf eine Frage seiner Wahl. Hat der Gesundheitsminister das Haus wissentlich in die Irre geführt? Indem er sich nur auf die ONS bezog und nicht einmal die falsch-positive Rate des Tests in Säule 2 erwähnte, raubte er sozusagen das Gewand der sorgfältigeren Arbeit der ONS, die eine niedrigere falsch-positive Rate hat, um die versteckte und sehr viel höhere falsch-positive Rate in Säule 2 durchzuschmuggeln. Der Leser wird selbst entscheiden müssen.

Die Tests im Rahmen der Säule 2 laufen seit Mai, aber erst in den letzten Wochen wurden mehrere hunderttausend Tests pro Tag durchgeführt. Die Wirkung des täglichen Anstiegs der Zahl der Personen, die als „Fälle“ bezeichnet werden, kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Ich weiß, dass sie Angst, Besorgnis und Beunruhigung über die Möglichkeit neuer und ungerechtfertigter Einschränkungen, einschließlich Sperren, hervorruft. Ich habe keine Ahnung, was die Beweggründe von Herrn Hancock sind. Aber er nutzte und nutzt nach wie vor den enorm überhöhten Output eines verhängnisvoll fehlerhaften Säule-2-Tests und erscheint häufig in den Medien, wobei er die Notwendigkeit zusätzlicher Interventionen ernsthaft untermauert (von denen sich, ich wiederhole, keine als wirksam erwiesen hat).

Sie werden mit der Darstellung der Fälle, die derzeit in den meisten Fernsehübertragungen gezeigt wird, sehr vertraut sein. Sie soll zeigen, dass die Zahl der Fälle, die angestiegen sind, im Frühjahr zurückgegangen ist und dass die Zahl der Fälle in letzter Zeit gestiegen ist. Diese Grafik wird immer von der Überschrift begleitet, dass „in den letzten 24 Stunden so viele Tausende neuer Fälle aufgedeckt wurden“.

Sie sollten wissen, dass es in diesem Bild zwei große Täuschungen gibt, die zusammen sehr wahrscheinlich sowohl irreführend sind als auch Angstzustände hervorrufen. Die Allgegenwart dieses Bildes zeigt, dass es sich um eine bewusste Entscheidung handelt.

Erstens ist sie sehr irreführend in Bezug auf den Höhepunkt der Fälle im Frühjahr. Das liegt daran, dass wir zu diesem Zeitpunkt keine Screening-Kapazitäten in der Gemeinde hatten. Ein Kollege hat die Darstellung so angepasst, dass sie die Zahl der Fälle zeigt, die wir entdeckt hätten, wenn es eine geeignete Testkapazität in der Gemeinde gegeben hätte. Der Effekt besteht darin, dass der Spitzenwert der Frühjahrsfälle stark zunimmt, weil es sehr viele Fälle pro Krankenhausaufenthalt und viele Krankenhausaufenthalte pro Todesfall gibt.

Zweitens sollten, wie ich Ihnen hoffentlich gezeigt und überzeugend dargestellt habe, die Fälle im Sommer und gegenwärtig, die durch ernsthaft fehlerhafte Säule-2-Tests hervorgerufen werden, um etwa das Zehnfache nach unten korrigiert werden.

Ich glaube, dass die echten Fälle etwas zunehmen. Das gilt aber auch für die Grippe, die wir weder täglich messen noch in jeder Nachrichtensendung etwas hören. Wenn wir das täten, würden Sie verstehen, dass es in Zukunft sehr wahrscheinlich ist, dass die Grippe ein größeres Risiko für die öffentliche Gesundheit darstellt als COVID-19. Die Darstellung der korrigierten Fälle (siehe oben) stellt meiner Meinung nach den jüngsten Anstieg der Inzidenz von COVID-19 in einen viel vernünftigeren Zusammenhang. Ich dachte, Sie sollten diesen Unterschied erkennen, bevor Sie Ihr eigenes Urteil über diese traurige Geschichte fällen.

Die groteske Überschätzung der so genannten Fälle in den Tests der Säule 2, die meiner Meinung nach wissentlich durchgeführt wurden, hat sehr ernste Folgen. Vielleicht glaubt Herr Hancock seine eigene Kopie über das Risikoniveau, dem die Öffentlichkeit jetzt ausgesetzt ist? Es steht mir nicht zu, daraus Schlüsse zu ziehen. Was diese enorme Überschätzung bewirkt hat ist, dass sie die Normalisierung des NHS verlangsamt hat. Wir alle wissen, dass der Zugang zu medizinischen Leistungen in unterschiedlichem Maße eingeschränkt ist. Viele Fachrichtungen wurden im Frühjahr stark eingeschränkt, und nach einer gewissen Genesung liegen einige immer noch zwischen einem Drittel und der Hälfte unter ihren normalen Kapazitäten. Dies hat sowohl zu anhaltenden Verzögerungen als auch zum Anwachsen der Wartelisten für zahlreiche Operationen und Behandlungen geführt. Ich bin nicht qualifiziert, den Schaden für die Gesundheit der Nation und Einzelpersonen als direkte Folge dieser verlängerten Wartezeit auf eine zweite Welle zu beurteilen. Mit dieser Konfiguration in den Winter zu gehen, wird, zusätzlich zu dem bereits seit sechs Monaten eingeschränkten Zugang, unweigerlich zu einer großen Zahl vermeidbarer, nicht von den Covids verursachter Todesfälle führen. Das ist bereits ein schwerwiegender Vorwurf. Weniger offensichtlich, aber insgesamt ergeben sich aus der Furcht vor dem Virus zusätzliche Auswirkungen, die meines Erachtens unangemessen verstärkt werden. Dazu gehören: Beschädigung oder sogar Zerstörung einer großen Zahl von Unternehmen, insbesondere von Kleinbetrieben, und damit einhergehender Verlust der Lebensgrundlage, Verlust von Bildungsmöglichkeiten, Belastung der Familienbeziehungen, Essstörungen, zunehmender Alkoholismus und häusliche Gewalt und sogar Selbstmorde, um nur einige zu nennen.

Abschließend möchte ich darauf hinweisen, dass es allein in den letzten 40 Jahren in Großbritannien sieben offizielle Epidemien/Pandemien gegeben hat: AIDS, Schweinegrippe, CJK, SARS, MERS, Vogelgrippe sowie die jährliche, saisonale Grippe. Alle waren sehr besorgniserregend, aber die Schulen blieben offen, und der NHS behandelte alle, und die meisten der Bevölkerung waren nicht betroffen. Das Land wäre selten offen gewesen, wenn es jedes Mal geschlossen worden wäre.

Ich habe erklärt, wie ein hoffnungslos schlechter diagnostischer Test nicht zur Diagnose von Krankheiten, sondern, wie es scheint, einzig und allein zur Erzeugung von Angst eingesetzt wurde und weiterhin eingesetzt wird.

Dieser Machtmissbrauch muss aufhören. Auch bei der Abwägung der Restrisiken für die Gesellschaft aus dem COVID-19 und den gegebenenfalls zu ergreifenden Maßnahmen stehen alle oben genannten Kosten auf dem Konto. Was auch immer sonst geschieht, der in Säule 2 verwendete Test muss sofort zurückgezogen werden, da er keine brauchbaren Informationen liefert. Ohne die stark überhöhten Fallzahlen, die sich aus diesem Test ergeben, würde die Pandemie als fast vorbei angesehen und gefühlt werden.

Dr Mike Yeadon is the former CSO and VP, Allergy and Respiratory Research Head with Pfizer Global R&D and co-Founder of Ziarco Pharma Ltd.

Link: https://lockdownsceptics.org/lies-damned-lies-and-health-statistics-the-deadly-danger-of-false-positives/

Übersetzt von LINGUEE, bearbeitet von Chris Frey




Ältere Menschen starben 2020 in Deutschland mit COVID-19 später als 2016 bis 2019 ohne COVID-19.

In seinem Artikel „Die Maskenpflicht wird immer zweifelhafter.“ stellt Dr. med. Ziegler – eher am Rande – (hier) fest, „ … mit einem Durchschnittsalter der Verstorbenen von 80 Jahren oder darüber ist COVID eine natürliche Todesursache, man stirbt daran in der Regel aus Altersschwäche“.

Randbemerkung zu den Masken

Zunächst aber eine Randbemerkung zu seinem eigentlichem Thema: Nicht nur er begründet die Unwirksamkeit der Masken u.a. mit der Größe des einzelnen Virions von unter 0,1 Mikrometer Durchmesser, deren Eindringen selbst durch die aufwendigeren Masken nicht verhindert würde. Das ist zwar richtig aber insofern nicht ganz stichhaltig, als die Infektionswahrscheinlichkeit proportional der Anzahl der eingedrungen Virionen ist. Grundsätzlich werden sie nicht als einzelne Viruspartikel transportiert sondern in Tröpfchen bzw. Aerosolen. Ihre Anzahl in denselben ist wiederum in etwa proportional dem Volumen des Trägers, Tröpfchen oder Aerosol. Mit den gemessenen mittleren Durchmessern aus Abb. 1 ist dieses Volumenverhältnis ca. 2 Millionen zu Eins (Tröpfchen: d=520 μm zu Aerosol: d=4 μm). Damit dürfte der überwiegende Anteil der Infektionen über Tröpfchen verlaufen.

Abbildung 1: Gemessene Größenverteilungen von Aerosolen und Tröpfchen bei Husten (Quadrate) und normalem Sprechen (Kreise). https://doi.org/10.1101/2020.07.16.20155572

Dieser dominierende Übertragungsweg wird auch durch weniger aufwendige Masken behindert, allerdings nicht so sehr durch das Zurückhalten der Tröpfchen und Aerosole. Ihre Schutzwirkung besteht vor allem in der Abbremsung der ausgestoßenen Teilchen, deren räumliche Ausbreitung dadurch auf ca. 40 bis 50 cm reduziert wird gegenüber sonst ca. 150. Ihre Anzahl wird dagegen kaum mehr als um 30% verringert. Schuld sind die Undichtigkeiten an den Rändern, durch die insgesamt gut 70% entweichen – allerdings eben abgebremst. Eine Randbedingung für geschlossene Räume bleibt aber – mit oder ohne Masken – zu beachten, dass nämlich ausreichende Frischluftzufuhr die Akkumulation von Aerosolen mit ihrer geringeren Sedimentationsgeschwindigkeit verhindert. Soweit die Randbemerkung.

Datenbasis

Wie zuvor schon (hier) begründet, sind statistische Daten zu Todesfällen – ohne jede Berücksichtigung der Todesursache – die mit Abstand solideste quantitative Information, die zu den gesundheitlichen Folgen einer Epidemie erhoben werden kann. Für die z. Zt. erhobenen und meist unkritisch weiter verbreiteten Zahlen von „Covid-19 Opfern“ gilt das schon nicht mehr. Die Verursachung des Todes durch SARS-CoV-2 wird in aller Regel ohne ausreichende pathologische Untersuchung getroffen und auf dem Totenschein so bescheinigt allein auf Grund der Tatsache, dass der Verstorbene – auch – klinische COVID-19 Symptome zeigte. Das RKI hatte sogar ausdrücklich gerügt, wo Kliniken diese Verursacherfrage mittels dieses wichtigen Instruments der medizinischen Qualitätssicherung hatten klären wollen. Als ‘harte‘ Angabe kann also nur die Tatsache gelten, dass ein Patient mit Covid-19 verstarb. Der Bruchteil derer, die nicht nur mit sondern an Covid-19 d.h. hauptursächlich wegen der Infektion mit SARS-CoV-2 verstorben sind, wird nur mit großer Unsicherheit feststellbar sein, so dass solche Angaben keine verlässlichen Schlussfolgerungen erlauben.

Als Quelle wurden wieder Daten des Statistischen Bundesamtes (DeStatis, hier) und von STATISTA (hier) ausgewertet. DeStatis stellt die Altersverteilung der bundesrepublikanischen Sterbefälle zur Verfügung. STATISTA verbreitet neben unzähligen anderen statistischen Daten die vom RKI aufbereiteten Zahlen von Sterbefällen mit Covid-19 Symptomatik. Beide Quellen bieten Klassifizierung auch nach Alter und Geschlecht an. Zuverlässigere Quellen sind mir nicht bekannt.

Altersverteilung der Sterbefälle mit Covid-19

Für seine Einstufung von COVID-19 als „natürliche Todesursache“ verweist Dr. Ziegler auf eine aktuell vom RKI publizierte Altersverteilung der Sterbefälle mit COVID-19 Diagnose, wie sie von STATISTA (siehe oben) mit dem Stand vom 17.11.2020 verbreitet wurde. Als erfahrenem Arzt genügte ihm offensichtlich der Blick auf die dort als Balkendiagramm dargestellte Häufigkeitsverteilung von Frauen und Männern in Abhängigkeit vom Sterbealter. Abbildung 2, links zeigt dieses Balkendiagramm.

Dem weniger Erfahrenen bestätigt das rechte Feld in Abb. 2 die Aussage, daß das mittlere Sterbealter mit COVID-19 (im Median) für Männer mit etwas über 81 und für Frauen mit etwas über 85 Jahren sich von einer ‘normalen‘ Alterssterblichkeit nicht unterscheiden lässt.

Abbildung 2: Altersverteilungen der Sterbefälle mit COVID-19 in Deutschland. Links als differentielle, rechts als integrale Häufigkeitsverteilung. Quelle: https://tinyurl.com/yyzgkomj

Altersverteilung der Sterbefälle mit und ohne Covid-19

Nachdem die Gesamtsterblichkeit der COVID-19 Wellen des Jahres 2020 gemessen an den Grippewellen der vorhergehenden Jahre deutlich bis erheblich geringer ausfällt (hier), sollte doch wenigsten der stellenweise als dramatisch beklagte Verlust an Lebenszeit in den Altentagesstätten und bei den alten Mitbürgern überhaupt sich in der Altersverteilung der COVID-19 Sterbefälle bemerkbar mache.

Zur Prüfung dieser Vermutung bietet sich der Vergleich an mit den Daten der Altersverteilungen der Gesamtsterblichkeit, d.h. ohne Berücksichtigung von Todesursachen, die das Statistische Bundesamt für die Jahre 2016 bis 2019 in einer Sonderauswertung (siehe oben) am 20.11.2020 bereitstellte. Für die Jahre 2016 bis 2019 kann postuliert werden, dass COVID-19 als Todesursache keinen Betrag zur Sterblichkeit in diesen Jahren geliefert hat. Somit sollten ein Vergleich der Altersverteilungen der Sterbefälle, die den Kurven in der Abb. 2, rechts entsprechen, unter Umständen die Behauptung Dr. Zieglers widerlegen können. Die mit Covid-19 Verstorbenen verstarben möglicherweise doch verfrüht!

Als Vergleichswert wurde für jede Altersklasse in den DeStatis Tabellen der arithmetische Mittelwert der jährlichen Gesamtsterblichkeit in den Referenz-Jahren 2016 bis 2019 gebildet (notiert als <2016-2109> in den Abbildungen 3 bis 6). Die Altersverteilung dieser Mittelwerte stellt insofern eine ‘normale‘ Referenzkurve dar, als SARS-CoV-2 in diesen Jahren nichts zur Sterblichkeit hat beitragen können und auch die Gesundheitsbehörden diese Jahre als ‘normal‘ bewerteten. Auch sind keinerlei der in 2020 für die Eingrenzung der SARS-CoV-2 als unverzichtbar postulierten Katstrophenschutzmaßnahmen zuvor jemals nur angedacht, geschweige denn verhängt worden.

Abbildung 3: Vergleich der Altersverteilung der weiblichen Sterbefälle mit COVID-19 (grüne Kurve) mit der Altersverteilung des Mittelwerts aller weiblichen Sterbefälle der Jahre 2016-2019 in DE (ockergelbe Linie). Gestrichelte Linien markieren die Schätzung eines Medianwerts des Sterbealters.

Die detailliertere Darstellung in Abb. 3 bestätigt Dr. Zieglers Beurteilung, dass die Alterssterblichkeit mit Covid-19 nicht schlimmer ausfiel als in den Referenzjahren. Tendenziell scheinen Frauen mit Covid-19 sogar später als in den Referenzjahren zu sterben. Was in Abb. 3 bei den Frauen nur tendenziell so erscheint, das ist bei Männer in Abb. 4 nicht mehr zu übersehen. Sie sterben in 2020 mit Covid-19 ca. 3 Jahre später, als die Männer in den 4 Jahren, als SARS-CoV-2 noch nicht in Europa angekommen waren.

Abbildung 4: Vergleich der Altersverteilung der männlichen Sterbefälle mit COVID-19 (grüne Kurve) mit der Altersverteilung des Mittelwerts aller männlichen Sterbefälle der Jahre 2016-2019 in DE (ockergelbe Linie). Gestrichelte Linien markieren die Schätzung eines Medianwerts des Sterbealters.

Die Fragestellung, ob Dr. Ziegler recht hatte, daß die Covid-19 Sterblichkeit von einer normalen Alterssterblichkeit nicht zu unterscheiden ist, war von der Alternativhypothese angeregt worden, dass sie eventuell doch wenigstens früher sterben, wenn schon rein zahlenmäßig in 2020 deutlich weniger Epidemie Opfer sterben als in üblichen Grippewellen. In Abb. 4 ist für Männer das Gegenteil einer solchen Tendenz zu erkennen. Hier verschiebt sich der Medianwert der Sterbealter mit Covid-19 um rund 3 volle Jahre von ca.78,3 auf 81,3 Jahre. Ein – nicht ernst gemeinter aber prinzipiell denkbarer – Vorschlag zur Deutung dieses Befundes wäre, dass Covid-19 überdurchschnittlich oft überdurchschnittlich Gesunde befällt, die ohne Covid-19 noch deutlich länger hätten leben können, so dass nur deren Überschuss Lebenserwartung durch Covid-19 ein wenig verringert würde. Bei Frauen fiele diese Wirkung deutlich geringer aus, weil diese sowieso schon deutlich älter als Männer werden.

Zur Verdeutlichung zeigt Abb. 5 den Kurvenverlauf, den man erwarten würde, wenn die Alternativhypothese zuträfe, dass Covid-19 das Sterbealter auffällig vorverlegt hätte – bei jeweils gleicher Gesamtopferzahl. Die in Abb. 3 und 4 gegebenen Kurvenverläufe zeigen genau das Gegenteil der unter der Alternativhypothese erwarteten Verläufe in Abb. 5.

Abbildung 5: Erwartete Verteilung der Sterbealter, wenn die Covid-19 Sterbealter durch gleichgewichtete gleitende Mittewertbildung der Altersklassen fiktiv auf frühere Sterbealter vorverlegt werden. Die minimal unterschiedlichen Gesamtzahlen entstehen durch Rundungsfehler.

Der Vollständigkeit halber sei ergänzt, dass die (noch vorläufige) Altersverteilung der Gesamtzahl der Sterbefälle in 2020, d.h. einschließlich der mit Covid-19 gemeldeten Sterbefälle, sich von dem entsprechenden Mittelwert der Jahre 2016 bis 2020 nicht unterscheidet. Jedenfalls nicht ausreichend dafür, um mit einer generellen Reduktion der Sterblichkeit in 2020 in den Altersklassen ab etwa 70 Jahren – aus welchen Gründen auch immer(!) – die beobachtete Reduktion bei den Covid-19 Fällen erklären zu können. Wie zuvor (hier) und (hier) gezeigt ist auch die Gesamtzahl der Todesfälle in 2020 bisher von denen der Jahre 2016 bis 2019 nicht zu unterscheiden – mit Ausnahme der Todesfälle in den typischen ‘Grippe-Wellen‘, die in 2020 unterdurchschnittlich ausfielen.

Abbildung 6: Altersverteilung der Sterbealter (i) ohne Covid-19, gemittelt in den Jahren 2016-2019 (Rauten, ockergelbe Kurven), (ii) in 2020 insgesamt (Quadrate, grüne gestrichelte Kurven) sowie (iii) nur mit Covid-19 (Kreise ,grüne durchgezogene Kurven). Werte für 2020 sind noch vorläufig.

Bewertung

Die Erwartung, dass Covid-19 wenigstens gemessen an der Größe der verlorenen Lebenserwartung die Gesellschaft als Ganzes bedrohen könnte, ist mit den hier ausgewerteten Daten nicht zu vereinbaren. Bei dieser Erwartung hätte der Vergleich mit der Altersverteilung von Sterbefällen ohne Covid-19 tendenziell wie in Abb. 5 ausfallen müssen. Wenn überhaupt eine Wirkung, so offenbaren die Daten in Abb. 3 und 4 die genau entgegengesetzte Wirkung. Die bisher 12804 mit Covid-19 in 2020 Verstorbenen haben länger gelebt als in den 4 Vergleichsjahren zuvor die ohne Covid-19 Verstorbenen. Für die Behauptung, dass SARS-CoV-2 auch im Hinblick auf die zur Verfügung stehende Lebenszeit keine messbare schädliche Wirkung entfaltet, reicht dieser qualitative Vergleich aus. Insofern hat Dr. Ziegler richtig gesehen.

Als Nebenbefund sei bemerkt, daß die in Abb. 3 und 4 sichtbare Verschiebung der Sterbefälle zu höheren Sterbealtern auch statistisch hoch signifikant ist. Der 2-Stichproben Kolmogorov-Smirnov Test für den Vergleich von empirischen Verteilungsfunktionen ergibt Testwerte, die noch weit über den kritischen Testgrößen bei einer zweiseitigen Irrtumswahrscheinlichkeit von 10-6 liegen(Tabelle 1).

Zu erinnern ist:

  1. Quellen für verlässlichere Daten kenne ich nicht.
  2. Vor allem soweit es 2020 betrifft sind die Daten vorläufig. Nur eine dramatische Verlaufsänderung der inzwischen auch schon wieder abflauenden Sterblichkeit könnte die Bewertung jedoch noch ändern.

  3. Die Daten gelten nur für Deutschland. Neben dem biologischen Gefährdungspotential eines Erregers ist für die Zahl der Sterbefälle und deren Altersverteilung sowohl der allgemeine Gesundheitszustand der befallenen Bevölkerung als auch die Leistungsfähigkeit des Gesundheitssystems maßgebend. Ohne explizite Berücksichtigung dieser Faktoren sind Hinweise über dramatische Verläufe in anderen Ländern belanglos.

  4. Weder in der Gesamtzahl der bisher mit Covid-19 Verstorbenen noch in der verringerten Lebenszeit der Verstorbenen ist aus diesen Daten eine Bedrohung der Allgemeinheit zu erkennen.

  5. Die tatsächliche Anzahl der Verstorbenen, für deren Tod Covid-19 die entscheidenden Ursache war, ist kleiner als die Zahl der von STATISTA weitergegebenen Todesfälle mit Erwähnung von Covid-19 auf dem Totenschein.

  6. Die Vermutung, daß die Schutzwirkung des am 23. März verhängten Lockdown die Ursache für diesen ‘glimpflichen‘ Verlauf darstellt, wird durch die Tatsache widerlegt, daß er deutlich nach dem Ende der exponentiellen Welle verhängt wurde. Auch das Ausbleiben einer auf den Lockdown folgenden weiteren Absenkung der effektiven Reproduktionszahl paßt schlecht zu dieser Erklärung.

Das immer tragische Sterben vergleichsweise weniger Einzelner in Deutschland kann insofern keine Rechtfertigung für drakonische Eingriffe in das Leben der Allgemeinheit liefern.




Klimapolitik: Das Virus ist die Generalprobe (1)

Video-Clip

Deshalb habe man zusammen mit Wissenschaftlern und Künstlern einen „Algorithmus programmiert, der Vivaldis Vier Jahreszeiten neu arrangiert“. Uraufführung war am 16. November 2019. Die Temperatur in Hamburg lag bei 5 Grad Celsius, die Sonne ging um 16.22 Uhr unter. Die Zuschauer kamen zum Teil im Nerz, zum Teil in Bade-Shorts; niemand wusste so recht, ob es Frühling, Sommer, Herbst oder Winter war. Aber die Aufführung öffnete allen die Augen, so dass sie endlich der Klimakatastrophe gewahr werden konnten.

Was die Elbphilharmoniker können, das kann ich auch, dachte sich Svenja Schulze und ließ uns via Tagesschau vom 26. November 2019 wissen, Deutschland stecke „mitten drin in der Erderhitzung“. Liest man den an diesem Tag vorgestellten Monitoringbericht der Umweltministerin zu den Folgen des Klimawandels für Deutschland, findet man allerdings nichts wirklich Alarmierendes: kein signifikanter Trend bei Hochwasser, keine vermehrten Dürren (die durchschnittliche jährliche Regenmenge hat sogar zugenommen), Hagel nimmt eher ab als zu, kein signifikanter Trend bei Niedrigwasser, kein Trend beim Schadholz, keine Aussage zum Einfluss des Klimawandels bei Schaderregern möglich, und so weiter. Der größte Coup, den Schulze landen konnte: „Die Erhöhung der durchschnittlichen Temperatur in Deutschland um 0,3 Grad in nur fünf Jahren ist alarmierend.“ (siehe hier)

Mythos Hitzetote

Das ist allerdings eine vollkommen sinnfreie Aussage. Denn die Veränderung der Durchschnittstemperatur über Jahrzehnte ist oft geringer als die Schwankungen innerhalb weniger Jahre. Je nachdem, von welchem Jahr bis zu welchem Jahr man misst, kann man beliebige Erwärmungen oder Abkühlungen konstatieren: Von 2013 bis 2018 ist es sogar um sage und schreibe 1,75 Grad wärmer geworden (ebenso allerdings von 1846 bis 2018), von 2007 bis 2010 ist es dafür um 2,0 Grad kälter geworden. Das heißt nicht, dass es keine Erwärmung gibt: Vergleicht man Zehn-Jahres-Durchschnittswerte, zeigt sich, dass die Temperatur in Deutschland seit den 1980er Jahren deutlich ansteigt und derzeit bei 9,7 Grad liegt, davor jedoch rund 70 Jahre ungefähr gleich blieb. Die 1910er Jahre lagen bei 8,2 Grad Celsius, die 1930er, 1950er und 1970er ebenfalls. (siehe hier)

Und dann hat Frau Schulze sich noch für einzelne Jahre mit besonders schönem Sommer jeweils tausende von Hitzetoten ausrechnen lassen. Grund: An zehn Tagen im Jahr klettere das Thermometer mittlerweile über die 30 Grad Marke! Auch das nicht wirklich überzeugend. Ist es ein Todestrieb, der Millionen von Senioren ans Mittelmeer oder nach Florida zieht, wo die Temperatur 2019 an 71 Tagen über 33 Grad Celsius lag?

Oder vielmehr die begründete Hoffnung auf ein angenehmeres, längeres Leben mit weniger Krankheit? Tatsächlich sterben an sehr heißen Tagen statistisch betrachtet etwas mehr Menschen. Vorwiegend sehr alte, die dem Tod schon sehr nahe sind. Allerdings darf man nicht vergessen, dass dieselben, nun schon toten Menschen dafür kurz danach nicht mehr sterben. Sie als „zusätzliche Todesfälle“ zu bezeichnen, weil sie ein paar Tage oder Wochen früher streben, ist sehr irreführend.

Egal. Was die Schulze kann, das können wir auch, dachte sich kurz darauf eine Mehrheit von 429 Abgeordneten des Europaparlaments und rief den (symbolischen) Klimanotstand aus.

25 Jahre Klimapolitik: Außer Spesen nichts gewesen

Vor 25 Jahren fand in Berlin die erste UN-Klimakonferenz (COP 1) statt. Vorausgegangen war im Juni 1992 der Umweltgipfel in Rio de Janeiro. Damals, 1995, war Angela Merkel Umweltministerin, und Deutschland versprach, den größten Einzelbeitrag aller Länder zur Treibhausgasreduktion zu leisten. Tatsächlich sind die deutschen CO2-Emissionen seitdem um rund 15 Prozent gesunken. Allerdings erfolgte der deutlichste Rückgang in den Nachwendejahren mit der Abwicklung der DDR-Industrie. Seit 2009 verläuft die Kurve eher flach. Die USA hatten dagegen ihren Höchststand 2007 und konnten ihn in den folgenden zehn Jahren um 14 Prozent reduzieren.

Europa erreichte schon 1989 den Höchststand und konnte bis 2017 einen Rückgang um 28,5 Prozent vermelden. Doch der Großteil der Welt hat in Sachen Wohlstand und damit auch bei der Energienutzung noch großen Nachholbedarf. Der Großteil der Menschheit kann und will sich die künstliche Verteuerung der Energieerzeugung oder die künstliche Verteuerung von Gebäuden und Geräten aller Art, um sie energieeffizienter zu machen, schlicht nicht leisten. Global gesehen steigen die Emissionen also weiter ungebremst an. Seit 1995 haben sie um 57 Prozent zugenommen. Allein China hat um 200 Prozent zugelegt und Indien um 205. (siehe hier) Dennoch emittiert ein Deutscher immer noch mehr als fünfmal so viel CO2 wie ein Inder.

Betrachtet man die globale Entwicklung, so kann man den Eindruck gewinnen, dass 25 Jahre internationale Klimaschutzpolitik tendenziell mit der Bemerkung bilanziert werden können: außer Spesen nichts gewesen. Die Zahl der Menschen, die Jahr für Jahr zu den Vertragsstaatenkonferenzen fliegen, ist von 2.044 registrierten Teilnehmern im Jahr 2005 auf 26.706 im Jahr 2019 angewachsen. Der Treibhausgasausstoß ist keineswegs umgekehrt proportional dazu gesunken, sondern steigt weiter stetig an.

Die verbale Aufrüstung im letzten Jahr, in dem Greta Thunberg die Welt bereiste, einige Schüler immer wieder freitags demonstrierten, sogenannte Extinction-Rebellen gelegentlich auf Straßenkreuzungen allerlei Übungen machten und manche Medien offenbar Richtlinien erließen, wonach nicht mehr von „Klimawandel“ oder „Klimaerwärmung“ die Rede sein darf, sondern nur noch von „Klimaüberhitzung“ oder „Klimakrise“, änderte hieran nichts.

Zum Glück. Denn es gibt Wichtigeres in der Welt. Während im „Klimaschutz“ im Wesentlichen Stagnation zu beobachten war, können wir in vielen anderen Bereichen signifikanten Fortschritt verzeichnen. Die Kindersterblichkeit in Afrika ist seit 1995 um mehr als 50 Prozent zurückgegangen. Die Lebenserwartung ist in den letzten 50 Jahren im weltweiten Durchschnitt um rund 18 Jahre gestiegen, die verfügbaren Kalorien pro Kopf haben um rund 30 Prozent zugenommen. Die Zahl der Menschen, die in extremer Armut leben, ist von 42 Prozent im Jahr 1981 auf 10 Prozent im Jahr 2015 gesunken. Und so weiter. (Alle Zahlen von der Website „Our World in Data“) Dieser Fortschritt kommt nicht von ungefähr. Er ist eng verbunden mit der über lange Zeit stetig verbesserten Fähigkeit der kosteneffizienten Energiebereitstellung in mittlerweile riesigen Infrastrukturen, größtenteils auf Basis fossiler Energieträger.

Unrealistische Ziele

Barack Obama glaubte offenbar sehr an sich selbst und damit auch daran, dass es wohl nicht so schwer sein kann, die Welt zu retten, als er über den Tag seiner Nominierung als Präsidentschaftskandidat sagte:

„This was the moment when the rise of the oceans began to slow and our planet began to heal.“

Auch Richard David Precht stellt sich die Sache recht einfach vor. Wir müssten jetzt „bestimmte Verbote machen“, meint der deutsche Fernsehphilosoph.

Denn: „Wessen Leben wird tatsächlich unglücklicher, wenn er kein nicht-recyclefähiges Plastik (1) mehr hat? Wer wird denn wirklich unglücklicher, wenn es weniger Billigkreuzfahrten gibt?“ (2)

Mit solchen Maßnahmen, glaubt er, unter dem magischen 1,5-Grad-Ziel bleiben zu können, das neuerdings die Grenze zwischen Rettung und Untergang markiert. Offensichtlich hat er keine Vorstellung, was Dekarbonisierung wirklich erfordern und bedeuten würde. Nur ein Beispiel: Würde man den globalen Flugverkehr komplett einstellen, immerhin 45 Millionen Flüge mit 4,5 Milliarden Fluggästen pro Jahr, ergäbe sich dadurch bis zum Jahr 2100 ein um 0,054 Grad geringerer Temperaturanstieg. (siehe hier)

Die Idee, mit genug gutem Willen, ein paar Verboten und einer CO2-Steuer könne man in kurzer Zeit die globale Energie-, Industrie- und Mobilitätsinfrastruktur umbauen, ist irreal. Wir erleben im Moment einen skurrilen Überbietungswettbewerb bei sogenannten „Klimazielen“: CO2-Neutralität bis 2050 (IPCC- „Sonderbericht 1,5°C globale Erwärmung“), bis 2030 (Campact, siehe hier), bis 2025 (Extinction Rebellion, siehe hier)! Wer bietet mehr?

Angebliche Rekorde bei Solar- und Windenergie

Der Umweltwissenschaftler Roger Pielke Jr. hat sich die Mühe gemacht, auszurechnen, was das konkret bedeuten würde. Die Ausgangslage: Im Jahr 2018 verbrauchte die Welt 11.743 Megatonnen Öleinheiten (Mtoe) in Form von Kohle, Erdgas und Erdöl. Die Verbrennung dieser fossilen Brennstoffe führte zu 33,7 Milliarden Tonnen Kohlendioxidemissionen. Bis zum Jahr 2050 bleiben rund 11.000 Tage. Um bis 2050 weltweit Netto-Null-Kohlendioxid-Emissionen zu erreichen, sei es daher erforderlich, in den nächsten 30 Jahren täglich Erzeugungskapazitäten für gut 1 Mtoe kohlenstofffreien Energieverbrauch aufzubauen. Wenn wir einen moderaten Zuwachs von 1,25 Prozent jährlich für die Armen der Welt erlauben, kommen wir auf 1,6 Mtoe pro Tag.

Laut Pielke entspricht eine Megatonne Erdöleinheiten dem Output des Kernkraftwerks Turkey Points in Florida. Es folgt daraus, dass wir die nächsten 30 Jahre rund zehn Kernkraftwerke dieser Größe (1 GW) pro Woche bauen müssten. (Oder 10.000 Windräder der 2,5-MW-Klasse. Oder 1,3 Milliarden Quadratmeter Solarmodule, siehe hier). Woche für Woche. Gleichzeitig müssten wir noch die gesamte globale Infrastruktur, die auf Verbrennung beruht, ersetzen: Heizungen, Autos, Flugzeuge, Industrieanlagen. Befinden wir uns nach 30 Jahren Klimapolitik denn auf gutem Wege dorthin? Dazu nur eine Zahl: 2018 ist der globale Verbrauch an fossiler Energie um 280 Millionen Tonnen gestiegen. Nicht gesunken.

Unablässig wird durch Meldungen über immer neue Rekorde bei Solar- und Windenergie die Machbarkeit einer Umstellung auf Erneuerbare beschworen. So zeigt zum Beispiel die Süddeutsche Zeitung in einer Grafik, Finnland gewinne bereits 78,4 Prozent seines Stroms aus erneuerbaren Quellen. Schaut man genauer hin, wundert man sich. Wind- und Sonnenenergie, um die es in dem Artikel geht, kommen in Finnland zusammen gerade einmal auf 3,5 Prozent. Die großen Brocken machen mit 25,1 Prozent die Wasserkraft aus, die generell nicht mehr viel Steigerungspotenzial aufweist, sowie mit 16,2 Prozent die Biomasse, die weit davon entfernt ist, klimaneutral zu sein, und wegen ihres Flächenverbrauchs eher ab- als zunehmen sollte.

Schließlich wurden offenbar noch 33,7 Prozent Kernenergie mitgezählt. So schafft man es, ein Land, das mehr Elektrizität aus der Verbrennung von Torf als durch Windräder und Solarzellen gewinnt, als leuchtendes Beispiel für den Siegeszug der Erneuerbaren zu präsentieren. Auch in Hinblick auf das „Musterland“ Deutschland muss man immer wieder darauf hinweisen, dass Wind und Sonne derzeit am Primärenergieverbrauch noch immer nur einen Anteil von weniger als fünf Prozent (Wind: 3,0, Solar 1,5) haben (siehe hier). Und in China, das auch immer wieder als Vorbild herhalten muss, steigt seit 2017 der Anteil des Kohlestroms wieder an, während 2019 der Zubau von Solaranlagen im Vergleich zum Vorjahr um rund 50 Prozent eingebrochen ist. Wind und Sonne machen weniger als acht Prozent der Elektrizitätsversorgung und damit etwa zwei Prozent der gesamten Energieversorgung aus (siehe hier).

In Deutschland stehen inzwischen rund 30.000 Windräder, nicht wenige davon schon an Standorten, die aufgrund geringer Windgeschwindigkeiten als weniger geeignet gelten, und an solchen, die eigentlichen zu schade dafür sind, beispielsweise Wälder. Sie erfreuen sich insgesamt nur ausgesprochen geringer Beliebtheit. Die Vorstellung, über Wald und Wiesen verstreut, rund eine Million aufzustellen, ist nachgerade absurd. Und würde den gewünschten Ertrag auch gar nicht bringen, da sich die Windräder dann gegenseitig ausbremsen würden (siehe hier).

Dies ist ein Auzug aus dem Buch: „Schluss mit der Klimakrise: Problemlösung statt Katastrophenbeschwörung“ von Thilo Spahl (Hrsg.), 2020, Edition Novo: Frankfurt/Main, hier bestellbar.

Zuerst erschienen bei Novo Argumente und der Achse des Guten.

Weitere Quellen

(1) Die Realität beim Kunststoffrecycling beschreibt Prof. Rainer Bunge, Fachstellenleiter am Institut für Umwelt- und Verfahrenstechnik UMTEC an der Hochschule Rapperswil: „Das Kunststoffrecycling ist weder effizient noch effektiv. Doch warum will der Konsument trotzdem Kunststoff separat sammeln? Der Konsument glaubt, und er möchte auch daran glauben, dass das Kunststoffrecycling einen wichtigen Beitrag zur Kompensation seiner Umweltauswirkungen leistet – obwohl das nicht stimmt.“ In: Stephanie Thiel et al. (Hrsg.): „Recycling und Rohstoffe“, Bd. 12, 2019, S. 245-58.

(2) ARD Video-Clip zit. n. mr. pip, Twitter, 30.11.2019.




Corona: „Es geht um Leben und Tod“

Die Mitarbeiter des Statistischen Bundesamtes haben eine Sonderauswertung der Sterbefälle in Deutschland von 2016 bis 2020 gemacht, sie ist am Ende dieses Berichtes als xls-Datei angehängt, damit sich jeder die Originalzahlen anschauen kann.

Aus den Zahlen des Statistischen Bundesamtes sollte ersichtlich sein, wie der „hochansteckende Killervirus“ gewütet und die Menschen dahin gerafft hat. Ich habe aus den Daten übersichtliche Diagramme gemacht:

 

 

Quelle: www.destatis.de   Sonderauswertung Sterbefälle mit Stand vom 6.11.2020

 

Aus den Diagrammen und aus den unten beigefügten Originaltabellen ist zu sehen:

  • In 2020 und 2016 hat es keine ausgesprochene Grippewelle mit Übersterblichkeit gegeben. Der Lockdown wurde in der zweiten Märzhälfte angeordnet, das sind die KW12 und KW13. Weder vorher noch nachher ist eine Übersterblichkeit erkennbar. Die bei den PCR-Tests festgestellten Viren ( = Bruchstücke von Genmaterial) verursachten weder Symptome einer Erkältung wie Schnupfen, / Fieber / Gliederschmerzen / Müdigkeit, noch darüber hinaus Sterbefälle.
  • In 2018 gab es im Februar und der ersten Märzhälfte eine Übersterblichkeit mit etwa 30 000 Todesfällen. Die Sterblichkeit war um ca. 50% gegenüber den Sommermonaten erhöht war und damit deutlich erkennbar. Es hat offensichtlich ein Virus gewütet, bei dem die Bezeichnung „Killervirus“ zutrifft. Allerdings war im nachfolgenden Sommer die Sterblichkeit geringer, d.h. es sind viele Menschen etwas früher gestorben. Daher ist es zur Kennzeichnung einer Grippewelle irreführend, dieses mit der Zahl von Todesfällen zu messen. Es ist besser, die Zahl der verlorenen Lebensjahre zu betrachten
  • Diese Übersterblichkeit gab es nur bei älteren Leuten. Im Altersbereich 0 bis 30 fehlt der Peak. Das Leben geht nun einmal immer im Alter zu Ende.
  • Eine zweite Welle hat es bei diesem Killervirus vom Frühjahr nicht gegeben.
  • Viren kommen und gehen, das haben die Profs. Karina Reiss und Sucharit Bhakdi gut verständlich erklärt [1]. Auch wenn recht stabile und gefährliche Exemplare entstehen, dann leben sie auch nur begrenzte Zeit wie im Februar / März 2018.
  • Die Peaks in den Sommern von 2020, 2019, 2018 sind verursacht durch Hitzewellen, in 2017 und 2016 gab es keine derart heftigen Hitzewellen. Auch hier starben die Alten, die Jugend steckt große Hitze ohne weiteres weg.
  • Damit kommt man aber auch unweigerlich zu dem Schluß, daß der in Wuhan aufgetretene „hochansteckende Killervirus“ uns in Europa nicht erreicht hat. Er ist schon lange verschwunden. Eine „zweite Welle“ kann es nicht geben, es sei denn, es tritt ein neuer Virus mit ähnlichen Eigenschaften auf.

 

Die Maskenpflicht

Corona-Viren haben eine Größe von 20nm bis 130nm (Pschyrembel 1986). Die Größe des „hochansteckende Killervirus“ ist bekannt, wurde in den Medien nicht genannt. Herr Prof. Drosten kennt die Größe, denn er hat mit Kenntnis des Virus seinen PCR-Test entwickelt. Einen Virus im zig-Nanometer-Bereich „mit Masken aufhalten zu wollen ist etwa so effektiv, wie sich vor Mücken mittels eines Maschendrahtzauns schützen zu wollen“ so nannte es Frau Vera Lengsfeld treffend. Durch den normal immer vorhandenen Spalt zwischen Maske und Haut können 10 000 bis 100 000 Viren nebeneinander hindurch schlüpfen.

Kinder von 6 Jahren haben eine Atemfrequenz von 25 pro Minute (siehe Pschyrembel) und 1/3 des Gewichtes eines Erwachsenen. Das ergibt ein Atemvolumen von 110ml. Es folgt:

Diese Kinder atmen durch die Maske Luft mit CO2-Gehalt »4% und reduziertem ständig abnehmenden Sauerstoffgehalt ein.

Im Römpp Chemielexikon steht zu physiologischen Wirkung von Kohlendioxid: „es (kann) in größeren Mengen durch Verdrängung des Sauerstoffs erstickend wirken. Der Mensch erträgt bis zu 2,5% K. auch bei stundenlanger Einatmung ohne große Schädigung. Anteile von 8–10% K. rufen Kopfschmerzen, Schwindel, Blutdruckanstieg u. Erregungszustände, solche über 10% Bewußtlosigkeit, Krämpfe u. Kreislaufschwäche u. die über 15% apoplexieähnliche Lähmungen hervor. Sehr hohe Konz. – z.B. bei Ansammlung in Gärkellern od. Höhlen (K. ist schwerer als Luft!) – führen rasch zum Tode, wenn nicht genügend Sauerstoff zugeführt werden kann“.

Die genannten Symptome werden bei Kindern beobachtet. Ich meine: Die Pflicht des Maskentragens für Grundschulkinder ist als Folter anzusehen.

 

Es drängen sich folgende Gedanken auf:

  1. Der Ausstieg Deutschlands aus der Kernenergie wurde durch eine (fast) nicht existierende Gefahr der Radioaktivität bewirkt. Die ursächlichen Fehler wurden in den 1940-er Jahren gemacht und haben sich weltweit verbreitet und wurden in Gesetzen fest geklopft.
  2. Der geplante und allmählich Fahrt aufnehmende Ausstieg der EU aus den fossilen Energien als Klimaschutzmaßnahme wurde durch einen (fast) nicht existierenden Einfluß von CO2 auf die Wettervorgänge in der Atmosphäre initiiert. Das begann vor etwa 50 Jahren.
  3. Die jetzige Coronahysterie mit seinen (fast) nicht existierenden Gefahren für die Gesundheit der Menschen wurde durch einen erfundenen Virus an unbekannter Stelle von Unbekannten ins Leben gerufen. Nach einer Schlagzeile in DIE WELT werden für 150 Millionen Menschen die wirtschaftlichen Grundlagen für deren Existenz vernichtet.

Um die Dinge zu verstehen, sind ist weit gefächertes naturwissenschaftliches Grundwissen erforderlich. Wo das nicht vorhanden oder nur lückenlos vorhanden ist, werden die Menschen in die Irre geführt. Der Autor muß gestehen, daß er beim Punkt 2 ebenfalls lange irrte, bevor er durch ein Sachbuch [2] zum Nachdenken und Umdenken kam.

Eine wichtige Rolle kommt den Medien zu. Sie kommen ihrer Pflicht zu ausgewogener Berichterstattung nicht nach. Bei

  1. dem Thema „Strahlung“ kam immer nur Prof. Edmund Lengfelder zu Wort, niemals jedoch die deutschen Profs. Klaus Becker oder Ludwig Feinendegen.
  2. dem Thema Klima und Energie erlebt man in den Medien immer nur Frau Prof. Claudia Kemfert, niemals jedoch Prof. Helmut Alt, den ich hier stellvertretend für sehr viele andere Namen nenne.
  3. dem Thema Corona erscheinen bevorzugt die Herren Drosten und Wieler. Die vielen anderen Mediziner jedoch nicht, von denen ich hier stellvertretend die Herren Dr. Wodarg und Prof. Bhakdi nennen möchte.

Es gibt einen Verbesserungsvorschlag, wie regierungsunabhängige Information gestaltet werden kann [3]: Man sollte die Medien per Gesetz zu kontroversen Diskussionen verpflichten, damit der Bürger selber über richtig oder falsch entscheiden kann.

Es bleiben zu einer Information der Bürger nur private Vereine mit ihren Mitteilungen, Büchern und Diskussionsforen im Internet. Hier ist es EIKE ( = Europäisches Institut für Klima und Energie). Auch Vereine sind (noch) in den Grundrechten geschützt, aber sie müssen leben, dazu braucht es engagierte Bürger. Ich danke den Helfern dieser Vereine für ihr zeitliches und finanzielles Engagement.

sonderauswertung-sterbefaelle

[1] Karina Reiss, Sucharit Bhakdi, „Corona Fehlalarm, Zahlen, Daten und Hintergründe“
[2] Michael Limburg, „Klimahysterie – was ist dran?“ ISBN 978-3-940431-10-3

[3] Detlef Rostock, “DEUTSCHLAND das glaubt man nicht“, ISBN 978-3-943168-93-8