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Der Deutsche Weg oder der CO2-Wahn und seine Folgen

Es wäre interessant zu erfahren, welche Prognosen hierzu unsere derzeit besonders aktiven Katastrophen-Propheten des IPCC und die vieler Umweltverbände für das Jahr 2050 und nachfolgend vorsehen. Konnte der Planet tatsächlich gerettet werden mit den CO2-Einsparungen, und gibt es eine ausreichende und gesicherte Energie­versorgung, die eine absolute Voraussetzung für ein funktionierendes und sich weiterentwickelndes modernes Gesellschaftssystem darstellt, oder haben sich die Industriestaaten bis dahin verabschiedet und selber zerstört (nach Habeck: der Kampf der Ökonomie gegen die Natur)?

Vorbemerkung

Nach der Talkshow von Anne Willam 17. November habe ich mich kurzfristig entschieden, diesen Artikel zu schreiben, der im Wesentlichen eine Übersetzung einiger Ausführungen auf meiner Homepage ist. In der Talkshow wurde nämlich wieder einmal das Thema Erneuerbare Energien wie in hunderten ähnlicher Runden andiskutiert, und alle anwesenden Politiker (Markus Söder, Annelena Baerbock und Christian Lindner) betonten einhellig die Notwendigkeit eines beschleunigten Ausstiegs aus den fossilen Brennstoffen. Aber leider ging keiner der Anwesenden, auch nicht die so-genannte Energie-, Verkehrs- und Umweltexpertin Claudia Kemfert vom Deutschen Institut für Wirtschaftsfor­schung auf die Frage ein, woher die ausreichende Energie kommen soll, wenn alle konventionellen Kraftwerke abgeschaltet werden. Den bei weitem größten Sachverstand konnte man immerhin Christian Lindner zu­billigen, der sich auch mit Geisterstrom (Flatterstrom) und Dunkelflauten auskannte.

Wie soll der schrittweise Ausstieg aus fossilen Brennstoffen erfolgen?

In 2018 veröffentlichte das IntergovernmentalPanel on Climate Change (IPCC– Welt-Klimarat) einen „Sonderbericht zu den möglichen Auswirkungen einer globalen Erwärmung von 1,5°C über dem vorindustriellen Niveau sowie zu hiermit verbundenen Emissionsverläufen von Treibhausgasen“. Dieser Bericht ist eine Fortsetzung früherer Sachstandsberichte, der ‚Assessment Reports‘, der neben vielen alarmistischen Übertreibungen auch Modifikationen der so-genannten Repräsentativen Konzentrationsverläufe (Representative Concentra­tionPathways – RCPs) enthält, die vorgeben sollen, wie mit einer reduzierten Emissionen von CO2eine globale Erwärmung von nicht mehr als 1,5°C über das 21ste Jahrhundert erreicht werden könne. Ein maximaler Temperatur­anstieg von 2°C, besser nur 1,5°C, war von den Mitgliedern der United Nations Framework Convention on Climate Change (UNFCCC – UN-Klimarahm­enkonvention) auf der 21sten Conference of Parties (COP 21) beschlossen worden.

Dieser Beschluss ist bekannt als das Paris-Abkommen vom Dezember 2015 und wird verstanden als Nachfolge-Vereinbarung des Kyoto-Protokolls von 1997.

Die zugrunde gelegten Emissionsverläufe im IPCC-Sonderbericht, die von den meisten Mitgliedstaaten der UNFCCC (mit Einschränkungen von den USA) akzeptiert wurden, sind Simulationen mit einfachen Klimamodellen, die auf unrealistischen und spekulativen Annahmen, einerseits zur Berech­nung der CO2-Klimasensitivität (Temperaturanstieg bei Verdoppelung von CO2in der Atmosphäre) und andererseits zum Kohlenstoff-Kreislauf basieren (siehe hierzu auch Harde 2017a, Harde 2017bund Harde 2019).

Diese Modelle prognostizieren einen deutlich zu hohen kumulativen CO2-Anstieg über das 21. Jahrhun­dert bzw. eine deutlich zu kleine erlaubte Emissionsrate, die ausschließlich auf anthropogene Emissionen zurückgeführt wird, und sie zeigen ebenso einen deutlich größeren Tem­pe­raturanstieg, als er real beobachtet wird. Insbesondere werden sowohl für die CO2-Konzentration wie für die Temperatur natürliche Einflüsse vollständig ausgeschlossen.

Im weiteren soll aber unabhängig von der Frage, wie stark menschlich verursachte Emissionen von CO2und anderen Treibhausgasen wirklich auf das Klima einwirken oder gar unseren Planeten zerstören könnten – wie von einigen ‚Experten‘ immer wieder behauptet -, insbesondere ein Blick auf die Energiepolitik einiger Industriestaaten geworfen werden, die das Pariser Abkommen ratifiziert und bereits damit begonnen haben, konventionelle Kraftwerke abzuschalten, ohne sich aber um einen verlässlichen und bezahlbaren Ersatz für eine zukünftige, gesicherte Energieversorgung zu kümmern und ohne die Konsequenzen einer solchen Energiepolitik zu Ende zu denken.

Als Beispiel einer solchen unverantwortlichen und fehlgeleiteten Politik betrachte ich hier die Bundesrepublik Deutschland; mit kleineren Abwandlungen gelten aber die folgenden Betrachtungen auch für andere Industriestaaten wie Frankreich, Großbritannien, Australien und sogar für die USA, wenn diese Länder dem Beispiel der deutschen Politik folgen sollten.

Kyoto-Protokoll: Nur zur Klarstellung sei hier nochmals kurz an die Vereinbarungen der UNFCCC-Mit­gliedstaaten von 1997 erinnert, bekannt als Kyoto-Protokoll: Auch wenn erst nach einem langwierigen Ratifizierungsprozess dieses Abkommen erst 2005 in Kraft trat, kündigten schon sehr bald weltweit viele Politiker an, von fossilen Energiequellen Abstand nehmen zu wollen und ihre Nutzung einzuschränken, um eine globale Erwärmung durch anthropogene Treibhausgase zu begrenzen, die nach der Auffassung einiger Klimaexperten allein für einen Klimawandel verantwortlich gemacht werden.

Entsprechend dem Kyoto-Protokoll verpflichteten sich alle Mitgliedsstaaten

  • die Emissionen von CO2bis zum Jahr 2012 mindestens um 5% gegenüber dem Niveau von 1990 zu reduzieren,
  • und für die Periode 2012 – 2020 sollen bis 2020 durch die Staaten der Europäischen Union Emissionen von 20% eingespart werden.

Die Deutsche Regierung erklärte darüber hinaus als Selbstverpflichtung,

  • Einsparungen bis 2012 von 20% und bis 2020 sogar von 40% vornehmen zu wollen.
  • Entsprechend einer nationalen Vereinbarung (Nationales Klimaschutz-Abkommen) will Deutschland bis Mitte des 21. Jahrhunderts sämtliche fossilen Brennstoff-Emissionen einstellen.

Wenn die Emissionen von einem der Industriestaaten oder der EU über den vorgesehenen Einsparungen liegen, kann dieses Land CO2-Zertifikate von einem anderen beteiligten Land erwerben, das in der Lage ist, das Einsparungskontingent zu überbieten. Auf diese Weise soll Klimaschutz auf einer markt-orientierten Basis und besonders ökonomisch umgesetzt werden.

Energie-Verbrauch in Deutschland

Sehen wir uns die Energiebilanz und die Anstrengungen Deutschlands an, um bis 2050 ‚klimaneutral‘ zu werden. Über die zurückliegenden Jahre war der Primär-Energie-Verbrauch (PEV) Deutschlands relativ konstant. In 2017 waren dies 13.525 PJ = 3,75 PWh (Peta Watt*Stunden) = 3,75 Bill kWh (Bundesmini­sterium für Wirtschaft und Energie). Aufgrund von Übertragungsprozessen und einem begrenzten Wirkungsgrad bei der Konversion von Energie einer Form in eine andere betragen die typischen Verluste von PEV zum End-Energie-Verbrauch (EEV) 35% (hier und im Weiteren wurden die Zahlen von 2017 herangezogen, da diese mittlerweile als endgültig eingestuft sind).

Bis jetzt wird die bei weitem größte Energieversorgung sichergestellt durch fossile Brennstoffe wie Mineralöl, Erdgas und Kohle, während die so-genannten Erneuerbaren Energien lediglich 13,2% hierzu beisteuern. Von diesen trägt die Biomasse mit 6,2% noch den größten Anteil bei, aber Experten nehmen an, dass ein weiterer Ausbau deutlich limitiert ist. Das gleich gilt für die Wasserkraft. Somit stellt sich die grundlegende Frage, wie weit Windkraft und Photovoltaik – in 2017 zusammen nicht mehr als 3,9% – wirklich in der Lage sind, die fossilen Brennstoffe und auch die Kernenergie als verlässliche Quellen zu ersetzen.

Für die Erzeugung elektrischer Energie, die 17% der Primärenergie darstellt, ist der Anteil der Erneuerbaren immerhin 33,2%. Aber selbst bei einem Anstieg der durch Wind-Kraft-Anlagen (WKAs) erzeugten Leistung von aktuell 60 GW auf 100 GW bis 2030, wie dies von der Deutschen Netz-Agentur (und nicht von der dafür zuständigen Bundesregierung) geplant ist, und unter der Annahme des gleichen Verbrau­chs wie zur Zeit, kann regenerative Energie lediglich nur ca. 50% der benötigten elektrischen Versorgung abdecken. Das sind immer noch weniger als 16% der Primärenergie.

Dabei ist realistischerweise davon auszugehen, dass mit reduzierter fossiler und nuklearer Energie der Bedarf an elektrischer Energie erheblich weiter ansteigen wird, und es bleibt nach wie vor die Gretchen-Frage, wie die fehlende Energie durch Erneuerbare erzeugt und dies auch finanziert werden kann.

Erhöhte Installationen und ansteigende Energiekosten

Es wird jedermann klar sein, dass durch den Emissionshandel den Energieversorgern und der Industrie, sofern sie nicht schon abgewandert ist, bei erhöhten CO2-Emissionen zusätzliche Kosten entstehen, die letztlich vom Konsumenten zu tragen sind. Zusätzliche erhebliche Kosten entstanden und entstehen dem Steuerzahler durch die Entscheidung der Bundesregierung, acht Kernkraftwerke kurzfristig und die verbliebenen Kernkraftwerke bis 2022 vom Netz zu nehmen, dies als Reaktion auf das stärkste Erdbeben in jüngerer Zeit und dem damit verbundenen Tsunami, durch den im März 2011 das Kernkraftwerk in Fukushima, Japan, zerstört worden war.

Die fehlende Energie musste durch neue Kohle- und Gas-Kraftwerke ersetzt werden, so dass die vorgesehenen Emissionseinsparungen nicht länger realisierbar waren – im Gegenteil – die Emissionen stiegen erneut an. Mit dem Ausstieg aus der Kernenergie unterscheidet sich Deutschland in der Tat deutlich von Frankreich, den Vereinigten Staaten und sogar von Schweden, das seit einiger Zeit den Ausstieg vom Ausstieg praktiziert und in die Erneuerung seiner Kernkraftwerke investiert.

Gegenwärtig trägt die Kernenergie noch 6,1% zur PEV von 3,75 Bill kWh bei, und die einheimische Kohle liefert 22,1%. Aber in der aktuellen politischen Situation und unter dem Druck von Klimademonstrationen wie „Fridays for Future“ hat die Bundesregierung im Mai dieses Jahres entschieden, bis 2038 auch aus der Kohle auszusteigen.

Damit konzentriert sich Deutschland vollständig auf regenerative Energien durch Windkraft und Solaranlagen, für eine Übergangsperiode auch auf Erdgas. Aber mit dem vorgegebenen Ziel der Null-CO2-Emis­sion in 2050 müssen nicht nur Kernenergie und Kohle, sondern auch die größten Energiezweige, Mineralöl mit 35% und Erdgas mit 24% ersetzt werden. Wie soll das gehen?

Erneuerbare Energie ist sehr teuer, bisher zumindest nicht verlässlich und auch nicht ausreichend verfügbar. Das gleiche gilt für das eigens hierfür anzupassende Netz.

Eine einfache Überschlagsrechnung

Biomasse und Wasser sind bereits weitgehend ausgeschöpft, auch Photovoltaik kann nicht sehr viel mehr zur Versorgung beitragen, insbesondere nicht über die Winterzeit.

Bleibt also die viel gepriesene Windkraft!

In 2017 hatte Deutschland 28.700 WKAs, die insgesamt 105 TWh = 105 Mrd kWh an elektrischer Energie erzeugt haben (2,8% der PEV). Um die fehlenden 86,5% (Mineralöl 34,5%; Erdgas 23,7%; Kohle 22,2%; Kernenergie 6,1%) – siehe obiges Diagramm – abzudecken, würde dies mit der Energiebilanz von 2017 zusätzliche 887.000 WKAs erfordern, von denen jedes Windrad 3,66 GWh über ein Jahr liefert oder im Mittel eine Leistung von 418 kW erzeugt. Dies ist nicht mehr als 20% einer Standard-Windturbi­ne mit einer Nennleistung von 2 MW.

Diese 20% sind nur realisierbar mit einer Prioritätseinspeisung ins elektrische Netz und mit konventionellen Kraftwerken im Stand-by-Betrieb. Mit erneuerbarer Speicher-Technologie, z.B. Windkraft in Wasserstoff- oder Methangas und anschließender Rückkonversion in Strom, wenn die WKAs nicht arbeiten, reduziert sich der Gesamtwirkungsgrad auf nur ca. 10%.

Wenn Mineralöl und Erdgas für den Verkehr und zum Heizen nicht länger zur Verfügung stehen, gibt es erhebliche zusätzliche Forderungen nach elektrischer Energie und entsprechenden Speicherungstechnologien, die bei dem niedrigen Wirkungsgrad weitere WKAs erfordern. Dabei stellt, wie jeder weis, die bisher nicht erprobte und nicht vorhandene Speichertechnologie das größte Problem dar.

Unter der Annahme, dass bis 2050 eine geeignete Speicherung zur Verfügung steht und der End-Energie-Verbrauch über die nächsten Jahre nicht weiter ansteigt oder sogar durch einen höheren Konversions-Wirkungsgrad von PEV zu EEV reduziert werden kann, benötigt Deutschland im Jahr 2050 nach den vorstehenden Überlegungen etwa 2 Millionen WKAs für eine ausreichende Energieversorgung, im Ernstfall könnte es auch noch etwas mehr werden.

All dies bedeutet, dass über die nächsten 30 Jahre 65.000 neue WKAs pro Jahr oder 180 WKAs pro Tag erstellt und ans Netz angeschlossen werden müssten. Aber wir schaffen das schon!

Schließlich ist Deutschland doch bekannt für seine kurzen Planfeststellungs- und Genehmigungsverfahren bei Bebauungen oder Umwidmungen von Nutzflächen. Enteignungen von Grundstücken zum Wohle der Allgemeinheit lassen sich auch zügig umsetzen. Und mit Kreditaufnahmen beim chinesischen Staat sowie mit Hilfe von chinesischen Firmen beim Bau und Anschluss der Windräder schaffen wir das alles schon!

Deutschland deckt eine Gesamtfläche von 360,000 km2ab, d.h. im Mittel sind auf jedem km2, ob Wald, Parks, Ackerland, Seen oder Wohngebiete und Städte, sechs Windmühlen zu installieren. Für die Anbindung ans elektrische Netz sind rund 1 Mio km Starkstromleitungen – als Erd- oder Überlandleitungen – zu verlegen, und für den Bau sowie die Versorgung und Wartung sind zu jeder WKA Zuwegungen anzulegen.

Was für ein erfolgreicher Schritt vorwärts, um den Planeten zu retten, und was für ein großartiger Schritt zurück zur Natur!

Ein Blick auf den Stadtplan von Berlin mit dem Regierungsviertel (linkes unteres Quadrat) zeigt uns, dass der Abstand vom Bundeskanzeramt bis zum Reichstag etwa 700 m beträgt. Der zukünftige Kanzler oder die zukünftige Kanzlerin wird also auf dem Weg zum Parlament drei WKAs (magenta Punkte) bei der Arbeit – soweit sie sich drehen – bewundern können. Und so geht es jedem Bundesbürger auf dem Weg zur Arbeit, im Büro, in der Freizeit oder im Schlaf. Auf jedem Quadratkilometer dieses Landes befinden sich im Mittel 6 Windräder, wenn wir uns von den Erneuerbaren künftig allein versorgen lassen wollen. Da wird die Forderung der Grünen, den bisherigen Mindestabstand von Wohngebieten zu einem Windpark (bisher 400 m) nicht auf 1 km zu er­höhen, um so die Verfügungsflächen für den Windausbau nicht weiter zu reduzieren, ohnehin hinfällig. Deutschland wird dann ein einziger Windpark sein mit den Schaufelrädern in unseren Vorgärten.

Ein solches Szenario ist die logische Konsequenz aus der derzeitigen Politik. Es gibt kaum eine Alternative hierzu, es sei denn der Energieimport von Nachbarstaaten. Ich sehe auch leider keinen einzigen Politiker, der die Klimaneutralität von Deutschland und den weiteren Ausbau von Windenergie fordert und der sich über die daraus entstehenden Folgen wirklich im Klaren ist.

Da solch ein Szenario vollständig unrealistisch ist, bleibt auch weiterhin absolut unklar, wie die Lücke zwischen benötigter und vorhandener Energie überbrückt werden kann.

Es ist allerdings absolut klar, dass ohne eine verlässliche und ausreichende Energieversorgung Deutschland und andere Länder, die den Deutschen Weg kopieren, in einer Anarchie enden:

Eine kollabierende Wirtschaft und Industrie, rasch steigende Arbeitslosigkeit, kalte Wohnungen und Arbeitsplätze, zusammengebrochenes Verkehrs- und Transportwesen, dramatische Folgen für die Landwirtschaft und das Gesundheitssystem, usw. usw.

Das Gute daran ist nur, dass uns dann als Entwicklungsland das UNFCCC wieder die günstigen und verlässlichen fossilen Brennstoffe zugesteht, so wie dem Kongo oder Uganda.

Zu erwartende Kosten der Energiewende

Schon die jetzigen Kosten für den Kauf von Emissionszertifikaten und das Ersetzen der bereits abgeschalteten Kernkraftwerke sowie die vielen lokalen Restrukturierungsmaßnahmen haben zu einem der höchsten Strompreise weltweit für die Industrie und die Bürger geführt.

Während zur Jahrtausendwende der Strompreis für private Haushalte in Deutschland noch 13,9 Cent/kWh betrug, stieg er 2018 auf 29,4 Cent/kWh (Stromreport), und in der Zwischenzeit hat er einen Allzeit-Rekord von 30,5 Cent/kWh erreicht (Gesellschaft für Verbraucherinformationen). Dies ist ein Anstieg von 120%, der primär verursacht wird durch eine Verdreifachung der staatlichen Belastungen wie Steuern und die Gebühren für die erneuerbaren Energien von 5,2 auf 16,8 Cent.

So tragen mittlerweile die staatlichen Belastungen zu mehr als der Hälfte zum Strompreis bei (55%), aber offensichtlich ist dies noch nicht genug. Aktuell hat die Regierung beschlossen, eine weitere Abgabe auf CO2einzuführen, beginnend mit 10 €/t CO2in 2021 und ansteigend auf 35 €/t bis 2025. Einigen Parteien und Umweltorganisationen ist das viel zu wenig, und ein weiterer deutlicher Anstieg bis zu 180 €/t wird bereits intensiv diskutiert.

All das ist jedoch noch nicht annähernd ausreichend, um eine Energiewende der geplanten Art zu realisieren. Entsprechend einer aktuellen Studie von 2017 (Ausfelder et al.), die von verschiedenen deutschen Instituten im Auftrag der Bundesregierung durchgeführt wurde, sind bei einer Reduktion der CO2-Emissionen um 90% bis 2050 zusätzliche  Kosten von etwa 4,5 Billionen € aufzubringen, und für eine Reduzierung um 100%, wie dies nach der Deutschen Klimaschutz-Vereinbarung vorgesehen ist, werden voraussichtlich noch mal weitere 3 Billionen € erforderlich sein. Zusammen ist dies fast 4x so viel wie die aktuellen Staatsschulden der Bundesrepublik Deutschland (1,92 Bill €), die sich nach dem 2. Weltkrieg aufsummiert haben, und dies ist etwa das 21-fache des diesjährigen Staatshaushalts (359,9 Mrd €).

Ohne eine weitere Erhöhung der aktuellen Schulden, die schon jetzt zu einer unverantwortlichen Belastung künftiger Generationen führen (nicht immer wird es eine Null-Zinspolitik geben und nicht ewig kann ein Staat auf Pump leben, es sei denn er strebt einen Staatsbankrott und eine Währungsreform an), sind diese Extrakosten zur Umsetzung der Energiewende vom Konsumenten zu tragen.

Bei rund 40 Mio. Haushalten führt dies neben den bisher schon vorhandenen hohen Energiekosten zu einer zusätzlichen Belastung von 188.000 € pro Haushalt oder 520 € pro Monat und pro Haushalt über 30 Jahre (ohne zusätzliche Zinsen).

Um eine Klimaneutralität bis 2035 zu erreichen, wie dies von „Fridays for Future“ und auch von den Grünen auf ihrem Parteitag am 17. November gefordert wurde, wären sogar Belastungen eines jeden Haushalts von monatlich 1040 € zusätzlich aufzubringen (siehe auch Vahrenholt & Tichy). So sieht also real eine Entlastung von Geringverdienern und eine Umverteilung von oben nach unten aus.

Schülern, die auf die Straße gehen, weil dies ‚Action‘ ist und ein tolles ‚Event‘ darstellt, ohne dabei zu wissen, wofür sie wirklich demonstrieren, kann man das vielleicht nachsehen. Aber Politiker, die zweifellos leicht von Interessenverbänden, auch von wissenschaftlichen Vertretern und Organisationen einseitig oder vorsätzlich falsch beraten werden, sollten schon ihre politischen Entscheidungen zu Ende denken, sie sind schließlich für die Folgen ihrer Politik verantwortlich.

Dabei sind all diese anstehenden Ausgaben bei weitem keine Garantie für eine jemals realisierbare emissionsfreie Versorgung mit ausreichender und verlässlicher Energie, wie dies selbstverständlich für ein Industrieland erwartet werden muss.

Der Klima-Wahn

Eine Energietransformation von den fossilen Brennstoffen weg zur so-genannten Sauberen Energie basiert auf der Vorstellung, dass der Mensch mit seinen CO2-Emissionen das Klima kontrollieren und damit auch die Welt retten kann. Dies ist eine absolute Wahnvorstellung. Seit es auf der Erde Wetter und damit auch ein Klima gibt, wird dies durch interne und externe natürliche Einflüsse bestimmt. Wir müssten die Sonnenaktivität oder die Umlaufbahn der Erde kontrollieren, um unser Klima maßgeblich zu beeinflussen.

Bisher gibt es keinen wirklichen Beleg für die Hypothese einer ausschließlich anthropogen verursachten globalen Erwärmung. Dagegen gibt es viele Anzeichen dafür, dass sich die Biosphäre bei einer höheren CO2-Konzentration in der Atmosphäre und bei leicht höheren Temperaturen deutlich besser entwickelt (Wong; Morison&Lawlor;Zhu et al .). Eine umfangreiche Zusammenstellung zur Bedeutung von Kohlenstoffdioxid für unser Leben und Überleben findet sich auf der Homepage vonCO2Coalition.

Trotzdem werden mittlerweile weite Teile unserer Bevölkerung, der Medien und besonders unserer politischen Vertreter indoktriniert von einigen Umweltorganisationen, die sich entweder aus ideologischer Überzeugung, aus politischen Interessen oder wider besseres Wissen darauf versteift haben:

Der einzige Weg, die Erde zu retten ist, sämtliche CO2-Emissionen einzustellen.

  • dies basierend auf weitgehenden Spekulationen und Hypothesen,
  • unabhängig von den unvorstellbaren Belastungen für den Verbraucher und die Industrie und
  • unabhängig von den katastrophalen Konsequenzen für die Wirtschaft und das soziale System.

Zur gleichen Zeit ersetzen Länder wie China oder Indien unsere eingesparten CO2-Emissionen innerhalb weniger Monate mit ihren weiter ansteigenden Raten.

Es hat sich ein regelrechter Klima-Wahn entwickelt, der von den Medien, Politikern und mittlerweile auch von unseren Bildungseinrichtungen in alle Welt verbreitet wird. Es ist der Glaube, dass wir in einer Welt leben, die bedroht wird von dem vielleicht wichtigsten und harmlosesten Molekül, das uns die Natur auf Erden geschenkt hat, dem Kohlenstoffdioxid Molekül (siehe CO2Coalitionund Jay Lehr).

Statt dankbar zu sein für dieses Geschenk, das uns erst ein Leben dieser Form auf unserem Planeten ermöglicht, haben einige Leute entschieden das CO2zu dämonisieren, offensichtlich aus politischen Gründen. Nahezu die Hälfte der Menschen, die in Industrieländern leben, glauben in der Zwischenzeit an das Narrativ eines gefährdeten Planeten und fordern ein verändertes Wirtschafts- und Gesellschaftssystem sowie das Abschalten der preiswerten Energie, die erst unseren heutigen Lebensstandard, nach dem sich so viele Menschen aus den Entwicklungsländern sehnen, ermöglicht hat.

Aber der behauptete starke Einfluss von CO2auf unser Klima mit seinen Folgen einer dramatischen Temperaturerhöhung und einem nie dagewesenen Meeresspiegelanstieg, wie dies vom IPCC regelmäßig verbreitet wird, hat bei einer wachsenden Zahl von Wissenschaftlern und Klimaexperten zu großen Zweifeln an den Darstellungen des IPCC geführt. Die meisten Wissenschaftler zweifeln nicht einen anthropogen verursachten Treibhauseffekt an, wohl aber dessen Größe und dessen dramatischen Einfluss auf unser Klima.

Es wäre eine unverantwortliche Umwelt- und Klimapolitik, weiterhin seriöse, begutachtete wissenschaftliche Publikationen zu ignorieren, die einen deutlich kleineren menschlichen Einfluss auf das Klima aufzeigen als bisher angenommen, und gleichzeitig eine gut funktionierende konventionelle Energieversorgung herunterzufahren ohne einen adäquaten Ersatz. Unsere Wirtschaft und Lebensqualität hängen empfindlich von einer verlässlichen, ausreichenden und erschwinglichen Energieversorgung ab. Die kann nicht durch Millionen von Windrädern, die unsere Natur zerstör­en und Billi­onen von Vögeln und Insekten schreddern, ersetzt werden.

Weitere aktuelle Referenzen

Gau im Illusionsreaktor (4): Energie lässt sich nicht wendenvon Manfred Haferburg,

Gau im Illusionsreaktor (5) – Schlechter als Uruguayvon Manfred Haferburg,

Woher kommt der Strom? 44. Woche – vom Schönrechnenvon Rüdiger Stobbe

HGÜ A – Nord: Die Windstromverbindung von Emden bis nach Philippsburgvon Bernd Kehrmann,

Furcht, Hass, Intoleranz – und Schlimmeresvon Paul Driessen und

Analyse: Null Kohlenstoff bis 2050 ist unmöglich, Heartland Institut,

 

Schlussbemerkung

Es ist schockierend, was sich im Vorfeld zu der geplanten 13. Internatio­nalen Klima- und Energiekonferenz von EIKE ereignet hat (siehe Links-grüne „Umweltschützer“ schicken Mob auf die Straße, die erpresst Hotelleitung). In dem Beitrag von Paul Driessen (siehe oben) wird auf die vielfältigen Einschränkungen und Behinderungen hingewiesen, die auch ich z.T. selber erfahren musste und denen heute Kritiker an einer Anthropogen verursachten Globalen Erwärmung (AGW) ausgesetzt sind, dies sowohl in der freien Meinungsäußerung, in der Forschung, im Publikationswesen oder der Durchführung von Wissenschaftlichen Veranstaltungen wie der geplanten EIKE-Tagung.

All das hat sich längst verabschiedet von einer sachlichen Auseinandersetzung von Pro und Contra zum Menschen gemachten Klimawandel, stattdessen wird dieses Thema dominiert von uninformierten aber indoktrinierten, und teils bezahlten Demonstranten sowie einigen wortge­wal­tigen Anführern, die sich mit den tieferen Ursachen von Klimaveränderungen nie befasst haben und dies auch nie wollen, aber allzu gern die AGW-Hypothese für die Rechtfertigung ihrer eigenen Ideologie heranziehen.

Es wird höchste Zeit, dass sich auch die Kritiker an der aktuellen Umwelt- und Energiepolitik sachlich, aber bestimmt zu Wort melden und nicht den Ideologen kampflos das Feld überlassen. Es kann nicht sein, dass eine Bildungsveranstaltung, wie die von EIKE geplante Tagung das Opfer einiger Umweltaktivisten wird und so unsere Versammlungs- und Meinungsfreiheit infrage gestellt wird. Voraussetzung ist aber einerseits, dass sich Realisten und Skeptiker nicht gegenseitig diffamieren, wie das leider immer wieder in Klimaforen festzustellen ist (z. B. im Streit um den 2. Hauptsatz) und dass wir uns nicht ideologisieren lassen, sondern auf Fakten, Beobachtungen und gesicherte Erkenntnisse stützen können. Hierzu tragen Blogs wie dieser, wie Kalte Sonne, Notrickszoneoder Achgutbei und hoffentlich auch der vorstehende Artikel.

Eine adäquate Antwort auf die Aktionen des Redakteurs Paul Gäbler vom Berliner Tagesspiegel, auf die Pöbeleien der „Umweltschützer“ (Antifa) und den Rauswurf durch das NH-Congress Center wäre wahrscheinlich nur eine bundesweit organisierte Demonstration für Meinungsfreiheit vor der Redaktion des Tagesspiegels und dem Sitz des Umweltinstituts München. Aber leider fehlt den eher nüchterner und besonnener auftretenden Kritikern der AGW-Hypothese wohl die finanzielle wie auch mediale Unterstützung, wie sie etwa Extinction Rebellion zuteil wird.

 




»Ihr sollt Panik haben!«)*

An die Unfähigkeit der EU, Probleme zu lösen, erinnerte die zurückliegende Umstellung auf die Winterzeit, die abzuschaffen sich Brüssel seit eineinhalb Jahren anheischig macht. Wie man hört, dürfte es noch einmal dieselbe Spanne dauern, bis man vielleicht mit diesem Jahrhundertwerk zu einem Ende kommt. Der deutsche Kommissar Oettinger, selbst anscheinend unter günstigeren Lichtverhältnissen aufgewachsen, wies auf den Umstand hin, dass Kinder im Dunkeln zur Schule gehen müssten, ließ sich aber auf die damit verbundenen Schrecknisse nicht weiter ein.

Doch er wies damit unwissentlich auf einen anderen Aspekt der zugegebenermaßen unsinnigen Zeitumstellerei hin, nämlich den psychologischen, der offenbar wird, wenn man von vielfältigen Gefahren hört, die mit einer Stunde Schlaf mehr oder weniger verbunden zu sein scheinen. Nun wäre diese Erscheinung keiner Notiz wert, wenn sie sich nicht nahtlos in ein größeres Bild fügte. Ein wenig ist es derzeit zwar von dem alles überwältigenden Klima-Sterben verstellt, doch man erinnert sich: Bevor es darum ging, litten die Menschen – bis hin zur völligen Ausrottung – an krebserregenden Nitrosaminen im Brot, am Rinderwahn, wiederholt an der Vogelgrippe, vorzugsweise chinesischen Ursprungs, an Würmern in Fischen, gerne auch am Ozonloch und ganz gewaltig an Fukushima, woran kein einziger Deutscher Schaden gelitten hat, wenn man von der damit verbundenen Energiewende absieht. Dass aber im Winter 2017/18 hierzulande rund 25000 Menschen an der Grippe gestorben sind, wurde kaum irgendwo erwähnt.

Im saarländischen Dudweiler bringt eine Schulrektorin einen gutmütigen Hund mit in die Schule. Der Zweck: Der Seelenzustand der Kinder soll auf diese Weise gestählt und auf die Fährnisse des Erlernens von Lesen und Schreiben vorbereitet werden. Schulpsychologen sind ohnehin überall installiert, ob nun etwas geschieht oder nicht. Aber das Angebot fördert die Nachfrage. Wenn ein Autounfall mit Personenschaden geschieht, tritt als einer der Ersten der Psychologe auf den Plan und kümmert sich um die Reste. Und die außer Rand und Band geratenen Genderisten bringen zahllose pubertierende Kinder auf den schwarzen Gedanken, am eigenen Geschlecht zu zweifeln. Eine Generation von Psychopathen wächst heran, sorglich geleitet von angeblich gut ausgebildeten, staatlich bestallten und nach Bundesangestelltentarifvertrag (BAT) bezahlten Neurotikern.

Dem Wahn muss, so scheint es, eine politische Qualität innewohnen, wenn er sich durchsetzen soll. So hat die Klima-Hausse zu einer erfreulichen Wiederbelebung des Baumsterbens geführt, wenn das Paradoxon erlaubt ist. Toter Baum und totes Klima in einem – das ist nicht zu übertreffen. Man sieht den toten Menschen förmlich um die Ecke kommen.

Darum geht es nämlich, die Menschen unter Angst zu halten. Dementsprechend hat sein Redenschreiber dem Mädchen Thunberg ganz folgerichtig notiert: „Ihr sollt Panik haben!“ Allein aus diesem kleinen Satz und der Tatsache, dass er nicht weitum Hohn oder Mitleid auslöst, sondern Angst und somit seinen Zweck erfüllt, kann man eine Beschreibung der politisch korrekten Gesellschaft ableiten, an der alle rot-grünen Sozial-Ingenieure arbeiten. Die Maßgabe lautet: Wer Angst hat, zeigt Anstand, wehleidig zu sein wird zu einem Zeichen von Sensibilität und Weinerlichkeit zur Tugend. Für all das gilt auch der Umkehrschluss. Und wer nicht hysterisch ist, der kann kein guter Mensch sein. Das ist das moralisch hochstehende Konzept für eine Erziehung zur Lebensuntüchtigkeit.

Es ist, als feierte der Wiener Nervenarzt Siegmund Freud, von der eigenen Gilde längst zum alten Eisen gelegt, im Rahmen der Politik und des politischen Vorfelds eine Auferstehung. Bei Freud gibt es keine seelische Normalität, so wie bei seinem Widersacher Alfred Adler. Für ihn besteht der Mensch aus einer großen Zahl von seelischen Krankheiten, und der Zustand der Normalität stellt keine Größenordnung dar. Die Neurose als individueller Dauerzustand der Psychologie ist heute im Politischen zur kollektiven Gesamtbefindlichkeit der Gesellschaft erhoben.

Vor Kurzem gab es einen Skandal, weil ein drei- oder vierjähriger Knabe in der Kita einem kleinen Mädel die Lippen auf die Wange drückte. Ungeheuer – ein Abgrund der Verworfenheit. Eine derartige Reaktion auf eine nette Szene kommt aus derselben Gesellschaft, die ansonsten jede sexuelle Perversion als neue Bereicherung des menschlichen Miteinanders feiert, wobei die Grünen mit ihrer bis heute nicht definierten Haltung zur Päderastie eine Vorreiterrolle innehaben.

Man sieht: Hysterie ist ohne eine gewisse Menge ergänzender Heuchelei nicht praktikabel. Da werden ganze Innenstädte durch Demonstrationszüge se­xueller Ausschweifungen verstopft, aber wenn ein Mann einer Arbeitskollegin Avancen macht, dann ist er dran wegen sexueller Belästigung.

Man könnte die Erscheinungen eines verweichlichten, wohlmeinenden, wehleidigen Gutmenschentums als bedauerliche Erscheinung der Dekadenz abtun, wenn sie sich nicht in einem gefährlichen Kontext befänden. Denn da gibt es auf der einen Seite diese zutiefst ehrlichen, hingebungsvollen, ahnungslosen und zu keinem Kompromiss bereiten Idealisten, die insgeheim bedauern, dass die Zeit der Märtyrer vorbei ist. Gegen sie ist zwar kein Kraut gewachsen, doch hier liegt nicht die eigentliche Gefahr.

Denn ihrer bedienen sich Strategen, die gut informiert sind und die genau wissen, wie man das emotionale Potenzial des Gutmenschen in harte politische Wirklichkeit verwandeln kann. Exemplarisch zeigt sich das im Schlepperunwesen. Dieses braucht für den Ablauf seiner Geschäfte die Mitwirkung aller, die mit seelenvoller Hingabe die Sache unterstützen, auf das Elend der Menschen hinweisen und eine bessere Welt fordern. Und die Strategen machen Kasse und ihre Hintermänner betreiben ihr politisches Geschäft mit dem bevölke­rungspolitischen Ziel einer Umwandlung Europas. Das ist kein fahrlässiger Vorwurf ins Nirgendwo, das sind Forderungen und Zielsetzungen, die aus den USA ständig erhoben werden.

So kurz ist der Weg von der Wehleidigkeit zur Politik. Und doch: Eine Gesellschaft, die damit befasst ist, selbst neurotisch, eine Generation von Psychopathen heranzuziehen, bringt natürlich mächtigen Einflüssen von außen keinen Widerstand entgegen. Jede Torheit, jede infame Einflüsterung wird begierig, unkritisch und wehrlos aufgesogen, wenn sie im Namen der politischen Korrektheit und des Gutmenschentums auftritt.

Allen Erscheinungen solcher Art, von der Wehleidigkeit bis zu Gretas Panik, wohnt ein dynamisches Element inne – die Angst. Sie ist auch das Gelenk zur politischen Qualität der Entwicklung. Denn unter der Bedrohung durch die Angst sind viele Menschen bereit, auf Bequemlichkeit, Geld und schließlich Teile ihrer Freiheit zu verzichten. Dies natürlich geschieht zugunsten eines Staates, der den Zuwachs an Macht dazu nutzt, Druck und Angst weiter zu steigern, bis diese Spirale das endgültige Ziel erreicht hat, nämlich ein Regime, das nach Befehl und Gehorsam abläuft. Dann aber wird man sich Wehleidigkeit nicht mehr leisten können und hätte doch endlich Grund dazu.

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)*  Anmerkung der EIKE-Redaktion :

Dieser Aufsatz ist zuerst erschienen in der Preußischen Allgemeinen Zeitung; 1. November 2019, S.8; EIKE dankt der PAZ-Redaktion sowie dem Autor Florian Stumfall  für die Gestattung der ungekürzten Übernahme, wie schon bei früheren Artikeln :   https://www.preussische-allgemeine.de/

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Die Öko-Diktatur nimmt Gestalt an*

 Weltweite Bewegungen entstehen nicht einfach von selbst, sie müssen konzipiert, organisiert und mit ausreichenden Finanzmitteln versehen werden. All das braucht eine hochprofessionelle Führung, ohne diese kommt nichts zustande.

So geben die Leute von XR in Großbritannien völlig unbekümmert bekannt, dass sie freiwillige Helfer suchen, sogenannte XR volunteers, denen sie pro Mann und Woche 400 Pfund gegen das Versprechen bieten, dass sich diese den Prinzipien von XR unterordnen. Je mehr jemand ansonsten dem Staat auf der Tasche liegt und sonst nichts zu tun hat, umso leichter wird er das Angebot annehmen.

Auf anderer Bühne, mit eigenen Mimen, aber mit demselben Stück agiert die Bundesregierung. Sie hat dem Publikum das sogenannte Klimapaket vorgelegt, Applaus heischend und unter erheblicher Eigenwerbung. Große Dinge waren dabei nicht zu erwarten und sind auch nicht drin. Eines aber beinhaltet das Konvolut, das ebenso bemerkenswert als wenig beachtet ist.

Das Klimapaket begründet Vorschriften, von denen einige bis tief in den privaten Bereich der Bürger hineinwirken. Das betrifft vor allem das Heizen und die Beweglichkeit, sei es nun mit dem Auto oder dem Flugzeug. All das, zusammen mit weiteren Punkten, soll einmal jährlich geprüft werden. Da stellt sich die Frage, ob dann ein Kommissar in der Tür steht und von einem Hausbesitzer Auskunft darüber verlangt, warum er im Winter seine Räume auf 22 Grad geheizt und sich nicht mit 18 Grad begnügt hat. Mit anderen Worten: Kontrollen dieser Art sind nur von einem Staat durchzuführen, der einen totalitären Charakter angenommen hat.

Das alles ist den Grünen und ihren Kumpanen im Geiste allzu wenig. Sie fordern einen stetig steigenden Kohlendioxidpreis, Ölheizungen werden, falls es nach ihnen geht, bald nicht mehr erlaubt, ebenso Autos mit Verbrennungsmotor. Das Fliegen soll deutlich teurer werden. Geplant sind auch Druckmittel, die den Menschen den Fleischkonsum erschweren, wenn nicht verbieten, dafür wird die vegetarische und vegane Ernährung gefördert.

Auch hier gilt: Ein Staat oder eine Partei, die sich anmaßt, den Bürgern vorzuschreiben, was und wie viel sie essen sollen, trägt totalitären Charakter. Und auch hier stellt sich die Frage nach der Kontrolle. Diese verlangt immer nach einem Eingriffsrecht. Wenn sich ein solches auf die persönlichste Lebensgestaltung erstreckt, so ist es endgültig aus mit der Freiheit.

Natürlich kann derzeit noch niemand, der sich dagegen wehrt, in Strafhaft genommen werden, noch nicht. Doch es gibt andere Wege. In der Ausgabe 3/10 des „Psychotherapeutenjournals“ („PTJ“) wird die „Klimaleugnung“ als psychische Krankheit beschrieben, die in ihrer schlimmsten Form so aussieht: Es ist die „Überkompensation“, die zum „Kreuzrittertum gegen den Klimaschutz“ und zur „aggressiven Leugnung der existenziellen Bedrohung“ führen könne. Diese Gruppe versuche, ihrer Todesangst aus dem Weg zu gehen, indem sie eine „symbolische Unsterblichkeit“ erreichen wolle und was sich die Seelenklempner noch so einfallen lassen. Die Rede ist auch von einer „akuten Eigen- oder Fremdgefährdung“. Diese entbindet den Therapeuten von der ärztlichen Schweigepflicht und reicht als Grund aus für eine zwangsweise Verabfolgung von Medikamenten und die Einweisung in eine psychiatrische Einrichtung.

Wer sich nun damit trösten will, dass dies die Auffassung irgendeines Spinners sei, dem sei gesagt, dass das „PTJ“ das Organ der Bayerischen Landeskammer der Psychologischen Psychotherapeuten ist, der jeder Psychotherapeut zwangsweise angehört und die in ihrem Bereich hoheitliche Aufgaben ausführt. Alles ist vorbereitet für die Möglichkeit, jeden in ein Narrenhaus zu sperren, der die offizielle Theorie in Sachen Klimawandel anzweifelt. Die Öko-Diktatur nimmt Gestalt an.

Überraschen kann die Verbindung von Klima-Diskussion und Totalitarismus keineswegs. Beide brauchen für ihr Funktionieren die Angst. Vorgeblich gilt es, die Menschheit vor der Vernichtung zu bewahren. Diesem Ziel wäre natürlich alles andere unterzuordnen – Wünsche der privaten Lebensgestaltung, die gesellschaftliche Gliederung, die politische Ordnung, kulturelle Eigenheiten und Vorlieben, endlich Weltanschauung und Freiheit.

Die klassische Alternative der bisherigen Ideologien bestand darin, dass man eine gute Welt versprach anstelle der vorgefundenen schlechten. Heute reicht das nicht mehr aus. Die Alternative heißt jetzt: unsere Welt oder gar keine. Dies ist der gedankliche Hintergrund, wenn ein Herr Grönemeyer während eines Konzerts emphatisch plärrt, er und seinesgleichen würden „diktieren“, wie die Gesellschaft auszusehen habe.

In einem politischen Milieu, in dem der Widerspruch auch nur als störend und endlich als schädliche Krankheit empfunden wird – sei es von der volonté générale (allgemeiner Wille) des Jean-Jacques Rousseau, sei es durch die politische Korrektheit – gilt er alsbald als strafbar. Abweichende Meinungen werden systematisch unterdrückt. Es regiert die Behauptung, der Sachstand sei unbestritten und die Wissenschaft einer Meinung. Abweichende Darstellungen sind aus Presse und elektronischen Medien weitestgehend verbannt, und das Publikum hat das hinzunehmen.

Wo es darum geht, die Freiheit einzuschränken und auf längere Sicht abzuschaffen, darf natürlich Brüssel nicht fehlen. Von dort kommen in diesem Kontext Tagesbefehle in reicher Zahl, vom Verbot der herkömmlichen Glühbirne über zahllose Effizienz-Vorgaben für Produkte aller Art bis hin zu genormten Wasserhähnen und Vorschriften für eine bessere Isolierung von Türen und Fenstern, als wüsste man nicht, dass derlei Schimmelbildung in den Räumen hervorruft.

Der niederländische Ökonom und Publizist Hans Labohm, jahrelang ständiger Vertreter der Niederlande bei der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) und dort Mitglied des Ausschusses für Entwick-lungshilfe, prognostiziert die möglichen Folgen der Klimadebatte: „Wir werden mit einer schleichenden Kollektivierung unserer Gesellschaften rechnen müssen – sofern die Klimapolitik fortgesetzt wird, die praktisch alle politischen Parteien vertreten, die derzeit an der Macht sind. Rechnen wir die gegenwärtige Entwicklung hoch, werden wir letztlich bei einer Art Öko-Plan- und Kommando-Wirtschaft landen.

Da aber eine derartige Wirtschaftsform mit einer politischen Kommando-Ordnung einhergeht, führt dieser Weg unabweichlich zur Unfreiheit.

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)*  Anmerkung der EIKE-Redaktion :

Dieser Aufsatz ist zuerst erschienen in der Preußischen Allgemeinen Zeitung; 18. Oktober 2019, S.8;  EIKE dankt der PAZ-Redaktion sowie dem Autor Wolfgang Stumfall  für die Gestattung der ungekürzten Übernahme : https://www.preussische-allgemeine.de/

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GRÜNE, Bauern und Klimawandel: Im Jammern bilden sie eine Symbiose

Bild 1 Tweed von Frau Simone Peter vom 5. Mai 2019

Als „Fachfrau“ war es ihr selbstverständlich wichtig, auf Ihre Erkenntnis hinzuweisen, dass dies eindeutige Vorboten des prognostizierten Weltunterganges wären und die GRÜNEN diesen wohl gerade noch verhindern könnten.

GRÜN: Stur und unbelehrbar

Ein „GRÜN“ gibt nicht so schnell bei. Ein Trump twittert nach deutscher Medien- und Politikerüberzeugung generell nur Unsinn, doch bei GRÜN bietet selbstverständlich jeder Tweed ganz tief schürfende Fakten. Wenn man sich die Diskussion zum Tweed ansieht, gewinnt man über Frau S. Peter allerdings den Eindruck: Ein weiteres, GRÜNES Markenzeichen ist, dass man stur auf seiner Meinung beharrt und nichts (dazu) lernen – oder einsehen – will:

Bild 2 Follower-Kommentare zum Tweed

Hierzu ein Rückzieher. Nicht nur Frau S. Peter ist stur und ziemlich unbelehrbar. Der Autor ist mit der Redaktion „seiner“ Tageszeitung „im Clinch“, weil er sich erlaubt, die dort inzwischen täglich erscheinenden Kommentare über das immer schlimmer werdende Klima und die zur Klimasteuerung geradezu geniale Lösungen findende, gottgleich gewordene Greta zu kritisieren und mit Fakten zu belegen, wie viele Aussagen in diesen Kommentaren gar nicht belegt sind. Begründung: Diese stammen vorwiegend aus Simulationen, sind also als reine Vermutungen und widersprechen in vielen Fällen aktuellen Messdaten.
Antworten kamen (etwas überspitzt formuliert): „Man“ sieht sich Fakten nicht an – wer in einer Redaktion hätte schon Zeit dazu -, und schon gar nicht auf EIKE, denn: EIKE hat einen schlechten WIKIPEDIA-Eintrag. „Gute“ Bürger – und dazu zählen sich Redakteure – vertrauen darauf und meiden pflichtbewusst solche Portale.

DWD und unsere Medien: Das Wetter wurde bereits eine einzige Katastrophe

Egal, ob schön oder garstig: Wetter hat es früher scheinbar nie gegeben, oder es muss einfach nur himmlisch gewesen sein. Mit fleissiger Unterstützung des inzwischen politisierenden, deutschen Wetterdienstes werden vollkommen unbelegte Vermutungen ausgegeben und über die Medien zu sicheren Apokalypsen erklärt:

Wird es nicht so, dann ist es eben umgekehrt:

MSN Wetter 20.05.2019: Wetter in Deutschland: Tief Axel bringt viel Regen – vielerorts droht Hochwasser!
… Tief Axel setzt sich über Deutschland richtig fest. Es regnet ununterbrochen, besonders an den Alpen. Zusammen mit dem Schmelzwasser kommen bis zu 200 Liter Wasser an den Alpen zusammen. Selbst im Flachland fallen bis Dienstagabend bis zu 100 Liter Regen pro Quadratmeter. Die Donauzuflüsse werden am Dienstag die ersten Meldestufen überschreiten. Straßen können überschwemmt werden und Keller volllaufen …
Aber nicht nur dem Süden droht Hochwasser …

Aber nur so lange, bis der anstelle der Trockenheit gekommene, schlimme Regen wieder vorbei ist:

Bild 4 Quelle: MSN 18.06.2019, Screenshot

Nichts von solchen Behauptungen kann belegt werden, da die wahren Messdaten deutlich etwas anderes ausweisen. Doch Wahrheiten interessieren heute nicht mehr. Unsere unfehlbare Kanzlerin hat persönlich den Kampf gegen das sich ständig ändernde Klima (den wieder die Bürger zu finanzieren haben) zu ihrer Hauptaufgabe erklärt, Bayerns Ministerpräsident, Herr Söder, folgt ihr brav wie ein Wackeldackel hinterher, nimmt sogar Anlauf, sie zu überholen.
Da darf man nicht kleinlich sein und penetrant anmerken, die wirklichen Daten würden ein anderes, als das simulierte Wetter zeigen.

Trotzdem machen sie es, wie es selbst die Daten des DWD darstellen: Die wichtigen Niederschlagsmengen haben die Stände zur „erstrebenswerten“ Zeit um 1900 erreicht. Wo ist da nun das Problem?

Bild 5 Deutschland Sommerniederschlag. Quelle DWD-Viewer

Bild 6 Deutschland Jahresniederschlag. Quelle DWD-Viewer

Mehr Wärme, mehr CO2, weniger Extreme (und die Erfindung des Kunstdüngers): Seitdem explodieren die Ernten

Zurück zum Tweed von Frau S. Peter. Ihrer Überzeugung nach (eher: Ihrer rein auf Ideologie basierenden, „GRÜN-konformen“ Meinung, denn so dumm kann sie als promovierte Biologin nicht wirklich sein, was allerdings nur eine rein persönliche, vollkommen unbelegbare und auch nicht bestätigte Vermutung ist), sind alle, welche nicht an den schlimmen, menschengemachten Klimawandel glauben und mit den GRÜNEN schnellsten rabiat und ohne Rücksicht auf Kosten und Verluste „umsteuern“, Vernichter ihrer Lebensgrundlagen.

Es lohnt sich dazu wie so oft, etwas zu tun, was die GRÜNEN (aber auch unsere Politiker, Parlamentarier und deren Klimaberater) strengstens vermeiden: Die wirklichen Daten anzusehen. Der Autor hat es gemacht.

Auf einem Blog Heimbiotope findet sich eine Tabelle über Ernteerträge seit der Steinzeit. Die Daten ab dem ausgehenden Mittelalter sind anbei grafisch umgesetzt. Leider sind unter der Tabelle mehrere Fundstellen angegeben, so dass (dem Autor) eine eindeutige Zuordnung nicht möglich ist. Zur Darstellung der Tendenz dürfte deren „Vertrauenswürdigkeit“ jedoch ausreichen.

Interessant ist an den Daten, dass drei, nach heutigem „Postulat“ schlimme Zeitenwenden große Erntevorteile zur Folge hatten:
-Ca. 1600 der (ganz) langsame Erwärmungsbeginn der nachmittelalterlichen, kleinen Eiszeit (die aktuelle Erwärmung begann ja bereits weit vor dem immer dazu postulierten Beginn des Industriezeitalters).
-Ca. 1880 – also zum „offiziellen“ Beginn der Erwärmung – ein richtiger, positiver Knick und
-1950, seitdem der anthropogene CO2-Eintrag erst wirklich Dimensionen annimmt, geradezu eine Explosion der Erträge.

Bild 7 Ernteerträge (als Relativzahl) von 1400 – 2010. Grafik vom Autor erstellt. Datenquelle: Blog Heimbiotope, Tabelle mit Getreideerträgen von der Jungsteinzeit bis heute

Für die, welche (wie die GRÜNEN) von der angeblich so schönen Zeit schwärmen, als die Menschen „im Einklang mit der Natur“ lebten und dabei regelmäßig verhungerten, an Seuchen starben, oder ganz einfach früh an Auszehrung, weil der reine Zeitaufwand zum nackten Überleben den Körper sehr frühzeitig kaputt machte, ein kurzes Lesestück:
Prof. Dr. Peter Weingarten: Landnutzungswandel vor dem Hintergrund der Perspektiven in der Agrar- und Energiepolitik
Erntemengen
… Im frühen Mittelalter um 1000 n. Chr. lag das Verhältnis von Aussaatmenge zu Erntemenge bei etwa 1:3. Das bedeutet, dass aus 1 kg ausgesätem Weizen 3 kg neu heranwuchsen. Davon musste 1 kg für die nächste Aussaat zurückgelegt werden. Von den verbliebenen 2 kg musste der Bauer Abgaben leisten (Steuern zahlen). Das Erntegut war zudem ständig von Ungeziefer und Schimmel bedroht. Da blieb nur wenig für die eigene Ernährung. Ein Grund für das schlechte Verhältnis war die ständige Bedrohung durch Schädlinge und Pflanzenkrankheiten. In einigen Jahren wurden bis zu 50% der Ernte vom Wild zerstört. Dazu kamen Heuschrecken, Käfer, Mäuse, Pilzkrankheiten, Sturm, Hagel und Dürre. Außerdem war der Ertrag durch den Mangel an Pflanzennährstoffen ohnehin sehr gering. Im 12./13. Jhd. stiegen die Erträge auf etwa 1:4. Besser Pflüge erleichterten die Bodenbearbeitung. Es wurden aber auch neue Flächen durch Rodung nutzbar gemacht. Im 19. Jahrhundert, nachdem die Düngung mit Mist, Kalk, Horn- und Knochenmehl eingeführt worden war, betrug das Verhältnis etwa 1:10. Heute erwartet ein Landwirt ein Verhältnis von durchschnittlich 1:25 bis 1:30, auf guten Böden 1:40 (z.B. bei Weizen). 1900 erzeugte ein in der Landwirtschaft Beschäftigter Nahrungsmittel für 4 Personen. Heute ernährt ein Landwirt 131 Personen mit Nahrungsmitteln aus heimischer Produktion. Mit Eiern und Fleisch, die mit Hilfe von importierten Futtermitteln erzeugt wurden, sind es sogar noch mehr.

An diese, zur Vergangenheit gehörenden Probleme reichen haben derzeit nur unsere Biobauern „Verbindung“, deren Ertrag teilweise nur 50 % der konventionell wirtschaftenden Betriebe beträgt:
agrarheute,com: Die Ertragsleistung der Ökogetreidearten ist im Schnitt knapp halb so hoch wie bei konventionellem Getreide. Am größten ist der Abstand zum konventionellen Getreide beim Bioweizen mit mehr als 50 Prozent. Am geringsten ist die Differenz der Erträge zwischen konventionellem und Biohafer mit nur 25 Prozent.
Trotzdem soll er eine Lösung für die zunehmende Erdbevölkerung und Flächenreduktion sein.

Nun noch Detailbilder mit den Erträgen von Deutschland ab 1950:

Bild 8 Getreide gesamt, Erntemengen Deutschland 1950 bis 2019. Bildquelle: Deutschland – Getreideproduktion, Grafik vom Autor um die Randdaten ergänzt

Bild 9 Getreide gesamt, Ertrag Deutschland 1950 bis 2019. Bildquelle: Deutschland – Getreideertrag, Grafik vom Autor um die Randdaten ergänzt

Bei diesem Erfolg, den das sich stetig und seit ca. 1600 zu mehr Wärme wandelnde Klima bei den Ernten bewirkt hat, muss man wohl (nicht) verstehen, dass nicht nur die GRÜNEN, sondern auch der Deutsche Bauernverband eine Gefahr sieht:
Zeit Online,14. Juni 2019, dpa: Bauernverband: Extremwetter bedroht Produktion
… Landwirte sehen im Klimawandel eine zunehmende Gefahr. «Extremwetterereignisse in die eine oder andere Richtung» bedrohten die landwirtschaftliche Produktion, sagte der Generalsekretär des Deutschen Bauernverbands (DBV), Bernhard Krüsken. «Das kann ein Dürresommer sein, aber das kann auch Hagelschlag, Frost und Starkregen sein», sagte Krüsken …

Bild 10 BR Info

Nun sollen ca. 50 % des Einkommens der Bauern als Subvention vom Staat kommen und wer zusätzlich Öko-Energie-Ernter ist, hat noch viel mehr davon. Aber zufrieden waren die Bauern noch nie, schon gar nie mit dem Wetter.

Es könnte natürlich auch sein, sie sind im Grunde mit etwas ganz anderem unzufrieden: Zum Beispiel schlechten Preisen wegen zu hoher Ernten:
agrarheute, 16.08.2019: Die europäische Analystenfirma Strategie Grains hat die Prognosen für die Produktion und den Export von Weichweizen in der Europäischen Union kräftig angehoben.
Ursache für die Korrektur sind die hohen Ernteerwartungen in Frankreich und auch in Großbritannien …
agrarheute, 12.08.2019: USDA schockt die Getreidemärkte – Preise stürzen ab
Die Folgen: Ein drastischer Preissturz bei Mais, Weizen und bei Sojabohnen. Die Ursachen: …. Außerdem korrigierte man die Maiserträge nach oben – und nicht nach unten …
… Beim Weizen überwogen für die US-Farmer ebenfalls die bärischen Nachrichten. Das USDA setzte die Weizenerträge und damit auch die Erntemenge und die Endbestände in den USA nach oben.

Denn das zunehmend bessere Ernteklima und der höhere CO2-Gehalt in der Atmosphäre wirken weltweit:
science-skeptical; Klimakatastrophe!? Die Getreideproduktion hat sich in den letzten 60 Jahren weltweit nahezu vervierfacht, bei Bevölkerungsverdopplung!

Bild 11 Getreideerträge weltweit

Es gibt auch weitere Probleme: Das Korn wird immer Wetter-empfindlicher, weil es die Fruchtmengen fast nicht mehr tragen kann [1]. Und um es ausreichend schnell an Veränderungen und andere Anforderungen anzupassen (wie es seit Jahrtausenden gemacht wird), hat die EU eine pragmatische Lösung gefunden: Optimierte, moderne Verfahren dazu wurden im Rahmen der Genhysterie gleich ganz verboten. Schließlich ist unseren Politkern und NGOs der Schutz der Bevölkerung vor noch nicht bekannten Gefahren viel wichtiger, als der Schutz vor ausgeschlossenen:
Novo Argumente 22.07.2015. Gentechnik: Keine Vernunft. Nirgends.
Wer kollabiert zuerst: Der Planet oder der Euro?
Prof. Reinhard Szibor 28.09.2015. Gentechnik: Die Kirche und der Goldene Reis

Wohin also „Umsteuern“?

Alleine eine so kurze Darstellung der Fakten zeigt auf, welchen Schwachsinn Frau Peters in ihrem kurzen Tweet schafft, zu verbreiten.
Mit ziemlicher Sicherheit gibt es derzeit keinen Beleg (außer Simulationen und Spekulationen: EIKE 26.11.2016: Forscher des Weltklimarates IPCC rechnen, dass die globale Erwärmung 10 bis 50 % der jährlichen Ernte bedroht – Was steckt dahinter?),
dass der ominöse Klimawandel unsere Lebensgrundlagen zerstört. Man sollte „ihn“ für seine geradezu grandiosen Ernteerfolge loben und die dadurch gewonnenen Vorteile genießen (bevor doch noch die längst überfällige, nächste Eiszeit kommt). Nur deshalb hat sich die mathematisch sichere Vorhersage von Maltus nicht bewahrheitet und ein Teil naturromantischer Bionadebürger kann sich dazu sogar Biolandbau mit seinen mikrigen, dazu noch unstabileren Erträgen leisten.

Stört aber niemanden, denn das ist ja genau das „GRÜNE Markenzeichen mit versteckter Genialität“, die perfekte Umsetzung der Erkenntnis, dass es nicht auf den Inhalt, sondern nur auf den Rahmen ankommt:
Nach eienr Stidue der Cmabridge Uinverstiaet, ist es eagl in wlehcer Reiehnfogle die Bchustebaen in Woeretrn vokrmomen. Es ist nur withcig, dsas der ertse und lettze Bchusatbe an der ricthgien Stlele snid. Der Rset knan total falcsh sein und man knan es onhe Porbelme leesn. Das ist,wiel das mneschilche Geihrn nciht jeden Bchustbaen liset sodnern das Wrod als gaznes.

Unser Einheits-Parteiensystem in Berlin steuert pflichtbewusst zumindest schon teilweise um, indem es einen Teil dieser Idee schon aufgenommen hat: Zusätzliche (CO2-)Steuern können nicht schlecht sein ….

Ist doch egal, irgendein Problem und damit neues Ziel findet sich immer

Getreu dem seit schon zwei Jahrtausenden funktionierendem Geschäftsmodell einer bekannten Institution: Erfinde ein Problem (Hölle), einen Weg dorthin, dem nicht auszukommen ist (Erbsünde), biete aber gleichzeitig eine Lösung dafür an, die den zusätzlichen Vorteil hat, die erfindende Institution sicher zu „ernähren“ und an der Macht zu halten (die Erlösung daraus bietet ausschließlich die bezahlpflichtige Mitgliedschaft im Verein), ist die Ökokirche ebenfalls unermüdlich am Finden und Erfinden immer neuer Problem- und Erlösungsalternativen.

Fällt der eine Untergang aus, findet sich mit Sicherheit schnell ein neuer. Schließlich lassen sich die Simulationsprogramme variabel parametrieren:
WELT 29.08.2019: Weltklimarat rechnet mit immenser Migration
Der Weltklimarat IPCC rechnet bei einer Erderwärmung von höchstens zwei Grad Celsius mit 280 Millionen Flüchtlingen wegen steigender Meeresspiegel. Das geht aus einem Entwurf eines Sonderberichts über die Ozeane und die weltweiten Eisvorkommen hervor, welcher der Nachrichtenagentur AFP am Donnerstag vorlag.
… Neben den USA sind vor allem Küstenmetropolen in China und Indien von regelmäßigen Überschwemmungen durch die nach Expertenmeinung dann jährlich auftretende Wirbelstürme bedroht. Selbst wenn die Zahl der durch den Meeresspiegel-Anstieg Vertriebenen bis 2100 „bei 100 Millionen oder 50 Millionen liegt, ist das noch immer eine bedeutende Störung und viel menschliches Leid“, sagte der Geschäftsführer der US-Organisation Climate Central, Ben Strauss.
… In dem IPCC-Berichtsentwurf heißt es, bis zum Jahr 2100 könne der Meeresspiegel um bis zu einem Meter steigen, wenn nichts gegen den CO2-Ausstoß unternommen werde. Die jährlichen Schäden durch Überschwemmungen würden im gleichen Zeitraum Schätzungen zufolge um bis zu ein Tausendfaches steigen.

Was der IPCC hier (vorab) von sich gibt, ist praktisch unmöglich und durch keine Messdaten gerechtfertigt. Aber simulieren kann man es ja und vorsichtshalber publizieren. Denn auch vollkommen Unwahrscheinliches könnte ja auch irgendwann einmal eintreten. Und wenn es dazu noch Greta sagt …

Einen korrelativ ähnlichen Effekt kann man in Deutschland parallel verfolgen: Als es den Psychiatern gelang, auf Krankenschein zu behandeln, war plötzlich ein erheblicher Teil der deutschen Bürger psychisch krank und dringend behandlungsbedürftig. Und seit die Zahl der Psychologen ansteigt, steigt auch die Anzahl der Behandlungsbedürftigen weiter an:
BKK Gesundheitsreport 2018: … wächst der relative Anteil psychischer Erkrankungen am Arbeitsunfähigkeitsgeschehen. Er kletterte in den vergangenen 40 Jahren von zwei Prozent auf 16,6 Prozent. Die durch psychische Krankheiten ausgelösten Krankheitstage haben sich in diesem Zeitraum verfünffacht. Während psychische Erkrankungen vor 20 Jahren noch nahezu bedeutungslos waren, sind sie heute zweithäufigste Diagnosegruppe bei Krankschreibungen bzw. Arbeitsunfähigkeit

Quellen

[1] EIKE 26.11.2016: Forscher des Weltklimarates IPCC rechnen, dass die globale Erwärmung 10 bis 50 % der jährlichen Ernte bedroht – Was steckt dahinter?)




Klima-Ruhe an der Nordsee

Seit Jahren quellen die Medien über an Hunderten…Tausenden von Alarmmeldungen dieser Art :

„Klimaforscher Mojib Latif : „Starke Stürme nehmen zu“ [3] … oder :

„Nicht nur im Herbst: Sturmschäden in Deutschland nehmen zu“  [4].

Dazu schauen wir uns in Folgendem die säkularen Meßreihen an :

(1)  Wind und Sturm an der Nordsee

Bei genauem Hinsehen zu Langzeit-Statistikenin wissenschaftlich seriösen Publikationen bleibt von derartigen Alarmmeldungen dann nichts übrig [5] :

„Die meisten der Studien, die die letzten 100-1.000 Jahre betrachten, zeigen große, dekadische Schwankungen in der Anzahl der Stürme über dem Nordatlantik. Aus geostrophischen Windgeschwindigkeiten abgeleitete Sturm-Indizes (…) zeigen eine hohe Sturmaktivität in den frühen 1880er Jahren und einen anschließenden Abstieg bis in die frühen 1960er Jahre. Nach einem darauf folgenden Anstieg bis Mitte der 1990er zeigt sich weitere dekadische Variabilität.“

u.w.a.a.O. :

„Wenn jedoch längere Zeiträume betrachtet werden, mindestens 100 Jahre oder bis hin zu den vergangenen 1.000 Jahren, zeigen sich lediglich große Schwankungen auf einer Zeitskala von Jahrzehnten, die aber keinen Langzeittrend aufweisen (Fischer-Bruns et al. 2005; Ganske et al. 2016; Xia et al. 2013). [5]

Und selbst der Klimarat IPCC hat sich seit seinem Assessment-Report 2013/14 von den Stürmen verabschiedet: [6]:

“In summary, confidence in large scale changes in the intensity of extreme extratropical cyclones since 1900 is low.Likewise, confidence in trends in extreme winds is low,owing to quality and consistency issues with analysed data.”

u n d  [7] :

No robust trends in annual numbers of tropical storms, hurricanes and major hurricanes counts have been identified over the past 100 years in the North Atlantic basin.”

Diese „vernüchternden Aussagen“ des Klimarates IPCC hindern jedoch die deutschen Medien und die politischen Klima-Agitatoren nicht im Geringsten, unentwegt das Gegenteil zu verbreiten (vgl. auch w.o.) :

BILD [8]: „Nach Bundes-Bericht zu Sturmfluten: Grüne wollen mehr Küstenschutz … Land unter! Rund zwei Millionen Norddeutsche wären laut Umweltministerium von extremen Sturmfluten betroffen.“

D e m g e g e n ü b e r  :

Die Daten des Deutschen Wetterdienstes (DWD) zeigen eine säkulare Wind-Abnahme seit 1879 in der Deutschen Bucht :

Abb.1 : Jährliche Mittlere Wind-Geschwindigkeit

Seit 2004 – Wind-Meßsystem FINO [11]:

„Um Erkenntnisse über die Bedingungen für Windenergie-Nutzung auf See zu erlangen, werden auf drei Plattformen in Nord- und Ostsee Forschungs- und Entwicklungsprojekte durchgeführt.“ 

Abb.2 : Windmessungen FINO [11]

… und wie steht’s an Land ?

DAS zeigt eine Auswertung von 25 DWD-Wetterstationen für Norddeutschland :

Abb.3  Abnehmende Windstärke in Nord-Deutschland [12]

(2) Sturmfluten an der Nordsee

Wo die Windstärke abnimmt, da kann es keine Zunahme von Sturmfluten geben. Dazu betrachten wir Pegel-Daten für die Deutsche Nordsee-Küste 1900-2019 :

Abb.4 : Sturmfluten an der Nordsee – 1900-2019 (nachzitiert nach B. Hublitz [13] )

Die Graphik zeigt zunächst ein recht unübersichtliches Geschehen: Ein AUF + AB, verwirrend, „chaotisch“. Das entspricht dem physikalisch-chaotischen Wetter- und Klima-System der Atmosphäre. Die Meteorologen sagen recht anschaulich: Die Atmosphäre hat unendlich viele Freiheitsgrade !

Für den objektiven Betrachter der Daten ist jedoch rasch erkennbar, daß an der Nordsee-Küste keine Zunahme von Sturmfluten zu finden ist, weder in der Summe noch bei „schweren Sturmfluten“.

Gibt es einen Trend ? … oder gar einen „Klima-Trend“?

Dazu muß man statistisch mit Regressionen und/oder Polynomen arbeiten. Eine  diesbezügliche Analyse für den 120-jährigen Gesamtzeitraum zeigt DAS :

Abb.5 : Daten wie Abb.4, mit 3er-Polynom

Daraus ist zu erkennen :

()  In er ersten Hälfte des 20.Jh. gab es einen Trend zu mehr Sturmfluten, bis etwa 1970 ;

()  Dieser Trend kehrte sich ab etwa 1970 um, die Sturmfluten nehmen seit 50 Jahren ab;

()  Irgend ein Gesamt-Trend oder gar ein „Klima-Trend“ ist nicht auf zu finden !

Verdeutlichen kann man das schließlich noch mit einer linearen Regression der Daten für die letzten 30 Jahre (1988-2018):

Abb.6 : Sturmfluten Norderney 1988-2018; Regression (gestrichelt, B. Hublitz)

30 Jahre – das ist nach WMO-Definition ein Klima-Zeitraum. Eine Abnahme von Sturmfluten über 30 Jahre – das bedeutet eine Abnahme im Klima-Maßstab !

Stürme und Sturmfluten sind jedoch nur zwei der vielen Angst-Keulen, welche die Klima-Alarmisten schwingen.

Eine andere gewaltige Alarm-Waffe ist ein angeblich sowohl dramatisch ansteigender als auch noch beschleunigender Meeres-Anstieg :

(3) Meeres-Anstieg an der Nordsee-Küste

Alarm-Posaunen dazu sind („exemplarisch“ eine von Hunderten) [9] :

„Meeresspiegel-Anstieg: Vor uns die Sinflut ? Der Meeresspiegel steigt, Küsten werden überflutet …“

Auch das sind – bei genauem Hinsehen(!) – nur Zukunfts-Spekulationen. In der Gegenwart ist davon bei den Messungen nämlich nichts zu finden [10]. Der seit Jahrtausenden währende Anstieg der Meere beschleunigt sich weder global noch regional, eher im Gegenteil.

Genau DAS zeigen die Pegel-Messungen an der Nordseeküste über 125 Jahre sehr genau :

Abb.7 : Pegelmessungen Norderney 1890-2015

Diese Abschwächung des Meeres-Anstiegs über mehr als 30 Jahre – hier 125(!) Jahre – kann im Sinne der WMO-Definition ebenfalls als Klima-Trend bezeichnet werden :

Tendenz – abnehmend !

F a z i t  für die Nordsee :

()  Bei Wind und Sturm gibt es einen säkularen Abnahme-Trend

()  Sturmfluten zeigen einen seit Jahrzehnten abnehmenden Trend,

()  Der Meeres-Anstieg schwächt sich seit Jahrzehnten ab …

()  DAS ist inkonsistent mit den Klima-Modellen !

==>    !   Klima-Ruhe an der Nordsee  !   <==

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Q u e l l e n :

[1]  (1)  https://kaltesonne.de/phanologie-pflanzen-bestatigen-erwarmungs-hiatus-zu-beginn-des-21-jahrhunderts/  ; (2) https://kaltesonne.de/fritz-vahrenholts-sonnenkolumne-1218-die-sache-mit-der-%e2%80%9epause-oder-dem-%e2%80%9ehiatus/  (3) https://eike.institute/2019/04/09/klima-status-bericht-2018-19-klima-alarmisten-in-noeten/ (4) https://www.thegwpf.com/whatever-happened-to-the-global-warming-hiatus/

[2]  https://eike.institute/2019/04/09/klima-status-bericht-2018-19-klima-alarmisten-in-noeten/

[3]  https://www.berliner-zeitung.de/wissen/klimaforscher-mojib-latif–starke-stuerme-nehmen-zu–3060796

[4]  https://www.ruv.de/ratgeber/schaeden-vorbeugen/sturmschaeden

[5] Nachzitiert nach: http://www.klima-warnsignale.uni-hamburg.de/wp-content/uploads/2018/11/Feser_Tinz.pdf

[6]  IPCC 2013, AR5, WGI, Kapitel 2, Seite 220, pdf-Seite 236

[7] IPCC 2013, AR5, WGI, Kapitel 2, Seite 216, pdf-Seite 232

[8]  https://www.bild.de/regional/bremen/bremen-aktuell/nach-bundes-bericht-zu-sturmfluten-gruene-wollen-mehr-kuestenschutz-63749214.bild.html

[9]  https://www.nationalgeographic.de/umwelt/meeresspiegel-anstieg-vor-uns-die-sinflut

[10]  https://eike.institute/2018/02/14/meeresspiegel-hysterie-spekulationen-vs-fakten/

[11]  https://www.fino-offshore.de/de/

[12]  https://eike.institute/2017/12/20/anno-2017-der-wind-spielte-verrueckt-ein-schwieriges-jahr-fuer-die-windenergie/

[13]  https://kaltesonne.de/bekommt-thor-den-anthropogenen-klimawandel-nicht-mit/

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Anlage: PDF mit besserer Bild-Qualität :

Puls.19.Nordsee.Wind+StFl+MSp

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Wenn das Klima zur Glaubensfrage wird*

Millionen von Menschen gehen wegen des Klimawandels auf die Strasse, stellt Professor Reto Knutti freudig fest. In der Wissenschaft herrscht Konsens über Ursachen und Folgen, die Regierungen streben nach den im Pariser Abkommen formulierten Zielen, die Protestierenden fordern Massnahmen gegen den Weltuntergang: «Nur Roger Köppel und seine Verbündeten versuchen auf ihrer Insel der Glückseligen, der Weltwoche, ihr Weltbild zu retten», schreibt ETH-Professor Knutti in seinem Beitrag für die Weltwoche(Nr. 23/19). Auf zwei Seiten – am Schluss dieses Hefts nochmals nachzulesen (Seite 32/33) – legt er dar, warum diese falsch liegen. Zum Beweis rattert er den Katechismus herunter, den die Klimaforscher seit Jahren in der Wissenschaft durchsetzen und in den Medien verbreiten – zumeist ohne Widerspruch, obwohl Kritik die Grundlage der Wissenschaft und die Aufgabe der Journalisten ist.

Dabei gibt es, wie dieses Heft zeigt, in der Klimadebatte viele offene Fragen und wenige klare Antworten. Und jeder der Glaubenssätze von Reto Knutti ruft nach einem kritischen Kommentar:

«Die Fakten sind klar.»

«Die Debatte ist vorbei», dekretierte Barack Obama 2014 in seiner Rede zur Lage der Nation: Der menschengemachte Klimawandel sei ein Fakt. Der US-Präsident schloss sich damit führenden Klimaforschern an, die seit zwanzig Jahren meinen: «The science is settled», die wissenschaftlichen Erkenntnisse stehen fest. Das hindert die Forscher allerdings nicht daran, von den Steuerzahlern immer noch Milliarden zu fordern, damit sie ihre unfehlbaren Studien mit immer gravierenderen Prognosen bestätigen und in immer alarmierenderen Reports des Weltklimarats (IPCC) verdichten können.

Dabei stehen die Erkenntnisse fest, seit die Uno den IPCC vor dreissig Jahren einsetzte: Führende internationale Experten, darunter Berner Forscher um Hans Oeschger und später Thomas Stocker, sollten die wissenschaftlichen Grundlagen für die Umweltkonferenz von Rio 1992 und die Klimakonferenz von Kioto 1997 liefern – es ging also von Anfang an nicht um eine wissenschaftliche Recherche mit offenem Ergebnis, sondern um eine politische Mission mit striktem Auftrag. Schon der erste IPCC-Bericht von 1990 schrieb denn auch fest: Es gibt eine unnatürliche Klimaerwärmung, und die Schuld daran trägt die Menschheit, weil sie immer mehr Treibhausgase, vor allem CO2, ausstösst.

Das heisst: Seit dreissig Jahren bekam nur noch Lehrstühle, Forschungsgelder und Publikationsmöglichkeiten, wer die Thesen des IPCC bestätigte, gerade auch in der Schweiz. Das ist das Gegenteil von Wissenschaft – sie findet nur eine vorläufige Wahrheit, wie der Philosoph Karl Popper lehrte, wenn sich eine Hypothese auf keine Weise falsifizieren, also widerlegen lässt. Deshalb nannte der Soziologe Robert Merton die Wissenschaft «organisierte Skepsis». Für den Fortschritt der Erkenntnis sorgen das Peer-Review, also die kritische Begutachtung von Publikationen durch Kollegen, und die intensive Debatte unter Forschern.

«Klimaskeptiker» aber gilt als Schimpfwort. Die Klimaforscher suchen sich für das Peer-Review Publikationen und Experten mit gleicher Gesinnung aus und drücken bei wichtigen Studien für IPCC-Berichte die Begutachtung im Eilverfahren durch. Sie drängen Nonkonformisten aus der akademischen Debatte, wie in den USA die renommierten Atmosphärenphysiker Richard Lindzen, John Christy und Judith Curry oder in der Schweiz den Berner Professor Christian Schlüchter (Seite 10). Und sie schmähen Skeptiker als «Klimaleugner», sogar den Forscher Roger Pielke Jr, der beim Zusammenhang von Klimaerwärmung und Naturkatastrophen zur selben Erkenntnis kommt wie der IPCC (Seite 28).

Die führenden Schweizer Forscher wie Thomas Stocker oder Reto Knutti stellen sich seit Jahren keinem Streitgespräch mehr und zählen darauf, dass die Journalisten ohne Nachfrage, also unjournalistisch, für sie PR machen. So stört sie niemand mehr, wenn sie selbstzufrieden behaupten, die Debatte sei vorbei.

«Die Erde hat sich über das letzte Jahrhundert um ein Grad Celsius erwärmt.»

«Die ausgeprägteste Kaltperiode seit 1520», wie sie der Berner Professor Christian Pfister nannte, endete um 1860 herum. Der Pionier der Klimageschichte zeigte früher in vielen Studien, wie die Menschen unter der Kleinen Eiszeit litten, die im 16. Jahrhundert hereinbrach und bis ins 19. Jahrhundert anhielt: Das kalte, nasse Wetter führte zu Missernten und Seuchenzügen, und da die geplagten Menschen Sündenböcke suchten, kam es zur Hexenjagd.

Drei Jahre nach dem Ende der letzten grimmigen Kaltperiode, 1863, baute der Bund sein Netz von Wetterstationen im ganzen Land auf. Sie massen einen schnellen Anstieg der Temperaturen bis zum «Wärmegipfel», den Christian Pfister zwischen 1943 und 1952 ansiedelte. Diese Erwärmung – also die Rückkehr zu den freundlicheren Temperaturen des Mittelalters – galt damals nicht als Gefahr, sondern als Segen: Dank dem weltweit günstigen Klima wuchsen die Ernten stark an. Als die Temperaturen in den sechziger und siebziger Jahren jäh sanken, warnten deshalb führende Klimaforscher vor Hungersnöten und Massensterben in einer neuen Eiszeit.

In den achtziger Jahren stiegen die Temperaturen aber wieder – angeblich so schnell wie nie zuvor, wie auch die Schweizer Meteorologen meinen, seit sie an ihren Daten herumgeschraubt haben (Seite 14). Deshalb setzt der IPCC seit dreissig Jahren das Dogma durch, die unnatürlich schnelle Erwärmung komme vom CO2, sei also menschengemacht.

Nur: Als sie noch ohne Scheuklappen forschten, zeigten die Klimahistoriker, gerade auch Christian Pfister (Seite 26), dass heute nichts ist wie noch nie zuvor. Es gab in der Geschichte heftigere Stürme, schlimmere Dürren, schrecklichere Hochwasser, schnellere Gletscherschmelzen und vor allem Zeiten mit einem zumindest gleich warmen Klima, wie in der Römerzeit, im Hochmittelalter oder auch in der Mitte des 20. Jahrhunderts – bei einem weit niedrigeren Anteil an CO2.

Deshalb musste der IPCC die unerklärbaren Warmzeiten zum Verschwinden bringen. Besonders dreist tat es der amerikanische Forscher Michael Mann: Er bearbeitete seine Daten so lang, bis die Temperaturkurve in der Grafik am rechten Rand wie einhockey sticknach oben wies – seit dem Jahr 1000 eine kaum veränderte Temperatur, dann im 20. Jahrhundert einen steilen Anstieg. Die Grafik wurde von Kritikern zerzaust, aber sie fand sich prominent im IPCC-Bericht von 2001 und im Film «An Inconvenient Truth» mit Al Gore. Deshalb prägt sie bis heute, wozu die Klimahistoriker wie Christian Pfister forschen und was das Publikum zur Klimageschichte denkt.

«[…] der Mensch ist mit extrem hoher Wahrscheinlichkeit die dominante Ursache.»

Ohne Treibhausgase gäbe es kaum Leben auf Erden. Denn sie sorgen dafür, dass die Erde weniger Wärme abstrahlt, als sie von der Sonne aufnimmt. Sonst läge die Temperatur 32 Grad tiefer, höhere Lebewesen hätten sich also nicht entwickeln können.

Dieser Effekt wurde schon 1824 vom französischen Physiker Joseph Fourier entdeckt und 1896 vom schwedischen Chemiker Svante Arrhenius quantitativ beschrieben. In der Wissenschaft bestreitet ihn niemand. Und alle anerkennen, dass der Anteil des wichtigsten Treibhausgases, CO2, in der Atmosphäre von 280 ppm (Teile pro Million) in der vorindustriellen Zeit auf gut 400 ppm zugenommen hat, dies vor allem wegen des Verbrennens von Kohle, Öl und Gas – die Menschen haben also den Treibhauseffekt verstärkt.

Wer diesen unstrittigen Aussagen zustimmt, der gehört zu den 97 Prozent, die sich gemäss oft kolportierten Studien im Konsens finden, dass der Klimawandel menschengemacht sei. Die Studien sind nicht nur deshalb unsinnig: Die Wahrheitsfindung geschieht in der Wissenschaft nicht per Mehrheitsentscheid. Als Albert Einstein vom Buch «Hundert Autoren gegen Einstein» hörte, scherzte er: «Warum einhundert? Wenn sie recht hätten, würde ein Einziger genügen!»

In den entscheidenden Fragen gibt es gar keinen Konsens. Alle wissen, dass sich die Atmosphäre wegen des Treibhauseffekts erwärmt – aber niemand weiss, wie stark. Der wichtigste Wert für die Wissenschaft ist die Klimasensitivität: Um wie viel Grad steigt die Temperatur bei einer Verdoppelung des CO2-Anteils? In dieser Frage kommt der IPCC aber seit zwanzig Jahren nicht weiter; ja er weitete die Unsicherheitsspanne im letzten Bericht sogar wieder aus, auf 1,5 bis 4,5 Grad. Und die meisten Studien der letzten Jahre zeigen, dass der Wert wohl im unteren Bereich oder sogar darunter liegt.

Das CO2 allein führt auf jeden Fall nicht zu einer gefährlichen Erwärmung, die Experten des IPCC fürchten solche Entwicklungen nur aufgrund der komplexen Rückkoppelung mit dem Wasserhaushalt der Erde, vor allem mit den Wolken.Der Experte Bjorn Stevens gestand aber kürzlich imSpiegel, die Forscher verstünden zwar die Wechselwirkungen im kleinen Massstab, «auf der grossen Skala des globalen Kontextes aber verstehen wir wenig». Trotzdem glauben Wissenschaftler wie ETH-Professor Reto Knutti, sie könnten auf die Tonne genau berechnen, wie viel CO2 die Menschheit noch ausstossen darf.

«Die Folgen [der Erwärmung] sind […] gut beobachtet, verstanden und in Computermodellen simuliert. Sie werden sich ohne rasches Handeln massiv verstärken.»

Sturmfluten toben, Waldbrände lodern, Dürren herrschen, die Pazifikinseln versinken im Meer, und die Eisbären sterben aus. Täglich schocken die Medien ihr Publikum mit düsteren Prognosen, was der Welt aufgrund der Klimaerwärmung droht. Darum glauben auch viele Menschen in der Schweiz, die nichts fürchten müssen ausser einer Hitzewelle oder einem Frostschaden, dass der Klimanotstand herrscht.

Jede Wissenschaft macht Voraussagen: Forscher stellen Hypothesen auf und testen empirisch, also in der realen Welt, ob sie stimmen. Was die Wissenschaftler des IPCC mit ihren Computermodellen an üblen Folgen für die Menschheit errechnen, lässt sich aber zu unseren Lebzeiten kaum überprüfen. Die Klimaforscher überbieten sich deshalb ohne störende Nachfragen mit ihrem Alarm – und sie verschweigen, dass sie bisher immer falschlagen.

Denn viele Prognosen liessen sich durchaus testen, und zwar mit den historischen Daten. Die Behauptung, die Erwärmung führe zu mehr Naturkatastrophen, ist so nachweisbar falsch. Die Forscher des ETH-Instituts WSL, die dazu eine Datenbank führen, stellten fest: «Da die meisten Wissenschaftler eine Zunahme der Schadenereignisse aufgrund des Klimawandels voraussagen, erscheint das Fehlen eines Trends in unseren Daten erstaunlich.» Die erfreuliche Tatsache, dass es in der Schweiz nicht mehr Unwetterschäden gibt, sei auf die Schutzmassnahmen der letzten Jahre zurückzuführen, behaupten die Alarmisten. Sie unterschlagen: Diese Beobachtung gilt weltweit, bestätigt vom IPCC. Das hinderte einen Mob von Politikern, Journalisten und Aktivisten nicht daran, den amerikanischen Experten Roger Pielke Jr., der diese Frage studierte, aus der Klimaforschung zu vertreiben (Seite 28).

Die Populationen der Eisbären bleiben seit zwanzig Jahren gleich. Die Pazifikinseln wachsen teils sogar. Die Zahl der Opfer von Naturkatastrophen nimmt stark ab. Und die Welt ist bisher nicht untergegangen, obwohl schon 1989 der Direktor des Umweltprogramms der Uno prophezeite, der Menschheit blieben nur zwölf Jahre zur Rettung vor dem Desaster.

Ja, die Klimaforscher verstehen nicht einmal den Zusammenhang zwischen der Zunahme des CO2 und dem Ansteigen der Temperatur, auf dem ihre Modelle beruhen. Sie können nicht erklären, weshalb die globale Temperatur in den nuller Jahren nicht anstieg oder weshalb sich das Klima schon in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts schnell erwärmte. Und der Berner Professor Thomas Stocker lieferte mit den Studien, die ihn berühmt machten, sogar die Falsifikation der Theorie: Seine Bohrkerne aus dem Antarktis-Eis zeigten, dass der CO2-Anteil nach der Temperatur stieg, also nicht Ursache, sondern Folge war. Statt ihre Modelle zu verwerfen, schrauben die Klimaforscher deshalb an den Daten herum – sie machen passend, was nicht passt.

«Nur eine vollständige Abkehr von Öl, Gas und Kohle in den nächsten paar Jahrzehnten kann die Erwärmung auf deutlich unter zwei Grad begrenzen: das Klimaziel, das sich alle Regierungen 2015 in Paris gesetzt haben.»

Was aber, wenn der IPCC recht hat mit all seinen Erklärungen und Voraussagen? «Ja, der Klimawandel ist ein Problem», sagt Bjørn Lomborg, «aber er ist nicht das Ende der Welt.» Der dänische Ökonom ruft deshalb seit Jahren die Politiker auf, sie sollten mit ihrem Geld für den Kampf gegen den Klimawandel, weltweit 162 Milliarden Dollar im Jahr, nicht unwirksame Solar- und Windanlagen subventionieren, sondern das Energiesystem innovieren (Seite 8).

Bjørn Lomborg zweifelt nicht am Dogma des IPCC, dennoch zieht er den Hass der Alarmisten auf sich. Und die Klimaforscher werfen dem Kritiker aus Kopenhagen vor, er mische sich in ihre Wissenschaft ein, obwohl er keine Publikationen mit Peer-Review vorweisen könne. Sie übersehen: Bjørn Lomborg äussert sich als Ökonom nur zu Fragen, von denen er mehr versteht als die Klimaforscher wie Thomas Stocker und Reto Knutti, die der Welt als ökonomische Laien einen sofortigen Umbau ihres Wirtschaftssystems befehlen. Und vor allem: Er stützt sich auf die führenden Experten – und zumeist auf den IPCC selbst.

Der 8. Oktober 2018 war ein denkwürdiger Tag für die Klimapolitik. Einerseits stellte in Seoul der IPCC einen Sonderbericht vor, der forderte, die Welt müsse den Temperaturanstieg nicht nur auf 2 Grad, sondern zur Sicherheit besser auf 1,5 Grad begrenzen. Anderseits gab in Stockholm die Königlich Schwedische Akademie der Wissenschaften bekannt, der Nobelpreis für Ökonomie gehe an den Amerikaner William Nordhaus, den Erfinder der Klimaökonomie. «Ein Statement für den Klimaschutz!», jubelten die Medien – dabei vertragen sich die Forderungen des IPCC und die Erkenntnisse von Nordhaus nicht.

Wenn alle Staaten ihre Pflichten gemäss dem Pariser Abkommen erfüllen, stossen sie bis 2030 insgesamt 60 Milliarden Tonnen CO2 weniger aus. Das ist weniger als ein Prozent dessen, was es brauchen würde, um gemäss den Modellen des IPCC die Erwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen – und dies zu Kosten, die das weltweite Wachstum von zwei Billionen Dollar im Jahr auf eine Billion zurückstutzen würden. Allein die EU-Länder, die ihren Ausstoss bis 2050 um 80 Prozent verringern wollen, müssten dafür jährlich 3,3 Billionen Euro ausgeben, mehr als doppelt so viel wie für Gesundheit, Erziehung, Sicherheit und Verteidigung zusammen.

William Nordhaus bekam den Nobelpreis gerade dafür, dass er die Kosten und den Nutzen der Klimapolitik berechnete. Er empfiehlt eine moderate CO2-Steuer für die Welt und erkennt ein Optimum bei einer Politik, die gemäss IPCC bis Ende des Jahrhunderts zu einer Erwärmung um 3,5 Grad führt. Wenn die Staatengemeinschaft zu exorbitanten Kosten ein strengeres Ziel anstrebe, warnt er, dann mache sie die Welt ärmer, also auch für Katastrophen verletzlicher. Das heisst: Wer das Mantra predigt, wir müssten die Erwärmung auf deutlich unter zwei Grad begrenzen, der leugnet die Wissenschaft.

«Das Klimaproblem ist lösbar, aber unvergleichlich schwieriger, weil es weltweit ist, alle Sektoren betrifft und die grössten Probleme erst in Jahrzehnten sichtbar werden.»

Wenn es nach den Alarmisten ginge, müsste die Welt längst untergegangen sein. Schon 1972 forderte der Club of Rome einen Totalumbau der Wirtschaft, weil sie an die «Grenzen des Wachstums» stosse: Bis zum Jahr 2000 drohten alle wichtigen Rohstoffe wie das Erdöl auszugehen. Als das neue Millennium anbrach, gab es aber von diesen Rohstoffen grössere bekannte Reserven denn je. Die Warner lagen also falsch – so falsch wie der berühmte Untergangsprophet Thomas Robert Malthus: Der englische Pfarrer rechnete 1798 vor, dass die Menschheit verhungern werde, weil die Nahrungsproduktion linear ansteige, die Bevölkerungszahl aber exponentiell.

Die Apokalyptiker machen immer denselben Denkfehler: Sie rechnen Trends bis zum bitteren Ende hoch und zählen nicht auf die Erfindungsgabe der Menschen, die sie seit zwei Millionen Jahren auszeichnet. So brach, als Thomas Robert Malthus die Menschheit vor dem Hungertod warnte, gerade die Agrarrevolution an: Dank besseren Düngern, Züchtungen und Anbaumethoden, später auch dank dem Einsatz von Treibstoffen für Traktoren und Maschinen steigerte die Welt ihre Produktion stetig, so dass sie heute siebenmal so viele Menschen ernähren kann wie zur Zeit von Malthus.

Statt die Apokalypse zu fürchten, sollte sich die Menschheit um die wahren Probleme kümmern, meinen Kritiker wie Bjørn Lomborg. Mit seinem Copenhagen Consensus Center, bei dem weltführende Ökonomen wie der Zürcher Bruno S. Frey mitdenken (Seite 20), stellte er fünfzig führenden Wissenschaftlern die Frage, wie sich mit einem bestimmten Betrag der grösste Nutzen stiften lässt. So empfiehlt er günstige Massnahmen bei Gesundheit oder Ernährung, vor allem aber mehr Freihandel: Alle Menschen werden wohlhabender, also auch weniger verletzlich für Katastrophen, wenn die Welt das Wachstum vorantreibt – und es nicht mit ihrer Klimapolitik abwürgt.

Ja, das Klimaproblem ist lösbar. Aber nicht, wenn wir die Jungen aufschrecken, wie es auch Reto Knutti tut, sondern wenn wir auf die Menschen vertrauen, wie es der englische Wissenschaftsautor Matt Ridley rät (in: WELTWOCHE, Sonderheft „Klimawandel für die Schule“, 11.07.2019 Seite 18) : „Bleiben wir rationale Optimisten“.

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Lesen Sie auf Seite 32 (WELTWOCHE, Sonderheft „Klimawandel für die Schule“, 11.07.2019)Prof. Knuttis bereits erschienener Weltwoche-Aufsatz, auf den sich Markus Schär in seinem Artikel hier bezieht.

Markus Schär hat als Historiker seine Dissertation über die mentalen Folgen der Kleinen Eiszeit in Zürich geschrieben und sich als Bundeshaus-Redaktor derWeltwochebis 2017 vertieft mit der Klimaforschung auseinandergesetzt.
Er führt mit kritischen Kollegen die Website www.cool-down-schweiz.ch

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)*  Anmerkung der EIKE-Redaktion  :

Dieser Artikel ist zuerst erschienen in der WELTWOCHE Zürich : Markus SCHÄR, „Wenn das Klima zur Glaubensfrage wird“  Sonderheft „Klimawandel für die Schule“, (11.07.2019) ;  http://www.weltwoche.ch/

EIKE dankt der Redaktion der WELTWOCHE und dem Autor Markus SCHÄR für die Gestattung der ungekürzten Übernahme des Beitrages.

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Zerschlagung der Mittel- und der Arbeiterklasse in Amerika

Unglücklicherweise sind Politiker, Aktivisten und Unternehmen, welche politisch oder finanziell von Vorschriften bzgl. Energie zu profitieren hoffen, dem Hinausposaunen von Angstmacher-Storys verfallen über eine vom Menschen verursachte globale Erwärmung und magischen Lösungen bzgl. erneuerbarer Energie, um der „Klimakrise“ zu begegnen. Kaum ist eine dieser Storys widerlegt, tritt ein weiteres Dutzend anderer hervor. Um diesen Übelstand weiter voranzutreiben, gibt der ehemalige Bürgermeister von New York City Michael Bloomberg dem Sierra Club und anderen Aktivisten-Gruppen 500 Millionen Dollar, um neue Desinformations-Kampagnen loszutreten, welche die Kohleenergie und den Bau von Erdgas-Blockkraftwerken auslöschen sollen.

Lässt man es weiter zu, dass deren Märchen die Energie- und Wirtschaftspolitik der USA und weltweit vor sich her treiben, dann wird das zu einem grausamen Witz, falls immer mehr Menschen verstehen, was Sache ist.

Eine im Klimawandel-Alarmismus wurzelnde Politik gegen fossile Treibstoffe findet bereitwillige Akzeptanz in küstennahen, städtischen und akademischen Kreisen sowie in den Medien und der Regierung. Aber Fabrikarbeiter, Arbeiterfamilien und die Mittelklasse Amerikas sollten sehr genau verfolgen, wie der Green New Deal ihre Energiekosten in die Höhe treibt sowie die Zuverlässigkeit der Energieversorgung, wie er Arbeitsplätze, den Lebensstandard, die Mobilität und persönliche Freiheiten einschränkt bzw. vernichtet.

Als Reaktion auf die starke Abhängigkeit von Wind und Solar liegen die Strompreise in Deutschland und UK schon jetzt drei bis vier mal höher als das, was die amerikanischen Haushalte derzeit zahlen müssen – Tendenz stark steigend. Die exorbitanten Preise haben bereits die Aluminium-Industrie in UK schwer getroffen und das, was von der Stahlindustrie noch übrig ist. Im Kombination mit noch strengeren Regeln zur Begrenzung von Kohlendioxid-Emissionen „gefährden die Fabrikationskosten die bloße Existenz“ der deutschen Autoindustrie, klagt der geschäftsführende Direktor von Volkswagen.

Fast 350.000 Familien in Deutschland wurde der Strom abgedreht, weil sie ihre Rechnungen nicht mehr bezahlen können. Deutsche Familien und Geschäfte hatten es im Jahre 2017 mit 172.000 lokalen Stromausfällen zu tun. Das Land hat das Fracking verboten und importiert Kohle aus den USA und Erdgas aus Russland.

In UK sterben jedes Jahr etwa 3000 ältere Menschen, weil sie ihre Wohnungen nicht adäquat heizen können, was sie konstant tiefen Temperaturen aussetzt, wodurch sich für sie die Wahrscheinlichkeit erhöht, Lungen- oder Herzkrankheiten zu bekommen. Die Lage wird sich wahrscheinlich noch verschlimmern. In starkem Kontrast dazu hat die üppige Versorgung mit Erdgas durch Fracking die Preise in den USA stark sinken lassen, was in jedem Winter das Leben von etwa 11.000 Amerikanern rettet. Das jedenfalls geht aus einer Studie des National Bureau of Economic Research hervor.

Zahlreiche weit verbreitete Stromausfälle in einem Zeitraum von drei Monaten in Südaustralien hatten ihre Ursache in der Eliminierung von Kohleenergie, einer Abhängigkeit von 52% von Windturbinen, in Stürmen, Instabilität des Netzes und in der Unfähigkeit, Wetterbedingungen oder Zeiten der Spitzen-Nachfrage vorherzusagen.

China, Indien und andere Exporteure von Aluminium, Stahl und Fahrzeugen in die EU und die USA müssen sich nicht mit Klima-bezogenen Energiepreisen oder Emissions-Behinderungen herumschlagen. Das Pariser Klima-Abkommen verpflichtet sie nicht, ihren Verbrauch fossiler Treibstoffe oder ihre Emissionen zu senken, und zwar noch auf Jahrzehnte hinaus nicht, falls überhaupt irgendwann einmal. Tatsächlich ist die jährliche Zunahme von „Treibhausgas“-Emissionen in China höher als die gesamten jährlichen landesweiten Emissionen in Australien!

Die Treibhausgas-Emissionen in Asien marginalisieren diejenigen der USA. Daher würde nicht einmal eine totale, schmerzhafte, Arbeitsplätze vernichtende und die Wirtschaft schädigende Eliminierung von fossilen Treibstoffen in den USA etwas dazu beitragen, den stetigen Anstieg der atmosphärischen CO2-Konzentrationen aufzuhalten.

Unglücklicherweise haben diese harten Realitäten keinen Einfluss auf Individuen oder Unternehmen, welche politisch oder finanziell von gesetzlich vorgeschriebenen Angaben auf Energie zu profitieren hoffen – Vorschriften, die im Klimawandel-Alarmismus wurzeln.

New Mexico machte es jüngst Kalifornien und Hawaii nach und schrieb „erneuerbaren“ Strom vor: 50% bis 2030, 80% bis 2040 und 100% bis 2050. Trotz des Fehlens jeder staatlichen Vorschrift will die Northern Indiana Public Service Company 1850 Megawatt bezahlbaren und 24 Stunden an 7 Tagen zur Verfügung stehenden Strom ersetzen durch 1650 Megawatt teuren, schwankenden, vom Wetter abhängigen Strom aus Wind und Solar, plus 1500 MW durch Backup-Batterien.

Moderne Fabriken, Büros, Krankenhäuser, Schulen, Haushalte und Städte können nicht unter Energie-Diäten wie diesen überleben. Außerdem sind Behauptungen, denen zufolge Wind, Solar und Batterien-Technologien sauber, klimafreundlich, erneuerbar und nachhaltig sind, nichts weiter als nützliche Märchen.

Wind- und Solarenergie sind sicher erneuerbar und andauernd. Das gilt jedoch nicht für die großen Flächen Landverbrauch und die riesigen Mengen an Rohmaterialien, die erforderlich sind, um jene Energie abzugreifen, zu speichern und aufzubereiten. Und viele Seltene Erden wie Lithium, Kadmium, Kobalt und andere High-Tech-Metalle werden von chinesischen Unternehmen abgebaut und verarbeitet – teils mit Kinderarbeit, ohne faire Löhne und ohne irgendwelche Sicherheits- oder Umweltstandards.

Aber all das wird allgemein unter den Teppich gekehrt, während ganze Tsunamis von Horrorgeschichten über Klima-Chaos Kinder und sogar viele Erwachsene terrorisieren und sie glauben machen, dass die menschliche Zivilisation, Wildnis und sogar unser Planet in weniger als 20 Jahren vor der Vernichtung stehen – es sei denn, die Welt wird ganz schnell ihre fossilen Treibstoffe los.

Von Kamala Harris bis Bernie Sanders, und jetzt auch Joe Biden [alles Bewerber um die US-Präsidentschaft bei den nächsten Wahlen in den USA. Anm. d. Übers.], ja jeder demokratische Präsidentschafts-Kandidat unterstützt den Green New Deal in der einen oder anderen Form. Sie wollen uns glauben machen, dass deren autoritäre Vorschriften und die Multi-Billionen-Dollar-Bepreisung bezahlbar und notwendig sind.

Aktiver Helfer beim Vorantreiben dieses Narrativs ist der Milliardär und ehemalige Bürgermeister von New York City Michael Bloomberg – stolzer Besitzer von zwölf Häusern, einem Privatjet und einem Hubschrauber sowie einer ganzen Flotte teurer Autos. Er beabsichtigt, dem Sierra Club und anderen Aktivisten-Gruppen 500 Millionen Dollar zukommen zu lassen, um weitere Kampagnen loszutreten, durch welche Kohleenergie und die Block-Bauweise von Erdgas-Kraftwerken beseitigt werden sollen, die anderenfalls die Kohlekraftwerke ersetzt hätten.

Nach Jahrzehnten ängstigender Visionen mit Märchen, wonach die Gletscher im Glacier National Park bis 2020 alle abgeschmolzen sein sollen, räumen die Parkwächter schließlich ein, dass der Grinell-, der Jackson- und andere Gletscher seit dem Jahr 2010 tatsächlich gewachsen sind. Heimlich, still und leise entfernen die Ranger jetzt Zeichen, Videos und Broschüren, welche die Al-Gore-Behauptungen über eine katastrophale Mann’sche globale Erwärmung kolportieren.

Sogar die Washington Post hat eingeräumt, dass die Anzahl starker Tornados (Stärke 4 bis 5 [von 5]) abgenommen hat, und zwar um 40% zwischen den Zeiträumen 1950 bis 1984 und 1985 bis 2018 – wobei im Jahre 2018 zum ersten Mal jemals kein einziger starker Tornado aufgetreten war. Auch erfreuten sich die USA daran, dass 12 Jahre lang kein einziger Hurrikan der Stärke 3 bis 5 auf das US-Festland übergetreten war, zwischen den Hurrikanen Wilma im Jahre 2005 und Harvey im Jahre 2017. Alles in allem zeigt sich derzeit kein Aufwärtstrend bzgl. Extremwetter, Überschwemmungen, Dürren oder des Anstiegs des Meeresspiegels.

Also macht man uns jetzt weis, dass Pflanzen- und Tier-Spezies 100 mal schneller verschwinden als in historischen Zeiten, nur wegen des vom Menschen verursachten Klimawandels – und das eine Million oder mehr Spezies auszusterben drohen … von etwa acht Millionen Spezies, die es einem neuen UN-Report zufolge auf der Erde gibt. Hinsichtlich dieser jüngsten Hysterie gibt es aber gravierende Probleme.

Wissenschaftler haben nämlich nur etwa 1,8 Millionen Pflanzen- und Tier-Spezies identifiziert und benannt. Die anderen 6,2 Millionen „haben keine Bezeichnung; wurden niemals identifiziert“ und existieren lediglich als Bits und Bytes in Computer-Modellen und Angst erzeugenden Berichten und Nachrichten. Das beobachtete der Mitbegründer von Greenpeace, der Forstökologe Dr. Patrick Moore während der jüngsten Anhörung vor dem Water, Oceans and Wildlife Subcommittee des Weißen Hauses.

Nur etwa 800 Spezies sind während der letzten 500 Jahre ausgestorben, fügte Dr. Moore hinzu – und die meisten davon waren Opfer von Katzen, Ratten, Füchsen und anderen invasiven Spezies, die europäische Kolonisten auf kleine Inseln brachten, wo die einheimischen Spezies sich nicht verteidigen konnten und keine Fluchtmöglichkeiten hatten.

Geht man davon aus, dass sich all das im globalen Maßstab wiederholt, auf ganzen Kontinenten, wegen des Klimawandels für mythische 8 Millionen Spezies … und wenn man diese Hypothesen in Computer-Programme eingehen lässt … dann ist das keine Wissenschaft. Es ist Müll – mit der Absicht in die Welt gesetzt, die fossilen Treibstoffe zu eliminieren, die über 80% der Energie liefern, welche die USA und die ganze Welt verbrauchen, um Nahrung, Arbeitsplätze, Wohlstand und Gesundheit schaffen.

Ebenso sollen wir pseudo-wissenschaftliche Behauptungen hinnehmen wie etwa, dass das „explodierende Niveau“ des Pflanzen-Nahrungsmittels Kohlendioxid gefährliche Hybrid-Kugelfische erzeugt, welches es dem Lachs unmöglich macht, Gefahren zu erkennen, welches Haie die Fähigkeit zur Jagd raubt (auch hier), welches die arktischen Pflanzen „zu groß“ macht, welches den Kaffee-Anbau in vielen Ländern unmöglich macht, welches Schweine abmagern lässt und die Erde in eine super-erhitzte Venus verwandelt, die das Verschwinden tropischer Vögel verursacht – und noch viele weitere ängstigende Stories.

Traurigerweise nehmen viel zu viele Menschen diesen ganzen Unsinn auf wie ein Schwamm. (Unfreundliche Komiker könnten darauf hinweisen, dass sie Gehirnzellen wie ein Schwamm haben). Aber dass diese Märchen … und die Wähler und Politiker, welche diese Märchen glauben und propagieren … unsere Energie- und Wirtschaftspolitik vor sich her treiben, ist der schlimmste aller Witze.

Paul Driessen is senior policy analyst for the Committee For A Constructive Tomorrow (www.CFACT.org) and author of books and articles on energy and environmental science and policy.

Link: https://www.iceagenow.info/shutting-down-middle-and-blue-collar-america/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Alles schon mal dagewesen*

Die „Klimaforscher“ bemühten sich, uns einzureden, selbst die Kälte ändere nichts an der Tatsache, dass alle Monate des Jahres 2010 zu warm gewesen seien, auch wenn wir es nicht so gefühlt hätten. Wie widersprüchlich manche Meldungen wirken, mag ein Zeitungsartikel aus eben jenem Jahr, nämlich vom 2. Dezember 2010, beweisen: Da erfuhr man, mit minus 17 Grad in der Nacht sei das sächsische Kubschütz der frostigste Ort Deutschlands gewesen und für den folgenden Tag seien sogar bis zu 20 Grad Frost möglich. „Temperaturtechnisch“, so hieß es dann, „wird es in vielen Orten Deutschlands der kälteste Dezember – beziehungsweise meteorologische Winterbeginn seit Beginn der Wetteraufzeichnungen sein.“ Im selben Artikel stand einige Zeilen weiter aber:

„Frostrekord: Am 1. Dezember 1973 wurden in Memmingen (Baden-Württemberg) minus 25 Grad erreicht.“ Ein offensichtlicher Widerspruch, wie so vieles zu dieser Thematik!

Da stimmte dann schon eher realistisch, als ein Journalist Wochen vorher prophezeite, der Golfstrom habe sich abgeschwächt, was möglicherweise mit den Chemikalien zusammen hänge, die BP (British Petrol) zur Bekämpfung der Ölpest im Golf von Mexiko ins Meer gekippt habe.

Das erinnerte an Berichte aus dem Jahr 1816, deren Hintergründe erst in jüngster Zeit aufgeklärt werden konnten. Ende 1815 erfolgte nämlich der Ausbruch des Vulkans Tambora auf der indonesischen Insel Sumbawa, dessen Explosion so gewaltig war, dass sie nach Ansicht von Klimatologen die größte Menge atmosphärischen Staubes seit Menschengedenken produzierte, der dann mehrere Jahre in der Stratosphäre umherwirbelte und die Sonnenstrahlen in einem solchen Maße abhielt, dass einige Gegenden unter einem regelrechten Kälteschock litten.

In der Stadtchronik der brandenburgisch-mecklenburgischen Grenzstadt Woldegk, die durch ihre Mühlen bekannt ist, liest man Folgendes:

„Am 29. Juni 1764 wurde die Region von Woldegk von einem verheerenden Tornado der in Deutschland selten vorkommenden Klasse F5 heimgesucht. Auf knapp 30 Kilometern Länge von Feldberg bis Helpt hinterließ der Wirbelsturm eine bis zu 900 Meter breite Schneise der Verwüstung. Die Stadt Woldegk selbst blieb verschont. Das Streufeld der von dem Tornado hochgerissenen Trümmer reichte bis in die Gegend von Anklam, bei Galenbeck wurde ein vereister Ast gefunden. Westlich der Tromben-Spur ging aus der zugehörigen Gewitterwolke, einer sogenannten Superzelle, großer Hagel (bis über zehn Zentimeter Durchmesser) nieder, welcher unter anderem junges Federvieh erschlug. Eine ausführliche Beschreibung der zum Teil unglaublichen Schäden – es wurden die Stümpfe Jahre zuvor gefällter Eichen aus dem Boden gerissen – ist von Gottlob Burchard Genzmer überliefert. (Quelle: G. B. Genzmer, Beschreibung des Orcans, welcher den 29ten Jun. 1764 einen Strich von etlichen Meilen im Stargardischen Kreise des Herzogthums Mecklenburg gewaltig verwüstet hat, Berlin und Stettin 1765).

Gerade in jenen Jahren (Mitte des 18. Jahrhunderts) gab es, wie man einer „Tornadoliste Deutschland“ entnehmen kann, hierzulande ungewöhnlich viele Tornados. Wenn aber in den letzten Jahren Tornados in Deutschland registriert wurden und punktuell für große Schäden sorgten, dann berichteten die Medien meistens, dass so etwas bisher in unseren Breitengraden fast nicht oder aber kaum bekannt gewesen und daher ein untrügliches Zeichen für die katastrophale Klima-Veränderung sei. Dabei hat es, wie man unschwer nachlesen kann, alle Klima-Phänomene, die in den letzten Jahren beobachtet wurden, in der Geschichte schon einmal gegeben.

Man denke nur daran, dass Grönland zur Zeit der Besiedlung durch die Wikinger ein sehr mildes Klima aufwies und im 14./15. Jahrhundert ein plötzlicher Klimawandel mit ungewöhnlicher Kälte einsetzte, der zur weitgehenden Abwanderung der europäischen Bevölkerung führte. Warum das passierte, ist bis heute nicht geklärt. Neben zahlreichen ungewöhnlich harten oder auch milden Wintern gab es in den vergangenen 2000 Jahren ebenso immer wieder heiße und trockene Sommer von der Art, wie wir ihn 2018 erlebten und der ja angeblich dem „menschen-gemachten Klimawandel“ geschuldet war.

Die folgende Auflistung zeigt jedoch, dass solche Sommer im Laufe der Jahrhunderte in Europa häufiger dokumentiert wurden, auch schon vor der Industrialisierung :

627  : Eine verheerende Hitzeperiode suchte während der Sommermonate das heutige Frankreichheim. Die meisten Brunnen versiegten, das Vieh starb auf den vertrockneten Weiden.

1186 : Der Sommer wollte nicht enden, er ging weiter bis Dezember. Viele Vögel brüteten kurz vor Weihnachten.

1301 : Im Januar blühten in Deutschland die Bäume.

1303 : Der Sommer über Europa war so trocken, dass die Seine, die Donau und der Rhein zu Fuß durchquert werden konnten, weil sie kaum noch Wasser führten.

1603 : Ein Trockenjahr brachte der Landwirtschaft schwere Verluste. Fast der gesamte Viehbestand wurde vernichtet. Eine Hungersnot raffte unzählige Menschen hinweg.

1838 : Südeuropa erlebte einender trockensten Sommer seiner Geschichte. Aber auch der Winter brachte kaum Regen.

1911 : Der Sommer war in Europa so heiß, dass das Thermometer meist Temperaturen von über 30 Grad anzeigte.

1932 : Ein Sonntag Ende August brachte Berlin einen Thermometerstand, wie er seit Juli 1865 in der Reichshauptstadt nicht verzeichnet worden war. Das Thermometer zeigte nachmittags 36,6 Grad. Über dem Elbegebiet entlud sich einschweres Unwetter, das an ver-schiedenen Stellen von einer Windhose begleitet war, durch die schwere Verwüstungen in zahlreichen Orten angerichtet wurden.

1945 : Am 13 Mai, also wenige Tage nach Kriegsende, erreichte das Thermometer in Deutschland Temperaturen von mehr als 33 Grad.

F a z i t :

Alles schon mal dagewesen.

Und deshalb gibt es auch keinen Grund zur Hysterie, wie sie seit einigen Jahren von gewissenlosen und zum Teil selbsternannten „Klimaexperten“ geschürt wird.

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)*  Anmerkung der EIKE-Readktion :

Dieser Aufsatz ist zuerst erschienen in der Preußischen Allgemeinen Zeitung; Alles schon mal dagewesen, 17.05.2019, S.8;  EIKE dankt der PAZ-Redaktion sowie dem Autor Wolfgang Reith für die Gestattung der ungekürzten Übernahme.

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Verrückte Wissenschaft : ETH-Professor Knutti will den Klimawandel «vermeiden».*

Damals war der verrückte Wissenschaftler eine beliebte Figur in ungezählten Satiren und Horrorfilmen. Es gab den Professor, der riesige Giftspinnen züchtet. Ein anderer kreuzte Menschen mit Fliegen. Besonders populär war der grössenwahnsinnige Atombombenphysiker, der nach der Weltherrschaft greift.

Was in all diesen wunderbaren Filmen von «Tarantula» bis «Dr. Strangelove» zum Ausdruck kommt, sind die Fortschritte in der filmischen Tricktechnik, aber eben auch eine offenbar weitverbreitete, gesunde Skepsis gegenüber dem Wissenschaftler als unfehlbarer Instanz, als anmassendem Alleswisser, der sich in die Politik einmischt.

Niemand machte den Regisseuren damals übrigens den Vorwurf, sie würden einem antiwissenschaftlichen Weltbild hinterherlaufen. Im Gegenteil: Man lobte ihr sensibles Gespür für die gefährliche Vermischung von Wissenschaft und Macht, für die Verführungen, für den Machbarkeitswahn, dem auch und gerade die naturwissenschaftlichen Superhirne verfallen können.

Die Hollywoodvision moderner Frankensteins war nicht aus der Luft gegriffen. Zum einen gab es den Kalten Krieg und die Atombomben. Wach waren aber auch die schlimmen Erinnerungen an teuflische Forscher, Ärzte und Wissenschaftler in den Experimentierkammern der roten und braunen Diktaturen. Hatten nicht auch die Nazis ihre kranke Rassenlehre streng naturwissenschaftlich begründet?

Inzwischen leben wir in anderen Zeiten. Die politische Korrektheit betäubt nicht nur den Humor. Sie schläfert auch das kritische Denken und die Meinungsvielfalt ein. Wer heute Professoren oder, bewahre, Universitäten hinterfragt, macht sich unbeliebt. Wissenschaftskritik ist unerwünscht, allenfalls Experten vorbehalten. Forscher sind Päpste und ihre Universitäten Kathedralen. In den dünnhäutigen Akademikermilieus wird Kritik rasch als Gotteslästerung empfunden.

Am schlimmsten ist es in der Klimaforschung. Die Hysterie um einen angeblich unmittelbar bevorstehenden Klimakollaps hat eine universitäre Randsparte ins Zentrum der Aufmerksamkeit und der Subventionen katapultiert. Die Welt hängt den Klimawarnern an den Lippen. Die Gelder fliessen, die Fakultäten vermehren sich wie Pilze, sofern sie das herausfinden, was die im Alarm vereinte Fangemeinde hören will. Die berühmtesten Klimatologen haben den Status von Druiden und Sehern, die mit ihren Kurvenmodellen die Zukunft punktgenau zu prophezeien wissen.

Wie die mittelalterlichen Maya-Indianer auf ihre Sonnenpriester, so hören heute weite Teile der westlichen Intelligenz und Politik auf die modernen Klima-Schamanen. Es ist eine weltweite Glaubensgemeinschaft, die sich hier zusammenbraut. Wie in allen Gruppen, die stärker glauben als wissen, wird auf Einspruch und Widerrede mit aggressiver Gereiztheit reagiert.

Zu viel Bewunderung aber schlägt aufs Denken. Und wo Skepsis als Verbrechen gilt, endet die Wissenschaft, beginnt der Aberglaube. Es entstehen dann Sätze wie dieser: «Zur Vermeidung des Klimawandels ist völlig klar, was nötig ist: praktisch null CO2-Emissionen bis 2050 in der Schweiz.» Dazu brauche es, heisst es weiter, nichts Geringeres als «eine globale Energie-Revolution».

Diesen hochfahrenden Unsinn hat nicht Greta Thunberg geschrieben, sondern ETH-Professor Reto Knutti, einer der bekanntesten Schweizer Klima-Alarmisten; nachzulesen auf der Homepage der Schweizerischen Energie-Stiftung.

Unsinn ist es deshalb, weil die «Vermeidung des Klimawandels» – ich dachte zuerst an einen Tippfehler – eine ähnlich absurde Forderung ist, wie wenn jemand die Vermeidung des Sonnenuntergangs oder die Abschaffung der hohen Wellen im Ozean verlangen würde.

Kein Mensch, kein Knutti und erst recht nicht die kleine Schweiz können den Klimawandel «vermeiden». Der Klimawandel ist ein unvermeidbarer, weil natürlicher Vorgang, der seit Abermillionen von Jahren stattfindet und weitere Tausende Millionen von Jahren stattfinden wird.

Knuttis «Energierevolution» wäre für die Menschheit viel schlimmer als der unvermeidliche Klimawandel. Denn «null CO2» hiesse Ausstieg aus der fossilen Energie. Alle Verbrennungsmaschinen müssten weltweit abgestellt werden. Damit wäre die industrielle Grundlage beseitigt, dank der ein Grossteil der Menschheit heute überhaupt erst einen gewissen Wohlstand und ein Mindestmass an Zivilisation erreicht hat.

So ein Szenario wäre ohne vorgängige Abschaffung der Demokratie zum Glück allerdings nicht durchsetzbar. In der Schweiz stoppen die Bürger den klima- oder energiepolitischen Wahnsinn an den Urnen, spätestens dann, wenn die theoretische Weltrettung in der Kostenwirklichkeit ankommt.

Die Strangeloves der Hollywoodfilme glaubten an die Allmacht ihres Wissens. Knutti ist überzeugt, dass er mit seiner Energierevolution aus der Schweiz heraus die Welt retten kann, retten muss.

Wird die Welt am Klima untergehen? Kaum. Gut möglich aber, dass die Klimapropheten von heute die verrückten Wissenschaftler von morgen sind.

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)*  Anmerkung der EIKE-Redaktion  :

Dieser Artikel ist zuerst erschienen in der WELTWOCHE Zürich : Verrückte Wissenschaft | Die Weltwoche, Nr. 19 (2019)| 09. Mai 2019 ; http://www.weltwoche.ch/

EIKE dankt der Redaktion der WELTWOCHE und dem Autor Roger Köppel für die Gestattung der ungekürzten Übernahme des Beitrages.

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„Wovon man nicht reden kann, darüber muß man schweigen“ [1] : Eine Antwort an Vera Deleja-Hotko, Ann-Katrin Müller, Gerald Traufetter : „Klimakrise leugnen, Diesel preisen“ in DER SPIEGEL (26.04.2019).

Gefesselte Wissenschaft

Klimawissenschaft ist der einzige Bereich naturwissenschaftlicher Forschung, der von der Politik fest in Haft gehalten wird. Dieser wissenschafts-, wirtschafts- und ge­sellschaftspolitische Sündenfall ist umfassend. Er  trägt den Na­men:

„In­ternational Panel of Clima Change“ (IPCC), zu deutsch: „Weltklimarat“,

steht unter der Regie der Vereinten Nationen und ist zu verstehen als weltweite, qua­si-monopolistische Organisation zur Vergabe, Finanzierung und Auswertung wetter- und klimawis­senschaftlicher Arbeiten. Zentrales Instrument sind die IP­CC-Sachstandsberichte, jeweils unterteilt in eine etwa 40-seitige „Kurzfas­sung“ („Summary for Policy-Makers“) und Tausende von Seiten umfassendem Materia­lteil (Assessment-Report).

Klimawissenschaftliche Aussagen in den Kurzfassungen können bis zum kom­pletten Gegenteil abweichen von den autorenrechtlich vollständig an den IPCC übertrage­nen Ergebnissen einzelner wissenschaftlicher Arbeiten des Material­teils.

Die Kurzfassungen werden von politisch ausgewählten Regierungsvertretern „aller Herren Länder“ verantwortet. Sie sind das Ergebnis unüberschaubarer Kompromiss-Verhandlungen, beratend beeinflusst von grünen NGO’s und poli­tiknahen Wissen­schaftlern, getragen von massiv divergierenden politischen und wirtschaftlichen Inter­essen, Opportunitäten, Machtkonstellationen und ähnlic­hen physikfremden Kriterien.

Die Akteure der IPCC-Kurzfassungen agieren wie ein „klimawissenschaftlicher Vati­kan“. Sie sind ausgestattet mit weltweit exklusivem Recht der Forscher-, Autoren-, Berater- und Material-Auswahl. Sie allein haben – mit dogmatischem Unfehlbarkeits­anspruch – das Recht der Exegese. Das Grundgebot lautet:

– Verbrennung setzt CO2 frei

– CO2 ist ein Treibhausgas

– Treibhausgas erzeugt Erd-Erwärmung

– Erd-Erwärmung verursacht Klimawandel mit Katastrophenpotential

Die Erderwärmung seit Beginn der Industrialisierung (knapp ein Grad Celsius) wird mechanistisch und ein­dimensional verstanden als Funktion der menschli­chen CO2-Emissionen während dieser Zeit. Nach diesem Verständnis genügt ein entschlosse­ner Tritt der Menschen auf die CO2-Bremse, die erdnahe Luft wird den gewünschten Temperaturverlauf nehmen, die sonst drohenden „Klimakata­strophen“ werden abge­wendet

Diese Anthroprozentrik ist aufgegangen im Gebot „Die Menschen müssen das Weltklima retten!“

Das gebotsmäßige Verhalten trägt religions-typische Merkmale :

()  Unbedingter Wahrheitsan­spruch,

()  Endzeit-Prophetie,

()  Heilsversprechen,

()  Intole­ranz bis hin zu Fanatismus und Verleumdung.

Wissen vor Glauben

Hier kommt der mündige Bürger ins Spiel. Für ihn beginnt Glaube erst dort, wo Wis­sen – noch? – nicht existiert. Wie soll er sich verhalten, wenn er eine eigene Antwort finden möchte auf „Erderwärmung?“, „Klimawandel?“, „Klimakatastrophe“ ?

Muss er sich fraglos vom IPCC-bestimmten Strom an Daten und Interpretatio­nen in die grundlose See von Bedrohung und Angst reißen lassen? Muss er kri­tiklos den unfassbar teuren Rezepturen des demokratisch illegitimen Klima-Bürokraten-Mo­lochs zur Minderung der vor­geblichen Bedrohun­gen folgen? Oder gibt es abseits des IPCC-dominierten Mainstream die Möglichkeit einer ei­genen Meinungsbildung?

Diesen Weg hat der Autor gewagt. Das Wagnis war zeit­aufwändig, anstrengend und lehrreich. Es hat zu mehreren Arti­keln auf der Homepage des „Europäischen Institut für Klima und Energie (EIKE)“ sowie jüngst zu einem kleinen Buch ge­führt [2].

Ohne den Rückgriff auf zahllose faktenreiche EIKE-Homepage-Veröffentli­chungen wären die Arbeiten nicht möglich gewesen. Neben „EIKE“, der eben­falls sehr ver­dienstvollen Internet-Seite „Die Kalte Son­ne“ [3] und natür­lich den umfangreichen, politisch ungefilterten Materialbänden der IPCC-Grundlagen-Berichte stehen in Deutschland kaum weitere wissen­schaftlich fundierte und nicht IPCC-gleichgeschal­tete Informationsquellen zur Verfügung.

Die Verve, mit der sich der DER SPIEGEL in dem oben genannten Artikel [4] über EIKE her macht, bestätigt eine alte Lehre:

Der wahrhaft Gläubige verabscheut die Ketzerei an sich. Für ihn wiegt ein Ket­zer so viel wie derer Tausende.

Wenn sich heutzutage zusätzlich zum „Schisma-Verdacht“ ein Hauch von AfD-Bezug erahnen lässt, fallen journalistische Sorgfaltspflicht, faktenfundierte Aus­gewogenheit und eigentliche Informationsaufgabe leicht der Missions-Aufgabe zum Opfer. Das ei­gentliche Thema bleibt außen vor: 

()  „Gibt es eine Klimakrise ?“

()  „Worin besteht sie ?“ 

()  „Welche Ursachen hat sie ?“

Die Antworten auf die physikalischen Fachfragen werden als im Sinne von IPCC und staatlichen Umweltinstanzen abschließend geklärt „an der Kasse ab­gegeben“.

Ein Beispiel mag genügen:

Die These, dass es eine von über 90 Prozent der Klima­wissenschaftler bestätigte an­thropogene Erderwärmung gäbe, beruht auf einer IPCC-Auswertung. Darin wird je­der Wissenschaftler, der die Infra­rot-Aktivität des CO(Eigen­schaft des CO2Wärme-Strahlung zu absorbieren und wieder abzugeben) bestätigt, als Be­stätiger einer an­thropogenen Klima-Katastrophe gezählt.Verzichtet wird auf jede Angabe dazu, wie hoch und in welchem Ausmass der jeweilige Wissenschaftler den Er­wärmungseffekt einer bestimmten CO2-Zusatzmenge in der At­mosphäre veranschlagt. Da COphysi­kalisch unbestreitbar sowie tat­sächlich von nieman­dem bestritten erwärmend wirkt, kann man sogar sagen:

Einhundert Prozent aller Klimawissenschaftler bestätigen eine CO2-bedingte Erder­wärmung.

Der Haken kommt einen Schritt später :

Über das Ausmaß dieser CO2-bedingten Erderwärmung samt deren Sekundäreffek­ten herrscht maximale Uneinigkeit.

Die weltweiten Schätzungen der Erwärmungs-Folgen einer künfti­gen CO2-An­teils-Verdoppelung von jetzt etwa 0,04 Prozent auf dann 0,08 Pro­zent der Atmo­sphäre lie­gen zwischen :

– „vorhanden, aber aufgrund von kühlenden Kompensationseffekten nicht messbar“ 

– „gering : ca. 1 Grad Celsius“

– „krisenhaft: 1,5 bis 2,5 Grad Celsius“.

– „katastrophal: mehr als 2,5 Grad Celsius“.

Warum nur schwingen die SPIEGEL-Autoren [4] die furchtbare Begriffskeule „Klima­leugner“? Unterhalb welcher Erwärmungs-Glaubens-Schwelle beginnt der Klimaleug­ner? Oberhalb welcher Schwelle darf man sich zu den vollwerti­gen Gläubigen der Klima­-Katastrophik zählen?

Argumentative Mindeststandards

Diese Fragen zeigen den Irr-Sinn der Ar­gumentation. Sinnvoll dagegen wäre es – z. B. durch Beschäftigung mit Fachartikeln auf EIKE – aus der derzeitigen Erwärmungs- und Klimadebatte argu­mentative Mindest­standards zu gewinnen :

  1. Das seit Beginn der Industrialisierung zusätzlich von der Atmosphäre aufgenommen­e CO2 ist weitgehend menschen-verursacht (anthropogen). Der An­stieg während der letzten etwa 120 Jahre betrug ca. 40 Prozent (von rd. 0,028 Vol.-Prozent auf rd. 0,04 Vol.-Prozent).
  2. Eine Verdoppelung des CO2-Gehaltes der Atmosphäre führt zu einer Erderwär­mung von maximal einem Grad Celsius. Dem CO2-Anstieg von rd. 40 Pro­zent über 120 Jahre sind nach dieser physikalischen Gesetzmäßigkeit ca. 0,4 Grad Celsi­us Erder­wärmung zuzurechnen.
  3. Ob überhaupt und ggf. in welchem Maße der physikalisch gesi­cherte CO2-Erwär­mungswert über Sekundäreffekte zusätzliche Erderwär­mung oder im Gegen­teil Er­wärmungs-Minderung bewirkt, ist strittig.
  4. Welcher Anteil des menschen-verursacht emittierten CO2 von der Atmosphäre zu­sätzlich und dauerhaft aufgenommen wird („Immissionsrate“) ist strittig. Entspre­chend ungeklärt ist: Wieviel CO2 darf die Menschheit insgesamt noch emit­tieren, ohne das 1,5 Grad- Ziel zu verfehlen („Emissions-Restbudget“) ?Nach Vorab-Ankündigungen wird das derzeitige offizielle Rest­budget bald auf etwa 1000 Gigatonnen mindes­tens verdoppelt werden. So erklärte beispielsweise Prof. Jochem Marotzke, Direktor am Max-Planck-Institut für Meteorologie in Hamburg und einer der Leitautoren des IPCC in DER SPIEGEL vom 6. Oktober 2018: „Unser verbleibendes CO2-Budget für das 1,5 Grad-Zielist wohl mindestens doppelt so groß wie gedacht … Ich gehe davon aus, dass dies in dem Sonderbericht die zentrale Botschaft sein wird.“ Erst nach derPariser Konferenz wurde lt. Prof. Marotzke anhand neuerer Modellrechnungen erkannt: „Weitere Emissionen führen zu einer geringeren CO2- Konzentration in der Luft als vermutet. Offenbar verbleibt ein kleinerer Teil der Treibhausgase n der Atmosphäre, weil Wälder und Ozeane mehr davon schlucken als gedacht.“  Die Schätzungen liegen innerhalb des IPCC um mindestens das Siebenfache aus­einander. Nach Vorab-Ankündigungen wird das derzeitige offizielle Rest­budget bald auf über 1000 Gigatonnen mindes­tens verdoppelt werden. Die Be­gründung lautet: Erst nach der Pariser Konferenz wurde erkannt, dass die tat­sächliche Immissionsrate deutlich geringer ist als die bisher angenommene. An­ders ausgedrückt: Die tatsächli­che „CO2-Kli­maschädlichkeit“ („Klimasensitivität“) wird „amtlicher­seits“ demnächst mindestens halbiert werden. Bis auf Weiteres ?
  1. Neben dem höheren CO2-Gehalt der Atmosphäre gibt es weitere Ursachen der Erderwärmung, deren quantitative Wirkung sämtlich nicht eindeutig geklärt ist:  (a) menschenverursacht (anthropogen) ; z. B.:

– atmosphärische Anreicherung mit weiteren Treibhausgasen (z. B. Methan und Fluorchlorkohlenwasserstoffe FCKW)

– Verminderung der Wärme-Rückstrahlkraft (Albedo) der Erdoberfläche auf­grund von Landnahme, Kultivierung, Besiedelung, Bebauung durch eine massiv angewachsene – und weiter wachsende –  Weltbevölkerung. Heute leben auf der Erde etwa 7,6 Milliarden Menschen. Das sind  ca. 6.100.000.000 Menschen mehr als in der Zeit um 1870

(b)   natürlich ; z. B.:

– Sonnenaktivität

– Meeresströmungs-Zyklen

– Vulkanismus

  1. Krisenhafte, gar katastrophale Folgen, die der bisherigen Erderwärmung ein­deutig zuzuordnen wären (katastrophale Großwetterereignisse, Zunahme an Dürren oder Überflutungen) sind nicht ausreichend gesichert, statistisch nicht signifikant nachgewiesen. DAS findet man im IPCC-Bericht [6]. Auch die historisch über Jahrtausende beobachtete Anstiegsrate der Weltmeere hat während der letzten über einhundert Jahre nicht zugenommen. In den letzten Jahrzehnten hat sie sich nach den Pegel-Messungen sogar abgeschwächt [7].
  1. Die Klima-Modellierung und somit die Klima-Prognostik stagnieren seit An­beginn in der Unfähigkeit klimatische Erwärmungsfolgen in Mindest-Zuverläs­sigkeit vorher zu sagen.

Glauben oder Zweifeln

Vor diesem Hintergrund wäre anzuregen, dass sich die SPIEGEL-Autoren ihrer eige­nen politischen Position vergewissern. Sie machen eine sich selbst zuge­sprochene moralische Überlegenheit samt Bezug auf wissenschaftlich bestreit­bare IPCC-Positio­nen zur Grundlage, um mit falschen, verdächtigenden oder in­haltsleeren „Floskeln“ über ein ihnen politisch anrüchig erscheinendes Institut (EIKE) herzufal­len. Bei dieser Selbstverortung mag die folgende Passage des Faschismus-Forschers Roger Griffin [5] zum generi­schen Faschismusbegriff hilfreich sein:

„Da die Definition auf den ideologischen Kern zielt ……, mit anderen Worten: da sie Faschismus genau wie andere generische politische Ideologien (Libera­lismus, Sozia­lismus, Konservativismus) behandelt, wird es einsichtig, ein politi­sches Phänomen auch dann als faschistisch zu betrachten, wenn es nur im em­bryonalen Zustand im Kopf eines Ideologen und ohne Ausdruck in einer politi­schen Partei, geschweige denn einer Massenbewegung, existiert. Darüber hin­aus mag es sinnvoll sein, eine Form politischer Energie als faschistisch zu er­kennen, selbst wenn sie auf die Ab­sicht verzichtet, als parteipolitische und/oder paramilitärische Kraft zu operieren und stattdessen einem Ansatz folgt, der eher mit politischem Quietismus denn mit revolutionärem Fanatismus zu tun zu ha­ben scheint.“

Der ideologische Kern der Klimadebatte ist die politische Setzung der „Anthropoge­nen Globalen Erwärmung“ (AGW). Mangelndes Wissen wird nicht durch das nach na­turwissenschaftlicher Rationalität gebo­tene Zweifeln ersetzt. Im Ge­genteil: Zweifel werden diffamiert und begrifflich als „Leugnen“ in den assozia­tiven Bereich politi­scher Schwerstverbrechen verschoben. An die Leerstelle wird mit enormem Propaganda- und PR-Aufwand ein poli­tisch ausgehandelter Mehrheitsglaub­en gestellt, nach dem das lebenswichtige Spurengas CO2inzwischen in nahezu sämtlichen Lebensbereichen als „Ursprung aller Übel“ angesehen wird.

Das Glaubensgebot lautet:

Über die physikalisch unabweisbare Basis-Er­wärmung hinaus gibt es eine kri­senschaffende Erderwärmung, die vom an­thropogenen CO2 verursacht wird.

F a z i t :

Wer derart den Weg der Rationalität und damit das Zweifel-Gebot verschmäht, mit großer politischer Energie und diffamierend Ver­nunft ersetzt durch Sach­fremdes wie Parteipolitik, Institutsfi­nanzierung, persönliche Be­ziehungen etc., der rückt sich selber in die Nähe eines Ideologischen Faschis­mus.  (s.w.o.).

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Q u e l l e n :

[1]  L. Wittgenstein: Tractatus logico-philosophicus

[2]  Dirk Beckerhoff: An Sophia: Wage zu Wissen! – Vernunft gegen CO-Wahn und Klima-Angst, BoD 2019

[3]  http://www.kaltesonne.de/

[4]  „Klimakrise leugnen, Diesel preisen“, DER SPIEGEL (26.04.2019)

[5]  Wikipedia

[6]  FOCUS, 27.04.2019

[7]  „Alarm-Sirenen unter Wasser !“   https://eike.institute/2019/01/12/alarm-sirenen-unter-wasser/

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WELTWOCHE-Editorial*: Klimatisten – Der neue grüne Kommunismus.

Dann die Zahlen: Die Schweizer produzieren rund ein Tausendstel des weltweiten menschengemachten CO2, nicht ein Zehntausendstel, wie ich letzte Woche, schwindlig ob all der Winzigkeiten, geschrieben habe. Mea maxima culpa!

Am Argument freilich ändert sich nicht das Geringste.

Die Menschen blasen weltweit rund 3 Prozent des Gesamt-CO2 in die Atmosphäre, die restlichen 97 Prozent kommen direkt aus der Natur, vor allem aus den Ozeanen. Die Schweiz produziert mit anderen Worten ein Nichts von 3 Hunderttausendstel des globalen Insgesamt-CO2.

Nun kann man sich natürlich der politischen Lebensaufgabe verschreiben, dass die Schweiz in einem einsamen Kraftakt ihr globales Nichts von drei Hunderttausendstel auf ein Übernichts von null Hunderttausendstel absenkt.

Erforderlich wäre ein revolutionärer Umbau unserer Wirtschaft, unserer Gesellschaft, unseres Lebens, damit wir das Globalnichts an CO2, das wir heute produzieren, künftig zu einem noch nichtigeren Nichts verringern, das ebenso nichts dem Klima brächte.

Keine besonders vernünftige, um nicht zu sagen: eine komplett verrückte Politik.

Je verrückter die Politik, desto gescheiter und intelligenter aber müssen die Theorien klingen, die zu ihrer Umsetzung bemüht werden.

Ich vergleiche die Klimaretter mit den Kommunisten. Die Kommunisten sahen sich als Rächer und Retter der angeblich unterdrückten Unterschicht. Die Klimatisten sind die Rächer und Retter des angeblich misshandelten Klimas, das sie zum Wohle der Menschheit gegen die Menschheit verteidigen müssen.

Die Kommunisten fühlten sich mit den höheren Wahrheiten der Geschichtsphilosophie im Bunde. Damit rechtfertigten sie alles, auch alle Gräueltaten. Sie hatten die Weltformel der Gesellschaft und der Wirtschaft geknackt. Sie handelten im Auftrag dessen, was sie als wissenschaftlich gesicherte Erkenntnis empfanden. Nur Dumme oder Verbrecher konnten anderer Meinung sein.

Ähnlich selbstbewusst gehen die Klimatisten vor. Auch sie haben die objektive Weltformel entschlüsselt, glauben es zumindest, nämlich die Weltformel des Klimas. Wie die Kommunisten die Geschichte, so durchschauen die Klimaretter das Klima, ein hochkomplexes Multifaktorensystem demagogisch auf ein paar einprägsame Slogans eindampfend.

Für den Erfolg einer politischen Gruppierung ist allerdings die Benennung des Feindes erst der matchentscheidende Faktor. Die Nazis hatten den Rassenfeind, die Kommunisten hatten den Klassenfeind. Die Klimatisten haben den Klimafeind aggressiv im Visier: Es ist der Rindfleisch essende, Auto fahrende, Flugzeug fliegende und CO2-produzierende Individualist, der selbstbestimmte Mensch, vornehmlich Mann, vornehmlich weiss, denn gegen Migrationsbewegungen aus dem Süden haben die Klimatisten nichts, also der industrielle Nordmensch, der sich nicht ins Kollektiv, in die Kolchose einer von oben gelenkten CO2-neutralen Herde zwangseinweisen lassen will.

Die grünen Kommunisten können bei Wahlen gewinnen, aber wenn ihre Anliegen konkret und teuer werden, stimmen die Bürger in der direkten Demokratie meistens dagegen. Deshalb müssen die Grünen früher oder später, wenn sie ihre Ziele verwirklichen wollen, die Klimadiktatur einführen.

Kürzlich sagte mir jemand an einem Vortrag, ich sei verrückt, so etwas zu behaupten. Die Grünen, er sei selber einer, würden doch keine Diktatur anstreben. Sie seien nur dafür, dass auch das Klima in der direkten Demokratie seinen Fürsprecher bekomme.

Irrtum. Natürlich werden die Klimaretter bei der Diktatur landen. Das geht denknotwendig aus ihrem Staats- und Menschenbild hervor.

Die Demokratie beruht auf der Vorstellung des mündigen, vernunftbegabten Menschen, der selber am besten weiss, was für ihn gut ist. Der Staat ist ein notwendiges Übel. Sein Hauptzweck besteht darin, zu verhindern, dass die Starken die Schwachen erdrücken. Für den Demokraten muss der Staat den Menschen nicht zum Guten erziehen. Er muss nur dafür sorgen, dass nicht eine Machtgruppe den Staat missbraucht, um allen anderen ihre Vorstellung eines richtigen Lebens aufzuzwingen.

Die Grünen sehen es anders. Für sie ist der Staat ein Zwangsinstrument, um die von ihnen als richtig erkannte Lebensweise durchzupeitschen, sie bis in intimste Details zu regeln. Für sie ist die Essenz der Politik die Vorschrift, das Verbot.

Den Menschen halten sie für unmündig, für unfähig, selber zu erkennen, was gut für ihn ist. Sie glauben nicht daran, dass die Menschen von sich aus auf die grünen Verheissungen einsteigen und ihr zerstörerisches Verhalten freiwillig aufgeben. Deshalb muss der Mensch von oben erleuchtet, zu seinem Glück gezwungen werden.

Die grüne Intoleranz, ihre fiebrige Ungeduld, der grüne Hass auf Andersdenkende und Kritiker ist die Folge ihres Selbstbilds. Sie vertreten ja nicht irgendeine subjektive Meinung, sondern sie stehen für die Wahrheit, die sie über den niederen Meinungsstreit in Wissenschaft und Demokratie erhebt.

Weshalb eigentlich sind ausgerechnet die Klimaretter, sind die Grünen und Grünliberalen so heiss auf den EU-Rahmenvertrag? Weil sie erkannt haben, dass dieser Vertrag so undemokratisch ist wie sie selber.

Nur Leute, die dem Staat zu viel und den Menschen zu wenig zutrauen, sind für diesen EU-Rahmenvertrag. Sie sind fasziniert, beglückt von diesem Abkommen, das die EU mitsamt ihren Richtern als neuen Schweizer Gesetzgeber installiert über Volk, Kantonen und Parlamenten.

So etwas kann nur wünschen, wer dem demokratischen Souverän, wer den Bürgerinnen und Bürgern dieses Landes, misstraut, sie als Feind seiner politischen Ideen verachtet. So etwas kann nur gut finden, wer den Staat als überdemokratisches Machtmittel braucht, weil er keine Lust hat oder weil ihm die Kraft und die Argumente fehlen, eine Mehrheit von seiner Politik zu überzeugen.

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)*  Anmerkung der EIKE-Redaktion  :

Dieser Artikel ist zuerst erschienen in der WELTWOCHE Zürich : Klimatisten : Der neue grüne Kommunismus | Die Weltwoche, Nr. 17 (2019) | 25. April 2019 ; http://www.weltwoche.ch/

EIKE dankt der Redaktion der WELTWOCHE und dem Autor Roger Köppel für die Gestattung der ungekürzten Übernahme des Beitrages.

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< Das System Greta Thunberg >

Helmut Klimmek

– Offener Brief zu den Kinder-Demo’s –  8. April 2019

Liebe Freunde,

wir leben in einer „strange world“, um die Worte von Greta Thunberg zu benutzen, oder anders ausgedrückt:

Die Dummheit der Menschen ist grenzenlos !

Die Unschuld von Kindern für bestimmte politische Ziele auszunutzen und sie zu instrumentalisieren, das ist perfide. Leider hat es das in der Geschichte schon immer gegeben, wie auch in der jüngeren Zeit bei den Nazis und in der DDR, und jetzt auch bei uns. Wer hätte das gedacht ?

Das arglistige System, das dahinter steckt, ist, dass Kritiker der Kinder-Demos von vornherein mundtot gemacht werden, denn es gehört sich nicht, Kinder zu kritisieren und niederzumachen. Man kann politisch Andersdenkende mit Argumenten scharf angehen, wenn sie auf Augenhöhe stehen, aber doch nicht gegen Kinder. Dieses ungeschriebene Gesetz nutzen skrupellose Politaktivisten für sich aus.

Wie heißt es doch einerseits so schön: “Kindermund tut Wahrheit kund“. Diese Volksweisheit hat sicherlich einen Wahrheitsgehalt, weil Kinder meist ohne Falschheit und Arglist spontan auf etwas reagieren. Aber wenn in berechnender Weise diese ehrliche und unverblümte Haltung von Kindern von Leuten missbraucht wird, um eigene politische Ziele durchzusetzen, dann ist es hinterhältig und schäbig.

Die unerträgliche Kanzlerin Merkel klatscht zu diesen Freitagsdemos der Kinder Beifall und agiert gegen  Recht und Gesetz (wir haben in Deutschland gesetzliche Schulpflicht!) –  und unsere Mainstream-Medien kriegen sich gar nicht mehr ein bei den ganzen Lobhudeleien für Greta Thunberg und ihre Anhängerschar.

Wie entsetzlich dumm viele ihrer Claqueure sind, hat man jüngst bei der Verleihung der “goldenen Kamera“ in Berlin letzte Woche sehen können. Da liest die bemitleidenswerte kleine Greta dem Publikum die Leviten mit einem ihr untergeschobenen Text von den Eltern oder sonstigen Grün-Aktivisten hinsichtlich der Umweltverschmutzung durch zu hohen Energieverbrauch eines Jeden, und die Dummköpfe klatschen mit “standing ovations“ dem Mädchen Beifall, obwohl wahrscheinlich 90 % von ihnen mit dem Flugzeug zu diesem Spektakel angereist waren und sie auch meist wenig umweltfreundliche schwere SUV’s fahren.

Mit Ratlosigkeit und Kopfschütteln,

Helmut Klimmek

[1]  https://eike.institute/2019/01/27/der-klimawandel-ist-schuld-am-winterwetter-wirklich/




„Klima-Status-Bericht-2018/19“ : Klima-Alarmisten in Nöten !

Hier zunächst die Zusammenfassung aus dem Bericht [1]:

Executive Summary : 10 Key Facts 

(1) According to temperature records from the instrumental period (since about 1850), 2018 was one of the warmest years on record, but cooler than both 2016 and 2017.

(2) At the end of  2018, the average global air temperature is continuing a gradual descent towards the level characterising the years before the strong 2015-16 El-Niño episode. This underscores that the global surface temperature peak of 2015–16 was caused mainly by this Pacific oceanographic phenomenon. It also suggests that what has been termed ‘the temperature pause’, ‘hiatus’, or similar terms, may reestablish itself in the future.

(3) There still appears to be a systematic difference between average global air temperatures estimated by surfacestations and by satellites. Especially since 2003, the average global temperature estimate based on surface stations has deviated from the satellite-based estimate in a warm direction.

(4) The temperature variations recorded in the lower troposphere are generally reflected at higher altitudes also, and the overall temperature ‘pause’ since about 2002 is recorded at all altitudes, including the tropopause and into the stratosphere above. In the stratosphere, however, the temperature ‘pause’ had already commenced by around 1995; that is, 5–7 years before a similar temperature ‘pause’ began in the lower troposphere near the planet’s surface. The stratospheric temperature ‘pause’ has now lasted without interruption for about 24 years.

(5) The recent 2015-16 El Niño was among the strongest since the beginning of the record in 1950. Considering the entire record, however, recent variations between El Niño and La Niña episodes are not unusual.

(6) Since 2004, when the ARGO floats came into operation, the global oceans above 1900m depth have on average warmed somewhat. The maximum warming (between the surface and 120m depth) mainly affects oceans near the equator, where the incoming solar radiation is at a maximum. In contrast, net cooling has been pronounced for the North Atlantic since 2004.

(7) Data from tide gauges all over the world suggest an average global sea-level rise of 1- 1.5 mm/year, while the satellite record suggests a rise of about 3.2 mm/year. The large difference between the two data sets still has no broadly accepted explanation.

(8) Since 1979, Arctic and Antarctic sea ice extent have decreased and increased, respectively. Superimposed on these overall trends, however, variations of shorter duration are also important. In the Arctic, a 5.3-year periodic variation is important, while for the Antarctic a variation of about 4.5-years’ duration is seen. Both these cycles reached their minima simultaneously in 2016, which explains the simultaneous minimum in global sea ice extent. A new phase, with development towards larger ice extent in both hemispheres, may now have begun.

(9) The Northern Hemisphere snow cover extent has undergone important local and regional variations from year to year. The overall global tendency since 1972, however, is for overall stable snow extent.

(10) Tropical storm and Hurricane Accumulated Cyclone Energy (ACE) values since 1970 have displayed large variations from year to year, but no overall trend towards either lower or higher activity. The same applies for the number of hurricane landfalls in the continental United States, for which the record begins in 1851.

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Diese umfassende und tiefgreifende Übersicht über das Klima-System wird illustriert durch zahlreiche Graphiken und Abbildungen.

Davon sei hier eine kleine(!) Auswahl präsentiert. Die Original-Graphiken wurden hier von uns zur Veranschaulichung durch einige Textfelder und sonstige kleine Erläuterungen ergänzt. Daher sind sie „selbst-erklärend“. Weitere „Ausführungen“ zu jeder Graphik findet man anschaulich und verständlich in der Originalarbeit [1].

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Luft – T e m p e r a t u r :

„At the end of  2018, the average global air temperature is continuing a gradual descent towards the level characterising the years before the strong 2015-16 El-Niño episode. This underscores that the global surface temperature peak               of  2015–16 was caused mainly by this Pacific oceanographic phenomenon. It also suggests that what has been termed ‘the temperature pause’, ‘hiatus’, or similar terms, may reestablish itself in the future.“


Schnee – Bedeckung : Kein Trend !

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Meeres-Anstieg : Keine Beschleunigung, kein „CO2-Signal“ !

„Data from tide gaugesall over the world suggest an average global sea-level rise of 1–1.5 mm/year, while the satellite-derived record (Figure 30) suggests a rise of 3,2 mm/year, or more. The noticeable difference (at least 1:2) between the two data sets has no broadly accepted explanation.“


H u r r i k a n e : Kein Trend !

„The number of hurricane landfalls in the continental United States is shown in Figure 41. Over the observational period, this data series shows considerable variations from year to year, but it is not possible to detect any clear trend over time.“


Accumulated Cyclone Energy (ACE) : Kein Trend !

ACE is calculated as the square of the wind speed every 6 hours and is then scaled by a factor of 10,000 for usability, using a unit of 104 knots. The ACE of a season is the sum of the ACE for each storm and therefore represents the total hurricane activity.“

„The global ACE data display a variable pattern over time (Figure 38), but without any clear trendThe diagrams for the Northern and Southern Hemispheres (Figure 39) are similar in this respect.“


Wind an der Nordsee : Kein „CO2-Signal“ !

„One example from north-west Europe is Lista Lighthouse, which sits on an exposed cape at the extreme southwestern edge of the mainland of Norway. It is thus well suited to register wind conditions in the adjoining North Sea and the European sector of the North Atlantic.… The peak wind strengths were recorded shortly after World War II, and strengths have since declined somewhat.“


Luft-Feuchte [g/kg:

Es gibt keinen einheitlichen Trend – weder in den Höhenstufen noch auf der Zeitachse.

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F a z i t :

Wie kann irgend jemand aus dieser nahezu lückenlosen Übersicht in der ausführlichen Originalarbeit [1zum Sachstand und den Trends der Klimadaten

eine „CO2-Klima-Katastrophe“ ableiten ? RÄTSELHAFT !

Das bleibt das Geheimnis der Klima-Alarmisten und der ihnen ergebenen Politiker und Medien !

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Q u e l l e :

[1]  THE STATE OF THE CLIMATE 2018; ISBN 978-1-9160700-0-4©Copyright 2019;

The Global Warming Policy Foundation, GWPF-Report 34 ; http://tinyurl.com/y3u3qfco

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A n m e r k u n g   EIKE:

Der vorstehende Beitrag kann in besserer Bild-Qualität hier als PDF runter geladen werden :

ENGLISCH:   Puls.Tx.kpl

DEUTSCH:   Puls.19.K-StatusBer2018.19.kpl.D

 




Dirk Beckerhoff: Offener Brief an ARD+WELT zur „Hart-aber-fair-CO2-Debatte“ am 25.03.2019

Dr. Dirk Beckerhoff
 (27.03.2019)

Herrn Frank Plasberg, „Hart aber „Fair“ , c/o DAS ERSTE

Betr.: CO2-Debatte, „Hart aber Fair“, 25. März 2019

Sehr geehrter Herr Plasberg,

bitte gestatten Sie auf diesem Wege eine Anmerkung zu der gestrigen o.a. Debatte:

Tragendes Argument war die These der Klima-Aktivistin L. Neubauer, die Bundesrepublik Deutschland müsse zur Abwendung einer dramatischen „Klima­-Krise“ das im Pariser Abkommen  akzeptierte CO2-Emissionsbudget unbedingt einhalten.

Wie steht es um die Stichhaltigkeit dieses Arguments, gemessen an den Ergebnissen und Positionen vom IPCC anerkannter Klimaforscher ?

  1. „Klimakrise“ fehl am Platz

Das Pariser Abkommen zielt auf die Begrenzung einer künftigen durchschnittlichen Erwärmung der weltweiten oberflächennahen Luft (Erderwärmung) durch Begrenzung/Budgetierung der anthropogenen CO2-Emissionen. Zwar verbinden Klima-Forscher des IPCC mit weiterer Erderwärmung nachteilige Klimaveränderungen in bestimmten Klimaregionen der Erde mit mehr oder minder großen Wahrscheinlichkeiten. Aber die Klimaforschung ist nach eigenem Bekenntnis absolut nicht in der Lage :

(a)  einer bestimmten Vergrößerung des  CO– Gehaltes der Atmosphäre (derzeit etwa 0,04 Prozent) einen bestimmten Erwärmungsgrad zuzuordnen. Für diese sogenannte „Klimasensitivität“ gibt es seit etwa vierzig Jahren nur äußerst vage Schätzungen, deren Unsicherheit mindestens dreihundert Prozent beträgt (Kernbereich der Schätzungen: 1,5 Grad Celsius bis 4,5 Grad Celsius zusätzliche Erwärmung bei Verdoppelung des CO2 – Gehaltes auf 0,08 Prozent).

(b)  bestimmten Erwärmungsgraden bestimmte Klimafolgen nach Region, Art und Umfang zuzuordnen (SPIEGEL [2]) :

Die Re­chen­leis­tung der Com­pu­ter ist auf das Viel­mil­lio­nen­fa­che ge­stie­gen, aber die Vor­her­sa­ge der glo­ba­len Er­wär­mung ist so un­prä­zi­se wie eh und je. »Es ist zu­tiefst frus­trie­rend«, sagt Bjorn Ste­vens vom Ham­bur­ger Max-Planck-In­sti­tut für Meteoro­logie­“.

Die eklatante „Prognoseschwäche“ ist der riesigen Komplexität und Zufälligkeit („Stochastik“) des Wetter- und damit auch des Klimageschehens auf unserer Erde geschul­det. Zu dessen Abbil­dung in Klimamodellen bedarf es einer Vielzahl von exakt quantifi­zierten Relationen (Parameter) zum simultan-interdependenten Zusammenwirken der Hauptakteure im Wettergeschehen : Temperatur, atmosphärische Gase, Wolken­bildung, Sonneneinstrahlung, Rückstrahlverhalten der Erde (Erd-Albedo), Tempera­tur- und Strömungsverhalten der Weltmeere, usw. :

»Pa­ra­me­tri­sie­rung« heißt das Ver­fah­ren, doch die For­scher wis­sen: In Wirk­lich­keit ist das der Name ei­ner chro­ni­schen Krank­heit, von der all ihre Kli­ma­mo­del­le be­fal­len sind. Oft lie­fern sie dras­tisch von­ein­an­der ab­wei­chen­de Er­geb­nis­se. Die Temperatu­ren­ in der Ark­tis zum Bei­spiel klaf­fen in den ver­schie­de­nen Mo­del­len um teil­wei­se mehr als zehn Grad aus­ein­an­der. Das lässt jede Pro­gno­se der Eis­be­de­ckung wie blo­ße Kaf­fee­satz­le­se­rei er­schei­nen……..Un­se­re Com­pu­ter sa­gen nicht ein­mal mit Si­cher­heit vor­aus, ob die Glet­scher in den Al­pen zu- oder ab­neh­men wer­den«. (SPIEGEL [2])

Fazit: Da selbst die qualifiziertesten und erfahrensten Klimawissenschaftler künftige trendmäßige Wetterereignisse nach Regionen und Eigenschaften („Klima“) nicht vorhersagen können, sind „Klima-Wandel“ , „Klima-Krise“ oder „Klima-Schutz“ vollkommen nichtssagende und damit vollkommen untaugliche Begriffe. „Klima“ muss zwingend durch „Erderwärmung“ ersetzt werden. Das Unbekannte ist nicht zu benennen und umso weniger zu schützen.

Umso „beachtlicher“ war in der o. a. Sendung, dass der „Talkmaster“  M. Lanz mit der Vorhersage aufwartete, dass Regionen in Griechenland, Spanien und der Türkei bald aus klimatischen Gründen nicht mehr bewohnbar seien. Der letzte, heiße Sommer hat tiefe (Klima-)Spuren in den Gemütern hinterlassen!

  1. Größe des Restbudgets

Im Oktober 2018, also knapp drei Jahre nach den Beschlüssen von Paris, kündigte Prof. J. Marotzke, Direktor am Max-Planck-Institut für Meteorologie in Hamburg und einer der Leitautoren des IPCC  in einem Spiegel-Interview an, der Weltklimarat werde zur Erreichung des 1,5-Grad-Erwärmungszieles den Höchstwert für das C02-Budget auf etwa tausend Gigatonnen mindestens verdoppeln. Als Begründung für diesen völlig überraschenden und massiven „Abfall vom CO2 -Glauben“ (im normalen Vertragsleben: „Wegfall der Geschäftsgrundlage“) führt Prof. Marotzke an [3]  :

„Weitere Emissionen führen zu einer geringeren C02-Konzentration in der Luft als vermutet. Offenbar verbleibt ein kleinerer Teil der Treibhausgase in der Atmosphäre, weil Wälder und Ozeane mehr davon schlucken als gedacht.“

Damit werden fünfhundert Gigatonnen – fünfhundert Milliarden Tonnen CO2 – als „nicht-erwärmungswirksam“ freigegeben. Gleichzeitig wird in Deutschland auf das Härteste um die Abschaltung der letzten Kohlekraftwerke gerungen. Der jährliche CO2-Ausstoß eines durchschnittlichen Kohle-Kraftwerkes beträgt etwa 20 Mio.Tonnen. Folglich könnten weltweit zusätzlich 2.500 (zweitausendfünfhundert) durchschnittliche Kohlekraftwerke etwa zehn Jahre lang im Vollast-Betrieb Kohle verbrennen, um das riesige CO2-Budget zu verbrauchen, das so überraschend zusätzlich frei gegeben werden wird.

Stefan Rahmstorf vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) beschreibt den innerhalb des IPCC anwachsenden Dissens zur Bedeutung des anthropogenen COfür die künftige globale Erwärmung etwas vorsichtiger aber nicht minder eindeutig :

„Es gibt große Unsicherheiten über das Budget. Je nach Rechenmodell und den ge­machten An­nahmen liegt das Budget zum Erreichen der Pariser Klimaziele zwischen 150 und 1050 Gigatonnen.“ (Spiegel-online [4])

Fazit:  Innerhalb der unter dem Dach des IPCC versammelten etablierten Klimaforschung variiert die dem anthropogenen COfür die Zukunft zugeschriebene Erd-Erwärmungswirkung um siebenhundert Prozent (Faktor Sieben!).

Diese Punkte mögen genügen, um unsere Kritik daran zu untermauern, dass Forderungen nach CO2 -Emissionsminderungen – gleichgültig in welchen Bereichen und gleichgültig mit welchen Maßnahmen – mit „Klima-Schutz“ oder „Erwärmungs-Begrenzung“ begründet werden.

Wer „Klima“ schützen oder Erderwärmung begrenzen will, benötigt dazu:

  1. einen bewiesenen (fundierten) Schutz- bzw. Begrenzungs-Grund  < was ist „not-wendig“ ?, welche „Not“ gilt es abzuwenden ? >

u n d

  1. ein nachweislich wirksames Schutz- bzw. Begrenzungs-Instrument.

Die aktuelle Klimaforschung ist sehr weit davon entfernt, diese Anforderungen zu erfüllen. Ihre Ergebnisse sprechen weit mehr dafür, das anthropogene CO2  komplett „aus der Debatte zu entlassen“.

Denjenigen, die einem derart radikalen Vorschlag nicht folgen mögen, sei nur der folgende, fast beliebig vermehrbare Punkt nahe gelegt:

Der Anteil Deutschlands an den weltweit menschenverursachten CO2-Emissionen beträgt etwa zwei Prozent. Daher ist es – völlig losgelöst von den vorgenannten Punkten, allein wegen der quantitativ marginalen CO2-Rolle der Bundesrepublik Deutschland – ein Gebot der Redlichkeit, an die möglicherweise anderweitig bestens begründete Reduzierung der deutschen CO2-Emissionen nicht zusätzlich die Erwartung zu knüpfen, sie habe auch nur den Hauch einer Bedeutung für die Entwicklung der Wärme auf der Erde und damit für das Klima einzelner Regionen.

Schließen möchten und müssen wir mit dieser Klarstellung:

In diesem Schreiben haben wir uns ausschließlich mit der eingangs erwähnten These beschäftigt, die Bundesrepublik Deutschland müsse zur Abwendung einer dramatischen „Klimakrise“ unbedingt das im Pariser Abkommen akzeptierte CO2-Emissionsbudget einhalten.

Sämtliche inhaltlichen, aus ihrem CO2 -Bezug gelösten Fragen, angefangen von „Lebensstil“ über „Energie“, „Verkehr“, „Mobilität“, „Umweltschutz“, „Landwirtschaft“, „Ernährung“ usw. sind nicht Gegenstand dieser unserer Anmerkungen.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Dirk Beckerhoff

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Quellen :

[1]https://eike.institute/2019/03/26/plasbergs-laienschar-diskutiert-die-klimakatastrophe-und-was-ein-jeglicher-dagegen-tun-muss/

[2]  Grolle, J.: Eine Neue Strategie; Klima: Noch immer sind die Vorhersagen zur globalen Erwärmung erstaunlich ungenau,Der Spiegel, 23.03.2019

[3]  Galgenfrist verlängert, DER SPIEGEL, 06.10.2018

[4] Holger Dambek: CO2-Budget der Menschheit, Spiegel-Online, 5.10.2018 ( http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/klimawandel-streit-um-co2-budget-der-menschheit-a-1170186.html  )

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Anmerkung der EIKE-Redaktion:

Unser Gastautor Dirk Beckerhoff hat soeben ein kleines Büchlein publiziert: Analyse und zugleich Glossierung des Klimawahns mal ganz anders; unterhaltsam und zugleich „auf den Punkt“ :

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Debatte : Fakten zum Klimawandel

Menschengemachte Klimaerwärmung: Dass sich alle einig sind, die Klimaerwärmung sei hauptsächlich oder ausschliesslich menschengemacht und eine Folge des CO2-Anstiegs in der Atmosphäre, ist Unsinn. Der deutsche Klimaforscher Stefan Rahmstorf behauptet, der Mensch sei zu 100 Prozent an der Erwärmung seit 150 Jahren schuld. Diese Behauptung allerdings ist in der Fachwelt hochumstritten. Der Bericht «Klimaszenarien CH2018» zum Beispiel stellt fest, dass nur «mindestens die Hälfte der Erwärmung der letzten 50–100 Jahre anthropogenen Ursprungs» sei. Anders formuliert: Bis zur Hälfte der Erwärmung hat natürliche Ursachen. Professor Mojib Latif, Universität Kiel, sagte der Neuen Osnabrücker Zeitungam 9. Februar 2012 auf die Frage, ob eher die Sonne oder das CO2 die Erderwärmung verursache: «Es ist ein Mix aus beidem. Klar ist, dass der Mensch über die Hälfte des Temperaturanstiegs seit Beginn der Industrialisierung zu verantworten hat.»

Klimasensitivität und Kohlendioxid – Klimasensitivität heisst: Um wie viel Grad Celsius steigt die globale Temperatur bei einer Verdoppelung des Kohlendioxids (CO2) in der Atmosphäre? Studien, welche die Klimasensitivität des CO2 weit geringer einschätzen als der Weltklimarat IPCC, kommen alle paar Monate heraus, werden aber nicht beachtet. Stattdessen wird der Eindruck erweckt, Kohlendioxid sei die wichtigste und entscheidendste Treibhaussubstanz. Diesem Befund widerspricht zum Beispiel auch der renommierte Meteorologe Prof. Richard Lindzen, Massachusetts Institute of Technology, der stattdessen die Rolle von Wasserdampf und Wolken als «viel bedeutsamer» herausstreicht.

Sonne – Der Einfluss der Sonne auf die Klimaentwicklung wird möglicherweise grandios unterschätzt. Dazu hat erst im letzten Jahr der dänische Forscher Henrik Svensmark, Technische Universität Dänemarks in Lyngby, eine neue Studie vorgelegt. Seine wichtigste Aussage: «Das Klima wird stärker durch Veränderungen der kosmischen Strahlung beeinflusst als durch das Kohlendioxid.» Seiner Meinung nach führt eine Verdoppelung des Treibhausgases in der Atmosphäre zu einem Temperaturanstieg von einem Grad und nicht zwei Grad, wie es heute als Konsens dargestellt wird. Kurz: Die Klimasensitivität ist nur halb so gross wie angenommen. Mehr noch: Der CO2-Anstieg ist für Svensmark nicht Ursache, sondern eher die Folge der Erwärmung, «ein Sklave der kosmischen Strahlung sowie der durch sie bewirkten Erwärmung und nicht ihr Herrscher». Die Höhe des CO2-Anteils sei der Erwärmung gefolgt und nicht umgekehrt.

Untergehende Pazifikinseln – Ausgerechnet der als Fälscher überführteSpiegel-Reporter Claas Relotius berichtete am herzerschütterndsten über die angeblich so dramatischen Folgen des angeblich menschengemachten Klimawandels. Am 1. Dezember 2018 erschien imSpiegelseine Titelgeschichte über das Atoll Kiritimati, kiribatische Inseln, wo angeblich mehrere Städtchen, sinnigerweise mit den Namen London, Paris und Poland, wegen klimaverursachter Überflutung hätten geräumt werden müssen. Zwar korrigierte derSpiegelmittlerweile, dass Relotius jemals auf dieser Inselgruppe war, das Blatt liess aber den sachlichen Relotius-Befund stehen, wenigstens die Ortschaft Paris sei kürzlich wegen des Klimawandels verlassen worden. Doch auch dies stimmt nicht. Der Ort ragt nach wie vor deutlich aus dem Wasser, wie Videos zeigen, von Überflutung keine Spur. Das Städtchen wurde zwar verlassen. Wie aber der entsprechende Wikipedia-Eintrag zeigt, wurde Paris nicht wegen des Klimas, sondern wegen «eines fehlenden nahen Ankerplatzes» bereits vor geraumer Zeit aufgegeben. Die generelle Behauptung, dass zum Beispiel die kiribatischen Inseln wie andere Atolle wegen des Klimawandels im Meer versinken, ist unwahr. Die beiden Geowissenschaftler Arthur P. Webb und Paul S. Kench aus Neuseeland und Fidschi haben in einer aufsehenerregenden Studie festgestellt, dass von 27 kiribatischen Inseln im zentralen Pazifik in den letzten drei bis fünf Jahrzehnten nur ein geringer Anteil überhaupt ans Meer verlor, nämlich 14 Prozent. Bei 43 Prozent ist die Landfläche stabil, bei 43 Prozent sogar gewachsen. Auch der Begriff «Klimaflüchtling» aus dem pazifischen Raum muss vor diesem Hintergrund kritisch gesehen werden.

Mehr Wirbelstürme? – Was die tropischen Unwetter angeht, gibt es schlechterdings keine Daten für einen belastbaren Trend weder in der Intensität noch in der Häufigkeit. Dies kann sogar unter dem Wikipedia-Artikel «Folgen der globalen Erwärmung» nachgelesen werden. Was sich in den letzten drei, vier Jahren abgezeichnet hat: Die festgestellte Häufung von Extremereignissen ist nicht unmittelbar auf höhere Temperaturen zurückzuführen. Es handelt sich um eine Hartnäckigkeit von Wetterextremen: Trockenheit bleibt länger Trockenheit, Dauerregen bleibt länger Dauerregen. Das liegt – auch nach Meinung herkömmlicher Klimaforscher – weitgehend daran, dass der Jetstream in seiner Variabilität nachlässt und deshalb nicht so häufig für Wetterveränderungen sorgt. Es gibt zwar theoretisch Ansätze, dies auf die Erwärmung vor allem der polaren Gebiete zurückzuführen, bewiesen ist da aber noch nichts.

El Nino – Der letzte El Niño im Jahr 2016 war einer der stärksten überhaupt. El-Niño-Ereignisse tragen immer zu einer globalen Erwärmung bei. Auch hier ist nicht bewiesen, inwieweit sie ihrerseits auf die Erderwärmung zurückzuführen sind.

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)*  Anmerkung der EIKE-RedaktionDieser Artikel ist zuerst erschienen in der WELTWOCHE Zürich : Fakten zum Klimawandel | Die Weltwoche, Nr. 12 (2019) | 21. März 2019 ; http://www.weltwoche.ch/

EIKE dankt der Redaktion der WELTWOCHE und den Autoren Roger Köppel und Ulli Kulke für die Gestattung der ungekürzten Übernahme des Beitrages.

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