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„Mit Vollgas gegen die Natur: wie Umweltschutz zum Ökowahn wird “ von Holger Douglas – Eine Buchbesprechung

Der Buchautor Holger Douglas ist Wissenschafts- und Technikjournalist, der bereits mehrere Bücher zu verwandten Themen veröffentlichte (in amazon unter „Bücher, Autor Holger Douglas“ nachsehen) und auch Filme über naturwissenschaftliche Themen drehte (hier). In seinem hier vorgestellten neuesten Buch deckt Douglas fast den gesamten Bereich der postfaktischen Ökoideologie ab, indem er den Leser über die Fakten und Folgen von ökologischen Maßnahmen detailliert, sachkundig und neutral aufklären will. Das nachfolgend gezeigte Inhaltsverzeichnis des Buchs belegt diesen Anspruch.

Bild: Inhaltsverzeichnis von „Mit Vollgas gegen die Natur: wie Umweltschutz zum Ökowahn wird “ von Holger Douglas

Das Buch ist nicht das erste dieser Art auf dem deutschen Buchmarkt, stellvertretend können „Ökonihilismus von Edgar Gärtner“ oder „Wider den grünen Wahn“ von Horst Demmler erwähnt werden. H. Douglas geht in seinem Buch jedoch von den brandaktuellen Vorgängen der großflächigen Enteignung deutscher Dieselfahrer aus. Diese nicht mehr hinnehmbaren Maßnahmen unter dem Deckmantel eines fragwürdigen Umweltschutzes müssten inzwischen auch den bisher Ahnungslosen klarmachen, dass es inzwischen nur noch um die Umgestaltung unseres Landes in einen Verbots- und Ausplünderungsstaat geht.

Genauer: es geht um einen neuen Weltkommunismus, diesmal nicht unter der Knute absoluter Gleichmacherei sondern unter der Knute eines angeblichen, aber nicht vorhandenen Umweltschutzes. Groß-Akteure sind UN, EU und die aktuelle deutsche Regierungskoalition, Mithelfer sind dubiose Organisationen wie die deutsche Umwelthilfe unter der Figur Jürgen Resch (Studium Verwaltungswissenschaft, ohne Abschluss). Verschwörungstheorie?

Leider nein, man lese die Schriften des wissenschaftlichen Beirats der Bundesregierung für globale Umweltveränderungen (WBGU), wie etwa Welt im Wandel Gesellschaftsvertrag für eine große Transformation (hier). Oder man lese aus dem Wuppertaler Institut (hier) das 500 Seiten-Büchlein (für schlappe 12 €) „U. Schneidewind: Die große Transformation, eine Einführung in die Kunst gesellschaftlichen Wandels“. Hier steht drin, was für uns vorgesehen ist! Nicht nur die Energiewende, sondern auch noch die Konsumwende, die Ressourcenwende, die Mobilitätswende, die Ernährungswende, die Urbane Wende, die Industriewende und eine „werturteilgeleitete Forschung“, vulgo das Ende der freien, unabhängigen Forschung.

Und dies alles demokratisch? Die Zeiten der Märchen sind vorbei. Die Verantwortlichen für diesen Quatsch könnte man für fehlgeleitete Geisteskranke halten, das wär aber ein Fehler. Es sind leider keine Irren, sondern kühl-konsequent agierende, globalweit gut vernetzte Untergrundkämpfer – und daher, zusammen mit dem WBGU, eigentlich ein eindeutiger Fall für den deutschen Verfassungsschutz.

Zurück zum Buch von H. Douglas! Es zeigt fachlich auf gutem Niveau und dennoch knapp und allgemeinverständlich die Fakten und Folgen der uns bereits jetzt schon aufgezwungenen Maßnahmen auf. Dabei stellt sich heraus, jedesmal von H. Douglas gut belegt, dass all diese Maßnahmen so gut wie nie zu mehr Natur- und Umweltschutz sondern zu deren genauem Gegenteil geführt haben. Die Naturzerstörung durch Windräder ist hierfür ein Musterbeispiel.

Allmählich kommt auch die Parallelität der neuen „Wendebewegung“ zum „alten“ Kommunismus zum Vorschein. Der alte Kommunismus wollte Freiheit des Menschen vor dem Joch eines ihn knechtenden Kapitalismus. Er endete dagegen stets in Zwangsarbeit, Ermordung von Abweichlern und totaler Unterdrückung der Menschen in den durch die kommunistischen Planwirtschaften zerbröselten Ländern. Die einzigen Profiteure der kommunistischen Verbrechen waren die Angehörigen einer winzigen Funktionärsclique an der Macht.

Allein Mao Zedong verantwortete mit seinem „großen Sprung nach vorne“ 100 Millionen Tote (hier). Moderne Beispiele für die „Segnungen“ des Kommunismus waren die roten Khmer in Kambodscha und sind es aktuell Venezuela, Kuba und Nordkorea. Mit dem neuen Öko-Kommunismus würde es exakt gleich ausgehen. Alle Symptome und alle angewandten Methoden sind nämlich so gut wie identisch: Konsequent betriebene, anfäglich konspirativ und später offen betriebene Unterwanderung von noch funktionierenden Demokratien, deren Beseitigung, wenn die Zeit dafür geeignet ist und schließlich gewaltsame Ausschaltung der noch vorhandenen Demokratiereste und Zwangsdiktatur.

Douglas vergisst nicht, in seinem Buch auch die abgrundtiefe fachliche Inkompetenz der politisch Verantwortlichen für das von ihnen verursachte Wirtschafts- und Umweltdesaster Deutschlands zu beleuchten. Sieht man sich die (mehrheitlichen) beruflichen Ausbildungsgänge der Grünen und ihrer Nachahmer in den früheren Volksparteien näher an (in vielen Fällen gibt es bei diesen Leuten sogar überhaupt keine Berufsabschlüsse), dann rundet sich das im Buch gezeichnete Bild bestätigend ab. Es handelt sich um fachliche Ignoranten, die politische Macht über unsere industriellen Lebensgrundlagen erlangten und dies dazu nutzten, um ihr gründliches Zerstörungswerk „Energiewende“ zu veranstalten. So ist vor Kurzem einem größeren Publikum die Aussage einer hochrangigen Grünenpolitikerin bekannt geworden, die, ohne vor Scham in den Boden zu versinken, das Stromnetz als Speicher für fluktuierenden Wind- und Sonnenstrom vorschlug.

Sollte solch ein fachlicher Schwachsinn nicht nur, wie es heute schon erfolgt, in Regierungsbeteiligungen, sondern irgendwann einmal sogar in Regierungsmehrheiten einfließen, hilft wohl nur noch auswandern. Schaut man sich bereits den heutigen Abfluss von fachlicher Intelligenz aus Deutschland im Verhältnis zum Zustrom ungebildeter Nichtskönner an, hat dieser fatale Auswanderungsprozess freilich bereits eingesetzt (hier). Aus nachvollziehbaren Gründen gibt es zu dem heiklen Thema der Ab- und Zuwanderung von Fachkräften, wenn überhaupt, leider nur unzureichende Statistiken.

Dem Buch von H. Douglas sei eine möglichst große Verbreitung in Interesse von Verhütung des Schlimmsten gewünscht. Hoffentlich rüttelt es eine ausreichende Anzahl von Wählern auf, die noch am Erhalt von Demokratie, individueller Freiheit und wirklichem Umweltschutz an Stelle von Ökodiktatur in unserem Lande interessiert sind.




Energiewende und Diesel-Fahrverbote – „Für die meisten anderen Länder in Europa sind wir sowieso Bekloppte.“

So stellt zum Beispiel Agora, die sogenannte „Denkfabrik unserer Bundesregierung“, die Leistung von Wind- und Sonnenstromgeneratoren als Tagesmittelwerte dar. Durch diesen unzulässigen Trick der Darstellung erscheint das Windstromangebot gleichmäßiger und die Sonne liefert auch nachts Strom, beides ein reiner Trugschluss der Wirklichkeit! Da viele Politiker und auch Journalisten dies nicht klar erkennen und durchblicken, kommt es leider seit Jahren zu einer Fehleinschätzung über die realen Möglichkeiten sowohl der Zielerreichung der Energiewende, als auch der NO2-Grenzwertüberschreitungen im Straßenverkehr durch Dieselautos mit zum Teil – an Hand der Fakten – wahrheitswidriger Kommentierungen, sei es bewusst oder unbewusst!

Wenn bereits mit einer Adventskranzkerze in einem 6x6x2,5 Kubikmeter großen Wohnraum mit 115 µg/m3NO2, der dreifache NO2– Grenzwert für öffentliche Straßen erreicht wird, auf dessen Basis unsere Gerichte nach der Rechtslage Fahrverbot für Dieselfahrzeuge verhängen müssen, ist doch etwas faul bei den Umweltämtern in Deutschland! Sind die verhängten Dieselfahrverbote noch verhältnismäßig, ist doch fairerweise zu fragen?

Wenn man beim Einstieg in den ICE der DB dort lesen muss: „Wir fahren mit 100% Ökostrom“, so ist das bei Windstille und Dunkelheit nichts anders als eine reine Lüge. Leider ist nicht zu erkennen, dass zumindest die sich der Wahrheit verpflichtet fühlenden Journalisten unserer Medien derartige Unwahrheiten thematisieren und die Leserschaft entsprechend aufklären. Ist der „Grüne Zeitgeist“ bereits so fest verwurzelt, dass niemand mehr wagt, die Wahrheit zu sagen?

Was sagen unsere Politiker zur Energiewende und dem Zubau weiterer subventionierter Wind- und Solarenergieanlagen?

Bereits auf der Energiekonferenz am 29.10.2004 im Hyatt-Hotel in Köln, bei dem ich anwesend war, sagte unsere verehrte Bundeskanzlerin Frau Dr. Merkel als damalige CDU-Chefin vor Managern der Deutschen Energiewirtschaft, mit Ihrem ureigenen Gespür für die normative Kraft gesellschaftlicher Fehlentwicklungen: „Auf die Dauer gibt es so viele Profiteure der Windenergie, dass Sie keine Mehrheiten mehr finden, um das noch einzuschränken.“

Genau das ist inzwischen eingetreten, so dass rationale Argumente der energiewirtschaftlichen Vernunft solange ungehört bleiben müssen, bis der Leidensdruck der Menschen, die den elektrischen Strom schlussendlich bezahlen müssen, oder die weltpolitischen Randbedingungen, zu vernünftigem Handeln zwingen.

Nun, 14 Jahre später, ist es aus fachlicher Sicht höchste Zeit, die Ankündigungen von damals durchzusetzen und dieser Fehlentwicklung Einhalt zu gebieten. Sie sagte auch folgerichtig weiter bei einer Tischrede beim Handelsblattdinner, also neun Jahre später, am 22.4.2013 in Berlin: „Wir müssen jetzt ein Gesetz ändern, das die alternativen Energien fördert – und von dem viele profitieren. Wie bisher können wir nicht weitermachen.“

Das ist erstaunlich kompatibel mit den Ausführungen unseres früheren Wirtschaftsministers Sigmar Gabriel, er sagte am 17.4.2014 in Kassel in einem Vortrag bei dem Hersteller von Solarkomponenten, SMA, zur Energiewende wörtlich folgendes: „Die Wahrheit ist, dass die Energiewende kurz vor dem Scheitern steht. (…) Die Wahrheit ist, dass wir auf allen Feldern die Komplexität der Energiewende unterschätzt haben.“

„Für die meisten anderen Länder in Europa sind wir sowieso Bekloppte.“

Entsprechendes wurde auch bereits vom Präsidenten des ifo-Institutes in München, Herrn Prof. Dr. Hans-Werner Sinn in einem Vortrag mit dem Titel Energiewende ins Nichts am 6.12.2013 an der LMU in München dargestellt und sehr eindrucksvoll in 13 Thesen begründet.

Beide, Politiker wie Wissenschaftler, haben sehr Recht, aber keiner wirklich die Kraft oder den Mut, die notwendigen Änderungsoffensive einzuleiten. Die Stromverbraucher müssen die EEG-Fehlentwicklungen noch lange bezahlen. Der Direktor der Denkschule für deutsche Energiepolitik, Agora Energiewende, Herr Dr. Patrick Graichen wird in Die Zeitvom 4.12.2014 zur Energiewende wie folgt zitiert:

„Wir haben uns geirrt bei der Energiewende. Nicht nur bei ein paar Details, sondern in einem zentralen Punkt. Die vielen neuen Windräder und Solaranlagen, die Deutschland baut, leisten nicht, was wir uns von ihnen versprochen haben. Wir hatten gehofft, dass sie die schmutzigen Kohlekraftwerke ersetzen würden, die schlimmste Quelle von Treibhausgasen. Aber das tun sie nicht.“

Auch das trifft den Nagel auf den Kopf, aber es fehlt ein entsprechendes Bekenntnis, denn diesen Irrtum haben die Stromverbraucher mit jährlich über 25 Mrd. € an Mehrkosten für den Stromverbrauch zu bezahlen.

Auf dem VII. Petersberger Klimadialog am 5. Juli 2016, also vor zwei Jahren, sagte Dr. Angela Merkel wiederum sehr zutreffend und wegweisend:

„Ziele sind fein, aber sie müssen auch mit einer vernünftigen Finanzierung unterlegt werden“.

Dem ist nichts hinzuzufügen.

Wie an Hand der Fakten zweifelsfrei gezeigt werden kann, ist an vielen einzelnen Tagesintervallen in jedem Monat die Summe der aus Wind- und Sonnenanlagen bereitgestellten Leistung nahezu gleich Null. An solchen Tagen zeigt sich als harte Realität in Deutschland, dass auch bei beliebig vielen Wind- und Sonnenanlagen die nahezu hundertprozentige Ersatzleistungsbereitstellung aus konventionellen Kraftwerken unabdingbar ist. Da können auch teure „smart grids“ (Energienetze) oder Mieterstrom-Modelle oder gar der massenhafte Einsatz von dieselgetriebenen Notstromaggregaten nicht weiterhelfen.
Man benötigt also komplett zwei Systeme: Eines für die Zeit, wenn der Wind weht und eines wie bisher, für die Zeiten, wenn der Wind nicht stark weht, dies in Demut zu bekennen und entsprechend zu handeln, würde unserem Land nützlich sein!

Den  deutschen Bergbau haben wir an rd. zwei Milliarden Euro jährlicher Subvention zu Lasten aller Steuerzahlersterben lassen, die jährlichen rd. 25 Milliarden Euro EEG-Subvention der erneuerbaren Energieerzeugung zu Lasten aller Stromverbraucherwerden gerne hingenommen, es lebe der „Grüne Zeitgeist“!

q.e.d.

 

 




Energie­kompetenz in Bayern: Sonne und Wind stellen keine Rechnung

Umweltminister*innen bereiten sich immer lange vorher auf ihren Job vor

Inzwischen ist es zur Regel geworden, dass wenn ein Öko-gläubigster Lokalredakteuer*in (hier: Ausbildung Journalist, vorwiegend politische Berichterstattungen) den ideenreichen Vorstellungen eines politisch Verantwortlichen lauscht, man sich nur noch wundert, was beide den Bürgern dann als Sachkompetenz und investigativen Journalismus zu „verkaufen“ vermögen.

Der neue, bayerische Umweltminister ist kaum im Amt und schon weiß er zu erklären: Er hätte schon längst die Welt gerettet, wäre er schon früher zu einem entsprechend einflussreichen Posten gekommen.
Und nun hat eine der unvorhersehbaren Tsunamiwellen der Geschichte seine Provinzpartei in den Himmel gehoben und der entsprechende Posten ist auf einmal da. Klar, dass jetzt die Arbeit beginnt, welche schon lange auf die richtige Person an den Schalthebeln zur Lenkung der Ökogeschichte gewartet hat. Und welche es sind, verkündete der Minister im Interview:

Der Minister kennt die wahren Kosten

[1] (Umweltminister Glauber:) „Die Energiewende war mit ein Grund, warum ich in die Landespolitik gegangen bin. Denn Wind und Sonne stellen keine Rechnung“ …
Es stellt sich nur die Frage: Wer stellt die Rechnungen dann und warum [3]? Auf die Idee, nachzufragen, warum Deutschland trotzdem inwischen den höchsten Privatkunden-Strompreis in Europa – mit weiter, ausschließlich steigender Tendenz – hat, kam der Interviewer nicht.

Bayern hat die Kraftwerke, welche Strom in Sekunden regeln können und intelligent sind

[1] (Umweltminister Glauber:) … Es wird immer der Eindruck erweckt, mit dem Abschalten des letzten Atomkraftwerkes gingen in Bayern die Lichter aus, wenn es die beiden Trassen nicht geben sollte. Für mich greift dieses Argument nicht mehr“ … „Wir haben in Bayern eine ganze Reihe moderner Kraftwerke, die ihre Leistung binnen Sekunden regeln können … darauf können wir aufbauen. Wir müssen beides vorantreiben – den Bau intelligenter Kraftwerke – und den Ausbau erneuerbarer Energien“
„Intelligent“ ist heutzutage das alles (er)lösende Zauberwort. Früher musste man bei Problemen noch den berüchtigten „Arbeitskreis“ gründen, heute reicht es, etwas einfach nur „intelligent“ zu machen. Man braucht angeblich nur ausreichend zu „schulen“: Das Netz, die Zähler, die Umspannstationen, die Leitungen, die Speicher, die Einspeisung, den Verbrauch, die vorbereiteten Zwangsabschaltungen …
Bezogen auf das Interview fehlt dazu die Nachfrage: Was war an den bisherigen Kraftwerken nicht „intelligent“? Wahrscheinlich meint der Minister als „die intelligenten“, die wegen zu hoher Kosten in Bayern wieder abeschalteten Gaskraftwerke. Diese wieder hochzufahren und weitere zu errichten, ist allerdings keinesfalls intelligent, sondern erst einmal nur teuer. Intelligent – im Sinne einer „Milchmädchenrechnung“ – ist nur das Eingeständnis, dass die Zwangsabschaltung der konventionellen Grundlastkraftwerke auch in Bayern, den vollständigen Neuaufbau solcher erfordert, wofür ideologiebedingt, ausschließlich teuer mit Gas betriebene in Frage kommen.

Der Akku im Keller soll zum Ausrüstungsstandard werden

[1] (Umweltminister Glauber:) „Wir suchen gerade wieder nach Wegen, wie wir die Photovoltaik wieder voranbringen können. … Die Bauherren sollen dieses Geld (Anmerkung: anstelle in unsinnige Gebäudeisolation zu steckendes) lieber in eine Solaranlage auf dem Dach und einem Energiespeicher im Keller investieren“ …
Im ganzen Interview wird nicht mit einer Silbe über wirkliche Kosten gesprochen. Selbstverständlich kann man seinen Strombedarf im Keller zwischenspeichern (sofern man einen dafür hat). Nur rechnet sich das wegen der immensen Kosten ausreichend großer Akkuspeicher derzeit nicht [4]. Es war beim bisherigen, bewährten Versorgungssystem auch vollkommen unnötig, sogar unsinnig.
Die Politik arbeitet jedoch mit Nachdruck daran, dies zu ändern, indem die Energiesicherheit abgeschafft wird [5] und gleichzeitig die Stromkosten so in die Höhe getrieben werden, dass sich der eigene Speicher im Keller (zur eigenen Solarnalage) dann doch irgendwann lohnt.

Die lokalen Versorger sollen noch mehr Macht (über ihre Kunden) bekommen

[1] Frage des Interviewers: „Die kommunalen Enrergieversorger beziehen sie mit ein?“
Umweltminister Glauber: „ Absolut. Sie waren mal ganz vorne dabei. Aber dann hat die Politik sie aus dem Spiel genommen. Wir wollen sie zurückholen“ …
Dem Minister scheint entgangen zu sein, dass lokale Versorger beileibe nicht „aus dem Spiel sind“, sondern ihres längst gekonnt durchziehen und zwar gegen ihre eigenen Kunden [6]. Wenn sich diese dann beschweren, machen sie allerdings die Politk dafür verantwortlich [7].

Er wird mit seinen Ideen zur lokalen Versorgung (Inselnetze und Bürgerspeicher) bei lokalen Versorgern allerdings offene Türen einrennen. Denn diese haben solche Ideen längst als zusätzliches Geschäftsfeld erkannt und beginnen es auszubauen, wobei sie auch vor vollkommen unseriösen Kostenangaben nicht zurückschrecken [8].

Windräder dort hinstellen, wo noch keine sind

[1] (Umweltminister Glauber:) … „Einer der großen Fehler war, dass wir dort weitere Windkrafträdr gebaut haben, wo ohnehin schon Anlagen standen. Das ist der falsche Ansatz, Das schafft keine Akzeptaz, Wir sollten uns jetzt auf den Bürger konzentrieren“ ...
Es stellt sich die Frage, ob der Minister schon einmal überlegt hat, warum sich Windkraftanlagen auf bestimmten Gebieten – zum Beipiel Höhenrücken – konzentrieren. Sie aus optischen Gründen stattdessen nun in die Landschaft zu verteilen und es noch dazu als „pfiffige Idee“ zu verkaufen, kommt dem Begriff Schildbürgerstreich recht nahe.
Sicher meint Herr Glauber damit aber auch, dass die 10 H Abstandsregel – dank deren Herr Seehofer Bayern vor den schlimmsten Landschaftsverschandelungen, wie sie in Deutschlands Norden hemmungslos mit teils katastrophalen Auswirkungen bereits vollzogen wurde bisher bewahrt hat -, abgeschafft gehört.
Da sich Ältere nicht so leicht übertölpeln lassen, muss man bei den Jungen beginnen. Wenn diese eine ursprüngliche Landschaft gar nicht mehr kennenen und ensprechend „informiert“, heißt indoktriniert sind, glauben die auch, dass „Windspargel“ auch in Bayern wie die Bäume zur Natur gehören, die dann Klimalandschaft heißt:
[1] (Umweltminister Glauber:) … „Wenn ein Kind heute ein Windkraftrad sieht, das seine Gemeinde mit Strom versorgt, wird es das später nicht für einen optischen Makel halten. Wenn wir die Nachhaltigkeit solcher Projekte vermitteln, wird die Akzeptanz steigen“

Klimaschutz erfordert Ökoenergie

[1] (Umweltminister Glauber:) … „Der Koalitionsvertrag velangt eine sichere Stromvesorgung. Er lässt aber Platz dafür, dass wir da Thema neu denken und den Klimaschutz ernst nehmen. Das geht nicht anders als über erneuerbare Energien“ …
Auch Herr Glauber ist also ein Öko-Gläubiger. Scheinbar hat auch er noch nie nachgerechnet, oder wenigstens nachgesehen, wie wenig solche Maßnahmen wirklich am Klima verändern, sofern sie überhaupt etwas daran verändern [9]. Aktuelle Information zum CO2-Forcing scheint auch an ihm vollkommen vorbeigegangen zu sein [10].

Fazit

Entwederist der Minister in der falschen Partei, oder die Freien Wähler Bayerns entwickeln sich zu den „NEUEN GRÜNEN“. An Faktenignoranz und Unkenntnis über das ihm zugefallene Sachthema kann er mit den Protagonisten dieser Partei schon locker mithalten.
Man kann es aber entschuldigen: Seine (Vor-)Vorgängerin von der CSU (und die CSU selbst [11]) waren in dieser Hinsicht um keinen Deut vernünftiger oder fachlich klüger [12]. Wobei die hier kurz dargestellten Überzeugungen des (schon älteren) Autors heute ja gar nicht mehr als vernünftig gelten. Die Jugend erfährt (und glaubt) darüber ganz neue Erkenntnisse:
EIKE 26.03.2017: Wie geil ist das denn, wir können Energie erzeugen, ohne die Landschaft kaputt zu machen
EIKE 06.01.2017: Weil wir erneuerbare Energie besser nutzten, ist zum Ende des Jahrhunderts Energie im Überfluss vorhanden

Resignation

Die jährliche Klimakonferenz steht vor der Türe und es beginnt wieder das gleiche Spiel wie jedes Jahr: Die Politik übertrumpft sich gegenseiti beim Klimaretten. Wie um zu zeigen, wie schnell angeblich unverbindliche Vereinbarungen (wie der UN-Migrationspakt) zum dann auf einmal doch ganz wichtigen Universalgesetz werden (wie der unverbindliche Klimavertrag) will die GRÜN unterwanderte EU-Zentrale vorschreiben.
Meldung der EU-Kommission. SHZ, dpa-Meldung, 28. November 2018: WIRTSCHAFT OHNE TREIBHAUSGASE: EU-Kommission verlangt völlige Abkehr von Öl, Kohle und Gas
Mit der Veröffentlichung der Strategie will die Kommission wenige Tage vor der Weltklimakonferenz in Kattowitz ein Signal setzen
Brüssel  Im Kampf gegen den Klimawandel fordert die EU-Kommission eine Wirtschaft ohne Treibhausgase binnen 30 Jahren. „Heute schlagen wir eine Strategie vor, damit Europa als erste Volkswirtschaft der Welt bis 2050 klimaneutral wird“, erklärte EU-Klimakommissar Miguel Arias Cañete am Mittwoch in Brüssel.
Gemeint ist eine völlige Abkehr von Öl, Kohle und Gas in der Wirtschaft, der Energieversorgung und im Verkehr bis zur Mitte des Jahrhunderts. Zudem müssten andere Quellen für Klimagase gestopft und auch Kohlendioxid aus der Luft abgeschöpft werden, etwa durch Aufforstung von Wäldern. „Wir können es schaffen, und wenn wir Erfolg haben, werden andere folgen“, meinte Arias Cañete.

Man braucht kein Hellseher zu sein, um zu wissen, welcher der EU-Staaten die Vorgaben dann mindestens zu 110 % einhalten wird.
Der Bayerische Umweltminister (und viele andere in Deutschland) wird dann ebenfalls dumm aus der Röhre schauen: Die gerade erst mit viel Geld neu aufgebaute GAS-Kraftwerks-Infrastruktur ist dann ebenfalls verboten. Öko-„Fachpersonen“ werden einwenden: Das ist dann ja konvertiertes Gas aus Wind und Sonne. Es mag dann notgedrungen so sein: Dann kostet die kWh aber zu heutigem Preis zwischen 0,5 … 1 EUR/kWh [13], zuzüglich der Inflationsrate bis dorthin. Auch hier bleibt es dabei, dass die fehlenden Rechnungen von Sonne und Wind andere stellen.

Auch trifft es dann die privaten Häuslebesitzer (und viele andere): Öl- und Gasheizungen sind dann natürlich auch verboten. Wenn vielleicht nicht ganz, so zumindest mit immensen Zusatzkosten – beispielsweise für CO2-Zertifikate – belastet. Aber um die Welt vor dem Klima zu retten (welches ausschließlich in von Menschen programmierten Simulationen „untergeht“) und eher bald mit dem Beginn der überfälligen, nächsten Eiszeit droht [14]. ist unseren Politikern wirklich nichts zu teuer.

Zudem: Die Untertanen wollen es doch auch. Zumindest wissen das welche, die angeben, der Völker Stimmen zu vertreten:
SHZ, dpa-Meldung: … Klimaschützer des Climate Action Networks, von Greenpeace und WWF hatten die Kommission schon zu Wochenbeginn zu einer ehrgeizigen Strategie gedrängt. Sie halten allerdings einen noch schnelleren Umbau der Wirtschaft für nötig: Klimaneutralität schon bis 2044.
Auch das Umweltprogramm der Vereinten Nationen mahnte erst am Dienstag zu raschem Handeln und betonte: „Deutschland und Europa könnten hier Führungsstärke zeigen“.

Quellen

[1] Lokalausgabe der Nordbayerischen Nachrichten, 24. November 2018: Wir wollen die Photovoltaik wieder voranbringen

[2] EIKE 10.05.2018: Es ist ja so, dass Strom künftig kostenlos zur Verfügung stehen wird …

[3] EIKE 25. 11 2017: Der Beginn der Offenbarung – Das EEG wird 2 Billionen EUR kosten (erst mal als Anfangsbudget)

[4] EIKE 18.05.2017: Rechnerisch lohnt sich die solare Eigenversorgung nicht – so lange unser Versorgungsnetz stabil ist. Doch das wird sich ja ändern

[5] EIKE 02.11.2016: Verwundert, weil ihr Stadtteil dank EEG zeitweise keinen Strom bekommt? Auf unserer Homepage wurde doch darüber informiert!

[6] EIKE 30.11.2016: Ökostrom verschieben zur Lösung der EEG-Blockade Ein lokaler Versorger ist innovativ und löst das Speicherproblem – Koste es was es wolle

[7] EIKE 22.11.2016: Energieversorger helfen ihren Kunden gegen teuren EEG-Strom! Aktion lokaler Versorger in Bayern: Energiewende bezahlbar

[8] EIKE 15.06.2017: Fake News: Diesmal Klimaretter und Stadtwerke: Die Stromspeicherung kostet vielleicht ein oder zwei Cent

[9] EIKE 29.04.2017: CO2 neutral in die Zukunft der Armut zurück segeln

[10] Novo Argumente 09.05.2018: Klima, Konsens, Kohlenstoffdioxid

[11] EIKE 05.10.2015: Das Positionspapier des CSU Arbeitskreises Energiewende Keine Vernunft mehr, nirgendwo

[12] EIKE 21.11.2015: Die bayerische Umweltministerin Frau Scharf: Extremwetter, Extrem-Hochwasser und die Unberechenbarkeit des Wetters nehmen zu. Doch stimmt das wirklich?




Wie geht es weiter mit der Klima- und Energiepolitik der USA?

Die „Blaue Welle“ war nie wirklich siegreich. Der US-Senat ist immer noch in republikanischer Hand, im Repräsentantenhaus haben die Demokraten die Mehrheit erreicht, die Liberalisierung der Trump-Ära sowie Bemühungen zur Produktion fossiler Treibstoffe gehen weiter, und viele [US-]Staaten wechselten von rot nach blau – und fast sämtliche Bürgerinitiativen in fast allen Staaten bzgl. erneuerbarer Energie lösten sich in Rauch auf.

Trotz herkulischer Bemühungen seitens des IPCC und von Aktivistengruppen, den Begriff „Klimawandel“ umzudefinieren und ängstigende Kobolde zu beschwören, zerschellt die globale Besessenheit hinsichtlich globaler Erwärmung, „grüner“ Energie und des Pariser Abkommens auf den harten Klippen der Realität.

Was bedeutet das alles nun für die Energie- und Klimapolitik der USA? Diese kurzen Analyse kann einem gespaltenen Kongress, Gouverneuren und staatlichen Behörden bei der Entscheidungsfindung helfen ebenso wie einer oftmals verwirrten oder fehlgeleiteten Wählerschaft und Menschen auf der ganzen Welt.

Urgrüne Vorschläge wurden krachend zurückgewiesen

Trotz über 150 Millionen Dollar der Milliardäre Tom Steyer, Michael Bloomberg, George Soros und vielen Umweltgruppen sind urgrüne Initiativen krachend gescheitert:

Eine Initiative in Colorado hätte fast im gesamten Staat das Bohren und Fracking unbegrenzt verhindert. Eine in Washington eingebrachte Maßnahme hätte Treibstoffe auf Kohlenstoff-Basis und Kohlendioxid-Emissionen mit einer saftigen Steuer belegt. Eine Gesetzesänderung in Arizona hätte verlangt, dass die Hälfte allen erzeugten Stromes bis zum Jahr 2050 mit „erneuerbarer Energie“ erzeugt werden muss (aber nicht durch Kern- oder Wasserkraft) – „koste es die Verbraucher, was es wolle“. Anti-Öl-und-Bergbau-Initiativen in Alaska und Montana wurden ebenfalls zerschlagen. In Nevada hat man ein Gesetz über „50% erneuerbare Energie bis 2030“ gebilligt, aber es muss im Jahre 2020 noch einmal bestätigt werden, bevor es in Kraft treten kann.

Die Wähler haben auch die Hälfte der republikanischen Mitglieder im „Ausschuss für Klima-Lösungen“ im Repräsentantenhaus aus dem Amt gewählt.

Einige demokratische Gouverneure und Gesetzgeber haben angesprochen, dass sie dem Beispiel Kaliforniens folgen könnten – und einfach die Steuergesetze bzgl. Wind, Solar und Kohlenstoff einführen, welche widerspenstige Wähler gerade zurückgewiesen haben – unabhängig davon, was diese Steuern bzgl. Energiepreise, Arbeitsplätze und Familien mit geringem Einkommen bedeutet hätten.

Beweise in der realen Welt bzgl. eines „menschengemachten Klima-Chaos’“ werden schmerzlich vermisst

Vielleicht verstehen die Wähler besser, was ideologischer motivierte Gesetzgeber und Aktivisten nicht verstehen:

Sorgen der Bevölkerung hinsichtlich Klima und erneuerbare Energie liegen weit hinter Sorgen bzgl. Ökonomie, Beschäftigung, Gesundheit, Einwanderung, nationale Sicherheit und einer Vielzahl anderer Bedenken. Fossile Treibstoffe decken immer noch 80% unseres Energiebedarfs. Beweise für ein „menschengemachtes Klima-Chaos“ aus der realen Welt werden schmerzlich vermisst. Und trotz wiederholter Versicherungen des Gegenteils tun nur wenige Länder irgendetwas, um den Verbrauch von Öl, Gas und Kohle zu reduzieren – oder deren Treibhausgas-Emissionen.

Die Wähler wissen sehr wohl um eine funktionierende Wirtschaft, um Fabriken, Krankenhäuser, Behörden, Internet und Familien – und dass all diesen bezahlbare Energie zur Verfügung stehen muss, wann immer sie welche brauchen – und nicht, wenn sie zufällig gerade verfügbar ist zu Preisen welche Budgets sprengen und Arbeitsplätze vernichten.

Einem Report der Europäischen Medien-Plattform Euractiv zufolge haben von den 197 Nationen, welche so begeistert 2015 das Pariser Klima-Abkommen unterzeichnet hatten, „nur 16 nationale Klima-Maßnahmenpakete beschlossen, die ambitioniert genug sind, um ihre versprochenen Ziele zu erreichen“. Aber auch das ist sehr dehnbar. Kanada ist immer noch eine Supermacht bzgl. fossiler Treibstoffe, und der neue Premier von Ontario hat versprochen, das Grüne Energie-Gesetz sowie Wind- und Solarprojekte zu annullieren – während in Japan Dutzende neuer Kohlekraftwerke gebaut werden, um die Kernkraft zu ersetzen.

Ökonomische Kraftzentren“?

Damit verbleiben 14 „ökonomische Kraftzentren“ mit ausreichenden Klima-Maßnahmen-Plänen: Algerien, Costa Rica, Äthiopien, Guatemala, Indonesia, Mazedonien, Malaysia, Montenegro, Norwegen, Papua New Guinea, Peru, Samoa, Singapur und Tonga. Ob einer dieser Staaten tatsächlich irgendetwas tut, ist fraglich. Und alle anderen, welche das Paris-Abkommen unterzeichnet haben, weil sie den Verbrauch fossiler Treibstoffe nicht reduzieren müssen und Anteil haben wollen an den Billionen Dollar für „Klima-Anpassung und Reparationen“, welche industrialisierte, wohlhabende Nationen einfach nicht zahlen werden.

Außerdem: In ganz Asien sind rund 2000 Gigawatt von Kohlekraftwerken bereits in Betrieb oder im Bau – und viele davon verbrennen den Treibstoff sehr ineffizient und emittieren ungeheure Mengen CO2.

Sowohl Australien als auch Japan haben IPCC-Forderungen zurückgewiesen, den gesamten Kohleverbrauch bis zum Jahr 2050 einzustellen. Deutschland walzt historische Städtchen und Wälder platt, um Braunkohle abzubauen für dessen neue Kohlekraftwerke. Polen verbrennt immer mehr Kohle und bereitet sich außerdem darauf vor, Schiefergas aus den USA zu importieren.

Präsident Trump trat aus dem Paris-Abkommen aus – und der neue Präsident Brasiliens hat Gleiches versprochen.

Die USA sind inzwischen der weltgrößte Ölproduzent und ein Haupt-Ölexporteur. Tatsächlich steigt die Ölproduktion in vielen großen US-Gebieten mit Schiefergas-Lagerstätten immer weiter. Experten zufolge wird die Gesamt-Ölproduktion der USA im Jahre 2025 55 Dollar pro Barrel ausmachen. Auch die Erdgaserzeugung der USA steigt rasant. All das wird zehntausende Arbeitsplätze schaffen oder erhalten und den Staaten Einnahmen in Höhe von Zehner-Milliarden bescheren. Und all das sollen wir aufgeben?

Inzwischen haben sich Land- und Meereis in Arktis und Antarktis erholt und weisen eine normale oder sogar übernormale Ausdehnung auf, während der Meeresspiegel um kaum wahrnehmbare 18 cm pro Jahrhundert steigt. Tuvalu und andere Inselnationen im Pazifik behaupten, dass sie schon bald vom steigenden Meeresspiegel überspült werden – obwohl dieser seit den letzten Pleistozän-Gletschern um über 120 m gestiegen ist … ohne auch nur eine einzige Insel zu verschlingen. Die Korallen wachsen nämlich auf der Suche nach Nährstoffen mit dem steigenden Meeresspiegel mit.

Inseln versinken unter dem Gewicht der auf ihnen errichteten Hochhäuser

Das Kabinett der Malediven hielt im Jahre 2009 geschickterweise eine Unterwasser-Sitzung ab, um ihre vermeintliche Notlage zu unterstreichen. Aber jedwede Überschwemmung durch Meerwasser ist dem Versinken der Inseln unter dem Gewicht der auf ihnen errichteten Hochhäuser geschuldet (hier).

Diese und andere Fakten aus der realen Welt helfen zu erklären, warum das gesamte Paris-Kartenhaus schon bald kollabieren könnte. Und das bringt uns zurück zu den IPCC-Schikanen sowie deren Behauptungen, dass Wind und Solar fossile Treibstoffe ersetzen können.

Seit über 20 Jahren gab es keinen Erwärmungstrend mehr außer während kurzzeitiger El Nino-Ereignisse, welche aber nichts mit Klima zu tun haben. Man entferne sie aus dem Bild, dann ist der Erwärmungstrend minimal, nämlich nicht messbare und bedeutungslose 0,02°C pro Dekade – weit unterhalb der Fehlerbandbreite.

Also definiert das IPCC gerissen und im Geheimen „globale Erwärmung“ und „Klimawandel“ so um, dass damit eine Kombination gemessener (jedoch oftmals „homogenisierter“ und manipulierter) Temperaturen der letzten 15 Jahre gemeint ist – plus hypothetischer, mutmaßlicher und von Computern modellierter Projektionen der nächsten 15 Jahre!

Und auf dieser betrügerischen 30-Jahre-Grundlage soll die Menschheit ein Klima-Armageddon verhindern mittels des Ersatzes aller fossilen Treibstoffe durch vermeintlich „saubere, grüne, erneuerbare“ Energie bis zum Jahr 2050! Das wird nie geschehen.

Allein um den gegenwärtigen Strombedarf in Amerika zu decken, wäre es notwendig, „ein Gebiet doppelt so groß wie Kalifornien mit Windturbinen zu überziehen“, schätzt Robert Bryce. Teilweise liegt das daran, dass Windturbinen einen größeren Abstand voneinander haben müssen, damit die eine nicht im Windschatten einer anderen Steht. Das bedeutet, dass die mittlere Energieerzeugung pro Turbine bis zu 100 mal geringer ist als von prominenten Energie-Experten, Windenergie-Unternehmen und Befürwortern behauptet.

Meine eigenen Berechnungen ergeben, dass wir mindestens eine doppelt so große Landfläche brauchen. Je mehr wir uns nämlich auf Windenergie stützen, desto öfter müssen wir Windräder an weniger windigen Stellen errichten – was die Windschatten-Problematik verschlimmert. Und sogar noch mehr Landfläche ist erforderlich für Backup-Batterie-Komplexe, ultralange Überlandleitungen zu entfernt liegenden Städten sowie konventionelle Rohmaterialien, welche zum Bau von Windrädern, Übertragungsleitungen und Batterien erforderlich sind. Nichts davon ist „frei“ oder „grün“.

Und wie das so ist, Windräder töten auch Bussarde, Greifvögel und Fledermäuse. Eine neue Studie bei Windparks in Indien kam zu dem Ergebnis, dass 75% aller Greifvögel in den Gebieten um die Turbinen zu Tode kommen. Das schlägt natürlich hohe Wellen in lokalen Nahrungsketten. Berücksichtigt man all dies, müssen wir fragen:

Warum sollten die USA auch nur in Erwägung ziehen, wieder in das Paris-Abkommen einzutreten, irgendeine Kohlenstoff-Steuer einzuführen, Kohlenstoff-Abscheidungs-Programme aufzulegen, mehr Landflächen für Windräder zu opfern oder in jeder anderen Hinsicht vor dem IPCC und Umwelt-Aktivisten-Banden in die Knie zu sinken?

Warum sollten irgendwelche US-Unternehmen, Krankenhäuser oder Familien gefesselt werden?

Warum sollte man US-Unternehme, Krankenhäuser, Schulen oder Familien fesseln durch diese teure, unzuverlässige, Arbeitsplätze vernichtende und umweltlich sich verheerend auswirkende „erneuerbare“ Energie, was diese Vorschriften nach sich ziehen würde – ohne jede Auswirkung auf das Klima, selbst wenn die Menschen es tatsächlich fertig gebracht haben, die mächtigen natürlichen Kräfte, die immer den Klimawandel getrieben haben, zum Erliegen zu bringen?

Paul Driessen is policy advisor for the Committee For A Constructive Tomorrow and author of articles and books on natural resource issues. He has degrees in geology, ecology and environmental law.

Link: https://www.iceagenow.info/what-next-for-u-s-climate-and-energy-policies/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Erneuerbar sind nur Illusionen ………Die „Zukunftstechnologie“ Windkraft steht vor unlösbaren Problemen Teil 2

Der größte Teil Deutschlands ist für die Windkraftnutzung ungeeignet.

Das ist ein weiteres unbeeinflussbares Problem, das von der Geographie Deutschlands bestimmt wird:
Schon in den vergangenen Jahren hatten Windparkbetreiber schmerzlich erfahren müssen, dass die ihnen von viel zu optimistischen Gutachten über die „Windhöffigkeit“ eines Standortes prophezeiten Erlöse ihrer Windräder nicht eintraten und statt dessen Verluste zu verzeichnen waren (9)..

Wenn man das Windangebot in Deutschland betrachtet, zeigt sich die für jeden ohnehin klare Situation, dass im Norden größere Windstärken zu verzeichnen sind. Keine Frage, dass sich diese Tatsache auf den Stromertrag und damit auch auf die Rentabilität von Windparks auswirkt. Die Regierung hat das zum Anlass genommen, die Fördersätze für ungeeignete Windenergie-Standorte zu erhöhen.
Zusammen mit den „negativen Strompreisen“ (Zuzahlungen für den Export von bereits teuer subventioniertem Überschuß-Windstrom an Abnehmer in Nachbarländern) hat Deutschland damit den planwirtschaftlichen Irrsinn in ein selbst in den ehemals sozialistischen Ostblockländern nie gesehenes Extrem weiterentwickelt.

Die Zahlen der mittleren Windgeschwindigkeiten in Deutschland zeigen sowohl den sehr deutlichen Unterschied zwischen den nördlichen und südlichen Bundesländern, aber auch die ebenfalls deutlichen Unterschiede zwischen den „Windjahren“, die gelegentlich zu frustrierenden Windstrom-„Ernten“ führen. Sie vermitteln jedoch noch eine für Investoren weitaus wichtigere Information, wenn man die Feststellung des Deutschen Windenergieinstituts Wilhelmshaven (DEWI) beachtet, die auf umfangreichen Untersuchungen basiert:

Die Schwelle zu einer wirtschaftlichen Nutzung der Windenergie liegt bei ca. 2.000 Volllaststunden oder bei einem sich daraus ergebenden Auslastungsgrad von 22,8 Prozent. Das bedeutet, dass sich die Windstromerzeugung nur im hohen Norden Deutschlands ohne Subventionen rentiert – und das auch nur in guten bis mittelguten Windjahren.
Ein klares Bild von dieser Situation vermitteln die jährlich vom BDEW (Bundesverband ser Energie- und Wasserwirtschaft) unter der Überschrift „BDEW-Energie-Info: Erneuerbare Energien und das EEG“ veröffentlichten .Grafiken und Tabellen. Aus den Darstellungen der Windstromerträge – gemessen in Jahresvolllaststunden (Definition siehe unter (11)) – in den Bundesländern erkennt man gut das Gefälle des nutzbaren Windangebots von Nord- nach Süddeutschland.
Aus diesen BDEW-Berichten für die Jahre 2014 und 2015 werden hier die höchsten und die niedrigsten Zahlen der erreichten Jahresvolllaststunden vorgestellt:

2014: 1934 h in Schleswig-Holstein; 1171 h in Bayern = 61%
2015: 2003 h in Mecklenburg-VP;     1362 h in Baden-Württemberg = 68%

 

Das bedeutet:
– Die mindest-notwendige Zahl von 2000 h wird nur in den nördlichsten
Bundesländern knapp erreicht – und das auch nicht in jedem Jahr.
– In der südlichen Ländern ist der Ertrag 30 -40% niedriger als im Norden.
Die Unrentabilität von Windparks ist dort garantiert. Deshalb hat die Regierung
für die unrentablen Standorte höhere Subventionen beschlossen.
– Weil ein Jahr 8760 Stunden hat, bedeuten die genannten Zahlen, dass die
Windräder zwar respektable Maximalleistungen haben, diese aber im realen
Betrieb niemals oder allenfalls kurzzeitig bei Starkwind erreichen – und statt
dessen nur einen geringen Bruchteil ihrer installierten Leistungsfähigkeit
nutzen können. Und bei wenig Wind oder Flaute nutzlos (aber keineswegs
kostenlos) in der Landschaft stehen.
Deutschland ist nun einmal ein sehr ungeeigneter Standort für Windenergieanlagen, was man aber schon immer wusste.

Die Folge: Ein großer Teil der Windparks ist unrentabel.

Es ist das Verdienst des Bundesverbands WindEnergie BWE, gründlich der Frage nachgegangen zu sein, ob sich eine Investition in Windparks selbst mit Subventionen überhaupt lohnt und welche Risiken auf Anleger lauern. Der BWE ist eine Windkraft-Lobby, steht aber klar auf der Seite der Investoren von Windparks – oft Kommunen und Stadtwerke – und weniger auf der Seite der WKA-Hersteller, der Fondsmanager, der Berater, der Reparaturbetriebe  und der Verpächter der Standortflächen.

Der BWE hat mehr als 1200 Jahresabschlüsse von Windparks in einem Zeitraum von 13 Jahren verglichen. Sein Fazit: Mehr als zwei Drittel der Windparks im Binnenland machen Verluste – trotz der Subventionen.

Dazu erklärte der stv. Vorsitzende im Anlegerbeirat des BWE Dr. Christian Herz:

„80 Prozent der deutschen Land-Windparks sind defizitär. Völlig überhöhte Windprognosen. Das bedeutet, es ist zu wenig Geld da, gleichzeitig ist die Anlagetechnik in einem Großteil der Anlagen und Projekte so schlecht, dass die Reparaturkosten-Ansätze verdoppelt bis verdreifacht werden müssen – und das bei der Masse im jetzt achten bis zwölften Betriebsjahr, und sie sollten ja eigentlich 20 Jahre halten.“(10).

In einem „Ratgeber für Windpark-Anleger“ (9) haben Werner Daldorf und weitere 6 BWE-Vorstandsmitglieder eine sehr harte Kritik an den Praktiken der Windkraft-Fonds publiziert, in dem alle Tricks und Täuschungen beschrieben werden, mit denen die Anleger in äußerst verlustreiche Investitionen hineingelockt werden.

Zitate: „Es darf nicht übersehen werden, dass es in deutlichem Umfang Fonds gibt, die sich inzwischen als Finanzdesaster entpuppen. Von der angestrebten Zielrendite aus bestimmte Überbewertungen der Windertragspotentiale, oft unausgereifte Anlagentechnik und zu niedrig angesetzte Wartungskosten, völlig überzogene weiche Kosten (Provisionen, Aufschläge, usw.) und nicht selten ein inkompetentes und wenig engagiertes oder gar trickreich-unredliches Management ernüchtern den Anleger zunehmend.“

Es gibt eine Reihe von Stadtwerken, die von den Rathauspolitikern ihrer Kommunen gezwungen wurden, in Windparks zu investieren, weil sie dann Ökostrom anbieten könnten. Über die damit erlittenen hohen Verluste spricht man ungern.

Diese Warnungen stammen noch aus der Zeit, als die Ausschreibungsverfahren zwar diskutiert wurden, aber noch nicht eingeführt waren.

Und schließlich ein weiteres ernstes und vermutlich kaum vermeidbares Problem – außer, man verzichtet auf den Einsatz dieser Technik:
Negative Auswirkungen auf die Umwelt und auf die Menschen wurden ignoriert – jedoch nicht von den Betroffenen
Dass Aktivitäten der Wirtschaft Auswirkungen auf die Umwelt haben und auf der Grundlage von Umweltgesetzen auch Konsequenzen für die Akteure, ist nicht neu. Wenn eine Industriebranche wie die Hersteller von Windenergieanlagen durch die Errichtung und die Anwendung ihrer Produkte zwangsläufig und teilweise sogar unvermeidlich in mehrfacher Hinsicht negative Auswirkungen auf die belebte wie auch die unbelebte Umwelt verursachen, dann gehört diese Thematik zu der Gruppe ihrer prioritär anzugehenden Aufgaben.
Die Auswirkungen von Windenergieanlagen auf die Umwelt:
1. Schall- und Infraschall-Emissionen und deren gesundheitliche Auswirkungen
Es genügt nicht, umweltpolitische Entscheidungen zu kritisieren wie es der BDEW-Chef Kapferer in seiner Beurteilung der 10H-Abstandsregel in Bayern getan hat und vor einer Anwendung ähnlicher Regeln in anderen Bundesländern zu warnen. In seiner Presseinformation vom 24.8.2017 argumentiert er allein damit, dass diese Regel „zu einem faktischen Ausbaustopp der Windenergie in Bayern“ geführt habe.
Dass diese Entscheidung der bayrischen Staatsregierung eine Reaktion auf die anhaltenden Protestaktionen der zahlreichen Bürgerinitiativen war und dass diese Bürger ihre Gründe dafür hatten, wird nicht kommentiert. Die Bewertung der Abstandsregelung durch Herrn Kapferer als „politischer Spielball“ sagt aus, dass er diese von der Landesregierung getroffene Entscheidung als Spielerei von Berufspolitikern betrachtet.
Die ernsten Gründe für die Bürgerproteste sind bequem zu erfahren. Wer sich darüber informieren möchte, findet eine große Fülle an seriösen Fachartikeln und Studien, die die Auswirkungen von Windrädern und vor allem von Anlagen-Gruppen (Windparks) auf Menschen, aber auch auf geschützte Tierarten behandeln.
In Dänemark hatten Vorfälle, bei denen Anrainer von Windenergieanlagen über gesundheitliche Probleme berichteten, bereits 2013 eine von der Regierung veranlasste umfangreiche experimentelle Untersuchung ausgelöst, die vom Kopenhagener Krebsforschungsinstitut „Kraeftens Bekaempelse“ durchgeführt und Anfang 2018 abgeschlossen worden ist. Im Kürze soll die akademische Kontrolle (Peer Review) abgeschlossen sein. Dann folgt die Veröffentlichung, die auch in Deutschland von Kommunen und auch von Bürgern in den Windkraftgebieten mit Spannung erwartet wird. Anders als in Deutschland erlauben die recht weit gefassten dänischen Datenschutzgesetze eine auf jede einzelne Windturbine bezogene Auswertung persönlicher medizinischer Daten der Anwohner.
Die öffentliche Debatte dürfte dann sehr lebhaft werden, auch in unserem Land (18).

2. Windräder in Wäldern
Die verstärkte Errichtung von Windrädern in Wäldern, die von mehreren Bundesländern erlaubt wird, ist die Folge von knapper gewordenen Standorten in Norddeutschland. Die Auswirkungen sind beträchtlich, weil die Größe dieser Anlagen die Rodung größerer Flächen für Zufahrten und für den Standort. notwendig macht. Mächtige Stahlbeton-Fundamente werden in den Waldboden gesetzt. Naturschützer beklagen die Tötung geschützter Greifvogelarten (Roter Milan) und ebenso von Fledermäusen.
Eine Entwicklung, die zahlreiche neue Anti-Windkraft-Bürgerinitiativen ins Leben gerufen hat. Der Antrag der FDP-Bundestagsfraktion richtet sich auf diese Auswirkungen (15).

3. Landschaftsbeeinträchtigung
Inzwischen gibt es viele Dokumentationen von Landschaften, die mit Windrädern „verspargelt“ sind. Viele Bürgerinitiativen sind aus diesem Grund entstanden. Über Erfolge bei der Verhinderung neuer Windparks wird im Internet berichtet – ein besonderes Erfolgserlebnis hatten die BI im Rheingau/ Hessen, wo mit einem jahrelangen Kampf die „Verschandelung“ des Rheingaus (darin die Region Lorch-Stephanshausen, die UNESCO-Weltkulturerbe ist) endgültig verhindert werden konnte.

  1. Enormer Flächenverbrauch
    Jeder kann durch Betrachten der großen Kahlschlagsflächen in Wäldern den Zusammenhang von beanspruchter Landfläche in Relation zu der elektrischen Erzeugung eines Windrades berechnen.
    Die oben angegebenen, im Grunde deprimierenden Zahlen der Jahres-Volllaststunden von im Durchschnitt 1500h/a bei 8760 Stunden eines Jahres besagen, dass eine wetterabhängige Windkraftanlage, die 2 MW Maximalleistung hat, in einem Jahr so viel bzw. so wenig Strom liefert, wie ein dauerhaft arbeitendes Miniaturkraftwerk von 0,36 MW.
    Bei einem Flächenverbrauch von 60×60=3.600 m2und dieser Leistung von 0,36 MW ergeben sich 100 Watt an mittlerer Leistung pro Quadratmeter.

Zum Vergleich: Ein 1000-MW Steinkohlekraftwerk mit einer Fläche von 300×300=90.000 m2hätte eine Leistungsdichte von 11.000 Watt pro Quadratmeter .
Um die durchschnittliche jährliche Stromerzeugung eines 1000-MW-Steinkohlenkraftwerks durch 2 MW-Windräder zu erreichen, müssten 2.800 dieser Anlagen errichtet werden. Die dann gleich große durchschnittliche Jahreserzeugung täuscht jedoch über den außerordentlich problematischen Nachteil für die Verbraucher hinweg: In Perioden geringer Windstärken, die häufig vorkommen (unter Windstärke 3), stehen sämtliche Windräder still.
Wenn die Verbraucher dann überhaupt noch Strom geliefert bekommen, stammt der aus sog. konventionellen Kraftwerken.
Diese 2.800 Windräder benötigten – verglichen mit dem Kohlekraftwerk – das 110-fache an dessen Flächenbedarf.

Und dann müsste noch der notwendige Abstand der Wohnhäuser zu diesen Windenergieanlagen einbezogen werden.

5. Was geschieht mit stillgelegten Windrädern?

Wenn nach 20 Jahren die Förderung tausender älterer Anlagen ausläuft, stellt sich vor allem die Frage, wie man mit den Betonfundamenten umgeht. Die Betreiber sind zu einem vollständigen Abbau auch dieser Fundamente verpflichtet. Im Internet wird über Fälle berichtet, wo die Eigentümer der Standortflächen gegen Bezahlung auf den kompletten Rückbau verzichten und mit einer Entfernung nur der oberen 1 Meter-Schicht der Betonmassen einverstanden sind. Ob diese Vorgehensweise zulässig ist, wird wohl erst noch geklärt.

Der Widerstand gegen neue Windkraftanlagen hat die Parteien erreicht.
Es hat einige Zeit gedauert, bis die Politiker – insbesondere Landespolitiker – auf den inzwischen mächtigen Widerstand von inzwischen über 1000 Bürgerinitiativen gegen die Errichtung von Windrädern in ihrer Region reagierten. Wie bereits berichtet wurde, gab es im Zusammenhang mit der beabsichtigten Einführung der oben erwähnten Sonderabschreibungen einen Widerstand von zwei SPD- und CDU- geführten Ländern sowie von der FDP-Fraktion im Bundestag, in dem als Voraussetzung ihrer Zustimmung Änderungen für das gesamte bisherige Genehmigungsverfahren für die Errichtung von Windkraftanlagen gefordert wurden:
– In der Bundesratsinitiative von Brandenburg wurde vom Ministerpräsidenten Dietmar Woidke gefordert, dass die im Baugesetzbuch verankerten baurechtlichen Privilegierungen von Windenergieanlagen im Außenbereich abzuschaffen sind.
– Auch der Vorsitzende der CDU/CSU-Mittelstandsvereinigung und stv. Fraktionsvorsitzender Carsten Linnemann schloss sich dieser Forderung an – und verlangte „einen besseren Ausgleich zwischen der Erneuerten-Branche und den Anwohnerinteressen. Wir sprechen hier insbesondere über Mindestabstände zur Wohnbebauung und über ein Ende der nächtlichen Dauerbefeuerung von Windrädern.“
– NRW strebt mit seiner Bundesratsinitiative die Wiederauflage der sogenannten Länderöffnungsklausel an, nach der jedes Bundesland eigene Abstandsregelungen (zu einer Wohnbebauung) für Windräder einführen könnte.
– Die Bundestagsfraktion der FDP brachte am 26.9.18 den Antrag ein (15), den Stopp der Rodungen in Wäldern, die sowohl für die Schaffung von Freiflächen für Windturbinen als auch für das Schlagen von Schneisen für den Transport des Baumaterials sowie der Kräne und Maschinen benötigt werden. Ferner wird die Bundesregierung in dem Antrag aufgefordert, einen Gesetzentwurf vorzulegen, der Waldflächen, Nationalparke, Naturschutzgebiete und Biosphärenreservate als Standorte von Windenergieanlagen dauerhaft ausschließt. Ferner sollten Abstandsgrenzen zu Brutstätten und Nahrungshabitaten gefährdeter Vogelarten verbindlich…,geregelt werden.

Der Industrieverband BDEW kritisiert die Länderinitiativen
Die Reaktion des BDEW auf die Bundesratsinitiativen von Brandenburg und Nordrhein-Westfalen ist in zwei Presseinformationen vom 24. August und vom 18. Oktober 2018 nachzulesen: https://www.bdew.de/presse/presseinformationen/
Beide Pressemitteilungen zitieren den Vorsitzenden der BDEW Geschäftsführung Stefan Kapferer.
Es folgen Zitate:
Zur:Presseinformation des BDEW vom 24.8.18
– Zur Forderung von MP Dietmar Woidke zur Abschaffung der Privilegierungen und zur Forderung vom Land NRW, die Länderöffnungsklausel wieder einzuführen (s.o.) äußerte sich Herr Kapferer wie folgt (Auszüge):
„Ohne die jetzigen Regelungen (Anm.: die Privilegierung betreffend) wären Windkraftprojekte zunächst automatisch unzulässig….Ohne die Privilegierung wären Windenergievorhaben im Außenbereich nur noch zulässig, wenn Kommunen entsprechende Flächen im Zuge der Bauleitplanung ausweisen. Projektierer müssten dann für jedes individuelle Projekt als Bittsteller an die kommunalen Verantwortlichen herantreten, um eine Flächenausweisung zu erwirken.Der Fortschritt der Energiewende wäre dann vom Gutdünken jeder einzelnen Kommune abhängig.“…
„Ebenso kritisch sehen wir die Forderungen, die Länderöffnungsklausel wieder aufzugreifen. Was diese Klausel verursacht, haben wir am faktischen Ausbaustopp der Windenergie in Bayern gesehen. Es ist schlichtweg bedenklich, dass die Abstandsregelungen zu einem politischen Spielball wurden, der bei jeder Landtagswahl neu gespielt zu werden scheint.
(Unterstreichungen vom Autor G.K.).

Zur Presseinformation des BDEW vom 18.10.2018
Zur Befassung des Bundesrats mit den Länderinitiativen von Brandenburg und Nordrhein-Westfalen (s.o.) äußerte sich Herr Kapferer  wie folgt (Auszüge):
„Die Bundesratsinitiativen der Landesregierungen von Brandenburg und Nordrhein-Westfalen laufen den energie- und klimapolitischen Anstrengungen zuwider und vergiften das Investitionsklima. Die Umsetzung der ‚10H-Regelung‘ in Bayern hat eindrücklich gezeigt, dass derartige Restriktionen den Erneuerbaren-Ausbau drastisch ausbremsen. Nun strebt NRW eine Wiederauflage der sogenannten Länderöffnungsklausel an, nach der jedes Bundesland eigene Abstandsregelungen für Windräder einführen könnte.“……
Zum Thema Abschaffung der Privilegierung im Baugesetzbuch wird ausgeführt:
„Ein noch drastischerer Einschnitt wäre mit der Abschaffung der baurechtlichen Privilegierung von Windenergieanlagen verbunden, wie sie das Land Brandenburg vorschlägt. Das würde zu einem abrupten Fadenriss bei der Neuaufstellung von Windrädern führen…..
Neue Restriktionen würden zudem die Bemühungen der Energiewirtschaft vor Ort umdie dringend benötigte Akzeptanz der Bevölkerung für den Windkraftausbau konterkarieren. Sie würden Protestbewegungen befeuern und ihnen ein politisches Gütesiegel aufsetzen.
(Unterstreichungen vom Autor G.K.)

Es ist anzunehmen, dass die Anti-Windkraft-Bürgerinitiativen diese klaren Äußerungen als durchaus hilfreich und eine Bestätigung für die Richtigkeit ihres Kampfes betrachten werden.
Aus diesen beiden Presseinformationen, die man sich von der Webseite des BDEW vollständig herunterladen und ausdrucken kann, sind mehrere grundsätzliche Argumentationslinien erkennbar:

1. Argumentationslinie Nr.1: Der BDEW unterstützt die Energiewendepolitik absolut, denn es ist nicht ein Hauch von Kritik erkennbar. Die beiden Länderinitiativen werden als gezielte Schädigung der Windkraftbranche bewertet („Fadenriss“) und mit deren auch stets von der Regierung betonten entscheidenden Wichtigkeit für die Energiewende stellen sie – in dieser Logik – einen Angriff auf die Energiewendepolitik der Regierung dar.
Diese derzeit von keinen Zweifeln getrübte eindeutige Unterstützung der Energiewendepolitik seitens des BDEW-Cefs stimmt allerdings nicht mit seiner Präsentation der von seinem Verband durchgeführten Untersuchung „Verfügbarkeit ausländischer Kraftwerkskapazitäten für die Versorgung in Deutschland“ vom 28.5.2018 überein, die er bei der Jahrestagung seines Verbandes vorstellte (16) und die anschließend in der Presse unter der Überschrift „„Die deutsche Energiewende verliert ihren Risikopuffer“ der Öffentlichkeit in deutlichen Worten erläutert wurde (17).
.
Diese Studie zerstörte die bis zu diesem Zeitpunkt von der Regierung, speziell vom BMWi, benutzte beruhigende Aussage, dass im Falle einer angespannten Situation (Sturm, Flaute, großer Wärmebedarf bei tiefen Temperaturen, Ausfälle von Kraftwerken, Schaltanlagen oder Leitungen) die Nachbarländer eine ausreichende Hilfe durch Stromexporte leisten könnten, weil sie angeblich über ausreichende Kraftwerks-Überkapazitäten verfügten. Die Untersuchung des BDEW auf der Grundlage der Daten der Organisation europäischer Netzbetreiber ENTSO-E  belegte jedoch, dass  es diese Überkapazitäten tatsächlich nicht gibt.
Die jahrelang verbreitete Falschmeldung sei angeblich ein „Rechenfehler“ um den Faktor 3 bis 4 (!) bei der Ermittlung der verfügbaren Reservekapazitäten gewesen, wie das Ministerium einräumte.
Dadurch haben die Beschwichtigungsversuche der Regierung hinsichtlich der Abwendung eines katastrophalen „Blackouts“ durch rettende Stromimporte aus unseren Nachbarländern ihr letztes Argument verloren.

Der BDEW unter der Leitung von Stefan Kapferer hatte damit der Regierung das einzige verbliebene und nun als grob unwahr festgestellte Ausrede- und Beschwichtigungsargument aus den Händen geschlagen.
Bei dieser verdienstvollen Aktion, die harte Entscheidungen der Netzbetreiber in kritischen Situationen zu untermauern hilft und die daher den Interessen der Verbandsmitglieder entsprach, hatte sich der Verbandschef nicht als ein Unterstützer der Energiepolitik erwiesen; sehr wohl aber als Verbandschef, der seine Aufgaben kennt. Das war im Mai. Und jetzt naht die von den Übertragungsnetz-Betreibern ungeliebte kritische Wintersaison mit Dunkelflauten, Redispatch-Aktionen und weiteren Schwierigkeiten – ohne die im Ernstfall rettenden Erzeuger jenseits der Grenzen.

Zu den verzögerten Sonderausschreibungen und den Bundesrats-Initiativen:
Erstaunlicherweise fiel dem BDEW-Chef in seinen Presseinformationen kein Motiv für den Vorstoß der beiden Bundesländer ein. Das absichtliche Anrichten von Schäden verbunden mit der Unfähigkeit, die bösen Folgen ihres Tuns zu begreifen, steht zwar als Vorwurf für die beiden Ministerpräsidenten (der eine SPD, der andere CDU) deutlich zwischen den Zeilen, aber das wäre ja wohl wenig glaubhaft. Also, welche Motive sind es dann? Könnte es nicht sein, dass der Druck der Bürger in diesen Bundesländern deren Vorstoß auslöste?

2. Argumentationslinie Nr.2: Die Projektierer als Bittsteller bei der kommunalen Verwaltung. Diese Bezeichnung beschreibt diejenigen Kommunen als Hindernis gegen höherrangige Ziele, die sich eine eigene Meinung leisten – und das vermutlich auch noch auf der Grundlage der Mehrheitsmeinung der Bürgerschaft.  Wo die Regierung doch nur ihr Bestes will. Und die Projektierer ebenfalls. Wenn andere Unternehmen – ein Sägewerk, ein Outlet-Center, ein Möbellager, ein Containerhof – in einer Kommune Bauwerke errichten möchten, müssen die ebenfalls als „Bittsteller“ auftreten? Sie sind Interessenten bzw. Antragsteller. Die kommunale Planung entscheidet in diesen Fällen, wie es  immer gehandhabt wird. Kein Landrat, kein Regierungspräsident und auch kein Minister. Selbstverwaltung.
Dagegen halfen bis jetzt Privilegien im Baugesetzbuch – aber nur für politisch unterstützte Branchen. Das sieht wie eine fragwürdige Praxis aus, die es in Friedenszeiten nicht geben sollte. Privilegien bedeuten Tempo, Durchsetzung eigener Pläne, keine Diskussionen, höhere Renditen. Ein Erfolgsrezept – in China.

3. Argumentationslinie Nr.3: Der schlimmste Störfaktor für die Windbranche ist offensichtlich die Bevölkerung. Die Logik der vorgelegten Argumente verwirrt allerdings. Die „dringend nötige“ Akzeptanz der Bevölkerung würde „konterkariert“ werden. Und zwar durch „neue Restriktionen“. Wenn also die Bürger mitreden dürfen, wenn ihre gewählten Ratsmitglieder mitentscheiden dürfen, ob es eine Flächenausweisung für Windräder geben soll, dann „würde die dringend nötige Akzeptanz dieser Bürger konterkariert.“ Zutreffender wäre die Aussage, „dass die Mitsprachemöglichkeit für die Bürger einer Kommune gestärkt würde.“
Und Protestbewegungen würden nicht etwa überflüssig, weil die Kommune durch die Restriktionen das letzte Wort behält – nein, diese „Protestbewegungen würden befeuert“ und bekämen noch „ein politisches Gütesiegel“ aufgesetzt.

Für die enorme Zahl der Bürgerinitiativen – wie Gegenwind, Windwahn, Pro Natur, Windvernunft, BI Pro Tauschwald, Wattenrat Ostfriesland, Rettet Brandenburg, Bundesverband Landschaftsschutz, Aktion Gegenwind Allgäu, ArGe windradfreie Heimat, Vernunftkraft und weitere 1000 BI-Gruppen – aber auch für Kommunalpolitiker sind diese zwei verbandspolitischen Texte wichtig.
Sie zeigen die Denkmuster sehr deutlich, aber wichtiger sind vermutlich die großen Lücken in der gesamten Argumentation. Man registriert im Verband, dass es Gegner der Energiewendepolitik gibt und dass sich diese Haltung gegen die industriellen Vollzugskräfte und (vorübergehend) Profiteure dieser Politik wendet. Und plötzlich droht ein Absturz, ausgelöst durch ein eher geringfügiges Versagen des Gesetzgebers, aber tatsächlich verursacht von den zahlreichen, ernsten und zumeist nicht steuerbaren Problemen, die hier aufgezählt wurden.
Selbstverständlich ist der kürzlich der Regierung vom Bundesrechnungshof
amtlich bestätigte Kontrollverlust der zahlreichen, unkoordiniert mit der (planwirtschaftlichen) Regulierung und Steuerung der Energiewende befassten Teile des Regierungsapparates von erheblicher Bedeutung (5, 6, 7, 8).
Aber auch wenn das Management der Energiewende weniger kritikwürdig wäre, würden deren inhärente Fehlkonstruktionen dennoch alle „ehrgeizigen“ Ziele („ehrgeizig“ ist das politisch korrekte Synonym für „unerreichbar“) zum Scheitern verurteilen.

Schlussbemerkungen – nicht nur an die Adresse der Windenergiebranche
Eigentlich kennt beinahe jeder die „Randbedingungen“, die uns die Natur bei unseren Versuchen, die „Erneuerbaren Energien“ zu nutzen, gesetzt hat.
Die Energiedichte, die Wind, Sonnenlicht, Meeresströmungen oder Erdwärme aufweisen, ist gering, weshalb man große Flächen und entsprechend große Anlagen braucht, um nennenswerte Energieernten zu erzielen. Das wiederum führt zu hohen Kosten.
Wo man große nutzbare Flächen zur Verfügung hat und auch hohe Kosten für die Energiemenge 1 Kilowattstunde nicht scheut, kann man in die Nutzung dieser regenerativen Energiequellen einsteigen.
In einem dichtbesiedelten Land wie Deutschland, das zudem eine starke, exportabhängige Industrie besitzt, deren Wirtschaftlichkeit stark von ihren Stromkosten abhängt, und das außerdem von der Natur durch seine geografische Lage weder mit viel Sonne noch viel Wind und auch nicht mit reichlicher Geothermie ausgestattet ist, benötigt man genau die Stromerzeugungstechniken, die man bis zur Jahrtausendwende nutzte – und von denen gerade noch ausreichende Kapazitäten existieren. Deren Weiterentwicklung ist beendet worden; ihre Stilllegung politisch gewollt.
Wie das enden wird, wissen die Experten in den Wirtschaftsverbänden sehr genau.
Aus der langen Liste der verschiedenen ernsten Probleme, denen sich die Windenergiebranche gegenüber sieht – und fast alle sind grundsätzlicher Natur und sowohl lange bekannt als auch nicht ausräumbar – kann man feststellen, dass das aktuell beklagte administrative Problem im Vergleich mit dem unüberwindlichen Berg der tatsächlich ernsten Grundsatzprobleme nicht in den Vordergrund der Debatten gehört.

Die heute sehr wahrscheinlich in ihrer Existenz bedrohte Windenergie-Branche ist nicht die Verursacherin ihrer Schwierigkeiten, sondern Opfer einer bestimmten Politik. Aber das Ignorieren der aussichtslosen Situation, in die die gesamte Energiewirtschaft Deutschlands durch die rein ideologisch begründete, aber fachlich-betriebswirtschaftlich und planerisch inkompetente Administration gebracht worden ist, verschlechtert die Lage für jede beteiligte und abhängige Branche. Auf künftig noch mehr Förderung zu hoffen, wäre gewagt.
Die Gegner, über die man sich heute beklagt, sind erst durch die Defizite der Politik und deren zahlreiche Nebenwirkungen geschaffen worden. Auch eine kompetentere Planung und ein effizienteres Management hätte die Probleme nicht beheben, sondern allenfalls Begleitschäden verringern können.
Auch bei einem vorübergehend weitergehenden Ausbau der Windkraft werden diese Gegner nur zahlreicher und stärker. Wenn deren Sorgen und Beschwerden berechtigt sind, ist das Erzielen von Akzeptanz keine vernünftige Strategie.
Wann beginnt der BDEW, sich umfassend über die Ursachen der beginnenden Schwierigkeiten, die nur den Beginn einer Abwärtsspirale andeuten, zu informieren? Sämtliche Fakten liegen auf dem Tisch.
Die Industrieverbände sollten sich entscheiden: Zwischen unkritischer Regierungsfrommheit oder klarer, selbstbewusster Vertretung der berechtigten Interessen ihrer Mitglieder auf der Grundlage kritischer und kompetenter Analysen der Politik.

Quellen:
(1): Kathrin Witsch: „Die deutsche Windbranche steht vor einer schweren
Krise“, Handelsblatt Online, 2.8.2018.
(2): Birgit Marschall: „Union und SPD streiten sich über Ausbau der Windenergie“,
Rheinische Post Online, 10.8.2018;                                                           https://rp-online.de/politik/deutschland/groessere-abstaende-fuer-windraeder-union-und-spd-streiten-sich-ueber-ausbau-der-windenergie_aid-24778049/

(3): Helmut Alt (Prof.Dr.-Ing.): „Windkraft: Angriff auf die Privilegierung“, Leserbrief in
der ZfK (Zeitschr. f. Kommunale Wirtschaft), September 2018
(4): Daniel Wetzel:“Windkraft-Booster der Bundesregierung kommt zu spät“;
DIE WELT, 4.10.2018
(5):  Bundesrechnungshof (BRH) : „Bericht – nach §99 BHO
(Bundeshaushaltsordnung) – über die Koordinierung und Steuerung zur
Umsetzung der Energiewende durch das Bundesministerium für Wirtschaft und
Energie“ (BMWi), Langfassung; Hrsg. Bundesrechnungshof, Referat Presse- und
Öffentlichkeitsarbeit, Bonn 28.09.2018;  www.bundesrechnungshof.de
(6): Bundesrechnungshof: „Energiewende droht zu scheitern. Bundesrechnungshof
bilanziert Stand und Umsetzung der Energiewende“; Pressemitteilung vom
28.09.2018;
(7): Bundesrechnungshof: „2018 Sonderbericht – Koordination und Steuerung zur
Umsetzung der Energiewende durch das Bundesministerium für Wirtschaft und
Energie“, – Zusammenfassung– Pressemitteilung – Statement. 28.09.2018.
Mit Stellungnahme des BMWi zum Bericht des BRH.
(8): Daniel Wetzel: „Bei der Energiewende droht Deutschland der endgültige
Kontrollverlust“, Untertitel: „Deutschlands Defizite bei der Umsetzung der
Energiewende.“ DIE WELT, 28.09.2018;
https://www.welt.de/wirtschaft/article181690102/Bundesrechnungshof-wirft-
Regierung-Versagen-bei-Energiewende-vor.html
(9): W. Daldorf, R. Ernst, H. Feddersen, Chr. Herz, H. Visel, J. Bonorden, J. Vry:

„Ratgeber für Windpark-Anleger“, Bundesverband Windenergie,
Version 18.3.2011;  

http://www.energieverbraucher.de/files_db/1300471869_4207_12.pdf 

(10):bund der energieverbraucher: „Bundesverband WindEnergie will mit
neuem Anlegerinfo für mehr Transparenz auf dem Kapitalmarkt sorgen“,
2014 ;

http://www.energieverbraucher.de/de/windkraftfonds_pruefen_584#con1082

(11): Was Jahresvollaststunden bedeuten, erklärt der BDEW:
„Eine wichtige Kenngröße für die Nutzbarkeit einer Energiequelle ist die Anzahl
der Jahresvolllaststunden. Diese gibt an, in wieviel Stunden eine Anlage ihre
(tatsächliche) Jahresstromerzeugung erbracht hätte, wenn sie ständig (ihre)
maximale Leistung erbracht hätte.“
(12): Stefan Lakeband: „Rettung bei Senvion gescheitert.“; Weser-Kurier; 11.7.2018;
https://www.weser-kurier.de/bremen/bremen-wirtschaft_artikel,-rettung-bei-senvion-gescheitert-_arid,1623675.html
(13): Friederike Liebscher und Markus Minten: „Kündigung für 420 Mitarbeiter“;
NWZ Online; 21.12.2017;  https://www.nwzonline.de/wirtschaft/lemwerder-carbon-rotec-in-lemwerder-kuendigung-fuer-420-mitarbeiter_a_50,0,1746237949.hmtl/
(14): Ulrich Schlüter: „Carbon-Rotec-Gelände hat neuen Besitzer“; NWZ; 4.7.2018
https://www.nwzonline.de/wirtschaft/
(15): FDP-Fraktion im Deutschen Bundestag: Antrag vom 27.9.2018: „Wälder
schützen – Rodungen für die Windkraft stoppen“, Drucksache 19/2802;
https://www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2018/kw39-de-waldrodung-
windkraft/570240

(16): BDEW Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V.:
„Verfügbarkeit ausländischer Kraftwerkskapazitäten für die Versorgung in
Deutschland“, Studie; Berlin, 28.5.2018; www.bdew.de
(17): Daniel Wetzel: „Die deutsche Energiewende verliert ihren Risikopuffer“,
DIE WELT, 23.4.18

(18): Günter Keil: „Infraschall von Windturbinen: Dänemark geht den Wirkungen auf
den Grund“; 25.05.2018,
http://ageu-die-realisten.com/archives/2787

St. Augustin, den 27.10.2018




Herr Hofreiter ist sich sicher, dass es keine Dunkel­flauten geben kann. Doch das Wetter führt vor, dass es solche regelmäßig auch über ganz Europa erzeugt

Dunkelflaute“ ist nur eine Frage der Definition

Seit Deutschlands Politiker bewusst und konsequent darauf bestehen, dass der gemeine Bürger in Zukunft keinen Anspruch auf sichere Energie hat, geht die Diskussion nur noch darum, wie wenig für die Bürger als „angemessen“ zu definieren ist. Der DWD machte vor, wie eine solche Diskussion aussieht:
EIKE 20. März 2018: Der DWD ist überzeugt: 10 % Strom über zwei Tage, dabei nicht zuverlässiger als Wettervorhersagen, reicht

Fachleute dagegen zeigen, wie die Wirklichkeit aussieht:
EIKE 28.01.2016: [3] Ein EEG-Märchen wird zum Öko-Dogma – Offshore Windkraft sei grundlastfähig
Vernunftkraft Detlef Ahlborn – März 2017: [5] Energiewende gescheitert Glättung von Windstrom
… Wie … eindringlich nahelegt, ist eine flächendeckende Windstille in ganz Europa ebenso Realität wie in Deutschland. Auch in Europa gibt es Situationen ohne Ausgleich. Diese Situationen sind zwar selten, aber nicht ausgeschlossen. Nicht einmal in ganz Europa weht der Wind immer irgendwo. Damit ist auch klar, dass selbst ein paneuropäisches Stromnetz ein hundertprozentiges (wie auch immer beschaffenes) Kraftwerks-Ersatzsystem bräuchte, um die Sicherheit der Stromversorgung in jedem Augenblick zu gewährleisten …

Bild 1 [5] Ganglinie des Windstromangebotes über 15 EU-Länder
Herr Dr. Ahlborn stellte dabei etwas fest, was den Autor ebenfalls umtreibt: [5] … Warum sich wissenschaftlich vorgebildete Mitteleuropäer angesichts eines Leistungsverlaufs wie in Abb. x (Anm.: hier Bild 1) dazu hinreißen lassen, hier von Glättung zu sprechen, soll hier nicht weiter bewertet werden …

Wie von Herrn Ahlborn angesprochen: Personen in Führungsetagen diskutieren solche Details nicht, sondern erzählen lieber „Passendes“, mit dem Wissen, dass es kaum einem Bürger auffällt. Wichtig ist nur, dass das Verkündete politikkonform ist und zusätzlich ihren Geschäftsinteressen dient. Anbei Beispiele:
Die Beraterin für Klima und Energie der Bonner Politikriege auf ihrer Homepage: klimaretter.Info: [4] Europa kann Windstrom glätten
Kölnische Rundschau 18.01.2016: dpa Rekordjahr für Windparks auf See – [2] Weil der Wind auf dem Meer stetiger und häufiger weht als an Land, liefern Windräder auf See mehr Strom und sind besser ausgelastet. Sie gelten wie Atom- und Kohlekraftwerke als „grundlastfähig“, können also den Versorgungssockel absichern.
Münchner Stadtwerke:
Christian Vogt, Leiter des Beteiligungsmanagements der Stadtwerke München: … Bis 2025 wollen wir so viel Ökostrom erzeugen, wie ganz München verbraucht. Eine ganz wesentliche Bedeutung bei der Umsetzung hat die Windkraft, insbesondere Offshore. Sie hat das größte Potenzial und ist sogar grundlastfähig.
Stern, Rubrik Energiewende, 05. April 2014: Rolf-Herbert Peters: Die sieben Märchen der Stromlobby
… Das funktioniert inzwischen gut: Es gibt Windmühlen mit langen Rotorblättern und kleinen Generatoren, die zwar geringere Gewinne abwerfen, aber selbst beim lauesten Lüftchen im Neckartal oder in Niederbayern noch Energie liefern. Zuverlässige Grundlast also …

Deshalb kann es Dunkelflaute nie geben

Da ist es kein Wunder, dass Personen in der hohen Politik es ebenfalls allenthalben nachplappern. Schlimm allerdings, wenn Personen, welche dazu politische Weichen stellen wollen, nicht nur nachplappern, sondern zusätzlich Behauptungen aufstellen, welche nur zeigen, dass sie noch nie wirklich darüber nachgedacht oder Fakten nachgelesen haben:
Achgut 12. Oktober 2018: Anton Hofreiter: Dunkelflaute gibt es nicht und ist längst gutachterlich widerlegt !

Bild 2 Eingebettetes Video von der Talkshow mit Herrn Hofreiters Aussage. YouTube. YouTube link: Hofreiter

Bei Herrn Hofreiter wundert sich der Autor nicht. Allerdings ist man auch bei Konzernlenkern inzwischen nicht mehr überrascht, wenn sie dem Zeitgeist ihre Firma – zumindest einen Teil ihrer Mitarbeiter – preisgeben. Das machte CEO Zetsche von Daimler [6], die Vorstände der großen Versorger und Herr Kaeser nimmt sich davon nicht aus::
SPON 01.11.2017: Siemens fordert raschen Kohleausstieg
„Ein beschleunigter Ausstieg aus der Kohleverstromung muss die klimapolitische Priorität der nächsten Bundesregierung werden“, heißt es in einem zweiseitigen Arbeitspapier, das die Berliner Lobbyabteilung des Konzerns an Vertreter von Grünen, CDU und FDP geschickt hat. „Die vorzeitige Stilllegung der CO2-intensivsten Kraftwerke sollte geprüft werden.“ Auf europäischer Ebene solle sich die neue Bundesregierung zudem für einen CO2-Mindestpreis und ein Ende der Subventionen und Kapazitätszahlungen für CO2-intensive Kraftwerke einsetzen, heißt es in dem Papier weiter.
Haben dagegen die im Konzernvorstand sitzenden Arbeitnehmervertreter protestiert? Die Entscheidung, die konventionellen Sparten über politische Beschlüsse „austrocknen“ zu lassen und auf die „windige“ EEG-Erzeugung zu fokussieren haben sie – mindestens durch Stillhalten – mitgetragen. Die zwingenden Folgen sollten auch Arbeitnehmervertretern in solch hohen – gut bezahlten – Positionen klar gewesen sein.
Man hatte wohl gehofft, die mit den Abschaltungen erforderlich werdenden Backup-Gaskra
ftwerke werden schneller bestellt. Daran glaubt die Konzernspitze aber wohl nicht mehr. Es wird zwar irgendwann kommen (müssen), aber der Konzern will es halt nicht alleine zwischenfinanzieren.

Leider wird die „Dunkelflaute“ von jeder seriösen Untersuchung immer neu bestätigt

Inzwischen liegt eine neue Studie zur Windverteilung über Europa vor:
[1] VGB PowerTech e.V. Thomas Linnemann, Guido S. Vallana, 10.2018: Windenergie in Deutschland und Europa Status quo, Potenziale und Herausforderungen in der Grundversorgung mit Elektrizität Teil 2: Europäische Situation im Jahr 2017
Und diese bestätigt alles, was Herr Dr. Ahlborn damals
[5] recherchierte: Auch über Gesamt-Europa weht der Wind nicht immer irgendwo.
Weil die neue Studie von VGB PowerTech e.V. zum Thema tiefer geht und auch Randeffekte – wie Kosten – anspricht, sei der wesentliche Inhalt anbei dargestellt.

Installationen Windenergie Deutschland und Europa

VGB PowerTech e.V., neue Windstudie: [1] … Die installierte Nennleistung sämtlicher Windenergieanlagen in Deutschland hat sich in den letzten 18 Jahren, von Anfang 2000 bis Ende 2017, auf rund 56.000 Megawatt (MW) mehr als verzwölffacht.
Die Jahreshöchstlast liegt im Vergleich dazu aktuell bei etwa 84.000 MW. Zusammen mit 17 weiteren europäischen Ländern erhöhte sich die kumulierte installierte Nennleistung sämtlicher Windenergieanlagen zeitgleich um etwa das 18-Fache auf nahezu 170.000 MW. Damit verfügt allein Deutschland über ein Drittel der europaweit installierten Windenergieanlagenleistung.

Bild 3 [1] Windparkinstallationen in der EU

Es erfolgt keine „Glättung“ der eingespeisten Windleistung

VGB PowerTech e.V.: [1] … Die intuitive Erwartung einer deutlichen Glättung der Gesamtleistung in einem Maße, das einen Verzicht auf Backup-Kraftwerksleistung ermöglichen würde, tritt allerdings nicht ein. Das Gegenteil ist der Fall, nicht nur für ein einzelnes Land, sondern auch für die große Leistungsspitzen und -minima zeigende Summenzeitreihen der Windstromproduktion 18 europäischer Länder.
Für die Jahre 2015 bis 2017 weisen diese Summenzeitreihen Jahresmittelwerte zwischen 22 und 24 % der Nennleistung auf.
Die Jahresminimalleistungen (Stundenwerte) erreichen trotz europaweit verteilter Windparkstandorte rechnerisch 4 bis 5 % der in den betrachteten 18 europäischen Ländern insgesamt installierten Nennleistung …
… Windenergie trägt damit praktisch nicht zur Versorgungssicherheit bei und erfordert planbare Backup-Systeme nach heutigem Stand der Technik von fast 100 % der Nennleistung des „europäischen Windparks“, solange dessen Nennleistung die kumulierte Jahreshöchstlast der betreffenden Länder zuzüglich Reserven noch nicht
überschritten hat.

Weder über Deutschland mit bis zu 14-tägigen Dunkelflauten …

VGB PowerTech e.V.: [1] Von 2010 bis 2016 gab es in jedem Jahr mindestens eine Viertelstunde, in der mehr als 99 % der Nennleistung des deutschen Windparks nicht verfügbar waren und praktisch ein Bedarf an 100 % planbarer Backup-Leistung herrschte, obwohl sich dessen Nennleistung zeitgleich fast verdoppelte. Die intuitive Erwartung einer Glättung der Windstromproduktion in einem Maße, das einen Verzicht auf planbare Backup-Leistung ermöglichen würde, hat sich damit nicht erfüllt.
… Solarenergie (Photovoltaik) als weiterer skalierbarer, politisch auserkorener Eckpfeiler der Energiewende ist in den für die
Jahreshöchstlast relevanten Jahres- und Tageszeiten und ganzjährig nachts übrigens immer zu 100 % unverfügbar und
kann zur gesicherten Kraftwerksleistung daher per se nichts beitragen …
Erwähnenswert ist die zehntägige „kalte Dunkelflaute“ vom 16. bis 25. Januar 2017, bei der das Wetter hierzulande gleichzeitig von Kälte, Nebel und Windstille geprägt war. Die Wetterlage führte dazu, dass alle Windenergie- und Photovoltaikanlagen in Deutschland über diese zehn Tage bei einer Gesamtnennleistung von rund 90.000 MW
lediglich eine Durchschnittsleistung von knapp 4.600 MW ins Stromnetz einspeisten. Von dieser Durchschnittsleistung entfielen drei Viertel auf Windenergie.
Der deutsche Windpark lieferte an mehreren Tagen zeitweise über mehrere aufeinander folgende Stunden Leistungen von weniger als 1.800 MW bzw.
2 % seiner Nennleistung,

… Noch über Europa

VGB PowerTech e.V.: [1] Windstromproduktion 18 europäischer Länder

Bild 4 [1] Jahres-Ganglinienverlauf Wind Deutschland im Jahr 2017
Bild 5 [1] Auszug von Bild 5 der Studie: Summenzeitreihen der Windstromproduktion 2017 für Deutschland (Bild 4), sowie für Deutschland plus siebzehn Länder
Der europäische Windpark (DE+17 EU-Länder) erreichte eine Jahresmaximalleistung von 54 % der Nennleistung und eine Ausnutzung von 23 %.

Bild 6 [1] Wahrscheinlichkeiten normierter Nennleistung für Deutschland plus siebzehn Länder
Bild 7 [1] Angebotene Windstromproduktion und wirklicher Verbrauch über 18 Europäische Länder im Jahr 2017

Weitere Probleme eines europäischen Windparksystems

VGB PowerTech e.V.: [1] Somit bleibt ein Großteil der zeitlichen Schwankungen der Windstromproduktion auch bei weit entfernten Ländern erhalten … Eine Nutzung der in überschaubarem Maße erkennbaren Glättungseffekte setzt Stromtransporte über große Distanzen voraus.

Leitungsverluste
Für einen Stromferntransport über die hier betrachteten größten Einzeldistanzen zwischen Windparkschwerpunkten peripherer Länder wie Finnland oder Norwegen (Skandinavien), Portugal oder Spanien (Iberische Halbinsel) sowie Griechenland (Ägäis) und Rumänien (Balkanhalbinsel) von rund 3.000 km oder mehr würde eine HVAC-Übertragung vermutlich nicht in Erwägung gezogen, da hohe Netzverluste von 40 % der Übertragungsleistung oder mehr einzukalkulieren wären [26]. Auch im Falle einer HVDC-Übertragung wäre bei solchen Transportdistanzen mit Netzverlusten von einem Fünftel der Übertragungsleistung auszugehen.
Hinzuzurechnen wären in allen obigen Fällen weitere Netzverluste für das Einsammeln und Hochtransformieren der Leistungsabgabe der Windenergieanlagen im Produktionsland auf eine geeignete Spannungsebene und die Weiterverteilung der nach dem Ferntransport noch verbliebenen Übertragungsleistung im Zielland über dortige Höchst-, Hoch-, Mittel- und Niederspannungsnetze bis zum Endverbraucher

Dass Netzverluste sich bei einem hohen Anteil dezentraler Erzeugung deutlich erhöhen können, zeigt das Beispiel des spanischen Verteilnetzbetreibers Viesgo.
Dieser stellte fest, dass sich durch die Windstromproduktion in seinem Verteilnetz die Netzverluste auf der Hochspannungsebene (132 kV) deutlich erhöhten.
Je nach den Leistungsflüssen (Leistungsfluss bezeichnet die in einem elektrischen Netz zwischen zwei Knoten übertragene Leistung) in seinem Netzgebiet registrierte der Verteilnetzbetreiber einen Anstieg der Netzverluste von üblicherweise etwa 2 bis 4 % der Summe aus Last und Export-Import-Saldo auf höhere und extreme Werte von bis zu 20 % in Fällen, in denen Nettostromimporte in sein Netzgebiet erforderlich waren. Diese Erkenntnisse verdeutlichen, dass die Netzverluste beim weiteren Ausbau der Windenergienutzung mit europaweiter Vernetzung auch vor dem Hintergrund europäischer Anstrengungen zur Erhöhung der Effizienz nicht vernachlässigbar sind.

Diskussion
Auch wenn aus europäischer Perspektive statistisch signifikante Glättungseffekte zu verzeichnen sind, so helfen diese Effekte bei der gesicherten Leistung offensichtlich nur bedingt weiter, denn theoretische Werte von 4 bis 5 % der Nennleistung bedeuten mit Berücksichtigung der Netzverluste, dass auch auf der europäischen Ebene planbare Backup-Leistung von praktisch 100 % der Nennleistung des solange dessen Nennleistung die kumulierte Jahreshöchstlast der betreffenden Länder zuzüglich Reserven noch nicht überschritten hat.

Netzverluste können dramatisch werden …

VGB PowerTech e.V.: [1] Für die Netzverluste bei europaweiter Vernetzung gilt für ein Szenario nach dem Motto „Jeder hilft Jedem“:
Bei diesem Szenario könnten sich die Netzverluste über alle drei Schritte bei vereinfachender Ingenieurabschätzung auf
insgesamt etwa ein Fünftel bis ein Drittel der eingespeisten Summenleistung aufsummieren (Produktionsland: etwa 7 %,
Ferntransporte: etwa 10 bis 15 %, Zielland: etwa 7 %).

… Die Kosten ebenfalls

VGB PowerTech e.V.: [1] Ausbaukosten
Die Bruttostromproduktion der betrachteten 18 Länder lag im Vergleich dazu im Jahr 2017 bei knapp 3.300 TWh.
Bei spezifichen Investitionskosten von 1,5 M€ pro Megawatt Onshore-Nennleistung und 4,0 M€ pro Megawatt Offshore-Nennleistung wären unter der Annahme, dass unverändert 90 % der zuzubauenden Nennleistung auf Onshore-Windenergieanlagen entfallen und der Rest auf Offshore-Windenergieanlagen, für einen derartigen Ausbau der europäischen Windenergienutzung Gesamtinvestitionen von ungefähr 1.500 Milliarden € einzukalkulieren. Dies ist im Vergleich zum
Bruttoinlandsprodukt 2015 der 18 Länder von nahezu 11.500 Milliarden € ein beträchtlicher Betrag.
… Gleichzeitig wären weitere Milliardeninvestitionen für nach wie vor erforderliche planbare Backup-Systeme und zur Verstärkung der Netzinfrastruktur einzukalkulieren

… Ein weiterer Punkt: Bei einer unterstellten Einsatzfähigkeit heutiger Windenergieanlagen von durchschnittlich 25 Jahren wäre
bei einem Anlagenbestand von rund 1.000.000 MW Nennleistung eine Erneuerungsrate von 40.000 MW pro Jahr erforderlich …
(wobei) die Einsatzfähigkeit von Windenergieanlagen in der Realität auch deutlich geringer ausfallen kann,

Regelungstechnisch hat man schon Deutschlands Netze nicht mehr im Griff

VGB PowerTech e.V.: [1] technischer Geschäftsführer der Amprion GmbH … von Dezember 2016 bis Februar 2017 habe es immer wieder Stunden an diversen Abenden gegeben, an denen das Stromnetz am Limit gewesen sei und mehrmals am
Rande eines großflächigen Zusammenbruches gestanden habe. Hätte sich in diesen Zeiten nur eine große Leitung aufgrund Überlastung abgeschaltet, so wäre womöglich eine Kaskade von Abschaltungen und Stromausfällen unausweichlich gewesen.
Darüber hinaus habe sein Unternehmen am 18. Januar 2017, drei Tage nach dem Beginn der zehntägigen kalten Dunkelflute in Deutschland, das Bundeswirtschaftsministerium und die Bundesnetzagentur in einer Alarmnachricht schriftlich auf den temporären Verlust der (n-1)-sicheren Netzführung hingewiesen. Spätestens mit dem Wegfall der Kernkraftwerke im Süden Deutschlands werde der hohe Transportbedarf zur Regel werden.

Der Rat von Experten

VGB PowerTech e.V.: [1] Der Branchenverband BDEW stellte kürzlich die Verfügbarkeit ausländischer Kraftwerke für die Stromversorgung in Deutschland in Frage und meldete, alle Nachbarländer stünden wie Deutschland selbst vor der Herausforderung, ihre Versorgungssicherheit bei steigenden Anteilen intermittierender regenerativer Kraftwerksleistung zu gewährleisten. Deutschland werde sich daher in Knappheitssituationen künftig nur bedingt auf Lieferungen aus dem Ausland verlassen können.
… Dies lässt nur einen Schluss zu: Jedes Land sollte auch künftig weitgehend selbst für die Bereitstellung ausreichend gesicherter Kraftwerkskapazität in der Verantwortung stehen.

Sogar der Klimawandel soll dagegen arbeiten

topagrarONLINE 18.07.2018: Klimawandel beeinflusst Windkraft
Windenergie soll eigentlich dazu beitragen, die Auswirkungen des Klimawandels einzudämmen. Doch der Klimawandel stellt umgekehrt auch die Windkraft in Europa vor große Herausforderungen: Es wird in einigen Regionen häufiger Schwachwindphasen geben, was die Windstromproduktion stärker schwanken lässt. Das zeigen Forschungsergebnisse des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) anhand räumlich und zeitlich hochaufgelöster Klimamodelle.
Mehr Schwachwindphasen
Zwar werde sich die mittlere Windstromerzeugung für den gesamten europäischen Kontinent bis Ende des 21. Jahrhunderts nur geringfügig ändern. Dafür sind im Allgemeinen größere jahreszeitliche Schwankungen sowie eine Häufung von Schwachwindphasen zu erwarten ...

Die Ignoranz der Politik

Herr Dr. Hofreiter ist nur eine der GRÜNEN Speerspitzen mit vollkommener Ignoranz, wenn es um die generelle Ablehnung nicht ideologiekonformer (Er-)Kenntnisse geht.
Merkur.de 28.10.2018: ... Die Grünen-Spitzenkandidaten Priska Hinz und Tarek Al-Wazir haben ihr „historisches“ Ergebnis bei der Landtagswahl in Hessen gefeiert … Das Wahlergebnis sei ein Auftrag an die Grünen, bei der Energiewende und der Verkehrswende weiterzumachen, sagte Al-Wazir.
Wenn man die jüngsten Landtags-Wahlergebnisse betrachtet, finden diese Märchenerzähler zunehmende Akzeptanz. Vielen der Wähler dürfte allerdings (noch) gar nicht bewusst sein, was die Umsetzung dieser Märchen bedeutet.

Bild 8 Startbild eines Filmtrailers. Quelle: ScienceScepticalBlog 26.Oktober 2018: End of Landschaft. Die Perversion der Energiewende. Der Trailer.

Den Nacherzählern in anderen Parteien geht es allerdings erheblich schlechter. Dabei unterscheiden sich diese nur geringfügig in der Präsentation. Ein Beispiel lieferte jüngst Herr Altmaier und unsere Umweltministerin:
EIKE: Deutschland hat Ökostrom im Überfluss und kann damit Belgien zu jeder Zeit mit Energie aushelfen

Mit-schuldig an diesem technischen Desaster sind Berater*innen, welche hemmungslos wirklich jeden technischen Unsinn erzählen, sofern er zur Unterstützung der ideologisch geforderten Meinung dient, vorwiegend auch, um eine Reputation aufrecht zu erhalten, welche sie in einer normal agierenden Wissenschaft wohl viel schwerer erlangen oder halten könnten. Frau Professor C. Kemfert und ihr inzwischen beigezogener „Fachpartner“, Professor Quaschning gehören auf jeden Fall dazu:
EIKE 28. Mai 2018: Augen zu und vorwärts in die Vergangenheit!
Interview: C. Kemfert … Wir benötigen ein Energiesystem, das mit erneuerbaren Energien dezentral, lastnah und intelligent Energie herstellt und verbraucht. Eine kluge Energiewende hält nicht möglichst lang künstlich das konventionelle Energiesystem aufrecht. Alte Zöpfe müssen abgeschnitten werden. Je konsequenter wir uns vom alten System verabschieden und das neue und intelligente System aufbauen, desto klüger.
… besonders bei der Stromerzeugung durch Wind Offshore muss eine stärkere gesamtwirtschaftliche Betrachtung erfolgen und sich in der Art der Förderung niederschlagen. Wird diese Erzeugungsform, die nicht nur regional- und strukturpolitisch erhebliche Chancen bietet,
sondern durch ihre vergleichsweise stetige Stromproduktion auch einen hohen Beitrag zur Systemstabilität leisten kann,

Interview: C. Kemfert … Heute liegt der Anteil erneuerbarer Energien bei über 30 %, zudem haben wir aufgrund des fehlenden Kohleausstiegs große Stromangebotsüberkapazitäten. Schon heute könnten wir alle restlichen Atomkraftwerke abschalten, ohne dass in Deutschland die Lichter ausgehen würden …

Lichtblicke?

Leider nirgends in Sicht. Die GRÜNEN stellen fast überall wo sie mitregieren den Umweltminister*in. Damit ist das, was in Hessen nun Al-Wazir als politisches Ziel und angeblichen Bürgerauftrag vorhat: Das Wahlergebnis sei ein Auftrag an die Grünen, bei der Energiewende … weiterzumachen, kaum mehr aufzuhalten.

Wer allerdings meint, das Wählen einer anderen, etablierten Partei wäre eine Alternative, weiß: Ist es in Deutschland nicht: Denn die etablierten Parteien unterscheiden sich ja nicht mehr:
BAYERISCHER LANDTAG Pressemitteilung 05.02.2014: (Ulrike) Scharf (bis vor einiger Zeit noch bayerische CSU-Umweltministerin): Die Energiewende muss konsequent umgesetzt werden … „Die Energiewende in Bayern ist ein Erfolgsmodell und wird konsequent weiter entwickelt. Wir befinden uns auf einem sehr guten Weg zu einer verantwortlichen und nachhaltigen Energieversorgung der Zukunft …
Während Herr Seehofer – als er noch bei vollem Bewusstsein war – mit der 10H-Regelung Bayern vor der Landschaftszerstörung rettete, setze seine eigene Umweltministerin (als Sprechpuppe der damaligen Umweltministerin, Frau Hendricks) alles daran, dies zu unterlaufen:
(Ulrike) Scharf: … auch in Bezug auf die Windkraft müssen wir angemessene Regelungen für die Anlagen an Land finden. Hier muss der Ausbau im Konsens mit Gemeinden und Bevölkerung erfolgen und es müssen auch Ausnahmen, beispielsweise beim Mindestabstand, in Übereinstimmung mit den Betroffenen vor Ort, möglich sein.
Weitere Energie-Märchenerzählungen Verantwortlicher im Berliner Politikzirkus:
EIKE 3.10.2018: Deutschland hat Ökostrom im Überfluss und kann damit Belgien zu jeder Zeit mit Energie aushelfen
Nachrichten vom 01. Oktober 2018:
Deutschland: Regierung forciert Windkraftausbau
Bayern: Stromtrassengegner setzten auf Freie Wähler … (FW-Vertreter:) … geht es nach ihm, bringt die (bayerische) Koalition die 10 H Abstandsregelung zu Fall …

Und das Radio meldete es gerade: Herr Merz hält die Bekämpfung des Klimawandels für eine der wichtigsten Zukunftsausgaben.
Man benötigt wirklich Mut, zu sagen: durchgängig „Gehirngewaschen“ ist für Deutschlands „Intelligenz“ arg untertrieben. Wie konnte es nur so weit kommen, dass eine ganze Generation einem, ausschließlich auf von Menschen programmierten Computersimulationen basierenden Apokalypse-Szenario glaubt und über-introvertierten und narzisstisch veranlagten Heilsbringern wie Herrn Schellnhuber [8] bedenkenlos hinterherrennt? Und sich auch weigert, die grundlegenden Funktionen eines elektrischen Energienetzes als physikalisch gegeben akzeptieren zu wollen.

NGOs und Profiteure Hand in Hand

Dabei arbeiten NGOs und kommunale Versorger inzwischen Hand in Hand. Hatte man sich früher über die enge Verbindung zwischen Kirche, Staat und kommunaler Politik aufgeregt, entstand die gleiche Verfilzung blitzartig auch bei der Ökokirche.

Lokalausgabe der nordbayerischen Nachrichten, Printausgabe vom 31.10.2018: Die Politik wird die Klimaziele krachend verfehlen
„Die Energiewende muss aktiv vorangetrieben werden … sagte Hubert Weiger, Vorsitzender des Bundes für Umwelt und Naturschutz in Deutschland, und Josef Hasler, Vorstandsvorsitzender der N-Ergie-Aktiengesellschaft.
„Der Klimawandel ist keine Chimäre, er ist Realität“, sagt Weiger. Das habe man gerade in diesem heißen Jahr zu spüren bekommen. Es wird härter, als viele glauben …
(Hasler:) … N-ergie schon 2014 darauf hingewiesen, dass die derzeitige Politik nicht ausreiche … Der Verbandschef (H. Weiger) fordert, die Windenergie und Photovoltaik ohne Vorgaben und Deckelung konsequent auszubauen sowie zeitnah aus der Stromversorgung auszusteigen … Weigert sitzt in der Kohlekommission …
(Hasler:) … die Stadtwerke sind ein zentraler Partner bei der sozial-ökologischen Energiewende … es sei Aufgabe der bayerischen Staatsregierung, so Hasler und Weiger, den Ausbau der Erneuerbaren voranzutreiben …

Seit der Autor Herrn Weiger in einer Talkshow gesehen hat und seine vorbehaltlose – schon fast hysterische – Gläubigkeit an die von Herrn Schellnhuber propagierten Klimakipppunkte [9] erlebte, ist er nicht (mehr) überzeugt, dass solche Personen zu rationalen Zukunftsentscheidungen fähig oder befugt sind (rein persönliche Überzeugung des Autors, die niemand teilen muss). Bei Herrn CEO J. Hasler ist ein Kalkül zu vermuten. Er weiß, wie er Geschäfte zu seinem Vorteil machen kann. Wohl nicht umsonst ist er einer der bestbezahlte CEO eines Versorgers. Wenn es sein muss, macht er solche Geschäfte auch problemlos gegen seine Stammkunden.
EIKE 30.11.2016: Ökostrom verschieben zur Lösung der EEG-Blockade Ein lokaler Versorger ist innovativ und löst das Speicherproblem – Koste es was es wolle
EIKE 06.02.2016: Nachgefragt: Ein lokaler Versorger bricht die Macht der Stromgiganten
Führt dies doch mal zu Protest, wird dieser gerne unterstützt und in die „richtige“ Richtung weg vom lokalen Profiteur ins ferne Berlin gelenkt:
EIKE 22.11.2016: Energieversorger helfen ihren Kunden gegen teuren EEG-Strom! Aktion lokaler Versorger in Bayern: Energiewende bezahlbar

Quellen

[1] VGB PowerTech e.V. Thomas Linnemann, Guido S. Vallana, 10.2018: Windenergie in Deutschland und Europa Status quo, Potenziale und Herausforderungen in der Grundversorgung mit Elektrizität Teil 2: Europäische Situation im Jahr 2017

[2] VGG PowerTech e.V. Thomas Linnemann, Guido S. Vallana, Vortragsfoliensatz zur Studie 19. Juni 2018: Windenergie in Deutschland und Europa Status, Potenziale und Herausforderungen in der Grundversorgung mit Strom

http://www.vernunftkraft.de/energiewende-gescheitert/

[3] EIKE 28.01.2016: Ein EEG-Märchen wird zum Öko-Dogma – Offshore Windkraft sei grundlastfähig

[4] klimaretter.Info: Europa kann Windstrom glätten

[5] Vernunftkraft Detlef Ahlborn – März 2017: Energiewende gescheitert Glättung von Windstrom

[6] EIKE 23.12.2016: Freunde, wollen wir trinken, auf die schöne kurze Zeit* … Ich bin für die Dekarbonisierung der Industriestaaten, und auch die Autobauer wollen die Transformation in die CO2-freie Zukunft

[7] ScienceScepticalBlog 26.Oktober 2018: End of Landschaft. Die Perversion der Energiewende. Der Trailer.

[8] EIKE 25.05.2018: Zu jedem Parteitag eine Freifahrt in der Klima-Geisterbahn

[9] kaltesonne 27. Oktober 2018: Mehr Luft nach oben: Kipppunkt erst bei 66°C globaler Durchschnittstemperatur




IPCC im roten Drehzahlbereich von Ideologie und Realitätsverlust

Ein kleiner Überblick zum anthropogenen CO2

Schauen wir dazu einfach im Report der PBL Netherlands Environmental Assessment Agency nach, einer Organisation der holländischen Regierung (hier), die Trends in den globalweiten Emissionen von Klimagasen veröffentlicht. In diesem Report sagt Fig. 2.3 bereits alles nötige aus

Bild (Fig. 2.3): Emissionen von Klimagasen weltweit (hier)

In guter Näherung können wir die im Bild angegebenen Klimagase mit CO2 gleichsetzen, denn die entsprechenden Differenzen spielen für unsere Betrachtung keine Rolle. Die Tortengrafik in Fig. 2.3 weist mit zusammen knapp 40% die USA plus China als größte CO2 Emittenten aus. Russland und Japan zusammen mit 8% entsprechen etwa der EU mit ihren 9%. Deutschlands Beitrag ist im Bild nicht mehr aufgeführt, er liegt bei grob 2,5%. Bereits hier ist erkennbar, dass unser Beitrag global vernachlässigbar ist, weiter unten dazu mehr.

Über den industriellen Entwicklungshunger Chinas braucht man kaum Worte zu verlieren. Es baut neue Kohlekraftwerke fast im Wochentakt. China von seinem Weg des CO2 Ausstoßes abzuhalten wäre allenfalls theoretisch mit Waffengewalt möglich. Dabei denkt sicher jeder sofort an Josef Stalin, der sich über den Papst mit der rhetorischen Frage lustig machte „wieviel Division hat der Papst“ (also hier das IPCC)? Mit China und den USA als stärksten CO2 Emittenten ist es aber nur aktuell getan, Indien und Brasilien liegen schon in den Startlöchern, sie fangen an mit massiver Kohleverbrennung und später mit Kernkraftwerken nachzuziehen.

Müssen wir nun verzweifeln?

Nein, einer fiktiven Klimaschädigung wegen, verursacht durch menschgemachtes CO2, jedenfalls nicht. Was den Sachverstand des IPCC oder der GroKo angeht ist, ist das allerdings anders, hier sind starke Nerven gefragt, um tiefster Verzeiflung zu entkommen. Ein schöner Beitrag von Dirk Maxeiner (ACHGUT) zu diesem Thema hier. Trotz Propagandageballer aus allen Grün-Kanonenrohren dieser Welt ist ein Faktum nun einmal nicht aus der Welt zu schaffen, die Fachwissenschaft bürgt dafür – für jedermann erreichbar an Hand der öffentlich zugänglichen begutachteten Klima-Fachpublikationen: Es gibt bis heute keinen stringenten Nachweis, dass das anthropogene, also menschgemachtes(!) CO2 irgend einen Klimaeinfluss ausgeübt hat, der eindeutig auf diese Quelle zurückführbar ist.

Die so laut beklagte Temperatursteigerung gegen Ende des 20. Jahrhunderts (seit etwa 20 Jahren stagnierte die mittlere Globaltemperatur wieder bis heute) liegt weit im natürlichen Normalbereich, s. dazu Bild 1 in der EIKE-News hier. Die Steigerung des CO2 Gehalts in unserer Atmosphäre seit Beginn der Industrialisierung ist dagegen sehr wohl menschgemacht. Zum Glück für die Menschheit stieg der CO2-Gehalt der Luft wieder an, denn dadurch hat die Pflanzenmasse unseres Planeten zugenommen (hier) – einschließlich der globalen Nahrungsernten. Natürliche Klimaänderungen wie unsere bislang nur sehr kurze jüngste Warmperiode, haben stets Gewinner und Verlierer. Nur in Extremfällen, wie der kleinen Eiszeit vom Ende des 15. bis Mitte des 19. Jahrhunderts oder gar dem letzten Glazial vor 115.000 bis vor 12.000 Jahren, gab es so gut wie keine Gewinner.

Was passiert, wenn Deutschland weiter CO2 vermeidet?

Für die mittlere Globaltemperatur gar nichts! Die folgende Grobabschätzung für die globale Wirkung der CO2-Emissionen zeigt es, wobei hilfsweise die abstrusen Annahmen des IPCC vorausgesetzt werden:

Deutschlands Anteil an den weltweiten CO2 Emissionen beträgt etwa 2,5%. Um zu ermitteln, wie sich eine Verringerung dieses Beitrags um 50% auf die globale Mitteltemperatur bis zum Jahre 2050 auswirkt, gehen wir von vereinfachten Annahmen aus: Die derzeitige CO2 Konzentrationserhöhung der Luft beträgt 2 ppm/Jahr36, das sind in den 32 Jahren bis 2050 32 x 2 = 64 ppm mehr. Die deutsche 50% Einsparung ergibt 0,5 x 0,025 x 64 = 0,8 ppm weniger. Als ungünstigsten Wert der Klimasensitivität, also infolge CO2 Anstieg von heute 400 ppm auf 2 x 400 = 800 ppm, nennt das IPCC im Sachstandsbericht AR5 (2015) 4,5 °C. Die Temperaturverringerung durch 50% deutscher CO2 Einsparung beträgt somit höchstens 4,5 x 0,8/400 = 0,009 °C, also so gut wie nichts. Dieses „Nichts“ kostet Deutschland viele Milliarden Euro jedes Jahr. Diese Abschätzung wurde dem NRW-Landtag vom Autor anlässlich seiner Einladung als Gutachter zur Kenntnis gebracht und ist auf dem Landtagsserver abgreifbar. Es ist nicht bekannt, dass sie bei den politisch Veranwortlichen zum nachdenken geführt hat.

Leider passiert aber doch etwas, betreffend unseren Industriestandort. Eine Minderheit von sachunkundigen Grünverrückten (Strom kommt aus der Steckdose und wenn nicht, dann eben aus Wind und Sonne), fast die gesamte deutsche Medienlandschaft und leider auch die Justiz (hier) sind fleißig dabei Deutschland zum Zweck der CO2 Einsparung in die Tonne zu treten. Ein naiver Zeitgenosse fragt sich nicht zuletzt bei dem Urteil des OVG Münster zum Hambacher Forst, ob es inzwischen zwei Rechtsauffasungen gibt, eine für die Fällung von Bäumen für Windräder und eine für die Kohleversorgung. Wo protestieren eigentlich die grünen Aktivisten, wenn es den Waldtieren bei Windradinstallationen an den Kragen geht?

Nehmen wir jetzt einmal an, CO2 Vermeidung sei nötig. Wo soll die in Deutschland denn noch erfolgen? Windenergie trägt heute mickrige 3% zur deutschen Primärenergie bei, Photovoltaik 1%. Beide werden subventioniert und können nur den für ein stabiles Stromnetz unbrauchbaren Flatterstrom liefern. Die Versorgungssicherheit geht mit jedem neuen Windrad und jeder neuen Photozelle weiter in die Knie (hier, hier, hier, hier). Bleibt noch Energiemais mit 1%. Zu steigern ist dieses „Erneuerbare“ daher nicht mehr, denn insbesondere die Schäden durch Windturbinen übersteigen in Deutschland bereits jedes Maß (hier). Eine Studie des Bundesumweltamts zeigt auf S. 38 die Abbildung 12, aus der hervorgeht, dass ein weiterer Ausbau der Windenergienutzung zumindest an Land kaum noch möglich ist.

CO2 – Emissionen sind proportional zum Energieverbrauch. Hier sind auf allen Sektoren in Deutschland die Margen bereits ausgereizt. Selbst „Nullenergie-Häuser“ stellen sich inzwischen als Energieverschwender anstatt Energieeinsparer heraus (hier) – vorausgesetzt man erstellt eine realistische Gesamtbilanz.

Wovon wir als rohstoffarmes Land noch leben sollen, wenn die Kernkraftwerksindustrie, die Kohle, die Elektrizitätswirtschaft, die Autoindustrie, die chemische Industrie (Pflanzenschutz) und alle energieintensiven Industrien abgewickelt sind, kommt den für diesen Vernichtungsfeldzug Verantwortlichen anscheinend nicht in den Sinn. Haben die vielen Profiteure dieses Feldzugs schon vorgesorgt? Sie sollten es allmählich tun, denn den Ast auf dem sie sitzen, sägen sie gerade selber ab.




Naturgesetzliche Schranken der Energiewende

Vorbemerkung

Jede rationale Berichterstattung über die Energiewende – befürwortend oder ablehnend – kommt an technischen Details nicht vorbei. Nur Grünsprech setzt auf puren Glauben und punktet damit bei schlichten Gemütern. Technische Details Laien zu vermitteln ist aber mühsam und oft erfolglos. Mein diese Problematik umgehender neuer Ansatz besteht darin, ausschließlich die grundsätzlichen, naturgesetzlich bedingten Schwächen der Energiewende zu beleuchten, welche diese Aktion früher oder später unabdingbar scheitern lassen. Ziele sind bessere Verständlichkeit für Laien und die erkennbare Unwiderlegbarkeit der Argumentation.

Der vorliegende Beitrag wurde durch die positive Resonanz meines Vortrags „Klimaschutz und Energiewende: vereinbar mit Naturgesetzen und Wirtschaftlichkeit?“ an der sächsischen Akademie für Wissenschaften (SAW) in Leipzig am 13.10.2017 vor einem hochrangigen naturwissenschaftlichen Fachpublikum angeregt. Die schriftliche Ausarbeitung des Vortrags erschien dann in der „Naturwissenschaftlichen Rundschau“, dem Organ der Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Ärzte, im Juni-Heft 2018, 71. Jahrgang. Hier in den EIKE-News nun die eigene Form mit sachlich unverändertem Inhalt.

1. Die deutsche Energiewende

Die Bundesregierung plante ursprünglich, bis zum Jahr 2050 gegenüber 2008 den Stromverbrauch um 25% zu senken, den Anteil an erneuerbaren Energien am Bruttostromverbrauch auf 80% zu erhöhen, die Treibhausgasemissionen um 80 bis 95% zu verringern und die Zahl der Elektroautos auf 6 Millionen zu steigern. Aktuell sind diese Zielstellungen verändert und unverbindlicher im Koalitionsvertrag festgehalten [1].

Das Vorhaben, als „Energiewende“ bezeichnet, soll mit Strom aus Wind, Sonne und Biomasse realisiert werden, im Folgenden kurz „Erneuerbare“ genannt (die Bezeichnung ist sachlich falsch, hat sich aber durchgesetzt). Die Energiewende betrifft praktisch nur elektrischen Strom. Elektrische Energie macht aktuell (2017) etwa 1/6 der deutschen Primärenergie aus [2]. Sie ist die wichtigste, weil unverzichtbare Energieform für jede moderne Industriegesellschaft. Strom ist nur ein Medium, um Energie zu transportieren. Er wird aus einer anderen Energieform erzeugt und beim Verbraucher in die jeweils benötigte Energieform umgewandelt. Elektrische Energie kann man in größerem Umfang nur über verlustreiche und kostspielige Umwege speichern, etwa mit Pumpspeicherwerken oder Batterien. Das Stromnetz selber ist kein Speichermedium. Ohne Speicherung muss Strom zum Zeitpunkt seiner Erzeugung sofort verbraucht werden.

Die Energiewende hat mit erheblichen Problemen zu kämpfen. Trotz im Jahre 2017 über 28.000 installierter Windturbinen, deren Nennleistung bereits alle ehemaligen deutschen Kernkraftwerke übertrifft [3], macht verbrauchter Windstrom dennoch nur etwa 3% der deutschen Primärenergie aus, Sonnenstrom und Strom aus Biomasse jeweils etwa 1% [2}. Mehr als 1000 Bürgerinitiativen wenden sich gegen die Beeinträchtigung ihrer Naturumgebung durch Windturbinen sowie gegen gesundheitsschädlichen Windrad-Infraschall. Weiterer Windrad-Ausbau lässt daher zunehmenden gesellschaftlichen Widerstand erwarten.

Deutschland hat heute die höchsten Strompreise Europas [4]. Behörden ergreifen inzwischen Maßnahmen gegen großräumige Stromausfälle, weil die Wahrscheinlichkeit gefährlicher Blackout-Ereignisse [5] infolge des zunehmenden Fluktuationsstroms aus Wind und Sonne ansteigt. Dem Fluktuationsproblem von Wind- und Sonnenstrom wird mit aufwendigem Zu- und Abschalten von schnell reagierenden Gaskraftwerken begegnet (GuD Backupkraftwerke). Das für die Netzstabilität notwendige Vorhalten von fossilen Backupkraftwerken, deren Leistung der Gesamtleistung der fluktuierenden Erneuerbaren entspricht, ist zu einem maßgebenden Kostenfaktor der Energiewende geworden.

Sind die Gründe für die Energiewendeprobleme falsches Management, unzureichende Planung oder technische Unzulänglichkeiten? Zu diesen Fragen gibt es bereits reichhaltige Literatur. Der renommierte Ökonom Prof. Hans-Werner Sinn hat erst jüngst wieder eine kritische Studie zur Energiewende vorgelegt [6]. Grundsätzlich unterliegen die „Erneuerbaren“ und damit die Energiewende zwei naturgesetzlich bedingten Fundamentalmängeln. Der wichtigste wird dabei oft unterschätzt, den Medien ist er so gut wie unbekannt. Mit ihm wird sich der vorliegende Beitrag vorwiegend befassen. Ein naturgesetzlich bedingter Mangel ist durch keine technische Maßnahme zu beseitigen. Der Versuch, dies dennoch zu erzwingen, führt zu extremen Kosten und oft auch hohen Umweltbelastungen.

Energie ist der maßgebende Kostenfaktor industrieller Produktion, und alle Industrienationen befinden sich im globalen Wettbewerb. Nicht einmal ein momentan auf ersten Plätzen dieses Wettbewerbs stehendes Land hat die Garantie, nach nachhaltigen Fehlentscheidungen in seiner Energiepolitik auch dort zu verbleiben. Im Folgenden wird dargelegt, warum die beiden Fundamentalmängel der „Erneuerbaren“ eine unvermeidbare Konsequenz elementarer Naturgesetzlichkeiten sind. Die beiden Fundamentalmängel und ihre naturgesetzlichen Gründe sind zwar den Fachleuten geläufig, nicht aber in erkennbarer Weise den politischen Verantwortlichen.

2. Energiebedarf im Verlauf der Menschheitsgeschichte

Der tägliche Energiebedarf eines Erwachsenen hat sich im Laufe der Menschheitsgeschichte laufend erhöht. Er betrug um die 8 kWh bei Jägern und Sammlern der Steinzeit, etwa 30 kWh im Mittelalter und ist auf über 200 kWh in modernen Industriegesellschaften angestiegen [7]. Jäger und Sammler deckten ihn noch mit Feuerholz, im Mittelalter kamen Landwirtschaft, Zugtiere sowie Wasserräder und Windmühlen hinzu.

Heute (2015) wird der Energiebedarf der Menschheit zu insgesamt 81,4% von Kohle, Erdöl und Gas gedeckt (s. Bild 1).

Bild 1: Weltenergieverbrauch in Methoden-Anteilen im Jahre 2015, erstellt nach den Daten der IEA [11]. Holz- und Holzkohle (hier unter Biobrennstoffe) stellen mit dem 3,75-fachen der Windenergie zumindest in der EU den größten Anteil an den „Erneuerbaren“ [8]. Da insbesondere die erhältlichen globalen Werte in der Regel nur Schätzungen sind, können unterschiedliche Quellen voneinander abweichende Werte in den Methoden-Anteilen angeben.

Der Rest kommt aus Uran 4,9%, Wasserkraft 2,5%, Biobrennstoffen 9,7% und den „Erneuerbaren“ Wind, Sonne, Geothermie, Gezeitenergie etc. 1,5%. An dieser Zusammensetzung wird sich auch in den nächsten Jahren kaum Wesentliches ändern [8]. Wind- und Sonnen-Energie spielen weltweit nur eine verschwindende Rolle. In Deutschland würden sie bei freien Marktverhältnissen (keine Subventionen, keine gesetzliche Zwangseinspeisung von Sonnen- und Windstrom etc.) wegen ihrer zu hohen Kosten, verglichen mit Kohle oder Uran, nicht vorkommen (s. auch Bild 2 im Abschnitt 5.).

Allein die Umlagen zur Förderung der „Erneuerbaren“ gemäß dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) belasten die deutsche Volkswirtschaft und Verbraucher heute mit 30 Milliarden Euro pro Jahr [9]. Bei der Nutzung der „Erneuerbaren“ Wind, Sonne und Biomasse kommt zumindest in Windturbinen und Photovoltaik modernste Technik zum Einsatz. Diese Modernität verstellt freilich den Blick auf die naturgesetzlichen Schwächen dieser Stromerzeugungsmethoden. Die Energieversorgung im Mittelalter liefert für diese Schwächen ein Anschauungsbeispiel.

Die ab etwa 700 n.Chr. einsetzende Klimaerwärmung mit ihrem Höhepunkt um das Jahr 1000 ließ Ernteerträge und Bevölkerungszahlen ansteigen. Es wurden riesige Waldflächen für den benötigten Ackerboden gerodet, bis 1400 verschwanden dadurch zwei Drittel des deutschen Waldes. Die erfor-derliche Ackerfläche zur Ernährung einer Person war um ein Vielfaches größer als heute. 90% der gesamten Bevölkerung waren Bauern oder anderweitig in der Landwirtschaft beschäftigte Menschen [10]. Der Aufwand an menschlicher Arbeit, Zugtieren und Ackerflächen für die Landwirtschaft war kaum noch zu steigern. Daher war es im Spätmittelalter bei einsetzender Klima-Abkühlung und schlechteren Ernten nicht mehr möglich, die stark angewachsene Bevölkerung noch ausreichend zu ernähren. Es begann die Zeit der Hungersnöte, verstärkt durch Seuchen und Pest. Zwischen dem Jahre 1000 und Ende des 19. Jahrhunderts wurden in Westeuropa 400 Hungersnöte registriert.

Erst der dank neuzeitlicher Chemie mögliche Einsatz von Düngern und Schädlingsbekämpfungsmitteln und die Mechanisierung der Agrarwirtschaft durch Verbrennungsmaschinen konnte die Nahrungsversorgung der Bevölkerung auf eine sichere Basis stellen. Heute ernährt ein Landwirt in Deutschland etwa 130 Mitbürger. Der Anteil der Landwirtschaft am Energieverbrauch der deutschen Gesamtwirtschaft beträgt heute nur noch 1,3% [12].

Um die mittelalterliche Energieerzeugung mit Hilfe riesiger Ackerflächen und einem extrem hohen menschlichen Arbeitsaufwand zu verstehen, sind die physikalischen Größen Energiedichte und Leistungsdichte geeignet. Die zentrale Bedeutung dieser beiden Größen auch für die heutigen Verhältnisse wird im folgenden Abschnitt an Hand von Beispielen verdeutlicht.

3. Das Problem der Leistungsdichte

Der russische Eisbrecher Arktika wird von zwei kleinen Kernreaktoren an Bord mit einer Gesamtleistung von 55 MW angetrieben [13]. Wollte man die Arktika mit Photovoltaik anstatt mit Uran betreiben, wären rechnerisch 5,5 Quadratkilometer Photovoltaik-Fläche erforderlich, die etwa 10 W Leistung pro m2 Solarpanelenfläche liefert. Mit Windstrom an Stelle von Uran wären 42 Windturbinen des Typs Enercon E 126 erforderlich, jede 198 m hoch und mit einer realen Leistung von 1,3 MW (den fiktiven Antrieben der Arktika liegen die deutschen Jahresmittelwerte von Wind- und Sonnenstrom zugrunde). Eine wind- oder sonnenbetriebene Arktika wäre zudem bei Flaute oder Wolkenbedeckung nicht fahrtüchtig, aber dies soll hier keine Rolle spielen. Die Frage nach den Gründen für den extrem hohen Aufwand der beiden „Erneuerbaren“ Wind und Sonne für den Antrieb der Arktika beantwortet die Leistungsdichte

Leistungsdichte = Leistung / Fläche            (1)

oder

Leistung = Leistungsdichte x Fläche            (2)

Auf der linken Seite von Gleichung (2) steht für alle drei Antriebsarten der Arktika der gleiche Wert von 55 MW. Die Faktoren der rechten Seite der Gleichung zeigen dagegen entscheidende Unterschiede zwischen Uran, Wind und Sonne. Kernreaktoren haben eine sehr hohe Leistungsdichte, sie bringen höchste Leistung auf minimaler Fläche. Man baut sie sogar seit Jahrzehnten in U-Boote ein. Sonne und Wind haben dagegen, naturgesetzlich bedingt, nur minimale Leistungsdichten. Entsprechend muss die Photovoltaik-Fläche beim Solarantrieb oder die von den Windradpropellern überstrichene Fläche beim Windradantrieb extrem groß sein, damit das Produkt in Gleichung (2) noch die hier benötigten 55 MW ergibt. Die folgende Tabelle 1 zeigt Grobwerte von Leistungsdichten.

Tabelle 1: Leistungsdichten unterschiedlicher Methoden zur Erzeugung von elektrischem Strom, angegeben in W/m2 des Endprodukts „elektrische Energie“ unter Einbeziehung der jeweiligen Methoden-Wirkungsgrade.

Die in Tab. 1 zu erkennenden Unterschiede der Leistungsdichten von Wind, strömendem Wasser und Kohle sind unschwer zu veranschaulichen: So kann man sich noch gegen einen Sturm von 20 m/s (72 km/h) Windgeschwindigkeit stemmen, dagegen in einen reißenden Wildfluss von weit weniger als 20 m/s Fließgeschwindigkeit zu geraten, endet oft tödlich. Auch der Unterschied zwischen der in unsere Haut eindringenden Leistung beim Sonnenbad und der in ein Steak eindringenden Leistung auf einem glühenden Holzkohlengrill ist anschaulich. Letztere ist tausendfach höher als die auf der Schwimmbadwiese.

Der Schwachpunkt der mittelalterlichen Energieversorgung wird nun deutlich. Es handelt sich um Methoden kleinster Leistungsdichten, die mit riesigen, ertragsschwachen Ackerflächen und hohem Aufwand an menschlicher Arbeitskraft und Zugtieren einen bei günstigem Klima gerade noch ausreichenden Ertrag lieferten. Eine Windturbine, obwohl ausgestattet mit modernster Technik, ist wegen der minimalen Leistungsdichte des Windes dennoch nichts anderes als ein Rückschritt zu den mittelalterlichen Methoden der Windmühle und des Segelschiffs. Um strömender Luft ausreichend Energie zu entnehmen, benötigen Windräder riesige Propeller. Zu geringe Leistungsdichte des Windes ist der Grund für die Mammut-Ausmaße dieser Anlagen, wenn man davon absieht, dass Windgeschwindigkeiten mit zunehmender Höhe etwas ansteigen. Nicht umsonst haben unsere Vorfahren Segelschiffe zugunsten des Dampf- und späteren Dieselantriebs freudig aufgegeben.

Das hier betonte „naturgesetzlich“ bedeutet, dass wir auf die Leistungsdichten von Wind und Sonneneinstrahlung keinen Einfluss haben. Lediglich die Ernteerträge von Energiemais lassen sich mit moderner Gentechnik und Düngung geringfügig erhöhen. Die Natur selber setzt die Grenzen, auch beste Technik ist gegen zu geringe Leistungsdichten machtlos. Aus einer Pferdekutsche wird auch mit heutiger Computersteuerung und modernster Mechanik kein leistungsstarkes Motorfahrzeug.

Erstaunlich erscheinen in Tabelle 1 die grob 10 W/m2 gemittelte Leistungsdichte aus Photovoltaik in Deutschland. Am oberen Rand der Erdatmosphäre kommen schließlich 1367 W/m2 an. Verantwortlich für den kleinen Wert am Boden ist vor allem der durch Wolken unterbrochene und bei Nacht völlig fehlende Strahlungsfluss. Hinzu kommt, dass die Wirkungsgrade kommerzieller Photovoltaik nur bei grob 10% liegen [14], die Oberflächen der meist fest installierten Solarpanelen nicht dauernd optimal auf die Sonne ausgerichtet sind und vor allem der Wirkungsgrad von Photovoltaikzellen mit steigender Temperatur abnimmt [15].

Neben der Leistungsdichte ist auch die Energiedichte als Energie pro Volumen oder pro Gewicht eine maßgebende Größe. Das Reichweiteproblem von Elektroautos wird mit ihr verständlich. Benzin hat nach Abzug der Wirkungsgradverluste eine Energiedichte von rund 4 kWh/kg, ein Lithium-Ionen-Akku (pur betrachtet) dagegen von 0,18 kWh/kg [16]. Ein Elektroauto muss daher grob das 4/0,18 = 22-fache Treibstoffgewicht eines Benziners mit sich führen. Da heute etwa 71% der Güter in Deutschland (oft über weite Strecken und mit engen Zeitvorgaben) auf der Straße transportiert werden [17], ist zumindest eine Umwandlung von LkW-Antrieben auf Strom unrealistisch. Hier sind nicht nur das zusätzlich zu transportierende Treibstoffgewicht in Form von Akkus sondern auch die langen Ladezeiten der Batterien die maßgeblichen Hinderungsgründe. Elektroautos sind nur für die Stadt eine sinnvolle Option.

4. Leistungsdichte und Wirkfläche

Bei zu kleiner Leistungsdichte sind sehr große Wirkflächen der betreffenden Methoden erforderlich. Dementsprechend steigt der Aufwand an Energie, Material und Kosten bei Bau und Betrieb. Die folgenden Daten der Großwindanlage Enercon E 126 liefern ein stellvertretendes Beispiel: 198 m Gesamthöhe, überstrichene Propellerfläche 12470 m2 = 1,247 ha, Gewicht 3460 t plus 3500 t Stahlbetonfundament [18]. Drei E 126 haben somit das Gesamtgewicht aller 300 Leopard2 – Panzer von je 68 t der deutschen Bundeswehr [19]. Trotz 7,5 MW Nennleistung liefert die E 126 im bundesdeutschen Orts- und Jahres-Mittel nur 1,3 MW elektrische Leistung. Dies entspricht grob 7 Automotoren von je 200 kW.

Neben der geringen Leistungsdichte des Windes gibt es weitere methodenspezifische Gründe für die erstaunlich geringe Leistungsausbeute aus Wind, die im Abschnitt 9. näher erläutert werden. Man müsste schon mehr als 100 km Windturbinen in den strömungstechnisch erforderlichen Mindestabständen hintereinanderstellen, um die gleiche jahresgemittelte Leistung wie ein einziges großes Kohle- oder Kernkraftwerk zu erzielen. Zudem fluktuiert die aus Wind gewonnene Leistung, die von fossilen Kraftwerken ist dagegen konstant. Windturbinen, inzwischen höher als der Kölner Dom, erweisen sich wegen ihrer zu geringen Leistungsdichte und der sich daraus ergebenden gigantischen Abmessungen als schädlich für die Umwelt. Landschaftsentstellungen, mögliche gesundheitliche Schädigung von Windrad-Anrainern durch Infraschall [20] und das jährlich hunderttausendfache Töten von Vögeln und Fledermäusen sind zu nennen. Fledermäuse können zwar durch ihre Ultraschallortung den hohen Tangentialgeschwindigkeiten der Rotorblätter entkommen, die Luft-Druckstöße zerreißen ihnen aber die Lungen.

Nicht thematisiert und daher der Öffentlichkeit völlig unbekannt sind die bei intensivem Einsatz von Windturbinen erzeugten schädlichen Klimaveränderungen der tiefen Atmosphäre [21]. Die oft auf Hausdächern installierte Photovoltaik ist dagegen umweltneutral, sieht man von Umweltproblemen durch giftige Metalle (Cadmium) bei der Entsorgung von Solarzellen ab [22]. Beim Energiemais gibt es das Problem der zerstörten Artenvielfalt auf Energiemaisfeldern [23]. Zusammengefasst gilt die Regel:

Je kleiner die Leistungsdichte einer Methode zur Stromerzeugung ist, umso größer müssen die Wirkflächen der Methode sein und umso aufwendiger und kostspieliger ist die Methode.

Die Stromerzeugung mit Hilfe von Windturbinen und Energiepflanzen ist wegen deren extrem großen Wirkflächen zudem mit hohen Umweltschäden verbunden.

Physikalische Überlegungen zeigen, dass technischer Fortschritt bei gleichzeitigem Umweltschutz nur mit immer größeren Leistungsdichten in Stromerzeugung, Produktion, Verkehr etc. zu erreichen ist, was sich an den technikgeschichtlichen Entwicklungen belegen lässt. Die benötigte Energie für eine anwachsende Bevölkerung bei gleichzeitig zunehmendem Lebensstandard kann wirtschaftlich und umweltschonend nur mit den jeweils verfügbaren Methoden höchster Leistungsdichte bereitgestellt werden. „Erneuerbare“ sind für moderne Industrienationen ungeeignet, können aber vorübergehend in Ländern der Dritten Welt durchaus sinnvoll sein. Die größten Umweltschäden sind heute in Entwicklungsländern zu finden, die den Weg zu höheren Leistungsdichten noch nicht beschreiten können. Das oft in den Medien betonte „sanft“, mit dem „Erneuerbare“ als vorteilhaft und umweltschonend dargestellt werden sollen, stellt die Fakten komplett auf den Kopf. Es verhält sich genau umgekehrt: Je „sanfter“ eine Methode zur Erzeugung von elektrischer Energie ist, umso kostspieliger und oft umweltschädlicher ist ihre Anwendung.

5. Erntefaktor – ein Maß für Energieeffizienz

Der Erntefaktor, englisch ERoEI (Energy Returned on Energy Invested), ist eine Größe, die es erlaubt, die Energieeffizienz unterschiedlicher Methoden zur Stromerzeugung zu quantifizieren. Vereinfacht ausgedrückt ist er das Verhältnis der gesamten, während der Lebenszeit einer Methode zur Stromerzeugung erzeugten elektrischen Energie zur derjenigen Energie, die für ihren Betrieb selber aufgewendet werden musste, inklusive des erforderlichen Energieaufwands, um die benötigen Brennstoffe zu fördern und bereitzustellen und die nötigen Anlagen zu errichten.

Bild 2: Erntefaktoren für Methoden der Stromerzeugung gepuffert, d.h. der Fluktuationsausgleich von Sonne und Wind ist berücksichtigt [24]. Sonne, Energiemais (Biomasse) und Wind liegen unter der ökonomischen Schwelle von OECD-Ländern.

Der ERoEI ist ein Energiemultiplikator. Man investiert eine Kilowattstunde und erhält ein Vielfaches zurück, natürlich nur bei ERoEI > 1, sonst wäre es ein Verlustgeschäft. Im Jahre 2012 wurde über den ERoEI eine grundlegende Studie publiziert, auf die sich die Aussagen des vorliegenden Beitrags stützen [24]. Neben der Bedingung ERoEI > 1 gibt es noch die Forderung ERoEI > 7, denn unterhalb von 7 ist eine Methode volkswirtschaftlich nicht mehr sinnvoll. Zur Begründung des Faktors 7 wird auf die Originalarbeit verwiesen. Das Bruttosozialprodukt sowie eine Energieverbrauchs-Technologie nach Kriterien der OECD gehen dort in die wissenschaftliche Herleitung ein.

Bei der Berechnung des ERoEI für Wind- und Sonnenstrom wird auch der Energieaufwand zur Pufferung des fluktuierenden Zufallsstroms berücksichtigt, weil fluktuierender Strom zur direkten Einspeisung in ein Stromnetz ungeeignet ist. Auf diesen zweiten Fundamentalmangel der „Erneuerbaren“ Wind und Sonne wird in Abschnitt 9. eingegangen. Bild 2 zeigt den ERoEI für die wichtigsten Methoden zur Erzeugung von elektrischem Strom.

6. Leistungsdichte bezogen auf Landschaftsfläche

Zur Angabe einer Leistungsdichte gehört die Spezifizierung der Fläche. An Stelle der in Tabelle 1 in Abschnitt 3 für Leistungsdichten angegebenen Wirkflächen sind Landschaftsflächen oft aussagekräftiger. Wählt man Landschaftsfläche, ändert sich bei der Photovoltaik nur wenig. Wenn sich Photovoltaik auf Hausdächern befindet, verbraucht sie sogar überhaupt keine Landschaftsfläche. Für Energiemais beträgt die Leistungsdichte, bezogen auf die Anbaufläche [25], grob 0,2 W/m2.

Dieser extrem kleine Wert lässt fragen, wie viel Anbaufläche rechnerisch benötigt würde, um ausschließlich mit Energiemais den gesamten Inlandsstrom Deutschlands (in 2016) zu erzeugen: Pro Quadratmeter beträgt die Jahresenergiedichte von Energiemais 0,2 W/m2 · 8760 h = 1752 Wh/m2. Der Inlandsstromverbrauch Deutschlands in 2016 betrug [4] 593 TWh = 593 · 1012 Wh. Daher wären (593 · 1012 Wh)/(1752 Wh/m2) = 3,1 · 1011 m2 oder 310.000 km2 Anbaufläche für Vollversorgung nötig. Das ist fast die Gesamtfläche Deutschlands.

Für Windturbinen im deutschen Jahres- und Ortsschnitt und ihre Installation in „Windparks“ („Park“ in diesem Zusammenhang ist ein bereits als unerträglich zu bezeichnender Euphemismus) beträgt die Leistungsdichte bezogen auf Landschaftsfläche etwa 1 W/m2. Sie ist daher sehr viel kleiner als bezogen auf die Propellerfläche (vergl. Tab. 1 unter Abschnitt 3), denn Windturbinen werden in der Regel nicht einzeln, sondern in Ansammlungen aufgestellt. Hier müssen Mindestabstände eingehalten werden, um Leistungsminderungen durch gegenseitige strömungstechnische Beeinflussung zu vermeiden. Der Wert von 1,1 W/m2 wurde in einer internationalen Fachpublikation für ein Gebiet der USA ermittelt, dessen Windverhältnisse mit Deutschland vergleichbar sind [26]. Eine Abschätzung mit den verfügbaren deutschen Windstromdaten bestätigt ihn: in 2016 waren in Deutschland 27.000 Windräder installiert, meist in „Windparks“ mit Mindestabständen. Eine moderne Windturbine nimmt in „Windparks“ grob 0,3 km2 Bodenfläche in Anspruch. Damit ergibt sich die erzeugte Jahresenergie zu 27.000 · 0,3 · 106 m2 · 1,1 W/m2 · 8760 h = 78 TWh. Das passt zu der erzeugten Inlandsstromenergie von etwa 80 TWh [2]. Für eine Stromvollversorgung Deutschlands nur mit Windrädern ergeben sich 0,2/1,1 der Fläche von Energiemais. Dies entspricht etwa der Fläche Bayerns.

In diesem Zusammenhang ist von Interesse, wie weit ein zukünftiger Windradausbau überhaupt noch gesetzlich zulässig ist. Die entscheidende Größe ist hier der minimale zulässige Abstand eines Windrads zur nächsten Wohnsiedlung. Windräder erzeugen Infraschall, dessen möglichen gesundheitsschädigenden Wirkungen durch wissenschaftliche Untersuchungen belegt sind und dringend weiter zu untersuchen sind. Die heute gründlichste Studie über gesundheitsschädliche Auswirkungen von Infraschall auf den Menschen wurde in Zusammenarbeit der Charité Berlin mit der Physikalisch Technischen Bundesanstalt Braunschweig (PPT) und zwei Hamburger Universitätskliniken erstellt [20]. Die Quellenangaben dieser Studie liefern überdies einen guten Überblick zum heutigen wissenschaftlichen Kenntnisstand.

Wegen Infraschall ist inzwischen in Bayern der Mindestabstand 10 H vorgeschrieben, das bedeutet die zehnfache Gesamthöhe des betreffenden Windrads. Aus der Grafik Abb. 12 auf S. 38 einer Studie des Bundesumweltamts [27] geht hervor, dass bei 2000 m Mindestabstand (dies entspricht 10 H bei 200 m hohen Windrädern) nur noch maximal 0,4% der bundesdeutschen Fläche für den weiteren Windradausbau nutzbar ist. Ausgeschlossene Sondergebiete sind dabei nicht berücksichtig, so dass sich der reale Wert noch etwas verringert. Der Ausbauplan der Bundesregierung für Windenergie [1] erscheint daher unrealistisch.

7. Das Problem der Fluktuation von Wind- und Sonnenstrom

Der zweite Fundamentalmangel von Wind- und Sonnenstrom, seine Wetterabhängigkeit, ist besser bekannt und wird bereits von den Medien thematisiert. Unvorhersehbar anfallender Strom kann ohne weitere Maßnahmen nicht in das Stromnetz eingespeist werden. Die gelegentlich geäußerte Annahme, dass ein europaweiter Windradverbund für Glättung sorgen würde, hat eine ausführliche Studie des VGB Powertech (kurz VGB, ein internationaler Interessenverband von Unternehmen der Elektrizitäts- und Wärmeversorgungsbranche) widerlegt [28]. Das gemessene Minimum dieser Studie an geliefertem Windstrom beträgt nur 4% der europaweit installierten Windrad-Nennleistung. Wörtlich heißt es in der VGB-Studie: „Windenergie trägt damit praktisch nicht zur Versorgungssicherheit bei und erfordert 100 % planbare Backup-Systeme nach heutigem Stand der Technik.“

Diese Backup-Systeme sind heute schnell reagierende Gaskraftwerke (GuD). Diskussionswürdige Stromspeicherlösungen sind nicht in Sicht. Man muss daher für Wind- und Sonnenstrom ein gleichstarkes fossiles Backup-System installieren, welches die Gesamtkosten dieser „Erneuerbaren“ zumindest verdoppelt. Bild 3 zeigt die stündliche Einspeisung von Wind- und Sonnenstrom über das Jahr 2015.

 

Bild 3: Stündliche Einspeisung des gesamten bundesdeutschen Wind- und Sonnenstroms [29] im Jahre 2015.

Das Einspeiseproblem von Zufallsstrom wird von den Medien inzwischen als eines der dringendsten Probleme der Energiewende wahrgenommen. Die Soll-Netzfrequenz von 50 Hertz ist in engen Grenzen stabil zu halten, bereits bei Abweichungen von 0,2 Hertz besteht die Gefahr eines großflächigen Netz-Blackouts [5]. So etwas war von den früheren Kohle-, Gas- und Kernkraftwerken mit ihrem stetigen Grundlaststrom unbekannt.

Wetterabhängiger Zufallsstrom ist bis heute ohne Ersatzkraftwerke nicht in der Lage, den Strombedarf jederzeit zu decken. Ersatzkraftwerke sind aber infolge Teilbetriebs und hoher Lastwechselfrequenz schnellem Verschleiß unterworfen und wirtschaftlich unrentabel. Auf Profit angewiesene Unternehmen haben daher kein Interesse, sie zu bauen. Pumpspeicherwerke als bislang einzige Alternative zu Backup-Kraftwerken, wie sie zum Beispiel in Norwegen eingesetzt werden, sind hierzulande aus topogeografischen Gründen nicht möglich, von Einzelanlagen abgesehen.

8. Photovoltaik in Ländern starker Insolation

Für Entwicklungsländer mit hoher Sonneneinstrahlung und fehlender Strom-Infrastruktur sind kleinste Photovoltaik-Anlagen eine interessante und offenbar auch vielgenutzte Option. Hier reichen für eine Familie bereits wenige Quadratmeter Solarzellen und wenige Autobatterien als Stromspeicher aus, um den Fernseher zu betreiben, nachts elektrisch zu beleuchten und das SmartPhone aufzuladen. Betrachtet man dagegen die Stromgewinnung aus großen Photovoltaik- oder Sonnenspiegel-Anlagen, ergibt sich ein anderes Bild. Trotz, verglichen mit Deutschland, etwa doppelt so starker Insolation in afrikanischen Ländern, in Australien oder in den Südstaaten der USA konnte sich dort die Nutzung von Solarstrom nicht durchsetzen. Solarstrom hat, wie Bild 2 zeigt, den kleinsten Erntefaktor aller Verfahren.

Insbesondere von deutscher Seite wurden zahlreiche Solarstromprojekte in Ländern mit hoher Insolation angestoßen. In solche Projekte flossen zum Teil erhebliche Mittel, zwei stellvertretende Beispiele wurden in den EIKE-News näher beschrieben [30]. Ein langfristiger Erfolg irgendeines Großprojekts zur Deckung des überregionalen Bedarfs ist bislang nicht bekannt. Es gibt kaum eine Weltgegend, die besser als die kanarischen Inseln mit Wind und Sonne gesegnet ist, dennoch haben sich selbst hier und trotz hoher finanzieller Anschub-Unterstützung Wind- und Sonnenenergie nicht durchsetzen können. Die Energienutzungs-Statistik von Marokko bestätigt das kanarische Beispiel [31]. 2012 lieferten in Marokko Geothermie, Solar und Wind zusammen 0,3% der Primärenergie.

Der Grund für die Misserfolge liegt auf der Hand. Sieht man von den eingangs beschriebenen Vorteilen einer Nutzung in sehr kleinen Einheiten ab, verbessert sich in Großanlagen sonnenstarker Länder als einziges Kriterium nur die Insolation. Dieser Vorteil reicht aber bei weitem nicht aus, um die bereits geschilderten Nachteile der Photovoltaik wieder wettzumachen.

9. Leistung von Windrädern und Photovoltaik

Die geringe Leistungsausbeute von Photovoltaik ist mit den Schwankungen sowie nächstens völligem Fehlen des solaren Strahlungsflusses und den sehr kleinen Wirkungsgraden von Photozellen um die 10% im Wesentlichen erklärt. Für Windräder muss dagegen neben der Windfluktuation auch noch die typische Kennlinie einer Windturbine (Bild 4) beachtet werden. Erst damit ist die, verglichen mit Sonnenstrom, noch heftigere Schwankung der Stromleistung (Bild 3 oben) und die extrem ungünstige Leistungsernte von Windturbinen zu verstehen.

Bild 4: Beispiel einer Windradkennlinie (blau), erstellt aus den Daten [18]. Das v3 Gesetz und die Betz-Joukowsky-Grenze [32] werden prinzipiell von einem Windrad nicht erreicht. Die mittleren Windgeschwindigkeiten an der Nordseeküste [33] liegen bei 5,8 bis 5,9 m/s, für den Offshorebereich der Nordsee [34] um die 9 m/s. Selbst Offshore-Windgeschwindigkeiten lassen daher die Nutzung des sinnvollen Betriebsbereichs von Windturbinen (grau) nur eingeschränkt in dessen linken Randbereich zu.

Alle Strömungsmaschinen unterliegen dem physikalischen Gesetz „Leistung gleich proportional zur dritten Potenz der Strömungsgeschwindigkeit“ (s. grüne Kurve in Bild 4). Gemäß diesem v3-Gesetz führt Verdoppelung der Windgeschwindigkeit zur Verachtfachung der Stromleistung, Halbierung aber umgekehrt zu ihrer Verringerung auf ein Achtel. Schwankungen von v wirken sich daher mit dritter Potenz verstärkt auf die Schwankungen der Windrad-Leistung aus.

Die in Deutschland vorherrschenden Windgeschwindigkeiten, im Binnenland grob zwischen 0 bis etwa 6 m/s, sind für eine vernünftige Stromausbeute viel zu klein. Offshore und an Meeresküsten ist der Wind zwar wesentlich stärker, man muss aber schon ab etwa v = 8 m/s beginnen, die Windrad-Leistung wegen zu großer mechanischer Belastung zu drosseln. Ab etwa v = 13 m/s muss ein Windrad auf die zulässige Maximalleistung (Nennleistung) begrenzt und ab etwa 25 m/s abgeschaltet werden. Damit ist gerade der Bereich von sehr hohen Windgeschwindigkeiten nur stark gedrosselt nutzbar.

10. Sicherheitsgrenze für wetterabhängigen Fluktuationsstrom

Die bisher geschilderten technischen und wirtschaftlichen Begrenzungen für die „Erneuerbaren“ Wind und Sonne sind zwar prinzipiell keine unüberwindbaren Hürden für ihren weiteren Ausbau, falls man auf Kosten, Naturschutz, Landschaftsschutz und den Gesundheitsschutz von Windradanrainern (Infraschall) keine Rücksichten nimmt. Es gibt allerdings eine Grenze seitens der Netzsicherheit. Grund dafür sind schnelle Netzstörungen im Bereich von Sekundenbruchteilen bis zu wenigen Sekunden, etwa Netz-Abtrennungen durch den plötzlichen Ausfall eines großen Umspanntransformators o.ä., die zum Zusammenbruch des gesamten Netzes führen können. Um die Auswirkungen dieser kurzfristigen Störungen auf die Stabilität des Netzes im zulässigen Bereich der Frequenzstabilität zu halten, muss ein ausreichend hoher Prozentsatz der elektrischen Gesamtleistung von Synchrongeneratoren mit großen Schwungmassen geliefert werden [35], also von den klassischen Dampfkraftwerken mit Kohle (Gas ist allerdings, verglichen mit Kohle, zu teuer) oder – wie in anderen europäischen Ländern – von Kernkraftwerken.

Leistungsungleichgewichte in Folge von Störungen werden hier durch Abbremsen (Ausspeicherung kinetischer Energie) bzw. Beschleunigen (Einspeicherung kinetischer Energie) der Schwungmassen verzögerungsfrei ausgeglichen. Der erforderliche Anteil von Grundlastkraftwerken hängt von der aktuellen Netzstruktur und ferner davon ab, welches Blackout-Risiko man noch toleriert. Eine Untersuchung der vier großen Netzbetreiber 50Hertz, Amprion, Tennet und TransnetBW geht auf diese Zusammenhänge ein [36] und kommt zu dem Ergebnis, dass für Deutschland die Grundkraftwerks-Mindestleistung von 20 GW nicht unterschritten werden darf. Mit den momentan noch vorhandenen Grundlastkraftwerken wäre damit die erforderliche Sicherheit gegeben. Dies wird sich aber mit zunehmendem Windradausbau, dem gesetzlichen Abschalten weiterer Kernkraftwerke sowie durch die aktuell diskutierte Abschaltung von Kohlekraftwerken in Richtung gefährlicher Instabilität ändern.

Quellen

[1] „Kurzinfo Energieeffizienz“ des BMU; Koalitionsvertrag 2018

[2] BDEW, Quartalsbericht 2017, ferner AGEB Energiebilanzen

[3] DAtF Deutsches Atomforum: Kernenergie in Zahlen, 2016

[4] BMWI, Energiedaten: Gesamtausgabe, Stand Januar 2018, S. 41, 42

[5] Drucksache 17/5672 des deutschen Bundestags,

[6] Hans Werner Sinn (Energiewende)

[7] Geschichte des Energieverbrauchs

[8] Eurostat sowie Statista

[9] BMWI

[10] Der Wald im Mittelalter sowie Leben im Mittelalter

[11] International Energy Agency IEA

[12] VTI Bundesinstitut

[13] Arktika (Schiff)

[14] Solarzelle

[15] Solarzellen bei Erhitzung

[16] Energiedichte

[17] Güterverkehr in Deutschland

[18] Datenblatt Enercon E-126 6.000 sowie Bürgerinitiative Berken

[19] Leopard 2

[20] M. Weichenberger et al.: PlOS One, April 2017, p. 1-19, https://doi.org/10.1371/journal.pone.0174420

[21] L.M. Miller et al., Earth System Dynamics, 2, S. 1-12, 2011, sowie Gans et al., Earth System Dynamics, 3, S. 79-86, 2012

[22] Giftiges Cadmium

[23] Rapswüsten sowie „auf dem Weg in die Maiswüste„?

[24] D. Weißbach et al., Energy, 52, p. 210-221, 2012

[25] A. Hartmann, Statistisches Monatsheft Baden Württemberg 7/2008

[26] L. M. Miller et al., PNAS, 2015

[27] Potenzial der Windenergie an Land, Bundesumweltamt 2013, Abb. 12 auf S. 38

[28] VGB Studie: Windenergie in Deutschland und Europa

[29] R. Schuster, aus den Daten von EEX, Amprion, TenneT, 50Hertz, TransnetBW

[30] EIKE-News vom 7.Sept.20117, EIKE-News vom 7.März 2016

[31] Morocco Energy Situation

[32] Betz-Gesetz

[33] Mittlere Windgeschwindigkeiten Nordseeküste

[34] Mittlere Windgeschwindigkeiten Offshore Nordsee

[35] Der Stromverbraucherschutz e.V. NEAB gibt als Faustformel permanente 45% an.

[36] 50Hertz, Amprion, Tennet, Transnet BW, Auswirkungen reduzierter Schwungmasse auf einen stabilen Netzbetrieb

 

 




Die globale Klimaverschwörung im ARD-MONITOR vom 16.8.2018

Die Sendung befasst sich mit Wetterextremen und leitet daraus salopp Klimaveränderungen ab. Ein heißer und ungewöhnlich trockener Sommer genügt. Wirklich? Die Wissenschaft versteht unter „Klimawandel“ maßgebende Wetteränderungen über mindestens 30 Jahre. Davon lässt sich MONITOR freilich nicht beirren. Zeuge von MONITOR ist der „renommierteste Klimaforscher unserer Zeit“, Prof. Hans-Joachim Schellnhuber, der kleinliche Kritiker an einer globalen Klimakatastrophe als „Profilneurotiker“ (O-Ton MONITOR) diffamiert.

Ist also der in der internationalen Fachwelt wirklich renommierteste Klimaforscher, Prof. Richard Lindzen vom MIT (hier), ein Profilneurotiker? Lindzen war Initiator einer Petition an Donald Trump, die empfahl, aus dem Pariser Klimaabkommen auszusteigen – Petition und ihre Unterzeichner (hier). Alle wissenschaftlich ausgewiesenen Klimaforscher, inklusive ihrer Institute oder Universitäten sind dort namentlich aufgeführt – die Liste liest sich wie ein Who is Who der US-Klimaforschung. Sind alle diese Klimaexperten Profilneurotiker?

Sucht man in Google Scholar (hier sind alle wissenschaftlichen Veröffentlichungen dokumentiert) nach Fachstudien von Schellnhuber, entstehen Zweifel an der MONITOR-Laudatio über Schellnhuber. Als Erstautor in rein wissenschaftlichen Fachaufsätzen ohne politischen Bezug ist Schellnhuber ausgesprochen selten aufzufinden, seine Fachaufsätze sind  eher allgemeiner und ins Politische gehend, die harte Arbeit der physikalischen Detailforschung scheint ihm weniger zu liegen. Mit bahnbrechenden neuen Forschungsergebnissen ist Schellnhuber jedenfalls noch nicht hervorgetreten. Um Missverständnisse zu vermeiden: Der Unterschied zwischen einem echten wissenschaftlichen Renomée unter Fachleuten und der von den deutschen Medien aus welchen Gründen auch immer verliehenen Bezeichnung, ist sorgsam zu beachten.  Wir kommen auf Schellnhuber noch einmal zurück.

Natürlich kommen in MONITOR auch noch andere Experten zu Wort, so beispielsweise der Schweizer Klimaforscher Prof. Reto Knutti. Bei seiner Aufzählung von Hinweisen für einen menschgemachten Klimawandel ist man leicht verwirrt. „Mehr Regen, weniger Regen“, ist seine Aussage im O-Ton MONITOR. Hmmm, mal regnet’s, mal nicht, was ist daran so besonderes, und warum ist diese meteorologische Selbstverständlichkeit als Zeichen des menschgemachten Klimawandels zu werten?

Wissenschaftliche Fakten waren jedenfalls nicht der Schwerpunkt von MONITOR. Es ging um sog. Klimaskeptiker, die sich einem angeblichen wissenschaftlichen Konsens verweigern und zu einer globalweiten Verschwörungspest ausgewachsen seien. Dazu wurde schweres Geschütz aufgefahren. Ein stellvertretendes Beispiel mag genügen: Vor Jahren hat die Erölindustrie kritische Institutionen finanziell unterstützt. Nun nicht mehr. Was macht daraus eine Sympathie einflößende Dame namens Naomi Oreskes aus den USA im Ferninterview von MONITOR? Es werde eben jetzt nur geschickter gemacht, die Gelder flössen immer noch.

Einen Beweis für diese Vermutung blieb die Lady schuldig. Das Nächstliegende, nämlich dass keine Gelder mehr fließen, kam nicht in Betracht. Nun ist es ja so: Ohne Erdölindustrie könnten wir kein Auto fahren, nicht in den Urlaub fliegen etc. Und ohne Kohle gingen bei uns die Lichter aus. Diese Industrien zahlen ihre Steuern wie alle anderen auch, stellen Arbeitsplätze und kleine Kinder fressen sie auch nicht, jedenfalls ist bis jetzt darüber nichts bekannt. Warum werden sie dann von MONITOR im „Reich des Bösen“ verortet? EIKE hätte absolut keine Probleme damit, von der Erdöl- oder Kohleindustrie finanziell unterstützt zu werden. Leider erfolgt dies nicht.

Die MONITOR-Sendung betraf auch mich persönlich. Nicht nur durch einen eingespielten Interview-Ausschnitt, sondern durch das geführte Interview selbst. Es wurde von MONITOR etwa eine Woche vor der Sendung nachgefragt und 2 Tage davor gemäß meinen gestellten Bedingungen in Heidelberg in einem vom WDR gemieteten Konferenzraum durchgeführt. Ich machte zur weiteren Bedingung des Interviews einen eigenen Tonmitschnitt. War nach einigem Hin- und Her in Ordnung. Natürlich war von vornherein klar, dass nicht das ganze Interview von einer knappen Stunde Dauer, sondern nur Ausschnitte in der Sendung gezeigt werden konnten. Was dann tatsächlich kam, lässt allerdings interessante Schlussfolgerungen über MONITOR, seine Redaktion und die Vorgaben des WDR für die Sendung zu.

Hier den vollen Tonmitschnitt zu bringen wäre zu langatmig und langweilig. Meine „Informations-Kompression“ des Interviews ist allerdings eine andere als die des WDR: ich gebe alle Fragen der Interviewerin, Frau Shafagh Laghai, und meine Antworten zumindest dem Sinne nach wieder. Nur sachlich Unwesentliches, Wiederholungen, zu Längliches etc. lasse ich weg, damit die Mitschnittschilderung „verdaulich“ wird. Ich füge ferner meinen Antworten gelegentlich Anmerkungen oder auch Internetlinks hinzu, die durch den Vorsatz „Anmerkung“ und kursive Schrift von Aussagen unterschieden werden. Auf die Existenz dieser Internetquellen wies ich in meinen Interviewantworten stets deutlich hin, hier sind sie nun real vorhanden.

Trotz mehrfachen Insistierens seitens Frau Laghai habe ich nur Antworten zu sachlichen Fragen gegeben, nicht aber über so etwas wie beispielweise „wie hoch ist die Zahl der EIKE-Mitglieder“ und ähnliches mehr. Meine schriftliche Wiedergabe des Interviews enthält die betreffenden Zeiten in Minuten von Interviewbeginn an. Die hier erkennbaren Lücken erklären sich aus den nicht beantworteten Fragen und dem begleitenden Drum-Herum, weil Frau Laghai unbedingt Antworten wünschte, deswegen zeitverbrauchend insistierte aber dennoch keine bekam.

Über die Motive, das Vorgehen und das Ergebnis der Sendung hatte ich keine Illusionen, denn aus Interviews der Süddeutschen Zeitung (hier) und der ZEIT (hier, hier) lag mir bereits ein ausreichender Erfahrungsschatz über den aktuellen deutschen Qualitätsjournalismus vor.

Warum also diesen nutzlosen Unsinn noch einmal über sich ergehen lassen? Ganz einfach: ich erkenne in solchen Interviews interessante Zeugen der aktuellen Entwicklung Deutschlands. Einer Entwicklung, die durch Qualitätsverlust des Journalismus und sinkendes Demokratieverständnis gekennzeichnet ist. Wir haben heute bereits (noch milde) mediale Zustände wie in der ehemaligen DDR. Die herrschende Politik hat über die von ihr in die Beiratsgremien lanzierten, gut dotierten Regierungslobbyisten dem ehemals freien Journalismus konsequent den Garaus gemacht. Nur links/grün ist noch genehm. Ältere erinnern sich noch an den SPIEGEL, der sich nicht scheute, sogar Regierungen zu Fall zu bringen – heute undenkbar. Und das Fernsehen war damals noch vorwiegend ein Medium der Faktenschilderung und nicht des Meinungs-Oktroi.

Im Vorfeld des Interviews rief mich Frau Laghai an. Als Resultat dieses Gesprächs fand ich es im Hinblick auf die von mir geplante und hier vorliegende Dokumentation zielstellend, Frau Laghai folgende Mail mit Unterlagen zu schicken, wobei mir klar war, dass diese Unterlagen allenfalls überflogen und vermutlich nicht verstanden wurden. Eine Chance sollte die Dame wenigstens haben, denn zumindest am Telefon hörte sie scheinbar interessiert zu. Eventuelles Nichtverstehen lag sicher nicht an bösem Willen von Frau Laghai sondern an ihrem fehlenden naturwissenschaftlichen Bildungshintergrung:

——  Mail an Frau Laghai  —————

Sehr geehrte Frau Laghai,

vorbereitende Unterlagen, wie tel. besprochen.

1)  Zum „wissenschaftlichen Konsens“: H. von Storch, D. Bray, http://www.hvonstorch.de/klima/pdf/GKSS_2007_11.pdf  ferner

Kepplinger und Post,

http://www.kepplinger.de/files/Der_Einfluss_der_Medien_auf_die_Klimaforschung.pdf  sowie

https://www.welt.de/welt_print/article1210902/Die-Klimaforscher-sind-sich-laengst-nicht-sicher.html

2) Stimmen gegen das IPCC (Anhang)

3) Fachveröffentlichung „Schellnhuber_PRE-2003-1.pdf“ mit Schellnhuber als Koautor (Anhang). Der relevante Teil ist gelb markiert – in einer weltweiten Untersuchung hat man keine globale Erwärmung gefunden. Dagegen Schellhubers ZEIT-Interview „DOS-Schellnhuber.pdf“ (ebenfalls Anhang). Zwischen beiden sich widersprechenden Aussagen liegen nur 6 Jahre! Dazwischen ist nichts passiert.

4) Um einen Überblick zu erhalten, meine gutachterliche Stellungnahme zur Klimafrage im Landtag von Nordrhein-Westphalen. Sie können diese Stellungnahme auch vom Regierungsserver herunterladen, die angehängte Version hat aber den Vorteil, dass dort alle Quelle direkt verlinkt sind.

Zum Interview draußen im Park: prinzipiell kein Problem, aber praktisch doch, denn leider ist Heidelberg nicht München mit seinen unzähligen Biergärten. Den Schlosspark kann ich nicht empfehlen, der quillt über von Touristen.

freundliche Grüße

——- Mail-Ende ——————-

Die in der Mail genannten Anhänge sind: Schellnhuber_PRE-2003-1, Gutachterliche Stellungnahme Lüdecke 4April2018, (ZEIT-Interview Schellnhuber), Fachstimmen gegen das IPCC.

Video der MONITOR-Sendung vom 18.8.18 im WDR. Übernommen von YouTube

Nun zum Interview:

Beginn der meiner Tonaufzeichnung = Minute ~2.40

Laghai: Erklären Sie bitte, warum Sie die Hypothese vom menschgemachten Klimawandel ablehnen.

Antwort: Weil es keinen eindeutigen wissenschaftlichen Nachweis gibt, dass menschgemachtes CO2 einen maßgebenden Einfluss auf die Klimaentwicklung hat. Es gibt ausreichend viele Fachveröffentlichungen zu dieser Frage – für und wider. Die entscheidende Größe ist die sog. Klimasensitivität. Sie besagt, um wieviel Grad Celsius die globale Mitteltemperatur bei hypothetischer Verdoppelung des CO2 Gehalts der Luft ansteigt. Ihr Zahlenwert ist unbekannt. Heute vermutet ihn die Klimawissenschaft zwischen 1 bi 1,5 °C – also einer unbedenklichen Größe. Sein Wert war in früheren Fachveröffentlichungen schon wesentlich größer und ist in der Fachliteratur mit der Zeit immer kleiner berechnet bzw. eingeschätzt geworden. Wenn es so weitergehen sollte, wird irgendwann das Resultat Null sein. Kurz: Man weiß nicht, ob das menschgemachte CO2 eine maßgebende globale Erwärmung auslöst. Wahrscheinlich ist, dass eine solche Erwärmung allenfalls unmaßgeblich klein ist.

Interviewzeit = Minute ~5

Laghai: Bitte erklären Sie, warum viele Wissenschaftler das Gegenteil von Ihnen aussagen und davor warnen, dass die menschgemachte globale Erwärmung bis 6 °C erreichen könnte.

Antwort: Es gibt diese Wissenschaftler. Man muss aber unterscheiden zwischen dem, was diese Leute wissenschaftlich publizieren und was sie zwar privat, aber gefühlt „ex cathdra“ in den Medien kommunizieren. Man bezeichnet sie oft auch als Wissenschaftsadvokaten. Das wohl bekannteste Beispiel ist Prof. Schellnhuber. Zwischen dem, was er fachlich veröffentlicht und dem, was er privat und medial wirksam aussagt, gibt es in der Regel keine Schnittmenge. So war Schellnhuber in 2003 Mitautor in einem begutachteten Fachjournalartikel, welcher keine globale Erwärmung auffand (Schellnhuber_PRE-2003-1), die betreffende Stelle ist zum besseren Auffinden gelb markiert. Und gerade einmal 6 Jahre später ruft Schellnhuber in einem ZEIT-Interview den Klimanotstand aus (ZEIT-Interview Schellnhuber). Daher: Es zählt nur das, was in der Fachliteratur steht und nicht, was deutsche Medien an Unsinn schreiben.

Interviewzeit = Minute ~7:30

Laghai: Herr Schellnhuber hat eine Studie veröffentlicht, in welcher der Begriff „Heißzeit“ fiel. Was halten Sie davon? (Anmerkung: Frau Laghai kennt vermutlich nicht den Unterschied zwischen einem Medien-Artikel und einem begutachteten Fachartikel. Daher ihre Frage, was ich vom Begriff „Heißzeit“ hielte).

Antwort: Gar nichts. (Anmerkung: Darauf schilderte ich kurz die Temperaturentwicklung der letzten 9000 Jahre nach Ende der letzten Eiszeit und wies auf das, verglichen mit heute, etwa gleichwarme römische und mittelalterliche Optimum hin. Die beiden Holozän-Warmzeiten, etwa 4500 Jahre und 6500 Jahre vor unserer Zeit waren sogar noch wesentlich wärmer als heute (in Abb. A2-4, hier). In diesen Zeiten entstanden die ersten Hochkulturen, Warmzeiten waren immer positiv für die Menschheit, Kaltzeiten dagegen stets katastrophal, Völkerwanderungen und Seuchen waren ihre Begleiter usw. usw.). Kurz, heute von einer katastrophalen Heißzeit zu sprechen, ist unseriös.

Interviewzeit = Minute 9:30

Laghai: Herr Schellnhuber spricht von einem internationalen Konsens über den menschgemachten Klimawandel. Warum sind Sie dagegen?

Antwort: Aus zwei Gründen. Erstens gibt es den so oft beschworenen Klimakonsens nicht (Anmerkung: folgenden Beispiele belegen es Fachstimmen gegen das IPCC). Es gibt weltweit jede Menge renommierter Klimaexperten, die meine Meinung teilen. Man braucht sich nur die Namen in den von mir aufgeführten Petitionen anzusehen, an welchen Universitäten sie lehren und was sie in Fachzeitschriften veröffentlichten. Zum zweiten hat Wissenschaft mit Konsens nichts zu tun, im Konsens stirbt sie. Nur Abweichler vom Mainstream bringen die Wissenschaft voran. Das wohl bekannteste Beispiel ist die Plattentektonik von Alfred Wegener, die erst posthum gewürdigt wurde.

Interviewzeit = Minute ~14:20

Laghai: Leisten Sie in EIKE wissenschaftliche Pionierarbeit?

Antwort: EIKE ist ein gemeinnütziger Verein von Freiwilligen, meist von Naturwissenschaftlern, Ingenieuren und weiteren Akademikern, der es sich zum Ziel gesetzt hat, die Öffentlichkeit über die Klima- und Energie-Fakten aufzuklären. Dies ist allein deswegen schon nicht schwierig, weil die deutschen Medien, weit mehrheitlich, ihrem Auftrag nach neutraler Aufklärung nicht mehr nachkommen. Es sei hier nur an den zutreffenden Begriff „Lückenmedien“ erinnert. In Deutschland wird einseitig berichtet, dies war die Veranlassung EIKE zu gründen und dies erklärt auch seinen Erfolg.

Interviewzeit = Minute ~15:4

Laghai: Was ist das erklärte Ziel von EIKE?

Antwort: Aufklärung. Daneben gibt es auch noch Forschungstätigkeit in EIKE, mit Fachaufsätzen, die in begutachteten Fachzeitschriften veröffentlicht werden (Anmerkung: hier die Liste unserer Begutachteten EIKE-Veröffentlichungen)

Interviewzeit = Minute ~18

Laghai: Wie wichtig ist die Arbeit von EIKE für die Aufklärung in Deutschland?

Antwort: Sehr wichtig, weil sie im Kontrast zu dem steht, was die deutschen Medien entweder falsch oder gar nicht berichten. EIKE ist unpolitisch und unabhängig. EIKE-Mitglieder decken das gesamte Parteienspektrum ab, ähnlich wie die durchschnittliche Bevölkerung. Bloß Partei-Grüne gibt es meines Wissens bei uns nicht, denn die Grünen sind unsere eigentlichen Gegner.

Interviewzeit = Minute ~19

Laghai: Fragen über Interna von EIKE, wieviel Mitarbeiter hat EIKE  (Anmerkung: Frau Laghai meinte wohl Mitglieder).

Antwort: (Anmerkung: Ich gab hierauf keine Antworten).

Interviewzeit = Minute ~20:10

Laghai.: Wo finden Sie politisches Gehör?

Antwort: früher nur bei der Partei der Vernunft, die sich inzwischen aufgelöst hat. Aktuell vielleicht in einigen Strömungen der FDP aber voll und ganz bei der AfD. Sonst bisher in keiner anderen Partei. (Anmerkung: Bei dieser Gelegenheit wies ich auf den verschwindenden Effekt von teuren CO2-Einsparungen Deutschlands hin, nachzulesen in Gutachterliche Stellungnahme Lüdecke 4April2018 auf S. 8 unter „Was bewirken die gesetzlichen CO2 Einparungen Nordrhein-Wetsphalens?“. Diese Stellungnahme ist auch vom Server der NRW-Landesregierung abgreifbar, aber dort sind leider nicht die Quellen verlinkt, hier ist es der Fall. Einsparungen von CO2 schädigt alle Bereiche unseres Lebens vom Autoverkehr bis zur Ernährung. Ich wies auch auf die gleiche Größenordnung von menschlicher Ausatmung und weltweitem CO Ausstoß durch Autoverkehr hin, ebenfalls auf S. 8 in der o.g. gutachterlichen Stellungnahme).

Interviewzeit = Minute ~23

Laghai: Arbeiten Sie mit der AfD zusammen?

Antwort: Jedem der zu uns kommt, um sachliche Auskunft oder gar Mithilfe bittet, wird geholfen – soweit dies möglich ist. Dies sehen wir als unsere gemeinnützige Verpflichtung an.

Interviewzeit = Minute ~24:30

Laghai: Warum beeinflussen Sie die AfD mit Ihrer Meinung?

Antwort: Es ist umgekehrt, die AfD übernimmt unsere Auffassung, wir informieren nur. Auf die aus unseren Sachaussagen gebildete politische Aussage kann, darf und will EIKE keinen Einfluss nehmen. Wenn EIKE-Mitglieder gleichzeitig AfD-Mitglieder sind, ist es ihre private Angelegenheit, wenn sie ihre Expertise in entsprechende AfD-Fachgremien einbringen.

Interviewzeit = Minute ~25:

Laghai: Kennen Sie CFACT und Hartlandinstitut?

Antwort: ich kenne diese beiden Institutionen nicht, habe nur von ihnen gehört, sind anscheinend ähnliche Vereine wie wir in den USA. (Anmerkung: dies ist neben meiner vorangegangenen kurzen Erklärung über EIKE der einzige weitere Interviewpunkt, der in der MONITOR-Sendung gebracht wurde. Der Frage nach CFACT und Hartland folgten noch weitere insistierende Fragen zu ähnlichen sachfremden Themen, zu denen ich keine Antworten gab. Ich betrachte meine Funktion als Pressesprecher als Experte für Sachfragen, nicht für Organisation oder EIKE-Interna. Schade um die verplemperte Zeit).

Interviewzeit = Minute ~34

Laghai. Was werfen sie Wissenschaftlern wie Herrn Schellnhuber vor?

Antwort: Persönlich gar nichts, ich habe Herrn Schellnhuber einmal persönlich kennengelernt, er hat mir auf meine Bitte hin sogar ein Buch mit ihm als Mitautor zukommen lassen. Vorzuwerfen ist Herrn Schellnhuber und seinen wissenschaftlichen Mitstreitern weltweit der permanente Mißbrauch ihrer wissenschaftlichen Arbeiten für politische Zwecke. Wissenschaftler sollten jedem Fragenden, insbesondere auch Politikern neutral Auskunft erteilen aber niemals selbst ihre Arbeiten politisch aktiv instrumentalisieren. (Anmerkung: Ich nannte Frau Laghai als Extrembeispiele den Lyssenkoismus (hier) und die Eugenik der National-Sozialisten (hier), um zu zeigen, wie gefährlich in solchen Extremfällen fehlgegangener Wissenschaft die Einmischung in die Politik werden kann).

Interviewzeit = Minute ~35, Pause wegen Kassettenwechsel bis ~40

Laghai: Was würde passieren, wenn sich die internationale Völkergemeinschaft von den Klimaschutzzielen verabschiedet?

Antwort: Gar nichts. Der Mensch kann die globale Klimaentwicklung nicht beeinflussen. Zu diesem Anlass wies ich auf die sachlich total verfehlte deutsche Klima- und Energiepolitik hin, die mit der Schleifung von CO2 freien Kernkraftwerken begann. Deutschland hat seine selbstgesteckten Klimaziele verfehlt, aber ausgerechnet die USA unter Präsident Trump haben ihre CO2-Emissionen durch vermehrte Gasverbrennung verringert.

Interviewzeit = Minute ~41

Laghai: Was wäre die Gefahr, wenn man an den  Klimaschutzzielen festhalten würde?

Antwort: Die Deindustrialisierung Deutschlands durch die jetzt schon katastrophale deutsche Energiewende, die mit deutscher Gründlichkeit vermutlich bis zum bitteren Ende durchgezogen wird. Die Energiewende hat höchste Strompreise, unzuverlässige Stromversorgung, Naturzerstörungen und gesundheitliche Infraschallschädigungen von Anrainern durch Windräder gebracht, sonst nichts. Wenn auch noch die Kohle wegfallen sollte, was hoffentlich verhindert werden kann, müssen wir auch noch teures russisches Gas zur Stromerzeugung kaufen und begeben uns in die Abhängigkeit Russlands. Dabei könnte North Stream, falls mit dem Gas nur Strom erzeugt würde, durch gerade einmal 15 Kernkraftwerke der 1,5 GW-Klasse ersetzt werden. Was in Deutschland in Sachen Klima und Energie unternommen wird ist mit „purer Wahnsinn“ fast noch euphemistisch bezeichnet.

Interviewzeit = Minute 42

Laghai: Also soll sich Deutschland von seinen Klimazielen verabschieden?

Antwort: Selbstverständlich, Klimaziele sind sachlicher Unfug, man kann Klima nicht schützen.

Interviewzeit = Minute ~42:30

Laghai: EIKE wird vorgeworfen, dass es eine politische Agenda habe.

Antwort: Darauf hatte ich schon schon geantwortet. Wir haben keine politische Agenda in Richtung irgend einer politischen Partei Deutschlands. Wenn Sie allerdings unsere sachliche Forderung nach Aufgabe von Klimaschutz und Energiewende als politische Agenda definieren, dann haben wir eine Agenda. Denn Klimaschutz und Energiewende sind sachlicher Irrsinn.

Interviewzeit = Minute ~43:20

Laghai: Was ist Ihre Forderung

Antwort: Abschaffung von Klimaschutz und Energiewende. Rückkehr zur Nutzung der Kernkraft durch Ausnutzung der technisch sinnvollen Laufzeiten unserer noch vorhandenen KKW. Ferner die Forschung an der Generation IV von KKW wieder aufnehmen, die keinen nennenswerten Abfall mehr verursachen, weil sie das Uran fast vollständig verbrennen. Bei Bedarf neue Kohlekraftwerke bauen und Gas nicht für die Stromerzeugung verwenden, es ist zu teuer. Kurz, technische Vernunft und Zukunftsfähigkeit in Deutschland wieder herstellen.

Interviewzeit = Minute ~44

Laghai: Die Wissenschaft ist sich einig, dass es einen menschgemachten Klimawandel gibt, wie sollen wir darauf politisch reagieren?

Antwort: ich sagte bereits, dass Ihre Aussage nicht zutrifft und hatte Ihnen auch die zahlreichen Petitionen und Manifeste von Klimawissenschaftlern gegen die IPCC-Hypothese genannt.

Interviewzeit = Minute ~45

Laghai (Anmerkung: wiederholt und jetzt vorsichtiger formuliert): Es gibt viele Wissenschaftler, die sagen, dass wir eine gefährliche globale Erwärmung durch menschgemachtes CO2 haben. Wir müssen darauf reagieren. Sind Sie damit einverstanden?

Antwort: Nein, ich weise nochmals auf die entsprechenden Manifeste und Petitionen hin (Fachstimmen gegen das IPCC). Aber selbst dann, wenn – sozusagen hilfsweise – die Klima-Alarmisten recht hätten, wie sollen wir reagieren? CO2 Reduktionen weltweit sind völlig illusorisch, China baut im Wochentakt neue Kohlekraftwerke, die können gar nicht anders, wenn sie ihre Entwicklung vorantreiben wollen. Wenn man tatsächlich weltweite CO2-Einsparungen durchsetzen könnte, würden das Milliarden Menschen nicht überleben.

Interviewzeit = Minute ~46:30

Laghai: Also Sie sagen, dass der CO2-Ausstoß nichts mit der Erderwärmung zu tun hat.

Antwort: Genau dies sage ich. Es gibt keinen wissenschaftlichen Beleg dafür. Die aktuelle Klimaerwärmung ist normal und kam allein nach Ende der letzten Eiszeit sogar oft stärker vor.

Interviewzeit = Minute 47

Laghai: würden Sie sagen, Eike ist ein wissenschaftliches Institut?

Antwort: Ja und nein. Ja, weil EIKE-Mitglieder in begutachteten wissenschaftlichen Fachjournalen veröffentlichen. Nein, weil wir keine Lehre betreiben und daher auch keine Diplomanden oder Doktoranten ausbilden.

Interviewzeit = Minute ~48

Laghai: Sind Sie ein Lobbyverein

Antwort: Nein (Anmerkung: ich war versucht zu sagen „wir sind ein Lobbyverein und zwar für die wissenschaftliche Wahrheit“, unterließ es aber, weil ich befürchtete, dass dann nur der erste Teil des Satzes veröffentlicht und der zweite weggeschnitten wird).

Interviewzeit-Ende = Minute ~49

Fazit zur MONITOR-Sendung

Man könnte viel über die MONITOR-Sendung schreiben. Ich unterlasse es, denn die Sendung spricht für sich. Mir fällt allenfalls dazu der Physiknobelpreisträger Werner Heisenberg ein, der in seinem Buch „Der Teil und das Ganze“ etwas Bemerkenswertes sagte:

„Will man den Wahrheitsgehalt einer Aussage erkennen, sollte man sich zuerst die Methoden des Aussagenden ansehen“

 

 

 

 

 

 

 

 




Augen zu und vorwärts in die Vergangen­heit!

Ich bitte dich, komm sei so gut, mach meine heile (Energie-)Welt kaputt …

Ein Artikel unter dieser Überschrift erschien am 18.11.2016 auf EIKE [1]. Schon damals ging es um die „Neuen Energien“ und die unmissverständliche Forderung „maßgeblicher Intelligenz der Zeitgeschichte“ zur Zerschlagung des bewährten, deutschen Stromsystems nach dem Motto: „Macht es kaputt, aber bitte mit genauer Planung“. Leider hat sich daran bisher nichts geändert, wie ein Interview mit C. Kemfert in den nordbayerischen Nachrichten erneut zeigt.

Jeder ist Teil der Energiewende“, Interview mit C. Kemfert

Warum sich eher lokal orientierte Zeitungen inzwischen bemüßigt fühlen, für ihre Leser „große Probleme dieser Welt“ durch überforderte Redakteur*innen mit eigenen Artikeln anzugehen, bleibt ein Rätsel. Die SZ scheitert regelmäßig daran, warum sollte es dann ihrem kleineren, geistigen Pedant in Bayerns Norden besser gelingen?

Jedenfalls durfte eine Redakteurin Isabell Krieger, die Fachfrau, nicht nur fürs Klima: Klima-Expertin Claudia Kemfert: Wie lebt die Frau, die alles weiß?,
sondern vor allem für Neue Energien [3] für eine „Lokalausgabe“ der nordbayerischen Nachrichten interviewen [2].
Warum, ist nicht ersichtlich. Es könnte aber einfach zur Strategie: „steter Tropfen höhlt den Stein“, gehören, um den Bürgern im Auftrag der Obrigkeit (und der wohl fast durchgängig der CO2-Theorie hörigen Redakteur*innen-Mannschaft) das erforderliche Untertanenwissen einzuhämmern.

Für C. Kemfert war es die Gelegenheit, alle von ihr bekannten Statements aus dem EEG-Neusprech ohne einen auch nur im Ansatz neuen Gedanken mantragemäß zu wiederholen. Die Redakteurin zeigte, dass es viele Personen gibt, welche solche kritiklos glauben und sie selbst auch keine Hemmungen hat, es den Lesern zu zeigen.

Damit ist sie nicht alleine. Ein Interview mit fast gleichem Thema und Inhalt bereits vor einem Jahr mit einer anderen Zeitung geführt und lässt sich im WEB nachlesen [10].

C. Kemferts Agumentation (er)schöpft sich aus einer „Ursuppe“

Wer sich nur etwas in die Publikationen dieser Fachfrau einliest, erkennt schnell eine argumentative „Ursuppe“, und daraus aufbauendes, ständiges Wiederholen. Wer den Artikel nicht bis zum Ende durchlesen möchte, findet deshalb in diesem Absatz bereits alles Wesentliche.
DIW WOCHENBERICHT NR. 46/2016 VOM 16. NOVEMBER 2016 C. Kemfert: Trumps Klimapolitik: Augen zu und vorwärts in die Vergangenheit!
Für die internationale Energie- und Klimapolitik ist das Ergebnis der US-Präsidentschaftswahl ein Desaster. Donald Trump steht für die Vergangenheit. Er kämpft für die Energiepolitik von gestern oder besser: Er kämpft für die Energiepolitik von vor 25 Jahren. Alles, was damals gut schien, will er möglichst lang konservieren: Kohle, Atom und Öl. Zukunft findet für ihn nicht statt …
… Das Rennen um die zukunftsweisenden Technologien hat jedoch bereits begonnen. Kohle- und Atomtechnologie gehören gleichermaßen der Vergangenheit an. … Und die Treibhausgase
(Anm.: Von Kohlekraftwerken) verschmutzen trotz modernster Filter nicht nur die Umwelt, sondern belasten in erheblichem Umfang das globale Klima.
Die künftige Energiewelt ist dezentral. Sie basiert auf einer klugen Vernetzung volatiler erneuerbarer Energien, flexibler Speicher und intelligenter Energiemanagement- und EinsparTechnologien. Die Methoden und Techniken des 20.Jahrhunderts sind dafür nicht mehr geeignet, weil sie auf zentralen und inflexiblen Strukturen basieren. Wenn eines klar ist, dann das: Kohle- und Atomkraftwerke sind den Anforderungen an die Flexibilität des Stromsystems nicht gewachsen …
… Und auch wirtschaftlich steckt die neue Energiewelt voller Chancen. Kalifornien macht es vor: Es baut die weltweit besten Elektroautos, stellt Batteriespeicher vor und will künftig Solarziegel für das Hausdach anbieten. So geht Energiewende: demokratisch, zukunftsorientiert und ökonomisch effizient …
… Aber das krampfhafte Festhalten an Kohle und Atom wird die auch in den USA unvermeidliche Energiewende teurer machen. …
… Der eigentliche Verlierer ist jedoch das globale Klima. Die Folge von Trumps Politik sind ein unbeherrschbarer Klimawandel und sich häufende Klimaextreme, wodurch die Zahl der Klimaflüchtlinge steigen wird. Ein ungebremster Klimawandel wird auch volkswirtschaftliche Schäden nach sich ziehen.
Im weiteren Verlauf wird man sehen, wie sich aus dieser Essenz praktisch alle „Argumentationen“ von Frau Kemfert zusammensetzen lassen.

Wenn die gesamte Reputation lediglich auf einer unbewiesenen Theorie beruht

Wer es sich antut, die Antrittsvorlesung der Professorin C. Kemfert durchzulesen [6] – eine einzige Allegorie über das kommende und sichere Verderbnis durch den menschengemachten Klimawandel -, dem ist sofort klar, warum diese Frau (wie viele, viele anderen in diesem Umfeld) ihre Thesen immer und immer wieder herunterbetet.
Würde sich an der von ihr bedingungslos – fast schon hysterisch – vertretenen CO2-Theorie nur ein kleiner Fehler zeigen (zum Beispiel die Überbewertung des Forcings [11]), fielen ihre ganzen, ausschließlich darauf aufbauenden Theorien und Arbeitsergebnisse – und damit ihre gesamte Reputation und Lebenswerk – in sich zusammen.
Humboldt-Universität zu Berlin, wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Claudia Kemfert, Antrittsvorlesung 1. Dezember 2004: [6] Fünfzig Jahre nach morgen wo werden wir sein? Die ökonomischen Kosten des Klimawandels
… Durch die immer weiter steigenden und durch den Menschen verursachten Treibhausgasemissionen wird ein Klimawandel erzeugt. Die wesentlichen Auswirkungen des Klimawandels sind der Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur und des Meeresspiegels sowie die Zunahme extremer Wetterereignisse und Naturkatastrophen, welche enorme volkswirtschaftliche Schäden verursachen … Es ist abzusehen, dass der vom Menschen verursachte Klimawandel langfristige, irreversible Schäden verursachen wird, die die natürlichen Lebensgrundlagen gefährden …

In einem jüngeren Interview bestätigt sie ihre damalige Überzeugung:
Zeit Online 20. April 2017 Claudia Kemfert: [10]Was wäre denn die Alternative? Die Kosten für die möglichen Klimaschäden, wenn wir nicht handeln, sind unvergleichlich höher. Ganz abgesehen von den geopolitischen Risiken, also von Konflikten, Gewalt und Migration, die durch den Klimawandel entstehen können.
(ZEIT ONLINE) … Ihre Argumente sind nicht neu, aber immer weniger Menschen scheinen sie zu glauben oder ernst zu nehmen.
C. Kemfert) … Wenn den Menschen jeden Tag erzählt wird, die Welt sei eine Scheibe, zeigt das irgendwann Wirkung. Da ist die Wissenschaft gefordert, gegenzuhalten – und die Bürger müssen sich gründlich informieren, etwa indem sie ihre Quellen kritisch prüfen, statt den Populisten einfach zu glauben.
Anmerkung: Frau Kemfert glaubt bedingungslos dem IPCC [6] und wohl auch dem PIK (da sie mit Herr Prof. Graßl, einem ausgewiesenem Klimaaktivisten und Vorsitzender der Gesellschaftervertretung des PIK), gemeinsam die Plattform Klimareporter betreibt).
Dass alle, welche ihrem festen Glauben an Klima- und Klimasimulationsgurus nicht blind mit anhängen, einfach auf „Populisten“ hereingefallen sein sollen, zeigt erneut ihren eklatanten Mangel an fachlich fundierten Argumenten, was bei unserer „Intelligenz“ inzwischen jedoch offizielle Überzeugung geworden ist [13].

[2] DIW-Expertin Kemfert über alte Zöpfe, vermurkste Politik und die Rolle der Verbraucher

Das Interview [2] beginnt. Das „Wir“ der Redaktion und Frau Kemfert sind sich schon zu Beginn darüber einig, dass man der vollkommen gleichen Meinung ist und als Redaktion lediglich für die Leser eine „Absegnung“ der Redaktionsüberzeugung durch sie als medial (und seitens ihrer Argumentation) bekannte Person haben möchte.
Interview: [2] …
Deutschland darf die Change zur Energiewende nicht verpassen, sagt C. Kemfert, die Folgen wären sowohl wirtschaftlich wie auch ökologisch katastrophal. Wir sprachen mit der anerkannten Energieexpertin darüber, was getan werden muss, um ein Scheitern zu verhindern.
Warum das mit der Katastrophe so sein sollte, kann man dem gesamten Interview dann nicht entnehmen. Es ist einfach so, weil es die Expertin sagt. Die Fragestellung, warum ausgerechnet eine Wirtschaftswissenschaftlerin besonderes Fachwissen zur technischen Energie haben sollte, ist sowieso obsolet und gehört sich wohl auch nicht. Wahrscheinlich wäre es auch diskriminierend.
Zudem weiß Frau Kemfert mit „klug, intelligent, dezentral, Flexibilität, Dynamik, Transformation, Digitalisierung“ verblüffend viele, Energielaien wohl sehr intelligent erscheinende Sätze zu bilden und kann belegen, damit viele Auszeichnungen, Titel und Ämter erlangt zu haben (Claudia Kemfert, Biografie).
Irgend etwas muss an dieser Fachfrau also Besonderes „dran“ sein. Denn die ihren Darlegungen glaubende Masse (vor allem unsere Medien) kann doch nicht ewig falsch liegen, auch wenn es der Autor bisher immer noch nicht erkannt hat [3] [4].

Alte Zöpfe müssen abgeschnitten werden

Interview: [2] C. Kemfert Wir benötigen ein Energiesystem, das mit erneuerbaren Energien dezentral, lastnah und intelligent Energie herstellt und verbraucht. Eine kluge Energiewende hält nicht möglichst lang künstlich das konventionelle Energiesystem aufrecht. Alte Zöpfe müssen abgeschnitten werden. Je konsequenter wir uns vom alten System verabschieden und das neue und intelligente System aufbauen, desto klüger.

Leider zeigt sie im Interview dann keine tiefer gehende Darstellung darüber, warum das konventionelle System schlecht ist und das neue besser sein soll. Am Beispiel einer ihrer typischen „Studien“ soll es deshalb gezeigt werden. Außer Allgemeinplätzen, ihren beliebten „Neusprechfloskeln“, Wünschen anstelle von Fakten und viel Ideologie ist darin fast nichts zu finden, und natürlich die Order: Das „Alte“ muss weg:
Matthias Machnig und C. Kemfert: [7] Richtung wechseln, Energie neu denken – das Stromsystem fit machen für das 21. Jahrhundert
… Wenn es um die Erhöhung der Kosteneffizienz geht, geht es also weniger um die Herstellung von „Marktfähigkeit“, sondern in erster Linie um die Optimierung der Förderung der EE und neue Flexibilisierungsoptionen …
Zweitens: Die Erneuerbaren Energien müssen nicht in das bestehende Stromsystem integriert werden. Vielmehr muss umgekehrt ein neues Stromsystem an den steigenden Anteil der Erneuerbaren Energien angepasst werden. Denn das Stromsystem der Zukunft wird wesentlich auf den fluktuierenden Technologien Wind und Photovoltaik als den kostengünstigsten EE-Technologien basieren und bedarf daher einer fundamentalen Neuordnung …
Es muss darum gehen, alle Teilbereiche des Stromsystems – Erneuerbare Energien, fossile Kraftwerke, Stromnetze, Nachfrage und in Zukunft verstärkt auch Stromspeicher – intelligent zusammenzuführen und so das Stromsystem smart und zukunftsfähig zu machen. Denn bisher agieren diese zentralen Elemente des Stromsystems weitgehend separat voneinander bzw. neben einander her. Eine der dringlichsten Aufgaben der kommenden Bundesregierung ist es aber, diese zu einem sinnvollen Zusammenspiel zu bringen, sodass sie, aufeinander abgestimmt, gemeinsam ein effizientes, versorgungssicheres und kostenminimierendes Stromsystem bilden …
So sollten Windkraftanlagen künftig gleichmäßiger Strom erzeugen, d.h. durch eine bessere Auslegung des Generator-Rotor-Verhältnisses auch in Schwachwind-Situationen Strom produzieren können. Photovoltaik-Anlagen sollten künftig mehr in Richtung Ost-West ausgerichtet sein, anstatt alle in Richtung Süden. So können die Mittags-Peaks gemildert und Strom kontinuierlicher erzeugt und eingespeist werden …
Die vormarktliche Verknüpfung von Wind- und PV-Anlagen mit Flexibilisierungsanlagen, z. B. Biogasanlagen mit Gasspeichern muss erreicht werden, z.B. über Pooling in virtuellen bzw. Hybrid-Kraftwerken. Pooling erlaubt auch kleineren EEAnlagen die Teilnahme an der Direktvermarktung. Perspektivisch können PV-Großanlagen am Regelenergiemarkt die Eigenschaften bisheriger konventioneller Großkraftwerke ersetzen, wenn sie in virtuelle Kraftwerke eingebunden oder mit Speichern gekoppelt werden. Biogas und Wind Offshore können bereits heute Regelenergie liefern …
… besonders bei der Stromerzeugung durch Wind Offshore muss eine stärkere gesamtwirtschaftliche Betrachtung erfolgen und sich in der Art der Förderung niederschlagen. Wird diese Erzeugungsform, die nicht nur regional- und strukturpolitisch erhebliche Chancen bietet, sondern durch ihre vergleichsweise stetige Stromproduktion auch einen hohen Beitrag zur Systemstabilität leisten kann, nicht mehr nur allein unter energiewirtschaftlichen Gesichtspunkten gefördert, wird es auch zu Entlastungen bei der EEG-Umlage kommen.
… Speicher können den fossilen Must-RunSockel senken, indem sie Systemdienstleistungen übernehmen. Möglich sind z.B. Schwungmassenspeicher für Kurzschluss- und Blindleistung (vgl. Biblis A), Kondensatorspeicher für Blindleistung, Batteriespeicher (u.a. für Regelleistung). Dies erhöht die Systemstabilität und die Aufnahmekapazität des bestehenden Netzes für EE.
Durch die vielen Neusprechbegriffe ist es einem Laien fast nicht mehr möglich, sich bis zum Aussagekern durchzugraben. Entsprechend fällt den Wenigsten die technische Inhaltsleere solcher Pseudo-Argumentationen auf.

Zudem haben wir große Stromangebots-Überkapazitäten

Interview: [2] C. Kemfert … Heute liegt der Anteil erneuerbarer Energien bei über 30 %, zudem haben wir aufgrund des fehlenden Kohleausstiegs große Stromangebotsüberkapazitäten. Schon heute könnten wir alle restlichen Atomkraftwerke abschalten, ohne dass in Deutschland die Lichter ausgehen würden …
Welche – man darf sagen: Falschinformation – hinter dieser Antwort steckt, wurde in einem Artikel aufgrund einer gleich falschen Aussage der „Inkompetenz-Ministerin“ (damals noch im Amt) bereits detailliert beschrieben:
EIKE 7. Januar 2018: Ministerin Hendricks: Wir haben im Gegenteil sogar gigantische Stromüberschüsse
Daraus Daten:
Im Jahr 2017 waren ca. ca. 72 GW konventionelle, installierte Leistung im Netz dauernd verfügbar (85 % der Brutto-Anschlussleistung).
-Der Maximalbedarf schwankt zwischen 70 … 80 GW
-Die EEG-Einspeisung kann in Flautezeiten über längere Zeit bis auf 10 GW sinken:
EIKE 22. Januar 2018: [7] Am 11. Januar 2018 brach das EEG-System Deutschlands das erste Mal in der Geschichte vollständig in sich zusammen

Wären die Kernkraftwerke bereits abgeschaltet und zu einem unglücklichen Zeitpunkt die 80 GW benötigt, wäre überhaupt keine Reserve mehr vorhanden, teilweise Strom sogar fehlend. Dabei ist als erhebliche Einschränkung noch zu bemerken, dass der Strom auch über die Leitungen von allen Erzeugern an alle Verbraucher geleitet werden muss, was überregional derzeit nicht funktioniert. Dazu müssten alle konventionellen Kraftwerke auf Maximale Leistung hochgefahren sein.
Von „große Stromangebotsüberkapazität“ kann damit nur jemand reden, dem es im Kern vollkommen egal ist, ob einer High-Tech-Nation genügend Energie zur Verfügung steht und der/die weiß, dass die gegenüber sitzende Person keine Ahnung vom Thema und den Zahlen hat.
Was ein Laie mittels Excel nachrechnen kann, finden „Energieexpert*innen“ nicht heraus, einfach, weil es nicht in das schöne Ausstiegskonzept passt.
Nur manchmal haben Verantwortliche Angst davor, dass das, was sie selbst mit unterstützen und verursachen, ihnen doch noch zu Zeiten in denen sie haftbar gemacht werden könnten um die Ohren fliegt. Vorsichtshalber erklären sie deshalb früh genug dass sie für ihre Taten nicht verantwortlich sind, um hinterher ihre frühzeitige Opposition zeigen zu können:
WELT 23.04.2018: Die deutsche Energiewende verliert ihren Risikopuffer
Die Erneuerbaren Energien können sich nicht mehr auf die Absicherung durch konventionelle Kraftwerke verlassen, warnt die Strombranche. Um eine Unterdeckung abzuwenden, müsse die Politik sofort handeln. Ansonsten sei die Netzstabilität nachhaltig gefährdet …
BDEW-Hauptgeschäftsführer Stefan Kapferer … Bereits heute sei absehbar, dass es Ende 2022 nicht mehr genug konventionelle Kraftwerke geben werde, um den Ausfall der erneuerbaren Energien, etwa während einer „kalten Dunkelflaute“ im Winter, vollständig zu kompensieren. „Die heute noch bestehenden Überkapazitäten werden in wenigen Jahren nicht nur vollständig abgebaut sein“, warnte Kapferer. „Vielmehr laufen wir sehenden Auges spätestens im Jahr 2023 in eine Unterdeckung bei der gesicherten Leistung.“
Dabei zeigt der Verband große Variabilität in seinen Forderungen und Thesen. Schließlich muss man den Spagat schaffen, früh genug vor den kommenden Problemen gewarnt zu haben, gleichzeitig aber auch die dazu führende Politik in Berlin ausreichend zu hoffieren. Schließlich bestimmen die kommunalen Politiker in den Aufsichtsgremien aktuell über die Vorstandsgehälter. Nur wenn man diese erst einmal ausreichen hoch zugestanden bekommen hat, lassen sich die kommenden Probleme dann geruhsame aussitzen.
Erneuerbare Energien 30.11.2017: BDEW schlägt schnelleren Ausbau der Erneuerbaren vor
Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft hat eine Studie zum Beitrag der Stromwirtschaft zur Senkung der Treibhausgasemissionen veröffentlicht. Neben der Abschaltung zusätzlicher Kohlekraftwerke mit einer Gesamtleistung von fünf Gigawatt muss vor allem der Ausbau der Ökostromversorgung schneller vorwärts gehen. Der Verband gibt schon mal einen ersten Hinweis, wie das realisiert werden kann.

Können die erneuerbaren Energien zusätzlichen Bedarf auffangen?

Kenntnislose Interviewer*innen lieben es, auf eine ungelöste, aber positiv beantwortete Frage, noch etwas draufzusetzen.
Interview: [2] … Die Digitalisierung wird den Strombedarf weiter in die Höhe treiben. Können die Erneuerbaren Energien das auffangen?
(C. Kemfert) … Die erneuerbaren Energien können durchaus den gesamten Bedarf abdecken, sie dürfen aber nicht wie bisher ausgebremst werden.
Hätte man von der Fachfrau eine andere Antwort erwartet? Irgendwie kann man immer alles abdecken. Es wurde ja nicht gefragt, wie (katastrophal) es dann aussehen (und was es kosten) würde.
Und es fiel der Interviewerin auch eine Zusatzfrage ein. Frau Kemfert hatte darauf wohl gewartet und sprudelte richtig los:
Interview: [2] … Wie muss Ihrer Meinung nach die Energiewende aussehen:
(C. Kemfert) … Wie benötigen ein Energiesystem, das mit erneuerbaren Energie dezentral, lastnah und intelligent Energie herstellt und verbraucht. Eine kluge Energiewende hält nicht möglichst lang künstlich das konventionelee Energiesystem aufrecht. Alte Zöpfe müssen abgeschnitten werden. Je konsequenter wir uns vom alten System verabschieden und das neue und intelligente System aufbauen, desto klüger.

Zudem zahlen wir … für alte Kraftwerke … die in Reserve vorgehalten werden, obwohl man sie nicht braucht …

Interview: [2] … Eine Kernkritik an der Energiewende ist, dass die Strompreise für die Verbraucher weiter steigen. Was halten Sie dagegen?
(C. Kemfert) Die Strompreise steigen wegen der vermurksten Energiewende, da wir zu lang am alten System, vor allem an Kohlekraftwerken festhalten. Die Überkapazitäten durch Kohlekraftwerke führen zu niedrigen Strompreisen an der Börse und somit unverhältnismäßig stark steigenden EEG-Umlagen …. Zudem zahlen wir nicht nur „Kohleabwrackprämie“ für alte Kraftwerke, die sowieso vom Netz gehen, sondern auch, die in Reserve vorgehalten werden, obwohl man sie nicht braucht … Wenn man mehr auf erneuerbare Energien setzt und weniger auf das fossile System setzt, wird es auch für die Verbraucher billiger.

Wie üblich, tauscht Frau Kemfert hier gekonnt Ursache und Wirkung, um die Probleme in ihrem Sinn erschienen zu lassen.
Früher verkündete sie, dass billige Börsenstrompreise – so sie an die Verbraucher weitergegeben würden – den Ökostrompreis verbilligen würden:
[7] The Europien C. Kemfert 14.07.2014: Billiger Sündenbock
… Öko-Energie wird somit zu Unrecht als alleiniger Preistreiberin stigmatisiert. Schon heute könnte der Strompreis sinken, wenn auch die niedrigen Strombörsenpreise an die Verbraucher weiter gegeben werden würden.
Damals verschwieg sie, dass der private Stromkunde die hohe Einspeisevergütung ja bereits bezahlt hat und ein niedrigerer Börsenstrompreis dem privaten Stromkunden keine Verbilligung bringen kann.
Inzwischen scheint sie „klüger“ geworden zu sein. Nun „erkennt“ sie genau dies plötzlich auch („
stark steigenden EEG-Umlagen“).
Allerdings erzählt sie weiter bewusst ihre (gern gehörte) falsche Ableitung daraus. Denn nicht die Überkapazität durch Kohlekraftwerke führt zum negativen Strompreis, sondern alleine die gesetzliche EEG-Vorrangeinspeisung.
Die Redakteurin fragt auch vorsichtshalber nicht nach, warum zu den „alten Zeiten“ des Kohle- und Atomstromes der Strompreis in Deutschland so niedrig war, wenn genau diese billigen Stromerzeuger – welche zwangsweise immer weniger werden – laut Frau Kemfert den Strompreis in die Höhe treiben sollen.
Wer es wissen möchte:
Kohle- und Atomstrom kosten ca. 4 ct/kWh. Für die Solareinspeisung wurden über viele Jahre Eispeiseverträge zu 55 ct/kWh mit 20 Jahren gesichertem Vergütungszeitraum abgeschlossen, bevor diese exzessive Übersubventionierung langsam reduziert wurde. Für Windkraft war es ähnlich, nur nicht ganz so exzessiv, für Biogas ebenfalls. Das wirkt immer noch massiv nach. Alleine daraus ergibt sich schon eine Ahnung, wer den Strompreis wirklich in die Höhe getrieben hat?

Dass Frau Kemfert die konventionellen Grundlastkraftwerke – ohne die unser Stromsystem täglich zusammenbrechen würde – der Redakteurin als „ … obwohl man sie nicht braucht … „ unwidersprochen erzählen kann, zeigt nur die hoffnungslose Überforderung auf einer Seite.

Wir brauchen Mindestkapazitäten gegen Blackouts genauso wenig wie Butterberge gegen den Hunger

Diese Hoffnungslosigkeit ist bei unseren Medien leider weit verbreitet, wie es das vergleichbare Interview zeigt:
Zeit Online 20. April 2017: [10] Kemfert: Der Mythos Grundlast! Kohlekraftwerke seien nötig, um die Versorgung sicherzustellen: Das wird gern behauptet, ist aber falsch. Wir brauchen Mindestkapazitäten gegen Blackouts genauso wenig wie Butterberge gegen den Hunger. Und wir brauchen für die erneuerbaren Energien auch keinen Netzausbau …
Das sind Darstellungen, wegen der ein Fachmann für Energietechnik jeden Studen*in wegen zu offensichtlicher, fachlicher Unfähigkeit durchfallen lassen würde. Nicht so unsere Medien und die Verteiler von Ämtern und Preisen.

Den letzten Satz (vom aktuellen Interview) zu kommentieren, erspart man sich besser. Ein Blick auf die EU-weiten Stromkosten zeigt, wer die höchsten in Europa hat: Deutschland steht inzwischen an erster Stelle neben Dänemark, welches ebenfalls stark auf EEG-Energie setzt. Frankreich mit seiner „veralteten“ Atomkraft liegt bei der Hälfte.

Erneuerbare Energien und Energiesparen ist das Dream-Team der Energiewende …

weiß Frau Kemfert zu berichten. Nur das Warum sagt sie nicht gleich dazu: Einmal, weil die Strompreise so explodieren, dass sich viele die Energie nicht mehr leisten können und dann, weil sie aufgrund der hochvolatilen Einspeisung ganz einfach häufig fehlt. Nur wer „keine benötigt“, merkt davon theoretisch nichts.
Interview: [2] C. Kemfert) …
Wir benötigen einen deutlichen Ausbau der Erneuerbaren Energien, ein Umbau des gesamten Energiesystems hin zu mehr Dezentralität, Flexibilität, Dynamik und Intelligenz samt Digitalisierung …
Wieder ein durch viele Neusprechbegriffe aufgeblähter „Schwurbelsatz“ wie schon öfter im Interview. Ergänzen müsste sie jetzt nur noch die Begründung, damit ein Schuh daraus wird: Das bisherige Energiesystem war sorgfältig auf Stabilität bei vergleichsweise niedrigen Kosten ausgelegt. Gute Ingenieure vermieden instabile Elemente und minimierten den Regelungsbedarf. Das Ergebnis war weltweit bewundert.

Das EEG-System hat nichts mehr davon. Es ist aus Prinzip, da ausschließlich Wetterbedingt und von Tag-/Nacht abhängig unstabil. Man versucht deshalb verzweifelt, durch aufwendige Regelungstechnik – die sich vor allem mit Not-Lastabwurf-Techniken und teuren, verstellbaren Ortsnetztrafos erschöpft – etwas Stabilität zu erzeugen. Es gelingt (noch), mit hohen Kosten.
Es gibt dazu einen guten Vergleich in der Technik: Verkehrsflugzeuge sind auf stabiles Fliegen und wenig Verbrauch optimiert. Als Ergebnis fallen sie auch selten herunter. Kampfjets dagegen sind bewusst unstabil, da sie wendig sein müssen. Ohne eine ausgefeilte Regelung im Hintergrund wären sie nicht steuerbar. Das reicht aber nicht, entsprechend oft fallen sie unfreiwillig aus dem Luftraum. Der Verbrauch interessiert ebenfalls wenig. Notfalls lädt man Zusatztanks, die dann abgeworfen werden.
Genau das Gleiche macht man im EEG-System. Im Kampf gegen den Klimawandel wird es zum teuren, instabilen Kampfjet umgebaut, dem der ursprüngliche Sinn eines preiswerten, stabilen, mit Reserven versehenen Energiesystems verloren gegangen ist.
Ob das ein wirklicher Fortschritt ist, mag jeder selbst entscheiden. Es spült den an den erforderlichen Investitionen und Forschungen Beteiligten jedoch sonst nie gekommene, extreme Investitionsvolumen in die Auftragsbücher. Entsprechend enthusiastisch ist deren Unterstützung dafür.

Angebot und Nachfrage in Echtzeit aufeinander abstimmen

Das Interview ist noch nicht zu Ende. Nun muss man den Lesern noch zeigen, dass Frau Kemfert wirklich auf alles eine sichere Antwort weiß?
Interview: [2] …
Für Solarmodule auf den Dächern können sich viele Menschen … noch erwärmen, für Windräder viele nicht … Was sagen Sie dazu?
(C. Kemfert) Durch eine kluge Steuerung von schwankenden erneuerbaren Energien, der engen Verzahnung beispielsweise durch sogenannte virtuelle Kraftwerke und ein kluges Energiemanagement, das Angebot und Nachfrage in Echtzeit aufeinander abstimmt, kann die Versorgungssicherheit erneuerbarer Energien deutlich erhöht werden. Zudem werden mittelfristig auch mehr Speichertechnologien wichtig werden. Je mehr wir die Menschen einbinden, desto effektiver und effizienter wird die Energiewende.
Man erkennt schon bei diesem recht kurzen Interview immer deutlicher, dass sich die „Argumentation“ der Fachfrau im Kern auf penetrantes Wiederholen von Neusprechfloskeln reduziert. Selten findet sich ein sachlich fundierter Inhalt. Im Kern sind es ganz einfach nur Wünsche, die zu Glaubenssätzen hochstilisiert wurden.
Betrachte man die „virtuellen Kraftwerke“. Diese gibt es seit Langem. Es sind Modelle, um das Verkaufsproblem großer Anlagen zu lösen (Direktvermarktungspflicht) und um zusätzlich Geld durch Teilnahme am Regelmarkt einzunehmen. Eines bieten sie nicht: Den Ersatz konventioneller, grundlastfähiger Kraftwerke in größerem Maßstab.
Virtuelles Kraftwerk: Der Mark-E PowerPool
Seit 2007 betreiben wir bei Mark-E ein virtuelles Kraftwerk. Unter der Bezeichung PowerPool bündeln wir darin aktuell eine Gesamtleistung von rund 1.980 Megawatt (MW). Im Mark-E PowerPool profitieren Anlagenbetreiber von:
1. Direktvermarktung nach dem EEG
2. Teilnahme am Regelenergiemarkt

Nun zu ihrer folgenden Neusprechfloskel:
[2] „ … Energiemanagement, das Angebot und Nachfrage in Echtzeit aufeinander abstimmt“.
Das bisherige Energiesystem hat das schon immer gemacht. Beim Stromnetz ist es physikalisch unabdingbar, weil sich sonst weder die Spannung, noch die Frequenz halten lässt. Was soll also daran neu und „klug“ sein? Wohl die unvorhersagbaren Energieschwankungen im EEG-Netz. Da weiterhin – und auch mittelfristig – ausreichend Speicher fehlen, bedeutet „klug“ nun einfach, in der Not beim Überangebot die Erzeuger, und bei Unterangebot die Verbraucher abzuwerfen. So „klug“ ist man in allen Entwicklungsländern schon längst. Dort wird es im Stromnetzt täglich bereits über Stunden gemacht. Lediglich die Steuerungstechnik dazu ist dort mangels Geld und Ingenieurskunst vereinfacht ausgeführt. Vorbild ist jedoch die Idee, nicht die vom Geld abhängige Ausführung.
Wenn man diese Antwort vollständig „übersetzt“, dann hatte die untergegangene DDR bereits alle diese hoch-innovativen Eigenschaften in ihrem Energiesystem. Vor allem waren die Menschen damals mehr als nur „eingebunden“, sie waren durch eine Mauer dazu verdammt, es lange Zeit auszubaden.
Frau Kemfert ist nicht weit weg von solchen Gedanken.
(C. Kemfert) …
Ein „Weiter so“ wird es nicht geben … Als Nächstes sollte der Kohleausstieg angegangen werden. Dieser muss bald eingeleitet … Zudem muss schnellstmöglich eine nachhaltige Verkehrswende auf den Weg gebracht werden … Zudem sollen alle Treibstoffe auf Öko-Energien wie Öko-Wasserstoff oder aus erneuerbaren Energien hergestelltem Gas setzen.

Je größer der erzählte Unsinn wird, umso mehr wird er geglaubt

In vielen Artikeln zum EEG hat der Autor schon gezeigt, dass bei den NEUEN Energien der Wahnsinn Methode bekommen hat. Es gibt wirklich keinen noch so hanebüchenen Unsinn, den man bei diesem Thema nicht unter die Leute bringen kann (und der vom Staat in seiner offensichtlichen „Lösungsnot“ gefördert wird)
[10] ZEIT ONLINE: Wie ginge es denn besser?
Kemfert: Wir brauchen flexiblere, dezentrale Strukturen, auch auf regionaler Ebene. Digital gesteuerte Netze, durch die sich Stromangebot und Nachfrage flexibel aneinander anpassen. Die Erneuerbaren müssen so aufeinander abgestimmt werden, dass sie zu jeder Zeit Versorgungssicherheit garantieren können. Das geht auch mit Solar, Wind, Biomasse und Wasserkraft – und mit den entsprechenden Speichern.
Die Technik dafür gibt es: In Hamburg beispielsweise denkt man über einen riesigen unterirdischen Wärmespeicher nach, der Sonnenenergie aufnehmen soll, aber auch die Abwärme von Fabriken und Rechenzentren. Im Winter will man Wärme aus der überhitzten Elbe gewinnen. Wenn wir all die neuen Möglichkeiten nutzten, bräuchten wir weder Kohlekraftwerke für die Grundlast noch überdimensionierte, viel zu teure neue Stromleitungen zwischen Nord- und Süddeutschland.

Gerade die Speichertechnik hat es der Fachfrau Kemfert angetan. Lange erzählte sie, dass man gar keine benötigt:
forum Kuratorin Claudia Kemfert 25.06.2016: Weder Stromnetze noch Speicher beschränken den Ausbau der erneuerbaren Energien
Und nun ist sie auch eine derjenigen, welche jeden Strohhalm an „Speichervermutung“ ergreifen und als Lösung erzählen. Inzwischen macht sie sogar Werbung dafür [3].

Quellen

[1] EIKE 18.11.2016: Ich bitte dich, komm sei so gut, mach meine heile Welt kaputt…

[2] nordbayerische Nachrichten, Lokalausgabe vom 14.05.2018: „Jeder ist Teil der Energiewende“, Interview mit C. Kemfert

[3] EIKE 13.05.2018: Twitter macht es möglich, Unsinn in kürzester Zeit zu multiplizieren

[4] EIKE 20.05.2017: Das fossile Imperium schlägt zurück – oder: Wie eine Wissenschaftlerin ihre Reputation vernichtet

[5] Claudia Kemfert, Biografie

[6] Claudia Kemfert, Antrittsvorlesung 1. Dezember 2004: Fünfzig Jahre nach morgen wo werden wir sein? Die ökonomischen Kosten des Klimawandels

[7] Matthias Machnig und C. Kemfert: Richtung wechseln, Energie neu denken – das Stromsystem fit machen für das 21. Jahrhundert – für eine Integration von Erneuerbaren Energien, konventionellen Kraftwerken, Netzen und Stromnachfrage zu einem zukunftsfähigen Stromsystem
[8] EIKE 22. Januar 2018: Am 11. Januar 2018 brach das EEG-System Deutschlands das erste Mal in der Geschichte vollständig in sich zusammen

[9] The Europien C. Kemfert 14.07.2014: Billiger Sündenbock

Öko-Energie wird somit zu Unrecht als alleiniger Preistreiberin stigmatisiert. Schon heute könnte der Strompreis sinken, wenn auch die niedrigen Strombörsenpreise an die Verbraucher weiter gegeben werden würden.

[10] Zeit Online 20. April 2017 Claudia Kemfert: „Die fossile Industrie kämpft hart um ihre Pfründe

[11] DIW WOCHENBERICHT NR. 46/2016 VOM 16. NOVEMBER 2016 C. Kemfert: Trumps Klimapolitik: Augen zu und vorwärts in die Vergangenheit!
[12] kaltesonne 24. Mai 2018: Die Sonne im April 2018 und eine Nachlese der Diskussion um die Klimaempfindlichkeit gegenüber CO2

[13] EIKE 25.05.2018: Zu jedem Parteitag eine Freifahrt in der Klima-Geisterbahn

EIKE 24.05.2018: Das „natürliche“ Wetter einzuklagen, wird weltweit immer beliebter




Können Anwohner von Windindustrie-Anlagen Minderheitenrechte beanspruchen?

Dr. med. Stephan Kaula

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Einleitung

Auf den ersten Blick scheint es überraschend und gewagt zu sein, Anwohner von Windindustrieanlagen mit einer verfolgten ethnischen oder religiösen Gruppe zu vergleichen. Und irgendwie entsteht da auch ein Gefühl, ungerecht gegenüber wirklich Verfolgten zu sein.

Um diesen auftretenden inneren Widerstreit zu versachlichen, ist es hilfreich, sich auf die wissenschaftliche Definition zu beziehen: Was ist eine gesellschaftlich benachteiligte Minderheit und wann sollte diese einen besonderen Schutz erfahren?

Eine Minderheit ist ein zahlenmäßig kleinerer Teil einer Gesamtheit, der sich von ihr in einem bestimmten Aspekt unterscheidet, wie in Ethnie, Sprache, Verhalten, Religion, Moralvorstellungen, Sexualität. Unter dem Einfluss der amerikanischen Soziologie wurde der Begriff in den letzten 50 Jahren auf praktisch alle Gruppen erweitert, deren Auftreten von den vorherrschenden Verhaltensweisen abweicht, Ein Schutzbedarf dieser Minderheit besteht laut Völkerrecht, wenn die Mehrheit diese Minderheit dominiert, sie schlechter oder als minderwertig behandelt und ihr weniger Einfluss gewährt, als dem Rest der Bevölkerung..

Unter diesen Aspekten möchte ich im folgenden Aufsatz betrachten, ob Windindustrieanlagen-Anwohner (oder künftige Anwohner) zu einer schutzbedürftigen Minderheit in Deutschland gehören. Dabei bitte ich zu berücksichtigen, dass ich kein Soziologe oder Psychologe, sondern Allgemeinmediziner bin, der über 30 Jahre als Hausarzt tätig war und als künftiger Anwohner eines Windparks selbst ein Betroffener ist, also ein Windindustrieanlagen-Opfer und nicht Gegner. „Windkraftgegner“ ist ein unzutreffender Begriff, den die Politik dieser Gruppe aufgedrückt hat. Dass wir diese Bezeichnung zuließen, in der die Rollen von Täter und Opfer subtil vertauscht werden, zeigt wie weit der Prozess der Diskriminierung bereits weitgehend unbemerkt fortgeschritten ist. Dieser Aufsatz erhebt also nicht den Anspruch einer wissenschaftlichen Arbeit. Mein Wunsch ist es allerdings, dass Soziologen und Psychologen auf dieses Thema aufmerksam werden und vielleicht selbst eine solche Untersuchung auf wissenschaftlicher Grundlage vornehmen. Beabsichtigt ist auch deutlich zu machen, dass demokratisches Verständnis und die gebührende Achtung von Minderheiten etwas ist, um das eine Gesellschaft auch heute und in Zukunft immer wieder wird ringen müssen. Inwieweit wir das schaffen, ist ein Maßstab, an dem wir unsere Gesellschaft, vor allem aber unsere Politiker messen sollten. Und zuletzt ist es auch Absicht, den Menschen, die zwangsweise zu Windindustrieanlagen-Opfern werden oder geworden sind, ein neues Selbstverständnis zu geben: Ja, es ist ein erhebliches Unrecht, das da mit staatlicher Gewalt durchgezogen wird. Und es besteht nicht nur das Recht, sondern sogar die Verpflichtung der Politik und der Mehrheit der Bevölkerung mit deutlicher Stimme klar zu machen, dass das nicht einfach still hingenommen werden kann. Das Unrecht ist zu benennen wie auch die Verantwortlichen dafür.

Vorgeschichte

Im Rahmen der Diskussionen zur Abwendung der vom Weltklimarat festgestellten Klimaerwärmung und dem von der Mehrheit der beteiligten Wissenschaftler als Ursache ausgemachten globalen CO2 Anstiegs wurden, vor allem von der Grünen Bewegung Deutschlands, wichtige Kursänderungen in der Energiepolitik gefordert. Dieser Impuls, der in der -Energiewende- mündete, verlor dabei auf seinem Weg von naturwissenschaftlicher Betrachtung und Theorie hin zu praktischer politischer Umsetzung immer mehr an wissenschaftlicher Nüchternheit und bekam Aspekte eines Medienfeldzugs mit stark propagandistischem Beiklang.

In die immer schwerer zu führende wissenschaftliche Diskussion mischte sich die deutsche Regierung in der Weise ein, dass sie selbst mit z.B. sog. Faktenpapieren von durch sie ausgewählten Fachleuten, die Grundlagen all dessen bestimmte, was wissenschaftliche Wahrheit sei. Von da an war es erlaubt mit eigentlich sinnleeren Begriffen wie „Klimaleugner“ oder „Verschwörungstheoretiker“ jede kritische Stimme eines Wissenschaftlers zu Boden zu ringen und mundtot zu machen. Solche Kritik wurde auf dem Scheiterhaufen der „fake news“ geächtet und aus den Medien verbannt.

Entscheidende Fehlentwicklungen:

  • Diese zunehmend selektive Wahrnehmung zeigt sich besonders tragisch bei den Auswirkungen von durch Windkraftanlagen erzeugten, nicht mehr hörbaren Schallanteilen (Infraschall). Gerade die neueren unabhängigen, allen streng wissenschaftlichen Kriterien genügenden Untersuchungen der letzten 2 Jahre, weisen auf erhebliche gesundheitliche Nebenwirkungen durch Windkraftwerke hin, die schlicht deutlich größere Abstände zur Wohnbebauung zur Konsequenz haben müssten. Diese nachgewiesenen Nebenwirkungen wie anhaltende Schlafstörungen mit all ihren psychischen und physischen, teilweise schweren Folgekrankheiten, sind anfangs recht vage und werden in der Regel vom Betroffenen nicht auf Windkraftanlagen in der Nähe zurückgeführt. Es ist jedoch davon auszugehen, dass von diesen gesundheitlichen Schäden inzwischen tausende Anwohner betroffen sind. Die notwendigen Konsequenzen dieser Erkenntnisse werden aber vom Staat, anders als in Dänemark, das deshalb bereits 2015 einen Windkraft-Ausbaustopp verhängte, nicht gezogen, weil das Bundesumweltamt sie nicht in seinen Katalog wissenschaftlicher Wahrheit aufgenommen und damit als  „nicht wahr“ ausgeschlossen hat. Es wird auf einseitig ausgerichteten und zudem veralteten Untersuchungsergebnissen beharrt.
  • Das trifft auch auf die Tatsache zu, dass Immobilien in der Nähe von Windkraftanlagen an Attraktivität und damit an Wert verlieren. Vom deutschen Staat wird das völlig ignoriert, weil ein solcher Immobilienwerteverlust in der eigenen Wahrheit der Deutschen Regierung nicht existiert. In Dänemark wird dieser Anspruch auf Entschädigungsleistungen automatisch anerkannt und gewährt. In Deutschland wurde dagegen noch nie ein Euro Entschädigung gezahlt.
  • Dass der Staat mit seinen ausgewählten und der Windkraftlobby intensiv verflochtenen Instituten und Fachleuten seine eigene Wahrheit bestimmte und bestimmt, führte bei der Bewertung und Sinnhaftigkeit der für die geplante Energiewende vorgesehenen technischen Mittel zu den wohl gravierendsten Fehlentwicklungen und Folgen. Man unterschätzte und unterschätzt immer noch die dabei auftretenden technischen Probleme und hatte und hat keinerlei klares und überprüfbares Konzept für die kommenden Jahre. Es wurde zur gängigen Praxis, der Öffentlichkeit mit der inzwischen gut eingespielten Propagandamaschinerie vorzugaukeln, man habe alles im Griff, umging jahrelang berechtigte technisch-wissenschaftliche Kritik, und verlor so die grundlegende Fähigkeit, Fehlentwicklungen rechtzeitig wahrzunehmen und damit Schaden von der Bevölkerung abzuwenden. Im Kern dieser Kritik steht der weitere forcierte Ausbau der Windenergie bei fehlenden, hier und jetzt verfügbaren Stromspeichern für die bei Starkwindphasen problematisch großen Strommengen im TWh-Bereich. (An den meisten Tagen im Jahr haben wir dagegen europaweit Schwachwind und selbst bei Verdreifachung der Windindustrieanlagen viel zu wenig regenerativen Strom.)

In Deutschland werden also zunehmend mehr Windkraftwerke aufgestellt und deshalb müssen gleichzeitig immer mehr abgestellt werden. (Siehe Kompendium zur Energiewende auf: www.Vernunftkraft.de.)

Landschafts-Verschandelung durch Windmühlen (Foto Stephan Kaula)

Windkraft bekommt Vorrang.

Im „Kampf gegen den Klimawandel“ kam es 2004 zur Novellierung des Gesetzes für den Vorrang erneuerbarer Energien. Damit gab sich die Regierung selbst das Recht, sich bei der konkreten Umsetzung der „Energiewende“ so zu verhalten, als lebten wir in einem Ausnahmezustand, der eine Beschneidung der Bürgerrechte zu rechtfertigen schien. So durfte der Staat nun selbst gegen den ausdrücklichen Willen großer Teile der Bevölkerung, ja sogar gegen die geschlossenen Interessen ganzer Gemeinden und halber Regionen unter Aushebelung des Naturschutzes und mitten im Wald, seine Windkraftprojekte ohne Wenn und Aber durchsetzen. Die Akzeptanz der Grundstücksbesitzer Flächen zur Windkraftnutzung zur Verfügung zu stellen, wurde und wird mit Pachtzahlungen gewonnen, die fünfzig bis hundertfach (50 bis 70.000 Euro/Jahr und Windrad) über dem realen Ausfallschaden liegen und für 20 Jahre garantiert sind. Diese „Akzeptanz Fördermaßnahme“ muss man daher eher als staatliche Bestechung einordnen.

Gesellschaftliche Folge war die Spaltung ganzer Landgemeinden in Profiteure und Opfer der Windkraft. Damit wurde ein formierter Widerstand dieser Minderheit von Windkraftanlagenanwohnern sehr früh im Keim erstickt. Die aktuelle Version dieser Bestrebungen des Staates, den zunehmenden Widerstand gegen den weiteren Windkraftausbau mit Geld aufzuhalten, sind „Bürgerwindparks“ bei denen die Bürger zu Betreibern werden sollen. Welchen destruktiven Zündstoff die Regierung mit all ihren Maßnahmen hinab in die ländliche Bevölkerung und die damit massiv überforderte lokale Politik gebracht hat und bringt, davon bekommt die in den Städten und Ballungszentren wohnende Mehrheit der Bevölkerung nichts mit.

Richterliche Urteile folgten auch den staatlichen Zielen. Hinzu kam, dass Windkraft-Planungen regelmäßig vor den betroffenen Anwohnern verdeckt und schnell vorangetrieben wurden, sodass ihnen nahezu jede Möglichkeit genommen wurde, auf diesen Prozess Einfluss zu nehmen.

Zwischenbilanz:

Die Opfer des Ausbaus der Windindustrieanlagen werden fast ausschließlich den Anwohnern im ländlichen Raum abverlangt, fern von den Großstädten und Ballungszentren, in denen die gesellschaftliche Mehrheit wohnt. Diese gesellschaftliche Mehrheit dominiert und bestimmt den Umgang mit dieser Minderheit von Windindustrieanlagen Anwohnern, die gegen ihren Willen und ohne wesentliche Möglichkeiten sich dagegen zu wehren, gesundheitlich psychisch und physisch beeinträchtigt oder sogar verletzt werden, ihrer Lebensqualität und ihres Besitzes beraubt und in ihren Rechten deutlich eingeschränkt wurden und werden. Damit sind dem Grunde nach alle Kriterien einer schutzbedürftigen Minderheit laut Völkerrechts-Definition erfüllt.

Wollte man den Schaden, der dieser Minderheit zugefügt wird, finanziell bemessen, so würde er sich in Milliardenhöhe beziffern.

Zeichen der Diskriminierung

Jedoch noch mehr als die Auflistung der Benachteiligungen, die eine Minderheit erfährt, beweist die Art und Weise, wie man mit dieser ungeliebten Bevölkerungsgruppe umgeht, dass es sich tatsächlich um eine benachteiligte gesellschaftliche Minderheit handelt. Dabei werden alle Register gezogen, die eine Gesellschaft dazu benutzt, um sie an den Rand zu drängen, zu diskriminieren und mundtot zu machen.

Stufe 1:  Ignorieren ist die Devise

„Es existiert kein Problem“ ist die einfachste Möglichkeit aus Sicht der Mehrheit mit dem unbequemen Hilferuf einer Minderheit umzugehen. Dieser Ruf wird von der Mehrheit ausgeblendet. Man gibt keine Antwort, zeigt keine Reaktion, schenkt keine Aufmerksamkeit. So verhält sich die Presse, die Medien, die Politik. Den Anwohnern geht es hier wie der Natur, die für die Entwicklung nicht verantwortlich ist und dennoch für die Windkraft die Opfer bringt und weiter erbringen soll. Und wenn die „Grünen-Bewegung“ und die großen Naturschutzverbände unserer Natur ihren Schutz verweigern, wer sollte dann jemals die Klagen der Natur hören und vertreten? Hier eine kleine Auswahl von Beispielen über die Praxis der Ignoranz, mit denen die überall in unserem Land betroffenen Windkraftanlagen-Anwohner ganze Bände füllen könnten:

  • Von ca. 33 000 Einsendern mit Einwendungen gegen den Regionalplan Nordhessen, der bestimmte, wo Windparks errichtet werden dürfen, bekam keiner eine Antwort vom Regierungspräsidium. Noch nicht einmal eine Eingangsbestätigung waren die Befürchtungen und Ängste der Anwohner es dem RP in Kassel wert.
  • Oder man schließt Anwohner von den Windkraftplanungen bewusst aus und informiert sie erst, wenn die Planungen schon so weit vorangeschritten sind, dass man sie nahezu nicht mehr verhindern kann. In einem Fall traf sich z.B. der in seinem demokratischen Verständnis wohl überforderte Bürgermeister wegen der Planungen nur mit den Bauern und künftigen Pachteinnehmern der Grundstücke auf denen Windkraftanlagen errichtet werden sollten. Dabei wurde Stillschweigen vereinbart. So wurde selbst der Ortsbeirat nicht informiert. Nur zufällig kamen die sehr konkreten Planungen wenige Tage vor Ende der Einwendungsfrist beim Regierungspräsidenten in Kassel an die Öffentlichkeit und spalteten nun das Dorf. Man sprach nicht mehr miteinander und grüßte sich nicht mehr.
  • Medienvertreter sind oft nur schwer davon zu überzeugen, über dieses Unrecht, das in unserem Land tausendfach passiert, überhaupt ein Wort zu berichten. Obwohl sie doch in unserem Land ein wichtiger Garant für unsere freiheitliche Grundordnung und eine Art Gegengewicht zur Stimme des Staates sein sollten. Tatsächlich besteht aber zwischen der geringen Medienresonanz zum Thema Windkraft und der großen Bedeutung dieses Konflikts in den vom Windkraftausbau betroffenen ländlichen Gemeinden ein erhebliches Missverhältnis. Hierzu: „Energiewende: Der verschwiegene Protest“, 18.9.2017 vom Magdeburger Umweltökonomen Joachim Weimann: Es sind jetzt 1005 registrierte Bürgerinitiativen, die sich gegen die Errichtung von Windkraftanlagen richten und in Kürze werden zehn Prozent aller Gemeinden in Deutschland eine solche Bürgerinitiative haben. Das ist Bürgerprotest in einer Breite, wie sie so in Deutschland nur ganz selten vorkommt. Der Protest gegen den Ausbau der Windkraft wird nicht seiner Bedeutung entsprechend in den Medien gewürdigt. Von der Politik ganz zu schweigen, was die Frage aufwirft, ob sich die Medien nicht interessieren, weil es der Politik egal ist, oder es der Politik egal ist, weil die Medien darüber nicht berichten.
  • Hinzuzufügen ist, dass wenn die Medien einmal überregional über dieses Thema berichten, die Fakten oft mutig verdreht werden, ein Zeichen, dass es den Autoren der Artikel an unabhängigem und grundlegendem Basiswissen fehlt.
  • Auch in den lokalen Medien wird nur zögerlich berichtet, und man ist sehr darauf bedacht, dem politischen Mainstream nicht zu widersprechen. Die Bundespolitik hat diesen Konflikt ja gerade in die ländlichen Gemeinden abgeschoben und hier stehen überforderte Politiker auf einmal ihren protestierenden Bürgern gegenüber und sollen die Bundespolitik inhaltlich verteidigen. Die lokalen Medien unterstützen in ihrer Berichterstattung dann mit dem Argument „Neutralität“ wahren zu müssen, die Position der Politiker, und dienen damit unwissentlich der Unterdrückung der Minderheitenstimme. Und auch hier kommt es so zu Verdrehungen von Fakten, wenn die Aussagen der Politiker oder blanke Lügen der Windkraftlobby völlig unkritisch 1:1 in die Berichterstattung übernommen werden. So behauptete Regierungspräsident Lübcke kürzlich öffentlich, es gebe keine Studien, die Gesundheitsstörungen oder negative Wirkungen von Windkraftanlagen auf den Tourismus nachweisen würden. Und das erschien ohne Widerspruch in der Presse. Doch sogar das von der Hessischen Landesregierung selbst herausgegebene „Faktenpapier zum Tourismus“ spricht von bis zu 15% Einbußen (andere Studien sprechen von noch deutlich höheren Verlusten).
  • In unserem touristisch geprägten Landkreis in Nordhessen stehen bereits ca. 80 Windindustrieanlagen. Doppelt so viele sind geplant, fast alle davon mitten in den Wald. So soll zum Beispiel direkt gegenüber dem Nationalparkzentrum-Kellerwald/Edersee ein Windpark mit sieben 230m hohen Anlagen in nur 1200m Entfernung entstehen. Auf dem regionalen Tourismuskongress im April 2018, veranstaltet von der Hessischen Landesregierung ist nicht geplant, die Windkraft als mögliches Problem überhaupt zu thematisieren.
  • In überregionalen Berichterstattungen liest man immer wieder, die Mehrheit der Deutschen sei für die Energiewende und den weiteren Ausbau der regenerativen Energien. So die Süddeutsche vom 7.3.18: „Gemäß einer Forsa Umfrage stehen 88 Prozent der Bundesbürger hinter der Energiewende. Die Zustimmung verläuft quer durch alle Bildungs-, Einkommens- und Altersgruppen, von FDP-Anhängern bis hin zu denen der Linkspartei.“ Man liest dagegen nie: Die Akzeptanz der Energiewende bröckelt, bereits 15 % (so die Zahl einer anderen aktuellen Studie) der Bundesbürger sind dagegen. Und vor allem, warum kommen die Medien und Umfrageinstitute offenbar nie auf die naheliegende Idee, eine Befragung bei den Windkraftanlagen-Anwohnern in den davon betroffenen ländlichen Regionen vorzunehmen? Das wäre doch nur völlig logisch, denn die befragte sog. Mehrheit lebt überwiegend in den Städten und hat Windräder gerade einmal aus größerer Entfernung gesehen und müssen nicht unter ihnen wohnen und leben. Hier sind die Medien und staatlich beauftragten Meinungsforscher auf beiden Augen blind.
  • Auch die Tatsache, dass unabhängige Studien zu den Nebenwirkungen der Windkraft vom Bundesumweltamt konsequent nicht ausgewählt oder zitiert werden oder wie zum Beispiel das Verfassungsgericht die Klage von Windkraft-Geschädigten als letzte Instanz zunächst angenommen und dann wieder abgelehnt hat, (und dass niemand darüber berichtete) zeigt diesen kollektiven Verdrängungsmechanismus der Mehrheit. Alles dem Motto folgend: Es existiert überhaupt kein Problem!

Stufe 2:  Herabwürdigen, lächerlich und unbedeutend machen.

Wenn Windindustrieanlagen-Anwohner (oder künftige Anwohner) dann immer noch nicht stillhalten und sich weiterhin beschweren und wehren, geht man fließend zur nächsten Stufe der Eskalation über. Die Minderheit wird offen herabgewürdigt, ihre sachlichen Anliegen weiterhin möglichst ignoriert. Hilft das nicht, so werden die inhaltlichen Anliegen verdreht und pauschaliert, um sie lächerlich zu machen. So sind Windkraftanlagen-Anwohner und Kritiker auch nicht generelle „Gegner aller Windkraftanlagen“, wie es gerne vereinfachend dargestellt wird, um sie im Vorhinein dumm dastehen zu lassen. Ein paar Beispiele:

  • Hierzu ein Artikel aus „Die Süddeutsche vom 14. Dezember 2017, „Starke Winde belasten die Rotoren“ „ Po-Wen Cheng, Inhaber des Lehrstuhls für Windenergie der Universität Stuttgart sagt: „Wir haben die Aufgabe, uns intensiver mit Fragen der Akzeptanz in der Bevölkerung zu befassen, etwa durch das Hinzuziehen von Sozialwissenschaftlern, Landschaftsarchitekten, Psychologen und anderen Experten“. Dass sich Anwohner nicht mit den Windkraftanlagen in unmittelbarer Nähe abfinden möchten, hat also nichts damit zu tun, dass man sie auf viele Weisen schädigt, nein man unterstellt, ein Psychologe könne diese verquere Einstellung wohl richten, So als wären die sich beschwerenden Windindustrieanlagen-Opfer und Kritiker keinesfalls vernunftbegabte, rational entscheidende Wesen.
  • Noch deutlicher war mein Gespräch mit Herrn Minister Tarek al-Wazir, der mir direkt ins Gesicht sagte: Wenn Sie ehrlich sind, dann wollen Sie die Windräder nur deswegen nicht, weil sie Ihnen nicht gefallen. Man wird also als unehrlich und als egoistisch bezeichnet, als jemand, der obendrein noch ein bisschen beschränkt ist, weil er sich gegen den „Segen der Windkraft“ stellt.
  • Zitat aus „Der Süddeutschen“: 7. März 2018, „Erneuerbare Energien; Ja zur Energiewende, Nein zu Windrädern“ „In Leserbriefen und auf Veranstaltungen, auf Flugblättern und auf Internetseiten betonen die Aktivisten immer wieder: Nein zu Windrädern in der Nachbarschaft – aber Ja zur Energiewende. Vielerorts konnten sie den Bau neuer Windparks verzögern oder sogar verhindern. Ein typisches Beispiel für „Not in my backyard“-Egoismus…“.
  • Häufig lässt man auch gönnerische Belehrungen mit dem Totschlagargument verlauten, es gehe doch um das Klimagas CO2 und die Notwendigkeit der Planetenrettung. Sehr beliebt ist der hoch erhobene Zeigefinger, der da signalisiert, man verhalte sich höchst unmoralisch und abweichend. So als hätte jeder Windindustrieanlagen-Anwohner, der sich über die Energiepolitik kritisch äußert, sich nicht mit den Gründen und den Grundlagen dieser Politik eingehend beschäftigt. Das genaue Gegenteil ist der Fall, kritische Windkraftanlagen-Anwohner haben bezüglich Sinn und Unsinn der Umsetzung der Energiewende einen eindeutig höheren Wissensstand als die Mehrheit der Gesellschaft und die meisten Politiker.

Diese Diskriminierung der Minderheit dient dazu, weiter auf diese herabsehen zu können und ihr nicht auf Augenhöhe begegnen und sich mit ihr und den vorgebrachten Inhalten auseinandersetzen zu müssen.

Dass es sich hier aber um ein ernst zu nehmendes Anliegen handelt, mag man zum Beispiel am hohen Anteil von Medizinern in den entsprechenden Bürgerinitiativen ablesen, die sich offen kritisch mit den Folgen der Windenergienutzung auseinandersetzen. Vermutlich hat das damit zu tun, dass wir Ärzte uns mit der ganzen Spannbreite von naturwissenschaftlichen Fakten über gesellschaftliche Aspekte bis hin zu rein persönlich-menschlichen Belangen befassen, was der Breite des Themas Windkraft entspricht (siehe Ärzte für Immissionsschutz: aefis.jimdo.com ).

Stufe 3:   Opfer werden zu „Tätern“ gestempelt

Diese Eskalationsstufe des Konfliktes der Mehrheit mit der Minderheit ist von immer offeneren Angriffen gekennzeichnet. Typisch ist dabei, dass die Mehrheit auf subtile Weise dabei Opfer und Täterrolle vertauscht und den Opfern, die ja primär nur auf das ihnen zugefügte Unrecht aufmerksam machen wollen, aggressive Absichten unterstellt. Sie werden zu Unruhestiftern und Windkraft-Gegnern abstempelt, zu Aggressoren erklärt, gegen die man sich wehren und die man bekämpfen muss.

  • Sofern Windindustrieanlagen auf Gemeindegrund geplant sind und damit Pachteinnahmen fließen würden, wird der Vorwurf erhoben, man stelle egoistische Interessen vor das Interesse der Gemeinde und verhindere wichtige Investitionen. So bekommt man unmissverständliche Signale, dass man ein Ärgernis sei, jemand, der sich nicht einordnen will und den gesellschaftlichen Frieden und Konsens gefährdet. Einschüchternde anonyme Anrufe und persönliche verbale Angriffe kommen genauso vor, wie die Androhungen juristischer Konsequenzen.
  • Auf fachliche Einwände wird Windkraftkritikern, wenn überhaupt, mit pauschaler Empörung geantwortet, man wäre ein Klimaleugner, jemand der den technischen Fortschritt und damit den Industriestandort Deutschland und seine Führungsrolle im Klimaschutz gefährde.

Ohne weiteren Kommentar :

Welt.de von Daniel Wetzel, 20.03.2018 :

„Das peinliche Zeugnis für die deutsche Energiewende: Deutschland, ökologischer Vorreiter und Musterschüler im Klimaschutz? Das stimmte wahrscheinlich nie. Im ersten globalen Energiewende-Ranking kommt die Bundesrepublik aber noch nicht einmal in Europa unter die Top Ten.“

Fazit:

Auch und gerade die Analyse, wie die deutsche Gesellschaft der Minderheit von Windindustrieanlagen-Anwohnern, künftigen Anwohnern und ihren Unterstützern gegenübertritt, macht deutlich, dass die Annahme dieses Aufsatzes, es handele sich hier um eine öffentlich und auch politisch diskriminierte Minderheit, eindeutig zutreffend ist.

Schlussgedanken:

Folgende Fragen möchte ich abschließend in den Raum stellen:

Wie konnte unser demokratisches System zulassen, dass es zu dieser Entwicklung kam ? Wie konnte man so lange verkennen, dass der Anspruch und die Wirklichkeit der Energiewendepolitik so weit auseinandergedriftet sind? Und haben die hehren Ziele wirklich das dirigistische Vorgehen der Politik gerechtfertigt?




Der DWD ist überzeugt: 10 % Strom über zwei Tage, dabei nicht zuverlässiger als Wettervor­hersagen, reicht

10 % an elektrischem Strom während 2 Tagen sollte für Deutschland zwischendurch wohl reichen

Sagt DWD-Vizepräsident, Dr. Paul Becker [1] (Vita: Ausbildung als Meteorologe, in der Medizin-Meteorologie sowie der Klima- und Umweltberatung tätig). Setzt man dies als Maßstab für eine minimal auseichende Versorgung an, macht der EEG-Ausbau nach Ansicht des DWD-Meteorologen eigentlich keine Probleme. Dabei orientiert sich die DWD-Führungsspitze wohl an der neuen Doktrin, nach der die Bürger keinen individuellen Anspruch auf Energie haben [3].

Um die Zukunft eines nach solchen Maßstäben konzipierten, neuen Energiesystems zu ermitteln, haben sich fleissige DWD-Mitarbeiter als „Energieforscher“ an ihre Computer gesetzt und Wind und Sonne über ganz Europa simuliert. Herausgekommen ist dabei:
-Wind und Solar onshore Deutschland erzeugen 23 mal, also für 26 Tage im Jahr, maximal 10 % der Anschlussleistung über zwei Tage,
-mit Wind onshore und Solar geschieht ist es nur noch 2 mal, also für 4 Tage und
-wenn man das gesamte Europa flächendeckend mit Solar und Windkraft bedeckt, passiert es nur noch 0,2 mal, also einmal in ca. vier Jahren.

Bild 1 [2] Die Grafik zeigt die Anzahl von 48stündigen Zeiträumen geringer Energieproduktion verursacht durch Flauten, sonnenarme Zeiten sowie eine Kombination daraus. Ausgezählt wurden Phasen, bei denen der Kapazitätsfaktor über den Zeitraum unter 0,1 blieb, das heißt die mittlere Energieerzeugung des betrachteten Gebiets unterhalb von 10 Prozent der dort installierten Nennleistung lag.

Wenn die EU helfen würde, wäre unser EEG ein Erfolgsmodell

Unsere „Verantwortlichen“ machen inzwischen wirklich schon große Abstriche bei der zu garantierenden Versorgungssicherheit. Nun ist man bereits bei 10 % als ausreichender „Mindestmenge“ angelangt. Doch auch das schafft unser EEG nicht zuverlässig. Erkennbar, wie sich deshalb die Hilferufe an die EU häufen, Deutschland in seiner Not gefälligst dabei zu unterstützen:
EIKE 07. 02.2018: [3] In Zukunft sorgt die EU für die Sicherheit von Deutschlands Stromversorgung

Frau Baerbock von den GRÜNEN ist überzeugt, dass es unsere auch machen werden, weshalb für sie alle Probleme des EEG bereits zufriedenstellend gelöst sind.
Frau Baerbock: [14] … Denn statt die für Stromkunden teuren, nur selten gebrauchte Reservekraftwerke im eigenen Land vorrätig zu halten, kann man in Engpasssituationen preisgünstigen Strom aus dem Nachbarland beziehen …
So weit, zu glauben dass das Ausland uns ausgerechtet billigen Strom bereitstellt, wenn es wenig davon gibt, sind Fachperson*innen regiernder Parteien noch nicht. Auch diese suchen nach Lösungen, welche inzwischen immer mehr die EU einbinden, aber das streng nach dem EEG-(Heils-)Prinzip.

Angefangen hat es einst mit dem gescheiterten Desertec.

Bild 2 Ursprüngliche Flächenplanung des Öko-Energieprojektes Desertec. Quelle: WIKIPEDIA

Nun backt man die Brötchen etwas kleiner und will das Gleiche nur noch über die gesamte EU durchführen. Dazu benötigt man jedoch positive Expertisen, und nun liegt sie vom DWD vor.

Bild 3 Europa mit dem Bereich des DWD-„EEG-Ausbaus“. Bildausschnitt [2]

DWD: Einfach europaweit flächendeckend ausbauen und ein bisschen Strategie dazu, dann klappt es

DWD: [2] … Noch ein Hinweis: Da wir nicht wissen, wo in Deutschland und Europa künftig Standorte für Windkraft und Photovoltaikanlagen ausgewiesen werden, haben wir eine europaweit einheitliche Verteilung der Anlagen angenommen …
DLF 24: [1]… Dass in Deutschland die Lichter ausgehen, wenn immer mehr Kohle- und Atommeiler vom Netz gehen, scheint also übertrieben zu sein. Doch offenbar empfiehlt es sich, gewisse Reserven vorzuhalten – durch Stromspeicher oder durch Kraftwerke, die nicht auf Sonne oder Wind angewiesen sind …

Kommt nach der Tagesschau künftig auch die Energie-Vorhersage

Der Deutsche Wetterdienst hat ca. 2300 Mitarbeiter (Beamte und Tarifbeschäftigte) [8]. Inzwischen ist der Klimawandel ein etabliertes, neues Geschäftsfeld: DWD [8] … Erstellung von gut 15.000 Produkten zur Klimaüberwachung
und da liegt es nahe, weiter auszubauen und sich auch um die Energiebereitstellung zu kümmern, seitdem diese immer mehr von Wind und Wetter abhängig wird.
Wie beim Wetter „erstellt“ der DWD auch die Energie nicht, sondern sagt nur vorher, wie viel kommen könnte. Somit bleibt man im gewohnten, risikolosen Geschäftsfeld ohne Verantwortung, trotzdem aber teilhabend mit der Einnahme von Gebühren.

Der DWD ist für den EEG-Ausbau und forscht dazu

DWD: [2] Der Deutsche Wetterdienst (DWD) unterstützt den Ausbau der erneuerbaren Energien in Deutschland und Europa auch durch die Erforschung der meteorologischen Rahmenbedingungen …stabilisiert ein europäischer Stromverbund aus meteorologischer Sicht die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien? Die Ergebnisse unserer neuen Untersuchung möchte ich Ihnen nun vorstellen.
Aufgrund des fluktuierenden Charakters von Wind- und Sonnenenergie müssen wir uns fragen, wie eine zuverlässige Stromversorgung mit immer mehr Photovoltaik und Windkraft auf Dauer möglich ist … Um Schwankungen in einer deutlich stärker regenerativ ausgerichteten europäischen Stromversorgung zu untersuchen, sind detaillierte Daten zur räumlichen und zeitlichen Struktur der Wetterverhältnisse über lange Zeiträume erforderlich. Der DWD hat solche Datensätze ausgewertet und kann jetzt erstmals detaillierte Analysen für Europa vorstellen.

So wenig, wie wir wissen, muss reichen, deshalb ran ans Werk

DWD: [2] … Wie viele Windräder sich am Ende in der Nordsee drehen werden, weiß noch niemand genau. Becker und seine Mitarbeiter orientierten sich aber auch nicht an der Zahl und am konkreten Standort der Anlagen. Sie wollten nur wissen, welches Potenzial für die Energie-Ernte in der deutschen Nordsee steckt: wie stark und wie beständig der Wind dort in der Regel bläst, und wie häufig die Rotoren auf See in die Bresche springen können, wenn an Land längere Flaute herrscht …

Irgendwo weht der Wind doch immer und scheint die Sonne

Diesen Spruch kennt man. Er hat zwar nicht viel mehr Wahrheitsgehalt wie „Wind und Sonne stellen keine Rechnungen“, aber er ist – vielleicht gerade deshalb – nicht mehr zu „töten“. Vor allem ist er erforderlich, um das EEG zu „retten“. Und simulierte Rettungen sind schon fast so gut, als hätte man sie wirklich geschafft.

Bild 4 Europa (vom Autor mit Entfernungsangaben ergänzt). Quelle: [2] DWD: Die linke Grafik zeigt den mittleren Kapazitätsfaktor der Windenergie für Europa (Mittelwert 1995 bis 2015, für Länder südlich von 60° nördlicher Breite). Die Berechnung basiert auf der Annahme einer typischen modernen Windkraftanlage. Gezeigt wird der langjährige Mittelwert für eine Nabenhöhe von 116 m. Deutlich werden die hohen Auslastungen in den nordwestlichen Küstenregionen Europas – vor allem im Vergleich zu den geringeren Werten in Südosteuropa. Die rechte Grafik zeigt den mittleren Kapazitätsfaktor für eine repräsentative Photovoltaikanlage als langjährigen Mittelwert für Europa. Deutlich erkennbar sind die höheren zu erwartenden Erträge im südlichen Europa.

Strom kommt aus der Steckdose, aber nicht vollkommen verlustfrei

WIKIPEDIA: Die Übertragungsverluste betragen etwa 6 % je 100 km bei einer 110-kV-Leitung … (für) 380-kV-Höchstspannungsleitungen ca. 1 % je 100 km
[9] Beim 2008 fertig gestellten NorNed-Kabel (Anm.: HGÜ) durch die Nordsee, das die Netze von Norwegen und den Niederlanden verbindet, wurden über 580 km Länge Gesamtverluste von 3,7% gemessen.

Um den Strom – wie vom DWD vorgeschlagen – über halb Europa (mindestens 2.500 km) zu transportieren, sind die folgenden Leitungs-Verluste zu erwarten:
Übertragungslänge 2.500 km, Verluste nach [10] abgeschätzt (ohne Konverterverluste):
400 kV-Freileitung: ca. 30 %
HGÜ-Leitung 500 V: ca. 20 %
HGÜ-Leitung 800 kV: ca. 10 … 20 %

Bereits diese gröbste Schätzung zeigt, dass für eine europaweite Vernetzung alleine HGÜ-Übertragung in Frage kommt. Nun ist HGÜ eine relativ teure Technik. Und so braucht man kein Hellseher zu sein für die Vorhersage: Bald wird ein Industrieverband eine Studie präsentieren, welche den Zwang zum EU-weiten EEG-Ausbau als „absolut notwendig und von Deutschland aus massiv voranzutreiben“ ermittelt.
Dann bekommen wir den Fall, dass ganz Europa (wohl mit unserem Geld) „energietechnisch ausgebaut“ wird und bei uns auf „der letzten Meile“ der Strom dann mit dem Lastenfahrrad kommt:
EIKE 07. 02.2018: Die Lösung des Ladesäulenproblems ist erfunden – der Strom radelt zum Auto
Vielleicht eine passende Metapher, um zu zeigen, was passiert, wenn unsere Politikkaste für ihre Ideologie alles Geld verschleudert hat.

Wenn unsere „lieben Nachbarn“ erst einmal realisieren, unter welch gewaltigem Druck Deutschland bei der Lösung seines EEG-Problems steht, wird der Preis – und Zeitraum – explodieren, alleine, indem (Bürger?)Initiativen gleiche Rechte wie Deutsche gegen den Bau von Trassen, ergänzt mit der Forderung nach besonders teurer, unterirdischer Verlegung, fordern. Die Forderung der Grundstückseigner auf Pachtzahlung bis zum Tag des Jüngsten Gerichts nicht zu vergessen.

Die (nicht simulierte) Wirklichkeit

Leider neigen unsere Ämter dazu, dem Volk Wahrheiten zu präsentieren, aber nicht die Hintergründe dazu. Außer den paar Zahlen der Pressemitteilung [2] ist beim DWD nichts zu finden. Stimmt nicht ganz. Auf Anforderung bekam der Autor vom DWD etwas Unterlagen und den Link zu FTP-Urdaten. Leider war die Studie mit den Auswertekurven jedoch nicht dabei. Aus den Urdaten eine solche zu erstellen, ist dem Autor privat aber nicht möglich (und sofern es mit Tools denkbar wäre, zu aufwendig). deshalb anbei „googelbare“ Daten.

Deutschland

Dazu gibt es genügend Ganglinien-Auswertungen. Eine recht aktuelle sei anbei exemplarisch gezeigt:
EIKE 7. Januar 2018: [12] Ministerin Hendricks: Wir haben im Gegenteil sogar gigantische Stromüberschüsse

Anhand der Daten von Agora hat der Autor in diesem Artikel die gesamte Stromerzeugung Deutschlands (onshore und offshore) im Jahr 2016 statistisch analysiert mit dem folgenden Ergebnis:
Nimmt man 10 % der Anschlussleistung als Maßstab, dann liegt die Stromerzeugung über insgesamt 20,6 Tage im Jahr darunter , nimmt man 20 % als Minimum an, passiert dies bereits über 207 Tage im Jahr, also das Zehnfache der Zeit.

Bild 5 Auszug der Datentabelle, Histogramm der EEG-Einspeisung 2016. Bezug: 100 % = Anschlussleistung. Grafik vom Autor aus den Daten von Agora erstellt

Diese Werte lassen sich allerdings schwer mit der DWD-Angabe vergleichen, weil diese zusammenhängende 48 Stunden unter 10 % der Anschlussleistung deklariert.

Eine überschlägige Abschätzung nach diesem Kriterium für das Jahr 2016 im Agora-Datensatz ergibt:
Zusammenhängende 48 Stunden mit maximal 10 % der Anschlussleistung: Es trat zweimal auf, einmal über 66 und einmal über 67 Stunden.
Nimmt man 5 % mehr, also 15 % als Minimum, dann treten diese Fälle es schon 8-mal auf. In Summe über 557 Stunden, also 23 Tagen.

Man sieht, wie wichtig die Histogrammkurve und nicht ein (gezielter) Einzelwert ist. Ziemlich sicher wurde der 10 %-Wert vom DWD ganz bewusst gewählt, weil nur mit diesem (extrem niedrigen) das „gewünschte“ Ergebnis herauskam. Angemerkt sei dazu, dass der DWD sein Auswahlkriterium anders angibt: „ … Dieses gezeigte Beispiel (10%, Zeitraum 2 Tage) wurde in Diskussion mit Experten für Energiefragen exemplarisch ausgewählt …

Simulation eines Vortrages zur Klimapressekonferenz

Anhand der Daten aus dem vorhergehenden Absatz kann man sich den „Spass“ machen, den Vortrag von Herrn Dr. Becker auf der Klimapressekonferenz einmal wie gehalten und einmal simuliert zu schreiben.

Das Original:
DWD: [2] Vortrag: Deutscher Wetterdienst analysiert wetterbedingte Ertragsausfälle erneuerbarer Energien – Kombination von Windkraft und Photovoltaik zeigt eindrucksvolle Effekte
Redetext
(stark gekürzte Auszüge): … Die Einspeisung erneuerbarer Energien aus Wind und Sonne unterliegt Schwankungen. Laut Bundeswirtschaftsministerium besteht aber aktuell in Deutschland eine hohe Versorgungssicherheit …
Um Schwankungen in einer deutlich stärker regenerativ ausgerichteten europäischen Stromversorgung zu untersuchen, sind detaillierte Daten zur räumlichen und zeitlichen Struktur der Wetterverhältnisse über lange Zeiträume erforderlich.
Der DWD hat solche Datensätze ausgewertet und kann jetzt erstmals detaillierte Analysen für Europa vorstellen …
Windkraft aus Nord- und Ostsee stabilisiert Einspeisung aus erneuerbaren Energien Auf Basis der beschriebenen Vorgehensweise zeigen wir Ihnen in Abbildung 1 zunächst die mittleren langjährigen Produktionsbedingungen für Wind- und Solarenergie in Deutschland.
Beide Fälle zeigen wenig überraschende Verhältnisse: Beim Wind, das ist die linke Grafik der Abbildung, führen die höheren Durchschnittsgeschwindigkeiten an den Küsten oder Mittelgebirgen zu einer höheren Auslastungen der Windkraftanlagen. Bei der Photovoltaik, das zeigt die rechte Grafik der Abbildung, finden wir die höchsten Kapazitätsfaktoren, das heißt
die besten Erträge, im süddeutschen Bereich … Die kombinierte Nutzung von Windkraft und Photovoltaik in Deutschland sorgt für einen vergleichsweise einheitlichen Kapazitätsfaktor. Das stabilisiert die Stromproduktion aus erneuerbaren Energien …

Nun stelle man sich vor, der DWD Vizepräsident, Dr. Paul Becker hätte in seinem Vortrag zur Klimapressekonferenz am 6. März in Berlin gesagt:
Simulierter Vortragstext (stark gekürzte Auszüge):
wir haben mit viel Aufwand die Windhöffigkeit über Deutschland einschließlich der Nord und Ostsee simuliert. Leider müssen wir sagen, dass Flaute- und Schwachwindzeiten entgegen der häufig geäußerten Ansicht – unverständlicher Weise auch von sogenannten Experten publiziert – so häufig sind, dass über mehr als 200 Tage im Jahr nicht mehr als 20 % der Anschlussleistung erwartet werden können. Und auch das nur unter Einbeziehung der offshore-Windkraft, deren Energietransport nach Süddeutschland problematisch und verlustbehaftet ist. Dabei ergab die Simulation eine gute Übereinstimmung mit den Ganglinien der derzeitigen Installationen und muss deshalb als Fakt akzeptiert werden. Leider gibt es auch keine ausreichende Kompensation zwischen Wind- und Solarertrag der Winter- und Sommermonate, den das desaströse Ergebnis beinhaltet bereits die SolarinstallationenEine Erweiterung auf den EU-Raum bringt leider auch wenig Unterstützung, schon gar nicht eine Lösung. Dazu ist der Windausgleich über den EU-Raum einfach zu gering …

Kann man sich so etwas vorstellen? Beim EEG zur Zeit nicht.

Die Simulation geschah im Bundestag

Ein solcher Vorfall geschah aber vor kurzem im Deutschen Bundestag zur NOx-Debatte.
Ein Staatssekretär als Behördenvertreter „stemmte“ sich vor den versammelten Abgeordneten gegen die NOx-Hysterie.

Bild 6 (Eingebettetes Video) Bundestagsvortrag des Staatssekretärs N. Barthle zur NOx Mortalität. Quelle und Link: YouTube

Natürlich wurde dieser peinliche Ausrutscher umgehend korrigiert. Zur Kompensation dieses eklatanten Fauxpas und um die Untertanen wieder auf die richtige Einstellung zu „trimmen“, verteilte das UbA ihr „amtlich genehmigtes Wissen“, welches von unseren Medien sofort pflichtgemäß verbreitet wurde:
FOCUS, 08.03.2018: [7] Studie des Umweltbundesamts Jedes Jahr sterben 6000 Menschen: So gefährlich sind Diesel-Abgase wirklich
Der Vortrag im Bundestag ist dagegen so „totgeschwiegen“, dass er selbst über googl schwer zu finden ist.
Inzwischen müssen Boulevardzeitungen dem FOCUS und Spiegel bereits zeigen, was eine investigative Berichterstattung sein könnte. Selbst der Bildzeitung war die UbA-Studie zum Schluss doch zu erbärmlich, und sie startete einen Verriss (nachdem sie vorher wie der FOCUS das Studienergebnis publiziert hatte):
BILD 09.03.2018: Wissenschaftler widersprechen Umwelt-Studie Kein einziger Diesel-Toter wirklich nachweisbar
EIKE: Bild, Diesel, manipulierte Daten und die Wut der Leser
Etwas zur Studie, Achgut: Der Sonntagsfahrer: Dieselstudie als vorzeitiger Todesfall

EU-Werte der Windhöffigkeit

Nun wieder weiter mit der DWD-Studie. Datenwerte der EU zur Ökostrom-Erzeugung liegen dem Autor nicht vor. Es gibt jedoch eine orientierende Untersuchung zur Windhöffigkeit, aus der sich Ganglinien zeigen lassen.
VGB Powertech, May 29th, 2017 Foliensatz: [13] Pathways to a fossil free, integrated energy system
Zur groben Bewertung der DWD-Aussage reichen diese aus.

Bild 7 [13] Ganglinien Wind Deutschland

Bild 8 [13] Ganglinien der Windsumme von 18 EU-Staaten incl. Deutschland

Bild 8.1 Daten von Bild 7 und Bild 8 tabelliert

Bild 9 [13] Ganglinien Windsumme von 18 EU-Staaten mit Daten
Leicht zeigt sich anhand der wirklichen Einspeisungen, dass das mit dem Ausmitteln über Europa nicht funktioniert (Bild 9). Etwas besser wird es werden, wenn die Solar-Einspeisungen dazu addiert ist (leider liegen dem Autor dazu keine Daten vor). Aber die Euphorie des DWD über eine EU-weite „Ausmittelung“, lässt sich kaum aufrecht erhalten, sobald nicht von 10 % Minimum, sondern höheren, erforderlichen Mindestwerten ausgegangen wird.

Bild 10 Ansicht Bild 7 und Bild 8 auf gleiches Pmax normiert und übereinander kopiert

Woran dies liegt, zeigt Bild 11 mit der Darstellung, über welch riesige Flächen von Europa gleichzeitig ähnliche Windverhältnisse vorliegen können.

Bild 11 [13] Flächenverteilung von Stark- und Schwachwindzeiten in Europa

Wieder der reine Wahnsinn mit Methode

Das folgende Bild 12 zeigt den Unterschied der aktuell EU-weit installierten Windleistung zur verbrauchten. Wird dieser Ausbau verzehnfacht, wäre erst einmal der theoretische Nettobedarf gedeckt. Zur Deckung der enormen Leitungsverluste und Flautezeiten wird man wohl mit dem 20-fachen – zuzüglich des Leitungsausbaus, zuzüglich eines noch nicht im Ansatz gelösten Speicherausbaus rechnen müssen.

Bild 12 [13] Differenz zwischen Strombedarf und aktuell installierter Windleistung in Europa

Wenn für ausreichend Reservekapazität gesorgt ist, kann man jedes Experiment wagen

Wer sich um keine Kosten und Realisierungsmöglichkeiten kümmern muss, dazu auch keine Verantwortung trägt, kann sich markige Erklärungen leisten. So auch der DWD:
DWD: [13] …
Meine Damen und Herren, lassen Sie mich zusammenfassen:
Erstmals können wir mit den neuen Datensätzen des DWD die meteorologische Situation von Windkraft und Photovoltaik in ganz Europa detailliert analysieren. Das ist ein wichtiger Beitrag zum klimagerechten Ausbau der deutschen und europäischen Stromerzeugung.
Der Ausbau der Windenergie in der ausschließlichen Wirtschaftszone Deutschlands, also den durch Deutschland verwalteten Teilen der Nord- und Ostsee, ist auch aus meteorologischer Sicht sinnvoll. Da die Auslastungen der Anlagen deutlich über dem Niveau über Land liegen, können sie regelmäßiger Strom ins Netz einspeisen und damit die Stromerzeugung aus Windenergie in Deutschland stabilisieren. Bei der Kombination von Wind und Sonne ergeben sich Ausgleichseffekte, beispielsweise zwischen Winter und Sommer, die Ertragsausfälle vermindern.
Grundsätzlich führt der kombinierte Einsatz von Windenergie und Photovoltaik zu einer deutlich geringeren Anzahl von Fällen mit geringer Stromproduktion. Diese Ertragsrisiken werden nochmals stark reduziert durch einen europäischen Stromverbund.
Aus meteorologischer Sicht spricht also nichts gegen einen weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien in Deutschland und Europa. Da das Wetter aber macht was es will, können wir niemals ausschließen, dass eine extreme Windflaute zusammen mit einer sonnenarmen Phase über Europa auftritt. Eine verantwortungsvolle Energiepolitik muss sich deshalb nicht nur um den Ausbau von Windkraft und Photovoltaik kümmern, sondern zugleich für ausreichend Reservekapazitäten sorgen. Dabei kann der Deutsche Wetterdienst mit seinen Daten und Analysen unterstützen …

Aber es bleibt wie beim Wetterbericht, bitte nicht darauf vertrauen

DWD: [2] Auch wenn sich im Durchschnitt Wind und Sonne gut ergänzen, können Situationen auftreten, in denen in Deutschland aus beiden Energieformen gleichzeitig eine nur geringe Einspeisung zur Verfügung steht. Bei einem weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien müssen für derartige Situationen Strategien entwickelt werden, die beispielsweise durch Reservekraftwerke, Speicherlösungen oder großräumigen Stromaustausch die Netzstabilität garantieren.

Fazit
Deutschland ist in dem was sich „Wissenschaft“ zum Klima und Energie nennt, bereits vollständig digitalisiert: Das Denken haben die Computer übernommen und Sprechpuppen übermitteln die Ergebnisse. Damit es so bleibt, hat das Ressort Digitalisierung in Berlin neuerdings eine Politologin als Leiterin bekommen.

Quellen

[1] DLF 24: DWD-Studie Mehr Netzstabilität durch Offshore-Energie und EU-Stromverbund

[2] DWD: Klimapressekonferenz des Deutschen Wetterdienstes (DWD) am 6. März 201 8 in Berlin, Rede von Dr. Paul Becker

[3] EIKE 07. 02.2018: In Zukunft sorgt die EU für die Sicherheit von Deutschlands Stromversorgung

[5] EIKE 27.12.2017: Offshore lieferte jeden Tag Strom und onshore gab es im Jahr 2016 deutschlandweit keine einzige Stunde ohne Windstromerzeugung

[6] EIKE 11.01.2017: Der Wind weht überhaupt nicht immer irgendwo: Ein Nachtrag zum Märchen von der Wind-Grundlastfähigkeit

[7] FOCUS, 08.03.2018: Studie des Umweltbundesamts Jedes Jahr sterben 6000 Menschen: So gefährlich sind Diesel-Abgase wirklich

[8] DWD Pressemitteilung: Zahlen und Fakten zum Deutschen Wetterdienst 2018

[9] Deutscher Bundestag, Wissenschaftliche Dienste Nr. 57/09 (02. Juli 2009):Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung (HGÜ)

[10] Siemens, Broschüre: Fact Sheet Hochspannungsgleichstromübertragung (HGÜ) Stand Juli 2012

[11] EIKE 22. Januar 2018: Am 11. Januar 2018 brach das EEG-System Deutschlands das erste Mal in der Geschichte vollständig in sich zusammen

[12] EIKE 7. Januar 2018: Ministerin Hendricks: Wir haben im Gegenteil sogar gigantische Stromüberschüsse

[13] VGB Powertech, May 29th, 2017 Foliensatz: Pathways to a fossil free, integrated energy system

[14] Deutschlands Zukunft gestalten Koalitionsvertrag zwischen CDU, CSU und SPD 18. Legislaturperiode

[15] EIKE 14. März 2018: Eine grüne Stromversorgung Deutschlands




Neun Fragen zum Klimaschutz

Das Vorhaben einer kompletten Dekarbonisierung mit der Konsequenz einer ebenso kompletten Deindustrialisierung Deutschlands kann eigentlich nicht ernst gemeint sein. Es geht tatsächlich nicht um die „Rettung der Welt“. Alle früheren, erfolgreichen Herrscher wussten es schon immer: Nur mit Angst oder Krieg lassen sich Völker wirkungsvoll still stellen.

Drohfiktionen wie hier der “Klimawandel“ (meist ohne den notwendigen Vorsatz „anthropogen“ nach dem Motto „der Bürger wird den Quatsch sowieso schlucken, wir bemühen uns schließlich erfolgreich, das Bildungsniveau immer weiter abzusenken“) oder das absurde 2 °C Ziel, von dem renommierte Klimawissenschaftler von „Verarschung“ sprechen (Originalzitat Prof. v. Storch), benötigen noch nicht einmal einen Realitätsbezug. Je abartiger, umso größer ist die Wirkung.

Wir leben momentan in einer westlichen Welt, in welcher der größte Unsinn als tiefe Erkenntnis verkauft wird und zum politischen Pflichtfach wird. Die wenigen, die sich dem Quatsch widersetzen, stellt man mit Hilfe der Medien oder von sozialen Netzwerken ins Abseits. Dieses Phänomen fehlgeleiteten menschlichen Verstandes ist Religionspropheten, Psychologen, Soziologen und nicht zuletzt zynisch/cleveren Erfolgspolitikern bestens bekannt und erlebt aktuell eine lange nicht gesehene Hochkultur. Die nach den Hexenverbrennungen einsetzende Phase der Aufklärung ist definitiv vorbei.

Zurück zum „Klimaschutz“. Wir erzeugen in Deutschland aktuell rund 85% der Primärenergie aus fossilen Brennstoffen, und hierzulande soll der Dekarbonierungsplan auch noch ohne die Kernenergie auskommen. Mit Sonnen- und Windstrom geht das nicht und wenn es noch so viele grüne Vollpfosten mit Hilfe von fragwürdigem akademischen Beistand immer wieder behaupten (Beistand z.B. von einer Prof. Claudia Kemfert, der Autor erspart sich jeden weiteren Kommentar zu dieser „Expertin“). Mit einem Industrievernichtungsprogrammen wie „Klimaschutz“ wird es weder Heizung noch Industrieproduktion in Deutschlands Zukunft mehr geben. Diese schlichten Fakten, die eigentlich jedem Grundschüler eingängig sein müssten, haben gegen politisch geschickt propagierte Angst unter kräftiger Mithilfe fast aller deutscher Medien wenig Chancen.

Inzwischen zieht sich ein immer tieferer Riss durch die EU, welche die Pläne zur Dekarboniserung schließlich propagiert. Zumindest ihr östlicher Teil, der intensiv Kohle und Kernenergie nutzt und unter dem Kürzel Visegrad-Gruppe läuft (Polen, Tschechien, Slowakei, Ungarn), wird der EU-Bürokratie in Sachen Dekarbonisierung was husten. Das gleiche wird dieser östliche Teil auch bei der von der EU-geforderten Aufteilung von Wohlstandsmigranten aus problematischen Ländern tun. Schließlich haben die östlichen EU-Länder nicht umsonst sachgerecht ihre Grenzen geschützt.

Man darf freilich nicht allzugroße Hoffnung darauf setzen, dass sich irgendwann einmal auch deutscher Widerstand gegen den Dekarbonisierungs-Plan regt. Die Kosten, ebenso wie die Sinnlosigkeit dieser Aktion werden nämlich von den Medien gehütet wie ein gefährliches Geheimnis. Bisher haben wir nur jede Menge Nimbys gegen Windräder (zur Info: Nimby = not in my backyard, also Windräder und Energiewende ok, bloß nicht vor meiner Haustüre). Nach den bisherigen Erfahrungen mit deutscher Obrigkeits-Hörigkeit und dem miserablem technisch/naturwissenschaftlichen Bildungsstand werden wohl nicht so schnell aus Nimbys informierte Bürger werden. Höchstens dann, wenn das Kind vollständig im Brunnen ertrunken ist.

Die „neun Fragen zum Klimaschutz“ sollen, in aller Kürze und ausführlich mit Quellen belegt, der Sachinformation möglichst vieler interessierter Bürger zum hier behandelten Thema dienen. Hoffentlich wird sich dieser Wunsch von uns drei Autoren erfüllen.




Deutsche Windenergie und der Morgenthau-Plan

Allgemeines

Dem Wind mit mühlenartigen Anlagen Energie zu entziehen hat eine lange Geschichte (hier). Dabei interessiert uns heute nur noch die Erzeugung von Strom aus Wind, die bereits Ende des 19. Jahrhunderts in Einzelfällen einsetzte. Fakt ist, dass insbesondere die National Sozialisten (vulgo „Nazis“ oder „NS“, den Sozialismus hört man nicht so gerne) begeisterte Anhänger der Idee von Strom aus Wind waren. In der EKE – News vom 26.Juli 2017 wurde darauf schon einmal eingegangen und das Bild eines 400 m hohen geplanten Windrads aus der NS-Zeit gezeigt. Ganz allgemein findet man viele geistige Wurzeln des modernen Sozialismus und der grünen Bewegung bei den Nazis wie Vegetarismus, Homöopathie, Esoterik, Rauchverbot u.w.m.

Die Fakten zur Stromerzeugung moderner Windräder werden im Folgenden aufgeteilt in „Aufwand“, „Ertrag“, „Landschaftsverbrauch“, „Naturschädigung“ und „Gesundheitsschädigung“.

 

Aufwand von Windstrom

Zur Zeit sind in Deutschland rund 27.000 Windräder installiert. Es wird darauf verzichtet, den gesamten Energie- und Materialaufwand zum Bau und zur Errichtung dieser Anlagen zu ermitteln, eine  stellvertretende Großanlage wie die Enercon E-126 reicht zur Veranschaulichung völlig aus: 198,5 m Gesamthöhe, überstrichene Propellerfläche 12.668 m^2 = 1,267 ha, Gewicht ca. 3460 t plus 3500 t Stahlbetonfundament (hier, hier). Drei E 126 haben daher das Gesamtgewicht aller 300 Leopard II – Panzer von je 68 t der deutschen Bundeswehr. Da im bundesdeutschen Orts- und Zeitmittel Windräder nur mit ca. 17% ihrer Nennleistung beitragen, liefert die E 126 im gleichen Mittel nur etwa 1,3 MW elektrische Leistung. Dies entspricht 4 Automotoren von je 330 kW wie beispielsweise dem Motor des M3 von BMW. Eigentlich sollten hier auch überzeugte Anhänger der Windenergie ins grübeln kommen, nachdenken geht aber leider nur mit etwas Resthirnsubstanz zwischen den Ohren …..

 

Ertrag von Windstrom

Im Jahre 2016 lieferten 27.000 Windanlagen in Deutschland nur 1,9 % der gesamten deutschen Primärenergie (hier): Es handelt sich hier nicht um einen Tippfehler, Eins-Komma-Neun-Prozent sind es. Der erzeugte Windstrom lag mit ca. 2,1% etwas höher, der Unterschied erklärt sich durch den unbrauchbaren Windstrom bei Überproduktion, der gegen Aufpreis ans Ausland verschenkt werden musste. Da Strom  nur etwa 1/6 der Primärenergie ausmacht, sind die vorgenannten Zahlen mit 6 zu multiplizieren, wenn man sie nur auf Strom bezieht. Diese extrem schlechte Ertragslage hat zwei naturgesetzliche Gründe.

Die Leistung von Windrädern folgt in erster Näherung der dritten Potenz der Windgeschwindigkeit v. Verdoppelung von v führt daher zur Verachtfachung der Stromleistung, Halbierung umgekehrt zur Verringerung auf ein Achtel. Wenn man also bei säuselndem Wind sich drehende Windradpropeller sieht und dabei an Stromerzeugung denkt, liegt man komplett falsch. Es wird so gut wie nichts erzeugt. Dass sich Schwankungen von v mit dritter Potenz verstärkt auf die Schwankungen der Windrad-Leistung auswirken, erklärt nun auch die auf den ersten Blick ansonsten kaum verständlichen Schwankungen der Windradleistung.

Das v^3-Gesetz und die wirtschaftliche Vernunft verbieten Windräder im deutschen Binnenland, weil hier die Windgeschwindigkeiten zu gering sind. Real liegt die Windradleistung wegen der Betz-Joukowski-Grenze (hier) und weiterer Verluste noch unter dem v^3-Gesetz. Eine tiefer in die technischen Details gehende Publikation über Windradphysik ist (hier) zu finden. Bild 1 zeigt detailliert die realen Verhältnisse stellvertretend an Hand einer Anlage, die der Enercon E-115 entspricht.

Bild 1: Typische Windradkennlinie zur Veranschaulichung der technisch/wirtschaftlichen Sinnlosigkeit von Windstrom im deutschen Binnenland. Grün = v^3-Gesetz, gestrichelt = Betz-Joukowsky-Limit, blau = reale Kennlinie, grünes Quadrat = Veranschaulichung des Arbeitsbereichs eines Windrads im Odenwald.

Von dem größten zweiten Mangel des Windstroms, nämlich seiner Wetter- und jahreszeitlichen Abhängigkeit war noch gar nicht die Rede. Es reicht hier auf den Vortrag von Prof. Hans-Werner Sinn zu verweisen, s. auch (hier).

Bereits die ersten beiden Punkte „Aufwand und Ertrag“ weisen Windenergie eine wirtschaftlich nachgeordnete Stellung unter allen Methoden der Stromerzeugung zu – euphemistisch ausgedrückt. Dies ist keine freie Behauptung, sondern wird am Erntefaktor deutlich, der in der englischsprachigen Fachliteratur als ERoEI (Energy Returned to Energy Invested) bezeichnet wird. Er ist das Verhältnis der gesamten, während der Lebenszeit einer Methode zur Stromerzeugung erzeugten elektrischen Energie zur der Energie, die für ihren Betrieb selber aufgewendet werden musste, inklusive des erforderlichen Energieaufwands, um die benötigen Brennstoffe zu fördern und bereitzustellen. Der ERoEI ist ein Energiemultiplikator. Man investiert eine Kilowattstunde und erhält ein Vielfaches zurück, natürlich nur bei ERoEI > 1, sonst wäre es ein Verlustgeschäft.

Im Jahre 2012 wurde über den ERoEI eine grundlegende Studie publiziert (hier). Nach ERoEI > 1 ist die zweite maßgebende ERoEI-Schwelle von ERoEI = 7 ökonomischer Natur. Unterhalb von ihr ist eine Methode volkswirtschaftlich nicht mehr sinnvoll. Zu der nicht ganz trivialen Herleitung des Faktors 7 wird auf die Originalarbeit verwiesen, das Bruttosozialprodukt sowie eine Energieverbrauchs-Technologie wie von OECD-Ländern gehen in die Herleitung ein. Eine weitere Komplikation bei der Berechnung des ERoEI ist der Energieaufwand zur Pufferung von fluktuierendem Zufallsstrom aus Wind und Sonne. Fluktuierender Strom ist nämlich zur direkten Einspeisung in ein Stromnetz ungeeignet. Bild 2 zeigt den ERoEI für die wichtigsten Methoden zur Erzeugung von elektrischem Strom.

 

Bild 2: Erntefaktoren von Stromerzeugungsmethoden (gepuffert). Sonne, Wind und Energiemais liegen unterhalb der wirtschaftlichen Schwelle von OECD-Ländern

Sind die bis hierher abgehandelten Themen „Aufwand und Ertrag“ nicht bereits ausreichend, kommen noch weitere „Kleinigkeiten“ hinzu. Zuerst der

Landschaftsverbrauch von Windstrom

Man sollte einmal fragen, wie viel Watt elektrische Leistung im Jahres- und Ortsmittel mit Wind pro Quadratmeter deutschem Boden überhaupt zu erzielen ist. Der Betrag ist fast unglaublich niedrig, nämlich grob 1 W/m^2. 1,1 W/m^2 hat eine begutachtete Studie von Miller et al, PNAS (2015) für ein Gebiet der USA aus Messungen und Berechnung ermittelt. Der Wert entspricht in etwa den deutschen Verhältnissen, wie die folgende Grobabschätzung für das Jahr 2016 zeigt: 27.000 Windräder, jedes benötigt ca. 0,3 km^2 Fläche in einem Windpark, ergeben mit 1,1 W/m^2 die Jahresenergie von 27.000 x 300000 m^2 x 1,1 W/m^2 x 8760 h = 78 TWh (Terawattstunden, ein Jahr hat 8760 h). Die reale Jahresenergie aus deutschem Wind in 2016 betrug dagegen rund 80 TWh.

Solardachbesitzer, die sich ihre Jahresabrechnung genauer ansehen, wissen, dass sie im günstigsten Fall mit 15 W/m^2 rechnen können, 10 W/m^2 sind aber in der Regel realistischer (dies macht im Jahr ca. 90 kWh elektrische Energie pro m^2). Damit ist Wind mindestens 10-mal ungünstiger als Sonne.

Wollte man den gesamten Strom Deutschlands aus Wind erzeugen würde man daher rechnerisch die Fläche von ganz Bayern benötigen. Man kann es auch anders ausdrücken. Ein großes Kohle- oder Kernkraftwerk entsprechen mehreren 100 km Windrädern hintereinander. Das reicht aber immer noch nicht, denn Strom aus Kohle und Uran ist stetig und daher brauchbar, Windstrom ist dagegen wetterabhängig.

Naturschädigung durch Windstrom

Allgemein bekannt ist die Gefährdung von Greifvögeln, Störchen usw. sowie von Fledermäusen. Letzteren nützt ihre Infraschallortung leider nichts, denn die extrem hohem Geschwindigkeiten der Propellerenden zerreißen den armen Tieren die Lungen (hier, hier). Aber nicht nur der Windradpropeller bedroht Tiere, auch die Kettensäge krimineller Zerstörer von Brutstätten macht dies. Wer da wohl dahintersteckt? Wir wollen nicht spekulieren. Jedenfalls ist es eine beliebte Methode, um illegal Platz für Windräder in Wäldern zu schaffen (hier). Es gibt aber noch eine weitere Naturzerstörung, die der Öffentlichkeit weitgehend unbekannt ist. Werden größere Energiemengen dem Wind der tiefen Atmosphäre entzogen, hat dies schädliche Einflüsse auf die Strömungssituation und die lokalen meteorologischen Verhältnisse. Insbesondere die mittleren Windgeschwindigkeiten sind betroffen, die inzwischen weltweit abzunehmen scheinen. Es gibt zu diesem Thema eine Reihe von begutachteten Publikationen (hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier).

Gesundheitsschädigung durch Windstrom

Windräder erzeugen Infraschall. Das ist Schall unterhalb der Hörschwelle, also unterhalb von 16 – 20 Hz. Der entscheidende Unterschied von natürlichem Infraschall zu Windradinfraschall besteht darin, dass Infraschall aus Windrädern zyklisch ist. Natürlicher Infraschall ist für die menschliche Gesundheit unbedenklich, zyklischer Infraschall aus Windrädern dagegen nicht. Meeresrauschen hat beispielsweise hohe Infraschallanteile, wird aber als angenehm empfunden und ist es auch. Windradinfraschall wird oft nicht nur durch die Luft übertragen, sondern kann Resonanzen in Kanalrohren erzeugen. In diesen Fällen breitet er sich bis in das Innere von Häusern aus, das Schließen der Fenster hilft hier nicht. Die verantwortlichen Behörden verschließen die Augen vor diesem Problem, indem sie Messungen von Geräten anerkennen, die den Infraschall überhaupt nicht erfassen. Es dürfen eigentlich nur Messgeräte eingesetzt werden, die Schallfrequenzen bis auf 0,5 Hz herunter erfassen können.

Die Literatur zur Schädlichkeit von Infraschall ist inzwischen zu lang geworden, um sie hier im Einzelnen aufzuzählen. Daher wird auf einen EIKE – Artikel des Autors verwiesen, in welchem auch die Fachliteratur zum Infraschallthema angegeben wird (hier) und in welcher von Zeit zu Zeit die Literaturangaben auf den neuesten Stand gebracht werden. Die bislang umfangreichste wissenschaftliche Untersuchung stammt von M. Weichenberger et al.: Altered cortical and subcortical connectivity due to infrasound administered near the hearing threshold ± Evidence from fMRI, PLOS, April 12 (2017). Der Artikel ist offen und kann auch als pdf heruntergeladen werden (hier).

Fazit und Zusammenfassung

Falls man technisch/wirtschaftliche Kriterien als Maßstab anerkennt, ist es angesichts des absurd hohen Aufwands und zugleich minimalen Ertrags von Windstrom sachlich gerechtfertigt von einer Bekloppten-Methode zu sprechen – der saloppe Ausdruck sei dem Autor nachgesehen. Landschaftsverbrauch, Naturschädigung und Gesundheitsschädigung von Windradanrainern durch zyklischen Infraschall belegen zusätzlich, dass es sehr schwer fallen dürfte, etwas Ungünstigeres und Schädlicheres zur elektrischen Stromerzeugung zu finden als Windräder.

Von der kommenden GroKo, einer Wiederauferstehungsübung von bereits  abgewählten Untoten, ist keine Remedur des Windradwahns zu erwarten. Dieser Wahn kommt aber vielen Profteuren gerade recht, weil er so ganz nebenbei auch noch zur größten wirtschaftlichen Umverteilung von arm zu reich seit Bestehen der Bundesrepublik geführt hat (Energiewende). Diese Energiewende, hier insbesondere Strom aus Wind, verschlechtert unsere Stromversorgung dramatisch, anstatt sie zu verbessern. Sie verwandelt Deutschlands Landschaften in überdimensionale Spargelfelder. Rücksichten auf Tierschutz und den Schutz der menschlichen Gesundheit werden nicht mehr genommen.

Und zum Schluss bitte die Kosten nicht zu vergessen: Die Energiewende ist, grob geschätzt, ein 1000 Milliarden Euro-Verlustgeschäft. Gleich teure Verlustgeschäfte sind die sinnlose Rettung maroder südländischer Banken, der sinnlose Klimaschutz, die sinnlose Vernichtung der Kerntechnik und die sinnlose und zudem ungesetzliche Öffnung der deutschen Grenzen für alle Welt. Also Morgenthau-Plan ja oder nein ……? Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.




Windenergie in der NRW-Politik: Unvereinbarkeit der Standpunkte

Allgemeines

Um die Energiewende steht es nicht gut in Deutschland, um die Windenergie, als Säule dieser Wende, noch schlechter. Der Autor leistete daher einer Einladung der Landesregierung von NRW Folge, als Sachverständiger im Landtag zum Gesetzentwurf über die Installierung von Windkraftanlagen angehört zu werden. Zwar war klar, dass seine Anhörung nichts im Geringsten ändern würde, aber die Neugier, welche Standpunkte die zahlreichen Spieler der Anhörung sich zu Eigen machten, gab den Ausschlag.

Das Anhörungsverfahren sah eine (nicht verpflichtende) Stellungnahme sowie eine ebenfalls nicht verpflichtende Anwesenheit vor. Dies erklärt die weit größere Anzahl von schriftlichen Stellungnahmen im Vergleich zur immer noch stattlichen Anzahl der persönlich anwesenden „Sachverständigen“, die gefragt werden sollten.

Die Befragung war infolge der großen Anzahl von Beteiligten formal eng geregelt. Es sollte nur auf die von den Landtags-Abgeordneten gestellten Fragen geantwortet werden. Bereits erfolgte Antworten anderer Sachverständiger waren nicht zu kommentieren. Es war also keine Diskussion vorgesehen. Ein kluger Entschluss, denn wie sich zeigte, wäre bei Diskussionen noch weniger herausgekommen als in der Befragung selber.

Zunächst die schriftlichen Stellungnahmen (hier). Die des Autors ist Nr. 17/166 ganz unten (hier). Und hier nun die Liste der erschienenen Die Sachverständigen

Einteilung der Stellungnahmen

Jeder Leser kann über den oben angegebenen Link alle schriftlichen Stellungnahmen selber einsehen. Man könnte die Stellungnahmen etwa wie folgt einteilen:

  1. Absolute Befürworter der Windenergie, die sich über die offensichtlichen Hindernisse gegen ihre Ausweitung beschweren, wie sie etwa von  Bürgerinitiativen aufgetürmt werden. Man pocht auf „Planungsklarheit“ oder fordert die Überarbeitungen des Windenergie-Erlasses usw. Oft sind es reine Profiteure der Windenergie, 17/188, 17/179, 17/174, 17/171, 17/168
  2. Naturschützer, die sich zwar der Naturzerstörungen durch Windräder bewusst sind und sie zum Teil sogar in ihrer Stellungnahme ansprechen, aber gar nicht daran denken, konsequente Beseitigung zu fordern. Allenfalls werden Milderungsmaßnahmen angemahnt. Man könnte diese Gruppe vielleicht zu den ungewollten Naturschädigern unter der Maske von Naturschützern zählen: 17/182, 17/180, 17/175, 17/173. Ein besonders eklatanter Fall ist hier der BUND hier und hier. Wer solch einem Verein angehört und sich ehrlich dem Naturschutz zugehörig fühlt, sollte konsequenterweise besser austreten.
  3. Naturschutz-Vereine, die ihre Aufgabe ernst nehmen, aber entweder immer noch meinen, Windräder trügen zum Klimaschutz bei und Kohlekraftwerke seien klimavernichtende Dreckschleudern. Oder die zwar eine in die richtige Richtung gehende Stellungnahme abgeben, aber sich um die Konsequenz, nämlich die generelle Aufgabe der Windkraftnutzung, herumdrücken. Oder die z.B. ein Moratorium fordern u.ä.m.:17/193, 17/190, 17/194
  4. Ingenieure, Naturwissenschaftler und Bürgerinitiativen, die auf den volkswirtschaftlichen Unsinn von Energiewende und insbesondere von Windrädern hinweisen, die Naturzerstörung klar benennen und daher die ganze Windenergie-Aktion sachlich begründet ablehnen: 17/198, 17/166, 17/170, 17/195.
  5. Übrige: 17/184, 17/189, 17/178.

Einschätzung zum Gesetzentwurf

Um höflich zu sein, sei die Bezeichnung „kompletter Unsinn“ für den Gesetzentwurf vermieden. Beim Windradausbau ist die „Akzeptanz für Windenergie“ heute definitiv nicht mehr zu sichern und von „in geordnete Bahnen lenken“ kann schon gar keine Rede sein. Durchwursteln geht nicht mehr und macht alles nur noch chaotischer. Die Politik muss sich zu einem klaren Schnitt durchringen und der ist sogar logisch. Man braucht sich dazu nur die Fakten über die Windenergie und die Akzeptanzentwicklung in der Bevölkerung anzusehen.

Nun folgt Politik selten sachlichen Argumenten, und Lobbyismus ist mächtig. Dennoch sollte die aktuelle NRW-Politik noch einmal gut nachdenken. Jeder weitere Ausbau der Windenergie, deren Beitrag zum Primärenergieverbrauch Deutschlands immer vernachlässigbar bleibt, wird nämlich den Verantwortlichen später auf die Füße fallen. Steht man kurz vor der Pensionierung, ist das kein Thema. Ein nicht ganz auf den Kopf gefallener junger Landtagsabgeordneter sollte dies aber schon anders sehen – es sei denn, er profitiert persönlich vom Windradausbau. Der Widerstand in der Bevölkerung wächst nämlich stetig. Da es auch noch gute Sachargumente gibt, diesen Ausbau sofort zu beenden, wäre die aktuelle NRW-Koalition gut beraten, dies zu tun.

Schließlich gibt es zwei während der Anhörung erwähnte „sanfte“ Methoden, um die Wind-Profiteure von ihren üppigen Krippenplätzen zu vertreiben, die Stromversorgung von NRW sicherer zu machen und schließlich wieder zu akzeptierbaren Landschaften und zum Naturschutz zurückzukehren. Die erste Methde wurde von Prof. Appel erwähnt: Man braucht nur den heutigen Wirkungsgrad von NRW-Kohlekraftwerken auf den technologisch möglichen Stand von rund 45% zu heben und hätte damit ausreichend Energie gewonnen, um jeden Windrad-Neuausbau in NRW obsolet zu machen. Ein schönes und schlüssiges Argument! Chapeau, lieber Herr Kollege Appel.

Das zweite Argument wurde vom Autor selber vorgebracht, der zum Schutz der gesundheitlichen Unversehrtheit von Windradanrainern 15H – Abstand in seiner Anhörung forderte, d.s. bei 200 m hohen Anlagen 3 km Mindestabstand. Dieser mindestens notwendige, aber in ungünstigen Fällen immer noch zu geringe Mindestabstand (gesundheitliche Unversehrtheit ist grundgesetzlich geschützt) hat nämlich den positiven Nebeneffekt, dass damit jeder weitere Windrad-Ausbau praktisch zum Erliegen kommt.

Nun muss die CDU/FDP-Koalition nur noch vernünftig handeln. Unterstützung wird sie hier sicher bei einer neuen Partei im Landtag finden.