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Energiewende zerstört die Umwelt, Teil 2: Windkraft­anlagen fördern die Erder­wärmung, verur­sachen Trocken­heit und zerstören die Umwelt

Abbildung 4: Links: Windkraftanlagen in der Nähe von Struth (Thüringen) verschandeln die idyllische Landschaft Rechts: von einem Windrad getöteter Greifvogel

Schattenwurf, Infra-Schall, Vogel-, Fledermaus- und Insektenschlag, Raubbau an der Natur und Verschandelung der Landschaft (Abbildung 4) sind die bekanntesten Argumente gegen Windkraftanlagen. Kaum bekannt hingegen ist der Dürre-Effekt der Windräder. Er entsteht infolge der atmosphärischen Verwirbelung durch die Turbinenblätter.

Die Verwirbelung hinter den Windrädern wird als Nachlauf oder wie im Englischen als Wake-Effekt bezeichnet. Wake-Effekt entsteht, wenn die Luftströmungen vor den Windrädern gebremst und dahinter verwirbelt werden, so dass eine lange Wirbelschleppe entsteht (Abbildung 5). Diese turbulenten Nachläufe reichen auf See teilweise über 50 bis 100 Kilometer weit. Die Leistung von Windparks auf der Leeseite vorangehender Parks wird dadurch erheblich gemindert.

Abbildung 5: „Wake-Effekt“ durch Windräder

„Die Westwind-Wetterlage, die seit Menschengedenken Nordwesteuropa und Mitteleuropa hinreichend mit Niederschlägen versorgt hat, ist künstlich abgeschaltet worden“ sagt die Historikerin und Autorin Dagmar Jestrzemski (hier). Sie ist dem Dürreproblem der letzten Jahre nachgegangen und hat dabei eine mögliche überraschende Ursache gefunden. Die Westwindwetterlagen, notwendig für Regen und Pflanzenwachstum, bleiben zunehmend aus. Verantwortlich sieht sie die hohe Windraddichte in Deutschland, die in der unteren Atmosphäre für zunehmende Probleme beim Feuchtigkeits-Transport sorgt:

Je nach Ausbaustufe der Windenergie in einer Region oder einem Land sorgt die Rotation der Turbinen für Niederschlagsverluste und vergleichsweise höhere Temperaturen. Bereits eine 2018 veröffentlichte Studie des „Institute of Atmospheric Physics, der Chinese Academy of Sciences“ (Huang et al.), Peking, kommt zu dem Ergebnis, dass die kontinuierliche Abnahme von atmosphärischem Wind auf der Nordhalbkugel ein weit verbreitetes und inzwischen potentiell globales Phänomen ist. Das Phänomen wird auch als „globale terrestrische Windberuhigung“ bezeichnet. Dazu liefern mehrere neue Studien einschlägige Daten und Fakten, die geeignet sind, erhebliches Aufsehen zu erregen (hier). Tatsächlich aber werden sämtliche Forschungsergebnisse zum Dürre-Effekt der Windenergie seit Jahren ignoriert, da der politische Wille in eine andere Richtung zielt. Unterdessen sind die meteorologischen Auswirkungen der Windparks in Mitteleuropa nicht nur deutlich merkbar, sondern auch messbar. Die heißen und trockenen Sommer von 2018 bis 2020 sprechen eine deutliche Sprache.

In einer Untersuchung der Deutschen WindGuard zeigt sich eine verhältnismäßig stärkere Abnahme des mittleren jährlichen Windes in denjenigen Regionen, wo der Wind vergleichsweise am stärksten weht und die Windenergie dementsprechend am intensivsten abgeschöpft wird. Für ganz Deutschland ist mit dem Ergebnis dieser Studie ein klarer Zusammenhang zwischen der rückläufigen Windgeschwindigkeit und der massiv betriebenen Abschöpfung von Windenergie aus der Atmosphäre hergestellt: Die Windparks werden zum Opfer einer atmosphärischen Windberuhigung, die sie selbst erzeugt haben.

Was passiert eigentlich da oben an einem Windrad? Nun, der Wind prallt gegen die Rotorblätter und bringt sie in Bewegung. Wind ist Luft und Luft besteht aus Molekülen. Die stoßen an das Windrad und werden gestoppt, ausgebremst und dieser Effekt breitet sich dann aus. Diese Bremswirkung ist noch in 50 bis 100 Kilometer Entfernung messbar, je nach Wetterlage. „Offshore-Windturbinen wirken wie eine Mauer. Sie bremsen sogar Wirbelstürme aus und zwingen die Luftmassen vor der Windturbine zum Aufsteigen. Das bewirkt eine Konzentration der Luftfeuchtigkeit und der Niederschläge. Im Lee der Turbinen strömt der Wind dann langsamer. Der Effekt gleicht einem ‚Ausquetschen‘ der Luftfeuchtigkeit aus dem stürmischen Wind“ bestätigt die profilierte US-Geo-Ingenieurin Professor Cristina Archer. Damit ist alles gesagt: Offshore-Windparks, aber auch Windparks an Land entziehen den Tiefdruckgebieten Feuchtigkeit, je nach Umfang der installierten Windstromkapazität und je nach Wetterlage.

Die vom Atlantik heranziehenden Tiefdruckgebiete werden also bereits über der Irischen See und der Nordsee „ausgequetscht“. Sie führen dadurch bereits reduzierte Niederschläge mit sich, wenn sie die europäische Küste erreichen und weiterziehen. An Land setzt sich der Prozess fort. Professor Archer betont: „Der Bremseffekt und der Feuchtigkeitsentzug von Offshore-Windparks ist abhängig von Anzahl und Höhe der Turbinen und dem Rotordurchmesser“. Dieses Ergebnis widerspricht vollkommen der allgemein verbreiteten Auffassung, dass Windenergie, egal in welchem Umfang betrieben, nur „lokale und kaum messbare Effekte“ habe. Diese Annahme ist im Übrigen physikalischer Unsinn.

Die Studie von Lee M. Miller & David W. Keith: „Climatic impacts of wind power“, die 2018 im Journal „Joule“ publiziert wurde, kam zu dem Schluss, dass Windkraft, falls sie für die vollständige Stromversorgung der USA zuständig wäre, die Oberflächentemperatur der Landesteile auf dem amerikanischen Kontinent um 0,24 Grad Celsius erwärmen könnte (hier). Das wäre deutlich mehr als die Reduktion bei der Erwärmung der USA, wenn man dort den gesamten Stromsektor grüner macht – hier wird mit nur 0,1 Grad Celsius gerechnet. Erderwärmung wird bekämpft indem man die Erde erwärmt. Merken denn nicht einmal die Medien was das für ein Schwachsinn ist?

In Deutschland mit seinen 30.000 Anlagen im Inland und rund 1600 Offshore-WKA gibt es kaum noch ausreichend große Regionen für eine Erholung der natürlichen atmosphärischen Strömungen von der Bremswirkung der Windparks. Infolge der starken Konzentration von Windparks kann die wärmere Bodenluft in diesen Regionen nachts nicht mehr aufsteigen, so dass dadurch ein vergleichsweise höherer Temperaturanstieg in Deutschland provoziert wurde. Für 2018 wurde ein, im europäischen Vergleich überdurchschnittlicher Temperaturanstieg von 0,24° C berechnet, der auf die 30.000 WKA an Land zurückgeführt wird.

Im Januar gab German Watch bekannt: Deutschland liegt auf Platz 10 der weltweit am meisten vom Klimawandel (= Temperaturanstieg, Dürre) betroffenen Ländern. „Warum ausgerechnet Deutschland?“ fragen sich Klimaschützer, die die wahre Ursache einfach nicht in Betracht ziehen wollen. Antwort: Weil hierzulande im Verhältnis zur Land- und zur Seefläche die meisten Windräder weltweit installiert wurden. Wochen- oder monatelange Trockenheit sind hier im Raum Hamburg seit einigen Jahren Normalzustand fast das ganze Jahr hindurch. Damit einhergehend bemerken wir im ehemals windigen Norden eine nie gekannte Windstille jetzt auch im Herbst und Winter. Kein Landregen mehr und „Schietwetter“ nur noch an wenigen Tagen – das gehört zur Symptomatik des versiegenden Windes.

Vor allem in der Nacht wird durch die WKA an Land ein Absinken der Temperaturen verhindert. Die Erwärmung durch statische Dauer-Hochdruckgebiete über Deutschland machte an den Grenzen nicht Halt. Dies belegt eine Mitteilung des Königlich-Niederländischen Meteorologischen Instituts vom 05.01.2021: „Die Temperatur in den Niederlanden ist in den letzten drei Jahrzehnten um durchschnittlich 1,1 ° C gestiegen (!!). Das ist mehr als doppelt so viel wie der Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur im gleichen Zeitraum“ (hier).

Jetzt zum Regen: Wie entsteht Regen?

Regen entsteht, wenn Wasser verdunstet (z.B. über dem Meer), die entstandenen Wolken über das Land ziehen und an einen Berg stoßen. Dort muss die Wolke aufsteigen, kommt in kühlere Höhen, der Wasserdampf kondensiert und es regnet.

Wenn jetzt jedoch die Wolken gar nicht mehr in kühlere Höhen aufsteigen, weil sie durch die Reibung der Windkraftanlagen (WKA) eh schon weiter oben sind, dann kühlen sie nicht weiter ab und es regnet nicht.

Seit dem Jahr 2000 hat die Anzahl der WKA, z.B. in den Vereinigten Staaten von Amerika um das 35-fache zugenommen. Mittlerweile sorgt der angeblich so umweltfreundliche Energieträger Wind für acht Prozent des Stroms in dem Land. Und das amerikanische Energieministerium erwartet, dass die Kapazität der Turbinen sich bis 2050 nochmals vervierfachen könnte.

„Wenn man sich die Perspektive der nächsten zehn Jahre ansieht, hat Windkraft in einigen Bereichen mehr negativen Einfluss auf den Klimawandel als Kohle und Erdgas“, meint David Keith, Professor für angewandte Physik und Public Policy an der Harvard-University.

„Mit all den Milliarden an Subventionen haben wir heute in Deutschland 125 Gigawatt installierte Kapazität an erneuerbarer Energie, was aber lange nicht heißt, dass diese Menge an grünem Strom bei Windstille oder nachts auch erzeugt werden kann. Um die Elektrifizierung sämtlicher Sektoren möglich zu machen, müssten die 125 Gigawatt bis 2050 auf 3.000 Gigawatt ausgebaut werden – dafür müsste man 330.000 Windräder errichten, die ein Viertel Deutschlands bedecken würden. Also wird man am Ende den Strom dann aus nicht-regenerativen Kraftwerken oder aus Atommeilern anderer Länder beschaffen – was für eine scheinheilige Energiepolitik“ (Wolfgang Reitzle, Manager, Welt am Sonntag 4.4.2021)

Das Kernproblem von Windrädern ist, dass ihre Turbinen Strom generieren, indem sie der Umgebungsluft Energie entziehen – sie verlangsamen den Umgebungswind und verändern auch auf andere Arten den „Austausch von Wärme, Feuchtigkeit und dem Momentum zwischen Oberfläche und Atmosphäre“, so Keith und Miller. Das kann zu einem Erwärmungseffekt führen.

An jedem Windfeld wird der Atmosphäre beständig Feuchtigkeit entzogen, im Sommer stärker als im Winter. Hinzu kommt eine nicht unerhebliche Erwärmung des Bodens und der Atmosphäre.

Abbildung 6: Seit 1985 wurden die Windkraftanlagen immer höher und die Rotoren immer länger, was ansteigende Erderwärmung und Austrocknung der Landschaft nach sich zog

Je höher die Turbinentürme und je größer die Rotordurchmesser, desto stärker sei ihre niederschlagsreduzierende Wirkung, wird Professor Archer in einem Online-Artikel des „Renewable Energy Magazine“ vom 18. März 2019 zitiert. Anschaulich erläutert sie, auf welche Weise die Windparks den Regen aus den Tiefdruckgebieten „herausquetschen“. Vor den Windturbinen entsteht Konvergenz durch Bremswirkung: „Denken Sie an den Verkehr auf einer Schnellstraße, wo jeder mit hohem Tempo unterwegs ist. Plötzlich gibt es einen Unfall, und alle werden langsamer. Damit haben Sie eine Konvergenz von Autos, die sich nach hinten fortsetzt, weil jeder langsamer fährt. Das ist die vorgeschaltete Konvergenz von Offshore-Windparks. Im Ergebnis führt das zu vermehrtem Niederschlag vor Ort, da dem heranströmenden Wind kein Raum zum Ausweichen bleibt außer nach oben. So befördert diese vertikale Bewegung mehr Feuchtigkeit in die Atmosphäre.“

Hinter den Windturbinen entsteht Divergenz: „Divergenz ist der gegenteilige Effekt. Er verursacht eine Abwärtsbewegung, indem er trockenere Luft von oben herunterzieht und somit Niederschläge dämpft. Wenn die Luft das Festland erreicht, ist ein großer Anteil der Feuchtigkeit herausgepresst. Wir haben eine 30-prozentige Reduzierung der Niederschläge mit den Harvey-Simulationen erzielt.“

„Eigentlich müsste den Verantwortlichen klar sein, dass ein fortgesetzter exponentieller Ausbau der Windenergie, wie er aufgrund des europäischen „Green Deal“ geplant ist, ein Abschalten des natürlichen Windhaushalts bedeutet, das sehr bald in eine Katastrophe münden wird – wenn uns nicht die Katastrophe bereits eingeholt hat. Die plötzlich virulent gewordene Dürre von 2018 bis 2020 sollte doch allen Verantwortlichen als allerletzte Warnung dienen“ (hier).

„Dessen ungeachtet planen Politik und Windindustrie einen wahnwitzigen weiteren exponentiellen Zubau an Windenergie-Kapazität an Land und vor allem offshore: länderübergreifend allein 300 Giga-Watt auf Nord- und Ostsee! Das würde zweifellos den Tod der Meeresumwelt in der Nordsee und in großen Teilen der Ostsee bedeuten! – und das Ganze nennt sich wie zum Hohn auch noch „Green Deal“! Tatsächlich würde sich der Ausbau der Windenergie auf dieses Ziel wie ein Brandbeschleuniger der Dürrekatastrophe auswirken, die uns 2018 bereits eingeholt hat. Allerdings wäre absehbar bereits Schluss mit der Offshore bei einigen dutzend WKA in der irischen See und in der Nordsee – weil der Wind bis dahin flächendeckend und weit ausgreifend bis in den Atlantik hinein erlahmt wäre! Europa wäre, wenn es denn dazu kommen würde, bis dahin großenteils zur Wüste und in ein Entwicklungsland rückumgewandelt worden“ (hier).

Merke: „Wer versucht, die Erderwärmung mit dem Bau von Solar- und Windkraftanlagen aufzuhalten, der wird auch versuchen, Feuer mit Benzin zu löschen!“

Merke: „Wer bis zum Jahr 2045 ‚Klimaneutralität‘ erreichen will, der muss sofort damit beginnen, alle Solar- und Windkraftanlagen abzubauen!“

 




EIKE im Landtag: Lüdecke und Lüning als Sachverständige in Düsseldorf

Leider gibt es noch kein Video vom Landtag; und der Life-Stream ist nur für angemeldete Bürger sichtbar.

Daher hier der Text der Stellungnahmen.

Prof. Horst Lüdecke:

Gutachterliche Stellungnahme zum Gesetzentwurf der Landesregierung Klimaanpassungsgesetz
Nordrhein-Westfalen (KIAnG)
Zusammenfassung und Stellungnahme
Der Gesetzentwurf des Klimaanpassungesetzes (im Folgenden KlAnG) bezieht sich auf die stets notwendige und vernünftige Aktivität der zivilisierten Menschheit, sich vor schädlichen Folgen des Klimawandels (es gibt genauso viele positive Folgen) durch möglichst frühzeitig durchgeführte Maßnahmen zu schützen.

Diese Bestrebungen gibt es vermutlich, seit die Menschheit existiert. Heute sind sie infolge
der immer größeren Verwundbarkeit moderner Zivilisationen gegen Wetter- und Klima-Unbilden
dringender denn je geworden. Musterbeispiel dafür sind die Holländer mit ihren Deichsystemen, die
seit jeher gemäß der sich ändernden Überschwemmungsbedrohung verstärkt und angepasst wurden.
Daher wird diesem Gesetzentwurf hier prinzipiell zugestimmt. Aus Platzgründen wird auf das Eingehen
auf Einzelheiten verzichtet, weil fast unzählige Aktionsfelder beteiligt sind, stellvertretend seien nur
die landwirtschaftliche Wasserversorgung und der Hochwasserschutz in von Fluss-Überschwemmungen
gefährdeten Wohngebieten genannt.

Leider enthält der KIAnG aber sachliche Fehler, die seine Absicht und Wirkung zwar nicht maßgebend
berühren, aber dennoch korrigiert werden sollten. Der KlAnG enthält zudem auch einen gefährlichen
Mangel, auf den hier hingewiesen wird und der in einer Korrektur des Entwurfs zu berücksichtigen ist.
Zum Zweck der Platzersparnis wird in den folgenden Anmerkungen neben weiteren Quellen auch die
ausführliche Stellungnahme des Autors zur Neufassung des Klimaschutzgesetz referenziert, am Vormittag des 10.05.2021 in einer Expertenbefragung der NWR-Landesregierung behandelt. Diese Stellungnahme ist nachfolgend als NeuKL abgekürzt.

Sachliche Fehler des KlAnG:
KIAnG, Seite 2, I, 13.2:
Dort heißt es „Klimaschutz und Klimaanpassung vor Ort stärken“. Klimaschutz ist aber ein völlig sinnloser
Begriff (s. NeuKL), denn Klima – ein statistisches Mittel über mindestens 30 Jahre – kann man
nicht schützen. Zudem hat „Klimaschutz“ nicht das Geringste mit „Anpassung an Klimawandel“ zu tun
und gehört daher nicht in den Gesetzentwurf.

KIAnG, Seite 5, §1:
Hier steht „…Damit sollen die negativen Auswirkungen des Klimawandels begrenzt…“. Das ist in dieser
Formulierung falsch, denn Klimawandel hat oft genug auch ebenso viele positive Auswirkungen gehabt,
s. Grönland = Grünland, die mittelalterliche Warmzeit usw. Auch der jüngste Klimawandel hat
natürlich auch positive Auswirkungen, so sind durch die Erwärmung früher nicht geeignete Gebiete im
höheren Norden (Sibirien) jetzt zu landwirtschaftlichen Nutzflächen geworden. Es muss daher an Stelle
von „die negativen Auswirkungen“ korrekt „negative Auswirkungen“ heißen. Die gleiche Korrektur ist
auf Seite 5, §3, (1), Seite 6, §4 (5) und allen weiteren Stellen mit der Formulierung „die negativen Auswirkungen“ vorzunehmen.

KIAnG, Seite 9, Begründung, A Allgemeiner Teil, erster Satz:
Wieder heißt es „Schutz des Klimas“, der folgende Satz ist aber noch größerer sachlicher Unsinn. Es ist
leider nicht ausgemacht, dass auf Jahrhunderte bis Jahrtausende die günstige heutige Erwärmung bestehen bleibt wie im Text behauptet. Mit den Erkenntnissen der Klimawissenschaft sind die entsprechenden Aussagen vom IPCC(?) – dem Autor unbekannt, selbst das IPCC schreibt seines Wissens solch einen Unsinn nicht – jedenfalls nicht vereinbar. Jeder Klimaforscher bestätigt, dass eine neue Eiszeit vor der Tür steht, sie ist angesichts der großen Länge des warmen Holozän (ca. 9000 Jahre) bereits überfällig. Wenn die Menschheit noch ein paar 100 Jahre oder gar 1000 Jahre von der nächsten Eiszeit
verschont bleibt, wäre dies ein ausgesprochener Glücksfall. Alle weiteren Phantastereien im Text, bei
denen man sich insbesondere bei fragwürdigen Aussagen des Potsdamer Institut für Klimafolgenforschung
(PIK) bedient hat, mögen Unterhaltungswert aufweisen, als Begründung für das sehr sinnvolle
Klimaanpassungsgesetz wirken sie aber eher lächerlich und sollten besser gestrichen werden.

KIAnG, Seite. 9, B, Zu Absatz 2:
Zum 2-Grad Ziel (inzwischen sind es sogar 1,5 Grad geworden!) erlaubt sich der Autor ohne weiteren
Kommentar den bekannten Klimaforscher Prof. Dr. Heinz Miller, ehemaligen Direktor des Alfred-Wegener-
Instituts in Bremerhaven zu zitieren

Wer von Klimaschutz redet, weckt Illusionen. Klima lässt sich nicht schützen und auf einer Wunschtemperatur stabilisieren. Es hat sich auch ohne Einwirkungen des Menschen oft drastisch verändert. Schlagworte wie „Klimakollaps“ oder „Klimakatastrophe“ sind irreführend. Klima kann nicht kollabieren, die Natur kennt keine Katastrophen

Gefährlicher Mangel des KlAnG:
KIAnG, Seite 2, I:
In der hier vorgenommenen Aufzählung im Text fehlt der wohl wichtigste Punkt, der sogar zuerst genannt werden sollte. Dieser Punkt ist auch im folgenden Text des KIAnG nirgendwo explizit erwähnt. Klimawandel kann (muss aber nicht) bedeuten, dass Extremwetter wie Stürme, Starkregen etc. zunehmen. So zeichnete sich insbesondere die „kleine Eiszeit“ als Kälteperiode von ca. 1450 bis 1850 durch solche Extremwetterzunahmen aus. Sämtliche noch erhaltenen Hochwasserpegel an Europas Flüssen belegen dies [3]. Glücklicherweise waren Extremwetterzunahmen in unserer jüngsten Erwärmungsphase bislang nicht zu beobachten [4]. Extremwetter sind insbesondere für eine zuverlässige Stromversorgung gefährlich. Diese Zuverlässigkeit ist aber im heutigen Deutschland auf Grund des zunehmenden Windrad- und Photovoltaikausbaus mit fluktuierender und im Extremfall völlig fehlender Leistungsabgabe der Anlagen nicht mehr gegeben [5] (Photovoltaik nachts oder bei Wolkenbedeckung, Windräder bei Flaute).

Der Autor empfiehlt daher dringend, den Punkt „gegen Extremwetter resiliente Stromversorgung“ in das KIAnG explizit und betont mit aufzunehmen. Dazu gehört beispielsweise als wohl wichtigste Anpassungsmaßnahme, ausreichend viele grundlastfähige Kohlekraftwerke weiter in Betrieb zu belassen. Auf die Gefahren eines längerfristigen Blackouts wurde bereits an vielen Stellen hingewiesen, auch von der Bundesregierung [6]. Es wird zudem empfohlen, auch auf „S. 6, §4 unter 1., Sonstige Maßnahmen“ eine ertüchtigte und sichere Stromversorgung als robuste und gegen jede Wetter- und Klimaunbilden resiliente Stromversorgung explizit als Anpassungsmaßnahme zu nennen.

Zum Autor
Jahrgang 1943, Studium und Promotion in Physik, kernphysikalische Forschung, chemische Industrie (BASF), Professur an der HTW des Saarlandes (Physik, Informatik, OR), seit 2008 em. im Altersruhe-stand.
Verfasser eines Fachbuchs und drei Sachbüchern, Erstautor und Mitautor in 10 begutachteten Klima-fachpublikationen in Fachjournalen wie Climate of the Past der Europäischen Geophysikalischen Union oder Hydrology: regional studies (Elsevier) und weiteren, s. hierzu https://www.horstjoachimlue-decke.de/ unter „Publikationen“. Seit jüngerer Zeit anonymer Peer Reviewer bei zwei begutachteten Klimafachjournalen.

3 Historische Hochwassermarken, http://real-planet.eu/hochwasser.htm
4 IPCC, 2013. Climate Change 2013: The Physical Science Basis. Contribution of Working Group I to the Fifth Assessment Re-port of the Intergovernmental Panel on Climate Change. Cambridge and New York: Cambridge University Press. AR5, WG1, Technical summary, TS.6.3, S. 114.
5 H.-J. Lüdecke: Energie und Klima, Kapitel 3.4, expert Verlag 2020.
6 Deutscher Bundestag, Drucksache 17/5672. https://dip21.bundestag.de/dip21/btd/17/056/1705672.pdf


Dr. habil. Sebastian Lüning:

Stellungnahme zur Sachverständigen-Anhörung des Ausschusses für Wirtschaft, Energie und Landesplanung am 10. Mai 2021, Gesetzesentwurf der Landesregierung, Drucksachen 17/12976 und 17/12977, Landtag Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf

Im Pariser Klimaabkommen von 2015 haben sich die Staaten der Erde darauf geeinigt, alles dafür zu tun, die Klimaerwärmung auf 2°C über dem Mittelwert von 1850-1900 zu begrenzen, und sogar eine Schwelle von 1,5°C nicht zu überschreiten. Auch Nordrhein-Westfalen muss hier seinen Beitrag leisten, was ein effektives Klimaschutzgesetz und gemeinsame Anstrengungen erfordert. Umso wichtiger ist ein robustes fachliches Fundament, auf dem die Klimaschutzmaßnahmen fußen. Leider enthält der Gesetzentwurf KlAnG und die damit verbundene Drucksache 17/12977 klimawissenschaftliche Mängel, die vor einer Verabschiedung des Gesetzes auf jeden Fall behoben werden sollten, um die Grundlage der gesellschaftlichen Bemühungen zu stärken.

Abschnitt „A Problem“ (Seite 1, Drucksache 17/12977)
Im Entwurf heißt es: „Stattdessen besteht die Notwendigkeit, den bereits heute spürbaren Symptomen wie u.a. häufigeren Dürephasen und Hitzewellen oder Extremwetterereigissen wie Starkregen stärker vorzubeugen,…“.
Aus dem Kontext ist zu verstehen, dass es sich hier um das Gebiet Deutschlands handeln muss. Während Hitzwellen in der Tat im Zuge der Klimaerwärmung der letzten 150 Jahre häufiger geworden sind, trift dies nicht auf Dürrephasen, Starkregen oder viele andere Extremwetterereignisse zu. Insofern ist die Aussage im Gesetzesentwurf klimawissenschaftlich nicht korrekt.

Dürrephasen
In Deutschland gibt es keinen statistisch gesicherten Trend in der Häufigkeitsentwicklung von Trockenperioden, stellte das Umweltbundesamt (UBA) in seinem ‚Monitoringbericht 2015 zur Deutschen Anpassungsstrategie an den Klimawandel‘ fest.(Umweltbundesamt, 2015) Allerdings seien ausgeprägte natürliche Schwankungen mit abwechselnden Phasen stärker und geringer ausgeprägter Trockenheit festzustellen (Umweltbundesamt, 2015). In Österreich sind die Sommer in den letzten 55 Jahren etwas feuchter geworden (ZAMG, 2020). Stellt man die Dürregeschichte des Alpenraums der letzten Jahrzehnte in den Kontext der letzten Jahrhunderte, so ist auch hier kein Langzeittrend zu erkennen (Haslinger et al., 2016). Zu den drei trockensten Sommern der letzten 500 Jahre zählen in den Alpen neben 2003 auch die Jahre 1921 und 1540 (Casty et al., 2005).

Zwar gab es zwischen 2013 und 2019 in Deutschland eine Häufung von Dürren. Aus der Sommer-Niederschlags-Statistik des Deutschen Wetterdienstes für die letzten 140 Jahre geht aber auch hervor, dass es bereits in der Vergangenheit immer wieder Serien von Dürresommern gegeben hat, zum Beispiel in den 1920er und 1980er Jahren (Abbildung 1). Langfristig hat sich die Regenmenge im Sommer in Deutschland leicht verringert.

Abb. 1: Sommerniederschläge in NRW während der letzten 140 Jahre. Quelle: DWD.

Eine kürzliche Studie auf Basis von Sauerstoff- und Kohlenstoff-Isotopen in Baumringen glaubte, dass die kürzlichen Dürren bereits den Bereich der natürlichen Schwankungsbreite der letzten 2000 Jahre verlassen hätte (Büntgen et al., 2021). Eine kurz darauf erschienene andere Studie eines breiter aufgestellten Datensatzes konnte dies jedoch nicht bestätigen. In der Studie des Alfred-Wegener-Instituts (AWI) kamen neben Dicke-Messungen von Baumringen auch historische Aufzeichnungen zu Wasserständen in Flüssen sowie meteorologische Messdaten zum Einsatz (Ionita et al., 2021). Laut AWI bewegten sich die Dürresommer der letzten Jahre noch vollständig innerhalb der Grenzen der natürlichen Klima-Variabilität. Ähnlich extreme Dürreperioden gab es mehrfach auch in der vorindustriellen Vergangenheit. Die ausgeprägtesten Dürren in Mitteleuropa ereigneten sich von 1400 bis 1480 sowie 1770 bis 1840 zu Zeiten einer reduzierter Sonnenaktivität.
Auch eine kürziche Studie zur Dürre-Historie Westeuropas für die vergangenen 170 Jahre anhand von Wetter-Stations-Daten konnte keinen statistisch signifikanten Langzeit-Trend bei den Dürren ausmachen, dafür aber starke Schwankungen (Vicente-Serrano et al., 2021).

Starkregen und Überschwemmungen
Seit 1951 hat sich die Häufigkeit von Starkniederschlag in Deutschland von mehr als 30 mm nur geringfügig erhöht (DWD, 2014). Die Veränderung ist aus statistischer Sicht jedoch insignifikant, so dass kein belastbarer Langzeittrend ausgemacht werden kann. Die Zeitreihe moderner Radardaten zum Starkregen ist leider noch zu kurz, um aussagekräftige Trends interpretieren zu können (DWD, 2016). Auch das Umweltbundesamt konnte in seinem Monitoringbericht 2015 zum Klimawandel keine belastbaren Trends zu Starkniederschlägen in Deutschland finden (Umweltbundesamt, 2015). Die Zahl der Tage mit einer Niederschlagssumme von 20 mm und mehr im Sommer ist seit 1951 nahezu unverändert geblieben. Im Winter ist der entsprechende Index (Flächenmittel der maximalen 5-Tagessumme der Niederschläge) zwar leicht angestiegen, wobei der Anstieg aufgrund der starken Variabilität von Jahr zu Jahr statistisch nicht signifikant ist.
Klimarekonstruktionen dokumentieren eine hohe natürliche Variabilität der Hochwasserhäufigkeit in Deutschland während der vergangenen Jahrhunderte. Studien zeigen, dass Hochwasser in Mitteleuropa in den vergangenen 500 Jahren nicht häufiger geworden ist (Der Spiegel, 2013; Schmocker-Fackel and Naef, 2010). Dasselbe gilt auch für Gesamteuropa und die letzten 50 Jahre (Blöschl et al., 2017). Auf der 7. Deutschen Klimatagung im Oktober 2006 stellten Manfred Mudelsee und Gerd Tetzlaff Studienergebnisse vor, die auch für Deutschland keine Zunahme der Hochwasserereignisse sahen (Mudelsee and Tetzlaff, 2006). Weil immer mehr Menschen an die Ufer zogen, stiegen aber die Schäden durch Hochwasser. Zieht man diesen Wertzuwachs-Effekt ab, zeigt sich Berechnungen zufolge keine ungewöhnliche Zunahme in den vergangenen Jahrzehnten (Barredo, 2009; Paprotny et al., 2018; TU Delft, 2018).

Abschnitt „§ 9 Monitoring“ (Seite 8, Drucksache 17/12977)
Ein fortlaufendes wissenschaftliches Monitoring is ausdrücklich zu begrüßen. Dies sollte auf jeden Fall auch die klimawissenschaftlichen Trends beinhalten. Neben einer gewissenhaften Auswertung der Messdaten der letzten 150 Jahren ist auch eine verstärkte Auseinandersetzung mit der vorindustriellen Klimaentwicklung Nordrhein-Westfalens für die vergangenen Jahrtausende notwendig. Denn diese vorindustriellen Klimaschwankungen der letzten zwei bis zehn Millennia bilden den eigentlichen vorindustriellen Kontext der natürlichen Klimaentwicklung, stellen also das natürliche Basisniveau („baseline“) dar, gegen das die heutigen Entwicklungen verglichen werden müssen. Der IPCC ist sich sehr wohl darüber bewusst, dass das derzeit verwendete „vorindustrielle“ Vergleichsniveau 1850-1900 am Ende der Kleinen Eiszeit im Vergleich zur Gesamtheit der letzten Jahrtausende deutlich zu kalt ist (Lüning, 2021; Lüning and Vahrenholt, 2017). In den folgenden zwei Absätzen wird die klimahistorische Entwicklung NRWs und Mitteleuropas kutz zusammengefasst, als das 1,5-Grad-Ziel bereits mehrfach auf natürliche Weise zumindest lokal überschritten wurde.

Temperaturentwicklung der letzten 1000 Jahre
Die Moderne Wärmephase ist nicht die einzige Erwärmungsperiode in der nacheiszeitlichen Klimageschichte. Bereits im Mittelalter vor 1000 Jahren ereignete sich eine Warmphase, die besonders gut aus dem nordatlantischen Raum bekannt ist, aber auch in vielen Regionen der restlichen Welt ausgeprägt war, z.B. in Afrika (Lüning et al., 2017), Antarktis (Lüning et al., 2019b), Südamerika (Lüning et al., 2019a) und Ozeanien (Lüning et al., 2020). So wurde die Mittelalterliche Wärmeperiode (MWP) bzw. Mittelalterliche Klimaanomalie (MCA) auch aus dem NRW-Nachbarland Rheinland-Pfalz (RP) beschrieben. Moschen et al. (2011) rekonstruierten die Temperaturgeschichte anhand von Kohlenstoffisotopen in einem Torfkern aus dem Dürren Maar. Dabei fanden sie eine Erwärmung von mehr als 5°C im Übergang der Kälteperiode der Völkerwanderungszeit (500-700 n. Chr.) zur MWP (Abbildung 2). In diesem Zusammenhang traten offenbar starke Erwärmungsschübe auf, bei denen die Temperaturen auf natürliche Weise innerhalb weniger Jahrzehnte um mehrere Grad nach oben schnellten. Insofern scheint weder das heutige Temperaturniveau, noch die heutige Erwärmungsrate im Raum NRW-RP im historischen Kontext beispiellos zu sein.

Abb. 2: Temperaturentwicklung des Dürren Maar (Eifel) während der letzten 2000 Jahre basierend auf einer Temperaturrekonstruktion anhand von Zellulose-Kohlenstoffisotopen eines Torfkerns. Nullpunkt der Temperatur-Anomalieskala liegt etwas über dem Temperaturdurschnitt der letzten 2000 Jahre (Kleine Eiszeit fehlt). Linke Kurve: Ungeglättete Daten. Rechte Kurve: Gleitender Mittelwert über 60 Jahre. Daten digitalisiert von Moschen et al. (2011).

Temperaturentwicklung der letzten 10.000 Jahre
Erweitert man den Referenzzeitraum auf die letzten 10.000 Jahre, so wird klar, dass es eine ganze Reihe von Warm- und Kältephasen in vorindustrieller Zeit gegeben hat. In der Wissenschaft wird hier von klimatischen Millenniumszyklen gesprochen, da sich die Änderungen im Takt von 1000-2000 Jahren ereigneten. Die Zyklen sind aus allen Erdteilen beschrieben worden (Lüning and Vahrenholt, 2016) und könnten zumindest einen Teil ihres Antrieb aus der schwankenden Sonnenaktivität beziehen (Bond et al., 2001). Andere Forscher nehmen einen klimasysteminternen Puls an.
Eine derartige Millenniumszyklik wurde auch in der sauerländischen Bunkerhöhle von Fohlmeister et al. (2012) nachgewiesen. Rhythmische Änderungen in den Sauerstoffisotopen- in Tropfsteinen zeigen über die vergangenen 11.000 Jahre einen fortlaufenden natürlichen Klimawandel, bei dem das System zwischen warm/feucht und kalt/trocken schwankte (Abb. 3). Der Wechsel zwischen der Kältephase der Völkerwanderungszeit, MWP und Moderner Wärmeperiode ist in der Höhlenrekonstruktion gut erkennbar.

Abb. 3: Natürliche Klimaschwankungen im Sauerland während der vergangenen 11.000 Jahre, rekonstruiert auf Basis von Sauerstoffisotopenschwankungen (δ18O) von Tropfsteinen der Bunkerhöhle. Einheit in Promille der Sauerstoffisotope. CWP=Moderne Wärmeperiode (Current Warm Period), MWP=Mittelalterliche Wärmeperiode, DACP=Kälteperiode der Völkerwanderungszeit (Dark Ages Cold Period), RWP=Römische Wärmeperiode. Alterskala zeigt Jahre vor 1950 (Years BP, before ‚present‘=1950). Daten von Fohlmeister et al. (2012), heruntergeladen von https://www.ncdc.noaa.gov/paleo/study/20589

Eine besonders warme Phase stellte das sogenannte Holozäne Thermische Maximum (HTM) dar, das sich in der Zeit 8000-5500 Jahre vor heute ereignete. Kühl and Moschen (2012) rekonstruierten die Temperaturen dieser Klimaepisode für das Dürre Maar anhand von Pollen. Es zeigte sich, dass die Temperaturen in der Eifel damals um mehr als ein Grad über dem heutigen Wärmeniveau lagen (1990-2017), bzw. fast zwei Grad, wenn man das kühlere Referenzintervall 1961-1990 zum Maßstab nimmt. Die Juli-Temperaturen der Eifel lagen während des HTM bei 18,0-18,5°C, wohingegen an der nächstgelegenen Wetterstation Manderscheid im DWD-Referenzintervall 1961-1990 ein Juli-Durchschnittswert von 16,3°C gemessen wurde (Kühl and Moschen, 2012).
Das Fachgebiet der Paläoklimatologie hat in den letzten 15 Jahren große Fortschritte gemacht, und es wurde in der ganzen Welt eine Vielzahl von neuen lokalen Temperaturrekonstruktionen erstellt. Die regionale und überregionale Synthese dieser Daten hinkt dabei allerdings noch etwas hinterher. So gibt es bis heute noch immer keine robuste globale Temperaturrekonstruktion für die vergangenen 10.000 Jahre, bei der sowohl Land- als auch Meerstemperasturen integriert sind. Die vielzitierte Kurve von Marcott et al. (2013) stützt sich fast ausschließlich auf Meerestemperaturen, deren Temperaturänderung jedoch aufgrund der thermischen Trägheit der Ozeane sehr viel weniger stark ausfällt als an Land. Eine globale Temperaturrekonstruktion für die letzten 2000 Jahre durch das PAGES 2k Consortium (2013) fand, dass es in der Zeit 1-600 n. Chr. offenbar bereits mehrfach mindestens genauso warm gewesen ist wie heute. Allerdings ist auch hier noch mit Änderungen zu rechnen, da die Rekonstruktion stark auf Baumringdaten setzt, die in vielen Fällen aus unveröffentlichten und nichtbegutachteten Quellen stammen. Zudem scheinen in die Mittelwerte auch andere ungeeignete Daten eingearbeitet worden zu sein (Beispiel Afrika: Lüning et al., 2017). Insofern sollte hier zunächst verstärkt auf verlässlichere lokale Temperaturserien wie die Bunkerhöhle und das Dürre Maar gesetzt werden, bis in Zukunft hoffentlich bald verbesserte globale Temperaturkurven verfügbar werden.

Problematische Klimamodelle
Die Klimaprognosen bis zum Jahr 2100 basieren auf theoretischen Klimasimulationen. Für den in Kürze erscheinenden 6. Klimazustandsbereicht (AR6) des IPCC wurden von den führenden Instituten der Welt neue Klimamodelle (CMIP 6) erstellt, die dem CO2 eine noch stärkere Erwärmungsfähigkeit zugemessen haben als zuvor. Allerdings stellte sich schnell heraus, dass der Großteil der CMIP 6-Modelle grundlegende Fehler enthielt, so dass die mit ihnen errechneten Prognosen wohl kaum belastbar sind.
Im Dezember 2019 warnte eine Gruppe um den IPCC-Autor Piers Forster von der University of Leeds explizit, dass die überhöhten Klimasensitivitäts-Werte der neuen Klimamodelle nicht in Einklang mit den Messwerten stehen und sich daher wohl letztendlich als falsch erweisen werden (Forster et al., 2020). Im Laufe des Jahres 2020 erschienen weitere Publikationen, die eine geringere Erwärmungswirkung des CO2 unterstützten (Glassmeier et al., 2021). Im Februar 2021 veröffentlichte eine Forscherguppe der Princeton University und der University of eine weitere Studie, die den überhöhten CO2-Klimasensitivitäten der CMIP6-Modelle eine Absage erteilt (Wang et al., 2021). Der für die zukünftig zu erwartende Erwärmung wichtige Wert der „CO2-Klimasensitivität“ ist noch immer nur sehr ungenau bekannt. Die vom IPCC (AR5) angegebene Spanne reicht von 1,5°C bis 4,5°C Erwärmungswirkung pro CO2-Verdopplung, also eine mit Faktor 3 behaftete Unsicherheit.
Das im Gesetzesentwurf festgeschriebene Klimamonitoring sollte auch die Entwicklungen in diesem Aspekt detailliert verfolgen, da das notwendige Tempo der Dekarbonisierung von einer hoffentlich bald genaueren Einschätzung der CO2-Klimasensitivität beeinflusst wird. Aufgrund der zu erwartenden enormen Kostensteigerungen für Energie, Zement und andere direkt oder indirekt mit der CO2-Besteuerung verbundenen Lebensbereichen, muss die Politik einen gesunden Mittelweg zwischen Klimaschutz, Innovation sowie wirtschaftlicher und sozialer Nachhaltigkeit finden. Subventionen und planwirtschaftliche Elemente sind nur für eine relativ kurze Übergangszeit finanzierbar. Politische Planer sollten den Bürgern die Gesamtkosten des Projekts „Energiewende“ transparent mitteilen und darauf hinweisen, dass Klimaschutz nicht umsonst zu haben ist. Mittlerweile hat Deutschland den höchsten Strompreis der Erde, wobei mit weiteren Preisteigerungen gerechnet wird. Eine Teilfinanzierung der EEG-Umlage aus Steuermitteln belastet letztendlich auch wieder den Stromkunden, diesmal als Steuerzahler. Unter diesem Hintergrund sollte die Geschwindikeit der Dekarbonisierung in der Tat regelmäßig auf die klimatische, wirtschaftliche und soziale Verträglichkeit hin überprüft werden, da ansonsten die Unterstützung des Projekts durch die Öffentlichkeit schnell verloren werden könnte.
Empfehlungen

• Das Thema der vorindustriellen natürlichen Klimavariabilität darf kein Tabu-Thema bleiben. Auch die Klimadiskussion kann aus der Geschichte lernen, muß klimahistorische Fakten anerkennen und einbeziehen.
• Behörden, Politiker und Forscher müssen die enorme natürliche Klimavariabilität der vorindustriellen Zeit aktiv kommunizieren. Die Klimageschichte beginnt nicht erst am Ende der Kleinen Eiszeit um 1880.
• Geignete Maßnahmen sollten ergriffen werden, um die CO2-Klimasensitivität und die damit verbundenen natürlichen und anthropogenen Anteile der Erwärmung der letzten 150 Jahre endlich enger einzugrenzen. Die aktuelle große Spannbreite stellt keine robuste Planungsgrundlage für weitreichende Änderungen der Industriestruktur dar.

Zur Person
Dr. habil. Sebastian Lüning (www.luening.info) studierte Geologie/Paläontologie an der Universität Göttingen. Seine Promotion und Habilitation in diesem Fach erhielt er an der Universität Bremen. Für Vordiplom, Doktorarbeit und Habilitation erhielt Lüning jeweils Studienpreise. Während seiner Postdoc-Zeit arbeitete er zu ökologischen Sauerstoffmangelsituationen in der Erdgeschichte. Seit 2007 ist Lüning hauptberuflich in der Energiebranche tätig, aktuell mit Schwerpunkt im Bereich der Energiewende. Die Teilnahme an dieser Anhörung und die Beschäftigung mit dem Thema Klimawandel erfolgt ausschließlich in privater Funktion, in Fortsetzung seiner langjährigen Vollzeit-Forschertätigkeit. Diese Forschung ist vollständig unabhängig und wurde weder von der Industrie beauftragt noch von ihr gefördert.

Im Jahr 2020 veröffentlichte Lüning zusammen mit Fritz Vahrenholt das Buch „Unerwünschte Wahrheiten – Was Sie über den Klimawandel wissen sollten“. Sebastian Lüning ist mit dem Institut für Hydrographie, Geoökologie und Klimawissenschaften (IFHGK) in der Schweiz assoziiert und wirkte als offizieller Gutachter an den IPCC-Sonderichten zum 1,5 Grad-Ziel und zu Ozeanen/Kryosphäre mit. Zudem war Lüning auch als Gutachter am 6. Klimazustandsbericht des IPCC beteiligt.

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Svenja Schulze und der weltweite Atomausstieg

So kam sie in die „Schüler*innenvertretung“ (bei dieser Schreibweise wehrt sich meine Rechtschreibkontrolle mit Händen und Füssen). Die Jusos waren für Frau Schulze „wirklich klasse“ – so wurde sie Juso-Landesvorsitzende. Von da war es nicht weit bis zur AStA-Vorsitzenden, wo sie gegen den Golf-Krieg demonstrierte unter dem Motto „Kein Blut für Öl“. Nachdem sie die „Studiengebühren in NRW wieder abschaffen und viel Geld für die Hochschulen in NRW mobilisieren konnte“ – man fragt sich unwillkürlich, wessen Geld? –, wurde sie Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit. Und als solche verfolgt die studierte Germanistin und Politikwissenschaftlerin nun ambitioniert globale Zielsetzungen, nämlich den „deutschen europäischen und weltweiten vollendeten Atomausstieg“.

In dem „12 Punkte Programm für die Vollendung des Atomausstiegs – die Position des Bundesumweltministeriums“ vom 11.03.21 heißt es:

„Das Bundesumweltministerium sieht seinen Einsatz für den Atomausstieg aber noch lange nicht als beendet an. Im Gegenteil: Wir arbeiten mit voller Kraft weiter. Denn vollendet ist der Atomausstieg Ende 2022 noch nicht. Es bleiben nukleare Risiken, die weitere konsequente Schritte erfordern: in Deutschland, in Europa und weltweit.“

Weltweit und vollendet, darunter machen es deutsche Politiker niemals. Hört mal, ihr Russen, Amerikaner, Chinesen und Franzosen und wer da noch so mit den Atomen rumspielt, eure Risiken machen nicht an den deutschen Landesgrenzen halt.

Deshalb ist die weitere Nutzung der Atomenergie im Ausland nicht im deutschen Interesse, schon gar nicht staatlich geförderte Neubauten in der EU. Insbesondere in den grenznahen Regionen sind viele Menschen über den Betrieb alter Atomkraftwerke in Nachbarländern besorgt. Gleichzeitig sollen für diese Reaktoren in vielen Fällen die Laufzeiten teils erheblich über die ursprünglich genehmigten Betriebsdauern hinaus verlängert werden. Das Bundesumweltministerium teilt die Sorgen der Bürgerinnen und Bürger und setzt sich dafür ein, dass ihre Interessen gewahrt werden“.

Der Fadenriss ist noch nicht endgültig genug

Wie sich Svenja Schulze im einzelnen für die Sorgen der Bürgerinnen und Bürger einsetzt, bleibt nebulös, aber vielleicht gibt es ja noch ein paar Versprengte von der Kavallerie ihres Genossen Steinbrück.

Als Grund für die Sinnlosigkeit der „Atomkraft“ führt die Umweltministerin an, „Ihr Anteil am weltweiten Primärenergieverbrauch beträgt nicht einmal 5 Prozent. Sie kann schon deshalb keinen substanziellen Beitrag zum Erreichen der Klimaziele erbringen“. Oh, chère Madame, dünnes Eis. Die Heilsbringer Wind und Sonne schaffen nämlich mit 4,5 Prozent noch weniger. Können die womöglich auch keinen substanziellen Beitrag erbringen?

Deshalb will das BMU „vollständig raus aus der Atomkraft“. Der Fadenriss ist noch nicht endgültig genug. Jetzt sind die „Atomfabriken“ Lingen und Gronau dran. Brennelemente herstellen geht gar nicht, sie sollen in der nächsten Legislaturperiode geschlossen werden, per Gesetz, versteht sich. „Nach Auffassung des BMU ist eine gesetzliche Regelung zur Beendigung der Brennelementfabrikation in Deutschland und des Betriebs der Urananreicherungsanlage in Gronau die rechtssichere, richtige Lösung, um die untragbare Situation zu beenden, dass grenznahe ausländische Alt-AKW mit Brennelementen aus deutscher Produktion betrieben werden“.

Was scheren Svenja Schulze von der Arbeiterpartei SPD die 300 Angestellten von Gronau? Was stört sie, dass die etwa 350 Angestellten von Lingen ihren Arbeitsplatz verlieren? Schließlich werden der Ministerin ihre 25.000 Euro monatlich pünktlich überwiesen, auch oder gerade in Corona-Zeiten. „Nach Gutachten im Auftrag des BMU wäre eine Schließung rechtssicher möglich“. Hau wech, die Sch…

Um den Atomausstieg zu vollenden, braucht man nach Ansicht von Svenja Schulze nur „konsequent den nächsten Schritt zu gehen und angesichts eines höheren EU-Klimaziels beim Ausbau der erneuerbaren Energien die Anstrengungen bis 2030 zu verdoppeln“. Anstrengungen verdoppeln, Gemeint sind natürlich die Steuerzahler und eine Verdoppelung der hübschen Windräder von derzeit 30.000 auf 60.000. Zur Information für Frau Schulze die Information in leichter Sprache: Bei Windstille ist 30.000 mal null gleich null. Und 60.000 mal null ist auch gleich null.

Wie man Freunde gewinnt

Und dann will das BMU noch den „Schulterschluss der atomkritischen Staaten suchen“. Steht etwa die Gründung einer internationalen Anti-Atom-Kavallerie unter deutscher Führung im Raum? Im Positionspapier heißt es dazu:

Zielbestimmungen des Euratom-Vertrages hinsichtlich der Nutzung der Atomenergie müssen an die Herausforderungen der Zukunft angepasst werden. Staatlich geförderte AKW-Neubauten in der EU sind nicht im deutschen Interesse und auch nicht im Sinne von Klimaschutz und Energiewende… Dank zielstrebiger Verhandlungen gelang es unter deutscher EU-Ratspräsidentschaft im Dezember 2020, zur Espoo-Konvention über grenzüberschreitende UVP einen völkerrechtlich verbindlichen Leitfaden zu verabschieden, der klarstellt, unter welchen Voraussetzungen bei Laufzeitverlängerungen eine UVP geprüft und durchgeführt werden muss. Der Espoo-Konvention gehören 45 Staaten an. Der Leitfaden macht die Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) zu Laufzeitverlängerungen von Atomkraftwerken, die unter bestimmten Bedingungen eine UVP-Pflicht auch bei Laufzeitverlängerungen klarstellt, zum allgemeinen Maßstab und damit auch für Nicht EU-Mitgliedstaaten mit alten AKW – wie die Schweiz, Großbritannien, Ukraine und Belarus – bindend.“

Mein Kommentar dazu: Wie man Freunde gewinnt.

Den Atomsündern soll darüber hinaus der Geldhahn zugedreht werden: „kein öffentliches Geld für Atomkraftwerke in der EU und darüber hinaus“ (sic), während den Atomskeptikern der Ausstieg mit deutschem Geld vergoldet werden soll: „Das BMU setzt sich dafür ein, dass bei der laufenden EU-Beihilfereform die Interessen der Mitgliedstaaten der EU, die aus der Atomenergie aussteigen wollen oder ausgestiegen sind, umfassend berücksichtigt werden“.

Das BMU schließt das Positionspapier mit der Forderung, dass Deutschland auch in Zukunft „Kompetenz erhalten und solide Fakten in den internationalen Atom-Diskurs und zu neuen Reaktorkonzepten einbringen“ soll. Wie dies aussieht, kann man unmittelbar auf der letzten Seite des BMU-Positionspapiers in einer Stellungnahme zu den neuen Reaktoren der Generation 4 nachlesen – eine Argumentation, die direkt aus der Feder eines Greenpeace-Volontärs mit Abschluss in Germanistik und Politologie stammen könnte.

Corona-Lesetipp: Manfred Haferburg ist Autor des Romans „Wohn-Haft“ (4,9 von 5 Punkten bei 148 Bewertungen), der sich immer mehr in eine Dystopie entwickelt.

Der Beitrag erschien zuerst bei ACHGUT hier




Netto-Verluste: Subventionierte Wind- und Solarindustrien zerstören mehr Arbeitsplätze als jemals zuvor

Der Mythos über sogenannte „grüne“ Energiearbeitsplätze ist genau das – nur ein Mythos..

Südaustraliens Besessenheit von Wind- und Sonnenstrom trieb die Strompreise durch das Dach und ganze Branchen aus dem Geschäft. Der [Bundes-] Staat hat einen wirtschaftlichen Rückstau, der entscheidend von den Verteidigungsausgaben des Commonwealth abhängt, um einige bedeutende Arbeitsplätze beim Bau von Fregatten und U-Booten für die Marine zu erhalten.

Und Südaustralien ist nicht der einzige Ort auf der Welt, an dem subventionierte, zeitweise und völlig unzuverlässige Windkraft zu einer nachgewiesenen sozialen und wirtschaftlichen Katastrophe geworden ist  –  Ach nein. Die unvermeidlichen Konsequenzen des Versuchs, eine Wirtschaft nach den Launen des Wetters zu führen, sind universell.

In diesem Beitrag behandelte STT  eine sehr detaillierte Studie aus Wisconsin über die Auswirkungen steigender Strompreise (verursacht durch die massiven Subventionen für Wind und Sonne) auf reale Arbeitsplätze. Basierend auf tatsächlichen Daten, nicht auf Modellen und Annahmen – hat Wisconsins popliges 10% Ziel für Erneuerbaren Strom ein Loch in Höhe von Milliarden US-Dollar in der jährlichen Wirtschaftstätigkeit geschlagen; vernichtet jährlich 10.000 echte Arbeitsplätze; und Überraschung, Überraschung – es gibt keine Anzeichen für den viel gepriesenen Boom für „grüne“ Arbeitsplätze – wie es die Windindustrie, ihre Parasiten und Gaukler seit langem versprochen haben.

Und jeder Job, der auf Dauer von ständigen Steuerzuschüssen abhängt, ist keine sinnvolle Beschäftigung. Es ist Wohlfahrt [und Betrug am Steuerzahler] unter einem anderen Namen.

Der Zusammenhang zwischen Subventionen für Wind- und Solarenergie und „grünen“ Arbeitsplätzen wird ziemlich offensichtlich, sobald die Subventionen gekürzt werden. Als Europa Anfang 2019 begann, sie zu kürzen, lag die Windindustrie in den Seilen: Der deutsche Bau von WKAs kam zum Stillstand .In der EU war 2018 „das schlechteste Jahr für neue Windenergieanlagen seit 2011“

Der Zusammenbruch der Hersteller von Windkraftanlagen und Solarmodulen war plötzlich und erstaunlich, aber nicht überraschend. Die neue „grüne“ Wirtschaft wurde brandig; Tausende von Arbeitsplätzen wurden über Nacht abgebaut: in 2018 baute die deutsche Solarindustrie 80.000 Arbeitsplätze ab und der dänische Turbinenhersteller Vestas hat allein in einem Werk 600 Mitarbeiter seines „geschätzten“ Teams entlassen

In Anbetracht dieser Beispiele braucht es eine ziemlich mutige Seele, um irgendwo für einen Glücksfall „grüner Jobs“ zu werben.

Aber es gibt viele, die sich in den Hallen der Macht eingenistet haben  – diejenigen, die Fakten und Beweise ignorieren, als wären sie lästige Buschfliegen bei einem Outback-Rennen. Das Problem ist, dass Sie sie nur so lange verscheuchen können, bis sie schließlich zurückkommen, um Sie zu beißen.

Der Australier Adam Creighton wirft einen Blick auf die großen „grünen“ Jobs.

 

Der Revolution grüner Arbeitsplätze geht die Puste aus

The Australian, Adam Creighton, 13 February 2021

Früher war das „Lernen des Programmierens“ der Schlüssel für Arbeitnehmer, die vor dem wirtschaftlichen Ruin standen, um wieder bezahlte Arbeit  zu bekommen.

Der neue US-Außenminister John Kerry forderte kürzlich die Arbeiter auf, die sich über die Schließung der Keystone XL-Pipeline durch die Biden-Regierung ärgerten, „zu lernen, wie man Sonnenkollektoren herstellt“.

Der vom vorherigen Präsidenten Donald Trump, genehmigte Ausbau von mehr als 500 km Pipeline, hätte Öl aus Alberta, Kanada, zu Raffinerien in Illinois und Texas gepumpt.

So wie Programmierjobs immer noch nur einen winzigen Anteil an den Arbeitsplätzen ausmachen, werden auch „grüne Jobs“ – vage definierte, tugendhafte Arbeit zur Eindämmung des Klimawandels – dem Hype nicht gerecht.

Inmitten der wirtschaftlichen Unsicherheit durch Corona werden jedoch nur wenige Trost in der Erfolgsbilanz grüner Arbeitsplätze finden. Zwar stieg in der Dekade bis 2019 die Zahl der Beschäftigten im Bereich der erneuerbaren Energien in Australien um beeindruckende 120 Prozent, alle zusammen summieren sich nun auf 27.000, bei mehr als 13 Millionen Arbeitskräften.

Laut einer Analyse des Instituts für öffentliche Angelegenheiten stellen Arbeitsplätze im Bereich erneuerbare Energien im selben Zeitraum von 10 Jahren, 1 Prozent der neu geschaffenen Vollzeitarbeitsplätze. „Gegenüber jedem Vollzeitjob im Bereich erneuerbare Energien gibt es 56 Arbeitsplätze in der Landwirtschaft, im Bergbau und im verarbeitenden Gewerbe“, erklärt Daniel Wild, ein IPA-Forscher.

Die frühere ACTU-Chefin Jennie George [Australian Council of Trade Unions ~Arbeitergewerkschaft] wies letzte Woche auf „Kohlenstoffarbeiter“ in den Bereichen Kohlebergbau, Gas- und Ölförderung, Erzeugung fossiler Brennstoffe und integrierte Stahlherstellung hin.

Es kann nun wirklich keiner behaupten, dass grüne Jobs nicht genug Zeit hatten, sich zu vermehren. Das Ziel für erneuerbare Energien, nach dem Stromhändler mehr als 20 Prozent des Stroms aus erneuerbaren Quellen beziehen müssen, wurde bis 2020 vollständig umgesetzt. In Queensland verfügen fast 40 Prozent der Haushalte über Solarmodule auf dem Dach, während in Südaustralien routinemäßig berichtet wird, dass 70 Prozent des Stroms aus erneuerbaren Quellen stammen.

[Note to Adam ~ Nebenbei bemerkt: Sie sind ausgebildeter Wirtschaftswissenschaftler und sollten Ihre Statistik vorwärts-und-rückwärts beherrschen. Es kann nicht schaden, die 70% Zahl im obigen Absatz „im Durchschnitt“ zu erklären. Wenn die Sonne untergeht und ruhiges Wetter einsetzt, können Sie in Südaustralien (oder Queensland) um keinen Preis Wind- oder Sonnenenergie kaufen. Oh, und übrigens, Strom wird nicht „im Durchschnitt“ verbraucht. Der arme Mensch auf der Intensivstation braucht ihn hier und jetzt, nicht nur, wenn der Wind weht oder die Sonne aufgeht.]

Wir sollten bereits einen Boom grüner Arbeitsplätze erleben.

Deutschland, das den Übergang zu erneuerbaren Energien so ernst nimmt, dass es ein Wort dafür hat „Energiewende“, bietet eine warnende Geschichte. Bis 2030 sollen 65 Prozent des Stroms aus erneuerbaren Quellen stammen.

Vergangenen Woche wurde berichtet, dass sich die Zahl der Arbeitsplätze im deutschen Sektor für erneuerbare Energien – Produktion und Installation – von 300.000 im Jahr 2011 auf rund 150.000 im Jahr 2018 fast halbiert hatte, was nur teilweise durch einen Zuwachs von 30.000 in Service und Wartung auf insgesamt rund 80.000 ausgeglichen wurde.

Chinas wachsende Wettbewerbsfähigkeit bei der Herstellung von Solarmodulen erklärt den Verlust. Von den zehn größten Solarmodulherstellern der Welt sind in acht China. Wenn Chinas Löhne zu stark steigen, wäre Indien im Einsatz.

Wenn das deutsche verarbeitende Gewerbe nicht mithalten kann, kann es das australische auch nicht. Solange sich die Löhne und Bedingungen in fortgeschrittenen Ländern nicht wesentlich verschlechtern, werden ihre Arbeiter keine Sonnenkollektoren herstellen, wie Kerry anpreist.

Was gibt es sonst noch in „grün“? Für die meisten Arbeitslosen ist es keine Option, in einem großen Unternehmen ein „Leiter für Nachhaltigkeit“ für 500.000 USD pro Jahr zu werden.

Erneuerbare Energien sind grundsätzlich weniger arbeitsintensiv als die Energieversorgung aus herkömmlichen Energiequellen. Für den Betrieb von Kohle-, Gas- und Kernkraftwerken sind Hunderte, manchmal Tausende Facharbeiter erforderlich. Im Gegensatz dazu werden Sonnenkollektoren und Windturbinen nach ihrer Inbetriebnahme weitgehend vergessen.

 [Nebenbei bemerkt: In großen Solarfeldern gibt es für einige „glückliche“ Menschen die ständige Aufgabe, Unkrautvernichter zu versprühen und die Sonnenkollektoren mit Wasser zu waschen, um Schmutz und Staubablagerungen zu entfernen. Auch die Wartung von Windkraftanlagen beschäftigt einige Jungs. Getriebe und Generatoren müssen häufig nach einigen Jahren ausgetauscht werden , ebenso gebrochene Schaufeln , bevor sie zerfallen und in alle Richtungen abfliegen. Als unerwartetes Nebengeschäft gab es einen Anstieg der Arbeitsplätze für Trucker und Bulldozer-Betreiber, die an der Bestattung der Überreste beteiligt waren (siehe Bild im Original vom verbuddeln der Überreste). Die mit den WKAs verbundenen Betriebs- und Wartungskosten beginnen bei etwa 25 USD pro gelieferter MW / h und steigen mit der Zeit . Also kaum ein „fertig und vergessen“ Betrieb.]

Natürlich kann es wirtschaftlich schlecht sein, eine bestimmte Energiequelle nur deshalb zu wählen, wenn dadurch eine große Anzahl von Arbeitsplätzen erhalten bleibt. Die Wirtschaftsgeschichte besteht aus einer Reihe neuer arbeitssparender Geräte, mit denen Arbeitnehmer andere, höherwertige Aufgaben erledigen können.

Entscheidend ist letztendlich, wie billig und zuverlässig die Energie bereitgestellt werden kann. Die Strompreise wirken sich auf die Beschäftigung im verarbeitenden Gewerbe, in der Landwirtschaft und im Bergbau sowie auf die gesamte Wirtschaft aus. Erneuerbare Energien haben eine große oberflächliche Anziehungskraft: Wenn die Sprüche von „kostenloser“ Energie wahr wären, sollten die Stromrechnungen fallen und unsere Wirtschaft von einer der größten Kosten befreit werden, ganz zu schweigen von den beschworenen geringeren Kohlendioxidemissionen, die zur Eindämmung der globalen Erwärmung beitragen würden.

Die Strompreise sind jedoch mit wachsenden Anteilen erneuerbarer Energien [im Durchschnitt!] nicht gesunken. Im Gegenteil, weltweit hat die Einführung von Solar- und Windkraft zu einem außerordentlichen Anstieg der Stromkosten geführt, der den Rückgang der Fertigungsarbeiten in den Industrienationen zusätzlich beschleunigt hat.

Von Anfang der neunziger Jahre bis 2017 erlitt Australien den Preisanstieg vom  billigsten Strom weltweit zum teuersten der Welt – [in ständigem Wettlauf mit Deutschland und Dänemark, vielleicht nun auch mit Kalifornien]. Die Preise sind zuletzt etwas gesunken, aber das scheint eher auf aktuell  geringere Einspeisung von Wind-und Solarstrom bei „schlechten Wetterverhältnissen“ hinzudeuten.

Der „Rohstoff“ für erneuerbare Energien mag selbst „kostenlos“ sein, aber der Bau, die Errichtung und die Wartung der Windräder und Panels – und die massiven teuren Batterien, die nun vermehrt angepriesen werden – sind alles andere als preiswert. Ohne Subventionen wird niemand in einen Sektor investieren, der keine Rendite bringt.

Ironischerweise hat die Fokussierung auf Wind-und  Solarenergie durch die Verteuerung von Strom, Australiens Möglichkeiten zur Herstellung von Solarmodulen [und Windräder] untergraben. Wenn wir bis 2050 den Netto-Nullpunkt erreichen müssen, scheint Atomkraft eine bessere Option zu sein als Wind und Sonne. Selbst wenn es teurer als Kohle und Gas ist, erfordert es zumindest mit dieser Stromquelle hochqualifizierte Arbeitskräfte und arbeitet zuverlässig rund um die Uhr.

The Australian, genehmigter Nachdruck (ohne Bezahlsperre) in

https://www.miningday.com.au/green-jobs-revolution-running-out-of-power/

 

https://stopthesethings.com/2021/02/15/net-loser-subsidised-wind-solar-industries-destroy-more-jobs-than-they-ever-create/

Übersetzt durch Andreas Demmig

 




BLACKOUT – kleines Handbuch zum Umgang mit einer wachsenden Gefahr – Folge 4

Bild 9: Diese Grafik zeigt den realen Fall einer zehntägigen Dunkelflaute in Mitteleuropa (Quelle: Infografik Die Welt)

Daher müssten im Gleichtakt mit der Abschaltung konventioneller Kraftwerke zügig regelbare „Schattenkraftwerke“ erstellt werden, für die als Energieträger das teure, und angeblich „klimafreundliche“ Erdgas im Gespräch ist. Doch wie ist es um die Klimafreundlichkeit des Erdgases überhaupt bestellt? Bei seiner Verstromung emittiert es im Vergleich zu Steinkohle nur rund die Hälfte von dessen CO2. Mit dieser Feststellung begnügt sich die offizielle Meinung und verschließt dabei geflissentlich die Augen vor einer anderen Tatsache, die Erdgas zum größeren Klimaschädling macht als die Kohle. Es ist dies der sogenannte „Schlupf“ von Methangas, der bei seiner Förderung freigesetzt wird und etwa 5 bis 11 Prozent der Fördermenge beträgt /16/. Aber werden dessen ungeachtet wenigstens genug Gaskraftwerke gebaut, um den Kahlschlag bei Kernkraft und Kohle auszugleichen? Diese Frage kann nur mit einem klaren „Nein“ beantwortet werden. Wie der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) am 01.04.2019 auf der Hannover-Messe kritisierte, waren zu diesem Zeitpunkt nur vier Gaskraftwerke mit insgesamt 572 Megawatt (das sind nur 0,572 Gigawatt!) Leistung im Bau; acht befanden sich im Genehmigungsverfahren und für drei weitere lag eine Genehmigung vor. Ursächlich für diese Misere ist die fehlende Neigung von Investoren, ihr Geld in Gaskraftwerke zu stecken, die nur dann angefahren werden dürfen, wenn Wind und Sonne Pause machen. Bei einer solchen Fahrweise steht fest, dass die Betriebskosten exorbitant hoch sein werden; doch ihre genaue Höhe lässt sich nicht kalkulieren. Der vermutlich beschrittene Ausweg wird darin bestehen, die gesamten Kosten dieser katastrophalen Unrentabilität auf die Stromkunden abzuwälzen /17/.

Die Abschaltung thermischer Kraftwerke hat in Deutschland höchste politische Priorität. Und sie erfolgt offenbar nach dem Prinzip „Augen zu und durch!“. Ein beeindruckendes Beispiel dafür ist der Umgang mit der am 31.12.2019 erfolgten Abschaltung des Kernkraftwerks Philippsburg in Baden-Württemberg. Wie FOCUS online berichtete, war bereits vorher klar, dass dem Ländle danach 14 Prozent der benötigten Elektroenergie fehlen würden /18/. Man beauftragte eine Studie: „Versorgungssicherheit in Süddeutschland bis 2025 – sichere Nachfragedeckung auch in Extremsituationen?“. Sie kam erwartungsgemäß zu dem Schluss, dass „Deutschland in deutlichem Umfang auf Importe aus Nachbarländern angewiesen sein werde“. Doch: „Ob die Nachbarländer die von Deutschland benötigten Erzeugungsleistungen zur Verfügung stellen können und werden, wurde in der Untersuchung nicht überprüft“ zitiert der SWR aus der Studie. Insgesamt beurteile die Studie die Versorgungssituation optimistischer als Vorgängerstudien. Vor allem aus einem Grund: Insbesondere in Frankreich und in Polen würden Kern- und Kohlekraftwerke länger laufen als geplant.“

Das bedeutet: Die Politik in Baden-Württemberg hat so lange Studien anfertigen lassen, bis – unter Weglassung entscheidender Fakten – das gewünschte Ergebnis herauskam! Tatsächlich wurde in Frankreich, dessen Stromerzeugung im Winter immer wieder unzureichend ist, das Atomkraftwerk Fessenheim am 29. Juni 2020 abgeschaltet, weitere 14 Reaktoren (von insgesamt 58) sollen bis 2035 folgen. Polen wird von der EU massiv zur Einhaltung von „Klimazielen“ gedrängt, und die Niederlande legen wegen Klagen von Umweltschützern vorzeitig Kohlekraftwerke still.

Am 15.01.2020 erschien in der WELT ein Artikel unter dem Titel: „Die Stromlücke kommt später – dafür aber schlimmer“, in dem die Entwicklung der Stromproduktion in Deutschland aus der Perspektive der Netzbetreiber analysiert wird /19/. Die wesentlichen Aussagen von Amprion, TenneT, 50Hertz und TransnetBw in dieser Veröffentlichung lauten:

Die vorhandenen Leistungsreseven an einem Stichtag jeweils im Januar sinken ständig. 2017 betrugen sie noch 42,2 Gigawatt, 2019 waren es noch 3,5 Gigawatt, was etwa der Leistung von drei Großkraftwerken entspricht.

Unter möglichen ungünstigen Bedingungen (die glücklicherweise nicht eingetreten sind) hätte Deutschland seinen Strombedarf zu Zeiten einer angenommenen Spitzenlast am 20. Januar 2020 bereits nicht mehr aus eigener Kraft decken können und wäre auf den Import von 0,5 Gigawatt aus dem Ausland angewiesen gewesen.

Unter Annahme der gleichen Bedingungen ergibt sich für 2021 ein gesteigertes Defizit von 5,5 Gigawatt.

Am deutlichsten wird die Gefahr eines Blackouts in einem WELT-Artikel vom 09.03.2020 benannt, der auch den Titel trägt: „Die Gefahr eines Blackouts ist da/20/. In einem Interview mit der Zeitung warnt der Vorstandschef des Energiekonzerns Uniper, Andreas Schierenbeck vor einer erheblichen „Stromlücke“ von bis zu sieben Gigawatt in Deutschland und steigenden Blackout-Gefahren, auf die er derzeit keine energiepolitische Antwort sehe. Hier zwei Zitate aus dem lesenswerten Interview:

Wenn der Anteil von Solar und Wind aber deutlich über 40, 50 oder 60 Prozent steigt, wird es ohne eine solide Rückendeckung durch fossile Reservekraftwerke nicht mehr gehen. Das hat man kürzlich in Großbritannien gesehen. Der große Blackout im August vergangenen Jahres geschah an einem Tag, an dem fast 65 Prozent Windenergie im System waren.“

Ich gehe davon aus, dass wir in den nächsten drei Jahren eine Lücke von mehr als sieben Gigawatt an sicherer Erzeugungskapazität in Deutschland haben können, um die Spitzenlast zu decken. Es wird also die Kapazität von mindestens sieben Großkraftwerken fehlen. Ich halte das für bedenklich.“

4.7.1 … und ihre wahrscheinlichen Folgen

Womit müssen wir als Verbraucher von Elektroenergie in Deutschland angesichts der vorstehend beschriebenen defizitären Entwicklungen rechnen? Natürlich mit weiter steigenden Strompreisen. Doch als weitere Folge werden Häufigkeit und Dauer der Zeitintervalle zunehmen, in denen Elektroenergie nicht mehr dem Bedarf entsprechend bereitgestellt werden kann. Damit werden Zwangsabschaltungen (die aktuell euphemistisch mit dem Wort „Spitzenglättung“ umschrieben werden) unumgänglich. Industrielle Großverbraucher trifft dieses Los schon seit einiger Zeit. Im Jahr 2018 musste die deutsche Aluminiumindustrie 78 Abschaltungen erdulden. Mit dem wachsenden Defizit der deutschen Stromproduktion wird auch die Häufigkeit solcher kontrollierten Lastabwürfe anwachsen. Zweifellos wird man so lange wie möglich versuchen, sie auf die Industrie zu beschränken. Doch in Verbindung mit den welthöchsten Strompreisen und mit einer CO2-Steuer, die in Deutschland bis 2030 auf 180 Euro pro Tonne ansteigt, bedeutet dies eine sehr ernsthafte Gefährdung von Arbeitsplätzen. Deshalb werden die Netzbetreiber immer wieder unter dem politischen Druck stehen, das Netz an der Grenze seiner Leistungsfähigkeit zu fahren, um eigentlich gebotene kontrollierte Abschaltungen zu vermeiden. Dass eine derartige Fahrweise das Risiko eines Blackouts signifikant erhöht, bedarf keiner näheren Erläuterung.

Nach der aktuellen Vorstellung der Bundesregierung sollen bis 2030 auf deutschen Straßen zehn Millionen Elektro-Pkw und 500.000 Elektro-Nutzfahrzeuge unterwegs sein, die dann Strom aus 300.000 Ladepunkten ziehen /21/. Es lässt sich abschätzen, dass für diese Fahrzeuge jährlich zusätzliche Elektroenergie von rund 40 Milliarden Kilowattstunden zu erzeugen und im Netz bis zu den Ladestationen fortzuleiten ist. Das entspricht dem Energieverbrauch von fast 20 Millionen Zwei-Personenhaushalten – keine Kleinigkeit. Sollte sich dieser Traum der Regierung erfüllen, geriete er zum Albtraum für das Netz.

Die Batterieautos in gigantischer Zahl sollen übrigens nicht nur der Fortbewegung von Menschen und dem Transport von Gütern dienen; nebenbei sind sie auch für eine Stabilisierung des Stromnetzes vorgesehen: „Werden Elektroautos gerade nicht genutzt und sind an das Stromnetz angeschlossen, können ihre Batterien zukünftig als Puffer dienen und damit die Stabilität des Stromnetzes unterstützen/22/. Wann schließt wohl der Besitzer eines Batterieautos sein Fahrzeug an das Stromnetz an? Die richtige Antwort auf diese Frage lautet: Wenn es geladen werden muss. Damit wird das Auto aber über den Ladestecker zur „flexibel zuschaltbaren Last“, der ein Bilanzkreisverantwortlicher des Stromnetzes nach eigener Entscheidung die noch vorhandene Ladung auch wieder entziehen kann. Dass der Besitzer einer solchen Form der Fremdnutzung seines Fahrzeugs freiwillig zustimmt, ist schwer vorstellbar. Zudem muss er ja auch noch eine signifikante Verringerung der Lebensdauer der Batterie hinnehmen, die nur eine begrenzte Zahl von Ladezyklen verträgt. Doch diese Vorstellung von der Zukunft unserer Mobilität soll eine tragende Säule der Energiewende werden. An ihrer Abwegigkeit kann allerdings auch die hochtrabende Bezeichnung „Sektorenkopplung“ nichts ändern.

4.8 Abnahme der Schwarzstartfähigkeit

Unter Schwarzstartfähigkeit versteht man die Fähigkeit eines Erzeugers von Elektroenergie, unabhängig vom Stromnetz aus dem abgeschalteten Zustand hochzufahren. Die Schwarzstartfähigkeit von Stromerzeugern im Netz beeinflusst nicht die Eintrittswahrscheinlichkeit eines Blackouts; stattdessen ist sie von entscheidender Bedeutung für seine Dauer. Schwarzstartfähig sind:

Pumpspeicherkraftwerke

– Laufwasserkraftwerke

– Gaskraftwerke, die dabei allerdings einen Batteriespeicher oder ein großes Notstromaggregat benötigen.

Kern- und Kohlekraftwerke können noch einige Stunden nach dem Netzausfall die für ihren Betrieb erforderliche Eigenenergie produzieren; danach brauchen sie zum Wiederanfahren Fremdleistung. Die schwarzstartfähigen Energieerzeuger sind die Lebensversicherung des Stromnetzes; ohne sie könnte seine Funktion nach einem Blackout nicht wieder aufgebaut werden. Für einen solchen Wiederaufbau gibt es Pläne. Zunächst werden praktisch alle Trennschalter im Netz auf „Aus“ gestellt. Dann sollen in einem ersten Schritt die autarken Schwarzstarter durch sogenannte Impulsproduktion thermische Großkraftwerke hochfahren, damit diese ihre normale Stromproduktion wieder aufnehmen. Mit ihnen erfolgt der schrittweise Aufbau von Teilnetzen, welche dann nach einer Synchronisierung miteinander verbunden werden können. Wie kompliziert der gesamte Prozess bis zur völligen Wiederherstellung des Netzes ist, können Interessierte in dem Artikel von F. Prillwitz und M. Krüger Netzwiederaufbau nach Großstörungen“ /23/ nachlesen.

Doch was ist, wenn die Forderungen von Fridays For Future erfüllt werden und es keine thermischen Großkraftwerke mehr gibt? Windräder und Solaranlagen sind nicht schwarzstartfähig. Dann sind die bisherigen Pläne Makulatur, und es ist fraglich, ob das Netz – selbst mit gigantischem Zeitaufwand – im Falle eines Blackouts überhaupt wieder aufgebaut werden kann. Gelegentlich werden von den Verfechtern der Energiewende Batteriespeicher als möglicher Ausweg aus der Misere genannt /24/, doch der damit verbundene Aufwand dürfte kaum zu bewältigen sein.

4.9 Mangelnde Sachkunde der Politik

Vor etwas mehr als einem Jahrhundert gab es in Deutschland schon einmal eine Energiewende; auch sie war mit einem Strukturwandel der Wirtschaft verbunden. Im Deutschen Kaiserreich existierten 1895 nach regierungsamtlicher Zählung 18.362 betriebene Windmühlen; 1907 war ihre Zahl bereits auf 8.170 gesunken. Ursächlich für dieses Windmühlensterben war das Aufkommen des Elektromotors, für den Strom zur Verfügung stand, der aus Kohle gewonnen wurde. Mit dieser neuen Technik galt für einen Kontrakt über das Mahlen von Getreide auf einmal nicht mehr der Vorbehalt: „Wenn der Wind weht“. Außerdem stand nun ein Vielfaches der früheren Antriebsleistung von bestenfalls 10 Kilowatt zur Verfügung. Und man benötigte für den Mahlprozess keine windgünstigen Standorte mehr auf Hügeln mit schlechter Zuwegung; große Mühlen in verkehrsgünstiger Lage übernahmen diese Aufgabe zu einem Bruchteil der bisherigen Kosten. Das Brot beim Bäcker wurde billiger.

Diese schon fast vergessene Energiewende erfolgte nicht auf kaiserliche Anordnung. Als alleinige Triebkraft reichte die erhebliche Steigerung der Effizienz einer Wertschöpfungskette aus. Man hatte sie erreicht, indem man sich von einem stochastisch schwankenden Energieträger mit geringer Energiedichte verabschiedete und stattdessen auf eine stets verfügbare Energiequelle mit unvergleichlich höherer Energiedichte setzte. Die Folge dieser dezentral von vielen Menschen getroffenen Entscheidung war ein Wohlstandswachstum der gesamten Gesellschaft, von dem wir heute noch zehren.

Die heutige Energiewende ist die Umkehrung des damaligen Prozesses: Wir verabschieden uns von gesicherten Energieträgern mit hoher Energiedichte und setzen wieder auf schwankende Energien, die über riesige Flächen eingesammelt werden müssen. Als Triebkraft wirkt dabei nicht die Steigerung von Effizienz und Wohlstand, sondern ausschließlich die Politik. Nur aufgrund der zu bezweifelnden Behauptung, damit könne das Klima gerettet werden, hat sie ein „Große Transformation/25/ genanntes Gesellschaftsexperiment mit dramatischen Auswirkungen auf fast alle Bereiche von Wirtschaft und Technik angeordnet. So ist beispielsweise das Ende des Verbrennungsmotors kein normaler „Strukturwandel“ – es wurde durch die willkürliche Vorschrift angeordnet, dass er nur noch 59,4 Gramm CO2 pro Kilometer ausstoßen darf (ab 2030), was schlicht unmöglich ist. Besonders betroffen ist allerdings unser Stromnetz wegen der Gefahr eines Blackouts. Weil bei der Großen Transformation spontan wirkende Triebkräfte durch politische Entscheidungen ersetzt werden, ist leicht einzusehen, dass der Qualifikation politischer Entscheidungsträger eine herausgehobene Bedeutung zukommt. Vor allem sollte sie bei Politiker*innen der Partei DIE GRÜNEN zweifelsfrei vorhanden sein, denn sie treiben die vorbeschriebene Entwicklung direkt und indirekt maßgeblich voran. Mit Widerspruch seitens der Industrie müssen sie übrigens kaum noch rechnen, denn deren Repräsentanten haben sich dem politisch-medialen Druck bereits gebeugt. So ließ Uniper-Vorstandschef Schierenbeck in dem unter Punkt 4.7 erwähnten Interview /20/ den bemerkenswerten Satz fallen: „Es geht vor allem um Haltung.“

Wie sieht es nun mit Sachkenntnis gerade bei grünen Spitzenpolitiker*innen aus?

Die Parteivorsitzende der Grünen, Annalena Baerbock, gab im Januar 2018 dem Deutschlandfunk ein bemerkenswertes Interview, in dem sie behauptete, dass Netz wäre ein Energiespeicher.

Es ist dem Autor nicht bekannt, dass sich Frau Baerbock inzwischen von diesr und von ähnlichen Aussagen, zu deren Diskussion sie „keine wirkliche Lust hat, mir gerade mit den politischen Akteuren, die das besser wissen, zu sagen, das kann nicht funktionieren.“ distanziert hätte.

Aber Frau Baerbock steht mit ihren Wissenslücken und realitätsfernen Vorstellungen nicht allein. Cem Özdemir verwechselte in seinem „Gigabyte“-Interview zur Stromproduktion aus dem Jahre 2011 nicht nur die Maßeinheiten Gigawatt für Leistung und Gigabyte für Datenmenge; er postulierte auch einen völlig falschen Zahlenwert von 140 „Gigabyte“, die in Deutschland an Leistung erzeugt werden könnten. Und bei der „Kugel Eis“, die der ehemalige Bundesumweltminister Jürgen Trittin als monatliche Kosten der Energiewende für Haushalte prophezeite, hatte er sich ungefähr um den Faktor 100 geirrt.

Doch naturwissenschaftlich-technische Unwissenheit und haarsträubende Fehlprognosen sind keine exklusive Domäne der Grünen. Nachdem das ursprüngliche Ziel der Bundesregierung, im Jahr 2020 auf deutschen Straßen eine Million Batterieautos rollen zu lassen, mit einer derzeitigen Stückzahl von 83.000 verfehlt wurde, will Verkehrsminister Scheuer (CSU) ihre Zahl bis 2030 auf 10 Millionen zzgl. einer halben Million batteriegetriebener Nutzfahrzeuge steigern (s. auch Punkt 4.7.1). Allein die Schaffung der dafür erforderlichen Ladestruktur ist eine Generationenaufgabe. Wer soll solche Phantastereien noch ernst nehmen?

Doch welcher Grad von Unwissenheit bei Politiker*innen, die in Regierungsverantwortung stehen oder eine solche anstreben, ist noch tolerabel? In Anbetracht des menschlichen Leids und der gigantischen materiellen Verluste, die ein langdauernder und großflächiger Stromausfall mit sich bringen würde, müssen der Toleranz Grenzen gesetzt werden. Und so ist es wohl weniger riskant, ahnungslosen Politiker*innen ein Verteidigungsministerium anzuvertrauen als die Verantwortung über unser Stromnetz. Zumindest, solange Deutschland nicht auf die Idee kommt, Krieg zu führen.

<Folge 5 kommt demnächst> Teil 1 steht hier, Teil 2 hier, Teil 3 hier

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Hinweis: Das PDF mit dem vollständigen Inhalt ist beigefügt. Es kann aber auch beim Kaleidoscriptum-Verlag berstellt werden (www.kaleidoscriptum-verlag.de)

blackout




? Ist das Zeitalter der Aufklärung zu Ende ?

 P r o l o g

Da gibt es in Norddeutschland in einem Städtchen und umzu seit mehr als 15 Jahren ein Kulturmagazin, das in anderen Regionen Deutschlands seinesgleichen sucht: Lebendig, farbig, unterhaltsam; die Kulturereignisse der Gegend werden dargestellt und besprochen, Termine angegeben, Künstler vorgestellt. Mehr noch: Vielfältige Themen werden in einem breiten Meinungs-Spektrum diskutiert. Dann kommt ein Virus – in die Welt, in das Land, in das Städtchen. Es werden Einschränkungen im öffentlichen Leben verfügt. Darüber wird gestritten. Der Magazin-Chef streitet mit. Er recherchiert ausführlich(!) und schreibt [1]: „Das Ende der Angst; nur Fakten können die Angst besiegen. Man muß sie sich aber auch anschauen“.Nun beginnt eine intensive sachlich-fachliche Debatte ?… kontrovers und fair !??  NEIN – weit gefehlt. Über das Magazin und den Herausgeber fegt ein shitstorm [2]: „Magazin erntet für seine aktuelle Ausgabe heftige Kritik … ihm laufen die Kunden davon… viele Anzeigenkunden und auch Leser distanzieren sich…“ Und wenn man dann in der NZ weiter liest, dann traut man seinen Augen nicht: „An mehreren Auslagestellen wurde das … Heft inzwischen wieder eingesammelt.“Ja, Leute – geht’s noch? Der nächste Schritt ist dann die Bücher-Verbrennung !? Die Stadt heißt Bremerhaven, das Magazin LAUFPASS.

An dieser Stelle und in Folgendem kann und soll  n i c h t  darüber diskutiert werden,

„WER recht hat“.

Es kann aber doch wohl noch gefragt werden: Darf man eine vom „Mainstream“ abweichende Meinung haben, und – viel wichtiger – darf man die noch öffentlich äußern ?  Oder – ist das Zeitalter der Aufklärung zu Ende ?!“

Das Zeitalter der Aufklärung begann um 1700

Dazu findet man bei WIKIPEDIA [3] kurz+klar: „Der Begriff Aufklärung bezeichnet die um das Jahr 1700 einsetzende Entwicklung, durch rationales Denken alle den Fortschritt behindernden Strukturen zu überwinden. Es galt, Akzeptanz für neu erlangtes Wissen zu schaffen.“

Eine andere Quelle [4] wird noch bemerkenswert deutlicher, wenn man das unter den entsprechenden Einschränkungen der heutzutage in Deutschland vorherrschenden Debatten-Kultur sieht:

„Das Zeitalter der Aufklärung brach an … Der Aufklärung lag die Überzeugung zugrunde, daß die menschliche Vernunft die einzige und letzte Instanz ist, die über WAHRHEIT und IRRTUM zu entscheiden hat. Mit der Forderung nach Freiheit der Meinungs-Äußerung und Überprüfbarkeit von Wissenschaft und Forschungwar dieser Erkenntnis-Prozeß vor allem naturwissenschaftlich orientiert“ :

“ Messen was meßbar ist,

wiegen was wägbar ist,

glauben was bewiesen ist !“

„… große Umwälzungen kündigten sich an, die in die Französische Revolution einmünden sollten.“

Coronaleugner = Covidioten ?

Keine Regierung ist zu beneiden, wenn sie in einer kritischen Situation reagiert, reagieren muß. In Diktaturen ist das einfach – Widersprüche werden nicht geduldet. In demokratischen Staaten sollte das anders sein, eine offene Diskussion ist erlaubt, sollte erlaubt sein. Und wie ist das in Deutschland ?

In der Hauptstadt Berlin wird von der lnitiative Querdenken 711″ eine Demonstration angemeldet, um gegen die staatlichen CORONA-Verordnungen zu protestieren. Ergebnis [5]:

„Am Samstag wollten Tausende Corona-Leugner gegen die Maßnahmen protestieren. Die Stadt hat die Demonstration verboten. Kanzlerin Merkel sagt: „Respekt dafür.“… „Die Berliner Polizei hatte eine für Samstag in der Hauptstadt geplante Demonstration untersagt. Bei dem zu erwartenden Teilnehmerkreis sei mit Verstößen gegen die geltende Infektionsschutz-Verordnung zu rechnen, hatte Innensenator Andreas Geisel (SPD) erklärt, der aber auch angab, „Corona-Leugnern, Reichsbürgern und Rechtsextremisten“ keine Bühne bieten zu wollen.“

Der Kontrast ist unübersehbar :

Einerseits:

In den letzten Jahren wurden in Deutschland Hunderte Demos von Linken, Grünen, Attackleuten, Hausbesetzern … genehmigt. In verschiedenen Städten wurden dabei ganze Straßenzüge „entglast“, wie es in der neuen Mediensprache heißt. „Erklärt“ wurde das von den Mainstream-Medien dahingehend, daß da wohl Partys etwas aus dem Ruder gelaufen seien.

Andererseits:

Eine Demonstration von friedfertigen Bürgern gegen die Einschränkungen gegenüber CORONA wird verboten, zumindest wird der Versuch gemacht. Man muß aber noch nicht allen Mut verlieren, denn noch funktioniert die „zweite Gewalt im Staat“ – die Gerichtsbarkeit. Möglicherweise aber auch nur deshalb, weil der Berliner Innensenator Geisel einen unbedarften argumentativen Fehler machte, indem er auf das Gesundheits-Argument noch die „Reichsbürger und Rechtsextremisten“ drauf sattelte. DAS war wohl sogar den Richtern eine Nummer zu viel [6]:

„Der umstrittene Demonstrationszug sowie die Kundgebung gegen die Corona-Politik können am Samstag in Berlin stattfinden. Das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg bestätigte am frühen Samstagmorgen in zweiter Instanz, daß das Verbot der Berliner Polizei keinen Bestand hat. Diese Entscheidung ist nun rechtskräftig.“

Und so demonstrierten denn nach Polizei-Angaben 40 Tausend Bürger (Anmerkung der Redaktion: Nach Berichten div. Teilnehmer waren es viele Hunderttausende) friedlich und ohne „Entglasungen“ durch die Straßen von Berlin. Ein Augenzeuge berichtete [7]:

Als ich gegen 13.30 Uhr in der Friedrichstraße ankam, war diese mit einer unübersehbaren Menge fröhlicher Menschen gefüllt. So blieb es in der Straße Unter den Linden, die gesamte Straße des 17. Juni entlang bis rund um die Siegessäule und darüber hinaus in die breiten Seitenstraßen des Großen Sterns sowie auf den Wiesen im Tiergarten. Trotz der pauschalen Verleumdungen der Demonstranten im Vorfeld als „Corona-Leugner“, „Reichsbürger“ und „Verschwörungstheoretiker“, strömten Menschen aus ganz Deutschland und weit darüber hinaus zusammen.“ … So vielgestaltig das Publikum war, in einem scheinen sich alle einig zu sein: Den Mainstream-Medien glaubt man nicht mehr und der Politik auch nicht.„Daß die Qualitätsmedien vor allem negative Bilder zeigten und nun vor allem den lediglich von einer kleinen Gruppe erzeugten Nebenschauplatz Reichstag hervorheben, wird nur zu einem führen: zu einem weiteren Vertrauensverlust in diese Art der Berichterstattung.“

Berlin – das ist die Stadt der Regierenden, große weite Welt. Bremerhaven – das ist die Provinz. Ein Unterschied in der Diffamierung gegenüber Andersdenkenden ist kaum erkennbar, allenfalls in der Reputation der Verbots-Akteure: In Berlin sind es Senatoren und Bundeskanzlerin, in Bremerhaven Firmen und behördliche Gesellschaften.

Und so werden denn kritische Bürger als Covidioten abgestempelt, also als Idioten.

Wie sich die Bilder gleichen – denn, in der Klima- und Energie-Debatte ist das genau so :

Klimaleugner = Holocaustleugner ?

Damit hier von Anfang an keine Mißverständnisse entstehen :

(1.)  CO2 ist ein Treibhausgas. Die Natur produziert es seit Millionen von Jahren. Dieses CO2 trägt seitdem maßgeblich zu einer lebensförderlichen Temperatur der Atmosphäre bei. Dazu besteht bei Klima-Alarmisten und –Skeptikern ein Konsens. Hierzu – jedoch nur hierzu – gibt es die von Politikern und Medien stets gebetsmühlenartig wiederholte „97%-Übereinstimmung“. So weit – so gut.

(2.)  Demgegenüber: Keine Übereinstimung gibt es darüber, wie groß der Erwärmungs-Beitrag des seit etwa 150 Jahren zusätzlichen anthropogenen CO2 ist. Die hierzu geführte kontroverse Debatte teilt die Wissenschaftler zu etwa 50:50 Prozent ! Diese Zahl ist keineswegs eine „Skeptiker-Behauptung“, sondern das Ergebnis(!) einer Statistik der American Meteorological Society [8]. Und diese Debatte geht erst richtig los, denn: Alle Prognosen von mehr als 2 Grad gelten nach neuen Untersuchungen und Publikationen mittlerweile als extrem unwahrscheinlich !! Tendenz fallend ! Dazu gibt es international wie auch beim MPI Hamburg eindeutige Aussagen [9].

(3.)  Diese kritische und wissenschaftlich fundierte Debatte paßt nun so gar nicht in die politische und mediale Landschaft, die sich schon frühzeitig festgelegt hatte auf die Version der Klima-Alarmisten. Hinzu kommt eine zunehmende Ideologisierung mit Schlagworten wie z.B.: „Überleben der Menschheit“… „Rettung des Planeten“ … „Rettung der Schöpfung“…  Daher werden die Meinungen der Skeptiker unterdrückt und diffamiert. Meinungsfreiheit? Wo?

Zu dieser Ausgrenzung anderer Meinungen gibt es Hunderte von Memoranden, Erklärungen und Briefen erfahrener Naturwissenschaftler, von denen hier exemplarisch eine einzige Erklärung von NASA-Wissenschaftlern zitiert sei [10]  (deutsche Übersetzung):

Willis EschenbachDas nächste Mal, wenn jemand sagt, daß alle Wissenschaftler hinter der Hypothese stehen, die da lautet „gefährlicher Klimawandel durch CO2“, dann verweise man darauf, daß 49 ehemalige NASA-Wissenschaftler einen offenen Brief an die NASA geschrieben haben des Inhalts, daß die NASA unbegründet und unverifiziert Behauptungen bzgl. des Klimas aufstellt.“

Aber – DARUM geht es in diesem Beitrag nicht. Hier soll nur nochmals dargelegt werden, daß es in der Klimadebatte – genau wie in der CORONA-, Energie-, Windmühlen-Debatte et al. – kaum noch möglich ist, öffentlich eine vom politisch-medialen Mainstream abweichende Meinung zu äußern, ohne beschimpft … verunglimpft … diffamiert … ja bedroht zu werden.

Ein einziges Beispiel aus jüngerer Zeit:

Das klima-skeptische EIKE-Institut hält seit 13 Jahren eine jährliche zweitägige Konferenz ab, mit wissenschaftlich renommierten Referenten aus aller Welt. Diese Konferenz war 2019 im NH-Hotel München vertraglich gebucht, dort zum zweiten Mal. 250 Wissenschaftler und ebenso interessierte Bürger hatten sich angemeldet. Was dann geschah, das kann man im EIKE-Jahresbericht für 2019 nachlesen [11]:

“ … manche Mainstream Medien – wie der Berliner TAGESSPIEGEL [12] – ließen nichts unversucht, um den Tagungshotelbetreiber zur Kündigung unseres im Mai 2019 geschlossen Vertrages zu veranlassen. Man wollte uns mundtot machen. Dies versuchte TS-Redakteur Gäbler zunächst mit einem scheinheiligen Anruf bei der lokalen Hotelleitung, ob ihnen die „Positionen des Vereins bekannt seien?“. Was denen bis dahin völlig egal war, handelt es sich doch hier um eine bereits zum zweiten Mal bei ihnen stattfindende wissenschaftliche Konferenz. Doch weil das nicht schnell genug zu erhofften Reaktionen, wie Rauswurf, oder wenigstens Kündigung führte, wurden dann die Münchner Antifa-Hilfstruppen aktiviert. Die brachten die Hotelleitung zum Einknicken und zur Kündigung des Beherbungsvertrages – 11 Tage vor Beginn. Doch der Schuß ging nach hinten los. Wir fanden einen weit besseren Veranstaltungsort, die Münchner Wappenhalle.“

Dazu wurde dann vom Hotel Polizeischutz angefordert, und von EIKE für die Innenbereiche Personenschutz (==> Fotos).

ANTIFA & Co. 2019 vor der Münchener Wappenhalle (Fotos EIKE)

Soweit sind wir also in Deutschland:

Für einen wissenschaftlichen Kongreß sind Polizeischutz und Personenschutz erforderlich! Diese Art der Entwicklungen hat der frühere Präsident der Tschechischen Republik Vaclav Klaus schon vor mehr als 10 Jahren voraus gesehen, und er schrieb ein ganzes Buch darüber [13]: „Blauer Planet in grünen Fesseln: Was ist bedroht, das Klima oder die Freiheit ?“… also – die Meinungsfreiheit !

Und genau diese Meinungsfreiheit – die freie Debatte in der Wissenschaft – wird von Klima-Medien-Gurus für unnötig und für beendet erklärt:

(1) Al Gore (2007): „The science is settled“ ! ? [14].

(2)  MOJIB LATIF (2005): “Das Wichtigste, was die Gesellschaft über den Klimawandel wissen muß, ist erforscht. Jetzt wäre das politische Handeln nötiger als weiteres Forschen.“ [15].

… folglich : Forschungs-Mittel werden nicht mehr benötigt ! Die jährlich für die Klimaforschung ausgegebenen Milliarden-Geldsummen könnten sinnvoller verwendet werden!

Kritik an Windmühlen und EEG :

Ob Atom-Ausstieg, Kohle-Ausstieg, Windmühlen-Ausbau – Wer Kritik übt, ist ein Klimaleugner, ein Rechter – ja ein Faschist.

In aller Welt werden Atomkraftwerke der neuesten sicheren Generation gebaut [16]: „Nukleare Renaissance durch neuartige Mini-Reaktoren ?“. In aller Welt gibt es schon jetzt Hunderte AKW’s, Tendenz steigend [17] : Anfang 2020 umfaßte der zivile Kernkraftwerkspark der Welt 442 Reaktoren in 31 Ländern. Von den weltweit 54 laufenden Neubauprojekten befinden sich 12 in China …“.  Sind alle diese Länder Selbstmörder ?

In aller Welt gehen jährlich Hunderte neuer Kohlekraftwerke ans Netz, in China jede Woche eins.

In Deutschland – und in so ungeheuerlichem Ausmaß nur in Deutschland – findet durch den Ausbau der Windmühlen-Energie eine gigantische Landschafts- und Natur-Zerstörung statt. Tendenz steigend, denn die derzeit ca. 30 Tausend Windmühlen sollen zumindest verdoppelt werden. Ein „Ergebnis“ schon jetzt:

Vögel und Insekten werden zu Tausenden geschreddert [18] :

„Rostock. Windräder alsTodesfalle fürInsekten: Durch Rotorblätter von Windkraftanlagen kommen nicht nur Vögel und Fledermäuse, sondern auchMillionen Insekten ums Leben. Nach einer Modellrechnung des Deutschen Zentrums fürLuft und Raumfahrt (DLR) in Köln sollen zwischen April und Oktober in Deutschland täglich mehr als 5,3 Milliarden Fluginsekten durch Windräder sterben. Die Wissenschaftler beziffern den Insektenverlust beim Flug durch die Rotoren auf mindestens 1200 Tonnen pro Jahr.“

Windrad-Schlagopfer Kranich ; Bild : Gegenwind Vogelsberg

Auch die negativen gesundheitlichen Folgen durch Infraschall und Lichteffekte für die Menschen in Wohnnähe sind weitgehend geklärt, wie das Deutsche Ärzteblatt jüngst berichtete [19]:

„Der Schall, den man nicht hört: Infraschall erreicht das Innenohr, raubt kardialen Myozyten ihre Kraft und schlägt sich im Gehirnscannieder. Nicht nur Windanlagen erzeugen Infraschall, sind aber eine höchst umstrittene Quelle dafür. Offenbar gerät das Phänomen auch deswegen aktuell in den Fokus der Wissenschaft.“ …“… geriet der Infraschall in den Fokus der Forschung, seit man sich mit den Gesundheitsrisiken der Windenergieanlagen (WEA) intensiver befaßt.“ … „Anwohner in der Nähe von WEA machen Infraschall für zahlreiche gesundheitliche Probleme verantwortlich: Erschöpfung, Schlaflosigkeit, Kopfschmerzen, Atemnot, Depressionen, Rhythmusstörungen, Übelkeit, Tinnitus, Schwindel, Ohrenschmerzen, Seh- und Hörstörungen und etliche andere.“ …“Immer öfter zeigen Beobachtungen an den unterschiedlichsten Organen, daß es meßbare Effekte von Infraschall gibt.“ … „Das Umweltbundesamt schließt Gesundheitsschäden durch eine kurz- und langfristige Exposition gegenüber Infraschall ebenfalls nicht aus.“

Diese Auszüge aus ärztlichen Einschätzungen sollen hier genügen. Sie sind beängstigend genug.

Das hatte zur Folge: In den letzten Jahren haben sich immer mehr Bürger-Initiativen und auch Vereine gegründet, die sich gegen all diesen Irrsinn wehren. Sie haben es schwer, denn Bundesgesetze und auch Folge-Verordnungen der Länder sind kaum zu überwinden. Da jedoch hier und da trotzdem Windräder verhindert werden konnten, hat nun die Bundesregierung ein „Investitionsbeschleunigungsgesetz“ verabschiedet, das Einsprüche gegen neue Windparks nahezu aussichtslos macht, was auch Bundesminister Altmaier in einer entsprechenden Pressemitteilung nahezu ungeschminkt klar stellt [20]:

„Mit dem Investitionsbeschleunigungsgesetz ist ein großer Schritt hin zu schnelleren Planungs- und Genehmigungsverfahren getan. Das ist ein wichtiges Zukunftssignal für Deutschland als Investitionsstandort. Und es ist für den Bereich Windenergie an Land zugleich ein gutes Signal für die Energiewende. Mit dem Gesetz sorgen wir für eine Beschleunigung der Planungs- und Genehmigungsverfahren für Windenergieanlagen an Land. So verkürzen wir den verwaltungsgerichtlichen Instanzenzug und damit auch die Verfahrensdauer insgesamt. Zudem entfällt bei Klagen gegen die Zulassung Windenergieanlagen die sogenannte aufschiebende Wirkung von Widerspruch und Anfechtungsklage. Auch dies ist ein wichtiger Beitrag, um den Ausbau von Windenergie an Land zu beschleunigen.“

Doch damit noch nicht genug [20a]:

Unantastbarer Sonderstatus für Windräder: Rechtliche Auseinandersetzung um den Bau neuer Anlagen könnten fortan mit dem Argument »öffentliche Sicherheit« niedergebügelt werden. Gegen den Bau neuer Windräder können sich Betroffene künftig wahrscheinlich nicht mehr wehren und gegen sie klagen. Denn die sollen in den Rang der »nationalen Sicherheit« erhoben werden. Sogenannter Ökostrom soll jetzt das neue Heiligtum der Energiewende werden und einen unantastbaren Sonderstatus erhalten. Laut Entwurf der jüngsten Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes soll Paragraf 1 des bestehenden EEGs unter anderem durch folgenden Satz ersetzt werden: »Die Errichtung von Anlagen zur Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Energien liegt im öffentlichen Interesse und dient der öffentlichen Sicherheit.« Ein unscheinbarer Satz mit weitreichenden Folgen, auf die Energierechtsexperte Gernot Engel in einem Gespräch mit Welt am Sonntag aufmerksam macht. Dabei handele es sich um einen energiepolitischen Wendepunkt, denn rechtliche Auseinandersetzung um den Bau neuer Anlagen könnten fortan mit dem Argument »öffentliche Sicherheit« niedergebügelt werden.“

Nach neuesten Verlautbarungen und massiven Protesten von Naturschützern sollte dieser Passus aber wieder gestrichen werden. Was übrig bleiben soll in der EEG-Novelle, das ist diktatorisch genug.

Blackout beim Strom ?

Die Gefahr eines Blackout durch Unterversorgung in den Stromnetzen wächst von Tag zu Tag, wie die Ingenieure berichten [21]:

Sicherheit der Stromversorgung: Droht Deutschland ein Blackout? Die Reserven scheinen nicht auszureichen, um überraschend hohe Verbräuche abzufedern. Mit jeder Abschaltung eines fossilen oder Kernkraftwerks wird das Risiko noch größer. Der daraus folgende Ausfall an Regelenergie müßte durch neue Stromspeicher ausgeglichen werden. Doch es geschieht zu wenig.“

Das alles scheint in der Politik kaum jemanden zu stören. Jede Kritik am EEG wird im Keim erstickt. So bedarf es der Sicht von draußen nach Deutschland, wie ihn soeben die Neue Zürcher Zeitung publiziert hat [22]:

„Auf vielen Ebenen gleitet Deutschland schleichend von der sozialen Marktwirtschaft in einen marktwirtschaftlichen Sozialismus. … Am konsequentesten wird die Planwirtschaft in Deutschland mit der sogenannten Energiewendebetrieben. Im Namen des Klimawandels werden Kern- und Kohlekraftwerke zwangsweise abgeschaltet und ganze Landstriche mit monströsen Windrädern oder Solarplantagen verschandelt. Das Ergebnis: Die deutschen Privathaushalte zahlen mit 30 Cent pro Kilowattstunde auch deshalb die höchsten Strompreise, weil alle Marktgesetze ausgehebelt werden und der Blackout mit immer höheren Kosten abgewendet werden muß. Nutzen hinsichtlich der weltweiten CO2-Belastung übrigens gleich Null…Wer dies kritisiert, wird als «Klimaleugner» diffamiert. Auch daserinnert an die DDR, die sich zumBollwerk gegen den Faschismus stilisiert hat, um jede Opposition im Keim zu ersticken.Dazu braucht es heute keine Zensurbehörde. Im neuen, demokratischen Deutschland stellt ein großes Einvernehmen von Politik, Verbänden, Kirchen und weiten Teilen der Medien jeden in die rechte Ecke …“

F o l g l i c h :

Ganz offensichtlich sieht man mit der Fern-Brille der NZZ besser, denn wenn man zu Hause in Deutschland mit der Nah-Brille in die Medien schaut, dann kommt man zu dem Ergebnis: „Mit dem Zweiten sieht man schlechter!“.

Meinungsfreiheit – wo ?

HANS HÄCKEL (2015): „Heute, 25 Jahre nach der Vereinigung, hat sich die SED-geprüfte Eindeutigkeit über das ganze Land gelegt. Kaum einer wagt mehr, öffentlich zu widersprechen. Walter Ulbricht bekäme feuchte Augen vor später Genugtuung. Damit könnte alles geklärt sein, wenn da nicht etwas wäre, worüber schließlich sogar der gesamte SED-Staat stolpern sollte: Die Wahrheit. Sie ist ein hinterhältiger Geselle. Wenn die Vordereingänge gänzlich versperrt sind von den dröhnenden und dräuenden Propagandisten der vorgeschriebenen Lehre, dann schleicht sich die Wahrheit eben durch die Hintertür ein, heimlich und voll ätzender Ironie.“ [23].

Mit anderen Worten: Auch die naturwissenschaftliche Wahrheit setzt sich immer durch – früher oder später !

REINER KUNZE, ein ganz Großer der deutschen Sprache und Literatur, mußte 1977 zwangsweise aus der DDR in die Bundesrepublik über siedeln; er weiß, wovon er redet [24]:

„Ich las, ich hätte mich in den Dunstkreis der AfD begeben. Ich fühle mich tatsächlich in einer Art Dunstkreis – es ist der Dunstkreis einer mehr und mehr zurück kehrenden DDR, als dort die gleichen Methoden politischer Denunziation angewandt wurden.“

Wer sich nun in den Dunstkreis von Coronaleugnern, Klimaleugnern, Windmühlenkritikern et al. begibt, für den gelten die Feststellungen von Reiner Kunze allemal auch.

Und so ist es denn die logische Folge, daß „Leugner aller Art“ schon bald mit Strafen und sogar Gefängnis rechnen müssen :

Todesstrafe für „Leugner“ ?

(2008) : „Grüne wollen radikalere Umweltpolitik … Parteitag: Fraktionschef Wenzel fordert Klimaschutzgerichte…“ [25].

(2012) : “ Radikales Professoren-Plädoyer: Todesstrafe für Leugner des Klimawandels“ [26].

(2020) ganz aktuell : „… Idee des Fördervereins Solarenergie … , der eine Strafe für die Verharmlosung des Klimawandels fordert.“… „Der konkrete Vorschlag für eine entsprechende Ergänzung des Strafgesetzbuchs lautet: „Wer in einer Weise, die geeignet ist, die Abwehr der Klimakatastrophe zu stören, verächtlich zu machen oder gänzlich zu verhindern, wird mit einer Geldstrafe von bis zu 300 Tagessätzen bestraft. Im Wiederholungsfall ist die Strafe Haft[27].

Eingangs hatten wir die Frage gestellt:  Ist das Zeitalter der Aufklärung vorbei ?

Die Antwort darauf mag hier etwas überzogen erscheinen, aber am Trend ist nicht zu rütteln, nämlich heute (2020) gilt : Regierungen bestimmen was „wahr“ ist, es gilt nur eine Meinung, eine freiwillig weitgehend gleich-geschaltete Medien-Landschaft transportiert die Regierungs-Meinung hemmungslos und ungeprüft in die Öffentlichkeit ; ob Corona-Skeptiker, Klima-Skeptiker, EEG-Skeptiker, et al. … sie werden ausgegrenzt und diffamiert bis hin zur persönlichen Bedrohung ; als „Klima-Leugner“ und „Corona-Leugner“ werden sie den „Holocaust-Leugnern“ gleich gestellt, daher :

Das Zeitalter der Aufklärung ist zu ENDE !

Gibt es – trotzalledem – noch Hoffnung ?

… ein klein wenig – ja :

(A)  „In den USA haben 150 Schriftsteller, Journalisten und Intellektuelle einen Brief für Meinungsfreiheit unterschrieben … Unterzeichnet wurde er von rund 150 bekannten Schriftstellern und Schriftstellerinnen wie Margret Atwood oder J.K. Rowling, von Journalisten und Journalistinnen und Intellektuellen …“ [28],

(B)  „Der “Appell für freie Debattenräume” beklagt nach amerikanischem Vorbild die Debattenkultur in Deutschland. … Der Publizist Milosz Matuschek und der Schriftsteller Gunnar Kaiser folgen dem amerikanischen Vorbild und haben einen „Appell für freie Debattenräume“ verfaßt. Die Initiatoren beklagen einen „Ungeist“, der „seit einigen Jahren das freie Denken und Sprechen in den Würgegriff nimmt und die Grundlage des freien Austauschs von Ideen und Argumenten untergräbt“. Und sie beklagen, daß „nicht die besseren Argumente zählen, sondern zunehmend zur Schau gestellte Haltung und die richtige Moral“. [29]

F a z i t :

“ The science is settled “ ? ?

Nein! Weder bei den Corona-Viren, noch in der Klima-Debatte, noch bei der Energiewende … noch sonstwo in der Wissenschaft. Die Wissenschaft begeht Irrtümer, überwindet diese, kommt zu neuen Erkenntnissen – und dieser Prozeß endet nie :

“ The science is settled “ ? ? Wer so etwas behauptet ist unglaubwürdig, von Anfang an !

Aber leider gilt auch diese historische Erfahrung:

„Die Geschichte ist ein guter Lehrer, aber sie hat keine Schüler !“

Das alles hat vor 200 Jahren auch Goethe schon gewußt, der auch ein vielseitig gebildeter Naturwissenschaftler war [30]:

„O glücklich, wer noch hoffen kann,

aus diesem Meer des Irrtums aufzutauchen;

Was man nicht weiß, das eben brauchte man,

und was man weiß, kann man nicht brauchen.“

E p i l o g :

Es war einmal – In Norddeutschland in einem Städtchen und umzu gab es über 15 Jahre ein Kulturmagazin, das in anderen Regionen Deutschlands seinesgleichen suchte. Als der Herausgeber eine vom Mainstream abweichende Meinung publizierte, da fegte ein shitstorm ihn samt seinem Magazin hinweg: Inserenten, Firmen, Bürger, städtische Gesellschaften, Behörden, Pressekollegen … – alle versagten ihre Unterstützung. Das Magazin mußte eingestellt werden. So was nannte man früher „Landpommeranzen in der Provinz“, ein solches Städtchen nannte man „Schilda“.

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A n m e r k u n g : Textliche Hervorhebungen in den Zitaten durch die EIKE-Redaktion.

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Q u e l l e n :

[1] LAUFPASS Nr.65, 15.08.20, S.9 ff.

[2] Nordsee-Zeitung, 03.09.2020, S.10

[3] https://de.wikipedia.org/wiki/Aufkl%C3%A4rung

[4] BERNHARD KAY, Ans Ende der Welt und darüber hinaus; Knecht-Vlg. Ffm, (1995), S.302

[5] https://www.spiegel.de/politik/deutschland/merkel-zeigt-verstaendnis-fuer-verbot-der-demo-gegen-corona-politik-a-5cf9a627-5562-41df-b62f-ea746d522697  27.08.2020

[6] https://www.spiegel.de/politik/deutschland/berlin-corona-demo-darf-stattfinden-ovg-bestaetigt-vorinstanz-a-7e125fc3-2590-48c0-8b4b-f93b3069b145  29.08.2020

[7] Gesichter einer ProtestbewegungPAZ, 04.09.2020, S.3

[8] The 97% consensus myth – busted by a real survey ; https://wattsupwiththat.com/2013/11/20/the-97-consensus-myth-busted-by-a-real-survey/

[9] (a) (https://cornwallalliance.org/2020/07/ross-mckitrick-all-those-warming-climate-predictions-suddenly-have-a-big-new-problem/ (b) Mauritsen, T. and B. Stevens, (2015), Missing iris-effect…; Nature Geoscience, advance online publication, doi: 10.1038/ngeo2414. ; Presse-Mitt. 20.04.2015 http://tinyurl.com/pb2fabk

[10] https://wattsupwiththat.com/2020/09/10/49-nasa-scientists-call-bs/

[11 ] https://eike.institute/2019/12/24/ein-fuer-eike-sehr-erfolgreiches-jahr-neigt-sich-dem-ende-zu-dank-an-alle-unterstuetzer-freiwillige-wie-unfreiwillige-und-allen-wuenschen-wir-ein-frohes-weihnachtsfest-un/

[12] https://www.tagesspiegel.de/politik/pseudo-wissenschaft-fuer-die-massen-in-muenchen-trifft-sich-die-deutsche-klimaskeptiker-szene/25029760.html  ; 18.09.2019

[13] VACLAV KLAUS, Blauer Planet in grünen Fesseln: Was ist bedroht – Klima oder Freiheit?, Carl-Gerolds-Vlg. (2007)

[14] https://wattsupwiththat.com/2016/06/18/is-climate-science-settled-because-itcannot-be-settled/

[15] Welche Warnung ernst nehmen? Zwei Wissenschaftler über Panikmache und Forschermythen;  CHRISMON 10/2005

[16] Preuß.Allg.Z.; 07.02.2020, S.7

[17] https://www.nuklearforum.ch/de/fakten-und-wissen/kernkraftwerke-der-welt

[18] Ostsee-Zeitung, 23.03.2019

[19] Deutsches Ärzteblatt | Jg. 116 | Heft 6 | 8. Februar 2019

[20] https://www.bmwi.de/Redaktion/DE/Pressemitteilungen/2020/20200812-investitionsbeschleunigungsgesetz-im-kabinett-verabschiedet.html

[20a] Unantastbarer Sonderstatus für Windräder; https://www.tichyseinblick.de/kolumnen/lichtblicke-kolumnen/unantastbarer-sonderstatus-fuer-windraeder/

[21] https://www.ingenieur.de/technik/fachbereiche/energie/droht-deutschland-ein-blackout/  03.07.2019

[22] NZZ 10.09.2020, Wolfgang Bok : Deutschland gleitet schleichend in den marktwirtschaftlichen Sozialismus; https://www.nzz.ch/meinung/deutschland-gibt-sich-der-planwirtschaft-hin-ld.1575410

[23] Hinterm braunen Paravent; PrAllgZ, 16.05.2015 ; S.24

[24] https://www.tichyseinblick.de/daili-es-sentials/reiner-kunze-ich-fuehle-mich-im-dunstkreis-einer-mehr-und-mehr-zurueckkehrenden-ddr/

[25] Anzeiger für Harlingerland, Wittmund, Montag, 10. März 2008, Nordwest

[26] https://www.spiegel.de/lebenundlernen/uni/radikaler-professor-todesstrafe-fuer-leugner-des-klimawandels-a-875802.html  ; 04.01.2013

[27] https://www.focus.de/politik/deutschland/schwarzer-kanal/fleischhauers-videokolumne-warum-sie-kuenftig-aufpassen-muessen-wenn-sie-sich-zum-klimawandel-aeussern_id_11555517.html  ; FOCUS-ol. August 2020

[28] https://www.deutschlandfunkkultur.de/us-intellektuelle-beklagen-klima-der-intoleranz-es-gibt.1008.de.html?dram:article_id=480180; 08.07.2020

[29] https://meedia.de/2020/09/16/warum-ich-den-appell-fuer-freie-debattenraeume-unterzeichne/  ; 16.09.2020

[30] Faust I, Vor dem Tor, (Faust zu Wagner)

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Auf das Scheitern folgt die Brechstange*

Die Stromversorgung wird zudem immer unsicherer, je mehr Wind- und Solarstrom die fossilen und nuklearen Energie-Erzeuger auf den Willen der Politik hin verdrängen. Hinzu kommen Landschaftszerstörung, Massenvernichtung von Vögeln, Fledermäusen und Insekten sowie die gesundheitlichen Folgen für die Menschen in der Nachbarschaft von Windrädern – es ist ein Desaster, das eigentlich ein dringendes Umsteuern erfordert.

Doch stattdessen verbeißt sich die schwarz-rote Koalition unter Beifall der Grünen nur noch tiefer in ihr ideologisches Projekt. Einem Gesetzentwurf der Bundesregierung zufolge soll „die Nutzung erneuerbarer Energien“ in den Rang nationaler Sicherheits-Interessen erhoben werden. Ein schlechter Witz, denn gerade wegen dieser Energieträger wird die nationale Sicherheit der Energieversorgung Schritt für Schritt untergraben. Doch darum geht es nicht: Mit dem neuen Gesetz sollen Einsprüche gegen den Bau neuer Wind- und Solarkraftanlagen erheblich erschwert, wenn nicht möglichst abgewürgt werden. Denn mit dem Argument der „öffentlichen“, also nationalen Sicherheit ist Widerspruch weitaus leichter vor Gericht zu ersticken, da sind sich die Fachleute einig.

Das Gesetz kommt just in dem Moment, da die Windkraft in einer tiefen Krise steckt. Ein erheblicher Teil der Windräder fällt zum 1. Januar aus der staatlichen Förderung, ist aber, da vollkommen unrentabel, ohne diese Zuschüsse auf Kosten der Bürger nicht lebensfähig. Da eilt nun die Politik der Branche mit dem neuen Gesetz zu Hilfe, um das Scheitern ihres eigenen Projekts zu kaschieren.

Ein altbekanntes Muster

Hinter dieser Art des Vorgehens scheint ein Muster hervor, das schon beim Euro oder der Asyl- und Einwanderungspolitik sichtbar wurde. Die Politik formuliert ideologische Ziele und verspricht dem Volk zunächst, dass alle davon profitieren würden und klare Regeln gelten. Wer ein Scheitern vorhersagt, wird als Panikmacher stigmatisiert.

Tritt das Scheitern dann zutage, verbiegt die Politik die Regeln entweder bis zur Unkenntlichkeit oder schießt noch mehr Steuergeld nach. In dem vorliegenden Fall soll zudem von vornherein jedweder Protest niedergewalzt werden mit dem Hinweis auf die angeblichen nationalen Sicherheitsinteressen.

Dieses brachiale Durchregieren, von schweigenden Parlamenten durchgewinkt, zermürbt das Vertrauen der Bürger in den demokratischen Rechtsstaat. Viele werden den Eindruck gewinnen, dass ihr Staat zur Beute mächtiger Einflussgruppen verkommen ist, die meinen, dass Regeln und Bürgerrechte nur lästige Hindernisse darstellen, die es abzuräumen gilt, sobald sie den Zielen im Wege stehen.

Doch dieses Spiel ist riskant, zumal in einer Zeit, da sich in der Kritik an den Einschränkungen von Bürgerrechten im Zuge der Corona-Maßnahmen ohnehin ganz neue Koalitionen im Volk gezeigt haben. Protestbündnisse, denen mit dem alten Stigmatierungshammer nicht mehr beizukommen ist, wie die „Querdenken“-Demonstrationen gezeigt haben. Bewegungen, die gezeichnet sind von einem tiefsitzenden Misstrauen gegen die „Herrschenden“. Ein Misstrauen, das in jüngster Zeit offenbar an gesellschaftlicher Breite gewonnen hat.

„Querdenken“ hat offengelegt, wie schnell Protest aus ganz unterschiedlichen Richtungen zueinanderfinden kann. Jeder zusätzliche Funke kann also eine Breitenbewegung auslösen. Auch ein aberwitziges Energiegesetz.

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)*  Anmerkung der EIKE-Redaktion :

Dieser Aufsatz ist zuerst erschienen in der Preußischen Allgemeinen Zeitung;  16. Oktober 2020, S.1; EIKE dankt der PAZ-Redaktion sowie dem Autor Hans Heckel für die Gestattung der ungekürzten Übernahme, wie schon bei früheren Artikeln :   https://www.preussische-allgemeine.de/

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Woher kommt der Strom? Hamsterkraftwerk Esslingen

(Abbildung, bitte unbedingt anklicken, es öffnen sich alle Abbildungen und mehr)

(Abbildung 1)

Diese Woche bringt zu Beginn viel Windstrom (Abbildung, bitte unbedingt anklicken, es öffnen sich alle Abbildungen und mehr). Allerdings in Wellen. Von kontinuierlicher Stromerzeugung durch Wind- und Sonnenkraft kann keine Rede sein. Die letzten zwei Tage der Woche sind da ruhiger. Grund: Die Windstromerzeugung wird fast eingestellt. Die Sonnenstromerzeugung reduziert sich um etwa ein Drittel. Die konventionellen Stromerzeuger werfen eine verstärkte Stromerzeugung erst gar nicht an (Abbildung 1). Das Wochenende mit weniger Bedarf steht bevor. Da kauft man den benötigten Strom lieber aus dem benachbarten Ausland zu.

Wobei – aufgemerkt – der Stromhöchstpreis der Woche mit über 56 €/MWh von Deutschland eingefahren wird. Allerdings nur für 0,081 GW. Aber immerhin. Ansonsten bietet auch die 33. Woche das Bild der Vorwochen. In den frühen Morgenstunden wird bei Bedarf wegen des insgesamt um diese Zeit geringen Bedarfs europaweit recht günstig Strom importiert. Fällt Exportstrom an, wird dieser günstig abgegeben. Über Tag wird der Strom, der importiert werden muss (Abbildung 2), teuer zugekauft. Zum Abend ist der Strom wegen des in dieser Zeit allgemein hohen Bedarfs nur zu im Verhältnis hohen Preisen zu importieren. Abbildung 3 weist die einzelnen Länder aus, welche Strom im- und exportieren.

Die Tabelle (Abbildung 4) mit den Werten der Energy-Charts, die immer nur Netto-Werte des öffentlichen Stromnetzes (Abbildung 5) sind, sowie der daraus generierte Chart verdeutlichen das oben Gesagte. Unter Abbildung 6 finden Sie die grafisch aufbereiteten Im- und Exportzahlen für die 33. Woche sowie das aufgelaufene Jahr 2020 bis 15. August 2020. Wie die Stromerzeugung im bisherigen Jahr 2020 ausgesehen hätte, wenn die installierte Leistung verdoppelt angenommen würde: Die Daten und deren grafische Aufbereitung finden Sie als Ausschnitt unter Abbildung 7 mit der Möglichkeit des Downloads der Excel-Tabelle.

Die Tagesanalysen

Sonntag, 9.8.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 46,90 Prozent, davon Windstrom 11,50 Prozent, Sonnenstrom 21,24 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 14,16 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Der bedarfsarme Sonntag und eine zum Tagesende leicht ansteigende Windstromerzeugung sorgen dafür, dass der in Deutschland erzeugte Strom fast den ganzen Tag ausreicht. Lediglich von 3:00 Uhr bis 6:00 Uhr muss etwas Strom zugekauft werden. Zu moderaten Preisen. Zum Abend exportiert Deutschland Strom zu Höchstpreisen um die 40 €/MWh.

Montag, 10.8.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 43,38 Prozent, davon Windstrom 14,71 Prozent, Sonnenstrom 16,91 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 11,76 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Zum Beginn der Arbeitswoche ergibt sich ein ähnliches Bild. Nur auf insgesamt etwas höherem Niveau. Die Stromlücke am Morgen verschiebt sich um 2 Stunden. Schon werden höhere Preise beim Import verlangt. Zum Abend reicht der selbst erzeugte Strom so gerade aus. Im- und Export bleiben annähernd preisneutral.

Dienstag, 11.8.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 48,28 Prozentdavon Windstrom 20,69 Prozent, Sonnenstrom 16,55 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 11,03 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Die Windstromerzeugung zieht an, die Sonnenstromerzeugung ist zufriedenstellend. Für den Stromüberschuss über Tag fällt der Exportpreis. Zum Abend allerdings erzielt Deutschland auskömmliche Preise, für den Strom, den es ins benachbarte Ausland exportiert. Die Schweiz und Österreich machen gute Preisdifferenzgeschäfte mit ihren Pumpspeicherkraftwerken.

Mittwoch, 12.8.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 48,97 Prozent, davon Windstrom 20,69 Prozent, Sonnenstrom 17,24 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 11,03 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Heute erzielt Deutschland um 19:00 Uhr über 56 €/MWh für Strom, den exportiert. Der Bedarf verharrt etliche Stunden bei etwa 67 GW. Für gewöhnlich liegt der Bedarf um 12:00 Uhr werktags weit über 70 GW. So entwickelt sich ein richtiger Stromüberschussbuckel. Was allerdings nicht zu exorbitant niedrigen Strompreisen führt.

Donnerstag, 13.8.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 41,67 Prozent, davon Windstrom 16,67 Prozent, Sonnenstrom 12,88 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 12,12 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Ab heute sinkt die Windstromerzeugung stark ab. Nach kurzem Aufbäumen wird es Freitag und Samstag richtig windstill. Die Sonnenstromerzeugung reißt es über Tag etwas raus, doch insgesamt liefern die regenerativen Energieträger nur wenig Strom. Die konventionelle Stromerzeugung reicht annähernd den ganzen Tag nicht aus, um den Bedarf Deutschlands zu decken. Die Importpreise sehen Sie detailliert hier.

Freitag, 14.8.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 34,45 Prozent, davon Windstrom 7,56 Prozent, Sonnenstrom 13,45 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 13,45 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Der Freitag ist ein kompletter Importtag. Fast gar kein Windstrom, kaum Sonnenstrom. Vormittags werden über 50 €/MWh aufgerufen. Abends noch über etliche Stunden über 40 €/MWh. Von 13:00 bis 17:00 Uhr sind „nur“ knapp 40 €/MWh fällig. Ob sich das statt der Stromeigenerzeugung rechnet? Ich weiß es nicht. Das Preisgefüge ist allerdings so ausgestaltet, dass Österreich mit Preisdifferenzgeschäften gute Gewinne macht.

Samstag, 15.8.2020: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 37,04 Prozent, davon Windstrom 5,56 Prozent, Sonnenstrom 16,67 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 14,81 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Auch der Samstag ist fast ein kompletter Strom-Importtag. Lediglich über Mittag wird überschüssiger Strom günstig abgegeben. Der geringere Wochenendbedarf macht das trotz geringem Sonnenstrom – Wind geht gegen nahezu Null – möglich. Wer kauft, wer verkauft Strom zu welchen Preisen? Hier klicken.

Abbildung 8 belegt, dass die regenerative Stromerzeugung in der 33. Woche mit 43,6% erheblich unter dem Durchschnitt des bisherigen Jahres 2020 von 53,9% liegt. Das sind immerhin mehr als zehn Prozentpunkte weniger.

Leserresonanz

Die Leserresonanz zu den einzelnen Artikeln der Kolumne ist nahezu durchweg positiv. Manchmal mündet ein Kommentar in weiterführende Kritik. Manchmal ist eine Kritik kaum verständlich. Wie zum Beispiel dieser Kommentar von Olaf Neumann zum Artikel 31. Woche:

Der Erkenntniswert dieser Serie ist gleich null, auch wenn man sich die Mühe machte, die vielen Links aufzurufen. Stobbe widerlegt sich ständig selbst, und daß, seit er diese Serie veröffentlicht: Die „Energiewende“ funktioniert. Es gibt weder Stromausfälle noch einen Blackout, das wird auch dann nicht der Fall sein, wenn nächstes Jahr das letzte AKW abgeschaltet wird und etwas später die ersten Kohlekraftwerke. Und warum ist das so? Weil Flassbeck, Trittin und die grüne Mafia recht hatten? Nein. Sie funktioniert, weil die deutsche Mittelschicht als Bußhandlung für den eigenen Überdruß an Wohlstand willig exzessive Strompreise zahlt und weil das Ausland, so wie auch vorher bei Weißwaren, Elektronik, Kleidung, Spielzeug, Haushaltsartikeln und demnächst auch Autos von uns Produktionen übernimmt und wir sie dann importieren statt selbst zu erzeugen, finanziert mit Staatsschulden. Der Deutsche ließ sich seine Industrie wegnehmen, seine Nation und Währung sowieso und nun halt die Stromerzeugung. Wenn das EEG ausläuft, verschwinden die hochsubventionierten Windmasten eh wieder, so wie das letzte Waschmaschinenwerk von Siemens nach Polen. Und der Strom kommt weiter aus der Steckdose und Kraftwerken im Ausland. Lassen Sie es sein, Herr Stobbe, von Alternativen wollen Sie ja nicht schreiben, vor lauter sinnfreien Agora-Charts. Die haben wir nun genug gelesen.

Zunächst möchte ich an dieser Stelle wieder einmal den Menschen in den Kraftwerken, bei den Netzbetreibern und Stadtwerken danken, die Menschen, die dafür sorgen, dass unter immer schwieriger werdenden Bedingungen die Stromversorgung in Deutschland generell funktioniert. Die Tatsache allerdings als Kriterium dafür zu nehmen, dass die Energiewende funktioniert, halte ich für gewagt. Zum einen findet seit etlichen Jahren maximal eine Stromwende statt. Volatile regenerative Energieträger, Wind- und Sonnenkraft, ersetzen sichere fossile Energieträger und Kernkraft. In den nächsten Jahren geht es ans Eingemachte. Bis Ende 2022 werden insgesamt 11 GW installierte Leistung fehlen, mit der im Jahr 2019 gut 75 TWh kontinuierlich fließender Strom (Braunkohle, Kernenergie) erzeugt wurde. Die gut 41 Millionen Haushalte in Deutschland haben im Jahr einen Strombedarf vom 125 Millionen TWh von etwa 500 Gesamtbedarf netto. Diese Referenz nur zur Einordnung der Strommenge 75 TWh, die bis Ende 2022 wegfällt. Einen soliden Ausgleichsplan gibt es praktisch nicht. Dennoch wird der Strom – hoffentlich – nicht ausfallen. Der CO2-Ausstoß Deutschlands wird allerdings auch nicht sinken. Auch wenn das benachbarte Ausland dem – noch – größten Industrieland Europas Strom zur Verfügung stellt und gut daran verdient: Der Ersatz praktisch CO2-freien Stroms – gewonnen mittels Kernkraft – durch Gas-Strom führt zu mehr CO2. Da von einem Gelingen der Energiewende zu sprechen, ist Unfug. Hinzu kommt, dass die Kolumne als das angelegt ist, was Leser Hjalmar Kreutzer zu Artikel 32 schreibt:

Sehr geehrter Herr Stobbe, einfach mal wieder herzlichen Dank für Ihr beharrliches Dranbleiben. Warum leuchtet es unseren Entscheidern nicht ein, dass bei Nacht Hunderttausende oder Millionen von Solarmodulen Null Elektroenergie erzeugen und analog bei Windstille der Ausbau der Windräder eben statt Zehntausend mal Null oder hunderttausend mal Null immer wieder Null ergibt? Auch Ihre Werte sind ja nur über den Tag gemittelt und würden bei weiterem Ausbau nie 100% regenerative Energieversorgung erreichen, es sei denn minuten- oder stundenweise. Und in der übrigen Zeit wird dem Bürger dann Schlafenszeit verordnet durch zentrale Abschaltung, wie früher im Knast? Nur noch bei Raumtemperatur haltbare Lebensmittel? Fernheizung abschaffen, da tagsüber die Leute sich warm arbeiten können und nach Feierabend ab unter die Bettdecken? Alles Gute für Ihre Langzeitstudie und freundliche Grüße.

Genau, seit Januar 2019 werden die Daten erfasst und interpretiert. Es wird eine Entwicklung nachhaltig dokumentiert, Fakten werden ausgewertet. So gelangt man zu belastbaren, wissenschaftlich nachprüfbaren Ergebnissen.

Ich habe nie einen Zweifel daran gelassen, dass meines Ermessens in Kernenergie und Kernfusion die Zukunft der Stromerzeugung liegt. Die meisten anderen Länder der Welt sehen das ganz genauso. Sie handeln entsprechend. Für Deutschland ist mit dem Atom-Ausstieg bis 2022 der Zug abgefahren. Allein die Entwicklung der Stromversorgung Deutschlands bis dahin, die Entwicklung des CO2-Ausstoßes, die Entwicklung des Strom-Im- und Exportes samt Strompreisentwicklung wird äußerst spannend. Das sind die vielen Stunden akribische, zum großen Teil händische Arbeit wert. Im Übrigen möchte ich noch darauf hinweisen, dass es im Bereich der regenerativen Energieträger eine sagenhafte Innovation gibt. Schauen Sie hier und staunen Sie, was so alles möglich ist:

Ordnen Sie Deutschlands CO2-Ausstoß in den Weltmaßstab ein. Zum interaktiven CO2-Rechner: Hier klicken. Noch Fragen? Ergänzungen? Fehler entdeckt? Bitte Leserpost schreiben! Oder direkt an mich persönlich: stromwoher@mediagnose.de. Alle Berechnungen und Schätzungen durch Rüdiger Stobbe nach bestem Wissen und Gewissen, aber ohne Gewähr.

Die bisherigen Artikel der Kolumne Woher kommt der Strom? mit jeweils einer kurzen Inhaltserläuterung finden Sie hier.

 

 




Die Abrechnung mit der Energiewende

Kritische und ablehnende Bücher zur sogenannten Energiewende gibt es etliche. Nun ist ein weiteres erschienen. Es ist das gründlichste, das ich kenne. Auch das umfassendste. Geschrieben hat es der Diplom-Ingenieur und Fachmann für Elektrotechnik Klaus Maier. Das Buch heißt „Die Abrechnung mit der Energiewende“. Rhetorisch fragt Maier „Warum Abrechnung?“ Seine Antwort: „Ich will mit dem Narrativ*) der notwendigen Energiewende abrechnen. In Abrechnen steckt auch der Teil rechnen, und das passt auch, weil meine Arbeit mit vielen Berechnungen verbunden war.“ Maier versteht sein Buch als Fundamentalkritik: Die Energiewende mit ihrem Schwerpunkt, anthropogenes Kohlendioxid (CO2) zu vermeiden, sei weder notwendig noch machbar. Dies sorgfältig zu begründen und mit Zahlen zu belegen, sei der Anspruch des Buches. Viele Energiewende-Kritiker meinten, diese müsse einfach nur besser gemacht werden. Das bezieht sich auf jene, die sich im Klein-Klein der Ausgestaltung verzetteln und interventionistisch verheddern. Wer aber, wie Maier, weiß und belegt, dass die technischen und wirtschaftlichen Hürden der Energiewende unüberwindbar sind, muss sich mit diesem Klein-Klein überhaupt nicht befassen, sondern darf es einfach links liegen lassen und erwähnt es nur am Rande. So verfährt er dann auch.

An wen sich das Buch richtet

Für wen ist das Buch geschrieben, an wen richtet es sich? Klar, für alle, an alle. Eher bescheiden äußert sich der Autor selbst dazu. Für ihn ist der Adressat der „am Thema interessierte Durchschnittsbürger“ wie auch die “Wirtschafts- und Wissenschaftsjournalisten“. Nicht auch die politische Führung? Die nämlich erwähnt Maier nicht. Vermutlich deswegen, weil sie gegenüber Wissensvermittlung, wenn sie ihnen nicht in ihren politischen Kram passt, resistent ist; hinter ihrer Klimaschutz- und Energiewendepolitik stehen andere Beweggründe. Klimaschutz ist nur das dem Volk vorgegebene Ziel, damit es mitmacht und die ihm damit aufgezwungenen Unbilden ohne Auflehnung und Aufstand  hinnimmt – wie beim Gesundheitsschutz gegen das Coronavirus.

Teil 1: Die nötige Wissensgrundlage für den Durchschnittsbürger

Aber eine „breite Leserschaft“ möchte Maier dann doch gewinnen. Damit dies gelingt, hat er sein Buch dreigeteilt. Das Motto des ersten Teils lautet „Was Sie wissen sollten“. Er ist für den besagten „Durchschnittsbürger“ bestimmt, beschränkt sich auf die wirklich notwendige Information, erfordert keine besonderen Vorkenntnisse und ist auf Allgemeinverständlichkeit besonders bedacht. Er schafft die nötige Wissensgrundlage. Dieser Teil, so Maier, sollte fortlaufend gelesen werden, weil dessen Kapitel aufeinander aufbauen. Mit 105 Seiten ist das auch für den zeitbedrängten Leser gut zu bewältigten.

Teil 2: Die näheren Details für den, der mehr wissen will

Wer es genauer wissen will“, kommt dann im zweiten Teil auf seine Kosten. Hier handelt Maier die jeweiligen Aspekte der Energiewende detailliert ab. In seiner Leseanleitung erläutert er: „Die Kapitel sind weitgehend in sich geschlossen, so dass man diesen Teil des Buches eher wie ein Lexikon zum Nachschlagen verstehen sollte.“ Hier erwartet Maier vom Leser „stellenweise gewisse ökonomische, technische und physikalische Grundkenntnisse“. Auch konfrontiert er ihn mit mehr Zahlen und anspruchsvollen Grafiken. Vor allem aber erfährt der Leser, was es volkswirtschaftlich und ihn selbst kostet, wenn der Strom ohne die fossile Primärenergie („Dekarbonisierung“) und ohne Kernkraft  bis 2050 und von 2050 an zu 90 Prozent aus alternativer Energie (vor allem Wind, Sonnenschein, Pflanzenvergärung) durch staatlich interventionistischen Zwang erzeugt werden muss. Es sind erschreckende und abschreckenden Dimensionen, die Einhalt geradezu gebieten.  Dem Umfang und informatorisch-argumentativem Gewicht nach (262 Seiten) ist dies der Hauptteil des Buches.

Teil 3: Das Untermauern des Dargestellten als Dokumentation

Im dritten Teil mit „Details und vielen Zahlen“ (63 Seiten) untermauert Maier seine Bewertung und das Kostenergebnis der Energiewende bis zu ihrem bitteren Endzustand in aller Ausführlichkeit und Sorgfalt. Er versteht diesen Teil als Dokumentation. Detailliert und ausführlich stellt er an einem Szenario dar, wie er bei den Berechnungen vorgegangen ist, zeigt auf, mit welchen Methoden und Annahmen er gearbeitet und welchen Aufwand er dabei betrieben hat. Zugleich gibt er damit ein Beispiel für die allseits bewunderte und meisterhafte deutsche Ingenieurszunft.

Die Pflicht, sich kundig zu machen

Diese Dreiteilung des Buches ist eine famose Idee. Sie trennt, was die Interessen und Bedürfnisse der Leser unterscheidet. Auf diese Weise wird der Text einerseits zugeschnitten auf die breite Allgemeinheit und andererseits auf die fachlich Peniblen. Da er die Politiker wohl kaum erreichen und zur Umkehr (noch nicht) bewegen wird, sollten ihn wenigstens die Fachleute in den öffentlich-rechtlichen Institutionen zumindest zur Kenntnis nehmen. Später zu behaupten, sie hätten von alldem so gar nichts gewusst, wenn sie eines Tages zur Verantwortung gezogen werden, wird ihrer Glaubwürdigkeit nicht gerade guttun. Vor allem die Journalisten, soweit sie die Energiewende-Politik ideologisch zustimmend begleiten und ihre Kundschaft einseitig oder sogar falsch informieren, statt diese Politik kritisch zu hinterfragen, sollten sich durch das Buch kundig machen, wenn sie mit sich und ihren Kunden  ehrlich sein wollen. Es wäre eine Rückbesinnung auf journalistische Tugend und Pflicht. Als „vierte Gewalt“ stehen auch sie in der Verantwortung.

Die Energiewende wird scheitern, weil sie nicht machbar ist

Die Stichworte, die Maier im ersten Buchteil teils informierend, teils kritisch beleuchtet oder auch regelrecht auseinander nimmt, lauten unter anderem: Energie und was das ist, Umweltschutz und Nachhaltigkeit, Technik und Ideenreichtum, das Stromversorgungssystem, Heizen und Dämmen bei Gebäuden, die Mobilitätswende, Energiesparen, die Energiewende mit Sektorkoppelung und Gegenkonzept zur Energiewende. Zusammenfassend schreibt er: „Die Ergebnisse zeigen deutlich, dass eine Umsetzung der geplanten Energiewende zur Erreichung der Dekarbonisierung nicht möglich ist.“ Erstens sei der für den nötigen Strom erforderlichen Ausbau der volatilen alternativen Energien (Windkraft, Fotovoltaik) in Deutschland nicht möglich. Zweitens würden die prognostizierten Kosten für diese Energiewende jeden vorstellbaren Rahmen sprengen. Dazu zwei Merksätze: „Die Energiewende wird an ihren inhärenten Fakten scheitern. Die Energiewende ist nicht, wie oft gesagt wird, schlecht gemacht, sie ist schlicht nicht machbar.“

Die Energiewende-Ziele, die verfehlt werden

Ferner: Die wesentlichen Ziele der Energiewende werden sogar verfehlt. Stichwort Klimaschutz: „Deutschland kann nichts ausrichten.“ Stichwort Umweltschutz: „Zehntausende Windräder und Monokulturen mit Energiepflanzen sind kein Umweltschutz.“ Stichwort Elektro-Mobilität: „CO2-Einsparung wird nicht erreicht. Rohstoffproblem: Lithium und Kobalt.“ Stichwort Ressourcenschonung: „Windenergieanlagen brauchen rund 30-fach mehr an Stahl und Beton als [herkömmliche]  Kraftwerke.“ Stichwort Arbeitsplätze: „Sind nur durch hohe Subventionen zu erhalten; dafür Verlust  von Arbeitsplätzen an anderer Stelle.“ Stichwort Glaubwürdigkeit der Experten: „Die Experten haben sich mehrfach erheblich vertan.“ Stichwort Verhältnismäßigkeit: „Große Umweltschäden und Kosten ohne nennenswerte Klimawirkung.“ Stichwort Erfolgsaussichten: „VEE-Ausbau**) und Kosten sind nicht durchsetzbar.“ Stichwort Ausstieg aus Kohle und Kernkraft: „Unverantwortliche Gefährdung der Versorgungssicherheit.“ Kürzer, vernichtender und schmerzhafter geht das Abkanzeln nicht.

Die Energiewende als GAU = Größter Anzunehmender Unfug

Maier zitiert den Kernkrafttechniker Manfred Haferburg (einst Oberschichtleiter im Kernkraftwerk Greifswald zur DDR-Zeit): „Die Energiewende wurde vergurkt, sie ist ein Super-GAU (Größter anzunehmender Unfug). Die lecke Kuppel des Illusionsreaktors ist das Dach über dem Plenarsaal im Bundestag. Nach 20 Jahren EEG ist die Zielerreichung schlichtweg ‚unrealistisch‘. Eine halbe Billion Euro wurde ausgegeben. Die Strom-Infrastruktur kommt dem Blackout näher. Deutschland ist Strompreismeister. Die Industrie verabschiedet sich. Dem Weltklima nützt das alles gar nichts.“ Im Kern nicht anders Sigmar Gabriel 2014, damals Vizekanzler und SPD-Vorsitzender: „Die Wahrheit ist, dass die Energiewende kurz vor dem Scheitern steht. Die Wahrheit ist, dass wir in allen Feldern die Komplexität der Energiewende überschätzt haben.“ Auch an dieses Zitat erinnert Maier. Ich selbst habe Haferburg als seriös und sachkundig einmal kennengelernt.

Die Wiederlegung der CO2-Theorie und vieles anderes

Im zweiten Teil des Buches befasst sich Maier mit den Themen  Medien, Angst, der Mensch als soziales Wesen, Wahrheit, Korrelation und Kausalität, Vorsorgeprinzip, Klimawandel, Klimakatastrophe, Verschwörungstheorien, moralischer Anspruch der Energiewende, Weltenergiebedarf, Kosten versus Nutzen der Energiewende, Volatilitätsproblem, Stromnetz, dezentrale Stromversorgung, Ausstieg aus Kohle und Kernkraft, Risiken, Sicherheit sowie Zukunft der Kernenergie, Speicherkonzepte, Sektorkopplung und Technik, Ausbaugrenze der VEE, Peak Oil und Rohstoffe, Mobilität, Biokraftstoffe und anderes mehr. Er fragt, ob man sich auf die Wissenschaftler und das IPPC verlassen kann und sich die Wissenschaftler wirklich alle einig sind. Er widerlegt die CO2-Theorie. Er legt hier dar, wie er bei seinen Berechnungen für die Energiewende-Kosten vorgegangen ist und was dabei an Ergebnissen herausgekommen ist.

Energiewende-Mehrkosten 2050 für eine 4-köpfige Familie jährlich 26 000 Euro

Diese Ergebnisse, die Kosten der Energiewende in Deutschland, sind erschütternd. Sie beziehen sich auf das politische Ziel, 90 Prozent des anthropogenen CO2 bis zum Jahr 2050 einzusparen und den Ausstieg aus der Kernkraft 2022 vollzogen zu haben (= Maiers „Szenario 7“ von insgesamt zwölf). Es sind die Kosten, die als Folge der Energiewende  z u s ä t z l i c h  entstehen, also die Mehrkosten über das hinaus, was  o h n e   die Energiewende aufzubringen wäre. Gesamtwirtschaftlich erreichen sie 2045 mit rund 480 Milliarden Euro im Jahr einen Höhepunkt. Die Kostenkurve flacht sich dann etwas ab. Um das Jahr 2050 herum belaufen sich die Energiewende-Zusatzkosten auf zwischen 450 und 460 Milliarden Euro.  J ä h r l i c h.  Diese volkswirtschaftlichen Kosten teilen sich auf die Unternehmen und die Bevölkerung auf. Letztlich tragen aber müssen sie als Verbraucher die Bürger. Umgelegt auf eine fiktive vierköpfige Familie ist das  w ö c h e n t l i c h  eine zusätzliche Belastung von 500 Euro. Aufs Jahr gerechnet sind das 26.000 Euro. Zu verstehen sind sie als Durchschnittswerte.  (Seite 381 und 383).

Merksätze und Informationen am Rande

Eingestreut in den Text und graphisch hervorgehoben sind Merksätze als Erkenntniszusammenfassung sowie Informationen am Rande, die aber im jeweiligen Zusammenhang von Bedeutung sind, was das Lesen optisch erleichtert. Beispiele: „Es gibt keinen Beweis, dass der Mensch den Anstieg der globalen Temperatur wesentlich verschuldet hat.“ Oder: „ Wenn wir die falschen Risiken fürchten und die tatsächlichen Risiken verharmlosen, treffen wir falsche Entscheidungen.“ Oder: „Arbeitsplätze, die nur durch Subventionen geschaffen und gehalten werden können oder die durch Bürokratie entstehen, sind volkswirtschaftlich schädlich.“ Oder: „Diese Energiewende wird für die normalen Bereiche des Lebens wie Mobilität und Wohnen unbezahlbar.“

Warum das Stromnetz keinen Strom speichern kann

Maiers Diktion ist gänzlich unpolemisch, der sprachliche Ausdruck sachlich nüchtern, der Text allgemeinverständlich. Wenn Maier apodiktische Äußerungen vermeiden will, schreibt er korrekt lieber „meiner Meinung nach“. Anschaulich erklärt er, warum das Stromnetz keinen Strom speichert, was aber eine unwissende Politikerin von ihm ernsthaft meinte erwarten zu können und sich damit öffentlich der Lächerlichkeit preisgab. Didaktisch geschickt spricht er die Leser immer wieder auch direkt an: „Ist Ihnen schon mal aufgefallen …? Oder: „Sie haben sicher auch schon davon gelesen oder gehört …“ Aufgelockert ist das Buch mit 169 teils farblichen Abbildungen und 27 Tabellen. Quellengaben und Hinweise in 510 Fußnoten, Diagramme, Glossar, Abbildungs- und Stichwortverzeichnis runden die Nutzbarkeit es Buches ab.

Eine Kehrtwende ist zwingend 

Maier hat ein Buch vorgelegt***), das für die Energiewende vernichtend ist. In aller Breite und Seriosität führt es vor, was Politiker für Schaden anrichten und den Bürgern antun, ohne es in dieser Weise auszusprechen. Damit ist eine Kehrtwende zwingend. Die aber ist nicht in Sicht. Noch nicht. Hierzu passt einer von Maiers Merksätzen (Seite 129): „Die Zeit muss reif sein, denn ein so grundsätzlicher Politikschwenk ist weder von den derzeitigen Politikern zu erwarten – sie würden damit ihr grundsätzliches Scheitern eingestehen – noch von den Bürgern, die sich über Jahrzehnte auf die heutige Politik eingestellt haben, weil sie anhaltend über die wirtschaftlichen und naturwissenschaftlichen Umstände getäuscht worden sind.“ Daher sei dem Buch die „breite Leserschaft“ gewünscht – und unserem Land, denn nur eine mehrheitlich wirklich informierte Bürgerschaft kann die Politiker zur Umkehr zwingen und den Energiewende-Wahnsinn beenden.

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*)  Narrativ (= Erzählung) ist ein Modewort, hier zu verstehen als in eine „große Erzählung“ verpackte Ideologie.

**)  VEE = Volatile Erneuerbare Energien. Wie Maier natürlich weiß, ist Energie nicht erneuerbar, sondern nur umwandelbar in eine andere Energieform. Er erklärt es an einer Stelle auch, bleibt aber bei diesem Begriff, weil er eingeführt sei und allgemein verwendet und verstanden werde.

***)  Klaus Maier: Die Abrechnung … mit der Energiewende. Der Energiewende-Check. Verlag tredition GmbH, Hamburg 2020. 522 Seiten. Als Paperback 24,95 Euro (ISBN 978-3-347-06789-9). Gebunden 32,95 (ISBN 978-3-347-06790-5).

Zusätzliche Informationen, auch zum Herunterladen, finden Sie unter diesem Link: https://www.magentacloud.de/share/ad8hd2e2oa#$/  Der Autor will sie schrittweise erweitern.

Der Beitrag erschien zuerst auf dem Blog des Autors hier




Wird Deutschland versteppen? Die Deutschen legen ihr Land trocken.

Gleich vorweg die Antwort des Deutschen Wetterdienstes: Es regnet nicht weniger und es gibt auch keine Zunahmen von Starkniederschlägen in Deutschland und auch nicht im Osten. Als Beweis sollen dem Leser die Aufzeichnungen der Wetterstation Goldbach bei Bischofswerda in der Oberlausitz dienen. Und zwar über die letzten 50 Jahre.

Grafik 1a: In der Trockengegend im Osten Deutschlands haben die Niederschläge der vergangenen 50 Jahre sogar zugenommen, wobei die letzten 8 Jahre eine abnehmende Tendenz zeigen. Der Schnitt der letzten 8 Jahre ist aber immer noch deutlich über dem Gesamtschnitt der letzten 50 Jahre. (866 l/m2 zu 796 l/m2)

Niederschläge seit 1881 auf ganz Deutschland bezogen:

In der folgenden Liste hat das Team um Jörg Kachelmann aus allen Jahren jeweils die trockensten Jahre und die nassesten Jahre seit Messbeginn 1881 herausgesucht. Dabei wurden die Jahre ab 1990 orange markiert. Es finden sich seit 1881 nur drei Jahre unter den 20 trockensten Jahren und sogar sieben Jahre unter den 20 nassesten Jahren. Es gab also seit 1990 mehr als doppelt so viele nasse Jahre als sehr trockene Jahre. Fazit: Einen Trend zu Dürrejahren gibt es also absolut nicht. Dabei muss man bedenken, alle Statistiken sagen keine Zukunft voraus, sondern stellen die Fakten der Vergangenheit bis heute dar. Quelle.

Grafik 1b: Die nassen Jahre haben innerhalb der letzten 30 Jahre zugenommen. Es ist mehr Niederschlag gefallen.

Mehr Dürre, obwohl es mehr regnet.

Die Aussagen der Jäger, Förster, Bauern und Kleingärtner und zuletzt der Medien sind dennoch richtig, unsere Landschaft wird immer trockener, gerade im Osten Deutschlands. Nur deren Begründungen mit dem Klimawandel sind grottenfalsch.

Kein Klimawandel, nicht der vermeintlich mangelnde Regen und schon gar nicht das Kohlendioxid. Kohlendioxid trocknet nichts aus, sondern als feuchtigkeitsliebendes Molekül zieht es sogar Wasser in der kälteren Atmosphäre an und hält es fest nach der Gleichung

CO2 + H2O H2CO3

Bei Berührung des wärmeren Bodens zerfällt das H2CO3-Molekül wieder in Wasser und Kohlendioxid. Wasser feuchtet den Boden an und CO2 ist der unbedingt notwendige Bestandteil jeder Fotosynthese und damit jedweden Pflanzenwachstums. Mehr CO2 in der Atmosphäre führt damit eher zu nasseren Böden und besserem Pflanzenwachstum.

Trotz alledem werden die Böden Deutschlands besonders im Sommer trockener.

Bild 2a: Anhaltende Dürre 2018 in Teilen Deutschlands – das ist keine Auswirkung einer CO2-bedingten Klimaerwärmung. Foto: Stefan Kämpfe

Oder dieses Bild vom 7. August 2020

Bild 2b: Die Aufnahme zeigt eine Hügelkuppe im Ostalbkreis in Süddeutschland, vor der Aufnahme hatte es drei Tage lang anhaltend 40% des gesamten Augustniederschlages geregnet, und trotzdem ist der Untergrund sehr trocken.

Antwort: Die Deutschen legen ihre Landschaft selbst trocken.

Zur Römerzeit war das Gebiet des heutigen Deutschlands ein großes Sumpf- und Auengebiet, die Feuchtigkeit des Bodenkörpers bis in große Tiefen betrug wohl weit über 50%, und zwar im Schnitt. Alle Täler waren versumpft und nicht begehbar. Die Wanderwege führten über Höhen oder an den Talhängen entlang. Seitdem haben die Deutschen den nassen bis in große Tiefen voll gesaugten Schwamm Boden immer mehr trockengelegt und das entzogene Wasser ist heute Bestandteil der Ozeane.

Vor allem in den letzten 60 Jahren hat diese Trockenlegung bedrohliche Ausmaße angenommen, deren negative Folgen sich bereits zeigen durch: Austrocknung der Landschaft bei gleichzeitigem  Hochwasser und leichtem Meeresspiegelanstieg.  Die Niederschläge in Deutschland sind in den letzten 120 Jahren gleich geblieben, wobei die letzten 30 Jahre etwas nässer waren, sagt der Deutsche Wetterdienst. Und auch die Anzahl der Starkniederschläge hat nicht zugenommen, sagt der DWD. Die Anzahl der Gewitter hat eher abgenommen, sagt der DWD. Fazit: Es regnet also gleich viel mit leicht zunehmender Tendenz und so wie immer. Trotzdem nimmt einerseits die Austrocknung der Landschaft zu und gleichzeitig auch die Hochwassergefahr bei starken Regenfällen. Wasser, das ehemals im Boden gebunden war, füllt heute die Weltmeere.

Wenn auch Medienmeldungen wie immer übertrieben sind, wird unsere Landschaft immer trockener, und zwar aufgrund menschlicher Eingriffe und gezielter Naturzerstörungen. Besonders die Bergkuppen trocknen bereits sichtbar aus und versteppen zusehends. Also eine Landschaftsversteppung von oben her bei gleichzeitigem Absinken des Grundwasserspiegels.

Damit ist neben Hochwasser bei Starkregen die zweite Gefahr für unser Land absehbar: Die Grundwasserspeicher werden nicht mehr aufgefüllt. Wasserknappheit für einzelne Regionen bei einer längeren Trockenperiode wird die absehbare Folge sein.

Einzelgründe  der Austrocknungen:

Im folgenden Verlauf sollen sechs vom Menschen verschuldete Gründe der Austrocknung beschrieben werden.

  1. Die moderne Agrarindustrie.

Bauern, die haben in den letzten 50/60 Jahren ihre Wiesen und Äcker mit Sickerschläuchen und weitreichenden Drainagen trockengelegt. Hecken und Bäume, ganze Streuobstwiesen wurden entfernt und Unebenheiten (Buckelwiesen) aus der letzten Eiszeit beseitigt. Insbesondere die Umstellung auf Monokulturen wie den Maisanbau für Biogasanlagen führen aufgrund des Pestizideinsatzes und des Kunstdüngereinsatzes zu einer nachhaltigen Zerstörung der oberen wasserspeichernden Humusschicht. Es entstanden allmählich „Betonackerböden“, die kein Wasser mehr nach unten durchlassen. Äcker und Wiesen sind neuzeitliche Industriehallen ohne Dach. Gewellte Böden mit Nassstellen und Bäumen gibt es in keiner industriellen Produktionsstätte, so das Selbstverständnis nicht weniger Landwirte. Die Folgen des selbst geschaffenen „Betonackers“ sind fatal: Ein großes Maisfeld an einem leicht geneigten Hang oberhalb eines Hauses bedeutet höchste Hochwassergefahr für die Bewohner des Hauses bei einem Starkregen.

Bild 3: Die Bauern legten hauptsächlich in den letzten 50 Jahren die deutsche Landschaft trocken. Der Erfolg/Misserfolg der teuren Maßnahmen zeigt sich jetzt. Vor dem Aufnahmezeitpunkt hatte es drei Tage lang ausgiebig geregnet. Der durch den Maisanbau entstanden Betonackerboden kann keine Feuchtigkeit aufnehmen und speichern.

  1. Wald an den Talhängen und den Höhen:

Die Zeit der Pferdefuhrwerke und Pferde zum Holzrücken sind längst vorbei. Man schlägt nicht mehr Holz, sondern man erntet mit Großmaschinen, den Harvestern.

Bild 4: Die schweren Erntemaschinen brauchen feste Zufahrtswege mit drainiertem Untergrund und einen trockenen Waldboden, unzählige Ablaufgräben führen das Wasser aus dem Wald hinaus. Die Erntemaschinen verdichten zusätzlich den einst schwammigen, Wasser speichernden Waldboden.

Über 30 000 Windräder auf den Hochflächen und in den Wäldern: Jedes Windrad erfordert wegen seiner Höhe und seiner Hebelwirkungen eine hohe Standfestigkeit. Der Boden unter Windparks muss besonders trocken sein, weil sonst die Betonfundamente dem Winddruck und der Eigenresonanz der Anlage nicht standhalten würden.

Bild 5 Foto: Alexander Blecher, Das Gesamtfundament hat ein Gewicht von 4000 Tonnen.

Zudem erfordern die Windräder feste Zufahrtsstraßen für die Großfahrzeuge zur Anlieferung der Bauteile und der späteren Wartung. Und durch die ständige Sonneneinstrahlung auf die Flächen gibt es weitere zusätzliche Austrocknung. Hohe Bäume kühlen, hohe Betonmasten erwärmen die Landschaft.

3) Auenlandschaften in den Tälern.

Bild 6, Vor 70 Jahren: Ein ausufernder Kocher im Gebiet Brühl=Bruchwald, heute trockengelegt, begradigt und bebaut.

Aufgrund der ständig ausufernden Bebauung, die sich in einstige Freiflächen hineinfrisst, sind ehemalige Feuchtgebiete und Feuchtwiesen trockengelegt worden. Die Flüsse sind begradigt, oft ausbetoniert und die Überschwemmungszonen=Versickerungszonen sind verschwunden. Als jahrzehntelanger Gemeinderat und guter Naturbeobachter vor Ort konnte ich miterleben, wie die Wiesen und Feuchtauen um unseren Ort zunehmend trocken fielen.

4) Die zunehmende Bebauung, insbesondere nach dem 2.ten Weltkrieg.

Die Vertreibung der Deutschen aus dem Osten und Südosten Europas führte zu einem Bevölkerungsdruck im Restdeutschland, der nur durch eine rasche Bebauung aufgefangen werden konnte. Eine Bebauung, die heute noch anhält, da der Wohlstand nach einer Vergrößerung und Verschönerung verlangt. So fressen sich täglich neue Trockengebiete in die einst freie nassere Naturlandschaft.

Bild 7: Auf der zugebauten Fläche am Hang des Wettenberges (wet=nass) kann nichts mehr versickern. Das auf dem Bild üppige Grün um die Häuser verkommt in den Sommermonaten zum gelben Trockenrasen. Bei Starkregen wird die landwirtschaftliche Fläche unterhalb kurzzeitig überschwemmt, bei schönem Wetter hingegen schneller austrocknen. Die Erwärmung des gesamten Gebietes ist eine weitere Folgeerscheinung. Straßen und Hausdächer werden in den Sommermonaten bis 60°C heiß und speichern die Wärme bis in die Nachtstunden hinein.

Kuriose Siedlungs-Namen: In Wohngebieten wie Wasserstall gibt es kein stehendes Wasser mehr, im Baugebiet Teich keine Teiche und im Brühl stehen alle Häuser im Trockenen, kein versumpfter Bruchwald weit und breit. Der letzte Restsumpf wurde in meinem Heimatort vor 35 Jahren trockengelegt, als ein Schäfer festsaß. Wir haben in Deutschland fast keine Auen mehr, in welchen Wasser versickern darf. Regenwasser wird nicht in Überflutungswiesen zurückgehalten, sondern möglichst schnell abgeleitet. Die menschengemachten, einst gut gemeinten, in der Wirkung aber großflächige Naturzerstörungen nach dem Kriege brachten zunehmend die Trockenheit in die deutsche Landschaft. Nahezu jede weitere Baumaßnahme macht täglich den Boden trockener. Wir stehen erst am Anfang des Problems „Versteppung der Landschaft“ in Deutschland. Mit CO2 und Klimawandel hat das nichts zu tun. Man braucht nur 5 bis 10 Häuser mit einer Zufahrtsstraße in eine Nasswiese stellen und 10 Jahre später ist der Fremde erstaunt über die Bezeichnungen der Siedlungen wie Wasserfurche, Fuchsloch, Lachwiese, Horlach, Weiherwiese. Kocheraue, im Kies. Unsere Ortsmitte ziert ein Straßenschild „In der Pfitze“, vor 70 Jahren gab es Pfützen noch reichlich in derselbigen, im Frühjahr sogar mit Froschlaich in den Wasserlöchern.

5) Bund, Land und Gemeinden: Der Straßenbau

Täglich werden in Deutschland etwa 100 Hektar freie Naturfläche überbaut, zum einen innerhalb bereits bestehender Ortschaftsbebauung durch Erweiterungen und Anbauten, aber auch ganz erheblich durch neue Siedlungen und den Straßenbau in der einst freien Naturlandschaft. Nicht nur breitere Autobahnen und Bundesstraßen, sondern vor allem auch die Kreis- und Ortsverbindungssträßchen, sowie die Asphaltierung der einstmals erdgebundenen Feldwege, die alle auch eine Wassersammlung und Wasserableitung benötigen. Auch trägt eine Straße ganz erheblich zur Landschaftserwärmung bei, im Hochsommer wird der dunkle Belag 50 bis 60°C warm und nachts wird die tagsüber gespeicherte Wärme in die Landschaft abgegeben. Die Straßen sind Wärmebänder in einer einst kühleren lebendigen Natur-Landschaft. Wer die Landschaft trockenlegt und wer die Landschaft erwärmt, braucht sich nicht zu wundern, dass sie nach einigen Jahren auch trockener und wärmer ist.

6) Sinkender Grundwasserspiegel und zukünftige Wasserverknappung.

Aus den geschilderten Gründen sickert immer weniger Regenwasser in größere Tiefen, in welchen das Grundwasser gespeichert ist. Dafür steigt der Meeresspiegel. Aber damit nicht genug. Wir holen unser Trinkwasser aus den Tiefenquellen und legen so auch noch den gesamten Bodenkörper unter uns trocken. Alle Getränke werben auf dem Etikett mit ihrer natürlichen sauberen Tiefenquelle. Aus Tiefenquellen werden Freibäder und Berieselungsanlagen für drainierte Sportplätze und Parkanlagen gespeist. Jede Klospülung sind 6 bis 10 Liter bestes Grundwasser, das dem Boden entzogen wurde und dann die Weltmeere weiter auffüllt.

Eine kleine Überschlagsrechnung soll das Problem verdeutlichen. Nehmen wir an, dass in den letzten 10 Jahren jedem Kubikmeter Boden 10 Liter Wasser auf 50 m Tiefe in Deutschland entzogen und ins Meer geleitet wurde. Meeresspiegelanstieg? Antwort: Auf einer Meeresfläche=Deutschland von 357 386 km2 ein Anstieg von 5 Zentimeter.

Fazit: In den nächsten 30 Jahren wird sich Deutschland trotz gleichbleibender bzw. leicht vermehrter Niederschläge größtenteils in eine Steppe verwandeln, wenn nicht sofort durch die Politik gegengesteuert wird. Die Versteppung zeigt sich trotz gleichbleibenden Niederschlägen bereits jetzt bei den Hügeln und Kuppen, den kleinen Anhöhen in der Landschaft.

Wir wollen weder die Versteppung Deutschlands noch eine Wasserrationierung in den Sommermonaten.

Lösungsvorschläge: So könnten interessante Ansätze und Lösungen aussehen

Prinzip: Regenwasser muss am Entstehungsort zurückgehalten werden.

1. Entfernen der Drainagen und der Sickerschläuche aus den Äckern und Wiesen, dadurch nimmt der Reiz der Landschaft nebst Artenreichtum zu, da in den teilweise noch vorhandenen Senken wieder Feuchtzonen entstehen dürfen.

2. Das Wasser wird auf den landwirtschaftlichen Flächen in Tümpeln, Erdvertiefungen und Versickerungslöchern zurückgehalten. Versickerung ist notwendig, um die Grundwasservorräte aufzufüllen, aber auch die Verdunstung trägt zur Landschaftsabkühlung bei Hochsommerwetter positiv bei. Regenrückhaltung ist das Gegenteil von schnellem Ableiten, das in den letzten 60 Jahren praktiziert wurde.

Bild 8. Der letzte verbliebene Tümpel auf einer Hochfläche (hinter dem Hund). Im Mittelalter war die Fläche übersät mit Tümpeln. Die schwäbische Bezeichnung woagarai, falsch übersetzt mit Wagenrain drückt dies aus. Woaga , gesprochen wie schwoab, heißt Tümpel, im Fränkischen wooga. Am 18.08.2020 waren bereits 76% der Augustniederschläge gefallen.

3. Städte: 15% der Deutschlandfläche sind überbaut und trockengelegt. Eine Stadt bildet das negative Zentrum. In der Stadt ist es im Sommer bis zu 10°C heißer als im Umland. Abhilfe: Niederschläge sollten aufgefangen und zwischengespeichert werden für die heißen Tage. Wo möglich, sollten unterirdische Versickerungsflächen geschaffen werden.

4. Neue Baugebiete: a) Das Oberflächenwasser der öffentlichen Flächen muss an der tiefsten Stelle ein erdgebundenes Versickerungsloch erhalten oder eine Versickerungsfläche als Ersatz der einstigen Dorfteiche, Hülben und Auwiesen. b) Privat: Die Häuser müssen das Dachregenwasser in einem unterirdischen Regenwasserbecken von ca. 2 Kubikmetern zurückhalten, mindestens eine Seite darf nicht betoniert sein, damit das Wasser zwecks Grundwasserbildung versickern kann. Nur der Überlauf darf in die Kanalisation gelangen.

5. Zunehmend müssen Bäche und Flüsse wieder rückgebaut werden, natürliche zusätzliche Wasserarme, die bei Hochwasser gefüllt und einerseits als Hochwasserschutz dienen, aber auch als Versickerungsflächen zur Verfügung stehen. Dadurch wird sich die Vielfalt der Kulturlandschaft erhöhen.

6.Flächenversiegelung in den Orten. Viele Parkplätze lassen sich mit Rasengittersteinen auch ökologisch aufwerten oder gleich in der Schotterwiese parken. Selbst der Parkplatzrundweg auf dem Bild ist nicht asphaltiert.

Bild 9. Parkplatz am Ortsrand derselben Gemeinde. Falsch und richtig

Genauere Erläuterung des ersten Lösungsvorschlages anhand des Bildes 3

Bild 10: Aufnahme vom 7. 8. 2020. Zuvor hatte es drei Tage geregnet, etwa 40% des Augustniederschlages.

Auf dem Bild ist von dem überdurchschnittlichen Niederschlag nichts erkennbar:  Es handelt sich um eine ausgeräumte industrielle bewirtschaftete Agrarlandschaft zwischen der Hüttlinger Gemarkungsgrenze und der Gemeinde Neuler. Das Gelände ist eingeebnet und damit der leichteren Maschinenbearbeitung angepasst. Von beiden Seiten her leicht fallend zu einem Wasserauffang-graben in der Bildlmitte, der in Richtung Westen – links – abgeleitet wird ins Schlierbachtal bei Niederalfingen. Dieser Entwässerungsgraben ist im Verlauf an den drei Bäumen der Bildmitte erkennbar. Im Grunde braucht man nur einen Zustand ähnlich wie vor 150 Jahren herstellen, viele Kleinmaßnahmen, die einen Niederschlag möglichst lange auf dieser Hochfläche halten. Das käme auch der Landwirtschaft zugute.
Mögliche Kleinmaßnahmen: Entfernung der Sickerschläuche und Drainagen aus den Böden, zu 70% Zuschütten von 2 Ableitungsgräben von Neuler her in die Bildmitte zum Sammelgraben. Auch der Sammelgraben sollte zu 70% zugeschüttet werden. d.h. 70% der Gräben bleiben als Grabenreste erhalten, dort sammelt sich bei Regen das Wasser in kleinen Tümpeln und kann versickern zur Grundwasserneubildung. Die erzeugten Tümpel erhalten verlangsamt ihren Wassernachschub aus den Wiesen und Äckern – Drainagen sind weg. Dadurch wertet man auch den Naturcharakter der Landschaft auf. Die wie an einer Schnur aufgereihten Tümpel werden im Sommer sicher austrocknen, bilden aber trotzdem auch im Sommer eine Feuchtzone für gefährdete Lebewesen. Die Tümpel werden sich bewachsen, Nässe liebende Sträucher und Bäume werden sich ansiedeln wie in alter Zeit.
Weiter: die ebene Agrarfläche erinnert an eine Industriehalle ohne Dach. In die Äcker und Wiesen müssen wieder quer zur Neigungsfläche Rillen bzw. Erhebungen eingezogen werden, damit sich der oberflächlich abfließende Niederschlag davor staut und ins Erdreich versickern kann. Links oder rechts eines Ackerstreifens können Vertiefungen als Wassersammelstellen zur Versickerung eingebracht werden. So erreichen wir eine Bodendurchnässung bis wenigstens 50 cm Tiefe. Hätte man am 7. August am Fotostandort ein Spatenloch gegraben, dann wären die oberen 5 cm trocken, weitere 20 cm feucht und darunter alles trocken gewesen. Drei oder vier Tage später hätte auch die schmale Feuchtzone im Erdreich gefehlt, weil sich die Pflanzen dort mit Wasser versorgt haben. Pflanzen, deren Wurzeln gar nicht über 5 cm herab reichen wie manche Gräser, bleiben gelbbräunlich.
Bodenerosion bei Starkregen: Die Landschaft hat im Bereich der Maisäcker keinen Humus mehr, der wurde zerstört durch die Pestizide, Kunstdünger und die schnell abfließenden Niederschläge. In dem Weiler Niederalfingen am Unterlauf des Schlierbaches muss die Gemeinde wiederkehrend das Bachbett ausbaggern, um die Hochwassergefahr innerorts zu verringern. Leider darf dieser Aushub dann nicht mehr auf die Felder zurückgebracht werden wegen angeblich zu vieler Schwermetalle und Pestizide.
Vor 150 Jahren war die Fläche eine gewellte unebene Landschaft mit Feucht- und Trockenzonen, die je nach Biodiversität mit Äckern und Wiesen bewirtschaftet wurden – Kühe, Gänse, Ziegen. Neben den vielen Tümpeln mit Nassbewuchs breiteten sich vor allem Eichen und Birken auf den Flächen aus. Im Jahre 2007 sind die letzten Birken beim Standort des Fotografen wegen Trockenheit abgestorben. Eine Eiche steht noch, ist aber stark vom Eichenprozessionsspinner befallen und wird auch nicht überleben. Die Eichenprozessionsspinnerschwärmer sind eine begehrte Nahrung für Fledermäuse. In der Landschaft fliegen aber keine Fledermäuse. Es fehlen u.a. die alten Bäume.
Im Grunde müssten sich die Bauern bzw. der Bauernverband überlegen wie er das Wasser wieder in der Landschaft halten will. Ärgerlich ist die jetzige Strategie der Bauern, welche den schon immer währenden Klimawandel bejammern, gezielt Falschinformationen (weniger Niederschläge) in die Bevölkerung streuen und von den Politikern Abhilfe verlangen. Wer die Landschaft und Natur trockenlegt, braucht sich nicht zu wundern, dass sie anschließend auch trocken ist.
Aber: Wir müssen den Bauern helfen und sie mit Ideen zur Selbsthilfe füttern.




Wenn die CO2-Pandemie nicht ausgerufen wäre, müssten wir uns um wirkliche Probleme kümmern … Teil 2

Weiterhin besteht das „Klimawissen“ alleine in dem felsenfesten Glauben: CO2 = Klimagift und muss mit allen Mitteln und notfalls unter Ausschaltung der Demokratie verhindert werden

Im ersten Teil konnte man nachlesen, dass das Klimafolgen-Forschungsinstitut in Potsdam nur bezüglich Personenzahl und Budget „einzigartig“ ist. Bayern dem jedoch folgt und seine „lokalen“ Klimaalarmisten vorweisen kann.

Mit der globalen Betrachtung wird die illustre Sonntagsrunde allerdings interessant, weil sie die Problematik, in welche sich die Politik hineinmanövriert hat – und mit dem sich der auf einmal übergrün gebärenden, bayerischem Landesvater – zunehmend bloßstellt – nicht mehr in den Griff bekommt.
Erschreckend allerdings, dass der CSU-Politiker zwar die Probleme erkennt, aber nicht entfernt Lösungen weiß.
Die Wichtigste – den Klimawandel und CO2-Budgethysterie zu hinterfragen – liegt im absolut fern.
Die nächste, wie man die technischen und wirtschaftlichen Probleme der (sich selbst) vorgeschriebenen Vermeidung im Griff behalten will ebenfalls. Dazu fällt ihm nur ein, dass zukünftige Entwicklungen es lösen werden …

Gegen die vielen NGOs (inclusive der GRÜNEN), und den Klima-Pseudowissenschaftlern mit ihren immer extremer werdenden Forderungen fehlt ihm jegliche Argumentation; nur das „Herumreiten“ auf Kosten und Verlust der Wettbewerbsfähigkeit fallen ihm ein, wissend, dass genau diese Argumentation in solchen Kreisen ein absolute NoGo und „rotes Tuch“ darstellt.

Greta-Double“ sprießen mit dem sich stetig wandelnden Klima wie Pilze

Moderator gibt an die ER-Aktivistin Botzki weiter.
Anmerkungen Autor: Diese erweist sich als ein typisches „Greta-Double“, was Wissen zum Klima anbelangt (siehe Tweets von ihr in der Anlage), ansonsten ist sie austauschbar mit ihrem FfF-Pendant „Luisa“:
Botzki: … wir haben Angst nicht nur vor den gerade beschriebenen regionalen Klimaereignissen, sondern wir steuern gerade auf eine globale Klimakatastrophe zu. Wir haben 9 von 15 Klipppunkten … angestoßen und wir steuern gerade auf ne 4-Grad-Welt zu. Das heißt, Europa würde zu einer Wüste werden …
… wir stören dort vor Ort, um auf diese Katastrophe aufmerksam zu machen und fordern Handlung … wir müssen anfangen, den Protest weiterzudenken, weil die Regierung gescheitert ist, diese Klimakatastrophe aufzuhalten. Wir sehen immer weiter leere Versprechen. Gerade ist ein Kohlekraftwerk ans Netz gegangen, wir bauen Gas-Infrastruktur auf. Das sind leere Versprechen der Regierung und Petitionen und Demonstrationen reichen dazu einfach nicht mehr …

Kipppunkte allerorten

Nichts scheint so „belegt“, wie die Klima-Kipppunkte. Dabei sind die, welche die Apokalyptiker meinen, ausschließlich in Klimasimulationen existent und „bewiesen“ schon gar nicht.

Aber es war der geniale Einfall von Herrn Schellnhuber, seine Simulationen „mit Kipppunkten“ zu programmieren. Denn diese treffen die Psyche mancher Personen so sehr, dass seitdem sie davon erfahren haben, sie nicht mehr ruhig schlafen können. Der Autor hat den ehemaligen BUND-Vorsitzenden – Hubert Weiger – in einer Talkrunde „erlebt“, in welcher dieser als er von den Kipppunkte erzählte, in Tränen ausbrach, denn diese seien bereits, oder fast, getriggert und werden den Globus unstoppbar in den Abgrund reißen.
Das ist schon etwas her und man sieht an Frau Botzki, wie fleißig voneinander „abgeschrieben“ wird.
Von Herrn Weiger hat der Autor seitdem (und immer neu mit fast jedem Interview von ihm) eine ganz eigene Meinung.

Es gibt in der Klimageschichte wirklich Kipppunkte. Allerdings führend diese zu den folgenden Aussagen:
– frühere Warmzeiten (und auch die aktuelle) waren erheblich wärmer, ohne die ominösen, programmierten Kipppunkte zu aktivieren
– noch nie in der Milliarden Jahre langen Klimageschichte gab es einen Kipppunkt zu heißen Temperaturen
– die Öetschger-Ereignisse belegen, dass es extrem kipppunktartige Klimaereignisse oft gab, sich das Klima davon aber immer „erholte“
– Politiker unterschrieben einen Welt-Klimavertrag auf Basis einer Klimakurve, deren Ersteller seine Daten als „privates Eigentum betrachtet“ und deshalb nicht einmal auf gerichtliche Aufforderung hin offenlegt, weshalb man ihn in Kanada als Lügner bezichtigen darf
-die Öeschger-Ereignisse (und die Eiszeiten) belegen, dass man über die wirklichen Treiber des Klimas fast noch nichts weiß. Weder die Eiszeiten sind „verstanden – die Milankovitc-Zyklen sind Hypothese und können die gewaltigen Auswirkungen nicht erklären -, die Öschger-Ereignisse waren so spontan und extrem, dass sie bisher mit keiner Theorie erklärt werden können – , aber die Erklärung der „Klimafachpersonen“, „noch nie hätte es eine so schnelle Temperaturveränderung wie aktuell gegeben“, schlichtweg ins Reich der Fabeln verweist.

Bild 1 [11] (Aktuelle Zeit links) Verlauf Meerespegel und Temperatur während der Eiszeiten Fig. 1. Comparison of two methods to assess past EDC temperature based on EDC ice core dD. Green, conventional approach taking into account past changes in sea water isotopic composition and a constant isotope–temperature slope. Red (Jouzel et al., 2007), same as green but also including a correction for ice sheet elevation changes derived from the glaciological model used for the age scale, displayed in grey on the top panel (Parrenin et al., 2007b). Horizontal dashed lines show the average Holocene and Last Glacial Maximum levels. Vom Autor ergänzt
Bild 2 [11] Typische Darstellung der Temperatur während der letzten Eiszeit (Ausschnitt von Bild 31) und darüber kopiert die Oeschger-Ereignisse. Grafik vom Autor erstellt
Es ist ein Treppenwitz der Geschichte, dass (nicht nur) junge Personen sonst niemals „alten, weißen Männern“ trauen, ihnen beim Klimawandel Fabeln der schlimmsten Sorte aber bedenkenlos glauben.

Dem Autor ist es jedenfalls ein Rätsel, wie man Personen wie Herrn Schellnhuber, welche offensichtlich an einem vielleicht schon therapiepflichtigem Narzissmus leiden, Glauben schenken kann. In Konzernen findet man solche Personen öfters in Vertriebsbereichen, weil solche keine Hemmungen haben, „das Blaue vom Himmel“ sicher zu versprechen“, wo sie dann regelmäßig nach einigen Jahren wegen Erfolglosigkeit ausgetauscht werden.
Ansonsten findet man sie als Regierungsberater. Ähnlichkeiten sind erkennbar, nur das „Austauschen“ macht man dort nicht. Schließlich muss man dort das Geld ja nicht verantworten, welches in die Beraterverträge abfließt.

Moderator an Frau Schulze: … den Klimawandel gibt es eben. Braucht es noch einen radikaleren Protest?
Frau Schulze: Also ich glaube, dass wir die Klimakrise immer nur gemeinschaftlich bekämpfen können. Und da muss die Regierung andere Maßnahmen ergreifen. Aber natürlich braucht es auch eine starke Zivilgesellschaft … Wir haben bei der Bekämpfung der Klimakrise ja kein Erkenntnisproblem mehr. Wir haben ein Umsetzungsproblem.
Warum geht Datteln 4 nochmal ans Netz? Warum wird die erneuerbare Energie nicht schneller ausgebaut? Es ist ja nicht so, dass wir nicht wissen, was wir tun könnten. Sondern das Problem ist … wir haben in Bayern immer noch das Windkraft-Verhinderungsgesetz 10H. Warum geht denn da nichts gscheit voran?

Moderator an Frau Schulze: … Warum sind sie gegen die 10H Regelung?
Frau Schulze: Weil wir 100 % erneuerbare Energien brauchen … zur Einhaltung des Pariser Klimaabkommens, wozu wir glaube ich alle geeinigt haben dass wir das gerne erreichen möchten. Etwas, was absolut machbar sein kann.

Der CSU-Mann will den Klimakampf, dadurch aber keine Nachteile für sein Wählerklientel

Moderator an Kreuzer: 10H Regelung und Solar-Dächerprogram … wird Solar bevorzugt?
Kreuzer (sinngemäß): Die 10H Regelung stört nicht, da die Gemeinden diese über Bebauungspläne aushebeln können … Wenn eine Gemeinde Windräder will, kann sie diese jederzeit zulassen. Solar ist genau so wichtig und in Bayern ganz besonders weil wir eine hohe Ausbeute haben …. (Solar) begrüße ich ausdrücklich …

Bild 3 CSU Mann Kreuzer in seiner „weiß nicht ein, noch aus“ Haltung. Screenshot aus dem Video

Moderator nun an Fuest: Thema Wohlstand … gibt es Zielkonflikte?
Fuest: Ja das ist ein Ziel, das eindeutig miteinander vereinbar ist. Wohlstand heißt ja nicht, dass es sinnvoll ist, diese Klimaerwärmung einfach hinzunehmen. Wir wissen ja, dass die Kosten extrem hoch sind. Das sind …also wirtschaftliche Schäden. Also aus wirtschaftlicher Sicht würde man sagen – was letztlich die Zielsetzung ist, also die Menge an CO2, die man noch zulassen will. Das ist eine politische Entscheidung am Ende. Ich glaube, man soll nicht so tun, als wüssten wir, was da die objektiv richtige Zahl ist. Für den Wirtschaftswissenschaftler wirds interessant, wenn diese Ziele gesetzt sind. Die Frage dann: Wie kommen wir dahin?
Ja und da glaube ich, gibts in der Politik Fortschritte. die haben aber sehr lange gedauert. Da würde ich ihnen zustimmen. Die Ökonomen predigen ja seit Jahrzehnten, wir brauchen einen CO2-Preis. Wir müssen auch gar nicht so viel darüber verhandeln, wie wird jetzt planwirtschaftlich die Solarenergie ausgebaut und wieviel Windräder bauen wir auf. Sondern man muss einfach der CO2-Emission Grenzen setzen, zum Beispiel durch ein Zertifikatesystem ud dann wars das eben. Und wie das erreicht wird, das regelt sich am Markt über den CO2-Preis. Wir haben aber bislang keinen CO2-Preis. Und dass wir ihn nicht haben ist eben nicht nur für uns ein Problem, sondern auch für den globalen Klimaschutz, denn man muss sich ja klar machen: Was wir hier in Bayern tun, oder in Deutschland, das wird den Klimawandel nicht besonders beeinflussen. Sondern es ist ein globales Problem …

Moderator an Frau Botzki (sinngemäß): Wie sollen die Menschen noch heizen, wenn Kohle, Erdöl, Gas weg sind?
Botzki: Das ist ja keine politische Entscheidung, wie viel CO2 wir noch in die Atmosphäre blasen können. Das ist eine wissenschaftliche Frage. Und wir steuern, das ist naturwissenschaftlich, wir steuern Kipppunkte an. Und das ist unverantwortlich, weiterhin so zu tun, als … das ist eine Gefährdung der Zivilisation, sagen führende Klimawissenschaftler. Und das ist die Situation. Wir können nicht ein bisschen an den Zahlen drehen … es ist, wir müssen die Emission auf Null fahren. Kohle, Öl und Gas so schnell wie möglich

Moderator: zum Heizen
Frau Botzki: Da liegen die Lösungen schon seit Jahren – Jahrzehnten – auf dem Tisch. Da gibts klimafreundliche Alternativen. Und wir können extrem viel auch einsparen. Da gibts Möglichkeiten. Wir sagen … wir brauchen eine Bürger*innen versammlung, die sich genau um diese Lösungsansätze Gedanken macht. Wir sehen, dass das in Frankreich sehr sehr gut geklappt hat … die werden per Losverfahren ausgewählt und die entscheiden dann mit genau solche Fragestellungen: Wie wird Energieversorgung sichergestellt auf soziale Art und Weise.

Moderator an Kreuzer: … sie lächeln …
Kreuzer: Wir müssen realistisch bleiben. Wir wollen natürlich das Klima schützen. Aber wir wollen genau auch Arbeitsplätze erhalten. Wir wollen den Wirtschaftsstandort erhalten, auch die sozialen Fragen in Zukunft vernünftig lösen … wenn sie in ihrem Buch schreiben (an Frau Botzki): Sie wollen die Klimaneutralität bis 2025 erreichen, dann will ich ihnen sagen. Also keine Treibhausgase mehr bis 2025. … die würden in eine Wirtschaftskrise gigantischen Ausmaßes … und das hätten sie zu verantworten … (an Frau Botzki) das was hier gefordert wird, ist völlig utopisch und würde unser Land ruinieren.

Einwurf Frau Schulze: Ich glaube schon, dass man mit grünen Ideen schwarze Zahlen schreiben kann. Dass man auch die Kreativität in der Gesellschaft heben sollte um die Lösungen herbeizuführen. Ich wollte noch einmal einen kurzen Aspekt einbringen, weil ich den mit dem Thema Budget total spannend finde. Weil, ich gebe ihnen recht. Es gibt einfach wissenschaftliche Fakten. Und bei der Coronakrise ist es so toll, dass wir auf die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler hören und ich wünsche es mir bei er Klimakrise genau so. Und da kann man ja relativ gut runterrechnen. Wie viele Tonnen CO2 darf beispielsweise Bayern bis 2050 noch ausstoßen. Das ist eine Milliarde Tonnen. wenn wir das jetzt runterrechnen, kann man ja leicht sagen: OK, jetzt müssen wir in den Sektoren Wärme, Energie, Verkehr, Landwirtschaft um soundsoviel reduzieren. Und das war auch die Idee von unserem Klimaschutz …. was wir auch in den Bayerischen Landtag eingebracht haben. Lasst uns doch an konkreten, messbaren Zielen, damit eben auch die Regierung an etwas gemessen werden kann und die Bürgerinnen und Bürger sehen können, ob es klappt mit der Reduzierung … (nun geht es um die Lufthansa) … dass wir alles mit der Brille: Wie schaffen wir eine nachhaltigere Gesellschaft, wie können wir die Innovation vorantreiben, wie können wir die klügsten Köpfe zusammenbringen, wie können wir Ideen, die es i anderen Ländern vielleicht schon längst gibt. Es ist ja nicht so auf unserer Welt, dass sich noch nie jemand Gedanken darüber gemacht hat, wie man CO2 einsparen kann. Sondern wir brauchen den Ordnungsrahmen – da ist die Regierung gefragt – um den Bereich voranzugehen. deshalb 100 % Zustimmung zum CO2-Preis – i love it.

Fuest,(sprach wirklich so „zerfahren“): Ja, ich glaube, das ist ein wichtiger Punkt. Das ist nicht eine Sache, die Wissenschaftler entscheiden können. Da wäre ich anderer Meinung. Ich glaube das sehen wir zum Beispiel auch in der Coronakrise. Wie in wissenschaftlichen Studien über den Klimawandel gibt es sehr sehr große Unsicherheit. 1970 wurde vorausgesagt, dass es in Dreissig Jahren kein Erdöl mehr gibt. Jetzt haben wir massenhaft Erdöl. die Wissenschat kann einiges leisten. Aber man kann nicht politische Entscheidungen ersetzen. Wir leben nicht in einer Expertokratie, sondern in einer Demokratie. Am Ende müssen die Menschen dabei sein. Also muss man Menschen überzeugen. Und wir haben auch – glaube ich – Bürgerversammlungen – das sind die Parlamente. Hier sitzen sie die sind von den Bürgern gewählt. Ich glaube, wir können keinen anderen Weg gehen. Sicherlich nicht den der Expertokratie. Dafür ist die Wissenschaft nicht legitimiert. Das ist mir sehr sympathisch, dass sie dagegen … , das muss man lesen. Das finde ich auch sehr wichtig. Dass der Klimawandel große Bedrohung mit sich bringt ist auch richtig. Aber wir haben andere Risiken und die einzuschätzen – wenn wir etwa einen wirtschaftlichen Niedergang einleiten würden – dann würden die Menschen in kürzester Zeit sich überhaupt nicht mehr für den Klimawandel interessieren, sondern nur noch dafür: Kann ich morgen heizen, haben meine Kinder etwas zu essen, gibts offene Schulen und so weiter.
Deshalb ist es glaube ich wichtig, den Klimawandel entschlossen zu bekämpfen, aber so, dass die Menschen an Bord bleiben.

Der Klimaprofessor redet um den Brei herum, denn er jongliert mit absoluten Extremzahlen. In der Runde müsste nun jeder was er dazu nicht sagt, parat haben

Moderator sinngemäß an Kunstmann: hat der Klimawandel wegen Corona eine Verschnaufpause bekommen …
Kunstmann: Lassen sie mich vorweg sagen, dass wir in der Wissenschaft, in der Klimawissenschaft sehr genau wissen, wieviel CO2 und wieviel Kohle wir noch verheizen können. Um die Ziele, zum Beispiel 1,5 Grad zu erreichen, so wie es in Paris beschlossen worden ist, dürften wir im Moment noch acht Jahre so weiter leben und so weiter emittieren, wie wir es im Moment tun. Danach, das wäre also schon in acht Jahren müssten wir auf Netto Null sein. Das verdeutlicht nochmal eigentlich wie groß die Anstrengungen sein müssen.
Jetzt fragen sie konkret nach Corona. Die neuesten Zahlen sagen Folgendes: Wir erwarten, dass wir ja durch „Corona“ für das Jahr 2020 ungefähr 8 % weniger Treibhaugasemissionen haben wie vorher. Um nun bis 2030 eine Reduktion – wie wir sie uns wünschen von ungefähr 50 % zu erreichen, müssten wir also 8 Jahre lang sukkzessiv 8 % immer weniger Emission haben. .. und das zeigt eigentlich, was für eine extrem große Anstrengung das ist.

Moderator: Heißt es, wir müssten uns für den Klimawandel noch stärker umstellen als in der Coronakrise?
Kunstmann: Ja, auf alle Fälle. Und ich glaube, aus der Coronakrise können wir sehr gut lernen, was eigentlich auch anders passieren könnte. Ja, dass wir tatsächlich auf Fernreisen verzichten. Ja, dass wir unser Verkehrsverhalten massiv ändern. Es sind also sehr viel unterschiedliche Maßnahmen notwendig, um das zu erreichen. Bis hin zur Arbeitswelt und insbesondere in der Mobilität. Ich glaube, da fällt es uns tatsächlich am Schwersten.

Anmerkungen Autor: Leider sagt Herr Kunstmann nicht, wie hoch das CO2-Budget ist, welches er im Kopf hat. Bleibt nur übrig, sich die Zahl abzuleiten, was (nicht nur in dieser) in der Runde aber sicher keinem spontan möglich ist.
Anbei der Versuch:
Die Menschheit emittiert derzeit laut Hochrechnungen des Global Carbon Projektes jährlich 37 Milliarden Tonnen CO2Äquivalent (Schätzwert für das Jahr 2019). In acht Jahren demnach 296 Milliarden Tonnen.
In welcher absolut unwirklichen Extremsituation Herr Kunstmann damit „lebt“, wissentlich publiziert, nur um zu Schocken, zeigt sich erst beim Nachsehen anderer Quellen.
M
it ziemlicher Sicherheit (rein persönliche Überzeugung des Autors), stimmt die von Herrn Kunstmann genannte Zahl für das restliche CO2-Budget nicht entfernt. Von Herrn Rahmstorf hätte so eine Aussage nicht gewundert. Es zeigt sich aber, seit Klimaalarmismus Geld einbringt, stehen auch Bayerische Professoren den Klima-Simulationsapokalyptikern des PIK in nichts nach.

Bild 4 CO2-Budget. Auszug aus einem Foliensatz des Autors

Bild 5 CO2-Budget. Auszug aus einem Foliensatz des Autors

Bild 6 CO2-Budget. Auszug aus einem Foliensatz des Autors

Anmerkung des Autors: Von solchen einfachen Plausibilitätsbetrachtungen zu CO2-Budgetnennungen sind die anderen Teilnehmer der Runde weit entfernt, nicht einmal der Gedanke dazu fällt. Ein deutlicher Hinweis, dass diese keinerlei Ahnung von dem haben, was sie zum angeblich so schlimmen Klimawandel herunter plappern. Womit ihnen nur ständiges Laborieren – und „Anscheissen“ durch Aktivisten-NGOs – übrig bleibt.

Moderator: Herr Kreuzer, können wir uns solche noch härteren Klimaschutzmaßnahmen – die ja hier im Raum stehen – eigentlich wirtschaftlich leisten?

Der CSU-Mann Kreuzer braucht einem nicht leidtun. Keine Ahnung vom Klima, aber beseelt vom Klimakampf. Nur sein Wählerklientel mach ihm dabei Sorgen

Anmerkungen Autor: Es gibt ganz einfache Lösungen: Nachsehen, was wirklich im Klimavertrag steht:
Artikel 2, 1, a: der Anstieg der durchschnittlichen Erdtemperatur deutlich unter 2 °C über dem vorindustriellen Niveau gehalten wird und Anstrengungen unternommen – 4 – werden, um den Temperaturanstieg auf 1,5 °C über dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen, da erkannt wurde, dass dies die Risiken und Auswirkungen der Klimaänderungen erheblich verringern würde;

Artikel 15, 1: Jede Vertragspartei hat eine Stimme, sofern nicht in Absatz 2 etwas anderes bestimmt ist

Der Rest ist die Beschreibung einer aufzubauenden, gewaltigen Überwachungs- und Kontrollbürokratie und die Sicherheit, dass die reichen, westlichen Staaten Klima-Reparationszahlungen leisten …

Bild 7 Welt-Klimavertrag. Auszug aus einem Foliensatz des Autors

Bild 8 Welt-Klimavertrag. Auszug aus einem Foliensatz des Autors

Und zusätzlich einfach einmal hinterfragen, wie das ominöse CO2-Restbudget eigentlich ermittelt wird und sich dabei laufend verändert.

Das Heil liegt in den technischen Entwicklungen der Zukunft

Anmerkungen Autor: Erstaunlich, wie der CSU-Vertreter die Probleme des Klimawandelkampfes kennt – und trotz dieses Wissens vollkommen hilflos agiert. Doch in der Not weiß er die Rettung: Zukünftige (Wunsch-)Entwicklungen werden es sein (müssen) …

Kreuzer: Ja, wir müssen zusätzlich etwas tun. Aber wir müssen natürlich schon sehen, dass wir in einer Rezession stecken und die Wirtschaft sowieso große Schwierigkeiten hat. Und deswegen muss man den Weg Klimaschutz weiter gehen, aber wir müssen uns jetzt mal konzentrieren auf Maßnahmen, die uns auch wirtschaftlich voranbringen, wie beispielsweise die Entwicklung der Wasserstofftechnik, wie beispielsweise eine massive Verstärkung der Gebäudesanierung … Und ich würde jetzt davon absehen, der Wirtschaft – vor allem einseitig in Deutschland – zusätzliche Kosten und Bürokratie aufzuerlegen. Dies ist jetzt nicht der richtige Zeitpunkt. Wir müssen schauen, dass die Wirtschaft jetzt wieder in Schwung kommt ….
Wir müssen also – wie Herr Professor Küstring schon richtig sagt, die Maßnahmen so wählen, dass wir Erfolg haben, und dies ist meines Erachtens nur durch einen Durchbruch in der Technik möglich. Und wenn es nicht gelingt, Energie zu speichern, was wir im Moment nicht können … zum Beispiel mit Wasserstoff, dann wird es ganz ganz schwierig, die Ziele zu erreichen.
Aber, wir dürfen nicht unser Land gefährden. Wenn Deutschland nicht mehr leistungsfähig ist, ist die deutsche Industrie auch nicht mehr in der Lage, diese neuen Techniken zu entwickeln, die wir brauchen. die werden nicht in Afrika entwickelt … die Wasserstoffproduktion …

Hier unterbricht Frau Botzki: … sind an einem interessantem Punkt. Und warum werden dann 8 Milliarden Euro an Kohlekonzerne verteilt? Warum bekommt die Lufthansa – die noch nicht einmal einen Klimaplan vorlegt – Milliarden von Euro.?
Da wird Geld verschleudert, was sehr wohl in Klimaschutzmaßnahmen fließen könnte. Und das ist unverantwortlich. was sie sagen klingt wunderbar, und es ist nicht Klimaschutz oder Arbeitsplätze. Aber wir müssen jetzt wirklich das Geld dahin stecken, wo es benötigt wird. Und wirklich diese Transformation starten.
Und Bürgerinnen entscheiden eben nicht genug mit. Wir warten zuhause. Wir dürfen nicht mal auf die Straße. Und wir hatten direkten Draht zur Regierung. Das ist Lufthansa, das ist RWE, Wir sehen, wie ein Wirtschaftsminister zum Fleischkonzern Tönnes wechselt und die berät. Das ist die Demokratie in der wir gerade leben und wir wollen ne Ergänzung. Unsere Aktionen richten sich sehr wohl darauf, dass wir die Demokratie ergänzen. Das Parlamentarische System ist wertvoll; wir wollen mehr. Frankreich hat gezeigt: Die Bürgerinnenversammlung kann wirklich Klimaschutzmaßnahmen vorschlagen, die für Bürgerinnen funktioniert und nicht nur Konzerne.

Moderator: Herr Füst meldet sich schon … ist das nicht ein wenig linke Tasche – rechte Tasche. Also, die Bundesregierung sagt, wegen Corona muss jetzt unbedingt mit einem Konjunkturpaket geholfen werden. Wenn man gleichzeitig jetzt sagt: den Unternehmen, ihr müsst aber auch mehr für CO2 zahlen … ist das dann ein Entlastungseffekt, den die Wirtschaft gerade braucht?

Fuest: Ahm, nur noch mal kurz zum Thema Frankreich. Ich glaub in Frankreich haben wir gesehen, wie schnell Klimapolitik an die Grenzen stößt, wenn man’s falsch macht, wenn man an die Gelbwesten denkt. So eine Entwicklung muss man bei uns verhindern, sonst ist man in einer Sackgasse.

Moderator erklärt dazu

Fuest: ... das was sie beschreiben, dieses Konjunkturprogramm, das eben diese klimapolitischen Elemente enthält, ich glaube das zeigt nur dass wir hier ein Problem haben, wenn wir Konjunktur- und Klimapolitik vermischen
Also, die Politik meint das gut, es hört sich auch gut an: Ja, jetzt machen wir Konjunkturpolitik und gleichzeitig Klimapolitik. Ich halte das aber für einen Fehler. Ich glaube, Klimapolitik wird dann funktionieren, wenn wir uns auf sie konzentrieren. Konjunkturpolitik ist etwas anderes ….

Aber beim CO2-Preis haben wir schon das Problem. Also entschlossene Erhöhung eines CO2-Preises ist aus meiner Sicht kein so großes Problem. Denn da Geld ist ja nicht weg, sondern das kann man zurückgeben. Es geht ja einfach darum, andere Anreize zu setzen … man sammelt Geld ein, das kann man ja zurückerstatten. E ist nicht weg. insofern entsteht die Belastung nicht durch den CO2-Preis per se, sondern durch den Strukturwandel. Ja und d bin ich bei ihnen, Herr Kreuzer. Das ist begrenzt, was man Menschen dort zumuten kann. Aber ich denke schon, es ist verpasst worden – da würde ich ihnen zustimmen – über Jahrzehnte einen Rahmen anzusetzen, der erfolgreich sein kann in der Klimapolitik.
Wir konnten mit dem deutschen Ansatz in der deutschen Energie und Klimapolitik der rein planwirtschaftlich war keinen Erfolg haben.

Ich glaube ein Punkt von dem man sich verabschieden muss ist diese Vorstellung, dass man Menschen und Firmen dafür bezahlt, die Umwelt nicht zu belasten. Wir müssen zurück zum Verursacherprinzip. Und da ist der CO2-Preis so gut. Wir müssen das Verschmutzen belasten. Denn wenn wir jeden bezahlen, wenn jeder der ein Elektroauto kauft, noch ne Prämie kriegt, dann sind wir irgendwann in der Tat arm. Das kann der Staat nicht. Hier braucht man mehr Entschlossenheit und weniger Lobby. Da bin ich bei ihnen, unsere Umweltpolitik ist ein Paradies für Lobbyisten. Da sind jede Menge Leute reich geworden, weil sie eben Subventionen abgreifen können … Es geht ganz einfach: Man macht einen CO2-Preis, ein Zertifikatesystem und dann hat man die Menge im Griff.
Wir sollten nur nicht vergessen: Wir dürfen nicht allein über Deutschland … wir 2025 klimaneutral sind, ändert das am Klima überhaupt nichts. Wir müssen also stärker darüber nachdenken, wie wir die anderen ins Boot holen.

Moderator: Gutes Stichwort: Was tun eigentlich die anderen Länder zum Klimaschutz und um die Treibhausgase zu beschränken

Einspieler: Deutschland verursacht 2% der Emissionen … viele deutsche Firmen produzieren im Ausland. Verursachen dort Emissionen und belasten die Umwelt.

Moderator an Fuest: Entledigen sich deutsche Unternehmen der Klimaschutzauflagen, indem sie im Ausland produzieren?

Fuest: Das würde ich pauschal so nicht bejahen. Wir müssen nur aufpassen, dass sie das nicht in größerem Umfang als bisher tun. Wenn wir hier sehr rigide Klimaschutzregeln einführen, dann können die unter Umständen ins Ausland abwandern.
Es gibt gewisse Instrumente dagegen, aber damit ist uns ja nicht geholfen. Nochmal: Wir müssen andre ebenfalls gewinnen, CO2-Preise einzuführen, dann ist es ganz egal, wo die Unternehmen hingehen.
Das ist ja die große Herausforderung beim Klimawandel. Er ist ein globales Problem und das ist frustrierend … Wir wissen: national können wir handeln, lokal können wir handeln, global zu handeln ist ungeheuer schwierig. Aber es gibt, beim Klimaschutz gibt es keine Alternative zu diesem globalen Ansatz.

Frau Schulze: Also ich finde den Satz: Global denken, lokal handeln passt da total perfekt. Natürlich wäre es am allerbesten, wenn wir uns sofort mit allen einig wären und die gleiche Richtung gehen. Aber, daran müssen wir hin arbeiten. Aber das befreit uns ja nicht davon in unserem Bereich unser Bestmögliches zu tun.
Und mein Gedanke, den ich da immer wieder habe ist es: Ich glaube, dass man mit gutem Beispiel und dem Aufzeigen wie ein nachhaltiges Leben ebenfalls sehr gut ist, total viele Leute auch überzeugen und gewinnen kann. Ich mein: das ist in unserer Gesellschaft doch schon so, dass immer mehr Menschen sich Gedanken machen. Im Kleinen beginnen. Und ich hab immer so das Gefühl es wird manchmal so ein Gegensatz aufgemacht: Ach, wenn man Klimaschutz macht, dann ist es irgendwie freudlos und das Leben ist nicht mehr so wie vorher … da gilt doch auch das Vorbild, Das Thema, Mut geben, statt Angst machen …

Moderator: Herr Kreuzer, wenn man sich jetzt aber das Argument aufgreift , dass es außenpolitisch wichtig ist, Einfluss u nehmen, und wenn sie dann mal blicken auf einen Verbündeten Deutschlands seit vielen Jahrzehnten – USA – wünschen sie sich da nicht auch, dass Herr Trump nicht noch einmal gewählt wird, weil er Klimaschutz im Grund ablehnt

Einwurf Frau Schulze: ich glaub, das wünschen sich alle

Wer an der Regierung sitzt, hat mit dem Klimawandel Probleme. Der Kampf dagegen bringt nichts, (zer-)stört aber die Wirtschaft. Man darf es aber nicht wirklich sagen

Kreuzer: Also zunächst muss man ja sagen, wir haben international ja doch einiges erreicht. Das Pariser Klimaschutzabkommen, wo sich die meisten Länder ja verpflichtet haben …. allerdings ist die USA dort ausgestiegen.
Ich halte dies für falsch. Ich bin aber nicht sicher, ob dies bei einem Regierungswechsel auch wieder geändert wird.
Niemand soll glauben, dass wenn der Präsident wechselt, die amerikanische Politik wieder so wird, wie sie vorher gewesen ist. Denn es hat sich einiges in den Beziehungen grundlegend geändert.
Ich halte es für richtig, dass man sich an die Vereinbarung hält, aber ich sage ganz klar, wir müssen natürlich aufpassen … mit der Konkurrenzfähigkeit. China hat beim CO2-Ausstoß groß Luft nach oben in den nächsten Jahrzehnten, weil es auf den Kopf der Bevölkerung umgerechnet wird. Und die Vereinigten Staaten machen nicht mit. Sie sind Hauptkonkurrenten der Deutschen Wirtschaft und da muss man natürlich schon aufpassen, dass wir als exportorientiertes Land – Automobil: Sie wissen, Bayern 2/3 Export – dass wir überhaupt noch international konkurrenzfähig sind.

Und deswegen ist für uns diese Internationalität so wichtig. Wenn nur bei uns CO2 teuer ist und überall dort, wo auch produziert wird, nicht, dann wirds schwierig. Und wir haben es mit unseren Maßnahmen schon geschafft, dass wir einen der teuersten Strompreise in der ganzen Welt haben. Auch dies belastet Firmen. Ich kenne Allgäuer Firmen, die Zweigwerke in Österreich gebaut haben – wenige Kilometer über der Grenze – weil dort der Strompreis nur halb so hoch ist wie im Allgäu.

Und wenn es stromintensiv ist, dann ist das ein wichtiger Faktor. Also, des is schwierig. Wir müssen vorwärtskommen in dem Thema, müssen des aber vernünftig machen. Durch Innovation – und dürfen nicht den Wirtschaftsstandort gefährden, weil dann werden wir auch klimapolitisch – und da stimme ich ihnen zu – keinen Erfolg haben, weil die Leute des nicht mehr mitgehen werden.

Frau Schulze: Nur ein kurzer Punkt: Es gibt den CO2-Preis ja schon in anderen Ländern. Es ist ja nicht so, als gäb`s des noch nirgens.

Die „Industrievertretung“ hat keine Probleme mit dem Klimakampf – sofern alle die hohen Kosten haben …

Fuest: Ja, wenn ich das noch ergänzen darf: der Strompreis ist ja eine politische Entscheidung. Der ist ja gemacht. Es ist falsch, die hohen Strompreise zuhaben, weil Strom belastet nicht das Klima, sondern die Emissionen.
Wir müssen die Emission verteuern. Wir haben mit einem völlig unsinnigen, Erneuerbare-Energien-Gesetz den Strom verteuert. Das sind einfach wirtschaftspolitische Fehler. Das hätte man viel besser machen können und müssen. Ich habe überhaupt kein Verständnis dafür – muss ich ihnen sagen – dass es dieses EEG-Gesetz in dieser Form noch gibt. Es verteuert überflüssigerweise Strom, und wir verzichten darauf, die CO2-Emissionen zu verteuern. Ich glaube, da muss sich schneller was ändern.

Moderator: Herr Kunstmann, was sagen sie zu der These?

Kunstmann: So schön wie der Parisvertrag ist. Er wird uns erstmal nicht alleine helfen. Das ist … Es ist schön, ihn erreicht zu haben, aber dem Klima hilft er erstmal nichts, wenn nicht wirklich die Emissionen dazu nach unten gehen. Und das was die Staatengemeinschaft, was jedes einzelne Land von sich aus beigesteuert hat, gesagt hat, OK, soviel wollen wir reduzieren, da landen wir nicht bei 1,5 Grad Celsius, global, da landen wir bei drei Grad Celsius global.
Zusätzlich muss man sagen: Es sind auch keine Strafen verbunden; es sind keine Einschränkungen verbunden. Wenn ein Land seine Ziele nicht erreicht hat, hat es erst mal keinerlei Konsequenzen. Deshalb sage ich: So lange wir nicht deutliche Änderungen an dem CO
2-Gealt der Atmosphäre am Steigungsverhalten sehen, sind alles nur Redewendungen, Verträge und wir haben keine berechtigte Hoffnung, dass wir diese Klimaänderung noch einigermaßen in den Griff bekommen.

Moderator: Bekommt man die Klimaänderungen in den Griff, wenn man sieht, wie es vorher geheißen hat, dass Firmen abwandern. Aber auch wenn man Kraftwerke schließt in Deutschland – Kohle, Atomkraft – . Aber der Strom kommt dann eben doch aus dem Ausland zu uns.

Anmerkung des Autors: Schweden hat die Probleme bereits, die Deutschland beim EEG noch bevorstehen. Die hemmungslose Einspeisung von Ökostrom hat den Strommarkt vollständig kaputt gemacht.
WELT 22.07.2020: STROMVERSORGUNG Der Fall Schweden offenbart, was Deutschland beim Atomausstieg droht
… Deutschland steht kurz vor dem endgültigen Atomausstieg. In Schweden wird deutlich, welche Risiken damit verbunden sind: Bei Göteborg musste ein Meiler reanimiert werden, um den Strombedarf zu decken. Auch Deutschland muss sich auf so ein Szenario vorbereiten.
… Strom ist in Skandinavien derzeit also nahezu wertlos. Die Strukturen, die zu dem Preisverfall geführt haben, sind mit denen in Deutschland vergleichbar, auch wenn sie unter den schwedischen Bedingungen deutlicher hervortreten.

Alte, weiße Herren erzählen vom Zusammenbruch der Zivilisation – das glaube ich

Anmerkungen Autor: Die vergangenen Eiszeiten – und die aktuelle Warmzeit mit ihren schon vergangenen, höheren Temperaturen – belegen, dass auch bei höherer Temperatur keine Kipppunkte zu noch höheren existieren. Der Glaube an die Klimaapokalypse ist jedoch viel einfacher – da plötzlich alles alleine mittels CO2-Verhinderung lösbar wird -, als solche Kenntnisse zur Klima-Vergangenheit.
Damit lassen sich auch die Probleme der seit Jahrtausenden in vielen Gegenden existierenden „Hungerbrunnen“ „lösen.

Frau Botzki: Also ich finde das interessant, dass Wissenschaftler vom Zusammenbruch der Zivilisation sprechen. Das sind alles technisch Fragen, die wir klären müssen. Die kann man auch klären (Einwurf Moderator: welche Wissenschaftler sprechen vom Zusammenbruch der Zivilisation?) Rockström, Schellnhuber, Will Steven zum Beispiel von der Australien University … bei 4 Grad ist Leben auf dem Planeten so wie wir es kennen nicht mehr möglich. Und wenn wir 2 Grad erreichen, dann erreichen wir diese Kippelemente, die jetzt schon angestoßen sind.

Das is was, was sich nicht mehr aufhalten lässt. Konkurrenzfähigkeit ist wichtig, Wettbewerbsfähigkeit, Exportweltmeister. Davon können wir uns nichts kaufen, wenn unsere Lebensgrundlagen weg sind. Wenn wir kein stabiles Klima mehr haben. Und die Regierung muss, wenn sie das weiß – sie wird beraten von den besten Wissenschaftlern – endlich sagen: das ist ein planetarer Notfall und wir handeln dementsprechend. Und Menschen werden mitgehen mit diesen Maßnahmen, wenn sie wissen, auf was sie gerade zusteuern.

Es werden gerade Trinkwasser-Versorgungspläne gemacht – in Teilen von Deutschland –. Im Schwarzwald versiegen die Brunnen. Das ist die Situation, in der wir jetzt schon sind, bei 1, zwei, drei Grad. Wo wir gerade schon ehrlicherweise stehen. Und dann gehen Leute auch mit. Und dann finden sich auch Lösungen, wie wir Energiebedarf runterschrauben, wie wir Strom da herstellen, wo er günstig und sauber ist.

Energieautarke Gemeinden

Moderator: Lösungen, auch wieder ein schönes Stichwort. Da gibt es nämlich Lösungen, die haben Gemeinden, die Gemeinde Ascha in Niederbayern. Die hat eine Lösung gefunden, wie man die Energieversorgung für alle im Dorf regeln kann.

Es kommt ein Einspieler darüber. Stimme: Ascha in Niederbayern … doch diese 2000 Seelen Gemeinde steht für eine Klimarevolution , mit angeführt von Maria Kulzer. Als Erste hat sie im Dorf ihren eigenen Solarstrom produziert. Kulzer: Da hat man schon ein ganz tolle Gefühl, wenn man weiß – die Sonne schickt ja bekanntlich keine Rechnung und man weiß dass es praktisch die Energie die ich da verbrauch umsonst ist.
Stimme: Ihr eigenes Dach war nur der Anfang. Mehrere Familien beziehen heute ihren Strom von einer Solaranlage auf einer Mehrzweckhalle im Dorf. Weitere 300 Haushalte werden von diesen Solarpanels am Dorfrand versorgt (Groß-Solaranlage auf einer Wiese). Doch Solarenergie ist nur ein Teil. Holz aus der Region spielt eine wichtige Rolle für hunderte Menschen in Ascha. Das landet in einer Hackschnitzelheizung. Jedes Haus muss einen Anschluss haben.
Maria Kulzers Neffe engagiert sich seit Jahren für diese Art der Nahwärme. Damit ist Ascha unabhängig.

Neffe vor der Hackschnitzelheizung: Weil das Material einfach bei uns aus der Region kommen kann. Man ist nicht angewiesen auf irgendwelche europäischen oder Weltmärkte. Doch trotz der Investitionen: Auf Dauer lohnt sich die Nahwärme für Maria Kulzer: Die Folgekosten sind dann plötzlich billiger oder günstig. Weil bei der herkömmlichen Heizung muss ich zum Beispiel den Kaminkehrer bezahlen. Ich muss die Wartung bezahlen.

Anmerkung des Autors: Wie sich solche „Autarkie“ wirklich darstellt, würde sich sofort herausstellen, wenn gleichzeitig die Leitung zum Grundlast-Notversorger gekappt würde und auch keine Subventionen fließen.
Für solche stark ländlichen Gemeinden mit wenig Einwohnern und viel Fläche mag das Konzept im Ansatz denkbar sein. Eine globale Möglichkeit ist es niemals- auch wenn Herr Eiwanger (Parteispitze der durch einen Treppenwitz der Geschichte in eine Koalition gespülte Provinzparte) dies behauptet.

Ein Lob auf die EEG-Subventionen – unbedingt weiter so

Stimme: Die Gemeinde produziert heute doppelt so viel Strom als sie verbraucht. Ascha, ein Vorbild für Selbstversorgung?

Frau Schulze: Mein Herz ging grad auf, wo ich den Beitrag gesehen hab. Wei, des ist genau des, die Bilder und die Botschaften, die wir brauchen. Dass es funktionieren kann. Dass es funktioniert. Dass dank des EEG es auf einmal möglich war, Solaranlagen sich aufs Dach zu setzen. also, des is des … was ich vorhin immer gesagt hab mit Rahmenbedingungen. Da muss die Politik mit Rahmenbedingungen schaffen, dass Menschen umstellen sozusagen können. Und das können wir jetzt bei der Energie durchdeklinieren. Machen wir weiter beim Thema Mobilität und Verkehr.

Ich mein, wenn ich möchte, dass die Leute ihren Verbrenner stehen lassen, dann muss ich als Regierung den öffentlichen Nachverkehr ausbauen . Ich kann ja nicht von den Leuten verlangen: ja du kannst nicht mehr mit dem Verbrenner fahren, aber ich bau keine Radfahrschnellwege und ich …

Moderator unterbricht: Bleiben wir mal bei Ascha, Herr Kreuzer: Weil das ist so ein schönes Beispiel. Über Automobilindustrie kann man lange reden. Aber Asch, da fragen sich jetzt viele andere Gemeinden vielleicht: Ja wenn wir das auch machen wollen, bekommen wir dann ne Förderung das ist schon ein Riesen-Investment erstmal.

Kreuzer: Ich find des toll. Ich habe auch so eine Gemeinde in meinem Stimmkreis, die Gemeinde Wilpoltsried. Die haben noch zusätzlich Windkraft, die haben noch zusätzlich Biogas, sind schon längst autonom.

Natürlich gibts für Erneuerbare Energien die ganz normalen Förderungen … ist durchaus möglich, dass sich dies lohnt. Die Wilpoldsrieder haben auch ein großes Batterieforschungsprogramm zusammen mit ihrem E-Werk. also die speisen am Tag ein und nehmen in der Nacht raus. Aber wir müssen auch sehen … Jeder soll tun was er kann. Und ich bin dafür, Dass jeder tut was er kann und dann sind solche Dinge möglich.

Aber wir müssen schon sehen: in beiden Gemeinden steht kein BMW-Werk und kein Chemie-Werk und auch kein Stahlwerk. Und da sind natürlich andere Voraussetzungen gegeben. Und wir müssen natürlich auch solche Industrien zukünftig mit Energie bedienen können. Aber trotzdem ist dies super. Ich unterstütze jeden, der dies versucht und man kann hier viel machen. Im Übrigen gibts auch im Allgäu, zum Beispiel in Wilpoldsried jede Menge Windräder – Frau Schulze – und die führen auch zu einer erheblichen Einspeisung. Zum Beispiel in Wilpoldsried …

Moderator: Herr Kunstmann. Ich würde sie noch gerne fragen, weil Frau Schulze das Stichwort Verkehr gebracht hat. Kommen wir vielleicht jetzt auch über Corona, weil sich viele schützen wollen und sagen: ich gehe jetzt besser nicht in den Bus, in eine ganz andere Phase dass der Individualverkehr wieder steigt, also im Sommer vielleicht ganz leicht auf das E-Bike steigen, den E-Roller oder vielleicht muss man ganz neue Autos produzieren, die für eine Person gedacht sind aber ganz klein und auch elektrobetrieben. Gibt es eine Umkehr zum Individualverkehr, der auch klimafreundlich sein kann?

Kunstmann: Ja das ist leider eine wirklich negative Auswirkung der Pandemie … dass der öffentliche Nahverkehr massiv an Zahlen eingebüßt hat. Also hier, ich denk im Mobilitätsbereich, da trifft uns die Umstellung wirklich am Schwierigsten. Ja und hier erwarte ich … ich glaub, hier erwarte ich wirklich von der Politik, dass sie uns Einzelnem hilft. Ich persönlich als Bürger, ich möchte nicht jeden Tag immer wieder vor der neuen Entscheidung stehen: Fahre ich jetzt mit dem Auto zum Einkaufen oder in die Arbeit oder mit dem Fahrrad oder mit dem öffentlichen Nahverkehr. Hier möchte ich als Bürger, dass man mir hilft. Ich möchte, dass es extrem viel Angebot gibt, dass auch das Letzte, kleine Dorf in den öffentlichen Nahverkehr angebunden ist und dass es auch ein finanzielle Vorteil ist, wenn ich nicht mit dem Auto fahr. Und wenn das Auto zu Hause stehen bleiben kann. Da müssen wir hinkommen. Und da werden wir es auch nicht mit der Freiwilligkeit schaffen. Ja, da muss es verpflichtende und verbindliche Vorgaben geben und da brauchen wir Bürger auch wirklich die Politik, die Rahmenbedingungen setzt.

Frau Schulze: Deshalb fordern wir Grüne eine Mobilitätsgarantie. Jeder Ort in Bayern muss mindestens einstündig am ÖPNV angebunden sein.

Moderator: Wir sind am Ende der Sendung. Herr Fuest, sie haben das letzte Wort. Nur ein, zwei, drei Stichworte: Vorangehen im Klimaschutz fördern.

Nur ein weltweiter CO2-Preis ist die Lösung

Fuest: Welche Verantwortung? Also wir brauchen einen Gesamtrahmen. Ich glaube, wir haben gesehen, es gibt gute, einzelne Beispiele. Es fehlt der Gesamtrahmen … überall stehen unsere Windräder, wir haben so tolle Gemeinden, trotzdem hat Deutschland seine Klimaziele ohne die Krise verfehlt. Da liegt das Problem. Wir brauchen einen Gesamtrahmen. Die Politik muss entscheiden: Wie viel Erwärmung können wir uns noch leisten und wenn dieser Gesamtrahmen existieren würde – und der CO2-Preis ist der Weg dorthin – dann schafft die Wirtschaft das auch. Nur, der muss eben von der Politik vorgegeben werden.

Moderator:das war eine spannende Diskussion ...

Ergänzung des Autors: Um die Hilflosigkeit der Politik und das vollkommene Fehlen einer auch nur im Ansatz kritischen Betrachtung der Aussagen von Klimaapokalyptikern quer über die gesamte „Intelligenz“ – aufzuzeigen.
Über Nordkorea braucht man da nicht mehr zu lächeln, wie das „Dritte Reich“ bei solcher „Intelligenz“ so schnell stark werden konnte ahnt man. Im Gegensatz zur GRÜNEN Frau Schulze, wünschen manche bei uns sehr wohl so etwas wie einen Trump … und nicht das dauernde „Hieven“ politisch höriger „Merkelpupser*innen“ in immer höhere Positionen.

Quellen

[1] Bayerisches Landesamt für Umwelt: Monitoringbericht 2016 Niederschlag Zusätzliche Auswertungen für die KLIWA-Untersuchungsgebiete

[2] EIKE 18.04.2018: Beeinflussungen durch Starkregen nehmen in Deutschland nicht zu. Mit schlecht angewandter Statistik lässt sich aber das Gegenteil „zeigen“ (Teil 1)

[3] KLIWA Monitoringbericht 2016 Niederschlag Zusätzliche Auswertungen für die KLIWA-Untersuchungsgebiete

[4] KLIMA Klimawandel in Süddeutschland Veränderungen von meteorologischen und hydrologischen Kenngrößen Monitoringbericht 2016 Niederschlag Zusätzliche Auswertungen für die KLIWA-Untersuchungsgebiete

[5] EIKE 18.04.2018: Beeinflussungen durch Starkregen nehmen in Deutschland nicht zu. Mit schlecht angewandter Statistik lässt sich aber das Gegenteil „zeigen“ (Teil 2)

[6] EIKE 03.07.2019: Wozu (gegenteilige) Messwerte betrachten? Den Klimawandel fühlt doch jeder

[7] O. BÖHM & K.-F. WETZEL 2006: Flood history of the Danube tributaries Lech and Isar in the Alpine foreland of Germany

[8] EIKE 24.01.2017: Jahrtausendhochwasser am 01.06.2016 in Simbach – so entstehen Menetekel des Klimawandels
[9] DWD Schrift, Paul Becker at al., Stand: 19.07.2016: Die Entwicklung von Starkniederschlägen in Deutschland Plädoyer für eine differenzierte Betrachtung

[10] DWD Foliensatz, 10. DWD Klimatagung: Bewertung des Starkregenrisikos in Deutschland auf der Basis von Radardaten

[11] EIKE 04.07.2020: Ist die aktuelle Meerespegeländerung im Vergleich mit historischen Zeiten einzigartig?




Der deutsche „Kohleausstieg“ und „dämliche“ Pressegedanken (dpa)

Am Freitag dem 3. Juli 2020 (NICHT einem Freitag dem 13. !!) stimmte der Deutsche Bundestag und der Deutsche Bundesrat in Berlin, zwei zentralen Gesetzen mehrheitlich zu, die damit den deutschen „Kohleausstieg bis spätestens 2038“ gesetzlich regeln sollen. Am Abend dieses Tages, sah man im deutschen „Qualitätsfernsehen“ entsprechende Bejubelung dieser Abstimmungen, als ob damit buchstäblich „die WELT gerettet“ würde. Wie genau wo abgestimmt wurde und wer dagegen stimmte, das hatte man wieder mal nicht nötig, zu berichten. Ebenso wenig irgend ein Wort, was auch nur eventuell etwas gegen diesen totalen „Kohleausstieg“ sprechen könnte. „Alternativlos und Basta!“, ist eine hierzu perfekt passende Phrase einer riesigen Mehrheit in der deutschen Politik dazu. „Sinnlose und bescheuerte industrielle Selbstzerstörung“, nennen das Andere, leider eine Minderheit.

MMNews Video Interview vom 9.7.20 zum Kohleausstieg

Am nächsten Tag, dem Samstag, den 4. Juli 2020, war in einer Frankfurter Zeitung, nur auf Seite 3, ein Bericht mit „Schreck-Bild“ (einer arbeitenden Braunkohle-Baggerschaufel) dazu abgedruckt. Dieser Artikel hatte Mühe, nicht in einen säuselnden Ton der „bejubelnden Hofberichterstattung“ abzuschweifen. Dazu wurden einzelne Punkte der Materie, in Form von Fragenblocks&Antworten aufgeführt. Doch das was darin alles NICHT aufgeführt und NICHT nachgefragt wurde, verleitete zu einem rein subjektiven Urteil. Nämlich, dass dieser ganze Artikel nur noch „Dämlich“ sei, für die „Presse“ kein Ruhmesblatt, eher rüberkommend wie das Machwerk von „Armleuchtern“ – dies natürlich alles nur in subjektiven eigenen innersten Gedanken fertiggedacht, ohne auch nur den geringsten Anspruch an irgendeiner globalen Objektivität.

Am Ende dieses so emotional empfundenen Presseberichtes, war der Urheber zu lesen. Drei kleine Buchstaben „dpa“ standen dort und fast automatisch sann man darüber nach, ob das „dpa“ womöglich AUCH für „Dämliche Presse Armleuchter“ stehen könnte? Doch dann siegte vernünftigerweise die gute Erziehung und die Information wurde in der Erinnerung aufgerufen, dass „dpa“ für „Deutsche Presse Agentur“ steht, also keinesfalls für eventuelle Assoziationen zu irgendwelchen „Armleuchtern.“

Die allermeisten Bürger in den deutschsprachigen Ländern, wissen gar nicht näher, was die „dpa“ eigentlich konkreter ist, welche Struktur und Aufgaben sie hat und wem sie eigentlich gehört. Diesen Dingen wird ein eigener künftiger Blog hier im Textatelier gewidmet werden, mit wohl interessanten Einblicken in eine meist diskret verborgene Welt der Nachrichten und Meinungsmache.

Nun hier mal „Butter bei die Fische“ und damit endlich mal dahin was NICHT in dem dpa-Artikel zum „Kohleausstieg“ steht. Hin also zu dem, was somit einfach wieder mal NICHT gedruckt und NICHT gefragt wird.

Funktioniert dieser „Kohleausstieg“ denn überhaupt und was ist, wenn das NICHT der Fall ist? ist das dann Zurückzunehmen? Was ist bei steigenden grossflächigen Stromnetz-Blackouts? Wird Deutschland dann nicht abhängig von französischen und tschechischen Atomstromimporten? Wer sich mit den Realitäten und der Physik von Strom jemals befasst hat, wird einen Horror vor der „Kohlenkraftwerklosen“ Stromnetzzukunft haben. Doch dies wird in einem separaten späteren Artikel hier, noch näher beleuchtet werden.

Warum steigt nur Deutschland, als einziges Land weltweit, jetzt gleichzeitig aus Kernkraft und Kohle als Energielieferanten aus? Weltweit entstehen derzeit neue Kernkraftwerke, darunter in Grossbritannien und auch Finnland. Das ist eine nüchterne belegte Fakten-Tatsache und hat nichts mit irgendwelchen persönlichen Meinungen oder Ansichten zu Kernkraft generell zu tun. In „dpa“ und so, ist davon aber fast nie irgendwas zu lesen. Ist dies ein gutmeinender „Schutz“ der Lesergemüter, vor unangenehmem eigenen Nachdenken?

Warum werden überall auf der sonstigen Welt, viele neue Kohlekraftwerke gebaut und weitere geplant? Allein in Asien sind das derzeit ca. 1600 (eintausendsechshundert) Kohlekraftwerke. Dazu kommen noch Afrika und Südamerika als Ballungen. Diese Kraftwerksneubauten, sind meistens vorfinanziert und gebaut mit Geld und Technik aus China. Der in deutschen Medien verbreitete Grundtenor, die Länder Afrikas und Südamerikas, würden sich auf Solar- und Windenergie konzentrieren, ist ein gepflegtes aber unwahres Märchen. Wer nur Berichte der „dpa“ etwa zu Chinas Energieausbau liest, erfährt von einigen Windrädern im Land aber nicht von dem immensen Zubau bei Kernkraft und Kohle.

Allein bei den Kohlekraftwerken, baut nur das eine Land China allein, jährlich fast soviel an Kapazitäten zu (als ZUBAU!) als etwa Deutschland derzeit überhaupt insgesamt verfügt. Die Deutschen (und auch Schweizer) könnten also soviel an Kraftwerkskapazitäten stilllegen wie sie wollen, bis hin zur Totalaufgabe aber China baut dennoch allein jährlich mehr an neuen Kohlkraftwerkskapazitäten zu. Insofern ist das deutsche „Kohleenergie-Opfer“ mathematisch wie auch faktisch sinnlos!

Dies hatte übrigens vor 2-3 Jahren sogar der Bayerische Arbeitgeberverband erkannt und genauso in einer öffentlichen Tagung, vor laufenden BR-Fernsehkameras ausgesagt (Herr Gaffal) aber danach tat sich da irgendwie dazu gar nichts mehr und das bleierne Mäntelchen der Verschwiegenheit breitete sich aus. Zugleich wandelte sich der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) allmählich zu einer Art „Grün-Klon-Politiker“ und wollte grüner sein, als die deutschen GRÜNEN selbst.

All diese berechtigen Fragen und Dinge, gerade zum Kohleausstieg, werden hierzulande also nie wirklich gestellt, nie vollständig geschrieben und nie zu den Knackpunkten berichtet. Dies obwohl sich jeder nüchterne Mensch zumindest denken kann, dass all diese Fragen und immensen wichtigen Unklarheiten, völlig berechtigt sind und aufgeklärt gehören. Doch was kein „Meinungsthema“ ist wie hier, wird einfach nicht hinterfragt und eine vermutliche Mehrheit der Menschen in D und CH, glauben wohl tatsächlich in für diese Epoche schon schier unfassbarer Naivität, dass das Abschalten der deutschen Kohlekraftwerke, irgendwie sowohl die „Welt rettet“ als ihnen auch dennoch dabei ihren jetzigen Lebensstandard einigermassen zu halten. Dabei ist der deutsche „Kohleausstieg“ wirklich absolut nur ein SINNLOSES OPFER!

Doch nicht nur dieser Kohleausstieg ist eine absolut unsinnige, bescheuerte und logisch nicht begründbare Politik. Da kommen noch viel mehr Punkte dazu, wie sie so von „dpa“ und anderen „Qualitätsmedien“ kaum oder gar nicht berichtet werden. Daher hier noch ein Beispiel dieser irrsinnigen Politik in Stichworten.

Es wird derzeit (2020) eine massive Schlechtmachung von Verbrennungsmotoren betrieben und hirnlos einfach politisch auf „Elektromobilität“ gesetzt, obwohl für jedes einzelne Elektroauto, bereits bei der Herstellung erst mal Emissionen anfallen, wie ein 8 Jahre lang betriebenes sparsameres Verbrennerauto. Dass dies die wichtigste deutsche Industrie, nämlich den Automobilbau, letztendlich kaputtmachen kann und wird, weil China die im Vergleich zu technisch komplexeren Verbrenner-Autos, die viel simpleren Elektroautos immer viel billiger bauen kann und wird als hierzulande. Deutschlands Industrie-Glanzstück wird also politisch gewollt kaputtgemacht! Warum? Wegen der Abgase auf diesem Planeten? Das ist ein dummes Märchen für Blindgläubige. Die realen konträren Fakten dazu sind auffindbar und auch keine Fake-News. Auf der Technischen Hochschule Ingolstadt und anderswo, kann man offizielle und belegte Zahlen dazu erhalten, was aber deutsche Politiker und Journalisten, vehement tunlichst vermeiden und fast immer nur totschweigen.

Allein 15 (fünfzehn) der grossen Containerschiffe auf den Weltmeeren, stossen soviel an Abgasen aus, wie 750 (siebenhundertfünfzig) MILLIONEN AUTOS! Somit könnte rechnerisch, die Stilllegung von nur 15+“X“ solcher Gross-Containerschiffe, mehr Emissionen einsparen, als alle Verbrenner-Autos auf dem Planeten zusammen! Wegen dem allerdreckigsten Treibstoff „Schweröl“ der kostenmässig weniger wert ist, als sogar Rohöl, ist die Grossschifffahrt der stärkste Emittent von globalen Emissionen, wenn man mal die Vulkane und Erdspalten an Land und unter Wasser als „natürlich“ ausklammert. Hat dies aber schon mal irgendwer, als von „dpa“ gemeldet oder sonst wie in Ihrer Zeitung gestanden? Nein, die Containerschifffahrt ist nämlich vom „Pariser Klimaabkommen“ überhaupt nicht einmal miterfasst und berücksichtig worden. Nochmals wiederholt, der stärkste Emissionsbereich auf dem gesamten Planeten, die Grossschifffahrt, ist bei „Paris“ überhaupt nicht miterfasst! Da staunt der Leser. ja, DAS ist die derzeitige Politik in Deutschland, in der EU und Weiter. BESCHEUERT und DUMM, ist dafür noch eine Höflichkeit als Kommentar. Dies darf aber jetzt jeder Leser und jede Leserin dieser Zeilen, nun auch jedem Politiker und Journalisten offen sagen. Natürlich auch jeder Politikerin und jeder Journalistin! Wer solche sachlichen und faktenbasierten, wichtigen Argumente einfach ignoriert, ist und bleibt nur ein faktischer Dummkopf, auch wenn so jemand allerhöchste Posten oder Ämter bekleidet.

Ach so! Man spricht dies mit den Containerschiffen womöglich politisch deswegen nicht an, weil man den weltweiten Frachtverkehr mit den „systemrelevanten“ grossen Containerschiffen, keinesfalls gefährden oder gar behindern will? 15+“X“ weniger Schiffe, könnte womöglich sonst den globalen Freihandel bedrohen?

Naja, es gibt je nach Zählung, derzeit global ca. 340 (Dreihundertvierzig) solcher grossen Container-Schiffe und Gross-Tanker, wo die auch teils riesigen Kreuzfahrschiffe für Touristenvergnügen, noch gar nicht eingerechnet sind, somit da auch noch dazugezählt werden müssen. Von diesen 340 Container-Schiffen also z.B. nur mal 20 Stück stilllegen, würde sämtliche weltweiten Emissionen aller Verbrennerautos, mehr als ausgleichen und damit unzählige Arbeitsplätze erhalten. Warum sich die Autokonzerne nicht mal ausnahmsweise zusammentun und eine geldstarke globale Gemeinschaftsfirma gründen, die genau solche älteren Grossschiffe aufkauft und stilllegt, das bleibt genauso deren Geheimnis, wie die Irrungen der Politik. Unsere „Qualitätsmedien“ bringen solche Dinge kaum oder gar nicht. Der Bürger wird verdummt und zum dauerhaften Empfänger von einseitigen „Gründenk-Verdummungsnachrichten“ die im Falle der Fernsehsender, sogar noch zwangsweise per Rundfunkgebühren zu bezahlen ist. Beschwerdebriefe an die Redaktionen und Intendanten, bleiben wirkungslos und meistens auch ohnehin einfach unbeantwortet. Gerade das deutsche ZDF ist da schon schier wie ein „arrogantester deutscher Fernsehsender“ ansehbar und eindrucksmässig rübergekommen.

Damit ist es nunmal derzeit, leider nur so „Exoten“ wie dem „Textatelier“ oder spezielle Seiten wie z.B. „Achgut“ oder „EIKE“ vorbehalten, all diese Unklarheiten, wie auch Wissenslücken, immer wieder aufzugreifen und nachzuhaken. Dazu wird neben ganz anderen Themen, auch im Jahre 2020, hier noch einiges hier kommen.

Der Beitrag erschien zuerst im Textatelier Hess v. Bieberstein hier




Frühling: Auf der Suche nach der verlorenen Jahreszeit

Eiskalte Frühlingsnächte 2020 und die CO2-Erwärmung – das passt nicht zusammen

Eigentlich müssten uns ja die mittlerweile etwa 415 ppm CO2 (um 1850 waren es nur etwa 280ppm) vor Spätfrostschäden schützen – aber ein Blick auf die Minima der für weite Teile Mittel- und Ostdeutschlands repräsentativen DWD-Station Erfurt/Weimar zeigt für einen gut achtwöchigen Zeitraum etwas ganz Anderes:

Abbildung 1: Temperatur-Minima am Flughafen Erfurt/Weimar in 2 Metern und 5cm Messhöhe über dem Boden vom 15.März bis zum 17.Mai 2020. Nach mäßigen Nachtfrösten in der letzten Märzdekade und zum Monatswechsel blieben auch die April- und Mainächte empfindlich kühl mit sehr häufigen Frösten und Bodenfrösten. Noch am 16. Mai trat Bodenfrost auf.

Stellenweise, so in Hessen, mussten – wenngleich äußerst widerwillig – selbst vom Staatsrundfunk neue Kälterekorde für die zweite Maidekade vermeldet werden; siehe hier in der „Sendung“ zwischen belanglosen Themen gut versteckt. Laue Frühlingsnächte fielen bis nach Mitte Mai aus – nie wurde die Zehn-Grad-Marke erreicht. Auch die von den CO2-Klimaalarmisten totgesagten „Eisheiligen“ brachten sich eindrucksvoll in Erinnerung – schwerste Frostschäden vernichteten gebietsweise die Walnuss- und Obsternte. In der zeitweise glasklaren, knochentrockenen Subpolar- und Arktikluft fehlten Wasserdampf und Wolken als „Kälteschutz“ – das macht im Gegensatz zum CO2 den entscheidenden Unterschied aus. Aber was hat diese Kälte nun mit der Frühjahresdürre zu tun? Die schon recht trockenen Böden begünstigten eine starke Tageserwärmung; trotz der Nachtkälte wurden nicht selten 15 bis 23°C erreicht, was die relative Luftfeuchte auf teilweise wüstenhafte Werte von unter 30% sinken ließ; aufgehängte Wäsche trocknete in kaum 3 Stunden, und es wurde sogar vor Stromschlägen durch elektrostatische Aufladung gewarnt, was extrem trockene, saubere Luft erfordert; Näheres hier. Zu den vielen Frösten passt die seit 2007, dem bislang wärmsten Frühling, ausbleibende Erwärmung dieser Jahreszeit – freilich ist dieser Trend (noch) nicht signifikant.

Die langfristige Entwicklung der Frühjahresniederschläge

Die Daten für das deutsche Flächenmittel liegen seit 1881 vor. Sie bieten eine Überraschung, denn bis in die 1980er Jahre, und da war die CO2-Konzentration schon seit über einhundert Jahren gestiegen, wurden die Frühjahre (hier immer die Summe der Monate März bis Mai) merklich feuchter; eine Abnahme zeigt sich erst seit etwa 1990 – sie konnte den Langfristtrend bisher aber (noch) nicht umkehren:

Abbildung 2: Grober, nicht signifikanter Zusammenhang zwischen Frühjahrsniederschlägen und Sonnenaktivität des vorausgehenden Winters, welche durch die Anzahl der beobachteten Sonnenflecken (nur diese Daten sind langfristig verfügbar!) aber nur sehr grob abgebildet wird. Erst Zunahme bis in die 1980er Jahre, dann Abnahme. Niederschlags-Flächenmittel (Deutschland) um 70 mm abgesenkt, um es besser in einer Grafik mit den Sonnenfleckenzahlen darstellen zu können.

Die Sonnenaktivität könnte also die Frühlingsniederschläge beeinflussen – zumal schon in der Vergangenheit die sechsten Frühjahre nach dem Maximum des SCHWABE-Zyklus zu warm und zu trocken waren, wird nun auch die aktuelle Frühjahreswitterung 2020, ebenfalls die sechste nach dem SCHWABE-Maximum, erklärbar. Näheres dazu und zu weiteren meteorologischen Gründen der Frühlingsdürre hier.

Beeinflusst die Sonnenaktivität auch die Häufigkeitsverhältnisse der Großwetterlagen?

Diese spannende Thematik bleibt weiteren, in Arbeit befindlichen Beiträgen vorbehalten. Ein wichtiger Indikator für die Sonnenaktivität ist die Intensität der so genannten Kosmischen Strahlung – keine Strahlung im physikalischen Sinne, sondern ein hochenergetischer Teilchenstrom, der von der Sonne, der Milchstraße und fernen Galaxien kommt. Sie besteht vorwiegend aus Protonen, daneben aus Elektronen und vollständig ionisierten Atomen; Daten dafür liegen seit etwa 50 bis 60 Jahren vor. Näheres dazu unter anderem beim Stichwort „SVENSMARK-EFFEKT“. Ihre Intensität verhält sich in etwa spiegelbildlich zur Sonnenaktivität; die Sonnenaktivität schirmt entsprechend ihrer wechselnden Stärke den Einfluss der galaktischen Strahlung von der Erde mehr oder weniger ab. Für die Häufigkeitsverhältnisse der im Frühling oft trocken-kalten Nord- und Ostwetterlagen zeigt sich ein zwar unter der Signifikanzschwelle liegender, aber doch erkennbarer Zusammenhang mit der Intensität der Kosmischen Strahlung:

Abbildung 3: GCR („Galactic Cosmic Ray“) und die Häufigkeit der Großwettertypen Nord plus Ost verlaufen im Frühling ähnlich. Für 2020 (noch keine Daten) deuten sich wegen der geringen Sonnenaktivität hohe GCR-Werte an; sie hatten bislang viele Tage mit Nord- und Ostwetter im Frühling zur Folge. Betrachtet man das gesamte Jahr, ist der Zusammenhang noch deutlicher. Wegen der sehr unterschiedlichen Größen beider Werte musste in Indexwerte umgerechnet werden, um sie in einer Grafik zu veranschaulichen.

Verstärkt die menschliche Tätigkeit die Frühjahresdürre?

Seit Jahrhunderten, besonders aber seit der Industriellen Revolution, veränderte sich die Landnutzung massiv, und dieser Prozess dauert bis heute an. Durch Meliorationen, Bebauung und Versiegelungen gingen einst intakte Feuchtgebiete, Böden und Vegetationsflächen als Feuchtespeicher verloren – Wasser, das einst verdunsten und damit zur Wolken- und Niederschlagsbildung beitragen konnte, wird heuer viel schneller über die Kanalisation abgeleitet; zudem heizen sich Beton und Asphalt stark auf. Dabei ist der „UHI-Effekt“ (vom englischen „Urban Heat Island Effect“) nur ein punktuelles Indiz in Ballungszentren für die menschengemachte Erwärmung:

Abbildungen 4a und 4b: Vergleich der in einem Ballungsraum liegenden Station Frankfurt/Main Flughafen mit dem ländlichen Gießen. Die viel schnellere Erwärmung des Ballungsraumes wird deutlich. Daten für 2020 lagen noch nicht vor (oben, 4a). Selbiges für ein Stationspaar in Thüringen; Daten erst seit 1991 verfügbar (unten).

Straßen, Bahnstrecken, Stromtrassen, Entwässerungsmaßnahmen und weitere Nutzungsänderungen „tragen“ die siedlungsbedingte Erwärmung aber auch in die freie Landschaft; und neuerdings rückt der massive Ausbau der Wind- und Solaranlagen in den Blickpunkt. Besonders Windenergieanlagen erlebten in den vergangenen Jahrzehnten einen regelrechten Ausbau-Boom. Standen 1988 kaum 150 Windräder in Deutschland, so waren es Ende 2019 fast 31.000 WEA! Mit Höhen zwischen 50 und 200 Metern und ihren enormen Flügelspannweiten wirkt dieser neu erwachsene künstliche Wald wie ein riesiges Hindernis für den aus Nordwesten wehenden, feuchten, Regen bringenden Wind mit Lee-Effekten; außerdem werden zusätzliche Turbulenzen erzeugt, was die Nebelbildung und die nächtliche Abkühlung vermindern und die Wolkenbildung beeinflussen kann. Hinzu kommt der massive Zubau von WEA in den Nachbarländern Holland und Dänemark. Näheres zu möglichen negativen klimatischen Einflüssen der Windenergienutzung hier. All diese verschiedenen WI-Effekte sind wohl neben Zirkulationsschwankungen auch mit verantwortlich für den Rückgang der relativen Luftfeuchtigkeit in Mitteleuropa:

Abbildung 5 : Merklicher Rückgang der Relativen Feuchtigkeit im Frühling, der aber besonders zwischen den späten 1970er und 1980er Jahren stattfand. In Ermangelung eines DWD-Mittels wurden die NOAA-Daten, seit 1948 verfügbar, für das 1000 hPa-Niveau genutzt.

WI-Effekte und Luftreinhaltemaßnahmen ließen die Sonnenscheindauer im Frühling stark ansteigen – das wirkte stark erwärmend und austrocknend

Weil heuer mehr verdunstungswirksames Wasser in der Kanalisation verschwindet, es weniger Vegetationsflächen gibt und die Luft Dank der peniblen EU-Luftreinhaltemaßnahmen viel klarer wurde (weniger Staub, Dunst, Nebel und tiefe Wolken), scheint die Frühlingssonne nun viel länger und kräftiger. Eine dritte wesentliche Ursache, geänderte Häufigkeitsverhältnisse der Großwetterlagen, soll ebenfalls erwähnt werden; Näheres dazu hier. Alle genannten Ursachen begünstigten eine verstärkte Besonnung im Frühjahr:

Abbildung 6: Langfristige Zunahme der Sonnenscheindauer im Frühling; diese ging mit einer Erwärmung einher. Der 2020er Lenz zählte zu den drei sonnigsten seit Aufzeichnungsbeginn 1951, aber wegen der vielen Nordlagen bei weitem nicht zu den wärmsten. Die Sonnenscheindauer beeinflusst die Variabilität der Frühlingstemperaturen zu einem knappen Drittel. Wegen der sehr unterschiedlichen Größen musste die Sonnenscheindauer in Indexwerte umgerechnet werden, um sie gemeinsam mit der Lufttemperatur darstellen zu können.

Näheres zur Problematik der zunehmenden Sonnenscheindauer hier.

Ein gründlich misslungenes Freiluft-Großexperiment im Frühling 2020

Der im Zuge der Corona-Krise ab spätestens Mitte März weltweite Wirtschaftseinbruch mit massiven Flug- und sonstigen Verkehrseinschränkungen wurde von der Umweltschutz-Lobby frenetisch als „Rettung der Welt“ bejubelt – endlich sei nun das eingetreten, was man stets forderte – stark sinkende CO2-Emissionen. Doch ein Blick auf die Entwicklung der CO2-Konzentrationen, welche seit 1959 vom Amerikanischen Wetterdienst auf dem Mauna Loa/Hawaii gemessen werden, zeigt überhaupt keine Auswirkungen – vergleicht man den Anstieg der Konzentrationen Frühling 2020 minus Frühling 2019 mit den Differenzen der Vorgänger-Frühjahre seit Frühling 1990 minus Frühling 1989, so fiel der diesjährige Frühlingsanstieg überdurchschnittlich aus – die Natur schert sich mal wieder nicht um Greta, IPCC, PIK und andere Klima-Auguren:

Abbildung 7: Beginnend mit dem Differenzwert Frühling minus Vorfrühling 1990 minus 1989, sind hier die seitdem ermittelten Differenzen der stets zunehmenden CO2-Konzentration dieser Jahreszeit dargestellt; 2020 konservative Schätzung; (vermutlich) war die Zunahme noch etwas größer. Die starken Wirtschaftseinbrüche im Zuge der Corona-Epidemie, schon jetzt die schlimmste Wirtschaftskrise seit 1929, hatte de facto keine erkennbare Auswirkung.

Die phänologischen Auswirkungen des „verlorenen Frühlings“

Die sehr umfangreichen Auswirkungen der ungünstigen Frühlingswitterung 2020 und der Vorjahre auf die Pflanzenwelt soll abschließend kurz behandelt werden. Die Trockenheit ließ vor Jahren noch häufige Frühblüher, wie etwa das Wiesen-Schaumkraut, fast völlig verschwinden:

Abbildung 8: Das im April/Mai blühende blass-violette Wiesen-Schaumkraut, ein Kreuzblütler, war 2020 kaum noch zu beobachten, hier ein Bild von Anfang Mai 2016. Foto: Stefan Kämpfe

Auch viele Waldpflanzen litten unter der anhaltenden Dürre; so war 2019 nur eine äußerst spärliche Buschwindröschen-Blüte zu beobachten. Hingegen trotzten robuste Arten, wie der Löwenzahn, selbst größter Dürre:

Abbildung 9: Der häufige Löwenzahn konnte sich trotz schlimmster Dürre behaupten (April 2020). Foto: Stefan Kämpfe

Ein weiteres, seit etwa 30 Jahren häufig zu beobachtendes Phänomen ist das überreiche Blühen und Fruchten vieler Wildgehölze. Ob das durch die Dürren mitverursacht wurde oder eine Folge der zunehmenden CO2-Konzentration war ( CO2 ist der wichtigste Pflanzennährstoff!), bedarf noch einer Klärung.

Abbildung 10: Überreich blühende Hainbuche. Foto: Stefan Kämpfe

Ein weiteres Problem waren die seit den Frühjahren der 2010er Jahre fast stets auftretenden Spätfrost-Schäden:

Abbildung 11: Total erfrorene Forsythie-Blüte im April 2020. Beim normalen Verblühen wird Forsythie niemals braun, sie fällt gelb ab. Foto: Stefan Kämpfe

Auch das Laub von Walnuss und Esche erfror besonders außerhalb der Wärmeinseln, und die Obsternte wird – gebietsweise freilich sehr unterschiedlich, wegen der Frostschäden nicht besonders gut ausfallen. Ein Beweis für die neuerdings oft kalten Nächte ist auch das extrem lange Blühen von Hasel, Forsythien und anderen Arten. 2020 vergingen zwischen den allerersten und den allerletzten Forsythie-Blüten in Weimar volle zwei Monate! Auch der Laubaustrieb mancher Gehölze, wie der Esche, wird durch Dürre und kalte Nächte verzögert. Seit dem Beobachtungsbeginn 1990 verlängerte sich der phänologische Frühling in Weimar (Beginn Holunder- minus Haselblüte in Tagen):

Abbildung 12: Wegen der konstant milden Winter und häufigerer Kältewellen im Frühling verlängerte sich die Dauer des phänologischen Frühlings – allerdings wegen der enormen Streuung nicht signifikant. Der phänolog. Frühling weicht in Weimar fast stets stark vom Kalender ab; er beginnt mit der Haselblüte oft schon im Dezember oder Januar und endet mit den ersten Holunderblüten meist Anfang/Mitte Mai.

Fazit: Die seit den 2000er Jahren witterungsmäßig ungünstiger verlaufenden Frühjahre wurden überwiegend von natürlichen Klimaschwankungen ausgelöst; falsche Landschafts- und Flächennutzung verstärkten sie aber. Eine „CO2-Vermeidung“ als Klimaschutz hilft dagegen nicht. Uns bleiben nur Anpassungsstrategien und die vage Hoffnung, dass diese Schwankungen vorübergehen.




2020 zum wieder­holten Mal sehr ungünstiger Frühling in Teilen Deutsch­lands – häuft sich Extrem­wetter? Teil 2

Teil 2: Einige aktuelle Besonderheiten und Folgen der Witterungsanomalien

Niederschlag: Wird es wirklich immer trockener?

Zwischen Mitte März und Ende April 2020 erlebten weite Teile Deutschlands zum wiederholten Male eine sehr regenarme Periode – Anlass genug, ähnlich wie in Teil1, einmal das lang- und kurzfristige Niederschlagsverhalten (das DWD-Flächenmittel ist ab 1881 verfügbar) zu betrachten:

Abbildungen 1a und 1b: Niederschlagsentwicklung aller meteorologischen Jahreszeiten im Deutschland-Mittel langfristig (ab 1881) und seit 1979. Nach einer Zunahme, die bis etwa zur Jahrtausendwende außer dem Sommer alle Jahreszeiten betraf, wurde es kurzfristig bislang nur im Frühjahr merklich trockener, was aus agrarwirtschaftlicher Sicht ungünstig ist, denn im April/Mai benötigen die meisten Kulturen besonders viel Wasser.

Wenngleich es also neuerdings im Frühling trockener wurde, ist das alleine noch kein Grund zur Besorgnis, denn der Trend ist nur mäßig und muss sich zukünftig nicht zwangsläufig fortsetzen; das gilt übrigens für alle Trends. Problematischer wird es aber, wenn man die Entwicklung der relativen Luftfeuchte, der Temperaturen und der Sonnenscheindauer in die Betrachtungen mit einbezieht.

Weniger Luftfeuchtigkeit – Menetekel der Austrocknung Deutschlands?

Leider konnten die Deutschland-Flächenmittel der relativen Luftfeuchte nur näherungsweise aus den aerologischen Daten der NOAA (amerikan. Wetterdienst) bis 1948 zurück ermittelt werden; sie zeigen für die drei Frühlingsmonate folgendes Bild:

Abbildung 2: Merkliche Abnahme der relativen Feuchte in allen Frühlingsmonaten. Im LJM 1948 bis 2020 betrug diese im März gut 84, im April knappe 80 und im Mai knappe 78%. Momentan sind es im April nur noch etwa 69%; kein anderer Monat zeigte einen derartigen Rückgang; doch auch von Juni bis September wurde die Luft merklich trockener.

Aber während sich die Rückgänge im März und Mai seit etwa 30 Jahren verlangsamten; beim Mai gar in leichte Zunahme verkehrten, setzte sich der April-Trend fast ungebremst fort; doch gilt für diese Trends das schon beim Niederschlag Gesagte.

Mehr Sonnenschein bedeutet mehr Wärme

Im gesamten Sommerhalbjahr, besonders aber im April, nahm die Besonnung über Deutschland merklich zu, was zweierlei förderte: Merkliche Erwärmung (die Temperaturvariabilität lässt sich, je nach Monat des Sommerhalbjahres, zu etwa 33 bis 73% mit der Sonnenscheindauer erklären) und die Austrocknung. Im April 2020 wurde mit etwa 292 Sonnenstunden im Deutschland-Mittel ein neuer Rekord verzeichnet; es genügt also, diesen und das ganze Sommerhalbjahr darzustellen; auch der Frühling 2020 wird wieder sehr sonnig ausfallen.

Abbildungen 3a und 3b: Merkliche Zunahme der April-Besonnung (oben) und auch im gesamten Sommerhalbjahr (April bis September) über Deutschland. Wegen der sehr unterschiedlichen Größen mussten beide in Indexwerte umgerechnet werden, um sie gemeinsam in einer Grafik zeigen zu können.

Mehr zu den Ursachen und Hintergründen dieser für Landwirte und Gärtner ungünstigen Entwicklung hier.

Mehr oder weniger Spätfröste im Frühling?

In den letzten Frühjahren gab es immer wieder Kälterückfälle mit Frösten in zumindest einem, 2020 in allen drei Frühlingsmonaten. Doch ein Blick auf die zumindest grob für Deutschland repräsentativen Daten von Potsdam zeigt folgende Entwicklung:

Abbildung 4: Deutliche, langfristige Abnahme der Zahl der Frosttage (Minimum in 2 Metern Höhe unter 0,0°C) im gesamten Frühling, im März (mittlere Kurve) und im April in Potsdam. Die Mai-Entwicklung wurde, weil nur ganz selten Frost auftrat, nicht dargestellt. Besonders viele Frostnächte gab es um die Mitte des 20. Jahrhunderts; ganz am Anfang und besonders am Ende traten sie seltener auf.

Ob also die ungünstigen, letzten Frühjahre schon einen Trend zum Schlechteren anzeigen, lässt sich (noch) nicht sagen.

Das Extremwetter und die Versäumnisse der Politik – ist die Lage hoffnungslos?

Unsere grünverbrämte Politik scheute seit 1990 weder Kosten noch Mühen, um mittels „CO2-Vermeidung“ den Klimawandel zu bekämpfen. Ob Öko-Steuern und Energiewende, ob Förderung der E-Mobilität oder von Bio-Kraftstoffen, ein Flop und Fehlschlag folgte dem andern; alles zu Lasten der Bürger und ohne Entlastung für die Umwelt. Einher ging dieser ganze Unfug mit einem Bauern-Bashing ohnegleichen – die Berufsbezeichnung Landwirt geriet zum Schimpfwort. Insektensterben und Klimawandel, Gift im Grundwasser, Feinstaub, Nitrate und alle möglichen Übel dieser Welt wurden und werden einem Berufsstand in die Schuhe geschoben, welcher durch überlange Arbeitszeiten, Preisverfall und EU-Bürokratie schon mehr als genug gestraft ist (Pharma- und Kosmetikindustrie oder der völlig überdimensionierte Dienstleistungssektor, besonders Freizeit- und Tourismusbranche, sind natürlich völlig unschuldig – und an den von den Gutmenschen bejubelten Windrädern verenden auch keine Insekten, Vögel oder Fledermäuse). Aber das Klima wandelt sich, völlig unbeeindruckt von Pamphleten oder Beschlüssen und diesem ganzen Polit-Zirkus, unbeirrt weiter. Unseren Politikern und Bürokraten ist wohl vor lauter Übereifer entgangen, dass Klimawandel als natürlicher Prozess schon immer markant in die Menschheitsgeschichte eingegriffen hat, wogegen nur intelligente Anpassung hilft. Was also wäre zu tun? Vielleicht hilft ja ein Blick nach Israel weiter – ein kleines, von arabischen Terroristen und Dürren stets bedrohtes Land hat es mit viel Fleiß und Intelligenz geschafft, sogar Obst und Gemüse von bester Qualität zu exportieren. Wir in Deutschland hätten da ungleich bessere Voraussetzungen – trotz der momentanen Dürren bleiben wir ein vergleichsweise regenreiches Land. Aber es kommt noch besser: Es wäre in Teilen Deutschlands, nämlich in Ostdeutschland, sogar schon eine Infrastruktur in Form vieler Kleinspeicher und Stauseen vorhanden, die zur Bewässerung genutzt werden könnten; außerdem ließe sich Talsperren-Wasser aus den regenreichen Gebirgen in trockenere Regionen leiten.

Abbildung 5: Kleinspeicher unweit von Kromsdorf bei Weimar; angelegt zu DDR-Zeiten und zur Bewässerung bis etwa 1990 genutzt. Nebenbei entstand ganz ohne grüne Ideologie ein Biotop mit Libellen und anderen Wasserinsekten, Fischen, Amphibien und Wasservögeln. Links im Bild die Staumauer. Foto: Stefan Kämpfe

Leider hat man im Globalisierungs- und Öko-Wahn der 1990er und 2000er Jahre die Bewässerungsanlagen abgebaut oder verfallen lassen. Zugegeben – eine Reaktivierung wäre nicht ganz billig und auch nur bei flankierenden Anpassungsmaßnahmen sinnvoll. Neben bezahlbarer Energie müsste der völlig unsinnige Energiepflanzen-Anbau, besonders der von Raps und Mais, zugunsten anspruchsloserer und nur wirklich benötigter Nahrungsmittel- und Futterpflanzen aufgegeben werden. Besonders der Anbau von mehr Leguminosen kann die Bodenfruchtbarkeit erhöhen und die Speicherfähigkeit der Böden verbessern; hinzu kommt wassersparende Bodenbearbeitung. Zur Senkung der Verdunstung müssen mehr Windschutzstreifen angelegt und die Kulturpflanzen selbst durch Nutzung der Gentechnik, wie etwa der neuen CRISPR/Cas-Methode, dürreresistenter gemacht werden. Satellitengestütztes Präzisions-Farming, das momentan in immer mehr Agrarbetriebe Einzug hält, wird den sparsamen Umgang mit Wasser, Dünger und Chemikalien weiter befördern. Die Lage ist also nicht hoffnungslos – nur müsste es irgendwie gelingen, die Politik endlich zur Vernunft zu bringen.

Große Temperatursprünge im Frühling 2020 – Auflösung des Rätsels aus Teil 1 und warum Totgesagte länger leben

Für das von den Poeten besungene milde, wonnige Frühlingswetter war, wie schon in den Vorjahren, auch 2020 fast kein Platz, statt dessen klirrend kalte Nächte, sonnig-staubige, heiße, windige Tage und kaum einmal ein warmer Frühlingsregen. Vergleicht man nur den Verlauf der Tiefsttemperaturen aus dem Winter mit denen im Frühling, so zeigt sich kaum eine Erwärmung; und die Zahl der Frostnächte war im Winter nur unwesentlich höher:

Abbildungen 6a und 6b: Temperatur-Minima am Flughafen Erfurt/Weimar in zwei gleich langen Zeiträumen 2020 – oben jeweils die 8 Wochen im Winter vom 5. Januar bis zum 1. März, unten im Frühling vom 17. März bis zum 12. Mai. Immer wieder kam es in diesem schlechten Frühling zu Einbrüchen trockener Polar- und Arktikluft; auch die seit Jahrzehnten fast vergessenen Eisheiligen meldeten sich mit etwa minus 3 Grad in Erfurt zurück. Bildquellen wetteronline.de, ergänzt.

Totgesagte leben offenbar länger – die Eisheiligen waren ja längst von den CO2-Gläubigen der Klimakirche entweiht worden – nun sind sie zurück; mit einem jähen Wettersturz von fast 22 auf knapp über 6 Grad in Erfurt und Schneefällen bis ins untere Bergland zogen sie ein.

Abbildung 7: Verlauf der Maximum-Temperaturen in Erfurt/Weimar vom 16. März bis zum 11. Mai 2020. Immer wieder kam es zu jähen Wetterstürzen, meist ohne oder mit nur wenig Regen; am drastischsten vom 10. auf den 11. Mai; darauf folgte dann die bitterkalte Frostnacht zum 12. Mai mit etwa minus 3 Grad bei einer Tageslänge wie Anfang August!

Ergebnisse: Das 21. Jahrhundert scheint wettermäßig deutlich rauer, extremer und ungünstiger zu verlaufen, als das vorherige Gunst-Jahrhundert. Unter anderem solar bedingt, aber auch durch menschliche Fehler wie Landschaftsverbrauch, Zersiedlung und falsche Energienutzung (Windkraft!) verstärkt, häufen sich Extremwetterereignisse. Klima lässt sich (leider!) nicht schützen – an Stelle unsinniger, teurer CO2-Einsparungsmaßnahmen müssen Anpassungsstrategien an diese neue Lage entwickelt werden, welche die negativen Auswirkungen zwar nicht kompensieren, aber deutlich abmildern können.




Wem nützt die Klimakrise?

Seit Entstehung der Erde schwankt ihr Klima. Die meiste Zeit der Erdgeschichte und seit Entstehen des Lebens war es auf der Erde wärmer als heute. Erst zum fünften Mal sind Pole und hohe Berge eisbedeckt. In Warmzeiten vor 6.000 Jahren grünte die Sahara, vor 1.000 Jahren Grönland. Kaltzeiten führen zu Kälte- und Hungertoten. In Warmzeiten blüht die Menschheit auf („Klimaoptimum“). Gärtner düngen Glashäuser mit CO2, um ihre Ernte zu verbessern. Gesteinsbildung reduziert das CO2. Die meiste Zeit war mehr CO2 in der Luft als heute. In spätestens einer halben Million Jahre ist auf der Erde kein höheres Leben mehr möglich, weil so wenig CO2 in der Luft ist, dass die Pflanzen es nicht mehr in Sauerstoff umwandeln können. Sonnenzyklen und kosmische Strahlung haben den größten Einfluss auf das Klima unserer Erde. Die Abnahme der Sonnenflecken lässt zumindest bis 2044 eine Abkühlung erwarten.

Der sozialistische kanadische Milliardär Maurice Strong sah in der menschengemachten Klimaerwärmung einen Hebel, die UNO zu einer Weltregierung auszubauen. Der Weltklimarat IPCC ist ein politisches Gremium, in dem Politiker die Zusammenfassung der wissenschaftlichen Arbeiten in jährlichen Berichten überarbeiten. Der frühere US-Präsident Al Gore („An Inconveniant Truth“) erwirtschaftete mit Klima- und Umweltgeschäften hunderte Millionen Dollar.

Photovoltaik, Wind- und Biospritkraftwerke sind nicht wirtschaftlich. Sie belasten die Umwelt und tragen mehr zur Erderwärmung bei als sie einsparen. Windkraftwerke haben eine durchschnittliche Lebensdauer von nur 16,5 Jahren. Danach müssen sie abgebaut, ihre Rotoren als Sondermüll entsorgt werden. Sie töten Vögel, Fledermäuse und Insekten. Infraschall schadet der Gesundheit. Photovoltaik und Windkraft liefern nur bei Sonnenschein bzw. Wind einen Strom. Mit ihnen allein lässt sich kein stabiles Netz betreiben. Deutschland bezahlt andere Länder dafür, dass sie Strom-Überproduktion abnehmen. Für Photovoltaik ist das 12-fache, für Windkraft das 6-fache Leitungsnetz von konventionell erzeugtem Strom erforderlich. Der von der Deutschen Bundesregierung zugesagte vollständige Ausstieg aus Atom- und fossiler Energie ist weder technisch möglich noch finanzierbar. Wird er durchgezogen, führt er zu einer weitgehenden Deindustrialisierung Mitteleuropas, zu einer Ökodiktatur, in der es der Bevölkerung an allem mangelt.

Die deutsche Bundesregierung setzt den 2011 veröffentlichten Gesellschaftsvertrag für eine globale Transformation konsequent um. Die Transformation der auf Kohlenstoff und Kernenergie basierten Weltwirtschaft zur Nachhaltigkeit ist moralisch geboten. Sie verändert Politik, Gesellschaft, Regulierung, Infrastruktur, Produktion, Konsum, Investitionen und Wissenschaft tiefgreifend. Nationalstaaten haben ihre Interessen zugunsten globaler Kooperation zurückzustellen. Das Staatsziel Klimaschutz ist in Verfassungsrang zu heben und darf nicht hinterfragt werden. Ihm sind Legislative, Exekutive und Judikative ebenso wie alle Schulen und Universitäten verpflichtet. Alle Menschen sind in die Lage zu versetzen, das Ziel einer gerechten, nachhaltigen Welt für die nach uns lebende Generationen zu verfolgen, ohne auf Details wie technische Möglichkeit, Finanzierbarkeit oder negative Auswirkungen zu achten („systemisches Denken“). Der Großteil der Investitionen entsteht in Entwicklungsländern. Er ist von den entwickelten Ländern zu tragen. Nationale und internationale Gesetze haben sicherzustellen, dass Investoren den für nachhaltige Energie- und Landnutzung entstehenden Aufwand von mehreren hundert Milliarden US Dollar pro Jahr aufbringen. Ein UN-Rat für Nachhaltige Entwicklung soll ähnlich verbindlich entscheiden wie in Fragen von Krieg und Frieden der Sicherheitsrat. Ziel ist die Schaffung einer neuen Weltordnung.

Auf „Fridays for Future“-Demonstrationen rekrutieren linke und grüne Oppositionsparteien zusammen mit Nichtregierungsorganisationen neue Anhänger unter Schülern und Eltern und fordern eine noch stärkere Globalsierung, einen zentral gelenkten Ökosozialismus und Beschneidungen der Freiheit jedes Einzelnen. Dahinter steht der 1968 von David Rockefeller, Aurelio Peccei und Alexander King gegründete Club of Rome. Er fordert, dass Planwirtschaft und internationale Behörden den Verbrauch von Rohstoffen reduzieren.

Von der Klimakrise profitieren Emittenten und Händler von CO2-Emissionszertifikaten und Öko-Fonds, Produzenten von Wind-, Photovoltaik und anderen grünen Kraftwerken, Versicherungen und Institute, deren Forschungen in das Bild der menschengemachten Klimaerwärmung passen. Die Erdölindustrie will die Konkurrenten Kohle und Atomkraft ausschalten und fossile Energien für die Energiewende liefern. Manager erfüllen lieber mit staatlichen Subventionen und garantiertem Absatz die Wünsche der Politik statt ihren Konzern den Risiken einer Marktwirtschaft auszusetzen. Der militärisch-industrielle Komplex legitimiert mit der Klimakrise sein Geoengineering.

Nach dem Anthroposophen Rudolf Steiner durchdringt CO2 unsere Sinne, damit das Nervensystem Träger unserer Gedanken wird.

In dieser Studie werden für einen schlüssigen naturwissenschaftlichen Beweis, dass das von uns Menschen freigesetzte CO2 eine Klimaerwärmung bewirkt, die uns Menschen und unsere Erde nachhaltig schädigt, 100.000 € ausgelobt. Sie wurde allein von www.yumpu.com/de/document/view/62822451/schadet-uns-kohlenstoffdioxid 10.000 Mal herunter geladen, ohne dass jemand ernsthaft versucht hätte, die Summe für sich zu beanspruchen. Das beweist, dass auch die hochdotierten Klima-Institute keinen Beweis für eine gefährliche menschengemachte Klimaerwärmung durch CO2 haben.

Dessen ungeachtet, ist ein ernsthafter, sinnvoller Umweltschutz wichtiger denn je.

Kohlenstoffdioxid

Führt das von uns Menschen freigesetzte Kohlenstoffdioxid – kurz CO2 – zu Klimaerwärmung und Umweltkatastrophen? Physiker kennen das Henry-Gesetz: Bei stärkerem Druck und bei niedrigerer Temperatur löst sich mehr Gas in einer Flüssigkeit. Wir können das beobachten, wenn wir kalte und warme Flaschen mit Mineralwasser öffnen. Die warme sprudelt viel stärker als die gekühlte. Ist die Luft kälter, löst sich mehr CO2 aus der Luft in Seen, Flüssen, Regenwolken und im Meer. Weil Wasser viel mehr CO2 als Sauerstoff und Stickstoff aufnimmt1, sinkt dabei der CO2-Anteil in der Luft. Lebens- und Verwesungsprozesse, Gesteinsbildung und Vulkanausbrüche überlagern diesen physikalischen Zusammenhang. Tiefenbohrungen im Meer und im Eis an den Polen haben bestätigt, dass das CO2 der Luft der Temperatur mit einer Zeitverzögerung folgt. Ein Ansteigen des CO2-Anteils der Luft ist damit Folge und nicht Ursache der Klimaerwärmung.

CO2 und Temperatur der Luft in der Antarktis. Quelle: ZAMG

Luft besteht aus 78,1 % Stickstoff, 21 % Sauerstoff, 0,93 % Argon und 0,038 % (das sind 380 ppm2) CO2. CO2 ist ein unbrennbares, farb-, geschmack- und geruchloses Gas. Grüne Pflanzen verwandeln es in der Photosynthese zu Sauerstoff, den wir Menschen ebenso wie alle höher entwickelten Tiere zum Leben brauchen. Für Menschen ist eine Konzentration von 1 % unbedenklich3. Ausgeatmete Luft enthält 5 % CO2. Ab dem doppelten Wert hören wir zu atmen auf. Ab 8 % führt CO2 innerhalb von 30 bis 60 Minuten zum Tod4. Bei der Alkoholgärung entsteht CO2. In Weinkellern sterben Menschen, weil CO2 um die Hälfte schwerer als Luft ist und zu Boden sinkt. Dort bewirkt eine größere Konzentration eine Narkose und der Mensch hört auf zu atmen. Auch in der Atmosphäre nimmt der CO2 Anteil trotz Verwirbelungen in der Luft mit steigender Höhe ab. Die leichtesten Bestandteile der Erdatmosphäre – Wasserstoff und Helium – hüllen sogar den Mond ein.5

Der Treibhauseffekt

99,5 % der Erdatmosphäre reagieren nicht auf Wärmestrahlung. Nur mindestens 3-atomige Gas-Moleküle absorbieren langwellige Strahlungsenergie in schmalen Wellenbereichen, die sie an ihre Umgebung abgeben. Da sie nicht gerichtet sind, strahlen sie die Hälfte nach oben in den Weltraum und die Hälfte nach unten. Joseph Fourier nahm 1824 an, dass diese Spurengase die Luft erwärmen. Der schwedische Nobelpreisträger für Chemie Svante Arrhenius berechnete 1896 – allerdings nicht korrekt -, dass eine Verdoppelung des CO2-Gehalts der Atmosphäre durch diesen „Treibhauseffekt“ zu einer Temperaturerhöhung um 4 bis 6°C führt. Er erwartete das in 3.000 Jahren und freute sich auf gleichmäßigere und bessere klimatische Verhältnisse und um das Vielfache erhöhte Ernten.6 Der von CO2 ausgelöste Treibhauseffekt wurde zumindest bisher nicht gemessen. Er wird von Computern mit Klimamodellen berechnet.

1978 erschreckte der Fernsehmoderator Hoimar von Ditfurth sein Publikum mit der Vorführung von zwei großen von einer Glühlampe aufgeheizten Zylindern. Der vor laufender Kamera mit CO2 gefüllte war schließlich um 11,3°C wärmer als der mit Luft gefüllte.7 Michael Schnell zeigte mit einer überdimensionalen Thermoskanne mit 5 Messfühlern, in die er das Treibhausgas CO2 und später in einer Vergleichsmessung das einatomige Edelgas Argon einleitete, dass 85 % der Erwärmung durch die unterschiedliche Wärmeleitung der verschiedenen Bestandteile der Luft entstanden sind.8 Das Ditfurth-Experiment zeigt damit einen lange bekannten physikalischen Zusammenhang, der nichts mit dem Treibhauseffekt zu tun hat: Schwerere Gase haben eine kleinere spezifische Wärmeleitfähigkeit als leichtere.9

Unter Klima-Sensitivität versteht man die Temperaturzunahme durch eine Verdoppelung des CO2-Gehalts in der Atmosphäre. Sie lässt sich nicht messen. Derzeit steigt der CO2-Gehalt der Luft um 2 ppm im Jahr. Bleibt dieser Wert gleich, verdoppelt sich der CO2-Anteil in 200 Jahren von rund 400 auf 800 ppm. Durch den logarithmischen Zusammenhang (konstante Temperaturzunahme bei einer Verdoppelung des CO2-Gehalts) bewirkt ein Ansteigen des CO2 ein immer geringeres Ansteigen der Temperatur. Die zwischen 2002 und 2017 erstellten Studien ergaben Werte zwischen 0,5°C und 2,5°C (TCR). Nach einem Jahrtausende langen Ausgleich der Temperatur mit den Weltmeeren lassen sie eine Temperatursteigerung zwischen 0,5°C und 6°C (ECS) für das in diesen 200 Jahren freigesetzte CO2 erwarten. Die seit 2000 veröffentlichten Studien erwarten eine immer niedrigere Klimasensitivität.10 Das international anerkannte Modtran-Programm der Atmosphärenphysik berechnet sie mit 1,7°C (für einen Temperaturanstieg von 400 auf 800 ppm)11. 2015 wurde auf der UN-Klimakonferenz in Paris beschlossen, die menschengemachte globale Erwärmung auf deutlich unter 2°C zu begrenzen. Diese politisch willkürlich festgesetzte Grenze wird auch ohne Ausstieg aus fossiler Energie nie überschritten – selbst wenn die wegen abnehmender Sonnenflecken vorausgesagte Abkühlung nicht eintreten sollte.

Klimasensitivität in verschiedenen Studien nach Francois Gervais 12

Eine wärmere Atmosphäre lässt besonders aus warmen Meeren mehr Wasser verdunsten. Damit nimmt der Wasserdampf – das stärksten Treibhausgas der Atmosphäre – zu, es wird etwas wärmer (Rückkoppelung). Sind genügend Kondensationskeime vorhanden, bilden sich Wolken, die Sonnenstrahlen abhalten und daher kühlen (Gegenkopplung). Die Messungen von Ballon-Radiosonden und Satelliten zeigen ebenso wie die Erdgeschichte, dass die Gegenkopplung überwiegt.13 Da die Atmosphäre um Größenordnungen mehr Wasser- als CO2-Moleküle enthält, formt das Wasser den Kohlenstoffkreislauf. Daher bestimmen die Wasser- und Eis-Aerosole der Atmosphäre den Treibhauseffekt.14 Manche Wissenschaftler weisen darauf hin, dass die Energie, die von Wasserdampf und CO2 zur Erde zurückgestrahlt wird, den Energiezufluss zu den Aerosolen mindert. Demnach hätte CO2 überhaupt keinen Einfluss auf den Klimawandel.15 Nur weil sich CO2 als einziges Treibhausgas kommerzialisieren lässt, kreist nahezu die gesamte Klima-Diskussion um CO2.

An heißen Tagen essen wir mehr Himbeereis als an eisigen Wintertagen. Der Verbrauch von Himbeereis korreliert deshalb mit der Lufttemperatur. Mit dem Verbot fossiler Energien können wir genauso wenig einer Klimaerwärmung entgegenwirken wie mit einem Verbot des Handels mit Himbeereis oder des Anbaus von Himbeeren.

Das Klima wandelt sich seit seiner Entstehung

Klima beschreibt den typischen Zustand der Atmosphäre über lange Zeiträume von 30 Jahren bis zu Jahrmillionen im Wechselspiel mit Gewässern, Landmassen, Eisflächen und Lebewesen.16 Nach heutigem Stand der Wissenschaft entstand unsere Erde vor 4,6 Milliarden Jahren zusammen mit der Sonne und den übrigen Planeten aus einem Urnebel. Sie kühlte zuerst rasch, dann immer langsamer ab. Dabei bildeten sich zuerst eine feste Kruste und später Ozeane. Vor 2,5 Milliarden Jahren war das heutige Temperaturniveau erreicht. Vor 2,2 Milliarden Jahren und nochmals vor 700 Millionen Jahren war die Erde ein gefrorener Schneeball. Die allermeiste Zeit ihrer Geschichte wie auch der letzten 542 Millionen Jahre, in denen Leben nachgewiesen werden kann (Phanerozoikum), war die Erde eisfrei. Ihr Klima war also wärmer als heute. Vor 5 Millionen Jahren pendelte das Klima hauptsächlich in den 23.000 bis 41.000-jährigen Zyklen der Schiefe und der Präzession der Erdachse, danach nahmen die Schwankungen weiter zu. Seit 900.000 Jahren dominiert der 100.000 Jahreszyklus der Exzentrizität der Erdbahn.

Temperaturverlauf seit Entstehung der Erde. Quelle: ZAMG

Vor 2,6 Millionen Jahren vereiste die Antarktis. In der Arktis fror das Meer im Winter. Das fünfte Eiszeitalter, in dem wir leben, begann. Seit einer Million Jahren lösen sich Kalt- und kürzere Warmzeiten ab. Die Mitteltemperatur des Erdglobus schwankt um 5°C. Die letzte Kaltzeit unseres Eiszeitalters war vor 110.000 bis 12.000 Jahren. In ihr wechselte das Klima 24 Mal abrupt zwischen wärmeren und kälteren Perioden. Am kältesten war es vor 25.000 bis 20.000 Jahren. Damals waren Nordamerika, Grönland und weite Teile Europas und Asien von Eis bedeckt. Die Stadt Salzburg war unter 600 m, Rauris unter 1,5 km Eis begraben. Nur die höchsten Berge der Alpen waren eisfrei. Der Meeresspiegel sank weltweit um 120 m. Dadurch waren Meere wie die Adria verschwunden, Alaska war mit Sibirien und Britannien mit Europa verbunden. Der Kälteeinbruch muss plötzlich gekommen sein. In den Mägen von Mammuts, die das Eis in Sibirien freigibt, finden wir noch Nahrung.17

Vor 11.700 Jahren begann die heutige Warmzeit, das Holozän. Der Großteil des Holozäns war etwas wärmer als das 20. Jahrhundert. In der warmen Periode Atlantikum vor 6.000 Jahren grünte die Sahara. Seit 5.000 Jahren kühlt das Klima langsam ab. Zwischen 300 vor Christus und 400 nach Christus war es wieder wärmer (römisches Klimaoptimum). Mäßig kühlem Klima während der Zeit der Völkerwanderung folgte das mittelalterliche Klimaoptimum zwischen 950 und 1250. In Britannien wurde Wein anbaut. In Europa blühten Städte und Staaten auf, die Bevölkerung wuchs.18 984 wurde der Wikinger Erich der Rote nach Grönland verbannt, das er das „grüne Land“ nannte. Er überzeugte 700 Landsleute, nach Grönland auszuwandern. Damals war die Durchschnittstemperatur höher als heute.19 Davon zeugen in Permafrost eingefrorene Wikinger-Gräber. Vom 15. bis 19. Jahrhundert hatten wir die „Kleine Eiszeit“. Missernten und Seuchen der frühen Neuzeit verschärften bestehende soziale Spannungen. Hexenverfolgung und französische Revolution sind in diesem Licht zu sehen. Die Alpengletscher erreichten um 1850 ihre größte Ausdehnung seit 6.300 Jahren. Danach wurde es wieder wärmer. Im 20. Jahrhundert stieg die mittlere Temperatur unserer Erde um 0,8°C20. Von 1998 bis 2013 blieb sie gleich.21

Temperaturverlauf des Holozäns. Quelle: ZAMG

Ähnlich stark schwankte der CO2 Gehalt. Vor gut 4 Milliarden Jahren bestand die Atmosphäre aus 80 % Wasserdampf und 10 % CO2.22 Nach einem Abfall stieg CO2 von 0,6 % vor 570 Millionen Jahren auf 0,8 % vor 460 Millionen Jahren. Im Kambrium breiteten sich die Pflanzen aus und bildeten sich alle Tierstämme. Dabei sank das CO2 auf 0,044 % während der Gondwana-Vereisung vor 280 Millionen Jahren. Es stieg auf 0,2 % vor 210 Millionen Jahren, als die Erde weitgehend eisfrei war.23 Seither nimmt es im Wesentlichen ab. Fast die gesamte Erdgeschichte hatte die Luft mehr CO2 als heute. Coccolithophoriden – das Kalknannoplankton – binden das überschüssige im Meer gelöste CO2. Dabei können sich diese winzigen Algen24 nahezu unbegrenzt vermehren. Sie haben Kalkgebirge aufgebaut. Nicht nur die Steinbildung, sondern auch Chitinpanzer von Insekten und Pilzen binden CO2. Heutzutage ist nur mehr so wenig CO2 in der Atmosphäre, dass viele Gärtner CO2 in ihre Gewächshäuser einbringen, damit die Pflanzen besser wachsen. Das Optimum liegt je nach Sorte zwischen 0,06 % und 0,16 %25. In spätestens einer halben Million Jahren wird so wenig CO2 in der Luft sein, dass die Pflanzen die Photosynthese nicht mehr ausführen und keine höheren Tiere und schon gar keine Menschen auf der Erde leben können.

CO2 Verlauf der letzten 600 Millionen Jahre. Quelle: ZAMG

Der Arktische Ozean ist bis zu 5.669 m tief. In ihm schwimmen die Eismassen des Nordpols. Selbst wenn sie schmölzen, würde der Meeresspiegel dadurch nicht dramatisch ansteigen. Jeder von uns kann das mit einem Eimer voller Eiswürfel beobachten. Er wird bis zum Rand mit Wasser gefüllt. Das Eis schwimmt an der Oberfläche. In der Wärme schmilzt es ohne dass auch nur ein Tropfen Wasser überläuft (Archimedisches Prinzip). Die Antarktis dagegen zählt zu den kältesten Gebieten der Erde. Auf dem Südpol hat es im Winter konstant – 65°C. Im Midsommer steigt die Temperatur auf -25°C.26 Eine Angst vor dem Schmelzen des Eises der Pole ist vollkommen unbegründet.

Coccolithophorida Emiliania huxleyi. Quelle: http://earthguide.ucsd.edu

Sonne, Erde und Sterne schaffen das Klima

Wir erleben Licht und Wärme der Sonne in verschiedenen wiederkehrenden Rhythmen. In 24 Stunden dreht sich die Erde um ihre Achse: Tag und Nacht wechseln einander ab. In einem Jahr hat die Erde die Sonne umkreist. Die schiefe Erdachse führt zu Jahreszeiten und unterschiedlich langen Tagen. Die anderen Planeten – besonders der Gasriese Jupiter – ziehen die Erde an beeinflussen ihren Umlauf um die Sonne. Die Exzentrizität besteht, weil die Erde die Sonne nicht in einer Kreisbahn sondern in einer Ellipse umkreist. Sie führt zu 100.000 und 400.000 jährigen Zyklen. Die Erde dreht sich wie ein Kreisel mit schiefer Achse. Diese Taumelbewegung heißt Präzession. Ein Zyklus dauert 25.920 Jahre und wird Platonisches Weltenjahr genannt. Die Schiefe zur Ekliptik verändert sich zwischen 22,5° und 24,5º. Ein Zyklus dieser Obliquität dauert 41.000 Jahre. Sonnenflecken treten in einem 11 jährigen Zyklus auf, der zwischen 9 und 14 Jahren variieren kann. Sie sind immer paarweise, wobei ein Sonnenfleck in die Sonne, der andere aus der Sonne heraus reicht. Im nächsten Zyklus sind die Polaritäten vertauscht. Daher sprechen wir auch von einem 22-jährigen Zyklus. Weitere Sonnenzyklen mit einer Dauer von 88 (Gleissberg-Zyklus), 208 (Suess/de Vries-Zyklus), 500, 1.000 (Eddy-Zyklus) und 2.300 Jahren (Hallstatt-Zyklus) wurden beobachtet.27

Die mittlere Erdtemperatur korreliert mit der Sonnenaktivität. Am wahrscheinlichsten erscheint die 1997 von den dänischen Forschern Eigil Friis-Christensen, Knud Lassen und Henrik Svensmark vorgeschlagene Hypothese der Wolkenbildung durch kosmische Strahlung, die vom Magnetfeld der Sonne abgeschwächt wird. Nicola Scafetta und Bruce West wandten dazu neuartige statistische Verfahren an und bestätigten die Gültigkeit dieses Gleichklangs auch für die wenigen Zeitabschnitte, in denen die mathematische Korrelation keine guten Ergebnisse ausweist.28

Der slowakische Klimaforscher Jan Veizer und der israelische Astrophysiker Nir Shaviv beschrieben einen komplexen Zusammenhang. Die kosmische Strahlung ist am größten, wenn unser Sonnensystem alle 143 Millionen Jahre das dichte Zentrum eines Spiralarms unserer Milchstraße kreuzt.29 Dieser Rhythmus stimmt mit den Eiszeiten überein. Mehr Sonnenflecken gehen mit einem erhöhten Magnetfeld der Sonne einher. Dieses verringert die kosmische Strahlung in der Erdatmosphäre. Die kosmische Strahlung erzeugt Kondensationskeime für Wolken. Wolken schirmen die Erde von der Sonne ab. Daher ist es auf der Erde kühler, wenn die Sonnenflecken abnehmen. Dieser Zusammenhang wird von Satellitenbeobachtungen der letzten Jahre bestätigt. Veizer und Shaviv fanden diesen kosmischen Ursprung von irdischen Klimaänderungen in der Strahlung von 50 verschiedenen Eisenmeteoriten bestätigt.30

Das Maunder-Minimum war die kühlste Periode der Kleinen Eiszeit am Ende des 17. Jahrhunderts. Damals wurden so gut wie keine Sonnenflecken beobachtet. Nach dem Geologen Roger Higgs folgt das Klima dem Magnetfeld der Sonne mit einer Verzögerung von 25 Jahren. Die Sonnenflecken und damit das Magnetfeld der Sonne hatten 1991 einen Höhepunkt. Das stimmt mit der Temperaturspitze 2016 überein. Mittlerweile haben die Sonnenflecken in dramatischer Abweichung von ihren letzten Zyklen abgenommen. Das Klima wird daher zumindest bis 2044 kühler.31 Bereits 1972 haben Klimaforscher vor einer bevorstehenden Kaltzeit gewarnt.32

Der Weltklimarat

Der Weltklimarat IPCC wurde 1988 von der UNO gegründet, um Ausmaß und Auswirkungen eines menschengemachten Klimawandels aufzuzeigen und Gegenmaßnahmen anzuregen. Treibende Kraft war der kanadische sozialistische Milliardär Maurice Strong (1929-2015), der in dem Thema einen Hebel sah, die UNO zu einer Weltregierung auszubauen.33 Seine Cousine, die US Journalistin Anna-Louise Strong, unterstützte seit 1921 den Aufbau des Kommunismus in Russland propagandistisch. Nachdem sie Stalin 1949 als Spionin verhaften ließ, übersiedelte sie nach China, wo sie die Freundschaft mit Mao Zedong und Zhu Enlai erlangte.34 Strong selbst war mit vielen führenden Persönlichkeiten wie Justin Trudeau, Richard Nixon, den Rockefellers, Prinz Philip von Edinburgh, Saddam Hussein, George Soros und Mao Zedong gut vernetzt.35

Der IPCC veröffentlicht jedes Jahr einen Bericht. Die Zusammenfassungen dieser IPCC Berichte werden von Regierungsvertretern überarbeitet36 und danach verabschiedet. Die Vertreter der warmen Staaten erwarten Ausgleichszahlungen für die prognostizierte Klimakatastrophe, China und Indien – die bevölkerungsreichsten Staaten der Erde – neue Industriezweige, Arbeitsplätze und Wettbewerbsvorteile ohne Verpflichtung, ihren CO2 tatsächlich Ausstoß zu verringern.37 Hauptargument der Klima-Alarmisten und der von ihnen überzeugten Politiker ist das längst widerlegte Hockeyschläger-Diagramm aus dem Jahr 1999, das die natürlichen Schwankungen des Klimas weitgehend ausblendet.38 Mittlerweile haben viele Naturwissenschaftler den Weltklimarat verlassen. Soziologen, Ökonomen und Politologen geben den Ton an.

Hockeyschläger-Diagramm und plausibler Verlauf. Quelle: www.naturalnews.com

Al Gore war von 1993 bis 2001 Vizepräsident der Vereinigten Staaten. Seine Vorträge über einen durch Treibhausgase ausgelösten Klimawandel fasste er 2006 in dem Film „Eine unbequeme Wahrheit“ (An Inconvenient Truth) zusammen. Wegen verschiedener Fehler und Übertreibungen darf dieser Film in britischen Schulen nicht ohne Richtigstellungen gezeigt werden. 2007 erhielt Al Gore für ihn den Oscar für den besten Dokumentarfilm und zusammen mit dem Weltklimarat IPCC den Friedensnobelpreis. Gore‘s Investmentfonds Generation Investment Management GIM besaß 10 % der Chicago Climate Exchange, der amerikanischen Terminbörse für den Handel mit Emissionsrechten und diese die Hälfte der European Climate Exchange.39 In den 20 Jahren von 1993 bis 2013 hat Al Gore seinen Privatbesitz zu einem großen Teil mit Umweltgeschäften40 von 1,7 Millionen Dollar auf 200 Millionen Dollar gesteigert.41 Im Kyoto-Protokoll verpflichteten sich 1997 die meisten Industriestaaten, den Ausstoß ihrer Treibhausgase zu reduzieren. Die USA haben das Protokoll zwar unterzeichnet, aber nie ratifiziert. Auch als Al Gore Vizepräsident war, wurde es dem Senat nicht zur Abstimmung vorgelegt.42 Die USA traten 2016 unter Barack Obama dem Pariser Klimaabkommen bei, unter Donald Trump 2019 aus.

97 % des CO2, das in die Atmosphäre gelangt, ist natürlichen Ursprungs: Es kommt von Vulkanen, der Atemluft von Tieren und Menschen, der Vegetation und aus Gewässern43. Nur 3 % setzen Menschen durch das Verbrennen fossiler Energien frei. Davon stammen 27,5 % von der Volksrepublik China, 16,9 % von den USA, 5,9% von Indien und 4,7 % von Russland.44 Keines dieser vier Länder hat sich verpflichtet, den CO2 Eintrag zu verringern. Der Anteil Deutschlands ist mit 2,2 % zu vernachlässigen. Selbst wenn Deutschland keinen Tropfen Öl mehr verbrannte, wäre das für den CO2-Gehalt der Erdatmosphäre belanglos.

Die Grenzen der Klimamodellierung

Im SPIEGEL 13/2019 plaudern zwei führende Klimaforscher aus dem Nähkästchen. Bjorn Stevens vom Hamburger Max-Planck-Institut für Meteorologie forscht seit mehr als 20 Jahren auf dem Feld der Klimamodellierung. In den 1970er Jahren vermuteten Forscher, dass eine Verdoppelung des CO2-Gehalts der Atmosphäre zu einer Temperaturerhöhung um 1,5 bis 4,5°C führen könnte. Diese Klimasensitivität legten sie ihren Computer-Simulationen zu Grunde. Die Rechenleistung der Computer ist auf das Vielmillionenfache gestiegen, aber die Vorhersage der globalen Erwärmung ist so unpräzise wie eh und je. Das empfindet Stevens als zutiefst frustrierend. „Unsere Computer sagen nicht einmal mit Sicherheit voraus, ob die Gletscher in den Alpen zu- oder abnehmen werden.“ Kondensiertes Wasser – also Wolken – haben den größten Einfluss auf das Klima. Mal bilden sie zarte Streifen, mal treiben sie in Herden bauschiger Gebilde dahin, mal bäumen sie sich zu kilometerhohen Unwetterfronten auf. Manche bestehen aus winzigen Wassertröpfchen, andere aus kleinen Körnchen aus Eis. Schiebt sich eine Wolke vor die Sonne, wird es kühler. In der Nacht und im Winter verhindern Wolken, dass Wärme abgestrahlt wird. Alle Wolken zusammen würden zu Wasser kondensiert unseren Globus mit einer 0,1 mm dünnen Schicht bedecken. Durch eine Verringerung der tief hängenden Gewitterwolken (Cumulonimbus) um 4 % würde es weltweit um 2° C wärmer werden. Die Bildung von Wolken ist stark von kleinräumigen Wirbeln abhängig, die nach wie vor nicht erfasst, geschweige denn prognostiziert werden können. Wie vor 50 Jahren modellieren die Forscher die Erde möglichst exakt und geben vor, wie stark die Sonne in welcher Weltregion strahlt. Daraus simuliert der Computer Temperaturen. Wasser kann dabei nicht verdunsten, aufsteigen und kondensieren. So lässt sich nur die Großwetterlage abbilden. Tiefdruckwirbel ziehen wie in Wirklichkeit über den Nordatlantik. Indien wird im Sommer vom regenreichen Monsun heimgesucht. In verschiedenen Klimamodellen klaffen die Temperaturen der Arktis um 10°C auseinander. Das lässt jede Prognose der Eisbedeckung als Kaffeesatzleserei erscheinen. „Wir brau­chen eine neue Strategie“, sagt Stevens.

Wir brauchen neue Ideen“, findet auch Tapio Schneider vom Caltech im kalifornischen Pasadena. Er sieht den größten Einfluss auf das Klima in Stratokumuli, das sind Haufenschichtwolken ohne Fasern. Vor allem in den Subtropen hängen sie vielerorts in geschlossenen Decken über den Meeren. Sie reflektieren einen großen Teil des einfallenden Sonnenlichts. Auf der Erde wird es kälter, wenn sie sich bilden und wärmer wenn sie sich auflösen. Zusammen mit Kollegen vom Jet Propulsion Laboratory und vom MIT bastelt Schneiders Institut an der „Klimamaschine“ – ein Computermodell, das vor allem die Stratokumuli ins Visier nehmen soll. Die Wolken einiger ausgewählter Regionen sollen mit hoher Auflösung simuliert und die bestehenden Modelle mit den Ergebnissen gefüttert werden. Noch immer tun sich Computer schwer, Wolkenmuster zu erkennen. Auch fehlen wichtige Daten wie die Feuchtigkeit und die Strömungen innerhalb der Wolken. Schneider hat berechnet, dass sich die Stratokumuli über den subtropischen Ozeanen großflächig auflösen könnten, falls der CO2-Gehalt der Luft auf 0,1 % ansteigt. Das ist das Dreifache von heute und wird selbst in den düstersten Treibhausszenarien nicht erreicht. In diesem Modell verflüchtigte sich die Wolkendecke über Pazifik und Atlantik. Dabei stieg die Welttemperatur zu seiner Überraschung nur um 8°C. „Es scheint dort eine Nichtlinearität zu geben, die wir bisher nicht kannten“, sagt er. „Das zeigt, wie schlecht die Stratokumuli bisher verstanden sind.“ „Denkbar ist aber auch, dass es prinzipiell unvorhersehbare Klimaphänomene gibt“, sagt Stevens. „Dann können wir noch so genau simulieren und kommen trotzdem zu keinen verlässlichen Ergebnissen.“45 Kip Hansen erklärt im IPCC Report 2001, warum Klimaänderungen, die erst in mehreren Jahrzehnten bevorstehen, nicht berechnet werden können:46 „Das Klimasystem ist ein gekoppeltes, nichtlineares chaotisches System. Daher ist die langfristige Vorhersage zukünftiger Klimazustände nicht möglich“.47

Die beschlossene Energiewende ist nicht möglich

Zu jeder Zeit muss gleich viel elektrischer Strom muss erzeugt wie verbraucht werden. Steigt der Verbrauch, sinkt die Frequenz unter 50 Hertz und die Spannung bricht ein. Weitere Kraftwerke werden aktiviert, damit wieder ein Gleichgewichtszustand eintritt. Ein Stromüberschuss kann verwendet werden, um Wasser in einen höher gelegenen Stausee zu pumpen. Bei erhöhtem Bedarfs treibt es eine Turbine an, die mit einem Generator verbunden ist, der Strom ins Netz speist. Photovoltaik- und Windkraftanlagen schwanken ständig mit Sonnenschein und Wind. In Deutschland lassen sich nur wenige neue große Wasserkraftwerke errichten. Um das Netz stabil zu halten und als Momentanreserve zur Primärregelung müssen mindestens 30 bis 50 % des Stromes von kontinuierlich laufenden Kraftwerken kommen. Nach dem Ausstieg aus Atomkraft und fossiler Energie (Kohle, Erdöl, Erdgas) bleiben dafür neben Wasserkraft nur Bio-Gasanlagen. Um sie zu betreiben, müsste auf 41 % der gesamten Fläche Deutschlands Mais für die Energiegewinnung angebaut werden.48 Das ist unmöglich. Extensiver Anbau von Pflanzen für die Energiegewinnung trifft die Armen am Härtesten und lässt Menschen verhungern. Überdies bedrohen Monokulturen die Tier- und Pflanzenwelt durch die Verkleinerung ihres Lebensraums und einen massiven Einsatz von Pflanzenschutzmitteln und Kunstdünger.

Die „grünen Technologien“ sind – wenn ein Anschluss an das Stromnetz besteht – nur dank hoher Subventionen wirtschaftlich. Die Stromerzeugung mit Photovoltaik und Windkraft schwankt ständig. In Deutschland hat Photovoltaik einen durchschnittlichen Nutzungsgrad (durchschnittlich pro Stunde erzeugte Arbeit / installierte Leistung für die Jahre 1990 bis 2012) von 8,3 %, Windenergie von 17,4 %49. Diese Anlagen haben eine typische Lebensdauer von 10 bis 25 Jahren. Eine bezahlbare Technologie zum Speichern des Stroms für einige Tage geschweige denn vom Sommer bis zum Winter ist nicht in Sicht. Das Leitungsnetz ist für die größte übertragene Leistung auszulegen. Daher benötigt Photovoltaik ein 12-mal, Windkraft ein 6-mal so starkes Leitungsnetz wie Strom aus herkömmlichen Kraftwerken. Wegen der hohen Verluste von Wechselstrom kann Strom von den Windparks der Nord- und der Ostsee in das Industriegebiet im Großraum München nur mit Gleichstrom transportiert werden50. Dazu sind zwei zusätzliche Umwandler erforderlich. Nach den Richtlinien der OECD sind weder Photovoltaik- noch Windkraft- oder Maiskraftwerke wirtschaftlich.51 Die deutschen Photovoltaik- und Windkraftwerke erzeugen bei optimalem Wind und Sonnenschein mehr Strom als verbraucht wird, bei Nacht und Flaute jedoch so gut wie nichts.

Wind- und Solarkraft, Strombedarf. Deutschland Juli 2018 Rolf Schuster www.eifelon.de

Bei der Herstellung von Solarzellen werden Hexafluorethan, Stickstofftrifluorid und Schwefel-hexafluorid in die Atmosphäre abgegeben. Das sind 12.000 bis 23.900 Mal so starke Treibhausgase wie CO2.52 10 % aller in Deutschland installierten Photovoltaikpanele enthalten das giftige Schwermetall Kadmium. Sie sind nach Ende ihrer Lebensdauer als Sondermüll zu entsorgen. Spannungsführende Teile von Photovoltaikanlagen auf Dächern erschweren der Feuerwehr die Brandbekämpfung. Ende des 20. Jahrhunderts erwartete sich die Europäische Union mit großzügigen Förderungen Weltmarktführer für Photovoltaik zu werden. Mittlerweile werden so gut wie alle in Europa installierten Photovoltaikpaneele in China gefertigt. 65 % des in China hergestellten Stroms kommt aus Kohlekraftwerken53.

Das höchste Windrad der Welt ist 246,5 m hoch. Es steht in Gaildorf bei Stuttgart und erzeugt 3,4 MW.54 Windenergie von 20 bis 50 km/h wird in Strom umgewandelt. Weht der Wind schneller als 75 km/h, werden die Rotoren aus dem Wind gedreht und liefern nichts. Nur bei Windstärke 7 und 8 erzeugen sie ihre Nennleistung.55 Bei halber Windstärker erzeugen sie nur ein Achtel der Leistung. Auch bundesweit gleichen sich die verschiedenen Windstärken nicht aus. Windräder sind laut und verschandeln die Landschaft. Für ihre Errichtung werden Wälder abgeholzt, Zufahrtswege errichtet und große Mengen an Stahl und Zement benötigt. Windparks verwirbeln die Luft. Diese Wirbel vermindern die Wolkenbildung, es wird wärmer. Dieser Effekt würde bei Erzeugung des heutigen Strombedarfs der USA durch Windkraft ihre Oberfläche um 2,4°C erwärmen. Das ist das 2,5-fache des für das nächste Jahrhundert befürchteten Temperaturnstiegs, der durch einen Ausstieg aus fossiler Energie verhindert werden soll.56 Große Raubvögel wie der Weißkopfseeadler – das Wappentier der USA – brüten nicht jedes Jahr und haben nur ein Junges. Windkraftwerke drohen, sie genauso wie Rotmilane, Schreiadler und andere Arten auszurotten. In den vier norddeutschen Bundesländern sterben durch die Windkraft jedes Jahr mehr als 8.500 Mäusebussarde, das sind fast 8% ihrer Population. Die Rotoren der Windräder Deutschlands töten jedes Jahr 250.000 Fledermäuse und unzählige Insekten. Windräder an Gewässern und in Wäldern sowie große Anlagen sind besonders gefährlich.57 Bisher sind hunderte Menschen durch Windenergie gestorben. Allein zwischen 1975 und Ende September 2009 kam es in Großbritannien zu 674 Windkraft-Unfällen mit 60 Toten.58 Der Infraschall soll zu Angst, Depressionen und Schlafstörungen führen.59 2017 betrug die durchschnittliche Lebensdauer eines Windkraftwerks in Deutschland nur 16,5 Jahre.60 Betreiber von Windkraftanlagen sind verpflichtet, sie nach dem Ende ihrer Lebenszeit vollständig zurück zu bauen. Ausgediente Rotoren sind als Sondermüll zu entsorgen.61

Auch Erdwärme- und Hackschnitzelkraftwerke sind in der Regel nicht wirtschaftlich. In Österreich wurden geförderte Biogasanlagen stillgelegt.62 Erdwärmeanlagen in der Umgebung von Basel haben 2006 ein Erdbeben ausgelöst.63

In Deutschland legt das Erneuerbare-Energien-Gesetz fest, dass Strom aus erneuerbaren Energien vorrangig – also immer zur Gänze – ins Netz eingespeist werden darf. Es sieht dafür eine lukrative Vergütung vor. Die konventionellen Kraftwerke werden in der Reihenfolge ihrer Grenzkosten zugeschaltet. Das heißt, die Kernkraftwerke, die spätestens 2022 abgeschaltet werden sollen, laufen fast immer. Es folgen Braunkohle, Steinkohle, Gas – die umweltfreundlichste fossile Energie – und Öl.64 Die teuersten Erzeuger genießen die Vorteile einer Planwirtschaft, während die Strompreise am freien Markt entsprechend Angebot und Nachfrage schwanken. Dabei bilden sich oft negative Preise. Das heißt, Deutschland zahlt dafür, dass andere Länder den überschüssigen Solar- und Windstrom abnehmen. Bei Kohle- und erst recht bei Kernkraftwerken kostet der Brennstoff nur einen sehr kleinen Teil des Stromes. Personal und Abschreibung machen den Löwenanteil aus. Der Ausstoß an Schadstoffen und CO2 ist im Dauerbetrieb mit Nennlast am niedrigsten. Durch den Verfall des Strompreises und den ständig schwankenden Teillastbetrieb werden moderne konventionelle Kraftwerke unwirtschaftlich. Die hohen Subventionen für „grünen“ Strom gefährden die Betreiber kalorischer und atomarer Kraftwerke nicht nur in Deutschland sondern in ganz Europa. In der Schweiz wird im Sommer Wasser ungenutzt an den Turbinen vorbei geleitet, wenn Deutschland zu viel solaren Strom ins Netz speist. Auch der fertig geplante Ausbau eines Schweizer Pumpspeicherkraftwerks musste wegen dem einbrechenden Gewinn des Stromerzeugers abgesagt werden.65 Durch die in Deutschland eingesparten Emissionen werden Emissionszertifikate frei, mit denen im Ausland fossile Kraftwerke betrieben werden können. Damit führt das Erneuerbare-Energien-Gesetz zu enormen Kosten ohne den globalen CO2 Ausstoß im Geringsten zu reduzieren.66

Strompreis (blaue Linie) und Energieerzeugung im Mai 2016 Quelle: Agora Energiewende

Die Deutsche Industrie hat errechnet, dass der von der Deutschen Bundesregierung unter Angela Merkel zugesicherte 95%ige Ausstieg aus fossiler Energie bis 2050 Deutschland bei optimaler Planung und Umsetzung 2,3 Billionen € (eine Billion sind 1.000.000.000.000, also eine Million Millionen) kostet.67 Das sind 28.240 € für jeden Deutschen.68 Produzenten schlagen den Aufwand auf ihre Erzeugnisse. So tragen die kleinen und mittleren Einkommen den Löwenanteil aller Kosten. Bis heute gibt es durch die Förderung nach Gießkannen-Prinzip nur Wildwuchs ohne Planung eines angestrebten Ziels. Großprojekte wie der Flughafen Berlin-Brandenburg oder die Elbharmonie in Hamburg lassen befürchten, dass nahezu der gesamte Mittelstand Deutschlands für die technisch nicht mögliche Schimäre „grüne“ Energie enteignet und damit beseitigt wird.

Die Vorsitzende der Partei Bündnis 90 / Die Grünen Annalena Baerbock weist darauf hin, dass „Strombedarf und Stromerzeugung über eine intelligente Steuerung jederzeit und an jedem Ort aufeinander abgestimmt“69 werden müssen. Da wir Menschen weder Sonnenschein noch Wind herbeizaubern können, verlangt sie damit, dass die elektronischen Zähler in jedem Augenblick nur so viel Strom freigegeben, wie gerade erzeugt wird. Das heißt im Klartext: Entweder eine neue Kaltzeit, ein Aufstand der angelogenen Bevölkerung, der Konkurs Deutschlands oder weise Politiker machen dem Spuk ein Ende, bevor die derzeit noch laufenden fossilen und atomaren Kraftwerke abgebaut sind. Oder 2050 ist Deutschland ein Land ohne nennenswerte Industrie, in dem es der Mehrheit der Bevölkerung an allem mangelt. Die Nomenklatura erhält unbegrenzt Strom aus französischen und tschechischen Kernkraftwerken. Entsprechend ihrem gesellschaftlichen Engagement erhalten die übrigen Flatterstrom, wenn Wind weht oder die Sonne scheint. Verschwörungstheoretiker und Klimaleugner dürfen ihre Heizung und ihr Elektrofahrrad mit sommerlicher Strom-Überproduktion aufladen.

Revolutionäre Tradition

Politiker wollen Arbeitsplätze schaffen und zukunftsweisende Entscheidungen treffen. Sie sind Meinungsbildner, die sich an der öffentlichen Meinung – oder an dem, was sie dafür halten – orientieren. Die meisten Entscheidungen treffen sie auf Gebieten, die sie nicht beherrschen. Oft lassen sie sich von Lobbyisten der Großindustrie beraten. Die repräsentative Demokratie punktet mit plakativen Slogans ohne Nuancierungen. Sachzwänge, Zeitdruck und die Interessen Einzelner bewirken, dass vieles umgesetzt und gefördert wird, bevor der gesamten Prozess vom Beginn der Planung über die Gewinnung der benötigten Rohstoffe, die Produktion und die Nutzung bis zur Entsorgung durchdacht wurde.

Die vom Volk gewählten politischen Parteien besetzen die drei Säulen der Gewaltenteilung Legislative, Exekutive und Judikative. Fernsehen, Presse und Rundfunk werden als vierte Gewalt bezeichnet. Journalisten sind von ihren Chefs, von Vorgaben der Konzernleitung, von Werbekunden – zu denen die politischen Parteien zählen -, von Presseagenturen und von der öffentlichen Meinung, die sie selbst prägen, abhängig. Oft versuchen sie, mit reißerischen Vereinfachungen, mit Übertreibungen und Lügen Reichweiten und Auflagen zu steigern oder Loyalität zu zeigen. Bei komplexen Themen wie Klimawandel verlassen sich die meisten auf Presseagenturen und hofierte Wissenschaftler.

Wissenschaftliche Forschung sollte der Wahrheit verpflichtet sein. Die unterschiedlichen Fachsprachen jedes Fachgebietes machen es schwer, eigene Forschungsergebnisse in ein Gesamtbild einzuordnen. Wirtschaft, Politik, Militärs und Geheimdienste versuchen, die wissenschaftliche Lehre ihren Zielen unterzuordnen. Institute, die Folgen des Klimawandels untersuchen, erhalten schier unbeschränkte Forschungsgelder, wenn und solange ihre Studien die These einer menschengemachten Klimaerwärmung stützen. So liefern enthusiastische Studenten und Lehrende oft Mosaiksteinchen für ein Bild aus Dogmen und Lügen, obwohl sie sich um Logik, Ehrlichkeit und Objektivität bemühen.

Wollen Milliardäre wie Bill Gates, Mark Zuckerberg, Jeff Bezos, Richard Branson70 und George Soros71 mit dem Schüren einer Klimahysterie Macht und Reichtum vermehren, die Menschheit und unser Leben umkrempeln oder die Zahl der Menschen auf der Erde drastisch verringern? 1980 ließen bis heute Anonyme in Elbert County in Georgia ein 6 Meter hohes, 100 Tonnen schweres Monument aus Granit errichten, auf dem gefordert wird, die Menschheit im Gleichgewicht mit der Natur und unter 500 Millionen zu halten. Sollen die übrigen Menschen zu Sklaven degradiert, getötet oder nicht geboren werden?72 Der Club of Rome – eine treibende Kraft hinter Greta Thunberg und der Fridays for Future-Bewegung – strebt ebenfalls eine Reduktion der Menschen auf der Erde an.73

1848 forderten Karl Marx und Friedrich Engels im Kommunistischen Manifest74 das Proletariat auf, alle bestehende Gesellschaftsordnung gewaltsam zu stürzen und die politische Macht zu erobern. Nach dem Klassenkampf sollen bürgerliches Privateigentum, Vaterland, Familie und Ehe, bürgerliche Bildung und häusliche Erziehung abgeschafft werden. Der Staat soll alle Produktionselemente, das Kredit- und Transportwesen übernehmen und zentralistisch leiten. Alle sollen gleich zur Arbeit gezwungen, das Eigentum aller Emigranten und Rebellen konfisziert werden. George Orwell zeigte in seinem Roman 1984, wie Kommunisten – und nicht nur sie – mit neuen, „politisch korrekten“ Ausdrücken75 Ziele in den Köpfen der Menschen verankern. In den kommunistischen Ländern waren Atheismus und Materialismus Staatsreligion. Nach ihnen gibt es weder Geist und Seele noch Gott, Teufel und Engel. Da weder die Herrschenden die Herrschaft noch die Kleinbürger ihre Privilegien freiwillig abgeben, muss die Arbeiterklasse kollektiviert, mit Gewalt von der Unterdrückung durch Kapital, Feudalismus, Bürgertum und Religion befreit und die Diktatur des Proletariats eingerichtet werden. Dabei erhöhen Leiden und Entbehrungen der Menschen das revolutionäre Potential. Ziel ist die Weltrevolution.

1891 gründeten die Briten Cecil Rhodes, William T. Stead und Reginald Baliol Brett – der spätere Lord Esher – eine Geheimgesellschaft nach Vorbild der Jesuiten, um die britische Herrschaft auf die ganze Welt auszudehnen.76 Sie entwickelte sich zur heutigen Globalisierungsclique, die eine Weltherrschaft unter anglo-amerikanischer Führung anstrebt. Ihr Ziel und ihre Methoden decken sich weitgehend mit denen der Kommunisten. Sie beherrschen in westlichen Ländern Politik und Presse. Gekonnt spielen sie verschiedene Gruppe, Staaten und Religionen gegeneinander aus.77 Mit früher Trennung von Mutter und Kind78, Sexualisierung in der Volksschule, Massenzuwanderungen und der Vernichtung mitteleuropäischer Kultur entwurzeln sie Menschen. Ihre Anführer kennen die hinter der Materie wirkenden geistigen Mächte und Gesetze.79 Die Verbreitung von Materialismus und die Unterdrückung selbständigen Denkens schaffen ihnen einen Vorsprung gegenüber allen übrigen Menschen. In einer neuen Religion zur Einigung der Massen könnte ein Außerirdischer zum Vater Jesu erklärt werden.80

1968 probten Marxisten, Leninisten, Trotzkisten, Stalinisten und Maoisten81 an Universitäten den Aufstand. Mittlerweile sind viele durch die Institutionen marschiert82 und belegen Spitzenpositionen in Politik, Wirtschaft, Schulen und Nichtregierungsorganisationen. Besonders erfolgreich waren sie bei den Grünen, in der Bildung und in den Redaktionsstuben. Der Kommunismus hat seit seiner weitgehenden Beseitigung um 1990 für die Mehrheit der Mitteleuropäer seinen Schrecken verloren.

Die Grünen entstanden zu einem guten Teil aus der Friedensbewegung. Sie pflegten Basisdemokratie, die Mitbestimmung jedes einzelnen betroffenen Menschen. Trotzdem beteiligte sich 1998 die deutsche Luftwaffe unter dem grünen Außenminister Joschka Fischer an der völkerrechtswidrigen Bombardierung Belgrads durch die NATO. Es war der erste Kampfeinsatz der deutschen Bundeswehr seit dem Ende des zweiten Weltkriegs.

Die große Transformation

1944 schrieb Karl Polanyi, dass Arbeit, Boden und Geld keine Waren sind. Er fordert, mit einer großen Transformation83 die Wirtschaft dem Staat zu unterstellen. Die Wirtschaft soll nicht mehr die Gesellschaft bestimmen, sondern die Menschen sollen die Wirtschaft zu ihren Zwecken gebrauchen.84 Wie Karl Marx hält er nur Materie für real. Daher kommt er nicht auf die Idee eines freien Geisteslebens.

Der Wissenschaftliche Beirat der deutschen Bundesregierung Globale Umweltveränderungen WBGU veröffentlichte 2011 den Gesellschaftsvertrag für eine große Transformation.85 Dem WBGU gehörten die Aushängeschilder des Potsdamer Instituts für Klimafolgenforschung Joachim Schellnhuber als Vorsitzender und Stefan Rahmstorf an. Der Gesellschaftsvertrag wird von der deutschen Bundesregierung konsequent umgesetzt, obwohl angeführte Kosten mittlerweile um ein Vielfaches erhöht wurden. Die Transformation der auf Kohlenstoff und Kernenergie basierten Weltwirtschaft zur Nachhaltigkeit ist „moralisch geboten“. Die Weichen müssen bis 2020 gestellt sein, damit die Treibhausgas-Emissionen bis 2050 weltweit auf ein Minimum reduziert und gefährliche Klimaänderungen vermieden werden können. Die dazu notwendige große Transformation verändert Politik, Gesellschaft, Regulierung, Infrastruktur, Produktion, Konsum, Investitionen und Wissenschaft – kurz unser ganzes Leben – tiefgreifend. Nationalstaaten haben ihre Interessen zugunsten globaler Kooperation zurückzustellen.

Das Staatsziel Klimaschutz verpflichtet Legislative, Exekutive und Judikative zum Handeln. Es ist in Verfassungsrang zu heben und darf nicht hinterfragt werden. Alle Entscheidungen werden zwischen dem gestaltenden Staat, Bürgerinitiativen und Nichtregierungsorganisationen sowie den Wirtschaftsakteuren getroffen. Die CO2-Steuer hat ein Mehrfaches des derzeitigen Preises für Klimazertifikate zu betragen. Erneuerbare Energien sollen europaweit, später weltweit Vorrang bei der Einspeisung ins Netz genießen, die Einspeise-Vergütungen harmonisiert werden. Letztere sollen im Laufe der Zeit abnehmen und 2050 auslaufen. Entwicklungsländer sind mit ausreichend nachhaltiger Energie zu versorgen. Klimaverträgliche Landwirtschaft ist zu fördern, der Weltagrarhandel zu subventionieren. Der Fleischkonsum ist zu reduzieren. Entsprechende nationale und internationale Gesetze stellen sicher, dass Investoren den für nachhaltige Energie- und Landnutzung entstehenden zusätzlichen Aufwand von mehreren hundert Milliarden US Dollar pro Jahr aufbringen. Der Großteil der Investitionen entsteht in Entwicklungsländern. Er ist von den entwickelten Ländern zu tragen. Der Energieverbrauch ist zugunsten nachhaltiger Energie-Dienstleistungen für alle Menschen zu reduzieren. Für Verkehr, Gebäude und Industrie sind neue klimaverträgliche Technologien einzuführen. Die einzelnen Staaten kooperieren miteinander im Rahmen von UNO und Weltbank. Ein UN-Rat für Nachhaltige Entwicklung soll ähnlich verbindlich wie in Fragen von Krieg und Frieden der Sicherheitsrat entscheiden. Ziel ist die Schaffung einer neuen Weltordnung.

Systemisches Denken ist ein Denken in größeren Zusammenhängen ohne sich in Einzelheiten zu verlieren. Mit ihm kann zwischen zerstrittenen Ehepartnern vermittelt werden. Es ist laut Gesellschaftsvertrag auf den Klimaschutz anzuwenden. Bildung soll alle Menschen in die Lage versetzen, das Ziel einer gerechten, nachhaltigen Welt für die nach uns lebende Generationen zu verfolgen, ohne sich von Details wie technischer Möglichkeit, Finanzierbarkeit, Sinnhaftigkeit oder negativen Auswirkungen bremsen zu lassen. Die Transformations­forschung vernetzt Sozial-, Natur- und Ingenieurwissenschaften, um Wechselwirkungen zwischen Gesellschaft, Erde und Technologie interdisziplinär, global und langfristig zu verstehen. Dafür sind die Forschungsmittel der Industrieländer unter anderem auf Kosten der Forschung der Kernfusion zumindest zu verzehnfachen und im gesamten Bildungssystem zu verankern.

Wem nützt die Klimakrise?

Am 20.08.2018 schwänzte Greta Thunberg vor dem Schwedischen Reichstaggebäude in Stockholm erstmals ihre Schule für das Klima. Diese Aktion wurde professionell gefilmt und zur Schulstreik-Bewegung Fridays for Future ausgebaut. Auf wöchentlichen Demonstrationen während der Unterrichtszeit rekrutieren linke und grüne Oppositionsparteien zusammen mit Nichtregierungsorganisationen wie Greenpeace neue Anhänger und fordern eine noch stärkere Globalsierung, einen zentral gelenkten Ökosozialismus und Beschneidungen der Freiheit jedes Einzelnen. Fridays for Future arbeitet mit gewaltbereiten Gruppen wie Extinction Rebellion oder Ende Gelände zusammen. Ihr Konto wird von Plant-for-the-Planet verwaltet86, ein Projekt das 2007 vom damals 9-jährigen Felix Finkbeiner – dem Sohn des Vizepräsidenten des deutschen Club of Rome – gegründet wurde. Der 1968 von David Rockefeller, Aurelio Peccei und Alexander King87 gegründete Club of Rome will verhindern, dass Massenkonsum und Wirtschaftwachstum die Welt in den Abgrund treiben. Dazu ist unser Wirtschaftssystem grundlegend zu ändern. Planwirtschaft und internationale Behörden sollen den Verbrauch von Rohstoffen reduzieren. Er darf nicht mehr Grundlage des Wohlstands der Menschen sein. Im Mai 2015 wurde auf einem Plant-for-the-Planet Jugendtreffen bei Bonn der Plan ausgearbeitet, mit einem weltweiten Schulstreik Tausende oder sogar Millionen Menschen in ein globales Netzwerk zu bringen.88 Die zahlreichen Netzwerke hinter Fridays for Future reichen von DOB Ecology, Germanwatch, Brot für die Welt über 500 Zeitungen des Project Syndikats bis hin zu Finanziers wie George Soros und der Bill & Melinda Gates Stiftung89.

Für die Staaten der Europäischen Union wurden Emissionszertifikate für 2 Milliarden Tonnen CO2 ausgegeben.90 Bei einem derzeitigen Kurs von 28 €91 haben diese Zertifikate einen Börsenwert von 56 Milliarden €. Sie belasten damit jeden der 513 Millionen EU-Bürger92 mit durchschnittlich 109 €. Dazu kommen unter anderem steigende laufende Zahlungen, Strafzahlungen für nicht erreichte Klimaziele, der Aufwand für jährliche Klimakonferenzen seit dem Berliner Klimagipfel 199593 sowie Kosten für Verwaltung, Werbung, Forschung, Massenmedien und Demonstrationen. Das Denken und die Gefühle von Millionen Menschen werden von wesentlichen Themen wie militärischen Angriffen im Ausland oder der Lösung der sozialen Frage abgelenkt.

Neben den Nutznießern der CO2-Emissionszertifikate94 und Öko-Fonds, ihres Handels und der Errichtung von Wind-, Photovoltaik und anderen „grünen“ Kraftwerken gibt es eine Reihe weitere Branchen mit schier unerschöpflichem Werbebudget, die riesige Profite aus der Angst vor einer menschengemachte Klimaerwärmung ziehen. Versicherungen erhöhen ihre Prämien, weil der Klimawandel vermehrte und verheerendere Unwetter als in der Vergangenheit erwarten lässt. Die Erdölindustrie lässt sich die Ausschaltung der Konkurrenten Kohle und Atomkraft viel kosten. Sie hat in „grüne Energien“ investiert, für deren Herstellung immense Mengen fossiler Energien verwendet werden.95

Nach dem Reaktorunfall im Atomkraftwerk Three Mile Island bei Harrisburg in Pennsylvania, USA im Jahr 1979 begannen in Europa westlich des Eisernen Vorhangs Proteste gegen Atomkraftwerke. Nach dem GAU von Tschernobyl 1986 stieg Deutschland aus der Atomkraft aus. Darauf wandte sie sich die Siemenstochter KWU Alternativenergien zu. Siemens-Chef Heinrich von Pierer, der 1977 bis 1987 bei der KWU Großprojekte betreut hatte, setzte sich 1999 beim Club of Rome für die Rückkehr zu Atomkraft ein, „da das schwerwiegende Risiko einer Klimaveränderung durch den Einsatz fossiler Brennstoffe nicht länger hingenommen werden“ könne.96

Nach der Abwanderung von großen Teilen der Industrie in Billiglohnländer ist in Mitteleuropa hauptsächlich Maschinenbau und hier vor allem die Autoindustrie verblieben. Deutsche Autobauer schafften in der Diesel-Technologie einen so großen Vorsprung, dass der Mitbewerb aus den USA das Handtuch warf. Elektromotore sind technisch bei weitem nicht so anspruchsvoll und können überall auf der Welt hergestellt werden. Durch die Einführung von Klimazertifikaten und den Ausstieg anderer aus fossiler Energie erhielt die Industrie der USA einen beachtlichen Wettbewerbsvorteil gegenüber dem Mitbewerb aus Europa, Japan und Südkorea. Mittlerweile versucht sogar die deutsch-österreichische Automobilindustrie, aus der Klimahysterie Nutzen zu schlagen. VW Chefstratege Michael Jost wirbt mit einem Horrorvideo „Es geht um die Rettung des Planeten“97 für Elektroautos.

Die Großindustrie – und nicht nur sie – möchte lieber mit hohen staatlichen Subventionen und dadurch garantiertem Absatz die Wünsche der Politik erfüllen, statt ihren Konzern den Risiken einer Marktwirtschaft auszusetzen. Durch die Klimahysterie werden langfristige Wirtschaftspläne eingeführt – Jahrzehnte nachdem der reale Sozialismus mit seinen Fünfjahresplänen gescheitert ist. Zu einem guten Teil scheiterte der Kommunismus, weil Beamte Unternehmen nicht wirtschaftlich führen können.

PR-Agenturen haben die Gefühle vieler Menschen aufgewühlt und sie überzeugt, dass nur ein sofortiger großer Kraftakt den Untergang unseres Planeten gerade noch verhindern kann. Daher ordnen alle systemkonformen Parteien, Schulen und Medien ihre Aussagen, Gesetze, Lehrinhalte Artikel und Filme diesem Ziel unter. In Krisenzeiten nähern sich die Ziele und Parolen der verschiedenen Parteien noch weiter aneinander. Wer selber denkt oder Pluralismus fordert, wird als „Klimaleugner“ der Lächerlichkeit preisgegeben. Welcher Politiker kann der Versuchung widerstehen, ohne Gefahr einer Abwahl das Zusammenleben seiner Bürger bis ins kleinste Detail zu regeln?

Rechtzeitig vor 2050 sollen keine mit Benzin oder Diesel betriebenen Neuwagen zugelassen und das Heizen mit Kohle, Öl oder Erdgas verboten werden. Der Verkehr soll auf Elektroantrieb umgestellt werden, obwohl der dafür erforderliche Strom weder im ausreichenden Umfang erzeugt, noch gespeichert oder verteilt werden kann. Herstellung und Entsorgung der Batterien sind problematisch. Durch die Umwandlung in Strom steigt der Verbrauch an Primärenergie. Am umweltfreundlichsten ist Erdgas. Diese Technologie wird abgelehnt, um eine enge Beziehung zwischen Mitteleuropa und Russland zu verhindern.

Weil Methan ein 25-mal so schädliches Treibhausgas wie CO2 ist, ist die Reglementierung der Haltung von Rindern, Ziegen und Schafen und vom Fleischkonsum zu rechnen. Der Klimanotstand erlaubt ein Verbot von Asthmasprays98 ebenso wie eine Einschränkung der Fortpflanzung von Mensch und Tier.99 So wird die Freiheit jedes einzelnen Menschen Schritt für Schritt beseitigt.

Militärische Interessen

Der militärisch-industrielle Komplex hat ein unbeschränktes Budget und großes Interesse an einer Klimakrise. 2018 wurden weltweit 1.822 Milliarden US Dollar für Militärs ausgegeben. Das sind 239 Dollar pro Mensch. 36 % wandte die USA auf, 14 % China, 3,7 % Saudi-Arabien und Indien, 3,5 % Frankreich, 3,4 % Russland, 2,7 % Großbritannien und Deutschland.100 Zumindest die USA, Russland, China und Kanada arbeiten an Geoengineering als Waffe.101 Ein Memorandum der CIA vom 22.11.1960 erklärt: „Die Klimakontrolle in großem Maßstab erfordert die Veränderung der globalen Wettermuster durch Veränderung und Beeinflussung der physikalischen Prozesse in großem Maßstab, die verbunden sind mit den charakteristischen Bewegungen der allgemeinen atmosphärischen Zirkulationen im großen Maßstab.“ Die Ionosphäre muss kontrolliert werden, weil sie unberechenbar ist. Geologen haben das Klima zu simulieren und ihre Beeinflussung zu testen.102

Der Hochfrequenzapparat zur Energieübertragung von Nikolai Tesla wurde in den USA weiter entwickelt. Entsprechende Patente beinhalten die Erhitzung der Erdatmosphäre. Mit HAARP (High Frequency Active Auroral Research Program) Anlagen bei Gakona in der Wildnis Alaskas und Marlow bei Rostock in Mecklenburg-Vorpommern wird ein Spiegel über der Atmosphäre errichtet, mit dem die Kommunikation mit U-Booten möglich ist, die Erdatmosphäre erhitzt und das Wetter verändert werden kann. Ziel ist nicht nur die Veränderung des Klimas sondern die Kontrolle über das Bewusstsein der Menschen.103

Die westliche Demokratie erfordert, dass gravierende Eingriffe in das Leben der Menschen von einer Mehrheit zumindest toleriert werden. Das Dogma vom menschengemachten Klimawandel gipfelt in einem Ruf nach Eingriffen in die Klimahülle der Erde, dem der militärisch-industrielle Komplex gerne folgt. Die dazu notwendigen Technologien hat er in den letzten Jahrzehnten entwickelt und getestet.104

Es ist erschreckend, welche Auswirkung der Einfluss von Wirtschaft und Staat auf die Lehrinhalte von Kindergärten, Schulen und Universitäten hat. Er lässt Propaganda und Lügen sehr vielen Menschen als ein Wissen erscheinen, dem 97 % aller Wissenschaftler105 zustimmen. Es wäre an der Zeit, Schulen und Universitäten die Lehrfreiheit zu gewähren bzw. zurück zu geben.

100.000 € Belohnung

Der oder dem Ersten, der mir einen schlüssigen naturwissenschaftlichen Beweis vorlegt, dass das von uns Menschen freigesetzte CO2 eine Klimaerwärmung bewirkt, die uns Menschen und unsere Erde nachhaltig schädigt, verleihe ich einen Preis in der Höhe von 100.000 €. Dieser Beweis hat von schlüssigen und widerspruchslosen Hypothesen auszugehen, die den geforderten Zusammenhang lückenlos erklären. Sie müssen gut begründet und dürfen bis heute nicht falsifiziert worden sein. Jede einzelne dieser Hypothesen muss ebenso wie die gesamte Beweiskette durch empirisch überprüfbare und wiederholbare Experimente bestätigt sein. Einsendungen an: Walter Hopferwieser, Santnergasse 61, 5020 Salzburg, Österreich.

Diese Studie wurde allein von www.yumpu.com/de/document/view/62822451/schadet-uns-kohlenstoffdioxid 10.000 Mal herunter geladen, ohne dass jemand ernsthaft versucht hätte, die ausgelobte Summe für sich zu beanspruchen. Das beweist, dass auch die hochdotierten Klima-Institute keinen Beweis für eine gefährliche menschengemachte Klimaerwärmung durch CO2 haben.106

Anthroposophischer Hintergrund

Milliarden Menschen wohnen in Städten und wünschen sich schönes, warmes, trockenes Wetter. Wünsche gehen öfter in Erfüllung als uns bewusst ist. Sind sie nicht zu Ende gedacht, haben sie oft unliebsame Auswirkungen.

Nach dem Geistesforscher Rudolf Steiner sind wir Menschen geistige Wesen, die immer wieder eine Zeitlang in einem physischen Körper auf der Erde leben. Das nennt man Reinkarnation. Um Freiheit zu entwickeln, müssen wir eine Zeit von der geistigen Welt abgetrennt sein. Das Böse wurde von den guten Mächten geschaffen und hilft uns, diese Aufgabe zu erfüllen. Es wirkt in zwei entgegengesetzten Extremen. Ahriman oder Satan ist der Herr des Intellekts und der Lüge. Er gaukelt uns vor, dass es nur die Materie gibt und stachelt einen Teil der Bevölkerung gegen einen anderen auf. Sein Gegenspieler Luzifer – der Lichtbringer – drängt uns dazu, möglichst schnell die Erde, „dieses Jammertal“, zu verlassen und ins Nirwana einzugehen. Täten das alle Menschen, wäre unsere Entwicklung vorzeitig zu Ende und damit gescheitert. Christus mit seinen von Michael angeführten Engelscharen hilft uns, die goldene Mitte zu finden.107 Seit seiner Auferstehung in der Nacht vom 04. auf den 05.04.33 lebt Christus in jedem Menschen108 – egal ob Katholik, Protestant, Jude, Hindu, Moslem, Animist oder Atheist.

Steiner schildert, wie der Mensch Sauerstoff einatmet, das sich mit dem Kohlenstoff aus dem Blut zu CO2 verbindet. Atmet der Mensch CO2 aus, bleibt übersinnlicher Äther zurück, der in den Ätherleib (das ist das nicht materielle Wesensglied von Pflanzen, Tieren und Menschen, das Leben bewirkt109) des Menschen eindringt. Dieser Äther ermöglicht dem Menschen, geistige Kräfte aus dem Kosmos aufzunehmen. Er durchdringt die Sinne, damit wir die Welt erkennen. Dadurch kann das Nervensystem Träger unserer Gedanken werden.110

Ahriman verleitet uns dazu, die Grundlage unseres Denkens – das CO2 – zu bekämpfen statt selbständig zu denken. Anstatt uns für Gerechtigkeit und Menschlichkeit auf der ganzen Erde einzusetzen, sollen wir als Strafe für Klimasünden ständig Ablass zahlen ohne über Sinn oder Folgen nachzudenken. Dazu versetzt uns Ahriman in Panik vor einer angeblich bevorstehenden Klimakatastrophe.111 Nicht zufällig nennt sich der Kinderkreuzzug gegen das Klima „Fridays for Future“ mit den Anfangsbuchstaben FfF. 666 ist die Zahl des Tieres mit zwei Hörnern aus der Offenbarung des Johannes (13, 15-18).

Die Menschheit bildet einen Organismus, an dem jeder in Liebe und Freiheit mitarbeiten soll. Seit dem Ende des 19. Jahrhunderts entwickeln sich Denken, Fühlen und Wollen jedes Menschen immer mehr auseinander. Daher funktioniert das Zusammenleben in einem Staat, der alle Lebensbereiche regelt, immer weniger. Im Wirtschaftsleben sollen wir Brüderlichkeit anstreben, im Rechtsleben Gleichheit und im Geistesleben – zu dem weil wir geistige Wesen sind, auch unsere Arbeit gehört – Freiheit. Jedes dieser drei Glieder braucht eine eigene Verwaltung. Die Verwaltungen der drei Glieder sollten geographisch verschiedene Gebiete umfassen.112 Der derzeitige Einheitsstaat ist nicht mehr zeitgemäß und muss genauso scheitern wie ein Versuch, mit Gesetzen der Physik Chemie zu betreiben. Da weder Politiker, noch Beamte ihren Einfluss drastisch beschnitten haben wollen, wehren sie sich gegen die notwendige Trennung. Weder Staat noch Wirtschaft sollte sich in das einmischen, was Kindergärten, Schulen und Universitäten unterrichten. Nur dann kann die Wissenschaft ihre Aufgabe, Wahrheit zu erforschen und weiter zu geben, erfüllen. Das ist eine wesentliche Aufgabe jedes einzelnen Menschen: Ihr „werdet die Wahrheit erkennen; und die Wahrheit wird euch freimachen.“113

Solange wir nicht nach der geistigen Welt suchen, inspiriert uns Ahriman mit klugen Ideen:

– Kühe nehmen mit ihren Hörnern geistige Kräfte aus dem Weltall auf, die ihre Verdauung und ihr Wachstum beeinflussen und uns geistig-seelisch ernähren.114 Zur Sicherheit von Bauern und Herdenmitglieder werden Kälber enthornt.

– Kochsalz mit seiner würfelförmigen Kristallstruktur hilft uns, klar zu denken. Wird dem Salz Jod zugesetzt, fördert es verquertes Denken. Um eine Kropfbildung zu verhindern, wird zu einem großen Teil jodiertes Speisesalz verkauft und in Lebensmitteln verwendet.

– Die Zirbeldrüse – das 3. Auge – ermöglicht als zweiblättrige Lotusblume oder Stirnchakra hellsichtige Imaginationen. Fluoride kapseln sie ein und verhindern ihr Wachstum. Bei Meditation wächst die Zirbeldrüse. Um Karies vorzubeugen, enthalten die meisten Zahncremen Fluoride, die sich wie ein Panzer um die Zirbeldrüse legen und ihr Wachstum blockieren.

Für mehr Umweltschutz

Auch wenn wir wissen, dass das Verbrennen von fossilen Brennstoffen auch nach Jahrtausenden keine bedrohliche Klimaerwärmung hervorruft, haben wir keinen Grund, uns entspannt zurück zu lehnen. Um unsere Umwelt lebenswert zu erhalten, brauchen wir einen radikalen Umweltschutz.

In unserem Wirtschaftssystem kann jedes Unternehmen das produzieren, was der Vorstand will und danach versuchen, die Produkte mit Werbekampanien an den Konsumenten zu bringen. Das ist eine große Vergeudung von Rohstoffen, Geld und Arbeit.

Die Verquickung von Staat und Wirtschaft führt dazu, dass die Reichsten auf Kosten aller anderen immer reicher werden. Die Zinseszinsrechnung zeigt, dass ein ständiges Wachstum nicht möglich ist. Hätte Josef zu Christi Geburt einen Cent mit 3,7 % Verzinsung angelegt, könnte heute mit dem Guthaben die ganze Erdkugel aus purem Gold bezahlt werden.115

Rücksichtslos wird mit Kunstdünger, Gentechnik und Pflanzenschutzmitteln möglichst viel Ernte aus dem Boden heraus gepresst. Um den Preis zu stützen, wird ein erheblicher Teil der Ernte vernichtet. Viele Supermarktketten vernichten unverkaufte Lebensmittel auch wenn sie noch einwandfrei sind. Kühe werden ihr Leben lang in Ställen gehalten, obwohl saftige Weiden davor liegen. Kälber werden systematisch von ihren Müttern getrennt und mit Milchersatz gefüttert116, obwohl mehr Milch produziert als verkauft wird. Monokulturen, Hybridpflanzen und Patente auf Pflanzen richten sich gegen die Natur und nützen großen Chemie- und Agrarkonzernen. Das Abholzen von tropischen Regenwäldern sollte ähnlich wie Wilderei gefährdeter Tiere als Verbrechen gegen die Menschheit und die Erde geahndet werden.

Durch moderne Fischerei töten wir viele junge Fische und Tiere, die wir nicht essen wie Delphine und Pinguine. Die Leiter der Fischereiflotten wissen, dass ein nachhaltiger Fischfang ihren Fang vergrößert. Trotzdem machen sie weiter wie bisher, damit Konkurrenten keinen Vorteil aus ihrer Nachhaltigkeit ziehen. Auch beim Umweltschutz kommt es auf ein gesundes Augenmaß an. Nicht die an den Küsten lebenden Fischer haben die Meere leergefischt, sondern die großen Trawler. Daher sollten Inuit wie in früheren Jahrhunderten Robben jagen dürfen.

Naturgemäß kann hier nur einiges angeschnitten werden. Viele Fragen bleiben offen wie:

– Verhungern in der dritten Welt Menschen, weil wir mit Biosprit unser Gewissen beruhigen?

– Wie viele Menschen verarmen und sterben durch unseren Klimaschutz?

– Sollen wir die IV. Generation von Kernkraftwerken nutzen, die ohne Gefahr einer Reaktorschmelze um Größenordnungen weniger Uran als Druckwasserreaktoren verbrauchen und entsprechend weniger Atommüll erzeugt?117

– Wie werden wir die Berge aus weder verwertetem noch entsorgtem Plastik los?

– Schadet uns Elektrosmog? Wie sehr schaden die verschiedenen Mobilfunknetze unserer Gesundheit?

– Bekommen wir ein 5G Netz, um noch schneller Musik und Filme herunter landen zu können? Oder zur Überwachung? Oder weil Militärs es wollen?

– Wie gefährlich sind Mikrowellen?

– Wie viel Energie, Ressourcen und Lebenskräfte verbrauchen unsere Computer? Wie viel die Suchmaschinen wie Google und DuckDuckGo oder das Schürfen von Crypto-Währungen?

– Führen wir in Europa Elektrofahrzeuge ein, weil China mit dieser Maßnahme den Smog bekämpft hat?118 Oder um effizienter überwacht und gelenkt zu werden?

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2 Parts per million = Teile pro Million

6 Svante Arrhenius: Världarnas utveckling (1906), dt. Das Werden der Welten. Akademische Verlagsgesellschaft. Leipzig 1908

14 Nach Jan Veizer in Horst-Joachim Lüdecke: Energie und Klima, 3. Auflage, ISBN 978-3816934325, Seite 183

17 Axel Burkart Klimaschwandel 2

39 http://de.wikipedia.org/wiki/Al_Gore, abgerufen am 10.10.2011

48 Michael Limburg, Fred Müller: Strom ist nicht gleich Strom, ISBN 13: 9783940431547, Seite 108

49 Michael Limburg, Fred Müller: Strom ist nicht gleich Strom, ISBN 13: 9783940431547, Seite 80

58 Michael Limburg, Fred Müller: Strom ist nicht gleich Strom, ISBN 13: 9783940431547, Seite 213f

63 Michael Limburg, Fred Müller: Strom ist nicht gleich Strom, ISBN 13: 9783940431547, Seite 232ff

65 Michael Limburg, Fred Müller: Strom ist nicht gleich Strom, ISBN 13: 9783940431547, Seite 134ff

68 81.445.690 Einwohner laut https://countrymeters.info/de/Germany, abgerufen am 05.11.2019

75 Neusprech

76 Monika Donner: Krieg, Terror, Weltherrschaft. J.K.Fischer Verlag, 2017, ISBN 978-3-941956-81-0

83 Karl Polanyi: The great Transformation, Surkamp Taschenbuch Wissenschaft, ISBN 978-3518278604

89 Michael Grandt; Kommt die Klima Diktatur, Kopp Verlag, 2019, ISBN: 978-3-86445-707-4, Kapitel 12

106 www.youtube.com/watch?v=FVQjCLdnk3k&feature=youtu.be Anders Levermann versus Nir Shaviv

108 Paulus: Nicht ich, sondern Christus in mir. Galater 20,20

110 Rudolf Steiner, GA 230: Der Mensch als Zusammenklang des schaffenden, bildenden und gestaltenden Weltenwortes, 1923, Seite 165f in Ausgabe 1985, 218 Seiten

113 Johannes 8, 32