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Offshore: Der dänische Windparkbetreiber Ørsted erleidet massive finanzielle Verluste

Es ist kaum eine Neuigkeit, dass die tatsächlichen Kosten für die Stromerzeugung mit  Windkraft hoch sind  – vor der  Küste sind sie astronomisch .

Anstatt „kostenlose“ Windenergie mit angeblich „endloser“ Meeresbrise zu produzieren, liefern Offshore-Betreiber wie Dänemarks Orsted ihren Aktionären eine Leidensgeschichte. Das Global Warming Policy Forum berichtet.

 

Weitere Verbindungsausfälle in europäischen und britischen Offshore-Windparks
Global Warming Policy Forum
Editorial
29. April 2021

Niedrigere Windgeschwindigkeiten und Kabelprobleme belasteten das Ergebnis des dänischen Ørsted im ersten Quartal und ließen die Aktienkurse des weltweit größten Offshore-Windparkentwicklers sinken.

Der dänische Offshore-Windgigant Ørsted hat seinen Zwischenbericht für das erste Quartal 2021 veröffentlicht und aufgezeigt, dass bis zu zehn seiner Windparks in Europa und Großbritannien unter erheblichen Schäden an Verbindungskabeln leiden. Derzeit werden Reparaturen im Bereich von 3 Milliarden dänischen Kronen (~390 Mio. Euro) im Zeitraum 2021 bis 2023 veranschlagt.

Das Problem ist aufgetreten, weil  die Windtürme häufig mit großen Steinen umgeben werden, um die Erosion des Meeresbodens und die Schwächung der Fundamente zu verhindern. Dieser „Scheuerschutz“ verursacht nach Ørsteds eigenen Worten „den Abrieb des Kabelschutzes und im schlimmsten Fall ein Ausfall der Kabel“.

Als börsennotiertes Unternehmen unterliegt Ørsted strengen Berichtspflichten, um die Märkte über Probleme zu informieren, die sich auf ihr Geschäft auswirken. Dies hat dazu geführt, dass sie als eine der ersten spezifische Details zu Problemen enthüllten, die einen Großteil dieser Branche betreffen, und es ist wahrscheinlich, dass das von ihnen gemeldete Kabelproblem auch andere Installationen von anderen Unternehmen betrifft.

In gewisser Hinsicht ist die Ankündigung jedoch keine Überraschung. Bereits 2019 berichteten Pressequellen aus der Industrie, dass 90% der europäischen Windparks erhebliche Probleme mit ihren Kabelverbindungen hatten. In einem Artikel in reNews aus dem Jahr 2019 wurde berichtet, dass „eine wachsende Anzahl von Stimmen die unermüdliche Anstrengung der Firmen kritisiert, die Kosten zu senken”. Ob dies bei Ørsted der Fall ist, können wir nicht sagen, aber die Anleger werden zweifellos genau diese Frage stellen.

Dr. John Constable, GWPF Energy Editor:

Die Ankündigung von Ørsted sollte die Analysten dazu veranlassen, zu fragen, ob die verkündeten Reduzierungen der Offshore-Windinvestitionen Realität sind, ob sie zu Lasten der Qualität gehen, und außerdem, ob echte Reduzierungen der Investitionen durch Erhöhungen der Opex (operational expenditure ~variable Betriebskosten) ausgeglichen oder mehr als ausgeglichen wurden. “

Anmerkungen

  1. Der Zwischenbericht von Ørsted ist hierverfügbar
  2. GWPF hat wiederholt Fragen zur Wirtschaftlichkeit von Offshore-Windenergie aufgeworfen ( https://www.thegwpf.com/is-the-long-renewables-honeymoon-over/) und bahnbrechende Arbeiten zu Kapitalkosten von Gordon Hughes veröffentlicht.
    Capell Aris und John Constable ( https://www.thegwpf.org/forget-the-spin-offshore-wind-costs-are-not-falling/ ).

Anschließend hat Professor Hughes mit der Renewable Energy Foundation ( https://www.ref.org.uk/ref-blog/365-wind-power-economics-rhetoric-and-reality ) eine umfassende Analyse der Daten veröffentlicht, in der Einzelheiten von steigenden Betriebskosten angegeben sind.
Global Warming Policy Forum

 

https://stopthesethings.com/2021/05/19/offshore-wind-power-all-at-sea-danish-wind-farm-operator-suffers-massive-financial-losses/

Übersetzt durch Andreas Demmig




„Keine Ruhe für die Klimakiller“: Brandanschläge auf Stromleitungen von Tesla und Münchener Haushalten

Offenbar haben die Brandstifter offenliegende Stromkabel für 230 Volt in einer Baugrube angezündet. Wie macht man so etwas? Kupfer mit etwas Isolation drumherum brennt ja nun nicht so leicht. Denkt man als krimineller Laie – die seit Jahrzehnten weitgehend in Ruhe gelassenen und auch noch finanzierten politischen Extremisten wissen vielleicht nicht viel von der Welt, aber das wissen sie.

Laut Bekennerschreiben auf Indymedia.org war das Ziel der Terroristen der Elektronikkonzern Rhode und Schwarz, der unter anderem auch Teile für Waffensysteme herstellt. Zitat:

Kriegsproduzenten den Saft abdrehen!
Energieversorgern in den Arsch treten!

Wir haben am 21.5.21 das Strom- und Glasfasernetz der Stadtwerke im Münchner Osten angegriffen.

Das primäre Ziel dieser Aktion war der Rüstungskonzern Rhode & Schwarz am Münchner Ostbahnhof, dem wir erfreulicherweise für mindestens 24 Stunden den Saft abdrehen konnten. R & S ist eins von vielen Unternehmen, die mit Waffenproduktion, Krieg und Tod ihre Profite machen und ihren Beitrag leisten, dass Deutschland seit vielen Jahren unter den Top 5 der globalen Rüstungsexporteuren rangiert.

Außerdem war die Aktion ein Angriff auf die politisch Veantwortlichen in München und Bayern, die den Gongschlag nicht hören wollen.

Es ist unsere Antwort auf den jämmerlichen Stadtratsbeschluß, den Forst Kasten abzuholzen um dort Kies zu fördern. Die Stadtwerke München betreiben weiterhin ein Kohlekraftwerk in Bogenhausen und den Atommeiler Isar 2. Deshalb werden wir auch in Zukunft ihre Infrastruktur angreifen.

Es gibt keine Lösung innerhalb des kapitalistischen Sytems.

Kein Friede mit der Rüstungsindustrie
Keine Ruhe für die Klimakiller
IAA angreifen

Ging es den Extremisten wirklich um Friede, Freude, Klima? Erfahrungsgemäß eher nicht. Schon vor zehn Jahren verübten ähnlich gesinnte Täter nachts einen Brandanschlag auf Stromverteiler in Berlin, was zur Folge hatte, daß die arbeitende Bevölkerung am nächsten Morgen stundenlang in der S-Bahn feststeckte. Ging es damals auch schon um „Pazifismus“ und darum, „Deutschland in den Pausenmodus“ zu versetzen (?), wurde diesmal auch auf Klimaschutz abgehoben.

Eigentlich eine gute Idee – Die 20.000 Haushalte konnten sich schon einmal einen Tag auf die zu erwartenden Stromausfälle einstellen, wenn unsere Grundlast-Kraftwerke abgeschaltet werden.

Pikantes Detail: Der Anschlag war, wie oben zu lesen, ein Druckmittel, genau diese Kraftwerke in oder bei München stillzulegen. Das verstehe, wer will.

Ein frappierend ähnlicher Anschlag ereignete sich fünf Tage später in Grünheide bei Berlin. Zitat des zweiten Bekennerschreibens:

Wir haben in der Nacht vom 25. auf den 26. Mai 2021 die Stromversorgung der Baustelle der Tesla-Giga-Fabrik in Grünheide bei Berlin gekappt, indem wir an sechs überirdisch verlegten Hochspannungskabeln Brand gelegt haben.

Tesla ist weder grün, ökologisch noch sozial. Tesla ist ein Konzern, der weltweit Raubbau betreibt, Lebensgrundlagen zerstört sowie koloniale Ausbeutungsverhältnisse nutzt und herstellt. Unser Feuer steht gegen die Lüge vom grünen Automobil. Ziel war die Sabotage der Baustelle der Tesla-Giga-Factory. Die Ideologie des grenzenlosen technologischen Fortschritts und der globalen Zerstörung der Erde kommen nicht durch schöne Worte zum Ende.

Gegen den Fortschritt der Zerstörung – setzen wir die Sabotage
Klimastreik für eine andere Welt!

„Tesla ist weder grün, ökologisch noch sozial.“ – Ja, das stimmt. Die Brandstiftung ist trotzdem blödsinnig, weil selbst aus Sicht der Attentäter ein Multimilliardär, der auf Kosten seiner Konkurrenz lebt (Klima-Zertifikate), sich von ein paar brennenden Kabeln nicht groß erschreckt zeigen wird. Und die Journaille wird das als eine Tat von verwirrten Unpolitischen abtun. Oder deutet sich ein Umdenken an, wenn schon Anschläge erfolgen?




Projektionen der Zunahme von E-Fahrzeugen: könnten platzen wie eine Seifenblase

Zugegeben, die Hälfte der EV’s im ganzen Land [= den USA] sind in Kalifornien registriert. Aber die beunruhigende Nachricht ist, dass es möglicherweise Warnzeichen für ein Platzen der EV-Wachstumsblase gibt, wie die Statistiken aus Kalifornien zeigen:

● Die hochgebildeten und finanziell gut gestellten Menschen sind derzeit die Hauptbesitzer von E-Fahrzeugen.

● Die EV-Nutzung von etwas mehr als 5000 Meilen pro Jahr spiegelt wider, dass das EV ein Zweitfahrzeug ist und nicht das Arbeitspferd der Familie.

● Der wachsende Prozentsatz von EV-Besitzern, die wieder auf Benzinautos umsteigen, ist eine Botschaft, die die EV-Wachstumsprognosen dämpfen könnte.

● Die größeren und schwereren benzinbetriebenen SUVs machen derzeit die Hälfte der Neuwagenverkäufe aus.

Gouverneur Newsom hat offenbar die Pflichtlektüre für den nächsten EV-Besitzer nicht gelesen: Rückschläge für EV’s, bevor er am 23. September 2020 eine Durchführungs-Verordnung ankündigte, die den Verkauf von gasbetriebenen Fahrzeugen bis 2035 verbieten soll. Er weist den Staat an, dass bis 2035 alle in Kalifornien verkauften Neuwagen und Personenkraftwagen emissionsfreie Fahrzeuge sein müssen.

Vielleicht haben die Bewohner der anderen 49 Staaten, die zusammen die anderen 50 Prozent der EV’s in Amerika ausmachen (ungefähr ein Prozent pro Staat), gelesen, was der kalifornische Gouverneur Newsom nicht verstanden hat, nämlich die folgenden 20 Nachteile von EV’s, die von Motor Junkie bereitgestellt wurden:

20. Kurzstrecken-Angst. Reichweitenangst ist der Faktor Nummer eins, wenn es um die Nachteile von EVs geht. Moderne Elektrofahrzeuge haben aufgrund ihrer Batterien mit geringer Kapazität nur eine begrenzte Reichweite. Die meisten erschwinglichen Elektroautos auf dem Markt haben etwas mehr als eine 130-Meilen-Reichweite.

19. Lange Ladezeiten. Auch wenn Tesla und Porsche erhebliche Verbesserungen vorgenommen haben, ist das Aufladen immer noch weit von der Geschwindigkeit entfernt, mit der man einen Benzintank füllt. Das Tanken dauert nur ein paar Minuten, verglichen mit dem Aufladen Ihres Fahrzeugs über Nacht.

18. Probleme bei der Reiseplanung. Geringe Reichweiten und lange Ladezeiten können jede Reiseplanung über den Haufen werfen. Sie können keine schnelle Reise mit einem Elektroauto planen, ohne den Standort von Ladestationen zu kennen. Sie müssen auch die geschätzte Dauer des Aufladens oder der Aufladung kennen.

17. Meistens gut für den Einsatz in der Stadt. Die Reichweite des EVs ist größer, wenn Sie in der Stadt fahren. Zweitens gibt es in Ballungsgebieten viel mehr Ladestationen.

16. Nicht umweltfreundlich. Haben Sie jemals darüber nachgedacht, was es braucht, um ein einziges Elektrofahrzeug herzustellen? Offensichtlich ist der Prozess der Herstellung eines großen Teils der Lithium-Ionen-Batterien aus den exotischen Mineralien und Metallen, die in fremden Ländern abgebaut werden, sowie deren Entsorgung umweltschädlich, da sie nicht recycelbar sind. Das schwächste Glied bzgl. EV-Zunahme ist die Materiallieferkette. Es gibt möglicherweise nicht genug Mineralien und Metalle auf der Welt, um das geplante EV-Wachstum zu erreichen.

15. Zu teuer. Es gibt eine Reihe von Elektroautos auf dem aktuellen Markt zu kaufen, wobei die Topmodelle weit über 100.000 Dollar kosten. Obwohl es auch erschwingliche Modelle wie den Volkswagen Golf E oder den Nissan Leaf gibt, kosten Elektrofahrzeuge immer noch deutlich mehr als Modelle, die mit fossilen Brennstoffen betrieben werden.

14. Reparaturschwierigkeiten. Wenn Sie ein Elektroauto besitzen, können Sie es vergessen, zu Ihrer örtlichen Werkstatt zu gehen oder es kostengünstig zu reparieren. Unabhängig von Typ und Modell erfordern vollelektrische Fahrzeuge spezielle Wartungs- und Serviceverfahren sowie extrem hohe Sicherheitsstandards.

13. Zu schwer. Bei einigen der High-End-Modelle wie dem Tesla Model X wiegt das Batteriepaket über 1.000 Pfund. Auch das Auto selbst wiegt über 2,3 Tonnen. Schwere Fahrzeuge bedeuten mehr Reifenverschleiß, mehr Energieverbrauch und auch mehr Wartungsaufwand.

12. Probleme bei niedrigen Temperaturen. Wo die Winter kalt und schneereich sind, kann die Entladung der Batterie bei kaltem Wetter ein großes Problem für den täglichen Gebrauch darstellen. Besitzer berichten von einer verringerten Reichweite und sogar dem Ausfall des Betriebs bei besonders harten Winterbedingungen. Das kann lebensbedrohlich sein.

11. Geringe Höchstgeschwindigkeit. Die meisten normalen Alltags-EVs sind ziemlich langsam. Die Höchstgeschwindigkeit des Golf E oder des Kia Soul EV ist z.B. auf unter 100 mph begrenzt.

10. Verbrauch im Straßenverkehr. Die beworbene Reichweite, mit der viele Hersteller prahlen, ist die durchschnittliche oder Stadtfahr-Reichweite. Die Reichweite auf der Autobahn ist jedoch viel geringer, manchmal bis zu 50 Prozent weniger.

9. Hoher Verbrauch bei schwerer Last. Egal wie stark oder groß Ihr Akkupack ist, der Energieverbrauch unter schwerer Last ist zu hoch.

8. Leichtes Verfolgen Ihrer Bewegungen. Diese Systeme sind darauf ausgelegt, Ihre Fahrgewohnheiten, Standorte, Ladepunkte usw. zu verfolgen. Sind Sie sicher, dass Sie wollen, dass jede Ihrer Bewegungen auf einem Server aufgezeichnet wird?

7. Einfach nur hässlich. Es gibt einige Elektrofahrzeuge, die atemberaubende Schönheiten sind, aber die meisten von ihnen sind einfach nur hässlich oder zumindest gewöhnlich.

6. Bedrohung bestehender Wirtschaftsmodelle. Einige Wirtschaftsexperten befürchten, dass die Massenproduktion von Elektrofahrzeugen und die Konzentration auf diese Art von Technologie das aktuelle Wirtschaftsmodell zerstören wird. Denken Sie auch an die riesige Autoindustrie mit all den Unternehmen, die kraftstoffbezogene Produkte herstellen, wie Motorenteile, Kraftstoffeinspritzsysteme, Getriebe und Antriebsstrangkomponenten. All diese Unternehmen und Millionen von Menschen würden arbeitslos werden, was die Wirtschaft und die globalen Standards weiter belasten würde.

5. Große Autofirmen sind sich nicht so sicher. Obwohl fast alle großen Autohersteller mindestens ein Elektrofahrzeug in ihrem Programm haben, sind die meisten ihrer CEOs nicht völlig davon überzeugt, dass Elektroautos die Zukunft der Branche sind. Ihre Vorstände und Marketingverantwortlichen haben beobachtet, wie problematisch das Elektroauto-Segment ist, daher zögern sie, sich voll und ganz auf Elektroautos einzulassen.

4. Praktisch unbrauchbar in Ländern und Märkten der Dritten Welt. Der Elektroauto-Wahnsinn ist auf einige wenige Länder und Märkte der ersten Welt beschränkt. Aber darüber hinaus sind Elektrofahrzeuge in anderen Gebieten nicht existent. Selbst China, der größte Markt der Welt, tut sich schwer damit, irgendwelche Initiativen für Elektroautos umzusetzen.

3. Die Käufer halten sie immer noch für eine Spielerei. Die meisten Autokäufer betrachten EVs immer noch als eine Art Verkaufstrick. Ihre speziellen Betriebsabläufe, begrenzte Nutzbarkeit und andere Fahrdynamik machen sie zu Autos für Technikfreaks, aber nicht zu regulären Transportmitteln.

2. Ein EV kann nicht das einzige Auto in Ihrem Haushalt sein. Selbst wenn Sie ein Elektroauto besitzen oder sich ein solches anschaffen wollen, sollten Sie wissen, dass es nicht alle Ihre Transportbedürfnisse erfüllen kann. Das gilt besonders, wenn Sie eine Familie haben und ein zuverlässiges Fahrzeug für Ihre Familie brauchen.

1. Ein schwieriger Verkauf. Die meisten Fahrer leasen ihr Elektroauto und geben es nach ein paar Jahren an den Händler zurück, um ein neues Modell zu bekommen. Diejenigen, die ein Elektroauto gekauft haben, könnten jedoch große Schwierigkeiten haben, es auf dem Gebrauchtwagenmarkt zu verkaufen oder es beim Händler einzutauschen.

Die Zeit wird zeigen, ob der kalifornische Gouverneur Newsom mit einer einfachen Durchführungsverordnung, Änderungen im Lebensstil für die Transportbedürfnisse der Bewohner, Unternehmen und der Wirtschaft herbeiführen kann.

Link: https://wattsupwiththat.com/2021/05/22/a-bust-to-ev-growth-projections-may-be-in-the-making/

Übersetzt von Chris Frey EIKE

 




China: Neuer Schwung beim Ausbau der Kernenergie?

Einer Meldung in der Online-Ausgabe der Hongkonger South China Morning Post zufolge hat Chinas Staatsrat am 12. Mai beschlossen, insgesamt fünf neue Kernkraftwerke errichten zu lassen. Diese Massnahme ist als Auftakt eines langfristigen Bauprogramms zur Errichtung zahlreicher weiterer Kernkraftwerke gedacht. Mit dieser Initiative will das Land schrittweise seiner Selbstverpflichtung zur Deckelung der „Treibhausgas“-Emissionen bis 2030 und der Erreichung von CO2-Neutralität bis 2060 näherkommen. Bei den jetzt vorgesehenen Neubauten handelt es sich um vier klassische KKW’s mit einer Leistung von je 1,2 Gigawatt (GW) sowie einen neuartigen SMR (Small Modular Reactor). Die vier konventionellen Reaktoren sind russische VVER-1200 Kraftwerke, der SMR-Reaktor mit einer Leistung von 125 MW ist der Demonstrator einer chinesischen Eigenentwicklung. Der Bau von zwei der VVER-Reaktoren soll noch in diesem Jahr beginnen, ihre Inbetriebnahme ist für 2026 geplant. Mit diesen Projekten wird die Gesamtkapazität der chinesischen KKW-Flotte, die bisher bei rund 48 GW lag, um rund 10 % zunehmen.

Bild 1. Mit derzeit rund 50 Reaktoren liegt China hinter den USA und Frankreich weltweit an dritter Stelle (Grafik: World Nuclear Association)

Neue Ausrichtung der Langfrist-Strategie im Kernkraftbereich

In einem weiteren Artikel der gleichen Online-Ausgabe finden sich interessante Zusatzinformationen, aus denen sich einiges über die Hintergründe und Stoßrichtung der neuen KKW-Strategie herauslesen lässt. Es wird darauf hingewiesen, dass China Solar- und Windenergie als zu unzuverlässig für eine stabile Energieversorgung des Landes einstuft. Andererseits scheint das Land aber auch nicht vollständig oder zumindest überwiegend auf Kernkraft setzen zu wollen. Für diese Änderung der früheren Zielsetzung eines massiven KKW-Zubaus werden drei wesentliche Gründe angeführt: Die Fukushima-Ereignisse, die zunehmende Feindseligkeit des Westens und die geringen Uranreserven des Landes. Darüber hinaus lassen sich nicht nur aus den vorhandenen, sondern auch aus manchen nicht vorhandenen Angaben zusätzliche interessante Schlussfolgerungen ziehen.

Bild 2. Unser Blick auf China ist auch heute noch von Vorurteilen aus der Kolonialzeit geprägt. Historische Aufnahme aus dem deutschen „Schutzgebiet“ Tsingtau (heute Kiautschou)

Moratorium nach Fukushima

China ist unbestritten ein autoritär regierter Staat. Vielfach wird deshalb unterstellt, die Parteiführung würde einfach durchregieren, ohne sich um die Meinung der Bevölkerung zu scheren. In der Praxis achtet die politische Führung des Landes jedoch sehr darauf, Unmut im Volk zu vermeiden, indem sie dessen Lebensstandard stetig anhebt. Dies gilt auch für die ärmeren Schichten aus den wirtschaftlich unterentwickelten ländlichen Regionen, aus dem auch das Millionenheer der bitterarmen Wanderarbeiter kommt. Diese Haltung der Verantwortlichen erklärt sich aus den Lehren der chinesischen Geschichte. In Deutschland waren die Bauernrevolten des Mittelalters blutig gescheitert. Über Jahrhunderte regierten danach absolutistische Herrscher „von Gottes Gnaden“ nach Gutdünken und Gutsherrenart.

In China wurden dagegen wiederholt missliebige Dynastien von Volksaufständen hinweggefegt. Selbst die Herrschaft der nicht gerade als zimperlich bekannten mongolischen Eroberer fand durch den Aufstand unzufriedener Volksmassenassen ein abruptes Ende. Die heutige Führung, die selbst aus Erben eines erfolgreichen Aufstands verarmter bäuerlicher Massen besteht, hat diese Lektionen nicht vergessen. Deshalb wurden nach den Fukushima-Ereignissen die bisherigen Planungen gestoppt und der weitere Ausbau der Kernkraftflotte weitgehend auf Eis gelegt. Zunächst wollte man die Lehren aus dem ziehen, was in Japan passiert war. Dafür nahm das Land sogar ein mehrjähriges faktisches Moratorium bei dem dringend benötigten Ausbau der Versorgung mit Strom aus Kernkraft in Kauf. Diese Pause wurde für eine umfassende Analyse und Bewertung der Risiken sowie möglicher Verbesserungen der diversen existierenden und in der Entwicklung befindlichen Reaktortypen genutzt. Dies erfolgte unter umfassender Einbeziehung von Fachleuten aus den Bereichen Energieerzeugung und Kernkrafttechnologie.

Besonderer Wert wurde auch auf die Einbeziehung der Öffentlichkeit gelegt. Das im Jahre 2017 veröffentlichte Gesetz über Kernkraftsicherheit enthält deshalb ein eigenes Kapitel über „Offenheit der Informationen und Teilnahme der Öffentlichkeit“. Die Betreiber chinesischer Kernkraftwerke legen daher viel Wert auf Kommunikation mit der Öffentlichkeit, um deren Akzeptanz zu erhöhen.

Man vergleiche dies mit der nonchalanten Art, wie Merkel die Kernenergie per „Ordre de Mutti“ abräumte. Als Feigenblatt diente ihr das Votum einer Ethikkommission aus handverlesenen „Fachleuten“, die über Qualifikationen von Soziologie über Philosophie bis zu höchsten Kirchenämtern verfügten. Energiefachleute hatte man allerdings nicht hinzugezogen.

Bild 3. China begann erst 1991 mit der Stromerzeugung aus Kernenergie. Der geplante schnelle Ausbau wurde durch das Moratorium nach Fukushima erheblich verzögert (Grafik: World Nuclear Association)

Zunehmender Druck aus westlichen Ländern

Als zusätzliche Komplikation kam zu diesen innenpolitischen Überlegungen noch ein neuer Trend im politischen Raum hinzu. Spätestens ab 2000 wurde mit dem Amtsantritt von Präsident Bush erkennbar, dass die USA die Konkurrenz durch das industriell aufstrebende China nicht nur als lästig, sondern zunehmend als Bedrohung des eigenen Machtmonopols empfand. Man begann selbst solche Verbündete zu sammeln, deren Ruf eher zweifelhaft war. Schon Bush räumte Indien im Nuklearbereich weitreichende Privilegien ein, obwohl das Land bis heute dem Atomwaffensperrvertrag nicht beigetreten ist. Zu einer zeitlichen Verzögerung kam es dann allerdings aufgrund des Terroranschlags vom 11 September. Infolgedessen konzentrierten sich die USA zunächst auf den Krieg gegen den islamistischen Terror. Dabei verrannte man sich wie auch schon früher in opferreiche und nicht zu gewinnende Konflikte, diesmal in Afghanistan, dem Irak und anderen Ländern. Nach Bush griff Obama die Langfriststrategie gegen China dann mit der „Hinwendung zum Pazifik“ wieder auf und führte die langfristige politische und militärische Neuausrichtung gegen China weiter. Auf diesem Fundament konnte dann der wesentlich aggressiver auftretende Trump die endgültige Ablösung der bisherigen Politik der friedlichen Koexistenz durch eine weitgehende Konfrontation vollenden. Seither und auch unter Biden betreiben die westlichen Industriestaaten unter der Führung der USA eine Politik, die sich immer mehr in Richtung eines kalten Krieges 2.0 entwickelt. Der Westen nimmt hierbei für sich das Recht in Anspruch, von China weitreichende Veränderungen des politischen und sozialen Systems zu fordern, während Versuche Chinas, seinerseits Einfluss in anderen Ländern auszuüben, als „Aggression“ gebrandmarkt werden. Inzwischen hat sich daraus neben einem ständig verschärften Handelskrieg auch eine immer massivere Serie diplomatischer und militärischer Geplänkel entwickelt, durch die sich China in seinen Lebensinteressen bedroht sieht.

Drohende Einkreisung

Mit Blick auf den freien Zugang zum Meer und damit zum weltweiten Handel befindet sich China in einer geographisch ungünstigen Lage. Auf drei Seiten von Landgrenzen umgeben, ist der Zugang zum Pazifik und zum indischen Ozean nur durch einen flachen (und damit leicht zu verminenden) Ozean möglich, der durch einen doppelten Ring von Inselfestungen der USA und ihrer Verbündeten abgeriegelt ist. Eine US-geführte Koalition könnte das ölarme Land daher bequem durch Abriegelung der Handels- und Tankerrouten in die Knie zwingen. Zusätzliche Bedrohungspotenziale ergeben durch einen immer stärkeren Boykott bei wesentlichen Technologien wie der Zusammenarbeit im Weltall oder – gerade ganz aktuell – im Bereich moderner IT-Technologien wie 5G-Netzwerke oder der Chipherstellung. Im Bereich Kernenergie hat China deshalb den Kauf westlich lizensierter Kraftwerkstechnologie heruntergefahren. Stattdessen konzentrierte sich das Land darauf, eigene Reaktortechnologien zu entwickeln – und den Schulterschluss mit Russland zu suchen.

Uran aus dem Meer

Als weiterer Bremsklotz erweist sich für das Land die Abhängigkeit von ausländischen Uranimporten. Die heimischen Reserven von gerade einmal 170.000 Tonnen liegen noch unter denen von Frankreich. Bei einem Baufortschritt von jährlich sechs bis acht Kernkraftwerken würde China schon 2035 jährlich 35.000 Tonnen Uran benötigen. Die eigenen Reserven würden nicht einmal bis dahin reichen. Um sich vom Uranimport unabhängig zu machen, plant China deshalb die Entwicklung einer Anlage zur Gewinnung von Uran aus Meerwasser. Die Ozeane enthalten rund 1.000 Mal mehr Uran, als an Land gewonnen werden kann. Zwar werden die Kosten für die Gewinnung aus dem Meer um mindestens das zehnfache über denen aus bergbaulicher Gewinnung geschätzt, doch könnte sich das Land auf diese Weise eine unabhängige Versorgung sichern. Die Entwicklung dieser Technologie ist allerdings sehr aufwendig, so dass mit einem Durchbruch erst in den 2030er Jahren zu rechnen ist.

Russische Kraftwerke sind ein Signal an den Westen

Von besonderem Interesse dürfte an den obigen Meldungen sein, dass sich China für diesen bedeutsamen Neustart für russische und damit gegen westliche Technologie entschieden hat. Die vier konventionellen Reaktoren werden von russischen Unternehmen gebaut und von chinesischen Gesellschaften finanziert. Das an den Westen damit gegebene Signal ist überdeutlich, denn China dürfte sich in den nächsten Jahrzehnten zum mit großem Abstand weltgrößten Markt für Kerntechnologie entwickeln. Die jetzt angekündigten Reaktoren werden die derzeitige KKW-Kapazität des Landes um rund 10 % erhöhen. Bis 2035 rechnet die China Nuclear Energy Association mit einer Steigerung auf 200 GW. Chinas Gesamt-Stromerzeugung aus allen Technologien liegt derzeit mit ca. 7500 Terawattstunden/ Jahr (TWh/a) rund 11-12 Mal so hoch wie die Deutschlands. Mit der weiter fortschreitenden Industrialisierung des Landes wird sich der Bedarf bis zur Mitte des Jahrhunderts vermutlich um mindestens 50 % erhöhen. Um diesen ohne fossile Kraftwerke zu decken, wird man in China wohl mindestens 1200 GW an nicht-fossiler Stromerzeugung installieren müssen, das entspricht der Kapazität von rund 1.000 KKW.

Natürlich will China an diesem gigantischen Markt künftig auch selbst partizipieren. Aktuell hält man sich jedoch noch zurück, obwohl das Land inzwischen mit dem Hualong 1 über eine ausgereifte eigene Technologie verfügt. Dennoch wird dieser Reaktortyp in den oben erwähnten Meldungen nur im Zusammenhang mit dem geplanten neuen Modell Hualong 2 erwähnt, dessen Ersterrichtung ab 2024 beginnen soll. Der Bau des Hualong 2 soll lediglich 2.000 US-$/kWe kosten und in vier statt der bisher erforderlichen fünf Jahre erfolgen. (Zum Vergleich: Europäische Reaktoren des EPR-Typs wie Flamanville und Olkiluoto kosten ca. 10.000 US-$/kWe bei Bauzeiten von teils > 10 Jahren). Anhand solcher Vergleiche wird deutlich, welche Bedeutung der Kernenergie in Asien zukommen wird. Allein der chinesische Markt für Kernkraftwerke dürfte bis 2050 ein Volumen von mehreren 1.000 Mrd. US-$ haben, vom Weltmarkt ganz zu schweigen. Auf diesem Zukunftsmarkt werden Russland und später auch China den Ton angeben, während Deutschland und Europa die selbstgewählte Rolle des Windbeutels spielen dürften.

Quellen:

https://www.scmp.com/news/china/politics/article/3129691/china-gives-green-light-five-nuclear-units-cut-carbon-and-aim

https://www.scmp.com/news/china/science/article/3133379/can-ocean-fuel-chinas-nuclear-boom?module=lead_hero_story_1&pgtype=homepage

https://www.scmp.com/news/china/politics/article/3125086/chinas-leaders-keep-focus-job-creation-and-better-living

https://www.bing.com/search?form=MOZLBR&pc=MOZI&q=2011-07-28-abschlussbericht-ethikkommission-data.pdf

https://deutsche-schutzgebiete.de/wordpress/projekte/kolonien/kiautschou/

https://www.world-nuclear.org/information-library/country-profiles/countries-a-f/china-nuclear-power.aspx

http://german.china.org.cn/txt/2019-08/02/content_75060373.htm

https://www.sueddeutsche.de/politik/atomwaffensperrvertrag-das-indische-problem-1.889347

 




Frau Baerbock findet die einheitliche Normung in der EU toll!

Geht es Ihnen wie uns? Wir dachten bislang, dass nun der / die Erfahrenste seine Kompetenz hervorhebt, was ausgerechnet ihn / sie zum besten Amtsträger machen würde.

Die Politiker zielen natürlich außerdem darauf ab, die Herzen und das Gemüt der Wähler für sich zu gewinnen. Eine Meisterin in dieser Disziplin scheint Frau Baerbock, die Kandidatin der Grünen zu sein. Sie hat nun eine ganz neue Strategie für sich entdeckt:  Stand-up Comedy vom feinsten und subtilsten.
Meist besteht Stand-up-Comedy aus einstudierten Nummern, …  aber auch spontane, unvorbereitete Elemente sind in den Darbietungen zu finden.

Lassen Sie sich überraschen:

Die Anmoderation für die kommende Fragerunde finden Sie ab  01:10 im Original wdr Video

https://www1.wdr.de/mediathek/video/sendungen/europaforum/video-das-erste-triell-mit-baerbock-laschet-und-scholz-100.html

Hier das Transscript:

  • Zum Start eine kleine Frage 01:30: Wo ist Ihnen heute schon Europa im Alltag begegnet?
  • Herr Scholz: 01:48  Nummernschilder mit Europasysmbol und Euro
  • Herr Laschet 02:10 trifft oft Belgier und Holländer in Aachen
  • Frau Baerbock 02:00 bis 2:05 Ihr „…begegnet Europa überall, schon morgens beim Stecker in die Steckdose stecken, dass es Normung gibt und ich nicht verschiedene Stecker haben muss“

Und damit hat Frau Baerbock aus ihrer Sicht mal wieder den Nagel auf den Kopf getroffen. Denn für ganz Einfachgestrickte reicht das. Aber wer will schon freiwillig zu den Einfachgestrickten gezählt werden. Darin liegt wohl der subtile Humor.

Die Interpretation des Ganzen lässt natürlich verschiedene Varianten zu:

Eine für Europäer.

Frau Bärbock hat das Problem mit den unterschiedlichen Stecker-Normen erkannt und will ganz nach ihrer Einstellung darauf hinweisen. Das könnte z.B. so lauten: „Wir werden vertrauensvoll mit den anderen Ländern zusammenarbeiten. Da wir aber keinen zurücklassen wollen, bleiben wir alle hinten. Denn Sie wissen ja, wo ich bin ist vorne, also ist hinten das neue vorne. Wir werden dann Eu-verbindlich uns auf eine einzige Norm einigen. In der Übergangszeit werden wir in allen beteiligten Ländern jedes Jahr die Norm ändern. Das ist die Transparenz die die Opposition immer fordert. Wir nehmen den Bürger mit und schaffen Arbeit. Denken Sie nur an die vielen Handwerksstunden der Elektriker, die dann zu leisten sind.  So schaffen wir Arbeitsplätze und können Werte mehrfach schaffen.“
(Die es nicht von alleine merken, so könnte es sein, das haben wir uns ausgedacht,)

Für uns humorlose Flacherdler hingegen gilt:

Wer nur sein Handy mit dem Flachstecker aufladen muss, weil er ohnehin heute mal hier hin düst und morgen dorthin, CO2 kompensiert versteht sich, kann dies – bis auf den in Großbritannien, aber die sind ja deswegen auch raus aus der EU- überall tun. Und das dürfte auch der Grund sein, warum die gut gelaunte Ellen Ehni, ihres Zeichens Chefin der Chefredakteure beim wdr, sie nicht korrigierte. Sie sieht das wohl genau so. Erst wenn man das Hotelzimmer säubern will und den Staubsauger anschalten will, oder sonstwie etwas mehr Kraft aus der Steckdose benötigt, merkt sofort, dass es mit der einheitlichen Normung nicht weit her ist in der EU. Nur Frau Baerbock und die ihr wohlgesonnene Ellen Ehni merken das nicht.

Das kleine Video zeigt es. Es wurde uns zugespielt, s.o. mit den Ergänzungen.

Wir hoffen der Urheber ist mit der Nutzung auf EIKE einverstanden, denn wir denken, er hatte es eh‘ für größere Verbreitung erstellt. Dem Unbekannten ein herzliches Dankeschön.




Kalifornien: Ein Fünftel aller Hybrid-/Elektro-Autokunden will zurück zum Verbrenner

In Nature Energy publizierten gerade Wissenschaftler des Institutes für Transportstudien von der Universität von Kalifornien am Standort Davis UCD, daß 20% der Plugin-Hybridfahrer und 18% der E-Autokunden zum klassischen Verbrenner zurückkehren oder kehren wollen.

Hauptgrund ist gar nicht die Reichweite, wie man aus deutscher Erfahrung vermuten möchte – der geneigte EIKE-Leser erinnert sich an die Odyssee eines Freiburger Paares, das mit dem VW ID.3 nach Frankreich fuhr und nicht wie geplant mit zwei Batterieladungen hinkam. Nein, der Hauptgrund ist das zeitraubende und umständliche Aufladen des Li-Akkus. Dafür brauch man mindestens eine für Europa typische 240 Volt-Leitung; die Amis haben aber meist nur 120 Volt. Das geht schon – mein deutscher Rasierapparat funktionierte in New York tadellos. Man muß den Wagen über Nacht laden, oder noch länger. Die Installation einer speziellen Ladevorrichtung ist für viele Fahrer zu teuer. Seltsamerweise nutzen Kalifornier meist die öffentlichen Stationen nicht, was an der bekannten amerikanischen Weite liegen mag. Schon im engen Deutschland ist der nächste Ladepunkt meist nicht vorm Haus; man muß dann weit laufen, läßt das Auto die ganze Nacht an der Station stehen, dann kommt kein anderer dran…

„Es sollte nicht davon ausgegangen werden, dass ein Verbraucher nach dem Kauf eines E-Autos auch weiterhin eines besitzen wird“

..,lautet daher das ökonomische Fazit der Studie.

Andere Gründe für die Entscheidung, wieder zum Verbrenner zurückzukommen, sind laut Autoren eine geringe Zahl von Haushaltsfahrzeugen (also fehlende Alternativen, wenn der Stromer ewig am Netz hängt), und – das ist pikant – die Eigenschaft, „nicht männlich zu sein“. Eigentlich gelten Frauen als umweltbewußter, zumindest in Europa. Die FFF-Demos werden von Schülerinnen und Studentinnen dominiert. Man würde erwarten, daß Frauen daher die Wartezeiten und das Ladestation-Gesuche eher hinnehmen, was aber gerade nicht der Fall ist.

Die Drohungen von Eltern gegenüber ihren Töchtern, die Heizung im Kinderzimmer abzuschalten oder das Handy einzukassieren, könnten also erhebliche Wirkung zeigen…..

 




»Windkraft gehört zu unserer Kulturlandschaft!«

»Windkraft gehört zu unserer Kulturlandschaft!« Diese noch recht ungewohnte Ansicht vertrat der niedersächsische Minister für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz, Olaf Lies (SPD). »Das haben wir so übrigens auch in den Erlass geschrieben. Das ist zwar zunächst vor allem eine politische Botschaft, ohne tatsächliche rechtsbindende Wirkung. Es ist aber ein klares Bekenntnis zum Ausbau der Windkraft in Niedersachsen«, meinte der Minister in einem Interview mit der NWZ.

Mit aller Gewalt sollen auch in Niedersachsen mehr Windräder durchgedrückt werden, obwohl das Land vor allem in den Küstenregionen mit Windrädern zugepflastert wurde. Doch das reicht Lies nicht: »Unser Ziel ist es, spätestens ab 2030 genau 2,1 Prozent der Landesfläche für Windkraftanlagen zur Verfügung zu stellen.« Die niedersächsische Landesregierung hat bekanntlich einen Windenergieerlass beschlossen, nach dem Anlagen der Windindustrie im Raumordnungsprogramm eine Vorrangstellung bekommen sollen.

Der Schutz des Landschaftsbildes zählt nichts mehr, wenn Windräder den Blick auf jahrhundertealte Bauten verstellt. Lies verweist darauf, dass es klar definierte Abstandsgrenzen gebe, aber: »Natürlich lässt es sich dann nicht vermeiden, dass Windräder am Horizont zu sehen sind. Aber sie gehören dazu, wenn wir Klimaschutz in Realität umsetzen.«

Jedes Jahr müssten fast 500 Anlagen neu gebaut werden, denn Lies träumt davon, 2040 den Strom komplett aus sogenannten »erneuerbaren« Energien zu bekommen. Er hätte gerne 65 GW Leistung aus Fotovoltaikanlagen und 30 GW aus Windanlagen. Erstaunliche Zahlen, stehen bisher in Niedersachsen Ende 2020 insgesamt 6352 Windräder, die 11.325 Megawatt an Leistung liefern könnten, wenn, ja wenn der Wind weht. Wenn nicht, versinkt das Land im Dunkeln, wenn aus dem Ausland kein Strom importiert werden kann. Dabei wirken bereits jetzt weite Landstriche aufgrund der gigantischen Windindustrieanlagen unbewohnbar.

Das Land Niedersachsen geht immer brutaler gegen Bürger vor, die sich gegen diese monumentalen Industrieanlagen wehren wollen. Auch der Landesverband der Bürgerinitiativen in Hannover ist auf Linie gebracht und setzt gegenüber lokalen Initiativen den politischen Willen der Landesregierung durch. Zum Beispiel gegen die Windkraftgegner »Keine Windkraft im Emmertal e.V.« in der Nähe des Kernkraftwerks Grohnde.

Die lokale Gruppe und der Landesverband hatten gegen den Windpark Grohnde-Kirchohsen geklagt und Natur- und Umweltschutzgründe angeführt. TEberichtete. Dem mochte die erste Instanz nicht folgen. Anlass für den Landesverband der Bürgerinitiativen, nicht weiter fortzufahren, obwohl ein Rechtsgutachten gute Erfolgsaussichten für eine Berufung vor dem Oberverwaltungsgericht sah. Die lokale Bürgerinitiative »Keine Windräder im Emmerthal« sieht den Verband weiterhin als in der Pflicht, die Klage fortzusetzen. Immerhin existieren entsprechende Vereinbarungen. Doch der LBU lehnt ab, damit nicht die Ziele des LBU zum Atomausstieg und zur Nutzung erneuerbarer Energien »torpediert« würden. Der Verband führt übrigens auch TE-Veröffentlichungen zur Begründung für seine Haltung an.

Freuen können sich allerdings Rechtsanwälte und Steuerberater. Denn die Zahl der Auseinandersetzungen um die mangelnden Erträge der Windanlagen nimmt zu. Immer mehr Bürger, die ihre Spargroschen in die angeblichen »Bürgerwindparks« investiert haben, stellen nach ein paar Jahren mit langen Gesichtern fest, wie wenig Ertrag die Windräder erbracht haben.

»Sehr geehrte Damen und Herren«, so heißt es in einem wütenden Brief von Windbürgern, der TE vorliegt, »nach bislang drei weniger erfolgreichen Ertragsjahren Jahr 2020:  6.917.284 kWh  (88,4% der Prognose), Jahr 2019:  6.765.468 kWh  (86,5% der Prognose), Jahr 2018:  6.206.743 kWh  (79,3% der Prognose) produziert die Anlage im Jahr 2021 (Januar-April) 24,8% der Prognose bislang noch weniger Strom als im gleichen Zeitraum 2020 mit 43,7% der Prognose.« Sie glauben: »Das wird die Genossenschaftsmitglieder mit Sicherheit nicht erfreuen.«

»Die Frage stellt sich erneut auch im vierten Betriebsjahr der Windkraftanlage, hat der Vorstand die Anleger mit falschen Prognosen getäuscht?« Das schreibt die Energiegenossenschaft Weserbergland, die das erste »Bürger-Windrades« Hamelns betreibt. Erst wurde von einer langfristigen, »enkeltauglichen Geldanlage« gesprochen, doch heute stellen sie mit langen Gesichtern fest: »Haben Oma und Opa sich von falschen Versprechungen blenden lassen, weil sie es nicht besser wussten?«

MERKELS WORT »KLIMALEUGNER« MUSS ALARMIEREN

»Klimaschutz« als Generalvollmacht gegen Recht und Freiheit

Oma und Opa hätten es besser wissen können, denn die Spatzen pfeifen es von allen Dächern, dass die Windräder nur den Landverpächtern und den Projektierern nutzen. Die seifen wie Wolldeckenverkäufer auf Kaffeefahrt die potentiellen Anleger ein und versprechen als Rendite das Blaue vom Himmel. Doch das Blaue trügt genauso wie die windigen Ertragsprognosen.

Nichtsdestotrotz sieht die Windindustrie nach dem Skandalurteil des Bundesverfassungsgerichtes Aufwind und fordert noch viel mehr Windräder, allen voran Claudia Kemfert, die von 100.000 Windrädern in Deutschland träumt. Doch das auch 100.000 mal null immer noch null ist, es bei Flaute also keinen Strom gibt, hat ihr offenbar noch niemand gesagt. Ihre Antwort an Kritiker: Sie würden immer ein Extremszenario machen, was es einmal im Jahr für 10 Tage gebe, die restlichen Tage hätten wir erneuerbare Energie im Überschuss.

Allerdings bringen Windräder durchschnittlich maximal und rechnerisch nur rund 2.000 sogenannte Volllaststunden pro Jahr, das insgesamt 8.760 Stunden hat. Die restlichen 6.760 Stunden stehen die rechnerisch Dinger still, weil kein Wind weht.

Abgesehen davon, dass es deutlich mehr Tage ohne ausreichendes Windangebot als jene von Kemfert benannten 10 gibt, ist die Botschaft klar: Habt euch doch nicht so, was braucht ihr auch jeden Tag Strom?

 




Wirksamkeit von Impfstoffen: eine Frage der Präsentation

Es handelt sich dabei um die Verminderung des relativen Risikos, an einer schweren Form von Covid-19 zu erkranken.

Dieser Wert ist abhängig:

  • Von den Bedingungen des klinischen Tests,
  • Von den Personen, die daran teilgenommen haben,
  • Und vom Zeitpunkt, an dem der Test durchgeführt wurde.

Wenn die ausgewählten Personen z. B. älter gewesen wären oder mehr Vorerkrankungen gehabt hätten oder wenn der Test zum Zeitpunkt einer größeren Virenverbreitung durchgeführt worden wäre, wäre die relative Effizienz der Impfung viel kleiner gewesen.

Für die Personen, denen man eine Impfung oder reine Behandlung anbietet, ist das absolute Risiko wichtiger.

Das relative Risiko (auf Englisch abgekürzt RRR) ist eine Zahlenangabe, die Ihnen sagt, wie etwas, das Sie tun oder unterlassen, ihr Erkrankungsrisiko verändert.

Wenn Sie z.B. nicht rauchen, sinkt Ihr Risiko, an Herz-Kreislauf-Problemen zu erkranken, im Vergleich zu den Rauchern um 30 Prozent. Es geht dabei immer um den Vergleich zwischen zwei Gruppen. Wenn Sie wissen, zu welcher Gruppe Sie gehören, können Sie die Wahrscheinlichkeit einer Erkrankung abschätzen.

Diese Angabe ist also relativ und bezieht sich nicht unbedingt auf Ihren persönlichen Fall, sondern auf die Gruppe, der Sie angehören. Die Information über die relative Risikominderung ist sinnvoll für Forscher, die Meta-Analysen durchführen, denn sie erlaubt es die Ergebnisse verschiedener klinischer Studien zu kombinieren. Auf keinen Fall können Sie daraus ersehen, ob eine Behandlung ihnen persönlich nützt, denn sie berücksichtigt nicht ihr persönliches Erkrankungs-Risiko ohne Behandlung.

Für jeden von uns ist es wichtig zu wissen, was eine Behandlung oder Impfung für eine Einzelperson bewirken kann. Dafür braucht man den Wert der absoluten Risikominderung (auf Englisch abgekürzt ARR).

Das absolute Risiko ist Ihre anfängliche Wahrscheinlichkeit, eine Krankheit wie Krebs, Bluthochdruck …oder Covid-19 nach einer SARS-CoV-2-Infektion zu bekommen. Sie müssen deshalb wissen, wie hoch Ihr Risiko (in %) ist, diese Krankheit ohne Behandlung zu entwickeln. Von diesem Wert müssen Sie das in klinischen Studien ermittelte absolute Risiko abziehen.

  • Diesen Wert müssen Sie kennen, um eine rationale Entscheidung über den Nutzen einer Behandlung im Vergleich zu den damit verbundenen Nebenwirkungen treffen zu können.

Aber diese Prozentzahl der «absoluten Risikominderung» ist immer viel niedriger als die Zahl der «relativen Risikominderung» und ist deshalb nicht sexy genug, um eilig entwickelte Produkte an den Mann zu bringen. Aus diesem Grund benutzen die Pharma-Hersteller viel lieber den RRR als den ARR.

Hier ein einfaches Beispiel eines klinischen Tests:

Quelle 1: https://www.mdpi.com/1648-9144/57/3/199

Sie werden so leicht verstehen, warum die Pharma-Labore lieber den RRR als den ARR verwenden.

Die Prozentzahl der relativen Risikoreduktion wird von den Herstellern gerne im Marketing benutzt, weil sie den erwarteten Nutzen einer Behandlung übertreibt. Die gleichen Hersteller benutzen aber die ARR, um Nebenwirkungen zu verharmlosen.

Die Mediziner sollten den Personen, die sich für eine Behandlung oder Impfung entscheiden müssen, den ARR mitteilen, damit sie deren REALEN Nutzen beurteilen können. Das ist die Basis einer aufgeklärten Einwilligung.

Demonstrieren wir das am Beispiel der klinischen Studien, die den Corona-Impfstoffen von BionTech-Pfizer und Moderna zugrunde liegen. (Quelle 2) https://bestpractice.bmj.com/info/toolkit/learn-ebm/how-to-calculate-risk/

BionTech-Pfizer (Quelle 3) :

https://www.nejm.org/doi/full/10.1056/NEJMoa2034577

Wenn Sie also jung sind und ein gegen Null gehendes Risiko, an einer schweren Form von Covid-19 zu erkranken haben, würden Sie sich dann für eine Risikominderung von 0,71 % impfen lassen und dabei eventuell schwere Nebenwirkungen in Kauf nehmen? Selbst wenn ihr Covid-Risiko bei 30 Prozent läge, würde dann dessen Verminderung um 0,71% für Sie etwas ändern?

Für Ihre Entscheidung ist ein weiterer Wert von Interesse: der NNT. Das ist die Zahl der Geimpften, die erreicht werden muss, damit wenigstens eine Person davon profitieren kann.

Im Fall BionTech-Pfizer: NNT = 1 / ARR = 1 / 0.0071 = 141.

Das bedeutet, dass von 141 mit diesem Produkt geimpften Personen 140 das Risiko schwerer bis tödlicher Nebenwirkungen in Kauf nehmen müssen, ohne davon einen Nutzen zu haben!

Würden Sie dieses Risiko akzeptieren?

Hier noch eine Überraschung: Die Zahlen der in Israel durchgeführten massiven Impfkampagne bestätigen mit einem ermittelten RRR von 94% durchaus die Hersteller-Angaben. Aber der im realen Leben (mit Masken- und Abstandsgebot) ermittelte ARR sank gegenüber der klinischen Studie auf 0,46%! In diesem Fall musste man also 217 Personen impfen, damit eine einzige davon profitieren konnte. Aber die «Experten» haben sich gehütet, das an die große Glocke zu hängen.

Nun zum Impfstoff von Moderna (Quelle 4) :

https://www.nejm.org/doi/full/10.1056/nejmoa2035389

In diesem Fall ist der NNT = 1 / ARR = 1 / 0.011 = 91.

91 Personen müssen sich also impfen lassen, damit ein Individuum davon profitiert. Die 90 übrigen nehmen das Risiko schwerer bis tödlicher Nebenwirkungen in Kauf.

Das ist die ganze Wahrheit über die Impfstoffe, die die Welt retten sollen!

Zu den Vorschriften der US-Genehmigungsbehörde FDA für die Vermarktung von Pharma-Produkten (Quelle 5) gehört die Verpflichtung der Hersteller, der Öffentlichkeit alle diese Daten zugänglich zu machen, damit jede Person die Vor- und Nachteile einschätzen und sich bewusst entscheiden kann.

(Quelle 5):

P60. https://www.fda.gov/media/81597/download + https://www.fda.gov/about-fda/reports/communicating-risks-and-benefits-evidence-based-users-guide

2. Provide absolute risks, not just relative risks. Patients are unduly influenced when risk information is presented using a relative risk approach; this can result in suboptimal decisions. Thus, an absolute risk format should be used.

Doch für die hier zur Debatte stehenden Impfstoffe haben weder die FDA noch die EMA etwas derartiges verlangt. Sie haben nur auf die RELATIVE Risikominderung hingewiesen. Dieses Versäumnis ist nicht nur unehrlich, sondern auch gefährlich.

Wie ist es möglich, dass unsere Gesundheitsbehörden und unsere Minister uns auf dieser Datengrundlage erzählen können, dass die Covid-Impfstoffe funktionieren, dass ihr Nutzen größer ist als die Risiken und uns aus der Krise herausführen können?

Wie können sie ins Auge fassen, Personen ohne Risiko und sogar Kinder impfen zu lassen, wo ihnen doch diese Impfstoffe nicht nur nichts nützen und die Meldungen über schwere bis tödliche Nebenwirkungen täglich zahlreicher werden.

Allerdings weisen manche darauf hin, dass die Impfung doch funktioniere, indem sie auf die Beispiele Israel und England verweisen, wo es praktisch kaum noch Todesopfer gebe.

Betrachten wir deshalb die Mortalitätskurven dieser beiden Länder (Quellen 7 und 8). Israel und Großbritannien haben mit der Impfung der ältesten und fragilsten Personen begonnen: Nach dem Beginn der Impfkampagne kam es zu einer Explosion der Mortalität, ein Phänomen, das in allen Ländern mit Massenimpfungen beobachtbar ist. Das bezeichnen manche Epidemiologen als „Ernte-Effekt“: Die Impfung hat das Ableben von Personen beschleunigt, die ohnehin nicht mehr lange gelebt hätten.

https://www.worldometers.info/coronavirus/country/uk/

https://www.worldometers.info/coronavirus/country/israel/

So ist es kein Wunder, dass die Kurve der Sterblichkeit danach wieder absackt.

Überall auf der Welt vermehren sich die Infektionszahlen bei doppelt geimpften Personen. Die Insassen der Pflegeheime sterben weiter und niemand möchte der Wahrheit ins Auge blicken. Niemand wagt es, die richtigen Fragen zu stellen. Im Gegenteil versteift man sich in einer morbiden Flucht nach vorne.

Es wird also wohl im Herbst eine vierte Corona-Welle geben, die die verletzlichsten Personen, ob geimpft oder nicht, mitreißen wird. Anstatt die Nutzlosigkeit und Gefährlichkeit der Gen-Therapien anzuerkennen, hat man bereits ein Narrativ vorbereitet, um davon abzulenken. Die Rede ist von neuen Virus-Varianten, von der geringen Wirksamkeit von Impfstoffen, die nach sechs Monaten einer Auffrischung bedürfen. Es wird eine Art Jahres-Abo bei Pfizer geben. Dessen Chef hat das zynischer Weise selbst angekündigt (Quelle 9):

https://www.latribune.fr/economie/international/une-troisieme-dose-du-vaccin-pfizer-probablement-necessaire-selon-son-pdg-882539.html

Wie sind wir da hinein geraten? Es ist schwer, diesen wütenden Wahnsinn zu verstehen, der viele Kranke, Invalide und Tote zurücklassen wird. Welche Gesellschaft kann so etwas akzeptieren? Welche Gesellschaft, die sich ohnehin bereits gegenüber der jungen Generation versündigt hat, bereitet sich nun darauf vor, diese durch eine Gen-Therapie mit unabsehbarem Langzeit-Nebenwirkungen noch größeren Gefahren auszusetzen?

Um ihre Ziele zu erreichen, bereiten die europäischen Führer*innen den Impfpass vor. Sie halten die Bevölkerung in Angststarre, um sie am Nachdenken zu hindern.

Viele werden sich daran erinnern…und die Verantwortlichen werden Rechenschaft ablegen müssen! (Übersetzung: Edgar L. Gärtner)

Quelle: Collectif Citoyen für FranceSoir (https://www.francesoir.fr/opinions-tribunes/efficacite-des-vaccins-tout-est-une-question-de-presentation)




Wechselstromnetz – Gleichtakt ist wichtig

Auf der letzten Eike Konferenz in München (ach, schon wieder so lange her) und im privaten, bin ich wieder danach gefragt worden. Daher habe ich eine Basis für unsere Leser mit Fachwissen auf anderen Gebieten zusammengestellt.

Die Fachleute unter unseren Lesern sind hier nicht angesprochen. Diese Leser finden unter den u.g. Links fachlich tiefergehende Informationen. Wer kommentieren möchte, bitte schreiben Sie genau, was Sie meinen und wie Sie es ausdrücken würden, damit die o.g. Gruppe unserer Leser es besser versteht. Pauschale Kritik fällt auf den Kommentator zurück.

 

Wie entsteht Wechselspannung?

Zwischen den Polen eines Magneten dreht sich ein Leiter.

Durch die Bewegung in dem magnetischen Feld, wird in dem Leiter (Draht) eine Spannung induziert. Ist die Drahtschleife geschlossen, so fließt ein Strom, der periodisch zu-  und abnimmt. Steht die Leiterschleife gerade unter einem Pol, ist die Spannung (der Strom) am größten, steht die Leiterschleife zwischen den Polen – in der neutralen Zone-  wird keine Spannung induziert, durch die weitere Bewegung ändert die Spannung (der Strom) ihre Polarität (seine Richtung).

Es ist egal,  ob die Leiterschleife oder der Magnet bewegt wird – die induzierte Spannung und damit der Strom, pulsiert sinusförmig.

Anwendungsbeispiele sind Generatoren die Spannung erzeugen. Der Stromkreis ist dann über den Verbraucher geschlossen (Haushalte, Industrie, Straßenbeleuchtung, Bahnen, … )

Die Bewegung des stromdurchflossenen Leiters im Generator, erzeugt selbst ein der Drehbewegung entgegengesetztes Magnetfeld – das muss der Antrieb des Generators dann als mechanische Arbeit leisten – je geringer der fließende Strom (die abgenommene Leistung ) ist, umso weniger mechanische Antriebsleistung ist notwendig und umgekehrt.

Eine gute Beschreibung finden Sie hier

https://group.vattenfall.com/de/unternehmen/geschaeftsfelder/strom-gas/wie-wird-strom-erzeugt

 

Historische Ergänzung:

Am Anfang der Entwicklung konnte man mit „wechselndem Strom“ nicht viel anfangen. Man kannte nur Gleichstrom. Dazu baute man die Generatoren mit einem Kommutator „Stromwender“. Gut zu erkennen an diesem Generator

Demmig-Dynamo Schuckert 1881

Ausstellungsdynamo von Sigmund Schuckert, hergestellt für die Ausstellung „L’electricè“ in Paris 1881 – Foto vom Autor, Industriemuseum Tafelwerk, Nürnberg

Man sieht rechts und links die Erregerspulen (Magnetspulen), der Läufer ist im runden Mittelteil, links der Kommutator mit Kupferbürsten. Der Ausdruck „Bürste“ hat sich gehalten, auch für die später genutzten Kohlestifte.

1881 baute Werner von Siemens die erste elektrische Straßenbahn, damals mit 400 VDC Stromzuführung über die Schienen. (Prinzip Gleichstrom Modelleisenbahnen, ein Beispiel: Fleischmann)

Transformator

Ebenso, wie vorstehend beschrieben, erzeugt ein fließender Strom um einen Leiter ein Magnetfeld. Ist der Strom pulsierend, so wird in einer in einer daneben angebrachten Spule ebenfalls eine Spannung induziert. Diese Anordnung kann dann ein Trafo sein, bei dem die Wicklungen elektrisch (galvanisch) getrennt sind, aber einen gemeinsamen Kern aus zueinander isolierten Eisenblechen haben, das Joch. – die Energie wird dann durch das Magnetfeld übertragen. Die primär – sekundär Spannung wird dann im Verhältnis der jeweiligen Anzahl an Windungen herauf oder herabgesetzt.

https://www.udo-leuschner.de/basiswissen/index.htm

Motor

Grundsätzlich funktioniert ein Motor wie ein Transformator, nur dass beim Motor die sekundäre Wicklung dann der Läufer ist. Der Läufer dreht sich in einem Motor, wenn die Ständerwicklungen ein Drehfeld induzieren, quasi das Gegenteil des oben beschriebenen Generatoreffektes. (Das war am Anfang der Entwicklung nicht sofort klar!)

Wichtige Formeln:

Mit dem Ohmschen Gesetz kann der Strom errechnet werden, der bei einer bestimmten Spannung durch einen Widerstand (-sleiter) fließt:  Strom = Spannung / Widerstand,
als Formel I = U/R  – I in Ampere, U in Volt,  R in Ohm

Die Leistung, die notwendig ist, um den Strom zu treiben:  P = U * I , P in Watt,
Verlustleistung ist auch Leistung, nach Umstellen der Formeln gilt auch Pv = I² * R

Die geleistete Arbeit ergibt sich mit Leistung mal Zeit,
W = P * t, an den Stromanbieter zahlen wir meist nach verbrauchten kWh (Kilo Watt Stunden)

Nichts funktioniert ohne Verluste, was wir nutzen hat einen Wirkungsgrad. Fließt Strom durch eine Leitung, so sind die Verluste natürlich abhängig vom Widerstand des Leiters, wesentlich ist der Strom, der geht nach obiger Formel quadratisch ein.

Stromnetz im Gleichtakt

Wechselspannung bietet Vorteile, es ist einfach mit einen Transformator die Spannung herauf zusetzen, für verlustärmere Fernübertragung  (höhere Spannung, kleinerer Strom]. Für  den Verbraucher wird die Spannung wieder herab gesetzt.

Excel-Sinus

Der Nachteil ist, dass alle an das Netz angeschlossenen Generatoren, ihre Spannung im Gleichtakt einspeisen müssen. Der exakte Takt – die Frequenz, beträgt für z.B. Deutschland,  Österreich, Schweiz 50Hz, das sind 50 Zyklen / sec.  [Erst 1930 wurden in Deutschland die 50 Hertz als Normfrequenz festgeschrieben.]

Die aktuelle Netzfrequenz finden Sie hier: https://www.netzfrequenzmessung.de/,
Ein Ing. Büro, das auch professionelle Auswertungen zur Verfügung stellt.

Messung der Netzfrequenz

In jedem Augenblick muss von den Kraftwerken genau so viel Strom erzeugt werden, wie von den Verbrauchern abgenommen wird. Liegt die abgenommene Leistung über der den Generatoren zugeführten Leistung, dann wird das Leistungsdefizit zwischen zugeführter und abgenommener Leistung aus der Rotationsenergie der Generatoren gedeckt. Diese werden dadurch langsamer, d.h. die Netzfrequenz sinkt.

Verschiedene gestaffelte Regelmechanismen sorgen bei einer Abweichung von der Sollfrequenz zu einer Leistungsanpassung an den Generatoren, um wieder die 50,0 Hz zu erreichen. Links dargestellt ist die aktuelle Netzfrequenz. Die Skala ist so groß ausgeführt, um die geringen Frequenzänderungen detailliert darstellen zu können. Im normalen Netzbetrieb treten Abweichungen bis 0,150 Hz auf, die Primärregelleistung wird erst bei einer Abweichung von 0,200 Hz voll eingesetzt.

Die derzeit Primärregelleistung beträgt im obigen Screenshot gerade 521 MW, d.h., dass müssen konventionelle Kraftwerke gerade zusätzlich abgeben. Wind und Sonne können „kein Gas geben“.

Zeitlicher Verlauf der Netzfrequenz:  https://www.netzfrequenzmessung.de/verlauf.htm (etwas warten, die Grafik wird zeitlich aktuell erstellt)

Weicht nun ein Generator davon ab, kommt es zu Ausgleichsströmen, die je nach Frequenzabweichung bis zur Zerstörung der Netzkomponenten oder der Generatoren führen kann.

Um Generatoren miteinander zu koppeln, müssen übereinstimmen:
Die Frequenz, die Phasenlage (der Beginn), die Höhe der Spannung

Um es deutlich darzustellen, sehen Sie im obigen Beispiel  einen Frequenzunterschied von 1:2. Und auch eine Phasenverschiebung.  An vielen Stellen ist der Wert (die Spannung) der beiden Sinuswellen sehr unterschiedlich, im realen Netz kommt zu Ausgleichsströmen.

Die Pfeile könnten an allen Stellen angebracht sein, hier zeigen sie nur auf Beispiele:  „Blau“ hat den Maximalwert, „Rot ist fast maximal Negativ,  oder „Rot hat Maximalwert, „Blau“ ist fast maximal Negativ..

Wann kann es zu Frequenzabweichungen kommen?

Im ausgeglichenen Zustand, liefert der Generator gerade so viel Strom, wie gebraucht wird, der Motor dreht den Generator gleichmäßig, Wird mehr Energie (Strom) gefordert, so wird der Antrieb des Generators etwas langsamer werden, die Frequenz geht zurück-  der Antrieb muss nachgeregelt werden. Die wichtigste Regelgröße ist die Frequenz (was der Drehzahl entspricht).

Wird Last abgeschaltet, so leuchtet es ein, dass die Drehzahl und damit die Frequenz zunehmen.  Der Regler reduziert die Energiezufuhr des Antriebes.

  • die Frequenz ist im Stromnetz das Maß für ein Leistungsgleich- bzw. ungleichgewicht.
  • Solche Lastsprünge treten auch auf, wenn Wind und Sonne „Einspeise- bzw. Abfallsprünge“ verursachen.

Was ebenfalls nicht erwünscht ist: Blindleistung

In Wechselstrom-Netzen gilt: Wirkleistung + Blindleistung = Scheinleistung

Einfach erklärt: https://www.youtube.com/watch?v=p7AEHfs9EOA

Komplexer erklärt: https://docplayer.org/67158225-Blindleistung-blinde-leistung-ohne-nutzen.html

„Blindströme“ lassen sich grundsätzlich nicht vermeiden, sie sollten jedoch gering sein, da sie die Leitungen ebenfalls belasten und Übertragungsverluste nach obiger Formel Pv= I² *R ergeben.

Die Begriffe beziehen sich auf Wechselstromkreise. In diesen ist das Induktionsgesetz gültig, d.h. Spulen und Kondensatoren können in Form von Magnetfeldern und elektrischen Feldern Energie speichern (und wieder abgeben). Da im Falle von Spulen und Kondensatoren sowohl der Feldaufbau als auch der Feldabbau eine gewisse Zeit benötigt, verschieben sich Stromfluss und Spannungsverlauf zeitlich gegeneinander.

Auf dieser Webseite gibt es weitere interessante  Erklärungen.

https://www.emf.ethz.ch/de/emf-info/themen/physik/verknuepfung-von-elektrischen-und-magnetischen-feldern/wirkleistung-blindleistung-scheinleistung/


Obige Sinuskurven habe ich mit MS-Excel erstellt. Sie können die Exceldatei Sinus herunterladen und durch verändern der Parameter selbst sehen, wie sich die Kurvenverläufe – und vor allem die zusammengesetzten, verändern

Andreas Demmig

Ich hoffe, ich konnte den Einstieg in die Wirkungsweise der rotierenden Generatoren zur Stromerzeugung vermitteln. Eine Information wieviel Kraftwerke  bzw. welche Leistungen als Mindestreserve für die Stabilität unserer Energieversorgung wichtig sind, kommt in einem weiteren Beitrag.

***

Möglicherweise auch Interessant:

Übertragung elektrischer Energie, Prof. Dr.  Muhr, TU Graz

https://www.tugraz.at/fileadmin/user_upload/Events/Eninnov2014/files/pr/PR_Muhr.pdf

https://www.e-steiermark.com/pressemitteilungen/blackout-leitfaden-fuer-alle

http://publications.rwth-aachen.de/record/760181/files/760181.pdf

 

 




Woher kommt der Strom? Was für ein Wetter!

Abbildung

Abbildung 1

Ist zu viel Strom im Markt, muss dieser billig abgegeben, verschenkt oder gar mit einem Bonus versehen werden. Ist zu wenig Strom vorhanden, muss dieser teuer importiert (Abbildung 2) werden. Es ist immer das gleiche Spiel, welches heißt. Das Wetter, und damit die regenerative Stromerzeugung mittels Wind- und Photovoltaikanlagen richtet sich nicht nach dem Bedarf der Stromkunden. Das Regulativ bilden die konventionellen Stromerzeuger (Abbildung 3), die in dieser Woche wieder mal besonders viel zu tun hatten. Mehr als sonst. Denn es ist immer mehr als genug zu tun, um Strombedarf und regenerative Stromerzeugung in Einklang zu bringen.

In die Webseite www.stromdaten.info  wurde ein neues, sehr mächtiges Analysetool integriert. Beliebige Zeiträume können nicht nur nach diversen Kriterien untersucht werden. Es werden auch die entsprechenden Zeiträume der Vorjahre angezeigt. Auf einen Blick kann sofort ein Vergleich der Zeiträume vorgenommen werden.

Die aktuelle Analysewoche ist  voreingestellt mit den Werten Import/Export. Sie sehen, dass mit jeder MWh Strom, die per Saldo exportiert wurde, unter dem Strich 1,75 €/MWh Bonus mitgegeben wurden. Welche Länder profitiert haben, wird sichtbar, wenn die einzelnen Länder über das Dropdown-Menü aufgerufen werden. Gleichzeitig werden in den übrigen Ergebnisfeldern die jeweiligen Werte der Jahre 2016 bis 2020 ausgeworfen. Eine Entwicklung wird sicht- und beschreibbar.

Mit einem Klick auf das Kästchen ´Stromerzeugung und Bedarf ` werden diverse Werte zusätzlich angezeigt. Diese können mittels Dropdownmenü verfeinert werden. Mittels Klick auf eine Zeile wird diese ´unterlegt`, was die Jahres-Vergleiche erleichtert. Die Tagesvergleiche werden ab sofort in die Tagesanalysen integriert und sind wesentlicher Bestandteil der Analyse. Bitte immer einen Blick darauf werfen. Der Kurzkommentar wird mit Fakten unterlegt und verständlicher.

Die Tabelle mit den Werten der Energy-Charts und die daraus generierte Tabelle liegen unter Abbildung 4 ab. Es handelt sich um Werte der Nettostromerzeugung, der „Strom, der aus der Steckdose“ kommt, wie auf der Webseite der Energy-Charts ganz unten ausführlich erläutert wird.

Die Charts mit der angenommenen Verdoppelung und Verdreifachung liegen unter Abbildung 5 ab. Mit Abbildung 6 haben Sie wieder die Möglichkeit ihr eigener Energiewender zu werden.  Die Ausführungen von Prof. Claudia Kemfert finden Sie nochmals unter Abbildung 7.

Tagesanalysen

Montag, 3.5.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 56,14 Prozent, davon Windstrom 27,7 Prozent, Solarstrom 17,9 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 12,54 Prozent. Stromdateninfo Tagesvergleich ab 2016. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Der Wochenanfang startet mit zwei Stromlücken, die hochpreisig geschlossen werden müssen.  Die konventionelle Stromerzeugung versucht nicht ernsthaft, die Lücken zu schließen. Zu groß wäre der Überschuss über Tag. Der Handelstag.

Dienstag, 4.5.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 76,43 Prozentdavon Windstrom 57,35 Prozent, Solarstrom 9,29 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 9,80 Prozent. Stromdateninfo Tagesvergleich ab 2016. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Heute wird viel regenerativer Strom erzeugt. Rumms, da gehen die Preise teilweise Richtung 0€/MWh. Die Konventionellen erzeugen die zwecks Netzstabilität notwendigen 20 GW. Weniger geht nicht. Der Handelstag.

Mittwoch, 5.5.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 72,96 Prozentdavon Windstrom 50,78 Prozent, Solarstrom12,27 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 9,91 Prozent. Stromdateninfo Tagesvergleich ab 2016. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Viel Windstrom, viel Solarstrom. Viel zu viel Strom. Strom der mit Bonus verschenkt werden muss. Die Konventionellen bleiben am unteren Limit 20 GW. Bis zum Abend. Um 22:00 Uhr tut sich sogar eine Bedarfslücke auf. Der Handelstag.

Donnerstag, 6.5.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 50,47 Prozentdavon Windstrom 26,28 Prozent, Solarstrom 11,94 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 12,25 Prozent. Stromdateninfo Tagesvergleich ab 2016. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Die Windstromerzeugung nimmt über Tag massiv ab. Die PV-Stromerzeugung ist ohnehin nicht stark. Ab Mittag ergibt sich eine erheblich Stromlücke, die richtig Geld kostet. Die Konventionellen kommen nicht nach. Der Handelstag

Freitag, 7.5.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 52,94 Prozent, davon Windstrom 25,66 Prozent, Solarstrom 14,68 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 12,60 Prozent. Stromdateninfo Tagesvergleich ab 2016. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Auch in der Nacht muss Strom importiert werden. Über Mittag ist viel Strom vorhanden, der exportiert wird. Am Abend wieder eine Stromlücke. Die Konventionellen kommen nicht nach. Sie fahren eine ruhige Linie und nehmen die Stromlücken in Kauf. Der Handelstag.

Samstag, 8.5.2021: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 63,31 Prozent, davon Windstrom 25,36 Prozent, Solarstrom 23,41 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 14,55 Prozent. Stromdateninfo Tagesvergleich ab 2016. Die Agora-ChartmatrixHier klicken.

Zum Einstieg ins Wochenende wenig Wind, viel Sonne und geringer Bedarf. Dennoch morgens und abends Stromlücken, die im Verhältnis zum Exportstromertrag teuer geschlossen werden. Konventionell wird die Stromerzeugung über Tag ans untere Limit gebracht. Die Lücken können ohne erheblichen, ökonomisch unsinnigen Aufwand nicht geschlossen werden. Der Handelstag.

Sonntag, 9.5.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 76,37 Prozent, davon Windstrom 38,44 Prozent, Solarstrom 24,95 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 12,97 Prozent. Stromdateninfo Tagesvergleich ab 2016. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Der geringe Bedarf am Sonntag in Verbindung mit starker regenerativer Erzeugung lässt die Stromerzeugung in Deutschland mal wieder zu einem Verlustgeschäft werden. Die konventionellen Stromerzeuger liefern die notwendigen 20 GW (Netzstabilität). Der Handelstag. Ein ganz schwarzer Handelstag in Sachen Strom.

Noch Fragen? Ergänzungen? Fehler entdeckt? Bitte Leserpost schreiben! Oder direkt an mich persönlich: stromwoher@mediagnose.de. Alle Berechnungen und Schätzungen durch Rüdiger Stobbe nach bestem Wissen und Gewissen, aber ohne Gewähr.

Die bisherigen Artikel der Kolumne Woher kommt der Strom? mit jeweils einer kurzen Inhaltserläuterung finden Sie hier.

Rüdiger Stobbe betreibt seit über fünf Jahren den Politikblog www.mediagnose.de.




Die Null-Kohlenstoff-Pläne von Kalifornien: Beherrscht eigentlich noch jemand die Grundlagen der Arithmetik?

Im Jahr 2018 hat Kalifornien ein Gesetz mit der Bezeichnung SB100 erlassen, das einen 100 % kohlenstoffemissionsfreien Stromsektor bis 2045 vorschreibt. Aber wie kommt man von hier nach dort? Diese Frage wurde schließlich im März dieses Jahres beantwortet, als die für die Erreichung des Ziels zuständigen kalifornischen Behörden (California Energy Commission, California Public Utilities Commission und California Air Resources Board) einen gemeinsamen Bericht und ein dazugehöriges zusammenfassendes Dokument veröffentlichten, in dem sie ihre Pläne darlegten. Die Pläne können über diesen Link abgerufen werden.

Die Pläne zeigen, dass die kalifornischen Regulierungsbehörden absolut keine Ahnung haben, was sie da tun. Vielleicht liege ich falsch. Ich lade alle Leser ein, mich zu überprüfen und zu sehen, ob ich etwas übersehe. Aber ich glaube das nicht. Entweder verstehen diese Leute die grundlegenden Einheiten nicht, die für diese Berechnungen verwendet werden, oder sie können nicht einmal einfache Arithmetik, oder beides. Ich denke, dass sie bei der Hochrechnung der zusätzlichen Kosten um einen Faktor von 1000 oder mehr daneben liegen.

Die in den Plänen gegebene Antwort auf die Frage, wie man zu einem emissionsfreien Stromsektor kommt, ist der Bau von vielen, vielen Solar- und Windkraftanlagen. Natürlich funktionieren diese nicht immer, also muss man zunächst einmal viel mehr Kapazität bauen als der Spitzenverbrauch. Der Spitzenverbrauch in Kalifornien liegt derzeit bei etwa 40 GW, und es wird erwartet, dass dieser Wert erheblich ansteigt, wenn mehr Teile der Wirtschaft elektrifiziert werden, z. B. Autos. Daher fordern die Pläne den Zubau von etwa 97,6 GW an Solarkapazität und 22,6 GW an Windkapazität bis 2045, zusätzlich zu den 26,5 GW, die es derzeit gibt. (Die Pläne sehen auch den Zubau von 0,1 GW an geothermischer Kapazität vor, aber das ist ein Rundungsfehler). Mit den zusätzlichen Kapazitäten hätte Kalifornien insgesamt 146,7 GW an Wind- und Solarkapazität, was etwa dem Dreifachen des Spitzenverbrauchs entsprechen würde, wenn man die zunehmende Elektrifizierung der Wirtschaft bis 2045 berücksichtigt.

Aber dann sind Solar- und Windenergie „intermittierend“, das heißt, sie liefern den Strom nicht unbedingt dann, wenn man ihn braucht. Was machen wir mit der Stromversorgung in völlig windstillen Nächten, wenn Sonne und Wind nichts liefern? Die kalifornischen Regulierungsbehörden haben darauf eine Antwort parat, nämlich „Speicherung“. Und wie viel Speicher werden wir brauchen? Sie geben eine sehr konkrete Zahl an: 52,8 GW. Vielleicht mag das auf den ersten Blick sinnvoll erscheinen. Wenn der Spitzenverbrauch im Jahr 2045 bei etwa 50 GW liegt, dann könnten 52,8 GW Speicher mit einer sehr geringen Marge gerade ausreichen, um die Nachfrage zu befriedigen, wenn Solar- und Windkraftanlagen komplett abgeschaltet sind.

Und wie viel wird das alles kosten? Wir werden die gesamte derzeitige Stromerzeugung aus fossilen Brennstoffen durch Wind- und Solaranlagen ersetzen und zusätzlich genügend Speicher hinzufügen, damit das alles funktioniert. Hier ist die Berechnung:

Die Modellierungsergebnisse zeigen, dass das Erreichen von 100 Prozent sauberem Strom die jährlichen Gesamtkosten des Elektrizitätssystems bis 2045 um fast 4,6 Milliarden Dollar erhöhen wird. Das sind 6 Prozent mehr als die Kosten, die nach dem Renewables Portfolio Standard des Bundesstaates anfallen würden, der bis Ende 2030 mindestens 60 Prozent sauberen Strom vorsieht.

Im Grunde ist das Kleingeld. Immerhin beweisen es die „Modellierungsergebnisse“.

Aber übersehen wir vielleicht etwas? Hier ist ein Teil, der meiner Meinung nach mehr als nur ein wenig bedeutsam ist: Alle Diskussionen in den Plänen über Speicherbedarf und -kapazität werden in Einheiten von Gigawatt (GW) ausgedrückt. Nun, GW-Kapazität kann in diesem Zusammenhang durchaus relevant sein, denn die Sicherstellung, dass die Energie aus diesen riesigen Batterien schnell genug geliefert werden kann, um den Spitzenbedarf zu decken, ist definitiv eine wichtige technische Herausforderung. Aber ein ganz anderes Thema sind Gigawattstunden (GWH); mit anderen Worten, reicht die gesamte im System gespeicherte Energiemenge aus, um die längste mögliche Periode zu überbrücken, in der die Nachfrage das Angebot übersteigt? Wie sieht es aus, wenn es ganze Jahreszeiten gibt – wie z. B. „Winter“ – in denen die Tage kurz sind, viele Wolken vorherrschen, der Wind längere Zeit einschläft und die Batterien wochen- oder sogar monatelang entladen werden könnten? Wie viel GWH an Speicherkapazität werden Sie benötigen, um dieses reine Wind- und Solarsystem zu unterstützen; und wie viel wird das kosten?

Zu diesem Thema kann ich in diesen Plänen nichts finden. Können Sie es finden?

Im Jahr 2018 führte ein Mann namens Roger Andrews genau eine solche Berechnung durch und veröffentlichte diese auf einer Website namens Energy Matters. Ich habe das Thema in einem Beitrag vom November 2018 mit dem Titel „How Much Do The Climate Crusaders Plan To Increase Your Costs Of Electricity? – Part III“ behandelt. Herr Andrews verwendete tatsächliche tägliche Produktionsdaten von bestehenden kalifornischen Wind- und Solaranlagen, um zu projizieren, wie viel von diesen Anlagen benötigt würde, um die gesamte Jahresnachfrage Kaliforniens im Laufe eines ganzen Jahres zu befriedigen; und verwendete dann dieselben Daten, um tägliche Überschüsse und Defizite zu berechnen, um herauszufinden, wie viel Batteriekapazität in GWH benötigt würde, um die längste Periode niedriger Produktion zu überstehen. Die wichtigste Erkenntnis aus der Arbeit von Andrews – die sich aus der einfachen Betrachtung der Daten für die tatsächliche tägliche Produktion aus bestehenden Wind- und Solaranlagen ergibt – ist, dass die Produktion aus diesen Anlagen nicht nur innerhalb eines Tages oder einer Woche intermittierend ist, sondern auch stark saisonabhängig ist, mit einer höheren Produktion im Frühling und Herbst und einer niedrigeren Produktion vor allem im Winter.

Hier ist eine Grafik von Andrews, die die Produktion von bestehenden Wind- und Solaranlagen zeigt, normalisiert, um die gesamte Nachfrage im Laufe eines Jahres zu decken, aufgetragen gegen die tatsächliche Nachfrage auf Tagesbasis:

Die großen Frühjahrs-Überschüsse und Winterdefizite springen ins Auge. Andrews berechnete dann – und das ist eine reine Frage der einfachen Arithmetik – die täglichen Überschüsse und Defizite, um herauszufinden, wie viel Batteriekapazität Kalifornien benötigen würde, um ein ganzes Jahr zu überstehen. Hier sind seine Diagramme, die diese Arbeit zeigen:

Unterm Strich bräuchte man etwa 25.000 GWH an gespeicherter Energie, um das ganze Jahr zu überstehen. Die Batterien würden dieses Niveau etwa im August erreichen und bis März entladen werden. Und natürlich ist das bei einem Spitzenverbrauch von etwa 40 GW der Fall. Wenn man das auf einen Spitzenverbrauch von etwa 50 GW erhöht, braucht man etwa 32.000 GWH Speicher.
Wie viel wird das also kosten? In meinem Beitrag vom November 2018 lautete die Antwort für Kalifornien „rund 5 Billionen Dollar“. Schauen wir mal, ob wir eine aktuellere Zahl bekommen.

Laut diesem Beitrag bei Electrek vom 1. April 2021 plant Apple – um seine extreme unternehmerische Klimatugend zu demonstrieren – den Bau eines gigantischen Batterieprojekts, um seine Firmenzentrale ausschließlich mit Solarstrom betreiben zu können. Aus der Pressemitteilung von Apple:

Apple baut eines der größten Batterieprojekte des Landes, California Flats – ein branchenführendes Energiespeicherprojekt im Netzmaßstab, das 240 Megawattstunden Energie speichern kann, genug, um über 7.000 Haushalte einen Tag lang mit Strom zu versorgen. Dieses Projekt unterstützt den 130-Megawatt-Solarpark des Unternehmens, der die gesamte erneuerbare Energie in Kalifornien liefert, indem es die tagsüber erzeugte überschüssige Energie speichert und dann einsetzt, wenn sie am meisten gebraucht wird.“

Die Batterien werden von Tesla geliefert. Basierend auf Preisangaben von Tesla, die Kosten für solche Batterien im Bereich von 200 bis 300 Dollar pro Kilowattstunde angeben, berechnet Electrek Apples Kosten für die 240 MWH an Batteriekapazität auf etwa 50 Millionen Dollar. Wie hoch wären dann die Kosten für 32.000 Gigawattstunden dieser Batterien? Rechnen Sie selbst. Falls es Ihnen hilft: In einem GWH sind eine Million KWH enthalten. Ich komme auf etwa 6,7 Billionen $.

6,7 Billionen Dollar sind weit mehr als das Doppelte des jährlichen BIP von Kalifornien. Erinnern Sie sich daran, dass die Arbeitsgruppe der California Plans of Joint Agency sagte, dass die zusätzlichen Kosten des Systems aus Wind- und Solarenergie plus Speicher bei etwa 4,6 Milliarden Dollar liegen würden. Könnten sie wirklich um einen Faktor von weit über 1000 daneben liegen?

In der Zwischenzeit erweitert Kalifornien seine Netzbatteriekapazitäten in großem Umfang, angeblich um das Netz angesichts des Zubaus von Solar- und Windenergie auszugleichen. Aber sind die Erweiterungen für diese Aufgabe sinnvoll oder auch nur annähernd kosteneffektiv? Hier ist ein Beitrag von RenewEconomy vom 5. April:

Ein kürzlich von Bloomberg Green veröffentlichter Bericht, der sich auf neue Zahlen von BloombergNEF beruft, zeigt, dass die führenden Energieanalysten erwarten, dass Kalifornien nicht nur im Jahr 2021 neue Batteriespeicher im Wert von 1,7 GW installieren wird, sondern weitere 1,4 GW im Jahr 2022, gefolgt von 1,2 GW im Jahr 2023.

Immer GW, nie GWH. Der Versuch, aus diesen Leuten irgendwelche nützlichen Informationen herauszubekommen, ist fast unmöglich. Ich glaube, sie sind alle völlig ungebildet. Gibt es unter den 40 Millionen Menschen in Kalifornien nicht eine einzige Person, die auch nur eine relevante Frage stellen kann?

Der ganze Beitrag steht hier.

Link: https://wattsupwiththat.com/2021/05/12/californias-zero-carbon-plans-can-anybody-here-do-basic-arithmetic/

Übersetzt von Chris Frey EIKE

 




Grüne Naturschutzpolitik – WINDRÄDER IM EBERSBERGER FORST

Eines der größten Waldgebiete Süddeutschlands wird der Windkraft geopfert

VON HOLGER DOUGLAS

Der Ebersberger Forst in Bayern, eines der größten zusammenhängenden Waldgebiete Süddeutschlands, wird mit Windrädern gespickt. Für die Rodungen traten unter anderem die Grünen und der Bund Naturschutz ein.

Eine weitere wichtige Hürde Richtung Zerstörung eines der größten zusammenhängenden Waldgebiete Süddeutschlands wurde genommen: Bei einem Bürgerentscheid stimmte eine knappe Mehrheit von 52,7 Prozent der 111 000 stimmberechtigten Bewohner des Landkreises Ebersberg für die Waldrodungen in dem 9000ha großen Forst, der die grüne Lunge im Osten von München bildet. Die Beteiligung an dem Bürgerentscheid, der als reine Briefwahl ablief, lag bei 61,89 Prozent.

Zunächst sollen laut Bauantrag nur fünf riesige Windkraftanlagen in den westlichen Bereich des Ebersberger Forstes gebaut werden. Dazu muss der Ebersberger Forst in eine Großbaustelle verwandelt werden, autobahnbreite Zufahrtswege für die Schwerlaster planiert und 180 t Stahl, 1500 m³ Beton allein für die Fundamente herangekarrt werden. Bäume müssen fallen für die Bauplätze, auf denen Schwerlastkräne die Elemente für die knapp 250m hohen Türme, Maschinenhaus mit Generatoren und schließlich die überlangen Rotoren emporheben können.

Es handelt sich um ein Landschaftsschutzgebiet, in dem allerdings der Landschaftsschutz nicht mehr viel zählt. Für die Rodungen in dem Wald traten unter anderem die Grünen und der „Bund Naturschutz in Bayern“ ein. Eine Schutzgemeinschaft Ebersberger Forst (Aufgabe: »Verhinderung jeglicher Bebauung im Ebersberger Forst«) befürchtet dagegen, dass es nicht bei den fünf Windindustrieanlagen bleiben wird, sondern dass die veränderte Landschaftsschutzverordnung immer weiter durchlöchert wird. Sie erklärt, dass sie als anerkannte Naturschutzvereinigung ihr Klagerecht wahrnehmen werde.

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Nach diesem Bürgerentscheid muss der Ebersberger Kreistag beschließen, dass ein Prüfverfahren in Gang gesetzt wird, bei dem eine Gutachtenschlacht unter anderem auch über artenschutzrechtliche Fragen beginnt.

Auch der für Wirtschaft und Energie zuständige bayerische Minister Hubert Aiwanger von den Freien Wählern hatte sich für das umstrittene Windradprojekt ausgesprochen und dies damit begründet, dass die Anlagen ein Fünftel aller Haushalte im Kreis Ebersberg mit Energie versorgen könnten. Er hat nichts dazu gesagt, wie das funktionieren soll, wenn Flaute herrscht und sich die Windräder nicht drehen und keinen Strom liefern können.

Im Wald, so Aiwanger weiter, würden sie auch nicht optisch auffallen. Ihm, den Grünen und dem Bund Naturschutz sind die vielen Vögel und Fledermäuse demnach offenbar gleichgültig, die den Windrädern zum Opfer fallen werden.

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Keine größere Rolle spielten bisher die von der Schutzgemeinschaft ins Feld geführten Daten, dass der Ebersberger Forst laut Windatlas das schwächste Windgebiet dazu noch in einem Schwachwindgebiet ist. Kurz: Windräder lohnen praktisch nicht, spätere Klagen wegen nicht erfüllter Wirtschaftlichkeit dürfen wie in so vielen anderen Fällen als sicher gelten. Bayern ist wie Baden-Württemberg im Süden Deutschlands eben nicht ein von kräftigen Winden bevorzugtes Gebiet.

»Windräder in wertvolle und alte Laubmischwälder zu bauen, schadet diesem Waldökosystem eindeutig«, sagt der Waldgutachter und Forstwirt Rainer Kant in einem Interview mit der SZ und weist auf den Wald als CO2-Verbraucher und Sauerstoffspender hin. »Außerdem erzeugt der Wald selber Klimaschutz. Diesen Effekt kann man erhöhen, wenn die Förster die Anzahl der Bäume erhöhen oder die Stämme dicker werden lassen. Durch diesen natürlichen Weg der CO₂-Reduktion würden Windkraftanlagen quasi überflüssig, da der Wald selbst sein Klimaschutzpotenzial erhöht.«

Mehr als 7.000 Landkreisbewohner formulierten bereits früher in einer Petition»Hände weg vom Landschaftsschutzgebiet Ebersberger Forst«: »Unsere heutige Politikergeneration ist leider nicht willens, dieses Naturjuwel in seiner Gänze für nachkommende Generationen zu bewahren. Sie werben zwar in Landkreisbroschüren gerade mit der Einmaligkeit und zusammenhängenden Größe des Forstes. Mutwillig wird wider besseres Wissen dagegen verstoßen. Oder sind es alles nur Lippenbekenntnisse, und der Forst bedeutet den Politikern in Wirklichkeit nichts. Sie sägen an dem Ast, auf dem wir und – viel schlimmer – unsere Kinder und Enkel sitzen.«

Der Beitrag erschien zuerst bei TE hier

 




Warum geistig gesunde Menschen ein Feindbild brauchen und warum globales Denken an sich schon totalitär ist

Die neuesten Früchte dieses nihilistischen Alles-oder-Nichts-Denkens sind die von den Milliardären des „World Economic Forum“ (WEF) verfochtene Konzeption des „Great Reset“ und bei uns in Deutschland beziehungsweise Klein-Europa die Manifeste „ZeroCovid“ bzw. „Contain Covid 19“

Ich habe die Berufung auf „ganzheitliche“ Konzepte bzw. den Anspruch, etwas „ganzheitlich“ verstanden zu haben, immer für verlogen gehalten, weil ich weiß, dass naturwissenschaftliche Erkenntnisse immer auf der Untersuchung isolierter Zusammenhänge unter kontrollierten Randbedingungen beruhen. Wir können solche Erkenntnisse nur mit großer Vorsicht und mit erheblichen Vorbehalten zu einem Bild vom großen Ganzen zusammenzusetzen versuchen. Alle wissenschaftliche Erkenntnis ist nach dem Wissenschaftsphilosophen Sir Karl R. Popper mehr oder weniger hypothetisch, das heißt vorläufig. Sie kann und muss durch geeignete Real- oder Gedankenexperimente auf die Probe gestellt werden und wird eines Tages wahrscheinlich widerlegt oder (wie die Newtonsche Gravitationstheorie durch Einstein) zumindest relativiert. Das hat machthungrige Politiker nicht davon abgehalten, den Anspruch zu erheben, die ganze Gesellschaft in Richtung angeblich wissenschaftlich begründeter Ziele wie „Klimaneutralität“ oder „Nachhaltigkeit“ steuern zu wollen.

Tiefere Ursache dieser Anmaßung ist die seit der „Aufklärung“ im 18. Jahrhundert fortschreitende Entchristlichung Europas bzw. das gesamten Westens. Denn in der Scholastik des christlichen Mittelalters stand es außer Frage, dass Gott und nur Gott für das große Ganze zuständig ist, während die Menschen nur wenige Zusammenhänge durchschauen und in ihrem Handeln nur begrenzten Interessen nachgehen können. Das hat der Dominikaner und Kirchenlehrer Thomas von Aquin auf den Punkt gebracht: „Das Gut der ganzen Welt ist nun aber das, was von Gott erfasst wird, der ja der Schöpfer und Lenker der Welt ist. Daher will er alles, was er will, im Blick auf das allen gemeinsame Gute, das sein Gutsein selbst ist; dieses ist nämlich das Gut der ganzen Welt. Die Erfassungsweise des Geschöpfes geht aber seiner Natur gemäß auf ein besonderes Gut – wie es seinem Wesen entspricht.“ (Zit. n: Summa theologiae I-II q. 18-21 „Über sittliches Handeln“, übersetzt, kommentiert und herausgegeben von Rolf Schönberger, Philipp Reclam jun. Stuttgart 2001, S. 135)

Hienieden „ganzheitliche“ Problemlösungen bzw. das absolut Gute anzustreben, galt deshalb als blasphemisch. Wer so handelte, musste mit der Strafe Gottes rechnen, denn die meisten Menschen gingen nicht ohne Grund davon aus, dass jeder Versuch, Gott zu spielen, im Chaos enden würde. Die Menschen sollten sich stattdessen auf das Wohl ihrer Familie, ihrer Kommune und ihrer Nation, d.h. (in den Worten der Bibel) „die Nächsten“ konzentrieren. Wir wissen heute nicht zuletzt aus den Erfahrungen mit der von politisch-ideologischem Wunschdenken angestoßenen Umwandlung der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) in die Europäische Union (EU), dass die Nation bzw. der Nationalstaat die größte Gemeinschaft ist, mit der sich Individuen noch identifizieren können. Probleme, die anscheinend zu groß sind für einzelne Nationalstaaten, können kein Argument für den Aufbau internationaler oder gar globaler Verwaltungsstrukturen in Form eines Weltstaates sein. Dieser wäre notwendigerweise totalitär. Mit der Wahrung der individuellen Freiheit und Eigenverantwortung vereinbar wäre nur die Anerkennung unlösbarer Probleme wie des Klimawandels (bzw. der Wetterlaunen) oder auch der Verbreitung potenziell gefährlicher Viren als „höhere Gewalt“, mit der die Menschen irgendwie leben lernen müssen.

In seiner „Theorie des Politischen“ (1932, 1963) hat der „umstrittene“ Staatsrechtler Carl Schmitt hergeleitet, dass jedes staatliche Gebilde eines Feindbildes bedarf. Das gilt auch für offene, freiheitliche Gesellschaften und ihre politische Organisation. Karl R. Popper hat in seinem Klassiker „Die offene Gesellschaft und ihre Feinde“ schon mit der Wahl des Titels klar gestellt: Wer gegen die offene Gesellschaft steht, ist kein Gegner in einem mehr oder weniger sportlichen Wettkampf, sondern Feind. Fehlt ein solches Feindbild, bleiben nur öffentliche Verwaltungsaufgaben wie der Straßenbau, die Wasserversorgung oder die Abfallentsorgung, die man auf der kommunalen oder kantonalen Ebene auch privatwirtschaftlich lösen kann. Aufgaben wie die Pflege von Geburts- und Sterberegistern sowie Bildung und Erziehung wurden im alten Europa ohnehin nicht von der weltlichen, sondern von der kirchlichen Verwaltung übernommen. Geht es aber nur noch um Verwaltung, dann gibt es keinen Grund mehr, zwischen privaten und öffentlichen Aufgaben zu unterscheiden.

Nur wer davon überzeugt ist, in der Welt keine wirklichen Feinde zu haben, wird seine Wirtschaft mit der Energieverteuerung durch Gesetze und Abgaben auf einen Schrumpfkurs zwingen und die nationalstaatlichen Grenzen soweit für Migranten öffnen wie Angela Merkel. Nicht wenige halten heute allerdings die Definition und Pflege von Feindbildern für ein Wesensmerkmal faschistischer Ideologien. Das genaue Gegenteil ist freilich richtig. Die vernünftige, nachvollziehbare Feindbildbestimmung ist eines der Elemente, die ein auf die individuelle Freiheit und Verantwortung gegründetes Gemeinwesen von einem totalitären Herrschaftssystem unterscheiden. Nicht von ungefähr beginnt der algerische Schriftsteller Boualem Sansal, Träger des Friedenspreises des deutschen Buchhandels, seine originelle Fortschreibung von George Orwells Dystopie „1984“, unter dem Titel „2084. Das Ende der Welt“ damit, dass der Machthaber Abi den Begriff „Feind“ aus dem Lexikon streichen lässt, sobald der äußere durch den inneren Feind des Regimes abgelöst worden war.

Carl Schmitt vertrat bekanntlich die Meinung, ein Volk höre auf, politisch zu existieren, sobald es die Fähigkeit verliert, zwischen Freund und Feind zu unterscheiden. Jesu Worte in der Bergpredigt „Liebet Eure Feinde“ bezögen sich nicht auf den öffentlichen, den politischen Feind (lat. hostis), sondern nur auf den persönlichen Feind (lat. inimicus), schrieb Schmitt. Der Heidelberger Theologe Klaus Berger stritt übrigens in seinem Buch „Die Bibelfälscher. Wie wir um die Wahrheit betrogen werden“ ab, dass die Bergpredigt überhaupt im Sinne einer idealistischen Tugendethik verstanden werden kann. Jesus lehre dort vielmehr, wie die Gläubigen trotz fortwährender Misshandlung durch Ungläubige der Nähe Gottes gewiss bleiben können. Wie dem auch sei. Schmitt betonte jedenfalls, man dürfe dem Feind die Eigenschaft, Mensch zu sein, in keinem Fall absprechen, das heißt nicht auf seine physische Vernichtung hinarbeiten. Man brauche also den öffentlichen Feind nicht hassen, sondern müsse nur klarstellen, dass er Ziele anstrebt, denen sich das eigene Gemeinwesen nur um den Preis der Selbstaufgabe unterordnen könnte. Deshalb müsse der öffentliche Feind so definiert werden, dass er unter anderen Umständen auch zum Verbündeten taugt.

Das Politische könne nur im Plural existieren, unterstrich Schmitt, wobei er sich lediglich einer Einsicht anschloss, die vor der Verbreitung der Weltstaats-Idee durch amerikanische Philanthropen im christlichen geprägten Abendland Gemeingut war. Denn solange es überhaupt noch Gründe für eine politische Organisation der Gesellschaft oberhalb des kommunalen oder kantonalen Niveaus gibt, könne es wegen der nationalen Eigenheiten keinen die ganze Erde und die ganze Menschheit umfassenden Weltstaat geben. Den französischen Frühsozialisten Pierre Joseph Proudhon zitierend, schloss Schmitt daraus: „Wer Menschheit sagt, will betrügen.“

Totalitäre Bewegungen zielen demgegenüber darauf ab, Politik durch die Verwaltung der „einen Welt“ zu ersetzen. Das ist auch das uneingestandene Ziel der EU. Totalitarismus ist der Tod des Politischen. Der amerikanische Historiker Timothy Snyder hat das in seinem im Jahre 2015 erschienenen Buch „Black Earth. Der Holocaust und warum er sich wiederholen kann“ am Beispiel von Hitlers „Barbarossa“-Feldzug aufgezeigt. Snyder ist überzeugt, dass Hitler kein Nationalist, sondern ein rassistischer Anarchist war. Der Massenmord an Millionen von Juden und Kriegsgefangenen im eroberten Osten geschah in Abwesenheit jeglicher Staatlichkeit. Carl Schmitt stand diesem Trend zunächst leider ambivalent gegenüber.

Hitlers Feldzug gen Osten zeigt aber klar: Totalitäre Bewegungen haben kein Feindbild. Carl Schmitt hat das im Zusammenhang mit seiner Kritik am Versuch der Legitimierung imperialistischer Expansion durch die Idee des Weltstaats aufgezeigt: „Der Gegner heißt nicht mehr Feind, aber dafür wird er als Friedensbrecher und Friedensstörer hors-la-loi und hors de l’humanité gesetzt“,schrieb er. Es wird dabei nicht mehr wie im Römischen Recht zwischen Privatem und Öffentlichem unterschieden. Der Friedensstörer wird seiner Eigenschaft, Mensch zu sein entkleidet, dem Lynch-Mob ausgeliefert. Genau so verfährt heute das in Deutschland herrschende Parteien-Kartell mit jenen, die sich gegen das „Energiewende“-Abenteuer, den Missbrauch einer mittelschweren Corona-Epidemie für die dauerhafte Aussetzung von Menschenrechten und die Kapitulation gegenüber der muslimischen Masseninvasion wenden. In Form der „medialen Hinrichtung“ von Kritikern wird der in allen Stammesgesellschaften wirksame archaische „Sündenbock-Mechanismus“ (René Girard) reaktiviert. Die Opferung von Sündenböcken sorgte und sorgt im Prinzip noch heute in Stammesverbänden dafür, dass in einer durch Zwietracht in ihrem Bestand gefährdeten Gemeinschaft wieder für eine gewisse Zeit Friede einkehrt.

Ähnlich sah das übrigens auch die weitaus weniger umstrittene jüdische Politik-Theoretikerin Hannah Arendt in ihrem grundlegenden Werk „Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft“. Arendt zeigte, dass totalitäre Massenbewegungen immer statt von einem klaren Feindbild von einer vollkommen gegenüber der Realität abgedichteten Fiktion ausgehen. Die Juden waren nicht die Feinde der Nazis. Vielmehr bedurfte die nationalsozialistische Massenbewegung der Fiktion einer jüdischen Weltverschwörung. Wirklich gemeingefährlich werde die krankhafte Realitätsverleugnung, wenn sie vom moralischen Nihilismus des „Alles ist erlaubt“ zur Hybris des „Alles ist möglich“ fortschreitet, erkannte Hannah Arendt. Die Frage nach Erfolg oder Misserfolg sei dann nicht mehr beantwortbar. „Denn es liegt im Wesen der totalitären Fiktion, dass sie nicht nur das Unmögliche möglich macht, sondern vor allem auch alles, was sie nach ihrem ideologisch geleiteten Schema ‚voraussieht’ – und Voraussehen heißt hier lediglich Berechnen -, bereits als wirklich in Rechnung stellt. Da die Geschichte in der totalitären Fiktion voraussehbar und berechenbar verläuft, muss jeder ihrer Möglichkeiten auch eine Wirklichkeit entsprechen. Diese ‚Wirklichkeit’ wird dann nicht anders fabriziert als andere ‚Tatsachen’ in dieser rein fiktiven Welt.“ Da denkt man unwillkürlich an Angela Merkels Beschwörung „Wir schaffen das!“ oder aktuell an ihre Durchhalteparolen in der politischen „Corona-Krise“.

Aber auch die Grünen glauben, sich auf Hannah Arendt berufen zu können, wenn sie im Begriff der Nation eine solche Fiktion sehen und ihr/unser Heil in deren Überwindung suchen. In Wirklichkeit ist die Nation, nach der klassischen Definition durch den französischen Philologen Ernest Renan (1882), alles andere als eine Fiktion. Leben heißt diskriminieren. Das gilt schon für die einfachste Zelle. Ließe sie undifferenziert Stoffe durch ihre Membran passieren, wäre sie schlicht tot. Renans Diktum „La nation, c’est un plébiscite de tous les jours“ (Die Nation ist eine tägliche Volksabstimmung) drückt aus, dass sich Menschen aufgrund ihrer gemeinsamen Herkunft und/oder gemeinsam erlebter bzw. erlittener historischer Ereignisse spontan zusammengehörig fühlen. Es geht dabei nicht nur um verklärte Erinnerungen an Siege und Feste, sondern ebenso sehr um das Vergessen von Niederlagen und Enttäuschungen. „Eine Nation ist eine Seele, ein geistiges Prinzip“, sagt Renan. Sie hat nichts mit der biologischen Konstitution, d.h. der Rasse zu tun. (Allerdings wissen wir heute, dass verschiedene Mentalitäten sich durchaus in der Genstruktur einer Bevölkerung niederschlagen können.) Fazit: „Eine Nation ist eine große Solidargemeinschaft, getragen vom Gefühl der Opfer, die man gebracht hat, und der Opfer, die man noch zu bringen bereit ist.“ Eine gemeinsame Sprache, Religion oder Hautfarbe hielt der polyglotte Bretone, der lange im Nahen Osten tätig war und die Beispiele Schweiz und USA vor Augen hatte, dagegen für die Konstitution einer Nation nicht so wichtig.

Es geht bei der Nation in erster Linie um Gefühle, um Liebe zu Volk und Vaterland. Im heutigen Frankreich wird das durch die Personifizierung der Nation („la France“ oder auch durch die in jedem Rathaus aufgestellte Gipsfigur der „Marianne“) unterstrichen. (Beiden Frauenbildern ist übrigens wenig Mütterliches eigen.) Erst in einem zweiten Schritt erfahren diese Gefühle eine rationale oder ideologische Begründung. (So funktioniert auch unser Hirn, in dem das für Gefühle zuständige limbische System gegenüber dem rational verschalteten Cortex immer die Oberhand behält.)

Der liberale französische Ökonom Pascal Salin sieht deshalb in der Nation eine „spontane Ordnung“ im Sinne Friedrich August von Hayeks, bedauert allerdings, dass Hayek selbst dazu kaum etwas ausführte, weil sein Fokus woanders lag. Salin betont in seinem grundlegenden Werk „Libéralisme“ auch, dass der Nation gegenüber dem Staat das Primat zukommt. Die Nation kann sich im Prinzip gegen ein gegebenes politisches System wenden, wenn sie ihre Identität bedroht sieht. Im modernen Nationalstaat wurde sie allerdings von der Staats- und Sozialbürokratie usurpiert. Wer wirklich Eigentümer eines Stückes Land ist, bleibt im modernen Wohlfahrtsstaat unklar, denn Schürf- und Baurechte gehören nicht dazu. Infolgedessen gibt es hier auch keine vernünftige Lösung des Problems massenhafter Zuwanderung auf privatwirtschaftlicher Grundlage. (Salin plädiert für Eintrittsgebühren wie bei einem Club mit restriktiven Statuten.)

Brauchen die Anhänger der Freiheit heute ein neues Feindbild? Es sieht nicht danach aus. Zumindest die großen Kirchenväter und ihre Anhänger hatten seit Irenäus von Lyon und Augustinus von Hippo bis ins 20. Jahrhundert immer das gleiche Feindbild: den Gnostizismus oder Manichäismus in allen seinen Spielarten. Das hat sich erst seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil etwas geändert. Der heilige Augustinus hat in seinem Meisterwerk „De Civitate Dei“ (Vom Gottesstaat) alles hergeleitet, was man auch heute noch für eine rationale Feindbildbestimmung braucht. Hauptanliegen dieses Werkes war nicht nur die Verteidigung eines authentischen Christentums, sondern auch die Rettung der Errungenschaften des Römischen Rechts aus der Zeit der Republik nach der Eroberung Roms durch die Goten unter Alarich. Der am häufigsten zitierte Satz des über 1000-seitigen Werkes lautet: „Denn wenn die Gerechtigkeit vertrieben ist, was sind dann Reiche (bzw. Staaten) anderes als große Räuberbanden…“ Kein geringerer als Karl der Große bzw. sein angelsächsischer Berater Alkuin hat sich auf Augustinus berufen, wobei die Art, wie er Augustinus‘ Ideen umzusetzen suchte, heute vielen sicher nicht gefällt. Aber man darf die Vergangenheit nicht mit den moralischen Maßstäben der Gegenwart beurteilen. Jedenfalls gelang es dem fränkischen Herrscher, wichtige Ansätze des römisch geprägten Christentums ins europäische Mittelalter hinüber zu retten. Wichtig ist vor allem Augustinus‘ Erb- oder besser Ursünde-Lehre, das heißt die Einsicht, dass der heutige Mensch nicht von Natur aus gut ist. Etliche Anthropologen, Althistoriker und Politische Ökonomen gehen heute sogar davon aus, dass Homo sapiens sapiens von Natur aus Kannibale ist (so zum Beispiel Hans-Hermann Hoppe in seiner kurzen Geschichte der Menschheit) und bestätigen damit Augustinus. (Beim ausgestorbenen oder ausgerotteten Homo neanderthalensis scheint es sich hingegen um den Menschen vor dem Sündenfall gehandelt zu haben.)

Bis heute nicht überall überwundene Formen des Kannibalismus sind auch rituelle Menschenopfer durch Steinigen, Enthaupten oder Verbrennen sowie nicht zuletzt die Sklaverei. Beides verurteilte Augustinus ausdrücklich und zeigte auf, dass sich die Menschen nur in der Nachfolge Christi vom Fluch Kains befreien können. Augustinus sah die Ursache von Rückfällen in den Kannibalismus in der Selbstliebe und im Hochmut der Herrschenden sowie im gnostischen beziehungsweise manichäischen Denken. Die Kirche nahm diese Diagnose so ernst, dass sie mitunter militärische Kreuzzüge gegen gnostische Häretiker ausrief: so im Hochmittelalter gegen die Katarer und Albingenser, gegen die muslimischen Seldschuken oder gegen die Münsteraner Wiedertäufer. Nicht zufällig haben die Nazis in den Katarern Seelenverwandte und Vorläufer ihrer Bewegung gesehen und während der Besetzung Frankreichs im Zweiten Weltkrieg begonnen, die Restauration von Katarer-Burgen in Südfrankreich vorzubereiten.

Das Wesen des gnostischen Denkens besteht in der Verdrängung der Unterscheidung zwischen „wahr“ und „falsch“ durch die starre und gedankenlose Gegenüberstellung von „gut“ und „böse“, „Helldeutschland“ und „Dunkeldeutschland“ beziehungsweise „halal“ und „haram“ oder auch „erneuerbar“ und „fossil“. Es kommt dem Gnostiker nicht darauf an, ob und inwieweit etwas wahr ist, sondern dass es als gut gilt. Nach dem Religionswissenschaftler Eric Voegelin, der den Begriff „politische Religion“ geprägt hat, zeichnet sich der Gnostiker durch sechs Merkmale aus: Er ist erstens unzufrieden mit seiner Lage. Er hält zweitens die Welt für schlecht, den Menschen an sich aber für gut. Er glaubt drittens an die Möglichkeit innerweltlicher Erlösung und viertens an die Veränderbarkeit der natürlichen Seinsordnung im historischen Prozess des Fortschritts. Er muss deshalb die Vergangenheit schlechtmachen. Er glaubt fünftens an die Möglichkeit der Selbsterlösung durch eigene Anstrengung. Schließlich glaubt er sich im Besitz des dafür nötigen Erlösungswissens. Die beste deutsche Übersetzung für den bei uns wenig gebräuchlichen Begriff „Gnostiker“ ist übrigens „Gutmensch“. Insofern haben sich die freiheitsliebenden Menschen nicht geirrt, als sie darin spontan ihren Feind erkannten.

In der Tat finden wir bei den heutigen Gutmenschen alle Attribute der Gnosis beziehungsweise des Manichäismus. Ihre Heilsgewissheit äußert sich in einer eigenartigen Mischung vom Narzissmus, Selbsthass und Hochmut beziehungsweise von Dämlichkeit und Skrupellosigkeit. Der Applaus für Angela Merkels Entscheidung, die zuverlässige, aber „böse“ Kernenergie im Hauruck-Verfahren durch die „guten“ Zufallsenergien Wind und Sonne zu ersetzen und Deutschland mit jungen männlichen muslimischen Migranten zu fluten, liefern dafür genügend Anschauungsmaterial. Überzeugt, auf der Seite des „Fortschritts“ zu stehen, übersehen die „helldeutschen“ Gutmenschen, dass sie sich einer archaischen Denkweise und der Menschlichen Urangst vor der Freiheit bedienen, die Kannibalismus, das heißt Menschenopfer in Form der sozialen Ausgrenzung und Existenzvernichtung von Kritikern oder auch in Form der Versklavung, der Steinigung oder der Tötung von „Ungläubigen“ rechtfertigt.

Der an der Universität von Lausanne lehrende Wissenschaftsphilosoph Michael Esfeld (Mitglied der Akademie Leopoldina, auf die letztlich der Corona-Lockdown zurückgeht)  hat in einem kürzlich veröffentlichten Beitrag mit dem Titel „Die offene Gesellschaft und ihre neuen Feinde“ dargelegt, dass die von der Politik herbeigeführte „Corona-Krise“ in diesem Jahr genutzt wird, um eine grundlegende Weichenstellung in Richtung eines totalitären Regimes nach chinesischen Vorbild durchzusetzen. Auch Esfeld wählt darin, in Anlehnung an Sir Karl R. Popper, (m.E. zu recht) bewusst die Freund-Feind-Rhetorik. „Es gibt keinen moralischen Wert, der über der Würde jedes einzelnen Menschen steht,“ erklärt Esfeld in seinem noch vor dem aktuellen Bundesverfassungsgerichtsurteil zum „Klimaschutz“ veröffentlichten Artikel. Werde ein Ziel wie Gesundheits- oder Klimaschutz durch CO2-Reduktion über die Menschenwürde und die grundlegenden Freiheitsrechte gesetzt, dann zerstöre man nicht nur diese Grundrechte, sondern erziele im Endeffekt auch schlechtere Ergebnisse im Hinblick auf diese Ziele. Die bisherige Bilanz der deutschen „Energiewende“ spricht da Bände! Und der angeblich für die effektive Bekämpfung der Corona-Epidemie verhängte Lockdown erwies sich, wie der Vergleich mit Schweden zeigt, als völlig überflüssig, wenn auch für das herrschende Parteienkartell nicht nutzlos. „Zu einer offenen Gesellschaft gehört eine Wissenschaft, die ebenso offen ist in ihrer Forschung und Lehre wie die Gesellschaft, genauso wie Vertragsfreiheit und die mit ihr verbundene wirtschaftliche Freiheit“, betont Professor Esfeld, der sich damit vom Mehrheits-Votum der Akademie Leopoldina, der er angehört, distanziert. Zur Erinnerung: Das Votum der Leopoldina diente maßgeblich als Begründung für den Lockdown und für den Ermächtigungsparagrafen 28b des novellierten Infektionsschutzgesetzes, der den verfassungsmäßigen Föderalismus durch den zentralistischen Dirigismus ohne rechtliche Einspruchsmöglichkeit ersetzt.

Doch damit nicht genug. „Künftig“, so sagt der erörternde Text zum jüngsten Urteil des Bundesverfassungsgerichts zur Verfassungsbeschwerde von Greta-Anhänger*innen, „können selbst gravierende Freiheitseinbußen zum Schutz des Klimas verhältnismäßig und verfassungsrechtlich gerechtfertigt sein“. Damit verabschiedet sich das inzwischen dem Parteienkartell unterworfene hohe Gericht wohl endgültig vom freiheitlichen Anliegen der Väter des deutschen Grundgesetzes, die Lehren aus der dunkelsten Zeit der deutschen Geschichte gezogen hatten. Mit diesem Urteil lassen sich beliebige Ausgangssperren sowie Reise- und Berufsverbote im Namen des „Klimaschutzes“ begründen. Leider hat die große Mehrheit der Deutschen bislang noch nicht erkannt, dass damit die Feinde der offenen Gesellschaft gesiegt haben. Sie werden bald lernen müssen: Nicht Freiheit, sondern Knechtschaft macht krank.




Mission impossible – Rückbau ausgedienter Kernkraftwerke

Abschied vom Atom

In Deutschland gibt (gab) es zwanzig Kernkraftwerke der gehobenen Leistungsklasse, von denen noch sechs in Betrieb sind. Jedes von ihnen hat oder hatte so ungefähr ein Gigawatt elektrische Leistung. Jedes von ihnen war oder ist noch in der Lage, ein bis zwei Millionen Haushalte zu versorgen.

Wie Sie wissen sollen diese Energiequellen bis Ende 2022 beseitigt und durch alternative Technologien ersetzt werden. Pro KKW braucht man dann einige Tausend Windmühlen und die Hoffnung, dass der Wind auch weht. Anderenfalls helfen freundliche Nachbarländer mit ihren KKWs aus, gegen entsprechende Zahlung.

Das ist das eine Erbe, welches die Politiker der deutschen Bevölkerung aufgebürdet haben. Das andere ist die Beseitigung der nun nutzlos gewordenen KKWs, der man das euphemistische Label „Rückbau“ angehängt hat. Die Silbe „bau“ soll hier eine beherrschbare und konstruktive Tätigkeit suggerieren. Tatsächlich aber handelt es sich um nichts anderes, als um einen enorm umständlichen und langwierigen Akt der Zerstörung.

Licht aus

Man schaltet so ein Kraftwerk nicht einfach aus, räumt seinen Schreibtisch auf und der Letzte macht das Licht aus. Das geht nicht, denn auch nach Beendigung der Stromerzeugung ist im Reaktor immer noch der Teufel los.

Die bei der Verbrennung von Uran entstandenen Substanzen, die Spaltprodukte, „glühen“ noch eine ganze Weile vor sich hin. Dieses Glühen kann man nicht ausschalten. Der Kern eines Reaktors, der im Betrieb einige tausend Megawatt Hitze erzeugt hat, produziert nach Abschalten immer noch einige hundert. Das ist mörderisch, und ohne Kühlung würde es so heiß, dass die berüchtigte „Kernschmelze“ einträte.

Deswegen muss man die aktiven Komponenten des Reaktors, die „Brennstäbe“ mit dem restlichem Uran und den Spaltprodukten, noch jahrelang in strömendem Wasser aufbewahren. Wenn sie dann soweit abgeklungen sind, dass keine Kühlung mehr nötig ist, dann werden sie in massive Stahltonnen gepackt, vier Meter hoch, genannt „Castoren“ (CAsk for Storage and Transport Of Radioactive material). Die werden mittel- oder langfristig in eine große Halle gestellt, in ein „Zwischenlager“.

Kontaminiert

Die ausgemusterten Brennstäbe sind nicht nur heiß, sie sind auch verdammt radioaktiv. Das heißt, sie senden unsichtbare Strahlen aus, insbesondere Gammastrahlen, die ab einer gewissen Dosis gesundheitlichen Schaden anrichten. Neben so einem Bündel ausgemusterter Brennstäbe sollte man sich keine Sekunde lang aufhalten. Auch deswegen lässt man sie tief unter Wasser, weil das nicht nur kühlt, sondern auch die Strahlung abschirmt.

Die Brennstäbe mit ihrer Radioaktivität sind aber nicht das einzige Problem. Es gibt da noch jede Menge anderer Komponenten, die in Kontakt mit radioaktiven Substanzen gekommen sein können. Bei sogenannten Siedewasserreaktoren beispielsweise, wie sie in Brunsbüttel oder Philippsburg stehen, treibt der Dampf aus dem Reaktor eine Turbine zur Stromerzeugung an. Diese Turbine ist ein Monster, so lang wie ein Flugzeug mit unendlich vielen Schaufeln, deren Achse im Betrieb so um die zwei Millionen PS liefert.

Nun war das Kühlwasser natürlich im Kontakt mit den Brennstäben und hat von dort radioaktive Substanzen mitgenommen, die jetzt mit dem Dampf auf die Turbinenschaufeln geblasen werden. Die sind jetzt radioaktiv verseucht, sie sind „kontaminiert“.

Das Gleiche passiert auch in unzähligen Rohrleitungen, Ventilen und anderen Maschinenteilen des Reaktors. Was soll man damit machen?

Gemessen und befreit

Man kann die Sachen nicht bei Nacht und Nebel am nächsten Recyclinghof liegen lassen, denn per Gesetz muss die Allgemeinheit vor Radioaktivität geschützt werden. Alles radioaktive Material muß sicher verwahrt werden; je nach Halbwertszeit für ein paar Jahre oder für die Ewigkeit.

Deswegen muss kontaminiertes Material von sauberem getrennt werden. Das ist eine Mammutaufgabe, die einen Großteil der Arbeit in einem Rückbauprojekt darstellt. Die gute Nachricht ist, dass es für Radioaktivität Meßgeräte gibt, im Volksmund „Geigerzähler“ genannt. Die schlechte Nachricht ist, dass alle Gegenstände, von denen nicht ausgeschlossen werden kann, dass sie jemals kontaminiert wurden, verdächtig sind. Deren Unschuld muß vor dem Gesetz bewiesen werden.

Da wird also nun auf Teufel komm raus mit Geigerzählern gemessen, und die sauberen kommen ins Töpfchen, die kontaminierten ins Kröpfchen. Die „freigemessenen“ Objekte können wieder in den normalen Materialkreislauf der bürgerlichen Gesellschaft integriert werden, die anderen bekommen eine Spezialbehandlung, deren Ziel es ist, radioaktive Substanz auf ein minimales Volumen zu reduzieren.

So steckt man etwa die erwähnte Turbine nicht in einen Plastikbeutel mit einem Aufkleber: „Vorsicht, radioaktiv“, sondern man reinigt die Oberfläche unter Hochdruck mit so einer Art „Mega-Kärcher“, bis sie sauber ist. Die radioaktive Brühe sammelt man ein, man verdickt sie und steckt sie in einen Container, der in einem speziellen Lager für radioaktive Reststoffe landet. Die Turbine selbst aber ist jetzt sauber, sie ist frei von Radioaktivität.

Langsam, aber nicht sicher

Ist all das getan, dann kann der verbleibende, saubere Rest der Anlage normal abgerissen werden, wie eine Brauerei oder ein Hotel. Grund und Boden sind jetzt wieder normal nutzbar, man hat den Zustand „Grüne Wiese“ erreicht.

So weit ist es in Deutschland bisher bei keinem Rückbauprojekt gekommen, auch nicht annähernd. Es geht sehr langsam voran, denn nicht nur die technische Arbeit braucht Zeit, auch die Koordination mit den Autoritäten. Jeder Schritt, jedes Freimessen muss von der Behörde des Bundeslandes kontrolliert werden, sei es durch einen Mitarbeiter des entsprechenden Ministeriums oder durch einen externen Auftragnehmer, etwa den TÜV.

Da wird mehr Papier bewegt als radioaktives Material und die Verzögerungen sind entsprechend. Dazu kommt, dass die technische Kompetenz in den Behörden abnimmt. Da gibt es immer weniger Kandidaten mit Ausbildung oder gar Erfahrung in Kerntechnik, diese Expertise wurde in Deutschland ja abgeschafft.

Die Beamten können Risiken also gar nicht pragmatisch einschätzen; sie entscheiden formaljuristisch und sind übervorsichtig. Dazu kommt, dass der Gesetzgeber durch die Vorgabe absurd niedriger Grenzwerte des Guten Zuviel getan hat. Aber das kennen wir ja schon von der Feinstaubverordnung und von der Sache mit den Inzidenzen

Was dann?

Es wird also noch eine Weile dauern, bis wir auf den grünen Wiesen in der Frühlingssonne liegen können. Die Zeithorizonte dafür werden kontinuierlich verschoben, die Rede ist von 2040 oder gar 2050. Aber auch dann hat man noch ein Problem.

Wir haben dann zwar die grüne Wiese, das saubere Material der Anlage ist verschrottet, aber die Brennstäbe stehen jetzt in ihren Castoren in den Zwischenlagern und in der Halle nebenan ruhen die übrigen radioaktiven Abfälle, die beim Abbau anfielen.

Frage: Wie lange soll das da bleiben? Das Zeug sollte doch in einem „Endlager“ seine letzte Ruhestätte finden. Wann? Am Sankt Nimmerleinstag, denn nach aktuellem Stand wird es in Deutschland nie ein Endlager geben. Und warum schieben wir nicht alles ins Ausland ab? Unmöglich – dann gäbe es ja wieder die Castortransporte über die Grenze, und die sind per Gesetz verboten worden.

Das ist eines der Probleme, die uns die grüne Logik beschert hat. Man will die Kernkraft nicht und macht gleichzeitig ihre Beseitigung unmöglich. „Mission Impossible.“

Die temporären Lager müssen übrigens betreut werden. Da braucht es Personal, das für technische und sonstige Sicherheit sorgt. Wer soll das bezahlen? Bislang haben das die Betreiber der Kraftwerke getan. Wie lange noch? Das Material hat ja Halbwertszeiten von Tausenden von Jahren. So lange wollen die Betreiber sich nicht darum kümmern und so hat jetzt der Staat die Kosten und die Verantwortung für die Zwischenlager übernommen.

Und ich vermute, mit den Kraftwerksruinen wird es letztlich ähnlich gehen. Die bleiben stehen, für die einen als Mahnmale an das teuflische Atom, für die anderen an eine Regierung, die ihr Land mit sicherer Hand in eine Sackgasse nach der anderen geführt hat.

Schlußgedanken

Mir ist kein Fall bekannt, dass Kernenergie unter der deutschen Bevölkerung je ein Opfer gefordert hätte; sie stellte und stellt im Leben der Deutschen keine Gefahr dar; Punkt. Dennoch wird die Angst davor bis ins Unerträgliche gesteigert. Das akute Risiko eines Blackouts dagegen wird nie diskutiert. Der Zusammenbruch des Netzes für ein paar Tage oder gar Wochen dank Energiewende würde im sicherheitsverwöhnten Lande ein unvorstellbares Chaos auslösen, mit unmittelbarer Gefahr für Leib und Leben seiner Bürger.

Die Öffentlichkeit wird vorsätzlich und systematisch belogen. Da werden Ängste vor imaginären Gefahren aufgebaut, um sie für die tatsächlichen Konsequenzen des Regierungsversagens blind zu machen. Die Mächtigen setzen Angst zur Fernsteuerung der Bevölkerung ein. Die Kardinaltugenden Glaube, Hoffnung und Liebe wurden erfolgreich ersetzt durch die neuen Kardinalängste: Corona, Klima und Atom.

Es heißt immer, Angst sei ein schlechter Ratgeber. Für den, der die Angst verbreitet, ist sie ein sehr zuverlässiges Instrument beim Verfolgen seiner geheimen Ziele.

Dieser Artikel erschien zuerst im Blog des Autors Think-Again. Sein Bestseller „Grün und Dumm“ ist bei Amazon erhältlich.




Ist Big Wind eine Nummer zu groß?

Allein im Jahr 2020 wurden laut GWEC 93 GW an neuer Windkapazität installiert – eine Verdopplung der Installationen von 2019. Der globale Windmarkt, der sich seit 2010 fast vervierfacht hat, wird dank der Biden-Harris-Regierung und der Staaten der Europäischen Union weiterhin exponentiell wachsen.

Eine Studie der Internationalen Energieagentur ergab außerdem, dass die globale Offshore-Windkapazität bis 2040 um das 15-fache steigen und kumulierte Investitionen in Höhe von rund 1 Billion US-Dollar anziehen könnte. Dies wird durch die sinkenden Kosten für Installationen, unterstützende Regierungspolitik und „bemerkenswerte technologische Fortschritte“ bewirkt.

Sowohl die Größe als auch die Form der Turbinen sind im Fluss. Forscher in Großbritannien fanden heraus, dass Windturbinen mit vertikaler Achse eine bis zu 15 Prozent bessere Leistung haben als die traditionellen Turbinen mit horizontaler Achse, wenn sie paarweise aufgestellt werden. WindEurope berichtet von einer durchschnittlichen Kapazitätssteigerung von 5 Prozent für europäische Offshore-Turbinen, die im Jahr 2020 installiert werden, verglichen mit denen, die erst 2019 installiert werden.

Doch selbst die Verkünder dieser frohen Botschaften haben Zweifel. „Die Realität vor Ort“, schrieb CNBC-Reporter Anmar Frangoul, „zeigt, dass für viele Länder jede Abkehr von fossilen Brennstoffen eine große Herausforderung sein wird, die eine große Menge an Veränderungen erfordert.“

Louise Smyth, die in EngineerLive.com schrieb, räumte ein, dass die Windindustrie bis heute „Schwierigkeiten hat, die prognostizierte Energieproduktion zu erbringen.“ Größere Rotoren mit 100 Meter langen (und längeren) Blättern ermöglichen es Offshore-Turbinen, doppelt so viel Energie zu erzeugen, bekräftigt sie, aber höhere Windgeschwindigkeiten, kombiniert mit leichterem Blattdesign und erhöhter Spitzengeschwindigkeit, „schaffen ein höheres Risikoprofil.“

Weitere Bedenken betreffen den Einfluss von Wassertropfen bei hohen Windgeschwindigkeiten auf die Lebensdauer der Rotorblätter und die richtige Platzierung der Turbinen, um die Auswirkungen auf den Windfluss zu den nachgeschalteten Turbinen zu minimieren. Aber Ingenieure können all diese Probleme lösen, versicherte uns Smyth.

Ein überschwänglicher Bericht von Derrick Jackson in Grist wurde etwas getrübt durch sein Eingeständnis, dass Offshore-Windprojekte in den USA auf erbitterten Widerstand stoßen, sogar an der windfreundlichen Ostküste, wo fast alle der 28 GW der vorgeschlagenen Offshore-Windprojekte in der Genehmigung zurückgeblieben sind.

Die Biden-Administration, so strahlte er, stellt Arbeitsplätze im Bureau of Ocean Energy Management wieder her, um die beschleunigte Bearbeitung von Offshore-Wind-Umweltprüfungen, Pachtverkäufen und Baugenehmigungen (in der Tat, Greenwashing) zu handhaben.

Jackson fragt sich auch, ob New York, New Jersey, Maryland, Virginia und Connecticut, alle mit versprochenen massiven Offshore-Windprojekten, rechtzeitig über genügend Hafenfläche und Infrastruktur verfügen werden, um eine Explosion von Windturbinenprojekten zu unterstützen.

Jackson beklagt weiter, dass „die Schwierigkeiten, die die Offshore-Windindustrie am Boden hielten, nicht verschwunden sind.“ „Aufmüpfige“ Gemeinden an der Ostküste kämpfen immer noch gegen die Offshore-Windkraft, besonders in Gebieten, in denen Übertragungskabel gelegt werden sollen.

Im Jahr 2019 erhielt Vineyard Wind die Genehmigung für seinen Offshore-Windpark erst nach kontroversen Verhandlungen mit dem örtlichen Fisherman’s Advisory Board, bei denen 16,7 Millionen Dollar für die langfristigen Kosten der Auswirkungen der Turbinen auf die Fischerei und die Beschädigung von Fischereigeräten vereinbart wurden.

In Rhode Island haben Gouverneur Dan McKee und die staatlichen Küstenbehörden eine wichtige Entscheidung über den geplanten Windpark South Fork verschoben, um den Entwicklern Zeit zu geben, eine „Entschädigungsvereinbarung“ mit der örtlichen Fischereiindustrie zu treffen. Aber selbst wenn Gouverneur McKee die Zertifizierung von South Fork verweigert, geht der Einspruch an das Handelsministerium, das jetzt von der ehemaligen Gouverneurin von Rhode Island, Gina Raimondo, einer langjährigen Verfechterin der Offshore-Windkraft, geleitet wird. Und Raimondos ehemaliger Stabschef arbeitet jetzt für das Windunternehmen.

Madeleine Stone, die für National Geographic schreibt, wurde durch die Fakten gezwungen, ihre ungezügelte Begeisterung für Big Offshore Wind zu zügeln. Sie beschreibt eine Fabrik in New Jersey, die bald „Stahlbleche aus dem Landesinneren in Säulen verwandeln wird, die ein kolossales neues Werkzeug im Kampf gegen den Klimawandel stützen werden.“

Diese fünf Millionen Pfund schweren, 400 Fuß langen und 40 Fuß breiten „Monopiles“, so schwärmte sie, sollen „auf Lastkähne gehievt und 15 Meilen vor die Küste transportiert werden“, wo ein Kran auf einem Spezialschiff sie aufrichten und in den Meeresboden treiben wird, um ein festes Fundament für 800 Fuß hohe Windturbinen zu schaffen, „die kohlenstofffreien* Strom für New Jersey produzieren werden.“ Das heißt, wenn alles gut geht.

(*Abgesehen von den fossilen Brennstoffen, die verbrannt werden, um Stahl zu schmieden, Betonmischer, Elektrowerkzeuge, Lastkähne und Kräne anzutreiben, Übertragungsleitungen zu installieren, Arbeiter zur und von der Baustelle zu befördern und vieles mehr).

Stone räumt ein, dass die Verschiffung überdimensionaler Turbinenteile über die Ozeane sowohl eine logistische Herausforderung als auch teuer ist, da weder die USA noch Europa die Fertigungskapazitäten haben, um den von Biden gewünschten massiven Ausbau zu unterstützen. Selbst Energieministerin Jennifer Granholm gibt zu: „Wir haben ein Versorgungsproblem. Wir können nicht genug Teile bauen, um 30 GW bis 2030 herzustellen.“

Stone wiederum gibt zu bedenken, dass Bidens Forderungen die Aufstellung von Tausenden neuer Turbinen bis 2030 erfordern, zusammen mit der Übertragungsinfrastruktur, um sie an das Netz anzuschließen. Aber die Fabriken, Häfen und Schiffe, die für die Herstellung und Lieferung der Turbinen benötigt werden, müssen zuerst geplant, entworfen, finanziert, genehmigt und gebaut werden. Wird Präsident Biden ein Manhattan-Projekt für große Windkraftanlagen schaffen, so wie Präsident Trump die COVID-Impfstoffe im Eiltempo vorantreibt?

Selbst Befürworter räumen ein, dass das Fehlen bestehender Übergabepunkte, an denen Offshore-Übertragungsleitungen an das bestehende Netz angeschlossen werden können, „ein Engpass sein könnte.“ Ein weiterer Engpass, den Stone beschreibt, ist die Verfügbarkeit von Turbinenkomponenten einschließlich Stützstrukturen wie Pfeiler und Stahltürme sowie Gondeln (die die Generatoren enthalten) und der Rotor (an dem die Turbinenblätter befestigt sind).

Es kommt noch schlimmer. Im September letzten Jahres waren nur 50 Turbineninstallationsschiffe entweder in Betrieb oder im Bau – alle mit Rückständen. Keines davon erfüllt die Anforderungen des Jones Act, wonach nur Schiffe unter US-Flagge Waren zwischen US-Häfen transportieren dürfen. Das erste 500 Millionen Dollar teure, Jones Act-konforme Turbineninstallationsschiff befindet sich in Texas im Bau.

Die europäischen Big-Wind-Entwickler sind erst jetzt mit einem weiteren Problem konfrontiert – einige Kabel, die Offshore-Windparks mit dem Landnetz verbinden, werden durch das Schaben an Felsen auf dem Meeresboden beschädigt. Darüber hinaus bieten die Pläne, Kabel unter beliebten Stränden zu verlegen, ein beängstigendes Bild für Strandbesucher.

Hawaiianer, von denen einige gewaltsam gegen ein Onshore-Windprojekt protestierten, das gegen die Abstandsnormen der Weltgesundheitsorganisation verstieß, sind gleichermaßen empört über Kabel unter den Stränden und über Pläne für schwimmende Turbinen in tiefen Offshore-Gewässern.

Längerfristig wird eine Verknappung oder ein starker Preisanstieg bei Seltenerdmetallen und anderen Rohstoffen befürchtet, die für den Bau und den Betrieb der Turbinen unerlässlich sind. Die Kupferpreise, die bereits durch die Decke gegangen sind, erhielten neue Schocks, als die Biden-Administration die Genehmigungen für zwei neue US-Kupferminen wieder eröffnete.

Die Verpflichtung der Biden-Regierung, Geld in ein Fass ohne Boden zu werfen, um „die teuerste Form der Mainstream-Stromerzeugung zu subventionieren“ (wie Ariel Cohen in Forbes schrieb), wird mit Sicherheit zu dramatisch höheren Energiepreisen, Transportkosten, Wohnkosten und sogar Lebensmittelkosten führen.

Was passiert, wenn Staaten, die sich bereits Termine für das Erreichen von „Netto-Null“-Kohlenstoffemissionen gesetzt haben feststellen, dass das Defizit an „erneuerbarer“ Energie sie vor die Wahl stellt, entweder ihre Wirtschaft herunterzufahren oder von ihren eifrigen Zielen abzurücken?

Kalifornien sieht sich bereits mit Energieengpässen konfrontiert, die zu Lebensmittelengpässen und Panik führen können. Die Menschen, die sich bereits über Stromausfälle ärgern, könnten ganz und gar gegen den Verlust von Klimaanlagen oder sogar lange Schlangen an Tankstellen aufbegehren.

Die „Netto-Null“-Verfechter wissen sehr wohl, dass ihre Ziele auf dem Papier unerreichbar sind, dennoch machen sie weiter, in der Absicht, ihre amerikanischen (und europäischen) Mitbürger zu bestrafen, während riesige asiatische Nationen prosperieren. Wann wird der Wahnsinn enden?

Autor: Duggan Flanakin is the Director of Policy Research at the Committee For A Constructive Tomorrow. A former Senior Fellow with the Texas Public Policy Foundation, Mr. Flanakin authored definitive works on the creation of the Texas Commission on Environmental Quality and on environmental education in Texas. A brief history of his multifaceted career appears in his book, „Infinite Galaxies: Poems from the Dugout.“

Link: https://www.cfact.org/2021/05/09/is-big-wind-too-big-for-its-britches/

Übersetzt von Chris Frey EIKE