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Die Klimaschau von Sebastian Lüning: Keine Kinder wegen Klimawandel




Klimaspaß mit EIKE: Elektroroller-Pandemie in unseren Städten

Auch in kleinen Großstädten wie EIKEs Heimstatt und in Mittelstädten tauchen sie jetzt auf: Überall auf Parkplätzen und an Wegesrändern herumstehende E-Tretroller mit Satellitennavigation und Lithium-Akkumulator. Da die Elektromobilität en vogue ist, haben wir bei Stadtverwaltungen nachgefragt, wer das eigentlich alles bezahlt und wer überhaupt auf die Idee kam, derart viele Rollerchen anzuschaffen. Denn eines ist sicher: Die Flitzer, die seit 2017 weltweit auf dem Vormarsch sind, stehen deutlich mehr herum, als daß sie bewegt werden. Man sieht selten jemanden damit fahren.

Der Grund ist klar: Die Ausleihgebühr ist teuer. Ein Kunde erzählte mir, daß er fürs Freischalten 1 Euro zahlt, und dann für fünf Minuten noch einmal knapp 1 Euro. Heißt, in einer Stunde kommen über zehn Euro zusammen. Als schnelle ÖPNV-Alternative ohne Gedränge und Maskenball für Fußgänger attraktiv, aber nur selten bei den Preisen.

Riecht nach ökologischer Bürokraten-Idee, ist aber wohl nicht so. Ein Beamter erzählte uns, daß die Stadt die Roller gar nicht angefordert habe, sondern daß Firmen wie Tier oder Bird sie selbständig hinstellen. Zahlungen fließen in keine Richtung. Die Verwaltungen gehen „Vereinbarungen“, keine Verträge, mit den Besitzern ein, um die Zahl der herumstehenden Flitzer zu begrenzen. Inhalt sind bestimmte Bedingungen, die eingehalten werden müssen. Eine lautet, daß die Software es dem Nutzer nicht gestattet, seinen Roller neben einem Gewässer wie Spree oder Saale abzustellen, weil Vandalen die Roller gerne ins Wasser schmeißen.

Daß die Stadtverwaltungen nicht interessiert sind, wird durch die Tatsache unterstützt, daß das grüne Soll häufig durch die öffentliche Nahverkehrsbetriebe erfüllt wird, die solide Sitzroller in E-Bauweise anbieten; allerdings nicht in der großen Zahl.

Wie finanzieren sich die Anbieter eigentlich, wenn kaum jemand fährt und die Geräte häufig Opfer von Vandalen (und Dieben) werden? Ein Kollege aus Heidelberg erzählte uns zudem, daß in der Neckarstadt größere Ansammlungen der Roller kurz vorm Stadtrand an Haltestellen stehen, wo die Wahrscheinlichkeit für Laufkundschaft fast 0 ist. In den offiziellen Darstellungen ist von „Wagniskapital“ die Rede; und es gab auch schon Insolvenzen. Die Branchenführer Bird und Tier kommen aus Kalifornien bzw. Berlin. Tier hatte 2020 nach eigenen Angaben über 400 Mitarbeiter.

Unsere nicht unbegründete Vermutung: Die Anbieter könnten ähnlich wie Elon Musk, der mit Tesla auch noch nie Gewinn machte, von Umverteilungen via Klimazertifikate profitieren. Firmen, die noch Verbrennermotoren herstellen, müssen Milliarden Euro an Zeitgenossen wie Musk zahlen, der wiederum wegen der angeblichen Klimafreundlichkeit seiner schmutzigen Stromer Zertifikate anbieten kann.

Daß die Flitzer wegen ihres Preises und ihrer Unbequemlichkeit (kein Sitz, Fahren nur auf Straßen erlaubt), vor allem aber wegen ihres Akkumulators sicher nichts mit Klimaschutz zu tun haben, liegt auf der Hand. Ein Kommentator der Facebook-Gruppe Fakten gegen Klimahysterie meinte so süffisant wie treffend, Fußgänger zu E-Roller-Nutzern zu machen, biete keinen ökologischen Vorteil.

eigenes Werk

 




Die neuen Tricks der Alarmisten: „Was wir tatsächlich gegen Klimawandel tun können“

Der Tenor des Beitrages gleich zu Beginn: Der Verbraucher kann recht wenig tun – die Industrie muß ran. Das klingt schon sehr nach der Linie der grünen Partei, die bis auf wenige „Ausrutscher“, z.B. das angedachte Kurzstreckenflugverbot, die eigene Wählerklientel ungern mit persönlichen Beschränkungen verstimmt. So forderte 2019 einmal ein grüner MdB, nur noch einen normalen Flug pro Jahr und Bürger zu gestatten; und danach müsse dann ordentlich gezahlt werden. Annalena Baerbock kassierte das Ansinnen sogleich und sprach von der Verantwortung der Industrie.
Kein Wunder: Die Grünen sind seit 20 Jahren die Partei der Besserverdienenden und damit der Vielflieger und SUV-Fahrer.

Daher sagt der neue Chef des Potsdamer Institutes für Klimaforschungsfolgen, Ökonom Ottmar Edenhofer, es brauche eine „erhebliche Koordinationsleistung“ von Politik, Industrie und Banken. (Banken??) Oder, etwas klarer:

Aber man muß klar sagen: Wir verteilen durch die Klimapolitik de facto das Weltvermögen um. (in der NZZ, 2010)

Thematisieren will Mai das umweltschädliche Verhalten gerade der für Klimaschutz besonders offenen Klasse nicht.

„Ob es uns paßt oder nicht, es wird auch noch weiter geflogen werden.“

Und auch die veganen Lebensmittel würden noch per LKW transportiert… man merkt schon, an wen sich das Video richtet. Da „wir“ aber bis 2050 klimaneutral werden sollten, müßten vor allem der reduktions-stagnierende Verkehr und die Industrie noch ordentlich abbauen. Weltweit zwar, sagt Mai, vergißt aber zu erwähnen, daß vor allem China und Indien kräftig CO2 in die Luft pusten. Stattdessen bringt sie das historische Argument, nachdem die deutsche Industrie seit 1850 im Gegensatz zur nicht-weißen Welt ja schon besonders viel emittiert habe. Heißt, wir müßten schon in 14 Jahren bei Null sein!

Einen Weg dahin deuten die WDR-Filmer an, indem sie auf die CO2-Ersparnis durch die Coronapolitik der Regierungen zu sprechen kommen. 7% soll der „Lockdown“ ausgemacht haben – aber stimmt das? Wie hat man das ausgerechnet? An den abgeschalteten Cappuccino-Maschinen im Eiscafé hat es bestimmt nicht gelegen, und die Industrie war die vergangenen 14 Monaten gar nicht durchgehgend geschlossen. Interessanterweise fragt Mais Reporterin auf dem Sonnblick-Observatorium in Österreich nach, wo der CO2-Gehalt der Luft gemessen wird. Kein Unterschied meßbar, sagt eine Forscherin, weil das Luft-CO2 wie ein „Dauer-Medikament“ sei und der Gehalt in der Luft nur sehr langsam falle. Seltsam, da der Planet seit 1980 doch deutlich grüner geworden ist und die vielen Pflanzen auch viel Kohlendioxid fixieren. Die Erklärung wirkt daher nicht besonders überzeugend; außer man rechnet das einmalig kalte Wetter (Klima?) der Nordhalbkugel seit Dezember mit ein. Versinkt die Pflanze unter Schneemassen, macht sie auch keine Photosynthese. Die außerordentliche Kälte wird im Video, das im März herauskam, übrigens nicht thematisiert.

Reporterin Caro besucht Hersteller alternativer Mobilität und fragt nach der Marktfähigkeit. In München findet sie Sono Motors, ein Startup, das solarbetriebene kleine E-Autos (!!) in Serie anbieten will. Daß man mit Photovoltaik überall auf dem Auto höchstens den Kühlschrank im Wohnwagen hinten betreiben kann, ist jedem EIKE-Leser klar. Deswegen wird dieses Startup Steuergeld-Subventionen bekommen, und wenn die alle sind, dürfte wohl nichts mehr in Serie hergestellt oder verkauft werden. Nächstes Projekt, nächster Antrag. Der Sion, der E-Kleinwagen von Sono, wird bislang in einem Pilotprojekt von wenigen Großstadtbewohnern genutzt, die ein einzelnes Auto teilen, manche nur manchmal.

Als nächste Wunderwaffe gegen die CO2-Emissionen wird das „clean meat“ präsentiert, gezüchtetes Fleisch aus der Petrischale. Für Ärzte und Humanbiologen ein heißes Thema, da es technisch fast keine Rolle spielt, ob man zu transplantierendes Ersatzgewebe für menschliche Patienten oder Rindermuskelzellen zum Essen züchtet. Um es kurz zu machen: Die Gewebezüchtung steckt in den Kinderschuhen, das Material muß absolut steril gehandhabt werden (Zuchtgewebe hat kein Immunsystem), und das Bioreaktor-Ergebnis ist eher „zweidimensional“. Warum, ist leicht erklärbar: In einer dreidimensionalen Kuh wächst der Skelettmuskel (Fleisch) ebenfalls dreidimensional; in der Petrischale nicht so ganz.

Ein „Zuchtburger“ aus dem Labor ist daher eher Rinder-Eiweiß im Brötchen und extrem teuer. Selbst wenn es billig wäre, würde kaum ein McDonald’s-Kunde die Astronautennahrung dem klassischen Hamburger vorziehen. Trotzdem loben Edenhofer und Claudia Kemfert im Interview das Produkt. Unter Vorbehalt – auch Mai räumt ein, daß der Laborbratling nur dann klimafreundlich wäre, wenn das Produktionslabor ausschließlich mit Ökostrom versorgt wäre.

Und da kommt die Sendung beim Knackpunkt an, den Erneuerbaren Energien. Es wird klar gesagt, daß nicht mehr die Masse der Produktionsanlagen das Problem sei, sondern die Verfügbarkeit. Daher müsse man speichern, und zwar wirtschaftlich. Das geht kaum, wie der EIKE-Leser weiß, und deswegen springt Mai auch schnell zu Wellenkraftwerken, deren Potential weltweit mit 1 Terawatt geschätzt werde, etwa 700 Kernkraftwerke. Nun könnte man auf das früher geplante Gezeitenkraftwerk Severn Barrage im Bristolkanal verweisen, da die Avon-Mündung an der Grenze zwischen England und Wales einen weltweit einzigartigen Tidenhub verfügt, wo sich der Bau von Unterwasserturbinen tatsächlich lohnen könnte (da die Kosten mit 35 Milliarden Pfund zu hoch waren und sich außerdem Naturschützer zu Wort meldeten, wurde das Projekt abgeblasen).
Stattdessen begleitet Reporterin Caro eine Forscherin im Boot im Greifswalder Bodden zu einer kleinen schwimmenden Windkraftanlage, die nicht wie sonst mit Tonnen von Stahlbeton in den Meeresgrund gerammt wurde. Vorteil: Weniger Naturzerstörung und auch in sehr tiefem Wasser einsetzbar. Die Forscherin rechnet 2028 mit dem Serieneinsatz, relativiert aber mit schwammigen Aussagen zur Wirtschaftlichkeit.

Fehlt immer noch die Lösung des Speicherproblems. Statt darüber zu sprechen, kommt noch einmal Edenhofer zu Wort, der allen Ernstes meint, daß 100% erneuerbare Energien „im Prinzip“ möglich seien. Das Wort „Grundlast“ erwähnt er daher natürlich nicht; gibt aber immerhin zu, daß der grüne Strom ein „knappes Gut“ sei, weil die Stromnachfrage gewaltig ansteige. Eine seltsame Formulierung –  alle nachgefragten Güter sind immer knapp, wie die Ökonomie lehrt. Was der Chefökonom des PIK meint, ist wahrscheinlich eine versteckte Warnung vor hohen Preisen und nicht mehr immer verfügbarer Energie. Ein anderer Professor aus Bochum äußert sich klarer und weist darauf hin, daß es keine „absolut saubere Energie“ gebe, sondern nur eine sauberere. Richtig – und die kommt aus hochmodernen deutschen Kohle- und Kernkraftwerken, wie ein unabhängiger Experte für Energietechnik unterschreiben würde.

Machen die Klimaalarmisten natürlich nicht, und deswegen verlangt Claudia Kemfert noch mehr Sparsamkeit. Lustig- früher sagte man uns, wir sollen Strom sparen, und heute sollen wir Elektroautos fahren. Es wäre köstlich, Leute wie Edenhofer und Kemfert einmal mit Michael Limburg und Horst Lüdecke in einer Talksendung mit einem richtigen Journalisten wie dem Fleischhacker vom Hangar-7 in ServusTV zu sehen (würden die beiden Erstgenannten aber nie machen).

Nach den CO2-Vermeidungs-Technologien geht Moderatorin Leiendecker zu den CO2-Rückgewinnungsmethoden über. Reporterin Caro besucht dazu einen CO2-Staubsauger-Betreiber in der Schweiz, Climeworks, der die Abgase einer Müllverbrennungsanlage säubert. Gefragt, warum man solche Staubsauger nicht überall aufstelle, antwortet der Mitarbeiter pikanterweise, daß die CO2-Luftkonzentration mit rund 400 Millionstel derart gering sei, daß man praktisch die „Nadel im Heuhaufen“ suche. Daher lohne sich der Staubsauger nur direkt an Schloten, von wo aus das Gas dann in Gewächshäuser geleitet werde. Ein anderer Abnehmer ist Coca-Cola. Gut, das sind wirtschaftliche Methoden mit Bezahlung eines Kunden.

Luft-CO2 pumpt die Firma auf Island zusammen mit Wasser in den Boden, wo es reagiert und mineralisiert, also zu Kalkstein wird. Das braucht natürlich Energie, die aus einem Geothermiekraftwerk kommt. Frage: Könnte dieses Kraftwerk nicht Haushalte und Industrie versorgen? Wer bezahlt die Schweizer fürs Mineralisieren? Mit der Methode wollte die Firma übrigens 1% des weltweiten CO2 aus der Luft ziehen, was aber verworfen wurde. War wohl zu teuer, was allgemein auch der genannte Prof aus Bochum bestätigt.

„Der Champagner unter den Energieträgern“

Weiter gehts mit synthetischen Treibstoffen, die ja von gemäßigten Energiewende-Befürwortern der Union und der FDP favorisiert werden. Die Reporterin besucht Sunfire in Dresden, das aus Luft-CO2 und Wasser ein Synthesegas (Methan?) oder Wasserstoff herstellt. Dafür braucht es aber Strom, der im Idealfall aus Wind- oder Solarkraft kommen soll; die Firma bietet also Speichertechnologien an. Was den Wasserstoff angeht, haben wir die teure, ineffiziente und gefährliche Methodik hier auf der EIKE-Seite zur Genüge auseinandergenommen. Hier nur soviel: Wir müßten eine völlig neue Infrastruktur aus dem Boden stampfen, die parallel zur Erdgas und -Ölinfrastruktur existierte. Gigantomanischer Wahnsinn!

Mai sieht das anders und behauptet allen Ernstes, man könne beliebig viel beliebig lange in Tanks lagern; kein Wort zu Kühl-Hochdrucktanks, Verlusten und Energiekosten. Analog dazu behaupten Edenhofer und ein Kollege, man brauche ja sowieso viel Wasserstoff in der Industrie und könne damit die Stahlindustrie „CO2-frei“ machen. Man kann fast alles machen, lieber Ökonom, nur sollte ein Ökonom auch nach der wirtschaftlichen Machbarkeit fragen, und zwar als erstes. OK, er spricht immerhin wieder von einem „knappen Gut“, und Kemfert ergänzt, H2 sei der „Champagner unter den Energieträgern“ und solle daher nur eingesetzt werden, wo Elektrizität keine Alternative sei. Also doch keine Speichertechnologie für Zappelstrom?

Das andere Produkt von Sunfire ist ein synthetischer Kraftstoff, der im Preis zwischen 2,50 und 3,50€ pro Liter liegt, also etwa mindestens das Doppelte der bisherigen Benzin-Diesel-Preise. Perspektivisch (?), vermutlich großtechnisch, liege der Preis dann zwischen einem und 1,50€. Glauben wir erst, wenn wir dieses Synthesebenzin zu dem Preis tanken können. Nebenbei: Ein Liter Superbenzin kostet heute vor Steuern 0,50€. Also doch noch drei mal billiger als der Synthesestoff – was Mai einfach mit dem Hinweis wegwischt, daß die sicher kommende Heißzeitkatastrophe, die ja durch die Fossilkraftstoffe verursacht werde, viel teurer sei.

Ein anderer Ansatz ist die bionische CO2-Fixierung, die sich Reporterin Caro bei Evonik in Marl anschaut. In einem Versuchslabor, beziehungsweise einer größeren Pilotanlage, fixieren Bakterien Luft-CO2 und machen spezielle Kohlenstoffverbindungen daraus. Der chemische Prozeß ist älter als die Photosynthese der Cyanobakterien und der Pflanzen und aus gutem Grund weniger häufig in der Natur – Pflanzen gewinnen Energie und Kohlenstoffprodukte gleichzeitig. Mit wieviel Energie die Reaktor-Mikroben gefüttert werden müssen, und wie teuer das Ganze ist, wird nicht gesagt. Die Erfahrung lehrt aber, daß die Natur gar nicht so effizient ist und technische Verfahren der Menschen meist billiger und besser sind. Ausnahme sind gentechnisch veränderte Bakterien, die zum Beispiel Proteine aus anderen Organismen herstellen. Vielleicht haben wir es hier ja mit so einem Exemplar zu tun? Klar ist, es wird dauern bis zur großtechnischen Umsetzung.

Zum Schluß wird noch auf die alte Idee eingegangen, mit Hilfe von Schwefelverbindungen in der Luft die angebliche Erwärmung zu stoppen, was von einem „Dr. Seltsam“ in Harvard erforscht wird. Das Verfahren ist derart invasiv, daß sich keiner Interviewpartner um Edenhofer sich den Schuh anziehen will, das zu befürworten. Dennoch plädieren alle befragten Klimaprofs dafür, an Klimaschutzmaßnahmen festzuhalten, da nichts zu tun am teuersten wäre.

Fazit nach dem Anschauen des Videos: Mai Nguyen präsentiert mit ihrem Team diverse „Wunderwaffen“ gegen den behaupteten Klimawandel, die meist gar nicht neu sind und allesamt wirtschaftlich fragwürdig – wenn nicht klar unbezahlbar. Das Video atmet den Geist des Machbarkeitswahns; es wird behauptet, daß mit der „richtigen Technologie“, beziehungsweise einer Vielzahl „richtiger Technologien“ das Klima schon von Deutschland gerettet werden kann.

Dabei merkt man deutlich, daß alle im Film gezeigten Anbieter selbst alles andere als überzeugt von der Serienreife ihrer Idee sind. Alle im Film gezeigten Projekte erinnern an Subventionsgräber wie Desertec – findige Geschäftsleute und Ingenieure bieten den Klimapolitikern ein gut klingendes Konzept an, das technisch zwar nach einiger Zeit zum Teil machbar ist, aber nur zu horrenden Kosten. Daher kann man alle von Mai und Caro vorgestellten Verfahren unter „subventionierter Forschung“ abheften; wobei der Forschungsbegriff hier nicht wie üblich ergebnisoffen definiert ist, sondern durch ideologische Vorgaben, die klar auf Umverteilung von unten nach oben abzielen.




Lothringen: Windpark soll auf Massengrab errichtet werden

Im lothringischen Dentingen nahe der saarländischen Grenze liegt seit Ende der 1930er Jahre eine Militärsiedlung der Maginot-Linie namens Johannis Bannberg (frz. Ban Saint Jean), die im Weltkrieg von der Wehrmacht als Kriegsgefangenenlager Stalag XIIF genutzt wurde. Dort wurden russische und ukrainische Soldaten zur Arbeit gezwungen. Etwa 23.000 Männer überlebten das Lager nicht. Ihr Massengrab ist das größte seiner Art in Frankreich.

Der Bürgermeister, François Bir, will auf dem 100 Hektar großen Gelände mit einer Gedenkstätte einen Windpark errichten. 2018 war das Projekt mit insgesamt acht Anlagen bereits von der zuständigen Präfektur abgelehnt worden. Nun sind noch drei Anlagen (éoliennes) geplant.

Sollte der Bau endgültig genehmigt werden, müßten zunächst Ausgrabungen auf dem zur archäologischen Stätte erklärten Gelände durchgeführt werden. Über die Genehmigung wird allerdings noch zwischen örtlichen Abgeordneten, protestierenden Verbänden und der Veteranen-Beauftragten des Verteidigungsministeriums verhandelt.

Seit 2004 gibt es eine Gruppe von Bürgern, die sich um Erhalt und Pflege der Gedenkstätte kümmert (AFU – Französisch-ukrainischer Verband für den Erhalt des Massengrabes von Ban Saint-Jean).

Chrystalle Zebdi-Bartz vom AFU meint, sie finde die Windräder auf dem Terrain des alten Stalag „total absurd. Es befleckt das Gedenken an diesen Ort und gefährdet auch die Natur um ihn herum. Das ist eine große Schande! Ein schreckliches Projekt, das wir unbedingt verhindern müssen.“




Woher kommt der Strom? Die Saison des Stromimports beginnt

In den vergangenen zwei Jahren wurde im Sommer regelmäßig mehr Strom importiert als exportiert. Abbildung

Doch dieser Strom reicht bei weitem nicht, um den Bedarf Deutschlands zu decken. Auch die konventionellen Stromerzeuger (Abbildung 1) halten sich zurück. Wird zu Beginn der Woche noch versucht, die Lücke zwischen erneuerbarer Stromversorgung und Bedarf auszugleichen, wird die konventionelle Erzeugung ab Donnerstag Richtung 20 GW-Minimum (Netzstabilität) heruntergefahren.  Ab 13. Mai beginnt mit Christi Himmelfahrt das lange Wochenende mit einem viel geringerem Strombedarf als sonst üblich. Die geringe konventionelle Stromerzeugung in Kombination mit geringer Windstromerzeugung bewirkt, dass es auch zur Mittagszeit – vom Sonntag abgesehen – keine Erzeugungsspitzen gibt, die Billig- oder Gratisstrom für unsere Nachbarn zur Folge hätten. Die Rückseite der Medaille: Es muss Strom in erheblicher Menge zu hohen Preisen (Abbildung 2) importiert werden. Allerdings ist es immer noch ökonomisch sinnvoll, genau dies zu tun. Mit dem Importpreis haben die konventionellen Stromerzeuger nichts zu tun. Der wird direkt auf die Stromkunden umgelegt. Wenn aber Kraftwerke hochgefahren werden und der Ertrag des erzeugten Strom unter dem Strich unter dem Wert liegt, der nötig ist, um Kraftwerke rentabel zu betreiben, dann haben deren Betreiber den schwarzen Kohlepeter. Besser guter Verdienst für „wenig“ Strom Geschäfte als schlechter Verdienst für viel Strom. Die konventionellen Stromerzeuger erhalten schließlich den gleichen Börsenpreis wie Länder, die ihren Strom nach Deutschland hochpreisig exportieren. Das ist die Devise; das wird auch diesen Sommer die Devise bleiben. Noch diese Hintergrundinfo: Für die konventionellen Stromerzeuger ist das eben beschriebene Problem umso größer, desto geringer die Windstromerzeugung bei gleichzeitig hoher Solarstromerzeugung ist. Ein feines Beispiel ist die aktuelle 19. Analysewoche. Jeden Tag wird per Saldo mehr Strom importiert. Zu knackigen Preisen. Der Export wurde wegen der restriktiven konventionellen Eigenerzeugung minimalisiert (Abbildung 3).

Welche Auswirkung zu viel erzeugter Strom über Mittag hat, vor allem wenn insgesamt – hier wegen des Sonntags – wenig Bedarf vorhanden ist, zeigt der Sonntag dieser Woche. Um 15:00 Uhr fällt der Exportpreis auf fast 0 €. Als Deutschland um 17:00 Uhr Strom importieren muss, liegt der Preis bei fast 50 €/MWh. Das ist nur zwei Stunden später. Nochmal drei Stunden später bezahlt Deutschland um 20:00 Uhr knapp 85 €/MWh. Es ist Österreich, welches die Preisdifferenz optimal nutzt und richtig Geld macht. Aber auch Schweden macht einen guten Schnitt.

Die Tabelle mit den Werten der Energy-Charts und die daraus generierte Tabelle liegen unter Abbildung 4 ab. Es handelt sich um Werte der Nettostromerzeugung, der „Strom, der aus der Steckdose“ kommt, wie auf der Webseite der Energy-Charts ganz unten ausführlich erläutert wird.

Die Charts mit dem Jahres- und Wochenexportzahlen liegen unter Abbildung 5 ab. Abbildung 6 ermöglicht, dass Sie ihr eigener Energiewender werden.

Abbildung 7 beinhaltet die Charts, welche eine angenommene Verdoppelung und Verdreifachung der Wind- und Photovoltaikstromversorgung visualisieren.

Eine besonders bemerkenswerte Mitteilung einer Elektronikfirma aus China an ihre Partner in Deutschland wird unter Abbildung 8 erstmalig veröffentlicht. Der Name der Firma in China und der deutsche Partner ist mir bekannt. Es ist garantiert keine Fake.

Tagesanalysen

Montag, 10.5.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 61,59 Prozent, davon Windstrom 30,25 Prozent, Solarstrom 18,31 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 13,02 Prozent. Stromdateninfo Tagesvergleich ab 2016. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Zwei fette Stromlücken, die zweite wegen der zum Abend nachlassenden Windstromerzeugung massiv ansteigend, zeichnen den Montag aus. Die Konventionellen können/wollen die Lücken nicht schließen. Ist der Importpreis am Morgen noch ´moderat`, am Abend kostet der Strom in der Spitze über 90 €/MWh. Der Handelstag. Beachten Sie bitte auch den Stromdateninfo Tagesvergleich ab 2016.

Dienstag, 11.5.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 41,47 Prozentdavon Windstrom 13,3 Prozent, Solarstrom 13,21 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 15,06 Prozent. Stromdateninfo Tagesvergleich ab 2016. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Eine einzige Stromlücke liefert der Dienstag. Für die Konventionellen „lohnt“ der Ausgleich bis hin zur Bedarfsdeckung offensichtlich nicht. müssen die Stromkunden für insgesamt 185,3 GWh Importstrom 13,36 Millionen € bezahlen. Macht pro MWh 72,10 €.  Der Preisverlauf und der Handelstag.

Mittwoch, 12.5.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 40,77 Prozentdavon Windstrom 14,49 Prozent, Solarstrom 10,01 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 16,27 Prozent. Stromdateninfo Tagesvergleich ab 2016. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Heute das gleiche Bild wie gestern. Den ganzen Tag reicht der in Deutschland produzierte Strom nicht aus. Unsere Nachbarn liefern. Im Sommer. Im Winter garantiert nicht. Nicht in dem Umfang. Nächsten Winter aber fehlen 2,5 TWh Strom aus Kernenergie pro Monat. Das sind pro Stunde etwa 3,5 GWh. Da müssen die Konventionellen aber richtig ran. Mit viel zusätzlichem CO2-Ausstoß. Unsere Nachbarn werden Deutschland im Winter nicht mitversorgen (können). Atom- und CO2-frei ohnehin nicht. Der Preisverlauf und Handelstag.

Donnerstag, 13.5.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 49,95 Prozentdavon Windstrom 13,27 Prozent, Solarstrom 16,19 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 20,50 Prozent. Stromdateninfo Tagesvergleich ab 2016. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Feiertag. Wenig regenerativ erzeugter Strom. Die Konventionellen ´füllen nicht auf`. Deutschlands Bedarf muss zum dritten Mal hintereinander durch Importstrom gesichert werden. Die Preise sind entsprechend. Alle verdienen. Außer der Stromkunde in Deutschland. Der zahlt die höchsten Strompreise der Welt. Der Handelstag.

Freitag, 14.5.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 52,17 Prozent, davon Windstrom 13,78 Prozent, Solarstrom 19,97 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 18,42 Prozent. Stromdateninfo Tagesvergleich ab 2016. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Die Stromerzeugung mittel Photovoltaik ist heute so ´stark`, dass genau um 12:00 Uhr per Saldo 0,55 GW zum Preis von 67,21€/MWh exportiert werden können. Ansonsten das gleich Bild wie in den vergangenen Tagen. Die Konventionellen halten sich bedeckt und verdienen gut mit.

Samstag, 15.5.2021: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 56,09 Prozent, davon Windstrom 17,05 Prozent, Solarstrom 20,44 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 18,60 Prozent. Stromdateninfo Tagesvergleich ab 2016. Die Agora-ChartmatrixHier klicken.

Heute exportiert Deutschland per Saldo drei Stunden Strom (11:00 bis 13:00 Uhr) . Die konventionelle Stromerzeugung bewegt sich am unteren Limit. Der Preisverlauf des Tages.

Sonntag, 16.5.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 60,11 Prozent, davon Windstrom 19,72 Prozent, Solarstrom 22,31 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 18,09 Prozent. Stromdateninfo Tagesvergleich ab 2016. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Sonntag. Der Bedarf ist gering, die Stromerzeugung mittels Photovoltaik und Windkraft im Verhältnis dazu stark. Schon kommt es zu Preiseinbrüchen über Tag. Um 15:00 Uhr wird der Strom praktisch verschenkt. 1€/MWh wird für gut 4 GWh Strom aufgerufen. Immerhin muss kein Geld mitgegeben werden. Konventionell regt sich erst gegen Abend etwas. Pumpspeicherstrom soll die Vorabendlücke etwas ´dämpfen`. Der Handelstag.

Peter Hager liefert den monatlichen Bericht zur E-Mobilität in Deutschland:

PKW-Neuzulassungen April 2021:

Ist der Auto-Frühling schon wieder vorbei?

Im April 2021 gab es mit 229.650 Neuzulassungen ein Plus von 90% gegenüber dem April 2020. Wegen Corona ist ein Vergleich mit dem Vorjahr nur bedingt aussagekräftig. Durch den harten Lockdown war der April 2020 mit 120.840  PKW-Neuzulassungen der schwächste Monat im gesamten Jahr. Nach dem Aufschwung im März 2021 gab es im April 2021 ein Minus von 21,4% gegenüber dem Vormonat.

Gesamt: 229.650 (ggü. 04/2020: +90% / ggü. 04/2019: -26%)

Bei den alternativen Antrieben gab es sehr hohe Zuwachsraten gegenüber dem Vorjahresmonat. Dennoch stagniert deren Anteil an den Gesamtzulassungszahlen:

Hybrid (inkl. Plug-in): 64.094 (ggü. 04/2020: +286,7% / Zulassungsanteil: 27,9%)

Plug-in-Hybrid: 26.988 (ggü. 04/2020: +380,4 % / Zulassungsanteil: 11,8%)

Elektro (BEV): 23.816 (ggü. 04/2020: +413,8% / Zulassungsanteil: 10,4%)

Quelle:

https://www.kba.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/DE/2021/pm_19_2021_fahrzeugzulassungen_04_2021.pdf?__blob=publicationFile&v=4


Top 5 nach Herstellern:

Hybrid-PKW (ohne Plug-in): 138.432 (01-04/2021)

Audi (mit 10 Modellen): 22,5%
BMW (mit 11 Modellen): 16,9%
Toyota (mit 8 Modellen): 9,4%
Hyundai (mit 6 Modellen): 7,6%
Ford (mit 8 Modellen): 7,1%

Hybrid-PKW (mit Plug-in): 105.035 (01-04/2021)

Mercedes (mit 9 Modellen): 21,9%
BMW (mit 9 Modellen): 14,8%
VW (mit 5 Modellen): 13,7%
Audi (mit 8 Modellen): 10,4%
Volvo (mit 5 Modellen): 6,3%

Elektro-PKW: 88.510 (01-04/2021)

VW (mit 5 Modellen): 25,5%
Smart (mit 2 Modellen): 9,3%
Hyundai (mit 2 Modellen): 9,0%
Renault (mit 2 Modellen): 7,5%
Tesla (mit 3 Modellen): 7,4%

Die beliebtesten zehn E-Modelle in 04/2021 (Gesamt: 23.816) waren:

VW up: 2.604 (Minis)
VW ID3: 2.264 (Kompaktklasse)
Smart FourTwo: 1.652 (Minis)
Hyundai Kona: 1.574 (SUV)
VW ID4: 1.446 (SUV)
Renault ZOE: 1.268 (Kleinwagen)
Opel Corsa: 1.106 (Kleinwagen)
BMW i3: 964 (Kleinwagen)
Skoda Enyaq: 845 (SUV)
Peugeot 208: 806 (Kleinwagen)

Mit 51 Modellen in der Zulassungsstatistik für April wird die Palette der reinen E-Modelle (BEV) immer breiter. Der Skoda Enyaq schaffte es auf Anhieb in die Top Ten, wobei wahrscheinlich Händlerzulassungen den maßgeblichen Anteil ausmachten.

Tesla, der Liebling der E-Mobilfreunde

Im 1. Quartal 2021 stieg der Umsatz um 74% auf 10,4 Milliarden Euro. Die Auslieferungen konnten mit 184.877 E-Autos mehr als verdoppelt werden (bei 6.047 Neuzulassungen von Januar – März in Deutschland). Das 7. Quartal in Folge konnte Tesla mit einem Gewinn abschließen. Unter dem Strich standen im 1. Quartal 362 Millionen Euro. Das Ergebnis resultiert jedoch in erster Linie vom Handel mit Abgaszertifikaten sowie durch Kursgewinne mit Bitcoin-Verkäufen. Ohne diese Faktoren wäre das Ergebnis negativ.

In Zukunft dürfte die Luft für Tesla dünner werden. Immer mehr Automobilhersteller bieten Modelle mit reinem E-Antrieb oder als Plug-in Hybrid an. Das könnte auch den Handel mit Abgaszertifikaten einbremsen. Hinzu kommen Teslas Portfoliolücken – insbesondere im volumenstarken Kleinwagensegment. Damit sind derart hohe Wachstumsraten bei den Stückzahlen nicht mehr zu erwarten.

Auch keine gute Nachricht: Laut Tesla verschiebt sich der für Mitte 2021 geplante Fertigungsstart in der „Gigafactory Berlin“ (Grünheide) wohl auf den Winter 2021.

Förderung für den Wallbox-Einbau wird erhöht

Aufgrund der hohen Nachfrage hat der Bund das Fördervolumen für den Einbau privater Ladepunkte um 100 Mio. auf 500 Mio. Euro erhöht. Seit der Auflage der Förderung im November 2020 wurden laut Bundesverkehrsministerium rund 470.000 Ladepunkte bezuschusst. Der KfW-Zuschuss von 900 Euro ist an Bedingungen wie dem Einbau eines SmartMeters oder dem Strombezug aus erneuerbaren Energien geknüpft.

Noch Fragen? Ergänzungen? Fehler entdeckt? Bitte Leserpost schreiben! Oder direkt an mich persönlich: stromwoher@mediagnose.de. Alle Berechnungen und Schätzungen durch Rüdiger Stobbe und Peter Hager nach bestem Wissen und Gewissen, aber ohne Gewähr.

Die bisherigen Artikel der Kolumne Woher kommt der Strom? mit jeweils einer kurzen Inhaltserläuterung finden Sie hier.

Rüdiger Stobbe betreibt seit über fünf Jahren den Politikblog www.mediagnose.de.




EIKE bei „Correctiv“: Klimawandel und das wachsende Meereis

Mit CORRECTIV.Faktencheck – Fakten für die Demokratie hat EIKE schon Erfahrung gemacht: Eine Faktencheckerin der Gruppe war unter falschem Namen mit versteckter Kamera auf unserer letzten Konferenz in München im November 2019 unterwegs und versuchte, den Kollegen von Heartland und uns Skandalöses zu entlocken.

Der grünen Journalistenszene mit dem Berliner Tagesspiegel als Durchlauferhitzer haben wir es offenbar angetan; vor kurzem kam zum Beispiel ein Buch mit dem Titel „Fehlender Mindestabstand“ heraus, in dem die kritische Haltung EIKEs zur Corona-Politik thematisiert wurde.

Vor einigen Tagen entdeckten wir, etwas versteckt, eine Erwiderung von Correctiv zu einem von Chris Frey übersetzten Artikel zum Thema des antarktischen Eises mit der Einleitung:

Ein Verein namens „Europäisches Institut für Klima und Energie“ (Eike) behauptet in einem Artikel, der globale Klimawandel werde durch das angebliche Wachstum des Meereises am Südpol infrage gestellt.

Nicht ganz, der Artikel stammt von Robert Felix* und wurde von uns übersetzt („Im Gegensatz zum verbreiteten Glauben wächst das Meereis an beiden Polen anstatt zu schrumpfen“). Heißt nicht, daß wir nicht hinter der Aussage stehen, aber ein „Faktencheck“-Dienst sollte präzise sein, wenn er anderen Falschaussagen oder Ungenauigkeiten vorwirft.

Im inkriminierten Artikel ging es um das südliche Meereis, das im Gegensatz zum Gletscher- und Schelfeis nicht aus dem Süßwasser Antarktikas wächst, sondern aus dem Salzwasser der Ozeane. Das schwimmende Meereis nimmt seit rund 40 Jahren etwas zu; im Gegensatz zum im Sommer (!) abnehmenden Meereis der Arktis. Das winterliche Schwimmeis des Nordens legt im Winterhalbjahr übrigens in den letzten zehn Jahren zu, was für die Ernährung der angeblich darbenden Polarbären entscheidend ist, wie unsere Referentin Susan Crockford im Video betont. Die Zunahme des Wintereises wird in den Kreisen der Klimaschützer und ihrer journalistischen Claqueure allerdings gern vergessen.

Der zentrale Kritikpunkt der Correctivler ist nun, daß in unserem übernommenen Artikel stehe, das Wachstum des südlichen Meereises beweise, es gebe keinen menschgemachten Klimawandel. Davon ist im gesamten Artikel allerdings nirgends die Rede.

Eine typische Regieanweisung – behaupte etwas, was nahe dem liegt, was der Betreffende gesagt/geschrieben hat, aber falsch ist und widerlege es dann, und es wird sicher geglaubt werden.

Für die Nebenaussagen der Faktenchecker fakten-checken wir folgende Behauptungen:

Bei der langfristigen Entwicklung des Meereises am Südpol lässt sich laut Forschenden kein klarer Trend ausmachen – in manchen Jahren gibt es einen Rückgang, in manchen ein Wachstum.

Stagnation also im Schnitt – Anwachsen oder Abschmelzen abhängig davon, wie man die Regressionskurve anlegt. Einigen wir uns auf vorläufiges „Unentschieden“.

Die Überschrift des Artikels ist falsch – das Meereis am Nordpol wächst nicht, sondern geht seit Jahren stark zurück. Anders als im Artikel behauptet, werden die Verluste des Meereises am Nordpol nicht durch Zuwächse am Südpol ausgeglichen.

Falsch, das Wintermeereis holt den Verlust der Sommermonate seit Jahren auf und übertrifft ihn teils sogar.

Die Eismassen auf dem Festland am Südpol schrumpfen ebenfalls seit Jahren.

Im kleinen Westteil von Antarktika, richtig. In einer natürlichen Warmphase, in der wir glücklicherweise seit Mitte des 19. Jahrhunderts leben, aber nicht ungewöhnlich und erwartbar.

Für das globale Klima ist die Entwicklung des Meereises am Nordpol relevanter als ein Zuwachs am Südpol: Weil es schmilzt, heizt die Sonne die Ozeane weiter auf.

Siehe oben, im globalen und zeitlichen Mittel nimmt das Salzwassereis wahrscheinlich gar nicht ab. Die Autoren von Correctiv heben in diesem Zusammenhang auf die Albedo, die planetare Rückstrahlkraft, ab, die durch weißes Eis höher sei als durch blaues Wasser. Das Argument ist recht wackelig, da die Wolken den Löwenanteil der irdischen Albedo ausmachen.

Da die naturwissenschaftliche Expertise der Correctiv-Redakteure fraglich ist, bemühten sie für ihren Artikel diverse Akteure der deutschen Klima-Forschung wie das  Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung (AWI), die Kollegen von klimafakten.de und Dirk Notz von der Universität Hamburg, der meint, daß man davon ausgehen müsse, daß der Nordpol bereits in zehn bis 30 Jahren zeitweise frei von Meereis sein wird.

Oh, diese Aussage erinnert doch sehr an Mojib Latifs Bonmot aus dem Jahre 2.000, nach der es in „20 Jahren“, also jetzt, gar keinen Schnee und kein Eis mehr geben würde in unseren Breiten. Ob die Eisstürme der Nordhalbkugel von Dezember bis Februar als Startpunkt der anstehenden sonnenbedingten Abkühlungsphase gesehen werden können, ist derzeit noch nicht sicher; ist aber zu befürchten. Jedenfalls ist nicht sehr wahrscheinlich, daß in einer Kaltphase das sommerliche Meereis völlig verschwinden wird, wie es Notz prognostiziert. Daher ist man schon erstaunt, daß ein Alarmist sich noch traut, eine derart kurzfristige Aussage zu treffen; es wäre eher zu erwarten, daß analog den aktuellen Aussagen zum Meeresspiegel mit dreistelligen Jahresangaben gearbeitet wird. Da ist jeder Alarmist zuverlässig tot und kann nicht zur Verantwortung gezogen werden.

Daß wir den Correctiv-Artikel bei den Emailanbietern gefunden haben, war eher dem Zufall zu verdanken. Was auch daran lag, daß er nicht besondes prominent plaziert wurde und im Gegensatz zu den üblichen alarmistischen Schlagzeilen lang und recht datenlastig gehalten ist; einschließlich Kurvengrafiken. So gab es denn auch nur einen Kommentar, der allerdings von einem unserer Leser stammt. Schade eigentlich – wir würden es begrüßen, wenn allgemeine Internetseiten und deren Leser unsere Artikel und die von Correctiv häufiger besprechen würden. Denn: „Who watches the watchmen“, wie es ein populärer Comic thematisiert – wer prüft die Faktenprüfer?

*Robert W. Felix: Autor von Magnetic Reversals and Evolutionary Leaps: The True Origin of Species und Not by Fire but by Ice: Discover What Killed the Dinosaurs…and Why It Could Soon Kill Us. Gründer von www.iceagenow.info.

https://www.amazon.de/Not-Fire-but-Ice-Dinosaurs/dp/0964874687

 




Die Klimaschau von Sebastian Lüning: Durchbruch in der Klima-Mittelfrist-Vorhersage




„Keine Ruhe für die Klimakiller“: Brandanschläge auf Stromleitungen von Tesla und Münchener Haushalten

Offenbar haben die Brandstifter offenliegende Stromkabel für 230 Volt in einer Baugrube angezündet. Wie macht man so etwas? Kupfer mit etwas Isolation drumherum brennt ja nun nicht so leicht. Denkt man als krimineller Laie – die seit Jahrzehnten weitgehend in Ruhe gelassenen und auch noch finanzierten politischen Extremisten wissen vielleicht nicht viel von der Welt, aber das wissen sie.

Laut Bekennerschreiben auf Indymedia.org war das Ziel der Terroristen der Elektronikkonzern Rhode und Schwarz, der unter anderem auch Teile für Waffensysteme herstellt. Zitat:

Kriegsproduzenten den Saft abdrehen!
Energieversorgern in den Arsch treten!

Wir haben am 21.5.21 das Strom- und Glasfasernetz der Stadtwerke im Münchner Osten angegriffen.

Das primäre Ziel dieser Aktion war der Rüstungskonzern Rhode & Schwarz am Münchner Ostbahnhof, dem wir erfreulicherweise für mindestens 24 Stunden den Saft abdrehen konnten. R & S ist eins von vielen Unternehmen, die mit Waffenproduktion, Krieg und Tod ihre Profite machen und ihren Beitrag leisten, dass Deutschland seit vielen Jahren unter den Top 5 der globalen Rüstungsexporteuren rangiert.

Außerdem war die Aktion ein Angriff auf die politisch Veantwortlichen in München und Bayern, die den Gongschlag nicht hören wollen.

Es ist unsere Antwort auf den jämmerlichen Stadtratsbeschluß, den Forst Kasten abzuholzen um dort Kies zu fördern. Die Stadtwerke München betreiben weiterhin ein Kohlekraftwerk in Bogenhausen und den Atommeiler Isar 2. Deshalb werden wir auch in Zukunft ihre Infrastruktur angreifen.

Es gibt keine Lösung innerhalb des kapitalistischen Sytems.

Kein Friede mit der Rüstungsindustrie
Keine Ruhe für die Klimakiller
IAA angreifen

Ging es den Extremisten wirklich um Friede, Freude, Klima? Erfahrungsgemäß eher nicht. Schon vor zehn Jahren verübten ähnlich gesinnte Täter nachts einen Brandanschlag auf Stromverteiler in Berlin, was zur Folge hatte, daß die arbeitende Bevölkerung am nächsten Morgen stundenlang in der S-Bahn feststeckte. Ging es damals auch schon um „Pazifismus“ und darum, „Deutschland in den Pausenmodus“ zu versetzen (?), wurde diesmal auch auf Klimaschutz abgehoben.

Eigentlich eine gute Idee – Die 20.000 Haushalte konnten sich schon einmal einen Tag auf die zu erwartenden Stromausfälle einstellen, wenn unsere Grundlast-Kraftwerke abgeschaltet werden.

Pikantes Detail: Der Anschlag war, wie oben zu lesen, ein Druckmittel, genau diese Kraftwerke in oder bei München stillzulegen. Das verstehe, wer will.

Ein frappierend ähnlicher Anschlag ereignete sich fünf Tage später in Grünheide bei Berlin. Zitat des zweiten Bekennerschreibens:

Wir haben in der Nacht vom 25. auf den 26. Mai 2021 die Stromversorgung der Baustelle der Tesla-Giga-Fabrik in Grünheide bei Berlin gekappt, indem wir an sechs überirdisch verlegten Hochspannungskabeln Brand gelegt haben.

Tesla ist weder grün, ökologisch noch sozial. Tesla ist ein Konzern, der weltweit Raubbau betreibt, Lebensgrundlagen zerstört sowie koloniale Ausbeutungsverhältnisse nutzt und herstellt. Unser Feuer steht gegen die Lüge vom grünen Automobil. Ziel war die Sabotage der Baustelle der Tesla-Giga-Factory. Die Ideologie des grenzenlosen technologischen Fortschritts und der globalen Zerstörung der Erde kommen nicht durch schöne Worte zum Ende.

Gegen den Fortschritt der Zerstörung – setzen wir die Sabotage
Klimastreik für eine andere Welt!

„Tesla ist weder grün, ökologisch noch sozial.“ – Ja, das stimmt. Die Brandstiftung ist trotzdem blödsinnig, weil selbst aus Sicht der Attentäter ein Multimilliardär, der auf Kosten seiner Konkurrenz lebt (Klima-Zertifikate), sich von ein paar brennenden Kabeln nicht groß erschreckt zeigen wird. Und die Journaille wird das als eine Tat von verwirrten Unpolitischen abtun. Oder deutet sich ein Umdenken an, wenn schon Anschläge erfolgen?




Die neuen Tricks der Alarmisten: Mai erklärt, was wir wirklich übers Klima wissen

Die Treibhausgastheorie erscheint in Anbetracht der „kalten Sonne“ und anderer großer astronomischer Phänomene als nachgeordnet, was sie nach der klassischen Meteorologie auch ist. Da durch das Internet und die sozialen Medien verstärkt alternative Erklärungen in einer „alternativlosen“ Zeit kursieren, sehen sich die journalistischen Interessensvertreter gezwungen, die Argumente der Kritiker aufzugreifen. Müßten sie dann nicht von der CO2-Theorie abgehen?

Natürlich nicht, denn die Argumente der Kritiker werden „wissenschaftlich“ auseinandergenommen.

Im Film Klimawandel – Was die Wissenschaft wirklich weiß wird zunächst ein Bauer gezeigt, der über die Dürre klagt. Nun sind klagende Bauern und Förster nichts ungewöhnliches, da sie bereits seit Jahrzehnten subventioniert werden und wissen, wie man Politiker beeinflußt. Daß viele Gegenden Deutschlands im Vergleich zu früher recht trocken geworden sind, streiten Kritiker wie unsere Leser und wir gar nicht ab, fragen aber nach dem tatsächlichen Grund. Und der ist mit „Oberflächenversiegelung“ und „Bodenverdichtung“ besser beschrieben als mit „Klima“, da viele Böden als eine Art Schwamm wirken und Wasser langfristig speichern können. Fließt das Regenwasser durch Bebauung und Kanalisierung selbst in landwirtschaftlichen Gegenden schnell ab, erreicht es den Schwamm gar nicht mehr in ausreichender Menge. Das ist nicht neu – ich habe das Argument schon in den frühen Neunzigern gehört, und zwar nicht nur einmal. Heute hört man es gar nicht mehr – auch nicht im Mai-Video. Die DWD-Daten zumindest in Deutschland zeigen übrigens keine statistisch ungewöhnlichen Häufungen von Dürren.

Stattdessen wird der Treibhaus-Effekt erklärt; interessanterweise wird darauf verwiesen, daß die angebliche Aufheizung der Atmosphäre mit der Erwärmung des Glashäuschens im Garten gar nichts zu tun habe, weil Konvektion verhindert wird, d.h. die erwärmte Innenluft kann nicht entweichen. In der Lufthülle der Erde hingegen würden Teile der Sonnenstrahlung durch Kohlendioxid (u.a.) in Infrarot umgewandelt, das würde erwärmen. Im reduzierten Laborexperiment mag das tatsächlich funktionieren; aber nur, wenn der CO2-Gehalt der Luft extrem hoch ist und keine anderen wesentlich mächtigeren Effekte vorhanden sind.

Eine WDR-Reporterin besucht im Film eine Meßstation in den österreichischen Alpen, die seit 1999, ähnlich wie die Mauna-Loa-Station auf Hawaii einen fast kontinuierlichen Anstieg des CO2-Gehaltes der bodennahen Luftschichten verzeichnet, von 370 auf 415 Millionstel (ppm). Ganz schön viel für 20 Jahre, nebenbei gesagt, die 370 ppm waren doch viel früher…. Wie dem auch sei, andere Stationen des Planeten zeigen das gleiche. Wo kommt das CO2 her? Ein Teil aus dem Meer – nach dem Ende der „Kleinen Eiszeit“ um 1850 heizen sich die Ozeane, rund 2/3 der Oberfläche der Erde, allmählich auf. Warmes Wasser kann nun gelöste Gase schlechter halten als kaltes, wie jeder weiß, der schon einmal im heißem Sommer eine warme Colaflasche öffnete – das zischt mehr als in der Kälte. In einer natürlichen Warmphase ist ein ansteigender CO2-Wert der Luft also nicht nur nicht ungewöhnlich, sondern sogar zu erwarten. Wie stark, ist eine spannende Frage!

Diese Fragen geht Mai an und verweist auf den C14-Gehalt des ansteigenden Luft-CO2. C14 ist radioaktiver Kohlenstoff mit einem Atomgewicht von 14 statt 12 Gramm pro Mol, der eine Halbwertszeit von rund 5.730 Jahren hat und damit als Altersindikator bis etwa 100.000 Jahre in die Vergangenheit dienen kann. Ältere Fossilien wie die, die Mineralöl und Kohle bildeten, enthalten daher kein oder kaum C14. Da unsere Luft wenig C14 enthält, könnte man daraus schließen, daß das CO2 logischerweise aus der Verbrennung uralter Fossilien stammt. Denkste, denn Korrelation bedeutet nicht Kausalität, wie Mai-Thi pikanterweise selber sagt. Wer sagt denn, daß das aus den Meeren ausgegaste CO2 nicht auch sehr alt ist und kaum noch C14 enthält? C14 entsteht, wie uns Nir Shaviv und Henrik Svensmark lehren, durch die Kollision von kosmischer Strahlung mit der oberen Erdatmosphäre. Wieviel davon erreicht wie schnell die Ozeane? Da seit etwa 1980 die Pflanzendecke der Erde ordentlich zugenommen hat, „fischt“ die Photosynthese ganz schön viel frisches C14-CO2 aus der Luft heraus. Dennoch schließt Mai:

„Halten wir fest: Der Mensch ist hauptverantwortlich für die Erderwärmung.“

Damit der Zuseher das auch tüchtig glaubt, werden die wichtigsten Klimaprofessoren aus der Schweiz (Knutti) und Deutschland (Schellnhuber) eingeblendet, die die aus ihrer Sicht hohe Wahrscheinlichkeit von 95, 97, 98, 99 % für die menschliche Verantwortung betonen. Wer bietet mehr? „Case closed“, meint Mai-Thi daraufhin, Akte geschlossen, die Frage ist beantwortet, DIE Wissenschaft hat gesprochen. Auch schön: „The science has settled.“ Da gibt es nichts zu diskutieren, es gibt „nur EINE legitime Einstellung.“ (Rezo)

Ein Wort noch zum Autoverkehr (dank an Horst Lüdecke): Wie maßgebend das CO2 aus dem Autoverkehr ist, zeigt eine Grobabschätzung mit der menschlichen Ausatmung (alle Zahlen Schätzwerte): Ein Auto erzeugt 0,15 kg CO2 pro km, bei 10.000 km sind das im Jahr 1,5 t. Weltweit gibt es eine Milliarde Autos. Alle Autos erzeugen daher 1,5 Milliarden Tonnen CO2 im Jahr. Ein Erwachsener erzeugt 0,4 t CO2 im Jahr per Ausatmung. Sieben Milliarden Men­schen auf der Erde erzeugen somit pro Jahr durch Ausatmung 0,4·7 = 2,8 Milliarden t CO2. Das CO2 aus der Ausatmung der Menschheit übersteigt daher deutlich das aus dem globalweiten Autoverkehr. Das dieser Rechnung gelegentlich vorgebrachte Gegenargument, Lebewesen seien CO2-neutral, ist falsch, weil der zivilisierte Mensch eben kein CO2-neutrales Wesen ist. Zählt man die CO2-Erzeugung beim Kochen, Braten und allen weiteren energieverbrauchenden Maßnahmen der Nahrungserzeugung zusammen, kommt man etwa auf den hier direkt ermittelten Schätzwert.

Im folgenden wird die Moderatorin noch etwas raffinierter: Ihre Reporterin spaziert mit Alpinisten über die Moräne der Pasterze, des größten Gletschers Österreichs, und betont, wie stark die Eiszunge in den letzten Jahrzehnten abgeschmolzen sei. Die Pasterze kennen IKEK-Besucher gut, da unsere beiden Referenten Christian Schlüchter und Gernot Patzelt beschrieben haben, daß die heutigen Gletscher sich auf ehemaligen Waldgebieten befinden; es vor Jahrtausenden also deutlich heißer als heute gewesen sein muß. Mai Thi gibt das zu und spricht sogar von Weideland, dessen Rückstände sich im Gletscherbett finden. Um diesen Widerspruch zu ihrem Dogma aufzulösen, holt die Moderatorin weit aus und erklärt wie wir in diesem Artikel, daß durch Sedimentbohrkerne nachgewiesen wurde, daß es in den vergangenen 100.000 Jahren mehrere Erwärmungsphasen gab, denen ein Anstieg der CO2-Konzentration folgte (allerdings ist dieser Anstieg sehr schwach gewesen und kann mit dem heutigen Anstieg des CO2 nicht verglichen werden). Huch, das ist doch ein Klimaleugner-Argument! Was macht Mai Thi jetzt? Sie behauptet ohne jeden Beweis, daß Warmphasen früher durch die Milankowitsch-Zyklen ausgelöst worden seien, und das aus den Ozeanen ausgasende Kohlendioxid verstärkte dann die Erhitzung, ein Lawineneffekt. So hat die Chemikerin mal eben zwei äußerst harte Gegenargumente zur aktuellen Treibhaushypothese wegdiskutiert – so wortreich, daß der Laie kaum noch hinterherkommt (wir aber schon).

Anschließend besucht die Reporterin den Deichgrafen von Cuxhaven, der vom steigenden Meeresspiegel der Nordsee erzählt. Zunächst bemerkt sie an einer Markierung, daß die letzte Sturmflut fast 50 Jahre her ist. Auch der Deichgraf kann nicht mit wirklich dramatischen Zahlen aufwarten und weicht deswegen auf Nordamerika aus.

Den angeblich zu erwartenden Meeresspiegelanstieg an der Nordsee hält Nguyen noch für beherrschbar – um sogleich auf die Situation möglichst weit weg zu verweisen und Bilder von Hochwasser in Bangladesch oder anderen südostasiatischen Ländern zu zeigen. Da im Pazifik nachweisbar gar nichts versinkt, bis auf einen Atollfelsen vor Kiribati mit einer einzigen Palme drauf, verweist Mai auf die Schwierigkeit, lokale oder nationale Vorhersagen über den Meeresanstieg zu machen. Geschickt – da kann man später nicht verantwortlich gemacht werden, wenn nichts passiert. Passend dazu wird gesagt, daß sich bei einer Erwärmung um x Grad Weltmitteltemperatur Sturmfluten u.a. nicht nur alle 500 Jahre ereignen, sondern zum Beispiel alle 100. Einhundert Jahre – wie praktisch, da ist kein Alarmist mehr am Leben. Hier sei auf die weltweiten Pegelmessungen verwiesen, die leicht zugänglich sind und nichts Katastrophales ergeben, http://www.psmsl.org/data/obtaining/

Dann kommen die Filmemacher auf die berühmte Kippunkt-Theorie zu sprechen, nach der ab einem bestimmten Temperaturanstieg in einem bestimmten System wie der Arktis die Entwicklung „weglaufe“ und nicht mehr zu stoppen sei. Interessant – hat nicht erst vor einigen Monaten Prof. Anders Levermann vom Potsdamer Klimainstitut in der taz gesagt, das Konzept der Kippunkte sei nicht mehr aktuell? Kein Wunder, wichtige Protagonisten der Alarm-Szene sagen uns seit Jahrzehnten irgendwelche nahen Kippunkte voraus, die dann stillschweigend verstreichen gelassen werden. Kronprinz Charles hat schon mehrere davon behauptet, Al Gore natürlich, und – ganz besonders amüsant – die BILD 2007 mit ihrem Weltuntergang „13 Jahre später“, worüber sich unser Held der Wahrheit, Henryk Broder, auf einer FFF-Demo 2020 lustig machte.

Das weiß natürlich auch die gut vorbereitete Mai, die zugibt, daß die Kippunkte von „uns Journalisten“ wegen der Eindeutigkeit gerne berichtet werden. Klimaprofs wie Knutti relativieren im Interview dazu, und von Storch sagt sogar, man stehe ganz am Anfang der Forschung und die Punkte seien „hochspekulativ“. Mai ergänzt, daß es die Medien seien, die sich auf das worst case-Szenario konzentrierten, in der Wissenschaft hingegen würden Unsicherheiten „offensiv kommuniziert“. Nun ja, die beiden Klima-Gates zeigten in der Tat, daß der Datenmüll, den die gelobten Rechnermodelle produzieren, intern sehr wohl besprochen wird. Und daß es keineswegs nur die Medien sind, die Panik produzieren, stimmt auch nicht. Schau mal hier, liebe Mai:

 

Dieser Buchtitel ist kein Einzelfall – bekannte Gesichter der Klimaszene drücken sich in der Öffentlichkeit selten wissenschaftlich-vorsichtig aus, wie das berühmte Video von Al Gore auf seiner Hebebühne oder Mojib Latifs „in 20 Jahren kein Schnee mehr“ zeigen. Ganz klar: Den Alarmisten geht es keineswegs um Wissenschaft, sondern um Geld, Macht und Prominenz. Daß es ihnen seit rund 50 Jahren so gut gelingt, liegt vor allem an Journalisten, denen es keineswegs um journalistische Berichterstattung, sondern um Macht, Geld und Prominenz geht. Dieses Verhalten setzt Politiker natürlich unter besonderen Druck. Im Interview meint IPCC-Leitautor Jochen Marotzke etwas verräterisch, daß „alle Regierungen zugestimmt“ hätten, „da kommen sie jetzt nicht mehr raus.“ Nun, DAS ist tatsächlich ein Kippunkt – elitäre Opportunisten verrennen sich in Katastrophentheorien, produzieren einen regelrechten Finanz-, Gesetzes- und Behördenkomplex und können diesen dann nicht mehr stoppen – die Lüge wird „too big to fail“.

Am Ende des Filmes dürfen Knutti, Schellnhuber & Co. noch einmal ihre plötzlich überhaupt nicht unsicheren katastrophalen Folgen der Erderwärmung präsentieren – seltsamerweise erfährt der Zuschauer aber nichts über positive Folgen einer Erwärmung, menschgemacht oder nicht. Kein Wort über den kulturellen Schub im römischen oder mittelalterlichen Wärmeoptimum, als die Alpenpässe stets passierbar weil eisfrei waren, oder als im Sommer sogar der größte mitteleuropäische Strom, der Rhein, trockenfiel.

Oder wie Nguyen dann selber sagt:

„Wenn wir nichts gegen die Erderwärmung machen, wird unsere Welt eine andere sein – und zwar eine weniger gute.“

Stimmt nicht, Wärme ist besser als Kälte, historisch bewiesen.

Fazit des Videos: Schlau gemacht – wie die seit 50 Jahren andauernde Panikmache mit Ökokatastrophen, die allesamt nicht eingetreten sind, und die mit Versatzstücken aus den Naturwissenschaften arbeiten, die nur ein sehr kleiner Teil der Bevölkerung überhaupt überblicken kann. Weswegen die Laien den schön gefilmten Erklärvideos zunächst Vertrauen schenken. Das WDR-Video arbeitet mit gezielter Auslassung und Rosinenpickerei, läßt also nur Erklärungen zu, die das eigene Narrativ stützen, wohingegen dagegen sprechende Thesen schlicht ignoriert werden. Was Mai Leiendecker und ihr Team zusätzlich machen, ist, Alternativen und Kritik zum Teil doch noch einzubeziehen, diese aber zumindest teilweise dekonstruieren oder beiseite schieben, siehe Milankowitsch-Zyklen.

Das hat zwei für sie günstige Folgen: Erstens kann man ihnen nicht vorwerfen, sie würden auf Kritik nicht eingehen, und zweitens, Zweifler, die bereits alternative Erklärungen hörten, könnten zurück auf die dunkle Seite der Macht gezogen werden.

Könnten – dummerweise sind durch Klimagesetze geschmälerte Geldbeutel der Bürger und heftige monatelange Eisstürme ein viel besseres Argument als Videos vom WDR oder Demos von Millionärinnen.




Die Klimaschau von Sebastian Lüning: Römisches Reich profitierte von natürlicher Wärmephase




Kalifornien: Ein Fünftel aller Hybrid-/Elektro-Autokunden will zurück zum Verbrenner

In Nature Energy publizierten gerade Wissenschaftler des Institutes für Transportstudien von der Universität von Kalifornien am Standort Davis UCD, daß 20% der Plugin-Hybridfahrer und 18% der E-Autokunden zum klassischen Verbrenner zurückkehren oder kehren wollen.

Hauptgrund ist gar nicht die Reichweite, wie man aus deutscher Erfahrung vermuten möchte – der geneigte EIKE-Leser erinnert sich an die Odyssee eines Freiburger Paares, das mit dem VW ID.3 nach Frankreich fuhr und nicht wie geplant mit zwei Batterieladungen hinkam. Nein, der Hauptgrund ist das zeitraubende und umständliche Aufladen des Li-Akkus. Dafür brauch man mindestens eine für Europa typische 240 Volt-Leitung; die Amis haben aber meist nur 120 Volt. Das geht schon – mein deutscher Rasierapparat funktionierte in New York tadellos. Man muß den Wagen über Nacht laden, oder noch länger. Die Installation einer speziellen Ladevorrichtung ist für viele Fahrer zu teuer. Seltsamerweise nutzen Kalifornier meist die öffentlichen Stationen nicht, was an der bekannten amerikanischen Weite liegen mag. Schon im engen Deutschland ist der nächste Ladepunkt meist nicht vorm Haus; man muß dann weit laufen, läßt das Auto die ganze Nacht an der Station stehen, dann kommt kein anderer dran…

„Es sollte nicht davon ausgegangen werden, dass ein Verbraucher nach dem Kauf eines E-Autos auch weiterhin eines besitzen wird“

..,lautet daher das ökonomische Fazit der Studie.

Andere Gründe für die Entscheidung, wieder zum Verbrenner zurückzukommen, sind laut Autoren eine geringe Zahl von Haushaltsfahrzeugen (also fehlende Alternativen, wenn der Stromer ewig am Netz hängt), und – das ist pikant – die Eigenschaft, „nicht männlich zu sein“. Eigentlich gelten Frauen als umweltbewußter, zumindest in Europa. Die FFF-Demos werden von Schülerinnen und Studentinnen dominiert. Man würde erwarten, daß Frauen daher die Wartezeiten und das Ladestation-Gesuche eher hinnehmen, was aber gerade nicht der Fall ist.

Die Drohungen von Eltern gegenüber ihren Töchtern, die Heizung im Kinderzimmer abzuschalten oder das Handy einzukassieren, könnten also erhebliche Wirkung zeigen…..

 




Woher kommt der Strom? Was für ein Wetter!

Abbildung

Abbildung 1

Ist zu viel Strom im Markt, muss dieser billig abgegeben, verschenkt oder gar mit einem Bonus versehen werden. Ist zu wenig Strom vorhanden, muss dieser teuer importiert (Abbildung 2) werden. Es ist immer das gleiche Spiel, welches heißt. Das Wetter, und damit die regenerative Stromerzeugung mittels Wind- und Photovoltaikanlagen richtet sich nicht nach dem Bedarf der Stromkunden. Das Regulativ bilden die konventionellen Stromerzeuger (Abbildung 3), die in dieser Woche wieder mal besonders viel zu tun hatten. Mehr als sonst. Denn es ist immer mehr als genug zu tun, um Strombedarf und regenerative Stromerzeugung in Einklang zu bringen.

In die Webseite www.stromdaten.info  wurde ein neues, sehr mächtiges Analysetool integriert. Beliebige Zeiträume können nicht nur nach diversen Kriterien untersucht werden. Es werden auch die entsprechenden Zeiträume der Vorjahre angezeigt. Auf einen Blick kann sofort ein Vergleich der Zeiträume vorgenommen werden.

Die aktuelle Analysewoche ist  voreingestellt mit den Werten Import/Export. Sie sehen, dass mit jeder MWh Strom, die per Saldo exportiert wurde, unter dem Strich 1,75 €/MWh Bonus mitgegeben wurden. Welche Länder profitiert haben, wird sichtbar, wenn die einzelnen Länder über das Dropdown-Menü aufgerufen werden. Gleichzeitig werden in den übrigen Ergebnisfeldern die jeweiligen Werte der Jahre 2016 bis 2020 ausgeworfen. Eine Entwicklung wird sicht- und beschreibbar.

Mit einem Klick auf das Kästchen ´Stromerzeugung und Bedarf ` werden diverse Werte zusätzlich angezeigt. Diese können mittels Dropdownmenü verfeinert werden. Mittels Klick auf eine Zeile wird diese ´unterlegt`, was die Jahres-Vergleiche erleichtert. Die Tagesvergleiche werden ab sofort in die Tagesanalysen integriert und sind wesentlicher Bestandteil der Analyse. Bitte immer einen Blick darauf werfen. Der Kurzkommentar wird mit Fakten unterlegt und verständlicher.

Die Tabelle mit den Werten der Energy-Charts und die daraus generierte Tabelle liegen unter Abbildung 4 ab. Es handelt sich um Werte der Nettostromerzeugung, der „Strom, der aus der Steckdose“ kommt, wie auf der Webseite der Energy-Charts ganz unten ausführlich erläutert wird.

Die Charts mit der angenommenen Verdoppelung und Verdreifachung liegen unter Abbildung 5 ab. Mit Abbildung 6 haben Sie wieder die Möglichkeit ihr eigener Energiewender zu werden.  Die Ausführungen von Prof. Claudia Kemfert finden Sie nochmals unter Abbildung 7.

Tagesanalysen

Montag, 3.5.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 56,14 Prozent, davon Windstrom 27,7 Prozent, Solarstrom 17,9 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 12,54 Prozent. Stromdateninfo Tagesvergleich ab 2016. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Der Wochenanfang startet mit zwei Stromlücken, die hochpreisig geschlossen werden müssen.  Die konventionelle Stromerzeugung versucht nicht ernsthaft, die Lücken zu schließen. Zu groß wäre der Überschuss über Tag. Der Handelstag.

Dienstag, 4.5.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 76,43 Prozentdavon Windstrom 57,35 Prozent, Solarstrom 9,29 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 9,80 Prozent. Stromdateninfo Tagesvergleich ab 2016. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Heute wird viel regenerativer Strom erzeugt. Rumms, da gehen die Preise teilweise Richtung 0€/MWh. Die Konventionellen erzeugen die zwecks Netzstabilität notwendigen 20 GW. Weniger geht nicht. Der Handelstag.

Mittwoch, 5.5.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 72,96 Prozentdavon Windstrom 50,78 Prozent, Solarstrom12,27 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 9,91 Prozent. Stromdateninfo Tagesvergleich ab 2016. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Viel Windstrom, viel Solarstrom. Viel zu viel Strom. Strom der mit Bonus verschenkt werden muss. Die Konventionellen bleiben am unteren Limit 20 GW. Bis zum Abend. Um 22:00 Uhr tut sich sogar eine Bedarfslücke auf. Der Handelstag.

Donnerstag, 6.5.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 50,47 Prozentdavon Windstrom 26,28 Prozent, Solarstrom 11,94 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 12,25 Prozent. Stromdateninfo Tagesvergleich ab 2016. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Die Windstromerzeugung nimmt über Tag massiv ab. Die PV-Stromerzeugung ist ohnehin nicht stark. Ab Mittag ergibt sich eine erheblich Stromlücke, die richtig Geld kostet. Die Konventionellen kommen nicht nach. Der Handelstag

Freitag, 7.5.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 52,94 Prozent, davon Windstrom 25,66 Prozent, Solarstrom 14,68 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 12,60 Prozent. Stromdateninfo Tagesvergleich ab 2016. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Auch in der Nacht muss Strom importiert werden. Über Mittag ist viel Strom vorhanden, der exportiert wird. Am Abend wieder eine Stromlücke. Die Konventionellen kommen nicht nach. Sie fahren eine ruhige Linie und nehmen die Stromlücken in Kauf. Der Handelstag.

Samstag, 8.5.2021: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 63,31 Prozent, davon Windstrom 25,36 Prozent, Solarstrom 23,41 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 14,55 Prozent. Stromdateninfo Tagesvergleich ab 2016. Die Agora-ChartmatrixHier klicken.

Zum Einstieg ins Wochenende wenig Wind, viel Sonne und geringer Bedarf. Dennoch morgens und abends Stromlücken, die im Verhältnis zum Exportstromertrag teuer geschlossen werden. Konventionell wird die Stromerzeugung über Tag ans untere Limit gebracht. Die Lücken können ohne erheblichen, ökonomisch unsinnigen Aufwand nicht geschlossen werden. Der Handelstag.

Sonntag, 9.5.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 76,37 Prozent, davon Windstrom 38,44 Prozent, Solarstrom 24,95 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 12,97 Prozent. Stromdateninfo Tagesvergleich ab 2016. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Der geringe Bedarf am Sonntag in Verbindung mit starker regenerativer Erzeugung lässt die Stromerzeugung in Deutschland mal wieder zu einem Verlustgeschäft werden. Die konventionellen Stromerzeuger liefern die notwendigen 20 GW (Netzstabilität). Der Handelstag. Ein ganz schwarzer Handelstag in Sachen Strom.

Noch Fragen? Ergänzungen? Fehler entdeckt? Bitte Leserpost schreiben! Oder direkt an mich persönlich: stromwoher@mediagnose.de. Alle Berechnungen und Schätzungen durch Rüdiger Stobbe nach bestem Wissen und Gewissen, aber ohne Gewähr.

Die bisherigen Artikel der Kolumne Woher kommt der Strom? mit jeweils einer kurzen Inhaltserläuterung finden Sie hier.

Rüdiger Stobbe betreibt seit über fünf Jahren den Politikblog www.mediagnose.de.




Die Klimaschau von Sebastian Lüning: Klima-Kipppunkte mit Notausgang




CO2-Zertifikate-Handel der EU treibt kleine Firmen in den Bankrott

Von wegen „Klimaschutz“ sei nicht kapitalistisch – mit den sogenannten CO2-Zertifikaten gibt es in der Europäischen Union sogar ein recht anrüchiges Produkt für Börsen-Spekulanten, das nach dem European Emissions Trading Scheme gehandelt wird. Der Haupthandelsplatz liegt in Leipzig, die European Energy Exchange AG, Augustusplatz 9 (zunächst die Seite aufrufen, dann auf das kleine Chart-Zeichen rechts unten in der weißen Leiste klicken).

Wie funktioniert der Emissionsrechtehandel? Nichts Neues unter der Sonne: Aus US-Großstädten ist der Luftrechte-Handel bekannt, der darauf basiert, daß die Stadtverwaltung eine maximale Bauhöhe der Wolkenkratzer vorgibt. Wer darunter bleibt, kann die Differenz an Nachbarn verkaufen, die dann darüber bauen dürfen. Analog dazu können heutzutage Unternehmen wie norwegische Wasserkraftwerke oder Tesla ihre angeblich nicht getätigten CO2-Emissionen in Form von „Verschmutzungsrechten“ an Konkurrenten verkaufen, die politisch nicht als „grün“ gelten.

Ein Witz – die norwegischen Wasserkraftwerke sind teilweise schon über 100 Jahre alt, da das Land im Norden seinen Strombedarf traditionell mit den vielen Gebirgsflüssen decken kann. (Logisch wäre, daß ein Wasserkraftwerk, das anstelle eines Kohle- oder Gaskraftwerks neu gebaut würde, Zertifikate anbieten könnte.) Und die Deutsche Bahn kauft dann von den alten Wasserkraftwerken einige Zertifikate, rechnet damit ihre Emissionen schön und behauptet frech, die ICE würden „klimaneutral“ fahren – auch nachts und bei Windstille. Ähnlich läuft es wohl bei vielen Produkten wie Wurst, die mittlerweile im Supermarkt als „klimaneutral“ angepriesen werden – die Fabrik stellt nicht ihre ganze Produktion um, was auch gar nicht ginge, sondern kauft bequem ein paar CO2-Aktien.

Gerade an Tesla ist der Irrsinn der CO2-Zertifikate besonders gut zu erkennen: Der Besitzer Elon Musk, abwechselnd mit Jeff Bezos und Bill Gates der reichste Mann der Welt, verkauft gar nicht so viele Autos und machte bislang auch gar keinen nennswerten Gewinn mit den Luxusstromern. Seine Milliarden (>100) kommen überwiegend von ebenjenen Verschmutzungsrechten, die ihm die Produzenten von Verbrennungsmotoren zahlen müssen. Und dabei sind Teslas noch gar nicht einmal CO2-ärmer – eher im Gegenteil. Die Stromboliden sind in der Herstellung wegen der Akkus deutlich aufwändiger, die viel mehr Ressourcen braucht und viel mehr Emissionen bewirkt als z.B. ein deutscher Diesel. Erst mit den Jahren soll sich das amortisieren – aber nur, wenn der Strom zur Ladung des Li-Akkus tatsächlich nur aus erneuerbaren Quellen käme (kommt er nicht, geht nicht), und der Akku ewig hielte (tut er nicht, acht Jahre etwa max.). Heißt: Der Zertifikatehandel ist eine klare Wettbewerbsverzerrung, der schein-grünen Unternehmen massive Vorteile einräumt.

Auch kleine finanzschwache Firmen ohne politische Lobby, die sich nicht „grün-waschen“ können (im Englischen ist der Begriff green washing bekannt), werden durch die Klimagesetze mittlerweile gezwungen, Anbietern wie Musk seine CO2-Aktien abzukaufen. Wer das nicht kann, muß Insolvenz anmelden, was die Massenmedien mittlerweile aufgreifen.

Wie der Emissionshandel erste Firmen in die Pleite treibt„, titelt gerade die Welt.

Oder zumindest bedroht, wenn die marktfreundliche Regierung nicht eingreift. Am 30. April 2019 wollte die EU-Kommission vom Stahlkonzern British Steel Geld für die CO2-Emissionen eintreiben, die das Management nicht durch Kauf von Zertifikaten „legalisiert“ hatte. Die Regierung Johnson griff ein und rettete so den Arbeitgeber von rund 25.000 Mitarbeitern (direkt oder Zulieferer; heute gehört die Firma der chinesischen Jingye-Gruppe). Im März 2021 nahm der Kohleförderer Oltenia bei der rumänischen Regierung einen Kredit in Höhe von 241 Millionen Euro auf, um einer Strafe von mehr als einer Milliarde zu entgehen.

Dummerweise wird die Zahl der umlaufenden Zertifikate von der EU jedes Jahr immer mehr reduziert, was nach und nach alle Hersteller zum „Grün-Waschen“ treibt – oder, wenn man politisch zu schwach ist, bankrott geht. Was auch daher kommt, daß Unternehmen in osteuropäischen Ländern von ihrer wenig öko-ideologischen Regierung geschützt werden, während zum Beispiel deutsche Firmen wie zuletzt die Papierfabrik Zanders in Bergisch Gladbach, die vom klimabegeisterten Kabinett Merkel keine Unterstützung erwarten können (von Laschet auch nicht). Das u.a. durch die Coronamaßnahmen in Schwierigkeiten Zanders hätte für rund drei Millionen Euro Zertifikate kaufen müssen, die man nicht hatte. Investoren wurden davon natürlich abgeschreckt, mit der Folge, daß das Unternehmen mit 380 Angestellten seit 1. Mai nicht mehr existiert.

Zudem gibt es im Rechtehandel mittlerweile wie an jeder Börse das Phänomen des Spekulantentums, das den Preis für eine erlaubte Tonne Kohlendioxid aktuell auf über 50 Euro trieb. Mittelständler, das wirtschaftliche Rückgrat der DACH-Länder, gehen nach Einschätzung eines Experten bereits ab 40 Euro pro Tonne „in die Knie“.




EIKE im Bundestag: Referent Prof. Herrmann Harde zur Weiterentwicklung der Treibhausgasminderungs-Quote

Anhörung im Ausschuß für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit des Deutschen Bundestags am Mittwoch, 21. April 2021

Die von der Bundesregierung geplanten neuen Vorgaben für erneuerbare Energien im Verkehrssektor sind von Sachverständigen sehr unterschiedlich bewertet worden. Thema der öffentlichen Anhörung im Ausschuß für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit am Mittwoch war der Entwurf eines Gesetzes zur Weiterentwicklung der Treibhausgasminderungs-Quote (19/27435, 19/28183).

In der von der Ausschussvorsitzenden Sylvia Kotting-Uhl (Bündnis 90/Die Grünen) geleiteten Anhörung forderten Vertreter der Biokraftstoffbranche bessere Bedingungen für ihre Kraftstoffe, während sich Vertreterinnen von Umweltverbänden für eine Abkehr vom Verbrennungsmotor und die verstärkte Förderung der Elektromobilität aussprachen.

„Von Technologieoffenheit weit entfernt“

Der Gesetzentwurf setzt die Erneuerbare-Energien-Richtline der EU (RED II) in deutsches Recht um und verfolgt das Ziel, den Anteil erneuerbarer Energien im Verkehrssektor zu erhöhen. Zu diesem Zweck soll die Treibhausgasminderungs-Quote (THG-Quote) von derzeit sechs Prozent bis zum Jahr 2030 schrittweise auf 22 Prozent steigen. Um dieses Ziel zu erreichen, werden Unternehmen, die Kraftstoffe in Verkehr bringen, verpflichtet, gewisse Quoten an erneuerbaren Energien einzuhalten.

Dafür sei Technologieoffenheit zwingend erforderlich, sagte Prof. Dr. Thomas Willner von der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg. Der Gesetzentwurf sei von Technologieoffenheit jedoch weit entfernt, da er E-Mobilität bevorzuge, andere Maßnahmen zurückdränge und Investitionen in alternative Kraftstoffe verhindere. E-Mobilität binde Potenziale, die dann an anderer Stelle – etwa in der Industrie – fehlten, kritisierte Willner. Die im Gesetzentwurf vorgesehene Mehrfachanrechnung bestimmter Optionen lehnte er ab, da sie zu einer Wettbewerbsverzerrung führe.

„Gefahr, daß die E-Mobilität Biokraftstoffe verdrängt“

Die Mehrfachanrechnung sei grundsätzlich ein geeignetes Instrument, um Anreize für neue Technologien zu schaffen, sagte hingegen Prof. Dr.-Ing. Christian Küchen vom Mineralölwirtschaftsverband. Den Gesetzentwurf bezeichnet er als gute Grundlage, und auch das ambitionierte Ziel von 22 Prozent sei zu begrüßen. In einzelnen Punkten gebe es allerdings Verbesserungsbedarf.

Auch wenn sich der Gesetzentwurf gegenüber den Referentenentwürfen verbessert habe, verpasse er weiterhin viele Chancen, monierte Sandra Rostek vom Hauptstadtbüro Bioenergie. Der Entwurf schaffe es nicht, die Potenziale der verschiedenen Erfüllungsoptionen zu heben, und bewirke keine Weiterentwicklung der THG-Quote, sondern eine Stagnation. Insbesondere fehle eine ausreichende Anreizwirkung für Investitionen in neue Technologien und Erfüllungsoptionen. Zudem bestehe die Gefahr, dass die E-Mobilität Biokraftstoffe verdränge.

„Konventionelle Biokraftstoffe weiterhin unabdingbar“

Entscheidend sei es, den Endenergieverbrauch im Verkehrssektor zu senken, sagte Dr.-Ing. Franziska Müller-Langer von der Deutsche Biomasseforschungszentrum gemeinnützige GmbH. Die Nutzung konventioneller Biokraftstoffe sei dabei auch weiterhin unabdingbar. Die Mehrfachanrechnung ausgewählter Erfüllungsoptionen fördere die Unsicherheit für alle übrigen Optionen. Müller-Langer sprach sich deshalb für ein jährliches Monitoring und gegebenenfalls ein konsequentes Nachsteuern aus.

Einen gleichmäßigen Anstieg der THG-Quote bis 2030 forderte Elmar Baumann vom Verband der Deutschen Biokraftstoffindustrie. Er kritisierte, dass der jetzige Gesetzentwurf eine deutliche Steigerung erst ab dem Jahr 2028 vorsieht. Außerdem äußerte er die Befürchtung, dass durch das Gesetz abfallbasierte Biokraftstoffe und Biokraftstoffe aus Anbaubiomasse aus dem Markt verdrängt würden.

„Kein zusätzlicher Klimaschutzeffekt“

Nicht konkret zum Gesetzentwurf äußerte sich der emeritierte Prof. Dr. Hermann Harde. Vielmehr führte er neue Forschungsergebnisse an, die nach seinen Angaben beweisen, dass der Einfluss von CO2 auf das Klima deutlich geringer ist als vielfach behauptet. Es stehe kein Klimanotstand an, weshalb es auch keine Notwendigkeit für eine Quotierung von Treibhausgasen gebe.

Mehrfachanrechnungen führten zu Verzerrungen im Quotenhandel und hätten keinen zusätzlichen Klimaschutzeffekt, sagte Toni Reinholz von der Deutschen Energie-Agentur (dena). Um die Klimaschutzziele im Verkehr zu erreichen, sei der Einsatz von synthetischen Kraftstoffen nicht biogenen Ursprungs und damit auch von E-Fuels (strombasierte Kraftstoffe) notwendig.

Experten lehnen Verwendung von E-Fuels ab

Grundsätzliche Kritik am Gesetzentwurf äußerte Dr. Johanna Büchler von der Deutschen Umwelthilfe. Die vorgesehene THG-Quote von 22 Prozent sei zu hoch. Eine hohe, schnell ansteigende THG-Quote sei keineswegs mit ambitioniertem Klimaschutz gleichzusetzen, betonte Büchler. Um die Quote zu erfüllen, müssten nämlich Kraftstoffe eingesetzt werden, die dem Klima nur auf dem Papier hälfen. Auch die Verwendung von E-Fuels für Pkw lehnte sie als „hochgradig ineffizient“ ab. Hingegen sollte nach ihren Worten der Einsatz von Strom vierfach (und nicht nur dreifach) auf die THG-Quote angerechnet werden.

Eine ambitionierte THG-Quote sei erst dann sinnvoll, wenn die Elektromobilität einen hohen Marktanteil erreicht habe, betonte auch Jekaterina Boening von Transport & Environment Deutschland. Sie lehnte die Förderung von E-Fuels im Straßenverkehr ab und bezeichnete den Verbrennungsmotor als das eigentliche Problem. Zudem forderte sie bis zum Jahr 2030 den Ausstieg aus allen konventionellen Biokraftstoffen.

Gesetzentwurf der Bundesregierung

Die Bundesregierung will mit ihrem Entwurf die Treibhausgasminderungsquote für Otto- und Dieselkraftstoffe anheben. Für das Inverkehrbringen erneuerbarer strombasierter Flugturbinenkraftstoffe wird eine Mindestquote eingeführt, die auf den verpflichtenden nationalen Anteil erneuerbarer Energien am Endenergieverbrauch des Verkehrssektors angerechnet wird. Um einen wirksamen Anreiz für den Markthochlauf der PtX-Technologie zu schaffen, sollen ausschließlich strombasierte Kraftstoffe eingesetzt werden, um die Verpflichtung zu erfüllen.

Mitteilungspflichten für Unternehmen sowie der Vollzug sollen so wie das bestehende System für die Verpflichtung zur Treibhausgasminderung bei Otto- und Dieselkraftstoffen ausgestaltet werden. Zur Förderung von strombasierten Kraftstoffen wird unter anderem die Anrechnung von ausschließlich mit erneuerbaren Energien hergestellten flüssigen Kraftstoffen und Wasserstoff (sogenannter „grüner Wasserstoff“) sowohl im Straßenverkehr als auch zur Produktion konventioneller Kraftstoffe zugelassen.

„Erfüllungsoptionen“ statt „Biokraftstoffe“

Darüber hinaus plant die Regierung rechtsbereinigende Änderungen. Der Begriff „Biokraftstoffe“ soll an den erforderlichen Stellen durch das Wort „Erfüllungsoptionen“ ersetzt werden, um der Diversifizierung der Erfüllungsoptionen zur Treibhausgasminderung im Verkehr im kommenden Jahrzehnt Rechnung zu tragen und um die Lesbarkeit des Gesetzes auch in Verbindung mit dem untergesetzlichen Regelwerk zu verbessern. Regelungen zu der bis zum Jahr 2014 geltenden Biokraftstoffquote entfallen.

Der Entwurf berücksichtigt außerdem die weiteren Entwicklungen auf europäischer Ebene und die von der Europäischen Kommission zu erlassenden delegierten Rechtsakte. Um zeitnah weitere Vorschriften zu den neuen Erfüllungsoptionen zu erlassen, vor allem zu flüssigen und gasförmigen strombasierten Kraftstoffen, die abhängig von den zu erwartenden europäischen Rechtsakten sind, sollen die Ermächtigungen zum Erlass von Verordnungen geändert werden.

Stellungnahme des Bundesrates

Der Bundesrat weist in seiner Stellungnahme (19/28183) unter anderem darauf hin, dass die Bundesrepublik im Rahmen der Lastenteilungsverordnung einen überdurchschnittlichen Beitrag zur Treibhausgasminderung in der EU leisten müsse und derzeit ihre Ziele aus der Lastenteilungsverordnung verfehle. Unzureichende Emissionsminderungen im Verkehrssektor riskierten – mit Blick auf die erwartete Erhöhung des Treibhausgasminderungsziels – diese Verfehlung zu verschärfen, was zu hohen zusätzlichen Belastungen für den Bundeshaushalt führen könne.

Der Bundesrat ruft die Bundesregierung dazu auf, alle notwendigen Schritte zu unternehmen, um die Vorgaben der Lastenteilungsverordnung einzuhalten. Er weist darauf hin, dass die Nutzung von Biomassebrennstoffen, die aus Rohstoffen hergestellt werden, die auch als Nahrungs- und Futtermittel Verwendung finden, auf ein Mindestmaß begrenzt sein sollte. Die Nutzung von Rohstoffen zur Produktion von Biomassebrennstoffen, bei denen ein hohes Risiko von indirekten Landnutzungsänderungen bestehe, wie dies zum Beispiel bei bestimmten Palmölen der Fall sei, müsse ausgeschlossen werden. Dazu seien die notwendigen gesetzlichen und handelspolitischen Maßnahmen zu treffen. (chb/21.04.2021)