1

Der Wind weht überhaupt nicht immer irgendwo: Ein Nachtrag zum Märchen von der Wind-Grundlast­fähigkeit

[3] Offshore ersetzt Steinkohlekraftwerke und ist grundlastfähig
Maximal zwei bis drei Tage im Jahr weht auf der Nordsee kein Wind. Gleichzeitig kommt es aufgrund der großen Anzahl dezentraler Einspeiser zu Ausgleichseffekten: Jede Stunde im Jahr wird durch erneuerbare Energieerzeuger in Deutschland Strom produziert.
Münchner Stadtwerke: [5] Christian Vogt, Leiter des Beteiligungsmanagements der Stadtwerke München:
… Bis 2025 wollen wir so viel Ökostrom erzeugen, wie ganz München verbraucht. Eine ganz wesentliche Bedeutung bei der Umsetzung hat die Windkraft, insbesondere Offshore. Sie hat das größte Potenzial und
ist sogar grundlastfähig.

Die Wind-Einspeisedaten von 15 Ländern

Bild 1 zeigt die Ganglinien von 15 Staaten (obere Leiste) über zwei Jahre. Da die Windenergieerzeugung von Deutschland parallel in hellblau dargestellt ist, zeigt sich über-deutlich, dass selbst über die Fläche der 15 Staaten keinerlei Grundlast-Ausgleich erfolgt.

Bild 1 Windenergie-Einspeisung von 15 Euro-Staaten (dunkelblau) im Vergleich mit Deutschland (hellblau) im Jahr 2015 -2016. Quelle: [1]
Den Verlauf der gesamten Ökostrom-Einspeisung dieser zwei Jahre für Deutschland zeigt Bild 2. Die einzige, erwähnenswerte „Grundlast“ erzeugen Biomasse-Strom und Wasserkraft – welche beide aber in Deutschland nicht mehr ausbaufähig sind.

Bild 2 Verlauf der Öksotrom-Einspeisung Deutschland der Jahre 2015 – 2016. Quelle: Agora

Immer neu muss man darauf hinweisen: Die fehlende Energie bis zur Bedarfslinie müssen konventionelle Kraftwerke liefern. Diese „verstopfen“ nicht die Netze, wie es von NGOs und GRÜNEN Ministern verkündet wird, sondern sie retten diese täglich neu vor dem sicheren Blackout.

Es hindert aber zum Beispiel Greenpeace nicht, absoluten Schachsinn zu publizieren, den dann unsere Medien und GRÜNE Umwelt(Landes-)Minister dankend aufnahmen.
WELT N24, 31.05.2016 : Kohlekraftwerke „verstopfen“ Stromnetze
An teuren Engpässen im Stromnetz sind Greenpeace zufolge vor allem unflexible Atom- und Kohlekraftwerke schuld. Auch wenn viel Wind- und Sonnenenergie erzeugt werde, drosselten sie ihre Leistung kaum, heißt es in einer von der Umweltschutzorganisation in Auftrag gegebenen Studie, die am Dienstag veröffentlicht wurde.
Nach Angaben der schleswig-holsteinischen Landesregierung werden rund acht Prozent des gesamten Ökostroms in dem Land nach diesem Muster «abgeregelt», das ist Greenpeace zufolge ein Spitzenwert.
… Der Kieler Energieminister Robert Habeck (Grüne) sagte der Deutschen Presse-Agentur: «Wir haben ja nicht zu viel Erneuerbaren Strom, sondern Koh
le- und Atomkraftwerke, die das Netz verstopfen. Wenn die aus den Netzen verschwinden würden, hätten wir ordentlich Platz.»

Dass das, was dieser Minister Habeck (Studium der Philosophie, Philologie und Germanistik) vermittelt, ebenfalls nur zeigt, dass keinerlei fachlichen Kenntnisse über Energiesysteme vorliegen und welche Folgen dies hat und noch haben wird, zeigte sich wieder demonstrativ über Weihnachten:
EIKE 31.12.2016: [5] Die Zahltage des EEG beginnen ihren vorhergesagten Lauf
Der Ganglinienverlauf über zwei Monate (Bild 3) bestätigt es nochmals im Detail. Bei Windkraft ist keinerlei Grundlast in Sicht, überdeutlich ist die großflächige synchronität der Windeinspeisung auch in der Detailauflösung zu erkennen.

Bild 3 Windenergie-Einspeisung von 15 Euro-Staaten (dunkelblau) im Vergleich mit Deutschland (hellblau) für die Monate November und Dezember 2016. Quelle: [1]
Welcher Abstand zum Bedarf besteht, zeigt nochmals Bild 4. Und dabei sprechen Greenpeace und ein GRÜNER Minister von „Verstopfung“ durch die konventionellen Kraftwerke.

Bild 4 Verlauf der Öksotrom-Einspeisung Deutschland im Novermber – Dezember 2016. Quelle: Agora

 Was wollen uns diese Ganglinien sagen?

Neben dem, dass man eine auch nur minimalste Grundlastfähigkeit der Windkraft selbst im EU-weiten Rahmen „vergessen“ kann, zeigt es überdeutlich die Speicherproblematik. So lange Speicher nicht im Größtmaßstab zur Verfügung stehen und dazu auch noch bezahlbar bleiben – was noch, wenn es überhaupt möglich wird, Jahrzehnte dauert – ist und bleibt der Ausbau der Ökoenergie ein Desaster.
EIKE 18.06.2015: Elektro-Energiespeicherung, Notwendigkeit, Status und Kosten. Teil 3 (Abschluss)

Für die, welche davon profitieren, ist das kein Problem

Verbands-Interessenvertreter schaffen es problem- und hemmungslos, einfach einen aller Physik und kommerziellen Möglichkeiten Hohn sprechenden Wunschkatalog zusammenzustellen und dann den staunenden Medien zu erzählen, mit „etwas technologischem Fortschritt“ und „verlässlichem Grundrauschen“ lässt sich doch jede EEG-Zukunft lösen. Lässt sich nicht, aber bis es auffällt, sind die eigenen Taschen ja gefüllt.
[4] Björn Klusmann, Geschäftsführer des Bundesverbands Erneuerbare Energie BEE:
„Wir haben enorme Potenziale in der Windenergie insbesondere an Land, wir haben noch enorme Potenziale in der Fotovoltaik, und wir haben auch noch enorme Potenziale in der Bioenergie, der Wasserkraft und der Geothermie. Alle fünf Erneuerbaren werden weiter wachsen. Die Windenergie wird das große Stromvolumen liefern zu sehr günstigen Konditionen, die Fotovoltaik wird die Lastspitzen zur Mittagszeit abdecken, die Bioenergie wird die Schwankungen der anderen beiden ausgleichen. Und Geothermie und Wasserkraft sind sozusagen ein verlässliches Grundrauschen, das dann noch dazu kommt.“
Auch Claudia Kemfert hält den Ausstieg aus der Kernkraft für realistisch, obwohl sie nicht ganz so optimistisch ist wie Umweltverbände und der BEE. Die Grundlastversorgung und auch die Preisentwicklung sind für sie kaum ein Problem.
„Die erneuerbaren Energien sind auch grundlastfähig. Biomassekraftwerke sind grundlastfähig, die können Sie auch immer einsetzen. Sie können natürlich auch die Erneuerbaren Energien so gut miteinander verbinden und speichern, dass Sie dann auch eine Grundlast haben. Da ist natürlich noch technologischer Fortschritt notwendig, aber das ist auch möglich, und da wird es ja auch hingehen.“

Wo kommt die Grundlast nach dem Zwangs-Abschalten der Kraftwerke dann her?

Die hat in Zukunft der Stromkunde selbst zu bevorraten, indem er gezwungen wird, sich Speicher anzulegen. Natürlich wird ihm das „zu seinem Vorteil“ vermittelt.
[4] So beschreibt Ralph Kampwirth das ehrgeizige Ziel des Stromlieferanten Lichtblick, seinen Beitrag dazu zu leisten:
„Wir wollen ja mit 100.000 Zuhause-Kraftwerken Deutschlands größtes Gaskraftwerk aufbauen.“
Noch klingt das utopisch, denn zunächst ist Lichtblick nur in Hamburg mit dem Projekt an den Start gegangen. Knapp 10 Anlagen werden jede Woche installiert, weitere Ballungsräume wie das Ruhrgebiet oder Berlin sollen für den Vertrieb erschlossen werden. Da, wo es läuft, gibt es zumindest zufriedene Gesichter. Denn Uwe Thormählen freut sich nicht nur über seine Kostenersparnisse:
„Wir wollten ja auch etwas für die Umwelt tun, wir haben auch eine Fotovoltaikanlage auf dem Dach, und jetzt haben wir noch diese Geschichte und erzeugen Strom im Keller, und wenn sich mehrere Leute dafür entscheiden würden, dann hätten wir tatsächlich wohl in Deutschland die Möglichkeit, die Großkraftwerke nach und nach zu ersetzen.“

Den Verkauf der erforderlichen Ausrüstung und vor allem der lukrativen, späteren DV-technischen Versorgung sehen die Versorger – auch die kommunalen – als ihr großes Zukunfts-Modell:
EIKE 06.02.2016: Nachgefragt: Ein lokaler Versorger bricht die Macht der Stromgiganten
SolarServer: Am 20.10.2016 erhielten die Caterva GmbH (Pullach bei München) und die N-ERGIE Aktiengesellschaft (Nürnberg) für ihr Projekt „SWARM“ den Bayerischen Energiepreis in der Kategorie „Energieverteilung und -speicherung“.
SWARM zeige, dass Photovoltaik-Stromspeicher für Eigenheime sowohl Privathaushalten dienen als auch höchst wirkungsvoll zur Stabilisierung des Stromnetzes beitragen können, so die Begründung der Jury.
Was hinter diesem gelobten Abzocker-Modell steckt, wurde bereits beschrieben:
EIKE 6.6.2015: Schlaraffenland im EEG-Paradies – Wie man die Verbraucher gegeneinander ausspielen und dann austricksen kann

Deshalb haben die Versorger auch nicht das Geringste Interesse daran, dass Strom billiger wird

Und es hat sogar seine Berechtigung. Umso teurer der Haushaltsstrom wird, umso Kosten-sparender wird der Eigenverbrauch. Niemand im Versorger- und Netzbereich hat deshalb noch irgend ein Interesse daran, Strom billig zu machen. Ausschließlich teurer Haushaltsstrom sichert die neuen Geschäftsmodelle.
Klar, dreht kein Versorger an der Preisschraube – die meisten haben ja einen kommunalen Bürger-Auftrag und kümmern sich auch darum, wie es jüngst ein Aufruf: Die Stromkunden sollen sich bitte in Berlin bei Frau Merkel beschweren; jüngst zeigte:
EIKE 22.11.2016: Energieversorger helfen ihren Kunden gegen teuren EEG-Strom! Aktion lokaler Versorger in Bayern: Energiewende bezahlbar.
Man wehrt sich nur nicht dagegen, dass zum Beispiel die CO2-Zertifikate von der Politik – unterstützt von deren Beratern – teuer gemacht werden:
Zeitschrift Ökologie Politik, Februar 2012: Interview mit Prof. Dr. Claudia Kemfert „Ein CO2-Preis von 60 Euro pro Tonne ist nötig!“
Alleine damit wird der konventionelle Strom schon so hochpreissig, dass der Ökostrom „billig“ erscheint und das Abschalten der verbliebenen Kraftwerke mit kommerziellem Zwang begründet werden kann.

Wer sich keinen Speicher in den Keller legen will oder kann – wird in naher Zukunft erleben, dass der Staat zwar über einen Rundfunk-Staatsvertrag für die Unterhaltung des Bürgers zu sorgen hat, dies aber nicht für die Stromversorgung gilt.
EIKE 02.11.2016: Verwundert, weil ihr Stadtteil dank EEG zeitweise keinen Strom bekommt? Auf unserer Homepage wurde doch darüber informiert!

Und wenn etwas daran schief geht? Es gibt keine Parteien-, oder Politikerhaftung (gilt auch für die Berater). Jede der letzten Generationen durfte bisher etwas aus Trümmern neu aufbauen …. Visionäre haben wir dafür zuhauf:
[6] Publik Forum Edition, Oberursel 2009. Hans-Peter Gensichen: Armut wird uns retten Geteilter Wohlstand in einer Gesellschaft des Weniger: These 10 (Ein gemeinsamer Wohlstand): Südliche Theorie der Befreiung aus der Armut und Nördliche Theorie der Befreiung zur Armut und aus dem Reichtum heraus sind verwandt, allerdings über Kreuz. Eine akzeptierte und gestaltete Süd-Nord-Annäherung der Entwicklungsniveaus drückt diese Verwandtschaft aus: Eine dortige Befreiung aus der Armut und eine hiesige Befreiung in die Armut haben ein gemeinsames Ziel: Einen globalen Wohlstand etwa auf dem Niveau von Chile bzw. Slowenien.

Quellen

[1] Rolf Schuster, Datensatz der Ganglinien Wind für 15 Länder

[2] EIKE 28.01.2016: Ein EEG-Märchen wird zum Öko-Dogma – Offshore Windkraft sei grundlastfähig

[3] PROJEKT Firmengruppe, Homepage

[4] Deutschlandfunk: „Grundlast ist altes Denken!

[5] EIKE 31.12.2016: Die Zahltage des EEG beginnen ihren vorhergesagten Lauf
http://www.eike-klima-energie.eu/2016/12/31/die-zahltage-des-eeg-beginnen-ihren-vorhergesagten-lauf/

[6] EIKE 18.04.2016: Kirche und Klimawandel




Energiewende zerstört die Umwelt, Teil 2: Windkraft­anlagen fördern die Erder­wärmung, verur­sachen Trocken­heit und zerstören die Umwelt

Abbildung 4: Links: Windkraftanlagen in der Nähe von Struth (Thüringen) verschandeln die idyllische Landschaft Rechts: von einem Windrad getöteter Greifvogel

Schattenwurf, Infra-Schall, Vogel-, Fledermaus- und Insektenschlag, Raubbau an der Natur und Verschandelung der Landschaft (Abbildung 4) sind die bekanntesten Argumente gegen Windkraftanlagen. Kaum bekannt hingegen ist der Dürre-Effekt der Windräder. Er entsteht infolge der atmosphärischen Verwirbelung durch die Turbinenblätter.

Die Verwirbelung hinter den Windrädern wird als Nachlauf oder wie im Englischen als Wake-Effekt bezeichnet. Wake-Effekt entsteht, wenn die Luftströmungen vor den Windrädern gebremst und dahinter verwirbelt werden, so dass eine lange Wirbelschleppe entsteht (Abbildung 5). Diese turbulenten Nachläufe reichen auf See teilweise über 50 bis 100 Kilometer weit. Die Leistung von Windparks auf der Leeseite vorangehender Parks wird dadurch erheblich gemindert.

Abbildung 5: „Wake-Effekt“ durch Windräder

„Die Westwind-Wetterlage, die seit Menschengedenken Nordwesteuropa und Mitteleuropa hinreichend mit Niederschlägen versorgt hat, ist künstlich abgeschaltet worden“ sagt die Historikerin und Autorin Dagmar Jestrzemski (hier). Sie ist dem Dürreproblem der letzten Jahre nachgegangen und hat dabei eine mögliche überraschende Ursache gefunden. Die Westwindwetterlagen, notwendig für Regen und Pflanzenwachstum, bleiben zunehmend aus. Verantwortlich sieht sie die hohe Windraddichte in Deutschland, die in der unteren Atmosphäre für zunehmende Probleme beim Feuchtigkeits-Transport sorgt:

Je nach Ausbaustufe der Windenergie in einer Region oder einem Land sorgt die Rotation der Turbinen für Niederschlagsverluste und vergleichsweise höhere Temperaturen. Bereits eine 2018 veröffentlichte Studie des „Institute of Atmospheric Physics, der Chinese Academy of Sciences“ (Huang et al.), Peking, kommt zu dem Ergebnis, dass die kontinuierliche Abnahme von atmosphärischem Wind auf der Nordhalbkugel ein weit verbreitetes und inzwischen potentiell globales Phänomen ist. Das Phänomen wird auch als „globale terrestrische Windberuhigung“ bezeichnet. Dazu liefern mehrere neue Studien einschlägige Daten und Fakten, die geeignet sind, erhebliches Aufsehen zu erregen (hier). Tatsächlich aber werden sämtliche Forschungsergebnisse zum Dürre-Effekt der Windenergie seit Jahren ignoriert, da der politische Wille in eine andere Richtung zielt. Unterdessen sind die meteorologischen Auswirkungen der Windparks in Mitteleuropa nicht nur deutlich merkbar, sondern auch messbar. Die heißen und trockenen Sommer von 2018 bis 2020 sprechen eine deutliche Sprache.

In einer Untersuchung der Deutschen WindGuard zeigt sich eine verhältnismäßig stärkere Abnahme des mittleren jährlichen Windes in denjenigen Regionen, wo der Wind vergleichsweise am stärksten weht und die Windenergie dementsprechend am intensivsten abgeschöpft wird. Für ganz Deutschland ist mit dem Ergebnis dieser Studie ein klarer Zusammenhang zwischen der rückläufigen Windgeschwindigkeit und der massiv betriebenen Abschöpfung von Windenergie aus der Atmosphäre hergestellt: Die Windparks werden zum Opfer einer atmosphärischen Windberuhigung, die sie selbst erzeugt haben.

Was passiert eigentlich da oben an einem Windrad? Nun, der Wind prallt gegen die Rotorblätter und bringt sie in Bewegung. Wind ist Luft und Luft besteht aus Molekülen. Die stoßen an das Windrad und werden gestoppt, ausgebremst und dieser Effekt breitet sich dann aus. Diese Bremswirkung ist noch in 50 bis 100 Kilometer Entfernung messbar, je nach Wetterlage. „Offshore-Windturbinen wirken wie eine Mauer. Sie bremsen sogar Wirbelstürme aus und zwingen die Luftmassen vor der Windturbine zum Aufsteigen. Das bewirkt eine Konzentration der Luftfeuchtigkeit und der Niederschläge. Im Lee der Turbinen strömt der Wind dann langsamer. Der Effekt gleicht einem ‚Ausquetschen‘ der Luftfeuchtigkeit aus dem stürmischen Wind“ bestätigt die profilierte US-Geo-Ingenieurin Professor Cristina Archer. Damit ist alles gesagt: Offshore-Windparks, aber auch Windparks an Land entziehen den Tiefdruckgebieten Feuchtigkeit, je nach Umfang der installierten Windstromkapazität und je nach Wetterlage.

Die vom Atlantik heranziehenden Tiefdruckgebiete werden also bereits über der Irischen See und der Nordsee „ausgequetscht“. Sie führen dadurch bereits reduzierte Niederschläge mit sich, wenn sie die europäische Küste erreichen und weiterziehen. An Land setzt sich der Prozess fort. Professor Archer betont: „Der Bremseffekt und der Feuchtigkeitsentzug von Offshore-Windparks ist abhängig von Anzahl und Höhe der Turbinen und dem Rotordurchmesser“. Dieses Ergebnis widerspricht vollkommen der allgemein verbreiteten Auffassung, dass Windenergie, egal in welchem Umfang betrieben, nur „lokale und kaum messbare Effekte“ habe. Diese Annahme ist im Übrigen physikalischer Unsinn.

Die Studie von Lee M. Miller & David W. Keith: „Climatic impacts of wind power“, die 2018 im Journal „Joule“ publiziert wurde, kam zu dem Schluss, dass Windkraft, falls sie für die vollständige Stromversorgung der USA zuständig wäre, die Oberflächentemperatur der Landesteile auf dem amerikanischen Kontinent um 0,24 Grad Celsius erwärmen könnte (hier). Das wäre deutlich mehr als die Reduktion bei der Erwärmung der USA, wenn man dort den gesamten Stromsektor grüner macht – hier wird mit nur 0,1 Grad Celsius gerechnet. Erderwärmung wird bekämpft indem man die Erde erwärmt. Merken denn nicht einmal die Medien was das für ein Schwachsinn ist?

In Deutschland mit seinen 30.000 Anlagen im Inland und rund 1600 Offshore-WKA gibt es kaum noch ausreichend große Regionen für eine Erholung der natürlichen atmosphärischen Strömungen von der Bremswirkung der Windparks. Infolge der starken Konzentration von Windparks kann die wärmere Bodenluft in diesen Regionen nachts nicht mehr aufsteigen, so dass dadurch ein vergleichsweise höherer Temperaturanstieg in Deutschland provoziert wurde. Für 2018 wurde ein, im europäischen Vergleich überdurchschnittlicher Temperaturanstieg von 0,24° C berechnet, der auf die 30.000 WKA an Land zurückgeführt wird.

Im Januar gab German Watch bekannt: Deutschland liegt auf Platz 10 der weltweit am meisten vom Klimawandel (= Temperaturanstieg, Dürre) betroffenen Ländern. „Warum ausgerechnet Deutschland?“ fragen sich Klimaschützer, die die wahre Ursache einfach nicht in Betracht ziehen wollen. Antwort: Weil hierzulande im Verhältnis zur Land- und zur Seefläche die meisten Windräder weltweit installiert wurden. Wochen- oder monatelange Trockenheit sind hier im Raum Hamburg seit einigen Jahren Normalzustand fast das ganze Jahr hindurch. Damit einhergehend bemerken wir im ehemals windigen Norden eine nie gekannte Windstille jetzt auch im Herbst und Winter. Kein Landregen mehr und „Schietwetter“ nur noch an wenigen Tagen – das gehört zur Symptomatik des versiegenden Windes.

Vor allem in der Nacht wird durch die WKA an Land ein Absinken der Temperaturen verhindert. Die Erwärmung durch statische Dauer-Hochdruckgebiete über Deutschland machte an den Grenzen nicht Halt. Dies belegt eine Mitteilung des Königlich-Niederländischen Meteorologischen Instituts vom 05.01.2021: „Die Temperatur in den Niederlanden ist in den letzten drei Jahrzehnten um durchschnittlich 1,1 ° C gestiegen (!!). Das ist mehr als doppelt so viel wie der Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur im gleichen Zeitraum“ (hier).

Jetzt zum Regen: Wie entsteht Regen?

Regen entsteht, wenn Wasser verdunstet (z.B. über dem Meer), die entstandenen Wolken über das Land ziehen und an einen Berg stoßen. Dort muss die Wolke aufsteigen, kommt in kühlere Höhen, der Wasserdampf kondensiert und es regnet.

Wenn jetzt jedoch die Wolken gar nicht mehr in kühlere Höhen aufsteigen, weil sie durch die Reibung der Windkraftanlagen (WKA) eh schon weiter oben sind, dann kühlen sie nicht weiter ab und es regnet nicht.

Seit dem Jahr 2000 hat die Anzahl der WKA, z.B. in den Vereinigten Staaten von Amerika um das 35-fache zugenommen. Mittlerweile sorgt der angeblich so umweltfreundliche Energieträger Wind für acht Prozent des Stroms in dem Land. Und das amerikanische Energieministerium erwartet, dass die Kapazität der Turbinen sich bis 2050 nochmals vervierfachen könnte.

„Wenn man sich die Perspektive der nächsten zehn Jahre ansieht, hat Windkraft in einigen Bereichen mehr negativen Einfluss auf den Klimawandel als Kohle und Erdgas“, meint David Keith, Professor für angewandte Physik und Public Policy an der Harvard-University.

„Mit all den Milliarden an Subventionen haben wir heute in Deutschland 125 Gigawatt installierte Kapazität an erneuerbarer Energie, was aber lange nicht heißt, dass diese Menge an grünem Strom bei Windstille oder nachts auch erzeugt werden kann. Um die Elektrifizierung sämtlicher Sektoren möglich zu machen, müssten die 125 Gigawatt bis 2050 auf 3.000 Gigawatt ausgebaut werden – dafür müsste man 330.000 Windräder errichten, die ein Viertel Deutschlands bedecken würden. Also wird man am Ende den Strom dann aus nicht-regenerativen Kraftwerken oder aus Atommeilern anderer Länder beschaffen – was für eine scheinheilige Energiepolitik“ (Wolfgang Reitzle, Manager, Welt am Sonntag 4.4.2021)

Das Kernproblem von Windrädern ist, dass ihre Turbinen Strom generieren, indem sie der Umgebungsluft Energie entziehen – sie verlangsamen den Umgebungswind und verändern auch auf andere Arten den „Austausch von Wärme, Feuchtigkeit und dem Momentum zwischen Oberfläche und Atmosphäre“, so Keith und Miller. Das kann zu einem Erwärmungseffekt führen.

An jedem Windfeld wird der Atmosphäre beständig Feuchtigkeit entzogen, im Sommer stärker als im Winter. Hinzu kommt eine nicht unerhebliche Erwärmung des Bodens und der Atmosphäre.

Abbildung 6: Seit 1985 wurden die Windkraftanlagen immer höher und die Rotoren immer länger, was ansteigende Erderwärmung und Austrocknung der Landschaft nach sich zog

Je höher die Turbinentürme und je größer die Rotordurchmesser, desto stärker sei ihre niederschlagsreduzierende Wirkung, wird Professor Archer in einem Online-Artikel des „Renewable Energy Magazine“ vom 18. März 2019 zitiert. Anschaulich erläutert sie, auf welche Weise die Windparks den Regen aus den Tiefdruckgebieten „herausquetschen“. Vor den Windturbinen entsteht Konvergenz durch Bremswirkung: „Denken Sie an den Verkehr auf einer Schnellstraße, wo jeder mit hohem Tempo unterwegs ist. Plötzlich gibt es einen Unfall, und alle werden langsamer. Damit haben Sie eine Konvergenz von Autos, die sich nach hinten fortsetzt, weil jeder langsamer fährt. Das ist die vorgeschaltete Konvergenz von Offshore-Windparks. Im Ergebnis führt das zu vermehrtem Niederschlag vor Ort, da dem heranströmenden Wind kein Raum zum Ausweichen bleibt außer nach oben. So befördert diese vertikale Bewegung mehr Feuchtigkeit in die Atmosphäre.“

Hinter den Windturbinen entsteht Divergenz: „Divergenz ist der gegenteilige Effekt. Er verursacht eine Abwärtsbewegung, indem er trockenere Luft von oben herunterzieht und somit Niederschläge dämpft. Wenn die Luft das Festland erreicht, ist ein großer Anteil der Feuchtigkeit herausgepresst. Wir haben eine 30-prozentige Reduzierung der Niederschläge mit den Harvey-Simulationen erzielt.“

„Eigentlich müsste den Verantwortlichen klar sein, dass ein fortgesetzter exponentieller Ausbau der Windenergie, wie er aufgrund des europäischen „Green Deal“ geplant ist, ein Abschalten des natürlichen Windhaushalts bedeutet, das sehr bald in eine Katastrophe münden wird – wenn uns nicht die Katastrophe bereits eingeholt hat. Die plötzlich virulent gewordene Dürre von 2018 bis 2020 sollte doch allen Verantwortlichen als allerletzte Warnung dienen“ (hier).

„Dessen ungeachtet planen Politik und Windindustrie einen wahnwitzigen weiteren exponentiellen Zubau an Windenergie-Kapazität an Land und vor allem offshore: länderübergreifend allein 300 Giga-Watt auf Nord- und Ostsee! Das würde zweifellos den Tod der Meeresumwelt in der Nordsee und in großen Teilen der Ostsee bedeuten! – und das Ganze nennt sich wie zum Hohn auch noch „Green Deal“! Tatsächlich würde sich der Ausbau der Windenergie auf dieses Ziel wie ein Brandbeschleuniger der Dürrekatastrophe auswirken, die uns 2018 bereits eingeholt hat. Allerdings wäre absehbar bereits Schluss mit der Offshore bei einigen dutzend WKA in der irischen See und in der Nordsee – weil der Wind bis dahin flächendeckend und weit ausgreifend bis in den Atlantik hinein erlahmt wäre! Europa wäre, wenn es denn dazu kommen würde, bis dahin großenteils zur Wüste und in ein Entwicklungsland rückumgewandelt worden“ (hier).

Merke: „Wer versucht, die Erderwärmung mit dem Bau von Solar- und Windkraftanlagen aufzuhalten, der wird auch versuchen, Feuer mit Benzin zu löschen!“

Merke: „Wer bis zum Jahr 2045 ‚Klimaneutralität‘ erreichen will, der muss sofort damit beginnen, alle Solar- und Windkraftanlagen abzubauen!“

 




»Windkraft gehört zu unserer Kulturlandschaft!«

»Windkraft gehört zu unserer Kulturlandschaft!« Diese noch recht ungewohnte Ansicht vertrat der niedersächsische Minister für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz, Olaf Lies (SPD). »Das haben wir so übrigens auch in den Erlass geschrieben. Das ist zwar zunächst vor allem eine politische Botschaft, ohne tatsächliche rechtsbindende Wirkung. Es ist aber ein klares Bekenntnis zum Ausbau der Windkraft in Niedersachsen«, meinte der Minister in einem Interview mit der NWZ.

Mit aller Gewalt sollen auch in Niedersachsen mehr Windräder durchgedrückt werden, obwohl das Land vor allem in den Küstenregionen mit Windrädern zugepflastert wurde. Doch das reicht Lies nicht: »Unser Ziel ist es, spätestens ab 2030 genau 2,1 Prozent der Landesfläche für Windkraftanlagen zur Verfügung zu stellen.« Die niedersächsische Landesregierung hat bekanntlich einen Windenergieerlass beschlossen, nach dem Anlagen der Windindustrie im Raumordnungsprogramm eine Vorrangstellung bekommen sollen.

Der Schutz des Landschaftsbildes zählt nichts mehr, wenn Windräder den Blick auf jahrhundertealte Bauten verstellt. Lies verweist darauf, dass es klar definierte Abstandsgrenzen gebe, aber: »Natürlich lässt es sich dann nicht vermeiden, dass Windräder am Horizont zu sehen sind. Aber sie gehören dazu, wenn wir Klimaschutz in Realität umsetzen.«

Jedes Jahr müssten fast 500 Anlagen neu gebaut werden, denn Lies träumt davon, 2040 den Strom komplett aus sogenannten »erneuerbaren« Energien zu bekommen. Er hätte gerne 65 GW Leistung aus Fotovoltaikanlagen und 30 GW aus Windanlagen. Erstaunliche Zahlen, stehen bisher in Niedersachsen Ende 2020 insgesamt 6352 Windräder, die 11.325 Megawatt an Leistung liefern könnten, wenn, ja wenn der Wind weht. Wenn nicht, versinkt das Land im Dunkeln, wenn aus dem Ausland kein Strom importiert werden kann. Dabei wirken bereits jetzt weite Landstriche aufgrund der gigantischen Windindustrieanlagen unbewohnbar.

Das Land Niedersachsen geht immer brutaler gegen Bürger vor, die sich gegen diese monumentalen Industrieanlagen wehren wollen. Auch der Landesverband der Bürgerinitiativen in Hannover ist auf Linie gebracht und setzt gegenüber lokalen Initiativen den politischen Willen der Landesregierung durch. Zum Beispiel gegen die Windkraftgegner »Keine Windkraft im Emmertal e.V.« in der Nähe des Kernkraftwerks Grohnde.

Die lokale Gruppe und der Landesverband hatten gegen den Windpark Grohnde-Kirchohsen geklagt und Natur- und Umweltschutzgründe angeführt. TEberichtete. Dem mochte die erste Instanz nicht folgen. Anlass für den Landesverband der Bürgerinitiativen, nicht weiter fortzufahren, obwohl ein Rechtsgutachten gute Erfolgsaussichten für eine Berufung vor dem Oberverwaltungsgericht sah. Die lokale Bürgerinitiative »Keine Windräder im Emmerthal« sieht den Verband weiterhin als in der Pflicht, die Klage fortzusetzen. Immerhin existieren entsprechende Vereinbarungen. Doch der LBU lehnt ab, damit nicht die Ziele des LBU zum Atomausstieg und zur Nutzung erneuerbarer Energien »torpediert« würden. Der Verband führt übrigens auch TE-Veröffentlichungen zur Begründung für seine Haltung an.

Freuen können sich allerdings Rechtsanwälte und Steuerberater. Denn die Zahl der Auseinandersetzungen um die mangelnden Erträge der Windanlagen nimmt zu. Immer mehr Bürger, die ihre Spargroschen in die angeblichen »Bürgerwindparks« investiert haben, stellen nach ein paar Jahren mit langen Gesichtern fest, wie wenig Ertrag die Windräder erbracht haben.

»Sehr geehrte Damen und Herren«, so heißt es in einem wütenden Brief von Windbürgern, der TE vorliegt, »nach bislang drei weniger erfolgreichen Ertragsjahren Jahr 2020:  6.917.284 kWh  (88,4% der Prognose), Jahr 2019:  6.765.468 kWh  (86,5% der Prognose), Jahr 2018:  6.206.743 kWh  (79,3% der Prognose) produziert die Anlage im Jahr 2021 (Januar-April) 24,8% der Prognose bislang noch weniger Strom als im gleichen Zeitraum 2020 mit 43,7% der Prognose.« Sie glauben: »Das wird die Genossenschaftsmitglieder mit Sicherheit nicht erfreuen.«

»Die Frage stellt sich erneut auch im vierten Betriebsjahr der Windkraftanlage, hat der Vorstand die Anleger mit falschen Prognosen getäuscht?« Das schreibt die Energiegenossenschaft Weserbergland, die das erste »Bürger-Windrades« Hamelns betreibt. Erst wurde von einer langfristigen, »enkeltauglichen Geldanlage« gesprochen, doch heute stellen sie mit langen Gesichtern fest: »Haben Oma und Opa sich von falschen Versprechungen blenden lassen, weil sie es nicht besser wussten?«

MERKELS WORT »KLIMALEUGNER« MUSS ALARMIEREN

»Klimaschutz« als Generalvollmacht gegen Recht und Freiheit

Oma und Opa hätten es besser wissen können, denn die Spatzen pfeifen es von allen Dächern, dass die Windräder nur den Landverpächtern und den Projektierern nutzen. Die seifen wie Wolldeckenverkäufer auf Kaffeefahrt die potentiellen Anleger ein und versprechen als Rendite das Blaue vom Himmel. Doch das Blaue trügt genauso wie die windigen Ertragsprognosen.

Nichtsdestotrotz sieht die Windindustrie nach dem Skandalurteil des Bundesverfassungsgerichtes Aufwind und fordert noch viel mehr Windräder, allen voran Claudia Kemfert, die von 100.000 Windrädern in Deutschland träumt. Doch das auch 100.000 mal null immer noch null ist, es bei Flaute also keinen Strom gibt, hat ihr offenbar noch niemand gesagt. Ihre Antwort an Kritiker: Sie würden immer ein Extremszenario machen, was es einmal im Jahr für 10 Tage gebe, die restlichen Tage hätten wir erneuerbare Energie im Überschuss.

Allerdings bringen Windräder durchschnittlich maximal und rechnerisch nur rund 2.000 sogenannte Volllaststunden pro Jahr, das insgesamt 8.760 Stunden hat. Die restlichen 6.760 Stunden stehen die rechnerisch Dinger still, weil kein Wind weht.

Abgesehen davon, dass es deutlich mehr Tage ohne ausreichendes Windangebot als jene von Kemfert benannten 10 gibt, ist die Botschaft klar: Habt euch doch nicht so, was braucht ihr auch jeden Tag Strom?

 




Sagen Sie ihnen, dass sie träumen: Warum Wind und Sonne niemals Atom-, Gas- und Kohlekraft ersetzen können

Die Ingenieure, die diese Anlagen gebaut und betrieben haben – und die Verantwortlichen für die Stromverteilung – können nur ungläubig den Kopf schütteln. Ihr einziger Trost könnte sein, wenn das Ganze in einem Massenausfall zusammen bricht: „… ich hab’s dir doch gesagt“.

Aber vorerst werden die Illusionisten weiterhin den „Tod“ der Kohle verkünden und uns ermutigen zu glauben, dass wir eine wind- und sonnengetriebene Zukunft haben.

In dem australischen Kultklassiker The Castle [Krimiserie] lautete Darryl Kerrigans Standardantwort [auf eine zu unverschämte .. forderung]“Sag ihm, dass er träumt“…

[… STT führt diese Anspielung weiter aus, auf diejenigen, die der Meinung sind, dass Australien seine Kohlekraftwerke weiterhin schließen kann und die Arbeitsplätze anbietenden  Unternehmen irgendwie im Geschäft bleiben können. – der Übersetzer].

Kohlekraft macht im Durchschnitt rund 75% der Energie aus, die durch das australische Eastern Grid [Stromnetzwerk] gepumpt wird. Nach Sonnenuntergang und bei totenstillem Wetter trägt sie alleine  zur  Zivilisation bei.

Der Grund für den Ausstieg aus Kohlekraftwerken ist einfach: Die Zielvorgabe für die Anteile „erneuerbarer Energien im Strommix“ – das Large-Scale Renewable Energy Target (LRET) der Bundesregierung und sein inländischer Cousin, das Small-Scale Renewable Energy Scheme (SRES), der Slush-Fonds, der heimische Solardächer unterstützt.

Über die Laufzeit der LRET und SRES  Programme werden Subventionen in Höhe von mehr als 60 Milliarden US-Dollar für Wind und Sonne aus Steuergeldern bezahlt werden .

Sie wurden entwickelt, um die  intermittierende, unzuverlässige, kostspielige und daher von Natur aus nicht wettbewerbsfähige Wind- und Sonnenenergie gegenüber zuverlässigen, konventionellen Kraftwerken – „marktfähig“ zu machen.

Wenn wir „wettbewerbsfähig“ und „marktfähig“ sagen, verwenden wir die Begriffe der tatsächlichen Angebote leichtfertig. Es sei denn, Sie halten es für möglich, die Schuhe von Usain Bolt [dem einzigen Leichtathlet der auf 100m unter 10 sec  lief) an die Startlinie zu kleben, um langsamere Läufer  im 100-Meter-Sprint „wettbewerbsfähig“ zu machen.

Nur durch die Subventionen und Bevorzugung von Wind- und Solarstrom in großem Maßstab, werden Anreize geschaffen, das in diese Industrieanlagen investiert wird,  Die Eigentümer der konventionellen Kohlekraftwerke werden dagegen nicht unterstützt. Einzelheiten darüber, wie der nationale Strommarkt  NEM durch die Subventionen für Wind und Sonne beschädigt wurde, finden Sie hier in unserem Beitrag:

Fixing Australia’s Power Pricing & Supply Crisis Means Cutting Subsidies to Wind & Solar, Right Now
[Die Behebung der australischen Krise bei der Preisgestaltung und der Stromversorgung erfordert, dass die Subventionen für Wind & Solar sofort gekürzt werden]

Unter den Mainstream-Medienkommentatoren verstehen diesen Zusammenhang  nur wenige. Der Australier Terry McCrann. Terry hat sich um Verständnis darum bemüht. Hier ist ein Artikel von ihm, der ebenso gut die Überschrift bekommen könnte: „Sag ihnen, dass sie träumen“.

 

Wind und Sonne können Kohlekraft nicht ersetzen
The Australian, Terry McCrann, 13 März 2021

Als ich letzte Woche über unsere völlig unbrauchbare – wenn auch immer realistischer werdende – Zukunft schrieb, hätte ich nicht im Traum daran gedacht,  das wir nun vier Jahre eher dort ankommen werden.

Dies ist schlicht die Entscheidung von Energy Australia, eines der größten und zuverlässigsten Kraftwerke Australiens, Yallourn, bereits im Jahr 2028 anstelle des zuvor geplanten 2032 zu schließen.

In wenigen Worten, auf Wiedersehen Yallourn, hallo Stromabschaltungen und Stromausfälle, zumindest für Victoria und South Australia. Diese Überlegung gilt sicherlich auch für New South Wales und Queensland und in einem trockenen Jahr auch für Tasmanien.

Ah, das Inselland Tasmanien, wir auf dem Festland neigen dazu, diese zu vergessen – aber nicht unseren Schatzmeister Josh Frydenberg, möchte ich hinzufügen, der Devonport, Launceston und sogar Burnie mit „Ausländern aus dem Norden“ überfluten will.

Wie ich seit etwa 15 oder 20 Jahren schreibe: „Wenn der Wind nicht weht und die Sonne nicht scheint, fließt kein Strom“; Lassen Sie mich das ergänzen: „Und wenn der Regen nicht fällt, fällt auch das Wasserkraftwerk  bald aus“.

Wenn ich das Wort „zuverlässig“ verwende, meine ich die altmodische Bedeutung des Wortes; dass Sie sich darauf verlassen können, was Kraftwerke das tun , was sie sollen.  Aber heutzutage gilt so etwas als zumindest kurios, wenn nicht sogar als positiv – Sie wissen schon, Kraftwerke erzeugen Strom zuverlässig.

Lassen Sie mich schnell hinzufügen,  dass ich die Logik und den Imperativ der Energy Australia -Entscheidung nicht im Geringsten bemängeln kann. In der Tat, wenn ich es wäre, würde ich das Yallourn Kraftwerk wahrscheinlich schon im Jahr 2023 schließen – um es mit Liddell in NSW zu einem großartigen Deal: „Einen-bestellen- Zwei –kriegen“ zu machen

Wenn es so eine „großartige Zukunft“ ist, warum nicht bald dort sein?

Mit der Entscheidung, das  Yallourn Kohlekraftwerk zu schließen – und genauer gesagt, die 300 Millionen Dollar pro Jahr oder weit über 1 Milliarde Dollar in diesen zusätzlichen vier Jahren nicht mehr auszugeben, um es „zuverlässig und als back-up“ zu erhalten – tut EA nur das, was die „aufgewachten Eliten“ und mehr noch der politische Rahmen den Energieerzeuger anweisen, zu tun. Ich bewundere sogar sozusagen die Ehrlichkeit in ihrer Aussage.

Yallourn wird runtergefahren, damit sind die 1500 MW Strom die es zuverlässig  „rund um die Uhr“ erzeugen kann, weg  (programmierte Wartungszeiten und seltenste Ausfälle beiseitegelassen).

Das wird ersetzt durch… die größte Batterie der Welt: (bislang einen) 350 MW Speicher. Möchten Sie das nicht in ihrem Smartphone haben?  Das ist es, was wir bekommen, um das ‚Licht an‘ zu behalten.

Was sind schon 1500 MW gesicherte Abgabe Leistung – stundenweise, stundenlang, 365 Tage im Jahr rund um die Uhr, im Vergleich zu einer 350 MW-Batterie, die in vier Stunden leer ist und nach einer echten Stromquelle zum Aufladen sucht?

Die EA-Erklärung bildete einen interessanten Kontrast zu dem, was AGL (AGL Energy ist der größte australische Anbieter von Gas und Elektrizität) in 2017 herausbrachte, als sie die Schließung von Liddell ankündigten.

AGL fühlte sich verpflichtet, zumindest so zu tun, als könnte es die Energie ersetzen, die Liddell seit 50 Jahren jedes Jahr erzeugt hatte:

„Eine Mischung aus hocheffizienter Spitzenlaststrom aus Gas, erneuerbaren Energien, Batteriespeicher und Demand  Response (~Bedarfslieferung).

Lassen Sie mich übersetzen:

  • „Demand Response“ – Sie brauchen Licht, schalten Ein und es bleibt dunkel.
  • „Batteriespeicher“ – Wenn die Batterie leer ist, schalten Sie den Lichtschalter ein und es bleibt dunkel.

Der einzige glaubwürdige Teil der Stromerzeugung,  der die 2000 MW ersetzte, als Liddell schloss, war eine 500 MW-Gasanlage. Der Ersatz der „großen Kraftwerke“ war ein Witz – sogenannte 1600 MW erneuerbarer Energien, die von Tag zu Tag sich ausschließlich nach Lust und Laune von Wind und Wolken richten und oft genau Null sein können.

Im Gegensatz dazu belastete sich Energy Australia nicht mit dem Pseudo-Unsinn. Wir schalten 24/7 1500 MW aus und ersetzen es – nur teilweise – durch eine große Batterie. Wenn die leer wird, hoffen Sie besser, dass der Wind weht – Das ist geradlinig, einfach, ehrlich.

Wie ich letzte Woche ausführlich dargelegt habe, ist das zentrale Problem mit Wind (und Sonne) – das diese selbst das Problem sind! Wenn man die zuverlässigen Kraftwerke völlig und unwiderruflich unbrauchbar macht, ist es egal ob Sie 100 „Turbinen“ oder 10.000 oder sogar 100.000 haben – die Realität ist, dass sie einfach nichts liefernm wenn kein „Brennstoff“ vorhanden ist.

Auf dem Papier verfügt Großbritannien über eine „Kapazität“ der Windkraft von etwa 26.000 MW, was dem Nennwert nach reicht,  um seinen gesamten Strom in Zeiten außerhalb der Spitze der nationalen Nachfrage zu liefern – das käme sogar in die Nähe von zwei Dritteln der rund 40.000 MW, die in Spitzenzeiten benötigt werden.

Es kommt natürlich nie auch nur ansatzweise in die Nähe – die erzeugte Spitzenleistung durch Wind erreichte bislang maximal ungefähr 13.000 MW. Aber wie ich ausführlich darlegte, erzeugte der Wind der Vorwoche an zwei ganzen Tagen nur 500 MW bis 800 MW.

Selbst 100 der großen Batterien von Energy Australia  können den Mangel zwei Tage lang nicht ausgleichen.

Die Lichter in Großbritannien wären vor kurzem buchstäblich ausgegangen, wenn nicht viel Gas und die nicht erneuerbaren Hackschnitzel verbrannt worden wären, sowie das Kernkraftwerk und über die Stromkabel von Europa der notwendige Rest hinzugefügt worden wäre.

Das ist das zentrale Problem mit der erneuerbaren Zukunft. Sie sollten teure Alternativen im Standby-Modus bereithalten oder sich darauf vorbereiten, dass Sie im Dunkeln sitzen.

Das von Energy Australia identifizierte Problem, das es zwingt, das Yallourn Kraftwerk zu schließen, hat auch eine heimtückischere Seite, wenn zu viel  Wind weht. All dieser buchstäblich kostenlose Strom – ohne Grenzkosten – darf ins Netz fließen, drückt die Preise vorübergehend nach unten und vertreibt Kohlekraft in den stand-by.

Das wäre in Ordnung, wenn wir in einer dunkelgrünen Zukunft für kostenlose Energie wären, wenn es aufrechterhalten werden könnte –  aber das kann es nicht. Sie können nicht genug Batterien bauen, Sie finden noch nicht einmal genügend Rohstoffe dafür. Wollen wir wirklich eine ganze Schatten-Stromerzeugungsindustrie haben [und finanzieren!] , die nur dann eingeschaltet wird, wenn der Wind nicht weht und die Sonne nichtscheint?

Es ist verrückt. Aber es ist noch verrückter, weiter in die von Energy Australia identifizierte Zukunft zu taumeln – alle Kohlekraftwerke zu schließen, damit wir dann die Windräder selbst anblasen, um Strom für Licht haben zu können.

Das Minimum, das von jedem Anbieter verlangt werden muss, der Wind- oder Sonnenenergie in das Netz einspeisen möchte, ist, dass er 365 Tage im Jahr rund um die Uhr ein Mindestmaß an planbarem Strom garantiert.

Dann nähern Sie sich den tatsächlichen Kosten für den „kostenlosen Strom“ aus Wind und Sonne. Und dann sind da noch, alle diese urigen „Turbinen“, die die Landschaft zerstören und Vögel schlachten.

The Australian [Bezahlsperre https://www.theaustralian.com.au/business/mining-energy/wind-and-solar-cant-replace-coalfired-power/]

https://stopthesethings.com/2021/03/15/tell-em-theyre-dreamin-why-wind-solar-can-never-replace-nuclear-gas-coal-fired-power/

Übersetzt durch Andreas Demmig




Netto-Verluste: Subventionierte Wind- und Solarindustrien zerstören mehr Arbeitsplätze als jemals zuvor

Der Mythos über sogenannte „grüne“ Energiearbeitsplätze ist genau das – nur ein Mythos..

Südaustraliens Besessenheit von Wind- und Sonnenstrom trieb die Strompreise durch das Dach und ganze Branchen aus dem Geschäft. Der [Bundes-] Staat hat einen wirtschaftlichen Rückstau, der entscheidend von den Verteidigungsausgaben des Commonwealth abhängt, um einige bedeutende Arbeitsplätze beim Bau von Fregatten und U-Booten für die Marine zu erhalten.

Und Südaustralien ist nicht der einzige Ort auf der Welt, an dem subventionierte, zeitweise und völlig unzuverlässige Windkraft zu einer nachgewiesenen sozialen und wirtschaftlichen Katastrophe geworden ist  –  Ach nein. Die unvermeidlichen Konsequenzen des Versuchs, eine Wirtschaft nach den Launen des Wetters zu führen, sind universell.

In diesem Beitrag behandelte STT  eine sehr detaillierte Studie aus Wisconsin über die Auswirkungen steigender Strompreise (verursacht durch die massiven Subventionen für Wind und Sonne) auf reale Arbeitsplätze. Basierend auf tatsächlichen Daten, nicht auf Modellen und Annahmen – hat Wisconsins popliges 10% Ziel für Erneuerbaren Strom ein Loch in Höhe von Milliarden US-Dollar in der jährlichen Wirtschaftstätigkeit geschlagen; vernichtet jährlich 10.000 echte Arbeitsplätze; und Überraschung, Überraschung – es gibt keine Anzeichen für den viel gepriesenen Boom für „grüne“ Arbeitsplätze – wie es die Windindustrie, ihre Parasiten und Gaukler seit langem versprochen haben.

Und jeder Job, der auf Dauer von ständigen Steuerzuschüssen abhängt, ist keine sinnvolle Beschäftigung. Es ist Wohlfahrt [und Betrug am Steuerzahler] unter einem anderen Namen.

Der Zusammenhang zwischen Subventionen für Wind- und Solarenergie und „grünen“ Arbeitsplätzen wird ziemlich offensichtlich, sobald die Subventionen gekürzt werden. Als Europa Anfang 2019 begann, sie zu kürzen, lag die Windindustrie in den Seilen: Der deutsche Bau von WKAs kam zum Stillstand .In der EU war 2018 „das schlechteste Jahr für neue Windenergieanlagen seit 2011“

Der Zusammenbruch der Hersteller von Windkraftanlagen und Solarmodulen war plötzlich und erstaunlich, aber nicht überraschend. Die neue „grüne“ Wirtschaft wurde brandig; Tausende von Arbeitsplätzen wurden über Nacht abgebaut: in 2018 baute die deutsche Solarindustrie 80.000 Arbeitsplätze ab und der dänische Turbinenhersteller Vestas hat allein in einem Werk 600 Mitarbeiter seines „geschätzten“ Teams entlassen

In Anbetracht dieser Beispiele braucht es eine ziemlich mutige Seele, um irgendwo für einen Glücksfall „grüner Jobs“ zu werben.

Aber es gibt viele, die sich in den Hallen der Macht eingenistet haben  – diejenigen, die Fakten und Beweise ignorieren, als wären sie lästige Buschfliegen bei einem Outback-Rennen. Das Problem ist, dass Sie sie nur so lange verscheuchen können, bis sie schließlich zurückkommen, um Sie zu beißen.

Der Australier Adam Creighton wirft einen Blick auf die großen „grünen“ Jobs.

 

Der Revolution grüner Arbeitsplätze geht die Puste aus

The Australian, Adam Creighton, 13 February 2021

Früher war das „Lernen des Programmierens“ der Schlüssel für Arbeitnehmer, die vor dem wirtschaftlichen Ruin standen, um wieder bezahlte Arbeit  zu bekommen.

Der neue US-Außenminister John Kerry forderte kürzlich die Arbeiter auf, die sich über die Schließung der Keystone XL-Pipeline durch die Biden-Regierung ärgerten, „zu lernen, wie man Sonnenkollektoren herstellt“.

Der vom vorherigen Präsidenten Donald Trump, genehmigte Ausbau von mehr als 500 km Pipeline, hätte Öl aus Alberta, Kanada, zu Raffinerien in Illinois und Texas gepumpt.

So wie Programmierjobs immer noch nur einen winzigen Anteil an den Arbeitsplätzen ausmachen, werden auch „grüne Jobs“ – vage definierte, tugendhafte Arbeit zur Eindämmung des Klimawandels – dem Hype nicht gerecht.

Inmitten der wirtschaftlichen Unsicherheit durch Corona werden jedoch nur wenige Trost in der Erfolgsbilanz grüner Arbeitsplätze finden. Zwar stieg in der Dekade bis 2019 die Zahl der Beschäftigten im Bereich der erneuerbaren Energien in Australien um beeindruckende 120 Prozent, alle zusammen summieren sich nun auf 27.000, bei mehr als 13 Millionen Arbeitskräften.

Laut einer Analyse des Instituts für öffentliche Angelegenheiten stellen Arbeitsplätze im Bereich erneuerbare Energien im selben Zeitraum von 10 Jahren, 1 Prozent der neu geschaffenen Vollzeitarbeitsplätze. „Gegenüber jedem Vollzeitjob im Bereich erneuerbare Energien gibt es 56 Arbeitsplätze in der Landwirtschaft, im Bergbau und im verarbeitenden Gewerbe“, erklärt Daniel Wild, ein IPA-Forscher.

Die frühere ACTU-Chefin Jennie George [Australian Council of Trade Unions ~Arbeitergewerkschaft] wies letzte Woche auf „Kohlenstoffarbeiter“ in den Bereichen Kohlebergbau, Gas- und Ölförderung, Erzeugung fossiler Brennstoffe und integrierte Stahlherstellung hin.

Es kann nun wirklich keiner behaupten, dass grüne Jobs nicht genug Zeit hatten, sich zu vermehren. Das Ziel für erneuerbare Energien, nach dem Stromhändler mehr als 20 Prozent des Stroms aus erneuerbaren Quellen beziehen müssen, wurde bis 2020 vollständig umgesetzt. In Queensland verfügen fast 40 Prozent der Haushalte über Solarmodule auf dem Dach, während in Südaustralien routinemäßig berichtet wird, dass 70 Prozent des Stroms aus erneuerbaren Quellen stammen.

[Note to Adam ~ Nebenbei bemerkt: Sie sind ausgebildeter Wirtschaftswissenschaftler und sollten Ihre Statistik vorwärts-und-rückwärts beherrschen. Es kann nicht schaden, die 70% Zahl im obigen Absatz „im Durchschnitt“ zu erklären. Wenn die Sonne untergeht und ruhiges Wetter einsetzt, können Sie in Südaustralien (oder Queensland) um keinen Preis Wind- oder Sonnenenergie kaufen. Oh, und übrigens, Strom wird nicht „im Durchschnitt“ verbraucht. Der arme Mensch auf der Intensivstation braucht ihn hier und jetzt, nicht nur, wenn der Wind weht oder die Sonne aufgeht.]

Wir sollten bereits einen Boom grüner Arbeitsplätze erleben.

Deutschland, das den Übergang zu erneuerbaren Energien so ernst nimmt, dass es ein Wort dafür hat „Energiewende“, bietet eine warnende Geschichte. Bis 2030 sollen 65 Prozent des Stroms aus erneuerbaren Quellen stammen.

Vergangenen Woche wurde berichtet, dass sich die Zahl der Arbeitsplätze im deutschen Sektor für erneuerbare Energien – Produktion und Installation – von 300.000 im Jahr 2011 auf rund 150.000 im Jahr 2018 fast halbiert hatte, was nur teilweise durch einen Zuwachs von 30.000 in Service und Wartung auf insgesamt rund 80.000 ausgeglichen wurde.

Chinas wachsende Wettbewerbsfähigkeit bei der Herstellung von Solarmodulen erklärt den Verlust. Von den zehn größten Solarmodulherstellern der Welt sind in acht China. Wenn Chinas Löhne zu stark steigen, wäre Indien im Einsatz.

Wenn das deutsche verarbeitende Gewerbe nicht mithalten kann, kann es das australische auch nicht. Solange sich die Löhne und Bedingungen in fortgeschrittenen Ländern nicht wesentlich verschlechtern, werden ihre Arbeiter keine Sonnenkollektoren herstellen, wie Kerry anpreist.

Was gibt es sonst noch in „grün“? Für die meisten Arbeitslosen ist es keine Option, in einem großen Unternehmen ein „Leiter für Nachhaltigkeit“ für 500.000 USD pro Jahr zu werden.

Erneuerbare Energien sind grundsätzlich weniger arbeitsintensiv als die Energieversorgung aus herkömmlichen Energiequellen. Für den Betrieb von Kohle-, Gas- und Kernkraftwerken sind Hunderte, manchmal Tausende Facharbeiter erforderlich. Im Gegensatz dazu werden Sonnenkollektoren und Windturbinen nach ihrer Inbetriebnahme weitgehend vergessen.

 [Nebenbei bemerkt: In großen Solarfeldern gibt es für einige „glückliche“ Menschen die ständige Aufgabe, Unkrautvernichter zu versprühen und die Sonnenkollektoren mit Wasser zu waschen, um Schmutz und Staubablagerungen zu entfernen. Auch die Wartung von Windkraftanlagen beschäftigt einige Jungs. Getriebe und Generatoren müssen häufig nach einigen Jahren ausgetauscht werden , ebenso gebrochene Schaufeln , bevor sie zerfallen und in alle Richtungen abfliegen. Als unerwartetes Nebengeschäft gab es einen Anstieg der Arbeitsplätze für Trucker und Bulldozer-Betreiber, die an der Bestattung der Überreste beteiligt waren (siehe Bild im Original vom verbuddeln der Überreste). Die mit den WKAs verbundenen Betriebs- und Wartungskosten beginnen bei etwa 25 USD pro gelieferter MW / h und steigen mit der Zeit . Also kaum ein „fertig und vergessen“ Betrieb.]

Natürlich kann es wirtschaftlich schlecht sein, eine bestimmte Energiequelle nur deshalb zu wählen, wenn dadurch eine große Anzahl von Arbeitsplätzen erhalten bleibt. Die Wirtschaftsgeschichte besteht aus einer Reihe neuer arbeitssparender Geräte, mit denen Arbeitnehmer andere, höherwertige Aufgaben erledigen können.

Entscheidend ist letztendlich, wie billig und zuverlässig die Energie bereitgestellt werden kann. Die Strompreise wirken sich auf die Beschäftigung im verarbeitenden Gewerbe, in der Landwirtschaft und im Bergbau sowie auf die gesamte Wirtschaft aus. Erneuerbare Energien haben eine große oberflächliche Anziehungskraft: Wenn die Sprüche von „kostenloser“ Energie wahr wären, sollten die Stromrechnungen fallen und unsere Wirtschaft von einer der größten Kosten befreit werden, ganz zu schweigen von den beschworenen geringeren Kohlendioxidemissionen, die zur Eindämmung der globalen Erwärmung beitragen würden.

Die Strompreise sind jedoch mit wachsenden Anteilen erneuerbarer Energien [im Durchschnitt!] nicht gesunken. Im Gegenteil, weltweit hat die Einführung von Solar- und Windkraft zu einem außerordentlichen Anstieg der Stromkosten geführt, der den Rückgang der Fertigungsarbeiten in den Industrienationen zusätzlich beschleunigt hat.

Von Anfang der neunziger Jahre bis 2017 erlitt Australien den Preisanstieg vom  billigsten Strom weltweit zum teuersten der Welt – [in ständigem Wettlauf mit Deutschland und Dänemark, vielleicht nun auch mit Kalifornien]. Die Preise sind zuletzt etwas gesunken, aber das scheint eher auf aktuell  geringere Einspeisung von Wind-und Solarstrom bei „schlechten Wetterverhältnissen“ hinzudeuten.

Der „Rohstoff“ für erneuerbare Energien mag selbst „kostenlos“ sein, aber der Bau, die Errichtung und die Wartung der Windräder und Panels – und die massiven teuren Batterien, die nun vermehrt angepriesen werden – sind alles andere als preiswert. Ohne Subventionen wird niemand in einen Sektor investieren, der keine Rendite bringt.

Ironischerweise hat die Fokussierung auf Wind-und  Solarenergie durch die Verteuerung von Strom, Australiens Möglichkeiten zur Herstellung von Solarmodulen [und Windräder] untergraben. Wenn wir bis 2050 den Netto-Nullpunkt erreichen müssen, scheint Atomkraft eine bessere Option zu sein als Wind und Sonne. Selbst wenn es teurer als Kohle und Gas ist, erfordert es zumindest mit dieser Stromquelle hochqualifizierte Arbeitskräfte und arbeitet zuverlässig rund um die Uhr.

The Australian, genehmigter Nachdruck (ohne Bezahlsperre) in

https://www.miningday.com.au/green-jobs-revolution-running-out-of-power/

 

https://stopthesethings.com/2021/02/15/net-loser-subsidised-wind-solar-industries-destroy-more-jobs-than-they-ever-create/

Übersetzt durch Andreas Demmig

 




Abhängig­keit von Wind und Solar von fossilen Treib­stoffen ist eine Tatsache, an der man nicht vorbei kommt.

Chuck Schumer, der Vorsitzende der Demokraten im Senat, twitterte am 20. Januar 2021: „Die demokratische Mehrheit im Senat wird eine mutige Gesetzgebung auf den Weg bringen, um die Klimakrise zu besiegen, indem sie in saubere Infrastruktur und Produktion investiert. Es wird Millionen von guten Jobs für Amerikaner schaffen, unabhängig von der Postleitzahl.“

Biden kündigte Anfang des Monats an, dass er plant, die Genehmigung für die Keystone XL-Pipeline an seinem ersten Tag im Amt zu streichen. Bernie Sanders begrüßte den Schritt und twitterte: „“ch bin erfreut, dass Joe Biden die Keystone-Genehmigung aufheben wird[…] … Bei all den [sic] großen Krisen, mit denen Amerika konfrontiert ist, dürfen wir die existenziellste Bedrohung unseres Planeten nicht aus den Augen verlieren: den Klimawandel.“*

[*Siehe die Bemerkung des Übersetzers am Ende!]

Die Prämisse lautet also, dass fossile Brennstoffe den Klimawandel vorantreiben und große Ölprojekte wie die Keystone-Pipeline aufgegeben werden müssen. Sie erwarten, dass erneuerbare Energien die fossilen Brennstoffe ersetzen und nennen sie „sauber und grün“.

Aber ist das die Realität?

Es gibt ein dunkles Geheimnis, das weder die Biden-Administration noch die Mainstream-Medien zu diskutieren oder anzuerkennen bereit sind. Das ist die Tatsache, dass Energieerzeugungs-Technologien wie Wind und Solar von fossilen Brennstoffen abhängen.

Netz-Realität: Erneuerbare sind ohne fossile Treibstoffe absolut nutzlos!

Solarmodule können nachts oder bei starker Bewölkung keinen Strom erzeugen. Ebenso können Windturbinen keinen Strom erzeugen, wenn kein Wind weht, und selbst diejenigen in den Wind-Hotspots (wo es aufgrund der optimalen Windgeschwindigkeit ein höheres Potenzial zur Energieerzeugung gibt) sind nur zu bestimmten Jahreszeiten effizient.

Die Wind- und Solarindustrie plant, diese Nachteile durch den Einsatz von Backup-Strom zu kompensieren. Aber die derzeit verfügbaren Backup-Lösungen – einschließlich Batterien, Erdgas- (oder Diesel-) Turbinen mit offenem Kreislauf und Wasserkraftwerken – sind nicht in der Lage, Wind- und Solarenergie in einem groß angelegten Netzverbund zu unterstützen. Daher bleiben fossile Kraftwerke – und Kernkraftwerke – die einzigen zuverlässigen Backup-Lösungen, um die Netzversorgung aufrechtzuerhalten, wenn große Wind- und Solarnetzwerke keinen Strom erzeugen können.

Ein klassisches Beispiel für diese Ineffizienz und Unzuverlässigkeit der erneuerbaren Energien wurde Anfang dieses Monats in Deutschland beobachtet, wo die 110 Gigawatt installierte Kapazität der erneuerbaren Energien die Energienachfrage nicht decken konnte.

Abgesehen davon, dass sie nicht in der Lage waren, die Nachfrage zu befriedigen, war die Erzeugung in hohem Maße intermittierend und unvorhersehbar, was einen übermäßigen Druck auf die fossilen Kraftwerke ausübte, um die Nachfrage zu befriedigen.

Wenn weder Wind- noch Solarkraftwerke in Betrieb sind, werden die Auswirkungen der Volatilität in der Stromerzeugung an die Kunden weitergegeben, was zu Stromausfällen und erhöhten Stromkosten führt.

Wir brauchen kein zweites Kalifornien!

So auch bei den jüngsten Bränden in Kalifornien, als Gouverneur Gavin Newsom einräumte, dass erneuerbare Energien für die Stromausfälle im Bundesstaat verantwortlich waren.

„Wir können nicht die Zuverlässigkeit opfern, während wir weitergehen“, sagte er. „Wir haben es versäumt, diese Engpässe vorherzusagen und zu planen. Und das ist einfach inakzeptabel.“

Die Gleichung ist in Kalifornien ganz einfach: 36 % des Stroms in Kalifornien stammt aus erneuerbaren Energien, und wenn diese ausfallen – bei Bränden, Hitzewellen und in jeder Nacht – schaltet der Staat die Erdgaskraftwerke (fossile Brennstoffe) ein, um den Bedarf zu decken.

Aber auch Erdgaskraftwerke werden geschlossen, und der Staat importiert schließlich Strom von Nachbarn, die auf fossile Brennstoffe angewiesen sind, um ihn zu liefern.

Ab sofort sind die Staaten, die als „führend in erneuerbarer Technologie“ bezeichnet werden, auf fossile Brennstoffe angewiesen, um sie vor Stromausfällen zu bewahren.

Aber wenn das ganze Land dem Beispiel Kaliforniens folgt und die fossilen Kraftwerke abschaltet, wird es zu beispiellosen Stromausfällen kommen, wenn Wind und Sonne ausfallen, weil es keine Nachbarn gibt, von denen man den Strom importieren kann.

Erneuerbare Energien können einfach nicht den benötigten Strom zu einem erschwinglichen Preis liefern. Aber der blinde Glaube daran, dass sie es können, hat sich in Kalifornien und Deutschland als katastrophal erwiesen, die beide den Preis für ihre überschwängliche Umarmung der erneuerbaren Energien zahlen.

Bidens Clean Energy Plan und das Gerede seiner Regierung von der „Rettung des Planeten“ und der Entwicklung „sauberer Technologien“ zur Schaffung von Arbeitsplätzen mag moralisch ansprechend klingen. In Wirklichkeit ist es einfach nur himmelschreiender Unsinn.

[Hervorhebung vom Übersetzer]

This article was originally published on American Thinker.

Link: http://cornwallalliance.org/2021/02/wind-and-solar-dependency-on-fossil-fuels-is-a-fact-we-cannot-ignore

Übersetzt von Chris Frey EIKE

*Bemerkung des Übersetzers: Man fragt sich immer wieder, ob diese Herrschaften wirklich glauben, was sie da von sich geben. Wenn ja – Hilfe! Wer rettet uns vor dieser Katastrophe? Wenn nein – noch lauter: Hilfe! Was bezwecken diese Führer mit ihrer Politik?




Der Flaute-Winter 2021: Wenig Wind – warum?

Alle drei Wintermonate 2020/21 verliefen windschwach

Mangels geeigneter Winddaten (DWD-Flächenmittel gibt es monatsweise leider nur für Lufttemperaturen, Sonnenscheindauer und Niederschlagsmenge) lassen die Ergebnisse der deutschen Stromerzeugung gewisse Rückschlüsse auf die Windstärke zu, denn Deutschland möchte ja am liebsten ganz auf Fossile und Kernenergie verzichten, und hat in den letzten 30 Jahren den Ausbau der Windenergie massiv vorangetrieben – doch wenn der Wind einschläft, zeigt sich das ganze Dilemma der Deutschen Energiewende:

Abbildungen 1a bis c: Das hatte sich die Politik anders vorgestellt – Wind (hell blau-grau) und Sonne (kaum sichtbare, gelbliche Spitzen) sollten doch längst den meisten Strom erzeugen – aber das Wetter spielt nicht mit. Weder im Dezember 2020 (oben, 1a) noch im Januar 2021 (Mitte), noch im Februar 2021 (bis Monatsmitte vorliegend, unten) wehte über längere Zeiträume ausreichend Wind, der meist bloß kümmerliche 1 bis 15% des Stroms lieferte, selten mal deutlich über 20%. Da hätten auch doppelt so viele Windräder nicht geholfen – es fehlte an Wind, der sie antreiben könnte. Nur die verbliebenen Kohle- und Kernkraftwerke sowie neue Gaskraftwerke verhinderten massive Stromausfälle (Blackouts). Bildquellen energy-charts.info, ergänzt.

Die massiven physikalisch-meteorologisch-technisch-logistischen Probleme der Energiewende sollen hier nicht näher erläutert werden; Näheres unter anderem hier. Aber alle drei Abbildungen belegen das Fehlen langer, sehr windiger Phasen, wie es sie beispielsweise im Februar 2020 gegeben hatte. Das vom Autor gebildete Windmittel aus 25 DWD-Stationen in Norddeutschland ist nur bedingt repräsentativ, veranschaulicht aber ebenfalls die geringe Windstärke des endenden Winters 2021 sowie einen eher negativen Trend der winterlichen Windgeschwindigkeit, der sich so ähnlich auch in allen Jahreszeiten und folglich auch im Jahresmittel, zeigt:

Abbildung 2: Der Winter 2021 gehörte zu den windärmsten der letzten Jahrzehnte. Dabei wurde der Februar, dessen Daten noch nicht vorlagen, eher reichlich geschätzt; wahrscheinlich wird er noch windärmer ausfallen. Der Negativ-Trend ist wegen der großen Streuung nicht signifikant; doch der letzte, wirklich fast durchgängig sehr windige Winter liegt mit 2006/07 nun schon weit zurück.

Windschwache Winter der jüngeren Vergangenheit

Wegen des Fehlens verlässlicher Winddaten lassen sich windschwache Winter nur grob aus den NOAA-Datensätzen für den Zonal-und den Meridionalwind im 1000-hPa-Niveau erkennen. Diese sind immerhin seit Winter 1948/49 verfügbar. Für Norddeutschland erwiesen sich folgende Winter als deutlich windschwach: 1951/52, 1959/60, 1962/63, 1963/64, 1976/77, 1978/79, 1981/82, 1984/85, 2005/06, 2009/10, 2010/11 und 2012/13. Zeit- und gebietsweise windschwach waren auch noch die Winter 1995/96 und 1996/97. Hierbei geht es stets um das Wintermittel; einzelne, sehr windige oder gar stürmische Phasen gab es in jenen Wintern dennoch. Schon bei flüchtiger Betrachtung fällt aber auf: Es sind allesamt Winter, die entweder kalt oder normal temperiert waren, sehr milde fehlen. Warum das so ist, werden wir gleich noch sehen.

Windschwache Großwetterlagen

In erster Linie erweisen sich alle Hochdruckwetterlagen als meistens windschwach; besonders das Hochdruckgebiet über Mitteleuropa (HM) und die Hochdruckbrücke über Mitteleuropa (BM). Im Hochzentrum oder unter der Achse einer Hochdruckzone fehlt das für Wind erforderliche Luftdruck-Gefälle (es herrscht ein großer Abstand der Linien gleichen Luftdrucks, die in der Wetterkunde Isobaren genannt werden). Aber während bei sommerlichen Hochdrucklagen die Kraft der Sonne den Wind zumindest tagsüber teils merklich auffrischen lässt („Regionalwinde“ mit nachmittäglichem Maximum als Land-See-, Berg-Tal- oder Flurwind), ist ihre Kraft im Winter zu schwach. Und die bodennahe Kaltluft unter einer winterlichen Inversion kann selbst dann noch zur Flaute führen, wenn sich ein Tief schon genähert hat und der Wind in einigen hundert Metern Höhe längst wieder kräftig weht. Erst an den Rändern der Hochdruckgebiete kann man windigere Verhältnisse erwarten; mitunter kann es hier sogar stürmen. Zwei Wetterkarten-Beispiele verdeutlichen die winterlichen Verhältnisse bei Hochdruckwetter:

Abbildungen 3a und 3b: Schwache Brücke zwischen einem Atlantik- und einem Russland-Hoch am 2. Dezember 2020 19 Uhr mit Windstille über Deutschland; keine Isobaren, so begann der Flaute-Winter 2020/21 (3a, oben). Elf Jahre eher (1. Dezember 2010) begann der Winter gänzlich anders: Am Rande einer Hochdruckzone, welche vom Atlantik über Südskandinavien zum Baltikum reichte, blies bei deutlichen Minusgraden ein kräftiger Ostwind; es kam zu Schneeverwehungen; man erkennt viele Isobaren (unten, 3b). Bildquellen wetter3.de aus dem UKMO-Wetterkartenarchiv; ergänzt.

Aber die „richtige“ großräumige winterliche Sturmwetterlage geht meist mit westlichen Wetterlagen einher; diese hatten im aktuellen Winter Seltenheitswert; daher ein Beispiel aus dem stürmischen Februar 2020:

Abbildung 4: Südweststurm am 16. Februar 2020 (viele Isobaren über Deutschland). Bildquelle wetter3.de aus dem UKMO-Wetterkartenarchiv; ergänzt.

Nun wird auch klar, warum windarme Winter eher zu Kälte tendieren: Erstens fehlen die stürmischen Westlagen, welche die milde Atlantik-Luft nach Deutschland lenken (Warmluft-Advektion). Und zweitens kühlt sich ruhig lagernde Luft im Winter stets mehr oder weniger schnell ab (je nach Bewölkungsverhältnissen – je klarer und wasserdampfärmer die Winterluft, desto schneller deren Abkühlung). Letzteres ist oft bei „Hochdruckwetter“ der Fall. Wie wir gleich noch sehen werden, können jedoch auch winterliche Tiefdruckwetterlagen sehr windschwach verlaufen; das war eines der wesentlichen Merkmale des Winters 2020/21.

Besonderheiten der Winter-Witterung 2020/21

Eine längere, typische, windschwache Hochdruckwetterlage war nur während der Kältewelle um den 10. Februar zu beobachten (von Skandinavien nach Mitteleuropa ziehendes Hochdruckgebiet); auf diese soll hier nicht näher eingegangen werden. Aber warum verliefen auch Dezember und Januar, in welchen Kälte-Hochs fehlten, so windschwach? Die wesentliche Ursache findet sich in kleinen, mit Höhen-Kaltluft gefüllten Rand- und Teiltiefs, welche vom Atlantik und von Großbritannien immer wieder nach West- und Mitteleuropa zogen, sich hier abschwächten oder auflösten und dabei mehr oder weniger intensive Schnee- und Regenfälle auslösten, aber wegen ihrer geringen Stärke kaum noch Wind ermöglichten; zumal sich oft gleich mehrere dieser Tiefs in unserer Nähe befanden (zwischen zwei oder mehr Tiefs liegt ebenfalls eine nahezu windstille Zone). Schon Neujahr begann mit einer solchen Lage:

 

Ab Ende Januar kam dann noch die sich über Mitteleuropa bildende Luftmassengrenze hinzu. Kaltluft aus Nord bis Nordost traf auf sehr milde Süd- bis Südwestluft. Doch an einer solchen Grenzlinie heben sich die Geschwindigkeiten beider Luftmassen auf – es herrscht Flaute:

Abbildung 6: In einer schwachen Tiefdruckrinne treffen Warm- und Kaltluft aufeinander (Luftmassengrenze). Wenig Wind in weiten Teilen Deutschlands; Lage vom 4. Februar, Mittags. Bildquelle wetter3.de aus dem UKMO-Wetterkartenarchiv; ergänzt

Die langfristige Entwicklung der winterlichen Windstärke über Norddeutschland

Gewisse Rückschlüsse lassen die Daten des Amerikanischen Wetterdienstes (NOAA) über die Geschwindigkeiten des Zonalwindes (positive Werte bedeuten West-, negative Ostwind) und des Meridionalwindes (positive Werte Süd- und negative Nordwind) zu, welche seit Winter 1948/49 vorliegen. Addiert man die Beträge des Zonal- und Meridionalwindes, so erhält man eine Summe, welche brauchbare Rückschlüsse über die realen Werte der Windgeschwindigkeiten zulässt (je höher die Werte, desto windiger). Die folgende Grafik zeigt die Verhältnisse für die (bodennahe) 1000-hPa-Fläche über Norddeutschland und gleich eine der wichtigsten Einflussfaktoren auf die Windgeschwindigkeit – die NAO:

Abbildung 7: Nicht nur kurz-, sondern auch langfristig ist der Wind ein wankelmütiger Geselle, seine Stärke schwankt stark. Schwächephasen kurz nach Mitte des 20. Jh. und um 2010 stehen windigere um 1990 und gegenwärtig gegenüber – doch ist der sehr windschwache Winter 2020/21 noch nicht in der Grafik enthalten. Man beachte aber, dass es sich hierbei erstens nicht um reale Windgeschwindigkeiten handelt – die Rechengröße kommt diesen aber relativ nahe. Zweitens wirkt das hier genutzte „endbetonte“ 11-jährige Gleitmittel zeitlich leicht verzerrend – die tatsächlichen, gemittelten Minima und Maxima traten etwas eher ein. Signifikant wurde diese „indirekte“ Windstärke von der NAO beeinflusst, was auch logisch ist: Die NAO als Maß für das Luftdruckgefälle zwischen Portugal und Island im weitesten Sinne beeinflusst die Intensität der Westströmung über dem Ostatlantik, welche oft (nicht immer!) bis nach Mitteleuropa reicht – und damit die Häufigkeit und die Stärke der Westwetterlagen in Mitteleuropa. Bei stark negativen NAO-Werten kann sich gar eine Ostströmung über dem Ostatlantik einstellen – damit ist dann keine Zufuhr milder Atlantikluft nach Deutschland mehr möglich. Original-NAO-Werte nach HURRELL durch Addition (+7) aufgewertet, um sie besser in der Grafik zu platzieren; der Trend wird davon nicht beeinflusst.

Ob nun künftig wieder eine Abnahme der Windgeschwindigkeit erfolgt (oder gar mit dem Winter 2020/21 bereits begonnen hat), hängt also entscheidend von der NAO ab. Diese tendierte seit dem „Klimasprung“ von 1988 zu überwiegend positiven Werten – von einer kurzen Schwächephase um 2010 einmal abgesehen. Doch wird das auch so bleiben? Logischer, aber nicht sicher vorhersehbar, wäre eine Abnahme in nächster Zukunft. Ob auch die AMO gewisse Einflüsse ausübt, soll hier nicht erläutert werden. Zwar ließen sich hier keine statistischen Zusammenhänge zur indirekten Windgeschwindigkeit finden; doch ist bekannt, dass die AMO die Häufigkeit der Süd- und Südwestlagen positiv beeinflusst; Letztere können sich im Winter mitunter zu Sturmlagen entwickeln.

Abbildung 8: Tageswerte der NAO seit Mitte Oktober 2020 bis zum 14. Februar 2021. Aufrecht stehende Balken bedeuten positive, nach unten zeigende negative NAO-Indexwerte. Nach deutlich positiven NAO-Werten im Spätherbst überwogen im Winter ganz eindeutig negative Werte, allerdings nur in moderaten Ausmaßen. Bildquelle: NOAA

Die langfristige Häufigkeitsentwicklung winterlicher Großwetterlagen

Zumindest die Großwetterlagen-Klassifikation nach HESS/BREZOWSKY lässt eine Rückverfolgung der Häufigkeitsverhältnisse bis Winter 1881/82 zu; die Objektive Wetterlagen-Klassifikation des DWD nur bis 1979/80. Freilich lassen sich daraus, wie schon die vorstehenden Wetterkarten-Beispiele zeigen, nur äußerst vage Rückschlüsse auf die Windgeschwindigkeiten ziehen. Aber wie wir schon sahen, ist die NAO hierfür ein guter Indikator; und auch diese lässt sich bis ins 19. Jahrhundert zurückverfolgen:

Abbildung 9: Der langfristige, deutliche winterliche Temperaturanstieg in Deutschland ist größtenteils eine Folge leicht gestiegener NAO-Werte und deutlich gestiegener Westlagen-Häufigkeit, was auch mit mehr Winterwind einherging. Nach einer sehr milden, Westlagen-betonten Phase um 1910 folgte die Depression zur Mitte des 20. Jahrhunderts mit vielen Kaltwintern und ab 1988 („Klimasprung“) das aktuelle Optimum der Wintertemperaturen mit häufigen Stürmen (viele Westlagen). Winter 2020/21 noch nicht enthalten; Umrechnung aller Größen in Index-Werte zur besseren Darstellung in einer Grafik; auch hier „verzerrt“ das endbetonte Gleitmittel leicht.

Ein weiteres Indiz ist die langfristige Häufigkeitsentwicklung der zu Starkwind neigenden zyklonalen West-, Südwest- und Nordwestlagen im Verhältnis zu den (meist) schwachwindigen Hochdrucklagen:

Abbildung 10: Die merkliche, winterliche Häufigkeitsabnahme aller antizyklonalen (oberste Kurve), darunter aller HM- und BM-Lagen (unterste Kurve) gegenüber den zu Sturmlagen neigenden zyklonalen West-, Südwest- und Nordwestlagen (violette Kurve) ist deutlich erkennbar; Winter 2020/21 noch nicht enthalten.

Abschließend schauen wir uns die so genannten Unbestimmten Lagen der Objektiven Wetterlagen-Klassifikation des DWD an. Diese sind stets windarm. Nähere Erläuterungen zu diesen hier. Man erkennt einen nicht signifikanten Häufungstrend (in den übrigen Jahreszeiten und im Jahresmittel ist dieser deutlicher):

Abbildung 11: Bislang nur geringe Häufung unbestimmter (XX) Lagen im Winter. Nahezu alle Winter, die zu kalt oder wenigstens abschnittsweise kalt ausfielen, weisen eine überdurchschnittliche Anzahl dieser stets auch windarmen Lagen auf; einige sind markiert (Jahreszahl des jeweiligen Hochwinters). Im „aktuellen“ Winter 2020/21 waren bis zum 14. Februar schon 23 XX-Lagen zu verzeichnen – mehr als die durchschnittlich 15; ein paar könnten noch hinzukommen.

Fazit: Die winterliche Windstärke schwankt in unseren Breiten in längeren Perioden; sie wird stark von der NAO und der Häufigkeit und dem Charakter bestimmter Wetterlagen beeinflusst. Westwetterlagen begünstigen windiges Wetter, Hochdruck-, Zentraltief- und Grenzwetterlagen neigen zu Flauten, so wie auch im Winter 2020/21. In jüngster Vergangenheit überwog windig-mildes Westwetter, ob mit dem Flaute-Winter 2020/21 eine Trendwende beginnt, bleibt abzuwarten. Der Wind erweist sich sowohl lang- als auch kurzfristig als äußerst volatil, was seine Eignung als Hauptlieferant für Elektroenergie ernsthaft in Frage stellt. Denn seine Energieausbeute unterliegt dem Kubischen Gesetz – sie verachtfacht sich bei Verdoppelung und liefert nur noch ein Achtel an Energie bei Halbierung der Windgeschwindigkeit.

 




China umarmt Kohle viel mehr als Wind

China nutzt Windkraft ein wenig, aber sie sind klug genug, sich davon nicht beirren zu lassen (im Gegensatz zu uns). Die erneuerbaren Energien treiben unsere Stromkosten in die Höhe, während China klugerweise im billigen Saft schwelgt.

Zur Veranschaulichung: Vor nicht allzu langer Zeit verbrannten die USA etwa eine Milliarde Tonnen Kohle pro Jahr, um Strom zu erzeugen. Wir erzeugten etwa 2.000 Terawattstunden (TWh) Strom aus Kohle, etwa die Hälfte unserer gesamten 4.000 TWh. Der törichte Krieg gegen die Kohle hat diese Menge auf etwa 600 Millionen Tonnen reduziert, wobei weitere Reduktionen geplant sind.

Durch einen seltsamen Zufall hörte genau zu der Zeit, als der Kohleverbrauch vor etwa 12 Jahren von Wachstum auf Schrumpfung umschaltete, auch Amerikas Stromverbrauch auf zuzunehmen. Seitdem ist er bei etwa 4.000 TWh geblieben. Vielleicht wurden neue energieintensive industrielle Entwicklungen alle von Amerika nach China verlagert, in Erwartung der folgenden US-Strompreiserhöhungen.

China hingegen erzeugt jetzt satte 7.500 TWh Strom, also knapp das Doppelte von Amerika. Richtig gelesen: sie produzieren fast doppelt so viel Strom wie wir.

Noch schlimmer ist, dass weniger als 25 % unseres Stroms für industrielle Zwecke verwendet wird, während in China angeblich 70 % des Stroms industriellen Zwecken dient. Das sind etwa 1.000 TWh in Amerika gegenüber 5.000 in China, also fünfmal so viel industrielle Nutzung von Strom. Kein Wunder, dass China die meisten der Produkte herstellt, die wir verwenden (und für die wir bezahlen).

Darüber hinaus wird der Großteil des Stromes in China mittels Kohle erzeugt. Von ihren 7.500 TWh werden etwa 5.000 TWh, also ganze zwei Drittel, mit billiger Kohle betrieben. Zufälligerweise entspricht das ihrem gesamten industriellen Verbrauch. Oder vielleicht ist es kein Zufall, sondern der Grund, warum sie in der Weltwirtschaft so wettbewerbsfähig bleiben.

Auf jeden Fall erzeugt China mehr Strom mit Kohle als Amerika aus allen Quellen zusammen. Das ist eine riesige Menge. Chinas boomende Wirtschaft läuft im Wesentlichen mit Kohle.

Wenn es um Windenergie geht, ist die Geschichte ganz anders. China verfügt über einen gewissen Anteil, nämlich etwa 400 TWH aus Windkraft, das sind etwa 5 % der Gesamterzeugung. Das ist zwar nur eine symbolische Menge, aber sie nimmt zu, wie alle anderen Formen der Stromerzeugung auch.

Am interessantesten ist aber der angegebene „Kapazitätsfaktor“ für Windenergie. Der Kapazitätsfaktor (CF) ist das Verhältnis zwischen der in einem Jahr produzierten Strommenge und der Menge, die produziert werden könnte, wenn die Generatoren die ganze Zeit mit voller Leistung laufen würden. Letzteres wird als Nennleistung bezeichnet, so dass der CF gleich der produzierten Leistung geteilt durch die Nennleistung ist, ausgedrückt in Prozent.

Da Wind intermittierend ist, ist sein CF ziemlich niedrig, typischerweise 30 bis 35% in den USA. Aber China berichtet eine Wind-CF von weniger als 20%! Der Grund dafür ist ein wichtiger Baustein des wirtschaftlichen Erfolgs Chinas. Im Gegensatz zu uns drosseln sie nicht die Kohleverstromung, nur um Platz für Windkraft zu schaffen, wenn der Wind gerade weht.

China nutzt also die Windenergie, wenn sie sie brauchen, aber sonst nicht. Wir hingegen drosseln unsere mit Kohle und Gas befeuerten Kraftwerke, wenn Windstrom da ist, was wirklich dumm ist.

China erzeugt fast doppelt so viel Strom wie Amerika, und zwei Drittel dieses Stroms kommen aus Kohle. Wind ist mit 5 % ein Alibi-Generator und darf der Kohlekraft nicht in die Quere kommen.

Jeder, der glaubt, dass China die Kohle durch Wind ersetzen wird, ist einfach nur ein grüner Träumer. Kohle ist zentral für Chinas Macht.

[Hervorhebung vom Übersetzer]

Autor: David Wojick, Ph.D. is an independent analyst working at the intersection of science, technology and policy. For origins see http://www.stemed.info/engineer_tackles_confusion.html For over 100 prior articles for CFACT see http://www.cfact.org/author/david-wojick-ph-d/ Available for confidential research and consulting

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Die große Transition! – Europas Strompreise explodieren, wenn die Sonne untergeht und der Wind nicht weht

Diese opportunistischen „Teufel“, die zuverlässige, mit fossilen Brennstoffen betriebene Kraftwerke beherrschen, verhalten sich wie wahre Banditen. Während die Energie-Spekulanten-Punters sich auf einen weiteren bitteren Winter vorbereiten, lassen sie die ärmeren Bewohner im Dunkeln frieren.

 

Die Strompreise in Großbritannien steigen, nachdem der nationale Stromnetzbetreiber  vor Versorgungsrisiken gewarnt hat

Rachel Morison, Bloomberg, 6. Dezember 2020

Die Strompreise in Großbritannien stiegen auf ein Vierjahreshoch, nachdem der britische Netzbetreiber gewarnt hatte, dass sein Sicherheitspuffer für die Versorgung am Sonntagabend fast erodiert ist.

National Grid Plc sagte in einer auf Twitter veröffentlichten Warnung, dass es „die Situation genau überwacht“. Der Netzbetreiber verbreitete keine offizielle Warnung mehr, die als Electricity Margin Notice [~Strommangel …] bezeichnet wurde und zuletzt am Donnerstag ausgelöst wurde. Normalerweise wird es veröffentlicht, wenn die Sicherheitsmarge für den Betrieb des Systems unter das von der Regierung zugelassene Niveau sinkt.

National Grid ESO – EoZWP2pW8AICxiR

Es ist ungewöhnlich, dass es an einem Wochenende Probleme gibt,  wenn der Verbrauch typischerweise niedriger ist, da Büros und Industrie geschlossen sind. Das zeigt, wie nahe das britische Stromnetz in diesem Winter an die Belastungsgrenze gekommen ist. National Grid erwartet in diesem Jahr weitere Versorgungswarnungen, sagte der Vorstandsvorsitzende John Pettigrew in einem Interview mit Bloomberg im vergangenen Monat. Der Spielraum zwischen Angebot und Nachfrage sei der knappste, den Großbritannien seit etwa vier Jahren gesehen habe.

Read more of the interview with National Grid’s CEO here

Der Strom für die Lieferung am Sonntagabend wurde in einer Auktion am Samstag auf der Epex Spot SE mit bis zu 350 Pfund (470 USD) pro Megawattstunde gehandelt. Dies ist der höchste Wert für den Zeitraum von 17 bis 18 Uhr seit November 2016. Der Peakload [Spitzenlast]-Vertrag stieg auf 96,29 Pfund pro Megawattstunde, der höchste Wert seit 2018, wie die Daten zeigen.

 

National Grid ESO, Prognosen für den Winter 2020 Seite 12.

Wir erwarten Nettoimporte von Strom durch Verbindungsleitungen von Kontinentaleuropa nach GB für den größten Teil des Winters. Wir erwarten typischerweise Strom- Export von GB nach Nordirland und Irland während der Spitzenzeiten.

Diesen Winter erwarten wir…

  • steigende-Preise in GB vor denen in Kontinentaleuropa für den größten Teil der Winterperiode
  • Importe in GB zu Spitzenzeiten über IFA, BritNed und Nemo Link Verbindungsleitungen, obwohl gelegentlich nicht vollständig importiert und vorbehaltlich Wettervariationen
  • Moyle- und EWIC-Interkonnektoren werden normalerweise von GB nach Nordirland und Irland in Spitzenzeiten exportiert
  • Einige Importe über Moyle und EWIC in Zeiten hoher Windleistung in Irland oder in Zeiten von Systemstress in GB

https://www.nationalgrideso.com/document/178126/download

Epex Spot Data – Preisspitzen

National Grid bemüht sich, das System in der Balance zu halten, da die Nachfrage bei kälterem Wetter steigt und die Winderzeugung voraussichtlich gering ist. Die Prognosen zeigen, dass sich die Situation nächste Woche fortsetzt. National Grid identifizierte nächste Woche als einen der Krisenpunkte in seinen Winteraussichten.

National Grid – Weather outlook

Großbritannien bezieht etwa 8% seiner Stromversorgung über Verbindungsleitungen  aus Europa. Eine dieser sogenannten Interkonnektoren führt nach Frankreich. Die angespannte Stromversorgung könnte durch einen geplanten Streik der Mitarbeiter von Electricite de France SA am 10. Dezember noch verschärft werden. Wenn sich der Streik auf die Kernkraftwerke ausweitet und Frankreich keinen Strom nach Großbritannien exportieren kann, könnte National Grid vor einer noch härteren Herausforderung stehen, die Lichter nicht ausgehen zu lassen.

Wenn die verfügbaren Strommengen niedrig sind, fordert National Grid zunächst alle ansprechbaren Kohle- und Gaskraftwerke zum Betrieb auf. Reicht das dann nicht, können einige Großverbraucher aufgefordert werden, ihre Nachfrage zu drosseln, um zu versuchen, das System auf diese Weise am Laufen zu halten. Danach fordert der Netzbetreiber die lokalen Versorger auf, die Stromversorgung der Verbraucher vorübergehend zu unterbrechen. [das heißt dann smart Energiemanagement]

Bloomberg

 

Die Strompreise erreichen in Belgien ein Rekordhoch.

The Brussels Times, 11. Dezember 2020

Die Strompreise stiegen am Montagmorgen in Belgien aufgrund ungünstiger Wetterbedingungen auf Rekordhöhen.

Die Preise schossen auf 2.300 € pro MWh, weil Mangels an Wind und Sonne Windkraftanlagen und Sonnenkollektoren kaum „erneuerbare [?] Energie“  produzierten.

Im Oktober hatten Solar- und Windenergie einen Rekordanteil von 23% im Stromnetz, da in Belgien immer mehr Solarmodule und Windparks errichtet wurden. Darüber hinaus waren die Temperaturen in Belgien niedrig, was dazu führte, dass viele ihre elektrischen Heizungen einschalteten. In Verbindung mit dem Mangel an nuklearer Kapazität in Frankreich stiegen die Kosten für die Stromversorgung auf 66 EUR / MWh.

The Brussels Times

 

https://stopthesethings.com/2020/12/16/some-transition-europes-power-prices-rocket-whenever-the-sun-sets-calm-weather-sets-in/

Übersetzt durch Andreas Demmig

***

Fundstück zur Smart Home Lösung auf der Seite des BMWI

… Die intelligente Verknüpfung von Verbrauchs- und Erzeugungsanlagen ermöglicht es, den Eigenverbrauch unter Berücksichtigung der Wetterentwicklung zu prognostizieren und zu optimieren. Mit einer einzigen App kann ein Haushalt mit Solaranlage beispielsweise bei Vorhersage eines sonnigen Tages die Wasch- oder Spülmaschine am Morgen so programmieren, dass sie mittags läuft. Der zusätzlich gespeicherte Solarstrom kann abends zum gemeinsamen Kochen oder dem Aufladen des Elektroautos genutzt werden.

… Die Einspeisung von Sonnen- und Windenergie unterliegt zudem starken Schwankungen. Intelligentes Energiemanagement muss unter diesen Voraussetzungen Erzeugungs- und Verbrauchsmuster in Einklang bringen“, erklärt Dr. Thomas Goette, Geschäftsführer der Kölner GreenPocket GmbH.

https://www.bmwi.de/Redaktion/DE/Artikel/Digitale-Welt/Intelligente-Vernetzung/KARTE-Best-Practice/036-green-pocket-energiemanagement-projektsteckbrief.html

Zum Smart (?)  kein Kommentar, aber das hier zur Erinnerung

Der Wind weht überhaupt nicht immer irgendwo: Ein Nachtrag zum Märchen von der Wind-Grundlast­fähigkeit




EEG-Novelle für Altanlagen sichert die Einnahmen für die Windmüller

Das oberste Ziel deutscher Energiepolitik besteht darin, Herstellern und Betreibern von Ökoenergieanlagen die Gewinne zu sichern. Nach außen plakatiert man die Rettung des Weltklimas. „Energieminister“ Peter Altmeier bezeichnet es so:  „EEG 2021 sendet klares Zukunftssignal für mehr Klimaschutz und mehr erneuerbare Energien“ Dabei zahlen viele für wenige.

Mit Einführung des Erneuerbare Energien Gesetzes (EEG) im Jahr 2000 wurde ein 20-jähriger Förderzeitraum festgeschrieben. Je nach Technologie und Datum der Inbetriebnahme gibt es garantierte Einspeisevergütungen über diesen Zeitraum, die sich abhängig vom Jahr der Inbetriebnahme verringerten, aber eben auch für 20 Jahre unantastbar waren und sind. Dazu kommen die nicht bezifferbaren Vorteile eines vom Bedarf unabhängigen Strom-Einspeisevorrangs und eines kostenlosen Netzanschlusses. Müssen Anlagen auf Grund von Netzrestriktionen abgeschaltet werden, fließt trotzdem Geld für den so genannten „Phantomstrom“. Vertrieb, Vermarktung und Abrechnung sind ebenso für die Betreiber gratis.

Förderungen finden üblicherweise statt, um neuen Technologien beim Eintritt in den Markt zu helfen. Schon der Förderzeitraum von 20 Jahren zeigt, dass es sich hier um keine Anschubförderung, sondern eine Massen- und Dauersubventionierung handelt. Mit der EEG-Novelle 2017 und der Einführung von Ausschreibungsverfahren wehte ein kalter Hauch von Markt durch die Branche, der sofort zu heftiger Arbeitsverweigerung führte.

Die Ausschreibungsrunde vom 24. November ging wieder ohne Beteiligung der Windkraft aus. Gebote lagen nur für den Bau von Solaranlagen vor. Als Vorwand für die Zurückhaltung werden immer wieder lange Genehmigungsverfahren und Bürgerwiderstand genannt. Maßgebend sind aber die Zuschlagswerte, in diesem Fall höchstens 5,45 Cent pro Kilowattstunde, die offensichtlich selbst für moderne Windkraftanlagen nicht lukrativ sind. Geschrumpfte Gewinnaussichten zeigen, dass es zugig wird im Streichelzoo. Die großen Rosinen sind gepickt, die Kosten für das Einsammeln von Naturkräften mit geringer Energiedichte bleiben hoch.

Bevor nun zu Jahresbeginn 2021 erstmals Anlagen aus dem Förderzeitraum fallen würden, ergriff die Windbranche eine gewisse Panik, denn die betroffenen Anlagen sind nicht nur alt und ineffizient, sondern vor allem nicht wettbewerbsfähig. Die Lobby ist allerdings schlagkräftig genug, um auf den letzten Metern eine Anschlussregelung durchzudrücken, von der man sich einen irgendwie rentablen Weiterbetrieb verspricht.

Bürokratie als Methode

Im Paragrafen 23b der nunmehr beschlossenen Novelle soll es für die Anlagen, die ab 2021 und 2022 aus der Förderung fallen würden, einen „anzulegenden Wert“ geben, der per Ausschreibung ermittelt werden soll. Die Modalitäten dieser Ausschreibung erfordern wiederum eine neue Verordnung, die die Bundesregierung bis zum 30. Juni 2021 erlassen muss. Wer sich an dieser Ausschreibung nicht beteiligt, erhält pauschal einen Cent pro Kilowattstunde mehr als den „Monatsmarktwert für Windenergieanlagen an Land“, ab 1. Juli 2021 nur noch einen halben, ab 1. Oktober nur noch einen Viertelcent. Die Einzelheiten entnehmen Sie, liebe Leser, dem Gesetz, ebenso die geänderten Regelungen zur Photovoltaik, dem Mieterstrom et cetera. Sollten Sie dem inhaltlich nicht ganz folgen können, ist das kein Makel. Sollte zudem die Darstellung hier nicht in jedem Punkt korrekt sein, bitte ich vorauseilend um Entschuldigung. Bürokratie ist inzwischen Instrument politischen Handelns geworden. Die wenigsten der Abgeordneten, die dem EEG 2021 zustimmten, dürften den Inhalt auch nur annähernd umfänglich verstanden haben.

Die Rechnung von Sonne und Wind

Prognosen des DIW und anderer sagten für die 2020er Jahre fallende EEG-Umlagen und insgesamt fallende Strompreise voraus, eben weil ab 2021 viele Anlagen aus der Förderung gehen würden. Nun wird der Druck auf das EEG-Umlagekonto nicht sinken, die Umlage bleibt hoch und wird einen höheren Anteil vom Steuergeld erfordern. Dazu kommen die Einnahmen aus dem Brennstoffemissionshandelsgesetz (BEHG), dessen Wirkung vor allem an der Tanksäule spürbar werden wird. Man rettet also an der Tanke nicht direkt das Weltklima, sondern sichert die Einnahmen der Windmüller. „Rasen für die Windmüller“, hätte die FDP titeln können, aber es hilft auch den anderen EEG-Umlagebeziehern.

Ob die Zwangsbeatmung alter Windmühlen diesen tatsächlich das Überleben sichern wird, ist zweifelhaft. Vermutlich wird der politische Mechanismus einsetzen, den wir von den Auslandseinsätzen der Bundeswehr kennen. Die Regelungen werden vor dem jeweiligen Auslaufen einfach verlängert. Damit wird Realität, was abzusehen war, aber immer von Branche und Politik abgestritten wurde: Die „Erneuerbaren“ sind nicht wettbewerbsfähig und werden es auch nicht sein. Aber wie kann das sein, liegen sie doch in der Tat bei den Strom-Gestehungskosten heutzutage unter den Werten konventioneller Kraftwerke?

Der Grund liegt in den erzielbaren Marktpreisen. Der Strom als besonderes Gut ist dadurch gekennzeichnet, dass er zum Zeitpunkt der Produktion auch verbraucht werden muss. Die Speicheroptionen im Land sind vernachlässigbar. Es gibt inzwischen um die 30.000 Windkraftanlagen im Land und auf See, die bei gutem Wind viel Strom erzeugen. Nach dem Marktgesetz von Angebot und Nachfrage sinkt bei hohem Angebot der Preis. Die Anlagen produzieren den größten Teil ihres Stroms also in Zeiten niedriger Preise. Die Erträge müssen aber die Fixkosten decken und sollen noch Gewinn abwerfen. Mit der festen Einspeisevergütung hatte man eine sichere Kalkulationsgrundlage und, von wenigen Ausnahmen abgesehen, auch ausreichenden bis üppigen Gewinn. Für Anlagen an guten Standorten und bei Errichtung in frühen EEG-Zeiten war es quasi die Lizenz zum Gelddrucken.

Gestehungskosten und Marktpreise sind zwei völlig verschiedene Paar Schuhe. Ist der Strom knapp, rechnet sich auch der Betrieb teurer Gasturbinen für mehr als 12 Cent pro Kilowattstunde, viel Wind sorgt hingegen für niedrige bis zeitweise negative Preise. Wind- und Solaranlagen kannibalisieren sich am Markt schlicht durch ihre hohe und wachsende Zahl. Sie produzieren wetter- oder tageszeitabhängig im Wesentlichen gleichzeitig und drücken so den Marktpreis in den Keller. Von diesem können sie schlecht leben. Selbst moderne Anlagen wären deshalb ohne feste Vergütungszusage nicht lebensfähig.

Technologien, die nach 20 Jahren teils üppigster Förderung nicht ohne Zuschüsse auskommen, werden dies auch nach 23, 25 oder 30 Jahren nicht tun. Die künstlich geschaffenen Boomzeiten gehen nun für immer mehr Anlagen dem Ende entgegen. Der vorgesehene 1-Cent-Aufschlag wird für viele Altanlagen nicht reichen, sobald der Reparaturaufwand steigt. Entsprechend kritisch fallen die Kommentare der Energiewender aus: „Nur eine Not-OP am EEG“ schreibt Klimareporter.de und spricht von EEG-Kosmetik. Es sei „Unsinn abgewendet worden“, sprach Umweltministerin Schulze. Ältere und noch funktionstüchtige Windräder hätten sonst vom Netz genommen werden müssen.

Da stutzt der Bürger und fragt sich, warum die Bundesbahn 1977 ihre Dampfloks stilllegte. Die Loks waren gut erhalten, man hätte sie weiter fahren können. Auch VW bettelte nicht um Staatsgeld oder um eine Umlage von allen Autokunden, als die Produktion des Käfers im Jahr 2003 eingestellt werden musste. Man hätte weiter mit ihm fahren können, aber es wirkte die Marktwirtschaft. In Deutschlands Energiewirtschaft wirkt inzwischen die Klimaplanwirtschaft.

Die EEG-Novelle ist der Offenbarungseid des Scheiterns des jahrzehntelang verkündeten angeblich erfolgreichen Weges zur Dekarbonisierung. Sie zeigt, dass es einen Energieträger- und Strukturwandel auf der Grundlage der bestehenden sozialen Marktwirtschaft und eines EU-weit liberalisierten Strommarktes nicht geben wird. Nötig wäre die globale Schellnhubersche Große Transformation hin zur „klimagerechten“, aber armen Weltbevölkerung. Um das umzusetzen ist Deutschland – zum Glück – zu unbedeutend.

Russisches Gas für amerikanische Autos

Klimaideologie ist zum Maßstab der Gesetzgebung geworden. Gegenwärtig gibt es kaum marktgetriebene Großinvestitionen in der Industrie. Geklotzt wird dort, wo Fördermittel fließen und Staatsgeld Aufträge auslösen hilft, zum Beispiel in den „Reallaboren der Energiewende“.

Kommt ein Investor wie Elon Musk, der den Begriff „Subvention“ vermutlich nicht kennt, wird schneller gebaut, als es die Behörden verkraften. Großer Jubel brach in der Ökoszene nach seiner Entscheidung zur Ansiedlung aus, nicht nur ob der zu erwartenden Massenproduktion „emissionsfreier“ Fahrzeuge, sondern auch, weil Musk seine Fabrik in Grünheide komplett mit Ökostrom betreiben wollte. Die Verfügbarkeit von Ökostrom in Brandenburg sei ein wichtiges Entscheidungskriterium für den Standort gewesen, hieß es. Dieser wurde auch von der Landesregierung zugesagt. Die Energiewender kamen vor Freude kaum in den Schlaf. Eine „Superstory für Brandenburg“ hieß es und man grübelte schon, wo man die vielen neuen Windkraftanlagen hinstellen wolle. Etwa 170 Stück wären nötig gewesen für die durchschnittlich benötigte Strommenge, wobei die Versorgungssicherheit natürlich außen vor bleibt. Professor von Hirschhausen vom DIW folgerte in der in der Branche üblichen Logik, dass man deshalb jetzt schneller aus der Braunkohle aussteigen müsse.

Nach etwas Bedenkzeit ruderte die Landesregierung dann zurück. Auf eine kleine Anfrage im Landtag von Brandenburg hieß es: „Es ist nicht Aufgabe der Landesregierung, die Energieversorgung der künftigen Gigafactory bei Grünheide sicherzustellen.“

109 Megawatt Strombedarf kündigte Tesla für den Betrieb rund um die Uhr an, etwa so viel, wie die Stadt Chemnitz braucht. Helfen sollen dabei Solarzellen, die auf allen Hallendächern angebracht werden sollen, von eigenen Speicheranlagen ist nichts bekannt. Musk weiß natürlich, dass der Strom sicher fließen muss. Und so formulierteer in typisch amerikanischer Unbedarftheit und ohne Rücksicht auf die deutschgrüne Volksseele:

„Wenn der gesamte Verkehrssektor elektrifiziert wird, brauchen wir die doppelte Menge an Strom. Dazu müssen wir die Kapazitäten von Wind-, Solar- und Atomkraftwerken erhöhen“

Der Spruch ging nur sporadisch durch einige Medien, die Ökoszene schwieg und hofft auf baldiges Vergessen. Den Strom und die Wärme für die Gießerei, das Presswerk, die Lackiererei und die zusätzlich geplante Batteriefabrik soll nun aus einem werkseigenen 100-MW-Gaskraftwerk kommen, womit auch die unkalkulierbare Strompreisentwicklung umgangen wird. Bei den europäischen Industriestrompreisen liegen wir zwar nur auf Platz drei, aber da ist noch Luft nach oben.

16.000 Kubikmeter Erdgas pro Stunde gibt Tesla als Bedarf an. Die großen Hauptleitungen Jagal, Eugal, Opal und EuRoPol liegen nur wenige Kilometer vor dem künftigen Werkstor. Darin fließt ausschließlich russisches Erdgas, es kommt vor allem von den Anlandestationen der Nordstream 1 (und 2) bei Lubmin an der Ostsee. Nordstream 2 macht auch diesbezüglich Sinn, denn nicht nur Tesla wird künftig stabile Energie brauchen, sondern ganz Deutschland. Es ist für Amerikaner sicher schwer vorstellbar, dass sich ein Land ohne Not aller seiner einheimischen Energierohstoffe entledigt und aus der Kernkraft aussteigt. Es braucht nun russisches Gas, um amerikanische Autos zu bauen, Dank der deutschen Energiewende. Elon Musk sollte diesbezüglich mit President elect Biden sprechen.

Man sieht, wenn konkreter Bedarf entsteht, sind Wind und Sonne wenig hilfreich. Die CO2-Emissionen Brandenburgs werden nun trotz Kohleausstiegs nicht wie geplant sinken. Sichtbar wird der Webfehler der Energiewende, bei der unzuverlässige Einspeiser dauerhaft gefördert und Versorgungssicherheit missachtet werden.

Deutschland first

Immerhin ist unsere nationale Sicherheit nach der Verabschiedung der EEG-Novelle nicht mehr vom Wind abhängig. Schon der Ansatz, den Begriff „national“ in einem Energiewendegesetz zu verankern, zeigt die Einsamkeit des deutschen Weges. Wird sonst stets der europäische Gedanke (gemeint ist der EU-Gedanke) in den Vordergrund gestellt und für jedes Problem nach einer europäischen (gemeint ist wiederum die EU) Lösung gerufen, bleibt die Energiewende ein deutschnationales Unterfangen. Keine Rede mehr von „Europa ist die Antwort“. Aus Richtung EU akzeptiert man nur schärfere Klimaziele, deren Umsetzung uns am schwersten fallen wird und für deren Nichterreichen wir mit einiger Sicherheit heftig zur Kasse gebeten werden.

Nun thematisieren mehrere EU-Länder, allen voran Frankreich, die Kernenergie als Klimaschutzinstrument. Sie ist entgegen der Darstellungen deutscher Politik und Medien kein Auslaufmodell, sondern erlebt global eine Renaissance. Wir gehen den entgegengesetzten Weg und müssen künftig einen wesentlichen Teil unserer emissionsarmen Stromproduktion emissionsarm ersetzen. Im Jahr 2019 erzeugten die deutschen Kernkraftwerke noch 75 Terawattstunden Strom. Diesen zu ersetzen, würde zusätzliche 17.800 Windkraftanlagen des jetzigen Anlagenparks erfordern, nur um über den Jahresdurchschnitt die entsprechende Menge zu produzieren. Damit wäre noch keine einzige Kilowattstunde Kohlestrom ersetzt und keine zusätzliche Elektrizität bereitgestellt für die zunehmende E-Mobilität, für Digitalisierung und KI, für den Umstieg auf Elektrowärme und die Herstellung grünen Wasserstoffs für Straßen- und Luftverkehr, chemische Industrie, Stahlerzeugung und Rückverstromung. Mit jedem abgeschalteten Reaktor sinkt die Wahrscheinlichkeit einer Dekarbonisierung.

Die Regierungskoalition geht mit diesem halbgaren EEG-Kompromiss den Weg bisheriger Politik. Sie versucht, Probleme im Geld zu ersticken, gewinnt aber damit nur Zeit, bis sie wieder auftauchen. Eine breite öffentliche Diskussion zur EEG-Novelle wird es im Schatten des End-Lockdowns nicht geben. Bundeskanzleramt und Bundeswirtschaftsministerium sollten kräftig quergelüftet werden, ein paar Kniebeugen und Händeklatschen zum Aufwachen wären hilfreich. Oder auch eine Novellierung der Regierung.

Der Beitrag erschien zuerst bei TE hier

Nachtrag der Redaktion

Auch bei dieser Novelle wurde das Parlament, wie auch schon beim Infektionsschutzgesetz planmäßig überrumpelt und ließ diese Überrumperung auch gern zu. Denn, es ist nachzutragen, dass die GroKo erst am 15.12.20 gegen 17:00 Uhr ihren endgültigen Entwurf der Novelle (Ausschussdrucksache 19(9)909) des Erneuerbaren Energien Gesetzes (EEG) den Abgeordneten des Ausschusses für Wirtschaft und Energie zur Überprüfung und Abstimmung zukommen ließ. Dieser sollte dann nur eine Stunde später, in einer Sondersitzung, die 320 Seiten des Gesetzentwurfes prüfen und nach Prüfung seine Abstimmempfehlung abgeben.

Jeder weiß, dass dies für jeden Menschen unmöglich ist und zeigt daher einmal mehr mangelnden Respekt vor dem Souverän in diesem Land, den die gewählten Mitglieder des Bundestages als gewählte Volksvertreter nach unserer Verfassung sind. Der Bundestag verabschiedete dann empfehlungsgemäß diese Novelle am 17.12.20, gelobt von „Energieminister“ Peter Altmeier als  „EEG 2021 sendet klares Zukunftssignal für mehr Klimaschutz und mehr erneuerbare Energien“ , die Zustimmung des Bundesrates erfolgte am 18.12.20, samt Unterzeichnung durch den Bundespräsidenten, so dass sie mit Wirkung vom 1.1.21 in Kraft treten kann.

Der einzige Lichtblick dieses Gesetzesungetüms ist indes die Tatsache, dass der große öffentliche Druck von einigen Medien, Verbänden, einigen mutigen Abgeordneten der CDU, ebenso wie der FDP und vor allem der AfD, offensichtlich die Autoren veranlasste, die heftig umstrittene Formulierung, dass sog. Erneuerbare einen wesentlichen Beitrag zur „öffentlichen Sicherheit“ leisten – ohne Begründung – zu streichen.

Es war allerdings auch reines Orwellsches Doppelsprech, wenn die Regierung in ihrem früheren Entwurf behauptete, und dies gesetzlich festschreiben wollte, dass die Erzeugung und Einspeisung von klar netzstabilitätssenkendem und damit die öffentliche Sicherheit gefährdendem Flatterstrom, die öffentliche Sicherheit erhöhe, gar garantieren würde. Das Gegenteil ist wahr.




Woher kommt der Strom? für Windmüller vielversprechend

Was im weiteren Verlauf der Woche in Sachen Stromerzeugung mittels erneuerbarer Energieträger vor sich geht, ist der ultimative Beleg dafür, dass die Energiewende nicht nur auf tönernen Füßen, nein, auf Moor steht. Mit jedem weiteren Abschalten oder vom Netz nehmen verlässlicher konventioneller Kraftwerke versinkt die Energiewende in diesem Moor. Da ist es mehr als ein Omen, dass mit dem Steinkohlekraftwerk Moorburg bei Hamburg eines der weltweit modernsten, effizientesten und im Rahmen der bestehenden Möglichkeiten saubersten fossilen Kraftwerke abgeschaltet wird.

Zurück zum weiteren Wochenverlauf. Die erste Abbildung – bitte unbedingt anklicken, es öffnen sich alle Abbildungen und mehr – zeigt den Sonntag mit der recht hohen Windstromerzeugung. Sonnenstrom spielt im Herbst-/Winterhalbjahr nur eine untergeordnete Rolle. Dann nimmt die Windstromerzeugung kontinuierlich ab. Bis zum Tiefpunkt der Woche am Freitag um 7:00 Uhr. Da lag die Windstromerzeugung an Land (0,616 GW), auf See (0,13 GW), dann lag die Windstromerzeugung komplett am Boden. Die Sonnenstromerzeugung lag bei 0,026 GW. Nur Wasserkraft und Biomasse trugen mit knapp 7 GW um 7:00 Uhr nennenswert zur regenerativen Stromerzeugung (7,742 GW gesamt) bei (Abbildung 1). Der Bedarf lag um diese frühe Morgenzeit bei bereits über 72 GW. 64 GW (Abbildung 2) mussten konventionell hinzuerzeugt werden, um den Bedarf zu decken. Über Tag zog die Windstromerzeugung wieder etwas an, die Sonnenstromerzeugung wuchs ebenfalls. Dennoch, die konventionelle Stromerzeugung bullerte, was das Zeug hielt. Die Strompreise entwickelten sich im Verlauf der Woche tendenziell nach oben. Mit der Folge, dass Deutschland den höchsten Strompreis der Woche zahlen musste.

Man mag es tragisch nennen, dass dieser ausgerechnet zu dem Zeitpunkt aufgerufen wird, als Deutschland per Saldo Strom importieren muss. Hinzu kommt, dass das diese Woche nur zweimal für einen kurzen Zeitraum der Fall ist. Nein, liebe Leser, es ist nicht tragisch, es ein weiterer Beleg für die Unsinnigkeit einer Energiewende unter halbmarkwirtschaftlichen Vorzeichen. Je mehr regenerativer Strom im Markt ist, desto billiger wird er. Bis hin zum Verschenken des Stroms plus Bonusscheck. Wenn regenerativer plus konventionell erzeugter Strom allerdings nicht ausreichen, um den Bedarf in Deutschland zu retten, dann muss zu Höchstpreisen importiert werden. Dieser Sachverhalt wird in der 48. Woche kompakt verdeutlicht. Wenn dank konventioneller Stromerzeugung bei zurückgehender regenerativer Stromerzeugung ein Überschuss erzeugt wird, steigen die Strompreise tendenziell an, sodass die Preise, die Deutschland erzielt, mit und mit Richtung „auskömmlich“ gehen. Das ist daran zu erkennen, dass der Preis um die 40 €/MWh schwankt (Abbildung 3).

Die Tabelle mit den Werten der Energie-Charts und den daraus generierten Chart finden Sie unter Abbildung 4Abbildung 5 zeigt die aufgelaufenen Jahreswerte Im- und Export sowie die Werte der 48. Woche.

Der Chart mit der angenommenen Verdoppelung Stromerzeugung mittels Wind- und Sonnenkraft liegt unter Abbildung 6. Man erkennt sehr schön, welche Strommengen trotzdem hinzu erzeugt werden müssen, damit die Versorgung gesichert ist. Weil ganz wenig plus ganz wenig zwar zweimal ganz wenig ist. Aber es bleibt doch wenig. Das ist für unsere Freunde der Energiewende denn vielleicht doch zu hoch. Deshalb beharren sie auf dem nachgewiesenen Unfug. Oder wollen sie lediglich eine Menge Geld verdienen und am Ende einen Stromsozialismus einführen, bei dem die Leute Strom bekommen, wenn vorhanden? Oder, wie in der 48. Woche, tagelang nichts? Ich befürchte es.

Abbildung 7 bringt ein Simulations-Tool, welches ein Leser entwickelt hat, um die Auswirkungen des Abschaltens konventioneller Stromerzeugung und die Vervielfältigung von Wind- und Solarkraftwerken aufzuzeigen. Es ist wesentlich komplexer als mein Verdoppelungschart und eignet sich hervorragend, um alle möglichen Szenarien durchzuspielen.

Die Tagesanalysen

Sonntag, 22.11.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 55,94 Prozent, davon Windstrom 41,96 Prozent, Sonnenstrom 3,50 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 10,49 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Der Sonntag bringt den meisten Windstrom der Woche. Der Bedarf ist, wie immer, geringer als an Werktagen. Zum Abend nimmt die Windstromerzeugung ab. Es ist der Beginn eines beispiellosen Abstiegs der Windstromerzeugung in dieser Woche. Ist es ein Mentekel für den weiteren Verlauf der Energiewende? Ich befürchte, dass dem nicht so ist. Die Verfechter dieses im Weltmaßstab und als Vorbild werden „durchhalten“. Ein vollkommen verblendeter Staat wird weiter unterstützen. Kurz: Der Steuerzahler bezahlt den Weg in eine sozialistische Stromwirtschaft, in der dann Strom geliefert wird, wenn vorhanden. Wenn keiner oder nicht genug vorhanden ist, gibt es eben keinen. Weshalb im Weltmaßstab vollkommen unsinnig? Deutschland produziert etwa 2% des gesamten CO2. Fiele das weg: So what? China, Indien usw. holen das kurzfristig auf. Am deutschen CO2-Wesen wird die Welt nicht genesen. Und eingedenk der horrenden Preise der Energiewende bei gleichzeitig kaum Nutzen für das Weltklima ist der Vorbildcharakter allerhöchstens für ideologisch komplett kontaminierte Hirne oder schlicht-ahnungslose Dummköpfe „Realität“. Faktisch lacht sich praktisch die ganze Energiewelt einen Ast ab, ob der Blödheit der deutschen Energiewendefreunde. Aber nein, die verdienen ja gut an dem Unfug. Der deutsche Michel aber schauet stumm auf dem bald leeren Tisch herum.

Die konventionelle Stromerzeugung beginnt am Sonntag ihren Lauf, ihren Lauf zu immer größeren Erzeugungsmengen. Diese Nachbarn nehmen Deutschland den überschüssigen Strom zu diesen Preisen ab. Man erkennt bereits heute, dass der Exportpreis je höher ist, desto weniger regenerativ erzeugter Strom im Markt ist. Spitzenpreise werden immer in den Vorabendstunden aufgerufen. Da braucht Europa Strom.

Montag, 23.11.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 40,00 Prozent, davon Windstrom 27,65 Prozent, Sonnenstrom 2,94 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 9,41 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Kaum Sonnenstrom, weiter sinkende Windstromerzeugung. Vom frühen Morgen abgesehen, sind die Exportpreise insgesamt im grünen Bereich. Weil der grüne Bereich der regenerativen Stromerzeugung immer weniger wird. Die Konventionellen bullern bereits kräftig. Da kommt mir der Gedanke, was wohl ohne Kernkraftstrom ab 2023 geschehen wird. Klar, dann bullern die Fossilen halt mehr. Der CO2-Ausstoß steigt. Das ist mit ein Grund, weshalb die Energiewelt sich schräg lacht. Diese Nachbarn kaufen den überschüssigen Strom. Der Preis ist unter dem Strich etwas höher als gestern.

Dienstag, 24.11.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 35,93 Prozentdavon Windstrom 23,95 Prozent, Sonnenstrom 2,40 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 9,58 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Mit der erneuerbaren Stromerzeugung mittels Wind- und Sonnenkraft geht es weiter bergab. Langsam, aber sicher. Die Konventionellen legen noch ein Schippchen drauf. Die Preise sind entsprechend noch ein wenig höher als am Montag. So wird es bis Freitag jeden Tag gehen. Mehr konventioneller Strom, weil immer weniger regenerativ erzeugter Strom gleich immer höhere Exportpreise bedeutet. Diese Nachbarn zahlen.

Mittwoch, 25.11.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 30,54 Prozentdavon Windstrom 17,96 Prozent, Sonnenstrom 2,99 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 9,58 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Der Niedergang der Wind-/Sonnenstromerzeugung wird offensichtlich. Die konventionelle Stromerzeugung übersteigt die 60 GW fast den ganzen Tag. So sieht sie en Detail aus. Deutschland ab 2030 ohne Kernkraft-, ohne Kohleverstromung: Ja nee, is‘ klaa! Diese Nachbarn zahlen die heute noch etwas höheren Preise.

Donnerstag, 26.11.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 22,98 Prozent, davon Windstrom 11,18 Prozent, Sonnenstrom 1,86 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 9,94 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Wacker geht es Richtung ganz wenig Wind- und Sonnenstrom. Dafür erzeugen die Konventionellen weiter ganz viel. Über Tag liegt der Exportpreis bereits sehr oft über 60 €/MWh. Deutschland kassiert. Von diesen Nachbarn. In diesem Zusammenhang möchte ich auf eine Differenz zwischen der Wochenansicht und der Tagesansicht hinweisen. Deshalb gilt meine Ausführung oben nur unter Vorbehalt. Vergleichen Sie bitte.

Freitag, 27.11.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 17,11 Prozent, davon Windstrom 3,95 Prozent, Sonnenstrom 2,63 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 10,53 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Der Tiefpunkt „WIND“ ist da. Um 11:00 Uhr müssen konventionell über 66 GW erzeugt werden. Nur deswegen so „wenig“, weil der Sonnenstrom kurz vor Mittag gut 7 GW liefert. Sonst wären es über 73 GW. Die Exportpreise sind richtig hoch. Diese Nachbarn kaufen trotzdem.

Samstag, 28.11.2020: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 25,35 Prozent, davon Windstrom 11,97 Prozent, Sonnenstrom 2,11 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 11,27 Prozent. Die Agora-ChartmatrixHier klicken.

Samstag, der Einstieg ins Wochenende bringt etwas mehr Windstrom bei sinkendem Bedarf. Die konventionelle Stromerzeugung kann um die 20% heruntergefahren werden. Deutschland exportiert weiterhin den ganzen Tag Strom. Zu nunmehr im Vergleich zum Vortag wieder geringeren Preisen. Diese Nachbarn kaufen den Strom.

In der vergangenen Woche habe ich die Leser gebeten, mögliche Erklärungen für das Drehen von Windrädern bei Windstille zu geben. Leser Matthias Römer meint dazu:

Vor ein paar Jahren konnte ich so ein Windrad genauer kennenlernen. Es war eine ältere 500kW-Anlage und ein windiger, aber nicht stürmischer Tag. Man konnte an einem Messgerät im Schaltschrank die genaue aktuelle Einspeiseleistung beobachten. Es waren an diesem Tag etwa 100kW. Gleichzeitig konnte man sehen, wie stark und schnell doch diese Einspeiseleistung schwankt. Für mich war das auch die Bestätigung, dass im Durchschnitt so eine Windmühle etwa nur 20% (onshore) bis 37% (offshore) der maximal möglichen Leistung (Nennleistung) einspeist. Der Betreiber zeigte uns auch, wie die Windmühle ab- und wieder angeschaltet wird. Beim Einschalten mussten die Rotoren erst auf eine gewisse Drehzahl kommen, bis dann der erzeugte Strom mit dem Netz synchronisiert und anschließend zugeschaltet wurde. Der Schaltschrank und damit die Steuerung wird übrigens vom Netz versorgt. Ohne Netz kann man nach meiner Meinung die Windmühle nicht einschalten. Trotz vorhandenem Wind ist die Anlage also nicht schwarzstartfähig, es fehlt ja auch die Netzfrequenz zum Synchronisieren.  Zusammengefasst würde ich auf die Frage antworten, es ist auf der Höhe der Rotoren nicht ganz windstill und diese drehen sich einfach leer mit. Es muss nur die Reibung überwunden werden. Erst bei mehr Wind werden sie „eingekuppelt“ und können dann Energie ins Stromnetz einspeisen.

Hat vielleicht noch der eine oder andere Leser Erfahrungen und/oder Wissen über diesen Bereich? Es geht zum Beispiel auch das Gerücht, dass mit Diesel betriebene Generatoren Windkraftanlagen „anwerfen“.

Noch Fragen? Ergänzungen? Fehler entdeckt? Bitte Leserpost schreiben! Oder direkt an mich persönlich: stromwoher@mediagnose.de Aber bitte immer höflich. Ist klar, nicht wahr? Alle Berechnungen und Schätzungen durch Rüdiger Stobbe nach bestem Wissen und Gewissen, aber ohne Gewähr.

Die bisherigen Artikel der Kolumne Woher kommt der Strom? mit jeweils einer kurzen Inhaltserläuterung finden Sie hier.

Rüdiger Stobbe betreibt fast fünf Jahre den Politikblog  www.mediagnose.de

Ordnen Sie Deutschlands CO2-Ausstoß in den Weltmaßstab ein. Zum interaktiven CO2-Rechner: Hier klicken. Noch Fragen? Ergänzungen? Fehler entdeckt? Bitte Leserpost schreiben! Oder direkt an mich persönlich: stromwoher@mediagnose.de. Alle Berechnungen und Schätzungen durch Rüdiger Stobbe nach bestem Wissen und Gewissen, aber ohne Gewähr.

Die bisherigen Artikel der Kolumne Woher kommt der Strom? mit jeweils einer kurzen Inhaltserläuterung finden Sie hier.




Woher kommt der Strom? Je mehr Windstrom, desto billiger – für unsere Nachbarn

(Abbildung, bitte unbedingt anklicken. Es öffnen sich alle Abbildungen & mehr)

Denn der Wind weht. Auf See recht kontinuierlich, an Land schwankend. Plus über Tag die insgesamt schwache Sonnenstromerzeugung. Die im Winter immer unterdurchschnittlich ist. Im Sommer hingegen überdurchschnittlich. Das liegt auch in der Natur der Sache: Des Sonnenstandes in der jeweiligen Jahreszeit.  Sonne scheint so gut wie nie durchschnittlich. So wenig, wie Wind durchschnittlich weht. Im Winterhalbjahr mal sehr stark, mal recht wenig. Insgesamt aber immer mehr als im Sommerhalbjahr. Daran liegt es, dass die konventionelle Stromerzeugung (Abbildung 1) so anspruchsvoll und schwierig geworden ist. Sie muss dann hochgefahren werden, wenn es so aussieht, dass regenerativ erzeugter Strom über einen längeren Zeitraum fehlt. Und umgekehrt. Wegen der starken Erzeugungsschwankungen der Regenerativen ist eine Kalkulation kaum verlässlich möglich. Es bleibt immer ein Vabanquespiel. Denn eines darf keinesfalls geschehen: Dass der Strom ausfällt.  Versorgungssicherheit muss immer gewährleistet sein. Oder soll der Strom demnächst zugeteilt werden? Wir werden sehen.

Die 44. Woche (Abbildung 2) bescherte unseren europäischen Nachbarn jedenfalls eine Menge günstigen Strom und die Möglichkeit zu einigen profitablen Preisdifferenzgeschäften (Abbildung 3)

Die Tabelle mit den Werten der Energy-Charts und die daraus generierte Tabelle (Abbildung 4) plus die beiden Im- Exportcharts Woche und Jahr (Abbildung 5) vervollständigen die Datensammlung dieser Woche. Abbildung 6 bringt zeigt die Auswertung der Im- und Exportpreise für Strom. Datenquelle ist Agora-Energiewende.

Vor den Tagesanalysen noch der Hinweis auf den Chart mit der Auswertung einer angenommenen Verdoppelung der Wind- und Sonnenstromerzeugung dieses Jahres (Abbildung 7). Am 30.10.2020 waren Stromerzeugung mittels erneuerbarer Energieträger und der Bedarf über den Tag verteilt identisch. Was nicht bedeutet, dass es auch zu jeder Stunde, Viertelstunde oder Minute ausgereicht hätte. Es vielmehr so, dass die Stromschwankungen mal für eine Überversorgung, mal eine Unterversorgung bezogen auf den Bedarf sorgen. Meine Hochrechnung ist lediglich ein Anhalt.

Die Tagesanalysen

Sonntag, 25.10.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 65,19 Prozent, davon Windstrom 45,93 Prozent, Sonnenstrom 6,67 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 12,59 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Bis 15:00 Uhr ist viel zu viel Strom im Markt. Dieser wird praktisch verschenkt oder sogar mit einem Bonusscheck (3:00 bis 7:00 Uhr) abgegeben. Erst zum Abend werden etwas höhere Preise erzielt. Dafür muss die konventionelle Stromerzeugung ganz schön bullern. Denn die Windstromerzeugung lässt nach. Diese Nachbarn kaufen günstig ein.

Montag, 26.10.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 40,71 Prozent, davon Windstrom 26,43 Prozent, Sonnenstrom 2,14 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 12,14 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Die bereits am Sonntag sinkende Windstromerzeugung bleibt schwach. Für den Herbst. Deutschland kauft – trotz hochgefahrener konventioneller Erzeugung – fast den ganzen Tag über Strom ein, um den Bedarf zu decken. Die Preise liegen vom frühen Morgen und ab 21:00 Uhr immer über 40€/MWh. Wenigstens müssen keine Preisspitzen (60€/MWh und mehr) hingenommen werden. Der Stromhandel ist heute recht ´dünn`.

Dienstag, 27.10.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 54,27 Prozentdavon Windstrom 39,02 Prozent, Sonnenstrom 4,27 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 10,98 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Windstromerzeugung zieht heute über Nacht an und legt am Abend noch mal zu. Dennoch muss wie immer Strom konventionell hinzu erzeugt werden, damit der Bedarf gedeckt werden kann. Hier das Preisniveau und die Nachbarn, die den Strom abnehmen. Der Vormittag und der Vorabend bringen erkleckliche Erträge. Bemerkenswert ist, dass Dänemark und Schweden den ganzen Tag über Strom nach Deutschland importieren.

Mittwoch, 28.10.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 56,97 Prozentdavon Windstrom 41,82 Prozent, Sonnenstrom 4,24 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 10,91 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Viel Windstrom am Mittwoch. Als über Tag der Wind etwas nachlässt, scheint die Sonne. Was genau von 11:00 bis 13:00 Uhr die Preise unter 40 €/MWh fallen lässt. Ansonsten werden am Vormittag und am Vorabend Preise über 40€/MWh erzielt. Die konventionelle Stromerzeugung und die Nachbarn, die unseren Überschuß abnehmen.

Donnerstag, 29.10.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 55,83 Prozent, davon Windstrom 41,72 Prozent, Sonnenstrom 3,68 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 10,43 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Das Preisniveau liegt heute vom Vormittag und Vorabend abgesehen unter 30€/MWh, teilweise sogar unter  20, ja sogar unter 10€/MWh. Immerhin muss kein Strom nicht verschenkt werden. Die konventionelle Stromerzeugung und die Nachbarn, die den Strom abnehmen. 

Freitag, 30.10.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 55,84 Prozent, davon Windstrom 42,21 Prozent, Sonnenstrom 1,95 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 11,69 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken

Zum Abend des Freitags deutet sich eine Windflaute an. Die Windstromerzeugung nimmt rapide ab. Die konventionellen Stromerzeuger können folgen, so dass zum Vorabend noch ein nominal auskömmlicher Exportpreis erzielt werden kann, während in der Nacht zum Freitag nochmal mit um die 5€/MWh, die 0€-Grenze fast gekratzt wird. Diese Nachbarn bekommen den Strom.

Samstag, 31.10.2020: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 48,74 Prozent, davon Windstrom 27,73 Prozent, Sonnenstrom 6,72 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 14,29 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Am frühen Morgen des Samstags kommt es tatsächlich zu einem Einbruch der Windstromerzeugung. Glücklicherweise bringt die aufgehende Sonne etwas Ausgleich. Auch zieht die Offshore-Windstromerzeugung wieder an, so dass die Stromunterdeckung gegen Mittag vorüber ist. Die Preise, welche Deutschland für den Importstrom zahlen muss, sind moderat, was am Zeitraum der Lücke liegt. Dass sie zur Mittagsspitze, als Deutschland überschüssigen Strom, absinken, sei nur der Vollständigkeit halber erwähnt. Die konventionelle Stromerzeugung könnte morgens mehr bringen. Sie bleibt eingedenk der erwartbar niedrigen Preise faktisch konstant. Was sich als richtig erweist. Diese Nachbarn liefern Strom, nehmen Strom ab.

Oben erwähnte ich, dass Strompreise nominal auskömmlich sein können. Wo aber liegt der tatsächliche Preis des Stroms. Der Preis, der unter Berücksichtigung aller Faktoren und Aspekte der realistische ist. Ist regenerativ erzeugter Strom tatsächlich so günstig, wie Freunde der Energiewende behaupten. Unter dem Strich? Meine Analysen lassen da schon Zweifel aufkommen. Je mehr regenerativ erzeugter Strom im Markt ist, desto niedriger wird das Preisniveau. Fehlt hingegen Strom, muss er in aller Regel teuer hinzugekauft werden. Jedenfalls im Verhältnis zum Exportstrompreis.

Sehr ausführlich und umfassender hat sich. Dr. Björn Lomborg mit diesem Themenfeld beschäftigt. Björn Lomborg ist Präsident des Copenhagen Consensus Centers und Visiting Fellow an der Hoover Institution, Stanford University. Die Ergebnisse können Sie unter Abbildung 8 aufrufen.

Noch Fragen? Ergänzungen? Fehler entdeckt? Bitte Leserpost schreiben! Oder direkt an mich persönlich: stromwoher@mediagnose.de Aber bitte immer höflich. Ist klar, nicht wahr?

Alle Berechnungen und Schätzungen durch Rüdiger Stobbe nach bestem Wissen und Gewissen, aber ohne Gewähr.

Die bisherigen Artikel der Kolumne Woher kommt der Strom? mit jeweils einer kurzen Inhaltserläuterung finden Sie hier.

Rüdiger Stobbe betreibt fast fünf Jahre den Politikblog  www.mediagnose.de

Schon erschienen auf der Achse des Guten.

 

 




Für den „Great Reset“ müssten Wind und Sonne erst einmal grundlastfähig werden

Die sogenannte Corona-Pandemie hatte zunächst auch den allgegenwärtigen Klimaalarm überrollt. Aber die in Aussicht gestellten Wiederaufbau-Milliarden nach dem ersten Lockdown haben dann sehr schnell Begehrlichkeiten geweckt, diese Mittel für den Klimaschutz zu requirieren. Denn nach der in Paris (2015) vereinbarten Dekarbonisierung der Welt bis 2100, oder der Deutschlands bis 2050, wird jetzt aus Angst vor einem vorgeblich „menschengemachten“ Anteil am „natürlichen atmosphärischen Treibhauseffekt“ sogar gefordert, unser Land bereits bis 2035 „klimaneutral“ umzugestalten. Und dieser Klima-Aktionismus beruht allein auf einer Fehlanwendung (1895) des Stefan-Boltzmann-Gesetzes (1884). Denn „Tag“ ist nun mal weder im Sprachgebrauch noch in der Realität gleich „Nacht“, und daher ist die ganze Klimahysterie völlig unnötig. Als vieljährige Durchschnittsbetrachtung unserer realen Erde kann mein hemisphärisches S-B-Modell vielmehr alle drei räumlichen Dimensionen und die Tages-/Jahreszeit bei der Temperaturgenese auf unserer Erde ohne einen solchen „natürlichen atmosphärischen Treibhauseffekt“ abbilden, beispielsweise:

Abbildung 1: Räumliche und zeitliche Derivate aus meinem hemisphärischen Stefan-Boltzmann-Modell (nicht flächengetreu). Links: Jahresverlauf der maximalen solaren Strahlungsleistung mit den Beleuchtungsklimazonen. Rechts: Das maximale S-B-Temperaturäquivalent (~spez. Leistung W/m²) und die maximale örtliche Tageslänge (~Arbeit=Leistung x Zeit) im jeweiligen Sommerhalbjahr auf der Nord- und Südhalbkugel.

Anmerkungen: Overlays in der linken Abbildung: Die maximale temperaturwirksame spezifische Strahlungsleistung der Sonne MAX Si (rot=940W/m², schwarz=0W/m²) in Abhängigkeit von der geographischen Breite und der Jahreszeit. Für den Nordwinter (linke Seite) und den Nordsommer (rechte Seite) wurden darüber jeweils die Beleuchtungsklimazonen der Erde projiziert (von oben/unten zur Mitte: Polarzonen, Mittelbreiten, Tropenzone – Quelle: Wikipedia, Autor: Fährtenleser, Lizenz: GNU Free Documentation License)

Das hemisphärische S-B-Modell lässt also qualitative räumliche und zeitliche Aussagen über die tatsächliche Temperaturgenese auf unserer realen Erde zu, ohne einen „natürlichen atmosphärischen Treibhauseffekt“ als Erklärung für die ominöse Differenz von (33°C / 155W/m²) zwischen einer fehlerhaften S-B-Berechnung und der „gemessenen“ Realität zu benötigen.

Es gibt gar keinen „natürlichen atmosphärischen Treibhauseffekt“ von (33°C / 155W/m²)

Das gängige 24h-Tag=Nacht-THE-Flacherdemodell mit seinem vorgeblich „natürlichen atmosphärischen Treibhauseffekt“ von (33°C/155W/m²) ist dagegen streng eindimensional und kennt keinerlei Unterschiede zwischen Tag und Nacht, Pol und Äquator oder Sommer und Winter. Bei ihrer Berechnung überspringen die Anhänger eines THE einfach die primäre Temperaturgenese auf der Tagseite unserer Erde durch eine S-B-Inversion (Strahlung=>Temperatur) und fokussieren ihre Betrachtung mit dem S-B-Gesetz (Temperatur=>Strahlung) auf die sekundäre Abstrahlung über die gesamte Erdoberfläche. Dabei geht man allerdings nicht physikalisch-systematisch vor, indem man die Abstrahlungsleistung aus der tatsächlich „gemessenen“ globalen Durchschnittstemperatur von ca. 15°C ermittelt (=S-B-Gesetz), sondern man viertelt einfach die Einstrahlungsleistung der Sonne (=S-B-Inversion). Die Grundlage einer solchen Betrachtung ist dann eine ominöse Faktor4-„Erde ohne Atmosphäre“ mit einer „natürlichen“ Temperatur von (-18°C), die im Arrhenius-Paradoxon von 33°C hängen bleibt. Aus dieser Differenz wird dann wiederum das Postulat für einen bisher immer noch unbewiesenen „natürlichen atmosphärischen Treibhauseffekt“ abgeleitet, der entgegen dem 2. HS der Thermodynamik aus einer „atmosphärischen Gegenstrahlung“ gespeist werden soll. Die zugrundeliegende fehlerhafte Faktor4-Inversion des Stefan-Boltzmann-Gesetzes erfolgt also durch eine Gleichsetzung von Tag und Nacht unter Einbeziehung unbestrahlter Flächen – und ignoriert zudem noch die Wärmespeicher unserer Erde.

Der sogenannte „natürliche atmosphärische Treibhauseffekt“ ist unser Ticket in eine noch teurere und noch bessere Welt

Dank fossiler Energien leben wir heute in der besten aller historischen Welten. Und der sogenannte „natürliche atmosphärische Treibhauseffekt“ ist nun unser Ticket in eine noch teurere und noch bessere Welt. Denn was einstmals Kometen waren, bei deren Erscheinen man unseren Vorfahren den Weltuntergang geweissagt hatte, das sind heute „dünntelligente“ Supercomputer-Spekulationen der alimentierten Wissenschaften, die uns aufgrund unseres anthropogenen CO2-Ausstoßes zwingen wollen, unsere „Beste aller Welten“ eigenhändig zu zerstören.

Zwischenfrage: Wäre es eigentlich statthaft, Benutzer des Ausdrucks „Klimaleugner“ mit der Endung „-lunken“ zu bezeichnen, beispielsweise als „Klimalunken“, „Politolunken“ oder „Journalunken“?

Der Glaube unserer Zeit ist die Angst vor freihändig extrapolierten Hochrechnungen à la Club of Rome, die für jede willkürliche politischen Maßnahme als Begründung herhalten müssen, geradeso, als hätte es einen Herrn Gompertz niemals gegeben. Am anfälligsten für solche Computerspekulationen ist offenbar eine universitär ausgebildete Mittelschicht, die gelernt hat, Aussagen aus dem eigenen Ausbildungsumfeld blind zu vertrauen, während man aus Handwerk und Gewerbe oft sehr schöne Beispiele von angewandter Intelligenz zu hören bekommt, was gemeinhin auch als „gesunder Menschenverstand“ bezeichnet wird. Und KI-erleuchtete Politiker*innen träumen sogar davon, mittels einer „erneuerbaren Planwirtschaft“, also auf Grundlage der gescheiterten sozialistischen Planwirtschaft bei gleichzeitiger Nutzung von „erneuerbaren Energien“, eine noch teurere und noch bessere Welt zu errichten.

Um „klimaneutral“ zu werden, sollen die „erneuerbaren Energien“ massiv ausgebaut werden

Die Anhänger eines „natürlichen atmosphärischen Treibhauseffektes“ zeigen üblicherweise eine „natürliche“ physikalische Schwäche bei der Unterscheidung von „Leistung“ [Watt] und „Energie“ [Joule=Watt*Sekunden]. Denn die installierte Leistung der sogenannten „erneuerbaren Energien“ liegt mit mehr als 100 Gigawatt bereits heute deutlich über unserem Bedarf von bis zu 80 Gigawatt, wie die nachfolgende Abbildung beweist:

Abbildung 2 (SMARD): Installierte Erzeugungsleistung, linke Skala „Erneuerbare“ 0 (grün) – 120GW (gelb)

Eigentlich wären wir also schon längst „klimaneutral“, wenn die Zeit hier nicht physikalisch brutal zuschlagen würde. Denn Leistung [Watt] ist nicht gleich Arbeit [Joule=WattSekunden, in diesem Fall WattStunden], und die volatilen EEG-Zufallsstromerzeuger sind nun mal von Sonne und Wind abhängig, wenn sie Arbeit verrichten sollen; im Zweifel schau‘n Sie sich einfach noch mal den „Autobahneffekt“ von Herrn Ordowski an. Die nachfolgende Abbildung stellt die Realität dar und ist ein schönes Beispiel für die immer noch existierende deutsche Ingenieurskunst:

Abbildung 3 (SMARD): Realisierte Erzeugungsleistung und tatsächlicher Stromverbrauch im Zeitraum 14.-25. September 2020

Wenn tagsüber die Sonne scheint und nachts Wind weht, haben wir schon heute ein Problem, weil dann über den 24h-Tag bereits zu viel EEG-Strom produziert wird. Die mit kräftiger Hilfe der EEG-Zufallserzeuger realisierte Erzeugungsleistung verlief zwischen dem 14. und 25. September 2020 meist deutlich über dem tatsächlichen Stromverbrauch. An ganz wenigen Tagen stimmten die Minima oder Maxima der Kurven von realisierter Erzeugungsleistung und tatsächlichem Stromverbrauch auch nur annähernd überein.

Die konventionellen Grundlastkraftwerke können die tageszeitlichen EEG-Erzeugungsschwankungen und die tageszeitlichen Verbrauchsschwankungen also schon heute nicht mehr komplett ausgleichen, es bleibt lediglich eine gewisse Parallelität im Anstieg und Abfall beider Kurven. Daher mussten in diesem Zeitraum sowohl im Maximum (Solar) wie im Minimum (Wind) erhebliche Strommengen, wahrscheinlich meist kostenpflichtig, ins Ausland „verklappt“ werden. Die geniale Ingenieursleistung besteht nun darin, dass der große Blackout bisher trotzdem ausgeblieben ist, und wir uns vorläufig noch auf das MINT-ferne Narrativ, „der Strom kommt aus der Steckdose“, verlassen können. Aber an der Zerstörung dieses Narrativs von einer sicheren Stromversorgung wird weiterhin ganz kräftig gearbeitet, Zitat:

Europa muss seine Offshore-Windleistung 10x ausbauen, um die europäischen Klimaziele für 2050 zu erreichen.“

Vergleichen wir also mal die installierte EEG-Erzeugungsleistung direkt mit dem Verbrauch und dem tatsächlichen Strommix:

Abbildung 4 (SMARD) für den Zeitraum 14.-25. September 2020. Oben: Installierte Erzeugungsleistung „Erneuerbare“ 0 (grün) – 120GW (gelb) Unten: Realisierte Erzeugungsleistung und tatsächlicher Stromverbrauch

Es fragt sich, mit welcher Transfer-Funktion die realisierte EEG-Erzeugungsleistung und der tatsächliche Stromverbrauch jemals in Übereinstimmung gebracht werden sollen, ein Faktor 10 bei der Offshore-Windkraft wird es jedenfalls ganz sicher nicht sein. Selbst die verbliebene deutsche Ingenieurskunst wäre bei einem solchen Faktor 10 heillos damit überfordert, Strom-Erzeugung und Strom-Verbrauch weiterhin versorgungssicher und ohne regelmäßige Blackouts in Übereinstimmung zu bringen. Und wenn eines Tages alle Atom- und Kohlekraftwerke in unserem Lande abgeschaltet werden, während die EEG-Strom-Erzeugung noch weiter ausgebaut worden ist, dann ist es auch mit unserer Versorgungssicherheit vorbei, wovor abseits des medialen Mainstreams schon seit vielen Jahren eindringlich gewarnt wird, beispielsweise hier, hier und hier. Das einzig sichere am EEG bleibt vielmehr der weitere kontinuierliche Anstieg unserer Strompreise. Die öffentliche Sicherheit in Gestalt einer zuverlässigen Stromversorgung wird dagegen durch den weiteren Ausbau und den gesetzlichen Einspeisevorrang der volatilen EEG-Strom-Erzeugung in immer stärkerem Maße gefährdet. Nur MINT-fernste Gestalten könnten daher auf die Idee kommen, dem EEG-Zufallsstrom als Zerstörer unserer elektrischen Versorgungsicherheit müsse jetzt gesetzlich auch noch ein „Öffentliches Interesse“ für seinen weiteren Ausbau eingeräumt werden.

Insanity is doing the same thing over and over again and expecting different results“ (Einstein)

Und während wir dem „natürlichen atmosphärischen Treibhauseffekt“ zunehmend unsere Zukunft und unsere natürliche Umwelt opfern, behaupten erinnerungsferne Jugendliche sogar, es wäre in unserem Lande bisher noch gar nichts für die Umwelt getan worden und fordern eine ganz „andere“ Wirtschaftsordnung. Dabei wissen jene Jugendlichen nicht einmal, dass noch in den 1990-er Jahren kein Mensch freiwillig in eine plansozialistisch verseuchte Elbe gesprungen wäre. Als alter weißer Mann erlaubt sich der Autor hinzuzufügen, dass die Dystopie eines „Demokratiemoratoriums“ zwecks „Weltklimarettung“ die Lebensdauer von Herrn Kaisers Schaumweinsteuer locker übertreffen dürfte.

Und auf diesem intellektuellen Niveau will man uns jetzt auch noch vor unseren Bürgerrechten schützen. Denn die Corona-Krise bietet postnationalen Globalisten eine einmalige Gelegenheit für den Einstieg in die schon lange geforderte Große Transformation zu einer CO2-freien Welt – und das befürchtet man nicht nur hier bei uns. Auch dazu liefert die alimentierte Mainstream-Wissenschaft wieder entscheidende Beiträge, und eine solchermaßen beratene Bundesregierung versucht dann offenbar im Ermächtigungsmodus, 75% aller Kontakte zu unterbinden, anstatt 75% der Infektionsschwerpunkte auszuschalten. Der bekannte Rechtsanwalt Gerhard Strate führt im Hamburger Abendblatt (Paywall) aus, die Schließung der Gaststätten sei offensichtlich willkürlich; nach den vom RKI veröffentlichten Studien würden sich die meisten Infektionen im Umfeld von privaten Haushalten, Alten- und Pflegeheimen, Flüchtlings- und Asylbewerberheimen sowie Krankenhäusern ereignen. Die Forderungen nach Wohnungskontrollen, Denunziation und bewaffneten Coronawarten von Seiten demokratisch gewählter „Würdenträger“ lassen bereits Befürchtungen aufkommen. Und der eben noch konkret angekündigte Shutdown-II-Zeitraum wurde bereits am zweiten Tag aufgeweicht und relativiert. Die Gegner solcher angeordneten Zwangsmaßnahmen werden dann gerne in die Nähe von „antidemokratischen“ Verschwörungstheoretikern gerückt, wobei alle Spuren solcher Verschwörungstheorien schließlich in New York oder Davos enden.

Die mittelalterliche Landbevölkerung frönte der Verschwörungstheorie, eine Rückkehr der Wölfe würde vom Zerfall der staatlichen Ordnung künden

Vielleicht wird die Geschichte diese selbstzerstörerische Klimahysterie rückblickend einmal mit den Ereignissen des Jahres 999 vergleichen, als das Christliche Abendland zum ersten Jahrtausendwechsel Sein Jüngstes Gericht erwartet hatte; denn auch die Kirche liefert heute einen entsprechenden Beitrag zum aktuellen Tagesgeschehen. Zwecks Erhalt unserer gegenwärtigen Lebensqualität sollten wir daher sehr sorgsam mit unseren Freiheitsrechten und sehr nachhaltig mit unserer natürlichen Umwelt umgehen. Wir sollten also Erstere nicht aufgeben, nur um dann Letztere willkürlich mit wind- und tageslichtabhängigen Zufallsstromerzeugern zupflastern zu lassen, die lediglich in der Lage sind, diese natürliche Umwelt und deren Artenvielfalt zum Preis einer Vervielfachung unseres Strompreises zu zerstören. Denn politisch gewollte MINT-ferne Scheinlösungen können die hoch entwickelten technischen Anwendungen in unserer fossil betriebenen Industriegesellschaft gar nicht ersetzen. Und mittelalterliche Hans-im-Glück-Technologien zur Nutzung von Wind und Sonne können nun einmal systembedingt keinerlei verlässliche elektrische Grundlast liefern, sondern erfordern zwingend eine parallele „Zweitstromerzeugung“ durch fossile „Schattenkraftwerke“. Und wenn solche Kraftwerke dann irgendwann nur noch bei unseren Nachbarn stehen, dann wäre das eine Carte Blanche für den Zukauf von Atom- und Kohlestrom um jeden Preis – und das Ende des Industriestandortes Deutschland.

Im Angesicht des „Großen Neustarts“ im Dienste einer globalen Moral, von globaler Gerechtigkeit und des global-gesellschaftlichen Fortschritts passt die Erfahrung der mittelalterlichen Landbevölkerung, eine Rückkehr der Wölfe würde vom Zerfall der staatlichen Ordnung künden, wohl auch auf unsere demokratische Ordnung. Lassen Sie Sich also in dieser seltsamen Zeit nicht unterkriegen oder gar am selbständigen Denken hindern – und vor allem: Bleiben Sie gesund!




Unantastbarer Sonderstatus für Windräder

Gegen den Bau neuer Windräder können sich Betroffene künftig wahrscheinlich nicht mehr wehren und gegen sie klagen. Denn die sollen in den Rang der »nationalen Sicherheit« erhoben werden. Sogenannter Ökostrom soll jetzt das neue Heiligtum der Energiewende werden und einen unantastbaren Sonderstatus erhalten.

Laut Entwurf der jüngsten Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes soll Paragraf 1 des bestehenden EEGs unter anderem durch folgenden Satz ersetzt werden: »Die Errichtung von Anlagen zur Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Energien liegt im öffentlichen Interesse und dient der öffentlichen Sicherheit.«

Ein unscheinbarer Satz mit weitreichenden Folgen, auf die Energierechtsexperte Gernot Engel in einem Gespräch mit Welt am Sonntag aufmerksam macht. Dabei handele es sich um einen energiepolitischen Wendepunkt, denn rechtliche Auseinandersetzung um den Bau neuer Anlagen könnten fortan mit dem Argument »öffentliche Sicherheit«niedergebügelt werden.

Das ist nur das letzte Tüpfelchen auf dem i. Schon lange verkündet Bundeswirtschaftsminister Altmaier, dass schneller neue Windräder gebaut werden sollen, und veranstaltet ein tosendes Wortgeklingel von »historischem Konsens für Klimaschutz«, »Charta für Klimaneutralität und Wirtschaftskraft« bis hin zu »klares Zukunftssignal«.

Er weiß natürlich, genauso wie fast das gesamte politische Berlin, dass die Energiewende krachend gescheitert ist, und steht deshalb mit dem anderen Fuß auf der Bremse.

Die Windindustrie verkauft ihre riesigen Anlagen immer seltener, Windradproduzenten machen ihre Werke dicht und einer der »Windkraftunternehmer« der ersten Stunde, der wegen mutmaßlicher Betrügereien um Energieprojekte verhaftete Hendrik Holt, muss sogar seine drei Bentleys versteigern lassen.

Sie macht also entsprechend Druck – flankiert von grüner Klimapanikmache. Mit Verweis auf die diversen Klimaabkommen und »Selbstverpflichtungen« sollen mit aller Gewalt noch weitere Windradanlagen ins Land gedrückt werden.

Mit einem »Investitionsbeschleunigungsgesetz« sollen »Genehmigungshemmnisse« ausgeknipst, damit Instanzenwege verkürzt und lästige Klagen der Bürger ausgeschaltet werden. Die Mindestabstandsregeln, die die Abstände von Windkraftanlagen zu Häusern regeln, sollen aufgeweicht werden und damit Windräder näher an Siedlungen heranrücken dürfen. Der Artenschutz spielt schon lange keine Rolle mehr, Windräder dürfen Vögel töten.

Die derzeitige Berliner Politik träumt davon, bis zum Jahr 2050 mindestens 80 Prozent des deutschen Stromverbrauches durch sogenannte »erneuerbare Energien« zu decken. Das bedeutet übrigens schon einmal einen Schritt zurück; vor einiger Zeit hieß es totalitär, dass nicht 80, sondern 100 Prozent Strom aus Wind und Sonne kommen sollen.

Doch mittlerweile sind fast alle Gebiete in Deutschland, in denen auch nur ein Hauch von Wind weht, zugepflastert. Holger Franke, (FDP): »In Deutschland stehen bisher 30.000 Windräder. 90.000 sind die Zielgröße für die #Energiewende. Das hat weitreichenden Folgen für Landschaft, Natur und Anwohner.«

In Deutschland stehen bisher 30000 Windräder. 90000 sind die Zielgröße für die #Energiewende. Das hat weitreichenden Folgen für Landschaft, Natur und Anwohner. https://t.co/oMDi4j0e6m via @welt

Doch Wind und Sonne richten sich nicht nach den Vorgaben der Berliner Utopisten, sondern wehen, wann sie wollen. Das bedeutet, Strom gibt es nur dann, wenn der Wind weht und die Sonne scheint. Trotz der irrsinnigen Summen, die in die sogenannte Energiewende gesteckt wurden, liefern Sonne und Wind nur 7,2 % des gesamten Endenergieverbrauchs in Deutschland. Den Löwenanteil leisten Kohle und Kernkraft. Die liefern dann, wenn Strom benötigt wird.

Mehr Windräder bedeuten: Strom aus der Steckdose nur noch ab und zu. Die Spitzenwerte bei der Stromerzeugung werden höher, aber die Täler werden nicht ausgebügelt, weil auch 90.000 Windräder nur schwerlich Strom liefern können, wenn Flaute herrscht.

Der Verein »Vernunftkraft« hat sich die Mühe gemacht, die fatalen Folgen von mehr Windrädern zu dokumentieren. In den vergangenen zehn Jahren wurde die Zahl der Windräder mehr als verdoppelt. Doch damit wurde nur das Grundproblem erhöht: »Viel hilft nicht viel!«

Wie die Grafiken zeigen, wird dadurch die Stromversorgung immer wackliger. Mehr Windräder liefern höhere Stromspitzen; dann wissen die Betreiber der Übertragungsnetze oft nicht, wohin mit den vielen Strommengen. Es gibt keine Speicher, in denen Strom in den Mengen gespeichert werden kann, in denen er benötigt wird.

Doch ist diese Windstromerzeugung in keinem Fall geeignet, den Stromverbrauch zu decken, wie er in dieser Grafik in Braun zu sehen ist.

Quelle: Vernunftkraft

Ein folgenschwerer Irrtum der Windapostel war die Annahme, irgendwo werde schon Wind wehen, man müsse die Energie nur entsprechend verteilen. Doch es zeigt sich: Flauten herrschen häufig über halb Europa, in kaum einem Gebiet kann dann Windstrom erzeugt werden.

Konventionelle Kraftwerke, die den Strom dann liefern, wenn er benötigt wird, wollen die Grünen abschalten, das Kernkraftwerk Philippsburg wurde bereits in die Luft gesprengt. Strom gibt es nur noch bei entsprechenden Wetterlagen, Kochen, Backen, warmes Wasser und Duschen nur noch, wenn die Sonne scheint oder der Wind weht.

Experten des Verbandes der Elektrotechnik, Elektronik, Informationstechnik e. V. (VDE) warnen, dass die Stabilität der Stromnetze gefährdet wird: »Das Abschalten der Kernkraftwerke und das Zurückfahren der Kohleverstromung in den nächsten zehn Jahren wird, trotz des geplanten Ausbaus von Windenergie- und Photovoltaikanlagen, zu einer Unterversorgung mit elektrischer Energie führen. Weder die Versorgungs- noch die Netzsicherheit ist gewährleistet.«

In Gefahr ist dagegen die nationale Sicherheit, wenn wieder mal totale Flaute herrscht, sich kaum ein Windrad dreht und die Sonne nur tagsüber scheint. Da lohnt ein kurzer Blick nach Kalifornien, jenem grünen US-Bundesland, das noch vorreiternder als das grüne Deutschland sein will. Das macht es vor: Bis 2030 soll der Strom zur Hälfte aus Solarenergie erzeugt werden, alle Hausbauer wurden verpflichtet, ab diesem Jahr Fotovoltaikanlagen aufs Dach zu montieren. Konventionelle Kraftwerke werden abgeschaltet, das Stromnetz mit sehr stark schwankenden Einspeisung ist immer schwieriger zu beherrschen.

Der Wirtschaftsprofessor der Stanford University, Frank Wolak, warnt: »Wir haben jetzt eine viel riskantere Energieversorgung, weil die Sonne nicht immer scheint, wenn wir wollen, und der Wind nicht immer weht, wenn wir wollen.«

Folge: Die Kalifornier haben mit immer heftigeren Stromausfällen zu kämpfen.

Der Beitrag erschien zuerst bei TE hier




Wieviel Energie liefern 100 Millionen Windräder bei Windstille?

Offener Brief von Prof. Dr.-Ing. Helmut Alt (FH Aachen) an den Deutschlandfunk vom 26.9.2020:

Sehr geehrte Damen und Herren vom Deutschlandfunk,

da ich täglich die in aller Regel informativen Sendungen des Deutschlandfunks mit Gewinn höre, war ich heute früh maßlos enttäuscht, von 6:45 Uhr bis kurz vor 7 Uhr die Lügenmärchen von Herrn Reiner Priggen, ehemals Fraktionsvorsitzender der Partei Bündnis 90/Die Grünen im Landtag Nordrhein-Westfalen, seit 2016 Vorstandsvorsitzender der Lobbyorganisation „Landesverband Erneuerbare Energien NRW (LEE NRW)“ über die Stromerzeugung der rd. 30.000 Windenergieanlagen in Deutschland ohne auch nur einen Widerspruch Ihres Redakteurs anhören zu müssen. Herr Priggen forderte, den weiteren Ausbau der Windenergieanlagen über genossenschaftliche Bürgerbeteiligungen zu forcieren, da damit eine bedarfsdeckende Stromerzeugung erreichbar sei. Dies ist eine reine Lüge, da bei nicht ganz seltener Windstille weder die Windenergieanlagen oder bei bedeckten Himmel, nachts immer, die Solaranlagen einen nennenswerten Stromerzeugungsbeitrag bereit stellen können. Siehe hierzu die Leistungsganglinien aller regenerativer Anlagen in Deutschland am Beispiel August 2020 in den Anlagen zu dieser mail.

Bei der Kernenergie hat man solche Ideen der Bürgerbeteiligung an die niedrigen Stromerzeugungskosten dieser Anlagen stets strickt abgelehnt, dann hätten die meisten wohl Kernkraftwerksstrom haben wollen, der bis heute zu, entgegen den „Grünen Behauptungen„,  die nachweislich niedrigsten Kosten, ohne CO2 Emission, verursacht. Beweis: Siehe die Strompreise in Frankreich (70 % Kernenergie), in Relation zu Deutschland und Dänemark in Windanlagen führend, dafür aber bei doppelten Stromkosten gegenüber Frankreich.

Die von mir regelmäßig zum Monatsanfang erstellten entsprechenden Hilfsblätter der Anlagen für meine Studentinnen und Studenten an der FH Aachen, die auch Herrn Priggen, der in Aachen zu Hause ist bekannt sind,  werden von Ihm zur Rettung seiner Lobbyistenarbeit ebenso gemieden zur Kenntnis zu nehmen, wie der Teufel das Weihwasser meidet.

Ihre Fachjournalisten müßten derartige Sachverhalte aber doch anmahnen und jeweils den Hörerinnen und Hörern erklären, ob es sich bei den Ganglinien der Leistung um 1/4 h Mittelwerte, um Stunden-Mittelwerte oder gar um Tages-Mittelwerte handelt. Bei der Tagesmittelwert-Darstellung,  die von den „Grünen“ oft vermittelt wird,  scheint die Sonne auch in der Nacht, so das man naiven Mitmenschen glauben machen kann, dass durch Erhöhung der Zahl an Wind- und Solaranlagen 100 % Lastdeckung erreichbar sei.  Wie wir wissen, ist das schlicht die Unwahrheit, ja vorsätzlich gelogen, es scheint mir wichtig, dies auch deutlich in einem öffentlich-rechtlichen Sender, wie dem Deutschlandfunk als besten deutschen Sender,  zu sagen.

Auch stelle ich schon seit Jahren in einem Diagramm den Vergleich der Last in Relation zum dreifachen Wert der aktuellen Wind- und Solarstromerzeugung dar, siehe Hilfsblatt 423 der Anlage. Dies vermittelt einen Blick in die Zukunft und zeigt, dass der weitere Zubau dieser Anlagen mit nur fluktuierend verfügbarer Leistung  zwangsläufig immer ineffektiver wird. Derzeit sind 62,6 GW Windenergieanlagen und 51,7 GW Solaranlagen installiert, insgesamt 114,3 GW, deutlich mehr als der Spitzenlastbedarf im Winter von rd. 85 GW. Jedes GW installierter Leistung haben die Stromverbraucher als Annuität lebenslang bezüglich dieser Anlagen, sowie auch bezüglich des eigenen Lebens als Stromverbraucher, zu bezahlen, das dürfen wir nicht vergessen!

In der Anlage finden Sie meine 6 Hilfsblätter für den Monat August, die bereits am 2.9. zur Verfügung standen. Ich wäre Ihnen auch dankbar, wenn Sie diese Mail an die betreffenden Redakteure in Ihrem Hause weiterleiten würden, daher vielen Dank im voraus.

Noch zur Frage der Grundlastdeckung:
Etwa 40 % der Leistung wird in Deutschland rund um die Uhr benötigt, das nennt man die Grundlast. Es ist zwar richtig, dass der Wind oft weht und die Sonne am Tage oft scheint, nachts aber nie, der Wind weht auch in der Nacht wie am Tag, mehr oder weniger, leider von Nord bis Süd über Europa hinweg manchmal zeitgleich auch fast nicht.

Also nicht immer, bezahlbare Stromspeicher, um 5 Tage mit bis zu 8 TWh energetisch zu überbrücken, gibt es aus physikalischen Gründen nicht und wird es auch in denkbarer Zukunft leider nicht geben können. Es sei denn, ein Wunder geschieht, wie vor 2000 Jahren auf der Hochzeit zu Kana in Galiläa. Das sollte Basiswissen aller Journalisten und Politiker sein.

Als ich bei unseren wöchentlichen Fahrradtouren im Freundeskreis eine Fahrerin darauf aufmerksam machte, dass sie das Licht an habe, antwortete sie mir klug, dass dies bei ihrem Rad keine Rolle spiele, denn sie hätte einen „Nabendynamo“! Der Mitfahrerin war bekannt, dass zwischen der drehenden Nabe mit den Dauermagneten und der Wicklung des Nabendynamos, bis auf die Kugellager, kein mechanischer Kontakt bestand und damit auch nach Ihrer Einsicht keine bremsende Wirkung. Im Gegensatz zu den üblichen reifenanliegenden früheren Dynamos, bei denen sie selbstverständlich eine bremsende Wirkung durch die Kraftübertragung erkannte.

Es bedurfte einiger Mühe, der lieben Freundin einsehbar zu erklären, dass dies ebenso ein Irrtum sei, wie die Versprechungen der Grünen, bedarfsgerechte und bezahlbare Stromversorgung in Zukunft, nur aus Solar- und Windenergieanlagen, generieren zu können, wie Herr Priggen heute früh – wider besseres Wissen – der DLF-Hörerschaft erfolgreich und unwidersprochen suggerieren konnte!
q.e.d.

 

 

 

 

 

Der Beitrag erschien zuerst bei die kalte Sonne hier