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Besteuerung von Kohlenstoff in Kanada: Viel schlimmer als befürchtet!

Idealerweise sollte die Bepreisung von Kohlenstoff ökonomisch effizient, billig, sozial günstig und bürokratisch einfach sein. In Kanada ist kein einziges dieser Kriterien erfüllt.

Nachrichten darüber, dass die Trudeau-Regierung im Unterhaus beantragt hat, einen „Klima-Notstand“ in Kanada auszurufen, können seiner Politik bzgl. Auspreisung und Besteuerung von Kohlendioxid sogar noch mehr Aufmerksamkeit verschaffen. Für Befürworter der Maßnahme ist dies ökonomisch effizient zu niedrigen Kosten, es soll sozial vorteilhaft und bürokratisch einfach sein.

In Kanada jedoch weist das Kohlenstoff-Preis-Regime, welches von der [CN-]Bundesregierung und den Provinzregierungen implementiert worden ist, keinen einzigen dieser Vorteile auf.

Der Rahmen zur Kohlenstoff-Bepreisung in Kanada stellt es jeder Provinz und jedem Territorium frei zu entscheiden, ob man eine solche Maßnahme einführt, während man gleichzeitig bestimmte Minimal-Bedingungen festlegt. Rechtlich können entweder Kohlenstoff-Steuern oder Cap and Trade– Systeme umgesetzt werden, für größere Emittenten können output-based pricing systems (OBPS) [etwa: Preisfestsetzung abhängig von Emissionen] angesetzt werden. Ein OBPS verpflichtet die Firmen zu Abgaben, welche bei der Fertigung ihrer Produkte nicht das vorgeschriebene Emissionslimit einhalten.

Der Rahmen verlangt, dass die effektive Steuer, Abgaben oder Emissionshandelspreise von 10 Dollar pro Äquivalent-Tonne Kohlendioxid im Jahre 2018 um 10 Dollar pro Tonne pro Jahr steigen, bis im Jahre 2022 50 Dollar pro Tonne zu zahlen sind. Das System muss Einkommens-Recycling [revenue recycling {?}] enthalten, das heißt ein System, in welchem ein Teil des Einkommens aus der Steuer direkt der Bevölkerung zurück gegeben werden muss. Falls eine Provinz diese Bedingungen nicht erfüllt, wird die [CN-]Bundesregierung ein „Backstop“-System in jene Rechtsprechung einbauen. Bisher wird dieses „Backstop“-System angewendet in New Brunswick, Ontario, Manitoba, Saskatchewan und möglicherweise Alberta, da dort eine neue Provinzregierung das Kohlenstoff-Steuer-Regime der Vorgänger-Regierung zurückgefahren hat.

Das kanadische System weicht ab von den theoretisch idealen Modellen, welche von Ökonomen befürwortet werden. Insbesondere haben die Raten der Kohlenstoff-Abgaben und -Steuern keine Beziehung zu den fiktiven sozialen Kosten, die sie eigentlich repräsentieren sollen. Dies könnte auf Schätzungen des heute geltenden Wertes der Vermeidung nachteiliger Klima-Auswirkungen beruhen, allerdings kennt niemand diesen Wert. Alternativ könnte ein bestimmtes Preisniveau dabei helfen, ein spezifisches Reduktionsziel zu erreichen. Stattdessen sind die festgesetzten Raten rein politischer Natur.

Noch einmal: Theoretisch dient die Auspreisung von Kohlenstoff als ein einfacheres und weniger aggressives politisches Verfahren als die administrativen Maßnahmen, welche die Regierungen zur Reduktion von Emissionen ergreifen. In Kanada jedoch wurde der Kohlenstoff-Preis einfach den bestehenden über 600 Vorschriften von Bundes-, Provinz- und Territorial-Regierungen hinzugefügt. Es gibt keine Bestandsaufnahme dieser Verfahren und keine Möglichkeit, deren Effektivität oder Kosten-Effektivität zu ermitteln.

Wir wissen noch nicht in vollem Umfang, welche Auswirkungen diese Programme auf Verbraucher und Industrie haben. Wir wissen aber sehr wohl, dass die Raten der Abgaben in Kanada deutlich variieren. Sie werden am höchsten sein in Provinzen, in welchen das Backstop-Regime gilt, aber merklich niedriger (zumindest ursprünglich) als in Quebec, wo dass Emissions-Handelssystem integriert ist in dasjenige von Kalifornien. Außerdem haben die Provinzen Neufundland, Nova Scotia und Prince Edward Island separate Verträge mit der [CN-]Bundesregierung ausgehandelt. Im Zuge dieser Arrangements wird die Abdeckung oder die Anwendung der Kohlendioxid-Steuern geringer sein, und die steigenden Steuern landesweit können durch niedrigere Steuern in den Provinzen ausgeglichen werden.

Die Steuern sind dazu gedacht, Verbrauchern und Wirtschaft, die abhängiger von fossilen Treibstoffen sind, höhere Kosten aufzuerlegen. Dies soll die Nachfrage abschwächen und jene Aktivitäten ultimativ eliminieren. Die Industriezweige, die derzeit von Öl, Erdgas und Kohle abhängig sind, ohne wesentliche Alternativen zu haben, werden den Löwenanteil dieser Kosten tragen müssen. Daher wird die Art der Bepreisung von Kohlendioxid absichtlich die Ökonomien von Alberta und Saskatchewan sowie ultimativ alle Regionen mit Energie-intensiven Industrien wie Bergbau, Stahl, Zement, Petrochemikalien und Metallverarbeitung schädigen.

Der ganze Beitrag steht hier.

Robert Lyman ist Energie-Ökonom im Ruhestand, der 30 Jahre lang als Berater und leitender Manager im öffentlichen Dienst zugebracht hat. Seine Studie „Carbon Taxation — The Canadian Experience“ [siehe Bild oben!] ist von der GWPF veröffentlicht worden.

Link: https://www.thegwpf.com/trudeaus-climate-emergency-meets-his-muddle-of-malfunctioning-carbon-taxes/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Bericht über die betrüge­rischen Praktiken hinter der Wissen­schaft der globalen Erwär­mung

Einen Betrug nachzuweisen ist jedoch schwieriger als einen Mord zu beweisen. Man muss – über alle Zweifel erhaben – nicht nur einen, sondern zwei kriminelle Absichten dahinter aufzeigen.

Als erstes steht da die Absicht zu betrügen mittels falscher und unehrlicher Präsentationen. Eine Präsentation ist falsch, falls sie unwahr oder irreführend ist und der Präsentierende das auch weiß. Eine Präsentation ist unehrlich, falls das, was gezeigt wird, von jedem vernünftig denkenden Menschen als unehrlich angesehen werden würde, und wenn der Übeltäter erkannt haben muss, dass jeder vernünftig denkende Mensch die Täuschung als unehrlich betrachten würde.

Das Zweite ist die Absicht, Geldgewinne oder -verluste durch den Betrug zu machen – eine Absicht, entweder das von jemandem zu bekommen, das er nicht hat, oder um das zu behalten, was dem anderen gehört, oder beides. Oder auch die Absicht, dem Opfer einen Verlust zu bescheren dessen, was er schon besitzt oder zu verhindern, das zu bekommen, was ihm zusteht.

Jüngst besuchte ich ein Landhaus irgendwo in Schottland, um mich mit einem angesehenen Anwalt mit engen Verbindungen zur Polizei zu beraten. Ich beschrieb ihm bestimmte wissenschaftliche Angelegenheiten, welche auf den ersten Blick Betrug zu sein schienen. Ich beschrieb ihm detailliert, wie der betrügerische „97%-Konsens“ fabriziert worden war. Er hat sofort verstanden, was Sache war.

Dann beschrieb ich ihm, wie bestimmte Leute willentlich und – wie wir es sehen – in betrügerischer Absicht unsere Versuche vereitelt haben, unsere Studie in einem der führenden Journale der Klimatologie zu veröffentlichen – der Studie, in welcher nachgewiesen wurde, dass ein einzelner elementarer und katastrophaler physikalischer Fehler der alleinige Grund für die auf absurde Weise übertriebenen Prophezeiungen wärmeren Wetters ist. Und diese absurd übertriebenen Prophezeiungen wiederum sind die Grundlage, auf der wissenschaftlich unwissende Regierungen von einfach üblen Gruppen sowie Profiteuren des Untergangs in Panik versetzt worden sind, weil damit angeblich Tod, Krankheit, Bildungsnachteile, industrielle Zerschlagung und finanziellen Ruin weltweit einher gehen würden.

Er zog die Augenbrauen hoch, als ich die Story vor ihm ausbreitete. Ich erzählte ihm, dass nachdem wir unsere Studie einem Journal eingeschickt hatten, dessen Herausgeber zunächst sagte, dass er niemanden mit ausreichender Kompetenz finden konnte, die Studie zu begutachten. Als wir aber darauf bestanden, hat der Herausgeber sechs Monate damit zugebracht, genau zwei Begutachtungen einzuholen. Der erste Begutachter sagte, dass er die Mathematik auf einer Seite nicht nachvollziehen könne – eine Seite, die gar nicht existierte: zu welcher Studie auch immer der Begutachter Stellung genommen hatte – wir konnten beweisen, dass es nicht die Studie war, die wir dem Journal zur Begutachtung eingereicht hatten.

Der zweite Begutachter hat die Studie dann tatsächlich gelesen, gab dann aber an, die Gleichungen gar nicht betrachtet zu haben, aufgrund derer wir die Schlussfolgerung gezogen hatten – weil ihm eben diese Schlussfolgerung, dass globale Erwärmung kein Problem sei, unangenehm war.

Wir wiesen darauf hin, dass weil keiner der Begutachter unsere Studie wirklich gelesen hatte, der Herausgeber keinen Hinweis darauf erhalten haben konnte, dass mit der Studie etwas nicht stimmte, weshalb er diese Studie ohne weitere Verzögerung veröffentlichen sollte. Er lehnte ab mit der Begründung, dass er mit einer dritten Seite telefoniert habe, welche ihm nahelegte, die Studie nicht zu veröffentlichen. Wir forderten diese Begutachtung schriftlich an, so dass wir angemessen darauf reagieren und auf die angesprochenen Punkte eingehen konnten, aber das wurde abgelehnt.

Das Management des Journals lud uns dann ein, zukünftig weitere Studie einzureichen, wobei er sagte, dass es mit dem Begutachtungsverfahren besser laufen würde. Ich schrieb zur Antwort, dass solange uns nicht die Gelegenheit gewährt wird, gegen die Entscheidung des Herausgebers zu klagen, wir ihn als einen Mittäter dessen betrachten würden, was Prof. Mörner gerechtfertigterweise „den größten Betrug der Menschheitsgeschichte“ bezeichnete.

Daraufhin stimmte der Herausgeber zu, die Studie noch einmal begutachten zu lassen. Wir haben unsererseits angeboten, die Argumentation deutlich auszuweiten, um den üblichen Versuchen politisch und finanziell motivierter Akademiker zuvorzukommen, sich aus der Veröffentlichung der Studie herauszuwinden.

Aber als wir die erweiterte Studie dann abermals einreichten, hat der Herausgeber nicht reagiert. Auch nicht, als wir ihm eine Erinnerungs-Mail geschrieben hatten.

Wir schrieben dem IPCC, nicht einmal, sondern zweimal, um das Fehlerprotokoll zu aktivieren, welches zu übernehmen sich das IPCC verpflichtet hatte, und zwar nach einer ganzen Reihe wirklich empörender Irrtümer wie etwa der lächerlichen Behauptung, dass alle Gletscher des Himalaya bis zum Jahr 2050 abgeschmolzen sein sollten. Das IPCC hat unseren Bericht jedoch nicht einmal zur Kenntnis genommen, geschweige denn das verpflichtende Protokoll aktiviert, zu welchem ihn der Inter-Academy Council verpflichtet hatte.

Die Augenbrauen des angesehenen Anwalts hoben sich erneut. Er dachte ein wenig nach und gab uns dann folgenden Rat:

Als Erstes sollten wir dem Serious Fraud Office schreiben mit einer Kopie an den lokalen Chief Constable [~Polizeichef] und einer weiteren Kopie an ihn selbst. Darin sollten wir die Behörden darauf hinweisen, dass der Verdacht von Betrug besteht, unterlegt mit dem Beweis des „97%-Betrugs“ (wobei einige Mittäter desselben in UK sind) und mit den Belegen, wie wir von dem Journal abgekanzelt worden sind. In diesem Stadium sollten wir noch nicht eine Untersuchung fordern, sondern wir sollten die verbreiteten Todes- und Krankheitsfälle, die Schäden und Zerstörungen umreißen, welche von dem mutmaßlichen Betrug verursacht werden.

Als nächstes sollten wir – so sein Rat – unsere Studie auf ganz normalem Weg einem zweiten Journal einsenden, diesmal im Bereich der Rechtsprechung britischer Untersuchungsbehörden. Wir sollten akribisch die Korrespondenz zwischen uns und diesem zweiten Journal dokumentieren. Falls jenes zweite Journal es ablehnt, entweder unsere Studie zu veröffentlichen oder eine legitime und robuste wissenschaftliche Widerlegung derselben zu erbringen, dann sollten wir diese Korrespondenz dem Serious Fraud Office und dem Chief Constable zur Kenntnis geben – und auch diesmal noch keine Untersuchung verlangen, sondern sie lediglich darüber informieren, dass der Betrug immer weitergeht und offenbar mehr als nur ein Journal darin involviert ist.

Dann sagte er, unter der Voraussetzung, dass unsere wissenschaftliche Beweisführung keinen ernsthaften Fehler enthält, sollten wir unsere Studie einem dritten Journal zuleiten, wieder auf ganz normale Weise, und wieder sorgfältig die Korrespondenz aufzeichnen. Falls dieses dritte Journal die Studie nicht wissenschaftlich behandelt, sollten wir uns erneut an die Polizei wenden, dieses Mal aber mit der Forderung nach einer Untersuchung und Strafverfolgung der Autoren der „97%-Behauptung“; des Journals, welches jene Behauptung veröffentlicht und es abgelehnt hatte, auf Anforderung eine Korrektur zu bringen; des Vorstands jenes Journals; der drei Journale, welche es abgelehnt hatten, unsere Studie wissenschaftlich zu bearbeiten; und des IPCC-Sekretariats, welches es betrügerisch abgelehnt hatte, sein verpflichtendes Fehlerprotokoll zu aktivieren.

Zu jenem Zeitpunkt würde die Polizei neugierig zu werden beginnen. Sie würde gewisse leicht zu verifizierende Punkte unter die Lupe nehmen wie etwa die Tatsache, dass die Liste von fast 12.000 Studien, welche vermeintlich von den Tätern des „97%-Betrugs“ begutachtet worden waren, zeigte, dass die Autoren selbst nur 0,5% der Studien als explizit ihre Unterstützung für den „Konsens“ zeigend kennzeichneten, so wie sie den Konsens definiert hatten. Würde die Polizei erst einmal erkennen, dass wir die Wahrheit sagen, würden sie mit Untersuchungen anfangen, und er würde sie dabei unterstützen.

Und genauso werden wir es machen. Und an dieser Stelle kommen Sie ins Spiel. Es folgt eine kondensierte Version unserer wissenschaftlichen Argumentation bzgl. des Umstandes, dass die Klimatologen einfach vergessen hatten, dass die Sonne scheint – ein vitaler Punkt in ihren „Wie-viel-Erwärmung“-Berechnungen. Ist unsere Argumentation einwandfrei? Ist sie definitiv? Oder weist sie Fehler oder Defizite auf? Und sollten wir den Ratschlägen des Anwalts folgen? Ich bin auf Ihre Kommentare gespannt.

Es folgt die sehr theoretische Kurzfassung dieser Studie, auf deren Übersetzung hier aber verzichtet wird, weil dieselbe bereits vorliegt, und zwar beim EIKE hier. Wiederholt wird nur noch einmal die in andere Worte gekleidete Schlussfolgerung. Anm. d. Übers.

Schlussfolgerung: Die Weltbank führt die globale Erwärmung als Begründung an, Kohle-, Öl- und Gas-Projekte in Entwicklungsländern nicht zu finanzieren. Man enthält also der dortigen Bevölkerung den Zugang zu elektrischem Strom vor, was deren IQ verringert und die Lebensspanne um rund 20 Jahre verkürzt. Ist die Temperatur-Rückkopplung erst einmal korrekt benannt, erkennt man, dass die anthropogene Erwärmung gering, langsam und insgesamt vorteilhaft sein wird. Eine politische Neubewertung ist ratsam.

Link: https://wattsupwiththat.com/2019/06/03/reporting-the-fraudulent-practices-behind-global-warming-science/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Satirehauptstadt Berlin: Lachnummer öffentlicher Nahverkehr

Den Berlinern das Auto als Individualverkehrsmittel abnehmen möchte eine parteilose Frau, die auf dem Sessel der Verkehrssenatorin gelandet ist. Regine Günther will alle Berliner Autofahrer auf Bus und Bahn zwangsumsiedeln. Dennoch sollen alle Autofahrer zusätzlich auch Tickets für den öffentlichen Nahverkehr kaufen müssen. Sie hat – darum wetteifern alle Politiker – nur »mehr öffentlichen Nahverkehr« auf ihrer Sprücheplatte.

Was das in der Realität bedeutet, können die Berliner üben: keine Straßenbahnen. Die ersten Straßenbahnlinien werden eingestellt: keine Fahrer mehr da. Kurzfristig erfuhren die verdutzten Wartenden am 1. Juni an den Haltestellen, dass zwei Linien eingestellt wurden. Keiner da, der sie fahren kann.

Die Linie 67 fährt – wenn sie fährt – vom S-Bahnhof Schöneweide zum Krankenhaus Köpenick, die 16 von Ahrensfelde zum S-Bahnhof Frankfurter Allee. Bis zum Mittag des 1. Juni war die Linie 16 zwar wieder in Betrieb, die Unterbrechung der Linie 67 dauert hingegen an – bis »auf Weiteres«, wie die Berliner Verkehrsbetriebe mitteilen.
Schon länger bekannt ist die dramatische Personalnot bei der Berliner Straßenbahn, ohne dass es jemanden in den Chefetagen interessiert. Immer wieder fallen Straßenbahnfahrten aus. Glücklich, wer über Twitter an der Haltestelle verfügt. Über diesen Dienst kann man die Fahrgäste wenigstens schnell über die aktuellen Ausfälle informieren. Damit läßt sich das Lotteriespiel »Kommt sie – oder kommt sie nicht« ein wenig einschränken.

Sigrid Evelyn Nikutta ist, wie die BVG stolz vermeldeten, seit 2010 die erste Frau an der Spitze der altehrwürdigen Verkehrsbetriebe. Sie verdient mit 481.000 Euro (im Jahr) mehr als der Regierende Bürgermeister und findet es nicht einmal peinlich, wenn in ihrem Betrieb Bus und Bahn reihenweise ausfallen. Ist eben so. Keiner zieht sie zur Rechenschaft.

Die BVG gehören immerhin zu den größten europäischen Verkehrsbetrieben, die früher nahezu perfekt funktioniert haben. Angesichts einer solch desaströsen Bilanz wie heute wären die Verantwortlichen früher kurzerhand hinausgeworfen worden.

Die BVG hat große Personalnot, gerade bei den Straßenbahnfahrern. Auch eine Senatorin wie Günther schafft es nicht, das Alltagsgeschäft sauber zu regeln. Dennoch schwadronieren Senat und BVG wie viele andere Verkehrsbetriebe in Deutschland auch, hunderte von Elektrobussen kaufen zu wollen. Das klingt gerade so nach Weltrettung.

Die Hamburger Hochbahnen geben, wie wir gerade vermelden mussten, im Augenblick wieder ihre schönen teuren Brennstoffzellenbusse zurück. Sie erfüllten nicht die in sie »gesetzten Erwartungen«. In Jena übrigens schaffen Brennstoffzellenbusse nicht immer alle Steigungen.

Oder auch ein hübsches Märchen: neue Stadtbahnstrecken. Davon träumen viele Klimabewegte in kommunalen Verkehrsbetrieben und Rathäusern wie beispielsweise in der Hessischen Landeshauptstadt Wiesbaden. In den sechziger Jahren wurden häufig Straßenbahnen und auch O-Busse herausgerissen: zu unflexibel und zu teuer. Heute müsste jemand denen mal mitteilen, dass die auch gebaut werden müssen, und davor geplant, davor … ach, lassen wir das.

So muss das in einer bunten, offenen, freien, diversen Hauptstadt aussehen: keine Autos, Zwangstickets für Autofahrer, kein Bus, keine Bahn, kein Strom. Nur die roten und grünen Propagandaklappen sind weit offen. Der Wettbewerb um die Satirehauptstadt hat begonnen. Wer gewinnt?

Der Beitrag erschien zuerst bei TE hier




Kriging: Anstieg des Meeresspiegels

Ergebnisse

Hier die Rekonstruktion von 1900 bis 2017:

Abbildung 1: Kriged Rekonstruktion des Meeresspiegels von 1900 bis 2017. Schwarz: Trend seit 1900, rot: Trend seit 1960

Der allgemeine lineare Trend beträgt 2,3 (2,2 bis 2,4) mm pro Jahr. Der Trend ab 1960 beträgt 2,5 (2,4 bis 2,6) mm pro Jahr. Der lineare Trend seit 1993 beträgt 2,5 (2,3 bis 2,7) mm pro Jahr. Das ist signifikant weniger als der Trend von 3,3 mm pro Jahr, geschätzt aus Altimeter-Daten von Satelliten. In keiner Regression findet sich eine signifikante Beschleunigung oder Verlangsamung.

Der SLR über das 20. Jahrhundert betrug etwa 23 cm. Die Prognose für das 21. Jahrhundert beläuft sich auf 22 cm und 26 cm, wenn man jeweils die fortlaufende quadratische Regression ab 1900 bzw. ab 1960 heranzieht.

Die rekonstruierten Werte können hier eingesehen werden.

Verfahren

Zunächst wurden die Tiden-Messdaten abgelesen aus dem Permanent Service for Mean Sea Level (PSMSL). Besonders der Annual Revised Local Reference (RLR)-Datensatz wurde herangezogen. Mit einem Qualitäts-Fähnchen versehene Stationen und solche, bei denen die Qualität fraglich erschien, wurden ausgesondert.

Die Tiden-Messpunkte wurden dann an die nächstgelegenen GPS-Stationen angepasst, die in der vertical land velocity-Tabelle von SONEL gelistet sind. Die kombinierten Daten wurden gefiltert, so dass nur Tiden-Messpunkte mit einem GPS-Punkt innerhalb eines Radius‘ von 80 km darum herum betrachtet wurden.

Die kombinierten Daten wurden auch gefiltert, um Stationen auszuschließen, an denen die Vertikalgeschwindigkeit außerhalb der Bandbreite der Standardabweichung derselben lagen (+/- 5 mm pro Jahr) oder falls die damit verbundene Unsicherheit größer als 0,5 mm pro Jahr war. Damit sollten Beobachtungen von einem möglicherweise instabilen Grund ausgeschlossen werden. Hier folgt eine Karte mit den verbleibenden Tiden-Messpunkten:

Abbildung 2: Betrachtete Tiden-Messpunkte

Aus der Karte wird die ungleichmäßige Verteilung ersichtlich. Diese Ungleichheit wird noch größer bei Berücksichtigung der zeitlichen Abdeckung. Beim Kriging wird den Stationen nicht das gleiche effektive Gewicht beigemessen. Stationen ohne große Überlappung sind signifikanter. Zum Beispiel wird isolierten Stationen im Südpazifik ein relativ hohes Gewicht beigemessen relativ zu den Leichtgewichten im dichten Netz von Messpunkten im Nordatlantik.

Der Unterschied zwischen aufeinander folgenden Jahren wurde dann für die verbleibenden Beobachtungen übernommen und an vertikale Landbewegungen angepasst. Dies wurde dann noch einmal gefiltert, um ausschließlich Werte zu bekommen, welche innerhalb von zwei Standardabweichungen des Mittels eines jeden Jahres lagen. Mittels dieser Daten wurde das folgende Variogramm erzeugt:

Abbildung 3: SLR-Variogramm. Schwarz: sphärischer Fit, rot: exponentieller Fit

Dieses Variogramm ist tatsächlich ein Mittel von vier Jahren mit Beobachtungen aus jüngerer Zeit (2013 bis 2016). Der sphärische Fit wurde nachfolgend angebracht, um die Rekonstruktion dem Kriging zu unterziehen. Dies zeigt, dass die Beobachtungen zwischen benachbarten Stationen hoch korreliert sind. Die Beobachtungen zeigen eine relative Prognose-Fähigkeit bis zu einer Breite von rund 2150 km. Die maximale Distanz für das Kriging wurde auf diese Bandbreite limitiert.

Ein Grund für die Wahl der „GPS innerhalb von 80 km“-Regel war, dass jenseits dieses Wertes leichter Messfehler erkannt werden konnten.

Ursprünglich sollte sich dieser Beitrag um ein Variogramm drehen, das aus Aviso-Satelliten-Altimeterdaten abgeleitet worden ist. Dieser Gedanke wurde aber verworfen, nachdem das folgende Variogramm erzeugt worden war, welches wiederum ein Mittel von vier Jahren aus jüngerer Zeit ist:

Abbildung 4: Pazifisches SLR-Variogramm nach Aviso. Schwarz: sphärischer Fit, rot: exponentieller Fit.

Der relativ hohe Nugget-Wert deutet auf einen großen Messfehler in den Beobachtungen. Vielleicht liegt das an der rauen Ozean-Oberfläche wegen des Wellengangs. Vielleicht gleicht die große Zahl der Beobachtungen dieses Beobachtungs-Rauschen aus? Anzumerken ist, dass ein exponentielles Fit für diesen Datensatz am Besten geeignet ist.

Die Aviso-Daten wurden herangezogen, um ein 5×5-Gradnetz von Ozean-Gitterpunkten zu berechnen. Dies war eine Version mit geringerer Auflösung des angebotenen 0,25 Grad-Netzes. Das Ergebnis sieht so aus:

Abbildung 5: 5×5 Ozean-Gitternetzpunkte

Dieses Netz sieht sehr geeignet aus für das Kriging-Verfahren. Es gibt eine Reihe von Anomalien (Kaspisches Meer, Nordpol), aber nichts, was die Ergebnisse materiell beeinflussen würde.

Dann wurde das Kriging-Verfahren durchgeführt mittels der gefilterten Beobachtungen, des sphärischen Fits und des Netzes. Zusätzlich zu der am Anfang dieses Beitrags gezeigten Rekonstruktion wurde hier auch die Anzahl der Beobachtungen für jedes Jahr und für den Prozentanteil der Ozeane in Übereinstimmung gebracht:

Abbildung 6: Anzahl der Beobachtungen pro Jahr

Abbildung 7: Prozentsatz der Ozeane für das Kriging-Verfahren

Anzumerken ist, dass die Anzahl der Beobachtungen einem glatteren Trend folgt als der Prozentsatz der kriged Ozeane. Dies ist ein Hinweis der Auswirkung von Stationen mit hoher Wichtung, wenn Beobachtungen verfügbar oder nicht verfügbar sind. Zusätzlich erklären die geringen Stichproben-Mengen zu Beginn des Zeitrahmens das damit verbundene Rauschen in der Rekonstruktion.

Schlussfolgerung

Dieser Beitrag stellt das Narrativ in Frage, dem zufolge sich der SLR beschleunigt. Er zeigt, dass es möglich ist, eine lineare Zeitreihe zu erzeugen mittels Anwendung eines geeigneten Verfahrens und vernünftiger Auswahl von Parametern. Dies kann auch erklären, warum viele Tidenmessungen keine Beschleunigung zeigen.

Natürlich wurde in dieser Analyse viel willkürlich ausgewählt, so dass der Bestätigungs-Bias ein Problem ist. Infolge der verschiedenen Filterungen wurde nur ein Viertel aller PSMSL-Beobachtungen betrachtet, meistens deswegen, weil keine geeignete Anpassung an eine GPS-Station gefunden werden konnte.

Ein Beispiel dafür, wie eine Auswahl die Ergebnisse beeinflussen kann, besteht darin, welcher Wert dem maximalen Entfernungs-Parameter für das Kriging-Verfahren zugeordnet wird. Diese Rekonstruktion verwendete die Bandbreite aus dem Variogramm-Fit (~2150 km), weil dies als die maximale prognostische Distanz angesehen wurde, welche eine Beobachtung relativ zu anderen Beobachtungen hat. Variiert man diesen Parameter, wird deutlich, wie sich dies auf den prognostizierten SLR des 21. Jahrhunderts auswirkt:

Abbildung 8: prognostizierter SLR im 21. Jahrhundert based on 1960 onward regressions given different values of maxdist parameter used in krige() function.

Dies zeigt, wie sensitiv die Prognose auf den Wert dieses Parameters reagiert, und es wirft die Frage auf, welcher Wert der geeignetste ist. In diesem Beitrag geht es aber nicht um diese Frage. Es wird einfach dargelegt, dass die Auswahl der Parameter signifikant die Ergebnisse beeinflussen kann. Dies ist möglicherweise ein Faktor in jedweden SLR-Rekonstruktionen aus Tidenmessungen.

The R source code and Intermediary files can be found here

References

  1. Permanent Service for Mean Sea Level (PSMSL), 2019, “Tide Gauge Data”, Retrieved 01 Apr 2019 from http://www.psmsl.org/data/obtaining/.
    Simon J. Holgate, Andrew Matthews, Philip L. Woodworth, Lesley J. Rickards, Mark E. Tamisiea, Elizabeth Bradshaw, Peter R. Foden, Kathleen M. Gordon, Svetlana Jevrejeva, and Jeff Pugh (2013) New Data Systems and Products at the Permanent Service for Mean Sea Level. Journal of Coastal Research: Volume 29, Issue 3: pp. 493 – 504. doi:10.2112/JCOASTRES-D-12-00175.1.
  2. SONEL: Santamaría-Gómez A., M. Gravelle, S. Dangendorf, M. Marcos, G. Spada, G. Wöppelmann (2017). Uncertainty of the 20th century sea-level rise due to vertical land motion errors. Earth and Planetary Science Letters, 473, 24-32.
  3. Aviso: The altimeter products were produced by Ssalto/Duacs and distributed by Aviso+, with support from Cnes (https://www.aviso.altimetry.fr).

Link: https://wattsupwiththat.com/2019/06/02/kriged-sea-level-rise/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Grüner Öko-Infantilismus

Weshalb ich mich gerade jetzt korrigiere, liegt auf der Hand: Es ist die professionell vorbereitete und straff organisierte  Propaganda-Aktion um die junge schwedische Autistin Greta Thunberg und ihre psychisch kranke Promi-Familie sowie um den jungen YouTuber Rezo. Beide Aktionen fanden innerhalb kürzester Zeit ein überwältigendes öffentliches Echo und halfen dem Durchmarsch der Grünen bei den jüngsten EU-Wahlen. Was besonders auffällt: Ein gutes Drittel der unter 30-jährigen Wähler hat seine Stimme den Grünen gegeben. Aus eigener Anschauung weiß ich aber, dass auch viele der zahlenmäßig viel stärkeren über 60-jährigen Grün gewählt haben. Bei diesen spielte offenbar der Einsatz der Grünen für mehr Bio-Kost eine besondere Rolle, während sie über andere, für sie eher irritierende Anliegen der Grünen wie die Anerkennung der Gender-Ideologie, der Homo-Ehe und die früh-Sexualisierung der Schulkinder hinwegsahen. Bestritten haben die Grünen ihren Wahlkampf mit äußerst primitiven, ja kindischen Parolen wie „Klimawandel stoppen!“ oder „Kommt, wir bauen das neue Europa!“. Genau besehen, brauchten die Grünen gar keinen richtigen Wahlkampf zu machen. Die Stimmen von Jung und Alt flogen ihnen ganz von allein zu.

Wie lässt sich das erklären? Offenbar teilen vor allem die jungen Leute längst das schlichte Natur- und Menschenbild der Grünen. An der Stelle einer geheimnisvollen Natur mit einer Vielzahl ineinander verflochtener Zyklen von Werden und Vergehen stehen hier geradlinige Zusammenhänge wie insbesondere zwischen dem CO2-Gehalt der Atmosphäre und der Durchschnittstemperatur der Erde. Eine zunächst extreme erkenntnistheoretische Position, der Konstruktivismus, ist inzwischen offenbar zum Hauptstrom geworden. Das schlägt sich nicht zuletzt auch im Menschenbild nieder: Die natürliche Dichotomie zwischen männlich und weiblich soll abgelöst werden durch die freie Wahl zwischen mehreren Dutzenden konstruierten Geschlechtern. Der Blick aufs Smartphone oder auf den Computer-Bildschirm ersetzt die Beschäftigung mit der gegenständlichen Realität. So findet man nichts dabei, für die angebliche Verbesserung der CO2-Bilanz durch den Einsatz von E-Autos und Windrädern Kinderarbeit im afrikanischen Kobalt-Bergbau zu akzeptieren und/oder geschützte Tierarten und wertvolle Wälder und am Ende auch die menschliche Freiheit zu opfern.

Der sozialpsychologische Hintergrund dieser Entwicklung: Nach der durch Not und Entbehrung gekennzeichneten unmittelbaren Nachkriegszeit ist in den westlichen Wohlstandsgesellschaften eine postmoderne Kultur des hedonistischen Narzissmus aufgekommen. In dieser ist eine Generation herangewachsen, die es für selbstverständlich hält, dass der Strom rund um die Uhr aus der Steckdose kommt, dass man für wenig Geld um die halbe Welt fliegen kann und frische Nahrungsmittel in den Supermärkten jederzeit reichlich und preiswert zur Verfügung stehen. Sehr auf ihr leibliches und seelisches Wohlbefinden bedacht, will diese verwöhnte Generation für sich immer nur das Beste, das heißt Genuss ohne Reue. Der Strom soll aus sauberen „erneuerbaren“ Quellen kommen, die Nahrungsmittel möglichst aus kontrolliertem Bio-Landbau. Dafür bezahlt man auch (wenigstens im Prinzip) gerne etwas mehr, zumal man sich damit vom dumpfen Pack der Malocher abgrenzen kann, dem nichts billig genug sein kann. Denn für Narzissten zählt nur der äußere Schein. Sie sehen die Welt nur als Spiegel. Deshalb achten sie sehr darauf, unschöne Bilder zu verbannen oder zu verdrängen. Dabei hilft ihnen die saubere manichäische Einteilung der Welt in „Gut“ und „Böse“. Der Vergleich von Kosten und Nutzen sowie die Abwägung zwischen mehr oder weniger großen Übeln ist nicht ihr Ding.

Der Narzissmus, eine nach Ansicht der Schul-Psychologie durch elterliche Erziehungsfehler (zu viel Lob) verursachte Reifestörung, hat in den letzten Jahrzehnten deutlich zugenommen. Wichtigster Indikator dafür sind ausgefallene Vornamen, die Eltern ihren Kindern geben. Auffällige Neurosen werden hingegen, wie mir ein befreundeter Psychoanalytiker bestätigt, immer seltener. Im Unterschied zu Neurosen gilt der Narzissmus aber als äußerst schwer heilbar. Der amerikanische Historiker Christopher Lasch konstatierte schon gegen Ende der 1970er Jahre die Ausbreitung einer dekadenten „Kultur des Narzissmus“ im ganzen Westen. Deren Hauptursache sah er in der Ablösung des patriarchalischen durch den matriarchalischen Führungsstil in Politik und Wirtschaft und in der damit verbundenen Infantilisierung der Menschen durch eine ausufernde Sozialbürokratie. Die in jüngster Zeit vor allem vom kanadischen Star-Psychologen Jordan Peterson aktualisierte biblische Erkenntnis, dass Leben zu allererst Leiden bedeutet, gilt hier als Zumutung.

Narzissten glauben im Grunde an nichts richtig. Sie richten ihre durch enttäuschte Selbstliebe entstandene Aggressivität in Form der obsessiven Beschäftigung mit Krankheit und Tod beziehungsweise mit der Angst vor einer „Klimakatastrophe“ gegen sich selbst. Sie konzentrieren sich darauf, ihre innere Leere und vagabundierenden Ängste durch moralische Überheblichkeit gegenüber dem „Pack“, durch scheinbar gute Taten oder auch durch Genuss- und Ruhmsucht, durch die Kultivierung von Schuldkomplexen und deren Nutzung für die eigene Imagepflege zu überspielen. All das lässt sich bei der schwedischen Familie Thunberg im Detail studieren: die Selbst-Therapie einer kindlichen Ess-Störung durch vermeintliche Rettung der Welt vor dem „Klimakollaps“.

Allerdings dürfte sich dieses vordergründig durchaus erfolgreiche Agieren in einer infantilen Scheinwelt nicht als „nachhaltig“ erweisen. Die Realität wird sich schon bald zurückmelden – sei es in Form einer Finanz- und Wirtschaftskrise oder vielleicht auch in Form ein spürbaren Abkühlung der Erde infolge schwacher Sonnenzyklen.

 




Klimawahn in Buchform – die Biografie von Greta Thunberg

Endlich: Die Gretabuch-Rezension des wichtigsten europäischen Klimaleugner-Institutes. Und der Chef, Dr. Thuß, hat mich auserwählt, sie zu schreiben! Glücklicherweise musste ich mir das 256-seitige Büchlein für 18,- nicht selber kaufen, das hat EIKE vom Recherche-Budget bestritten. Hoffentlich akzeptiert das Finanzamt die Ausgabe als NGO-konform….

Damit Ihre Spendengelder, geneigte Leser und Sponsoren, auch Ihnen zugute kommen, können wir Ihnen das Gretabuch in unserer kleinen Institutsbibliothek gerne ausleihen oder Fragen dazu beantworten. Einfach einen E-Brief an unsere info-Adresse schreiben.

Kleine Vorbemerkung: Die Greta-Biografie war in meinem Lieblings-Buchlädchen ausverkauft und auch nicht zeitnah zu beschaffen. Daher mußte ich auf den Multi Thalia ausweichen, der sich die Heilige Schrift der Church of Global Warming auf Reserve ins Regal gelegt hat. Scheint wohl gut zu laufen für die Klimawahnprofiteure; immerhin Platz 5 im Thalia-Regal.

Zum Inhalt. „…habe ich…versucht, künstlerischen Anspruch mit einer breiten Publikumswirkung zu verbinden.“ So die eigentliche Alleinautorin des Gretabuches, Opernsängerin Mutter Malena. Jo, glaube ich sofort. Die Familie ist seit langem im Mediengeschäft und weiß, wie man die Masse der Medienkonsumenten erfolgreich bespielt. Wußten Sie, daß Malena Ernman Schweden im Jahre 2009 beim Grand Prix d´Eurovision vertrat? Schauen Sie mal hier.

In Gretas Biografie berichtet die Mutter zunächst von ihrer Kindheit im offensichtlich typisch grün-akademischen Milieu der schwedischen oberen Mittelschicht. „Humanismus“ sei oberstes Gebot gewesen; man habe „ganz selbstverständlich“ immer gern Menschen geholfen, die Hilfe nötig hatten. So habe die Familie Ernman „immer wieder Flüchtlinge und Menschen ohne Papiere“ (!) aufgenommen. Interessant – Illegale versteckt? Das wäre in auch Schweden zumindest damals strafbar gewesen; wobei zu bezweifeln ist, daß die Familie im eigenen Haus für signifikante Zeiträume Fremde beherbergte. So etwas tun die Moralapostel nie, weil dann die Kosten den „moralischen“ und sozialen Profit überstiegen.

Passend zu ihrer sozialen Selbst-Einsortierung beschreibt Ernman, daß sie und ihr Mann Svante, ein Theaterschauspieler, „Kulturarbeiter“ seien; und die Ärmsten hätten sich ein halbes Berufsleben mit freiberuflichen Engagements herumschlagen dürfen. Hätten Sie besser mal was Richtiges wie Medizin oder Ingenieurwesen studiert. Na ja, dafür kassieren sie ja jetzt ordentlich.

Am Hungertuch nagten die Thunbergs auch nicht nach der Geburt von Greta und Beata. Trotz Malenas 20-30 Stunden Arbeit die Woche saß man in „hellen Altbauwohnungen“ und war „frei und ungebunden“.

Richtig interessant wird es, als Mutter Ernman Gretas frühe Kindheit beschreibt. Mit zehn weint Greta laufend, wird magersüchtig (?), erhält Medikamente und kommt ins Kinderkrankenhaus. In der Zeit fällt Malena bewußtlos auf der Bühne um und singt danach nie wieder in der Oper. Auch Vater Svante kippt ab und zu um. Kein Wunder, daß Kollegin Ulrike Stockmann bei der Achse des Guten schrieb, die Erman-Thunbergs hätten eine unendlich traurige Familiengeschichte.

Im Spital wurde Gretas Morbus Asperger, eine milde Form des Autismus, diagnostiziert. Wie bei vielen Betroffenen ist Greta inselbegabt, hat ein fotografisches Gedächtnis und kann alle Hauptstädte der Welt aufsagen. In nur zwei Stunden pro Woche holt die Schülerin den Stoff sämtlicher Fächer aus sieben Tagen nach. Die kleine Schwester Beata zeigt später ähnliche Symptome, rastet aus. „Ihr kümmert Euch nur um Greta. Nie um mich. Ich hasse Dich, Mama. Du bist die schlechteste Mutter der Welt, Du verdammte Bitch!“ Sie kommt in eine gute Inklusionsschule mit „Ressourcen“. Genetik oder Erziehung? Da Malena laut eigener Aussage in zwei Tagen ihren Operntext auswendig lernen kann, scheint es etwas Biologisches zu sein.

Gretas Thema ist der „Naturschutz“. Begonnen habe ihre Leidenschaft beim Anschauen einer Schul-Doku über die Verschmutzung der Weltmeere mit kaum abbaubarem Plastik. Obwohl der Film sich auf den Kunststoffmüll fokussierte, sensibilisierte er Greta auch für Tierschutz & Veganismus, Konsumismus & Klima. Wie es im grünen Milieu üblich ist, sind Gretas Mitschüler allesamt mondäne Vielflieger, die gerne verreisen und in New York shoppen gehen; was die Neu-Umweltschützerin furchtbar findet. Ich auch, nebenbei. Verzogene Konsum-BoBo-Gören. Wobei, bourgeoise Bohèmiens scheinen die Thunberg-Ernmans auch zu sein – sie gewinnen ihren Selbstwert allerdings nicht durch NYC-Shoppingtouren, sondern durch gute Taten. So stellt die Familie 2015 ihr Sommerhaus auf einer Insel (oha, die scheinen damals schon betucht gewesen zu sein….) syrischen Immigranten zur Verfügung; zumindest bis die Asylverfahren abgeschlossen sind.

Greta ist so konsequent, daß sie auch in ihrer Familie kein Blatt vor den Mund nimmt. „Ihr Promis seid für die Umwelt ungefähr das, was der Rechtspopulist Jimmie Åkesson für die multikulturelle Gesellschaft ist“. Und: „Nenn mir einen einzigen Promi, der sich für das Klima einsetzt? Nenn mir einen einzigen Promi, der bereit ist, den Luxus aufzugeben, kreuz und quer in der Welt herumzufliegen?“ Touché, Greta, da gehe ich mit. Noch eine erstaunliche Erkenntnis: „Alle sind so daran gewöhnt, daß sich alles ihren eigenen Bedürfnissen anpaßt. Die Menschen sind wie kleine, verwöhnte Kinder.“ Richtig, Greta, und genau darauf basiert Dein Erfolg.

An anderer Stelle aber lügt die Aktivistin glatt, wenn sie sich als Sprachrohr ihrer Generation versteht: „Wir wollen Eure Geschenke nicht, auch nicht Eure Pauschalreisen, Eure Hobbys, oder Eure ganze grenzenlose Freiheit.“ Wenn wir uns anschauen, wer da auf den Klimademos am Freitag mitmacht, weiß man, die wollen sehr wohl die Flugreisen, tollen iPhones & Computern und die grenzenlose Freiheit im eigenen Auto mit 18. An anderer Stelle macht Greta dann aber gutes Wetter bei ihren Fans, wenn sie sagt: „nicht alle haben es uns eingebrockt, sondern nur ein paar wenige“, also die Leute mit den Firmen und dem Geld. Na sicher, die reichen Kapitalisten sind schuld; dann stimmt das Weltbild der FFF-Demonstrierer wieder. Der kleine Klimaretter kann wieder um die Welt jetten, ganz ohne Firmen und Geld.

Eine selektive Wirklichkeitswahrnehmung beweist auch Mutter Malena, wenn sie sagt, es herrsche ein Informationskrieg auf dem Planeten, der zugunsten der „Front“ der Wirtschaft und der Lobbyisten verlaufe. „Welches Klima- und Nachhaltigkeitsnarrativ verkauft sich wohl besser? Das, das uns Veränderungen abverlangt, oder das, das behauptet, wir könnten bis in alle Ewigkeit weiter shoppen und durch die Welt fliegen?“ Einfache Antwort, Frau Ernman: Es ist das Katastrophen-Narrativ Ihrer Tochter, und nicht das von Trump und der Ölindustrie.

Das Buch hat aber auch komische Seiten, Kostprobe: „Draußen vor dem Fenster hat schon hochsommerliche Hitze Einzug gehalten, obwohl der Kalender gerade mal Mai zeigt.“ Das war 2018 – hihi, was dachte Ernman wohl im Mai 2019? „Das ist nur Wetter, und Extreme nehmen wegen der Hitze ja zu.“ Ich selber dachte im Mai beim Anblick meiner vor sich hinvegetierenden Tomatenpflanzen eher an Donald Trumps Ausspruch vom eiskalten Winter 17/18: „Hätte gern etwas mehr von Eurem Klimawandel.“

Und noch einer: „Es heißt immer, daß die Klimaleugner Idioten sind. Aber alle sind ja wohl Klimaleugner. Jeder von uns.“ Nicht ganz, Greta.

Noch ein letzter: „Svante und ich möchten auch keine Texte mehr zur Klimafrage schreiben. Ich möchte über andere Themen schreiben. Kultur. […] Humanismus […] Antirassismus. Irgendetwas in die Richtung.“ Ja, wer’s glaubt. Mag sein, daß nur Autisten hart genug sind, sich ausschließlich mit dem Klimatamtam zu beschäftigen, und normale Grüne auch mal eines der anderen Leib-und Magenthemen ihres Milieus, in dem nicht so viel Chemie und Mathe vorkommt. Das profit- und medienträchtige Thema Klimakollaps werden die Thunberg-Ernmans aber garantiert so lange ausreizen, wie es geht. Denn ohne den Greta-Hype sind sie: nichts. Malenas Opernkarriere ist passé, und mit einem anderen Beruf sind die Eltern nur irgendwelche Stockholmer Altbau-Bürger.

Malena Ernman schreibt nicht nur unfreiwillig komische Sätze, sondern diffamiert auch richtig diejenigen, die nicht ihre hochmoralischen Ansichten teilen. So verkörpere Donald Trump „in unserer Gesellschaft das Schlimmste“. Da ihr Verlag sich erdreistet, Leuten zu erlauben, skeptische Ansichten zum Klimahype zu publizieren, beendet sie die Zusammenarbeit. Da „mein Gewissen mir nicht mehr erlaubt, für Zeitungen zu arbeiten, die Raum für Klima- und Holocaustleugner bieten.“ Vielen Dank auch, Frau Ernman. In einer Szene wird Mutter Malena von Beata gefragt, warum sich immer alles „um die Jungs drehe“. „Die patriarchalischen Strukturen der Gesellschaft“, antwortet sie. Und das im feministischsten Land Europas, also der Welt. Es scheint, als habe Malena Ernman den Haß auf alles Eigene von kleinauf gelernt.

Auch die Marktwirtschaft, die trotz der egalitären „Folkhemmet“(Volksheim)-Ideologie Schweden nach dem Krieg zu einem der reichsten Länder der Welt hat werden lassen, findet die Mutter furchtbar. „Unser Unwissen in Sachen Klima […] hat sich zu einer der ergiebigsten Ressourcen der Welt entwickelt, ist sie doch eine der Grundvoraussetzungen für steigendes Wirtschaftswachstum.“ In Eurer ökosozialistischen Planwirtschaft würde es bestimmt viel besser laufen. Drum ist Ernman auch für die „kräftig erhöhte CO2-Steuer“, aber nur zum Beispiel.

Fazit: Greta Thunberg wird in den sozialen Medien heftig angegriffen; auch ich benutze ganz gern die satirische Verballhornung „Thunfisch“. Gemünzt ist das allerdings eher auf ihre Eltern, die, wie in der Biografie zu lesen ist, selber höchst labil sind, und ihre Tochter zu Eigentherapiezwecken (und um Reibach zu machen) mißbrauchen.

Greta und Beata tun mir leid; sie sind Opfer ihrer Eltern und einer hysterischen Panikindustrie. Ob den beiden autistischen Mädchen die Aufmerksamkeit gut tut? Eher nicht; Autisten scheuen meist das Rampenlicht. Ob das viele Geld Greta später nutzen wird? Geld macht nicht glücklich und heilt nicht; und wenn die ruinöse Klimablase platzt (das muß sie irgendwann), werden viele Schweden ihre Wut mutmaßlich am Gesicht der Panik-Kampagne auslassen.

Greta Thunberg + Svante Thunberg + Malena Ernman + Beata Ernman:

Szenen aus dem Herzen – Unser Leben für das Klima
Übersetzt von: Ulla Ackermann, Stefan Pluschkat, Gesa Kunter

Preis € (D) 18,00 | € (A) 18,50
ISBN: 978-3-10-397480-5
256 Seiten, gebunden
S. FISCHER

 

 

 

 

 




Mal wieder unbemerkt von den Mainstream-Medien: Swissgrid, 20. Mai 2019: „Alarmstufe rot“

Was geht`s uns an, wenn die Schweizer ein Problem haben, die sind ja nicht mal in der EU. Halt ein Thema für die Ricola-Fraktion, mag der deutsche Michel denken, im Land, in dem er gut und gerne lebt und der die Verdrängung ungelöster Fragen verinnerlicht hat. Nun haben die Deutschen den Schweizern ein Problem verursacht, ohne akut etwas falsch gemacht zu haben.

Weitgehend unbemerkt von der Öffentlichkeit rief der Schweizer Netzbetreiber Swissgrid am 20. Mai um 8 Uhr eine „Netzsicherheitsverletzung“ aus, „Alarmstufe rot“, die höchste Warnstufe und letzte Maßnahme vor Lastabwürfen oder umgangssprachlich – Abschaltungen. Diese wären nötig geworden, um einen flächendeckenden Blackout zu verhindern.

Swissgrid

Als Ursache gibt Swissgrid große Differenzen zwischen Änderungen im Stromhandel und den Netzprognosen an. Daraufhin flossen 4,5 Gigawatt Richtung Deutschland (mehr als ein Drittel der gesamten Schweizer Stromproduktion) und drohten, die Leitungen zu überlasten. Stark steigende Großhandelspreise waren zwischen 6 und 9 Uhr 30 zu verzeichnen. In der Schweiz stiegen sie von 36,50 auf 60 Euro pro Megawattstunde, in Deutschland von 30 auf 79. Der deutsche Import ergab sich aus dem Preisunterschied und der Notwendigkeit der Netzstabilität, was wiederum von einer Arbeitsverweigerung der deutschen „Erneuerbaren“ herrührte. Um 8 Uhr lieferten Wind und Sonne ganze 10,1 Gigawatt (bei einer installierten Leistung von 106,5 Gigawatt), um 11 Uhr dann 16 Gigawatt (Daten von Fraunhofer ISE). Das große deutsche Pumpspeicherwerk in Goldisthal war an diesem Tag nicht verfügbar.

Die „n-1“-Sicherheit des Schweizer Netzes war gefährdet. Dieses Sicherheitskriterium besagt, dass die Stromflüsse auch bei Ausfall einer Leitung oder eines Transformators über andere Leitungen vollständig möglich sein müssen. Kritische Situationen im europäischen Netz nehmen zu, weil Stromhandel und Netzprognosen voneinander in der Vorschau abweichen können und die Komplexität wie auch die Anzahl der Marktteilnehmer zunimmt. Unsichere Windprognosen tragen das ihre bei. Das Fehlen von „eingeplantem“ regenerativen Strom stellt inzwischen eine Situation dar, die das System überfordern kann. Erschwerend kommt hinzu, dass der Schweiz aufgrund eines fehlenden Stromabkommens nicht alle Informationen aus dem grenzüberschreitenden Stromhandel zugänglich sind.

Der Mangel an Backup-Kraftwerken, der mit Fortschreiten des deutschen Sonderwegs zunehmen wird, lässt erste Risiken praktisch erkennen. Bereits am 14. Dezember 2018 und am 10. Januar 2019 gab es kritische Situationen im europäischen Netz, die noch nicht bis ins Detail aufgeklärt sind.

Energietage Berlin ohne Swissgrid

An jenem 20. Mai war gegen 11 Uhr die Gefahrenlage vorbei. In Berlin fand zeitgleich der erste der drei „Energietage“ statt. Referate gab es unter anderem zu folgenden Themen: „Wenn nicht jetzt – wann dann? Die Vision 2050 für den Klimaschutz“, „Klimaschutz braucht Vielfalt“, „Klimaschutz in Bürger*innenhand“, „Generation Klimaschutz“.

In vier Vorträgen ging es auch um Netze: Zweimal um Fernwärmenetze, desweiteren „Elektromobilität und Stromnetze“ und „Effizienz-Netzwerke“. Und außerdem: „Erfolgreiches Networking unter Frauen oder Konkurrenz am Arbeitsplatz?“,
Zum Stichwort „Versorgungssicherheit“ bringt die Suchmaske der Veranstaltungs-Homepage keine Ergebnisse.

Der Verband der europäischen Übertragungsnetzbetreiber Entso-E verlautbarte unterdessen, dass die Kapazitäten in Europa ausreichen, die Stromnachfrage im kommenden Sommer decken zu können. Anders als 2018 seien die Pegel der Flüsse und Stauseen in den Alpen gut. Dies bestärken Meldungen über Rekord-Schneehöhen auf der Zugspitze. Währenddessen hüpfen in deutschen Großstädten Kinder mit grenzdebilen Plakaten: „Oma, was ist ein Schneemann?“ Zur Versorgungslage im kommenden Winter äußerte sich Entso-E noch nicht.

Es bleibt spannungsreich in Netz – hoffentlich. Eines ist sicher: Die Schweiz könnte sich problemlos selbst versorgen. Wir können es in absehbarer Zeit nicht mehr. Der Tell produziert flexibel, kostengünstig und emissionsarm. Der deutsche Gessler nicht.

Siehe auch
hier, hier und hier

Der Beitrag erschien zuerst bei TE hier




Noch einmal Rezo

Rezo – wirklich wissenschaftlich geprüft.

  1. “2018 Viertwärmstes Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen”

Grob richtig.

Es gibt hier mehrere weltweit anerkannte Datensätze (GISSTEMP, britische HADCRUT, NASA UAH und RSS).

Richtig z.B. laut NOAA/GISS-Datensatz, laut UAH-Satellitendaten aber nur Platz 6.

Kommentar von unserem Vizechef Michael Limburg: Hat man einen Berg erklommen, dann erfolgt jeder weitere Schritt auf dem Berg auf einem höheren Niveau als im Tal. Zwangsläufig. Aus der kleinen Eiszeit der vorgehenden Jahrhunderte kommend, bestreitet niemand die gegenwärtige Erwärmungsphase. Sie war und bleibt aber genauso moderat, wie ähnliche  Klimaänderungen zuvor. Über die Ursache derselben sagt daher die Feststellung der vier letzten Jahre überhaupt nichts. Die gesamte geringe Rückerwärmung seit dem Ende der kleinen Eiszeit liegt sowohl was die Höhe, als auch die Geschwindigkeit anbelangt völlig im Bereich natürlicher Schwankungen. In den letzten 10.000 Jahren gab es viel schnellere und auch größere Veränderungen.

  1. “Erwärmung insgesamt ca. ein Grad seit vorindustrieller Zeit”

Konsens.

Zu berücksichtigen ist jedoch, dass der Startpunkt des Vergleichs auf das Ende der Kleinen Eiszeit fällt, vermutlich die kälteste Periode der letzten 10.000 Jahre.

Zitat MIT Professor Richard Lindzen: “Es ist kein Ausdruck von Intelligenz zu meinen, das Klima habe in der Mitte des 19. Jahrhunderts ein Optimum erreicht”

  1. “Ein Grad Erwärmung ist viel” (“Viel” im negativen Sinne, es wird auf Hitzetote verwiesen)

Unwahr.

Die Temperaturspanne im Jahresverlauf in Deutschland beträgt bis zu 60 °C.

Die Darstellung ist verzerrt. Tatsächlich sterben weltweit (selbst in Indien) wesentlich mehr Menschen im Winter als im Sommer. Infektionskrankheiten breiten sich vor allem im Winter aus.

Aus Seasonality of Mortality

Laut Metastudie Prof. Tol (Coordinating Lead Autor IPCC Fifth Assessment Report Working Group II: Impacts, Adaptation and Vulnerability) sind die oekonomischen Folgen der Erwaermung seit der kleinen Eiszeit bisher in Summe positiv.

  1. “Klimawandel schadet unserer Gesundheit”

Überwiegend unwahr, z.T. sogar genau das Gegenteil.

Siehe 3.

  1. “Klimawandel führt zu mehr Naturkatastrophen”

Überwiegend unwahr, z.T. sogar genau das Gegenteil.

Zunahme bei Hitzewellen

Zunahme bei Starkregen (aber nicht Überschwemmungen)

Keine Zunahme bei Dürren

Im Gegenteil, etwas mehr Regen auch in Trockenregionen.

Keine Zunahme bei schweren Tropenstürmen / Hurrikans

Keine Zunahme bei Überschwemmungen

Abnahme der Gesamtschäden bezogen auf das Bruttosozialprodukt (d.h. Zunahme der Gesamtschäden ist alleine Folge des steigenden Wohlstands)

Abnahme bei schweren Tornados in den USA

Abnahme von Kältewellen (selbsterklärend)

Massive Abnahme bei “Klimatoten”.

 

  1. “Klimawandel führt zu mehr Migration”

Unwahr und grob in die Irre führend

Massives Aufblühen der Biosphäre als Folge der “CO2-Düngung”.

1/3 mehr Biomasse durch CO2-Düngung. Man stelle sich die Hungersnöte vor, hätte dieser Effekt nicht stattgefunden.

Haupttreiber von Migration: Armut, Bevölkerungsexplosion

Beispiel Bangladesch, Flächenverlust pro Kopf seit 1950, durch Bevölkerungsexplosion: 73%, durch steigenden Meeresspiegel: 0% (im Gegenteil durch Sedimentablagerungen hat Landfläche leicht zugenommen).

  1. “Klimawandel führt zu Artensterben”

In die Irre führend, auch wenn punktuell zutreffend.

Hauptgründe sind Bevölkerungsexplosion, Landnutzungswechsel (wie Rodung von Wäldern für Ackerland, Siedlungen), Monokulturen (z.B. für Biokraftstoffe)

  1. “Treibhausgase sind Ursache des Klimawandels”

Überwiegend richtig. (Anmerkung ARG: keine Übereinstimmung. Die solaren Zyklen sind nmM bestimmend.)

Nach Ansicht namhafter IPCC-Forscher ist Black Carbon (Rußpartikel) die zweitgrößte Ursache und möglicherweise Hauptursache der Eisschmelze (Arktis, Alpen). Außerdem kann Black Carbon wesentlich einfacher und effizienter reduziert werden.

More recent studies and public testimony by many of the same scientists cited in the IPCC’s report estimate that emissions from black carbon are the second-largest contributor to global warming after carbon dioxide emissions, and that reducing these emissions may be the fastest strategy for slowing climate change”

Es sei angemerkt, dass in Deutschland inzwischen staatlich geförderte “erneuerbare” Holz- und Pelletöfen die größte Feinstaubquelle sein könnten.

 

  1. “Der menschgemachte Klimawandel ist wissenschaftlicher Konsens”

Grob richtig, aber irreführend vereinfacht.

Die abgeschätzte Spanne der wichtigsten Klimagröße, der Klimasensitivität (welche Temperaturerhöhung bei Verdopplung CO2) beträgt 1,5 – 4,5 Grad, d.h. ein Faktor 3.

Nach neuesten Meßdaten und bester Mathematik (und Korrektur von mathematischen(!) und Datenfehlern in früheren Studien), liegt der beste Schätzwert nun bei ca. 1,5 Grad, d.h. ganz am unteren Ende der Spanne. Klimamodelle sind nun quasi aus der Wahrscheinlichkeitsverteilung der Meßdaten herausgefallen. Wohl deswegen hat das IPCC in AR5 erstmals keinen zentralen Schätzwert mehr angegeben (bisher 3 Grad).

Nebenbemerkung: Bei einer tatsächlichen Klimasensitivität von 1,5 Grad lagen “IPCC-Konsens” (3 Grad) und Klimaleugner (0 Grad) gleich weit daneben.

Die Studie mit der angeblichen 97% Zustimmung ist Junk-Science bzw. Fake-News.

Zum ersten arbeiten die meisten befragten Klimaforscher nicht am IPCC-Working-Group-1-Thema, das die Grundlagen behandelt, sondern an Folgethemen wie z.B. ökonomischen und nehmen daher die Ergebnisse von WG1 ungeprüft als gegeben hin.

Zum andern wurde in der Studie als „implizite Zustimmung“ bereits mitgezählt, wenn man zustimmt, dass Treibhausgase zu einer Erwärmung führen, ganz gleich in welchem Ausmaß und mit welchem Anteil:

Siehe S.3, Table 2 der Studie

Kommentar M. Limburg: Entgegen des Wissens, dass der globale Klimawandel ein höchst komplexer Prozess ist, wird mit der simplen Pauschalbehauptung eines Konsenses von 97% der Wissenschaftler versucht, jedwede Ergebnis-Hinterfragung mittels geliehener, anonymer Autorität zu verhindern. Doch in der Wissenschaft gilt das demokratische Prinzip der Mehrheitsentscheidung nicht. Im Gegenteil: Hätten die 97 % recht, genügte einer! Aber den gibt es nicht. Bis heute nicht. Nach wie vor basiert die Klimakatastrophen-Vorhersage nur auf unbefriedigenden Computermodellen. Die aber können weder die Klimavergangenheit noch die bereits erlebte Klimazukunft vorhersagen

 

  1. “Ein Grad Erwärmung kann auch über Jahrtausende nicht rückgängig gemacht werden”

Unwahr.

Laut IPCC-Konsens kann die Erwärmung mit Geo-Engineering sogar aus der “Portokasse” (1-10 Mrd. USD pro Jahr) gestoppt werden. Dabei werden Aerosole in die untere Stratosphäre versprüht, ein quasi ‘natürlicher’ Vorgang, den Vulkane ‘praktizieren’ seit die Erde eine Atmosphäre hat.

IPCC SR1.5, Kapitel 4.3.8.2:

„There is high agreement that cost of SAI (not taking into acc. indirect&social costs, research & development & monitoring expenses) may be in range of 1–10 billion USD yr–1…to achieve cooling of 1–2 W m–2“

Siehe auch Metastudie

Die Lösung des „Klimaproblems” mit Geo-Engineering würde die Geschäftsgrundlage der Klimalobby zerstören. Gleiches gilt für zentristische/totalitäre Ideologien, die diese als Abwendung einer singulären Katastrophe rechtfertigen.

Interessant ist, dass es Bestrebungen gibt, dem IPCC die Zuständigkeit für Geo-Engineering entziehen und auf die sehr “grün gefärbte” Umweltversammlung der UN zu übertragen.

 

  1. “1,5 Grad darf nicht überschritten werden, danach drohen irreversible Schäden und sogar eine Abwärtsspirale”

Unwissenschaftlich.

Das 1,5°-Ziel ist in mehrfacher Hinsicht unwissenschaftlich.

Zum einen sind die Temperaturrekonstruktionen der vorindustriellen Zeit ungenau und umstritten, ein Maßstab an diesen daher mit großer Unsicherheit verbunden.

Zum zweiten wurde vor nicht allzu langer Zeit ein 2°-Ziel ausgegeben. Nachdem die Erwärmung deutlich langsamer erfolgte, als von Modellen prognostiziert, wurde auf 1,5°-Grad reduziert. Eine politische Größe also.

Zum dritten belegt die Metastudie von Prof. Tol (siehe Video unter Punkt 3 oben), dass die Folgen auch bei 2 oder 2,5 Grad klein sind.

Eine Abwärtsspirale im Sinne eines „Runaway(Selbstläufer)-Treibhauseffekts”, wie auf der Venus, ist auf der Erde nicht möglich. (siehe Video unter Punkt 9 oben)

  1. “Kosten der Energiewende genauso hoch oder geringer als Weiterbetrieb mit fossiler Energie”

Unwahr.

Beiträge zum Primärenergieverbrauch (Strom, Verkehr, Wärme, Industrie) in Deutschland Stand Ende 2018

Windkraft: 408 Petajoule -> 3,2%

Solarenergie: 197 Petajoule -> 1,5%

(Gesamt 12.900 Petajoule)

Die CO2-relevanten Beiträge sind also auch nach rund 20 Jahren Energiewende und dreistelligen Milliardenkosten sehr klein. Trotz sinkender Anlagen und Modulpreise werden die Kosten weiter nach oben getrieben, weil der Klumpenstrom zunehmend Investitionen in Verteilung, Speicherung, Standby-/Backupkraftwerke erfordert.

Strompreise in Deutschland in Europa werden mittlerweile nur noch vom Windradland Dänemark übertroffen.

 




Fundgruben für „Klimaskeptiker“

Zuerst die gute Nachricht: Es gibt diese Fundgruben, und sie sind sogar umsonst. Nun die schlechte: Ohne zumindest rudimentäre Englischkenntnisse kann man sie vergessen, Englisch ist die lingua franca der Gegenwartswissenschaft. Tröstlich ist dabei, dass insbesondere das wissenschaftliche Englisch extrem einfach ist. Hat man die Fachbegriffe einmal drauf (das geht mit etwas Eigeninitiative relativ rasch), gibt es beim lesen keine Probleme mehr, nur mit dem schreiben ist es nicht so einfach. Der Zwang zum Englischen betrifft insbesondere auch alle Suchmaschinen. Suchen in Deutsch können Sie getrost vergessen.

Das ist übrigens bereits bei Wikipedia schon so. Ein stellvertretendes Beispiel: Im Jahre 1992, unmittelbar nach dem Klimagipfel von Rio de Janeiro gab es ein Manifest in Heidelberg gegen diesen Klimagipfel, den 4.000 Naturwissenschaftler, 72 Nobelpreisträger, überwiegend keine Klimaforscher, unterschrieben. „Googeln“ Sie nach diesem Heidelberger Manifest in Deutsch, erhalten Sie alles mögliche, nur nicht das gewünschte. Geben Sie dagegen „Heidelberg appeal“ als Suchbegriff ein, erscheint die betreffende englischsprachige Wikipedia-Seite (hier). Das liegt natürlich an den „grün-roten“ deutschen Wikipedia-Sichtern, die hierzulande Zensur ausüben. Also nochmal: bitte alle Suchen nur in Englisch.

Fangen wir mit den bekannten öffentlichen Fundgruben an:

Google: hier findet man bereits erstaunlich viel. Vor allem werden oft auch schon die Originalveröffentlichungen zitiert. Aber was mit dieser Info anfangen? Diese Frage führt zu

Google Scholar: Es ist eine oft unterschätzte Suchmaschine. Was man in der Fachliteratur Veröffentlichtes hier nicht findet, das existiert nur in den seltendsten Fällen. Wie geht man vor? Es kommt darauf an. Oft reichen bereits die ersten zwei oder drei Autoren, mit Kommas getrennt, um zum Ziel zu gelangen. Falls nicht, muss zusätzlich der Titel der Arbeit – ebenfalls mit einem Komma von der Autorenliste abgetrennt, eingegeben werden. Dann klappt es! Ein Beispiel: Der Artikel von Francois Gervais, Anthropogenic CO2 warming challenged by 60-year cycle ist bereits mit dem spärlichen Suchbegriff „F. Gervais, anthropogenic CO2“ aufzufinden. Probieren Sie es!

Klickt man dann auf die fett blaue Überschrift des Gezeigten, erscheinen alle weiteren Infos und der Abstract. Man möchte die Arbeit nun aber vielleicht ganz lesen. Dazu wende man den Blick nach rechts. Oft ist dort ein frei herunterladbares pdf der Arbeit zu finden. Falls es nicht klappt, aber auch generell, lohnt es sich, auf das unten in kleiner blauer Schrift vermerkte „alle x Versionen“ zu klicken. Dann erscheinen alle verfügbaren pdfs der Arbeit. Suchen Sie sich das beste davon heraus! Das klappt zumindest für Publikationen ganz gut, die älter als etwa ein Jahr und nicht gerade von Nature oder Science sind. Falls Google Scholar nicht weiter hilft, scheint es weitere Möglichkeiten zu geben, um unter dem Paywall durchzuschlüpfen. Die sind dann aber nicht mehr legal und werden deswegen hier nicht empfohlen.

Das ist ja alles gut und schön, werden Sie vielleicht einwenden, aber woher bekomme ich denn die Autoren und Titel der Arbeiten, die mich als Skeptiker besonders interessieren? Hier ist man tatsächlich auf die arbeitsaufwendige Mithilfe von Zeitgenossen angewiesen, die sich um das Sammeln skeptischer begutachteter Fachpublikationen kümmern. Zunächst ist die bekannteste Seite Populartechnology zu nennen (hier) und (hier). Es lohnt sich, ein wenig Zeit zu investieren und in deren Zusammenstellungen zu stöbern. Die riesige Anzahl skeptischer Paper aber insbesondere die Auzählung skeptischer Fachwissenschaftler lässt den 97%-Quatsch ziemlich alt aussehen. Falls Sie an speziellen Arbeiten näher interessiert sind, suchen Sie mit der von Populartechnology gegebenen Information in Google Scholar die Arbeit selber.

Neben Populartechnology ist aber nun unbedingt auch der mit EIKE befreundete Blog NoTricksZone (hier) zu nennen, Er wird vom Dipl.-Ing. Pierre Gosselin auf Englisch betrieben. Gosselin hat sich große Mühe gemacht, wobei als eigenständige Themen in der Aufzählung von begutachteten Publikationen zu nennen sind

600 Non Warming Graphs (3)

85 Papers: Low Sensitivity

129 Climate Scandals

100+ Papers – Sun Drives

Wer noch mehr Details sehen möchte, gebe in die Suchzeile von NoTricksZone „Skeptic papers 2019“ ein, wobei sich die Listen bis „Skeptic papers 2014“ herab fortsetzen lassen. Der Vorteil besteht darin, dass hier die einzelnen Publikationen von P. Gosselin mit kleinem Text und Beispielbild versehen wurden. An dieser Stelle daher Kompliment und Dank an Pierre für seine Mühe.

Für Leser(innen), die Zeit haben sich zu informieren und gerne ins Geschehen eingreifen möchten (Blog-Diskussionen etc.) steht also ein riesiger Fundus an fachlicher Unterstützung bereit, um die zum Teil kruden Behauptungen von Rahmstorf, Knutti und ähnlichen Wissenschaftsadvokaten zu kontern. Wer freilich noch einmal gründlich in die Klima-Grundlagen einsteigen möchte, dem empfiehlt der Autor den fachlich exzellenten Blog „Science of Doom (SOD)“ (hier). Die interessierenden „Pages“ auf der rechten Seite anklicken, und schon kann’s losgehen.

 




Publico Dossier: Die Psychologie des grünen Erfolgs

Das Wahlergebnis der Grünen in Deutschland lässt sich nicht verstehen ohne drei Begriffe, die in der US-amerikanischen Politik seit Jahrzehnten eingeführt, hierzulande allerdings – zumindest zwei von ihnen –  als Begriff noch weitgehend unbekannt sind. Als Technik selbst allerdings nicht.

Die Grünen und ihr organisatorische wie mediales Umfeld bedienen seit etwa einem Jahr dreier Instrumente in Perfektion, während die anderen Parteien die Praxis noch nicht einmal begreifen: Astroturfing, Framing und gezielte Beeinflussung des Overton Windows.
Um mit dem ersten zu beginnen: Bei Astroturf handelte es sich ursprünglich um einen Begriff für Kunstrasen in Stadien. Schon in den 90er Jahren benutzten Politiker und Politanalysten das Wort für öffentlichkeitswirksame Aktionen, die koordiniert und gewissermaßen im Ganzen ausgerollt werden, aber den Eindruck einer spontanen, an vielen Stellen gleichzeitig entstehenden Aktivität erwecken sollen. Also das Gegenteil eines Kunstrasens, nämlich eine urwüchsige Graswurzelbewegung. Der Begriff geht wahrscheinlich auf den texanischen Senator Lloyd Bentsen zurück, der 1985 plötzlich sehr viele Briefe und Postkarten bekam, scheinbar von normalen, unabhängig voneinander agierenden Bürgern, die ihn beknieten, sich besser um die Interessen der Versicherungswirtschaft zu kümmern. “A fellow from Texas“, meinte Bentsen, „can tell the difference between grass roots and AstroTurf… this is generated mail.”

Mit simpler Briefpost betreibt heute niemand mehr Astroturfing. Die Instrumente sind unendlich wirkungsvoller, und die Praxis zielt auf die breite Öffentlichkeit: Mit vorgeblich von unten gewachsenen Bewegungen wie den „Schulstreiks für das Klima“, mit Youtube-Videos und mit Veröffentlichungswellen von Appellen.Mit dem Begriff Framing immerhin kann spätestens seit dem „ARD-Framing-Manual“ der Publizistin Elisabeth Wehling schon eine etwas größere Öffentlichkeit in Deutschland etwas anfangen. Zur kurzen Erinnerung: Wehling, eine mit wohlklingendem eigenen Institut selbstnobilitierten Psychologin, hatte für die ARD 2017 ein so genanntes Framing-Manual verfasst, in dem sie dem Senderverbund riet, für eine höhere Akzeptanz des Gebührensystems moralisch aufgeladene Begriffe in Umlauf zu bringen. Etwa „Gemeinwohl-Funk“ für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Kritiker sollten folglich als Gemeinwohl-Feinde, Gebührenverweigerer als „vertragsbrüchig“ stigmatisiert werden.

Theoretiker und Praktiker des Framing (von Frame, Rahmen) erklären Sachverhalte als praktisch beliebig dekonstruierbar. Für sie gibt es keine Objektivität, selbst in der Naturwissenschaft nicht, sondern nur „Deutungsrahmen“, die, je nachdem, wie sie gesetzt werden, die öffentliche Diskussion leiten. Was ja auch zu einem gewissen Grad zutrifft. Es lenkt die Wahrnehmung vieler Medienkonsumenten erheblich, wenn etwa Demonstranten in Chemnitz als „Mob“ bezeichnet werden, gewalttätige Besetzer im Hambacher Forst dagegen als „Aktivisten“. Oder ob ein Medium von „Klimaentwicklung“ und „Klimawandel“ schreibt – oder von „Klimakrise“.

Beides, scheinbar spontane Bewegungen wie Begriffsprägung beeinflussen wiederum das Overton-Window. Den Begriff des „Wahrnehmungsfensters“ prägte der amerikanische Politikwissenschaftler Joseph P. Overton (1960 -2003). Nach seinem Modell existiert ein Fenster der Wahrnehmung für gesellschaftliche Themen, das jedenfalls für die große Bevölkerungsmehrheit definiert, was als akzeptabel, umkämpft und außenseiterisch gilt. Overton entwarf folgende Skala:
Geltende Politik, populäre Ansicht, zunehmende Vernunft, noch akzeptable Ansichten, Radikalität und „undenkbare“ Ansichten („Policy, Popular, Sensible, Acceptable, Radical, Unthinkable“).

Wie ein Blick in die Geschichte zeigt, ändert sich die Bewertung vieler Ansichten in diesem Fenster von Generation zu Generation, und zwar nicht selten grundlegend. Massenverfolgung, die im Dritten Reich oder in der stalinistischen Sowjetunion als „normal“ galt, gehört heute zu Recht zu den Schreckensvorstellungen. Aber auch etwas kleinere und abgegrenzte Themen gleiten auf die Skala. Zu DDR-Zeiten hatten sich beispielsweise mit der Stabilisierung der SED-Herrschaft die meisten im Land mit Enteignung und Kollektivierung abgefunden. Im Westen galt dieses Gesellschaftsmodell spätestens seit dem Erfolg des Wirtschaftswunders als undenkbar, mindestens als radikal.
Unmittelbar nach dem Zusammenbruch der DDR 1989 überlebten Enteignungsphantasien bestenfalls noch im härtesten SED- und DKP-Funktionärsmilieu. Heute gleitet die Wahrnehmung gerade wieder in Richtung „empfindlich“ bis „akzeptabel“, wenn etwa Kevin Kühnert Kollektivierungspläne für BMW entwirft, und der Grünenvorsitzende Robert Habeck meint, über die Enteignung von Immobilien sollte ruhig einmal nachgedacht werden. Begriffe und Themen driften nicht nur einfach in dem Wahrnehmungsfenster. Sie lassen sich mit Geschick und Anstrengung auch ganz gezielt verschieben.

Als klassisches Astroturf-und-Framing-Unternehmen dürfte das Unternehmen Greta einmal in Psychologielehrbücher eingehen. Der Blogger Don Alphonso hatte schon im März 2019 ein nicht für die Öffentlichkeit bestimmtes Strategiepapier veröffentlicht, das zeigt, wie straff und professionell die „Fridays for Future“-Bewegung tatsächlich organisiert wird – vor allem von den Grünen.

Bei deutschen Demo-Auftritten Thunbergs weichen zwei Personen der 16-Jährigen so gut wie nie von der Seite: Luisa Neubauer, eine Art Klimajugend-Beauftragte der Grünen, und Jakob Blasel, Greenpeace-Aktivist und Mitglied der Grünen Jugend. Zwei gutaussehende und mediengewandte junge Grüne, ein praktisch unkritisierbares Kind im Rang einer „Prophetin“ (Göring-Eckardt) –  das Trio wirkt so smart zusammengecastet wie eine der notorischen Neunziger-Jahre-Boybands.
Zu den Schülerdemonstrationen kommt nicht nur eine fast durchgehend wohlwollende Begleitung durch die etablierten Medien, wo wiederum das Herz der Journalistenmehrheit für die Grünen schlägt. Dazu kommt, wie eine Recherche von Tichys Einblick zeigte, im Hintergrund eine NGO. Wichtiger Verstärker für die Öffentlichkeit: das fast gleichzeitig entstandene Parallelnetzwerk der „Scientists for Future“, das für die nötige argumentative Unterfütterung sorgen soll und behauptet, „16 000 namhafte Wissenschaftler“ aus Deutschland, Österreichs und der Schweiz zu vertreten”. Als Initiatoren treten unter anderen der aktivistische Chef des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung Hans-Joachim Schellnhuber auf, dessen Stellvertreter Johan Rockström sich gerade in einem Interview mit frei erfundenen Behauptungen und Zahlensalat („Ein Steak enthält 70 Liter Erdöl“) blamierte und seine Behauptungen zurücknehmen musste.

 

Außerdem dabei: Der TV-Moderator Ranga Yogeshwar, der Medizinpublizist Eckart von Hirschhausen und die für ihre Falschprognosen bekannte Ökonomin Claudia Kemfert (die 2011 prophezeite, die EEG-Umlage werde bis 2020 nicht über 3,59 Cent pro Kilowattstunde steigen, und andererseits einen schon bald fälligen Ölpreis von bis zu 200 Dollar pro Barrel vorhersagte). Dass die „Scientists for Future“ nicht‚ die „Klimawissenschaft” repräsentieren, sondern ihren hoch aktivistischen Teil, kann jeder erkennen, der beispielsweise das Buch „Die Klimafalle. Die gefährliche Nähe von Politik und Klimaforschung“
von Hans von Storch zur Hand nimmt. Der renommierte Meteorologe und Küstenforscher warnt darin seine Kollegen, sich als Ersatzpolitiker und Chefapokalyptiker aufzuspielen.

Die Netzwerke von grüner Partei, „Fridays for Future“-Schülern, journalistischen und institutionellen Unterstützern bilden das Kunstrasen-Geflecht, erstaunlich schnell ausgerollt und bemerkenswert solide gearbeitet. Wie wenig Spontanität darin steckt, zeigt sich beim Studium der Theorie-Texte dieser Bewegung, den schon mehrere Jahre alten Publikationen der US-amerikanischen Psychologin Margaret Klein Salamon:  The Transformative Power of Climate Truth und Leading the Public into Emergency Mode. In „Die Öffentlichkeit in den Notfallmodus führen“ empfiehlt Klein ein Vorgehen, das sich wie ein Drehbuch der „Fridays for Future“-Bewegung liest. Dort heißt es:
„Das Akzeptieren der Klimawahrheit kann nicht nur dein bürgerliches und politisches Engagement beeinflussen, sondern auch deine Prioritäten, Ziele und dein Identitätsgefühl. Üblicherweise heißt es in der Argumentation der Klimapolitik dass ‘Furcht nicht funktioniert’: der Öffentlichkeit die erschreckende Wahrheit zu erklären würde nur vor Klimaaktionen abschrecken, und die Aufgabe der Klimabewegung bestünde darin, den Klimawandel als handhabbares Problem mit handhabbaren Lösungen darzustellen. Aber Verzweiflung, Panik und Angst sind nicht nur die einzigen Antworten auf die Klima-Wahrheit.
Der Notfall-Modus ist der Modus der humanen psychologischen Funktion, der eintritt, wenn Individuen oder Gruppen optimal auf existenzielle oder moralische Notfälle reagieren. Dieser Modus des humanen Funktionierens, der sich von dem ‚normalen’ funktionieren unterscheidet, ist von einer extremen Konzentration von Aufmerksamkeit und Ressourcen geprägt, um produktiv zusammenzuarbeiten und den Notfall zu lösen. Um diesen Weg zu beschreiten, müssen die Menschen erkennen, dass sie mit einem Notfall-Problem konfrontiert sind, das Notfall-Lösungen erfordert.“

(Accepting climate truth can affect not only your civic and political engagement, but also your priorities, goals, and sense of identity. Common climate communications wisdom argues that “fear doesn’t work:” telling the public the terrifying truth will only deter action, and it’s the climate movement’s job to present climate change as a manageable problem, with manageable solutions. But despair, panic and anxiety are not the only responses to the knowledge of climate truth.
Emergency mode is the mode of human psychological functioning that occurs when individuals or groups respond optimally to existential or moral emergencies. This mode of human functioning, markedly different from “normal” functioning— is characterized by an extreme focus of attention and resources on working productively to solve the emergency. To go into it, people must recognize that they are facing an emergency problem, that requires an emergency solution.)

Genau dieser Empfehlung, bewusst im Panik-Modus zu sprechen, folgt das gesamte Netzwerk, dessen Zentrum die Grünen und die Greta-Bewegen bilden. Die Protagonisten arbeiten die Gebrauchsanweisung mit entsprechendem Framing und Wording regelrecht ab.
Greta Thunbergs emblematischer Spruch lautet bekanntlich: „Ich möchte nicht, dass ihr hoffnungsvoll seid. Ich will, dass ihr in Panik geratet.“
Bei Luisa Neubauer klingt das so (in einem Beitrag für den WWF-Blog im Januar 2019): „Denn es fühlt sich tatsächlich so an, als würden wir in einem Auto sitzen, das auf einen Abgrund zusteuert. Doch anstatt zu bremsen, wird beschleunigt. Wir wurden in dieses Auto gesetzt, ohne dass wir gefragt wurden. Es gibt diesen Abgrund wirklich.“

Bei der Mikrobiologin Antje Boetius, Mitglied bei den „Scientists for Future“ hört es sich so an (in der Sendung „Maybritt Illner“):
„Die Zukunft ist kaputt, die Zeit ist um, wir haben jetzt noch zehn oder zwölf Jahre, um wirklich etwas zu ändern – und das wird den Bürgern verheimlicht.“

Oder in einem Artikel des Spiegel Online-Autors Theodor Ziemßen, der das beschreibt, was er für das Schicksal seiner Söhne im Alter von zwei und sechs Jahren hält:
„Wir haben sie in diese Welt geboren, ohne vorher genau auf das Haltbarkeitsdatum der Menschheit, wie wir sie kennen, zu gucken. Und jetzt? Tun wir nicht genug, schauen nicht genau genug hin, sind nicht laut genug und rufen nicht oft genug ‚Nein!’, um das Unglück aufzuhalten.“

Der Wechsel in den Panik-Modus vollzieht sich nicht nur in Deutschland. Der britische Guardian kündigte kürzlich an, statt „Klimawandel“ bevorzugt von „Klimanotfall“, „Klimakrise“ oder „Klimakollaps“ zu schreiben („Instead of ‚climate change‘ the preferred terms are ‚climate emergency, crisis or breakdown‘ ”).

Es handelt sich um geradezu mustergültiges Framing: Meinungslenkung durch suggestive Wortwahl.
In den Panik-Modus passt auch, dass auf Druck von Grünen verschiedene Städte – etwa Konstanz – den „Klimanotstand“ für die Kommune ausriefen.

In der Angst-und-Schreckens-Rhetorik kommt kaum noch eine konkrete Zahl, ein Faktum, ein Argument vor. Und wenn, dann nur als groteske Verzerrung. Ziemßen etwa suggeriert auf Spiegel Online, seine Kinder würden es noch erleben, dass Hamburg „im Meer versinkt“. In Wirklichkeit geht selbst das katastrophengestimmte IPCC nicht einmal in seiner pessimistischsten Prognose von einem derartigen Meeresspiegelanstieg an der Nordseeküste innerhalb nur einer Generation aus. Ganz abgesehen davon, dass kein Küstenstadt eine Pegelerhöhung einfach tatenlos hinnehmen würde.

Nirgends gibt es eine solche Zunahme der Erwärmung, eine Beschleunigung des Klimawandels, die einen globalen Notfallmodus tatsächlich rechtfertigen würde. Der Meeresspiegelanstieg lag in den letzten Jahren laut NASA bei 3,3 Millimeter jährlich, nach anderen Daten, etwa der University of Colorado, bei 3,1 Millimeter. Es gibt durchaus renommierte Ozeanologen wie Nils-Axel Mörner, die den Anstieg nicht als alarmierend ansehen, und dem IPCC Panikmache vorwerfen.

Auch die globale Durchschnittstemperatur steigt mitnichten von Jahr zu Jahr, erst recht nicht immer stärker. Laut Nasa war 2018 nicht das wärmste, sondern nur das viertwärmste Jahr seit 1880. Der Winter 2018/2019 in den USA und Kanada gehörte mit Temperaturen von bis zu minus 40 Grad Celsius und komplett gefrorenen Niagarafällen sogar zu den kältesten seit längerer Zeit.

Seine Ankündigung der Notfall-Rhetorik illustrierte der „Guardian“ mit einem Foto von Eisbären. Seit Jahren suggerieren Bilder des polaren Fleischfressers, wegen des fortschreitenden Klimawandels verliere er seinen Lebensraum und sei vom Aussterben bedroht.


In Wirklichkeit nimmt der Eisbärenbestand zu, in Kanada etwa von 2005 bis 2017 von 22 500 auf 30 000.

Neu sind also nicht die Erwärmungsdaten, sie zeigen keine sensationelle Beschleunigung. Neu ist auch nicht, was grüne Politiker oder Wissenschafts-Aktivisten wie Schellnhuber zu Thema Klimaentwicklung sagen: Sie wählen seit Jahren grundsätzlich die höchsten Prognosen, die pessimistischsten Annahmen, und leiten daraus die radikalsten Forderungen ab. Neu ist tatsächlich der von einem vorgeblich spontan gewachsenen Netzwerk vorgetragene Panik-Ton. Dessen Botschaft lautet: Es bleibt keine Zeit mehr, die Katastrophe steht unmittelbar bevor, es darf nicht mehr diskutiert werden.

Das propagandistische Trommelfeuer – flankiert von der empörten Reaktion, wenn jemand Greta Thunberg und schulstreikende Kinder kritisiert – verschiebt die gesellschaftliche Wahrnehmung im Overton-Window. Bis vor kurzem galt es noch als weithin unakzeptabel oder mindestens radikal zu behaupten, ausgerechnet kollektive Panik und Unterdrückung jedes Zweifels könnte die Lösung eines Problems befördern. Mittlerweile scheint vielen Politikern und auch Bürgern bis weit in die Mittelschicht gerade diese Sichtweise akzeptabel. Oder sie wagen ihre Zweifel nicht mehr öffentlich auszusprechen. Denn wer das tut, kommt in diesem Meinungsklima schnell in den Ruch eines Menschenfeindes, der die Weltrettung sabotiert.

Unter diesen Bedingungen gewinnen die Grünen vor allem in Deutschland, wo protestantisches Schuldbewusstsein und Weltbelehrungsmission Hand in Hand gehen, innerhalb eines ohnehin schon dominanten Themas die absolute Meinungsherrschaft. Wie sehr, das machte die Europawahl deutlich: Der CDU-Politiker Armin Laschet bekannte nach der Europawahl bei „Anne Will“ schuldbewusst, seine Partei habe das Klimathema unterschätzt. In der Sendung schaffte er es nicht, eigene Argumente vorzubringen und irgendwie gegen die Definitionshoheit von Grünenchefin Annalena Baerbock anzukommen. Der völlig tapsig-hilflose Umgang der CDU (und auch der SPD) mit dem Video des Youtubers Rezo („Die Zerstörung der CDU“), der schon seit langem kursierende grüne Legenden und Talking Points (etwa die absurde Behauptung, die Bundesregierung sei am Untergang der deutschen Solarindustrie schuld) noch einmal in den Durchlauferhitzer geschickt hatte, drängte die nichtgrünen Politiker noch weiter in die Ecke. Übrigens: Auch die „spontane“ Zustimmung von >70 Youtubern zu Rezos Werk kann als herausragendes Exempel für Astroturfing gelten.

Die Grünen gewinnen mit Astroturf und Framing deshalb so leicht, weil ihre Konkurrenten gar nicht wissen, wie ihnen geschieht. Ihnen fehlen die Vorfeldorganisationen wie „Fridays for Future“, die mediale Begleitmusik, die Fähigkeit, Meinungen und Fakten im Netz zu verbreiten. Die politische Schlacht wirkt wie ein Zusammenprall von lanzenbewehrten Rittern mit einer Armee von taktisch agilen Musketenschützen.

Wer genauer hinsieht, der erkennt beispielsweise am deutschen Europawahlergebnis: Es vollzieht sich eben keine linke Revolution, sondern überwiegend ein Stimmentausch innerhalb des linken Lagers zugunsten der Grünen – wobei das Lager per Saldo noch leicht schrumpft. Die Verluste von SPD und Linkspartei lagen insgesamt über dem Zugewinn der Grünen.

Da die Grünen inzwischen mit Ausnahme der AfD an jede andere politische Kraft andocken können (beziehungsweise: die anderen an sie), liegt ein Kanzler Robert Habeck nicht nur auf dem Stern-Cover in Reichweite, sondern auch in der Realität. Es sei denn, viele Deutsche setzen sich wesentlich mehr als bisher mit den Mitteln der psychologischen Politkampagnenführung auseinander.

Eine wesentliche Schwäche hat das Konzept der Panik-Rhetorik: sie lässt sich nicht mehr steigern.

Und auch nicht ewig durchhalten, ohne ihre Wirkung zu verschleißen.

Der Beitrag erschien zuerst auf dem Blog Publico hier.




EU: Polarisierung allerorten

Der politischen EU ist die Mitte abhanden gekommen. Sowohl die Linken als auch die Rechten konnten bei den jüngsten Wahlen dort große Zugewinne verbuchen – auf Kosten dessen, was eine ewige Mehrheit der Mitte zu sein schien. Die so genannten Zentrums-Parteien wurden von einer politischen Splitterbombe zerschlagen. Die EU ist jetzt in Fragmente zerbrochen. Daraus lässt sich eine ganze Menge ablesen.

Wie sich diese Verschiebung zum Bi-Polaren jetzt entwickelt, ist auf interessante Weise bedeutsam. Aber im Grunde steht die EU vor einer politischen Lage, wie wir sie schon lange hier in Amerika haben, mit großer Polarisierung. Vor allem gilt dies für die EU in den politisch aufgeheizten Bereichen Klimawandel und Energiepolitik. Auf der linken Seite waren die Grünen die großen Gewinner, auf der rechten Seite waren es die Skeptiker.

In den USA glaubt etwa die Hälfte der Bevölkerung, dass der vom Menschen verursachte Klimawandel real ist. Ein unbekannter Anteil dieser Hälfte glaubt, dass dieser auch gefährlich ist und fordert aggressive Maßnahmen der Regierung. Das „Committee on the Climate Crisis“ des Weißen Hauses ist dafür ein offensichtliches Beispiel und der populäre, aber absurde Green New Deal ein weiteres.

Gleichzeitig weisen die meisten Menschen der konservativen Hälfte der Amerikaner das gesamte Narrativ eines gefährlichen, vom Menschen verursachten Klimawandels zurück. Darunter sind der Präsident, seine Mitarbeiter – und ich selbst.

In einem urkomischen Aufhänger der Linken in den USA hat einer ihrer großen Boulevard-Sprachrohre – die Zeitung The New Republic – Marc Morano von CFACT als einen „einflussreichen Spinner“ gebrandmarkt. Man verschweigt aber auffällig, dass er sehr gut einflussreich sein kann bei der Mehrheit der Amerikaner. Aber vielleicht betrachtet New Republic die Mehrheit der Amerikaner als Spinner. Die Linken sind eben so.

Die Schlagzeile über dem Artikel im New Republic ist ein Paradebeispiel der Polarisierung: „Climate Deniers Are the Hysterical Alarmists“. Skeptiker der erfundenen Klima-Krise werden als „Klimaleugner“ geschmäht, was natürlich selbst schon ein völlig unsinniger Begriff ist. Niemand leugnet, dass ein Klima herrscht. Aber zumindest räumt man ein, dass wir Skeptiker denken, die Alarmisten seien hysterisch geworden, wie dieses berühmte 3-Minuten-Video erklärt. Es gibt keine Klima-Krise oder Klima-Notstand, und diese Termini sind eindeutig hysterisch.

Der erste groß Test der EU wird sein, welche EU-Kommissare berufen werden, die bislang üblicherweise der politischen Mitte entstammten. Soweit ich das sehe, gibt es einen EU-Kommissar für jedes EU-Land, aber sie müssen nicht aus jedem einzelnen Land kommen, oder vielleicht doch. In jedem Falle dürften die erstarkten Linken und Rechten die alte Formel der Mitte nicht akzeptieren. Im Gegenteil, es kann gut sein, dass wir eine Ansammlung linker und rechter Kommissare sehen – nach einem rücksichtslosen internen politischen Kampf.

Oder wir erleben, dass man sich auf keinen Kommissar für die schwierigen Posten einigt. Dies gilt besonders für Klima und Energie, in welchen Bereichen der Kampf zwischen den neuen Mächten am stärksten tobt. Polarisierung kann paralysierend sein, wie es derzeit im Kongress der Fall ist. Auch das EU-Parlament könnte paralysiert werden.

Dies alles passt zu meiner Prognose [in deutscher Übersetzung hier], dass das nächste Jahr zum Höhepunkt der Klima-Verrücktheit wird. Die EU hat immer in großem Umfang eine aggressive Klimawandel-Politik betrieben. Jetzt könnte diese Politik in Stücke zerfetzt worden sein, auseinander gekehrt von zwei gegensätzlichen Kräften. Im September findet ein großes UN-Treffen statt, also in weniger als 4 Monaten, auf welchem erwartet wird, dass die EU die Ziele des Pariser Abkommens noch verschärfen wird. Dazu wird es jetzt wohl nicht mehr kommen, was ein wirklich grundlegender Schlag gegen den Klimawandel-Alarmismus wäre.

Wir werden sehen. CFACT wird das große EU-Dilemma weiter verfolgen. Dieses Dilemma dürfte kaum zu lösen sein, aber es dürfte ziemlich viel Spaß machen zuzuschauen, wie man sich darin windet.

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Zum Autor: David Wojick, Ph.D. is an independent analyst working at the intersection of science, technology and policy. For origins see http://www.stemed.info/engineer_tackles_confusion.html. For over 100 prior articles for CFACT see http://www.cfact.org/author/david-wojick-ph-d/. Available for confidential research and consulting.

Link: https://www.cfact.org/2019/06/01/eu-hit-with-political-polarization/




Furcht, Hass, Intoleranz – und Schlimmeres

Sie nehmen für sich selbst in Anspruch, Sozialisten zu sein, aber ihre Wirtschaftspolitik und Toleranz für andere Standpunkte reflektieren eine ganz andere Regierungsform: Faschismus – ein politisches System, in welchem autoritäre Regimes keine Geschäfte und Industrien besitzen, sondern dieselben mit strikten Vorschriften deren Aktionen, Produkten und Rechte kontrollieren. Gleichzeitig werden Bürger nebst deren Denkweise genötigt und unterdrückt, ebenso wie die freie Rede und der freie Zugang zu Informationen.

Alexandria Ocasio-Cortez (Demokraten) hat „kein Problem“ mit der Tatsache, dass die Umsetzung ihres Green New Deals (GND) massive Interventionen der Regierung, die Umverteilung von Wohlstand in beispiellosem Maßstab erfordern würde sowie die Aufnahme von Billionen Dollar neuer Schulden. Die GND-Anhänger wollen die Herstellung fossiler Treibstoffe nebst deren Verbrauch total eliminieren; sie wollen kontrollieren, wie oft wir fahren und fliegen, unsere Wohnungen heizen oder kühlen, Fleisch essen und wie unser Leben leben.

Falls man 29 Millionen britische Wohnungen nachrüstet, um sie klimafreundlich zu machen, würde das 5,6 Billionen Dollar kosten – ähnliche Maßnahmen für die 125 Millionen, allgemein größeren Behausungen Amerikas [USA] würden leicht Kosten bis zu 25 Billionen Dollar verursachen! Stellt man fünf Millionen Elektrofahrzeuge auf die Straßen in Kalifornien, würde man 5 Milliarden Pfund Lithium-Ionen-Batterien benötigen.

Für den Ersatz fossiler Treibstoffe, welche 82% unseres Energiebedarfs decken sowie Grundlage von 100% zahlloser Plastik- und anderer Produkte sind, würde man Biotreibstoffe von einer Ackerfläche von Zehner-Millionen Acres brauchen. Der Ersatz von mittels Kohle und Gas erzeugtem Strom durch Wind und Solar würde Millionen Turbinen und Paneele erfordern – auf zehn Millionen weiterer Acres Landfläche, sowie Milliarden Tonnen seltener Erden und anderer Metalle.

China kontrolliert all jene seltenen Erd-Metalle und die meisten Vorkommen von Lithium, Kadmium und Kobalt, die man für all die pseudo-erneuerbare, vermeintlich nachhaltige Energieerzeugung braucht. Diese werden in China und Afrika hergestellt, oftmals mit Kinderarbeit und Sklavenarbeits-ähnlichen Bedingungen ohne Gesundheits-, Sicherheits- und Umwelt-Standards. [Das EIKE hat hier und hier darüber berichtet].

Inzwischen errichten oder planen asiatische, afrikanische und EU-Nationen über 2000 neue Kohle- und Gaskraftwerke. Daher würde selbst die Eliminierung fossiler Treibstoffe in den USA absolut nichts dazu beitragen, das globale CO2-Niveau zu reduzieren. Außerdem dürften sich die Bürger erheben und laut gegen Millionen Windturbinen, Solarpaneele, Batterien und Biotreibstoff-Plantagen vor ihrer Haustür oder in Naturlandschaften und Wildnis-Habitaten protestieren.

GND-Anhänger weigern sich, auch nur über ein einziges dieser ethischen und umweltlichen Themen sowie soziale Gerechtigkeit zu sprechen – oder über die GIGO*-Computermodelle und unverblümte Hypothesen von Klima-Armageddon, für die es in der realen Welt keinerlei Grundlage gibt. Sie wollen auch nicht, dass irgendjemand anderes darüber redet. Sie wollen kontrollieren, was wir denken und sagen, sogar welche Gedanken und Informationen wir online oder in den Medien finden.

[*GIGO = Garbage In, Garbage Out = Müll rein, Müll raus]

Sie verabscheuen und fürchten Gedanken, Fakten und Fragen, welche ihre Standpunkte und politische Macht in Frage stellen. Freie Rede und der Zugang zu freier Rede anderer Menschen ist eine klare und präsente Gefahr für ihre Wahrnehmung und ihre Wissen um fossile Treibstoffe, Kapitalismus, vom Menschen verursachtes Klima-Chaos, die westliche Kultur und darüber, wer politische Entscheidungen treffen darf bzgl. Energie, Wirtschaft, Arbeitsplätze, Lebensstandard, Religion, Bürgerrechte und Anderes.

Ihre Version der „Freien Rede“ umfasst – und fordert – folglich, dass ihre Kritiker eben kein Recht auf freie Rede haben. Auf dem Campus von Universitäten, in „Mainstream“- und sozialen Medien, in Suchmaschinen oder Online-Bibliotheken, ja sogar in Kunst, Bäckereien und Schulbildung sind Gedankenkontrolle und das Verbrennen elektronischer Bücher essentiell. Trotz eines Verhältnisses linker und konservativer Professoren von 12 zu 1 hindern linke Fakultäten an Colleges, Administratoren und Studenten konservative Sprecher daran zu reden, wenn sie nicht zu Mitteln wie Ausladung derselben, Unterbrechen ihrer Vorträge und physischen Angriffen greifen.

Sie schikanieren Beamte der Trump-Regierung in Restaurants – und prangern politische Gegner an, indem sie deren Namen und Adressen öffentlich machen, so dass andere Radikale diese drangsalieren, einschüchtern und angreifen können … und damit Dritte dazu „überreden“, still zu bleiben. Sie griffen Flüchtlinge aus Nordkorea an, weil diese MAGA-Mützen* trugen.

[*MAGA = Make America Great Again. Die Flüchtlinge wollten sich damit bei Trump bedanken, weil er sie hat einreisen lassen. Anm. d. Übers.]

Das Big Tech-Monopol implementiert regelmäßig Taktiken der Verbrennung elektronischer Bücher. Google und andere Internet-Suchmaschinen bringen systematisch linke Verzerrungen und geheime Algorithmen an, um klimarealistische Artikel ins intellektuelle Sibirien zu schicken, oder sie zensieren konservative Denkweisen und Diskussionen. Google YouTube blockiert den Zugang zu Videos der Prager University (PragerU.com), welchen die Zensoren unterstellen, dass sie „anstößige Inhalte“ zu gegenwärtigen Ereignissen, der Historie, über Verfassungs-Prinzipien, Umweltpolitik und andere Themen enthalten.

Google hilft der chinesischen Regierung dabei, deren Bürgern den Zugang zu „gefährlichen Gedanken“ zu verwehren (hier) – und sagt nichts, wenn China eine Million uigurischer Muslime in „Umerziehungslager“ steckt. Seine linksextremen Erfüllungsgehilfen ächten sämtliche Konservativen, die sie in ihren Reihen finden … und behaupten, wenn sie dem US-Verteidigungsministerium mit Cloud computing oder künstlicher Nachrichten-dienstlicher Überwachung helfen, würde dies „deren Prinzipien verletzen“.

Facebook prangerte eine Anzeige an, in der für ein Video des Heartland Institutes geworben wird, welches junge Leute [millenials] aufforderte, Sozialismus abzulehnen und Kapitalismus zu begrüßen. Die Facebook-Zensoren sagten dem Heartland Institute, dass man „keine Anzeigen für sein Geschäftsmodell (Kapitalismus) unterstütze“ und dass man keine „roten Karten“ zeigen werde, ebenso wie sie es ablehnen, von ihnen genutzte geheime Algorithmen bekannt zu machen, mit denen sie „Verletzungen ihrer Politik identifizieren“ und mit denen sie „helfen, die Integrität unserer internen Verfahren“ zu schützen. Google unterdrückte Claremont Institute-Anzeigen bzgl. eines Gesprächs über Multikultur und Restriktionen politischer Reden.

Twitter ist regelmäßig Schauplatz ähnlicher kalter, kalkulierter Zensur von Ansichten, die seinen Standpunkten widersprechen.

Wikipedia stellt regelmäßig verzerrte oder falsche Biografien von klimarealistischen Experten und Organisationen ins Netz – und nennt mich zum Beispiel einen Anti-Umwelt-Lobbyisten – und lässt dann Spendenaufrufe aufpoppen für dessen verzerrtes „Bildungsmaterial“. Korrekturen durchzusetzen ist ein langer, oftmals fruchtloser Prozess. Sogar noch totalitärer kommt das Southern Poverty Law Center daher und proklamiert verlogene „Hassreden“-Behauptungen, um konservativen Gruppen wie dem Freedom Center von David Horowitz die Finanzierung zu unterbinden mittels Drucks auf Kreditkarten-Unternehmen, Spenden an sie zu sperren.

Staatsanwälte und Kongressmitglieder wollen Menschen verfolgen und einsperren wegen „Leugnung der Realität“ des vom „Menschen verursachten Klima-Kataklysmus’“. Am Schlimmsten aber ist, dass die gnadenlosen Organisationen und die Politik, welche von Big Tech gefördert werden, Millionen Todesopfer in jedem Jahr verursachen, und zwar indem man verarmten Nationen und Familien den Zugang zu moderner Energieversorgung, zu Insektenbekämpfung und landwirtschaftlichen Technologien verwehrt, die die rassistischen Elemente in jenen Organisationen so verabscheuen.

Es ist von vitaler Bedeutung, Personen zu finden, die sich gegen diese sozialen Medien und Falschinformationen wenden, ebenso wie einen Weg zu finden, diese zu umgehen. Aber angesichts der schieren Größe, des Reichtums und der Macht dieser Institutionen ist das sehr schwierig. Die Entflechtung der FTC [Federal Trade Commission = Amerikanische Handeslbehörde] und anderer Regierungsagenturen durch den Kongress und gerichtlich sollte ernsthaft erwogen werden.

Diese Cyber-Giganten der sozialen Medien und Informations-Plattformen mögen private Unternehmen sein, aber sie üben massiv Macht aus, vor allem auf die jüngeren Generationen, welche ihre Informationen fast durchweg online bezieht. Sie sind vollkommen abhängig vom Internet – welches von US-Regierungsagenturen und den Steuerzahlern erschaffen worden ist. Sie wurden zu wesentlichen, dominanten öffentlichen Foren zur Diskussion und Evaluierung von einer Politik, die unser Leben immer stärker beeinflusst.

Ein Bundesrichter hat geurteilt, dass Präsident Trump nicht hasserfüllte Kritik von seinem Twitter-Konto blockieren darf. Weil es ein öffentliches Forum ist wie ein Park oder ein Platz in einer Stadt, um über wichtige persönliche und politische Angelegenheiten zu diskutieren, ist es durch das First Amendment geschützt. Die Blockierung unerwünschter Tweets ist daher eine Diskriminierung von Meinungen, und Twitter steht nicht über den Vorschriften des First Amendment. Diese Urteilsbegründung sollte jedoch nicht nur für den Präsidenten, sondern auch für seine widerlichsten Kritiker gelten.

Die Rede- und Versammlungsfreiheit – also die ungehinderte Teilnahme an Debatten über bedeutende politische und öffentliche Angelegenheiten – ist die Grundlage für die anderen Rechte und Freiheiten, welche unsere lebendige Nation erst funktionsfähig machen. Der Ausschluss, die Zensur oder absichtliche Verfälschung bestimmter Ansichten berauben wesentliche Teile unserer Bevölkerung und der Wähler des Rechtes zu sprechen, gehört und informiert zu werden, alle Seiten einer Angelegenheit zu betrachten sowie in Harmonie, Frieden und Wohlstand zu leben.

Die Zensur von Standpunkten sowie Schikanierung oder Ruhigstellung derjenigen, die diese Standpunkte vorbringen, verletzt die grundlegenden Rechte von Rednern, Studenten, Professoren, Wählern und aller Menschen, deren Standpunkte von elitären, machthungrigen und intoleranten Wenigen als „unangemessen“ oder „schädlich“ für den Klima-Alarmismus apostrophiert werden.

Es ist an der Zeit, dagegen vorzugehen, Untersuchungen zu verlangen und die monopolistischen Cyber-Zensoren zu zügeln.

Autor: Paul Driessen is senior policy advisor for CFACT and author of Cracking Big Green and Eco-Imperialism: Green Power – Black Death.

Link: https://www.cfact.org/2019/05/16/fear-loathing-intolerance-and-worse/




Zyklen rapider Klima-Erwärmung

Kluge Studenten der Klima-Historie wissen, dass es oftmals und auf natürliche Weise in der Arktis zu rapiden Erwärmungen gekommen war. Während der letzten Eiszeit, als die CO2-Konzentrationen halb so hoch waren wie heute, ereigneten sich 25 Ereignisse abrupter Erwärmung. Die Temperatur in der Arktis war dabei um bis zu 5°C gestiegen, manchmal sogar um 8°C innerhalb von 40 Jahren. Diese rapiden Erwärmungsphasen werden heute als Dansgaard–Oeschger-Ereignisse (D-O-Ereignisse) bezeichnet, benannt nach den beiden Forschern, welche diese Erwärmungsphasen erstmals in Eisbohrkernen aus Grönland nachgewiesen hatten. Diese D-O-Episoden beeinflussten das globale Klima, veränderten Meeresströme entlang der Küsten von Kalifornien und veränderten die Ausbreitung von Wäldern in Europa.

Was könnte die Ursache derartiger abrupter Erwärmungen sein? Grundlegenden physikalischen Gesetzen zufolge scheiden Treibhausgase oder Sonneneinstrahlung aus, weil diese Strahlungseffekte keinesfalls eine solche rapide Erwärmung auslösen können. Die vernünftigste Erklärung wäre Wärme, die sich im Arktischen Ozean akkumuliert und die Luft rapide erwärmt hatte.

Die Vorstellung von gespeicherter Wärme in einem gefrierenden Arktischen Ozean erscheint vielen Menschen abwegig. Aber sie ist gut dokumentiert. Der tropische Atlantik erwärmt sich intensiv und ist auch Schauplatz extremer Verdunstung. Dies führt zu warmem, salzigen Wasser mit relativ hoher Dichte. Der Golfstrom transportiert dieses warme Wasser nordwärts. Weil das Wasser salzig und warm ist, sinkt es bei Erreichen des Arktischen Ozeans unter kältere und salzärmere Wasserschichten an der Oberfläche. Als Folge davon findet sich in einer Tiefe zwischen 90 und 800 m eine Schicht warmen Atlantik-Wassers. Arktis-Forscher berichten, dass die „Gesamt-Quantität der Wärme ausreichend wäre, um das Eis im Arktischen Ozean vielfach zu schmelzen“.

Meereis und eine Kaltwasserschicht verhindern in der Regel das Entweichen von Wärme aus der Tiefe in die Atmosphäre. Aber mit dem Eindringen und der Akkumulation von Wärme kann die darüber liegende Eisschicht gelegentlich schmelzen. Aber auch Änderungen der Windrichtung in der Arktis können Meereis in den offenen Atlantik treiben (hier), wie es Ende der 1990er Jahre der Fall war. Wie auch immer, ohne isolierendes Eis entweicht aus dem Ozean eine Warmluftblase und erwärmt die Atmosphäre.

Jüngst haben Anthropologen, welche Kulturen der Vergangenheit in der Arktis erforschten, festgestellt, dass die Prä-Dorsett-Kultur die arktische Küste periodisch verlassen und dann wieder besiedelt haben, einher gehend mit Änderungen des Meereises, die wiederum die Temperatur beeinflussten (hier). Als Meereis die küstennahen Gewässer zwei Monate länger bedeckte als heute, lag die Temperatur um 2°C bis 4°C niedriger. Die Bewohner der Arktis verließen die Küste und emigrierten südwärts. Ein paar hundert Jahre später besiedelten sie die Küsten erneut, nachdem Perioden mit offenem Wasser, die 4 Monate länger als heute dauerten, das Freisetzen von Wärme ermöglichte und die Temperaturen auf Werte um 6°C höher als heute steigen ließ. Derartige Änderungen traten im periodischen Wechsel viele hundert Jahre lang auf. Und damit erhebt sich die Frage, ob es in der Arktis derzeit zu einer ähnlichen zyklischen Erwärmung kommt.

Seit vielen hundert Jahren korrespondiert schmelzendes arktisches Meereis mit beobachteten Perioden gesteigerten Eindringens von warmem atlantischen Wasser (hier). Die dramatische Erwärmung der Arktis während der 1920er und 1930er Jahre korrespondierte mit gesteigertem Eindringen warmem Wassers, begleitet mit dem Vordringen atlantischer Fisch-Spezies, die man normalerweise erst weiter südlich findet. Wie der Zeitungsausschnitt oben zeigt, war die Erwärmung der Arktis seinerzeit so dramatisch, dass Bedenken aufkamen, ob die Arktis demnächst zu einer „gemäßigten Zone“ [temperate zone] wird.

Als der Zustrom warmen Wassers um das Jahr 1950 nachließ, zogen sich auch die atlantischen Fisch-Spezies wieder zurück. Das Meereis dehnte sich seitdem wieder aus. Fischereidaten haben derartige Zyklen über Hunderte von Jahren dokumentiert (hier). Der jüngste Zyklus schmelzenden arktischen Meereises fiel zusammen mit dem Eindringen warmen atlantischen Wassers sowie dem erneuten Vorstoß von Fischarten sehr ähnlich der Erwärmungsperiode in den 1920er und 1930er Jahren.

Wir befinden uns also jetzt inmitten eines aufschlussreichen natürlichen Experiments. Falls der Verlust von Meereis und höhere Wassertemperaturen steigenden CO2-Konzentrationen geschuldet sein sollten, dürften wir schon bald den Totalverlust des arktischen Meereises erleben, wie es von einigen Klimawissenschaftlern prophezeit wird. Falls im Gegensatz dazu natürliche Oszillationen die Zufuhr warmen Atlantikwassers kontrollieren, wird sich das Meereis dort bald wieder erholen. Tatsächlich hat Verschiebung der ozeanischen Oszillationen jüngst das Eindringen warmen Wassers reduziert. Damit sollten die Temperaturen sinken. Auf der Grundlage von Beobachtungen im frühen 20. Jahrhundert erholte sich das Meereis während der 1960er und 1970er Jahre, nachdem es zuvor stark geschrumpft war. Jetzt sollte sich das Meereis in diesem Falle bis zum Jahr 2030 erholt haben. Andererseits herrschten höhere Temperaturen vor tausenden von Jahren teilweise 300 Jahre lang. Wie auch immer, natürlichen Klimazyklen zufolge dürfte es demnächst keine weitere Erwärmung in der Arktis geben. Wir werden bald sehen, welche Theorie im kommenden Jahrzehnt zutreffen wird.

Jim Steele is retired director of the Sierra Nevada Field Campus, SFSU und Autor von Landscapes and Cycles: An Environmentalist’s Journey to Climate Skepticism

Link: https://wattsupwiththat.com/2019/05/30/cycles-of-rapid-climate-warming/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Eingeschätzter Meeresspiegelanstieg in Fachzeitschriften: so dreist arbeiten unsere Klima“forscher“

Das (ehemals) renommierte Wissenschaftsmagazin Spektrum berichtete kürzlich in seinem Internetauftritt über eine Studie in der ebenfalls (ehemals) renommierten Fachzeitschrift PNAS* mit dem Titel „Beiträge abschmelzenden Eises zur zukünftigen Meeresspiegelanstieg ermittelt durch strukturierte Experteneinschätzung“ (Ice sheet contributions to future sea-level rise from structured expert judgement [SEJ]).

Wissenschaftler um Jonathan Bamber aus Bristol (GB), aus Princeton (USA), New Brunswick (Rutgers, USA), Delft und Washington geben darin vor, festgestellt zu haben, daß der Meeresspiegel weltweit um mehr als zwei Meter angestiegen sein könne. Nun sind solche Katastrophenmeldungen nichts Neues; es gab sogar schlimmere. Interessant ist aber, mit welcher Dreistigkeit die Forscher ihre Gefühle (?) hier als maßgebliches Instrument der Wissenschaft einsetzen. Es verwundert wohl niemanden, daß unsere deutschen Klimapriester Rahmstorf und Schellnhuber den Artikel „fachlich begutachtet“ und natürlich durchgewunken haben.

Konkret haben Bamber et al. 22 Kollegen nach ihrer Einschätzung zum zukünftigen Meeresspiegel gebeten, zum Beispiel zum Verhalten der Eiskappen und den Zusammenhängen zwischen ihnen. Die Aussagen wurden dann im Rechner für Modelle genutzt. Anders ausgedrückt: Erst wurde geraten, und basierend darauf dann vermutet.

Oder, wie Spektrum es ausdrückt:

Aus den „Teilwerten berechnete die Arbeitsgruppe eine gewichtete Wahrscheinlichkeitsverteilung für zukünftige Meeresspiegel abhängig von der globalen Durchschnittstemperaturen; in einem Szenario mit einem Anstieg um 2°C gemäß den Paris-Zielen, in dem anderen um 5°C bei einer pessimistischen [sic!] Annahme über zukünftige Treibhausgasemissionen.“

Dazu passend kommt dabei eine erhebliche Bandbreite an möglichen Ergebnissen heraus. Ich habe den peinlichen Artikel einmal unserem Konferenz-Referenten Tom Wysmuller von der NASA, einem Experten für Meeresspiegelmessung, geschickt und ihn um ein Urteil gebeten. Hier sein Resümee:

„Wir haben die Daten, und sie unterstützen das Structured Expert Judgement (SEJ) überhaupt nicht. Die echte Wissenschaft mißt seit ihrer Gründung DATEN, und verifiziert und validiert diese. Die echte Wissenschaft basiert nicht auf Abstimmungen, Umfragen oder Umfragen von Zuschußempfängern, die die Vorurteile ihres Sponsors rechtfertigen wollen.

Jeder langfristige Gezeitenmesser (> 100 Jahre) auf dem Planeten, der nicht durch plötzliche tektonische Bewegungen verfälscht wurde, blieb innerhalb seiner Vorhersagezone von 95%.“

Was das bedeutet, veranschaulicht Wysmuller anhand der Situation in (vor) Slipshavn in Dänemark, die durch folgende Grafik illustriert wird. Das 95%-Konfidenzintervall ist in hellgrau angezeigt.

von Tom Wysmüller und Nils Mörner

Wenn der „katastrophale Klimawandel“, der ja schon im Gange sei und in „zwölf Jahren sogar unumkehrbar“ würde, müßte das in der Kurve bereits sichtbar sein.

Andere „tektonisch inerte“ (inaktive) Orte haben ihre 95% Vorhersagezonen ebenfalls nicht durchbrochen, und zeigen keine Beschleunigung des Anstiegs – nicht jetzt, nicht in den letzten 20 Jahren – nie!

Ein anderes schönes Beispiel ist Seward in Alaska:

von Tom Wysmüller und Nils Mörner

Man sieht, daß der Standort 1964 durch ein Erdbeben erschüttert wurde, der die Küstenlinie absenkte. Und selbst Sewards Trend, leichter Rückgang aufgrund allmählicher Küstenerhebung, wurde durch das Beben nicht verändert.

Wysmuller dazu:

„Überhaupt kein Anzeichen von Beschleunigung! Andere Standorte, von denen einige durch GPS am selben Ort validiert wurden, weisen denselben stetigen, unveränderlichen Anstieg auf, der keinerlei Anzeichen für Abweichungen beinhaltet.

Dies sind harte Daten, und keine Vermutungen. ‚Strukturiert‘ oder nicht – sie unterliegen keiner statistisch manipulierten Abstimmung, Umfrage oder sonstigen Änderung durch Mitglieder mit fester Plazierung in der staatlichen Zuschuß-Soße. Ich glaube an meine Antwort auf eine Frage, die wir nach unserer Präsentation im Bundestag gestellt haben. Ich bemerkte, daß die Regierungen in Förderzahlungen ‚investieren‘, die Wissenschaftlern gewährt werden, die erfreulicherweise erklären, dass CO2 schädlich, gefährlich oder noch schlimmer ist.

Die Regierungen nutzen dann die Ergebnisse dieser Fördergelder, um eine CO2-orientierte Besteuerung zu rechtfertigen. Die Steuern (gemessen in Milliarden Euro) stammen möglicherweise von petrochemischen Unternehmen und der Industrie, werden jedoch möglicherweise weitergeleitet und von den Bürgern bezahlt.

Diese ‚Investition‘ in kapitalgedeckte Zuschüsse, die sich möglicherweise auf nur zwei oder drei Millionen Euro beläuft, ‚bringt‘ mehr als 1.000 Euro für jeden ‚investierten‘ Euro.

Nur sehr wenige Finanzmanager sind in der Lage, für ihre Kunden diese Rendite oder Kapitalrendite zu erzielen.“

Ich frage mich, wie PNAS und Spektrum es hinbekommen, einen Weltuntergangs-Artikel auf der Basis von Einschätzungen politisch finanzierter Forscher zu publizieren beziehungsweise ernsthaft zu diskutieren. Der Spektrum-Journalist Lars Fischer ist studierter Chemiker und müßte beim Lesen des PNAS-Artikels Krämpfe bekommen haben (so ging es mir zumindest).

Wir lachen heute über politisch gezüchtete Biologen wie Stalins Trofim Lyssenko, der die Evolutionstheorie von Darwin ablehnte und ein Pflanzenzüchtungsprogramm à la Lamarck auflegte, das natürlich fehlschlug. Wir gruseln uns vor Professor Rasse-Günther aus Jena und dem Kaiser-Wilhelm-Institut für Rassenhygiene in Berlin. Wir dachten, die Demokratie mit ihrer Vierten Gewalt, den kritischen Medien, schützt uns vor so etwas. Weit gefehlt – die Polit-Pseudowissenschaftler, die Schlechtesten ihrer Zunft, feiern fröhlich Urständ. Und finanziell richten sie noch mehr Schaden an als ihre extremistischen Vorgänger in den Diktaturen. Könnte es sein, daß unsere Demokratie nicht mehr funktioniert?

Nicht das Klima, unsere Freiheit ist bedroht!

*Proceedings of the National Academy of Sciences




EIKE – Blog auf Rekordfahrt – mehr als 700.000 Aufrufe im Mai

Eigentlich sind Klima- und Energiethemen ja spröde Themen. Sie eignen sich nicht so gut für Stammtisch- und/oder Journalisten/ Politikergeschwätz, weil sie – wenn man nicht völligen Stuss reden will, und wer will das schon, einigen Sachverstand erfordern. Beim Klima ebenso wie bei Energie.

EIKE Seitenaufrufe pro Monat auf Basis von Google Analytics per Mai 2019. Zur Erläuterung der Grafik. Im Dezember 2016 stellen wir unser Backend vom damaligen Typo3 auf WordPress um. Bis dahin lagen unsere monatlichen Seitenaufrufe bei ca. 250.00 bis 350.000. Mit der Umstellung brachen die Zahlen anfangs stark ein. Woran das lag, wissen wir nicht so richtig. Aber, sie erholten sich nicht nur wieder, sondern verdoppelten sich inzwischen sogar.

Sachverstand, der, aus verschiedenen Gründen, nur bei sehr wenigen vorhanden sein kann. Zwar glaubt jeder zu wissen was Wetter ist, aber beim Klima müssten die meisten passen. Tun sie aber nicht und verwechseln munter das eine mit dem anderen.

EIKE bei Alexa Webranking vom 1.6.19, International (Kreis oben) und National (Kreis unten). Quelle ALEXA

EIKE ALEXA Webanking per Mai 2019. je geringer die Zahl desto höher das Ranking. Platz 1 belegt Google. EIKE Rang 3.388. Die alarmistische Seite „Klimafakten.de“ belegt nur Rang (National) 15.084 und International Rang 333,248. Dafür wurde sie 2017 mit dem DUH-Umweltmedienpreis ausgezeichnet.

Ebenso verhält es sich mit der Energie. Ein spröder Begriff, den meisten völlig unverständlich, auch wenn er zum täglichen Leben gehört, ja Basis jeglichen Lebens ist.

Und gar Strom! Was ist Strom? Die allermeisten, besonders die großen Erklärer unter den Journalisten, wissen bis heute nicht, warum und wie sich die Energieform Elektroenergie, von anderen Energieformen unterscheidet.

Beide gehören zwar zu den physikalischen Begriffen, aber beide sind nur sehr schwer intuitiv zu erfassen, wenn überhaupt.

Es ist das unsterbliche Verdienst der GrünInnen in pseudowissenschaftlichen Instituten, in der Politik und besonders bei den Stammtischen, diese Sprödheit überwunden zu haben.

Man tat diese nach altbewährter Manier, Sachthemen in gut und böse zu unterteilen. Ihnen dazu noch so nette Eigenschaften wie „sauber“ oder vor allem „schmutzig“, gar „dreckig“ anzukleben. Und das bei Strom, den zwar jeder verwendet, aber der weder zu sehen noch zu riechen ist, und für jeden identisch aus der Steckdose kommt. Sie also mit einem der Sache völlig abträglichen, emotionalen, vor allem moralischen Kompass zu etikettieren. Und das geschah mittels der Verteufelung des CO2.

Viele Wissenschaftler, die sich jedoch in erster Linie als Politaktivisten verstanden, mutierten damit zu Pseudowissenschaftlern. Und sorgten dann sehr erfolgreich dafür, dass sie immer mehr wurden. Indem sie Geld für das vermeintlich Gute einwarben, um den Weltuntergang, wissenschaftlich geprüft, zu verhindern.   Dadurch bevölkerten sie immer mehr Institute, immer mehr Redaktionen, immer mehr Beiräte, immer mehr Talkshows, etc. etc. und die sorgten damit für immer mehr Verbreitung und auch Geld. Das perfekte Schneeballsystem.  Wir kennen das inzwischen auch von anderen Pseudowissenschaften, wie der Genderlehre. Ihr großes Vorbild: die Klimafolgenforschung.

Klimaforscher Stephen Schneider, damals Autor der Arbeitsgruppe I beim IPCC, ermahnte vor dreißig Jahren seine Forscherkollegen: „Also müssen wir ängstigende Szenarien liefern, einfache, dramatische Äußerungen tun und Zweifel, die wir vielleicht haben, wenig erwähnen. (…) Jeder von uns muß entscheiden, was das richtige Gleichgewicht ist zwischen effektiv sein und ehrlich sein.“ Und er fügte hinzu: „Ich hoffe, daß es beides sein kann!“ (Discover, 10/1989)

Wir bei EIKE wollten anfangs nur unsere und anderer Forschungsergebnisse vorstellen, weil es von Anfang an fast unmöglich war, die Medien für das, was wir für richtig befanden, zu interessieren. Sie wollten unsere Essays, Vorträge und wissenschaftlichen Ergebnisse, sowie die Schlussfolgerungen, daraus nicht bringen. Ums Verrecken nicht! Damals nicht und heute nur dann, wenn sie uns diffamieren, d.h. im obigen Sinne, als böse darstellen konnten.

Nun denn. Auch schlechte Kritik ist gute Kritik, nur keine Kritik ist schlechte Kritik, wußte schon der legendäre Theaterkritiker Karl Krauss.

Aber es geht auch ganz ohne. Wie man sieht.

Dank an unsere Leser! Bleiben Sie uns gewogen.