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Allstedt in Niedersachsen, Abbau von Windanlagen nach Auslauf der Förderung

Der Bericht beginnt mit dem Hinweis; dass diese drei Anlagen jährlich 2 Mio kWh Strom erzeugt haben.

Durch drei geteilt, ergibt das 666.666 kWh/ Anlage und Jahr, bei 8760h ergibt das eine durchschnittliche verfügbare Leistung von 76,2 kW. Ich weiß nicht, welche Nennleistung die abzureißenden Anlagen haben – aber mit Sicherheit viel, viel mehr als.

Der Besitzer wird als Horst Mengels, Windkraftunternehmer vorgestellt, der nun erklärt, dass er mit Marktpreisen von unter drei, tlw. gar ein Cent die Anlagen nicht mehr wirtschaftlich betreiben kann. Zu Recht bemängelt er, dass die privaten Verbraucher inzwischen 30 Cent und mehr für die kWh bezahlen müssen. Reparatur und Wartung sind für die niedrigen Marktpreise nicht mehr drin.

Herr Mengels bezeichnet sich als Windkraftbettreiber der ersten Stunde, 99 Windkraftanlagen hat er gebaut, die letzten in 2020. Er hoffte letztes Jahr auf eine zufriedenstellende Entscheidung der Politik, wie es mit den Altanlagen weiter geht. Aber:

„Die Politik ist vollkommen mutlos, zögerlich und zaudernd. [Minister] Altmeier ist der Totengräber der Energiewende“

Veronika Grimm, Energiewende Kommission der Bundesregierung ist davon überzeugt, dass der Stromverbrauch im Gegensatz zur Meinung der Bundesregierung nicht zurückgeht. Sie schätzt, in diesem Jahrzehnt steigt der Strombedarf um bis zu 30%. – durch die Elektromobilität, Heizen mit Strom und Wärmepumpen, die Wasserstoffstrategie. so das fortfahrende Video.

„Das sollte sich auch in den Ausbauzielen der Erneuerbaren widerspiegeln. …. Das die Kosten für den Ausbau der Erneuerbaren Energien auf den Strompreis umgelegt werden, das ist die Herausforderung für den weiteren Fortschritt.“

Immerhin, erklärt die Hintergrund Sprecherin, dass in keinem Land der EU [weltweit!] die Strompreise so hoch wie in Deutschland sind. Trotzdem stockt seit einigen Jahren der Ausbau, vor allem bei der Windenergie. Im letzten Jahr entstanden nur 200 neue Windräder.

Prof. Quaschning meint, der durch den Auslauf der Förderung provozierte Rückbau von Wind- (und PV-) Anlagen, wirft die Energiewende um Jahre zurück.  „Schaut man zurück, so wurde vor 20 Jahren mehr dazu gebaut, als was wir heute sehen. Da besteht die Gefahr, dass wir irgendwann mal bei Null Zubau, gar netto Abbau landen werden. – dann brauchen wir über Klimaschutz in Deutschland nicht mehr zu reden.“

Die Sprecherin berichtet, das in den kommenden Jahre 16 GW Windleistung aus der Förderung fallen.
Fast zwei-Drittel davon, dürfen nicht durch neue, leistungsstärkere ersetzt werden.

Prof. Quaschning kommt nun mit dem Argument: „ .. den Ausbau haben wir alle mitfinanziert, … das Kapital muss man doch optimal ausnutzen, … das ist für die Volkswirtschaft und für die Menschen, wie ein Tritt ins Gesicht“

Die Sprecherin: .. In Altenstedt dürfen keine Windräder mehr gebaut werden, es gibt kein Planungsrecht mehr. Die Energiewende ist hier nun Geschichte.

Herr Mengele weist darauf hin, dass (bei ihm) die Infrastruktur: Kabel, Wege, Trafohäuschen usw. vorhanden sind und nun nicht mehr genutzt werden.

Den Abschluss macht die Sprecherin: „Rund 30 Milliarden Euro jährlich, hat der Verbraucher jedes Jahr für die EEG Umlage bezahlt. … viel Geld für ein Instrument, das seine Wirkung verfehlt“

 ***

Diesen letzten Worten ist nichts mehr hinzuzufügen – wenn ich das auch sicherlich anders meine, als die Profiteure und Eiferer

Andreas Demmig




Globale Mitteltemperatur steigt an? Nicht im Oktober 2020

Der 25. Solarzyklus ist im Oktober mit einer starken Entwicklung der Sonnenflecken in Erscheinung getreten. Lag die Sonnenfleckenzahl im September noch bei 0,7, belief sie sich im Oktober schon bei 14,4. Es wird nun spannend, zu verfolgen, ob der Zyklus so schwach wird, wie prognostiziert.

Die Energiewende wird an der Windenergie scheitern

Die Ziele der deutschen Energiewende sind energiepolitisch schlicht: Nach dem Ausstieg aus der Kernenergie bis 2022 folgt der Ausstieg aus der Kohle bis 2035, parallel und vollständig bis 2050 erfolgt der Verzicht auf Öl und Gas. Die Energie für Strom, Wärme, Mobilität und Industrielle Prozesse des klimaneutralen Deutschland sollen geliefert werden durch Windenergie, Solarenergie und wenige Prozente an Wasserkraft und Biomasse, so jedenfalls die Pläne der Bundesregierung, die von allen wesentlichen gesellschaftlichen Akteuren unterstützt werden.

Ist das realistisch?

Heute liefern Wind und Photovoltaik etwas weniger als 30 % der 600 Terawattstunden an Strom (1 Terawattstunde Twh sind 1 Milliarde Kilowattstunden Kwh). 126 Twh liefert die Windenergie und 46 Twh die Photovoltaik.

Für 600 TWh werden bei gleichem Mix 439 Twh Wind und 161 Twh Solar benötigt. Wir nehmen der Einfachheit halber an, dass diese Menge an Strom mit den größten Anlagen, nämlich 5 Megawatt-Anlagen erzeugt werden solle, die in einem Abstand von 1000 m platziert werden. Bei einem Jahresnutzungsgrad von 25 % produziert eine Anlage durchschnittlich 5 MW x 0,25 x 8760(Stunden) = 10950 Mwh =0,01095 Twh. Für 439 Twh benötigt man also 40 000 Anlagen. Dafür benötigt man eine Fläche von 200 km x 200 km.

Aber wir sind noch nicht am Ende.

Die Windenergie wird produziert, wenn der Wind bläst, nicht wenn der Verbraucher ihn benötigt. Bei einer Stromversorgung in Deutschland, die sich allein auf volatile Quellen stützt, können 36 % des jährlich erzeugten Stroms direkt verbraucht werden (Quelle: Dr. Ahlborn). Der Rest ist Überschusstrom, der gespeichert werden muss. Hier bietet sich aus wirtschaftlichen Gründen allein die Speicherung in Wasserstoff an. Dazu müssen eine gigantische Zahl an Elekrolyseuren errichtet werden. Es ist aber völlig unwirtschaftlich, die Kapazität nach den extremen Spitzen der Starkwindereignisse zu dimensionieren, daher müssen etwa 12 % der Windenergie abgeregelt werden. So verbleiben 52 % des erzeugten Stromes, der in Wasserstoff gespeichert werden kann. Durch Elektrolyse von Wasserstoff, Speicherung/Methanisierung und Rückverstromung bleiben von den 52 % nur 15,6 % übrig. Die Kette erzeugt einen Verlust von 2/3 der eingesetzten Strommenge.

36 % plus 15,6 % ergeben rd. 50 % des erzeugten Windstroms, die nutzbar sind. Wir brauchen also doppelt so viele Anlagen. Die Fläche für die 80 000 Windkraftanlagen beträgt 80 000 km², das entspricht einer Fläche von sind 283 km x 283 km.

Aber wir sind noch nicht am Ende.

Bislang haben wir mit 2 x 439 Twh nur den Strombedarf, aber nicht Verkehr und Wärmeversorgung abgedeckt.

Auch beim Verkehr (heute 600 Twh) und Wärme(heute 1200 Twh) gibt es Speicher- und Umwandlungsverluste, wenn der dafür notwendige Strom durch Wind und Solar erzeugt wird.

Wir betrachten hierfür nur noch den Wind, denn bei der Photovoltaik ist der Jahresnutzungsgrad mit 10 % Jahresvolllaststunden deutlich kleiner und der Flächenverbrauch um ein Vielfaches höher.

Wir nehmen zugunsten der Energiewendeplaner an, dass der Verkehr tatsächlich durch Batterieautos erfolgen kann, woran füglich gezweifelt werden kann. Schwerlastverkehr, Schiffsverkehr oder den Flugverkehr auf Strom umzustellen, ist schon abenteuerlich. Eher werden hier synthetische Kraftstoffe eingesetzt werden müssen. Aber auch hier ist die Strombilanz vernichtend. Wie Detlef Ahlborn zeigen konnte, verbraucht allein der Frankfurter Flughafen vor Corona 14,7 Millionen Liter Kerosin am Tag, das sind umgerechnet 4,3 Millionen Tonnen im Jahr. 4,3 Millionen Tonnen Kerosin entsprechen einem Energiewert von 47 Twh. Wollte man Kerosin aus Strom mit Hilfe von Wasserstoff synthetisieren (angenommener Wirkungsgrad 50 %) , werden also 100 Twh Strom benötigt. Allein für den Frankfurter Flughafen also fast so viel, wie die deutsche Windenergie heute erzeugt (126 Twh).

Wir nehmen zugunsten der Energiewende-Vertreter an, dass sich sämtlicher Verkehr mit Strom durchführen lässt und somit nur ein Viertel der heute von 600 Twh verbrauchten Energiemenge benötigt wird (da Stromautos um diesen Faktor effizienter sind) So werden aus 600 Twh 150 Twh. Wir wollen allerdings auch Auto fahren, wenn kein Wind weht. Daher muss auch dieser Strom, wie oben gezeigt, größtenteils über die Kette Wasserstoff, Speicherung, Wiederverstromung geführt werden, so dass sich der Strombedarf verdoppelt: 300 Twh.

Wir nehmen weiter an, dass sich der heutige Wärmebedarf von 1.200 Twh durch Elektrifizierung (Wärmepumpe) auch auf ein Viertel reduzieren lässt, so dass auch hier wegen der notwendigen Zwischenspeicherung des Windstroms über Wasserstoff die notwendige Verdoppelung der Windenergie zu 600 Twh führt. Nützt man synthetisches Gas aus Windstrom/Wasserstoff/Gas direkt, kommt man zu einer noch schlechteren Ausbeute, da hier die Effizienz der Wärmepumpe wegfällt.

Verkehr und Wärme führen also im günstigsten Fall zu einem Windstrombedarf von 900 Twh. Das ergibt einen Flächenbedarf von weiteren 80 000 km², so dass wir bei 160 000 km² angekommen sind.

Aber wir sind noch nicht am Ende, denn der schwierigste Teil ist noch ungelöst.

Die Prozessemissionen aus Stahl-, Chemie- und Zementindustrie (10 % des CO2-Ausstoßes) erfordern nach Schätzungen der Industrie 600 Twh. Das ist leicht nachvollziehbar, wenn man sich an das obige Beispiel des Frankfurter Flughafens erinnert. Und Kunststoffe, Pharmaka, Dämmstoffe, Farben, Lacke, Klebstoffe, Wasch-und Reinigungsmittel sind dann nur noch auf dem Wege CO2 plus Wasserstoff herstellbar.

Der Ersatz der industriellen CO2-Emissionen führt somit noch einmal zu 55 000 km² Windkraftanlagen, so dass wir bei 215.000 km² angekommen sind. 2/3 von Deutschland sind nun in einem Abstand von 1000m mit 200 Meter hohen Windkraftanlagen bestückt, egal ob da eine Stadt steht, eine Fluss oder eine Autobahn verläuft, ob es dort einen Wald, einen See oder ein Naturschutzgebiet gibt.

Können wir uns, kann die Politik sich ein solches Deutschland vorstellen?

Wer wissen will, welche Auswirkungen Windkraftwerke in großer Zahl auf das Aussterben von Greifvögeln, Fledermäusen, dem Rückgang von Insekten schon heute haben, kann dies in unserem Buch „Unerwünschte Wahrheiten“ nachlesen. Dort findet er auch die verschwiegene Tatsache, dass Windparks zu einer erheblichen Erwärmung in ihrem Einwirkungsgebiet führen von etwa 0,5° Celsius, da die rotierenden Flügel der Windkraftanlagen das starke Temperaturgefälle in der Nacht ausgleichen und wärmere Luft zurück zum Erdboden schaufeln. Zahlreiche Studien belegen eine erhebliche Austrocknung der Böden in den Windfeldern.

Doch die Politik verweigert die Diskussion über die Umweltverträglichkeit eines massiven Ausbaus der Windkraftanlagen. Kürzlich hat der Deutsche Bundestag beschlossen, dass bei Klagen gegen Anlagen, die höher als 50 Meter sind, die sogenannte aufschiebende Wirkung von Widerspruch und Anfechtungsklage entfällt. So kann Deutschland ohne lästigen Widerspruch zu einem einzigen großen Windfeld gemacht werden.

Es ist fast überflüssig darauf hinzuweisen, daß wir über astronomische Kosten sprechen. Elekrolyseure und Power-to-gas-Anlagen sind ja nicht kostenlos zu betreiben. Aus heutiger Sicht muss mit einem zehnfach höheren Strompreis gerechnet werden.

Die Folgen für Arbeitsplätze und Wohlstand kann sich jeder selbst ausmalen.




Vergiftete Rotmilane – Ob dort wohl Windparkstandorte in Planung sind?

Vergiftete Rotmilane: Landesjagdverband bittet um Hinweise

Insgesamt elf tote Rotmilane wurden dem LLUR (Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume) seit 2017 aus dem Bereich südlich von Neumünster gemeldet. Neun der seltenen Greifvögel starben an verbotenem Insektengift. Der Rotmilan gehört wie alle Greifvögel zu den streng geschützten Arten und unterliegt dem Schutz des Jagdrechts.
Der Landesjagdverband Schleswig-Holstein e.V. (LJV) lobt eine Belohnung in Höhe von 1.000€ aus, für Hinweise die zur Aufklärung führen.

https://www.presseportal.de/pm/133184/4591947

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Wer macht Jagd auf Schleswig-Holsteins Rotmilane und Seeadler? Allein im Raum Neumünster wurden 11 tote Rotmilane gemeldet.  […]

https://www.blickpunkt-sh.com/2020/05/08/wer-macht-jagd-auf-schleswig-holsteins-rotmilane-und-seeadler-allein-im-raum-neumuenster-wurden-11-tote-rotmilane-gemeldet/

Mit freundlichen Grüßen
Wattenrat® Ostfriesland
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Und ein anderer Fall erregt zu Recht die Gemüter in Minden und Umgebung, so schreibt das Westfalenblatt in seiner Ausgabe von heute:

 

Ortsvorsteher und Bürgermeister zum erschossenen Rotmilanweibchen in Borchen„Tötung geschah mit einer klaren Absicht“

Ein Mitarbeiter der Biologischen Station beim Bergen des verendeten Rotmilan-Weibchens.

Ein Mitarbeiter der Biologischen Station beim Bergen des verendeten Rotmilan-Weibchens. Foto: Biologische Station

Borchen-Dörenhagen (WB). Der Ortsvorsteher von Dörenhagen, Heinz Rebbe, und der Bürgermeister der Gemeinde Borchen, Reiner Allerdissen, haben in einer Pressemitteilung eine gemeinsame Erklärung veröffentlicht. Sie sind darüber entsetzt, dass ein brütendes Rotmilanweibchen im Nest erschossen wurde .

„Verschiedene Leserbriefe zeigen die ganze Erschütterung der Menschen, aber auch Ohnmacht darüber“, heißt es in der Erklärung. Dörenhagens Ortsvorsteher Heinz Rebbe und Borchens Bürgermeister Reiner Allerdissen haben nur wenig Zweifel, dass auch diese Tötung im Zusammenhang mit der Absicht steht, weitere Windkraftanlagen in Dörenhagen zu errichten. „Dies, obwohl wir es in Dörenhagen mit der einmaligen Situation zu tun haben, dass wir in keine Richtung mehr schauen können, ohne unzählige Windkraftanlagen zu sehen.“

Nach Ausführungen der Richterin erschreckt

Weiter heißt es: „Wir waren beide bei der letzten Gerichtsverhandlung vor dem Verwaltungsgericht Minden zugegen. Die Ausführungen der Richterin, dass sie es dem Grunde nach begrüßt, wenn dort Betriebsbeschränkungen für die Windkraftanlagen nicht angeordnet werden müssen oder wieder aufgehoben werden können, wenn schützenswerte Arten dort nicht mehr nachgewiesen werden können, haben uns in jeder Hinsicht erschreckt.“ Der Bürgermeister der Gemeinde Borchen habe vehement darauf hingewiesen, dass schon die Bauarbeiten geeignet sind, alle schützenswerten Arten zu vertreiben.

„Wenn man ehrlich ist, hat der Täter im Ergebnis also nur die Situation herbeigeführt, über die das Gericht dort laut nachgedacht hat“, so Rebbe und Allerdissen.

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Die Windkraft-Debatte – Wirtschaft oder Gesundheit?

Die SPD kommt mit einem Windbürgergeld daher; auf einmal ist wieder von sogenannten Bürgerwindparks die Rede. Das sind die Projekte, die in Form eines geschlossenen Windfonds aufgelegt werden. An denen können sich gut betuchte Bürger beteiligen. Der Normalbürger darf dann den Anblick, den Infraschall, die quasi Umweltverseuchung durch die Industrieanlagen ertragen.

Ein schönes Beispiel sind die 4 Windräder der Gemeinde Berg am Starnberger See (Hier klicken und dort ab Abbildung 2). Diese 4 Windkraftanlagen verschandeln eine Landschaft, von der man sagen kann, dass sie von Gott geküsst wurde. 170 Bürger/Firmen sind Anteilseigner, auch die Gemeinde als Körperschaft ist beteiligt. Die übrigen 8.000 Bürger der Gemeinde dürfen sich die Monumente des Größenwahns („Wir schützen das Klima!“) anschauen und mit den negativen Folgen leben. Wenn König Ludwig II. noch leben würde: Spätestens jetzt wäre er in´ s Wasser des Starnberger See gestiegen, um dem Wahnsinn für sich ein Ende zu bereiten.

Der Deutschlandfunk 

… berichtet aktuell über die Gegensätzlichkeit von wirtschaftlichen Vorteilen und dem Schutz der Gesundheit, welche am Beispiel Dithmarschen dargestellt wird. Wenn man sich die Argumente so anschaut, wird einem schon ein wenig mulmig. Klar, eine neue Schule wurde mit den sprudelnden Gewerbesteuereinnahmen finanziert. Doch wenn sich von 500 Einwohnern 47 an einem ´Bürger`windpark mit drei Anlagen (Umfeld hunderte Anlagen) beteiligen, wenn Kinder sich freuen, in einer Lernwerkstatt mal einen Stromkreislauf aufbauen zu können, wenn das ausgeschüttet Geld dazu dienen soll, im Urlaub auch einmal in eine Gegend zu fahren, wo keine Windmühlen Tag für Tag die Gesundheit angreifen, dann ist das meines Erachtens höchst grenzwertig.

Besonders bemerkenswert aber sind die beiden letzten Sätze der Reportage:

Grün-kursives Zitat & komplette Reportage lesen & hören: Hier klicken

[…] Doch den SPD-Vorschlag, das Klagerecht einzuschränken um damit Genehmigungsverfahren zu beschleunigen, weist Windkraft-Kritikerin Susanne Kirchhof zurück.

„Wir haben Gesetze und jeder Mensch muss in der Lage sein, gemäß diesen Gesetzen sein Recht auch irgendwie durchzusetzen. Dafür haben wir unseren Rechtsstaat. Und das einzuschränken, das geht gar nicht!“

Hut ab vor Johannes Kulms, dem Autor, der die Reportage gemacht hat. Hoffentlich wird er ob solcher Zitate nicht gleich in die rechte Ecke gestellt. Mit allen Nachteilen, die sich für einen jungen Journalisten daraus ergeben.

Aber nein, es sind schließlich nur Selbstverständlichkeiten, die da zitiert werden, oder?

Mit freundlicher Genehmigung von Rüdiger. Zuerst erschienen bei Mediagnose.




Unsichere Zukunft: Die atemberaubenden Kosten für die Beseitigung der Überreste „sauberer“ Energie

Der übliche Dummspruch der Investoren

Mit einer wirtschaftlichen Lebensdauer von oft nur 10-12 Jahren  (anstatt  der von Herstellern und Befürwortern propagierten 25 Jahre für die wirtschaftliche Nutzung ) werden in den nächsten zehn Jahren in Ländern wie Deutschland Hunderttausende Tonnen „Problemmüll“ zurückbleiben, die die Landschaft verschandeln. Mit Hunderten von WKAs, die völlig kaputt sind, sind die Deutschen bereits von der harten und giftigen Realität der sogenannten „grünen“ Besessenheit ihrer Regierung getroffen worden.

Und sie sind damit nicht die einzigen.

Die Windindustrie in Iowa hat kaum ein Jahrzehnt überdauert und die alten Windkraftanlagen liefern bereits Tausende Tonnen Sondermüll auf Deponien .

Zusätzlich zu 10-15 Tonnen Kunststoff- und Glasfaserflügeln befinden sich im Turm und in der Gondel eine Ansammlung ungesunder Kunststoffe, Öle, Schmiermittel, Metalle und noch mehr Glasfasern. Im Fundament ein 400-500 m³ großes Stück Stahlbeton.

Wie Isaac Orr weiter unten ausführlich ausführt, hat die Verschrottung der umweltzerstörenden, schmutzigen und oft auch giftiger sogenannte „sauberer Energieerzeugung“ einen atemberaubenden Preis.

 

Die Beseitigung einer einzelnen Windkraftanlage rechnet sich auf über 500.000 USD

Center of the American Experiment
Isaac Orr; 3. Oktober 2019

Es sieht so aus, als ob in Minnesota ein sehr teures Durcheinander zu beseitigen ist, wenn die derzeit im Bundesstaat betriebenen Windkraftanlagen das Ende ihrer auf 20 Jahre angesetzten Nutzungsdauer erreichen.

Laut den von Xcel Energy für den Nobles Wind-Park eingereichten Unterlagen wird für die Stilllegung pro WKA etwa 445.000 US-Dollar angesetzt, in Preisen für 2009. Auf das Jahr 2019 hochgerechnet, bedeutet das inzwischen rund 532.000 USD für jede der 134 in Betrieb befindlichen Windkraftanlagen. Damit ergeben sich die Gesamtkosten für die Stilllegung des Nobles-Projekts auf USD 71 Millionen. Xcel gab jedoch auch an, dass diese Schätzungen konservativ waren, was hoffen lässt, dass dies die High-End-Kosten für die Stilllegung darstellt.

Auch bei anderen Windenergieanlagen fallen sechsstellige Stilllegungskosten an. Den Unterlagen für die Windparkanlagen Palmer’s Creek in Chippewa County, Minnesota, zufolge würde die Stilllegung der 18 an diesem Standort betriebenen Windturbinen 7.385.822 USD kosten, was 410.000 USD pro WKA entspricht.

Man würde meinen, eine solche Summe würde zu einem gründlichen Rückbau führen, aber man kann sich irren.

Laut dem Nobles Wind-Dokument umfassen „die Restaurierungsarbeiten die Entfernung sämtlicher mit dem Projekt in Zusammenhang stehender Materialien und Ausrüstungsgegenstände bis zu einer Tiefe von 48 Zoll [~ 1,22 m]und sind nicht auf diese beschränkt.“

Dies bedeutet, dass Xcel die Baustelle nur bis zu einer Tiefe von vier Fuß [~ 1,2 m]saniert und die meisten massiven Betonfundamente, die bis zu 15 Fuß [~4,5m] tief sind und zur Verankerung der Windanlagentürme verwendet werden, auf unbestimmte Zeit im Boden verbleiben.

Die Website Renewable Technology gibt an, dass Nobles Wind ein umfangreiches unterirdisches Kabelsystem nutzt , das in einer Tiefe von vier Fuß verlegt ist und die Generatoren mit einem zentralen Umspannwerk verbindet. Die Dokumente von Xcel waren nicht spezifisch genug, um zu bestimmen, ob diese Kabel entfernt werden, aber das Windparkprojekt von Palmer gibt ausdrücklich an, dass Kabel, die tiefer als 4 Fuß sind, nicht entfernt werden:

Windenergieanlagen und Sonnenkollektoren erhalten häufig eine Ausnahmegenehmigung, obwohl sie erhebliche Umweltschäden verursachen können. Im Gegensatz dazu, haben liberale Politiker und Interessengruppen den Ersatz einer alternden Ölpipeline durch einen neueren und sichereren Ersatz weiterhin verzögert.

Diese Doppelmoral ist ein Nachteil für die Minnesotaner, die mehr für ihre Energie und auch für die Umwelt zahlen müssen.

American Experiment

Übersetzt durch Andreas Demmig

Filthy Future: The Staggering Cost of Cleaning Up ‘Clean’ Energy’s Toxic Mess

Zum Thema

https://eike.institute/2014/12/30/wind-und-solar-nichts-als-vergeudung-von-energie-und-ressourcen/

Teure Hinterlassenschaften – Die Rückbaukosten von Windrädern




Bürger wehren sich: Der Windkraftausbau stagniert

Die Blockade durch klagende Anwohner bezieht sich natürlich ausschließlich auf die Anlagen an Land. In den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres wurden nur 86 Windräder gebaut, gleichzeitig aber 51 alte und kleine Windmühlen stillgelegt. Der Netto-Zuwachs an Nennleistung betrug somit nur 231 Megawatt; der geringste Zuwachs seit Verabschiedung des EEG 2000. Im Vergleich zum Vorjahr ist der Zuwachs um 82% gesunken.

Es wird im besten Falle davon ausgegangen, daß 2019 nur 1.500 Megawatt erreicht werden können; 2014 bis 2017 waren es 4.500 MW per annum. Zur Verdeutlichung der Zahl: Eine Metropole wie Hamburg benötigt bis zu 1.700 Megawatt – allerdings tatsächliche Leistung, nicht nur theoretische Nennleistung.

Experten und Verbände erklären den Rückgang mit den vielen Klagen von Anwohnern und mit fehlenden Flächen. War der Baugrundmangel nicht absehbar, als die Energiewende 2011 vom Zaun gebrochen wurde? Natürlich war er das; wie vieles andere.

Konkret stecken Bauvorhaben mit einer Nennleistung von etwa 11.000 MW im Genehmigungsverfahren fest. Die Prozesse dauern bis zu fünf Jahre und kosten bis zu 100.000 Euro. Weitere Vorhaben mit 4.000 MW Nennleistung dürfen vorerst nicht durchgeführt werden, da sie zu nah am Funkfeuer der Flugsicherung stehen. Oha – wussten Sie, daß die Windräder nicht nur Vögel, Fledermäuse und Fluginsekten gefährden, sondern auch fliegende Menschen?

Pikanterweise sind die Kläger häufig nicht einfach nur Anwohner mit Krach- und Infraschall-Allergie, sondern Natur- und Artenschützer mit Sympathie für die deutsche Flugfauna. Klagen hier Grüne gegen die grüne Energiewende, oder EIKE lesende Heimatfreunde? Wahrscheinlich beides.

Nach dem Naturschutzgesetz ist es bekanntlich verboten, bedrohte Tierarten zu töten oder nur zu stören. Die Windkraft-Profiteure und die „Klimaretter“ ficht das natürlich nicht an, weil nach ihrer Verschwörungstheorie ja das ganze Klima vom bösen, weißen Industrie-Betreiber vernichtet werde und so alle Tiere mit über den Jordan gingen. Da muß man halt ein paar Arten wie den Rotmilan opfern.

Auf See gibt es naturgemäß keinen Widerstand von Bürgern, so daß im ersten Halbjahr 2019 planmäßig 42 Windräder mit 252 Megawatt errichtet wurden. Für die Möwen gibt es offenbar keine Lobby; die sind nicht gefährdet und man sieht sie auch nicht oft. Es bleibt dem Klimaskeptiker, zu erwähnen, daß die deutsche Industrie hauptsächlich im Süden zu finden ist. Hinzu kommt, daß, von Hamburg abgesehen, im deutschen Küstenbereich keine Siedlungs-Agglomerationen zu finden sind. Heißt, der Meeres-Windstrom muß mit sehr teuren Überland-Hochspannungsleitungen sehr weit ins Inland transportiert werden. Deutschland ist nicht Holland. Und wenn der Wind in der Nordsee zu stark bläst, muß abgeregelt oder exportiert werden, damit unsere Leitungen und Generatoren nicht durchbrennen.

Wirtschaftsminister Peter Altmaier hatte zum Thema bereits Branchenvertreter, Landespolitiker und Mitglieder von Bürgerinitiativen ins Haus geladen, ohne Ergebnis. Demnächst trifft sich dann das „Klimakabinett“, um ein Maßnahmenpaket zu beschließen, das derzeit in der GroKo noch umstritten ist. Man will dann klären, wie man noch mehr Flächen zu Windkraft-Zonen machen, und wie man die Verfahren beschleunigen kann.

Na, da werden sich die Anwohner und Naturschützer aber freuen, wenn die Regierung noch einfacher noch mehr Naturräume zum Abschuß frei gibt. Halali!

Die Welt sieht die ganze Affäre übrigens ein wenig kritischer als die Schreibaktivisten der Aktuellen Kamera 1. Zitat:

In einem „Aktionsplan“ spricht die Lobbyorganisation von einer „oft überzogenen, unverhältnismäßigen Auslegung des Artenschutzes“. Die gelte es schnellstens zu beenden: „Der Artenschutz muss im Einklang mit der Windenergie sachgerecht angewendet werden“, fordert der Verband. Und „sachgerecht“ heißt aus Sicht der Lobbyisten explizit: „Im Zweifel für die Windenergie.“

 

 

 

 




Zur Struktur der Energiewende (Kurzfassung)

Zielsetzung

Es ist nicht das Ziel dieser Studie, ein optimales Energieversorgungssystem unter Verwendung heutiger technischer Lösungen auszulegen. Vielmehr geht es darum, die Charakteristiken und die Struktur des Prozesses Energiewende aufzuzeigen.

Das Projekt Energiewende umfasst den Neu- bzw. Umbau folgender Systeme:

  • Wandler so genannter Erneuerbarer Energien (EE), z.B. Windenergieanlagen (WEA) oder Photovoltaik (PV)
  • Speicher (für elektrische, thermische oder mechanische Energie), z.B. Li-Jonen Akkus oder Pumpspeicher
  • Energieübertragungsnetze (einschließlich aller Zusatzeinrichtungen)
  • Energieverbraucher
  • industrielle Wirtschaft

Das Hauptproblem der nutzbaren EE-Träger (z.B. Wind, Sonne, Wasser) sind ihre geringen und zeitlich nicht konstanten Energiedichten. Daran kann zukünftige Entwicklung nichts ändern. Daher sind Wandler und Speicher gigantischer Ausmaße erforderlich. Der Material- und Energieeinsatz für die Lieferung einer KWh ist deshalb um mindestens zwei Zehnerpotenzen (> Faktor 100) größer als bei Wandlern fossiler Energie.

Modellrechnung

Obgleich der Energiebedarf steigt, wird angenommen, er werde auf dem heutigen Niveau bleiben. Da die meisten Wandler elektrische Energie liefern, wird der elektrische Anteil um ein Vielfaches steigen. Es werden WEA als Wandler eingesetzt, da sie um den Faktor 3 effizienter sind als z.B. PV. Es werden Langzeitspeicher elektrischer Energie für ca. 2,7% der jährlich benötigten Energiemenge zur Kompensation der Volatilität der EE-Träger zugrunde gelegt. Dafür wird unterstellt, dass Kosten und Energieeinsatz für die Herstellung von Speichern deutlich unter dem jetzigen Niveau liegen werden und sich die Lebensdauer auf 20 Jahre verdoppeln wird. Die Übertragungsnetze von den dezentralen Wandlern zu den Verbrauchern werden für die vielfache Menge an Strom erweitert. Das emissionsfreie System soll in 40 Jahren (2021-2060) aufgebaut werden.

Es werden die verursachten Energieaufwendungen gegen gerechnet. Es wird unterstellt, dass der Aufwand des Umbaus zu (elektrischen) Verbrauchern und der Wirtschaft im Rahmen des Ersatzbedarfes aus dem laufenden Energiebudget erfolgt. Ebenfalls nicht berücksichtigt sind die Energieaufwendungen für Eigenverbrauch, Verluste und Wandlung elektrischer Energie z.B. in synthetische Kraftstoffe (z.B. für Flug- und Frachtverkehr). Die Einsparungen durch den schrittweise möglichen Abbau des fossilen Systems werden berücksichtigt.

Ergebnisse

  • Der Umfang des emissionsfreien Energieversorgungssystem hängt von der Differenz großer Zahlen ab: gewandelte Energie abzüglich Energieaufwand für die Herstellung, Nutzung, Entsorgung und den Ersatz aller erforderlichen technischen Einrichtungen.
  • Die Modellrechnung zeigt, dass die Umsetzung mit heute verfügbaren technischen Lösungen (insbesondere Speicher) einen Energieeinsatz erfordern würde, der über der Energielieferung des emissionsfreien Systems liegen würde.
  • Mit den Annahmen zukünftiger Entwicklungsergebnisse würde sich ein Wandler-Bedarf von ca. 1,8 Mio. WEA (1,5 MW) ergeben. Wegen der Lebensdauer (20 Jahre) müssten dazu ca. 3 Mio. WEA in 40 Jahren errichtet werden. Im Mittel müssten jährlich 2,5-mal so viele WEA errichtet werden wie in den vergangenen 20 Jahren zusammen. Das ergäbe eine Wandler-Dichte von 11 WEA pro km2(Abstand 300 m) über die gesamte Agrarfläche Deutschlands. Die Ausbeute hängt vom Standort, der Dichte WEA/km2und dem Wetter ab. Entsprechend ungünstig wäre die mittlere erzielte Ausbeute.
  • Da ab 2061 die jährliche Nutzung des emissionsfreien Systems etwa soviel Energie benötigt wie Haushalte, Handel, Gewerbe und Dienstleistungen zusammen, muss sie zusätzlich erzeugt werden. Das bedeutet, dass sich die Gesamtmenge des über das Netz zu übertragenden Stromes versiebenfachen würde. Die maximal mögliche Überschussleistung (bei Starkwind) wäre zeitweise bis zu 33-mal so groß wie die maximale Leistung aller heutigen Kraftwerke und müsste den dezentralen Speichern zugeführt werden.
  • Der Energieaufwand für den Aufbau des emissionsfreien Systems in 40 Jahren würde der Lieferung aller heutigen Kraftwerke in 70 Jahren entsprechen. Ab 2027 erzeugt das System im Aufbau erstmalig einen Energieüberschuss und bis 2031 könnten die fossilen Kraftwerke schrittweise stillgelegt werden. Im Jahr 2032 würde die CO2-Emission um ca. 43% unter dem heutigen Wert liegen.
  • Für die Herstellung des emissionsfreien Systems würden in 40 Jahren ca. 4,1 Mrd. t Materialien verarbeitet: für WEA ca. 2,7 Mrd. t (u.a. ca. 660 Mio. t Stahl und Eisen, 50 Mio. t Kupfer, 0,6 Mio. t Aluminium, 40 Mio. t Kunststoffe, 1.900 Mio. t Beton), für Speicher ca. 1 Mrd. t und für Netze ca. 0,4 Mrd. t.
  • Die Kosten für den Aufbau und die Nutzung des emissionsfreien Systems liegen in den ersten 40 Jahren bei ca. 30 Billionen € (Wandler 4 Bio. €, Speicher 25 Bio. €, Netzausbau ca. 0,6 Bio. €) abzüglich ca. 4 Bio. € für das nicht mehr benötigte fossile System.
  • Die laufenden Kosten für Erhalt und Nutzung des emissionsfreien Systems ab dem Jahr 2061 lägen bei ca. 900 Mrd. €/a. Davon abzuziehen sind die Einsparungen für das fossile System in Höhe von ca. 200 Mrd. €/a.
  • Teilt man die Investitionskosten für die jährliche Kapazitätserweiterung (ohne Zinsen) durch die damit während der nächsten 20 Jahre gewandelte Energie, erhält man im Jahr:
    • 2021 (Standort mit einer Wandler-Ausbeute von ca. 30 % an der S-H Westküste, nur WEA und Nutzung, keine Speicher, kein Ersatzbedarf): ca. 0,02 €/KWh.
    • 2031 (WEA, Netze und Speicher, Ausbeute ca. 25%): ca. 0,14 €/KWh.
    • 2041 (WEA, Netze und Speicher, Ersatz, Ausbeute ca. 17%): ca. 0,65 €/KWh.
    • 2061 nach Abschluss des Aufbaus (nur Ersatzinvestition und Nutzung) für die vom System gelieferte Energie: ca. 0,27 €/KWh.
      • Ähnlich sind die Zusammenhänge zwischen gelieferter EE und Vermeidung von CO2. Mit der ersten errichteten WEA könnte man mit einer KWh investierter Energie ungefähr 16 kg CO2in 20 Jahren vermeiden, mit der letzten WEA nur noch ca. 3,4 kg.

Resümee

Modellrechnungen lassen sich mit allen möglichen Kombinationen von technischen Lösungen variieren. Der häufigste Fehler politischer Betrachtungen ist, dass die Energieinvestitionen vernachlässigt werden. Grundsätzliche Erkenntnisse sind:

  • Es gibt keine EE. Es bleibt zudem unerwähnt, dass die enormen Materialressourcen für den Aufbau und die Nutzung des emissionsfreien Systems nicht erneuerbar sind.
  • Die Kosten je gelieferter KWh sinken nicht, sondern steigen mit zunehmendem Ausbau.
  • Je mehr Arbeitsplätze durch das emissionsfreie System entstehen, desto teurer wird es.
  • Für jede zusätzlich vermiedene Menge CO2steigen die Aufwendungen.
  • Komplexe Vorhaben erfordern komplexe Lösungen (Gesetz von John Casti). Das heutige simple Subventionssystem der Energiewende ist ineffizient. Etwa 60% der jährlichen Subventionen bewirken keine CO2-Reduktion.Für jeden in die Energiewende investierten Euro sollte die maximalevermiedene Emissionzugrunde gelegt werden. Auch Energiesparen kostet große Mengen Energie.
  • Erst wenn umsetzbare technische Lösungen vorhanden sind, sollte mit dem weiteren Ausbau eines emissionsfreien Energieversorgungssystems begonnen werden.

Die Langversion der Studie kann hier Struktur der Energiewende _Oktober 2018_ eingesehen werden.

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Über den Autor;

Prof. Dr. Gonde Dittmer hat Elektrotechnik studiert und wurde in Mathematik promoviert. Danach war er Dozent an der Technischen Universität Darmstadt (Hochfrequenztechnik), Selbständiger Unternehmensberater, Vice President, international tätige Anlagenbaufirma (5.000 Mitarbeiter), Mitglied des Vorstandes, international tätiges Automobilzulieferunternehmen (10.000 Mitarbeiter), Ressort „Technik und Vertrieb“ weltweit, Aufsichtsratsvorsitzender des obigen Unternehmens, Aufsichtsratsvorsitzender eines IT Unternehmens und Professor an der Fachhochschule Kiel (Regelungstechnik, elektrische Antriebe).. und nahm auch noch weitere öffentliche Funktionen wahr. Mehr Details dazu hier

 




Unvermeidlicher Übergang: Subventionen beenden das Leben der alternden Windturbinen in Europa

In der Zwischenzeit, zurück auf der Erde, haben sich diese bösen Mächte aus Physik und Wirtschaft zusammengeschlossen, um die Träumer mit ein bisschen Realität zu schlagen.

Windkraftanlagen halten nicht die 25 Jahre, die die Promotoren versprochen haben – ihre wirtschaftliche Lebensdauer nimmt mit rund 15 Jahren wieder ab. Das bedeutet, innerhalb eines Jahrzehnts kann erwartet werden, dass in Europa Zehntausende von 2 bis 300 Tonnen schwere Wracks stehen, die vor sich hin rosten und einen Cocktail aus ungesunden Stoffen in die Landschaft ausströmen.

In Ermangelung von Subventionen werden sie wohl kaum ersetzt und schon gar nicht abgebaut und stehen einfach als höchst sichtbare Denkmäler für das größte Beispiel kollektiver Dummheit seit den Pyramiden. Hier beschreibt John Constable, den Anfang vom Ende von Big Wind in Europa.

 

Verlängerung der Nutzungszeit und Erneuerung (Repowering) von Windparks: Bewältigung der Todesspirale
The Global Warming Policy Forum,

John Constable am 13. Mai 2018

In Ermangelung neuer Subventionen könnten wir den Anfang vom Ende der Windindustrie in Europa erleben.

Neue wissenschaftliche Untersuchungen darüber, ob die Lebensdauer eines veralteten Windparks in Europa verlängert oder durch neue Windanlagen an alter Stelle (repowering) ersetzt werden soll, zeigen, dass ohne neue Subventionen für neu aufgerüstete Standorte, eine low-cost Verlängerung der Lebensdauer bei Maximierung der Rendite, vor der endgültigen Stilllegung wahrscheinlich ist. Das betrifft etwa die Hälfte der Windanlagen in Deutschland, Spanien und Dänemark. In Ermangelung neuer Subventionen könnten wir den Anfang vom Ende der Windindustrie in Europa betrachten.

Im März dieses Jahres veröffentlichten die politischen Antreiber der Erneuerbaren, die Energy and Climate Intelligence Unit (ECIU), die überwiegend von der European Climate Foundation und der Grantham Foundation finanziert wird , eine Studie, Repower to the People – Mit der Behauptung, Großbritannien könne und sollte in den nächsten fünf Jahren rund 60 Onshore-Windparks repower-fähig machen und damit eine Netto-Kapazitätserweiterung von mehr als 1,3 GW erreichen. Die Studie untersuchte nicht den zugrunde liegenden ökonomischen und politischen Kontext von Entscheidungen zu Repower und stützte sich einfach auf die naive Begeisterung des Lesers für den technologischen Fortschritt, wenn man bedenkt, dass zum Beispiel zeitgenössische Turbinen die zwei- bis dreifache Kapazität (2-3 MW) der vorherigen Generation (<1 MW) haben, wobei die neuesten Modelle 4 MW erreichen. Größer muss sicherlich besser sein, besonders angesichts der offensichtlichen Einsparungen:

Das Repowering bietet nicht nur Einfachheit [der Zulassung am schon vorher genutzten Standort] und potenziell niedrigere Kosten im Vergleich zur Entwicklung eines neuen Standorts, sondern ist auch logisch, da viele der ersten Windparks an Standorten mit der besten Windressource liegen. (Repower an das Volk, S. 4)

Es wurden sympathisierende Parlamentarier gefunden, um in der Presse zu zitieren, dass es lediglich eine Frage der Regierung sei, die Hindernisse für diese Entwicklung des gesunden Menschenverstandes zu beseitigen. Simon Simon Clarke, das Parlamentsmitglied der Konservativen Partei für Middlesborough South und East Cleveland, berichtete:

Für diejenigen, die sich Sorgen um die 1% der britischen Gasimporte machen, die von Herrn Putin kommen, würden diese Verbesserungen auch unsere Abhängigkeit von importiertem Brennstoff um das Äquivalent von zwei Gaskraftwerken reduzieren; und wenn wir Investoren nicht erlauben, sie zu repowern, können wir sie [diese WKA] für immer verlieren. (Utility Week, 27.03.18)

Natürlich gibt es  nichts, was Investoren davon abhalten könnte, solche Standorte zu erneuern, außer dass: keine [neuen oder verlängerten] Subventionen zur Verfügung stehen und ohne solche Subventionen die niedrigen Marktpreise [für den erzeugten Strom], die im nächsten Jahrzehnt wahrscheinlich sind, nicht ausreichen, um Re-Investitionen anzuregen.

Darüber hinaus könnte es passieren, dass die Eigentümer, die sich um Repowering bemühen, eine neue Baugenehmigung beantragen müssen, was problematisch sein kann, da die Nachbarschaft großer Windräder berüchtigt ist. Wie die Autoren einer neuen und wichtigen wissenschaftlichen Studie über Repowering und Lebensdauerverlängerung berichten, hat der Freistaat Bayern in 2014 sogar  eine Verordnung eingeführt, die einen neuen Mindestabstand von zehn Mal der Flügelspitzenhöhe zwischen einer Windenergieanlage und dem nächstgelegenen Wohngebiet  festlegt.

L. Ziegler et al.) Verlängerung der Lebensdauer von Onshore-Windenergieanlagen: ein Überblick über Deutschland, Spanien, Dänemark und das Vereinigte Königreich, Renewable and Sustainable Energy Reviews82 (2018), 1261-1271).

Eine moderne Windanlage kann bis zu 120 Meter (fast 400 Fuß) hoch sein, was einen Abstand von mehr als 1200 m bedeutet und das würde viele bestehende Onshore-Windparks in Großbritannien ausschließen, insbesondere in England, wo es derzeit keinen formell erforderlichen Trennungsabstand gibt!

[Der Author ist nicht ganz auf dem Laufenden, über WKAs
Gesamthöhe ist 246,5 Meter. Die Gondel in (Generator) 178 Meter Höhe, 3,4 MW Maximalleistung.
https://www.golem.de/news/max-boegl-wind-das-hoechste-windrad-steht-bei-stuttgart-1711-130971.html]

Im Gegensatz zu den von der ECIU geäußerten „Einfachheit“ machen die Arbeiten von Ziegler und ihren Kollegen deutlich, obwohl aus einer Position grundlegender Sympathie für die Windindustrie geschrieben, dass die Entscheidung für Eigentümer alternder Windparks extrem schwierig sein kann, außer zur Außerdienststellung. Repowering ist keineswegs einfach:

Standorte mit bestehenden Windparks sind aufgrund mangelnder Verfügbarkeit, rechtlicher Zustimmung, Subventionsänderungen, Umweltschutz, öffentlicher Akzeptanz oder unzureichender Windverhältnisse oft nicht repowerfähig. (S. 1265)

Der Landbesitzer möchte vielleicht keinen Windpark mehr und selbst wenn er dazu bereit ist, ist es vielleicht nicht leicht, eine neue legale Erlaubnis zu bekommen; Subventionen sind unzureichend oder nicht existent; die größeren Windturbinen können Umweltvorschriften verletzen; die Nachbarn dürften größere oder irgendwelche Windturbinen nicht begrüßen; und, interessanterweise, können die Windbedingungen jetzt als ungeeignet bekannt sein oder haben sich aufgrund der benachbarten Lage zu anderen Windparks verschlechtert. (siehe Ziegler et al., Tabelle 4, Seite 1269).

Die Autoren der Studie berichten, dass die wichtigsten „rechtlichen und wirtschaftlichen Bedingungen für Repowering“ „profitable Subventionsregelungen“ und eine „Knappheit an Standorten“ seien. Im Vereinigten Königreich gibt es keine Subventionen [mehr (?)] und solange die schottische Regierung bereit ist, entgegen energischer Proteste weiterhin Planungsgenehmigungen zu erteilen, wird es im Vereinigten Königreich keinen Mangel an alternativen Standorten geben. Das von der ECIU vorgeschlagene größere Repowering im gesamten Vereinigten Königreich wird so nicht laufen. Darüber hinaus ist dies keine provisorische Angelegenheit. Wie Ziegler et al. zeigen, ist das Repowering ist europaweit unattraktiv, da es in Deutschland, Spanien, Dänemark und im Vereinigten Königreich [bislang ?] keine politischen Repowering – Subventionen gibt.

Stattdessen werden Windparkbetreiber die Möglichkeit prüfen, die Lebensdauer ihrer bestehenden Windparks zu verlängern. Dies ist jedoch selbst keine einfache Option und erfordert eine sorgfältige Bewertung des Zustands und der Leistung des vorhandenen Vermögenswerts, um die Restnutzungsdauer (RLU) der Hauptkomponenten zu bestimmen, und, im Wesentlichen, ob die Betriebskosten durch Einnahmen für die produzierte Energie ausgeglichen werden“. Der Großteil dieser Überlegungen konzentriert sich auf den zukünftigen Marktpreis für die produzierte Elektrizität und nicht auf die Betriebskosten, wie die Autoren auf der Grundlage einer Reihe von Brancheninterviews berichten:

Die Unsicherheit über künftige Ausfallraten wurde von den Betreibern nicht in erster Linie in Betracht gezogen. Da die Lebensdauerverlängerung nur geringe Investitionen erfordert, ist es ein gängiger Ansatz, den Turbinenbetrieb zu beenden, wenn kostspielige Reparaturen erforderlich werden. (S. 1268)

Nichts davon klingt nach dem Verhalten einer starken und expandierenden Industrie. Eher scheint es wahrscheinlich, dass die Abschaltung geschickt gehandhabt wird und sichergestellt wird, dass die Eigentümer so viel wie möglich aus den im Rahmen der bestehenden politischen Instrumente getätigten Investitionen ziehen, bevor sie aussteigen, um ihre Gewinne zu genießen.

Dies ist eine Situation, die sich sehr schnell entwickeln könnte. Ziegleret al. berichten, dass im Jahr 2016 rund 12% der installierten Windturbinenkapazität älter als 15 Jahre waren, ein Anteil, der bis 2020 auf 28% steigen wird (S. 1261). Das Vereinigte Königreich, das relativ spät mit Windkraft anfing, wird daher unterdurchschnittlich mit nur 10% seiner derzeitigen Kapazität in diesem Jahr älter als 15 Jahre Betrieb haben, aber in anderen Ländern, wie die Autoren selbst zugeben, sieht die „zukünftige Altersverteilung von installierter Windkapazität fast dramatisch aus „:

Bis zum Jahr 2020 werden 41% der derzeit installierten Kapazität in Deutschland über 15 Jahre alt sein, 44% in Spanien und 57% in Dänemark.

Werden die existierenden Anlagen nicht erneuert, dann legen die in dieser Studie vorgelegten Nachweise nahe, dass ohne neue Subventionen der Fokus auf kurzfristige low-cost Verlängerungen der Lebensdauer gerichtet sein wird. Dann werden wir den Beginn des Endes der Windindustrie in Europa erleben.

The Global Warming Policy Forum

Gefunden auf STT vom 30.05.2018

Übersetzt durch Andreas Demmig

https://stopthesethings.com/2018/05/30/inevitable-transition-end-to-subsidies-spells-armageddon-for-ageing-wind-turbines-in-europe/




Infraschallauswirkungen aufs Herz – Neues zur Vahl-Studie an der Uni Mainz

Lesen Sie dazu unseren Bericht über die vorausgegangenen Untersuchungen der Forscher um Prof. Vahl vom 06. März 2018:

Forschung in Mainz: Infraschall mindert Herzmuskelkraft um bis zu 20 Prozent

Video Ausschnitt der swr-aktuell Sendung vom 25.4.18 über die Gesundheitsgefährdung durch von Windrädern erzeugten Infraschall

Drei Infraschallstudien – drei unterschiedliche Herangehensweisen – drei gleiche Ergebnisse

Vahl-Studie: Beschallung lebender Präparate

Die im Interview der Allgemeinen Zeitung mit Prof. Christian-Friedrich Vahl angekündigte Beschallung des lebenden Präparats mit Infraschall konnte mittlerweile durchgeführt werden. Ergebnis: Die Aktivität der Herzfaser wird nachweislich beeinflusst.

Prof. Vahl:” Was wir als gesichert sehen ist, dass die Applikation von Schallwellen, also Vibrationen mit niedrigen Frequenzen zu einer Hemmung der Kraftentwicklung von Herzmuskelpräparaten führt.”

VAD-Forschungen: Nachweis durch pathologische Untersuchungen

Damit bestätigt er die eindrucksvollen jahrzehntelangen Arbeiten zur Vibro Acoustic Disease (VAD) von Prof. Mariana Alves-Pereira, die bereits seit den 80er Jahren  gemeinsam mit Dr. Nuno Castelo Branco in Portugal an der Lusofóna Universität Lissabon im Staatsauftrag  zu Gewebeveränderungen u.a. am Herzen forscht und Herzwand- und Gefäßverdickungen durch Collagenzunahme  unter dem Einfluß der Beschallung mit Infra und tieffrequentem Schall belegt.

Die VAD-Forschungen sind international bekannt und werden in Deutschland seit Jahren verleugnet – Ein Ritterschlag der WK-Lobby:
https://www.nhmrc.gov.au/_files_nhmrc/file/media/events/windfarms_science_forum_mariana_alves_pereira.pdf

Studie zur toxischen Wirkung: Beschallung im Tierversuch

Auch die bemerkenswerte Forschungsarbeit von Wissenschaftlern aus Kasachstan und Ägypten von 2010 zur toxischen Wirkung von Infraschall auf das Immunsystem,
von uns am 22.06.2014 auf www.windwahn.de veröffentlicht, weist im Tierversuch etliche Veränderungen nach, z.B.:


“Andere Frequenzen und Schalldrücke führen bei 4 verschiedenen Tierarten zu weiteren Schädigungen wie Arterienverengungen, Kern-Deformationen und mitochondriale Schädigungen, Pathologien der Herzmuskelzellen, reduziert kontraktile Funktion des Myokards, Mikrozirkulationsstörungen, Ischämie und mitochondriale Zerstörung in den Kapillaren, Störungen des Enzymniveaus der Mitochondrien.

“Infraschall – toxische Wirkung auf das Immunsystem”
Unbedingt noch einmal lesen und weitergeben!

Infraschall: Toxische Wirkung auf das Immunsystem

Diese Forschungen werden uns noch oft beschäftigen.

Übernommen von Windwahn e.V hier




Der Vogel-Killer-Strom

Klar ist: Wenn je­mand ge­gen un­se­ren Tier­schutz ver­stößt, muss das be­straft wer­den.“ Gesagt hat das die neue Ministerin im Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU). Hört, hört, denn in der strafrechtlichen Praxis ist das leider überhaupt nicht klar. Auf deutschem Boden und in deutschen Küstengewässern zerschlagen rund 30 000 Windstromanlagen*) unbestritten seit Jahren und in den nächsten Jahrzehnten hunderttausende Vögel und Fledermäuse, jährlich derzeit rund 100 000 bis 150 000. Es sind Morde aus niedrigen Motiven. Die Betreiber der Anlagen handeln aus Gewinnsucht. Aber ist je ein Betreiber für diese Morde vor Gericht gestellt und bestraft worden? Hat man je einen Bericht darüber gelesen? Frau Klöckner handeln Sie.

Tierschutzverstöße: Häufung von Einzelfällen oder Systemversagen?

Der eingangs zitierte Satz von Julia Klöckner stammt aus einem Interview mit der FAZ vom 26. März, dort auf Seite 4. Er fiel im Zusammenhang mit Tierschutzverstößen in der viehhaltenden Landwirtschaft, also nicht im Zusammenhang mit Windstromanlagen, an denen viele Landwirte durch Pachteinnahmen allerdings ebenfalls viel verdienen. Tierschutz in diesem Zusammenhang ist auch für die FAZ  kein Thema, denn: Windkraft für den „Klimaschutz“ ist doch etwas Gutes, Vogelmord daher hinzunehmen. Klimaschutz ja, Vogelschutz nein. Die Interviewer-Frage lautete: „Ver­stö­ße ge­gen Tier­schutz ge­hö­ren, glaubt man dem me­dia­len Grund­rau­schen, zum All­tag. Ist das ei­ne Häu­fung von Ein­zel­fäl­len oder Sys­tem­ver­sa­gen?“

Julia Klöckner (CDU): Tie­re sind Mit­ge­schöp­fe, kei­ne Weg­werf­wa­re

Klöckners Antwort: „Es ist falsch, Land­wir­te pau­schal un­ter Ge­ne­ral­ver­dacht zu stel­len. Klar ist: Wenn je­mand ge­gen un­se­ren Tier­schutz ver­stößt, muss das be­straft wer­den.“ Die beiden Interviewer haken nach: „Aber es geht da­bei doch auch um Preis­druck, um gleich­gül­ti­ge Ver­brau­cher, um Tier­zucht­kon­zer­ne, und den Land­wirt, der am En­de ei­ner kom­pli­zier­ten Ket­te al­lein da­steht.“ Klöckners Antwort: „Wir ha­ben in Eu­ro­pa und vor al­lem na­tio­nal ho­he Tier­schutz­stan­dards. Es geht in den meis­ten Fäl­len nicht um ein Ge­set­zes­de­fi­zit, son­dern um ein Voll­zugs­de­fi­zit, al­so um ef­fek­ti­ve Kon­trol­len durch die zu­stän­di­gen Be­hör­den. Tie­re sind Mit­ge­schöp­fe, kei­ne Ma­schi­nen oder Weg­werf­wa­re.“

Aber Vögel und Fledermäuse sind es

Also, wir haben hohe Tierschutzstandards. Schön zu wissen. Aber Vögel und Fledermäuse haben nichts davon, für sie sind sie offenkundig außer Kraft gesetzt. Sie also sind Wegwerfware. Ein Gesetzesdefizit, Frau Klöckner, oder ein Vollzugsdefizit? Möglicherweise hat die nunmehr Ministerin in ihrer verinnerlichten politischen Korrektheit noch nie oder noch nie so genau mitbekommen, was mit diesen Tieren der Lüfte geschieht, wenn sie in die Nähe der 30 000 Windkraftanlagen in Deutschland geraten. Der Naturschützer Dr. Friedrich Bruer hat das einmal so beschrieben:

Wie das fliegende Getier in die Rotorblätter hineingesaugt wird

„Kommt ein Vogel oder eine Fledermaus auch nur in die Nähe des Rotorblattes, saugt sie der Unterdruck unweigerlich gegen das Rotorblatt und es ist um sie geschehen. Dieser Unterdruck baut sich immer dann auf, wenn der Wind langsamer wird und sich das Rotorblatt wegen seines hohen Trägheitsmomentes nur verzögert verlangsamen kann. Da der Wind ständig wechselt, wechseln auch der Unterdruck und der resultierende Sog ständig. Verstärkt werden die Druckschwankungen und der Sog durch den Turmschatten-Effekt, weil immer dann, wenn ein Rotorblatt hinter dem Turm vorbei saust, es durch den Windschatten muss, den der Turm erzeugt. Obwohl sich die Druckwellen mit Schallgeschwindigkeit ausbreiten und sich dabei mit dem Quadrat der Entfernung abschwächen, hört man ihr Wummern noch kilometerweit. Daran erkennt man die enorme Wucht der Druckschwankungen und ihre Gefährlichkeit für Vögel und Fledermäuse. Die Hersteller wissen das natürlich, weil die Druckschwankungen, die sich ja pausenlos wiederholen, sogar die Rotorblätter zerstören können. Deshalb führen sie millionenteure Prüfungen durch, um zu testen, ob die Rotorblätter die Druckschwankungen aushalten. Vögel und Fledermäuse kommen in den Tests aber nicht vor.“

Warum schweigen die Naturschutzverbände?

Die Überschrift zu Bruers Beitrag lautet „Das Fukushima des Naturschutzes – Windräder töten Vögel und Fledermäuse und warum die Naturschutzverbände dazu schweigen“. Der ganze Beitrag hier. Veröffentlicht hat ihn das Europäische Institut für Klima und Energie (EIKE) am 10. Oktober 2011, dazu zahlreiche Leserkommentare – auch mit kritischer Meinung dazu. Sein Mitglied im wissenschaftlichen Fachbeirat, der Physiker Prof. Dr. Horst-Joachim Lüdecke, schreibt dazu: „Langsam sich drehende Windräder suggerieren eine heile Energiewelt. Welcher Laie weiß schon, wie weit die Wirklichkeit davon entfernt ist? Und warum schweigen die Naturschutzverbände zur grausamen Realität, wie mit Lebewesen umgegangen wird, zu deren Schutz wir ethisch und insbesondere auch als Christen verpflichtet sind?

Alle früheren grünen Überzeugungen über Bord geworfen

Lüdecke weiter: „Die Grünen haben sich in der Vergangenheit bei vielen Gutmenschen berechtigterweise einen Platz im Herzen erobert, weil sie konsequent für den Tier- und Landschaftsschutz eintraten. Mit diesem Eintreten für eine richtige Sache hat es nun ersichtlich ein Ende, und das hässliche Antlitz von gesellschaftsverändernden Ideologen kommt zum Vorschein. Alle früheren grünen Überzeugungen werden über Bord geworfen. Windräder werden als Hebel eingesetzt, um eine Industrienation ‚umzugestalten’ – zum Nachteil unserer Volkswirtschaft und des Wohlstands unserer künftigen Generationen! Dass dabei zudem noch Landschaft und Natur in großem Ausmaß geschädigt werden, schert die Grünen nicht.“

Die deutschen Intellektuellen: Wieder einmal versagen sie

Lüdecke nochmals: „Angesichts der so gut wie kompletten, freiwilligen Gleichschaltung der Medien und aller politischen Parteien sprechen viele Stimmen bereits von einem neuen Faschismus, diesmal einem grünen. Wir wollen uns aus Platzgründen hierzu nicht äußern. Es sei nur angemerkt, dass insbesondere wieder einmal die deutschen Intellektuellen versagen, wie bereits in unserer unseligen Vergangenheit geschehen, als es noch Zeit gewesen wäre. Man duckt sich weg, man hört weg und man sieht weg, obwohl in privaten Gesprächen die meisten Zeitgenossen mit entsprechender Bildung sehr gut erkennen, was gespielt wird. Schließlich möchte man Karriere und Ruf nicht gefährden – hatten wir doch alles schon einmal!“

Die Bundesregierung nimmt in Kauf, was geschieht

Ich selbst habe über das Thema 2017 schon einmal geschrieben. Der Titel: Für die Energiewende gehen sie auch über Leichen . Sie finden den Beitrag hier.  In einer Meldung der FAZ vom 19. Dezember 2016 (Seite 21 im Wirtschaftsteil) war zu lesen  „Die Bundesregierung nimmt für die Ziele der Energiewende und des Klimaschutzes Beeinträchtigungen beim Natur- und Artenschutz in Kauf.“ Zählt Vögel totschlagen nur als eine Beeinträchtigung?

Bienen sind „systemrelevant“, Vögel und Fledermäuse offenkundig nicht

Abschließend noch einmal zurück zum FAZ-Interview mit Julia Klöckner. Dort wird sie auch dies gefragt: „Im Ko­ali­ti­ons­ver­trag kommt selbst die Bie­ne vor. Ist das nicht et­was über­trie­ben?“ Die Ministerin Klöckner antwortet: „Bie­nen sind sys­tem­re­le­vant. Der wirt­schaft­li­che Nut­zen ih­rer Be­stäu­bungs­leis­tung ent­spricht rund zwei Mil­li­ar­den Eu­ro – pro Jahr al­lein bei uns in Deutsch­land.“  Die Interviewer fragen weiter: „Dann wol­len Sie ein Ver­bot bie­nen­schäd­li­cher Pflan­zen­schutz­mit­tel wie der Neo­ni­co­ti­no­ide?“ Antwort Klöckner: „Wir brau­chen ge­si­cher­te wis­sen­schaft­li­che Grund­la­gen, um zu wis­sen, was der Bie­ne scha­det. Be­reits jetzt ha­ben wir in Deutsch­land ei­ni­ge Stof­fe des­halb ver­bo­ten, weil nach­ge­wie­sen ist, dass Bie­nen ih­re Ori­en­tie­rung ver­lie­ren, wenn sie mit ih­nen in Be­rüh­rung kom­men. Für mich ist klar: Was der Bie­ne scha­det, muss vom Markt.

Die sich aufdrängende Folgerung zum Vogeltod durch Windstromanlagen: Vögel und Fledermäuse sind offenkundig nicht systemrelevant, dürfen also weiter dezimiert werden. Sollte Frau Klöckner auch dafür Bestrafung durchsetzen wollen, hat sie noch viel zu tun. Doch würde sie damit schon in Merkels Kabinett scheitern.

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*)  In Deutschland standen Ende 2017 insgesamt 28 675 Onshore-Windstromanlagen (Quelle hier) und vor den deutschen Küsten insgesamt 1196 Offshore-Windstromanlagen in zwanzig Seegebieten (Quelle hier).

Der Beitrag erschien zuerst auf K.-P- Krauses Blog hier




Prof. Dr. Karl Ewert: Baugrundunter­suchungen für Windener­gieanlagen (11. IKEK)

Für die vielen tausend Tonnen schweren Windenergieanlagen sind Baugrundanlagenuntersuchungen vorgeschrieben. Je nach bekanntem oder nicht so bekanntem Untergrund sind sie aufwendiger oder weniger aufwendig. Die Errichter bevorzugen natürlich die weniger aufwendigen, denn sie gehen schneller und sie sind viel billiger.
Und zwar genügt dann oft die geoelektrische Widerstandsbestimmung zwischen zwei Orten im Boden um zu einer glaubhaften Aussage über dessen Festigkeit zu kommen. Diese bringen aber besonders in schwierigen Böden falsche Ergebnisse.
Die konventionelle Bohrung hingegen fordert die Einbringung von Kernbohrungen, deren Ergebnisse nach festen Regeln sorgsam ausgewertet werden müssen. Der Preisunterschied zwischen beiden Verfahren liegt beim Faktor 1:1000. Deswegen werden sie oft unterlassen.
Doch gerade das Paderborner Land zeichnet sich durch eine Vielfalt von Untergrundstrukturen aus, die durch die Karstlandschaft aus welchem es in weiten Bereichen besteht, gekennzeichnet ist.

Video des Vortrages anlässlich der 11. IKEK am 10.11.17 in Düsseldorf
Diese besteht aus sowohl aus weiten, örtlich überraschend auftretenden Höhlengebieten, hervorgerufen durch unterirdische Quellen, die über verkarsteten Kalkstein (wasserlöslich) verbunden sind.
Die Untersuchung zeigt, dass ein verkarsteter Baugrund erst nach gründlicher Untersuchung und evtl. entsprechenden Maßnahmen zur Abstützung als Baugrund für diese Windkraftanlagen hergerichtet werden muss. Diese Untersuchung wurde anfangs beim hier vorgestellten Projekt im Gebiet Hassel unterlassen. Die Windkraftanlage wurde trotzdem gebaut.
Auf Grund dieser Befunde sind viele WKA im Paderborner Land eine direkte Bedrohung der Anrainer und Verkehrsteilnehmer der umliegenden Verkehrsadern




Öko-Terror mit erneuerbarer Energie

Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass Freunde, die Geisteswissenschaften studiert hatten, schon in den 1980er Jahren leuchtende Augen bekamen, wenn die Rede auf erneuerbare Energien kam. Nach einer Elektrolehre und einem naturwissenschaftlichen Studienabschluss stand ich diesem Thema viel nüchterner gegenüber. Das Streben nach erneuerbarer Energie erschien mir, ähnlich wie die allesamt enttäuschenden Versuche, ein Perpetuum mobile zu bauen, als reines Wunschdenken, das an der harten Realität scheitern muss. Der Schöpfer hat uns vermutlich nicht den Gefallen tun wollen, so etwas möglich zu machen. Energie geht zwar nach heutigem Wissen im Universum nicht verloren. Lässt man sie jedoch Arbeit leisten, verwandelt sie sich von einer edlen, das heißt konzentrierten, in eine weniger edle, diffuse Form. Am Ende dieses von den Physikern so genannten dissipativen Prozesses steht Abwärme niedriger Temperatur, die keine Arbeit mehr leisten kann.

Im heutigen Sprachgebrauch bezieht sich der Begriff „erneuerbar“ auf Formen der Energie, die direkt oder indirekt auf die Fusionsenergie der Sonne zurückgehen. Dazu zählt also nicht nur die Photovoltaik, die mithilfe lichtsensibler Halbleiter eine direkte Umwandlung des Sonnenlichts in elektrische Spannung ermöglicht, sondern auch die Kraft des Windes und der Gebirgsflüsse sowie die in pflanzlicher Biomasse wie Holz, Biogas oder Kuhdung gespeicherte Energie. Ginge es nach dem „Klimaschutzplan 2050“ der deutschen Bundesregierung, dann müsste Deutschland bereits im Jahre 2050 nahezu vollständig „dekarbonisiert“ sein, das heißt ohne den Einsatz so genannter fossiler Energieträger auskommen müssen.

 

Zurück zum Mittelalter?

Hinter diesem Ziel verbirgt sich, wie sich leicht zeigen lässt, die Sehnsucht nach einer Rückkehr zu vorindustriellen, d.h. mittelalterlichen Verhältnissen. Denn vor der Erschließung fossiler Kohlevorräte in der industriellen Revolution mussten sich die Menschen mit den Energieträgern begnügen, die ihnen die Natur darbot. Mehr oder weniger primitive Wasserräder und Windmühlen waren vor der Erfindung der Dampfmaschine die einzig möglichen Maschinenantriebe. Für die Gebäudeheizung und das Salz-Sieden stand nur die Verbrennung von Holz beziehungsweise Holzkohle zur Verfügung. Kein Wunder, dass die Wälder West- und Mitteleuropas vor dem Beginn der industriellen Revolution infolge Jahrhunderte langer Übernutzung soweit heruntergekommen waren, dass sie kaum noch brauchbares Bauholz liefern konnten. Unsere Wälder verdanken ihre Regenration dem Übergang zur massiven Nutzung fossiler Kohle im 19. Jahrhundert. Die ausschließliche Nutzung „erneuerbarer“ Energiequellen (im Folgenden mit EE abgekürzt) war also schon zur Zeit der Renaissance alles andere als nachhaltig.

In etlichen armen Ländern Afrikas und Asiens ist das noch heute nicht viel anders. Weltweit decken EE zurzeit etwa 13,6 Prozent des Primärenergiebedarfs. In den als „Entwicklungsländer“ klassifizierten Ländern liegt dieser Anteil jedoch im Schnitt bei 72,8 Prozent, davon fast 90 Prozent Holz, Holzkohle und Dung. Wind-, Solar- und Gezeitenenergie decken zurzeit nur 0,81 Prozent des Weltenergiebedarfs. Getrocknete Kuhscheiße wiegt in der globalen Energiebilanz also noch immer viel schwerer als die Windenergie. Seit einigen Jahren setzen übrigens Politiker der wohlhabenden Länder des Westens alles daran, in Afrika den Bau von Kohle- und Gaskraftwerken zu hintertreiben, indem sie ihre „Entwicklungshilfe“ auf Wind- und Solarkraftwerke beschränken und arme Länder mit Handelsbeschränkungen bestrafen, sollten sie sich unterstehen, doch in Kohle- oder Gaskraftwerke zu investieren. Darauf hat schon vor Jahren Fiona Kobusingye, die Präsidentin der ugandischen Menschenrechtsorganisation CORE, hingewiesen. Kohle gibt es in Afrika fast überall. Die Vorräte würden nach heutigem Wissen für Jahrtausende reichen und sie ist im Unterschied zu Öl und Gas gefahrlos transportier- und lagerbar.

Zwar erreichen die über 27.000 deutschen Windkraftanlagen (WKA) inzwischen eine Leistung von 45 Gigawatt (wenn der Wind weht). Dennoch tragen sie nur mit 2,1 Prozent zur Deckung des gesamten deutschen Primärenergiebedarfs bei. Zusammen mit den installierten 1,6 Millionen Solaranlagen decken sie nur 3,1 Prozent des deutschen Primärenergiebedarfs. Der Anteil aller „Erneuerbaren“ am gesamten Energieverbrauch Deutschlands erreicht immerhin 12,6 Prozent. Der größte Teil davon entfällt allerdings auf Bio-Kraftstoff, der den Kfz-Treibstoffen E5 und E10 aufgrund einer gesetzlichen Vorschrift ungefragt beigemischt wird. Um bis 2050 auf einen EE-Anteil von fast 100 Prozent zu kommen, bedarf es aber wohl viel mehr als eines kleinen Wunders. Zumal dabei bislang nur der Stromsektor betrachtet wurde. Dieser macht aber nur etwa ein Fünftel der Primärenergieproduktion aus. Gebäudeheizung und Verkehr verschlingen viel mehr Energie.

Da Wind- und Solarenergie nur äußerst unregelmäßig verfügbar sind, steht und fällt die von Bundeskanzlerin Angela Merkel 2011 nach der Kernreaktor-Havarie von Fukushima ausgerufene „Energiewende“ mit der Möglichkeit, Energie zu speichern, um sie bei Dunkelheit oder Windstille bedarfsgerecht abrufen zu können. Die effizienteste technische Lösung dafür sind Pumpspeicher-Kraftwerke. Davon gibt es aber in Deutschland bislang nur ein großes in Thüringen und über 30 kleinere mit einem Gesamt-Speichervermögen von 0,038 Terawattstunden /TWh). Der bekannte Ökonom Hans-Werner Sinn hat vorgerechnet, dass man bei einem 50-Prozent-Anteil von Solar- und Windstrom bereits Speicherkapazitäten von über 22 TWh oder mindestens 20.000 Pumpspeicherkraftwerke bräuchte. Dafür fehlen in dem nicht sehr gebirgigen Land schlicht die Standorte. Außerdem leiden die wenigen bereits arbeitenden Speicherkraftwerke inzwischen unter der Konkurrenz des Überangebots von Solarstrom gerade zur Mittagszeit. Bislang gehörte die Deckung dieses Spitzenbedarfs mit einem entsprechend hohen Börsen-Strompreis fest zum Geschäftsmodell der Betreiber der Pumpspeicherkraftwerke. Heute wird deshalb kaum noch jemand bereit sein, weiter in diese Technik zu investieren. Wegen des sommerlichen Strom-Überangebots zur Mittagszeit wird über den europäischen Stromverbund inzwischen selbst die Profitabilität der sauberen Wasserkraftwerke der Alpenländer Schweiz und Österreich beeinträchtigt.

 

Renaissance der Braunkohle-Kraftwerke

Statt durch Stromspeicher werden Windflauten in Deutschland bislang hauptsächlich durch Braun- und Steinkohle-Kraftwerke überbrückt. Diese Kraftwerke werden auch gebraucht, um die Netzfrequenz von 50 Hertz zu erzeugen. Wind- und Solaranlagen sind dazu alleine nicht in der Lage. In Deutschland kam es deshalb gerade wegen des Erneuerbare Energien Gesetzes (EEG) aus dem Jahre 2000 und der „Energiewende“ zu einer Renaissance der „schmutzigen“ Braunkohlekraftwerke, während die vergleichsweise sauberen Gaskraftwerke durch das zeitweise Überangebot von Öko-Strom aus dem Markt geworfen wurden. Zur Erinnerung: Das EEG schreibt vor, dass die Strom-Endverbraucher über ihre Stromrechnung für die Differenz zwischen dem jeweils entsprechend Angebot und Nachfrage erzielbaren Börsen-Strompreis und der den Produzenten von Ökostrom für 20 Jahre garantierten festen Einspeisevergütung begleichen müssen. Während die Betreiber unregelmäßig produzierender Wind- und Solaranlagen also von Festpreisen profitieren, müssen sich die Betreiber der zuverlässig produzierenden Kraftwerke mit dem jeweils erzielbaren Börsenpreis begnügen. Braunkohlekraftwerke können unter dieser Bedingung noch profitabel arbeiten, nicht aber Gaskraftwerke mit ihrem vergleichsweise teuren Brennstoff.

Die Anhänger des neuen französischen Präsidenten Emmanuel Macron, der aus dem Pariser Klimaabkommen vom Dezember 2015 eine Frage des nationalen Prestiges gemacht hat, ließen sich die Gelegenheit nicht entgehen, den angeblichen „Klimaschutz“-Vorreiter Deutschland als Heuchler vorzuführen. Denn die Struktur der deutschen Elektrizitätserzeugung spricht inzwischen dem Anliegen des „Klimaschutzes“, was immer auch darunter zu verstehen sein mag, Hohn. Über die Hälfte (52 Prozent) des in Deutschland erzeugten Stroms kommt heute aus Kohle-Kraftwerken. Die deutschen Stromkunden haben über die EEG-Umlage bereits über 150 Milliarden Euro für die „Energiewende“ gezahlt und werden in den kommenden zehn Jahren weitere 400 Milliarden Euro zahlen müssen. Zurzeit kostet die deutsche „Energiewende“ jedes Jahr 25 Milliarden Euro, d.h. umgerechnet über 300 Euro je Kopf (Babys und Greise eingeschlossen). Dennoch hat sich die „Klima-Bilanz“ der deutschen Elektrizitätsproduktion, gemessen am Kohlenstoffdioxid-Ausstoß, seit über zwanzig Jahren nicht verbessert.

In Frankreich dagegen kommen 76 Prozent der Elektrizität aus sauberen Kernkraftwerken. Weitere 10 Prozent kommen aus den ebenso sauberen Wasserkraftwerken der Alpen. Nur sechs bis sieben Prozent kommen aus Gas- oder Ölkraftwerken. Dennoch setzt nun auch die Regierung Macron- Philippe (wie schon die sozialistische Vorgänger-Regierung unter François Hollande) zumindest nach außen auf „Erneuerbare“. Der Anteil der Kernenergie an der Stromversorgung soll bis 2025 auf 50 Prozent schrumpfen. Noch im Laufe der gerade begonnenen Legislaturperiode sollen 17 der 58 Kernreaktoren stillgelegt werden, verkündete Nicolas Hulot, der neue Ökowende-Minister und stellvertretende Premierminister Frankreichs (sein genauer Titel: „Minister für die ökologische und solidarische Wende“). Zuvor war Hulot bekanntgeworden als geschäftlich außerordentlich erfolgreicher grüner TV-Produzent. Gleichzeitig setzt er (wie Angela Merkel) auf die Elektromobilität und kündigt an, die Exploration neuer Öl- und Gasvorkommen verbieten und ab 2040 keine neuen Benzin- und Dieselfahrzeuge mehr zulassen zu wollen. Doch um die Batterien der E-Mobile aufzuladen, bräuchte man jedoch zig weitere Kernkraftwerke statt weniger. Wie alle grünen „Konzepte“ bestechen also auch die Pläne Hulots durch ihre Inkohärenz.

„Wir müssen absolut fest an die erneuerbaren Energien glauben“, forderte Hulot kürzlich in einem Interview. In der Tat geht es hier um eine reine Glaubensfrage. In einer Demokratie sollte deren Beantwortung aber der freien Gewissensentscheidung jedes einzelnen anheimgestellt werden. Hulot strebt hingegen, wie er mit dem zitierten Satz selbst offen zugibt, nach einer postindustriellen Gesellschaft, in der es weder Glaubensfreiheit noch Freiheit für ergebnisoffene wissenschaftliche Forschung und Entwicklung gibt. Alles soll sich dem politischen Ziel der „Décroissance“ beziehungsweise „Nachhaltigkeit“ unterordnen. Forschern, die andere Wege gehen wollen, wird wohl einfach der Geldhahn zugedreht werden. In der so genannten Klimaforschung ist das längst gang und gäbe. Eine solche Gesellschaft nennt man zu Recht totalitär.

 

Pseudowissenschaft „Klimatismus“

Ihre scheinbare wissenschaftliche Begründung erfährt die „Energiewende“ durch den „Klimatismus“, d.h. die Behauptung, das bei der Verbrennung von Kohlenstoff entstehende unsichtbare und geruchlose Abgas Kohlenstoffdioxid (CO2) führe zu einer für das Leben auf der Erde gefährlichen Aufheizung der Atmosphäre. Für diese Behauptung gibt es nicht die geringste vernünftige Begründung, da es in der Erdgeschichte Perioden mit einer im Vergleich mit dem derzeitigen um ein Vielfaches höheren CO2-Gehalt der Atmosphäre gab, die nicht mit einer Erwärmung einhergingen. Statt der heutigen CO2-Konzentration von knapp 400 ppm (0,04 Volumenprozent) wurden zeitweise 6.000 ppm (0,6 Prozent) erreicht, während die Kontinente größtenteils vereist waren. Doch am herrschenden CO2-Dogma konnten solche und andere geowissenschaftlichen Befunde nicht rütteln. Das von zwei UN-Organisationen eingesetzte Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC), gemeinhin auch „Weltklimarat“ genannt, hat die politische Aufgabe, Daten und Simuationsmodelle zur Begründung des CO2-Dogmas zu sammeln und zu bewerten. Begründeten Zweifeln am Dogma nachzugehen, gehört nicht zu seinen Pflichten.

Gemäß diesem Dogma ist das oberste Ziel der Energiepolitik nun nicht mehr die zuverlässige, umweltschonende und preiswerte Versorgung der Bevölkerung mit Elektrizität und anderen Formen von Energie, sondern die Senkung des CO2-Ausstoßes um beinahe jeden Preis. Das Schlagwort dafür lautet „Klimaschutz“. Kaum jemand wagt es, dessen Notwendigkeit in Zweifel zu ziehen. Denn es erweckt den Eindruck, es gehe um das hehre Ziel des Natur- und Umweltschutzes, In der Praxis läuft es freilich, wie die Zerstörung von Wäldern durch den Bau und die Tötung Abertausender von seltenen Fledermäusen und Greifvögeln durch den Betrieb von Windrädern zeigt, nicht selten auf das glatte Gegenteil hinaus. Tatsächlich beruht dieses Schlagwort auf einer Sprachpanscherei sondergleichen. Der Begriff „Klima“ kommt aus dem Altgriechischen und bedeutet schlicht „Neigung“. Aufs Wetter angewandt, bezeichnet „Klima“ die durchschnittliche Wetterneigung einer Region im Vergleich zu einer anderen. Im Rahmen der in Genf ansässigen World Meteorological Organization (WMO) haben sich die Meteorologen darauf geeinigt, diesem Vergleich einen 30-jährigen Beobachtungszeitraum zugrunde zu legen. Einzelne Wetterereignisse sagen also noch nichts über das Klima. Dieses ist vielmehr gleichbedeutend mit der Statistik des Wetters. „Klimaschutz“ hieße also auf gut Deutsch „Wetterstatistikschutz“ beziehungsweise „Temperaturmittelwertschutz“. Denn das ist ja der Inhalt des Ende 2015 in Paris erzielten Klima-Abkommens: Der Anstieg der Durchschnitts-Temperatur über den Landmassen der Erde soll bis zum Ende dieses Jahrhunderts auf anderthalb bis zwei Grad Celsius begrenzt werden. Kann man aber ein statistisches Konstrukt wie einen zum Normalwert erklärten Temperatur-Mittelwert überhaupt schützen? Wir schützen doch nicht das Wetter, sondern schützen uns, wenn nötig, vor dem Wetter.

Solche Sprachschludereien sind vermutlich kein Zufall. Sie leben von der Konfusion zwischen Gedanken-Konstrukt (Modell) und Realität. Für die Pflanzendecke der Erde und damit auch für die davon abhängigen Tiere und Menschen haben Durchschnittstemperaturen nur in Extremfällen eine reale Bedeutung. Worauf es ankommt, ist vielmehr der durchschnittliche Jahresgang der Temperatur und der Niederschläge. Es macht einen großen Unterschied, ob das Niederschlagsmaximum in die wärmsten oder die kältesten Monate des Jahres fällt. Das in Deutschland vorherrschende gemäßigt ozeanische Klima ist gekennzeichnet durch ein Niederschlagsmaximum im mäßig warmen Sommer und kühle, selten kalte Winter. Weiter im Osten finden wir das Kontinentalklima, gekennzeichnet durch heiße Sommer und kalte Winter. Rund ums Mittelmeer herrscht das mediterrane Klima, gekennzeichnet durch eine lange Sommertrockenheit und ein Regenmaximum im milden Winter. Von einem „Weltklima“ zu sprechen, ergibt aus diesem Blickwinkel keinen Sinn. Allenfalls beim Vergleich der Erde mit ihrem Trabanten, dem Mond, oder mit ihren Nachbarplaneten Mars oder Venus, könnte man vom „Weltklima“ sprechen.

Dass die Erde im Unterschied zum Mond und zu ihren Nachbarplaneten bewohnbar ist, hängt offenbar mit der Zusammensetzung ihrer Lufthülle zusammen. Diesen Satz würden auch die Grünen sofort unterschreiben. Allerdings sehen die Grünen die Ursache des lebensfreundlichen Klimas der Erde im so genannten Treibhauseffekt. In der Hauptsache verantwortlich dafür seien dreiatomige, das heißt aus asymmetrischen Molekülen bestehende Spurengase in der Atmosphäre wie vor allem Wasserdampf und Kohlenstoffdioxid. Im Unterschied zu den zweiatomigen Hauptbestandteilen der Luft (Stickstoff und Sauerstoff) können die dreiatomigen Spurengase Infrarotstrahlen (Wärme) einfangen und auch wieder aussenden. Dadurch werde die vom Erdboden reflektierte Sonnenwärme in der Atmosphäre wie in einem Treibhaus aufgestaut. Steige der CO2-Gehalt der Luft infolge der Verbrennung von Kohle und Öl beträchtlich über das vorindustrielle Niveau von 0,028 Prozent, drohe eine Überhitzung der Erde.

Dabei verweisen die Verfechter dieser Hypothese gerne auf den Nachbarplaneten Venus, dessen Atmosphäre zu 96,5 Prozent aus CO2 besteht. Die Bodentemperatur der Venus liegt nach Angaben der US-Weltraumbehörde NASA bei 462 Grad Celsius. Das zeige, so die Klimaschützer, dass so viel CO2 einen „galoppierenden Treibhauseffekt“ verursache. Dem ist aber beileibe nicht so. Wegen ihrer größeren Nähe zur Sonne erhält die Venus im Vergleich zur Erde eine fast doppelt so starke Sonneneinstrahlung. Obendrein ist die Atmosphäre der Venus wegen ihres hohen CO2-Anteils 90mal schwerer als die Erdatmosphäre. Am Boden ergibt sich dadurch ein 50mal höherer Druck als auf der Erde. Zusammen mit der stärkeren Sonneneinstrahlung erklärt dieser nach den Gesetzen der Schulphysik hinreichend die hohe Temperatur auf der Venus. Es ist völlig überflüssig, wenn nicht gar abwegig, dafür einen „Treibhauseffekt“ zu bemühen.

 

Die Atmosphäre ist kein Glashaus

Die Vorstellung, die Erdatmosphäre wirke wie ein Glashaus, geht auf den schwedischen Physikochemiker Svante Arrhenius (1859 bis 1927) zurück. Dieser berechnete im Jahre 1896, die Durchschnittstemperatur der Erde müsse theoretisch bei minus 18 Grad Celsius liegen. Die tatsächliche Durchschnittstemperatur der Erde lag aber nach damaligem Wissen bei plus 15 Grad Celsius. In der Differenz von 33 Grad zwischen beiden Werten sah Arrhenius den „natürlichen Treibhauseffekt“. Doch der bedeutende amerikanische Strahlenphysiker Robert Williams Wood (1968 bis 1955) konnte schon im Jahre 1909 mithilfe eines einfachen Experiments nachweisen, dass es diesen Effekt nicht einmal in einem richtigen Glashaus gibt. Er setzte zwei Glaskästen dem Sonnenlicht aus und maß den Temperaturanstieg im Innern. Der eine Kasten bestand aus Glas, das Infrarotstrahlen reflektiert. Der andere Kasten bestand aus Halit (Salz), das für IR-Strahlen durchlässig ist. Das Ergebnis war in beiden Fällen das gleiche. Die Aufheizung eines Glashauses geht also ausschließlich auf die Unterbindung des Aufstiegs warmer Luft (Konvektion) durch die Glasscheibe zurück. Einer Reflektion von Infrarotstrahlen bedarf es nicht, um die Erwärmung der Innenluft zu erklären. Professor Nasif Nahle von der Universität Monterrey/Mexico hat Woods Experiment in neuerer Zeit in erweiterter Form wiederholt und bestätigt, dass CO2 nicht als „Treibhausgas“ wirkt.

Welche Rolle so genannte Treibhausgase wie CO2 und H2O in der Atmosphäre tatsächlich spielen könnten, zeigt wiederum der Vergleich der Erde mit dem Mond. Beide Himmelskörper erhalten auf ihrer Tagseite ungefähr die gleiche Sonneneinstrahlung. Doch auf dem Mond steigt die Temperatur auf der Sonnenseite auf plus 120 Grad, während sie auf der Erde höchstens auf 50 Grad (in Extremfällen wie im kalifornischen Death Valley auf plus 70 Grad) steigen kann. Offensichtlich sorgt ihre Atmosphäre insgesamt also für Kühlung. Dafür verantwortlich sind vermutlich ausgerechnet die fälschlich zu „Treibhausgasen“ erklärten Spurengase Wasserdampf und Kohlenstoffdioxid, denn die zweiatomigen Gase Stickstoff und Sauerstoff (N2 und O2), die zusammen 99 Volumenprozent der Luft ausmachen, können nicht aktiv Wärme transportieren. Das können nur die die dreiatomigen Gase, deren Flügelatome die IR-Strahlen kurzzeitig in Schwingungen umsetzen. Überflüssig, darauf hinzuweisen, dass ohne Wasser und Kohlenstoffdioxid Leben auf der Erde gar nicht möglich wäre. Fazit: Das Weltbild der Grünen stellt die realen Zusammenhänge auf den Kopf. Die darauf aufbauenden Klima-Modelle haben mit der Realität nichts zu tun. Das sieht man auch daran, dass ein Anstieg des CO2-Gehalts der Luft in der Erdgeschichte immer Warmzeiten folgte und nicht umgekehrt. Das wiederum kommt wohl daher, dass der globale Kohlenstoffkreislauf vom viel mächtigeren Wasserkreislauf angetrieben wird. Wäre es umgekehrt, müsste der Schwanz mit dem Hund wedeln können.

Dennoch hat sich in der Politik die Vorstellung durchgesetzt, wir könnten durch eine Drosselung unserer Verbrennungsabgase die globale Durchschnittstemperatur der Erde senken. Gegen alle Einwände seriöser Forscher (vor allem in den USA), die vor allen darauf hinweisen, dass seit der Jahrtausendwende, trotz einer deutlichen Zunahme des CO2-Ausstoßes vor allem im „Schwellenland“ China und entgegen den Modell-Projektionen des IPCC, von einer globalen Erwärmung keine Rede mehr sein kann. Sogar das IPCC selbst musste diesen „Hiatus“ inzwischen anerkennen. Dennoch einigten sich die im Dezember 2015 in Paris versammelten Unterzeichner-Staaten der UN-Klima-Rahmenkonvention (UNFCCC) in letzter Minute auf ein internationales Abkommen zur Reduktion des Ausstoßes von „Treibhausgasen“. Man sieht den kompromisshaften Formulierungen dieses von der Mainstream-Presse nichtsdestoweniger als „historisch“ klassifizierten Abkommens an, dass ihm viele Unterzeichner-Staaten nur halbherzig zugestimmt haben. Unterschrieben haben wohl die meisten, weil es darin im Grund kaum um das „Klima“, sondern vielmehr um das große Geld geht. Das gilt vor allem für die Völker der so genannten Entwicklungsländer, die in der Regel ganz andere Sorgen haben. Deren Zustimmung zum Pariser Abkommen wurde durch das Versprechen der Überweisung von jährlich 100 Milliarden Dollar für die Erschließung „erneuerbarer“ Energien und Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel erkauft. Die von den UN noch immer als „Entwicklungsländer“ geführten „Schwellenländer“ China und Indien dürfen bis 2030 mit ihrem CO2-Ausstoß weitermachen, als sei nichts gewesen. Die internationale Finanzindustrie konnte dieses Abkommen als großen Durchbruch feiern, denn dieses macht ihre Geschäfte bis zum Ende des Jahrhunderts berechenbar.

 

Spielverderber Donald Trump

Doch im November 2016 gewann der als „Populist“ beschimpfte Geschäftsmann Donald Trump gegen Hillary Clinton, die Kandidatin des großen Geldes, mit einem durchaus bescheidenen Wahlkampf-Budget wider Erwarten die US-Präsidentschaftswahlen. Am 1. Juni 2017 kündigte Trump in einer programmatischen Rede im Rosengarten des Weißen Hauses den Ausstieg der USA aus dem Pariser Abkommen an. Anders als in der Gesundheitspolitik weiß Trump in dieser Frage die republikanische Partei geschlossen hinter sich. Bemerkenswert ist die Tatsache, dass Trump mit keinem Wort auf die fragliche wissenschaftliche Begründung der Politik der CO2-Reduktion einging. Vielmehr schloss er sich der vom dänischen Statistiker Björn Lomborg vorgeführten Kosten-Nutzen-Rechnung an: Sollte der behauptete Zusammenhang zwischen CO2– und Temperaturanstieg zutreffen, dann bewirkte die Billionen verschlingende Umsetzung des Pariser Abkommens eine Senkung der Durchschnittstemperatur von gerade einmal 0,05 Grad Celsius! Da hält er es für sinnvoller, die knappen Finanzmittel in die Erschließung neuer Erdgas- und Rohöl-Vorkommen durch die Fracking-Technik zu stecken. Man muss Trump nicht unbedingt lieben, Aber wo er recht hat, hat er recht.

Für die so genannte europäische Macht-Elite ist das aber kein Argument. Führende EU-Politiker, allen voran Angela Merkel und Emmanuel Macron, beeilten sich zu versichern, die „Klimapolitik“ gehe weiter, als sei nichts gewesen. Wenn die USA nicht mitmachten, müsse man eben enger mit China zusammenarbeiten. Ausgerechnet! Zwar könnten die westeuropäischen Regierungen quasi mit einem Federstrich das EEG und ähnliche gesetzliche Regelungen zur großzügigen Subventionierung unwirtschaftlicher Zufallsenergien wieder außer Kraft setzen. Selbst der „Berliner Kreis“, eine konservative Gruppierung in der deutschen Regierungspartei CDU, fordert das inzwischen – ähnlich wie die konkurrierende AfD. Doch über die Jahre haben so viele potenzielle Wähler in Solar- und Windanlagen investiert, dass es keine der großen Parteien mehr wagt, hier das Ruder umzukehren.

So geht in Deutschland vor allem der Ausbau der der WKA-Kapazität munter weiter, zumal sich hier wegen angedrohter Kürzungen der Förderung eine Art Torschlusspanik breitgemacht hat. Schon bald wird die elektrische Höchstleistung der Windturbinen allein den winterlichen Höchstbedarf übersteigen, der in Deutschland derzeit bei etwa 85 Gigawatt liegt. Dr. Udo Niehage wies als Beauftragter des Siemens-Konzerns für die „Energiewende“ darauf hin, dass die Gesamtkapazität der „Erneuerbaren“ beim Fortgang der derzeitigen Geschwindigkeit ihres Ausbaus schon in fünf bis sechs Jahren etwa das Dreifache dieser Höchstlast erreichen wird. Zurzeit werden die gelegentlich auftretenden Stromüberschüsse mit negativen Börsenpreisen ins Ausland verschenkt. Die dortigen Netzbetreiber sind darüber aber keineswegs glücklich. Sie versuchen, sich durch den Bau so genannter Phasenschieber gegen den unplanmäßig ihre Netze überschwemmenden Fremdstrom zu wehren. Phasenschieber sind große Transformatoren, die es erlauben, die Netzfrequenz leicht zu verschieben. Wechselstrom fließt immer in Richtung einer um Bruchteile von Sekunden erniedrigten Frequenz. Wird die Frequenz in einem Netz also leicht erhöht, spiegelt sie dem Nachbarnetz vor, es sei bereits gesättigt und der Strom kann nicht mehr dorthin abfließen.

Deutschland wird also seine Stromüberschüsse bald nicht mehr ins benachbarte Ausland „entsorgen“ können. Den in Deutschland tätigen Netzbetreibern bliebe dann nichts anderes übrig, als Stromüberschüsse in vorsintflutlichen Nachtspeicheröfen mit Schamott-Steinen o.ä. zu verheizen. In der Tat spielen Elektroheizungen in den Zukunfts-Konzepten von Siemens wieder eine wichtige Rolle. Lange Zeit wurden diese von den Grünen jedoch als Energieverschwendung gebrandmarkt. Es wird auch vorgeschlagen, überschüssige Elektrizität in Methan oder Wasserstoff und bei Bedarf wieder in Strom zurück zu verwandeln. Dabei ergäben sich aber Strompreise von deutlich über einem Euro je Kilowattstunde. Diese Vorschläge erinnern übrigens in makabrer Weise an die Autarkie-Pläne für das Nazi-Reich, die die der NS-Turbineningenieur Dr. Franz Lawaszeck in einem 1933 erschienen Buch mit dem Titel „Technik und Wirtschaft im Dritten Reich“ darlegte.

 

Drohender „Blackout“ in Deutschland

Im letzten Winter kam es bei einer „Dunkelflaute“ (Windstille bei einem Kälte-Hoch mit Nebel) in Deutschland zu einem Beinahe-Zusammenbruch des ganzen Stromnetzes. Wäre es so weit gekommen, hätte es relativ lange gedauert, das Netz wieder hochzufahren. Während dieser Zeit wären Tausende von Menschen in Aufzügen steckengeblieben, die Wasser- und Treibstoff-Versorgung hätten stillgestanden, Patienten in den Intensivstationen der Krankenhäuser wären in Todesnot geraten, in den Städten wäre es wegen des Ausfalls der Verkehrsampeln zu stundenlangen Staus gekommen und die nicht mehr beleuchteten Geschäfte und Supermärkte wären Plünderern anheimgefallen. Als Konsequenz aus dem Beinahe-Blackout hat der Deutsche Bundestag Anfang Februar 2017 heimlich das Energiewirtschaftsgesetz geändert. Um einen großflächigen Blackout zu vermeiden, können lokale Stromversorger verpflichtet werden, innerhalb von nur zwölf Minuten ganze Bezirke von der Stromversorgung zu trennen. „Lastabwurf“ heißt das in der Fachsprache. Auf Krankenhäuser und andere empfindliche Stromkunden darf dabei keine Rücksicht genommen werden. Es besteht auch kein Schadensersatz-Anspruch.

Die Netzbetreiber versuchen, das drohende Chaos durch eine möglichst realistische Simulation der witterungsabhängigen Einspeisung des Öko-Stroms abzuwenden. Schon heute sind fast zu jeder Stunde manuelle Eingriffe in die Stromnetze, genannt Redispatching, nötig, um die Netzstabilität aufrecht zu erhalten. Das wird in den kommenden Jahren immer schwieriger, weil die dezentralen Erzeuger, angeregt durch staatliche Förderprogramme, einen immer größeren Teil des Grünstroms völlig unvorhersehbar für den Eigenverbrauch und die Eigenspeicherung abzweigen. Niehage deutete an, ohne die 800 Kilometer lange Gleichstrom-Verbindung SuedLink zwischen Nord- und Süddeutschland werde der deutsche Strommarkt in einen Nordteil mit Stromüberschuss und einen Südteil mit einer knappen und daher schätzungsweise um sechs Euro je Megawattstunde teureren Stromversorgung im Südteil zerfallen.

SuedLink kommt übrigens wegen des Widerstandes zahlreicher Bürgerinitiativen vor Ort kaum voran. Offiziell soll die neue Trasse dazu dienen, die Windstromüberschüsse der deutschen Bucht und der norddeutschen Tiefebene zu den Industriegebieten Bayerns und Baden-Württembergs zu leiten. Da Windkraftanlagen aber selbst auf der Nordsee nur während maximal 3.000 von den 8.760 Stunden des Jahres Strom liefern, sind die geplanten neuen Stromtrassen von vorneherein so konzipiert, dass sie in windarmen Zeiten auch Braunkohlestrom aus der Kölner Bucht und Brandenburg in den Süden transportieren können. Die neue, von der CDU geführte Landesregierung von Nordrhein-Westfalen setzt übrigens offen auf die Erweiterung der Braunkohle-Tagebaue in dieser Region. Die SuedLink-Trasse würde frühestens drei Jahre nach der für 2022 geplanten Schließung des letzten deutschen Kernkraftwerks Grafenrheinfeld, das sie ersetzen soll, fertig. Da die Gleichstromkabel wegen der Proteste der Anwohner nun unterirdisch verlegt werden sollen, wird der Kilometer Stromtrasse mindestens sieben statt der ursprünglich veranschlagten eine Million Euro je Kilometer kosten.

Tatsache ist: Deutschland ist dabei, sich mit seinen Braunkohle-Plänen heimlich vom Pariser Abkommen zu verabschieden. Dennoch soll der subventionierte Ausbau der „Erneuerbaren“ ebenso planmäßig weitergehen. Selbstverständlich ist den meisten der daran beteiligten Ingenieure bewusst, dass das nicht geht. Aber niemand wagt es, den Mund aufzutun. Erst als Rentner wagen sich manche von ihnen an die Öffentlichkeit. Das ist die Realität in der angeblich freiesten Republik, die das deutsche Volk je erlebt habe. „Die Energiewende ist das teuerste Experiment am lebenden Bürger seit es die Bundesrepublik gibt“, schrieb kürzlich mein Freund und Kollege Dirk Maxeiner. Es geht bei der planwirtschaftlichen Förderung „erneuerbarer“ Energien im Grunde gar nicht um eine umweltschonendere Energieversorgung, sondern um den Machtanspruch der Grünen aller Parteien. Diese glauben offenbar, durch das von ihnen angerichtete Chaos ihren Traum von einer totalitären Öko-Diktatur schneller näherkommen zu können.




„Fassungslos über in Kauf genommene Einschränkungen bei Trinkwasser-, Arten- und Landschaftsschutz“

Die Reichelsheimer CDU-RWG-Fraktion protestiert heftig gegen wilde Planung von Windkraftanlagen in ihrer Gemeinde, wie hier in einer Fotomontage für das benachbarte Ulfenbachtal dargestellt. Foto: BI Ulfenbachtal

Offener Brief: Reichelsheimer CDU-RWG Fraktion wendet sich in scharfer Form an den Hessischen Ministerpräsidenten Volker Bouffier (CDU) und fordert ihn auf die Energiewende nicht gegen den erklärten Willen der Kommunen in fast diktatorischer Weise anzuordnen

REICHELSHEIM / ODENWALDKREIS. – In einem von Fraktionschef Heinz Kaffenberger unterschriebenen offenen Brief wendet sich die CDU/RWG-Fraktion der Reichelsheimer Gemeindevertretung an den Hessischen Ministerpräsidenten.Volker Bouffier (CDU) und fordert diesen auf „keine nicht revidierbare Tatsachen gegen den Willen der Bevölkerung zu schaffen“.

Der Brief im Wortlaut:

>Sehr geehrter Herr Ministerpräsident,

mit diesem offenen Brief wenden wir uns auf das energischste gegen die aktuelle Energiepolitik der Hessischen Landesregierung und die daraus resultierende übereilte Genehmigungspraxis zum Bau von Windkraftanlagen (WKA) des Regierungspräsidiums (RP) Darmstadt.

lm besonderen Maße wenden wir uns gegen die geplante Ausweisung der flächenmäßig unzumutbaren Vorranggebiete für Windkraftanlagen im Odenwald und die damit zusammenhängenden nicht nachvollziehbaren Entscheidungen des RP Darmstadt.

Mit der Aufstellung der eigenständigen Flächennutzungsplanung (FNP) im sachlichen Teilbereich Windkraft (sTW) sollte eine gemeindeübergreifende und sinnvolle Energiewende mit Augenmaß im Odenwaldkreis umgesetzt werden.

Eine Energiewende, die von den meisten Bürgern mitgetragen werden kann und nicht gegen den erklärten Willen der Gemeinden und Städte des gesamten Odenwaldkreises in fast diktatorischer Weise angeordnet wird. Den FNP-sTW haben alle 15 Städte und Gemeinden sowie der Kreisausschuss des Odenwaldkreises mitgetragen.

Die Ablehnung dieses koordinierten Steuerungsinstrumentes durch das RP Darmstadt alleine ist den Bürgern schon nicht zu vermitteln gewesen. Das Resultat aber, das hier wissentlich, ja wir denken vielleicht sogar absichtlich herbeigeführt wurde, führt nun zu den unkontrollierten, wilden Untersuchungen und Anträgen für WKA.

Dieses Vorgehen schränkt die kommunale Planungshoheit eklatant ein und führt leider auch zu Genehmigungen von WKA in dafür von den Gemeinden in keiner Weise vorgesehenen Flächen. Wir müssen nochmals erwähnen, dies alles geschieht GEGEN den erklärten Willen der Gemeinden und des Kreises!

Es ist auch unstrittig, dass dieser gemeinsame FNP-sTW weiterhin das Ziel bleibt und wir weiter, auch auf dem Klageweg, für unser Recht kämpfen werden.

Sie, Herr Ministerpräsident, haben versprochen, dass WKA nur,,mit den Menschen vor Ort“ errichtet werden sollen. Noch 2013 in ihren Wahlkampfreden wollten Sie nicht ,,die schnellste, sondern die klügste“ Lösung.

Völlig konträr dazu wurden zum Jahresende 2016 aufgrund der anstehenden Änderung des EEG scheinbar willkürlich und vollkommen übereilt in bisher nicht gekannter Dimension WKA vom RP genehmigt.

Diese Überkonzentrationen, eine unzumutbare Bedrängung der Bevölkerung, der aufgegebene Landschafts- und Naturschutz als auch der Arten- und Denkmalschutz können und wollen wir nicht tolerieren. Unser landschaftlich hochwertiger und unvergleichbarer Kultur- und Lebensraum in der Metropolregion ist Basis für eine zukunftsfähige Entwicklung unseres ohnehin strukturschwachen Odenwaldes.

Gleichzeitig sehen wir eine untragbare Ungleichbehandlung gegenüber anderen Gebieten in Hessen, wie z.B. dem Taunus rund um Wiesbaden. Eine Energiewende in dieser Form ist bei unseren Bürgerinnen und Bürgern nicht weiter kommunizierbar.

Wir erwarten aufgrund dieser von der Landesregierung vorgegebenen Strategie und der gleichzeitig schwindenden Akzeptanz der Bevölkerung einen verheerenden lmageschaden unserer Region, die aufgrund ihrer Unversehrtheit und Ursprünglichkeit unvergleichbar im Ballungsgebiet Rhein-Main-Neckar ist.

Wir stehen fassungslos den offensichtlich von lhnen in Kauf genommenen Einschränkungen beim Trinkwasserschutz, beim Artenschutz und dem Landschaftsschutz gegenüber.

Das Unverständnis wächst noch, wenn die Regierungspräsidentin WKA bewilligt, weil die ,,Kritik der Bevölkerung steigt“, wie beim Greiner Eck geschehen. Die auch bei uns im Odenwald immer stärker werdende Unzufriedenheit mit der seit Dezember praktizierten Genehmigungspraxis und dem unkontrollierten Vorgehen der Hauptnutznießer – den Projektentwicklern – muss sofort Einhalt geboten werden.

Ohne eine gesteuerte Aufstellung schlüssiger, auf den Gesamtraum abgestimmter Planungskonzepte für den Umgang mit Kulturlandschaften, sind wir nicht mehr bereit, weiterhin Flächen für Windkraft zur Verfügung zu stellen.

Wiederum verweisen wir auf den FNP-sTW, den alle 15 Städte und Gemeinden sowie der Kreisausschuss des Odenwaldkreises verabschiedeten. Wir erwarten von lhnen, dass sämtlichen, im Rahmen des Bundes-lmmissionsschutzgesetzes gestellten Anträgen, die Gemeinde Reichelsheim betreffend, keinesfalls stattgegeben wird.

Die vom Regierungspräsidium vorgeschlagenen Flächen müssen entfallen, abgesehen von den Flächen, die die Gemeinde im gemeinsamen FNP-sTW vorgeschlagen hatte. Das RP muss an den gesetzlichen Auftrag erinnert werden und darf nicht weiterhin den Anschein erwecken, wirtschaftlichen Zielen näher zu stehen als dem Bürger.

Kommunale Planungshoheit, gutachterlich abgewogen, muss wieder respektiert werden. Wie eingangs detailliert erläutert hat sich der Odenwaldkreis mit seinen Städten und Gemeinden durch seine aktive Bereitschaft im Bereich des FNP, in Bezug auf Windenergieanlagen raumordnerisch tätig zu werden, über alle Maßen engagiert.

lnsofern wird eine unterstellte Absicht, die Energiewende blockieren zu wollen, ausgeschlossen. Dies gilt im besonderen Maße für Reichelsheim. Wir appellieren an Sie, Herr Ministerpräsident, der nicht nur energiepolitische, sondern allgemeine, ganzheitliche und nachhaltige Ziele einer Landesentwicklung im Auge haben muss: unterstützen Sie diesen für Hessen wichtigen Naherholungsbereich, unseren Odenwald.

Geben Sie keinesfalls den lnvestoren der WKA, den Lobbyisten und den politisch motivierten ldeologen den Vorrang. Verhindern Sie jetzt, dass NICHT revidierbare Tatsachen gegen den Willen der Bevölkerung geschaffen werden.




Für die Energiewende gehen sie auch über Leichen

Vögel dürfen durch Windkraftanlagen getötet werden. Dies hat gerade die Wilhelmshavener Zeitung berichtet. Dass die Flügel dieser Anlagen Vögel erschlagen und Fledermäuse innerlich zerreißen, ist bekannt und belegt. Anfangs haben es die Betreiber und Befürworter der Windstromerzeugung geleugnet, dann unter der Decke gehalten, dann bagatellisiert. Opfer der Anlagen werden diese Tiere in großen Mengen, obwohl sie unter Natur- und Artenschutz stehen. Proteste dagegen? Jedenfalls nicht von den Grünen, nicht von der Linken, nicht von ihren politischen Mitläufern CDU/CSU/FDP. Denn für die Energiewende gehen diese Politiker auch über Leichen. Es sind ja nur Vögel. Kaum aber wird ein Reh übergefahren oder ein Wolf, schon ist das ein Thema, schon liest man darüber.

 

In Niedersachsen 56 Ausnahmegenehmigungen zum Töten erteilt

Überschrieben hat die Wilhelmshavener Zeitung ihren Bericht mit Vogeltötung für Windparks genehmigt. Unter anderem liest man dort: „Für den Bau von Windkraftanlagen wird in Niedersachsen in bisher ungeahntem Ausmaß die Tötung von geschützten Tieren zugelassen.“ Das Blatt beruft sich dabei auf eine Antwort des niedersächsischen Umweltministeriums auf eine FDP-Anfrage im Landtag: Zwischen 2011 und 2016 seien in 16  Landkreisen bei Genehmigungen von Windparks insgesamt 61 Anträge gestellt worden, artenschutzrechtliche Ausnahmegenehmigungen zu erteilen. In 56 Fällen habe man sie bewilligt, in zwei Fällen nicht für alle Arten, drei Anträge seien noch nicht entschieden.

Vogelmord aus „zwingenden Gründen des überwiegenden öffentlichen Interesses“

Weiter berichtet dass Blatt: „Betroffen sind unter anderem teils streng geschützte Vogelarten wie Mäusebussard, Turmfalke, Großer Brachvogel, Feldlerche, Kiebitz und Sturmmöwe. Nach Bundesnaturschutzgesetz ist es verboten, geschützte Arten zu fangen, zu verletzen, zu töten, zu stören oder der Population zu schaden. Experten gehen davon aus, dass jährlich tausende Vögel durch Windräder getötet werden. Laut Ministerium können Ausnahmen aus „zwingenden Gründen des überwiegenden öffentlichen Interesses“ genehmigt werden. Dazu zählen auch wirtschaftlichen oder soziale Interessen.“ Autor des Berichts ist Marcus Seng, erschienen sein Bericht in der Ausgabe vom 12. April auf Seite 24.

Für die Medien kein wirkliches Aufregerthema?

Gelegentliche Berichte über den Vogelmord durch Windkraftanlagen gibt es auch in anderen Medien. Doch habe ich den Eindruck, dass es für sie kein wirkliches Aufregerthema ist. Focus Online stellte es sogar als „Mythos“ dar, dass Windkraftanlagen massenweise Vögel töten (hier). Dagegen stehen aber auch Berichte wie der vom Berliner Tagesspiegel über „Vogelfallen auf hoher See“ durch Offshore-Windkraftanlagen, der sich dabei auf eine Tatort-Sendung bezieht (hier).

Windstromanlagen als Todesfallen für bis zu 150 000 Vögel schon 2005

Welt Online berichtete vor zwölf Jahren: „Gegen die scheinbar gemächlich schlagenden Rotoren haben die Vögel keine Chance. Die Flügelspitzen bewegen sich mit einer Geschwindigkeit von bis zu 300 Stundenkilometern – zu schnell, um von einem Vogel als Hindernis wahrgenommen zu werden, dem es auszuweichen gilt. Die Dunkelziffer bei der Zahl der erschlagenen Tiere ist nach Einschätzung von Freude*) enorm; so töten einer Studie des Naturschutzbundes zufolge die rund 17 000 Windräder in Deutschland jährlich 100 000 bis 150 000 Vögel und Fledermäuse.“ (Welt Online vom 12. Oktober 2005 „Windräder werden zu Todesfallen“). In ganz Deutschland sind inzwischen rund 26 000 Windkraftanlagen zu Todesfallen für die Vogelwelt geworden.

Das Zählen der Kadaver ist schwer, der Fuchs schleppt sie vorher weg

„Denn, so Freude, zum einen werde die Umgebung der Anlagen nur stichprobenartig nach Tierkadavern abgesucht: Zwischen 2002 und 2004 wurden lediglich 239 der insgesamt rund 1700 Anlagen in Brandenburg entsprechend inspiziert. Zum anderen komme auch bei diesen untersuchten Windrädern meist der Fuchs dem Menschen zuvor – und schleppe die Kadaver weg, bevor diese in die Statistik der Tierschützer aufgenommen werden könnten. Tests, bei denen Kükenkadaver ausgelegt worden waren, hätten das erwiesen, sagte der Landesumweltsamts-Präsident: Spätestens nach zwei Wochen waren die zum Teil gut versteckten toten Tiere meist restlos verschwunden – aufgefressen von Füchsen und anderen Raubsäugern. In einigen Fällen seien schon am zweiten Tag alle toten Küken weg gewesen.“

Die Naturschutzverbände ducken sich weg

Für Windkraftanlagen ist offenbar alles erlaubt. Die Naturschutzverbände ducken sich weg. Von Protesten ihrerseits hört man wenig bis nichts. Warum? Möglicherweise werden sie finanziell besänftigt, damit sie nicht vor die Gerichte ziehen. Kann man sich heute doch schon alles vorstellen, was vor vielen Jahren die Vorstellungskraft noch überstieg. Umso lauter kämpfen diese Schützer um einen einzelnen Vogelhorst, in dessen Nähe eine neue Autobahn vorbeiführen soll. Dann wird der Weiterbau erst einmal eingestellt. Von Windkraftanlagen hat man dergleichen noch nicht vernommen. Ihr Bau wird brutal durchgesetzt.

Vogel-Killer-Strom wird nicht gebraucht, ist völlig entbehrlich

Der Sprecher des Bundesverbandes Windenergie, Matthias Hochstätter, argumentierte einst (ebenfalls Welt Online vom 12. Oktober 2005): “Ganz zu vermeiden ist der Vogelschlag durch Windkraftanlagen nicht. Bei der Standortwahl würden Gebiete vermieden, die Zugvögel überflögen oder die sich in der Nähe von Brut- und Rastplätzen befänden. Der Bestand von Vogelarten sei durch Windkraft jedenfalls nicht gefährdet. Und dann relativierend und verharmlosend: “Allein an Straßen und durch Hochspannungsleitungen werden in Deutschland zwischen zehn und 20 Millionen Tiere getötet.” Ein falscher Vergleich, denn Hochspannungsleitungen und Straßen mit Autos werden wirklich benötigt, aber Windkraftanlagen überhaupt nicht. Vogel-Killer-Strom brauchen wir nicht, ist völlig entbehrlich. Warum, ist auf dieser Web-Seite mannigfach nachzulesen.

Zerhackt jemand einen Storch, kommt er vor Gericht …

Informativ und lesenswert ist zum Thema ein Beitrag des Biologen Dr. Friedrich Buer mit dem Titel „Windräder – warum sie Vögel und Fledermäuse töten und man nur zufällig die Opfer findet“ (hier). Darin findet sich auch diese Feststellung: „Zerhackt jemand einen Storch, kommt er vor Gericht. Genehmigt eine Behörde Windräder, von denen sie weiß, dass sie Störche zerhacken, kommt sie nicht vor Gericht und die Investoren und Betreiber auch nicht. Hier wird mit zweierlei Maß zu Gunsten von Geschäftemachern und zu Lasten der Natur gemessen.“

Warum wirbt ein BUND-Vorsitzender für Windstromanlagen, obwohl sie Vögel töten?

Auch Buer beklagt das Wegducken der Naturschützer: „Und was ist bei den Spitzenfunktionären der Naturschutzverbände los? Warum keine Empörung über das Massaker? Nur zwei Vögel pro Windrad und Jahr kämen um. Bei 25.000 Windrädern sind das schon 50.000, also kein Problem? Und warum wirbt der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger gemeinsam mit dem Bundesverband Windenergie e.V. für Windräder, obwohl er weiß, dass sie massenhaft Vögel und Fledermäuse erschlagen? Er meint, im Straßenverkehr kämen ja noch mehr Vögel um. Doch so könnten sich auch die kriminellen Vogelfänger Europas vor Gericht herausreden: Im Straßenverkehr kommen ja noch mehr Vögel um. Kürzlich hörte ich gar von einem ehemaligen BUND-Funktionär: Wir bauen unsere Windräder nur da, wo es keine Vögel gibt.  Übrigens machen auch die Kirchen bei dem Geschäft mit den Windrädern mit. ‚Bewahrung der Schöpfung’ ist das ganz sicher nicht.“

Opfer sind zu Hunderttausenden auch die Fledermäuse

Opfer der Windkraftanlagen sind auch die Fledermäuse. Spiegel Online berichtete am 11. Februar 2015: „Die Zahl der Fledermäuse, die jedes Jahr in Deutschland an Windrädern umkommen, könnte größer sein als bislang angenommen. Bei Hochrechnungen zur Zahl der getöteten Tiere gebe es systematische Fehler, berichtet ein Team um Christian Voigt vom Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) in Berlin.“ Der Bericht bezieht sich auf eine damals neue Studie. Ihr zufolge könnten in Deutschland jährlich mehr als 250 000 Fledermäuse durch Windräder getötet werden, wenn diese ohne Auflagen betrieben würden, schätzen die Forscher. Bisherige Schätzungen, wie viele Fledermäuse im Jahr umkommen, differierten stark. Genannt würden Zahlen von unter 100 000 bis zu über 400 000.  Mehr als 70 Prozent der getöteten Fledermäuse in Deutschland seien nur auf der Durchreise: „Große Flugrouten der Tiere kreuzen Deutschland.“

Die Betriebszeiten der Windstromanlagen den Fledermausflügen anpassen?

Aber Fledermäuse kommen anders um als Vögel: „Wegen großer Luftdruckänderungen an den   Rotorblättern erleiden Fledermäuse in der Nähe eines Windrads ein sogenanntes Barotrauma, bei    dem innere Organe zerreißen. Bisher hätten Forscher in ihren Analysen nur die Tiere berücksichtigt, die unmittelbar an Windrädern tot gefunden wurden … Bei einem leichten Barotrauma können Fledermäuse aber noch Minuten oder sogar Stunden weiterfliegen, bevor sie verenden. vermutlich erfülle nur ein Bruchteil der aktuell rund 24 000 Windkraftanlagen in Deutschland die  Auflagen zum Schutz der fliegenden Säugetiere, teilte der IZW-Forscher mit. Dazu gehört unter  anderem, dass die Betriebszeiten der Windräder an den Fledermausflug angepasst werden.“ Der ganze Beitrag hier. Eine solche Auflage aber bedeutet: Wenn Windkraftanlagen Strom also nicht nur bei Windstille oder Schwachwind nicht liefern  können, sondern auch dann nicht, wenn die Fledermäuse fliegen, wird der Windstrom noch zusätzlich  unzuverlässig. Auch dies zeigt, wie untauglich Windstrom für eine Industrienation ist. Aber die soll ja nach allem, was an verrückten Plänen zu lesen ist, schleichend ruiniert werden.

Das Mitleiden für den überfahrenen Wolf

Apropos Wolf. In der gleichen Ausgabe vom 12. April (Seite 25) berichtet die Wilhelmshavener Zeitung auch von einem überfahrenen Wolf. Samt Foto vom Tier räumt die Redaktion diesem Bericht einen dreimal so großen Platz ein wie dem von den massakrierten Vögeln. Der Tod eines einzelnen Tieres durch ein Auto scheint als bewegender wahrgenommen zu werden als das behördlich genehmigte Umbringen Zigtausender Vögel. In den sozialen Netzwerken, so liest man in dem Bericht, sei das Bedauern gleich nach Bekanntgabe der Todesnachricht groß gewesen. Viele Leser hätten für das Tier Partei ergriffen und ihr Bedauern ausgesprochen. Man fragt sich: Wo bleibt das Bedauern der sozialen Netzwerke und der Leser für die massakrierten Vögel?

Wo bleibt das Mitleiden für die Vögel?

Möglicherweise liegt die unterschiedliche Haltung daran, dass die Zeitung auch den qualvollen Tod des Wolfes nach dessen Kollision mit dem Auto geschildert hatte: „Die Verletzungen, die sich das Tier dabei zuzog, waren immens. Trotzdem dauerte der Todeskampf knapp eine Stunde. Autofahrer – laut Polizei ein 53 Jahre alter Mann aus Großenkneten –, Jagdpächter und Polizei mussten tatenlos dabei zusehen. ‚Sie hätten sich strafbar gemacht, hätten sie das Tier erschossen’, erläuterte Maren Fokken von der zuständigen Polizei-Pressestelle auf Nachfrage und verwies auf die strengen Bestimmungen, um einen Wolf erlegen zu dürfen. Als der Arzt des Veterinäramtes eintraf, verendete das Tier.“ Wer schildert das qualvolle Verenden der Vögel, damit sie wenigstens die gleiche Zuwendung erfahren?

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*) Matthias Freude, damals Leiter des Landesumweltamtes Brandenburg.




Gaukelei mit sinkendem Strompreis

Eine Energiewende-Lobby-Organisation in Berlin will uns weismachen, dass der Strompreis 2015 in Deutschland sinkt. Aber die FAZ ebenfalls. Denn sie reichte diese Gaukelei weiter, als sei dies auch ihre eigene Ansicht: Die Stromrechnung wird günstiger. So überschrieb sie ihren Bericht, ohne dies mit An- und Abführungszeichen zu versehen. Privatkunden und Unternehmen könnten sich 2015 zumindest auf einen kleinen Rückgang freuen, lautete die Unterzeile (hier). Die Stromverbraucher-Schutzvereinigung NAEB kommt zum gegenteiligen Ergebnis: „Der Strom wird 2015 noch teurer als schon bisher. Die Hoffnungen auf geringere Stromkosten sind vergeblich. Solange die „Energiewende“ mit dem planwirtschaftlichen und unsozialen Erneuerbaren-Energien-Gesetz (EEG) weitergeht, wird es damit nichts: Der Strompreis muss und wird immer schneller steigen. Das ist zwangsläufig.“

Zwei Lobbies – die eine gegen die Stromverbraucher, die andere für sie

Die besagte Lobby-Organisation trägt den Namen Agora Energiewende (hier)[1]. In ihrer Pressemitteilung vom 6. Januar (hier) steht: „Gestoppt wurde auch der Trend zu steigenden Strompreisen – sowohl die Strompreise für Privat- als auch für Gewerbekunden und Industrie sinken 2015 leicht gegenüber dem Vorjahr. Grund: Sowohl die Vorab-Kontrakte (sogenannte ‚Forwards’) an der Börse für 2015er-Strom als auch die EEG-Umlage 2015 fallen niedriger aus als 2014. Viele Stromvertriebe geben diese Vorteile an ihre Kunden weiter.“ Die NAEB ist ebenfalls eine Lobby-Organisation. Nur arbeitet sie nicht gegen sondern für die Stromverbraucher. Sie hat auch keinen 14-Millionen-Euro-Etat zur Verfügung wie die Agora Energiewende und keine neunzehn bezahlten Mitarbeiter. Denn solche Mitarbeiter kann sie sich nicht leisten, bei ihr sind alle ehrenamtlich tätig.

Weitere Ökostromanlagen erhöhen den Strompreis zwangsläufig

Leider wird „der Trend zu steigenden Strompreisen“ 2015 keineswegs gestoppt. Denn die staatlich angetriebene Erzeugung von „Ökostrom“ mittels Wind, Sonne und Pflanzen wie Mais schreitet weiter voran. Derzeit hat diese „erneuerbare“ Energie schon einen Anteil von 28 Prozent an der deutschen Stromversorgung erreicht. Bis 2035 sollen es 40 bis 45 Prozent werden, bis 2050 mindestens 80 Prozent. Vor allem entstehen immer mehr Windkraftanlagen. Aber das Erzeugen von „Ökostrom“ kostet im Durchschnitt dreimal mehr als Strom aus Steinkohlekraftwerken und fünfmal mehr als Strom aus Braunkohlekraftwerken. Also werden die Erzeugungskosten steigen und mit ihnen der Preis für Strom. Sinken also werden sie schon gar nicht. Denn mit allen weiteren Ökostromanlagen muss sich der Strompreis weiter erhöhen. Zwangsläufig.

Künstlich verteuert der Staat auch den herkömmlich erzeugten Strom

In einer Pressemitteilung schreibt NAEB-Vorstandsmitglied Prof. Dr. Hans-Günter Appel:*) „Doch auch der konventionelle Strom aus den Kohle- und Gaskraftwerken wird mit dem weiteren Ausbau der Ökostromanlagen teurer. Das liegt am EEG: Es zwingt die Strom-Netzbetreiber dazu, den (stark schwankenden und nicht planbaren) Ökostrom mit Vorrang abzunehmen. Strom aus konventionellen Kraftwerken hat dann das Nachsehen. Folglich geht die Jahresstromerzeugung der konventionellen Kraftwerke zurück. Aber die Kapital- und Personalkosten bleiben gleich hoch. Denn die konventionellen Kraftwerke müssen sich in Bereitschaft halten, damit sie einspringen, wenn der Wind nicht weht und die Sonne nicht scheint. Diese Bereitschaft kostet auch Brennstoff, weil die Kraftwerke auf Betriebstemperatur gehalten werden müssen, wenn sie schnell Strom liefern sollen. Wäre das Kraftwerk kalt, würde es Stunden dauern, es wieder anzufahren, während die Ökostromerzeugung innerhalb von Minuten stark schwanken kann. Nur Gaskraftwerke lassen sich in wenigen Minuten auf volle Leistung hochfahren. Sie allerdings sind die teuersten Erzeuger konventionellen Stroms. Kurzum, wie immer man es betrachtet: Mehr teurer Ökostrom zieht zwangläufig wegen der EEG-Bestimmungen auch höhere Kosten für den konventionellen Strom nach sich.“

Neue Ökostrom-Leitungen treiben den Strompreis zusätzlich hoch

Professor Appel weiter: „Doch das ist noch nicht alles. Ökostrom muss im Netz weitergeleitet werden. Wachsende Strommengen erfordern neue Leitungen zu den Verteilerstationen. Das kostet viele Milliarden Euro, die zu bezahlen sind. Und von wem? Natürlich von uns allen, den Stromkunden. Doch damit nicht genug. Der Windstrom aus Norddeutschland soll durch große Stromtrassen bis nach Bayern transportiert werden. Ein Kilometer neue Trasse kostet als Freileitung mehr als 1 Million Euro. Erdverlegt steigen die Kosten auf etwa 8 Millionen Euro. Auch dies muss bezahlt werden. Wird dann Strom durch die Leitungen geleitet, ist der Transport nicht zum Nulltarif zu haben. Es kommt zu Stromverlusten, die von der Küste bis nach Bayern einschließlich der Verluste durch die Transformatoren etwa 10 Prozent betragen. Die Netzkosten werden also erheblich steigen und den Strompreis zusätzlich in die Höhe treiben.“

Spielraum für den Strompreis? Ja, aber nur nach oben

Es gebe „Spielraum für Strompreissenkungen im Jahr 2015“, so zitiert der erwähnte FAZ-Bericht aus einer „Analyse“ der Agora Energiewende. Doch wirklichen Spielraum für den deutschen Strompreis gibt es nur nach oben. Solange die politische Führungsschicht in Deutschland die Energiewende-Politik fortsetzt – und das zu wollen, betont sie mit Kanzlerin Merkel an der Spitze immer wieder – solange wird der Strompreis progressiv weitersteigen. Die folgende NAEB-Grafik veranschaulicht das.   

Die FAZ nennt die Agora Energiewende eine „Denkfabrik für Energiepolitik“ und eine „Non-Profit-Gesellschaft“. Das klingt nach Unabhängigkeit und Neutralität. Das Gegenteil ist der Fall und läuft auf Irreführung der Leser hinaus.**) Sie ist abhängig, sogar sehr, und vertritt Interessen alles andere als neutral. Das zeigt schon ein Blick in die Aufzählung derer, die dem „Rat der Agora“ (hier) und dem Gesellschafterkreis (hier) angehören. Was ihre Aufgabe ist, bestimmen die beiden Geldgeber. Das sind zwei Stiftungen: die Stiftung Mercator und die European Climate Foundation (ECF).

Die beiden Geldgeber wollen globalen Klimaschutz vorantreiben

Die Mercator will „die Energiewende als Motor für globalen Klimaschutz vorantreiben“, die ECF den „Umbau der viertgrößten Volkswirtschaft der Welt hin zu einer klimaverträglichen Energieversorgung“ erreichen. Beides deckt sich und ist Energiewende pur. Die ECF ihrerseits beschreibt sich als „eine Gemeinschaftsinitiative mehrerer großer, international tätiger Stiftungen aus Europa und den Vereinigten Staaten gegen die drohende Erdüberhitzung“. Als Teil des ClimateWorks-Netzwerks (hier) setze sie sich seit 2008 dafür ein, einen wirksamen Klimaschutz in Europa voranzubringen. In der Strategie der ECF spiele Deutschland als größtes und wirtschaftsstärkstes EU-Land eine zentrale Rolle – nicht zuletzt, weil die Energiewende zeige, dass der Umbau hin zu einem umwelt- und klimaverträglichen Energiesystem machbar sei. Näheres über die ECF hier.

Das ist reinrassiger Lobbyismus

Die Agora Energiewende darf also gar nicht neutral sein. Auch ist sie noch nicht einmal ein eingetragener Verein (e.V.), nur eine „Initiative“, schon gar nicht eine „Gesellschaft“ (wie die FAZ schrieb), sondern rechtlich nur ein „Teil“ der Smart Energy for Europe Platform (SEFEP) gGmbH, eingetragen beim Amtsgericht Charlottenburg (HRB 126 115 B). Auch wenn sie selbst nicht auf betriebswirtschaftlichen Gewinn ausgerichtet ist (non-profit), so bedient sie doch massiv rein kommerzielle Interessen, nämlich die ihrer Ratsmitglieder und die ihrer Geldgeber, die an der Energiewende verdienen. Ihr geht es darum „Wie gelingt uns die Energiewende?“ Sie „will den Boden bereiten, damit Deutschland die Weichen richtig stellt. Wir verstehen uns als Denk- und Politiklabor, in dessen Mittelpunkt der Dialog mit den energiepolitischen Akteuren steht Analysieren, verstehen, diskutieren, bewerten: Damit wollen wir die Energiewende voranbringen.“ Das ist reinrassiger Lobbyismus. Wer diese Tatsachen unterschlägt, täuscht seine Leser.

Hinter der Energiewende stehen rein kommerzielle Interessen

Deshalb hat der NAEB-Stromverbraucherschutz einen sehr schweren Stand. Die deutsche Energiewende-Politik dient allein den kommerziellen Interessen zahlreicher Gruppen von Profiteuren, zu denen auch der deutsche Fiskus gehört. Mit Schutz vor anthropogenem Kohlendioxid (CO2) und drohender Erderwärmung wird sie nur begründet, damit sich die Bürger das gefallen lassen. Zu viele von ihnen haben in ihr eine Art Ersatz- oder Zusatzreligion gefunden. Wer einen Glauben hat, zählt sich zu den Guten und findet darin erquicklichen Trost.

Wenn nicht schnell eine Wende der Wende beginnt …

Allerdings ein teurer Trost für die Stromverbraucher. Professor Appel schreibt in seiner NAEB-Pressemitteilung: „Wenn die politische Führung nicht schnell eine Wende der Wende einleitet, werden wir privaten Stromverbraucher im Jahr 2020 für die Kilowattstunde Strom mehr als 50 Euro-Cent bezahlen müssen. Da wir Strom kaum einsparen können, ohne unseren Lebensstandard stark abzusenken, wird es zu einem kräftigen Kaufkraftschwund kommen mit dem Verlust vieler Arbeitsplätze und dem Abstieg von noch mehr Familien in die Sozialhilfe.“ Und der NAEB-Vorsitzende Heinrich Duepmann meint: „Wir brauchen endlich eine Partei, die für eine reale marktwirtschaftliche Energiepolitik eintritt und die unsoziale staatlich-zentrale Planwirtschaft ablehnt. Nur dann bekommt der Stromverbraucher die nötige Wahlfreiheit, um sich für den preiswerteren Strom entscheiden zu können.“

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*) Wenn ich NAEB zitiere, müssen Sie wissen, dass ich Mitglied bei NAEB bin und dort dem Beirat angehöre, also befangen sein kann. Die NAEB-Web-Seite finden Sie hier: www.naeb.de  Die NAEB-Pressemitteilungen hier und hier. Wer sich als Energiewende-Opfer sieht, sollte NAEB unterstützen, indem er Mitglied wird. Je mehr Mitglieder, umso durchsetzungfähiger kann NAEB gegen die Energiewende-Politik auftreten. Ein Beitrittsformular finden Sie hier.
**) Immerhin zutreffend berichtet hatte die FAZ in ihrer Ausgabe vom 16. Oktober 2014 (Seite 20): „Ökostrom-Umlage sinkt, der Strompreis steigt trotzdem – Netzausbau und andere Umlagen treiben Kosten. Zum ersten Mal seit 14 Jahren sinkt im nächsten Jahr die Umlage zur Förderung des Ökostroms. Doch bedeutet das nicht, dass auch der Strompreis stabil bleibt. „In vielen Regionen muss beispielsweise mit weiter steigenden Netzentgelten gerechnet werden“, sagt die Chefin des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW), Hildegard Müller. Der für die Energiewende notwendige Ausbau der Übertragungs- und Verteilnetze kostet in den kommenden Jahren vermutlich Dutzende Milliarden Euro. Weitere fünf Umlagen auf den Strompreis 2015 werden in den kommenden Wochen festgelegt, darunter die für die ungewollten Ausfälle in der Stromerzeugung auf hoher See oder für die Förderung der als besonders wirtschaftlich geltenden Elektrizitätserzeugung durch Kraft-Wärme-Kopplung.“

Haftungsausschluss / Disclaimer siehe hier. Wenn dieser Hinweis nicht unter jedem Beitrag steht, so gilt er doch auch für diese anderen.

Der Beitrag erschien zuerst auf KP-Krauses Blog hier


[1] Anmerkung der Redaktion: Nicht vergessen werden sollte die Tatsache, dass der bisherige Geschäftsführer der AGORA und vormalige Erfüllungsgehilfe von Jürgen Trittin, der Obergrüne Rainer Baake, jetzt als Staatssekretär im BmWi Herrn Gabriel  zuarbeitet, während sein Nachfolger als AGORA Geschäftsführer Patrick Graichen nur aus dem Bundesumweltministerium als “Urlauber” entliehen wurde. So wäscht eine Hand die andere.