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Analyse der BR-Dokumentation: „Gegen den Wind – Windkraft in der Diskussion“

So entsteht der Eindruck einer Ausgewogenheit, die faktisch nicht vorhanden ist. In diesem Beitrag werden die einzelnen Sequenzen der Doku analysiert.

Was geschieht mit dem Zuschauer, der sich diese Dokumentation eines öffentlich-rechtlichen Senders anschaut? Wie wird Wissenschaft dargestellt?

Ist Opposition zum Mainstream erwünscht?

Der Aufhänger ist eine Windkraftanlage, welche in dem Ortsteil Pfettrach der Gemeinde Höhe des Windrades von der Wohnbebauung entfernt. Dafür muss der Gemeinderat, die Gemeinde mehrheitlich die 10H-Regelung für ihren Ort, für dieses Vorhaben aufheben. Was offensichtlich nicht gelang. So geht Demokratie. Deshalb der Abtransport des Windrads nach Danzig. Wo es auch gute Dienste leisten wird. 3,4 MW ist die Nennleistung. Das macht vorsichtig kalkuliert knapp 7,5 Gigawattstunden (GWh) Strom pro Jahr. Zwar nicht kontinuierlich, aber immerhin. In Verbindung mit einem öffentlichen Stromnetz als „Speicher“ erspart es Polen die Produktion von Kohlestrom in entsprechender Menge. Das ist – Achtung Ironie- für das Klima genau so erfreulich, wie der Standort Pfettrach.

Von der Windkraftanlage  à 3,4 MW Nennleistung schwenkt die Doku des BR sehr mutig zum Kernkraftwerk Isar 2, welches eine Nennleistung von 1.485 MW auf die Waage bringt. Und diese in einem Jahr (2019) die Menge von  12.000 GWh „Stromumsetzt erzeugte. Kontinuierlich fließenden Strom. Keinen „Flatterstrom“ ==> dazu später mehr – wie eine Windkraftanlage. Von denen es nicht eine wie in Pfettrach, sondern 1.600 solcher Anlagen bräuchte, um diese Menge Strom rein rechnerisch, aber eben nicht kontinuierlich zu erzeugen. 30,4 % des in Bayern benötigten Strom wird in Kernkraftwerken erzeugt. Kernkraftwerke, die Ende 2021 (Gundremmingen) und Ende 2022 (Isar 2) keinen Strom mehr erzeugen.

Woher soll der Strom dann kommen?

Diese Frage suggeriert die Antwort: Aus Windkraftanlagen. Die Rechnung oben allerdings belegt, wie unsinnig ein solches Unterfangen ist. Das wissen die Macher der Doku. Es geht ihnen letztendlich nur darum, den Zuschauer pro Windkraft zu triggern.

Raimund Kamm, Umweltaktivist, demonstriert mit wenigen Aufrechten gegen die Abstandsregelung vor dem bayerischen Landtag. Sein Hauptargument: Die (der Landtagsabgeordneten) müssten doch einsehen, dass der Klimaschutz jetzt so wichtig ist, und dass wir jetzt auf CO2-freie Energien umschalten müssen. Warum die das machen, ist mir wirklich ein Rätsel. Und sie machen die Arbeitsplätze kaputt, die wir brauchen für die Zukunft.“ Das ist eine wenig überzeugende Aussage, die für Freunde der Energiewende und Befürworter von Kraftwerken, die mittels erneuerbarer Energieträger Strom erzeugen, gleichwohl typisch ist: ´Ihr müsst es doch endlich einsehen, es ist doch sonnenklar, das mit der Energiewende!` Ist es aber offensichtlich nicht. Denn in Pfettrach hat man sich gegen die Verringerung des Mindestabstandes ausgesprochen. Nach und in einem demokratischen Prozeß auf Gemeindeebene.

Der bayerische Ansatz „pro Windkraft“ kann nur über die Abschaffung der 10H – Regelung Erfolg versprechen. Deshalb zeigt die Doku die Flächen, welche noch geeignet wären, aber unter dem Strich praktisch nicht geeignet sind. Wenn die Windkraft in Bayern überhaupt noch eine Chance haben soll, muss die 10H- Regelung fallen. So ´lernt` es der Zuschauer.

Schwenk zu einem Mann, der Windkraftanlagen projektiert. Herrn Sing. Es wird der Eindruck erweckt, dass auf der einen Seite die Gegner der Energiewende mit ihren Windkraftanlagen eine „böse Windradlobby“ bekämpfen, die in Wahrheit aber nur aus heimatverbundenen Einzelpersonen besteht. Und immer noch seien Leute gegen die Windkraft. Was angesichts der schönen Bilder und der hohen Erträge kaum verständlich ist.

Und wieder der harte Schwenk zu einem Kernkraftwerk. Diesmal ist es Grundremmingen. Aber nur pro forma. Berichtet wird darüber nicht. Stattdessen trifft unser Windkraftprojektierer Sing trifft auf den Klimaaktivisten Kamm. Dieser erläutert seine beiden Beteiligungen an Windkraftprojekten. Die eine läuft, die andere nicht. Schön kommt der wirtschaftliche Aspekt ans Licht. Wobei eines klar ist: Ohne die Subventionen durch das EEG würde sich kein Projekt wirklich rechnen. Da wäre der Einsatz für die Umwelt schnell am Ende.

Einführung des Vereins für Landschaft- und Artenschutz in Bayern (VLAB). Der Vorsitzende kommt zu Wort. Der Widerspruch zwischen Naturschutz und in die Natur massiv eingreifende Windkraftanlagen wird formuliert. Bemerkenswert: Der Feldhamster, der 2001 in Aachen grenzübergreifende Gewerbeparkpläne behinderte, feiert in Form diverser schützenwerter Vögel in Bayern fröhliche Urständ.

Diverse Argumente gegen die Windkraft werden genannt. Die Größe der Unternehmen, die auf Gewinnmaximierung im Namen der Energiewende ausgerichtet sind, wird angedeutet. Und deren  Willen, eine urwüchsige Landschaft mit Windkraftanlagen zu überziehen. Wird der Hambacher Forst als Ikone des Naturschutzes von zwielichtigen bis hin zu kriminellen Gestalten mit Zähnen und Klauen „verteidigt“, ist Wald in Bayern und anderswo nur ein Hindernis für den Windkraftausbau. Dagegen stemmt sich der Verein. Der Klimawandel aber sei eine viel größere Bedrohung der Natur als Windkraftanlagen meinen hingegen andere Naturschutzverbände.

Ein angeblich menschengemachter Klimawandel, der erst in einer prognostizierten Zukunft gefährlich sein soll, dessen Schrecken immer mit gesicherter Bestimmtheit vorgetragen werden. Schrecken, die aber durchaus nicht sicher sind. Es könnte auch ganz anders kommen. Das jedoch wird meist verschwiegen. […]

Wahr ist aber auch: Es lässt sich nicht bestimmen, wie wahrscheinlich die Klimarisiken sind. Und viele Extremwetterphänomene sind bislang nicht häufiger geworden. (Anmerkung der Redaktion: Eher seltener).  Erhebliche Unsicherheiten durchziehen nahezu alle Ergebnisse der Klimaforschung. Robuste Klimaszenarien für einzelne Regionen sind bislang nicht möglich, weshalb sich konkrete Folgen der Erwärmung schlecht bestimmen lassen. Dennoch erstellen Forscher Szenarien, die Auswirkungen des Klimawandels auf Gesellschaft und Umwelt erhellen sollen. Je nach politischer Orientierung finden die Modelle Anklang: Linke dramatisieren das Problem, der Klimawandel liefert ihnen Argumente für die Umverteilung von Wohlstand. Rechte beschwichtigen, sie mögen keinen Dirigismus, mithin schon gar nicht beim Klimaproblem, das staatliche Eingriffe größten Ausmaßes zu erfordern scheint. […]  Etwas später heißt es: […] … der Chef des Max-Planck-Instituts für Meteorologie, Jochem Marotzke, äußerte sich jüngst zurückhaltend auf die Frage nach den Kipppunkten: „Die sind denkbar, wir können sie nicht ausschließen, aber wir wissen eigentlich wenig“, sagte er im April der „FAZ“. Auf die Frage, welcher Kipppunkt ihm am meisten Sorge machte, erwiderte Marotzke: „Keiner.“ […] Quelle der beiden Zitate: Hier klicken

Ein Beispiel für die „Klagewut“ des VLAB.

Bemerkenswert: es geht den Bürgern, den Anteilseigner weniger um die Umwelt, die Energiewende. Es geht vor allem um das Geld, welches wegen der Klage ausbleibt. Selbstverständlich sagt niemand, dass die Windkraftgegner mit dem VLAB einen starken Partner haben, der ihre Interessen mit demokratischen Mitteln stark durchsetzt. Raimund Kamm erläutert, daß dahinter der Wille stünde, die Energiewende zu blockieren. Ich habe den Eindruck, dass ihm demokratische Prozesse in der Legislative, in der Judikative nicht gefallen, weil sie das Geldverdienen in Bayern verhindern.

Deshalb wird in der Doku jetzt auf die Strategie des VLAB eingegangen. Ein Anwalt, der die Windkraftprojektierer, die Anteilseigner (oft auch Bürger) vertritt, erläutert dies auf skurrile Weise: Wer viel klagt, gewinnt auch viel. Hinzu kommen die rechtlichen Grundlagen, die schlecht seien. Anschließend werden die Punkte aufgeführt, die beachtet werden müssen. Es reicht vor Gericht nicht, einfach mal daher zugehen und zu behaupten: „Wir retten die Welt, deshalb ist es gut, was wir tun.“ So wie das gerne in Berichten der Presse, in Funk und Fernsehen geschieht. Da sind Menschen und Organisationen, die sich gegen den Windradausbau, die gegen die Energiewende argumentieren regelmäßig Klimaleugner, Energiewende-Bremser oder Schlimmeres.

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Am Beispiel Regensburg wird die „Widersinnigkeit“ des bestehenden Regelwerks dargestellt. Den Wald für die geplanten Bürgerwindräder hat man schon mal gerodet. Weg ist weg, sagt der Rheinländer, das hätten wir schon mal. Und dann kommt doch der VLAB daher und klagt. Besonders bemerkenswert sind die Ausführungen der Landrätin. Der Begriff ´Kollateralschäden` fällt auf. Die Bäume weg. Wer haftet?

 

Was schlägt der VLAB vor?

Die Laufzeitverlängerung von bestehenden Kernkraftwerken. Das ist blanke Theorie. Da ist der VLAB schlecht informiert. Ein Kernkraftwerk schaltet man nicht einfach mal so an oder ab. Da sind immense Vorbereitungen technischer, juristischer und gesetzgeberischer Art notwendig. Da würde es schon wundern, wenn Ende 2020 noch ein Kernkraftwerk in Deutschland am Netz wäre. Jetzt bringt die Doku eine ´wissenschaftliche Meinung` zur Kernkraft. Nachdem zur Laufzeitverlängerung ein „Warum nicht, ist ja CO2-frei?“ etwas hinterfotzig hineingefragt wurde. Die Meinung von Prof. Jürgen Karl  aber ist dünn, so dünn, dass man nicht von Wissenschaft, sondern von – meine Meinung – willfährigem Kadavergehorsam Richtung Politik sprechen muss. Nach Fukushima hat er das Thema Kernenergie in Forschung und Lehre ad acta gelegt. Jetzt arbeitet der Professor an der Entwicklung von leistungsfähigen Stromspeichern.

Prof. Karl hatte die Eingebung, dass die Zukunft bei den Erneuerbaren liegt. Vor allem auch, weil die so günstig seien.

Einschub:

Ohne Subventionen läuft weder bei Wind- noch bei Sonnenkraft irgendetwas. Dann müssen noch ausreichend Backup-Gaskraftwerke gebaut werden, damit bei Ausfall der Erneuerbaren das Land weiter Strom bekommt. Das verteuert die Energiewende enorm. Einschub Ende. Dann wird von Strom aus Überschusswind geredet. Den gibt es faktisch nicht, wie meine wöchentlichen Analysen belegen. Nicht mal alle erneuerbaren Energieträger zusammen haben in der Vergangenheit ausgereicht, um auch nur eine Stunde den Strombedarf Deutschlands zu decken. Prof. Karl meint, die Kernkraftwerke, die aktuell noch in Deutschland Strom erzeugen stellten ein Sicherheitsrisiko dar. 30 Jahre hielten solche Anlagen, hätte er – wahrscheinlich vor 30 Jahren – gelernt. Dass die deutschen Kernkraftwerke allesamt auf höchstem Sicherheits- und Wartungsstand stehen, weiß er wohl nicht, will er nicht sagen. Dann lieber Angst verbreiten.  Im Übrigen bleibt es aus den oben erwähnten Gründen ohnehin beim Ausstieg komplett bis Ende 2020. Dennoch ist das Thema Kernenergie Thema bei der Diskussion über die zukünftige Stromversorgung Deutschlands.

Dann kommt ein abrupter Themenwechsel. Offensichtlich musste das Buch einer Freundin im Geiste promotet werden. Die Doku stolpert hinein in die „Klimaleugnerszene“, die Klimaschmutzlobby, wie krampfhaft ironisch das Buch von Annika Joeres und Susanne Götze heißt.

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In Deutschland bündelt sich gemäß der Doku die „Klimaleugnerszene“ im Europäischen Institut für Klima & Energie, kurz EIKE genannt. EIKE veranstaltet alljährlich für jedermann zugängliche Kongresse. 2019 wurde der geplante Kongress wahrscheinlich von linksorientierten „Klimafreunden“ sabotiert. So mussten Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt werden, damit überhaupt Räumlichkeiten zur Durchführung des Kongresses gefunden werden konnten. Trotz Geheimhaltung des Ortes kam es zu den im Bericht gezeigten Demonstration, bei der man die Antifa-Fahne kurz aufblitzte. Der ganze Vorgang um den Kongress 2019 belegt, dass es den Freunden der Energiewende nicht um Wissenschaft geht, sondern um die Durchsetzung eines anderen – grundgesetzwidrigen – Gesellschaftsmodells, in dem die einen die Wahrheit in jeder Hinsicht mit Riesenlöffeln gegessen haben und die anderen die Leugner sind, die bekämpft werden müssen.

„Nach Angabe des Bundesumweltamtes verbreitet Eike Thesen, die dem wissenschaftlichen Konsens widersprechen.“

Das Umweltbundesamt und viele, viele andere Institutionen und ´Wissenschaftler` haben offensichtlich nicht verstanden, wie Wissenschaft funktioniert. These, Antithese, Synthese heißt der dialektische Dreiklang von Wissenschaft. Nicht einseitig festgelegter Konsens. Willfähriges Ausblenden der Antithese in Politik und Medien, weil deren Protagonisten nicht die ´richtige` politische Einstellung haben, ist der Tod von Wissenschaft, von Disput, ist der Tod um das Ringen von Wahrheit. Ringen um Wahrheit ist übrigens keine demokratische Veranstaltung. Es zählen Argumente, Beweise und nicht die Mehrheitsmeinung. Nichtmarxistische Wissenschaft will nicht verifizieren, sondern falsifizieren. Deshalb ist das permanente Ausblenden einer nicht genehmen Gegenmeinung, deshalb ist allein der Begriff „Leugner“ in diesem Zusammenhang verleumderisch und höchst wissenschaftsfeindlich.

Das sieht die Doku natürlich ganz anders. Doch statt auf eine eigene Argumentation zurück zu greifen, bringt der öffentlich-rechtliche Sender Aussagen der bereits oben erwähnten Susanne Götze. Diese Aussage ist gleichwohl weder wissenschaftlich noch sonst irgendwie begründet. Sie speist sich allein aus dem Buch „Klimaschmutzlobby“, dessen Kernaussage darin besteht, dass ´alte, weiße Männer` und geldgierige Lobbyisten der ´alten` Energieträgerwirtschaft die Energiewende sabotieren, um Unmengen Kohle zu schaufeln. Dabei sei ihnen die Zukunft der Erde vollkommen gleichgültig. Dabei verkennt Frau Götze vollkommen, dass die sogenannten Klimawandelleugner bei EIKE und anderswo finanziell „da“ sind. oder glaubt irgendjemand, dass ein Prof. Lüdecke, ein Michael Limburg u. v. a. aus wirtschaftlichen Erwägungen engagiert sind.

Die einzige Verschwörungstheorie formuliert Frau Götze im Prinzip selbst. Es gibt eben die große Klimaschmutzlobby, die versucht, jeglichen Fortschritt, nicht nur in Sachen Energiewende, sondern auch politisch abzuwürgen. Das Beispiel der Werte-Union Bayern soll die „Unterwanderung“ wohl belegen. Und ja, es stimmt, die meisten der Energiewendegegner kommen aus dem ´rechten` Lager, das sich an den Realitäten der Welt orientiert und nicht irgendwelchen linken Ideen nachhängt, die in der Vergangenheit am Ende immer Leid und Elend hervorgebracht haben. Vor allem weil die – Mitarbeiter der – Mainstream-Medien ebenfalls mehrheitlich grün-linken Ideen nachhängen, kommt es zu einem Ungleichgewicht der Kräfte. So entsteht in der Bevölkerung der völlig falsche Eindruck, dass als Wahrheit dargestellte Sachverhalte tatsächlich Wahrheit seien. Da bekommt das Verhindern von Gegenmeinungen und deren Diskreditierung (Klimaleugner) auf einmal politisch-motivierten Sinn.

Um diesen Eindruck zu verhindern, bringt die Doku genau jetzt eine recht ausgewogene Darstellung von den Bemühungen der Windkraftprojektierer, die Anlagen naturschutzgerecht und vorschriftsmäßig zu gestalten und Argumenten von Windkraftgegner. Am Ende bleiben die Argumente „keine Speicher“ und „Flatterstrom“. Was in keiner Weise die Argumentationslinie der Windkraftgegner widerspiegelt. Die drehte sich um Gesundheit und Landschaftsbild. Da der BR aber mit Prof. Jürgen Karl den Experten in Sachen Speicher und Flatterstrom hat, kommt dieser zu Wort. Als wohltuender Gegensatz zum Klimaleugnerverein EIKE erklärt dieser die Energiewendewelt und räumt mit einem der Mythen der Klimaleugner auf. Dem Flatterstrom, den Windkraftanlagen angeblich erzeugen.

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Dieser Teil der Doku ist wissenschaftlich betrachtet eine Katastrophe für die Freunde der Energiewende. Das, was Prof. Karl in Sachen Flatterstrom von sich gibt, ist nachweisbar Unfug. Meine E-Mail vom 5.7.2020 hat er nicht beantwortet. Ebensolcher Unfug ist des Professors Prognose, dass in Zukunft Speicher die noch zu bauenden Backup-Gaskraftwerke ersetzen werden. „Für ihn [Prof. Karl] ist klar, die konventionellen Kraftwerke sind eine veraltete Technologie. Es müssen neue Technologien her.“ Aber nicht mit diesem Professor. Der zeichnet sich vor allem durch Ignoranz und Halbwissen (Flatterstrom, Umfang von Speichermöglichkeiten Strom) aus. Schließlich geht die Doku auf die Gegner der Energiewende ein. Die legen Studien vor. Studien auch von Doktoren, Ingenieuren und meist emeritierten Professoren. Das mache Eindruck und überfordere den Bürger. Dann die Argumente von Energiewende-Verteidigerin Susanne Götze: „Ich kann Ihnen sagen, dass bei EIKE und den ganzen Studien keine einzige dabei ist, die wissenschaftlichen Standards genügt, oder die jemals durch eine Universität oder durch eine wissenschaftliche Fachzeitschrift gegangen sind. Das sind Verschwörungstheorien“.

Aber EIKE ist ein wissenschaftliches Insitut, dass zusätzlich zu seinen wissenschaftlichen Veröffentlichungen (Anmerkung für Frau Götze, Frau Jöres und Macher der Doku: Dazu gibt es auf der Website von EIKE extra den Menuepunkt „Publikationen“) einen vielgelesenen Blog betreibt, der sich schwerpunktmäßig mit den Neuigkeiten zu den Themen Energie und Klima beschäftigt. Es ist daher sowohl eine wissenschaftliche Institution, und beansprucht ebenso Wissenschaft zu betreiben wie beispielsweise das Potsdam Institut für Klimafolgenforschung (PIK), es ist sogar juristisch identisch wie das PIK als Verein strukturiert, aber auch ein Nachrichtenkanal der sich zu den genannten Theme tagtäglich äußert.  Daher erscheinen auf www.eike-klima-energie.eu regelmäßig Beiträge, die wissenschaftlichen Standards genügen, die aber sehr oft gerade nicht einem (pseudo-) wissenschaftlichen Konsens pro „menschgemachten Klimawandel oder pro Energiewende entsprechen. „Pseudo“, weil die Gegenrede praktisch ausgeblendet wird. „Pseudo“, weil der Umbau der Gesellschaft in eine technokratisch ausgerichtete Ökowissenschaftsdiktatur das Ziel ist, welches im programmatischen Hauptgutachten ´Die große Transformation` niedergelegt ist. Dass die Beiträge von EIKE medial und politisch praktisch totgeschwiegen werden, belegt eindrucksvoll die Sorge der Transformierer, der Umbauer der Gesellschaft, dass die Bevölkerung, große Teile der Bevölkerung womöglich noch aufwachen könnten und bei diesen Unterfangen nicht mitmachen.

Nachdem Spiegeljournalistin Götze nochmals ihre unhaltbaren Behauptungen aufstellen durfte, wird der Einfluss von EIKE auf Politik und Windkraftgegner dokumentiert. Gut so. Immer dann, wenn EIKE mit seinen Beiträgen zu einem Gegenpol zur nicht hinterfragbaren Energiewendepolitik der aktuellen Politik mit ihren medialen Helfershelfern darstellt: Umso besser. Das macht Debatte möglich, das sind demokratische Prozesse. Vergessen wir nicht. Am Ende war eine Mehrheit in Pfettrach gegen den Aufbau des Windrades.

Um es kurz zu machen: Vor der 10H – Regelung in Bayern  genehmigte Windkraftanlagen dürfen nicht gebaut werden. Bereits erstellte dürfen bleiben. Raimund Kamm hat (fast) umsonst gekämpft. Jetzt sollte er sich fügen. Die Windkraft in Bayern ist praktisch tot. Nicht wegen EIKE, vor allem wegen demokratischer Prozesse auf landes- und kommunaler Ebene. EIKE gibt seine Expertise. Sonst nichts. Entscheidend sind die Bürger und ihre gewählten Vertreter. Demokratie pur.

Politische Dokumentation des BR vom 17.6.2020 = Quelle aller Video-Ausschnitte




Woher kommt der Strom? Stundenrekord

Nur gut 2 GW fehlten an den 100 Prozent. Das scheint nicht sonderlich viel zu sein. Also rechnen wir mal. Die installierte Leistung Windkraft gesamt liegt 2020 aktuell bei 61,67 GW. Die Windkraftwerke an Land und auf See produzierten am 4.7. 2020 um 14:00 Uhr 28,02 GW. Das sind 45,43 Prozent der installierten Leistung. Wie viele Windkraftanlagen mit einer Nennleistung von 3 MW (Abbildung, bitte unbedingt anklicken. Es öffnen sich alle Abbildungen und mehr) hätten zusätzlich vorhanden sein müssen, um die 2 GW, und damit die 100 Prozent Strom aus erneuerbaren Energieträgern zu erzeugen? Bei angenommen 45,43 Prozent erzeugtem Strom aus der Nennleistung sind 2,2 Windkraftanlagen notwendig, um deren Nennleistung 3 MW faktisch zu erzeugen. Es wären bei 2 GW = 2.000 MW benötigtem Strom 2.000 / 3 x 2,2 = 1.467 Windkraftanlagen à 3 MW zusätzlich nötig gewesen, um die 100 Prozent zu erreichen. Da bekommen 2 GW schon ein ganz anderes Gewicht.

Hätte man – rein theoretisch – die an den 100 Prozent fehlenden 2 GW aus gespeichertem Grünen Wasserstoff gewinnen wollen, hätte es ursprünglich überschüssigen Windstrom gebraucht, der mit Hilfe von 10.672 Windkraftanlagen à 3 MW – Stromausbeute im Gesamtdurchschnitt 25 Prozent der Nennleistung – erzeugt worden wäre (Rechenweg: Abbildung 1).

Grundrechenarten und Dreisatz reichen oft aus

Günther Wirst hat im Zusammenhang mit meinen Ausführungen zur Elektromobilität einige Leserbriefe geschrieben, die unter Abbildung 2 zusammengefasst sind. Er belegt damit, dass man nicht unbedingt Experte sein muss, um eine Technologie zumindest überschlägig auf ihren Nutzen bezogen auf ein Ziel, hier die CO2-Ersparnis, zu beurteilen. Grundrechenarten und Dreisatz reichen oft aus, um sich ein Bild zu machen.

Die 27. Woche (Abbildung 3) brachte viel Strom aus erneuerbaren Energieträgern. So viel, dass der Strom zweimal verschenkt und einmal mit Bonus abgegeben werden musste. Unsere Nachbarn freute es. Und es gab selbstverständlich Phasen, in denen der benötigte Strom nach Deutschland importiert werden musste. Das freute unsere Nachbarn ebenfalls. Es wurden verhältnismäßig hohe Preise aufgerufen. Das Preisdifferenzgeschäft blühte.

Die Tabelle mit den Werten der Energy-Charts und der daraus generierte Chart ergänzen die Charts der Agora-Energiewende. Die Im-/Exportwerte in und aus den einzelnen Ländern finden Sie für das bisher aufgelaufene Jahr hier, für die 27. Woche hier. Zusätzlich gibt es heute wieder die auf den realen Zahlen 2020 angenommene theoretische Verdoppelung der installierten Leistung Wind- und Sonnenkraft (Abbildung 4). Schauen Sie sich diese Auswertung bitte vor allem unter dem Aspekt der Größenordnungen an. Beachten Sie bitte, dass eine Terawattstunde = 1.000 Gigawattstunden = 1.000.000 Megawattstunden entspricht.

Die Tagesanalysen

Sonntag, 28.6.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 63,55 Prozent, davon Windstrom 28,97 Prozent, Sonnenstrom 17,76 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 16,82 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Recht gleichmäßige Stromerzeugung der erneuerbaren Energieträger mit einer starken Mittagsspitze, kombiniert mit wenig Bedarf am Sonntag lässt den Strompreis gegen null fallen. Es muss nur wenig Strom per Saldo importiert werden. Der allerdings kostet. Eine gute Gelegenheit für Preisdifferenzgeschäfte. Frankreich, die Schweiz, aber auch Österreich profitieren. Der bundesdeutsche Stromkunde eher nicht.

Montag, 29.6.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 57,94 Prozent, davon Windstrom 26,19 Prozent, Sonnenstrom 17,46 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 14,29 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

War gestern der Strompreis am Vormittag noch moderat, bildet er heute dort eine erste Preisspitze für Importstrom. Über Mittag tendiert der Exportpreis gegen 20 €/MWh. Zum Abend die gegenüber dem Morgen etwas niedrigere Preisspitze. Wer importiert, wer exportiert? Hier klicken.

Dienstag, 30.6.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 67,13 Prozentdavon Windstrom 38,46 Prozent, Sonnenstrom 16,08 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 12,59 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Starke Windstromerzeugung, befriedigende Sonnenstromerzeugung führen dazu, dass der Strom über Mittag verschenkt werden muss. Bis auf den mittlerweile fast obligaten Vorabend/Abend erzeugt Deutschland seinen benötigten Strom selbst. Sonnenstrom fällt Zug-um-Zug weg, der Bedarf steigt etwas, der Wind gleicht es nicht ganz aus, die aufgedrehten Pumpspeicher auch nicht: Der fehlende Strom wird zu Höchstpreisen importiert. Vor allem die kleine Schweiz freut sich: Verkauft doch Strom zu hohen Preisen, den sie über Mittag geschenkt bekommen hat. Natürlich nicht denselben Strom. Das Geschäft funktioniert jedenfalls.

Mittwoch, 1.7.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 54,01 Prozent, davon Windstrom 24,09 Prozent, Sonnenstrom 16,79 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 13,14 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Die Wind- und Sonnenstromerzeugung lässt etwas nach. Morgens und abends muss Strom netto importiert werden. Nichts Neues also. Auch das Preisgefüge bleibt: Morgens und abends hohe Importpreise. Über Tag relativ niedrige Exportpreise. Heute profitieren mal die Niederlande.

Donnerstag, 2.7.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 44,80 Prozent, davon Windstrom 14,40 Prozent, Sonnenstrom 16,00 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 14,40 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Wind- und Sonnenstromerzeugung lassen weiter nach. Die deutsche Stromerzeugung liegt über Tag auf Kante. Das Preisgefüge verändert sich kaum. Nur die aufgerufenen Preise verändern sich. Von 0:00 bis 05:00 sind die Strompreise generell niedrig, weil da der Bedarf am geringsten ist. Um 3:00 Uhr werden 27,20 €/MWh aufgerufen. Um 19:00 Uhr mit 52,65 €/MWh fast das Doppelte. Wer profitiert? Hier klicken.

Freitag, den 26.6.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 51,20 Prozent, davon Windstrom 19,20 Prozent, Sonnenstrom 18,40 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 13,60 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Heute wird bereits um 8:00 Uhr der Tageshöchstpreis mit knapp 50 €/MWh aufgerufen. Deutschland importiert vom 0:00 bis 9:00 Uhr per Saldo Strom. Erst ab 10:00 Uhr reicht die eigene Stromerzeugung. Der Preis sinkt. Um 16:00 Uhr bekommt Deutschland nur noch 24,22 €/MWh für den Exportstrom. Ab 18:00 Uhr wird wieder importiert. 27,24 € müssen bezahlt werden. Viel mehr wird es diesen Abend nicht. Bemerkenswert: Hauptlieferanten des Stroms für Deutschland sind heute die Niederlande und Dänemark.

Samstag, 27.6.2020: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 68,49 Prozent, davon Windstrom 41,10 Prozent, Sonnenstrom 15,75 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 11,64 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Heute brummt die Stromerzeugung mittels erneuerbarer Energieträger: Um 14:00 ein Stundenrekord. Fast erreichen die Erneuerbaren den Bedarf. Natürlich nur, weil der Bedarf relativ gering ist. Schließlich ist Wochenende. Dennoch. Irgendwann werden die 100% Bedarfsdeckung erreicht werden. Das wird einen Jubel geben. Fakt aber ist auch, dass die Erneuerbaren Energieträger Wind- und Sonnenkraft niemals eine kontinuierliche, sichere und hohe Stromerzeugung hergeben werden. Auch wenn sogenannte Virtuelle Kraftwerke die Koordination der vielen tausend dezentralen Einzelanlagen vornehmen.

Die Stromerzeugung schwankt, sie ist höchst volatil. Und wird es bleiben. Hinzu kommt, dass der Strom, der mittels erneuerbarer Energieträger erzeugt wurde, die Preise in die Höhe treibt. Dieser Rekordtag ist dafür ein feines Beispiel. Praktisch verschenkt Deutschland den Strom von 9:00 bis 15:00 Uhr. Um 13:00 Uhr muss noch ein kleiner Bonus = 56.544 € mitgegeben werden. Die werden unter unseren hocherfreuten europäischen Nachbarn aufgeteilt.

Ordnen Sie Deutschlands CO2-Ausstoß in den Weltmaßstab ein. Zum interaktiven CO2-Rechner: Hier klicken. Noch Fragen?

Ergänzungen? Fehler entdeckt? Bitte Leserpost schreiben! Oder direkt an mich persönlich: stromwoher@mediagnose.de. Alle Berechnungen und Schätzungen durch Rüdiger Stobbe nach bestem Wissen und Gewissen, aber ohne Gewähr. Die bisherigen Artikel der Kolumne Woher kommt der Strom? mit jeweils einer kurzen Inhaltserläuterung finden Sie hier.

Zuerst erschienen bei der Achse des Guten; mit freundlicher Genehmigung.

Rüdiger Stobbe betreibt seit vier Jahren den Politikblog  www.mediagnose.de




Unzuverlässige Winde auf See: Ausbeute der offshore Windkraftanlagen in einigen europäischen Ländern

Der einfachste Weg zu demonstrieren, warum sich keine Volkswirtschaft jemals mit Windkraft betrieben hat (und warum keine Volkswirtschaft dies jemals tun wird), besteht darin, sich die aktuellen Zahlen anzusehen. Paul Homewood tut genau das mit Hilfe einer neuen Website, die die erbärmlichen Outputs von Windparks in ganz Europa und Großbritannien erfasst.

 

Neue Website für Windparkdaten

Not a lot of people know that,

Paul Homewood, 17. Mai 2020

Jemand hat mich auf diese Website hingewiesen, die viele nützliche Daten zu erneuerbaren Energien einiger europäischer Länder enthält:

https://energynumbers.info/uk-offshore-wind-capacity-factors

 

Es lohnt sich, damit herumzuspielen, denn eine nützliche Funktion ist eine Tabelle mit Leistung, Kapazitätsfaktoren usw. für jede Offshore-Installation in Großbritannien. Derzeit beträgt die durchschnittliche Kapazitätsbelastung nach 12 Monaten 40,6%.

[und auch Dänische, Deutsche und Belgische Offshore Installation, sowie kombinierte CO2 arme Stromerzeugung in Deutschland: Kernkraft und EE]

Was ich besonders nützlich fand, ist diese Tabelle:

Es zeigt die zeitliche Verteilung der Kapazitätslasten (des tatsächlich gelieferten Stromes)  sowohl für einzelne Windparks als auch insgesamt [– hier UK offshore!]

So betrug beispielsweise der Auslastungsfaktor in 50% der Fälle 36,3% oder mehr im Durchschnitt.

Die Kurve für alle Windparks ist über die letzten fünf Jahre gerechnet.

Wenn wir uns Extreme ansehen, stellen wir fest, dass die Auslastung 31% der Zeit unter 20% liegt, dh unter der Hälfte des Durchschnitts.

Am anderen Ende liegt die Leistung in 12% der Zeit über 80%.

Mit anderen Worten, die Auslastung ist für 43% des Jahres entweder extrem hoch oder extrem niedrig. Dies widerlegt die Behauptung, dass Windkraft die meiste Zeit zuverlässig ist und dass die Auslastung aufgrund der weit verbreiteten geografischen Verteilung geglättet wird – in gern behaupteten Worten:  „ der Wind immer irgendwo weht!“

Aus o.g. Informations-Webseite: Hier die obige Kurve, aber für deutsche offshore Windkraftanlagen

Insbesondere wird allgemein behauptet, dass Winde auf See viel weniger volatil sind als über Land.

Not a lot of people know that

https://stopthesethings.com/2020/06/11/woeful-wind-new-data-shows-wind-power-output-is-pathetic-across-uk-europe/

Übersetzt durch Andreas Demmig




Gefährdete Vogelarten müssen weichen, damit Windparks errichtet werden können

Jetzt ist es schon schlimm genug, Millionen von Vögeln und Fledermäusen ungestraft von Windturbinenflügeln in Scheiben schneiden und Schreddern zu lassen (deren äußere Spitzen mit über 350 km/h kreisen). Es ist jedoch etwas ganz anderes, vollkommen gesunde Tiere abzuschießen, einfach weil ihre Anwesenheit Ihre Möglichkeit gefährdet, diese Windschredder überhaupt erst zu errichten.

Aber genau das ist in Deutschland passiert, wo Investoren den gefährdeten Rotmilan abschießen, um Platz für industrielle Windkraftanlagen zu machen und ihren Weg freimachen, um vom deutschen EEG zu profitieren.

Aus Gründen des copyrights habe ich keine Bilder der Originalquellen von getöteten Wildvögeln übernommen. Wer starke Nerven hat, kann hier die Galerie der Bilder sehen, die Google gefunden hat. – Der Übersetzer

 

Baden-Württemberg
Drittes Schlagopfer am Windpark Hilpensberg zeigt Wirkungslosigkeit von Nebenbestimmungen

Naturschutz-Initiative 08.05.2020

Rotmilane und Windkraft passen einfach nicht gut zusammen.

Rotmilane suchen ihre Beute in Gebieten, in denen Bauern Wiesen mähen oder Felder pflügen. Dies kann sich jedoch als tödlich erweisen, wenn in unmittelbarer Nähe eines Windparks wie dem in Baden-Württemberg Grünfutter gepflanzt wurde.

Wenn diese Felder gemäht werden, suchen die Rotmilane im Heu nach Nahrung. Es ist ideal für sie, aber möglicherweise auch tödlich, weil sie bei der Jagd ihren Blick nach unten und nicht nach vorne richten. Der Windpark Hilpensberg wurde sogar in einem Rotmilangebiet zugelassen. Jetzt ist eines der schönen Tiere wieder Opfer geworden, wie die  Naturschutzinitiative berichtet :

Laut dem Biologen Immo Vollmer kann die Schlussfolgerung nur sein, dass wir keine Windkraftanlagen mehr in Gebieten bauen sollten, in denen Rotmilane nisten oder in denen Bussarde häufig nach Nahrung suchen. Andernfalls hat der Rotmilan, der in Deutschland sein weltweit größtes Distributionszentrum hat, keine Zukunft, da die Verlustrate bereits fast in der Größenordnung der Nachwuchsrate liegt.

Naturschutz-Initiative

 

Borchen: Brütende Rotmilane wegen Windkraft erschossen?

Radio Hochstift, 8 Mai 2020

Ein weiterer trauriger Fall  wurde gerade in Nordrhein-Westfalen gemeldet. In der Nähe von Paderborn wurde ein brütendes Rotmilanweibchen in seinem Nest erschossen.

Die dortigen Bürgermeister und Ortsvorsteher sehen diesen Vorfall im Zusammenhang mit Plänen, weitere Windkraftanlagen zu errichten [in diesem Gebiet stehen sowieso sehr viele Windräder].   Bei der letzten Verhandlung vor dem Verwaltungsgericht Minden habe die Richterin das Vorhaben befürwortet – für den Fall, dass dort „keine schützenswerten Arten nachgewiesen werden könnten.“

Nachdem das Tier hingerichtet wurde, ist diese Bedingung erfüllt. Wahrscheinlich nur ein Zufall oder vielleicht Selbstmord, um die Windkraftanlagen zu ermöglichen und aus dem Weg zu gehen?

Jetzt hat der Täter in Borchen-Dörenhagen die Situation herbeigeführt, über die das Gericht laut nachgedacht hatte. Die Region muss sich auch selbst zuschreiben, dass dieses erschütternde Ausmaß erreicht wurde. Der Bezirk Paderborn legt keine Berufung gegen Windkrafturteile ein, obwohl er sie als ungerecht ansieht.

Radio Hochstift

 

Gefunden über

https://stopthesethings.com/2020/06/05/shootin-up-developers-killing-endangered-red-kites-to-make-way-for-wind-turbines/

Zusammengestellt und übersetzt durch Andreas Demmig




Bestechung zum Ausbau der Windenergie

 Kosten der Stromerzeugung

 
Wir müssen in Deutschland zwei Gruppen von Stromerzeugern unterscheiden.
1. Stromerzeuger, die regelbar sind und jederzeit planbar die verlangte Leistung produzieren können. Das sind die Kern-, Kohle- und Gaskraftwerke mit 3 bis 7 Cent je Kilowattstunde (Ct/kWh) Erzeugungskosten, die Wasserkraftwerke mit 3 bis 10 und die sogenannten Biogasanlagen mit 10 bis 17 Cent. Wasserkraftwerke und Biogasanlagen können ihre Strommenge kaum noch erhöhen, weil es dafür an Flächen fehlt. Das Rückgrat der Stromerzeugung sind die Dampf- und Gaskraftwerke, denn sie liefern mit ihren großen rotierenden Massen auch die Momentanreserve, die für die Netzstabilität notwendig ist. Aber Steinkohle und Gas müssen importiert werden. Braunkohle dagegen ist der einzige nennenswerte heimische Energieträger. Mit dem Verzicht auf die Braunkohleverstromung ist Deutschland voll vom Ausland abhängig und damit beliebig erpressbar.
2. Stromerzeuger, deren Leistung vom Wetter bestimmt wird. Das sind die Windgeneratoren und Solaranlagen. Deren Leistung an Land schwankt zwischen 0  Prozent bei nächtlicher Windstille und 60  Prozent bei Starkwind und Sonnenschein, bezogen auf die installierte Leistung. Im Jahresmittel leisten die Windgeneratoren nur 20  und die Solaranlagen nur 10  Prozent. Auf See werden gelegentliche Spitzenleistungen von mehr als 80  Prozent erreicht, aber im Jahresdurchschnitt weniger als 40  Prozent.  Die Erzeugungskosten von Windstrom an Land liegen bei 8 Ct/kWh, auf See bei 15 und von Solarstrom  bei 13 Cent. Der Wert dieses Stromes liegt jedoch deutlich unter diesen Erzeugungskosten, weil er meist nicht verfügbar ist, wenn man ihn braucht. Daher müssen Regelkraftwerke künstlich gedrosselt („unter Teillast“) mitlaufen. Wird mehr Strom gebraucht, werden sie hochgefahren, wenn das Stromangebot aus Wind und Sonnenschein steigt, werden sie gedrosselt. Wind- und Solarstrom können also immer nur einen Teil des Kraftwerkstromes ersetzen.

Was ist Fakepower?

Und sie sind teuer. Trotzdem plant die Bundesregierung mit diesem Strom die Vollversorgung Deutschlands. Das ist wirtschaftlicher und das ist technischer Unsinn. Um ihn gleichwohl durchzusetzen, werden den Bürgern zu den Kosten und sonstigen Auswirkungen einseitige und auch falsche Angaben aufgetischt. Daher nennt  der Stromverbraucherschutz NAEB diesen Strom „Fakepower“ (Fake = Fälschung, Täuschung). Die Angaben über die Produktionskosten von Fakepower unterscheiden sich erheblich – je nachdem, ob sie von Befürwortern oder Kritikern der Energiewende kommen. Vergütet jedenfalls wird die Fakepower den Erzeugern mit durchschnittlich 14 Ct/kWh. Diese Zahl stammt von den  Übertragungsnetzbetreibern, die für die Auszahlung der Vergütungen nach dem EEG zuständig sind. Der Börsenpreis von Fakepower schwankt zwischen 3 bis 0 Cent. Bei Starkwind und Sonnenschein und gleichzeitig geringer Stromnachfrage geht der Börsenpreis sogar ins Minus. Damit der  Überschussstrom entsorgt wird, erhalten die Abnehmer ihn nicht nur gratis, sondern sogar noch Geld dazu. Allein im letzten Monat (April 2020) war das siebenmal der Fall. Im laufenden Jahr  2020 gab es bereits fast 200 Stunden mit solchen negativen Strompreisen.

Fakepower als Preistreiber

Deutschland kann preiswert und sicher mit Kraftwerksstrom versorgt werden. Es sind auch keine neuen Stromtrassen erforderlich. Fakepower verteuert den Strom nicht nur durch die EEG-Umlage (das ist die Differenz zwischen Vergütung und Börsenpreis), sondern weiterhin durch steigenden Regelaufwand, durch Ersatzkraftwerke, durch neue Trassen von Nord nach Süd und Verstärkung der Verteilernetze und durch höhere Stromverluste wegen längerer Leitungen. Hinzu kommen noch die Ausgleichkosten für das Abschalten von Industrieanlagen, wenn die Fakepowererzeugung  durch Wolken oder nachlassenden Wind plötzlich abfällt. Jede neue Fakepower-Anlage erhöht zwangsläufig die Stromkosten weiter. Nur mit Fakepower allein kann kein sicheres Stromnetz aufgebaut bzw. erhalten werden. Das zeigen unter anderem die Inseln El Hierro (Kanaren) und Graciosa (Azoren), die komplett auf Solar- und Windstrom umsteigen wollten. Der Strompreis stieg auf über 100 Ct/kWh. Trotzdem war eine sichere Versorgung nur mit Dieselgeneratoren möglich, die immer wieder einspringen mussten. Die Inseln werden inzwischen wieder weitgehend mit Dieselgeneratoren versorgt  – mit sinkenden Strompreisen.
Die deutsche Regierung nimmt diese negativen Erfahrungen nicht zur Kenntnis. Sie will die Stromerzeugung aus Wind und Sonne immer noch weiter ausbauen, obwohl bei Starkwind und Sonnenschein schon heute Fakepower im Überschuss erzeugt wird, die kostenpflichtig entsorgt werden muss. Sie will die Leistung der Windgeneratoren und Solaranlagen verdreifachen: von heute über 100.000 MW auf 300.000 MW. Rein rechnerisch könnte man damit etwa 80 Prozent des Strombedarfs in Deutschland decken. Praktisch und technisch ist das nicht möglich. Der Überschussstrom muss entsorgt werden und geht verloren. Ihn zur Erzeugung von Wasserstoff zu verwenden, ist unwirtschaftlich. Für ein stabiles Netz brauchen wir mindestens 45 Prozent Leistung aus den Kraftwerken, die mit ihren großen rotierenden Generatoren die Frequenz stabilisieren und den Takt für das Einspeisen von Fakepower vorgeben. Wie die wachsenden Mengen von Überschussstrom zeigen, haben wir bereits jetzt die Grenze für das Einspeisen von Fakepower erreicht. Doch die mächtige Lobby der Energiewendeprofiteure im Verein mit Klimaschutzideologen hat den Bau von weiteren Fakepower-Anlagen durchgesetzt.

Widerstand gegen Fakepower wächst

Gegen den Bau von Windkraftanlagen wenden sich inzwischen rund eintausend Bürgerinitiativen, die in dem Verband „Vernunftkraft“ zusammengeschlossen sind. Die Akzeptanz für Windkraftanlagen nimmt stark ab. Wahre Umweltschützer wollen keine Anlagen, die Vögel, Fledermäuse und Insekten töten. Naturfreunde lehnen sich gegen den Bau von Windrädern in Wäldern und an oder sogar in Naturschutzgebieten auf. Anlieger beklagen die Entwertung ihrer Immobilien und Gesundheitsschäden durch Schattenschlag und Infraschall. Eine wachsende Zahl der Gegner hat inzwischen auch erkannt, dass Windenergie den Strom zugunsten der Profiteure verteuert, ohne den immer ins Feld geführten Klimazielen näher zu kommen. Wie bereits beschrieben, ist dies technisch und wirtschaftlich nicht möglich.

Bestechung

Die Bundesregierung im Verein mit den Profiteuren will nun den Widerstand brechen. Sie will die Anlieger und die für die Baugenehmigung zuständigen Gemeinden mit Geld ködern. Die Gemeinden sollen pro Anlage im Jahr 20.000 Euro erhalten und die betroffenen Anlieger verbilligten Strom beziehen können. So will die Regierung sie an der „Wertschöpfung“ beteiligen. Das ist Bestechung pur. Doch diese Bestechung ist gesetzlich gewollt und damit nicht strafbar. Hier wird das gleiche System angewendet wie bei den Dumping-Verkäufen von Fakepower. Die Vergütung von Fakepower liegt weit über den Börsenpreisen. Der ständige Verkauf unter den Gestehungskosten ist Dumping. Mit Dumpingkosten von mehr als 25 Milliarden Euro im Jahr dürfte dies die größte Dumpingaktion der Welt sein. Sie wird aber nicht geahndet, weil sie vom EEG geschützt wird.
Fakepower ist teurer und unwirtschaftlicher Strom. Ohne Subventionierung rechnet sich keine Anlage. Ohne EEG würde sich kein Windrad drehen und der Strompreis auf die Hälfte sinken. Mit dem EEG steigt der Strompreis mit jeder neuen Anlage weiter. Die „Bestechungskosten“ werden die Betreiber über einen Vergütungszuschlag einfordern. Mit steigenden Strompreisen bezahlen damit die geköderten Gemeinden und Anlieger die Vergünstigungen selbst.
Pressesprecher NAEB e.V. Stromverbraucherschutz



SEID IHR ALLE EIN BISSCHEN GRETA?

Aber nicht einmal der nationale CO2 -Ausstoß wurde merklich reduziert, denn die Windkraft, als Wunderwaffe gegen CO2 gepriesen, hat bislang wenig Nutzen, aber erheblichen wirtschaftlichen und ökologische Schaden angerichtet. Dennoch wird dieser aussichtslose Weg weiterhin mit pathologischer Verbissenheit verfolgt.

 

Dinosaurier mit drei Flügeln

VW baut nicht nur Wagen fürs Volk. Der Bugatti Veyron, das exklusive Topmodell, ist in der Standardversion 400 km/h schnell. Falls Ihnen das nicht reicht, die Sportversion bringt’s auf 430. Dafür braucht der Wagen einen starken Motor: einen turbogeladenen 8 Liter 16 Zylinder, der 900 kW (1.200 PS) auf die Kurbelwelle bringt. Das Auto wiegt 1,9 Tonnen, davon machen Motor plus Getriebe etwa ein Viertel aus. Es ist also möglich, eine Maschine zu bauen, die 900 kW Leistung abliefert und die nur eine halbe Tonne wiegt.

Eine größere Windturbine hat eine „installierte Leistung“ von 6 Megawatt = 6.000 Kilowatt. Im Jahresdurchschnitt liefert sie 20 % davon, also 1200 kW; das ist, zugegeben, etwas mehr als der Bugatti Motor leistet, aber was wiegt sie?

Das Fundament aus 1400 Kubikmetern hochfestem Stahlbeton hat 3500 Tonnen. Der Turm besteht aus Schalen, von denen jeweils 3 einen Ring mit 50 m Umfang bilden. 35 solcher Ringe bauen den Turm auf: 130 m hoch und 2800 t schwer. Der Kasten oben drauf, genannt Maschinenhaus, ist 120 t schwer und beherbergt den Generator von 220 t, der durch einen 320 t schweren Rotor angetrieben wird. Gesamtgewicht der Anlage ist – rechnen Sie nach – rund 7.000 Tonnen. (siehe hier)

Die Röhre, auf der oben das Maschinenhaus sitzt, bedeckt am Boden eine Fläche von 200 Quadratmetern, darin hätte ein kleinerer Supermarkt Platz.

Dieser Gigant leistet im Durchschnitt nur wenig mehr, als ein Bugatti-Motor, der nur eine halbe Tonne auf die Waage bringt – nicht 7.000. Der Bugatti braucht natürlich Sprit, der Vergleich soll nur aufzuzeigen, welches Verhältnis von Leistung zu Masse technologisch möglich ist.

Maschinen, die pro abgegebene Leistung so unglaublich schwer sind, wie das beschriebene Monster, können nicht wirtschaftlich sein. Aber weil sie durch astronomische Summen gefördert werden ist eine wahre Goldgräberstimmung entstanden, und die Ungetüme werden installiert auf Teufel komm raus. Der Goldregen könnte ja versiegen.

 

Von nichts kommt nichts

Warum eigentlich müssen Windturbinen so groß sein? Kann man sie mit moderner Technik vielleicht auf die Ausmaße eines Bugatti schrumpfen? Um zu erklären, warum das nicht geht, dazu brauchen wir etwas Physik.

Die mechanische Leistung, die eine Luftströmung pro Quadratmeter anbietet, ist gleich der Dichte der Luft multipliziert mit ihrer Geschwindigkeit hoch drei. Und das Ganze halbiert.

Hier ein Beispiel:

Falls Sie bei sanfter Fahrt, sagen wir gut 50 km/h, einen Hula-Hoop-Reifen (erinnern Sie sich?) im offenen Cabrio hoch halten, und zwar so, dass der Fahrtwind durch den Ring pustet, dann rauschen da so ungefähr 2 kW durch.

Damit kann man nicht viel anfangen. Nehmen wir den oben beschriebenen Riesen, der bei einem 50 km/h Wind 6000 kW bringen soll. Der muss dem Wind eine Fläche von 3000 Quadratmeter anbieten. Jedes der drei Rotorblätter muss dann ungefähr 30 m lang sein.

Leider können die Flügel aber nicht die gesamte Windenergie ernten, ihr Wirkungsgrad ist bestenfalls 40%. Statt einer Fläche von 3000 qm brauchen wir also derer 7.500 um bei 50 km/h Wind 6000 Kilowatt Strom zu produzieren.

Dafür brauchen wir Flügel, die 50 m lang sind. Zum Vergleich: Die Flügel eines Airbus A380 Superjumbo sind nur 40 m lang. Unsere Windräder müssen leider so groß sein, weil die Luft ein so verdammt dünnes Medium ist (der schwere Airbus wird trotzdem von der dünnen Luft getragen, aber erst ab 300 km/h – und seine vier Turbinen leisten dabei übrigens 330 Megawatt, so viel wie 55 unserer Windräder bei optimalem Wind).

Diese gigantischen Ausmaße werden einmal eine Herausforderung sein, wenn die Windräder nach ihrer nützlichen Lebensdauer von 10 oder 20 Jahren beseitigt werden müssen. 7.000 Tonnen Stahl, Beton, Kunstsoff und Kohlefaser werden ein nie dagewesenes Entsorgungsproblem darstellen. Bei rund 30.000 solcher Monster – zwar nicht alle 7.000t schwer – kommen da dennoch Hunderte Millionen Tonnen Schrott zusammen; das ist mehr als sämtliche Autos Deutschlands auf die Waage bringen würden! Und hohe Anteile sind Kohlefaser und Plastik. Da müssen wir viele Plastik-Strohhalme einsparen um das wett zu machen. Wie das gehen soll ist noch nicht ganz klar. Es gibt noch kein etabliertes Verfahren, um das Zeug sauber zu recyceln. (siehe hier)

Zu viel oder zu wenig

Zurück zur Leistung der Monster. Das mit der dünnen Luft wäre halb so schlimm, wenn in unserer Formel nicht die Windgeschwindigkeit hoch drei stünde. Die gute Nachricht ist, dass wir bei doppelter Geschwindigkeit immerhin 2 hoch 3 = 8 mal so viel Leistung haben, die schlechte Nachricht ist, dass wir bei halber Geschwindigkeit nur ein Achtel bekommen.

Unser Monster bringt seine „installierte (d.h. maximale, theoretische) Leistung“ bei 50 km/h. Weht der Wind schneller, dann bringt sie auch nicht mehr, denn sie wird „abgeriegelt“, und weht es noch mehr, dann wird sie „abgeschaltet“, damit sie nicht kaputt geht. Das funktioniert leider nicht immer. (siehe hier)

Bei 15 km/h Wind aber, das ist immerhin noch flottes Radfahrerinnen-Tempo, bekämen wir nur noch 160 kW. Eine Maschine, größer als ein Super-Jumbo, bringt dann so viel oder so wenig Leistung wie der Motor eines VW Golf. Soweit jedenfalls die Theorie, in der Praxis würde das Ding vermutlich still stehen.

Falls Sie Segler sind, kennen Sie die Geschichte ja hinlänglich. Entweder dümpelt man tagelang dahin und verbringt die Zeit mit Seemannsgarn bei lauwarmem Bier, oder es kachelt dermaßen, dass man die Segel reffen muss und hoffen, dass unter Deck alle Schubladen dicht sind. Es ist nicht daran zu denken, dass man bei doppelter Windgeschwindigkeit einfach doppelt, geschweige denn achtmal so schnell wäre. Den stetigen Wind, bei dem das Schiff mit seiner Lieblingsgeschwindigkeit durchs Wasser pflügt, den hat man nur alle Jubeljahre.

Einfach ausgedrückt: „Windgeschwindigkeit hoch drei“ bedeutet für die Windgeneratoren, dass man entweder zu viel des Guten bekommt oder gar nichts. Wenn der Wind richtig weht, dann muss man den Strom zu Schleuderpreisen exportieren, manchmal sogar zu „negativen Preisen“. Oder aber es herrscht Schwachwind und man muss den ganzen Strom aus den herkömmlichen Kraftwerken im In- und Ausland beziehen.

Aus dieser Situation können wir uns auch nicht retten, wenn wir noch mehr Rotoren aufstellen. Die werden bei starkem Wind noch mehr Überschuss produzieren und bei Flaute auch nichts.

 

Die Kosten-/ Nutzen-Bilanz

Wie viel Strom beschert uns die deutsche Windkraft nun tatsächlich? Da gibt es unterschiedliche Statistiken, und bekanntlich soll man nur derjenigen Glauben schenken, die man selbst gefälscht hat. Das wird schwierig. McKinsey kommt zu folgendem Resultat:

Erneuerbare Energien bedrohen die deutsche Wirtschaft und Energieversorgung.

… Deutschland erzeugt trotz großer Hektik immer noch nur 35% seines Stroms aus erneuerbaren Energien. Und wenn die Biomasse-Verbrennung, die häufig schmutziger ist als Kohle, nicht berücksichtigt wird, entfielen 2018 nur 27% der Stromerzeugung auf Wind-, Wasser- und Solarstrom in Deutschland. (siehe hier)

Ziehen wir Solar und Wasser davon ab, dann bleiben maximal 20% aus Windkraft.

All die Anstrengungen der Energiewende wurden ja unternommen, um den CO2-Ausstoß zu reduzieren, um das „Klima zu retten“. Ist das gelungen? Keineswegs. Deutschland hat immer noch signifikant höhere pro Kopf Emissionen (11 Tonnen pro Jahr CO2) als Frankreich, England oder Italien (jeweils ca. 7 Tonnen) und liegt 3 Tonnen über dem EU Durchschnitt.

(siehe hier)

Dafür haben wir die höchsten Strompreise und bald die „Smart Meters“, welche dafür sorgen werden, dass wir den Strom nicht dann bekommen, wenn wir ihn brauchen, sondern dann, wenn es den Protagonisten der Energiewende in den Kram passt.

 

Kein Ziel vor Augen, dafür verdoppelte Anstrengung

Es ist verständlich, dass die in Wohlstand geborenen Generationen die deutsche Wirtschaft für „unkaputtbar“ halten. Die Verwundbarkeit der Natur aber wurde ihnen doch Jahrzehnte lang unmissverständlich eingetrichtert. Doch diese heiligen Kühe von damals werden jetzt herdenweise geschlachtet. Die einmalige Landschaft, der vom Tode bedrohte Wald, die Tier- und Pflanzenwelt, der Juchtenkäfer, der große Abendsegler und das braune Langohr, keiner hat mehr Anspruch auf Schutz. Sie alle sind jetzt zum Abschuss freigegeben. Sie werden dem einzigen, allerhöchsten Ziel geopfert, das es noch gibt.

Bei aller Aussichtslosigkeit wird dieser Weg beharrlich verfolgt, und die Tatsache, dass kein anderes Land in die gleiche Richtung geht, steigert nur die eigene Besessenheit. Eine Besessenheit, die keine Fragen zulässt, was der Nutzen ist, die keine Wahrnehmung hat für den Schaden, der angerichtet wird, und die dazu führt, dass man sich selbst und anderen viel Leid zufügt.

Ein einzelner Mensch mit solch einem Verhalten würde als psychologisch auffällig eingestuft. Die abnormale Intensität, mit der ein extrem enger Interessensbereich verfolgt wird und die Blindheit für die Auswirkungen auf das persönliche Wohl und das der anderen sind Merkmale einer krankhaften Entwicklungsstörung. Diese wurde 1944 erstmals von dem Wiener Kinderarzt Hans Asperger beschrieben und 2018 durch Greta Thunberg weltweit populär gemacht.

Betrachtet man die Begeisterung der mehrheitlich schwarz-rot-grünen deutschen Bevölkerung für die Energiewende, dann meine lieben Mitbürgerinnen und Mitbürger, dann drängt sich die Frage auf: seid Ihr vielleicht alle ein bisschen Greta?

Dieser Artikel erschien zuerst bei www.think-again.org und im Buch „Grün und Dumm“




Windkraftanlagen dürfen Vögel nicht töten

Nicht immer geben Gerichtsurteile Anlass zur Freude. Diesmal aber doch: Windkraftanlagen dürfen Vögel nicht

töten, jedenfalls nicht Mäuse- und Wespenbussarde; eine gesetzliche Ausnahmegenehmigung davon ist rechtswidrig. Das hat jüngst das Verwaltungsgericht Gießen entschieden und damit dem hessischen Regierungspräsidium in Darmstadt einen Rechtsverstoß bescheinigt. Dieses hatte am 12. Oktober 2018 genehmigt, dass drei Windenergieanlagen im Butzbacher Stadtwald vom Tötungsverbot für beide Vogelarten ausgenommen sind. Ein Urteil wie dieses wurde erstmals erwirkt, jedenfalls ist ein gleiches bisher nicht bekannt geworden. Als Grundsatzurteil dürfte es weitreichende Folgen haben und sich kaum auf die beiden Bussard-Arten beschränken lassen. Erstritten hat es der im Westerwald ansässige Umweltschutzverband Naturschutz-Initiative e.V. (NI). In einem „Sonderrundbrief“ hat er darauf aufmerksam gemacht. Vögel, Fledermäuse und Insekten fallen den inzwischen schon 30 000 Windkraftanlagen in Deutschland in schlimmsten Größenordnungen zum Opfer (siehe hier und hier).

Die Naturschutz-Initiative e.V. gewinnt gegen Hessens Regierungspräsidium

Dass Regierungspräsidium hatte seine Genehmigung auf das Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) gestützt. In ihm sieht der Paragraph 45 Absatz 7 Satz 1 Ausnahmen vom Paragraphen 44 vor. Nach diesem ist es unteranderem verboten, „wild lebenden Tieren der besonders geschützten Arten nachzustellen, sie zu fangen, zu verletzen oder zu töten“. Diesen Genehmigungsbescheid hat das Gericht nach dem Erörterungstermin am 22. Januar 2020 am 28. Januar aufgehoben. Der Umweltverband NI (hier) hatte gegen das Land Hessen vor allem deshalb geklagt, weil nach seiner Ansicht die Genehmigung gegen europäisches Recht verstößt. So habe der Bescheid für den Wespen- und Mäusebussard Ausnahmen vom Tötungsverbot zugelassen, die aus Sicht des Verbandes mit der EU-Vogelschutzrichtlinie nicht zu vereinbaren seien.

Rechtswidrig, weil die EU-Vogelschutzrichtlinie die vorrangige Bestimmung ist

Wie der Verband in seinem Rundbrief vom 10. Februar mitteilt, folgt die 1. Kammer des Gerichts der NI-Argumentation in ihrer Urteilsbegründung in vollem Umfang. Hiernach sehe sie das Tötungsverbot zu Lasten der Arten Wespenbussard und Mäusebussard als verletzt an. Dabei verweise sie auch auf die wissenschaftlichen Erkenntnisse des Helgoländer Papiers, die Fachkonvention der Länderarbeitsgemeinschaft der Staatlichen Vogelschutzwarten (LAG VSW 2015). Die vom Regierungspräsidium Darmstadt erteilte Ausnahme vom Tötungsverbot sei deswegen rechtswidrig, weil sie gegen die vorrangigen Bestimmungen der Vogelschutzrichtlinie verstoße. Diese Ausnahme dürfe nicht angewandt werden. Dies gelte, so das Gericht, unabhängig davon, ob es sich um eine streng geschützte Vogelart handele oder nicht.

Mit der Argumentation gescheitert

Das Regierungspräsidium als der Beklagte hatte versucht, dem Umweltverband die Klagebefugnis abzusprechen. Es scheiterte damit aber ebenso wie mit seinem Versuch, nachträglich die Ausnahme auch auf andere Weise zu erreichen, nämlich dadurch, dass es sich auf die Gewährleistung der „öffentlichen Sicherheit“ durch die Errichtung von Windenergieanlagen berief (Paragraph 45 Absatz 1 Satz 1 Nr. 4 BNatSchG). Bei dieser Norm gehe es nach Auffassung des Gerichtes und nach der Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofes um Fragen, die sich „wesentlich“ auf die „Existenz des Staates“ auswirken würden. Doch sei, so die Kammer, nicht „ernsthaft“ zu befürchten, „dass die Einhaltung der europäischen Vogelschutzrichtlinie zu einem Energieversorgungsengpass in der Bundesrepublik Deutschland führen“ würde. „Denn die Einhaltung der europäischen Vogelschutzrichtlinie bedeutet lediglich, dass dort keine Windenergieanlagen errichtet werden dürfen, wo dies zu einer signifikant erhöhten Tötung von europäischen Vogelarten führen würde.“

Klimapolitische Zielsetzungen eines Mitgliedsstaates haben zurückzustehen

Ferner heißt es im Urteil „Klimapolitische Zielsetzungen eines Mitgliedsstaates haben außer Betracht zu bleiben, soweit die mit geltenden Rechtsvorschriften nicht im Einklang stehen“, zumal „Deutschland im Jahr 2019 ca. 37 Milliarden Kilowattstunden Strom mehr exportierte, als es importierte“. Ferner stellt das Gericht klar, dass sich der Umweltverband NI bei seiner Klage auch dann auf die Verletzung umweltbezogener Vorschriften berufen kann, wenn der Artenschutz bei einer Vorprüfung zur Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) nicht berücksichtigt werden muss. Damit stehe die Entscheidung des VG Gießen im Einklang mit der aktuellen Rechtsprechung des Bundesverwaltungsgerichts. (Aktenzeichen: 1 K 6019/18.GI).

Der NI-Umweltschutzverband ist Ausnahmefall

Für den NI-Bundes- und Landesvorsitzenden Harry Neumann ist das Urteil „ein wichtiger Meilenstein für den Natur- und Artenschutz“. Er rechnet damit, dass der Verwaltungsgerichtshof in Kassel die Entscheidung bestätigen wird, sollte das Land Hessen gegen das Urteil in Berufung gehen. Den ganzen Inhalt des NI-Rundbriefes und der gleichlautenden Pressemitteilung finden Sie hier. Mit seiner Klage ist der NI-Umweltschutzverband als Ausnahmefall zu würdigen. Denn andere Umwelt- und Naturschutzverbände nehmen das Töten der Vögel, Fledermäuse und Insekten durch Windkraftanlagen in Kauf und segeln insofern unter falscher Flagge.

Dürfen die Butzbacher Windkraftanlagen nur die beiden Bussard-Arten nicht meucheln?

Zu bedenken ist, dass nach dieser Darstellung des Urteils die Ausnahmegenehmigung nur für Mäuse- und Wespenbussarde als rechtswidrig gilt. Wenn das so ist, würde es bedeuten, dass jene drei Butzbacher Windkraftanlagen alles übrige fliegende Getier weiterhin meucheln dürfen. Doch weil die drei Flügel der Anlagen bestimmt große Schwierigkeiten haben, die beiden Bussarde von der ganzen übrigen Avifauna zu unterscheiden – „die dürfen wir nicht erschlagen, die anderen weiterhin“ – wird nichts anderes übrigbleiben, als das Urteil als Stillstandsgebot für die Anlagen zu deuten.

Aber alle anderen knapp 30 000 Windkraftanlagen töten weiterhin

Aber alle anderen knapp 30 000 Windkraftanlagen drehen sich weiter und töten weiter. Sollen die das immer noch dürfen? Die Antwort muss nein lauten.*) Der Erfolg vor dem Verwaltungsgericht in Gießen wird, so ist zu hoffen, zu weiteren Klagen ermuntern. Der erste Schritt dahin wäre, die anderen Ausnahmegenehmigungen aufzuspüren und auf ihre gleichfalls mögliche Rechtswidrigkeit zu prüfen. Mut macht dieser Kernsatz des Gießener Urteils: „Klimapolitische Zielsetzungen eines Mitgliedsstaates haben außer Betracht zu bleiben, soweit sie mit geltenden Rechtsvorschriften nicht im Einklang stehen.“ Das gelte auch unabhängig davon, ob es sich um eine streng geschützte Vogelart handele oder nicht.

Ein merkwürdiger Gegensatz

Dazu im merkwürdigen Gegensatz steht allerdings dieser Satz des Urteils: „Denn die Einhaltung der europäischen Vogelschutzrichtlinie bedeutet lediglich, dass dort keine Windenergieanlagen errichtet werden dürfen, wo dies zu einer signifikant erhöhten Tötung von europäischen Vogelarten führen würde.“ Das heißt im Klartext: Töten dürfen die Anlagen Europas Vögel durchaus, nur nicht in signifikanten Mengen.

Das süße Gift der Subventionen und die drogensüchtige Windkraft-Branche

Leider wimmelt das Bundesnaturschutzgesetz von unbestimmten, daher deut- und dehnbaren Begriffen. Das erleichtert der Windkraftindustrie das Weiter wie bisher. Lebensfähig ist sie nur durch die massiven Subventionen. Von diesem süßen Gift ist sie wie Drogensüchtige abhängig geworden. Daher wird sie keine Mühe scheuen, Verfahren gegen sie in die Länge ziehen und durch die Instanzen zu schleppen, damit ihre sich drehenden Goldesel so lange wie möglich weiterlaufen.

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*) Über den Mord von Windkraftanlagen an allem fliegendem Getier habe ich auf dieser Web-Seite zuletzt am 13. April 2017 (hier) und am 4. April 2018 (hier) geschrieben. Die Schlagworte dazu lauten: 30 000 Windkraftanlagen in Deutschland zerschlagen Vögel und Fledermäuse zu Hunderttausenden – Töten aus niedrigen Motiven, das bisher ungeahndet bleibt – Die Naturschutzverbände ducken sich weg – Julia Klöckner (CDU): Tie­re sind Mit­ge­schöp­fe, kei­ne Weg­werf­wa­re – Aber Vögel und Fledermäuse sind es – Warum schweigen die Naturschutzverbände? – Die deutschen Intellektuellen: Wieder einmal versagen sie – Bienen sind „systemrelevant“, Vögel und Fledermäuse offenkundig nicht – Ein überfahrener Wolf erfährt mehr Mitleiden als die erschlagenen Vögel

Der Beitrag erschien zuerst auf dem Blog des Autors hier




Woher kommt der Strom? Das Energiewende-Spiel ist verloren

Agorameter

Am Sonntag von 0:00 bis 6:00 Uhr musste Strom nicht nur verschenkt werden. Es wurde auch noch ein satter Bonus an die benachbarten Stromabnehmer mitgegeben. Um 7:00 Uhr wurden dann 0,09 €/MWh erzielt. Die konventionellen Stromerzeuger kamen bei dem Auf und Ab der regenerativen Stromerzeugung kaum mit. Wenn Strom im Saldo von Deutschland exportiert wurde, waren die Preise selten auskömmlich, wenn Strom nach Deutschland importiert werden musste, waren die Preise fast in jedem Fall höher. Kontrollieren Sie meine Angaben hier.

Die Tabelle mit den Detailzahlen der Energie-Charts, der daraus generierte Chart, sowie der Chart zum Im- und Export veranschaulichen die 6. Woche im Überblick. Der Jahres-Chart zum Im- und Export verdeutlicht, dass der Stromimport aus Frankreich absolut notwendig ist, um die Stromversorgung Deutschlands zu sichern.

Die Tagesanalysen

Sonntag, 2.2.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 63,20%, davon Windstrom 48,00%, Sonnenstrom 1,6%, Strom Biomasse/Wasserkraft 13,6%. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Der Wind lässt am Morgen massiv nach. Die konventionellen Stromerzeuger kommen mit dem Hochfahren ihrer Kraftwerke wahrscheinlich nicht nach, die Pumpspeicherkraftwerke reichen nicht nachhaltig aus, so dass sich zur Mittagszeit eine Stromunterdeckung auftut, die bis etwa 19:00 Uhr andauert. Der Strompreis steigt, bleibt aber immer unter 41 €/MWh. Bis 6:00 Uhr – der Wind liefert noch sehr viel Strom – wird Strom verschenkt, mit Bonus verschenkt. Vor allem Frankreich und Dänemark machen gute Geschäfte.

Montag, 3.2.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 59,46%, davon Windstrom 45,95%, Sonnenstrom 1,35%, Strom Biomasse/Wasserkraft 12,16%. & Dienstag, 4.2.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 58,49%, davon Windstrom 44,03%, Sonnenstrom 3,14%, Strom Biomasse/Wasserkraft 11,32%. Die Agora-Chartmatrix beide Tage: Hier klicken.

In der Nacht von Montag zum Dienstag lässt die am Montag wieder recht stark angestiegene Windstromerzeugung nach. Die entstehende Unterdeckung wird mit Preisen unter 30 €/MWh sehr günstig geschlossen. Der Exportpreis ist insgesamt allerdings auch wieder recht gering. Lediglich am Dienstag wird die 40 €/MWh zweimal knapp überschritten.

Mittwoch, 5.2.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 42,14%, davon Windstrom 24,53%, Sonnenstrom 6,29%, Strom Biomasse/Wasserkraft 11,32%. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Über Tag schläft die Windstromerzeugung nahezu ein. Knapp 5 GW werden zum Beispiel um 12:00 Uhr erzeugt. Über 76 GW Strom aber werden benötigt. Glücklicherweise ist es wenig bewölkt. Sonnenstrom rettet die erneuerbaren Energieträger. Dieser Sonnenstrom steuert am Mittwoch um 12:00 Uhr gut 17 GW zur Versorgung Deutschlands bei. Vor allem aber wird die konventionelle Stromerzeugung  richtig hochgefahren. Am Morgen um 8:00 Uhr fehlt etwas Strom, der zum Tageshöchstpreis 49,16 €/MWh importiert wird. Ansonsten werden beim Export insgesamt wenig auskömmliche Preise erzielt.

Donnerstag, 6.2.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 34,78%, davon Windstrom 19,75%, Sonnenstrom 4,35%, Strom Biomasse/Wasserkraft 11,18% & Freitag, 7.2.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 32,89%, davon Windstrom 15,44%, Sonnenstrom 5,37%, Strom Biomasse/Wasserkraft 12,08%. Die Agora-Chartmatrix für beide Tage: Hier klicken.

Donnerstag nach Sonnenuntergang lässt die Windstromerzeugung stark nach. In der Nacht zu Freitag stellt sich das ein, was „Dunkelflaute“ genannt wird. Die Sonnenstromerzeugung am Freitag gleicht die schwache Windstromerzeugung aus und nach Sonnenuntergang frischt der Wind auf, so dass wieder recht viel Strom aus Windkraft geliefert wird. Bei sinkenden Preisen. Freitagmorgen benötigt Deutschland Strom. Der wird zum Beispiel um 8:00 Uhr  für 56 €/MWh importiert.

Samstag, 8.2.2020: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 52,54%, davon Windstrom 33,09%, Sonnenstrom 7,35%, Strom Biomasse/Wasserkraft 12,08%. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken

Zum Wochenende beruhigt sich das Wetter. Es kehrt so etwas wie Gleichmäßigkeit in der Stromerzeugung ein. Keine überraschenden Unterdeckungen, so sollte Stromerzeugung mit erneuerbaren Energieträgern immer sein. Irgendwie berechenbar. Die Winddelle über Tag wird von der Sonne ausgeglichen. Alles ist gut.  Dennoch: Weil Wochenende ist, ist zu viel Strom im Markt, der billig exportiert werden muss.

Über 1.000 Bürgerinitiativen gegen Windkraft

Im Sport – nehmen wir mal Fußball – liegt eine Mannschaft, der Verein, den Sie womöglich favorisieren, zehn Minuten vor Spielschluss mit zwei Toren Rückstand im Hintertreffen. Der Trainer fuchtelt wie wild in der Coachingzone, das Publikum pfeift. Die Mannschaft aber will nicht mehr so richtig. Einer Reihe Spielern merkt man die Unlust an. Sie geben das Spiel verloren.

Die Spieler sind die Bürger, Trainer sind eine Reihe Spieler, NGOs und Menschen mit guten Gedanken in Politik, Medien und Gesellschaft, die die sogenannte Energiewende unbedingt wollen. Energiewende heißt faktisch Stromwende. In anderen Bereichen (Heizen, Mobilität, Industrie) hat sich noch nicht viel getan. Der Anteil von Wind- und Sonnenenergie am Primärenergiebedarf Deutschlands ist mit knapp 5% doch recht bescheiden (Abbildung).

Wobei man bedenken muss, dass die Stromerzeugung mittels Wind- und Sonnenkraft etwa 15% fossile Primärenergie (Braun- und Steinkohle) „einspart“. Die Kohle, die benötigt würde, um die Menge Strom herzustellen, die Wind- und Sonnenkraftwerke erzeugen.

Dieser Hinweis ist dem Sachverhalt geschuldet, dass die Einsparung über 50 TWh durch Kohle erzeugtem Strom im Jahr 2019 den CO2-Minderausstoß von gut 50 Millionen Tonnen zur Folge hatte. Was eben darin begründet ist, dass zur Erzeugung von einer TWh Strom etwa 3 TWh Braunkohleenergie mit entsprechendem CO2-Ausstoß nötig sind. Diese Zahlen sind gerundet und nur zur Veranschaulichung gedacht. Eine korrekte Berechnung finden Sie unter Abbildung 1.

Über 1.000 Bürgerinitiativen protestieren, demonstrieren und wehren sich gegen den Bau von Windkraftanlagen vor ihrer Haustür und/oder allgemein (Abbildung 2). Der Bayerische Rundfunk gibt den Windkraftausbau in Bayern praktisch verloren (Abbildung 3).

Eine Auftrags-Studie des DIW macht Wind

Da kommt brandaktuell eine Studie recht, die der BUND beim Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung e.V. (DIW) in Auftrag gegeben hat. Wenn Deutschland es nicht schafft, bis 2030 komplett aus der Kohle auszusteigen, dann würde es nichts mit den Klimazielen, die in Paris 2015 verabredet wurden. In der Zusammenfassung „Das Wichtigste auf einer Seite“ bringt es das DIW auf den Punkt:

[…] Für eine erfolgreiche Energiewende muss der Ausbau Erneuerbarer Energien weiter fortgesetzt und beschleunigt werden. Ohne weitere Maßnahmen steuert die Bundesregierung auf einen Anteil von maximal 49% Erneuerbarer Energien in 2030 zu. Dies wäre eine Verfehlung der (bereits zu niedrigen) Ziele von 65%. Der PV-Deckel und diskutierte Mindestabstandsregeln für Windenergie müssen daher überarbeitet werden, um die Transformation nicht aufzuhalten. Für den benötigten beschleunigten Ausbau auf 75% im Jahr 2030 würden dagegen jährlich 9,8 GW Photovoltaik und 5,9 GW Wind Onshore zugebaut werden müssen. (Abbildung 4)

In zehn Jahren also sollen 59 GW installierte Leistung Windenergie zugebaut werden. Was heißt das konkret? Nehmen wir eine Windkraftanlage mit einer Nennleistung von 3 MW. Jedes Jahr – zehn Jahre lang – müssten knapp 2.000 dieser Anlagen (Abbildung 5) gebaut werden. Hinzu kämen Sonnenkraftwerke mit gewaltigem Bedarf an Freiflächen. Allein mit einer Montage auf Dächern von Wohn- und sonstigen Gebäuden, wird die vom DIW geforderte Ausweitung Photovoltaik kaum realisiert werden können.

Das wird nichts. Das wird garantiert nichts. Deutschland ist wohl am Ende mit der Energiewende. Die Verantwortlichen müssen nur noch einen Weg finden, um mit möglichst wenig Gesichtsverlust da herauszukommen. Wirtschaftsminister Altmaier und Co. arbeiten mit der aktuellen Gesetzgebung bereits daran.

Zurück zum Vergleich – klar, der hinkt – mit dem Rückstand beim Fußball: Deutschland liegt mit 20.000 Windkraftwerken bis 2030 im Rückstand. Und dies auch nur, wenn man den gewünschten Mehrbedarf (E-Mobilität, Wärmepumpen, grüner Stahl usw.) unberücksichtigt lässt. Vom Ausgleich der weg-, weil aus der Förderung herausfallenden, bestehenden Windkraftwerke. Dann wäre der Rückstand noch viel, viel größer. Angesichts der aktuellen Ausbaulage Windkraftwerke und dem immer stärker werdenden Widerstand in der betroffenen Bevölkerung ist dieser Rückstand nicht aufzuholen. Allein der wirtschaftliche Aufwand steht in keinem Verhältnis zum zu erwartenden Ergebnis. Selbst ein Deutschland ohne jeglichen CO2-Ausstoß würde an der Steigerung des globalen CO2-Ausstoßes nichts ändern. Ordnen Sie Deutschlands CO2-Ausstoß in den Weltmaßstab ein. Zum interaktiven CO2-Rechner: Hier klicken

Noch Fragen? Ergänzungen? Fehler entdeckt? Bitte Leserpost schreiben! Oder direkt an mich persönlich: stromwoher@mediagnose.de. Alle Berechnungen und Schätzungen durch Rüdiger Stobbe nach bestem Wissen und Gewissen, aber ohne Gewähr. Die bisherigen Artikel der Kolumne Woher kommt der Strom? mit jeweils einer kurzen Inhaltserläuterung finden Sie hier.

Rüdiger Stobbe betreibt seit vier Jahren den Politikblog www.mediagnose.de.

Zuerst erschienen bei der Achse des Guten; mit freundlicher Genehmigung.

 

 




Wohlstand für alle dank Energiewende

Dabei soll in einer ersten diesbezügliche Überschlagsrechnung davon ausgegangen werden, dass lediglich die bisherige gesamte Stromerzeugung in Deutschland und der motorisierte Individualverkehr (MIV) durch alternative Energiequellen gedeckt wird. Fossile Energieträger für Raum- und Prozesswärme sowie andere Verkehrsträger (Luftfahrt, Straßengüterverkehr, Schifffahrt u. a.) sowie die Landwirtschaft, die immerhin noch mehr als 50% der CO2-Emissionen verursachen, werden wie bisher genutzt.

Es gelten folgende Voraussetzungen:

  • Die gesamte derzeitige Stromerzeugung von jährlich 649 TWh[1] bleibt auf dem bisherigen Niveau und erfolgt durch erneuerbare Energiequellen.
  • Der motorisierte Individualverkehr erfolgt durch Elektrofahrzeuge.
  • Das fluktuierende Angebot von Wind und Sonne wird durch noch zu entwickelnde Energiespeicher mit einem Wirkungsgrad von 100%[2]
  • Die Stromerzeugung aus Photovoltaik, Wasser und biogene Brennstoffe lässt sich um 20% erhöhen.
  • Keine Nutzung von Kernenergie

In 2018 betrug die Bruttostromerzeugung in Deutschland gem. Bundesumweltamt 649 TWh, davon aus erneuerbaren Energiequellen rd. 225 TWh. Diese setzten sich zusammen aus

Windenergie             110,0 TWh

Photovoltaik                45,8 TWh

Wasserkraft                18,0 TWh

Biogene Brennstoffe  50,8 TWh

224,6 TWh → 34,6 % der Bruttostromerzeugung

Ende 2018 waren 30.518 WKA (davon 1.305 Offshore) in Betrieb. Die mittlere jährliche Stromerzeugung je WKA der jetzigen Leistungsklasse beträgt somit

Voraussetzungsgemäß wird die Stromerzeugung aus Photovoltaik, Wasser und biogene Brennstoffe um 20% gesteigert. Das sind

                        1,2*(45,8 + 18,0 + 50.8) TWh = 137,5 TWh.

Damit ergibt sich folgende Bilanz, wonach noch 401,5 TWh durch WKA abzudecken sind:

aus Photovoltaik, Wasser biogene Brennstoffe            137,5 TWh

aus existierenden WKA                                                        110,0 TWh

aus noch zu errichtenden WKA                                         401,5 TWh

649,0 TWh.

Um diese 401,5 TWh zu erzeugen, sind noch

 

erforderlich. Mit den bereits existierenden WKA sind somit allein zur Deckung des bisherigen Strombedarfs zusammen

111.500 + 30.518 = 142.018 bzw. rd. 142.000 WKA

erforderlich.

Der MIV ist mit einem Endenergieverbrauch (Benzin, Diesel, Gas) von 400 TWh der größte Energieverbraucher im Verkehrssektor (750 TWh). Im Fahrzeug wird Endenergie in Nutzenergie umgewandelt. Bei einem durchschnittlichen Wirkungsgrad über alle Fahrzeugtypen und Leistungsstufen von 30% folgen daraus 120 TWh als Nutzenergie. Diese muss als Strom durch WKA bereitgestellt und bis zum E-Motor des Fahrzeuges geleitet werden. Die Wirkungsgrade dieser Übertragung sollen für Stromtransport und Umspannung 90%, Batterie 90% und E-Motor 85% betragen,
d. h. 0,9 * 0,9 * 0,85 = 0,69 bzw. 69%. Daraus folgt ein Strombedarf von 120/0,69 = 174 TWh. Dieser Strom reicht allerdings nicht aus, um den bisher üblichen Fahrkomfort zu gewährleisten. Es ist die Heizung, die bei Otto- und Dieselmotoren durch Abwärme erzeugt wird. Diese Fahrzeugheizung muss nunmehr durch Strom erfolgen, der ebenfalls durch eine WKA bereitzustellen ist. Es wird im Folgenden angenommen, dass die Fahrzeugheizung ca. 25% der Nutzenergie, d. h. 30 TWh ausmacht. Der effektive Strombedarf für den MIV würde somit 174 + 30 = 204 TWh betragen. Dafür sind

erforderlich. Damit ergibt sich ein Gesamtbedarf an WKA für

bisherigen Strombedarf                 142.000 WKA

motorisierten Individualverkehr      57.000 WKA

199.000 WKA.

Diese sind auf dem Territorium[3] von Deutschland, das ca. 390.000 km² beträgt, unterzubringen.

Nun gibt es viele Gebiete, die als Standorte für Windkraftanlagen völlig tabu sind, so z. B. Natur- und Landschaftsschutzgebiete, Parkanlagen, historische Stadtkerne, dicht besiedelte Gebiete, Flugplätze, Kraftwerke, Bundeswehrgelände oder auch die US-Atomwaffenlager in der Eifel. Werden in erster Näherung zunächst nur die Naturschutzgebiete (gem. WIKIPEDIA 4,5%) und Landschaftsschutzgebiete (gem. WIKIPEDIA 28,5%) als mögliche Standorte abgezogen, verringert sich die verfügbare Fläche zur Aufstellung von WKA auf

(1 – 0,045 – 0,285) * 390.000 km² = 261.300 km².

Daraus folgt eine WKA-Dichte von

Bei einer gleichmäßigen Verteilung dieser 199.000 WKA über die verfügbare Gesamtfläche Deutschlands[4]würde somit auf einer quadratischen Grundfläche mit einer Seitenlänge von 1.150 m je eine WKA stehen. Der Abstand von jedem beliebigen Standort in Deutschland zur nächsten WKA wäre folglich weniger als 580 m. Auf dem Territorium von Potsdam (187,86 km²) müssten somit 143 und von Cottbus (165,15 km²) 125 WKA aufgestellt werden.

Fazit: Wenn der gesamte jetzige und der für die Elektrifizierung des motorisierten Individualverkehrs zusätzlich erforderliche Strom ausschließlich durch alternative Energiequellen und insbesondere Windräder (WKA) erzeugt werden soll, sind mindestens 199.000 WKA der jetzigen Leistungsklasse erforderlich (bisher gibt es ca. 31.000 WKA). Dies setzt allerdings voraus, dass hinreichend große Stromspeicher mit einem phantastischen Wirkungsgrad von 100% existieren. Würden diese 199.000 WKA gleichmäßig auf dem Territorium von Deutschland (ausschließlich Natur- und Landschaftsschutzgebiete und einschließlich der Küstenzonen) verteilt, so kommen auf einer quadratischen Grundfläche von 2 km Seitenlänge je 3 Windräder zu stehen.

Reicht diese Entfernung aus, sodass jeder Bürger in den Genuss von Windbürgergeld kommt?

 

[1] Alle hier verwendeten Energiewerte TWh, GWh beziehen sich auf ein Jahr

[2] Ein geringerer Wirkungsgrad würde einen höheren Strombedarf zur Folge haben. Zum Vergleich: Pumpspeicherkraftwerke haben einen Wirkungsgrad von ca. 70%, Power-to-Gas-Anlagen von 30%.

[3] Es setzt sich gem. WIKIPEDIA zusammen aus Staatsgebiet (einschl. Flüsse, Seen, Naturschutzgebiete u. a.) mit 357.376 km² und Küstenzone (Ausschließliche Wirtschaftszone) mit 32.832 km².

[4] einschl. Städte und Gemeinden, Flüsse und Seen, Flugplätze und Bundeswehrgelände, Parks und Gärten




Windkraft : Wenn „Klimaschutz“ zum Klimakiller wird*

Schattenwurf, Infraschall sowie Vogel-, Fledermaus- und Insektenschlag sind die bekanntesten Argumente gegen Windkraftanlagen. Kaum bekannt hingegen ist der Dürre-Effekt der Windräder. Er entsteht infolge der atmosphärischen Verwirbelung durch die Turbinenblätter.

Die Verwirbelung hinter den Windrädern selbst wird als Nachlauf oder wie im Englischen als Wake-Effekt bezeichnet. Je nach Ausbaustufe der Windenergie in einer Region oder einem Land sorgt die Rotation der Turbinen für Niederschlagsverluste und vergleichsweise höhere Temperaturen (Anm.d.EIKE-Red: in Lee der Windparks, „Föhn-Effekt“). Dazu liefern mehrere neue Studien einschlägige Daten und Fakten, die geeignet sind, erhebliches Aufsehen zu erregen. Tatsächlich aber werden sämtliche Forschungsergebnisse zum Dürre-Effekt der Windenergie seit Jahren ignoriert, da der politische Wille in eine andere Richtung zielt. Unterdessen sind die meteorologischen Auswirkungen der Windparks hierzulande nicht nur deutlich merkbar, sondern auch messbar.

Offshore-Windturbinen quetschen Regen bringende Tiefdruckgebiete regelrecht aus, sagt die profilierte US-amerikanische Geo-Ingenieurin Cristina L. Archer. Erstmalig hat die Professorin der Universität Delaware den Wake-Effekt von Offshore-Windturbinen mit Hilfe von Computersimulationen nachgestellt und untersucht. Die Studie wurde im Juli 2018 veröffentlicht.

Obwohl die Oberflächenbeschaffenheit von Onshore-Standorten eine andere ist und stark variiert, haben Windräder auf dem Festland im Prinzip dieselben meteorologischen Auswirkungen. An jedem Windfeld wird der Atmosphäre beständig Feuchtigkeit entzogen, im Sommer stärker als im Winter. Hinzu kommt eine nicht unerhebliche Erwärmung des Bodens und der Atmosphäre. Bestätigt hat dies zuletzt eine im April 2019 veröffentlichte Untersuchung an der niederländischen Universität Wageningen, bezogen auf die Wetterverhältnisse in den Niederlanden. Möglicherweise sorgt man sich dort insgeheim im Hinblick auf erhebliche Klimafolgen aufgrund der geplanten weiteren, riesigen Offshore-Windparks in der Nordsee.

Der Luft wird Feuchtigkeit entzogen

Mit seiner installierten Windkraftleistung von 53,31 Gigawatt (Stand 2018) hat Deutschland im Verhältnis zur Landesfläche die meisten und am dichtesten platzierten Windparks weltweit. Seit 2008 (23,90 GW) hat sich dieser Wert mehr als verdoppelt. Wir hatten es in etwa innerhalb dieses Zeitrahmens mit immer länger anhaltenden Dürren im Sommerhalbjahr zu tun sowie bis jetzt mit einem auffällig veränderten Niederschlagsmuster: trotz Ankündigung oftmals ausbleibende Niederschläge, häufig nur Nieselregen und kurze Schauer.

Der herbeigesehnte ergiebige Landregen bleibt seit Jahren nahezu aus. Zumeist wird diese Entwicklung allein dem Klimawandel zugeschrieben. Weitere, unmittelbar menschengemachte Ursachen werden an den Schaltstellen von Politik, Wissenschaft und Medien offenbar nicht in Betracht gezogen, jedenfalls nicht öffentlich. Die Vorstellung, dass Windkraftanlagen, die Lieferanten von „grünem“ Strom, die Folgen des Klimawandels insbesondere für Deutschland erheblich verschärft haben könnten, ist insofern für die meisten Bundesbürger völlig abwegig.

Bezeichnenderweise informierte jedoch kürzlich das Anlegerportal „goldseiten.de“ Geldanleger über den nachgewiesenen Dürre-Effekt der Windkraft, indem ein einschlägiger Artikel aus „Vertrauliche Nachrichten für Politik und Wirtschaft“ verbreitet wurde. Für das Wissenschaftsportal „scinexx.de“ hatten deutsche Wissenschaftler errechnet, dass die 1300 auf See und 29 200 (Stand 2018) an Land installierten Windenergieanlagen in Deutschland bereits einen zusätzlichen Temperaturanstieg von 0,27 Grad Celsius innerhalb der vergangenen fünf Jahre bewirkt haben. Grundlage der Berechnungen ist die neue Studie des kanadischen Wissenschaftlers David W. Keith. Damit werden die Windturbinen als Mitverursacher der langen Dürre von 2018/19 ins Blickfeld gerückt.

Seit mehr als 15 Jahren forscht der Geo-Ingenieur und Harvard-Professor Keith über Aspekte der Windenergie, so auch über die damit verbundenen Folgen für Klima und Umwelt. Wie Archer ist auch Keith Windkraft-Lobbyist. Im Dezember 2018 zog er in der Zeitschrift „Joule“ in einem Beitrag mit seinem Kollegen Lee M. Miller ein bemerkenswertes Fazit hinsichtlich der Erneuerbaren Energien. Danach sind die klimatischen Auswirkungen der Windenergie pro erzeugter Energieeinheit etwa zehnmal höher zu veranschlagen als diejenigen von Photovoltaik.

Erklärung für die Dürre 2018/19

Das ist ein unerwartet großer Unterschied und lässt aufhorchen. Erstmals konnten die beiden Wissenschaftler nachweisen, dass Windturbinen die atmosphärischen Strömungen auch in großer Höhe verändern. Dementsprechend werden die klimatischen Auswirkungen zunehmen, je mehr Anlagen installiert werden, so die Prognose.

Zudem bringen die Forscher einen zeitlichen Faktor ins Spiel. Der Temperaturanstieg durch die Windenergie erfolge sofort, während die Vorteile der reduzierten Emissionen sich nur langsam steigerten: „Wenn die Perspektive die nächsten zehn Jahre ist, hat die Windenergie in mancher Hinsicht einen größeren Einfluss auf das Klima als der Verbrauch von Kohle oder Gas“, so Keith. Erst sehr langfristig verkehre sich dies ins Gegenteil. Wenn die Energieerzeugung dekarbonisiert werden solle, müssten die Umweltfolgen der Erneuerbaren Energien berücksichtigt werden. Im Interview bat Keith die Regierungschefs in aller Welt, die Bürger ihres Landes entsprechend zu informieren. Hierzulande kann davon jedoch keine Rede sein.

Standen Windparks schon seit Jahrzehnten im Verdacht, einen störenden Einfluss auf das Wettergeschehen auszuüben, so wurde jüngst durch die Pionierarbeit von Archer auf dem komplexen Forschungsfeld der Turbulenzforschung der Nachweis erbracht. Archer ist als Professorin auch stellvertretende Leiterin der Abteilung für Windkraft am Center for Carbon-free Power Integration (CCPI, Zentrum für die Integration kohlenstofffreier Energie).

Mit ihren Forschungen wolle sie helfen, Geld zu sparen und Menschenleben zu retten, sagt Archer stets, so auch bei einem 2017 gehaltenen Vortrag an der US-Universität Princeton über eine Computermodellierung des Wirbelsturms „Katrina“. Der Vortrag ist auf „Youtube“ abrufbar. Sie erklärt den Wake-Effekt, der entsteht, wenn die Luftströmungen vor den Windrädern gebremst und dahinter verwirbelt werden, so dass eine lange Wirbelschleppe entsteht. Diese turbulenten Nachläufe reichen auf See teilweise über 50 Kilometer weit. Die Leistung von Windparks auf der Leeseite vorangehender Parks wird dadurch erheblich gemindert.

Zusammen mit zwei Forscherkollegen gelang es Archer, anhand der Messdaten des Hurrikans „Harvey“ virtuell nachzuvollziehen, wie ein Tropensturm der Kategorie 4 durch gestaffelte Reihen von Offshore-Windturbinen erheblich zusammenschrumpft, bevor er die Küste erreicht. Das gewaltige, rotierende System wird schwächer und die mitgeführten Niederschlagsmengen werden stark reduziert. Ende August 2017 verwüstete Harvey große Gebiete in den Bundesstaaten Texas und Louisiana.

Je höher die Turbinentürme und je größer die Rotordurchmesser, desto stärker sei ihre niederschlagsreduzierende Wirkung, wird Archer in einem Online-Artikel des „Renewable Energy Magazine“ vom 18. März 2019 zitiert. Anschaulich erläutert sie, auf welche Weise die Windparks den Regen aus den Tiefdruckgebieten „herausquetschen“. Vor den Windturbinen entsteht Konvergenz durch Bremswirkung: „Denken Sie an den Verkehr auf einer Schnellstraße, wo jeder mit hohem Tempo unterwegs ist. Plötzlich gibt es einen Unfall, und alle werden langsamer. Damit haben Sie eine Konvergenz von Autos, die sich nach hinten fortsetzt, weil jeder langsamer fährt. Das ist die vorgeschaltete Konvergenz von Offshore-Windparks. Im Ergebnis führt das zu vermehrtem Niederschlag vor Ort, da dem heranströmenden Wind kein Raum zum Ausweichen bleibt außer nach oben. So befördert diese vertikale Bewegung mehr Feuchtigkeit in die Atmosphäre.“

Effekt wie im Verkehrsstau

Hinter den Windturbinen entsteht Divergenz: „Divergenz ist der gegenteilige Effekt. Er verursacht eine Abwärtsbewegung, indem er trockenere Luft von oben herunterzieht und somit Niederschläge dämpft. Wenn die Luft das Festland erreicht, ist ein großer Anteil der Feuchtigkeit herausgepresst. Wir haben eine 30-prozentige Reduzierung der Niederschläge mit den Harvey-Simulationen erzielt.“

Indirekt beinhaltet die Harvey-Studie die Empfehlung, vor der amerikanischen Golfküste großflächig Anordnungen von Offshore-Windparks zu installieren, um die Wucht zukünftiger Hurrikane abzumildern und deren gewaltige Regenmengen zu verringern. Die Ergebnisse der Studie kommen der Offshore-Windbranche der USA „wie gerufen“. Offshore ging hier erst 2016 östlich von New York der erste Windpark mit fünf Turbinen ans Netz. Das Ausbaupotenzial ist also gewaltig. Was aber könnte geschehen, wenn die Öffentlichkeit auf die nachgewiesene Klimaschädlichkeit von Windparks aufmerksam wird? Zunächst einmal dürfte der Widerstand der Anwohner vor Ort gegen den Neubau von Windrädern noch erheblich zunehmen – in Deutschland und vielen anderen Ländern ein Albtraumszenario für die Regierungen.

Mit 210,73 Gigawatt ist China das Land mit der größten installierten Windenergieleistung weltweit (Stand 2018). Es folgen die USA mit 96,52 und Deutschland. Bereits vor zehn Jahren meldeten chinesische Physiker und Meteorologen Forschungsbedarf zur Windenergie an. Am 12. November 2010 publizierte die „South China Morning Post“ (Hongkong) einen denkwürdigen Artikel. „12 Kilometer nördlich der Huitengliang-Windfarm in Xilinhot, Innere Mongolei, beobachtete der Hirte Siqinbateer ein seltsames Phänomen auf seiner Weide, das selbst Meteorologen verwirrt. ‚Der Erdboden erwärmt sich schnell wie ein Ofen, und nicht ein Tropfen Regen fällt‘, sagte er während der Regensaison. Seine Behauptung deckt sich mit den Statistiken der Regierung. Li Qinghai, Ingenieur beim Wasserstatistischen Büro in Xilingol League, erklärte, die Niederschlagsdaten seines Büros würden seit 2005 einen deutlichen Rückgang der jährlichen Niederschläge in der Nähe großer Windparks anzeigen, in manchen Gegenden bis zu

80 Prozent. Daher würde er diese Problematik gern genauer erforschen, doch er fand keine Unterstützung für das Vorhaben.“ Wissenschaftler, die an Forschungen zu der Thematik beteiligt waren, seien zur Auffassung gekommen, dass Windkraft das lokale und globale Klima beeinflussen könne, heißt es weiter.

„Wir wünschen keine Hindernisse“

Die Forscher hätten die Regierungen in aller Welt dazu aufgerufen, sich ernsthaft um diese Thematik zu kümmern. Bevor die Windkraft weiter ausgebaut werde, müsse der Klima-Effekt der Windräder auf regionale und globale Klimasysteme genau verstanden werden: „Ansonsten könnte diese Entwicklung zu einer unerwarteten Katastrophe führen.“ Von der chinesischen Regierung kam jedoch eine Absage. Man habe noch nie von dieser Thematik gehört und würde keine Forschungen finanzieren. „Jeder möchte eine schnelle Entwicklung der Windenergie“, erklärte ein hoher Staatsbeamter, „wir wünschen keine Hindernisse auf diesem Weg“.

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)*  Anmerkung der EIKE-Redaktion :

Dieser Aufsatz ist zuerst erschienen in der Preußischen Allgemeinen Zeitung; 24. Januar 2020, S.12; EIKE dankt der PAZ-Redaktion sowie der Autorin  Dagmar Jestrzemski für die Gestattung der ungekürzten Übernahme, wie schon bei früheren Artikeln :   https://www.preussische-allgemeine.de/

PDF: Windm.+Wetter+K.PAZ.200124

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Energiewende: Musterländle droht Versorgungslücke*

Auch wenn sie es noch nicht auf die ersten Seiten der Tageszeitungen oder in die Ab­endnachrichten des Fernsehens bringen, sind doch die Folgen der völlig unbedachten hek­tischen und dabei rechtswidrigen Energie­wende mehr und mehr zu sehen. Ein schö­nes Beispiel bietet das grün-schwarz regierte Bundesland Baden-Württemberg. Als Morgengabe für das neue Jahr an die Landesregierung hat der Verwaltungsgerichtshof (VGH) zu Mannheim für Recht erklärt, dass der Bau zweier Windparks eingestellt werden muss.

Verheerende Begründung

Zur Begründung führt das Gericht an, dass wahrscheinlich sämtliche Genehmigungen für die Windräder des Landes rechtswidrig zustande gekommen sind. Wenn sich das Bauverbot zunächst nur auf die Anlagen „Blumberg“ und „Länge“ erstreckt, so sind doch grundsätzlich alle Windräder betroffen. Denn das Gericht mahnt an, dass die verwaltungsrechtlichen Vorgaben der Landesregierung zu den Genehmigungs­verfahren und im Besonderen zur Beteili­gung der Öffentlichkeit bei der Willensbil­dung im Wesentlichen alle gegen das Gesetz verstoßen. Diese Feststellung des Zehnten Senats des VGH ist viel grundsätzlicher und führt viel weiter als das Bauverbot für jene zwei Anlagen.

Folgen über das Bundesland hinaus

Der Karlsruher Fachanwalt für Verwaltungs­recht Rico Faller fasst zusammen: „Die immissionsschutzrechtlichen Genehmigungen sind rechtswidrig, weil eine Öffentlich­keits­beteiligung hätte erfolgen müssen… Die Waldumwandlungsgenehmigung ist rechts­widrig, weil diese von einer unzuständigen Behörde nicht im richtigen Genehmigungs­verfahren und ohne die hierfür erforderliche Rechtsgrundlage erteilt wurde.“

Das kommt einem technischen Knockout für die Landesregierung gleich. Umso aufmerk­samer wird man im Nachbarbundesland Bayern diesen Vorgang beobachten, wo CSU-Ministerpräsident Markus Söder angekündigt hat, in den Staatsforsten würden 100 Windräder entstehen. Auch wenn man in München nicht alle juristisch-handwerklichen Fehler wiederho­len muss, die in Stuttgart gemacht wurden, so wird sich doch auch an der Isar das Gefühl breitmachen, man bewege sich mit dem Vorhaben „Windrad gegen Wald“ auf sehr dünnem Eis.

Dass ein Ereignis wie dieses höchstrich­terliche Urteil immer zur Un­zeit eintritt, ist für den grünen Ministerprä­sidenten Winfried Kretsch­mann und seine Regierung ein schwacher Trost, denn es kommt noch schlimmer und abermals selbstverschuldet. Mit dem Jah­reswechsel nämlich wurde auch der zweite Block des Kernkraftwerkes Philippsburg II abgeschaltet. Dieses aber lieferte zusammen mit dem vorerst verbleibenden Kernkraft­werk Neckarwestheim II rund 30 Prozent des ganzen Stroms für Baden-Württemberg. Jetzt fällt davon die Hälfte weg, das heißt, 15 Prozent des Gesamtaufkommens.

Ausland springt nicht immer ein

Mit einer für einen Grünen seltenen Klarheit des Denkens stellt Umweltminister Franz Untersteller fest: „Das müssen wir erset­zen!“ Wie wahr! Nur: Wie soll das gesche­hen? Eine Windanlage liefert pro bean­spruch­tem Quadratmeter Fläche etwas über 40 Energieeinheiten Strom, ein Kernkraftwerk weit über 300 000. Da wird es schwierig, mit ein paar Windmühlen die Lücke zu schließen, selbst wenn man dazu eine ordentliche Bau­genehmigung hätte.

Im vergangenen Jahr mussten in Deutschland bereits wiederholt Aluminiumwerke vorü­ber­gehend abgeschaltet werden. Sie brau­chen so viel Strom, dass die Versorgung ins­gesamt in Gefahr geraten war. Auch der Rückgriff auf Strom aus dem Ausland bietet keine Sicherheit. Auch in Frankreich wird der Strom immer häufiger knapp.

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)*  Anmerkung der EIKE-Redaktion :

Dieser Aufsatz ist zuerst erschienen in der Preußischen Allgemeinen Zeitung; 17. Januar 2020, S.4; EIKE dankt der PAZ-Redaktion sowie dem Autor  Florian Stumfall  für die Gestattung der ungekürzten Übernahme, wie schon bei früheren Artikeln :   https://www.preussische-allgemeine.de/

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Windkraft ist Gewalt

Macht Liebe, nicht Krieg – make love, not war! Das war ein Slogan der amerikanischen Hippies, als sie gegen den Vietnamkrieg protestierten. Mit »love« meinten sie wohl beides, freie Liebe und tatsächliche Liebe unter Menschen, also das Gegenteil und Gegenstück eines tödlichen Kriegs in der Ferne.

In seiner Reagan-Biographie notiert Dinesh D’Souza, was Ronald Reagan (damals Gouverneur von Kalifornien) über die Protestierenden und ihre Botschaft »make love not war« schnippisch kommentierte: »Die Leute sehen aus, als könnten sie weder noch.«

Hat »make love not war« am Ende gewonnen, als der Krieg dann endlich 1975 vorbei war? Nun, das amerikanische Selbstbewusstsein war angeschlagen – die Watergate-Affäre half nicht (1972-1974, siehe Wikipedia). Kein Land hält es endlos aus, und schon gar nicht ein demokratisches, wenn Söhne aufbrechen und Leichen wiederkommen.

»Make love not war« – ein naiver Slogan? Fragen wir andersherum: Wer würde denn bestreiten, dass ein liebevolles Miteinander dem aufreibenden Kampf vorzuziehen ist? Okay, diese rhetorische Frage könnte ein Fehler gewesen sein: Wer etwa im Krisengebiet aufwuchs, und nichts als Kampf kennt, oder wessen Seele von einer Ideologie befallen ist, der könnte sich tatsächlich mehr nach Kampf und Eroberung als nach Liebe zu sehnen scheinen. Lassen Sie mich neu formulieren: Ich wage die »mutige« Meinung, dass ein liebevolles Miteinander dem Kampf vorzuziehen sei. Wenn gekämpft werden muss, muss eben gekämpft werden, doch nicht zu kämpfen ist stets besser (was wahrlich nicht alle so sehen).

Frühes Intermezzo

Ich habe diesen Text früh am Morgen des 3.1.2020 zu schreiben begonnen. Durch die digitalen Medien brummt die aufgeregte Meldung, dass die USA in Baghdad den iranischen Generalmajor und Kommandeur der al-Quds-Einheit, Qassem Soleimani, getötet haben (siehe etwa faz.net, 3.1.2020). In der öffentlichen Debatte (die hier wenig verändert), bilden sich die Meinungsfronten schnell und so, wie man es erwarten würde. Die USA sind, trotz aller Bemühungen der »woken« Gedankenpolizei, noch immer ein freies Land, in dem jeder Mensch nach seinem Gusto leben kann, und sie stehen (wieder) glaubwürdig zu Israel. Im Iran können Frauen für Jahre im Gefängnis verschwinden, wenn sie das Kopftuch ablegen, auf Homosexualität oder Abkehr vom Islam steht die Todesstrafe, man möchte Israel »von der Oberfläche der Erde vertilgen«. Wir müssen nicht lange rätseln, wie die Sympathien vieler deutschen Linken liegen werden. In der TAZ lesen wir vom »Rachedurst« des US-Präsidenten (taz.de, 4.1.2020). Bei der WELT lesen wir dagegen: »Eins sollte klar sein: Die Welt ist ein besserer Ort ohne Qassem Soleimani« (welt.de, 3.1.2020). Ich selbst mache mir in solchen Situationen stets bewusst, dass ein guter Teil dessen, was wir sehen, der »Nebel des Krieges« ist (englisch »fog of war«, siehe auch Wikipedia) – ich muss aber gewiss nicht betonen, wie mein Herz schlägt. (Für Hintergrund-Info siehe auch apollo-news.net, 3.1.2010: »„Irans gefährlichster General“ auf Trumps Befehl getötet – Iran kündigt schwere Rache an«.)

Dieser Text aber, selbst wenn er mit einem Protest-Motto aus der Zeit des Vietnamkriegs beginnt und aktuell eine militärische Maßnahme der USA erwähnt, handelt nicht vom buchstäblichen Krieg. – Der Krieg soll uns als Metapher dienen, als Sprachbild.

»Prämie für Windradnähe«

Wissenschaften, besonders die geistigen und vergeistigte unter ihnen, üben sich bei Gelegenheit darin, etwas ganz Offensichtliches zu nehmen und es wichtig klingen zu lassen. Jeder weiß etwa, dass Menschen zu einer Handlung motiviert sind, weil sie sich davon etwas Angenehmes erhoffen – oder um etwas Unangenehmes zu vermeiden. Die Psychologen nennen es positive und negative Verstärkung (siehe Wikipedia).

Die Nachrichten des vergangenen Jahres waren geprägt von rasend wütenden Kampagnen und Aktionen, die vorgaben, die Umwelt retten zu wollen. Greta Thunberg wurde berühmt für Aussagen wie »Ich will, dass ihr meine Panik spürt«. Das Projekt »Fridays for Future« wollte »wie Greta«, Freitags unentschuldigt beim Unterricht fehlen, bis die Politiker ihre »Forderungen« hinsichtlich CO2 etc. erfüllten; anders gesagt: »FFF« versuchten die Politik zu erpressen, indem sie androhten, ansonsten der eigenen Bildung zu schaden. Die Bewegung »Extinction Rebellion« fiel durch aggressive Eingriffe ins öffentliche Leben auf, bewusst darauf zielend, festgenommen zu werden (siehe etwa huffingtonpost.com, 7.8.2019); es wurde stiller um diese aggressive Gruppe, nachdem ihr Mit-Gründer Roger Hallam in einem Interview »schwierige« Aussagen zum Holocaust traf (siehe etwa zeit.de, 20.11.2019).

Es ist 2020. Unter dem Vorwand der Klimarettung wird der Krieg gegen Land und Bürger weitergeführt. Die neueste Idee aus den Regierungsparteien ist eine »Prämie für Windradnähe« (welt.de, 2.1.2020). Damit solle die »Akzeptanz von Windrädern« erhöht werden. Warum will man die »Akzeptanz« erhöhen? Weil es »zu wenig« gibt, offensichtlich.

Denken wir es einmal drei Schritte weit zu Ende: Die Leute, die sich Windkraftanlagen wünschen, leben in der Stadt, und begegnen der Natur wochenlang nur als bunte Bildchen auf den Etiketten ihrer Bio-Produkte oder als gedruckte Großfotos hinter den Chefpopulisten des Grünen-Parteitags (siehe etwa spiegel.de, 15.11.2019). Marketing und Propaganda haben sie gelehrt, Windkraft für moralisch gut zu halten. Schon Kinder werden in den Schulen darauf gedrillt, das Bild von Windkraftanlagen mit Umweltschutz und dem ethisch Guten zu verbinden. – Nur, und da liegt der Tofu im Pfeffer, das Konzept von »Natur«, das diese Leute im Geist tragen und anwenden, ist eher theoretisch. (Übrigens: Im Buch »Talking Points« beschreibe ich die frühe Zeit der Öko-Empörungs-Kampagnen, als sich Millionen von Empörten über das Töten von Seerobben für Pelzherstellung empörten, und mit ihr viele Inuit-Familien in Armut stürzten – das Bild von der »Robbenernte« war aber rein theoretisch; natürlich aber waren die allerwenigsten der Empörten jemals in Alaska gewesen, um sich selbst ein Bild zu machen.)

Ökologisch wie auch optisch

Windkraftanlagen greifen in die Natur ein, ökologisch wie auch optisch. Der Mensch hat sich über Jahrmillionen darauf entwickelt, den Horizont schön zu finden. Wir brauchen Wiesen, Bäume und Felder, zumindest gelegentlich, für unsere Seele. Windkraftanlagen machen das Land zur Industrielandschaft.

Menschen, die in der Nähe von Windkraftanlagen wohnen, berichten von quälenden Geräuschen und Vibrationen. Das anschwellende Surren, wenn sich einer der riesigen Rotoren nähert, wieder und wieder und wieder. Endlos. Erbarmungslos. Schlaflosigkeit. Übelkeit. Migräne, sogar Fieber – und wer es nicht kennt, der lacht darüber. Es ist ungerecht – so ungerecht! Hat denn der Mensch nicht das Recht, vom Staat davor beschützt zu werden? Was ist das für ein Staat, der seinen Bürgern so etwas antut? Die Guten und Grünen in den Städten, denen ist es egal, wenn Menschen leiden. Die Guten lachen über das Landvolk, das unter dem grünen Unrecht leidet. Wer schützt die Anständigen vor den Guten? Wer schützt die Menschen vor der Haltung?

Mit Windkraftanlagen wird jeder Blick aus dem Fenster zum Blick in eine bedrohliche Industrielandschaft. Wer Windkraftanlagen vor seinem Fenster und am Horizont stehen hat, der verliert den Blick in die Natur, die wir alle so für unsere Seele brauchen.

Windkraftanlagen machen die Seele kaputt. Natürlich wehren sich Menschen gegen Windkraftanlagen vor dem Haus! Wer will schon sein Leben in der Natur, dem schönsten Flecken der Welt, eintauschen gegen ein Leben in einem Kraftwerk? Wer will seine Kinder im Schatten von drohend hohem, rotierenden Sondermüll aufwachsen sehen? Der deutsche Staatsfunk nennt Windenergie »Die sanfte Gewalt« (deutschewelle.de, 5.4.2011), doch ich nehme einfach mal an, dass der Journalist nicht unter den Stahlmonstern leiden muss.

Die Kindheit ist eine andere, wenn die Kinder vorm Spielen im Garten erst einmal die toten, zerfetzten Greifvögel aus dem Sandkasten sammeln müssen. Das Leben ist ein anderes, wenn du keinen Horizont mehr kennst, nur noch rotierenden Stahl, tonnenschwer.

Hintenrum-Erpressung

Natur zu sehen macht glücklich. Der Horizont ist gut für die Seele. Niemand will seine Natur und den Blick darauf freiwillig zerstören lassen, und das ist, wo die Idee des »Windbürgergeldes« perfide wird. Erst wird dem Bürger im Namen vermeintlicher Moral ein Großteil seines Geldes abgenommen – und die Armen und sozial Schwachen auf dem Land bekommen dann »angeboten«, etwas davon zurück zu bekommen, wenn er dafür Lebensqualität aufgibt, wenn er sich damit abfindet, nie wieder einen Natur-Horizont zu sehen, wenn seine Kinder im Schatten von Tonnen rotierenden Stahls aufwachsen sollen – bis sie fliehen, auch weil sie es nicht ertragen, in einem Freiluft-Kraftwerk zu leben. Und wenn die finanzielle Hintenrum-Erpressung nicht wirkt, will man auch den Klageweg erschweren. Ein Angebot, das man nicht ablehnen kann, das kennt man sonst eher von der Mafia.

Windkraft ist Gewalt. Das ist, warum Menschen sich wehren! Eine ethisch zu rechtfertigende Politik würde versuchen, die Menschen vor Windkraftanlagen zu schützen. Es raubt mir den Atem, wie offen unmoralisch man heute im Namen der Moral sein kann.

Im Namen vermeintlicher Ökologie wird heute ein Krieg gegen das Land geführt. Linke, die in ihren eigenen Angelegenheiten hyper-empfindlich sind, haben nicht einmal den Hauch von Skrupeln, dem Land seine Horizonte zu rauben und drohende, rotierende Metallmonster den Menschen vors Haus zu stellen.

Neue Slogans!

Jedes Mal, wenn ich eine Windkraftanlage am Horizont auch gar in der Nähe sehe, empfinde ich das als Stich ins Herz. Leute, die Natur nur von den Fotos ihrer bedruckten Partei-Broschüren kennen, zerstören den Blick auf die Natur.

»Make love not war«, protestierten sie damals, wir haben (zum Glück) keinen Krieg (Merkel wollte damals mit in den Irak, wenn ich mich richtig erinnere, heute erinnert sie sich da anders dran – zum Glück war Schröder damals Kanzler). Wir protestieren immerhin gegen die Zerstörung unseres Landes, unserer Natur und unserer Horizonte  durch . Die Zerstörung von Natur und des Blickes in die Natur im Namen des Naturschutzes ist ein Geschäft.

Es braucht neue Slogans!

Ich probiere mal etwas aus: »Schützt Natur, nicht Geschäftemacher«, oder: »Windkraft? Nein Danke!« (Randnotiz: Wir ahnen doch alle, wenn wir ehrlich zu uns selbst sind, dass die Zukunft der Atomkraft gehört, siehe etwa Schellenbergers TED-Talk – ob »die Zukunft« aber in Deutschland stattfindet, das ist eine andere Frage…)

Etwas länger, aber deutlich: »Ich nehme euch nicht die Smartphones weg, nehmt mir nicht meine Natur weg«.

Vielleicht frech: »Make Love, not Vogelhäcksler!«

Oder, kurz, kompakt und deutlich: »Windkraft ist Gewalt«.

»Weiterschreiben, Wegner!«

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Grüne Bevormundung: Hofreiter will Auslaufmodell Windkraft durch staatlichen Zwang künstlich erhalten

Anlässlich des bevorstehenden massiven Stellenabbaus beim Windanlagenbauer Enercon lassen die Grünen die Masken fallen – und attackieren die Bundesregierung scharf, nicht durch Verbote und Gesetze das erzwungen zu haben, wovon die Bevölkerung bereits seit Jahren mehr als genug hat. Als „mutwillige Zerstörung der Windkraft“ bezeichnet der Grünen-Fraktionschef die nach unzähligen Prozessen, durch die Arbeit zahlloser Bürgerinitiativen und Protestbewegungen gereifte politische Einsicht, dass die ideologische Windradpolitik am Ende mehr Schaden als Nutzen für Umwelt und Gesellschaft bedeutet.

Ginge es nach Hofreiter und seinen Parteikollegen, würden die (noch immer viel zu geringen) Abstände zwischen einzelnen WKA’s, die vor allem zur Landschaftsverschandelung, zu Vogelschlag, zu Flächenversiegelung und Anwohnerbelästigungen beiträgen, noch enger ausfallen, wie die „dts Nachrichtenagentur“ berichtet. Die von der Regierung endlich –  nach jahrzehntelangem Ringen von Betroffenen und von Gemeinden, deren Gemarkungen durch Windparks verschandelt wurden – geplanten pauschalen Abstandsregelungen sind Hofreiter deshalb natürlich ein Dorn im Auge. Durch sie, empört er sich, „würden bis zu 40 Prozent aller möglichen Windflächen in Deutschland wegfallen“. Und, na klar: „Der Ausbau der Windenergie an Land ist unerlässlich für den Klimaschutz“. Wenn sonst nichts mehr zieht, kommt man mit dem Klima um die Ecke. Dabei ist die Windkraft gerade fürs globale Klima so gut wie irrelevant.

Grüne Umweltzerstörer planen am Markt und an den Menschen vorbei

Es sei vor allem Wirtschaftsminister Peter Altmaier, der die „mutwillige Zerstörung dieser Schlüsselindustrie“ betreibe, so Hofreiter gegenüber der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ – und damit Arbeitsplätze zerstöre. Was deshalb nötig ist, sei, Altmaier an die kurze Leine zu legen, „ein Sofortprogramm zur Wiederbelebung des Windkraftausbaus auf den Weg zu bringen“, so Hofreiter, denn: Bei der Windkraft handele sich um eine zentrale Zukunftsbranche, an der „Zehntausende Jobs, Familien und nachhaltige Wertschöpfung“ hingen, sagte der Grünen-Politiker mit Blick auf die Enercon-Krisengespräche. Windkraft mag vieles sein, doch gerade das ist sie nicht: eine Zukunftsbranche. Und die „Wertschöpfung“ bestand seit den ersten installieren Anlagen bestenfalls in den darüber generierbaren Subventionen.

Die Aussagen Hofreiters zeigen die gänzliche Ahnungslosigkeit führender Grünen von der Stimmung an der Basis der Energiewende, aber auch von den Prinzipien der freien Marktwirtschaft. Was Hofreiter beklagt, ist das Fehlen diktatorischer Maßnahmen, um die eigenen ideologischen Wahnbilder durchzusetzen. (DM)

Beitrag übernommen von Jouwatch




Harvard Ingenieure: Windstrom wärmt lokales Klima auf, trocknet Böden aus und ist für einen Großteil des Temperaturantiegs verantwortlich

Windkraftanlagen als Wärmetreiber für das Klima

Vor einem halben Jahr haben die beiden Harvard Ingenieure (keine Geisteswissenschaftler!) Lee M. Miller und David W. Koch eine Studie veröffentlicht, in der sie der Frage nachgehen, was passieren würde, wenn die Stromversorgung der USA komplett auf Windenergie umgestellt wird. Das Problem hinter ihrer Fragestellung besteht darin, dass Windkraftanlagen Energie aus der Umgebungsluft ziehen, sich dadurch die Windgeschwindigkeit dauerhaft verringert und eine verstärkte Erwärmung der Luft eintritt.
Wie viel das sein kann beschreibt eine der Windkraft eher zugeneigte Internetseite, wonach es bis zu 40% der Energie sind, die ein Windrad der Umgebungsluft entziehen kann. Bei Windparks mit mehreren Anlagen liegt der Wert pro Generator mit 26% deutlich darunter, da sich die einzelnen Generatoren einander gegenseitig den Wind abschneiden. Insgesamt jedoch muss man bei Parks davon ausgehen, dass bei starkem Westwind an dessen östlichen Ende nur noch ein laues Lüftchen ankommt. Die Konsequenz daraus besteht darin, dass sich die Luft und damit indirekt der Boden bei Sonneneinstrahlung stärker erwärmen kann.
Laut der Studie, für die insgesamt 28 Windparks untersucht wurden, hätte aufgrund dieses Zusammenhangs eine Komplettversorgung der USA mit Windstrom zur Folge, dass sich die Durchschnittstemperatur des Landes um 0,24°C erhöhen würde.
Die beiden Ingenieure kommen zum Schluss, dass der aufgrund der Windstille eintretende Erwärmungseffekt die gemeinhin angenommene klimatische Vorteilhaftigkeit der Dekarbonisierung um ein ganzes Jahrhundert zunichte machen würde. Erst im Hinblick auf einen sehr langen Zeitraum jenseits der Jahrhundertgrenze hätten Windkraftanlagen eine positive Wirkung hinsichtlich einer gezielten Verhinderung der menschengemachten klimatischen Erwärmung.

Die Prognose für die USA auf Deutschland übertragen

Will man die Zahlen auf Deutschland übertragen, dann muss man die Unterschiede in der Landesfläche und des Stromverbrauchs berücksichtigen, da sich ersteres sich auf die Dichte der Windkraftanlagen auswirkt und letzteres auf die benötigte Gesamtzahl.
Die USA sind in etwa 27 Mal so groß wie das Bundesgebiet, während das Land ungefährvier Mal so viel Strom als Deutschland verbraucht. Würde Deutschland seinen gesamten Stromverbrauch mit Windenergie decken, dann müssten pro Fläche durchschnittlich 6,75 mal so viele Anlagen aufgebaut werden. Selbst unter Abzug des weitgehend unbewohnten Alaska und der nur dünn besiedelten Bundesstaaten des Mittleren Westens bliebe noch immer in etwa der Faktor 5 bestehen.
Im Umkehrschluss würde der für die USA prognostizierte Erwärmungseffekt von 0,24°C in Deutschland bereits dann eintreten, wenn ein Fünftel des Strombedarfs aus Windkraftanlagen gewonnen wird.
Glaubt man den Angaben bei Strom-Report, dann ist das heute schon fast der Fall, da die Windenergie unter Abzug des Offshoreanteils für über 17,5% der Stromerzeugung in Deutschland verantwortlich ist. Als erstaunliches Fazit ergibt sich daraus, dass ein Großteil der Temperatursteigerungen in Deutschland in den letzten Jahren auf den Ausbau des Windenergiesektors zurückgeführt werden können.
Schwarz&rot: Temperaturzeitreihe für DE; Blau: der Anteil an Windstrom in DE
Als Fazit lässt sich zweierlei feststellen. Erstens, die aktuellen Steigerungen der Durchschnittstemperaturen in Deutschland sind tatsächlich menschengemacht, allerdings nicht aufgrund des CO2, sondern wegen des rapiden Ausbaus der Windenergie.

Zweitens ist die bei Sciencefiles vorgetragene Hypothese, wonach Windkraftanlagen für die Austrocknung der Böden verantwortlich seien, sehr wahrscheinlich nicht nur korrekt, sondern es handelt sich dabei um einen überaus relevanten Sachverhalt.

Falls sich die gemachten Beobachtungen der beiden Harvard Ingenieure erhärten sollten, dann müsste es aufgrund des nun nachgewiesenen starken Einflusses von Windkraftanlagen auf die Erwärmung und damit letztlich die Trockenheit der Böden zu einem kompletten Ende der Windstromerzeugung an Land kommen.

Der Beitrag wurde vom Blog des Autors übernommen hier




FALSCHE PFERDE FLIEGEN NICHT

Mehr Einspeisung durch Zubau?

Immer wieder wird von den Vertretern der Energiewende die These verkündet, dass wir massiv in Wind- und  Solarkraftwerke investieren müssten. Nur ein beschleunigter Ausbau könne die Energiewende noch retten. Der Verein Mensch Natur hat deshalb die Grafik des Zubaus der installierten Nennleistung zur Einspeiseleistung von Wind genauer angeschaut. In der Erklärung der Grafiken im Faktencheck sind wir in Abbildung 3 bereits darauf eingegangen. Wie sich die Erhöhung von Windgeneratorenleistung auf die Einspeiseleistung auswirkt, wird in der nachfolgenden Grafik beschrieben. Hierzu haben wir die installierte Leistung aller an Land (Onshore) aufgebauter Windkraftanlagen über die Jahre 2014 bis 2018 mit den Einspeisedaten aufgetragen (Abbildung 1).

Abbildung 1: Zubau der installierten Leistung und Einspeiseleistung der Windgeneratoren in Deutschland 

Von Anfang 2014 bis Ende 2018 hatten wir in Deutschland einen Zubau von 33.114 MW auf 52.422 MW an Windgeneratorenleistung, also 19.308 MW. Hier an der roten Linie über dem hellblauen Feld gezeigt. Das blaue, gezackte Feld ist die Windstromeinspeisung.  Zur besseren Vergleichbarkeit haben wir die Zubauzahlen und Einspeisewerte über jeweils ein Jahr gemittelt. Wie man sieht, folgt der Zubau (rote gestrichelte Linie) einer regelmäßigen Stufung. Die mittlere Windstromeinspeisung (gelbe Linie) bildet dieseStufung jedoch nicht ab. Haben wir in 2014 eine Leistungslücke von 30.151 MW, beträgt diese in 2018 schon beachtliche 40.880 MW. In 2016 ging sogar trotz Zubau die eingespeiste Strommenge zurück. – Es zeigt sich die Wetterabhängigkeit des Systems.

Zwischenfazit: Trotz Zubau mit modernsten Windkraftanlagen kann die Einspeiseleistung sinken und die Leistungslücke wurde in  den betrachteten vier Jahren um 33 % größer.

Ernährt die Energiewende ihre Kinder?

Wir wollen die Vorstellungen der Energiewendeakteure weiterdenken. Für die Betrachtung des Dreifachen der heute möglichen  Einspeiseleistung aus Wind und Sonne haben wir den Wintermonat Januar in 2019 ausgesucht. Aktuell liefern die Daten der Netzbetreiber nachfolgende Grafik (Abbildung 2). Braun die benötigte Strommenge (Last), blau der eingespeiste Windstrom und gelb der eingespeiste Solarstrom über dem Windstrom aufsummiert.

Abbildung 2: Lastverlauf zu Einspeisung Wind/Solar im Januar 2019

Trotz einer installierten Leistung von über 100.000 MW reichen die Einspeisespitzen nicht einmal bis zur Hälfte von 50.000 MW. Immer wieder muss der gesamte Strombedarf (Last) aus anderen, regelbaren konventionellen Quellen bezogen werden. Kann uns eine Verdreifachung der installierten Leistung helfen? In der nachfolgenden Abbildung 3 haben wir die Einspeiseleistung verdreifacht. Der Strombedarf wurde belassen.

Abbildung 3: Lastverlauf zu Einspeisung Wind/Solar bei 3-fachem Ausbau

Bei dreifachem Ausbau der Stromerzeugungskapazitäten auf Basis von Wind und Sonne zeigen sich weitere Schwierigkeiten:

  • Es bleiben Versorgungslücken, die  bedarfsgerecht geschlossen werden müssen.
  • Es gibt eine Überproduktion an Strom, auf die reagiert werden muss.

Diese Schwierigkeiten schaffen weitere Probleme auf dem Strommarkt.

Wirtschaftlichkeit von “Netzsteuerkraftwerken” muss gesichert bleiben

Es müssen Kraftwerke in der Größe des gesamten Strombedarfs in Bereitschaft stehen. Diese werden nur temporär benötigt und  speisen sich zwangsläufig aus den konventionellen hochdichten Speichermedien Öl, Kohle, Gas oder Atom. Die Kosten werden   umgelegt werden müssen.

Überproduktion verursacht Kosten

Dass all der Strom eingespeist und vergütet, oder irgendwo abgenommen werden kann ist illusorisch. Ein Überangebot führt zu einem Preisverfall. Heute schon zahlt der Stromkunde Geld für den Export. Deshalb werden durch den Zubau in Zukunft immer mehr Strommengen abgeregelt werden müssen.

Die Verdrängung von konventionellen Kraftwerken am Markt, wie wir sie heute durch den Einspeisevorrang für “Öko”-Stromerzeuger haben, wird sich auch in der Wind- und Solarbranche durch die Abregelung fortsetzen. An der Frage “Wer darf wann noch wieviel Strom einspeisen?” werden viele scheitern.

In dem Maße, in dem abgeregelt wird, steigen die Kosten für die Verbraucher. Die Energiewendeakteure sehen Speicher als Lösung. Allerdings sind diese in der erforderlichen Größe und im erforderlichen Umfang auf absehbare Zeit nicht  umsetzbar. Vor allem werden sie sehr teuer sein. Selbst die Erzeugung von E-Fuels – aus Strom hergestellte konventionelle Treibstoffe – ist mit hohem Energie- und Materialeinsatz verbunden.

Fazit: Mit zunehmendem Ausbau der Wind- und Solarstromkraftwerke steigt auch der Strompreis für den Verbraucher und die Wirtschaft. Die Energiewende ernährt nicht ihre Kinder, im Gegenteil: Die Energiewende frisst nicht nur ihre Kinder, sie macht alle arm!

Vom Reiten toter Pferde

Die Politik zeigt sich (noch) unbeeindruckt von den Fakten. Politisch einflussreichen Kräften geht es offensichtlich nicht darum, der  Bevölkerung eine sichere und bezahlbare Energieversorgung zu gewährleisten.  Es scheint, dass sich der “öko-industrielle Komplex” auf Kosten der Allgemeinheit möglichst lange lukrative Pfründe sichern will.  Ungeachtet der gravierenden Eingriffe in Natur und Umwelt. Er scheut sich u.a. nicht, aus dem Reinhardswaldin Nordhessen eine  Industriezone zu machen.

Die Politik hat durch die Privilegierung am Energiemarkt, gestützt durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz und die Änderung der Baugesetzgebung, einen florierenden Wirtschaftsraum geschaffen, der unserer Ansicht nach alles andere als nachhaltig, ökologisch oder sauber ist.

Selbst der Bundesrechnungshof hat erkannt, dass die Energiewende durch erfindungsreiche und immer teurere Planspiele künstlich am Leben erhalten wird, obwohl sich deutlich abzeichnet, dass ihr der Atem ausgeht.

Wenn Du merkst, dass Du ein totes Pferd reitest, steig’ ab.”

Diese Weisheit der Dakota Indianer scheint die Politik nicht zu kennen. Sie verhält sich eher nach dem Rat von Frank Menzel, der in seinem Buch über kontinuierliche Verbesserungsprozesse  schreibt:

Wenn Du merkst, dass Du ein totes Pferd reitest, sorge für einen bequemen Sattel – es könnte ein langer Ritt werden!”

Für die Polsterung des Sattels sind die Bürger und Bürgerinnen zuständig.

Der Verein Mensch Natur hat amüsante Ratschläge gefunden, auf welche Art sich tote Pferde reiten lassen. Wir möchten Ihnen diesen Spaß nicht vorenthalten. Sie finden sie auf der Webseite von Roland Schäfer unter diesem Link.

VERNUNFTKRAFT. dankt den Mitstreitern und Mitgliedern aus dem Schwabenland für diesen Beitrag zur Debatte.

Dass sich der gestreifte Vierbeiner in die Lüfte schwingt, ist wesentlich realistischer, als regelmäßig erzählte Erfolgsgeschichten.

Dennoch sei dem tollkühnen Reiter statt Mütze und Brille eher ein Helm angeraten. Die Landung dürfte hart werden.

Der Beitrag erschien zuerst bei Vernunftkraft.de