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Exzessive Subventionen für „erneuerbare“ Energie sind inzwischen ein Haupt-Hindernis für Net Zero

Es besteht weithin Einigkeit darüber, dass Strom für die Bemühungen zur Dekarbonisierung von entscheidender Bedeutung ist. Dennoch machen erneuerbare Energien und ihre Subventionen Strom extrem teuer und belasten die Stromrechnungen der Verbraucher mit über 12 Milliarden Pfund pro Jahr. Diese hohen und steigenden Kosten schrecken stark davon ab, Elektroautos oder Wärmepumpen einzuführen. Nur die Wohlhabenden werden sich diese leisten können.

Die einflussreiche PR-Firma Public First hat eine von den großen Stromversorgern unterstützte Studie erstellt, die einen Weg skizziert, einen Teil der Kosten für die Subventionierung erneuerbarer Energien aus der zentralen Besteuerung zu finanzieren und so dieses Hindernis für elektrisches Heizen zu beseitigen. Nur die Subventionen, die über die Haushaltsrechnungen erhoben werden (etwa 40 % der Gesamtsumme), würden ersetzt werden, und diese Entlastung würde durch eine neue Kohlenstoffsteuer auf Gas und Strom ausgeglichen werden.

Die GWPF veröffentlicht heute einen Kommentar zum Reformvorschlag von Public First und kommt zu dem Schluss, dass dieser zwar ein Schritt in die richtige Richtung, aber aus folgendem Grund unzureichend ist:

1. Der Vorschlag bietet keine wirkliche Entlastung für die Verbraucher, sondern verlagert lediglich die Kosten von Strom auf Gas über eine Kohlenstoffsteuer.

2. Die Einnahmen aus der vorgeschlagenen Kohlenstoffsteuer würden mit der Zeit unweigerlich sinken, was die Belastung der Steuerzahler in der Gesamtwirtschaft erhöht.

3. Die einzigen Gewinner des Vorschlags sind die Energiekonzerne, die die Arbeit von Public First finanziert haben, da sie in der Lage sind, einen schwierigen und unsicheren Einnahmestrom aus den Rechnungen der Verbraucher gegen einen gesicherten Geldfluss aus dem Finanzministerium zu tauschen. Dies ist bedauerlich.

Nichtsdestotrotz hat die Arbeit von Public First ein wohlbekanntes Problem in den Vordergrund gerückt, nämlich dass sehr hohe und steigende Subventionen für erneuerbare Energien nun ein großes Hindernis für die Net Zero-Politik der Regierung darstellen.

Das Global Warming Policy Forum schlägt daher vor, dass die Minister einen radikaleren Reformansatz in Erwägung ziehen und die Subventionskosten von allen Verbraucherrechnungen, egal ob für Privathaushalte, Industrie, Gewerbe oder den öffentlichen Sektor, abziehen und stattdessen die Kosten aus zentralen Steuern finanzieren. Dies würde die enormen und derzeit versteckten Kosten der erneuerbaren Energien einer demokratischen Prüfung unterziehen.

Die GWPF glaubt, dass die öffentliche Erkenntnis der wahren Kostenbelastung eine solche Prüfung nicht überleben würde. In der Tat wäre die Streichung der Subventionen für erneuerbare Energien und die Annahme einer kosteneffektiveren kohlenstoffarmen Politik ein großer Schritt zur Wiederbelebung der britischen Wirtschaft.

Dr. John Constable, der GWPF-Energie-Redakteur, sagte:

Es ist dringend notwendig, die Subventionen für erneuerbare Energien in Großbritannien zu kürzen. Sie aus der nationalen Stromrechnung zu entfernen und aus der allgemeinen Besteuerung zu finanzieren, so dass die Öffentlichkeit sehen kann, was derzeit heimlich ausgegeben wird, ist ein notwendiger erster Schritt. Demokratische Prüfung und Rücknahme wird der nächste Schritt sein. Das kann nicht zu schnell kommen.

Link: https://www.thegwpf.com/excessive-renewable-energy-subsidies-are-now-a-major-obstacle-to-net-zero/

Übersetzt von Chris Frey EIKE

 




Woher kommt der Strom? schwache Stromerzeugung der Windkraft

(Abbildung)

Tag- und Nachtgleiche ist dieses Jahr am 20. März. Damit wird denn auch der Frühling dieses Jahres eingeläutet. Die Tage werden länger als die Nächte, was die PV-Stromerzeugung immer stärker werden lässt. Das ändert allerdings nichts an der Tatsache, dass die erste Märzwoche im Bereich der erneuerbaren Stromerzeugung höchst unbefriedigend war. Hinzu kommt, dass ein leichter Anstieg ausgerechnet zum Wochenende zu verzeichnen war. Genau zu der Zeit, in der der Strombedarf wesentlich geringer ist als an den Wochentagen, an denen allgemein gearbeitet wird.  Die Strompreise der 9. Woche (Abbildung 1) lagen insgesamt im grünen Bereich. Deutschland mußte einige Male an der Schnittstelle Sonnenuntergang = Schluß mit PV-Strom und dem Vorabend Strom importieren und entsprechend hohe Preise bezahlen. Insgesamt bewegte sich der Strompreis recht gleichmäßig um die 40€/MWh. Nur an besagtem Wochenende erzielte Deutschland weniger für den Strom, den es in erheblichem Umfang exportieren musste.

Wind und Sonne halten sich eben nicht an Kriterien wie viel oder wenig Bedarf. Dafür sind die konventionellen Stromerzeuger (Abbildung 2) da. Sie haben die verantwortungsvolle Aufgabe, die Versorgungssicherheit in Sachen Strom sicher zu stellen. Das gelang in der 9. Woche bis auf die erwähnten Ausnahmen zum Vorabend gut. Die konventionelle Stromerzeugung ist insgesamt wesentlich flexibler geworden als noch vor zerhn, 20 oder mehr Jahren. Dennoch ist es offensichtlich kaum möglich, die am Vorabend sehr häufig entstehende Stromlücke wirtschaftlich angemessen zu schließen. Der Stromimport kommt trotz des oft sehr hohen Preises dann doch günstiger als das Hoch- und kurz danach wieder Herunterfahren eines Kraftwerkes. Denn zur Nacht sinkt der Strombedarf regelmäßig. Bleibt nur zu hoffen, dass unsere Nachbarn den zu dieser Zeit von Deutschland benötigten Strom ob der guten Verdienstmöglichkeit nachhaltig bereitstellen (Abbildung 3). An dieser Stelle sei auf den Energierechner (Abbildung 4) hingewiesen, mit dem der Wegfall, die Einschränkung der Verfügbarkeit diverser Energieträger und die entsprechenden Auswirkungen kalkuliert werden können. Eine weitere, sehr ausgefeilte Simulationsmöglichkeit bietet das Tool Strom-Speicher-Strom, welches erlaubt, die Speicherung überschüssigen Stroms in Batterien oder in Form von Wasserstoff zu speichern. Vorgefertigte Szenarien machen die Handhabung dieses komplexen Werkzeugs auch für den Nicht-Stromexperten möglich (Abbildung 5).

Apropos „Überschüssiger Strom“: Erst ab einer angenommenen Verdreifachung der aktuellen Stromerzeugung mittels Windkraft und Photovoltaik werden nennenswerte Überschüsse erzeugt. Insgesamt sind es an den 27 Tagen, an denen die Verdreifachung ausgereicht hätten, um den Strombedarf Deutschlands im Tagesdurchschnitt zu decken, knapp 1,6 Terawattstunden (TWh).  Dieser Strom fällt leider nicht in Kontinuität und etwa gleicher Höhe an. Das wäre für die Wasserstofferzeugung per Elektrolyse gleichwohl notwendig. Abbildung 6 verdeutlicht das Dilemma. Hinzu kommt, dass lediglich 25 bis 30 Prozent des in die Speicherung per Wasserstoff gesteckten Stroms am Ende zur Verfügung stünden. Das recht in unserem Beispiel bei weitem nicht aus, um die trotz Verdreifachung entstandenen Stromlücken von gut 1,6 TWh zu schließen. Abbildung 6 enthält der Vollständigkeit halber noch den Chart mit einer angenommenen Verdoppelung Wind – und Photovoltaikstrom. Mein Kommentar: Ein Bild des Jammers.

Allein die Betrachtung von Abbildung 6 lässt das Gelingen der Energiewende fragwürdig erscheinen. Auch vor dem Hintergrund, dass Ende dieses Jahres 30 TWh Strom/Jahr und Ende 2022 nochmals 30 TWh Strom/Jahr, insgesamt also 60 TWh jährlich wegfallen. Grund: Atomausstieg. Angenommen die wegfallende installierte Leistung Kernenergie könnte noch bis Ende 2022 durch 1.600 Windkraftanlagen à 5 MW substituiert werden, würden diese Anlagen bestenfalls gut 20 TWh Strom erzeugen. Unregelmäßig, flatterhaft. Es fehlten also noch immer um die 40 TWh Strom im Jahr. Wo liegt die Lösung? Ich sehe diese nur in erhöhter konventioneller Erzeugung verbunden mit einem höheren CO2-Ausstoß.

Die Tabelle mit den Werten der Energy-Charts und die daraus generierte Tabelle liegt unter Abbildung 7 ab. Abbildung 8 liefert den Jahres – und Wochenchart zu den Im-, und Exportwerten.

Abbildung 9 bringt die Analyse und die Werte der Windkraft- und Photovoltaikstromerzeugung in der 9. Woche 2021 saldiert.

Tagesanalysen

Montag, 1.3.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 30,60 Prozent, davon Windstrom 6,72 Prozent, Solarstrom 11,94 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 11,94 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Der Wochenanfang bringt kaum Windstrom. Die Sonnenstromerzeugung ist in 12 Stunden stärker als die Windstromerzeugung den ganzen Tag. Die konventionelle Stromerzeugung will die Lücke am Morgen und am Abend nicht ausgleichen. Zwar liegt der Strompreis in diesen beiden Zeiträumen bei weit über 60€/MWh. Das ist wahrscheinlich (s.o.) günstiger als das kurzfristige Hochfahren/Herunterfahren eines oder mehrerer Kraftwerke. Immerhin werden für den Exportstrom in der Mittagsspitze noch über 40€/MWh erzielt. Von diesen Nachbarn.

Dienstag, 2.3.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 31,76 Prozentdavon Windstrom 6,76 Prozent, Solarstrom 13,51 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 11,49 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Der Dienstag bietet ein ähnliches Bild wie gestern. Das Preisniveau verschiebt sich insgesamt etwas nach oben. Die konventionellen Stromerzeuger können auch heute trotz massiven Einsatzes von Pumpspeicherstrom den Bedarf nicht vollständig decken. Diese Nachbarn liefern Deutschland den fehlenden Strom

Mittwoch, 3.3.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 31,29 Prozentdavon Windstrom 10.20 Prozent, Solarstrom 9,52 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 11,56 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Ab Mittag zieht die Windstromerzeugung an. Mit der Folge, dass die Vorabendstromlücke nahezu gedeckt wird. Auch am Vormittag muss kaum noch Strom hinzugekauft werden. Die Konventionellen schaffen nahezu den Ausgleich. Dies Nachbarn kaufen/verkaufen Strom

Donnerstag, 4.3.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 33,56 Prozent, davon Windstrom 16,78 Prozent, Solarstrom 5,37 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 11,41 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Heute liegt die Windstromerzeugung auf etwas höherem Niveau als an den Vortagen. Dafür ´schwächelt` die Solarstromerzeugung. Am Morgen und Abend entstehen die üblichen Lücken. Starker Pumpspeichereinsatz reicht nicht aus. Diese Nachbarn liefern Strom, nehmen Strom ab.

Freitag, 5.3.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 33,56 Prozent, davon Windstrom 13,01 Prozent, Solarstrom 8,90 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 11,64 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Der letzte Arbeitstag der 5-Tagewoche bietet nochmals das Bild der vergangenen Tage. Der Pumpspeicherstrom reicht nicht, um die Stromlücken zu schließen. Die Preise sind entsprechend. Der Im-, Exportchart. 

Samstag, 6.3.2021: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 44,44 Prozent, davon Windstrom 19,44 Prozent, Solarstrom 13,19 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 11,81 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Wind- und Sonnenstromerzeugung werden stärker. Der Bedarf ist wegen des Wochenendes geringer. Auf einmal ist zu viel Strom im Markt. Über Tag fallen die Preise für Deutschlands Exportstrom unter 40€/MWh. Dafür wird am Vorabend mal Kasse gemacht. Der massiv eingesetzte Pumpspeicherstrom hat sich gelohnt. Diese Nachbarn handeln.

Sonntag, 7.3.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 47,89 Prozent, davon Windstrom 20,06 Prozent, Solarstrom 10,56 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 11,27 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Sonntag: Noch geringerer Bedarf, noch mehr Wind- und Solarstrom. Das Preisniveau fällt etwas. Stromlücken entstehen keine, die Konventionellen führen gut nach. So sind die Preise insgesamt noch befriedigend. Die Nachbarn kaufen/verkaufen Strom

Peter Hager aus Lauf an der Pegnitz stellt freundlicherweise die aktuellen Zulassungszahlen Februar 2021im Bereich PKW zusammen:

Auch im Februar blieben die PKW-Neuzulassungen in D mit 194.349 auf niedrigem Niveau (- 19% gegenüber Feb. 2020). Im Vergleich zum sehr schwachen Januar 2021 gab es Plus von 14,5%. Hybrid- und E-PKW wachsen nach wie vor deutlich gegenüber dem Vorjahresmonat, gegenüber dem Januar 2021 ähnlich wie die Gesamtzulassungszahlen. Der Anteil der gewerblichen Halter liegt im Februar 2021 bei 70%.

  • Gesamt: 194.349 (gegenüber 02/2020: -19% / gegenüber 01/2021: + 14,5%)

  • Hybrid (incl. Plug-in): 52.704 (gegenüber 02/2020: +75,7% / gegenüber 01/2021: +16%)

  • E-Antrieb: 18.278 (gegenüber 02/2020: +124,2% / gegenüber 01/2021: + 12%)

Mehr Zulassungen gegenüber 02/2020 hatten bei den Herstellern lediglich:

  • Tesla: 1918 Fahrzeuge (+ 180%)

  • Smart: 1.550 (+ 123%)

  • Land Rover: 1.071 (+ 23,4%)

  • Mini: 3.312 (+ 18,6%)

  • Ssanyoung: 129 (+ 8,4%)

  • Porsche: 1.797 (+ 3,6%)

Zu Tesla:

Laut einem Kommentar ist das oberste Vertriebsziel von Tesla möglichst alle in einem Quartal produzierten Autos auch in diesem Quartal zu verkaufen. Deswegen werden Fahrzeuge, die einen langen Transportweg haben, in den ersten Wochen des Quartals produziert, und kommen dann frühestens im 2. Monat des Quartals in Europa an. Tesla liefert daher im 1. Monat jedes Quartals in Europa keine Fahrzeuge aus. Das gilt jedenfalls für das Modell 3, das in deutlich größeren Stückzahlen produziert wird als die teureren Modelle. Dies deckt sich auch weitgehend mit den KBA-Zulassungszahlen.

Das Tesla-Werk in Grünheide mit einer geplanten Jahresproduktionskapazität von 500.000 PKW für den europäischen Markt dürfte mit der Produktion von Modell 3 und Modell Y bei weitem nicht ausgelastet sein. Die Produktion eines weiteren Modells für das Kleinwagensegment – von Tesla für 2023 angekündigt – ist daher sehr wahrscheinlich.

Top 5 nach Herstellern:

Hybrid-PKW (ohne Plug-in): 55.686 (01-02/2021)

  • Audi: 24,1%

  • BMW: 17,3%

  • Ford: 8,2%

  • Toyota: 7,9%

  • Hyundai: 7,6%

Hybrid-PKW (mit Plug-in): 42.467 (01-02/2021)

  • Mercedes: 20,1%

  • BMW: 17,6%

  • VW: 12,9%

  • Audi: 10,8%

  • Volvo: 7,8%

Elektro-PKW: 34.593 (01-02/2021)

  • VW: 26,9%, mit 5 Modellen

  • Smart: 9,8%, mit 2 Modellen

  • Renault: 8,7%, mit 2 Modellen

  • Hyundai: 7,9%, mit 2 Modellen

  • Tesla: 6,9% mit 3 Modellen

Die beliebtesten zehn E-Modelle im Februar 2021 waren

  • VW up: 2.215 (Minis)

  • Tesla Model 3: 1.910 (Mittelklasse)

  • VW ID3: 1.892 (Kompaktklasse)

  • Renault ZOE: 1.424 (Kleinwagen)

  • Hyundai Kona: 1.315 (SUV)

  • Smart FourTwo: 1.245 (Minis)

  • BMW i3: 849 (Kleinwagen)

  • Audi E-Tron: 826 (SUV)

  • Peugeot 208: 596 (Kleinwagen)

  • Opel Corsa: 592 (Kleinwagen)

Zu den E-PKW bringt Walter Röhrl, Ex-Rallye-Weltmeister, eines der Akzeptanzprobleme auf den Punkt:

Ich bin 74 Jahre alt und habe keine Zeit mehr, die ich an Ladesäulen verschwenden könnte“.

Noch Fragen? Ergänzungen? Fehler entdeckt? Bitte Leserpost schreiben! Oder direkt an mich persönlich: stromwoher@mediagnose.de. Alle Berechnungen und Schätzungen durch Rüdiger Stobbe nach bestem Wissen und Gewissen, aber ohne Gewähr. 

Die bisherigen Artikel der Kolumne Woher kommt der Strom? mit jeweils einer kurzen Inhaltserläuterung finden Sie hier.




Was die Verbraucher nicht wissen sollen: Großbritanniens Strompreiserhöhung fast nur aufgrund unzuverlässiger, „erneuerbarer Energien“

Unter ‚Bonkers‘ Boris [ ~ beknackt, übergeschnappt] wird dieser Preis positiv mörderisch sein. Sein Plan, weitere 50 Milliarden Pfund an Subventionen  und für den Markt-außerkraftsetzende -Verträge für intermittierende Offshore-Windenergie zu verschwenden, ist ein Glaube von aufdringlichen Schurken. Und wird viele, die mit ihren Finanzen so gerade über die Runden kommen, in Bettler verwandeln.

Jeder gute sozialistische Neustart erfordert eine gesunde Dosis antreibender Propaganda;  insbesondere solcher, die die staatlich verordnete Vettern-Wirtschaft beschönigen. Hier kommt der britische Energie-Miss -Versorger Ofgem ins Spiel.

Das Global Warming Policy Forum zerpflückt Ofgems jüngste Bemühungen, die Briten im Ungewissen darüber zu halten, was ihre Strompreise durch die Decke treibt.

 

Ofgem wegen Irreführung der Öffentlichkeit über Energiepreiserhöhungen verurteilt.

Pressemitteilung des
Global Warming Policy Forum (GWPF) vom 5. Februar 2021

Das GWPF hat Jonathan Brearley, den Geschäftsführer der Energieregulierungsbehörde Ofgem, überführt, dass er die Öffentlichkeit über den Grund für zusätzliche Steigerungen der Energiepreise in die Irre geführt hat.

Ofgem hat behauptet, dass der Anstieg der Energiekosten um 9% für Millionen britischer Haushalte in erster Linie auf den Anstieg der Großhandelspreise zurückzuführen ist und vorgeschlagen, dass die Verbraucher nach einem günstigeren Lieferanten „suchen“ sollten.

In Wirklichkeit machen die Großhandelskosten nur etwa 1/3 der Stromrechnungen aus, wobei zwei Drittel der sehr hohen Kosten für britischen Strom, auf Subventionen für Investoren von erneuerbaren Energien und damit zusammenhängende sozialisierte Kosten zurückzuführen sind. Kostensteigerungen sind fast ausschließlich auf diese Teile der Rechnung zurückzuführen.

  1. Gemäß den Schätzungen des OBR, werden die Kosten für erneuerbare Energien voraussichtlich von 9,6 Mrd. GBP im Jahr 20/21 auf 10,2 Mrd. GBP im Jahr 2022/23 steigen, ohne Berücksichtigung der Einspeise-Sätze. Zusammen machen sie etwa 40% der Rechnung aus.
    [Office for Budget Responsibility ( OBR ) Büro für Wirtschaftsprognosen, unter der Leitung des Finanzministeriums]
  2. Übertragungskosten und Gebühren der Energieverteiler (und der Übertragungsverluste, durch immer längere Zuleitungen) sind ebenfalls stark von der Klimapolitik betroffen und machen etwa 20% der Rechnung aus.
  3. Allein die Kosten für den Systemausgleich [Redispatch – manueller Eingriff der Leitstellen zur Vermeidung von Systemabstürzen, bei zuviel oder zuwenig vorhandener Energieeinspeisung] beliefen sich im vergangenen Jahr auf 2 Mrd. GBP gegenüber 1,5 Mrd. GBP im Vorjahr, wobei ein Großteil dieses Anstiegs auf unflexible und unkontrollierbar ins Netz speisende, erneuerbare Energien zurückzuführen war. Der Großteil dieser zusätzlichen 500 Mio. GBP wurde auf das kommende Jahr verschoben und macht einen wesentlichen Teil des Anstiegs aus, den Herr Brearley den „Großhandelskosten“ zuschreibt.

Der Vorschlag von Herrn Brearley, dass Kunden „wechseln“ sollten, um einen günstigeren Tarif zu erhalten, ist daher unsinnig. Klimapolitik und Systemkosten machen den größten Teil der Rechnung aus und diese gelten für alle Lieferanten gleichermaßen. Das bedeutet, dass zwischen ihnen nur wenig [Unterschied in den Verwaltungskosten] zur Auswahl steht und ein Wechsel keine wesentlichen Auswirkungen haben kann.

„ – Den Markt-  für das zu beschuldigen, was tatsächlich ein offensichtlicher Misserfolg immer teurerer werdenden Null-CO2 -Richtlinien ist, ist der Versuch, die Aufmerksamkeit von den wahren Schuldigen abzulenken, die hinter der zunehmenden Energiearmut stehen. Wenn Herr Brearley und Ofgem wirklich etwas für bedrängte Verbraucher tun wollten, würden sie den Balloneffekt der Klimapolitik in Angriff nehmen.“ so GWPF-Direktor Benny Peiser.

„Boris Johnson und seine Regierung riskieren ihr politisches Überleben, wenn sie die Energiekosten weiter erhöhen und Millionen britischer Haushalte in die Energiearmut treiben“.

The Global Warming Policy Forum

https://stopthesethings.com/2021/03/01/dont-believe-the-hype-britains-power-price-hike-all-due-to-subsidised-wind-power/

Übersetzt durch Andreas Demmig




Hohe Strompreise treiben Technik-Unternehmen zum Auswandern!




Wind und Sonne schicken keine Rechnung – Warum können sich dann mehr als 300.000 Haushalte keinen Strom mehr leisten?

Bei den Strompreisen für die Verbraucher, kämpft Deutschland um die Pole- Position bei Wind- und Sonne, mit gleichermaßen Besessenheit wie Dänemark, Großbritannien und Südaustralien. Momentan hat Deutschland seine Nase vorn vor Dänemark, aber Großbritannien drückt nach, als sie die Zielgerade erreichen. [… keinerlei konventionelle Kraftwerke mehr]

Dass sich 300.000 Haushalte in Deutschland keinen Strom mehr leisten können, ist keine Überraschung. Dass Hunderttausende Menschen in Europas reichster Wirtschaft gezwungen sind, ihre Häuser mit Holz aus Wäldern zu heizen, ist kriminell.

Aber so sieht der unvermeidliche Übergang zu einer wind- und solarbetriebenen Zukunft für diejenigen aus, die gezwungen sind, darunter zu leiden.

[Nicht nur] No Tricks Zone berichtet über die Ergebnisse der von Deutschland selbst verursachten Katastrophe im Bereich der erneuerbaren Energien.

 

Unzuverlässig und teuer: Grüne Energien treiben Deutschlands Strompreise zu den höchsten in Europa!

No Tricks Zone, Pierre Gosselin, 28 November 2020

Warum folgen nur so wenige Länder in Europa Deutschlands Leidenschaft für Ökostrom? Die Antwort könnte in den Strompreisen liegen:

Eurostat_NRG_pc204_europe-power-prices

https://appsso.eurostat.ec.europa.eu/nui/show.do?dataset=nrg_pc_204&lang=en

Eurostat listet diese für das erste Halbjahr 2020 auf. Von allen Ländern sind Deutschland, Dänemark und das Vereinigte Königreich die Windenergieländer, die in Bezug auf die Verbraucherpreise sehr weit vorne liegen.

Wind, Sonne ohne längere Zeiträume
In diesen Ländern ist nicht nur Strom teuer geworden, sondern die Versorgung ist auch sehr unzuverlässig. Deutschlands enorme installierte Sonnen- und Windenergiekapazität von 110 GW produzierte Anfang dieses Monats über einen Zeitraum von fünf Tagen so gut wie nichts und kam der Nachfrage des Landes nicht einmal nahe:

Agora_Strombedarf Deutschland

Oder im tiefsten Winter, wenn Strom stark nachgefragt wird, siehe unten für einen Zeitraum von zwei Wochen:

Agora_Strombedarf Deutschland – Jan-Feb 2020

Charts: Agora Energiewende

Glücklicherweise standen fossile und nukleare Kraftwerke noch zur Verfügung, um den Zusammenbruch des Stromnetzes zu verhindern. Aber es gibt ein Problem: Es ist sehr unwirtschaftlich, diese konventionellen Anlagen nur in Teilzeit zu betreiben. Die zusätzlichen Kosten werden letztendlich vom Verbraucher getragen.

Und aufgrund der hohen Stromtarife werden jedes Jahr Zehntausende deutscher Haushalte wegen unbezahlter Stromrechnungen vom Stromnetz getrennt, lesen Sie  hier und  hier

Die hohen Kosten treffen die Armen und Rentner besonders hart. Die Welt schreibt in 2012(!):

Klaus Müller, Vorsitzender des Verbraucherbüros in Nordrhein-Westfalen, schätzt: „Zehn bis fünfzehn Prozent der Bevölkerung haben Probleme, die ständig steigenden Energiekosten zu finanzieren.“ Jedes Jahr werden 600.000 Haushalte vom Stromnetz getrennt. “

Laut einer Umfrage der Verbraucherschutzgruppe werden 600.000 Haushalte pro Jahr wegen unbezahlter Stromrechnungen vom Stromnetz getrennt. Vor allem der rasche Ausbau der erneuerbaren Energien hat zu einem Anstieg der Strompreise um 10% geführt. “

„Früher war Energiearmut ein Randproblem. In der Zwischenzeit ist es jedoch zu einem alltäglichen Problem geworden “, sagte Müller.

… Die Fraktionsvorsitzende der Grünen, Renate Künast, gibt der Regierung die Schuld an der zunehmenden Energiearmut: „Schwarz-Gelb hat stromintensive Betriebe bei den Netzentgelten massiv entlastet – dieser Einnahmeausfall treibt die Kosten für Verbraucher und Mittelstand in die Höhe.“

https://www.welt.de/print/die_welt/wirtschaft/article106238261/Wenn-Strom-unbezahlbarer-Luxus-ist.html

https://www.augsburger-allgemeine.de/wirtschaft/600-000-Haushalten-wird-jaehrlich-Strom-gesperrt-id19824631.html

https://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/verbraucherzentrale-15-prozent-der-deutschen-droht-energiearmut/

No Tricks Zone

 

https://stopthesethings.com/2020/12/17/re-reckoning-germans-suffer-europes-highest-power-prices-300000-families-cant-afford-electricity/

Übersetzt durch Andreas Demmig

Wenn das mit Merkels Energiewende so weitergeht…




Die große Transition! – Europas Strompreise explodieren, wenn die Sonne untergeht und der Wind nicht weht

Diese opportunistischen „Teufel“, die zuverlässige, mit fossilen Brennstoffen betriebene Kraftwerke beherrschen, verhalten sich wie wahre Banditen. Während die Energie-Spekulanten-Punters sich auf einen weiteren bitteren Winter vorbereiten, lassen sie die ärmeren Bewohner im Dunkeln frieren.

 

Die Strompreise in Großbritannien steigen, nachdem der nationale Stromnetzbetreiber  vor Versorgungsrisiken gewarnt hat

Rachel Morison, Bloomberg, 6. Dezember 2020

Die Strompreise in Großbritannien stiegen auf ein Vierjahreshoch, nachdem der britische Netzbetreiber gewarnt hatte, dass sein Sicherheitspuffer für die Versorgung am Sonntagabend fast erodiert ist.

National Grid Plc sagte in einer auf Twitter veröffentlichten Warnung, dass es „die Situation genau überwacht“. Der Netzbetreiber verbreitete keine offizielle Warnung mehr, die als Electricity Margin Notice [~Strommangel …] bezeichnet wurde und zuletzt am Donnerstag ausgelöst wurde. Normalerweise wird es veröffentlicht, wenn die Sicherheitsmarge für den Betrieb des Systems unter das von der Regierung zugelassene Niveau sinkt.

National Grid ESO – EoZWP2pW8AICxiR

Es ist ungewöhnlich, dass es an einem Wochenende Probleme gibt,  wenn der Verbrauch typischerweise niedriger ist, da Büros und Industrie geschlossen sind. Das zeigt, wie nahe das britische Stromnetz in diesem Winter an die Belastungsgrenze gekommen ist. National Grid erwartet in diesem Jahr weitere Versorgungswarnungen, sagte der Vorstandsvorsitzende John Pettigrew in einem Interview mit Bloomberg im vergangenen Monat. Der Spielraum zwischen Angebot und Nachfrage sei der knappste, den Großbritannien seit etwa vier Jahren gesehen habe.

Read more of the interview with National Grid’s CEO here

Der Strom für die Lieferung am Sonntagabend wurde in einer Auktion am Samstag auf der Epex Spot SE mit bis zu 350 Pfund (470 USD) pro Megawattstunde gehandelt. Dies ist der höchste Wert für den Zeitraum von 17 bis 18 Uhr seit November 2016. Der Peakload [Spitzenlast]-Vertrag stieg auf 96,29 Pfund pro Megawattstunde, der höchste Wert seit 2018, wie die Daten zeigen.

 

National Grid ESO, Prognosen für den Winter 2020 Seite 12.

Wir erwarten Nettoimporte von Strom durch Verbindungsleitungen von Kontinentaleuropa nach GB für den größten Teil des Winters. Wir erwarten typischerweise Strom- Export von GB nach Nordirland und Irland während der Spitzenzeiten.

Diesen Winter erwarten wir…

  • steigende-Preise in GB vor denen in Kontinentaleuropa für den größten Teil der Winterperiode
  • Importe in GB zu Spitzenzeiten über IFA, BritNed und Nemo Link Verbindungsleitungen, obwohl gelegentlich nicht vollständig importiert und vorbehaltlich Wettervariationen
  • Moyle- und EWIC-Interkonnektoren werden normalerweise von GB nach Nordirland und Irland in Spitzenzeiten exportiert
  • Einige Importe über Moyle und EWIC in Zeiten hoher Windleistung in Irland oder in Zeiten von Systemstress in GB

https://www.nationalgrideso.com/document/178126/download

Epex Spot Data – Preisspitzen

National Grid bemüht sich, das System in der Balance zu halten, da die Nachfrage bei kälterem Wetter steigt und die Winderzeugung voraussichtlich gering ist. Die Prognosen zeigen, dass sich die Situation nächste Woche fortsetzt. National Grid identifizierte nächste Woche als einen der Krisenpunkte in seinen Winteraussichten.

National Grid – Weather outlook

Großbritannien bezieht etwa 8% seiner Stromversorgung über Verbindungsleitungen  aus Europa. Eine dieser sogenannten Interkonnektoren führt nach Frankreich. Die angespannte Stromversorgung könnte durch einen geplanten Streik der Mitarbeiter von Electricite de France SA am 10. Dezember noch verschärft werden. Wenn sich der Streik auf die Kernkraftwerke ausweitet und Frankreich keinen Strom nach Großbritannien exportieren kann, könnte National Grid vor einer noch härteren Herausforderung stehen, die Lichter nicht ausgehen zu lassen.

Wenn die verfügbaren Strommengen niedrig sind, fordert National Grid zunächst alle ansprechbaren Kohle- und Gaskraftwerke zum Betrieb auf. Reicht das dann nicht, können einige Großverbraucher aufgefordert werden, ihre Nachfrage zu drosseln, um zu versuchen, das System auf diese Weise am Laufen zu halten. Danach fordert der Netzbetreiber die lokalen Versorger auf, die Stromversorgung der Verbraucher vorübergehend zu unterbrechen. [das heißt dann smart Energiemanagement]

Bloomberg

 

Die Strompreise erreichen in Belgien ein Rekordhoch.

The Brussels Times, 11. Dezember 2020

Die Strompreise stiegen am Montagmorgen in Belgien aufgrund ungünstiger Wetterbedingungen auf Rekordhöhen.

Die Preise schossen auf 2.300 € pro MWh, weil Mangels an Wind und Sonne Windkraftanlagen und Sonnenkollektoren kaum „erneuerbare [?] Energie“  produzierten.

Im Oktober hatten Solar- und Windenergie einen Rekordanteil von 23% im Stromnetz, da in Belgien immer mehr Solarmodule und Windparks errichtet wurden. Darüber hinaus waren die Temperaturen in Belgien niedrig, was dazu führte, dass viele ihre elektrischen Heizungen einschalteten. In Verbindung mit dem Mangel an nuklearer Kapazität in Frankreich stiegen die Kosten für die Stromversorgung auf 66 EUR / MWh.

The Brussels Times

 

https://stopthesethings.com/2020/12/16/some-transition-europes-power-prices-rocket-whenever-the-sun-sets-calm-weather-sets-in/

Übersetzt durch Andreas Demmig

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Fundstück zur Smart Home Lösung auf der Seite des BMWI

… Die intelligente Verknüpfung von Verbrauchs- und Erzeugungsanlagen ermöglicht es, den Eigenverbrauch unter Berücksichtigung der Wetterentwicklung zu prognostizieren und zu optimieren. Mit einer einzigen App kann ein Haushalt mit Solaranlage beispielsweise bei Vorhersage eines sonnigen Tages die Wasch- oder Spülmaschine am Morgen so programmieren, dass sie mittags läuft. Der zusätzlich gespeicherte Solarstrom kann abends zum gemeinsamen Kochen oder dem Aufladen des Elektroautos genutzt werden.

… Die Einspeisung von Sonnen- und Windenergie unterliegt zudem starken Schwankungen. Intelligentes Energiemanagement muss unter diesen Voraussetzungen Erzeugungs- und Verbrauchsmuster in Einklang bringen“, erklärt Dr. Thomas Goette, Geschäftsführer der Kölner GreenPocket GmbH.

https://www.bmwi.de/Redaktion/DE/Artikel/Digitale-Welt/Intelligente-Vernetzung/KARTE-Best-Practice/036-green-pocket-energiemanagement-projektsteckbrief.html

Zum Smart (?)  kein Kommentar, aber das hier zur Erinnerung

Der Wind weht überhaupt nicht immer irgendwo: Ein Nachtrag zum Märchen von der Wind-Grundlast­fähigkeit




Woher kommt der Strom? Schwachwindphase

10. Analysewoche

Am Sonntag wurde beim Stromexport noch richtig Geld mitgegeben; im Verlauf der Woche blieben die Preise positiv, wenn auch allermeistens nicht auskömmlich. Jedenfalls nicht für die deutschen Stromerzeuger. Ein Blick auf die konventionelle Stromerzeugung belegt, wie diese „rotiert“. Kontinuität ist praktisch gleich Null. Lediglich die Stromerzeugung mittels Kernkraft weist kaum Schwankungen auf. Dazu unten mehr.

Hier wie immer die Tabelle mit den Detailzahlen der Energy-Charts und der daraus generierte Chart, die Import-/Exportwerte der Woche und die kumulierten Werte des bisherigen Jahres.

Die Tagesanalysen

Sonntag, 1.3.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 70,75%, davon Windstrom 57,17%, Sonnenstrom 7,48%, Strom Biomasse/Wasserkraft 11,56%. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken

Bis 15:00 Uhr sind die Strompreise noch negativ. Dann lassen Wind- und Sonnenstromerzeugung rapide nach. Die konventionelle Stromerzeugung zieht an. Der Strompreis wird positiv, ist aber durchaus nicht auskömmlich.

Montag, 2.3.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 40,28%, davon Windstrom 20,83%, Sonnenstrom 7,64%, Strom Biomasse/Wasserkraft 11,81%. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Der Bedarf steigt, die Windstromerzeugung sinkt, und mit nachlassender Sonnenstromerzeugung ab 14:00 Uhr entsteht eine lang andauernde Stromversorgungslücke, die trotz massiv hochgefahrener konventioneller Stromerzeugung nicht mehr geschlossen werden kann. Bemerkenswerterweise bleiben die Importstrompreise moderat.

Dienstag, 3.3.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 35,06%, davon Windstrom 18,83%, Sonnenstrom 5,19%, Strom Biomasse/Wasserkraft 11,04%. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Um 5:00 Uhr – die Sonne geht auf – endet die Stromunterdeckung. Die Windstromerzeugung verharrt auf recht niedrigem Niveau. Dennoch: Wegen der weiter hohen konventionellen Stromerzeugung – es rechnet sich nicht diese herunterzufahren, weil sie nach Sonnenuntergang vorhersehbar wieder benötigt wird – ist über Tag viel Strom in Markt, der abgegeben werden muss. Zu moderaten Preisen. Dennoch tut sich um 18:00 Uhr eine „Minilücke“ auf. Da springt der Preis schon mal locker auf 55,98 €/MWh für 1,573 GW, die saldiert importiert werden müssen. Eine Stunde später erhält Deutschland 56,90 €/MWh für 0,306 GW, die per Saldo exportiert werden. Auch das gibt es.

Mittwoch, 4.3.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 32,26%, davon Windstrom 15,48%, Sonnenstrom 5,82%, Strom Biomasse/Wasserkraft 10,97%. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Auch am heutigen Mittwoch bleibt die konventionelle Stromerzeugung auf hohem Niveau, obwohl die Sonnenstromerzeugung befriedigend ist. Überhaupt sind die Verhältnisse den gestrigen sehr ähnlich, wie hier sehr schön beobachtet werden kann.

Donnerstag, 5.3.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 38,56%, davon Windstrom 21,57%, Sonnenstrom 5,88%, Strom Biomasse/Wasserkraft 11,11%. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken

Ab Mittag zieht die Windstromerzeugung massiv an. Musste am Morgen noch eine mehrstündige Stromunterdeckung geschlossen werden, fahren die konventionellen Stromerzeuger nun ihre Stromerzeugung herunter. Das gelingt gut. Dennoch: Je mehr regenerativ erzeugter Strom in den Markt kommt, desto geringer werden die Preise. Um 8:00 Uhr erzielte Deutschland fast 55 €/MWh für knapp 2 GW.

Freitag, 6.3.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 51,32%, davon Windstrom 37,5%, Sonnenstrom 2,63%, Strom Biomasse/Wasserkraft 11,18%. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Der Freitag zeichnet sich durch tendenziell leicht abnehmende Stromerzeugung aus. Deutschland exportiert fast den ganzen Tag per Saldo Strom. Lediglich um 15:00 und 16:00 Uhr muss eine geringe Menge zu höchst moderaten Preisen importiert werden. Die 40-€/MWh-Marke wird den ganzen Tag nicht einmal erreicht.

Samstag, 7.3.2020: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 50,00%, davon Windstrom 31,06% Sonnenstrom 6,06%, Strom Biomasse/Wasserkraft 12,88%. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Auch heute wird die 40-€/MWh-Marke nicht erreicht. Deutschland exportiert bis auf 16:00 bis 19:00 Uhr den ganzen Tag Strom. Um 19:00 Uhr wird denn auch der Tageshöchstpreis aufgerufen: 39,95 €/MWh. Zum Sonntag steigt die Windstromerzeugung wieder an. Was bedeutet, dass die Preise in den Keller gehen. Mehr dazu in der nächsten Woche.

Kernkraftwerke und negative Strompreise

Von einer engagierten Familie aus Ostbayern, der aufgefallen ist, dass insbesondere Kernkraftwerke auch dann nicht heruntergefahren werden, wenn die Strompreise negativ werden, wurde die Frage aufgeworfen, warum dies so sei.

Sehr geehrter Herr Stobbe, 

[…] Bitte beachten Sie bzgl. der Stromerzeugung, aber auch den Anteil, den die sechs verbliebenen Kernreaktoren in Deutschland an zeitweise negativen Strompreisen haben: 

16.Feb. 2020, 14:15 Uhr: Import-Saldo -13 GW; trotzdem liefern die sechs AKW 5,1 GW, was 63% ihrer Nennleistung von nahezu 8.1 GW entspricht. Gemäß Betriebshandbücher der KKW „Auch der UNTERE LASTBEREICH (zwischen 20 UND 50% [DWR] bzw. 60% [SWR]) ist laut Betriebshandbücher möglich, allerdings wurde in Gesprächen mit Kraftwerksbetreibern deutlich, dass dieser bis jetzt (abgesehen von An- und Abfahrvorgängen) nicht im regulären Betrieb eingesetzt wird.“ (Abbildung) Rechnet man also 20% Minimalleistung, so sind das 0,2 x 8,1 GW = 1,6 GW technisch mögliche AKW Minimalleistung –> Der Export hätte somit von 13 GW auf 9,5 GW verringert werden können, wenn die AKW eben nicht mit 5,1 GW sondern mit den doch technisch möglichen 1,6 GW gefahren wären! D.h. der Kernkraftstrom war für 27% der Exportüberschüsse und deren Kosten verantwortlich! 

Dass es andere Nachteile (wie nur noch langsameres Wiederhochfahren der Reaktoren auf z.B. Nennleistung sowie mehr Ermüdung) in dieser Betriebsart gibt, sei unbestritten. Grafisch haben wir das aufgearbeitet. (Abbildung 1) Wenn wir da etwas grob falsch verstehen, würden wir uns über Ihre entsprechende Rückmeldung freuen. Mit freundlichem Gruß Familie NB, Ostbayern 

Die Antwort, die mit der tatkräftigen Unterstützung eines promovierten Physikers, der jahrzehntelang im Kernkraftwerksbereich tätig war, formuliert wurde:

Weshalb bleiben selbst bei hoher Stromproduktion aus Windenergie konventionelle Kraftwerke – insbesondere Kernkraftwerke – am Netz und speisen weiter Strom ein, der dann verschenkt werden muss oder gar zu negativen Strompreisen führt? Dahinter steht der öfter von interessierter Seite geäußerte Vorwurf, die Kernkraftwerke „verstopfen“ die Netze und lassen nur dementsprechend geringere Erzeugung aus regenerativen Erzeugungen zu.

Von „Verstopfen“ im physikalischen Sinne kann natürlich nicht die Rede sein, sondern eine Bevorzugung konventioneller Energie bei der Einspeisung, trotz des Einspeisevorrangs für die regenerative Erzeugung. Sie ist nicht beschränkt auf nukleare Erzeugung, sondern betrifft auch die Kraft-Wärme-Kopplung (KWK).

Das Thema wird schon lange in verschiedenen Lobbygruppen pro Energiewende, aber auch bei der Regierung diskutiert. Im Kern geht es darum, dass in Phasen mit hohem Angebot an regenerativer Energie, die eigentlich die Nachfrage abdecken könnten, trotzdem konventionelle Erzeugungsleistung ins Netz eingespeist wird und damit regenerativ erzeugter Strom reduziert/verdrängt werden muss. Hier kommt der Begriff der „Mindesterzeugung“ ins Spiel:

Das deutsche Stromversorgungssystem erfährt seit einiger und auf absehbare Zeit eine Strukturveränderung. Sie ist das Resultat politischer Entscheidungen der Bundesregierung. Langfristiger Kern dieser politischen Entscheidungen ist die Umstellung auf eine CO2-freie und nicht-nukleare Erzeugungsstruktur. Gegenwärtig ist das Phänomen zu beobachten, dass ein gewisser Teil der Einspeisung aus konventionellen Kraftwerken nur unflexibel auf Börsenpreise reagiert, also sogar bei negativen Börsenpreisen einspeist. Die Bundesnetzagentur hat dieses Phänomen in ihrem Bericht über die Mindesterzeugung untersucht.

Die Mindesterzeugung entspricht der Einspeiseleistung, die direkt einem netztechnischen Grund bzw. einer Systemdienstleistung zurechenbar ist. Sie kann daher nicht vom Netz genommen werden.

Diese Mindesterzeugung ist vom sogenannten konventionellen Erzeugungssockel zu unterscheiden. Dieser umfasst Kraftwerksleistung, die sich ebenfalls preisunelastisch verhält, also selbst bei negativen Börsenpreisen Strom erzeugt. Die Gründe hierfür können beispielsweise anderweitige Verdienstmöglichkeiten wie Wärmebelieferung und Eigenversorgung sein. Quelle: Abbildung 2

Die unabdingbare „Mindesterzeugung“ konventionellen Stroms mittels großer rotierender Massen wird also im Wesentlichen zur Aufrechterhaltung der Netzstabilität benötigt und ist momentan unvermeidbar, obwohl diverse Versuche unternommen wurden deren Ausmaß zu reduzieren. Hintergründe sind in verschiedenen Veröffentlichungen im Netz detailliert zu finden (Abbildung 3). […]“

Wer weitere Hintergrundinformationen des promovierten Physikers zum Thema lesen möchte, findet diese unter Abbildung 4. Ordnen Sie Deutschlands CO2-Ausstoß in den Weltmaßstab ein. Zum interaktiven CO2-Rechner: Hier klicken. Noch Fragen?

Ergänzungen? Fehler entdeckt? Bitte Leserpost schreiben! Oder direkt an mich persönlich: stromwoher@mediagnose.de. Alle Berechnungen und Schätzungen durch Rüdiger Stobbe nach bestem Wissen und Gewissen, aber ohne Gewähr. Die bisherigen Artikel der Kolumne Woher kommt der Strom? mit jeweils einer kurzen Inhaltserläuterung finden Sie hier.

Zuerst erschienen bei der Achse des Guten; mit freundlicher Genehmigung.

Rüdiger Stobbe betreibt seit vier Jahren den Politikblog  www.mediagnose.de




Woher kommt der Strom? Die Woche des billigen Stroms – aber nicht für den Kunden

Strompreise weltweit (Abbildung, bitte unbedingt anklicken. Es öffnen sich alle Abbildungen und mehr).

Agorameter.

Ein wesentlicher Grund ist der prozentuale Rekord, der in dieser Woche aufgestellt (26.2.2020) und einige Tage später wieder getoppt (22.2.2020) wurde. Just an diesen beiden Tagen wurde der Strom nicht nur verschenkt. Es wurde auch noch ein Bonus an die Abnehmer mitgegeben. Auch in der übrigen Woche wurde nicht mal annähernd so viel gezahlt, wie die Erzeugung kostet. Wobei ich hier nochmal daran erinnern möchte, dass die Windstromerzeuger – und nicht nur die – eine garantierte Einspeisevergütung erhalten. Ganz gleich, zu welchem Preis der Strom „in echt“ gehandelt wird.

Besonders schön werden die Kosten sichtbar, wenn man einfach mal die Exportstrommenge und die Preise/MWh eines Tages tabellarisch erfasst und den Bonus berechnet, der den abnehmenden Ländern zusätzlich zum geschenkten Strom mitgegeben wird. Ich habe das für den 16.2.2020 gemacht und komme auf einen Betrag von 2.273.947 €, der den Strom abnehmenden Ländern insgesamt mitgegeben wird (Abbildung 1). Allein am Sonntag, den 16.2.2020. Das ist der erste Rekordtag. Prozentual. Prozentuale Rekorde gibt es immer nur an Samstagen, Sonn- und Feiertagen. (Abbildung 2) Da ist der Strombedarf Deutschlands naturgemäß geringer als an Werktagen. So fällt der neue Rekord, der den vom 16.2.2020 toppt, auf Samstag, den 22.2.2020. Da fällt der Bonus insgesamt nicht so hoch aus wie am 16.2.2020, ist aber immer noch erheblich.

Die Tabelle mit den Detailzahlen der Energy-Charts und der daraus generierte Chart geben eine gute Übersicht über die Stromerzeugung der achten Woche. Die Im- und Exportzahlen belegen, dass trotz erheblicher Windstromerzeugung Strom importiert werden muss. Vor allem aus Frankreich und aus Dänemark. Der Vollständigkeit halber noch die Im- und Exportsalden vom 1.1.2020 bis zum 22.2.2020.

Bei einer theoretisch angenommenen Verdoppelung der installierten Leistung Wind- und Sonnenkraft hätten die erneuerbaren Energieträger die komplette Woche ausgereicht, um den Strombedarf Deutschlands zu decken. Es wäre ein moderater Stromüberschuss erzeugt worden. Bei einer angenommenen Verfünffachung hätte es selbstverständlich ebenfalls ausgereicht. Allerdings wäre es zu einem massiven Stromüberschuss gekommen, der kaum zu bewältigen gewesen wäre. Geld jedenfalls hätte er ganz sicher nicht gebracht.

Die Tagesanalysen

Sonntag, 16.2.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 78,52%, davon Windstrom 54,43%, Sonnenstrom 3,26%, Strom Biomasse/Wasserkraft 10,74%. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Heute der erste Prozentrekord, der zum Wochenende noch mal übertroffen wird. Die große Menge Strom aus Sonnenkraft und vor allem aus der Windkraft kostet richtig Geld. Er muss nicht nur verschenkt werden. Es müssen den Abnehmern sogar knapp 2,3 Millionen € mitgegeben werden. Die konventionelle Stromerzeugung wurde so weit wie möglich heruntergefahren. Lediglich am frühen Abend, wenn Sonnenstrom wegfällt und der Bedarf steigt, kommt Pumpspeicherstrom zu Einsatz.

Montag, 17.2.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Nacht/Gesamtstromerzeugung 68,75%, davon Windstrom 55,00%, Sonnenstrom 3,13%, Strom Biomasse/Wasserkraft 10,63%. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Zum Wochenbeginn steigt der Bedarf. Die konventionelle Stromerzeugung wird heraufgefahren. Denn es ist ja klar, dass nur wegen des erhöhten Bedarfs die erneuerbaren Energieträger nicht mehr Strom liefern. Sie bewegen sich zwar immer noch auf absolut hohem Niveau. Dennoch reicht es nicht auch nur annähernd. Ab 5:00 wird wieder ein positiver Strompreis aufgerufen. Er bleibt bei relativ geringem Handelsvolumen gering.

Dienstag, 18.2.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 70,59%, davon Windstrom 55,88%, Sonnenstrom 4,71%, Strom Biomasse/Wasserkraft 10,00%. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Deutschland produziert weiterhin viel Strom aus erneuerbaren Energieträgern. Österreich nimmt uns einen Großteil dieses Stroms günstig ab. Aber auch Frankreich und die Schweiz importieren. Die konventionelle Stromerzeugung führt klug dem Bedarf entsprechen nach. Auch heute spielen die sehr flexibel einsetzbaren Pumpspeicherkraftwerke eine wesentliche Rolle. Wie die ganze Woche.

Mittwoch, 19.2.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 64,63%, davon Windstrom 50,61%, Sonnenstrom 3,66%, Strom Biomasse/Wasserkraft 10,37%. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Heute importiert Deutschland praktisch den ganzen Tag Strom aus Dänemark. Aber auch aus den Niederlanden und Schweden. Der Export geht wieder in der Hauptsache nach Österreich. Die Preise bewegen sich zwischen 20 und 44 €/MWh. Unter dem Strich ist zu wenig.

Donnerstag, 20.2.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 61,64%, davon Windstrom 47,80%, Sonnenstrom 3,14%, Strom Biomasse/Wasserkraft 10,69%. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken

Die Windstromerzeugung zieht heute weiter an. Richtung neuer Rekord. Nein, es folgt noch eine kleine Delle am Freitag. Eine Delle auf hohem Niveau. Eine gewisse Tragik liegt darin, dass just um 8:00 Uhr, genau zu dem Zeitpunkt, als Deutschland etwas Strom netto importieren muss, der Tageshöchstpreis aufgerufen wird. Tragik? Nein, das ist Marktwirtschaft. Die Marktwirtschaft führt dem unvoreingenommenen Betrachter vor, dass die Energiewende zumindest sehr, sehr teuer ist. Was die hohen Strompreise belegen. Gnadenlos. Bleibt die Frage, wann der gute Wille, die Welt retten zu wollen, erschöpft ist. Bis die Menschen merken, dass ihr guter Wille missbraucht wird, damit sich die Energiewende-Industrie die Taschen vollstopfen kann.

Freitag, 21.2.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 69,46, davon Windstrom 52,69, Sonnenstrom 6,59%, Strom Biomasse/Wasserkraft 13,18%. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken & Samstag, 22.2.2020: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 78,88%, davon Windstrom 62,73%, Sonnenstrom 5,59, Strom Biomasse/Wasserkraft 10,56%. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken

Die beiden Tage veranschaulichen, dass viel Windstrom bei weniger werdendem Bedarf genau dann sehr teuer wird, wenn die konventionelle Stromerzeugung, die am Freitag noch in der entsprechenden Höhe absolut notwendig war, nicht schnell und weit genug heruntergefahren werden kann. So bleibt zu viel Strom im Markt. Der Überschuss wird verschenkt, zum Teil mit Bonus verschenkt. Aber unsere Energiewendefreunde können einen neuen prozentualen Rekord verzeichnen.

Diese Kolumne dokumentiert die Stromerzeugung Deutschlands in Zeiten der Energiewende und zeigt dem Leser, dass es noch nicht einmal auch nur eine Stunde Strom – erzeugt mittels Wind-, Sonnen-, Biomasse- und Wasserkraftwerken – gegeben hat, der ausgereicht hätte, um Deutschland komplett mit dem zu diesem Zeitpunkt benötigten Strom zu versorgen (Abbildung 3). Dann weiß der Leser, dass es noch niemals überschüssigen Wind- und Sonnenstrom gegeben hat, der hätte gespeichert werden können. Dann weiß er, dass das Gerede von „zu viel Wind- und Sonnenstrom“ entweder reine Propaganda oder Ausdruck ganz großer Ahnungslosigkeit ist. Beides ist meines Erachtens gleich schlimm.

Wenn die Leser wissen, dass Strom dann erzeugt wird, wenn es eine Stromsenke – umgangssprachlich „Stromverbraucher“ – gibt, dass Strom also ein „Gleichzeitigkeitsgeschäft“ ist, dann ist das ein gutes Ergebnis dieser Kolumne. Stromspeicher werden niemals ausreichen, um entstehende Unterdeckungen bei kaum Wind/keine Sonne über einen Zeitraum von mehreren Tagen auszugleichen. Großspeicher dienen vor allem dazu, Spitzennachfrage abzudecken und das Stromnetz so auszuregeln, dass es stabil bleibt (Abbildung 4). Sie haben auch die Funktion, den Strom zu liefern, der nötig ist, um komplett heruntergefahrene fossile Kraftwerke wieder heraufzufahren (Schwarzstartfähigkeit).

Ordnen Sie Deutschlands CO2-Ausstoß in den Weltmaßstab ein. Zum interaktiven CO2-Rechner: Hier klicken. Noch Fragen? Ergänzungen? Fehler entdeckt? Bitte Leserpost schreiben! Oder direkt an mich persönlich: stromwoher@mediagnose.de. Alle Berechnungen und Schätzungen durch Rüdiger Stobbe nach bestem Wissen und Gewissen, aber ohne Gewähr.

Die bisherigen Artikel der Kolumne Woher kommt der Strom? mit jeweils einer kurzen Inhaltserläuterung finden Sie hier.

Rüdiger Stobbe betreibt seit vier Jahren den Blog www.mediagnose.de

Zuerst erschienen bei der Achse des Guten; mit freundlicher Genehmigung.




Wenn Wind und Sonne so billig sind, warum zahlen die Deutschen dann die höchsten Strompreise der Welt?

Die einzigen „unvermeidlichen“ Dinge beim „Übergang“ zu Wind und Sonne sind rasante Strompreise, Lastabwurf und Massenausfälle. Fragen Sie die Verbraucher in Deutschland oder Südaustralien.

Kein Land hat mehr Vermögen [der Verbraucher] für riesige Windmühlen und einem endlosen Meer von Sonnenkollektoren verschwendet als Deutschland.

 

Update vom 23.04.2020, Demmig: Ich habe eine sehr detailierte Quelle für Preise unterschiedlicher Energien gefunden, https://de.globalpetrolprices.com/electricity_prices/

Daher habe ich auch die Tabelle der Strompreise ausgetauscht, hier in Euro

 

die komplette Tabelle finden Sie auf https://de.globalpetrolprices.com/electricity_prices/

Hinweis: Auf Global Petrol Prices ist Venezuela mit 0,0 angegeben:  Das muss ein Fehler sein, denn bei Venezuela (anklicken) findet man dann Venezuelan Bolivar 1,093 / kWh – es fehlt die Umrechnung, daher zeigt die Tabelle 0,0. Der Wert ist rund 0,10 Euro / kWh.

Trotz aller mutwilligen Umweltzerstörung erhalten die Deutschen dafür magere 2,5% ihres Primärenergiebedarfs, der durch Wind und Sonne gedeckt wird. Und zur Steigerung der Ironie, die Kohlendioxidemissionen steigen entgegen dem offiziell erklärten Ziel der Energiewende weiter an.

Frankreich, sein Nachbar mit Atomkraft,  gewinnt den Wettbewerb um CO2-arme Stromerzeugung   – und profitiert vom Verkauf von Strom an stromhungrige Deutsche, wenn die Sonne untergeht und / oder ruhiges Wetter einsetzt.

Alles in allem war der (anscheinend) unvermeidliche „Übergang“ Deutschlands zu einer wind- und sonnengetriebenen Zukunft ein totaler Flop.

Die deutschen Strompreise sind (erneut) gestiegen, und mitten in einem weiteren bitteren Winter können die Deutschen mit weiteren Stromausfällen und Lastabwurf rechnen, da ihr Stromnetz unter der Last ihres Selbstmordversuchs stöhnt, mit chaotisch intermittierendem Wind und Sonne zu arbeiten.

Und mit einer drohenden Kapazitätskrise werden die Deutschen glücklich sein, überhaupt Strom zu bekommen, egal zu welchem Preis.

Die deutschen Strompreise sind in diesem noch jungen Jahr, bereits zweimal gestiegen. Sollte es ein bitter kalter Winter werden, können die Deutschen mit weiteren Stromausfällen und Lastabwurf rechnen, da ihr Stromnetz bereits unter der Last ihres Selbstmordversuchs stöhnt, mit chaotisch intermittierendem Wind und Sonne in Funktion erhalten zu bleiben.

 

Mehr Bedrängnis für deutsche Verbraucher, arme… Energieversorgungsunternehmen kündigen weitere Preiserhöhungen von durchschnittlich 8,1% an!
No Tricks Zone, Pierre Gosselin, 2. Februar 2020

Führende Tageszeitungen in Deutschland berichten, dass die Energieversorger im ganzen Land von Februar bis April erneut die Strompreise erhöhen werden, was Millionen von Haushalten betrifft.

Dies folgt auf eine Preiserhöhung im Januar.

„Die Welle der Strompreiserhöhungen in Deutschland lässt nicht nach. Laut Angaben des Vergleichs- und Maklerportals Verivox haben 86 Versorgungsunternehmen für die Monate Februar bis April durchschnittliche Preiserhöhungen von 8,1 Prozent angekündigt “, schreibt die Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) hier . „Für eine Familie mit einem Jahresverbrauch von 4000 Kilowattstunden würde dies zusätzliche Kosten von rund 100 Euro pro Jahr bedeuten.“

„Bereits im Januar haben „543 Grundversorger ihre Strompreise erhöht“, so die FAZ. „Der durchschnittliche Anstieg betrug 5,4 Prozent.“

Die Preiserhöhungen kommen weiterhin, obwohl die Strompreise in Deutschland bereits zu den höchsten der Welt gehören. Jährlich werden Zehntausende deutscher Haushalte vom Stromnetz getrennt, weil sie ihre Rechnungen nicht bezahlen können.

Ein großer Teil der Zinserhöhung ist auf die Einspeisetarife für grüne Energien wie Wind und Sonne zurückzuführen.

No Tricks Zone

https://stopthesethings.com/2020/02/14/if-wind-solar-are-so-cheap-why-are-germans-paying-worlds-highest-power-prices/

Einleitung vom:
https://stopthesethings.com/2020/02/02/renewable-energy-transition-wind-solar-obsession-leaves-germans-suffering-the-worlds-highest-power-prices/

Übersetzt durch Andreas Demmig

 

Ergänzung

Dieser Tage bekam ich unsere Stromrechnung.

Bei Ihnen, sehr geehrte Leser, wird es ähnlich aussehen.  Überlegen Sie mal, was tatsächlich für die Energie und notwendige Infrastruktur im Gegensatz zu Abgaben und Steuern zu zahlen ist.

Teag 2020, Februar




Einbahn – Die Strompreise kennen nur eine Richtung – nach oben!

Deutschland hat alle Chancen, Weltmeister zu werden. Weltmeister im Irrwitz Energiewende und Strompreise. Das Land nimmt den einsamen Spitzenplatz in beiden Disziplinen ein. Die Strompreise kennen seit Jahren nur eine Richtung: nach oben. Das zeigt das Vergleichsportal Check 24 in drastischer Eindringlichkeit:

»Laut aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamts ist der jährliche Stromverbrauch deutscher Privathaushalte seit 2010 um rund acht Prozent gesunken«, berichtet Check24. »Unterm Strich mussten Verbraucher 2017 für Strom mehr zahlen als noch 2010. Das haben Berechnungen von CHECK24 ergeben.«

Erstaunlich: Der Verbrauch der Haushalte ging von 140 Milliarden kWh Strom im Jahr 2010 auf 129 Mrd kWh im Jahr 2017 zurück. Das sind acht Prozent weniger Stromverbrauch. Die Verbraucher sparten also, was ging. Dennoch stiegen laut Check24 die Preise im selben Zeitraum um ganze 27 Prozent! Für weniger Strom müssen die Haushalte also mehr bezahlen. Steuern, Umlagen und Abgaben machen mittlerweile 54 Prozent des Strompreises aus.

Zur Erinnerung: 1998 kostete eine Kilowattstunde etwa 14 Cent.

Einer der größten Posten am Strompreis sind die Netzengelte für die vier Betreiber der Hochspannungsnetze. 25 Milliarden Euro bezahlten die Stromkunden in Deutschland nur dafür, dass Strom über die Leitungen transportiert wurde. Der Teil wird steigen, weil neue Stromautobahnen immer neue Milliarden in ungeahntem Ausmaß verschlingen.

Die Berliner Ratingagentur Scope zitiert im März die Übertragungsnetzbetreiber: »Die jüngste Schätzung der vier großen Netzbetreiber für den Ausbau des deutschen Stromnetzes bis 2030 beläuft sich auf 52 Mrd Euro. Erforderliche Investitionen für die Anbindung von Offshore Windkraftanlagen und Speicherlösungen sind hierin noch nicht enthalten.

Zum Vergleich: Im Jahr 2017 ging man noch von Investitionen in Höhe von 33 Mrd Euro aus. Damit ist der erwartete Investitionsbedarf in nur zwei Jahren um mehr als 50 Prozent gestiegen. Allein für die 2×2 GW Hochspannungstrasse „SüdLink“ im Versorgungsgebiet von TenneT und TransnetBW von Schleswig-Holstein nach Bayern und Baden-Württemberg werden nun 10 Mrd. Euro Kosten veranschlagt.
Die Agentur leckt die Lippen: »Der Markt für grüne Schuldtitel dürfte damit einen weiteren Bedeutungszuwachs erfahren.« Bezahlen müssen das die Stromverbraucher.

Einen immer größeren Anteil nehmen ebenso die Kosten für ausgefallenen Strom ein. Windparkbetreiber müssen Strom in jedem Fall bezahlt bekommen, auch wenn er nicht abgenommen werden kann.

Stromverbraucher sollten aufhorchen, wenn wieder neue Jubelmeldungen aus der Energiewenden-Ecke kommen. Immer mehr »erneuerbare« Energien würden produziert, teilweise schon mehr als Strom aus Kohle- und Kernkraft. Deutschland, wird in diesem Zusammenhang häufig angefügt, sei ja bereits Stromexporteur. Doch der Stromverbraucher sollte vor seinem geistigen Auge immer gleich dazu den unverschämten Griff in seinen Geldbeutel sehen, denn einen Teil der Stromexporte muss er mitfinanzieren. Überflüssigen Strom aus Deutschland nehmen die europäischen Nachbarländer oft nur an, wenn sie eine ordentliche Mitgift in Höhe von mehreren Millionen Euro mit dem Strom erhalten.

Doch für die Verbraucher werden die Kugeln Eis des Herrn Trittin immer und immer teurer. Er muss zwei Stromversorgungssysteme bezahlen: einmal all die vielen Windräder und Photovoltaikanlagen, zum anderen die parallel stehenden Kohle- und Kernkraftwerke, ohne die es nicht geht.

Die Strompreise kennen also künftig weiter nur eine Richtung: nach oben. Vermutlich werden die Strompreisabzocker von SPD und CDU das neue Abgabemonstrum CO2-Steuer dazu nutzen, Gelder für Strom umzuschichten. Wegen der Optik, so sieht’s besser aus.

Die Energiewende ist ausser Kontrolle geraten. Keiner weiß mehr im Berlin, wie da rauskommen. Aber das betrifft nicht nur die Energiewende.

Der Beitrag erschien zuerst bei TE hier




Asoziale Klimapolitik: den Schwächsten wird der überteuerte Strom abgedreht

Umweltminister Jürgen Trittin, von Hause aus ein ganz linker Grüner, meinte seinerzeit, daß die Energiewende nur eine „Kugel Eis“ im Monat kosten würde. Sowohl für grüne Besser- und normale Schlechterverdiener leicht zu stemmen. Ob Trittin schlicht log oder es nicht besser wusste, ist nicht mehr überprüfbar. Tatsache ist, daß es den grünen Weltretter*innen noch nie um deren wechselnde Klientelgruppe ging, sondern, getreu dem Prinzip von Helmut Schelsky, erfinde ein Problem und biete Dich selbst als Lösung an, um den eigenen Verdienst. Und so tut es nicht Wunder, daß sich die Strompreise seit Merkels Energiewende, die sie 2011 populistisch im Zuge der Panik nach dem Fukuschima-GAU staatsstreichartig durchsetzte, verdoppelt haben. Logisch, grüne Investor*innen wollen ja verdienen, und zwar ordentlich. Schönstes Beispiel ist Frank Asbeck, Mitgründer der Grünen Partei und der Firma Solarworld, heute dutzendfacher Multimillionär.

Bezahlen dürfen die Zeche die Masse der nicht-grünen Bürger, die mit mindestens 50% Sozialabgaben sowieso schon reichlich belastet sind. Sogar die grüne Tagesschau meldet nun, daß diejenigen, die die künstlich überhöhten Strompreise nicht mehr zahlen können, immer öfter im Dunkeln sitzen, weil die Anbieter ihnen die Leitung abklemmen. Darunter immer mehr Familien, die Hartz IV beziehen. 2018 waren es fast 344.000 Haushalte in Deutschland, die meisten in NRW. Stromsperren werden schon ab 100 Euro Verzug durchgesetzt.

Das ist ein asozialer Skandal! Man brauch kein Händi und keinen Fernseher zum Leben, aber daß Familien mit Kindern abends keine Beleuchtung haben und im Falle eines E-Herdes nicht kochen können, ist das Allerletzte in einem Land mit derart hohem Steueraufkommen!

Ich wusste gar nicht, daß das überhaupt noch geht, jemandem den Strom abzudrehen; Familien zumal. Deuten sich jetzt schon Weimarer Verhältnisse wie nach der Wirtschaftskrise 1929 an?

 




Energiespeicher sind noch nicht verfügbar, für einen Einsatz im Stromsystem

Das beste Beispiel ist der scheinbar erfolgreiche Einsatz eines TESLA Lithium-Ionen-Akkuspeichersystems in Südaustralien im November 2017. Bereits einen Monat später sprachen die Medien bereits von großem Erfolg:

 „Mindestens zwei größere Energieausfälle konnten entschärft werden, die Batterien reagieren schneller als kohlebefeuerte Backup-Kraftwerke. Die Batterie von Tesla (Hornsdale Power Reserve) lieferte bereits nach nur 0,14 Sekunden nach einer der größten Braunkohle Kraftwerke Australiens, dem Loy Yang-Kraftwerk, das einen plötzlichen, unerklärlichen Produktionsrückgang erlitt.“

Ende 2017 und auch heute noch in Australien gibt es ein großes Problem – Wenn das Batteriespeichersystem von Tesla so effektiv ist -, warum hat die Financial Times Ende August 2018 festgestellt [Bezahlsperre]: „Die politische Krise in Australien hat seine Wurzel in der Energiefrage.“

Die derzeit eingesetzten Energiespeichersysteme sind nicht skalierbar, erschwinglich oder flexibel wie Erdgas, so sind viele Länder wie die Australier zu höheren Strompreisen verdammt, wie auch Deutschland und Dänemark beweisen. Stromausfälle und höhere Emissionen durch verstärkten Einsatz von backup-Kraftwerken; insbesondere Kohlekraftwerke sind unabwendbar. Wenn China behauptet, sie seien führend in grüner Energie, so täuscht es die politischen Führer der Welt und die Umweltschützer, die auf erneuerbare Energien und Energiespeicher abzielen, die jedoch nicht als Ersatz zuverlässiger Energieversorgung eingesetzt werden können.

China baut weitere Kohlekraftwerke in rasantem Tempo, während Australien, das auch das Pariser Klimaabkommen unterzeichnet hat, Kohle nach Asien exportiert.

Nach Auswertung vom Juni 2018 , wird Australien im Zeitraum 2017-2018 voraussichtlich 60,2 Milliarden US-Dollar mit Kohleexporten verdienen – das ist das höchste jemals erreichte Niveau -, darunter 182 Millionen Tonnen oder 37,5 Milliarden US-Dollar an metallurgischer Kohle und 200,5 Mio. Tonnen oder 22,7 Milliarden US-Dollar an thermischer Kohle.

Wenn die Energiespeicherung funktionieren würde, würden auch erneuerbare Energien funktionieren, da sich jede Technologie gegenseitig ergänzt. Erneuerbare Energien kommen ungeplant und nur zeitweilig und benötigen Energiespeicherkapazität und / oder die Sicherung durch zuverlässige Kraftwerke. Energiespeicherung ist derzeit oder in naher Zukunft nicht 24 Stunden an 365 Tagen bedarfsgerecht verfügbar [und bezahlbar].

Weitere Beispiele für einen fehlgeschlagenen Einsatz erneuerbarer Energien gibt es viele. Über Deutschland und Frau Dr. Merkels gescheiterte Klimaziele berichtete Bloomberg Mitte August

„Deutschland, die Nation, die mehr als jedes andere Land erneuerbare Energien zum Einsatz gebracht hat, wird ihre Ziele zur Reduzierung der „schädlichen“ Kohlendioxidemissionen wahrscheinlich sogar dann verfehlen, wenn bis 2025 weitere 500 Milliarden Euro für den Umbau des Energiesystems aufgewendet werden. Deutschland ist eine der Top-Volkswirtschaften der Welt, seine Ingenieurskunst ist seit über einem Jahrhundert legendär und sie haben einen politischen Konsens für grüne Energie, aber sie können erneuerbare Energien nicht mit den Emissionszielen in Übereinstimmung bringen. Der Grund dafür liegt in der launischen Natur der erneuerbaren Energien und es gibt keine ausreichenden Energiespeicher. Selbst in dem technologisch fortgeschrittenen Deutschland, das nach dem Tsunami und Ausfall von Fukushima Daiichi in Japan versucht, seine Atomkraftwerke stillzulegen, hat seine nicht gelösten Probleme:

„Durch die Schließung von Kernkraftwerken bleiben in Deutschland keine Erzeugungsanlagen, die an den dunklen Tagen im Winter arbeiten können, wenn Windparks und Solaranlagen nicht viel zum Netz beitragen – und die Nachfrage auf dem Höhepunkt ist.“

Zusätzliche Probleme treten für Benutzer und Netzbetreiber ohne ausreichende Energiespeicher in Deutschland auf: „Das Netz ist so stark mit Strom überschwemmt, dass die Preise auf dem Großhandelsmarkt oft unter null fallen.“

Was die politischen Entscheider in Deutschland, der EU, in China und der industrialisierten Welt zusätzlich beeinflusst ist, dass die deutsche Wirtschaft mehr dienstleistungsorientiert ist und weniger Energie verbraucht und weniger CO2 emittiert, im Gegensatz zu China und zunehmend den USA, deren Industrie und Fabriken einen größeren Anteil am BIP haben. Die Nutzung erneuerbarer Energien ist ohne skalierbare, erschwingliche und zuverlässige Energiespeichersysteme nicht zu erreichen.

Auch die Vereinigten Staaten (USA) sind ein Beispiel, wo die Preise ohne ausreichende Energiespeicherung gestiegen sind, Kalifornien hat darüber hinaus noch höhere Großhandelspreise und Einzelhandelspreise, da in diesem Bundesstaat überhaupt keine Energiespeicherung verfügbar ist. Minnesota lag in der Vergangenheit um 18,2% unter dem nationalen US-Durchschnitt der Energiepreise. Minnesota investierte in 2009 10 Milliarden US-Dollar für Windparks, modernisierte die Übertragungsleitungen und erließ eine Vorschrift des zu erreichenden Anteil der Stromversorgung aus erneuerbarer Energien:

„Die Energieversorger müssen 25-30% des Stroms aus erneuerbaren Quellen verkaufen, hauptsächlich aus Wind.“

All dies sollte ohne ein Speichersystem erreicht werden. Das Ergebnis: Die Energiepreise von Minnesota liegen seit Februar 2017 über dem nationalen Durchschnitt und sie haben die Treibhausgasemissionen im Vergleich zum US-Durchschnitt und die Umweltverschmutzung nicht verringert.

Hätte Minnesota keine nicht so sehr auf  „erneuerbare Energie“ gesetzt und dann noch ohne Energiespeicher und wäre stattdessen bei seinem traditionellen Energiemix geblieben, wären den Strombeziehern von 1990 bis 2017 4,4 Milliarden Dollar erspart geblieben. Energiespeicherung ist unabdingbar neben zufälliger Lieferung von  Energie aus Wind und Sonne.

Befürworter von erneuerbaren Energien, Batteriespeicherung, intelligenten Netzen [d.h., Verbraucher abschalten zu können] werden jedoch weiter daran glauben, dass die Technologie verfügbar, skalierbar, erschwinglich ist und die flexible Zusatzleistung wie Erdgas bietet. „Die heute verfügbaren handelsüblichen Großbatterien speichern jedoch nur zwischen zwei  Minuten und maximal zehn Stunden lang Energie, d.h. Strom.“ Energiespeicher , die tatsächlich Stromausfälle von Tagen, besser zwei Wochen überbrücken könnten, sind weder in naher oder langfristiger Zukunft absehbar noch finanzierbar – obwohl Befürworter, Politiker und Teile der profitierenden Privatwirtschaft weiterhin auf erneuerbaren Energien und einer kohlenstofffreien Lebensweise bestehen.

Jede Art von lokalem, landesweitem, landesweitem, nationalem oder internationalem Ansatz für Energiespeichersysteme erfordert eine Strategie und Technologie, die Flexibilität, allgemein akzeptierte Planungsmethoden, bedarfsorientierte Verbraucherverwendung, national und international angeschlossene Übertragungsleitungen, Umfasst die Handhabung der variablen, intermittierenden Natur der erneuerbaren Erzeugung. Teil 2 der Reports des Energieministeriums vom Nov. 2016, noch Obama Regierung. Berücksichtigt werden muss auch die IT-Sicherheit einer Netzmodernisierung, damit die Energiespeicherung einen Beitrag dafür liefert, dass erneuerbare Energien und die CO2-freie Gesellschaft Realität werden.

US-Gov, Department of Energy

Unter Punkt 3.2 im Report des Energieministeriums, findet man [nur wenige Phrasen] zur Energiespeicherung

Empfehlung 3.2: Festlegung eines Rahmens und einer Strategie für Energiespeicherung und Flexibilität. Es gibt bislang nur wenig Informationen zu den Vorteilen und Kosten eines Energiespeichers und zur Bereitstellung flexibler Ressourcen unterhalb des „bulk system level“, [Sinngemäß: … unterhalb des Speichervermögens / der Speicherkapazität, müssen back-up Energiequellen zuverlässig einspringen]. Der Report ergab, dass das Energieministerium Analysen der Speicherkapazität auf regionaler und Bundesland Ebene durchführen sollte. Die im März 2016 durchgeführte Studie „Bedarf und Reaktion integrierter Energiespeicher“ wurde in Zusammenarbeit zwischen dem Ministerium und den Nationalen Forschungslabors erstellt. Für das Geschäftsjahr 2017 wird vorgeschlagen, 2,6 Millionen US-Dollar im Rahmen der Netz Erneuerungs-Initiative (GMI )für die Zusammenarbeit mit Regulierungsbehörden für die Entwicklung von Analysen einzusetzen

Einheitliche Modellstandards für die Energiespeicherung werden regionale Vielfalt berücksichtigen. Die Modelle enthalten Risikoattribute der Energiespeicherung sowie der primären, sekundären und tertiären Energieflüsse.

Die Projekte werden auch mit Normungsgremien zusammenarbeiten, um die Definition von Energiespeichercodes  und Standards in Bezug auf Sicherheit und Leistung zu erleichtern.

Bericht erschienen auf CFact vom 06.11.2018

Übersetzung und Interpretation durch Andreas Demmig

http://www.cfact.org/2018/11/06/energy-storage-isnt-ready-for-wide-deployment/




Es ist Zeit, das Pariser Abkommen zu über-“Trump”en; selbstzerstörerische Energiepolitik in Australien

Die US-Wirtschaft boomt: Der australische Dollar kassiert auf Kosten des Dollar eine Züchtigung; Die Arbeitslosigkeit in den USA beträgt 3,7%, die niedrigste seit 50 Jahren . Wenn Donald Trump verrückt ist, wie die Mainstream-Medien ihn gerne portraitieren, dann ist er eindeutig verrückt wie der berühmte  Fuchs.

In der Zwischenzeit klammert sich Australien an den Pariser Deal, als ob unser Leben davon abhängt.

Wie Alan Moran betont, ist es höchste Zeit, dass Australien der Führung Amerikas folgt und Paris für immer verlässt.

 

Die Warmisten beginnen zu schwitzen

Quadrant Online, Alan Moran
7 October 2018

In der nächsten Woche wird der Bericht, der auf einem dem Treffen des IPCC in Korea fertiggestellt wird, eine Flut von Panikmache zeigen. Endzeit-beladene Faktoiden und Prognosen werden veröffentlicht, um einen drohenden Zusammenbruch des „Konsens“ abzuwenden, der in der Obama-Ära seinen Höhepunkt erreicht hatte. [Der Ausdruck Faktoid (englisch factoid) bedeutet im gewöhnlichen Gebrauch eine falsche oder scheinbar richtige Feststellung, die als Tatsache ausgegeben wird]

Die EU-USA-Achse, die im Pariser Abkommen von 2015 gipfelte, hat die Entwicklung politischer Maßnahmen zur Regulierung von Kohlendioxid- und anderen Treibhausgasemissionen vorangetrieben.

Die Strategie bestand im Grunde darin, die Nutzung von Kohle und anderen fossilen Brennstoffen für die Stromversorgungsindustrie herunter zu drücken und diese Quellen durch Wind- und Solarenergie zu ersetzen.

Die Industrieländer einigten sich darauf, die Emissionen um etwa 26% zu reduzieren; Erfolgreiche Entwicklungsländer wie China und Indien erklärten, sie würden sich (erst) in 15 Jahren dazu in Einklang bringen. Auf Grund dieses zweifelhaften Versprechens wurden ihnen keine Disziplinen auferlegt, während sie die selbstverstümmelnden Handlungen der entwickelten Welt begrüßten, die ihre eigene Wettbewerbsfähigkeit verbesserten.

Die emissionssuppressive Koalition wurde durch eine Reihe von scheiternden Entwicklungsländern, die durch das Versprechen eines 100-Milliarden-Dollar-Jahresfonds, um ihre Bettelschalen zu füllen und den Lebensstil ihrer Eliten zu finanzieren, unter Dach und Fach gebracht. Sehr unwahrscheinlicher  Zufall, dass dies jemals geschehen wird.

Von dem Treffen in Korea können wir mehr vom Bekannten erwarten: Dürren, Überschwemmungen, Wirbelstürme und reduzierte Nahrungsmittelproduktion, höhere Temperaturen, die auch Seuchen, Massensterben und die lang vorhergesagten, aber nie gesehenen „Klimaflüchtlinge“ bringen.

Weitere behauptete Ergebnisse, werden das fortschreitende Verschwinden des Great Barrier Reefs [Korallen überstehen auch wärmere Perioden und: 1790 war es in Sidney viel wärmer] und die steigenden Infrastrukturkosten beinhalten, da Regen (oder ist es die Dürre?) das Fundament von Straßen und Gebäuden untergräbt.

Es gibt nicht den geringsten Beweis, dass irgendwelche dieser Ergebnisse irgendwo anders, als in den Vorstellungen ihrer Befürworter auftreten werden. Tatsächlich haben wir in den letzten 40 Jahren, in denen die Treibhausgaskonzentrationen in der Atmosphäre um 30% gestiegen sind, den Planeten um 11% grüner gemacht, was alles die landwirtschaftliche Produktivität verbessert hat. Währenddessen ist die Hurrikan-Aktivität tatsächlich gefallen, im Gegensatz zu dem, was uns die Klima-Karrieristen glauben machen wollen.

Es gab keine Zunahme von Dürre oder wärmebedingten Bränden. Sprüche über dauerhaft geringere Niederschläge wurden von den Ikonen der Linken gefördert. Sie kennen den „shtick“: „Die Dämme werden sich nie wieder füllen“, „Murray Darling wird nie wieder so fließen wie er es einmal getan hat“ erzählt man Ihnen bis zum Erbrechen. Professor Ross Garnaut sagte sogar, dass das Murray-Becken die Bewässerung der Landwirtschaft  für 50 Jahre lang nicht unterstützen würde.

[Murray-Darling-Becken, die Kornkammer des Landes, hat eine Ausdehnung von über eine Million Quadratkilometer]

All dies wird aufgebracht, um Ereignisse mit viel Hype zu versehen, aber die Warmisten-Krieger schnappen kaum Luft, bevor sie die letzte Wetteranomalie, was immer es auch sein mag, als Vorläufer eines tödlichen neuen Trends beschworen haben.

Wissenschaftler, Soziologen, Diplomaten, Anbieter erneuerbarer Energien und andere haben sich königlich an der Größe der Datenmanipulationen gemästet, die die Regierungen dazu veranlasst haben, die Problemlösungen an sie zu übertragen. Machen Sie sich nichts vor, die USA nehmen werden ihre Unterstützung und noch wichtiger, ihre Barmittel aus dem Pariser Deal abziehen. Die Profiteure verstehen, dass der [Geld-] Zug im Begriff ist, ohne sie weiterzufahren.

Ein Teil der Panik der globalen Klimaveränderung ist die Erkenntnis, dass der Temperaturanstieg aufgrund der prognostizierten CO2-Vermehrung eben gerade nicht stattfindet. Der Durchschnitt der 32 Klimamodelle, die von John Christy an der Universität von Alabama untersucht wurden, ist für eine Erwärmung von 2,4° C pro Jahrhundert, aber das tatsächliche Niveau seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1979 beträgt nicht viel mehr als 1 ° C pro Jahrhundert.

Dies ist vergleichbar mit den Projektionen von Richard Lindzen und Donald Trumps neuem Berater: Will Happer. Und nimmt man selbst die IPCC Daten, als Grundlage der künftigen Emissionen, ist es schwierig, ein Szenario zu finden, bei dem die Temperaturen weit über 2 ° C ansteigen werden bis 2100. Daher die plötzliche Betonung des IPCC beunruhigender Ergebnisse, bereits bei weit niedrigeren Temperaturen, als die Alarmisten sich zuvor darauf konzentrierten.

Der Trump-Sieg von vor weniger als zwei Jahren bedroht den Geldfluss der Steuerzahler und Elektrizitätsverbraucher für die Warmisten viel direkter.

Der Triumph des Außenseiters untergräbt diese eigennützige Konstellation, nicht nur wegen der Größe der US-Wirtschaft, sondern weil Trumps Ablehnung von Emissionsminderungen Konsequenzen im Hinblick auf die Wettbewerbsfähigkeit der US-Industrie bedeutet.

Die USA erweisen sich als ein Magnet auf Kosten der Länder, die ihren Elektrizitätsindustrien Klimakosten auferlegt haben. Besonders betroffen ist die EU, aber auch, wie man an Visys Investmentstrategie sehen kann, Australien. [Visy Industries Australia Pty Ltd. Ist ein Spezialist für neue und recycelte Verpackungen].

Die Morrison Regierung behauptet, dass Australien seine eigenen Ziele von Paris in einem Galopp schlagen wird. Das kann bedeuten, dass die Stromproduktion aus fossilen Brennstoffen gewollt noch weiter zerstört wird und im Gegenzug, die bereits schon exorbitant teuren, weil subventioniert, erneuerbaren Energien weiter ausgebaut werden sollen. Die Elektrizitätsversorgung aus fossilen Quellen machen jedoch nur etwa 30% der Emissionen aus, der Rest kommt aus der Landwirtschaft, dem Verkehr und der Industrie.

Die Aktivisten erkennen zu Recht an, dass das Erreichen von CO2-Kürzungen in anderen Wirtschaftsbereichen noch schwieriger sein wird, als bei der Elektrizität. Um dies zu unterstreichen, gibt es bereits Aufrufe, die nationalen Viehbestände um 25% oder mehr zu keulen.

Die Morrison-Regierung, anstatt Trump zu folgen und vollständig von Paris abzukehren, will den Prozess der „Absetzung“ CO2-intensiver Aktivitäten fortsetzen. Dies ist ein schrecklicher Fehler – vielleicht wurde er dem Premierminister von seinen Unterstützern in der Liberalen Partei in New South Wales diktiert, bei denen der Warmismus weit mehr verbreitet ist als bei den Konservativen. Es bedeutet auch, dass die Liberalen dort keine klare Abgrenzung von der Australian Labor Party haben.

Die Abwendung vom Pariser Abkommens und Beendigung aller Subventionen für erneuerbare Energien, sowohl der regulatorischen Bedingungen wie das RET [Erneuerbare-Energien-Ziel] als auch der direkten Haushaltsauszahlungen, würde Einsparungen in Höhe von mindestens 4 Milliarden Dollar und mehr bringen.

Diese Strategie würde die australischen Investitionen in die USA bremsen und Investitionen aus anderen Ländern in Australien fördern. Vielleicht ist das noch viel wichtiger als einen Wahlkampf zu führen, damit Australien seine preiswerte Stromversorgung zurückbekommen kann – eine Position, die es vor 15 Jahren innehatte, bevor das Gift der Erneuerbaren Energien die Strompreise in schwindelnde Höhen katapultierte.

Möglicherweise ist diese Strategie für die Regierung von Morrison die größte Chance, dass sie / er wiedergewählt wird.

Quadrant Online

 

NEM National Electricity Market, [~Strommarkt nach staatlichen Regeln, Start in Dez. 1998]

Gefunden auf Stopthesethings vom 18.10.2018

Übersetzt durch Andreas Demmig

https://stopthesethings.com/2018/10/18/time-to-trump-paris-climate-deal-suicidal-energy-policy-based-on-hysterical-ipcc-report/




Deutschlands wirtschaftliches Rückgrat leidet unter steigenden Energiepreisen

Das ökonomisches Rückgrat in Deutschland, der so genannte Mittelstand, wird von Strompreisen, die nicht nur schon jetzt zu den höchsten in Europa zählen, sondern immer noch steigen, langsam aus dem Geschäft gedrängt (siehe Grafik).

Seit Jahrzehnten wird wirtschaftliche Hegemonie zugunsten Deutschlands vermutet. Die zerstörerischen Kosten der Energie bedrohen jetzt ernsthaft die Vorherrschaft als ein industriell starkes Land. Es hat bereits zu Armut an elektrischer Energie geführt, Hunderttausende von Deutsche, die sich keinen Strom mehr leisten können, wurden vom Netz getrennt.


Deutschlands wirtschaftliches Rückgrat leidet unter steigenden Energiepreisen

Bloomberg; William Wilkes und Brian Parkin; 24. September 2018

Ein Stahlhersteller in Nordwest-Deutschland hat die althergebrachte Beleuchtung zugunsten von LEDs gewechselt, Mitarbeiter basteln an ihren Maschinen, um sie effizienter zu machen und organisierten Schulungen, um den Arbeitern und Angestellten beizubringen, wie man Energie spart.

Durch das ganze Land machen tausende Unternehmen dasselbe, um die Auswirkungen der seit 2016 verdoppelten Stromkosten zu mildern. Diese kleineren, oft familiengeführten Unternehmen werden gemeinsam als Mittelstand bezeichnet und bilden entscheidende Glieder in den Lieferketten der größten deutschen Unternehmen. Sie bieten fast 20 Millionen Menschen Arbeit und Einkommen und produzieren mehr als die spanische Wirtschaft.

Handelspreise an der Strombörse

Wenn der Mittelstand leidet, hustet Deutschland. Und doch haben die kleineren Unternehmen zusammen mit den Haushalten die Hauptlast der Energiepolitik von Bundeskanzlerin Angela Merkel zu tragen, die ihnen höhere Stromrechnungen zur Rettung der Welt vor den CO2-Emissionen auferlegt hat. Während 2.000 Konzernriesen wie die Volkswagen AG und der Chemiekonzern BASF SE eigene Kraftwerke haben und von Umwelttarifen befreit sind, zahlen kleinere Unternehmen mehr, um diese Kosten zu tragen.

„Wir versuchen ständig, die Energieeffizienz zu verbessern“, sagte Klaus Schmidtke, Sprecher der Georgsmarienhütte GmbH, die 1.000 Mitarbeiter beschäftigt und Stahlteile an die Volkswagen AG liefert. „Aber um offen zu sein, wir können die steigenden Strompreise nicht ausgleichen.“

Großhandels-Stromtarife steigen in ganz Europa, und abgesehen davon, dass sie versuchen weniger zu verbrauchen, gibt es wenig, was Unternehmen dagegen tun können. Der Anstieg ist auf die sprunghaft gestiegene Nachfrage nach Kohle in China und Erdgas in Japan zurückzuführen. Und die Globalisierung des Energiemarktes, verzehrt die Unterstützung für Merkels Übergang von der Kohle zu sauberer Energie.

Die Energierechnungen für den Mittelstand stiegen bereits vor dem diesjährigen Anstieg der Großhandelspreise. Die Unternehmen, zusammen mit den Haushalten, mussten bereits mehrere hunderte Milliarden Euro aufbringen, um Merkels Übergang zu einer Wirtschaft zu finanzieren, die hauptsächlich aus Solar- und Windenergie besteht. Dadurch wurden sie gegenüber Konkurrenten von China bis USA und anderen europäischen Länder benachteiligt.

Die Subventionen für Solar- und Windprojekte sowie eine Reihe von Umweltsteuern zur Senkung der Emissionen haben die deutschen Strompreise für private und gewerbliche Verbraucher in der Europäischen Union zusammen mit Dänemark zu den teuersten gemacht.

Zum Vergleich können auch die Kosten für den Strom einer 10-Watt-Lampe an drei Stunden pro Tag auf ein Jahr dienen.

Die steigenden Kosten zwingen mittelständische Unternehmen, die fast alle einen Umsatz von weniger als 1 Million Euro haben, für teure, energieeffiziente Ausrüstung tief in die Tasche zu greifen und die Preise für Lieferanten für mehrere Jahre abzusichern. Einige fangen sogar an, ihren eigenen Strom zu produzieren, während andere die Produktion ins Ausland verlagern, um mit chinesischen, südkoreanischen und US-amerikanischen Konkurrenten mithalten zu können, welche viel weniger für Strom bezahlen.

„Die Beeinträchtigung der Wettbewerbsfähigkeit ist besonders schwerwiegend für kleine und mittlere Unternehmen“, sagte Eric Schweitzer, der Präsident der deutschen Handelskammer, per E-Mail.

Die steigenden Stromkosten drohen die Unterstützung für Merkels Energiewende zu unterminieren, wobei ihre Regierung verlorenes Terrain auf dem schleppenden Weg zu ihren Emissionsreduktionszielen für 2020 gut machen will. Nach einer Studie des Mittelstands der DZ Bank sind ein Drittel der Unternehmen der Meinung, dass die Strompreise eine Bedrohung für ihr Geschäft darstellen.

Vom Großhandelsmarkt gebeutelt, suchen die Mittelständler andere Wege zu gehen. Einige haben sich gegen höhere Energiekosten durch den Kauf von Futures-Kontrakten an der European Energy Exchange AG [EEX Strombörse] abgesichert, sagte Wolfgang Hahn, Gründer von ECG-Consulting, der deutsche Unternehmen bei der Senkung der Energiekosten berät.

Andere treten in die Fußstapfen des Osnabrücker Stahlwerks, indem sie kräftig in energieeffizientere Maschinen, Beleuchtung und Ausbildung investieren, sagte Hahn. Rund ein Drittel der Unternehmen hat steigende Kosten an ihre Kunden weitergegeben, aber damit die Nachfrage nach Made in Germany-Produkten reduziert, so die Handelskammer Leipzig.

„Das Problem ist oft, dass man so schnell keine Ergebnisse sieht“, sagte Hahn. „Unternehmen werden extrem nervös, dass sie nicht so schnell Geld sparen können, wie die Preise steigen.“

Die deutsche Interessenvertretung für Glasmacher hat den Mitgliedern geraten, „jedes Kilowatt“ Energie zu sparen. Trotzdem seien alle tief hängenden Früchte bereits gepflückt worden, sagte Generaldirektor Johann Overath. „Die Branche produziert jetzt an den Grenzen dessen, was in Sachen Stromsparen möglich ist.“

„Und wenn die Strompreise weiter steigen, könnten viele Unternehmen zur Schließung gezwungen werden“  sagte Utz Tillmann, Sprecher der Energie Intensiven Industrie Deutschlands: „Das würde die engmaschigen Lieferketten der deutschen Industrie zerstören“.

 ***

Dabei bedeuten steigende Preise nur einen Teil der Kopfschmerzen für den Mittelstand.

Der deutsche Inlandsgeheimdienst hat immer wieder davor gewarnt, dass das wertvolle geistige Eigentum von mittelständischen Unternehmen, Opfer von Hackerangriffen geworden ist und die Unternehmen dazu gezwungen waren, massiv in Cyber-Sicherheit zu investieren. Weiterhin hat der rekordhohe Wirtschaftsboom in Deutschland, auch zu einem Fachkräftemangel bei Ingenieuren geführt, was bedeutet, dass Unternehmen mehr Gehalt für ihre Mitarbeiter zahlen müssen, was ihre Wettbewerbsfähigkeit weiter schmälert.

Eine weitere Bedrohung ist Pekings Plan für „Made in China 2025″, zur Unterstützung seiner eigenen Staatsunternehmen zur Beherrschung von fortgeschrittenen Fertigungsbereichen.

Bloomberg

Gefunden auf Stopthesethings vom 04.10.2018

Übersetzt durch Andreas Demmig

https://stopthesethings.com/2018/10/04/renewables-reckoning-german-business-being-throttled-by-rocketing-power-prices/




Ein Blick auf die Auswirkung der Stromer­zeugung durch Wind und Solar auf die Strom­preise

Mit Beginn des Gipfels in Rio [1] im Jahre 1992 haben regierungsamtliche Institutionen mit wilden Versprechungen begonnen, die Erde zu retten. Erneuerbare Energie wurde in den neuen Status als die Energiequelle gehoben, um den Planet zu retten helfen. Heutzutage sind regierungsamtliche Verpflichtungen, den Verbrauch auf Kohlenstoff basierender Treibstoffe zu eliminieren und 100% Erzeugung durch Erneuerbare zu erreichen fast langweilig in ihrer Vorhersagbarkeit. Schließlich müssen wir den Planeten retten. Es ist keine Zeit mehr für „vernünftige“ technologische Neuerungen. Seit Jahrzehnten haben sich diese Versprechungen zumeist als heiße Luft erwiesen, aber Politik basiert oftmals auf leeren Versprechungen.

Zur Zeit der „Klimarettungs“-Konferenz in Paris im Jahre 2015 hatte der Terminus ,den Planeten retten‘ so viele Bedeutungen, dass es schwierig war, darin irgendeinen Sinn zu erkennen – es sei denn, jemand glaubt daran, dass Unmassen politisch korrekter Plattitüden allein die Fähigkeit der Rettung haben. Sogar der oberste Planetenretter-Wissenschaftler James Hansen nannte die Pariser Gespräche „Betrug“.

Unglücklicherweise bedeutet „Rettung des Planeten“ auf extreme Weise während ultrakurzer Zeiträume vielfach auch extreme Konsequenzen. Die Europäer haben über eine vollständige „Dekarbonisierung“ Europas gesprochen (was die Eliminierung der meisten Industriebetriebe erfordert), aber mit der Zeit scheinen die Implikationen derartiger, den Planeten rettender Bemühungen die Rhetorik abgekühlt zu haben. Die Hawaiianer haben versprochen, bis zum Jahr 2045 eine „saubere“ Energie-Ökonomie zu haben. Was immer das auch bedeutet, wird sich während der nächsten Jahrzehnte erweisen. Kalifornien hat jetzt versprochen, bis 2045 zu 100% durch Erneuerbare Strom zu erzeugen. Wie leer werden diese Versprechungen sein? Der zeitliche Horizont liegt zu weit in der Zukunft, um darüber jetzt schon nachzudenken.

Hasten zu Änderungen

Glücklicherweise hat der Schub in Richtung erneuerbare Stromerzeugung zu bedeutenden Zunahmen des Anteils Erneuerbarer zu erzeugtem Strom geführt, ebenso wie zu bedeutenden Verbesserungen bzgl. Technologie und Einspeisung in das Netz. Aber inzwischen sind Bedenken aufgekommen, dass das Hasten zu Erneuerbaren zu weit (oder vielleicht zu schnell) gegangen ist, zumindest an einigen Orten. Abgaben und Steuern auf Energie zur Stützung der Implementierung weiterer Erneuerbarer haben zu erheblichen Preissprüngen für Strom geführt. In den USA hat die Zunahme der Stromerzeugung mittels Erneuerbarer an manchen Orten zwar nur geringe Auswirkungen auf die Preise, obwohl der rückläufige Verbrauch von Kohle schon merkliche Auswirkungen auf den Preis zeitigt.

In Deutschland wurden im Jahre 2016 16% des Stromes durch Wind und Solar erzeugt, und die daraus resultierenden Preissteigerungen waren nicht gerade populär. Dort haben sich aber rund 800 Bürgerinitiativen gebildet, um die Energiepläne und Ziele der Regierung zu bekämpfen. Im Juni 2018 schien sich der deutsche Energieminister bis zu einem gewissen Grad von den europäischen Zielen zu verabschieden, wie aus seinen Äußerungen bei einer Konferenz der Energieminister Europas hervorging. Die Subventionen für Windenergie in Deutschland werden bald auslaufen, und Tausende älterer Windturbinen dürften den Betrieb einstellen.

In Südaustralien scheinen wiederholte Unterbrechungen ihre Ursache in der massiven Zunahme der Einspeisung von durch Wind und Solar erzeugtem Strom in das Netz zu haben, und die Strompreise in Australien sind während des vorigen Jahrzehnts dramatisch gestiegen. Windenergie macht etwa 35% der Gesamt-Stromerzeugung in Südaustralien aus, mehr als das Doppelte von Deutschland. Die Australier scheinen scharf polarisiert zwischen jenen, welche hinter den den Planeten rettenden Bemühungen stehen (und die von den drastischen Strompreis-Steigerungen unbeeindruckt scheinen) und jenen, die den Eindruck haben, dass derartige Bemühungen im besten Falle in die Irre führen und im schlimmsten Falle ökonomischen Selbstmord bedeuten können. (Einige politische Selbstmorde könnten auch noch kommen).

Ein Beitrag in der MIT Technology Review veröffentlicht eine Schätzung, der zufolge die Bemühungen Kaliforniens in Richtung 100% Erneuerbarer Investitionen in Höhe von 2,5 Billionen Dollar erfordern werden (und die Zuverlässigkeit von Speicher-Technologien ins ungewiss). [2] Man muss sich fragen, ob die Bürger dort irgendwann anfangen, gegen diese zusätzlichen Investitionen in die Energie-Infrastruktur aufzubegehren. Vor allem, wenn sie anfangen müssen, dafür zu zahlen (vielleicht sogar mehrfach, falls die zuverlässige Lebensdauer von Speicher-Technologien zu kurz ist).

Derzeitige skeptische Studien hinsichtlich der Auswirkungen der Stromerzeugung durch Wind und Solar auf die Strompreise haben typischerweise die Relation betrachtet zwischen installierter Kapazität pro Kopf (kW/Kopf) und den Preisen [3]. Ein Beispiel dieser Präsentation zeigt die Abbildung unten auf der Grundlage von Daten aus dem Jahr 2014. Die Interpretation, wie sich eine Trendlinie des Energieverbrauchs (kWh) zu Energie (W) verhält, ist nicht einfach.

Bedenken hinsichtlich steigender Preise infolge Stromerzeugung durch Wind und Solar fangen an, einigen Widerstand gegen den weiteren Ausbau der Solar- und Windkapazität auszulösen. Bedenken hinsichtlich der potentiellen Unzulänglichkeit oder hoher Kosten von Energie-Speicherkapazitäten lassen ebenfalls Vorsicht aufkommen. Die Analyse von Preistrends ist begrenzt, und der regierungsamtliche Druck in Richtung 100% Erneuerbarer kann sich am Ende als zu teuer erweisen. Der Schub zur Rettung des Planeten steht auch im Widerspruch zu einer Unmenge wissenschaftlicher Daten, welche belegen, dass der Planet nicht kurzfristig „gerettet“ werden muss (oder überhaupt nicht gerettet werden muss). Die Überlegungen, ob es ein optimales Niveau der Wind- und Solarerzeugung gibt und welche Faktoren dieses Optimum beeinträchtigen, scheint in den Konflikten unterzugehen.

Besseres Verständnis wecken

Diese Studie vergleicht den Energiepreis mit dem Gesamt-Prozentanteil der Stromerzeugung durch Wind- und Solar-Technologien im Jahre 2016 in vielen europäischen Ländern und den 50 US-Staaten nebst dem District of Columbia [= Washington DC]. Trends auf der Grundlage dieser Faktoren werden direkt gezeigt und nicht verschleiert durch unterschiedliche Einheiten, obwohl es immer noch Unstimmigkeiten gibt im Zusammenhang mit Netzeinspeisung, Stromexport und -import und was ein „mittlerer“ Strompreis sein soll. Die Änderung der Einheiten zu Prozent erzeugtem Strom ist eine Möglichkeit, die Lage verständlicher zu beschreiben. Ein besseres Verständnis der Auswirkungen von Wind- und Solar-Stromerzeugung auf die Strompreise ist nötig, um potentielle Optimierungen eines Mix‘ aus verschiedenen Erzeugungs-Technologien zu analysieren; und vielleicht auch, um über vernünftige Zeitrahmen und Strategien nachzudenken, zu anderen Technologien zu wechseln.

Der Schub in Richtung Zunahme der Erneuerbaren-Stromerzeugung weist in den USA und in Europa Ähnlichkeiten auf, aber weil die USA ein so großes Land sind und weil die Stromleitungen über Staaten hinweg substantiell sind, könnte die Vergleichbarkeit der Lage in den USA und individuellen europäischen Ländern begrenzt sein. In Europa ist der Stromfluss über Staatsgrenzen hinweg offenbar begrenzter als zwischen den US-Staaten. Das Ausmaß dieser Unterschiede kann ganz nützlich sein für Überlegungen, wie man am besten zu neuen Technologien wechseln und Preisauswirkungen in Grenzen halten kann. Das wird hier aber nicht analysiert.

Dieser „Blick“ auf die gegenwärtige Lage zieht bestehende Daten heran, um die Vergleiche anzustellen, und es gibt Differenzen zwischen den Preisarten in Europa und in den USA. Die EIA der USA schätzt einen mittleren Preis direkt. Eurostat tut dies nicht und führt stattdessen Daten zu Preiskomponenten, so dass die Berechnung eines mittleren „Preises“ kompliziert ist. Folglich sind die hier gezeigten Ergebnisse bis zu einem bestimmten Grad wegen der verfügbaren Daten begrenzt, aber sie bieten doch Erkenntnisse um gegenwärtige wahrnehmbare Auswirkungen auf den Preis. Das muss noch weiter untersucht werden.

USA-Trends

[Hier folgt eine ausführliche Darstellung der Verhältnisse in den USA, auf deren Übersetzung hier verzichtet wird, weil in der Schlussdiskussion die Ergebnisse des Vergleichs zusammengefasst werden. Die Analyse der Verhältnisse in Europa wird aber hier wieder übersetzt. Anm. d. Übers.].

Europäische Trends

Die Energiedaten des Jahres 2016 für Europa stammen von Eurostat [6] (Version Mai 2018). Die Preisangaben von Eurostat sind schwierig zu erkennen ohne detaillierte Kenntnis darüber, wie Tarife, Steuern und Subventionen zusammenspielen. Daher stammen die herangezogenen Strompreis-Daten vom Strom-Report-Blog für einen „mittleren“ Haushalt im Jahre 2016 [7]. Haushalte sind offenbar die Haupt-Zahler für die Solar- und Windstromerzeugung, und die Preise für die Industrie liegen deutlich unter denen der Haushalte. Für das produzierende Gewerbe können Reduktionen von Steuern und Abgaben die politikinduzierte Komponente des Strompreises substantiell senken. Vereinfacht gesagt, der Industrie werden Mittel an die Hand gegeben, ihren Strompreis zu senken, während Haushalte mehr bezahlen, um die Erneuerbaren-Initiativen zu stützen. Der Widerstand in Deutschland gegen das Energieprogramm der Regierung scheint hauptsächlich von Haushalten zu kommen, obwohl viele dieser Haushalte reich an technischer Erfahrung sind.

Der Anteil an der Erzeugung ist der Gleiche wie in den USA. Der Wind- und Solar-Anteil ist ein Prozent des erzeugten Stromes innerhalb des Landes, einschließlich Exporte, aber ohne Importe. Die Länder, die in diesem Datensatz der Importe am meisten betroffen sind, sind Litauen und Luxemburg, wo der meiste verbrauchte Strom importiert wurde. Folglich ist der Anteil von Wind und Solar des erzeugten Stromes irreführend und würde viel geringer sein, falls berechnet als Prozentzahl des Gesamtverbrauchs. Der Preis ist für diese beiden Länder ebenfalls irreführend, da der Preis durch die Importpreise beeinflusst wird.

Der berechnete Anteil an der Erzeugung gilt für die Summe von Wind, Solar und Ozean-Gezeiten, aber Frankreich war das einzige Land mit irgendwelcher Gezeiten-Energie, und das auch nur zu einem sehr geringen Teil. Daher werden die Ergebnisse als die Summe von Wind und Solar dargestellt. Daten zu Energie und Preisen stehen aus 27 Ländern zur Verfügung und sind in der folgenden Graphik dargestellt:

Die Export-Import-Werte beeinflussen die hier gezeigten Daten, aber nicht so stark, dass sich der Trend der Preise vs. Prozentanteil Wind- und Solar-Erzeugung stark verändert. Eine OLS-Regression [OLS = Ordinary Least Squares] dieser Preisdaten für Wind+Solar zeigt einen ziemlich starken cross-sectional Trend F = 17,54; Modell-Pr = 0,0003; adj R² = 0,39). Die Ergebnisse zeigen, dass ein Land ganz ohne Wind- und Solarstrom im Mittel einen Preis pro „mittlerem“ Haushalt von 12,7 Cent pro kWh zahlen muss, und das erwartete Mittel steigt um 0,48 Cent pro kWh für jede Zunahme des Wind- und Solar-Anteils an der Stromerzeugung (wie in der Graphik gezeigt). Die Signifikanz des Abschnitts liegt über dem 99,99%-Niveau, und der Koeffizient der Preissteigerung liegt beim 99,97%-Niveau. (Der US-Datenpunkt für das ganze Land betrüge 6,5% und etwa 8 Cent).

[Die folgenden beiden Kapitel, ,Diskussion‘ und ,Schlussfolgerungen‘ sind teilweise sehr langatmig, so dass einzelne Absätze nicht mit übersetzt worden sind. Diese Lücken sind gekennzeichnet durch „…“. Anm. d. Übers.]

Diskussion

Dieser Blick auf potentielle Trends der Auswirkung von Stromerzeugung durch Wind und Solar auf die Strompreise hat in den USA bis dato keinen wahrnehmbaren Trend auf das Niveau der Strompreise gehabt. Anders in Europa, wo es zu einem starken Trend steigender Strompreise für die dortigen Haushalte gekommen war.

Subventionen für Wind und Solar waren in den USA über Jahrzehnte substantiell, und die Kosten dafür verteilten sich über das ganze Land [die USA] und weisen zumeist KEINEN Anstieg der Strompreise auf [8]. Die europäischen Länder fangen an, Auspreisung und Beschaffung von Strom relativ zu Wind und Solar zu verschieben einschließlich Auktionen, um die besten Deals für Wind und Solar zu erreichen. Gegenwärtige politische Trends zeigen, dass die Auswirkungen starker Preisanstiege aufgrund der gegenwärtigen Subventionen Schwierigkeiten mit sich bringen (in Gestalt von Widerstand seitens der Wähler) gegen amtierende Politiker, und die Maßnahmen zur Akquise von Wind- und Solar-Ressourcen können durch politische Trends beeinflusst werden. Subventionen in Europa für Wind- und Solarstrom scheinen sich hauptsächlich in den Preisen für die privaten Haushalte niederzuschlagen, so dass die Natur der Subventionen und woher man sie aufbringt die hier erkennbaren Ergebnisse beeinflussen. Subventionen für ältere Windturbinen in Deutschland beginnen im Jahre 2020 auszulaufen, und ob der Anteil von Wind und Solar an der Gesamt-Stromerzeugung nach 2020 erhalten bleibt, ist unbekannt.

Über die Vorzüge spezifischer Subventionen lässt sich streiten, aber Subventionen für Energie gibt es seit Jahrzehnten, und deren veränderliche Natur muss so weit verstanden werden, dass Auswirkungen auf die Entwicklung der Energie-Infrastruktur untersucht werden können. Die US-Subventionen ändern sich gerade, so dass die nächste Dekade der Stromerzeugung anders aussehen könnte als diese Dekade.

Schlussfolgerungen

Diese Untersuchung möglicher wahrnehmbarer Trends der Strompreise infolge zunehmender Anteile von Wind- und Solarstrom haben für Europa und die USA unterschiedliche Ergebnisse gezeitigt. Im numerischen analytischen Abschnitt der Untersuchung wurde der Bruchteil des erzeugten Stromes als unabhängiger und der Strompreis als abhängiger Parameter betrachtet. Die Preisangaben für die USA sind das Gesamtmittel des Preises in den USA als Ganzes, und zwar für alle Endverbraucher zusammen im Jahre 2016. Die Zahlen stammen von der EIA. Preise in Europa sind „mittlere Preise pro Haushalt“ für individuelle Länder, wie sie im Strom-Report-Blog für das Jahr 2016 gelistet sind auf der Grundlage länderspezifischer Tarife. Die US-Stromerzeugung durch Wind und Solar plus die Solartechnologie wurde für jeden US-Staat durch die Gesamt-Stromerzeugung dividiert, um den Anteil von Wind und Solar bei der Stromerzeugung zu berechnen. Sowohl für die USA als auch für Europa gilt, dass Importe nicht als Erzeugung Eingang in diese Untersuchung gefunden haben, anders als die Exporte von in den Staaten/Ländern erzeugten Strom.

In Europa scheinen die Kosten für die Implementierung von durch Wind und Solar erzeugten Strom bis 2016 zumeist über die Stromrechnungen der privaten Haushalte aufgebracht worden zu sein. In den USA tauchen die Subventionen großenteils nicht in den Stromrechnungen auf. Strompreis-Berechnungen für die USA zeigen 2016 keinen wahrnehmbaren Trend. Kohle war der einzige Treibstoff, der einen merklichen Trend aufwies dergestalt, dass je höher der Anteil des durch Kohle erzeugten Stromes war, desto mehr sanken die Strompreise.

Die Strompreise für die „mittleren Haushalte“ in Europa zeigten 2016 einen ziemlich starken Trend (auf der Grundlage von Daten aus 27 Ländern), wobei die Preise parallel mit dem Anteil des durch Wind und Solar erzeugten Stromes stiegen.

Die Ergebnisse dieser Studie ergeben zwei kontrastierende Bilder der Auswirkung der Stromerzeugung durch Wind und Solar auf die Strompreise – mit unterschiedlichen Auswirkungen auf die Strompreise in den USA und in Europa. Es sind hauptsächlich zwei Faktoren, die hierbei eine bedeutende Rolle spielen. Einmal ist das die Art und Weise der Subvention und zum Anderen die Verbindung mit dem Netz und die Übertragung. Ein gewisses Niveau des Weiterbetriebs von Kohlekraftwerken kann ebenfalls eine Rolle gespielt haben.

In dieser Studie ging es nicht um die umweltlichen Auswirkungen von Wind- und Solar-Erzeugungstechnologien, sondern um nicht triviale Auswirkungen. Der Widersinn, sich die Rettung des Planeten auf die Fahnen zuschreiben, in dessen Zuge man lokal verheerende Umweltschäden auslöst, ist reich an Ironie, aber zu kompliziert, um es zu beschreiben.

Es muss noch mehr untersucht werden, wie der brauchbarste Mix von Technologien zur Energieerzeugung aussieht angesichts der erheblichen Zunahme der Erzeugung mittels Wind und Solar während der letzten beiden Jahrzehnte – vor allem vorangetrieben durch neue Subventionen. Dies ist erforderlich, um gegen offensichtlich unerwünschte Auswirkungen vorzugehen, welche bis heute beobachtet werden und die sich während der nächsten Jahre anhäufen dürften. Die Kosten-Nutzen-Rechnung für verschiedene Technologien ist gegenwärtig verschleiert, und der Rauch muss sich verziehen. Davonlaufende Preise und nachlassende Zuverlässigkeit des Netzes sollten nicht akzeptabel sein, obwohl die Klima-Zeloten derartige Bedenken vom Tisch wischen. Es ist einfach besseres Verständnis bzgl. des Potentials einer Optimierung der Erzeugungs-Technologie vonnöten, aber nicht die Gesellschaft spaltende Änderungen.

Die Rettung des Planeten mag ein erhabenes Ziel sein und ist mit Sicherheit eines, dass nunmehr seit Jahrzehnten hinaus posaunt wird. Aber die Zeiten ändern sich, und die gegenwärtigen Untergangs-Szenarien sind alt, ermüdend und wahrscheinlich demnächst irrelevant. Vielmehr muss auf vernünftige Weise über eine zuverlässige Stromerzeugung mittels vergleichbarer Daten nachgedacht werden, um die Stromversorgung im 21. Jahrhundert nachhaltig zu sichern.

Die gegenwärtige Lage in den USA ist nicht gekennzeichnet durch große Themen, obwohl extreme Änderungen wie gesetzlich „100% Erneuerbare“ vorzuschreiben ein solches sein kann. Die gegenwärtigen Konflikte in Australien befeuern politische Verwerfungen, und man kann zusehen, was dort jetzt daraus wird. Die schwindende Zuverlässigkeit des Netzes in Südaustralien ist es aber nicht wert, irgendwo anders reproduziert zu werden. Die Lage in Europa befindet sich in einem starken Zustand der Änderung, und zusätzliche Lektionen aus den Erfahrungen in Europa während der nächsten Jahre können sehr wichtig werden.

Alles in allem haben sich seit mehreren Jahrzehnten bedeutende Änderungen der Stromerzeugung gezeigt, und viel Erfahrung wurde gesammelt und erreicht hinsichtlich der Zunahme der Stromerzeugung mittels Erneuerbarer. Der Schub pro Erneuerbare auf der Grundlage umweltlicher Leidenschaft steht jetzt vor Rückschlägen wegen einiger unerwünschter Nebenwirkungen. Diese Studie soll lediglich einen oberflächlichen Blick auf Änderungen und Trends werfen. Beides muss aber noch näher betrachtet werden.

Link: https://wattsupwiththat.com/2018/09/04/a-look-at-impacts-of-wind-and-solar-electric-generation-on-electricity-price/

Übersetzt von Chris Frey EIKE