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Die Selbstwahrnehmung der Klima-Alarmisten in Wissenschaftsmagazinen

Im Artikel Wissenschaft und die Öffentlichkeit: Debatte, Leugnung und Skeptizismus untersuchen die vier Alarmisten die Strategien von uns “Klimaleugnern”, vor allem gemünzt auf unsere Kollegen von Thinktanks wie Heartland, CFACT und Heritage, beleuchten dabei allerdings eher ihre eigene Psychologie und Strategie. Und die hat es in sich: Die Alarmisten zeigen im Artikel, daß sie kaum noch zu einer realistischen Einschätzung der Öffentlichkeit oder ihrer selbst fähig sind. Ganz im Gegenteil, sie zeichnen das übliche ideologische Schwarzweißbild der gläubigen undemokratischen Klimaleugner auf der einen Seite und der demokratischen streng wissenschaftlichen Klimaretter auf der anderen Seite.

Wie sieht das im Einzelnen aus?

Die Autoren meinen, daß wissenschaftliche Entdeckungen, die den Lebensstil oder die Weltanschauung der Bürger bedrohten, eine heftige negative Reaktion in der Politik oder der Öffentlichkeit hervorriefen. Mit den „Entdeckungen“ meinen Lewandowsky, Mann et al. ihre überhaupt nicht neue Erfindung der Klimakatastrophe, die in der politischen Öffentlichkeit der westlichen Staaten aber überhaupt keine größere negative Reaktion hervorruft. Im Gegenteil, Regierungschefs von Obama bis Merkel gerieren sich als oberste Klimaschützer, und die Massenmedien hauen dem Bürger einen inhaltsleere Propaganda-Veranstaltung mit Luisa und Greta um die Ohren. Ausnahmen wie Donald Trump und Fox News bestätigen die Regel.

 

„Die öffentliche Debatte und die Klimaleugnung“

Im ersten Kapitel zu den Methoden des weltanschaulichen Feindes betonen die Autoren, daß eine öffentliche Debatte und Skeptizismus „essentiell für eine funktionierende Demokratie“ seien. Ja, da stimmen wir von EIKE unbedingt zu. Man fragt sich allerdings, wieso die Wissenschaftsmagazine im deutschen Fernsehen um 2.000 herum aufgehört haben, der alarmistischen die skeptische Position zum Klimawandel gegenüberzustellen; und wieso fachlich versierte „Klimaleugner“ wie Michael Limburg oder Dirk Maxeiner seit rund zehn Jahren nicht mehr in Diskussionsrunden der GEZ-Sender eingeladen werden und sich nur noch im Internet bei der Achse oder RT äußern können. Im GEZ-Umfeld wird sich seit Merkels Energiewende höchstens noch diffamierend über unseren Vizepräsidenten lustig gemacht; oder die Klima-Antifa von Monitor überfällt uns trotz offiziellem Teilnahme-Ausschluß auf unserer Konferenz.

Lewandowsky, Mann et al. vergleichen die Methoden der „Klimaleugner“ mit denen der Tabakindustrie, der Impfgegner & der HIV-Leugner, und beschimpfen Wissenschaftler, die die Klimaapokalypse als „Hoax“ (Trick, Scherz) bezeichnen, als „korrupt“. Eine interessante Sicht, wenn man bedenkt, wie viele Millionen Euro oder Dollar die Panikmacher für ihre Geschichten so kassieren. Wenn Sie, geneigter Leser, einmal im schönen Potsdam sind, schauen Sie sich doch das Institut für Klimafolgenforschung (PIK) auf dem Telegrafenberg unweit der Innenstadt an. Wenn Sie davor stehen und die aufwändig sanierten schönen wilhelminischen Gebäude bewundern, seien Sie sich gewahr, daß das PIK, genau wie EIKE, nur ein „e.V.“ ist (Finanzierung des PIK hier).

Nachdem die Autoren uns Skeptiker so freundlich mit Impfgegnern und kriminellen Industrielobbyisten verglichen haben, beschweren sie sich im Artikel darüber, daß sie Opfer von „persönlichen und professionellen Attacken“ der Klimaleugner, öffentlich und hinter den Kulissen, würden. Konkret: Sie bekämen böse Emails. Ob das stimmt, weiß man nicht; es wundert aber auch nicht im Internetzeitalter. Fast jeder im politischen Bereich bekommt böse Emails; also hört auf zu jammern. Was das Argument aber wirklich lächerlich macht, ist das eigene Vorgehen der Klimakatastrophiker. Der Geologe Augusto Mangini aus Heidelberg kann ein Lied davon singen: An wissenschaftlichen Diskurs gewöhnt, nahm er „naiverweise“ an, seine Kollegen aus der Alarmistenfraktion kritisieren zu können, woraufhin man ihn zur Schnecke machte. Daß die Weltuntergangspropheten gewiefte Politiker sind, zeigte der Kommunikationsforscher Mathias Kepplinger von der Universität Mainz, als er untersuchte, wie viele Forscher aus dem Klimabereich tatsächlich an die Geschichte vom menschgemachten Klimawandel glauben. Es waren nur 50%; die seien aber politisch ausgesprochen umtriebig. Das gilt, nebenbei gesagt, für alle Pseudowissenschaften, die sich an den westlichen Universitäten wie ein Tumor ausbreiten; und deswegen sind die ja auch so erfolgreich.

Nachdem sich Lewandowsky und Co. als verfolgte Unschuld dargestellt haben, verweisen sie auf die gigantisch gute Finanzierung der Klimaskeptiker-Institutionen, die angeblich bis zu einer Milliarde US-Dollar jährlich erhielten. Man fragt sich, wieso die Erzählung von der Klimakatastrophe immer noch derart dominant in den Medien und der politischen Welt halten kann, wenn der Gegner doch so viel Geld für Propaganda hat. Könnte es daran liegen, daß es sehr viel weniger ist, und daß die Klimaapokalyptiker tatsächlich selber bestens mit Steuermitteln ausgestattet sind? Die Finanzierung des PIK habe ich ja oben angesprochen. Das ist allerdings nur ein winziger Ausschnitt der öffentlichen Finanzierung von privaten und vor allem universitären „Klimaforschungs“-Instituten. Gleich, welche Partei in der Landesregierung sitzt, akademischen Klimawahn finanzieren alle von der CSU bis zu den Grünen.

 

„Öffentlicher Skeptizismus und wissenschaftlicher Prozeß“

Im zweiten Kapitel ihres Artikels betonen die Autoren, daß in einer Demokratie der „Ruf nach öffentlicher Debatte willkommen sein und ernst genommen werden muß“. Weil wissenschaftliche Forschung weitreichende politische und technologische Folgen haben kann, könne eine „stärkere Einbeziehung der Öffentlichkeit nur willkommen sein und zu besserem politischen Ergebnis führen“. Ja, in einer Demokratie schon; aber in einer Postdemokratie, in der Interessensgrüppchen und linke NGOs ein ungesundes Zuviel an Macht erlangt haben, geschieht das natürlich nicht mehr. Man schaue sich die typische ARD/ZDF-Talkshow an, in der höchstens noch ein Dissident sitzt, der natürlich allein kaum gegen die zahlreichen ihm gegenübersitzenden Vertreter des hegemonialen Zeitgeistes ankommt. Daher ist das Bekenntnis zur Demokratie nichts anderes als ein Lippenbekenntnis; denn Typen wie Mann und Lewandowsky fürchten die Meinungsäußerung des Skeptikers wie der Teufel das Weihwasser, da sie die Deutungshoheit und den Wohlstand der Panikmacher massiv gefährden.

Ein roter Faden im vorliegenden Artikel ist die Betonung des Unterschiedes zwischen Leugnern und Skeptikern. Letztere, so die Autoren, seien natürlich hochwillkommen, weil die Wissenschaft von Kritik lebe. Was sie allerdings unter „Skepsis“ verstehen, zeigen die Autoren am Beispiel einer eigenen Veröffentlichung aus dem Bereich der „positiven Psychologie“ (auch so ein halbseidenes Fachgebiet – man sieht, die Klimaforschung zieht bestimmte Persönlichkeiten an). Einer von ihnen, der nur einfache akademische Weihen erhalten hat, habe ein bißchen am Text kritisiert, und trotz seines geringen Ranges sei eine „fruchtbare“ Zusammenarbeit mit dem Ergebnis von fünf Publikationen entstanden.

Na und? kann man da nur fragen. So funktioniert Wissenschaft immer; es ist sogar vorgeschrieben (Begutachtungsprozeß). Zwischen den Zeilen steht natürlich, daß ein Skeptiker jemand ist, der nur ein bißchen Kritik äußert und nicht gleich die ganze Erzählung in Frage stellt. „Mit dem Florett“ kämpfen statt mit dem Vorschlaghammer, wie es der ZDF-Journalist Ulrich Kienzle in ähnlichem Zusammenhang einmal forderte. Jemand, der allerdings mit dem Programm grundsätzlich nicht einverstanden ist, der wäre dann natürlich ein „Leugner“, und kein Skeptiker mehr.

 

„Die Notwendigkeit einer lebendigen Debatte“

Trotzdem unterstreichen Lewandowsky, Mann & Co. im nächsten Kapitel, daß „viel Raum für eine ehrliche und lebendige Debatte“ in der Wissenschaft sei. Als Beispiel dient erneut das vierköpfige Autorenkollektiv, dessen Mitglieder zum Beispiel beim Thema Gentechnik ganz unterschiedlich tickten. Mag sein, aber was hat das mit dem Klimawandel zu tun? Die Gentechnik ist in den vergrünten Massenmedien zwar allgemein diskreditiert; da das Thema allerdings machtpolitisch und finanziell längst nicht so bedeutend ist wie der Klimawandel, ist hier tatsächlich noch einiger Spielraum für nichtlinke Ansichten.

Um nicht völlig unglaubwürdig zu wirken, behaupten die Autoren, daß zwei von ihnen die Klima-Computermodelle für nicht ausreichend validiert hielten. Immerhin; aber Rahmstorf und der Weltklimarat gaben auch schon offen zu, daß ihre Modelle nur irgendwelche Szenarien und keine langfristigen Vorhersagen liefern könnten. Allein dieser Punkt hätte das Geschäftsmodell „Klimakatastrophe“ ja schon beerdigen müssen; aber Weltuntergangsfantasien werden nun mal nicht vom Verstand verarbeitet, sondern vom Gefühl. Daher ist es einfach, unliebsame Fakten diskret verschwinden zu lassen. Es ist egal, ob sie irgendwann einmal erwähnt wurden; selbst, wenn es Rahmstorf selber war.

 

„Die Zuverlässigkeit des wissenschaftlichen Projektes verbessern“

Im weiteren erwähnt die Autorengruppe, daß das Vertrauen der Bürger in die Wissenschaften laut Umfragen durchgehend hoch sei. Noch, muß man wohl sagen, weil die Heißzeit-Alarmisten wie die Eiszeit-Apokalyptiker, Waldsterbens-Propheten und Ozonlochwarner vor Ihnen fleißig daran arbeiten, die Wissenschaften beim Steuerzahler nachhaltig zu diskreditieren. Das gilt vor allem dann, wenn sich maligne pseudowissenschaftliche Theorien wie Klima-Alarmismus oder Genderismus in andere noch nicht politisierte Disziplinen ausbreiten. Da Lewandowsky und Cook Kognitionspsychologen sind, ist die akademische Psychologie in Australien wohl schon weitgehend infiltriert.

Dementsprechend folgt die Selbstwahrnehmung unserer vier Autoren auch in diesem Kapitel Orwellscher Logik. Sie meinen, daß das Image der Wissenschaft als neutrale, nicht interessensgeleitete Institution langwierig verdient werden musste und nicht als gegeben angenommen werden darf. Außerdem sollten Wissenschaftler „sorgsam die möglichen Folgen ihres Handelns abwägen; nicht nur für sich selbst, ihr Labor oder ihr Institut, sondern auch für die Wissenschaft im allgemeinen.“

Solche Sätze von politisch geförderten Pseudo-Wissenschaftlern, die um des eigenen Vorteils willen die Bürger mit Endzeitmärchen in Angst und Schrecken versetzen, und helfen, die Finanzen und die Industrie unserer Länder zu ruinieren, das hat schon etwas. Als „Beweis“ für ihre wissenschaftliche Zuverlässigkeit führen Lewandowsky et al. Artikel von ihnen an, die kleine irrelevante Fehler enthielten und öffentlich korrigiert wurden. Das ist im wissenschaftlichen Publikationsprozeß aber nicht ungewöhnlich und müßte daher gar nicht erwähnt werden. Außerdem ist das Zugeben eines nicht Ergebnis-relevanten Fehlers ebenfalls irrelevant. Interessant würde es werden, wenn Klimaforscher einmal grundsätzliches Versagen zugäben, was in seltenen Fällen durchaus sogar geschieht, aber anschließend natürlich nicht mehr erwähnt wird.

 

Konklusio

Abschließend erklären unsere vier Autoren, „Wissenschaft ist Debatte“, und Kritiker könnten in der Öffentlichkeit daran teilnehmen, wie der vorliegende Artikel angeblich zeige.

Es ist nicht zu fassen, was dieser Artikel an Fremd- und Selbsttäuschung offenbart. Als „Klimaleugner“ fragt man sich, ob die Autoren eiskalte Zyniker sind, die sich äußerst geschickt eine Verleumdungsstrategie gegen den ideologischen Feind ausdenken, oder ob sie wirklich daran glauben, was sie hier schreiben.

Ich tendiere eher zur zweiten Annahme. Ideologien sind durch ein erfundenes Wertesystem gekennzeichnet, das den Ideologen moralisch, uneigennützig und klug erscheinen lässt. Fast noch wichtiger ist das Feindbild, hier der „Leugner“, der unmoralisch, egoistisch und dumm sei. Die Ideologen glauben daher, alles Recht zu besitzen, den bösen Feind mit allen Mitteln zu bekämpfen und, wenn möglich, zu vernichten.

Da wundern Aussagen wie „es gibt nur eine legitime Einstellung“ in Rezos Diktatur-Werbevideo überhaupt nicht. Tapfere Neue Welt.




Klimaforscher geben schon lange zu, daß ihre Modelle gar nichts vorhersagen

Man kann gar nicht oft genug an Vince Eberts Auftritt erinnern, in dem er den Weltklimarat IPCC mit seinem Bericht zitiert, „Klimamodelle arbeiten mit gekoppelten nichtlinearen chaotischen Systemen, dadurch ist eine langfristige Voraussage des Systems Klima nicht möglich…“.

Aber nicht nur das IPCC ist erstaunlich offen, sondern auch Stefan Rahmstorf aus dem deutschen Klimavatikan, dem Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung e.V. Der äußerst empfehlenswerte Schweizer Youtube-Kanal Klimamanifest Heiligenroth hat gerade dieses Video eingestellt:

Und noch eins:

Ergänzend dazu ein Zitat des bekannten Klimatologen und Lehrbuchautors Prof. Dr. Christian-Dietrich Schönwiese, der 2010 in HR Stadtgespräche sagte „wir machen keine Vorhersagen, sondern bedingte, Szenarien gestützte Projektionen… Und Projektion heißt ..wenn – dann Aussage!“ Analog dazu im Lehrbuch Klimatologie, 4. Auflage, meint er auf Seite 362: „Wenn ich in das Modell hinein stecke, der Mensch macht das und das und die Natur macht quasi nichts, sie wird also weitgehend vergessen, bei diesem Blick in die Zukunft , dann wird die Temperatur so und so ansteigen […] das trifft praktisch auf die Gesamtheit der natürlichen Klimaprozesse zu“.

Ungefähr dasselbe meinte der kanadische Kli­ma­for­scher Tad Murty. Er hatte ei­nen Jour­nal­is­ten aufgefordert, künftig „keine Er­gebnisse mei­ner Com­puter­mod­elle“ mehr zu zit­ieren. „Damit habe ich seit 45 Jahren zu tun, und ich kann Ih­nen damit beweisen, was im­mer Sie wol­len. Wenn Sie wol­len, kann ich eine welt­weite Er­wär­mung her­beiführen, wenn Sie hin­ge­gen eine Eiszeit wol­len, kann ich diese eben­falls her­stel­len, mit ei­ner sehr ger­in­gen Verän­derung eines ein­zi­gen Mod­ell­parame­ters (die An­zahl der nie­drigen Wolken).“ (Leserbrief an die Herausgeber von Cayman News online, 8. Juni 2005 in www.cfact-europe.org). 

Was macht man als Bürger nun damit? Heißt das, die Klimahysteriker haben zugegeben, daß sie nur Fantasie-Szenarien produzieren? Leider nicht ganz: Die „Wenn-dann“-Aussage von Schönwiese ist ein Schlupfloch: Wenn wir soundsoviel CO2 in die Luft blasen, wird das und das passieren. Wird es natürlich nicht, wie EIKE-Leser wissen, weil die Computermodelle der Klima-Alarmisten unterkomplex sind und alle Faktoren mit Ausnahme des atmosphärischen Kohlendioxid ignorieren. Von den Manipulationen, die im ersten und zweiten Klimagate aufflogen, ganz zu schweigen.

Vielleicht sorgen Rahmstorf & Co. auch nur vor? Zwar ist Klima das gemittelte Wetter über 30 Jahre, und so dauert es entsprechend länger als zum Beispiel beim Waldsterben-Märchen, bis die Bürger dahinter kommen. Vielleicht haben die Alarmisten aber trotzdem Angst, eines Tages für ihre Panikmache zur Rechenschaft gezogen zu werden. Und rein juristisch kann man sich dann natürlich ganz gut aus der Affäre ziehen, wenn man behaupten kann, nie etwas behauptet zu haben.

Vince Ebert:




Klimaforscher geben schon lange zu, daß ihre Modelle gar nichts vorhersagen

Man kann gar nicht oft genug an Vince Eberts Auftritt erinnern, in dem er den Weltklimarat IPCC mit seinem Bericht zitiert, „Klimamodelle arbeiten mit gekoppelten nichtlinearen chaotischen Systemen, dadurch ist eine langfristige Voraussage des Systems Klima nicht möglich…“.

Aber nicht nur das IPCC ist erstaunlich offen, sondern auch Stefan Rahmstorf aus dem deutschen Klimavatikan, dem Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung e.V. Der äußerst empfehlenswerte Schweizer Youtube-Kanal Klimamanifest Heiligenroth hat gerade dieses Video eingestellt:

Und noch eins:

Ergänzend dazu ein Zitat des bekannten Klimatologen und Lehrbuchautors Prof. Dr. Christian-Dietrich Schönwiese, der 2010 in HR Stadtgespräche sagte „wir machen keine Vorhersagen, sondern bedingte, Szenarien gestützte Projektionen… Und Projektion heißt ..wenn – dann Aussage!“ Analog dazu im Lehrbuch Klimatologie, 4. Auflage, meint er auf Seite 362: „Wenn ich in das Modell hinein stecke, der Mensch macht das und das und die Natur macht quasi nichts, sie wird also weitgehend vergessen, bei diesem Blick in die Zukunft , dann wird die Temperatur so und so ansteigen […] das trifft praktisch auf die Gesamtheit der natürlichen Klimaprozesse zu“.

Ungefähr dasselbe meinte der kanadische Kli­ma­for­scher Tad Murty. Er hatte ei­nen Jour­nal­is­ten aufgefordert, künftig „keine Er­gebnisse mei­ner Com­puter­mod­elle“ mehr zu zit­ieren. „Damit habe ich seit 45 Jahren zu tun, und ich kann Ih­nen damit beweisen, was im­mer Sie wol­len. Wenn Sie wol­len, kann ich eine welt­weite Er­wär­mung her­beiführen, wenn Sie hin­ge­gen eine Eiszeit wol­len, kann ich diese eben­falls her­stel­len, mit ei­ner sehr ger­in­gen Verän­derung eines ein­zi­gen Mod­ell­parame­ters (die An­zahl der nie­drigen Wolken).“ (Leserbrief an die Herausgeber von Cayman News online, 8. Juni 2005 in www.cfact-europe.org). 

Was macht man als Bürger nun damit? Heißt das, die Klimahysteriker haben zugegeben, daß sie nur Fantasie-Szenarien produzieren? Leider nicht ganz: Die „Wenn-dann“-Aussage von Schönwiese ist ein Schlupfloch: Wenn wir soundsoviel CO2 in die Luft blasen, wird das und das passieren. Wird es natürlich nicht, wie EIKE-Leser wissen, weil die Computermodelle der Klima-Alarmisten unterkomplex sind und alle Faktoren mit Ausnahme des atmosphärischen Kohlendioxid ignorieren. Von den Manipulationen, die im ersten und zweiten Klimagate aufflogen, ganz zu schweigen.

Vielleicht sorgen Rahmstorf & Co. auch nur vor? Zwar ist Klima das gemittelte Wetter über 30 Jahre, und so dauert es entsprechend länger als zum Beispiel beim Waldsterben-Märchen, bis die Bürger dahinter kommen. Vielleicht haben die Alarmisten aber trotzdem Angst, eines Tages für ihre Panikmache zur Rechenschaft gezogen zu werden. Und rein juristisch kann man sich dann natürlich ganz gut aus der Affäre ziehen, wenn man behaupten kann, nie etwas behauptet zu haben.

Vince Ebert:




Bei tiefstehender Sonne werfen auch Zwerge lange Schatten – oder – wie der Schattenmann Stefan Rahmstorf die Welt sieht.

Prof. Dr. Stefan Rahmstorf ist Klimafolgenforscher beim Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) und dazu noch beliebter Redner bei allen möglichen Veranstaltungen der grünen Parteijugend, wie auch gern gesehener Interviewpartner aktiver wie ehemaliger ÖR – Journalisten. Einer dieser Ehemaligen ist Franz Alt, vom dem der zauberhafte Spruch stammt „Wind und Sonne schicken keine Rechnung“.

Zauberhaft deswegen, weil er viele Menschen veranlasste sich auf Kosten ihrer Mitbürger Solaranlagen aufs Dach zu setzen, um damit kräftig abzukassieren, oder, noch besser, industrielle Stromgeneratoren, mit Windkraft getrieben, zu zigtausenden in vorher intakte Naturlandschaften zu bauen, die nicht nur die direkte Umgebung oft in den Wahnsinn treiben, sondern auch noch, ohne Ansehen der Gestalt, des Geschlechts oder sonstiger Unterscheidungsmerkmale zu hunderttausenden Vögel und Fledermäuse schreddern, bzw. Milliarden von Insekten aus der Luft filtern. Ach ja, und gelegentlich auch Strom produzieren, den allerdings die vorhandenen Kraftwerke, fossil oder mit Kernbrennstoff betrieben, besser und billiger hätten produzieren können. Aber das ist eine andere Geschichte.

 

Zurück zu Stefan Rahmstorf. Der sagt schon mal ganz gerne den Zusammenbruch des Golfstromes voraus, das hätten ihm seine tollen Computermodelle so berechnet, und auch dass die Kinderchen von Fridays for Future ja ganz ganz doll recht hätten, denn wir Erwachsenen seien ja viel zu doof und auch träge, und wir hätten doch nur noch 12 Jahre bis zur Selbstverbrennung. Okay, okay – das sagte er zwar nicht genauso, aber sein alter Chef John Schellnhuber, hatte ja gerade ein Buch mit diesem knackigen Titel geschrieben und wie wir alle wissen. „Wie der Herr, so´s Gescherr!“.

Nun nahm sich Stefan Rahmstorf die sog. „Lobbygruppen der Klimaleugner“ vor und berichtete dem gebannt lauschenden Franz Alt, etwas Neid erfüllt, und das hätten Sozialwissenschaftler so ermittelt, dass diese „Klimaleugner“ sage und schreibe 900 Millionen $ pro Jahr erhielten.  Das seien ja fast 1 Milliarde $, und das allein in den USA, und erhöhte damit mal eben mit einem Satz die Summe, die diese Leute erhielten, um satte 100 Mio $. Gerade so, aus der hohlen Hand geschöpft, ebenso wie seine Prognosen zum Golfstromabsturz „semi-empirisch“ ermittelt, oder zur verbleibenden Zeit, um das bittere Ende abzuwehren, aus der hohlen Hand geschöpft werden. Alles Computer gestützt natürlich! Was sonst! Wir sind doch Wissenschaftler, zwar nur Klimafolgenforscher, so etwas wie die Homöopathen unter den Naturwissenschaftlern, wie Vince Ebert so treffend anmerkte, aber immerhin.

Was sind schon 100 Millionen $, mal eben draufgeschlagen, wenn einem die Zuhörer sowieso alles abkaufen? Und seine eigene Zunft, die richtigen Klimawissenschaftler, erhielten leider nur etwas mehr als 1 Milliarde $ im Jahr und das auch noch weltweit. Ein echter Jammer!

Wie üblich bei Stefan Rahmstorf, wie auch bei seinem Chef Schellnhuber, blieb er dann aber jeden Beweis für seine Behauptungen schuldig.

Und wie so oft bei ihm sehen die Fakten mal wieder ganz anders aus.

Das PIK allein darf jährlich über 20 Millionen € ausgeben. Und allein die von dritter Seite finanzierten Projekte erreichen über 43 Mio €. Wenn auch über 1 bis 3 Jahre verteilt.

Von solchen Summen können maßgebliche klimarealistische  US – Thinktanks wie Cfact oder Heartland nur träumen. Und EIKE erst recht. Erhalten wir doch nicht mal ein winziges Bruchteilchen davon. Von Ihnen sehr verehrte Unterstützer!

Die US – Thinktanks veröffentlichen jährlich ihre Einnahmen und Ausgaben, entsprechend der US-Gesetzgebung, und verfügen jeweils über Budgets von knapp 2 Millionen US $ bzw knapp 6 Millionen $. Zusammen also knapp 8 Millionen US $, oder etwas über 7 Mio €.

Und erreichen damit zusammen nur ein Drittel dessen, was das PIK ohne Fremdmittel ausgeben darf.  Es ist nur ein Drittel, Herr Rahmstorf, dessen was Sie ausgeben dürfen, ein Drittel! Und auch noch beide zusammen!

Nun sind das alles keine Geheimnisse, sie lassen sich leicht googeln.

Kann das unser Wissenschaftler nicht, oder will er nicht. Warum, so fragen wir uns, glaubt er, dass seine Phantasiezahlen stimmen könnten, wenn man ihm unterstellt, dass er selber glaubt was er sagt?

Aber damit ist er ja in guter (oder eher schlechter) Gesellschaft. Brachte es doch sein neuer Chef Johan Rockström vor kurzem tatsächlich fertig einem Doowie vom Berliner Tagesspiegel, der sich als Journalist tarnte – wissenschaftlich natürlich – unterzujubeln, dass in einem Steak 70 l Öl steckten. Schmeckt man natürlich nicht, ebenso wenig wie es stimmt. Er korrigierte sich später, was man von Stefan R. vermutlich nicht erwarten darf.

Wir können natürlich nur spekulieren, aber wahrscheinlich ist, dass er schlicht seine Erfahrungen auf andere projiziert. Soziale Projektion nennt der Fachmann das.

Denn er weiß, welche Unmassen an Geld er und die Seinen verbraten dürfen, natürlich – wenigstens seiner Meinung nach, an der Größe der Aufgabe gemessen, noch immer gröblich unter finanziert, und glaubt – wie bei seinen sonstigen Prognosen, gern auch Projektionen genannt- alle anderen müssten genau so ineffizient arbeiten, wie er und seine Kollegen. Und vergisst dabei völlig, was Kompetenz und hohe Motivation ausmachen können. Und natürlich auch die dazugehörige „Selbstausbeutung“ all jener, die bei uns, bei Cfact, oder Heartland, oder bei den vielen Antiwindkraftinitiativen das Tagesgeschäft bis zu 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche bringen können. Davon kann auch der stärkste Goliath nur träumen.

Er sieht daher also nur den langen, langen Schatten und nicht die Finanzzwerge, die ihn werfen. Zwerge was die Finanzen anbelangt, Riesen wenn es um Effizienz, Kompetenz und Fleiß geht.

Und folgert daraus messerscharf, was nicht ist, was nicht sein darf. Also behauptet er aus irgendeiner Studie heraus, die ähnlichem Selbstbetrug oblag, auch noch von Sozialwissenschaftlern gefertigt, was seinen Erwartungen entspricht.

Wenn der Schatten so groß ist, dann muss der, der den Schatten wirft, ebenso groß sein wie sein Schatten. Das glaubt er wirklich! So aber kann nur ein Schattenmann denken, der auch sonst seine Phantastereien, weil Computer gestützt, für realer hält als die Daten. Für ihn gilt, wenn die Daten nicht mit der Hypothese übereinstimmen, ums so schlechter für die Daten. Für einen echten Klimafolgenforscher kein Problem, denn für ihn zählt der Schatten, nicht der Schattenwerfer.

 

Mit Dank an Michael Krüger von Science Sceptical der diesen netten erneuten Humbug des Stefan Rahmstorf recherchierte.

 

 

 




Eingeschätzter Meeresspiegelanstieg in Fachzeitschriften: so dreist arbeiten unsere Klima“forscher“

Das (ehemals) renommierte Wissenschaftsmagazin Spektrum berichtete kürzlich in seinem Internetauftritt über eine Studie in der ebenfalls (ehemals) renommierten Fachzeitschrift PNAS* mit dem Titel „Beiträge abschmelzenden Eises zur zukünftigen Meeresspiegelanstieg ermittelt durch strukturierte Experteneinschätzung“ (Ice sheet contributions to future sea-level rise from structured expert judgement [SEJ]).

Wissenschaftler um Jonathan Bamber aus Bristol (GB), aus Princeton (USA), New Brunswick (Rutgers, USA), Delft und Washington geben darin vor, festgestellt zu haben, daß der Meeresspiegel weltweit um mehr als zwei Meter angestiegen sein könne. Nun sind solche Katastrophenmeldungen nichts Neues; es gab sogar schlimmere. Interessant ist aber, mit welcher Dreistigkeit die Forscher ihre Gefühle (?) hier als maßgebliches Instrument der Wissenschaft einsetzen. Es verwundert wohl niemanden, daß unsere deutschen Klimapriester Rahmstorf und Schellnhuber den Artikel „fachlich begutachtet“ und natürlich durchgewunken haben.

Konkret haben Bamber et al. 22 Kollegen nach ihrer Einschätzung zum zukünftigen Meeresspiegel gebeten, zum Beispiel zum Verhalten der Eiskappen und den Zusammenhängen zwischen ihnen. Die Aussagen wurden dann im Rechner für Modelle genutzt. Anders ausgedrückt: Erst wurde geraten, und basierend darauf dann vermutet.

Oder, wie Spektrum es ausdrückt:

Aus den „Teilwerten berechnete die Arbeitsgruppe eine gewichtete Wahrscheinlichkeitsverteilung für zukünftige Meeresspiegel abhängig von der globalen Durchschnittstemperaturen; in einem Szenario mit einem Anstieg um 2°C gemäß den Paris-Zielen, in dem anderen um 5°C bei einer pessimistischen [sic!] Annahme über zukünftige Treibhausgasemissionen.“

Dazu passend kommt dabei eine erhebliche Bandbreite an möglichen Ergebnissen heraus. Ich habe den peinlichen Artikel einmal unserem Konferenz-Referenten Tom Wysmuller von der NASA, einem Experten für Meeresspiegelmessung, geschickt und ihn um ein Urteil gebeten. Hier sein Resümee:

„Wir haben die Daten, und sie unterstützen das Structured Expert Judgement (SEJ) überhaupt nicht. Die echte Wissenschaft mißt seit ihrer Gründung DATEN, und verifiziert und validiert diese. Die echte Wissenschaft basiert nicht auf Abstimmungen, Umfragen oder Umfragen von Zuschußempfängern, die die Vorurteile ihres Sponsors rechtfertigen wollen.

Jeder langfristige Gezeitenmesser (> 100 Jahre) auf dem Planeten, der nicht durch plötzliche tektonische Bewegungen verfälscht wurde, blieb innerhalb seiner Vorhersagezone von 95%.“

Was das bedeutet, veranschaulicht Wysmuller anhand der Situation in (vor) Slipshavn in Dänemark, die durch folgende Grafik illustriert wird. Das 95%-Konfidenzintervall ist in hellgrau angezeigt.

von Tom Wysmüller und Nils Mörner

Wenn der „katastrophale Klimawandel“, der ja schon im Gange sei und in „zwölf Jahren sogar unumkehrbar“ würde, müßte das in der Kurve bereits sichtbar sein.

Andere „tektonisch inerte“ (inaktive) Orte haben ihre 95% Vorhersagezonen ebenfalls nicht durchbrochen, und zeigen keine Beschleunigung des Anstiegs – nicht jetzt, nicht in den letzten 20 Jahren – nie!

Ein anderes schönes Beispiel ist Seward in Alaska:

von Tom Wysmüller und Nils Mörner

Man sieht, daß der Standort 1964 durch ein Erdbeben erschüttert wurde, der die Küstenlinie absenkte. Und selbst Sewards Trend, leichter Rückgang aufgrund allmählicher Küstenerhebung, wurde durch das Beben nicht verändert.

Wysmuller dazu:

„Überhaupt kein Anzeichen von Beschleunigung! Andere Standorte, von denen einige durch GPS am selben Ort validiert wurden, weisen denselben stetigen, unveränderlichen Anstieg auf, der keinerlei Anzeichen für Abweichungen beinhaltet.

Dies sind harte Daten, und keine Vermutungen. ‚Strukturiert‘ oder nicht – sie unterliegen keiner statistisch manipulierten Abstimmung, Umfrage oder sonstigen Änderung durch Mitglieder mit fester Plazierung in der staatlichen Zuschuß-Soße. Ich glaube an meine Antwort auf eine Frage, die wir nach unserer Präsentation im Bundestag gestellt haben. Ich bemerkte, daß die Regierungen in Förderzahlungen ‚investieren‘, die Wissenschaftlern gewährt werden, die erfreulicherweise erklären, dass CO2 schädlich, gefährlich oder noch schlimmer ist.

Die Regierungen nutzen dann die Ergebnisse dieser Fördergelder, um eine CO2-orientierte Besteuerung zu rechtfertigen. Die Steuern (gemessen in Milliarden Euro) stammen möglicherweise von petrochemischen Unternehmen und der Industrie, werden jedoch möglicherweise weitergeleitet und von den Bürgern bezahlt.

Diese ‚Investition‘ in kapitalgedeckte Zuschüsse, die sich möglicherweise auf nur zwei oder drei Millionen Euro beläuft, ‚bringt‘ mehr als 1.000 Euro für jeden ‚investierten‘ Euro.

Nur sehr wenige Finanzmanager sind in der Lage, für ihre Kunden diese Rendite oder Kapitalrendite zu erzielen.“

Ich frage mich, wie PNAS und Spektrum es hinbekommen, einen Weltuntergangs-Artikel auf der Basis von Einschätzungen politisch finanzierter Forscher zu publizieren beziehungsweise ernsthaft zu diskutieren. Der Spektrum-Journalist Lars Fischer ist studierter Chemiker und müßte beim Lesen des PNAS-Artikels Krämpfe bekommen haben (so ging es mir zumindest).

Wir lachen heute über politisch gezüchtete Biologen wie Stalins Trofim Lyssenko, der die Evolutionstheorie von Darwin ablehnte und ein Pflanzenzüchtungsprogramm à la Lamarck auflegte, das natürlich fehlschlug. Wir gruseln uns vor Professor Rasse-Günther aus Jena und dem Kaiser-Wilhelm-Institut für Rassenhygiene in Berlin. Wir dachten, die Demokratie mit ihrer Vierten Gewalt, den kritischen Medien, schützt uns vor so etwas. Weit gefehlt – die Polit-Pseudowissenschaftler, die Schlechtesten ihrer Zunft, feiern fröhlich Urständ. Und finanziell richten sie noch mehr Schaden an als ihre extremistischen Vorgänger in den Diktaturen. Könnte es sein, daß unsere Demokratie nicht mehr funktioniert?

Nicht das Klima, unsere Freiheit ist bedroht!

*Proceedings of the National Academy of Sciences




Auch Rezo und seine 90 „Räuber“ auf Youtube sind Klima-Öko-Heuchler

Das Youtube-Konto erziehungs wunderland publizierte vor kurzem ein lustiges Video mit Ausschnitten des Programmes von Rezo und seinen Unterstützern. Und was sieht man da? Das übliche, was angebliche Klimaschützer wie Luisa Neubauer (FFF) so mögen: etliche Fernreisen mit dem Flieger rund um den Planeten, dicke Autos, auch von Edelherstellern/-Tunern wie AMG, Hubschraubertouren, und so weiter.

Genießen Sie die Bürger-Veräppelung auf niedrigstem Niveau:

Mit freundlicher Genehmigung von erziehungs wunderland .

Die Klimaschweinereien der Klimaschützer sind auch Thema eines Interviews der FAZ mit vier Freitagsschwänzern, die natürlich Fleisch futtern, in den Urlaub fliegen und Autofahren, leider hinter der Bezahlschranke.




PIK Forscher Rahmstorf diskutiert über Klimafragen mit AfD MdB Hilse – Was ist richtig? Was ist falsch?

Vorbemerkung von Horst-Joachim Lüdecke

Diesen Beitrag schrieb die EIKE Redaktion. Ganze Textstücke und Quellen von Fachpublikationen habe ich beigesteuert. Unter gemeinsamer Vertretung von Meinungsvielfalt und offener Diskussion haben Redaktion und ich unterschiedliche fachliche Auffassungen in einigen wenigen Punkten. Da der Leser (ohne unsinnige *innen“, denn  selbstverständlich sind mit Leser vor allem auch unsere geschätzten Leserinnen gemeint) ein Recht darauf hat, zu wissen, wo die unterschiedlichen Auffassungen liegen, folgende Erläuterungen:

Die Antworten zu Frage 3 teile ich nicht. Ich bin im Gegensatz zu der auch vom Geologen Ian Plimer vertretenen Auffassung der Ansicht, dass der jüngste CO2-Anstieg anthropogen ist und Vulkanismus hier nur einen vernachlässigbaren Einfluss spielt (hier), (hier). Ansonsten teile ich die Sachinhalte des Beitrags. Im Grunde ist das Entscheidene bereits unter Antwort 1 gesagt: Es ist das absurde Verhältnis von verschwindendem Temperatureffekt zu irrsinnigen Kosten und Naturschädigungen (Windräder) infolge CO2-Vermeidung.

 

Zum Beitrag selber

Die Rahmstorf Quellen für Fragen und Antworten finden sich unter „Das Schüler-Klimaquiz der AfD: die Auflösung“ (hier) und „Herr Hilse von der AfD beantwortet die Fragen der KlimaLoungehier. Den Quiz und seine Verteilung finden Sie unter diesem kurzen Video hier

 

Sehr geehrter Herr Rahmstorf,

mit Interesse haben wir Ihre Diskussion mit Herrn Hilse verfolgt. Da wir eine solche Diskussion grundsätzlich begrüßen und in ihr auch EIKE genannt wird, erlauben wir uns zu Ihren Feststellungen “ Herr Hilse von der AfD beantwortet die Fragen der KlimaLounge“ (hier) eine Stellungnahme.

Zu Frage 1, Sie fragten

  1. „Wie genau wurde die im Fragebogen in Antwort 6c genannte Zahl 0,000653 ° Celsius berechnet?“

und zitieren dann die ausführliche Antwort von Herrn Hilse, aber nur auszugsweise, um dann sogleich eine Scheinwiderlegung zu versuchen.

Erfreulich u.E.n. ist dabei, dass Sie mit dieser Antwort – obwohl, wie wir gleich zeigen werde, thematisch völlig daneben liegend- mit schlappen, unmessbaren und unerkennbaren 0,05 Kelvin Erwärmung, einer nur hypothetischen globalen Mitteltemperatur bis 2100, auch noch bei ungebremsten CO2 Emissionen Deutschlands, seine Schlussfolgerung komplett bestätigen. Denn er schrieb: „dass der Beitrag Deutschlands, selbst wenn man der Hypothese vom menschengemachten Klimawandel über seine CO2-Emissionen glaubte, rein rechnerisch so gering ist, dass sich jedwede Aktionen bzw. milliardenschwere Investitionen, die die Versorgungssicherheit akut gefährden und hunderttausendfache Arbeitsplätze vernichten werden, verbieten.“

Wir hoffen und vermuten, dass Sie diese 0,05 Kelvin ebenfalls als völlig unwichtigen  Beitrag zur „Klimarettung“ ansehen, so wie wir und jeder vernünftige Mensch.

Sie behaupten dann – ohne den genutzten Rechenweg und dessen zugrunde liegenden Annahmen und Parameter wie z.B. den wichtigen ECS Wert, Ihren Lesern mitzuteilen – dass seine Berechnung falsch sei (hier die Originalquelle), ihm obendrein ein Denkfehler unterlaufen sei, um dann die zusätzliche Erwärmung den Lesern mitzuteilen, wenn Deutschland Jahr für Jahr bis 2100 seine 900 Mio t CO2 Äquivalent emittierte.

Die Berechnung der zusätzlichen Erwärmung unter welchen Annahmen auch immer, war jedoch nicht das Thema und des zitierten Antrages, das Thema war, und darauf baut die Berechnung auf, die Sie auch weder inhaltlich noch formal widerlegten, um wieviel weniger die hypothetische Erwärmung fortschritte, wenn Deutschland seine Einsparziele erreichte und diese von  900 Mio t CO2 Äquivalent auf Null senkte. Und Ihre Anmerkung, dass man sich dabei auf die Jahresmenge bezöge, ist zwar nicht ganz falsch, aber sie werden wohl zustimmen müssen, dass man diese Menge nur einmal einsparen könnte, sowohl logisch rechnerisch, als auch rein praktisch. Dieses Land wird nach dieser Einsparung ein reines Argrarland sein, wie es einst ein Herr Morgenthau gewünscht hatte, unfähig CO2, wie heute, zu emittieren.

Im Gegensatz zu Ihnen sind wir auch nicht der Ansicht, dass die restlichen 99 % der Menschen unserem deutschen Irrweg folgen. Die Zuwachsraten vor allem in China, Indien und anderen Teilen der Welt beweisen es jeden Tag. Ebenso wenig sind wir der Meinung, dass Ihre Berechnungen irgendeinen realen Bezug haben, wenn Sie dabei, wie in ihrem früheren Beitrag geschehen, nicht nur die natürlichen Treiber fast völlig ausklammern, sondern auch noch mit viel zu hohen forcings arbeiten. Es wird schon seinen Grund haben, warum Sie den Rechenweg, die dazu gemachten Annahmen und Parameter ihren Lesern vorenthielten.

Dürfen wir daher nochmals Ihren Kollegen Schönwiese zitieren, der ehrlich zugab, wie Ihre Modelle gestrickt sind. „Prof. Dr. Christian-Dietrich  Schönwiese (HR Stadtgespräche 2.2.2010)„wir machen keine Vorhersagen, sondern bedingte, Szenarien gestützte Projektionen… Und Projektion heißt ..wenn – dann Aussage! Wenn ich in das Modell hinein stecke, der Mensch macht das und das und die Natur macht quasi nichts, sie wird also weitgehend vergessen,bei diesem Blick in die Zukunft , dann wird die Temperatur so und so ansteigen

… das trifft praktisch auf die Gesamtheit der natürlichen Klimaprozesse zu(Lehrbuch Christian-Dietrich  Schönwiese Klimatologie 4. Auflage Seite 362)

 

Zu Frage 2 Was ist der wissenschaftliche Beleg für die in Antwort 5c genannten “vier Warmzeiten, in denen es teilweise mehrere Grad wärmer war als heute”? 

Antwort Hilse:  Siehe Grafik nach Dansgard Öscher/ Schönwiese zur Quizfrage 5. Die Daten sind auch aus dem NOAA-Paleoclimatology-Archiv erhältlich. Studien, die die mittelalterliche Warmzeit belegen können u.a. hier “Lüning, S., medieval” abgerufen werden

Schönwiese Dansgaard Oescher Kurve mit Ergänzungen von Stefan Rahmstorf

Ihrer dazu gemachte Aussage, dass die Temperaturen heute weit(!) höher als jemals im gesamten Holozän seien, widersprechen so gut wie alle Fachpublikationen. Und offenbar ist es ein Reflex bei Ihnen, alles was Ihnen nicht passt, als „lokal“ zu entwerten. Das machen Sie bei der Einordnung der mittelalterlichen Warmzeit so, die, wie das MWP Projekt zeigt (siehe weiter unten), global auftrat, das machen Sie bei den alpinen Temperaturen so, wie sie z.B. G. Patzelt an den alpinen Gletschern untersucht hat, und die zeigen, dass sogar mehr als 66 % der letzten 10.000 Jahre wärmer als heute waren, nur wenn es um Ihre Eisbohrkerne geht, die ebenso sehr lokal gewonnen werden, dann sind die plötzlich global gültig.

Fest steht jedoch, die von Ihren Kollegen Daansgard und Schönwiese erstellte, aber von Ihnen kritisierte Grafik, im Wesentlichen völlig in Ordnung ist, was ihre Einzeichnungen auch bestätigen

Ihre Meinung bezieht sich daher offenbar auf eine Aktivistenstudie von Marcott et al. 2013, die aber fast ausschließlich marine Lokalitäten berücksichtigte. An Land war es damals an vielen Stellen der Erde 2-3 Grad wärmer als heute.

Hier erst einmal einige Belege zum mittelalterlichen Wärmeoptimum, einem globalweiten Phänomen, welches etwa heutigen Temperaturen entsprach, die Arbeiten [1], [2]. Zur Arktis stellvertretend [3], [4]und [5]. In Fig. 6 von [5] ist zu sehen, dass die Grönlandtemperaturen von 8000 Jahren um etwa 2,5 °C höher lagen als heute. In [4] steht die Aussage   „Our results show that early Holocene air temperatures exceed present values by a few degrees Celsius“ bereits im abstract.

Und zum Schluss noch: Die Temperaturerhöhung während der Industrialisierung lag weit im natürlichen Bereich. Zudem begann sie Ende der sog. kleinen Eiszeit, und niemand wird sich heute wünschen, es wäre danach nicht wieder wärmer geworden. Auch die Temperaturänderungen (über 50 Jahre mit linearer Interpolation) waren bereits im Zeitraum der Thermometermessungen vor der Industrialisierung wesentlich höher als heute. Die mittelenglische Thermometerreihe CET, frei im Internet abgreifbar, zeigt den stärksten Temperaturanstieg über 50 Jahre von 1687 bis 1737 mit 1,87 °C. Der höchste Wert in jüngster Zeit erfolgte dagegen von 1966 bis 2016 mit 1,03 °C, also um fast 1 °C weniger. Sie können das gleiche Spielchen auch mit 30 Jahren machen, es kommt ähnliches dabei heraus.

 

Zu Frage 3

Frage 3: Stimmen Sie zu, dass der gemessene CO2-Anstieg in der Atmosphäre seit der Industrialisierung von uns Menschen verursacht worden ist? Falls nicht – wo kommt das CO2 sonst her, und wo ist das von uns Menschen in die Luft geblasene CO2 dann geblieben (immerhin ja die doppelte Menge dessen, was den gesamten Anstieg erklären würde)?

erklären Sie Herrn Hilses Antwort schlicht für falsch, können diese Behauptung aber nicht beweisen. Stattdessen zitieren Sie den US Geological Survey, der auf der angegebenen Website nur behauptet die submarinen Vulkane einbezogen zu haben. Wie er das gemacht hat, ohne die hunderttausend oder mehr Vulkane zunächst zu kartieren und dann zu vermessen, teilen Sie und der USGS aber nicht mit. Daher ist deren Aussage, ebenso wie Ihre, wertlos, weil wissenschaftlich nicht haltbar.

Ihre dann folgende Frage, warum der CO2 Gehalt der Atmosphäre ausgerechnet seit Beginn der Industrialisierung zugenommen habe sollte, hätte einen gewissen Charme, wenn Sie zuvor geklärten hätten:

  1. Wann beginnt für Sie „die Industrialisierung“?

Um 1850? Wie bei Ihrem Kollegen Levermann bei seinem verunglückten Aufritt im Deutschen Bundestag? Also just und rein zufällig am Ende der kleinen Eiszeit, oder dort, wo alle anderen sie verorten, nämlich im letzten Drittel des 18. Jahrhunderts?  Für uns ist das die richtige Antwort.

Verlauf atmosphärisches CO2 mit gespleißerter Grafik unter Angabe der jeweiligen Quellen

Und

2. Verweisen sie zwar in sonstigen Beiträgen immer auf lokale Belege, die wenig bis nichts über die globale Situation aussagen, z.B. wenn es um den Nachweis der MWP (Medievial Warming Period) geht, oder weiter unten, wenn Sie die Grafik nach Dansgaard, Schönwiese als lokales Ereignis abtun, finden aber nichts dabei, wenn sie andere Eisbohrkernproxies, deren Daten sich zudem durch riesige Unsicherheiten auszeichnen, zu globalen Daten erklären. So sehr sich die Autoren (.z.B. hier) bemühen, diese großen Unsicherheiten wenigstens zu quantifizieren, so wenig sind benutzten Methoden zuverlässig genug, um die behaupteten Ergebnisse zu rechtfertigen. Abgesehen von der Tatsache, dass in Ihrer Grafik die Unsicherheiten überhaupt nicht angegeben sind.

3. Im Übrigen handelt es sich offensichtlich um eine unzulässige „gespleißte“ Grafik, bei der Instrumentenmessungen mit Eisbohrproxymessungen verschnitten wurde. Eine Methode, die schon unrühmlich als „Mikes Nature Trick“ seit den Climate Gate Emails in Verbindung mit dem Hockeystick Betrug angewendet wurde. Den bemühen Sie ja immer noch als „wissenschaftlichen Beleg“ in ihrer Abb. 1.6. Da drängt sich die Frage auf: Lernen Sie eigentlich nie dazu? Die o.a. Grafik (Quelle hier) zeigt zumindest die verschiedenen Quellen für die Spleißung an, was bei Ihrer Grafik völlig fehlt.

4. Zudem verweisen wir auf andere Proxyquellen, wie z.B. auf die Untersuchungen von F. Wagner (Quaternary Science Reviews 23 (2004) 1947–1954.) oder Kouwenberg 2004 zu den CO2 Indikatoren aus Blattstomata, sowie auf die direkten C02 Messungen die seit Beginn des Jhh, vor allem in Europa durchgeführt wurden. Sie alle weisen eine erheblich höhere CO2 Konzentration aus, und auch eine wesentlich größere Variabilität aus, als es die stark geglätteten Eisbohrkerne anzeigen [6]. Eine Studie von Van Hoof et al. (2005) zeigt, dass die CO2-Daten aus Eisbohrkernen im Wesentlichen eine geringe Frequenz des CO2-Gehaltes in der Vergangenheit,  im Bereich von einem bis zu mehreren Jahrhunderten repräsentieren. Am Südpol und auch in Grönland wachsen eben kaum Bäume.

5. Last but not least lassen Sie die enorme Trägheit der Meere völlig außen vor, deren Speicherfähigkeit für CO2 mit der Temperatur fällt oder steigt. Wärmeres Waser bedeutet weniger CO2 Speicherung möglich, also Ausgasung mit langer Verzögerung, kälteres Wasser also mehr CO2 Aufnahme, also eine Senke.  Allein die MWP würde erklären, dass die verzögerte Ausgasung – wie sie die anderen Eisbohrkernmessungen sehr wohl zeigen- zu einem Anstieg der CO2 Konzentration etwa seit 200 Jahren führt. Aber da Sie und Ihre IPCC Kollegen alles, was nicht dem Menschen zugordnet werden kann, rigoros ausblenden, was exemplarisch im Zitat von Herrn Schönwiese zum Ausdruck kommt, und ja auch glasklar im Mandat des IPCC verankert ist, werden diese Fakten ausgeblendet. Niemand streitet zudem, die Tatsache ab, dass die anthropogenen Emissionen ebenfalls dazu beitragen, jedoch ist Ihr Absolutheitsanspruch schon aus den genannten Gründen wissenschaftlich nicht haltbar.

6. Dass Sie es nicht lassen können einen ehrenwerten Kollegen wie Ian Plimer wg. seiner früheren Beschäftigung, der Ihnen offensichtlich verhassten Bergbaufirmen vorzuwerfen, um damit seine wissenschaftliche Kompetenz zu diskreditieren versuchen, und dazu ausgerechnet den DeSmog Blog zitieren, sagt mehr über Ihre eigene Kompetenz aus, als über die von Ian Plimer. Jedenfalls kann man in der freien Wirtschaft immer noch davon ausgehen, dass bei denen echte Kompetenz zählt, während man dies von Instituten wie dem Ihren, dass sich einem Kreuzzug verschrieben hat, wie man jüngst im Greta Wahn wieder erleben konnte, und damit gleichzeitig den Laden mit überwiegend Steuergeldern am Laufen hält, nicht unbedingt behaupten kann.

Zu Frage 4 Sie stimmen sicher zu, dass man einem System Energie zuführen muss, um es aufzuheizen (1. Hauptsatz der Thermodynamik). Wo kommt Ihrer Meinung nach die Energie her, die das System Erde in den letzten 150 Jahren aufgeheizt hat – wenn nicht aus der oben im ersten Bild gezeigten Veränderung der Strahlungsbilanz unseres Planeten?

Auch hier gehen Sie auf Herrn Hilses Antwort nur dergestalt ein, dass Sie seine messtechnischen Bedenken gegen die behauptete Präzision des Verlaufes errechneten globalen Mitteltemperatur als nicht existent abzutun versuchen. Und das ausgerechnet indem sie eine weitere Temperaturdatensammlung, nämlich die vom Berkeley Earth Surface Temperature Project, als Beleg anführen, wie falsch er doch läge. Angereichert um den am Thema völlig vorbeigehenden Hinweis, dass diese sogar von „echten  Klimaleugnern“ – was immer sie denen anhängen wollen, das Klima oder den immerwährenden Klimawandel leugnen diese Leute garantiert nicht- finanziert worden wären.

Lassen Sie uns dazu sagen, dass das verdienstvolle BEST-Projekt Team, geleitet von Richard Muller  nichts weiter getan hat, als das, was die anderen Institute wie GISS oder die CRU auch getan haben, nämlich unter Verwendung derselben historischen Rohdaten wie Berkeley Muller auch, eine Zeitreihe der gemittelten globalen Atmosphärentemperatur zu berechnen. Wer dieselben Daten verwendet muss – so sollte es jedenfalls in der Wissenschaft sein- zum selben Ergebnis kommen.

Muller und sein Team haben das große Verdienst, dass sie – wenn auch z.T. mit zweifelhaften statistischen Methoden, die auch kräftig kritisiert wurden- die Datenbasis erweiterten, weil sie tlw. Zeitreihen von Stationen hinzunahm, die auf Grund von Unterbrechungen oder zu kurzen Zeitabschnitten von den erstgenannten nicht verwendet werden konnten. Doch sie erhöhten damit weder die Abdeckung, denn die neuen unvollständigen Datenstationen lagen ziemlich genau dort, wo die anderen auch lagen, noch konnten Sie sich um die Korrektur der unvermeidlich vielen systematischen Fehler kümmern. Ein Umstand der Muller sehr wohl bewusst war.

Denn er sagte im Wall Street Journal : „…Using data from all these poor stations, the U.N.’s Intergovernmental Panel on Climate Change estimates an average global 0.64°C temperature rise in the past 50 years, „most“ of which the IPCC says is due to humans. Yet the margin of error for the stations is at least three times larger than the estimated warming„. (Hervorhebung von uns).

Auch wenn die Studie selbst nur zwei Arten von Fehlern („statistische “ und „ungenügende Abdeckung“) und dazu noch nur modellhaft -nicht nach realen Messfehlern, sondern nach ihren Modell- Vorstellungen – behandelt und der verwendete statistische Ansatz unter ziemlicher Kritik von fachkundigen Statistikern wie z.B. W. Brigg (Universität Ithaca USA) und D. Keenan (London) stand, bestätigt diese Aussage die vorherige Auffassung vollkommen. Beide genannten Kritiker kommen überdies zur Überzeugung und belegen das in ihren Beiträgen, dass die BEST Studie, die sich rühmt, ein geringeres Unsicherheitsband zu ermitteln, die unvermeidbaren Fehler immer noch viel zu gering ansetzt.

Soviel zu Ihren „Widerlegungen“

Abschließend noch eine Empfehlung: Ihre im Beitrag geäußerte Sorge um Herrn Hilses Glaubwürdigkeit, sollten Sie unterlassen. Dass es mit Ihren eigenen Glaubwürdigkeit, in weiten Kreisen seriöser (Klima-)Wissenschaftler nicht zum Besten steht (hier), (hier), (hier), (hier), (hier), (hier), (hier), (hier), (hier), (hier), (hier), (hier), (hier), dürfte Ihnen nicht entgangen sein. Wir erinnern nur an Ihr Hobby „Versiegen des Golfstroms“, welches nach den Veröffentlichungen von Carl Wunsch (MIT) als weitgehend geklärt gelten darf.

Übrigens haben Sie Herrn Hilses Frage am Schluss des ersten Teiles noch nicht beantwortet. Sie lautete:

Warum legen Sie die Bezugstemperatur nicht auf den Durchschnitt der letzten 1000 Jahre, oder 2000 Jahre? Dann könnte man wirklich ehrliche Klimaaussagen machen.

Und um Schluss hätten wir auch noch eine Frage an Sie:

Wenn Sie so gegen die Kohleverbrennung sind und all Ihre Energie darauf verwenden, eine gefährliche globale Erwärmung zu belegen, warum empfehlen Sie dann nicht die CO2-freie Kernenergie? Das empfiehlt ja bereits eine schwedische Göre Greta, die in Kürze sicher vom Papst Franziskus seliggesprochen wird.

Gern warten wir auf Ihre geschätzte Antwort

 

[1] Lüning, S. et al.(2018), The Medieval Climate Anomaly in South America. Quaternary International, doi: 10.1016/j.quaint.2018.10.041.

[2] Lüning, S.et al.,Warming and cooling: The Medieval Climate Anomaly in Africa and Arabia. Paleoceanography 32 (11): 1219-1235, doi: 10.1002/2017PA003237.

[3] I. Borzenkova et al., Climate change during Holocene (Pats 12,000 Years), Second Assessment of Climate change for the Baltic Sea Basin, pp 25-49 (2015), https://link.springer.com/chapter/10.1007/978-3-319-16006-1_2

[4] B. Lecavalier et al., High Arctic Holocene temperature record from the Agassiz ice cap and Greenland ice sheet evolution, PNAS, 114 (2017), https://www.pnas.org/content/114/23/5952

[5] B. Lecavalier et al., Revised estimates of Greenland ice sheet thinning histories based on ice-core records, Quaternary Science rev. 63 (2013). https://www.researchgate.net/profile/David_Fisher23/publication/258470528_The_Influence_of_Land_Uplift_on_the_Isotopic_Temperature_Record_from_the_Agassiz_ice_cap_Implications_for_the_Holocene_Thinning_of_the_Greenland_ice_Sheet/links/553668e60cf268fd0018398c.pdf

[6] Wer sich tiefer einlesen möchte sei dazu auf diesen Link verwiesen.




Wie viele Engel passen auf eine Nadelspitze?

Diese berühmte Frage[1]nach der Zahl der Engel, die auf eine Nadelspitze passen, soll im Mittelalter die Gemüter der Gelehrten schwer erhitzt haben. Andere halten diese überaus spitzfindige Frage für nicht belegt und vermuten eine „böswillige Erfindung des Humanismus“.

Sei es wie es sei.

Die Engel der Gegenwart sind jedenfalls die Nullen hinter dem Komma, den Deutschlands Beitrag zum Klimaschutz bei völliger Dekarbonisierung  liefern könnte. Und um ihre Zahl wird ähnlich erhitzt gestritten wie es der Überlieferung nach die Scholastiker des Mittelalters getan haben.

 

Was ist geschehen?

Im Juni 2018 brachte die AfD im Deutschen Bundestag den umfangreich begründeten Antrag ein, der Bundestag möge beschließen, dass die Bunderegierung alle „Klimaschutz“-bemühungen einstellen möge, wegen erwiesener Nutz- und Wirkungslosigkeit. Unter Punkt 6 wurde darin auch – unter bestimmten Annahmen, und unter genauer Angabe des Rechenweges- hergeleitet, dass nach Deutschlands völligem Verzicht auf seine technischen CO2 Emissionen, dies, unter den schlechtmöglichsten  Annahmen des IPCC und seiner Zuarbeiter, nur zu einer Verminderung der Erwärmung von 0,000.653 ° C irgendwann – nämlich bei Erreichung des Gleichgewichtes, also irgendwann in ferner unbestimmter Zukunft, führen würde. Und wenn man statt des vom IPCC verwendeten längst wissenschaftlich widerlegten Wertes für die Klimasensitivität von 3,2 die lange etablierten Werte von max dies  0,3 bis 1 ° C zugrunde, verminderte sich die Erwärmungsminderung auf ein ∆ T von 0,000.065°C bis 0,000.20 °C.

Um dann mit der Schlussfolgerung zu schließen:

Damit reduziert sich jegliches Klimawandelproblem weltweit, also auch in Deutschland, bei Anwendung der aktuellen Größe des ECS-Wertes – auch bei seinem höchsten Wert von ca. 1 °C – nicht zum Nicht-Problem.

Danach geschah etwas Merkwürdiges, nämlich Nichts! Es gab keine parlamentarische und auch keine öffentliche Diskussion, kein Aufschrei, einfach nichts. Niemand nahm öffentlich Anstoß, bezweifelte oder bejahte diese Zahlen. Niemand forderte sie zu überprüfen, wie es allein schon die Fürsorge- Sorgfaltspflicht jedes Abgeordneten, wegen des ungeheuerlichen Missverhältnisses zwischen  Aufwand und Ertrag, gebieten würde. Nichts! Man ging weiter zu den UN Klimakonferenzen, zog die Fesseln des „Klimaschutzes“ enger und enger. Machte einfach weiter wie bisher.

Und so oft z.B. der Abgeordnete Karsten Hilse in seinen Reden diese Zahl mit der Verminderung der Erwärmung von 0,000.653 ° C auch nannte, niemand der reputierlichen Abgeordneten nahm davon Notiz. Man überging diese Zahl – ob sie richtig oder falsch ist, sei erstmal dahingestellt – einfach mit Schweigen. Und das dauerte an, bis … ja bis die heilige Greta kam. Genauer, bis der Abgeordnete Hilse einen einfachen Quiz entwarf, mit dem er die Frontkinder der Friday for Future Demo am 15.3.19 in Bautzen konfrontierte. Diese vergnügliche Aktion hielt man in einem kurzen Video hier fest.

Offenbar war so ungeheuerlich, dass jemand die Stirn hatte, den Kindern auch mal ganz einfache Fragen zum Klimathema zu stellen, dass sich nun Stefan Rahmstorf, Klimafolgenforscher aus Potsdam, dazu Gretaversteher – und  Friday for Future Unterstützer-  gemüßigt sah, die Fragen aus seiner Sicht zu beantworten. Er nutzte dazu seinen Blog Scilog und nahm in bisher zwei Blogbeiträgen „Das Schüler-Klimaquiz der AfD: die Auflösung“ (hier) und „Herr Hilse von der AfD beantwortet die Fragen der KlimaLoungehier. Das Stefan Rahmstorf sich beim zweiten Mal „KlimaLounge“ nennt, geschenkt. Zumindest der erste Beitrag wurde nach eigenen Angaben über 100.000 x aufgerufen.

Denn nun kam Leben in die Bude.

Es wurde öffentlich gefragt und es wurde öffentlich geantwortet.  Wenn auch über Bande. Denn Hilse blieb die Antworten nicht schuldig, auch nicht auf die Frage nach der Herkunft der im Quiz genannten Minderung der globalen Mitteltemperatur dank Deutschlands Beitrag um satte 0,000.653 °C.

Den nahm sich Herr Rahmstorf besonders auf Korn, übersah zwar in der Hitze des Gefechts einige kleinere Details, und lief aber voll in die Falle. Denn er berechnete die,  zusätzliche Erwärmung nach der nicht gefragt war, (allerdings ohne Angabe des Rechenweges und der gewählten Parameter bspw. der Höhe des ECS Wertes),  die Deutschland, bei ungeminderter Emission des jetzige jährlichen Volumens, bis 2100 bewirke.

Die betrüge, so Rahmstorf, sage und schreibe 0,05 °C.

Unterstellt man als von ihm gewählten ECS Wert die berühmten 3,2 °C des IPCC, würde aber den kleineren, wesentlich wahrscheinlicheren Wert von 1 °C wählen, dann würde die durch Deutschland verursachte  zusätzliche Erwärmung sogar auf noch schlappere 0,0152 °C sinken.

Rahmstorf kommt auf 0,05 ° bis 0,0152 °; Hilse hingegen auf 0,000.653 °C bis 0,000.20 °C.

Rechnerisch ist das sicher ein Riesenunterschied, aber nur wenn man auf der Nadelspitze tanzen will und dort nach Platz sucht.

Aber Null Unterschied in der Realität, wie der geneigte Leser zugeben wird.

Es ist und bleibt praktisch ein Nichts!

Und allein das zu zeigen, darauf wird es der AfD und Hilse angekommen sein. Nicht mehr und nicht weniger! 

Denn die Frage muss erlaubt sein, sollte die Politik sich nicht an der Realität orientieren und ist die Wissenschaft nicht gefordert allein für eine realistische Politik, die entsprechenden realistischen Grundlagen zu liefern?

Der Fürst der Mathematiker Carl Friedrich Gauss mahnte genau dies an, wenn er urteilte:

„Übertrieben genaue Rechnung ist das Kennzeichen schlechter Mathematiker“

Wenn ich also, als unverbesserlicher Optimist, der ich bin,  unterstelle, dass irgendwann mal wieder die Vernunft auch bei unseren Regierenden einzieht, kann der Schluss nur lauten:

Weder 0,05 ° C, noch 0,0152 °C mehr, noch 0,000653 ° weniger, können jemals eine große Transformation dieses Landes rechtfertigen, auf keinen Fall, um damit das „Klima“ zu schützen.Wer das in Abrede stellt, hat ganz andere Ziele. Ziele, die mit dem Klima und seinem „Schutz“ nichts, aber auch gar nichts zu tun haben.

Bleibt nachzutragen, dass sich insbesondere unser Leser Peter Dietze über die genannten 0,000.653 ° C in vielen Mails und Kommentaren echauffiert. Er berechnet stattdessen (satte) 0,053 ° bei einer ECS von 3,2 ° und 0,01 ° (manchmal auch 0,007 °) bei Verwendung des von ihm bestimmten geringeren ECS Wertes von 0,6 °.  Unter den von ihm gemachten Prämissen mag er sogar recht habe.

Der den Lesern sicher schon bekannte Physiker Horst Lüdecke berechnete für seine Anhörung im NRW Landtag bei unterstellten 4,5 °C  (IPCC im Sachstandsbericht AR5 (2015)) unter etwas anderen Prämissen  0,009 °C , also ebenfalls so gut wie nichts.

Es kommt also alles auf´s selbe hinaus. Dieses Nichts kostet aber Deutschland letztendlich seine Existenz

 

[1]Diese Frage ist lt. einigen Quellen nicht belegt. Mittelalterlich (belegt) ist dagegen die Aussage, dass tausend Seelen im Himmel auf eine Nadelspitze passen. Sie erscheint in dem mystischen Traktat Schwester Katrei

 




Broder, der Klimawandel und die Skeptiker

Nicht nur in ACHGUT, aber vor allem – wenn ich das mal so betonen darf. Ein Satiriker, ein Kolumnist, ein Journalist und ein Mensch der nachdenkt. Und jemand der ausspricht, was manche nur hinter vorgehaltener Hand zu flüstern wagen. Wenn überhaupt.

Broder traut sich etwas … neulich war er sogar auf Einladung der AfD im Abgeordnetenhaus in Berlin. Er hat vorgetragen. Für die AfD war das teils unbequem. Aber BRODER sagt Wahrheiten, denen man sich (eigentlich) nicht entziehen kann. Dennoch, oder gerade deshalb, hat er auch ein paar Gegner. Aber bestimmt nur wenige, oder? Zu den Wenigen gehören ein paar Menschen, die es keineswegs lustig finden, wenn z.B. über den Klimawandel ohne „richtigen“ Ernst gesprochen wird. Denn dazu ist ihnen das Thema zu wichtig. Ehrlich, find ich auch, aber für mich bitte ohne „zu“. Denn ich bin Skeptiker!

Es ist wahr, am Klimawandel könnte die Welt kaputtgehen. Das „könnte“ muss selbst ich anerkennen. Genauer gesagt ist es das CO2, welches uns zum Ende führt. Vielleicht. Meint, die Erde könnte sich eventuell quasi selbst zerstören! Durch zu viel Klimagas nämlich … das ist echt ätzend, das alles. „Alles sofort anhalten!“ rufen da die Alarmisten, „Alles genau prüfen …“ fordern die Skeptiker, „Alles, aber nur so oder so“ sagt der Realist.

BRODER ist Realist und, wie die meisten Menschen, der Meinung, dass es einen Wandel des Klimas gibt. Nur versteht er das anders als z.B. die Mehrzahl der deutschen Politiker oder seiner Kollegen im Öffentlich-Rechtlichen (zum Beispiel). Er ist nämlich der Überzeugung, dass es ´Klimawandel´ schon immer gab. Potz und Blitz!

Worauf stützt er sich da? Schellnhuber oder Rahmstorf vom PIK (zur Erklärung: Das ist Frau Merkels persönliche Klimaabteilung) können es nicht sein, für die ist Klimawandel allein eine Erscheinung der Neuzeit. Also ein Phänomen, das erst auftritt, seit der Mensch die Maschine und die Braunkohle erfunden hat. Vorher gab es keinen Klimawandel. Jedenfalls keinen „richtigen“. Und auch Mojib Latif, der Dritte im Alarmistentrio, predigt eher den baldigen Weltuntergang als den Glauben an eine erträgliche Zukunft … die Menschheit erzeugt zwar richtig viel CO2, hat aber offenbar immer noch nicht genug davon.

Früher sagte man „die Hoffnung stirbt zuletzt“, diese Einstellung hat man, zumindest, in Deutschland jedoch überwunden. In Schland gibt es wichtigere Traditionen zu bewahren: Glaube an den Staat (mit seinen verbeamteten Professoren, siehe oben)  ist eine davon. In der BRD weiß man seit Kaisers Zeiten, dass von oben die Weisheit kommt. Immer. Also fast immer. Letztlich hörte ich, dass beim Diesel-Thema zumindest in Stuttgart einige Bürger anderer Meinung sind. Aber da kann ich mich auch irren, von gelben Westen verstehe ich nichts.

Schlimm, die Leute. Dabei ist alles – meint vor allem die richtige Einstellung zum Klimawandel – so offensichtlich und leicht erreichbar. Jeder nämlich kann „ES“, das Böse im Klima, sehen, wenn er sich nur einmal die Temperaturgrafik Deutschlands vor Augen hält: Das CO2 steigt seit Jahrzehnten kontinuierlich an. Worauf offenbar die Temperaturen in der Republik (und in Österreich und in der Schweiz und …) in Schwingungen mal mehr aufwärts, aber auch mal im leichten Sinkflug, meint abwärts (… „runter kommen sie immer“, ha ha) verlaufen. Wie, sie haben das jetzt nicht verstanden? Es ist so: Seit 1850 wird es tatsächlich immer wärmer. Auch in Deutschland (und in Österreich und in der Schweiz und …).

Davor, wir müssen es aussprechen, hatten wir allerdings auch eine „kleine Eiszeit“. Aus diesem Tief wollte das Erd-System offenbar wieder raus. Hat auch funktioniert. Es wäre ja auch arg gewesen, hätten die Temperaturen seither nicht wieder zugelegt. Dann hätte der SPIEGEL aus dem Jahr 1970 doch Recht behalten mit seiner Befürchtung, Deutschland könne im Eis versinken. Bisher aber: Glück gehabt! War nur eine Delle in den 60er Jahren. Die Temperaturen steigen seither wieder an … nur nicht überall und nicht immer fortlaufend. Und schon gar nicht so wie das CO2. Aber das sind Petitessen. Sagen Schellnhuber, Rahmstorf und Latif. Und auch Frau Merkel (Sie wissen schon, das ist die „schwarze Null“ im Kanzleramt) meint, dass es reicht, wenn man die Physik der Atmosphäre (vulgo Meteorologie) in so Weit verstanden hat, dass daraus Klima kommt. Eines, das immerfort die Temperaturen ansteigen lässt. Quasi ein Kletterklima.

Und wir sind schuld! Ja, ich, Du und Sie auch. Wir emittieren zu viel. Wir fahren Auto, zum Beispiel. Das ist ganz schlecht für´s Klima. Denn da kommt hinten CO2 raus, beim Auto mein ich. Neben anderen schlimmen Sachen. Diesel vor allem sind Klimawandler, sozusagen. Als es noch Kutschen und Pferde gab, hatten wir auch keinen Klimawandel. Da sehen Sie es. Damals wurde es nur periodisch mal wärmer und mal kälter, so alle 60 Jahre im Mittel … mal 30 Jahre etwas rauf, mal 30 Jahre etwas runter mit den Temperaturen. Und mittelfristig sogar auch mal noch mehr „hoch“, z.B. während der mittelalterlichen Warmzeit, da war´s so heiß wie heute. Oder „tiefer“, z.B. während der Kleinen Eiszeit, da hat BREUGEL z.B. seine Schlittschuhbilder in Holland gemalt.

Das mit der richtigen Einstellung zum Klimawandel hat aber heute auch wirklich jeder selbst in der Hand. Seien Sie ehrlich, wie oft trinken Sie ´caffee to go´ (das ist Kaffee zum weggehen) aus einem Pappbecher? Pappe ist Müll. Falscher Müll. Falsch deshalb, weil er nicht nachhaltig ist, also der Müll, aber letztlich auch der Kaffee. Denn Pappe vergammelt und macht mehr CO2 … oder so ähnlich. Fazit: Unser Klima bräuchte sich nicht mehr so zu wandeln, wenn sie bereit wären, keinen Papp-Kaffee mehr zu trinken. Das ist so einfach!

Der schlimme Finger ist das CO2. Blöd nur, dass gerade das Ökogemüse auf CO2 angewiesen ist! Kohlendioxid, so nennt sich CO2 auf Deutsch, ist ein Wachstumsbeschleuniger für Pflanzen. Millionen von Menschen müssten zusätzlich Hunger leiden, wenn es weniger CO2 gäbe! Wachstum, nicht nur aber vor allem auch bei allem Grünzeug, durch Klimagas. Ehrlich, ist so. „Trotzdem“ sagte bereits auf einer Anhörung ein Umweltbewegter zu mir, als ich als Gutachter (damals in Gorleben) feststellte, dass man die Auswirkungen der Atomstrahlen nur deshalb nicht erkennen könne (zumindest auf der Präsentationsfolie), weil sie in der vorgelegten Grafik unterhalb der nur möglichen Strichstärke lagen. „Trotzdem“ … die Welt wird eines Tages untergehen.

Nur wegen zu viel CO2? Vielleicht auch. Aber eigentlich, jeder kennt es aus seiner Alltagserfahrung, ist es nie nur ein „Ding“, das da Verantwortung trägt. Nahezu immer ist es ein bunter Strauß an Ursachen. Nein, nein, ich will nicht verharmlosen. Schließlich sagen uns die Bildhauer (Verzeihung, die Modellierer, also jene, die das Klima auf dem Gross-PC vorherspielen) grundsätzlich die Wahrheit zum Klima. Jedenfalls nach Meinung des IPCC.

IPCC? Ja, das ist jener Verein, der staatlich alimentiert die Meinungen derer zusammenfasst, die Klimawissenschaft als das betrachten, was den Ländern der Südsee (wg. Untergang im Meer) oder Afrikas (wg. Temperaturflucht) argumentativ zur Seite stehen soll. Wobei viele da was verwechseln, überwiegend meinen sie weniger das Reden als unser Geld. Aber zurück zu den numerischen Modellen: Das sind die in Blechdosen beheimateten Algorithmen, welche wie weiland Kassandra meinen, in die Zukunft blicken zu können … bei Kassandra allerdings gab´s da nachweislich Probleme (*).

Wie auch immer, Jedenfalls denkt (?) diese moderne Kassandra-Maschinerie, dass wir demnächst den Hitzetod sterben werden. Oder – wegen des steigenden Meeresspiegels – am Strand ertrinken könnten. Jedenfalls dann sterben werden, wenn wir nicht innehalten mit dem CO2-Ausstoss … wobei, welchen Tod möchte ich eigentlich lieber haben? Den natürlichen oder den durch CO2? Egal, er kommt so oder so. Überlassen wir das daher mal unserem Wohnort: Die in der Nordseemarsch saufen irgendwann ab (in ein paar hundert Jahren, wenn sie so alt werden), während jene, die im Oberrheingraben leben müssen (Freiburg i.Br. z.B.), dann bereits einem Hitzschlag erlegen sind. Aber immer auch dran denken: Der Letzte macht das Licht aus, soviel Ordnung muss sein … auch im Klima-Siechtum.

Liest BRODER eigentlich in einem der skeptischen Blogs, jenem der KALTE SONNE oder von EIKE vielleicht, wenn er was zum Klima recherchiert?! Ob er es tut oder nicht oder ob er eher tagtäglich in SPON oder der SÜDDEUTSCHEN über das langfristige Wetter (pardon, das Klimageschehen und seine Kapriolen) studiert: Jedenfalls weiß der realistische Optimist Broder, dass es „mit der Rettung der Welt vor dem Klimawandel klappen wird. Da herrscht in der deutschen Politik eine große Glaubensfestigkeit.“ Darüber hinaus ist für BRODER jedoch auch klar, dass „nur die sogenannten Klimaleugner, also Menschen, die nicht glauben, dass sich der seit Urzeiten vollziehende Klimawandel durch einen deutschen Kohleausstieg nennenswert beeindrucken ließe, diese Glaubensgemeinschaft stören. Um deren destruktiven Geist hinreichend zu beschreiben, gibt es kaum die richtigen Worte. Oder vielleicht doch?“ (nach und in ACHGUT vom 4.2.2019).

Tja lieber Henryk M., auch wir Klimaskeptiker ringen tagtäglich mit dem Thema. Und, so meinen wir, es gibt sehr wohl die richtigen Worte. Vielleicht nicht über uns, aber bestimmt von uns. Wir sind mal so arrogant … . Denn wir sind vom Glauben zum Wissen konvertiert, so wie es Hamed Abdel-Samad, ein Kumpel von Broder, auch für sich reklamiert. Wenn wir sprechen, dann stellen wir dabei Fakten in den Mittelpunkt. Diese bestehen neben den verbindenden Worten vor allem auch aus nachprüfbaren Daten. Da sind wir kleinlich. Und, das ist dann das tolle, unsere Berichte über neueste wissenschaftliche Erkenntnisse werden auch gelesen! Sogar im GEOMAR in Kiel, Sie wissen, da sitzt Mojib L.. Aber nur heimlich übers Internetz … der KS-blog und der EIKE-blog sind da sozusagen Bückware. Das war aber schon in der DDR das Beste, was man bekommen konnte.

Sind wir wirklich „Leugner“? Welch niederschmetternder Gedanke! Die herrschende Meinung meint so was. Aber „Nein“ und zur Beruhigung … gewiss nicht. Wir sind nur kritisch. Wir halten und stellen fest, dass die Welt weder nur schwarz noch ausschließlich weiß angemalt ist. Wir sehen nämlich und beispielsweise, dass die Erde rund ist und eine mögliche Energiewende mit der Abschaltung von Kohlekraftwerken nicht nur Deutschland betrifft. Das ist übrigens mal ein schönes Beispiel für Gerechtigkeit. Allerdings auch für ´Elend über alle in Europa´. Jedenfalls wenn´s schief geht … blackout´s funktionieren hervorragend länderübergreifend. Der EU in Brüssel ist Gemeinsamkeit ja wichtig. Manchmal hat Frankreich zwar andere Vorstellungen, aber Kernenergie ist doch so was von gestern, da müssen wir in Schland nicht mal dran denken. Wenn jedoch die Dunkelflaute einkehrt, wäre es schön, wenn Herr Macron uns helfen könnte?

Nun wissen wir dummerweise, dass China ein Vielfaches an und in Kohle investiert, um die deutsche Rettung der Welt zu konterkarieren. Meint, das läuft nicht wirklich gut, dass mit den Chinesen (und den Indern und den anderen). Was denken die sich eigentlich dabei! Schlitzohren …oder hab ich da ein Wahrnehmungsorgan verwechselt? Klar, wir sagten es schon  … die Erde ist rund. Und was die einen, z.B. in Deutschland, an Emissionen einsparen, können die anderen sozusagen als CO2 nachschießen, ohne dass es im wahrsten Sinne des Wortes Grenzen dafür gibt. Die Chinesen jedenfalls haben das verstanden. Und tun was. Ach ja, es gibt ja einen Klimapakt und den Vertrag von Paris. Aber Ausnahmen bestätigen die Regel, sagt der Volksmund. Es ist wirklich ein Elend, dass mal wieder einige nicht richtig mitspielen wollen. Der böse TRUMP vor allem. Der weiß ja nicht einmal, dass es Klima überhaupt gibt. Keine Ahnung von nichts, dieser Rabauke.

Daher ja auch und zu Recht der Einwurf, die Skeptiker würden aus der Reihe tanzen. Aber „Im Gleichschritt marsch“ ist nicht unsere Gangart, wir bleiben lieber beweglich kritisch. Und wenn dann, mal wieder, ein Großteil der Medien den Untergang der Welt voraussieht, weil „wir alle“ so viel CO2 emittieren, dann rufen wir auch noch dazu auf, die Daten ohne Scheuklappen anzuschauen. Das ist doch nicht zu glauben, ein „Aber“-Witz sozusagen. Bilden wir uns das nur ein oder sehen wir wirklich als einzige, das das Wohlbefinden unseres Globus nicht nur vom „Klimagas“ CO2 abhängt? Sondern auch von ganz, ganz vielen anderen Faktoren bestimmt wird? Hatte ich aber schon gesagt … .

Bei uns Skeptikern, und da verweise ich mal wieder explizit auf einen blog wie den der KS (für Nichtinsider, es ist die KALTE SONNE) oder den wie EIKE, hören und lesen Sie viele aktuelle wissenschaftliche Informationen (und das aus nahezu allen renommierten Quellen, die die Welt so zu bieten hat). Warum tun sich die Freunde von ARD oder ZDF, um nur zwei große Propagandainstitute zu nennen, das nicht auch mal an? Skeptiker sind ebenso nur Menschen mit einem Gefühl für Wetter, oder? Das Leben ist kurz, innerhalb der ´alive´-Spanne sollte man wenigstens etwas Spaß haben! Wenn man uns Skeptikern schon nicht traut, dann kann man sie doch wenigstens nicht ignorieren. Mh, das was jetzt irgendwie … .  Die Gemeinschaft der Klimawandelgläubigen könnte doch genauso mal über die Rolle der AMO, der PDO, der NAO, der SONNE und ganz, ganz vielen andern Klima-Einflussgrößen reflektieren. Nur mal so, ganz unverbindlich. Aber eben doch mal kritisch. Die Kürzel hinterlassen jedenfalls sämtlichst deutliche Spuren in den globalen (und regionalen) Temperaturverläufen. Ehrlich! Und unsere Atmosphäre bewegen sie im wahrsten Sinne des Wortes.

Ja, das war jetzt fies, wer von euch Lesern kann sich schon etwas unter AMO oder PDO vorstellen. Ich mach´s kurz:  Das sind ozeanische Zyklen, die es nachweislich seit Jahrhunderten gibt und die klar und deutlich bei unserem Klima mitmachen … mal im Zyklus „rauf“ (dann ist´s auch bei uns wärmer), mal im Zyklus wieder „runter“ (dann haben wir vorübergehend kühlere Füße). Ursache + Wirkung = Möglichkeit.

Und nur, damit es auch wirklich alle verstehen: Skeptiker leugnen den Klimawandel gar nicht! Das ist eine Lüge. Ganz im Gegenteil verfolgen wir ihn aufmerksam. Aber wir fangen nicht erst im Jahr 1850 damit an. Unser (skeptische) Blick reicht zurück über die „kleine Eiszeit“ und die „Mittelalterliche Wärmeperiode“ und die ungemütliche Zeit der  Völkerwanderung bis (mindestens) zur „römischen Warmzeit“ … Sie wissen schon, das war, als Hannibal mit seinen Elefanten über die Alpen marschierte, weil es weniger Schnee und nur kurze Gletscher gab. So ähnlich wie heute. Wobei: Wenn ICH hier (im weißen Winter 2018/19) aus dem Fenster schaue, sehe ich alles in Weiß. Und davon ganz viel. Wie soll ich jetzt mit dem Dackel zum Gassi rauskommen? Wenn man den Klimawandel mal wirklich braucht, ist er nicht da.

Skeptiker, das sagt der Begriff schon, möchten nicht (nur) glauben. Wir sind so hinterhältig, dass wir Hintergründe beleuchten und Wissen sammeln. Nachvollziehbare Fakten eben. Denen vertrauen wir. Daher prüfen wir fortlaufend, welche, auch wechselnden, Auffassungen es zum Klimawandel gibt. Wir vergleichen. Der Einsatz von naturwissenschaftlichem Verstand und nüchterner Überlegung ist geradezu unser Markenzeichen. Heute heißt sowas ´label´ oder ´brand´, isn´t it?

Kommen wir zum Schluss: Vielleicht hat Henryk M.Broder ja mal Lust auf eine Diskussion mit uns. Und mit den Alarmisten. Mit einem broderschen Vortrag als Einleitung. Am besten kontrovers, denn er ist ja Realist. Bei der AfD hat er schließlich auch schon gesprochen, da wären Klima-Skeptiker und -Alarmisten doch die nächste logische Variante. Wir laden ihn ein. Aber, große Bitte an alle Mitwirkenden im Klimazirkus, wir möchten dann auch wirklich und unbedingt Parität haben. Denn eine Diskussion  lohnt doch nur richtig, wenn es auch drei Meinungen hat: Unsere, Eure und die von Broder.

Aufruf an alle Freunde des Klimawandels: Setzen wir uns doch mal in eine Runde … !

————-

(*) Kassandra gilt in der antiken Mythologie als tragische Heldin. Meint, sie  war ein Problemfall. Denn leider  sah sie zwar  immer das Unheil voraus, aber gehört hat keiner auf sie. Kassandrarufe eben. So versteht der IPCC die numerischen Modelle auch … .

 

Anmerkung der EIKE-Redaktion: Der Beitrag erschien zuerst in der kalten Sonne am 5.März 2019. Dammschneider ist ferner Autor des Buchs „Außer Sicht“, welches in EIKE am 7. Dez. 2015 besprochen wurde.




Kälte in den USA: Das muss wohl der Klimawandel sein, oder?

Wir berichteten unlängst darüber. Nun also ein Kaltluftausbruch aus der Arktis bis weit südlich hinunter in die USA, auch das ist Klimawandel. Hier zitiert ein TV- Sender unter vielen Medien aus einer Agenturmeldung von DPA. Professor Stefan Rahmstorf (SR) erklärt. Wer könnte es besser? Wir wollen prüfen, was dran ist. Zunächst schauen wir bei der NOAA, die es vielleicht am besten wissen sollte. Der Polarwirbel schwächelt im Winter oft, der Begriff „Vortex“ dafür wird in den USA schon seit 1853 gebraucht. SR behauptet nun: Das passiert immer öfter:

“ …dies sei nach einer Datenauswertung des PIK aber in den vergangenen Jahrzehnten um ein Mehrfaches häufiger geworden.“

Wir wollen das prüfen und stoßen auf eine Statistik von Roy Spencer und John Christy von der Universität Huntsville in Alabama:

Abb.1: Die Häufigkeit von „Vortex“-Ereignissen in den USA. Quelle.

 

Keine Zunahme, auch keine signifikante Abnahme, der lineare Trend in Abb. 1 ist eher Ausdruck einer Zufälligkeit. Wir finden keine Bestätigung für die „Datenauswertung des PIK“. Was „erklärt“ uns SR weiter?

“Mehrere Studien gehen davon aus, dass das mit der schwindenden Meereisdecke auf dem arktischen Ozean zu tun hat, insbesondere auf der Barents-Kara-See”

Jetzt wechselt SR nicht unbemerkt den Schauplatz: Was er meint, ist eine vermutete Erscheinung: eine wärmere Arktis mit weniger Eis  im Winter erzeugt kältere Temperaturen auf den nördlichen Kontinenten. Das war es aber im Januar 2019 mit Sicherheit nicht:

 

Abb. 2: Die Temperaturen in der Kernarktis nördlich 80°N zu Beginn des Jahres 2019 (rot) und das langjährige Mittel (grün). Völlig normal! Quelle.

 

Eine andere Auswertung für die gesamte Arktis im fraglichen Zeitraum stellt fest: Temperaturabweichung für 66-90°N: 0,0. Es zeigt sich: SR hat keine belastbare Klima-Erklärung für das Ereignis zwischen dem  20. und 29. Januar 2019. Was er uns anzubieten hat, sind umstrittene Studien, die eine Zirkulationsänderung durch eine wärmere, eisärmere Arktis erkennen, mit dem Ergebnis, dass es auf den Kontinenten im Winter tendenziell kühler wird. Es gibt Arbeiten die das vermuten und es gibt welche, die das zurückweisen, von SR natürlich nicht erwähnt. Keinesfalls taugt der Stand der Forschung  für die Zuweisung des aktuellen „Vortex“ in den USA oder sonstwo zum Klimawandel. Es kam schon immer vor, und es häuft sich auch nicht. Das ist Wetter. So reagiert denn auch ein Meteorologe recht harsch:

„Damit hat das PIK definitiv den Boden der wissenschaftlichen Community verlassen und versucht nur noch, auf einer Seite Kohle zu sammeln. Frei erfunden, dass es eine Häufung schwacher Polarwirbel gäbe. Das passiert schon immer fast jeden Winter.“  Quelle.

Jörg Kachelmann ist kräftig genervt von dem Blödsinn. Wir auch. Und wir fragen uns: Warum wird so viel unbewiesener und umstrittener Stoff zur Erklärung auch jedes aktuellen Ereignisses in die Welt gesetzt? Sind echte Argumente (es wird global wärmer mit einer Rate von ca. 0,125 °C/ Dekade seit 1950 (nach der Reihe von Cowtan&Way) zu schwach? Ist der Klimawandel etwas, wofür es eines hohen Werbe-Etats bedarf, um ihn zu verkaufen? Dann allerdings entpuppen sich diese PR-Aktionen als Rohrkrepierer: Jede zu oft laufende Werbung nervt den Konsumenten nur noch. Der Hintergrund ist nicht Wissenschaft, wie der Konsument glauben soll. Statdessen spielen wohl politische Ambitionen die Hauptrolle. Wahrhaft dünnes Eis!

Der Beitrag erschien zuerst bei die kalte Sonne hier




Stefan Rahmstorf eiskalt beim Manipulieren von Temperaturgrafen erwischt

Rahmstorf-Manipulation

Vor drei Tagen hat der Klimafolgenforscher Stefan Rahmstorf in seinem Blog KlimaLounge einen Artikel zur Anhörung des jüdischen Klimawissenschaftlers Nir Shaviv im deutschen Bundestag zur Klimakonferenz in Katowice veröffentlicht. Dort beschreibt er Shaviv als einen von der fossilen Lobby und AfD hofierten „Klimaskeptiker“, der hanebüchende Theorien veröffentlicht. Die Linken warfen Shaviv während der Anhörung gar vor, dass er offensichtlich dafür bezahlt würde klimaleugnerische Grafen zu veröffentlichen. Stefan Rahmstorf geht sogar noch weiter, er behauptet, „es geht hier um gezielte Irreführung des Laienpublikums“. Wer wen in die Irre führt, dem möchte ich hier nachgehen.

Der Konflikt zwischen den jüdischen Klimawissenschaftler Nir Shaviv und Stefan Rahmstorf geht auf das Jahr 2003 zurück.

2003 schrieb Stefan Rahmstorf folgende Mail an seine Kollegen:

“I feel another recent paper may require a similar scientific response, the one by Shaviv & Veizer (attached). …This paper got big media coverage here in Germany and I guess it is set to become a climate skeptics classic: …”

“Ich glaube, dass eine andere Veröffentlichung eine ähnliche wissenschaftliche Antwort erfordert, die von Shaviv & Veizer. Diese Veröffentlichung macht in Deutschland die große Runde und könnte ein Klassiker für Klimaskeptiker werden…”

Seither ist Shaviv bei Stefan Rahmstorf in Ungnade gefallen.

Aber kommen wir auf die wissenschaftlichen Fakten zurück.

Im Kommentarbereich zum Artikel von Herrn Rahmstorf kritisierten einige Kommentatoren, die daraufhin gleich von Mitkommentatoren im rechten Spektrum verordnet werden, dass die Temperaturkurve der NASA in Abbildung 5 im Jahr 2016 abgeschnitten sei. Genau dort, wo der letzte El-Nino die Globaltemperatur in die Höhe getrieben hat. Die Kritik weist Herr Rahmstorf vehement zurück.

Im Artikel verweist Herr Rahmstorf auf einen Link wie man sich ein Wiget entsprechend der Abbildung 5 selbst erstellen kann.

HIER DER LINK.

Dort ist das Jahr 2017 mit enthalten und der Graf nicht ab 2016 abgeschnitten. Zwischen 2016 und 2017 ist die Globaltemperatur um 0,1°C gefallen. Und 2018 um weitere 0,1°C. Im Jahr 2016 lagen wir bei 1°C Temperaturanomalie gemäß NASA (ein neuer Rekord!), heute im Jahr 2018 nur noch bei 0,8°C. Das wollte Herr Rahmstorf durch geschicktes Abschneiden ab 2016 offensichtlich verheimlichen. Vermutlich in der Hoffnung, sein Laienpublikum wird es nicht bemerken?

Herr Rahmstorf zeigte zunächst folgende Abbildung 5 im Artikel, die im Jahr 2016 abgeschnitten wurde.

Als der „Schwindel“ aufflog veränderte er schnell Abbildung 5, ohne weitere Kommentierung und nahm das Jahr 2017 mit auf. Jetzt sieht die Abbildung so aus:

Es fehlt weiterhin das Jahr 2018, welches aktuell, kurz vor Jahresende nur noch bei 0,8°C liegt, also nochmal um 0,1°C niedriger als 2017.

Mit der Grafik versucht er zudem den Eindruck zu erwecken, dass zwischen CO2-Anstieg und Temperaturanstieg eine enge Beziehung bestehen würde. Schaut man sich den Korrelationskoeffizieten an, also ob eine lineare Beziehung zwischen CO2- und Temperatur-Anstieg besteht, so erkennt man gleich, dass zwischen 1880-1970/80 CO2 und Temperatur nur eine mäßige Korrelation besteht. Sie betragt rund 0,6. Null bedeutet keine Korrelation, 1 eine perfekte Korrelation. Erst zwischen 1980-heute wächst die Korrelation auf rund 0,9 an. Somit kann man sagen, dass eigentlich erst seit 1980 eine gute Korrelation besteht.

Dabei zu berücksichtigen ist, dass beim Temperaturanstieg auch noch andere Klimafaktoren mit einspielen und nicht nur das CO2 alleine. Hinzu kommt, dass in der näheren Vergangenheit (rund letzten 1. Mio. Jahre) wie durch Eiskerne in der Antarktis und Arktis gut belegt ist, immer erst die Temperatur angestiegen ist und dann das CO2. Es kann also gut sein, dass auch heute der Temperaturanstieg dem CO2-Anstieg vorausgeht und der CO2-Anstieg teils temperaturbedingt ist, z.B. da weniger CO2 in warmen Meeren gebunden werden kann. (Die Hälfte des CO2 verbleibt in der Luft, die andere Hälfte geht in den Ozean). All das erwähnt Herr Rahmstorf in seinem Artikel natürlich nicht, in dem Glauben es würde keiner merken. Oder anders gesagt, es geht hier um gezielte Irreführung des Laienpublikums“. Allerdings nicht durch Herrn Shaviv.

Entsprechend fallen auch die Kommentare aus. Den Anhängern von Herrn Rahmstorf ist es offenbar egal, ob Herr Rahmstorf sich gerade der Methoden bedient, die er anderen vorwirft. Es geht um gezielte Diskreditierung von Meinungsgegnern und nicht um eine Debatte auf der Sachebene mit den Meinungsgegnern. Die Klimaschützer halten sich wissenschaftlich und politisch legitimiert ihre Politik den Meinungsgegner aufzuzwingen, notfalls auch unter Anwendung von Diskreditierung und Gewalt. Da wird auch schon mal ein jüdischer Wissenschaftler in der „Rechten Ecke“ verordnet und Meinungsgegner im Kommentarbereich bei der AfD. Das große gemeinsame Ziel legitimiert die Mittel.

Im Folgenden möchte ich kurz noch auf weitere „Irreführungen“ im Artikel von Herrn Rahmstorf eingehen.

Herr Rahmstorf schreibt:

Vor 30 Jahren, 1988, erklärte berühmterweise der amerikanische Klimaforscher James Hansen im US-Senat, die lange vorhergesagte Erwärmung sei jetzt da und in den Daten erkennbar.

Und lag mit seinen Szenarien von 1988 völlig falsch, wie wir heute wissen. Siehe folgende Abbildung:

Hansen1988vs2017c

Weiter verteidigt Stefan Rahmstorf die Hockeyschlägerkurve von seinen Freund Michael Mann aus dem Jahre 1998/99. Neuere Rekonstruktionen würden immer noch das selbe Ergebnis zeigen. Dazu anzumerken ist, der Hockeystick von Mann 1998/99 wurde 1980 abgeschnitten, da die Proxydaten am Ende der Zeitreihe keinen Anstieg zeigten. Sein Kollege Briffa hat gar 1960 abgeschnitten. Angehängt wurden daran Wetterdaten/ Temperaturen von Wetterstationen, die viel größere Ausschläge zeigen als die Proxydaten, die gemittelt werden. Hier die Briffa-Version einmal mit Proxydaten bis in die Gegenwart und in der Überblendung ab 1960 abgeschnitten und durch Daten von Wetterstationen ersetzt.

briffa

Bei den von Herrn Rahmstorf angesprochenen, neueren „Rekonstruktionen“ wurde das ebenso gemacht. Darauf angesprochen meint Herr Rahmstorf, „das sind altbekannte “talking points” der “Klimaskeptiker”, und nahezu alles ist falsch oder irreführend …“. Gewiss doch Herr Rahmstorf.

Der Beitrag erschien zuerst bei Science Sceptical hier




Verwirrung um Stefan Rahmstorf: Wie gut kennt er sich wirklich mit der Sonne aus?

 Ähnlich wie der ZDF-Mann Harald Lesch, tritt auch Stefan Rahmstorf gerne als Redner auf Veranstaltungen der Grünen auf. Zuletzt geschah dies beim Grünen Wirtschaftskongress am 17. März 2017. Den halbstündigen Vortrag kann man sich auf Youtube anschauen:

Video des Vortrages von Prof. Dr. Stefan Rahmstorf auf dem Wirtschaftskongress „über die Überhitzung der Erde…“ am 17.3.2017

Zunächst einmal ist es sehr erfreulich, dass Stefan Rahmstorf die Temperaturgeschichte der letzten 10.000 Jahre zeigt und einräumt, dass wir das natürliche Niveau der mittelholozänen Wärmephase noch nicht überschritten haben.  Die von ihm gezeigte Marcott-Kurve umfasst jedoch nur Meeresoberflächenmesungen, so dass die wahre globale Gesamttemperatur vor 5000 Jahren wohl deutlich über dem heutigen Wert lag. Das Hinzufügen der Prognose bis 2100 in einem doch recht ähnlichen blau ist natürlich ein Taschenspielertrick. Unerwähnt lässt er, dass die Prognose auf wackeligen Füßen steht, da die CO2-Klimasensitivität derzeit kontrovers diskutiert wird und sich stark im Sinkflug befindet. Alles andere als nur Details am Rande…

Bei Minute 4 des Vortragsvideos zeigt Rahmstorf dann die Temperaturentwicklung der letzten 140 Jahre. Dazu wählt er den aggressivsten Datensatz mit der stärksten Erwärmung aus, die GISS-Kurve der NASA. Die El Nino-Spitze 2015/16 schießt am Ende atemberaubend nach oben. Das gewählte 12-Monats-Mittel glättet die Temperaturentwicklung der letzten anderthalb Jahrhunderte, erhält aber auch die nützliche El Nino Spitze.

Abb. 1: Globaler Temperaturverlauf der letzten 140 Jahre, dargestellt als 12-Monats-Mittel. Daten GISS; Abbildung aus Rahmstorf-Vortrag 17.3.2017. 

 

Würde man die Monatsdaten ohne gleitendes 12-Monatsmittel auftragen, wäre der El Nino schon lange wieder vergessen, die Temperaturen wieder auf Normalniveau. Abbildung 2 zeigt den GISS-Temperatuverlauf in der Normalansicht an (Stand Juni 2017). Der letzte Datenpunkt im Juni 2017 ist schon wieder auf das Normalniveau der letzten 17 Jahre abgesackt. Den El Nino verschweigt Rahmstorf übigens im Vortrag beharrlich, um die Spitze nicht zu entzaubern.

Abb. 2: Globaler Temperaturverlauf der letzten 17 Jahre. Daten GISS. Blaue Kurve gibt 12-Monatsmittel an.

 

Bei Minute 5 erläutert Rahsmtorf, dass die derzeit abnehmende Sonnenaktivität bereits Kühlung gebracht hätte. Logischerweise müsste dann die sehr starke Sonne in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts entsprechend die Temperaturen nach oben gedrückt haben. Dazu äußert sich Rahmstorf natürlich nicht.

In der Folge erklärt Rahmstorf dem Publikum den angeblichen 97%-Konsens, zu dem wir übrigens auch gehören. Denn darin heißt es lediglich, dass 97% aller Wissenschaftler anerkennen, dass sich das Klima ändert und das CO2 eine (nicht näher definierte) Rolle spielt. Genau das haben wir ja auch in unserem Buch “Die kalte Sonne” geschrieben. Mit der dort vorgestellten Rechnung mit einer CO2-Klimasensitivität von 1,5°C/CO2-Verdopplung liegen wir am unteren Rand der IPCC-Spanne, also noch nicht einmal außerhalb der IPCC-Annahmen.

Es folgt ein Moment der großen Ehre. Professor Rahmstorf erläutert den grünen Konferenzteilnehmern das Problem ‘wissenschaftlich unseriöser Außenseiterthesen’ am Beispiel der kalten Sonne. Das sei doch alles Lobbyarbeit der fossilen Brennstoffindustrie, alles murks. Er beginnt mit einem Zitat von Fritz Vahrenholt aus einem Artikel in der Welt vom 27. Mai 2011. Vahrenholt warnte damals vor einer heraufziehenden Ökodiktatur, eine Befürchtung mit der Vahrenholt heute angeschts der aus dem Ruder gelaufenen Energiewende nicht mehr allein dasteht. Aktivist Rahmstorf schmeckt das alles natürlich gar nicht, hat sich den Artikel aufgehoben und zitiert auf dem Kongress Vahrenholt:

“Dabei mehren sich ohnehin die Zeichen, dass das Antriebsmoment für die “Große Transformation” erlahmen wird, da die Klimaerwärmung seit 12 Jahren zum Stillstand gekommen ist…”

Dabei “vergisst” Rahmstorf auch noch, den Rest des Satzes zu zitieren:

“…und sich die wissenschaftlichen Stimmen (außerhalb des WGBU und des Potsdam-Institutes) mehren, dass wir vor einer langjährigen Abkühlungsphase des Klimas stehen.”

Und Rahmstorf kommt vom Postdam-Institut. Da hätten die Zuhörer doch tatsächlich auf die Idee kommen können, einen neutraleren Wissenschaftler zu dieser Thematik hören zu wollen. Denn das Potsdamer Hiatus/Slowdown-Leugnen ist ja kein neues Phänomen. Der Rest der Fachwelt hat die gebremste Erwärmung und den zeitweisen Stillstand anerkannt. Allein im Nordosten Deutschlands gibt es noch einen Ort, an dem man seine eigenen kuriosen Ideen dazu hat. Liest man dort eigentlich keine aktuelle Literatur? Am 12. Juni 2017 erschien in den Geophysical Research Letters eine Arbeit eines schweizerischen Forscherteams um Lukas von Känel. Darin wird die gebremste Erwärmung des frühen 21. Jahrhunderts bestätigt und Ursachenforschung betrieben. Es ist klar dass der äquatoriale/tropische Pazifik hier eine wichtige Rolle als Taktgeber spielt. Allerdings muss es noch zusätzliche Mechanismen geben, denn der Pazifik-Taktgeber scheint nicht immer so verlässlich zu ticken wie erwartet, erklären von Känel und Kollegen. Hier der Abstract:

Hiatus-like decades in the absence of equatorial Pacific cooling and accelerated global ocean heat uptake
A surface cooling pattern in the equatorial Pacific associated with a negative phase of the Interdecadal Pacific Oscillation is the leading hypothesis to explain the smaller rate of global warming during 1998-2014, with these cooler than normal conditions thought to have accelerated the oceanic heat uptake. Here, using a 30-member ensemble simulation of a global Earth system model, we show that in 10% of all simulated decades with a global cooling trend, the eastern equatorial Pacific actually warms. Our finding challenges the view of the equatorial Pacific being the sole pacemaker for generating internal stochastic variability-driven global warming hiatus decades and suggests that past and future surface temperature patterns during hiatus decades may be distinct. In addition, the global ocean heat uptake tends to slow down during hiatus decades implying a fundamentally different global climate feedback factor on decadal timescales than on centennial timescales and calling for caution inferring climate sensitivity from decadal-scale variability.

Ein hochspannende Arbeit. Siehe auch frühere Blogartikel um Thema:

Aber zurück zum Grünen Wirtschaftskongress, auf dem Rahmstorf dem staunenden Publikum erklärt, dass es das alles gar nicht gäbe. Alles nur eine Erfindung der Wirtschaftslobby. Rahmstorf allein gegen den Rest der Welt – ein bisschen Mitleid bekommt man da schon.

Bei Minute 6:40 des Vortragsvideos tappt Rahmstorf dann sogleich in die nächste Falle. Er behauptet fälschlicherweise – wie schon so oft zuvor – dass die Sonnenaktivität seit 1950 abgenommen hätte. Das ist nicht der Fall, wenn man alle solaren Parameter einbezieht, nicht nur die verlockenden Sonnenflecken. Einen guten Überblick über den Verlauf der Sonnenaktivität gaben kürzlich Egeland et al. 2016 (Abb. 3). Gut zu erkennen ist der 11-jährige Sonnenfleckenzyklus, sozusagen der Herzschlag der Sonne. Ebenso gut zu erkennen ist aber auch die Intensität des ‘Herzschlags’, also die Amplitude der Sonnenaktivität, die um 1990 ein Maximum erreicht (Zyklus 22), das deutlich den Zyklus 19 in den 1950er Jahren übertrumpft. Rahmstorf erzählt also Käse.

 Abb. 3: Entwicklung der solaren Aktivität während der letzten 100 Jahre. Graphik: Egeland et al. 2016.

 

Eigentlich hätte Rahmstorf vorgewarnt sein sollen, denn bereits im November 2016 hatten wir ihn auf WUWTauf seinen Fehler hingewiesen. Damals zeigten wir ihm die langfristige Sonnenaktivitätskurve von Steinhilber et al. 2009, eine Arbeit die offenbar in der Potsdamer Uni-Bilbliothek fehlt und die den 11-jährigen Herzschlag herausmittelt (Abb. 4). Auch hier keine Spur von Rahmstorfs Sonnenmärchen. Wiederum wurde die höchste solare Aktivität in den 1990er Jahren erzielt.

Abb. 4: Entwicklung der globalen Temperatur (GISS), CO2 Konzentration und Sonnenaktivität (Steinhilber et al. 2009).

 

Verschweigen des El Nino, Leugnen des Hiatus/Slowdown, fehlerhafte Darstellung der Sonnenaktivitätsentwicklung: Wer ist es in Wirklichkeit, der hier wissenschaftlich unseriöse Außenseiterthesen vertritt? Im Vortrag kommt nun der große Moment für unser Buch “Die kalte Sonne”, dessen Cover für alle Konferenzteilnehmer groß auf die Leinwand projiziert wird. Eine tolle Werbemaßnahme, für die wir uns recht herzlich bei Herrn Rahmstorf bedanken wollen. Das Buch ist übrigens als Restexemplar für € 15,99 inklusive Versandkosten bei uns direkt erhältlich. Rahmstorf zeigt die folgende Graphik und behauptet, die Realität hätte unsere Temperaturprognose bereits falsifiziert.

Abb. 5. Stefan Rahmstorf vergleicht unsere Temperaturprognose mit der El Nino-Temperaturspitze 2015/16 und glaubt er hätte die Kurve auf diese Weise falsifiziert. Quelle: Rahmstorf-Vortrag 17.3.2017.

 

Nachdem er glaubt, schnell mal die kalte Sonne abgewatscht zu haben, kehrt er “zur ernsthaften Wissenschaft” zurück, sagt er. Aber nicht so schnell. Liegt die Prognose wirklich so schlimm daneben? Weshalb bricht die Temperaturkurve bei Rahmstorf am Gipfel des El Nino eigentlich ab? Der El Nino ist doch jetzt vorbei und der Adler wieder gelandet? Da helfen nur harte Daten. In der folgenden Graphik (Abb. 6) verwenden wir den GISS-Datensatz, den auch Rahmstorf einsetzt, bemühen uns um ein ähnliches Layout um Vergleichbarkeit zu ermöglichen. Die bunte Kurve zeigt GISS-Monats-Werte, die dicke braune Kurve entspricht einem nahezu zentrierten 12-Monats-Mittel.

Abb. 6. Temperaturentwicklung seit 1997 gemäß NASA GISS-Datensatz, Stand Juni 2017. Die bunte Kurve zeigt GISS-Monats-Werte, die dicke braune Kurve entspricht einem nahezu zentrierten 12-Monats-Mittel. Die Kurve ist copyright-frei, kann gerne weiterverwendet werden.

 

Schön zu sehen, wie sich die Temperaturen derzeit im Sturzflug befinden. Der Juni 2017 ist bereits so tief abgesackt, dass er schon fast wieder in den Prognosebereich eintritt. Der El Nino 2015/16 und halbe El Nino 2016/17 scheinen nun endgültig vergessen zu sein. Auch das 12-monatige Mittel sackt bereits wieder kräftig ab. Die von Rahmstorf gewählte Darstellung ist wissenschaftlich unseriös und wird der kurzlebigen Natur des El Nino nicht gerecht. Die Tatsache, dass er den El Nino mit keinem Wort im Vortrag erwähnt, bereitet mittelschwere Bauchschmerzen.

Nicht nur, dass Rahmstorf die fragwürdige Graphik bei öffentlichen Vorträgen zeigt, sein Aktivistennetzwerk hat die Kurve auch in den Wikipedia-Profilen von Fritz Vahrenholt und Sebastian Lüning verankert. Das ist nicht gerade sehr nachhaltig, wenn man bedenkt, dass die El Nino-Spitze nun wieder abklingt. Auf jeden Fall sollte die Graphik aktualisiert werden. Schon in einem Jahr werden sich die Aktivisten vermutlich darüber ärgern, dass sie die Graphik überhaupt eingefügt haben. Sinkende Sonnenaktivität, kühlende Phase der Ozeanzyklen und ein bisschen La Nina (haha), werden schon bald Resultate zeigen.

Der Beitrag erschien zuerst bei Die kalte Sonne




Video zum Schwindel mit der globalen Erwärmung

In den ersten 30 Video-Minuten werden noch vier Nachtrags-Informationen („Strahlungsantrieb“, „vorindustrielle Zeit“, „schneller Zeitraum“, „2-Grad-Ziel“) zu den ersten beiden Schulbuch-Videos thematisiert, bevor dann anhand der Mail vom 16.01.2017 des Chefredakteurs des Bildungshaus-Schulbuchverlage, Markus Berger, im Video damit begonnen wird, die Antworten von Stefan Rahmstorf zu widerlegen und detailliert als Täuschungen und Irreführungen zu entlarven…

Im obigen AddOn-Video #2 werden weitere „neue“ 2-Grad-Ziele thematisiert, es wird im Detail erklärt, warum relative Temperaturabweichungen nicht ohne konsistente und glaubwürdige Absoluttemperaturen existieren können. Sie erfahren im Video auch, dass die angeblichen „Klimaexperten“, wie Hans J. Schellnhuber, Stefan Rahmstorf, Mojib Latif und  Thomas Stocker, selbst gar nicht wissen, wie der angebliche Treibhauseffekt im Ursprung –  also vor ca. 120 Jahren durch Svante Arrhenius bzw. vor ca. 30 Jahren durch die Enquete-Kommission des deutschen Bundestages – begründet worden ist, um damit die angebliche Gefährlichkeit einer globalen Erwärmung  zu begründen.  Es wird im Video im Detail – aber nachvollziehbar – erklärt, wie und warum der angebliche Treibhauseffekt ein wissenschaftlicher Schwindel ist.

Im Video wird auch erklärt, wie und warum die deutsche TAGESSCHAU über das angeblich-so-wichtige „2-Grad-Ziel“ täuscht:


Wir haben die oben erwähnten neu-recherchierten „2-Grad-Ziele“ im Blogtext zu  den nun „26 (!) Varianten zum 2-Grad-Ziel“ ergänzt.

Da wir die Antworten von Stefan Rahmstorf noch längst nicht vollständig abgearbeitet haben, wird die kritische Auseinandersetzung im nächsten AddOn-Video #3 noch zielstrebig weiter fortgesetzt.




Das Golfstromsystem. Rahmstorf vs. Krüger. Und er versiegt doch! 

Im Jahr 1999 hat der deutsche Kilma-Forscher am PIK, Stefan Rahmstorf, den mit einer Million Dollar dotierten “Jahrhundertpreis” der amerikanischen James-S-McDonnel-Stiftung für seine Arbeit zur Berechnung des Klimawandels durch die Veränderungen des Golfstroms erhalten. Rahmstorf hatte postuliert, dass schon eine recht kleine Erwärmung der globalen Temperaturen zwangsläufig zu einem geänderten Fluss oder gar zum Umkippen der “Klimamaschine Golfstrom” führt.

Stefan Rahmstorf, Süddeutsche Zeitung, 3./4. Juli 1999
Stefan Rahmstorf, 52. Deutscher Geographentag Hamburg 1999 (Lokal verankert – weltweit vernetzt. Seite 70):

“Wahrscheinlich wird sich die Atlantikströmung in den kommenden Jahrzehnten spürbar abschwächen – darin stimmen die Simulationen der verschiedenen Institute weitestgehend überein.”

In seinem aktuellen Artikel schreibt Herr Rahmstorf:

„In einem weiteren Experiment zeigten Böning et al., dass eine kumulierte Süßwassermenge von ~20.000 Kubikkilometern (an Grönlandeis) in ihrem Modell innerhalb weniger Jahre zu einem Abbruch der Tiefenkonvektion und einer Abschwächung der AMOC um 5 Sv führt.

Ist die Kälteblase vom Menschen verursacht?

Eine wichtige Frage ist natürlich, inwieweit die Veränderungen im subpolaren Atlantik vom Menschen verursacht wurden oder Teil natürlicher Schwankungen sind. Nach meiner Überzeugung ist das eine Frage der betrachteten Zeitskala: die Schwankungen von Jahr zu Jahr sind offensichtlich vom Wettergeschehen dominiert, und auch dekadische Variationen – etwa die Erwärmung (wahrscheinlich: Zunahme der Strömung) von 1990 bis Mitte der 2000er und die dann folgende Abkühlung (Abschwächung der Strömung) – dürften überwiegend natürliche Schwankungen sein. Den von Dima und Lohmann festgestellten Langzeittrend seit 1930 dagegen halte ich für überwiegend anthropogen.

Droht ein komplettes Abreißen der Strömung?

Dieses Risiko wird seit den 1980ern diskutiert, ursprünglich aufgrund von Paläodaten über abrupte Strömungsänderungen in der Erdgeschichte. Gut verstanden ist inzwischen, dass es einen kritischen Kipppunkt im System gibt. Wie weit wir davon entfernt sind, weiß man allerdings nicht. Frühere Modellvergleiche legen nahe, dass ein Süßwasserzustrom in der Größenordnung von ab 0,1 Sv (das entspricht rund 3.000 Kubikkilometern pro Jahr) kritisch werden könnte.

Ich dachte mir, dass kann man nicht so stehen lassen. Daraufhin ist diese interessante Diskussion zwischen Herrn Prof. Rahmstorf und mir entstanden.

Michael Krüger
13. Oktober 2016 @ 12:30

Herr Rahmstorf, wann genau in der Erdgeschichte gab es schon mal ein Abreißen des Nordatlantikstroms und Golfstroms durch einen schnellen CO2-Anstieg und damit verbundenen Temperaturanstieg? Ich kann mich nicht erinnern. Zudem ist der Golfstrom, wie Sie als Ozeanograph wissen sollten, windgetrieben.

golfstrom2

Das warme Oberflächenwasser wird von Golf von Mexiko in den Nordatlantik transportiert. Ein Teil rezirkuliert vor Afrika nach Süden, der andere Teil kühlt sich im Nordatlantik und Nordpolarmeer ab, wird dadurch dichter und schwerer und sinkt ab und rezirkuliert dann in der Tiefe nach Süden. Das Wasser bleibt also nicht stehen.

MfG

Michael Krüger

Antwort
Stefan Rahmstorf
14. Oktober 2016 @ 18:33

Es ist doch immer wieder erfrischend, wenn Laien einen so forsch belehren („wie Sie als Ozeanograph wissen sollten“)! (Dass ich’s schon weiß, hätten Sie aber daran erkennen können, dass ich es selbst oben im Artikel geschrieben habe…)

Aber zu Ihrer Frage: der letzte Zusammenbruch der atlantischen Umwälzzirkulation fand bei der letzten vergleichbar starken Erwärmung wie in diesem Jahrhundert erwartet statt, nämlich beim Übergang von der letzten Eiszeit ins Holozän. (Jetzt sagen Sie bestimmt: diese Erwärmung war aber nicht CO2-getrieben. Stimmt, Antrieb waren die Erdbahnzyklen, der gleichzeitige CO2-Anstieg war nur eine verstärkende Rückkopplung. Aber der Ozeanzirkulation ist die Ursache der Erwärmung egal, es ist der Temperaturanstieg und der damit verbundene Schmelzwassereinstrom der die Strömung in die Knie zwingt.

Antwort
Michael Krüger
15. Oktober 2016 @ 10:46

Herr Rahmstorf, stellen Sie sich vor, ich habe ein Diplom im Ozeanographie. Das Jüngere Dryas-Ereignis, auf das Sie anspielen, fand am Ende der letzten Eiszeit statt.

dryas

Als Grund für das Aufhören der Tiefenkonvektion (Tiefenumwälzung) wird eine plötzliche und gewaltige Schmelzwasserzufuhr vom Laurentischen Eisschild über die Labradorsee in das Absinkgebiet der thermohalinen Zirkulation angenommen. Gigantische Massen an süßen Schmelzwasser ergossen sich dabei in den Nordatlantik. Heute gibt es keinen Eisschild über Nordamerika, der abschmelzen könnte.

Nun, es gab also bisher kein Ereignis in der Erdgeschichte bei dem Infolge eines CO2-Anstieges das Golfstromsystem, oder ein ähnliches System zum Erliegen gebracht wurde.

MfG

Michael Krüger

Antwort
Stefan Rahmstorf
18. Oktober 2016 @ 13:32

Wie gesagt gab es auch noch nie einen so raschen und starken CO2-Anstieg, wie wir ihn durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe verursachen – pro Jahr verbrennen wir soviel, wie sich in rund einer Million Jahr gebildet hat. Wir kennen in der Erdgeschichte auch keine so rasche globale Erwärmung wie die, die wir derzeit verursachen. Bei der Erwärmung aus der letzten Eiszeit stieg die globale Temperatur um ca. 5 °C innerhalb von 5.000 Jahren, das sind 0,1 °C pro Jahrhundert. Wir reden jetzt von 2, 3 oder 4 °C im 21. Jahrhundert, je nach Erfolg der Klimapolitik. Der Grönländische Eisschild ist zwar viel kleiner als der Laurentische Eisschild während der letzten Eiszeit gewesen ist – die mindestens zwanzig mal raschere Erwärmung als damals könnte aber dennoch solche Schmelzwasserströme freisetzen, dass dadurch (gemeinsam mit dem Effekt der Erwärmung selbst und den zunehmenden Niederschlägen) die thermohaline Zirkulation abreißen könnte. Dieses Risiko können wir nach heutigem Forschungsstand leider nicht ausschließen.

Antwort
Michael Krüger
18. Oktober 2016 @ 17:34

„Wir kennen in der Erdgeschichte auch keine so rasche globale Erwärmung wie die, die wir derzeit verursachen.“

Herr Rahmstorf, dann nenn ich mal das PETM. Einen schnellen CO2-Anstieg gab es z.B. auch vor ungefähr 50 bis 55 Millionen Jahren im Paläozän/Eozän-Temperaturmaximum (PETM). Bis zu 4500 Gigatonnen Kohlenstoff wurden dort in relativ kurzer Zeit freigesetzt gemäß James Zachos der Bohrkerne vom Bohrschiff “Joides Resolution” nahe Namibia ausgewertet hat. Eine andere Studie kommt auf 3000 Gigatonnen Kohlenstoff in 13 Jahren für diese Zeit (PETM) und 5°C Temperaturanstieg. Schaller et. al Paper.

eozaen-petm

Was war passiert? Das meiste CO2 ist nicht in den fossilen Brennstoffen wie Kohle, Erdöl und Erdgas gebunden, sondern im Karbonatgestein (durch Verwitterung). Durch das auseinanderbrechen des Kontients Laurasiens (Nordamerika und Europa/Asien) vor ca. 55 Millionen Jahren, wodurch sich der Nord-Atlantik gebildet hat (die Landbrücke zwischen Nordamerika und Nord-Europa verschwand), wurden wahrscheinlich gigantische Mengen an CO2 aus der Erdkruste aus Karbonatgesteinen freigesetzt und Methan aus Gashydraten. 3.000 Gigatonnen Kohlenstoff in 13 Jahren. Das führte zu einen globalen Temperaturanstieg um 5°C.

Zum Vergleich: Durch die Verfeuerung fossiler Energieträger seit Beginn der industriellen Revolution sind erst 500 Gigatonnen (Milliarden Tonnen) Kohlenstoff zusätzlich in die Atmosphäre eingebracht worden. Also Peanuts.

Die Kontinente lagen vor 50 Mio. Jahren nicht weit weg von ihrer heutigen Position. Den Golf von Mexiko gab es damals auch schon, der Nordatlantik war gerade entstanden und vermutlich auch ein Proto-Golfstromsystem. Dieses ist während des PETMs nicht versiegt, z.B. durch mehr Niederschläge, denn große Eismassen gab es damals ja nicht. Es schloss sich keine Eiszeit an, sonder das Eozän-Klimaoptimum.

Heute schwankt das Meereisvolumen in der Arktis um bis zu 20.000 km^3 pro Jahr. Im Frühjahr und Sommer schmelzen in der Arktis bis zu 20.000 km^3 Meereis, also Süßwasser. Selbst das bringt das Golfstromsystem nicht zum Erliegen.

cryosat-2-meereisvolumen2

Herr Rahmstorf, für Ihre Theorie zum Versiegen des Golfstromsystems infolge von CO2, Temperaturerhöhung und Schmelzwassereintrag/ mehr Niederschläge, gibt es nicht einen Präzedenzfall in der Erdgeschichte. Reine Erfindung. Das Schlimme ist, wie ich finde, dass diese Erfindung unbedarfte Klimaschützer glauben und auch einige unbedarfte Fachkollegen.

MfG

Michael Krüger

Antwort
Stefan Rahmstorf
19. Oktober 2016 @ 18:39

Lieber Herr Krüger, in der Tat wird das PETM seit etlichen Jahren in der Fachliteratur diskutiert als das praktisch einzige Paradebeispiel einer raschen Kohlenstoffreisetzung in ähnlicher Größe wie die Menschheit sie derzeit betreibt – in unserem Buch Der Klimawandel von 2006 ist das PETM auf den Seiten 18-20 behandelt. Die These von Wright und Schaller (2013), auf die Sie sich beziehen, dass der Kohlenstoff innert 13 Jahren freigesetzt worden sein soll, ist aber (gelinde gesagt) höchst umstritten und wird von kaum einem Experten geteilt. Das Paper hat sofort drei Kommentare in PNAS nach sich gezogen – was sehr ungewöhnlich ist, einer davon mit dem Titel „Onset of carbon isotope excursion at the Paleocene-Eocene thermal maximum took millennia, not 13 years“. Dass die Freisetzung Jahrtausende dauerte ist der tatsächliche weitgehende Konsens in der Paläocommunity, die 13 Jahre sind eine extreme Außenseiterthese. Wenn Sie das Paper von Wright und Schaller lesen werden Sie feststellen, dass die Autoren als „Uhr“ in der von ihnen betrachteten Sedimentschicht eine rythmische Variation benutzen, von der sie lediglich vermuten, dass es sich um Jahresschichten handelt – sie diskutieren u.a. auch die Möglichkeit, es könnte sich um Orbitalzyklen mit einer Periode von 20.000 Jahren statt um einzelne Jahre handeln. Man weiß es nicht. Es ist sicher eine sensationelle und provokante These, die noch weiter diskutiert werden wird – gesichertes Wissen ist das definiv nicht. Und wie soll durch einen extrem langsamen plattentektonischen Prozess (Bildung des Nordatlantiks) innert 13 Jahren soviel Kohlenstoff freigesetzt worden sein? Der von Ihnen genannte Mechanismus passt nicht zu dieser Zeitskala. Meine Kritik an „Klimaskeptiker“-Autoren wie Ihnen ist die selektive Wahrnehmung: was Ihnen ins Konzept passt, wird wie ein definitives Faktum präsentiert, egal wie wenig wissenschaftlich gesichert es ist; anderes lehnen sie einfach rundheraus ab, obwohl es von der breiten Fachcommunity allgemein akzeptiert wird, weil die Belege dafür solide und vielfältig sind.

Und woher wissen Sie denn, dass infolge der Erwärmung im PETM die Atlantikströmung nicht abgerissen ist? In der Fachliteratur wird just ein solches Abreißen der Strömung als Erklärung dafür diskutiert, dass es zu Sauerstoffmangel (Anoxia) in der Tiefsee und zu einem Massenaussterben mariner Arten im PETM gekommen ist. (Das erfahren Sie schon im Wikipedia-Artikel zum PETM.)

Die Gefahr eines Versiegens des Golfstromsystems infolge der globalen Erwärmung ist übrigens nicht meine Erfindung sondern wurde schon in der Fachwelt diskutiert, als ich noch Physikstudent war, siehe etwa Wally Broecker, Unpleasant Surprises in the Greenhouse, Nature 1987. Der IPCC hat das Risiko mit bis zu 10% eingestuft (was ich ähnlich sehe). Dass Sie dieses Risiko als „Erfindung“ abtun und die Mehrzahl der Fachkollegen als „unbedarft“, das disqualifiziert Sie höchstens selbst.

Fazit

Wäre im PETM die Atlantikströmung abgerissen, wie Herr Rahmtorf schreibt, dann hätte sich dem PETM wohl kaum das Eozän-Klimaoptimum angeschlossen, dass ca. 10 Millionen Jahre andauerte. Während des Eozän-Optimuns waren die Pole zum letzten Mal langfristig eisfrei. Arktis und Antarktis waren belebt und blühten auf. Der Großteil des freigesetzten Kohlenstoffes kam durch das Auseinanderbrechen des Kontinentes Laurasien aus Gashydraten und Vulkanismus. Gigantische Mengen an CO2 wurden in den Ozeanen gelöst, was einher ging mit einer „Versauerung“ der Meere. Gut zu sehen in den Sedimentschichten von Bohrkernen. Das PETM setzte, wie man im Übergang in den Sedimentkernen gut sehen kann, abrupt ein.

petm-sedimentkern

Herr Prof. Rahmstorf hat, wie er schreibt, als „Student“ u.a. den Nature-Artikel von Wally Broecker aus dem Jahr 1987 als Anleihe für das mögliche Versiegen des Golfstromsystems genommen. Das finde ich als Grundlage doch sehr selektiv und spekulativ. Gerade ein solches Verhalten wirft er aber den „Skeptikern“ vor.

Der IPCC hat das Risiko für das Versiegen des Golfstromsystems mit bis zu 10% eingestuft, was Herr Rahmstorf ähnlich sieht. Eine höchst spekulative Abschätzung, für die es keinen Präzedenzfall in der Erdgeschichte gibt. Die Abschätzung beruht alleine auf Szenarien von Computermodellen.

Auf meinen Einwand – „Im Frühjahr und Sommer schmelzen in der Arktis bis zu 20.000 km^3 Meereis, also Süßwasser. Selbst das bringt das Golfstromsystem nicht zum Erliegen.“ – geht Herr Rahmstorf erst gar nicht ein. Denn schon das passt so gar nicht zu seinen vorgestellten Abschätzungen von schmelzenden Grönlandeis, die das Golfstromsystem zum Erliegen bringen sollen. Zudem nimmt mit der Abnahme des arktischen Meereises auch der dadurch bedingte Süßwassereintrag ins Nordpolarmeer und den Nordatlantik in jeden Sommer ab.

UPDATE 26-28.10.2016: Weiterer Diskussionsverlauf

@Rahmstorf

Lieber Herr Krüger, das Meereis, das im Frühjahr schmilzt, bildet sich doch im Herbst wieder. Das ergibt übers Jahr betrachtet keinen Netto-Süßwassereintrag.

Herr Rahmstorf, Schelfeis, Festlandeis und Schnee bilden sich auch in Grönland im Herbst und Winter wieder neu. Das ergibt dann auch nur Netto -200 km^3 Eisverlust. Zudem zweifele ich an, dass der Ozean/ der Nordatlantik Netto-Süßwasser-Jahres-Bilanzen kennt. Schmelzwasser vom Laurentischen Eisschild ergoss sich auch zum Ende der letzten Eiszeit spontan in den Nordatlantik und das zeigte sofort Wirkung auf das Golfstromsystem.

Nur der Nettoverlust von Meereis im Zuge der globalen Erwärmung trägt zur nachhaltigen Abnahme des Salzgehaltes im Nordatlantik bei. Dieser Beträgt von 1980-2016 insgesamt rund 10.000 km3. Das ist natürlich auch ein wichtiger Beitrag, der mit zur Abschwächung der Atlantikzirkulation beiträgt.

Herr Rahmstorf, im jeden Frühjahr und Sommer schmelzen aber rund 20.000 km^3 Meereis/ Süßwasser pro Jahr ab, die sich ins Nordpolarmeer und in den Nordatlantik ergießen.

http://www.science-skeptical.de/wp-content/uploads/2016/10/CryoSat-2-Meereisvolumen2-665×1024.jpg

Die sollten dann eigentlich das Wasser im Nordatlantik soweit versüßen (die Dichte verringern), dass es dort nicht mehr absinken kann. Jedenfalls, wenn man an ein solches Versiegen des Golfstromsystems glaubt.

MfG

Michael Krüger

@Rahmstorf

Lieber Herr Krüger, wann schmilzt das Eis? Im Frühjahr/Sommer. Wann bildet sich neues Tiefenwasser? Nur im Winter, wenn die Dichte des Wassers am höchsten ist (und übrigens auch nicht unbedingt jeden Winter).
Im Sommer bildet sich eine flache, warme und relativ salzarme Wasserschicht an der Meeresoberfläche, die aufgrund ihrer geringen Dichte die Tiefenkonvektion verhindert.

Herr Rahmstorf, Tiefenwasser bildet sich, in der Grönland-, Island-, Nowegischen-See und Labrador-See wenn die Temperatur des Oberflächenwassers unter die des darunter befindlichen Wassers absinkt. Also unter ca. 5 bis -1°C. Und das ist im Frühjahr, Herbst und Winter der Fall, also auch während der Meereisschmelze.

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Das offene Polarmeer durchmischt sich übrigens unter der Windeinwirkung bis ca. 100-200 Meter Tiefe. Die salzarme Oberflächenschicht, bei 30 Promille anstatt 35, kommt vor allem durch Süßwasserzuflusssysteme der Flüsse Ob, Lena, Yenisey und Mackenzie, etc., aus weiten Teilen von Nordamerika und Asien. Auch das bringt das Golfstromsystem übrigens nicht zum Erliegen.

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MfG

Michael Krüger

(Ergänzung: Grönlandeis welches das Golfstromsystem zum zum Erliegen bringen soll schmilzt übrigens im Sommerhalbjahr, genau wie Meereis, welches angeblich keinen direkten Einfluss auf das Golfstromsystem haben soll).

@Rahmstorf

Die einströmenden Mengen an Süßwasser, die seit jeher da waren, können das Golfstromsystem natürlich nicht in die Knie zwingen, denn damit befindet es sich ja seit jeher im Gleichgewicht.

Herr Rahmstorf, da gibt es einige Probleme mit Ihrer Theorie:

1. Grönlandeis schmilzt wie Meereis und Festlandeis, welches die Flüsse zuführen im Sommerhalbjahr. Hat demgemäß dann auch keine Auswirkung aus die Tiefenwasserbildung, die ja nur im Winter stattfinden soll?

2. Über die sommerliche Meereischmelze werden 20.000 km^3 Süßwasser zugeführt und über die Flüsse ähnlich große Mengen. Der Verlust an Grönlandeis liegt bei nur 200 km^3 pro Jahr, also nicht mal 1% vom Meereis und den Flüssen. Diese nicht mal 1% sollen eine relevante Größe sein und 3.000 km^3 sollen das System möglicherweise zum Kippen bringen? Zumal ändern sich die Süßwasserzuflüsse jährlich.

3. Das salzreiche Oberflächenwasser, welches der Golf- und Nordatlantikstrom antransportieren kühlt sich im Norden ab und sinkt dann, in 100-200 m Tiefe, unter das salzärmere Polare Oberflächenwasser (als Atlantic water layer). Siehe z.B. Matthias Tomczak. Pflichtlektüre bei uns. Oder Aagaard and Carmack. Das geschieht nicht nur im Winter (Dez, Jan, Feb), sondern auch bei kalten Temperaturen im Frühjahr und Herbst. Der Tiefenwasserbildung kommt nicht 9 Monate im Jahr zum Erliegen.

4. Das Ganze funktioniert schon das ganze Holozän (unserer heutigen Warmzeit) über, also seit ca. 10.000. Und vor allem im frühen Holozän, vor ca. 7.000-6.000 Jahren, hatten wir höhere Temperaturen und andere Süßwasserzuflüsse als heute. Auch in der Arktis. Von Gleichgewicht kann im Anbetracht der klimatischen Schwankungen alleine im Holozän auch nicht die Rede sein.

MfG

Michael Krüger

UPDATE 26.10.2016: Vom Treibhaus zum Eishaus. Das PETM & Azolla-Ereignis und die Entstehung des Proto-Golfstromsystems im Überblick

treibhaus-eishaus

Der Beitrag erschien bereits am 20-Oktober bei Science Sceptical hier




Die Widerlegung des Solareinflusses? Der Exodus der sogenannten Klimaskeptiker!

Der Exodus der sogenannten Klimaskeptiker

An dieser Aussage sind gleich mehrere Sachen bemerkenswert.

1. Herr Rahmstorf, der Klimagroßinquisitor, beerdigt nicht eine ihm missliebige Theorie,

    nein, sondern gleich deren Vertreter.

2. Eine einzige Publikation, wir werden gleich darauf zurückkommen, ist ursächlich dafür.

3. Die (noch) angesehene wissenschaftliche Zeitschrift, “Nature“, ist sich nicht zu Schade, so

    einen ungeheuerlichen Satz zu publizieren.

Was ruft nun den Enthusiasmus von Herrn Rahmstorf hervor. Eine Arbeit von M. Lockwood und C. Fröhlich erschienen in Proc. R. Soc. A (2007) 463, 2447–2460.

In der Arbeit vergleichen die Autoren den Trend der Sonnenflecken, des interplanetaren Magnetfeldes und die Häufigkeit von 10Be mit der Temperaturanomalie. Sie finden dabei folgendes Verhalten:

 

 

 

 

Aus dem Verhalten schlussfolgern sie, dass bis 1985 die Sonnenaktivität die Temperatur triggert, dass aber danach die Abnahme der Aktivität im Kontrast zur Zunahme der Temperatur steht und somit das globale Erwärmen nicht durch die Sonne verursacht sein kann. Dies klänge plausible, wenn es da nicht ein Problem gäbe. Für die Temperaturanomalie haben sie die Daten von GISS und von CRU (Phil Jones) verwendet, die fast identisch sind. Die Daten von GISS sind in der folgenden Graphik zu sehen.

 

Was ist daran auszusetzen? Erstens zeigen diese Daten wenig Übereinstimmung mit den Satellitenmessungen (nächste Graphik). Zweitens ist vielfach gezeigt worden, dass die Temperaturen „nachjustiert“ worden. 

 

Ein typisches Resultat für die so genannte Homogenisierung kann der nächsten Abbildung entnommen werden. In den allermeisten Fällen, wurde die Temperatur in der Vergangenheit nach unten in der jüngeren Zeit nach oben angepasst. Naiv würde man in Folge der Urbanisierung eher das Gegenteil erwarten. Der Verdacht, dass hier ein Trend hineinkorrigiert wurde, ist nicht von der Hand zu weisen. Mehr Informationen und Details können den Bericht „Das Temperaturdilemma“ entnommen werden. Aber nicht nur die Temperaturen sondern auch die Stationen wurden massiv manipuliert.

Programmer E.M. Smith’s analysis of NOAA’s GHCN found they systematically eliminated 75% of the world’s stations with a clear bias towards removing higher latitude, high altitude and rural locations, all of which had a tendency to be cooler. The thermometers in a sense marched towards the tropics, the sea and to airport tarmacs.

http://icecap.us/images/uploads/NOAAroleinclimategate.pdf

 

Aus den angeführten Gründen ist das Bestattungsunternehmen Rahmstorf zu früh agil geworden und die an sich lobenswerte Arbeit der Autoren geht ins Leere.

 

Ein anderer umfassender Überblick über die Temperaturmanipulationen stammt von Joseph D’Aleo und Anthony Watts: “SURFACE TEMPERATURE RECORDS: POLICY DRIVEN DECEPTION?“ und kann hier

http://www.google.com/search?q=site%3Awww.sepp.org+D%E2%80%99Aleo+Watts&qfront=D%E2%80%99Aleo+Watts

heruntergeladen werden.

Die Vorfreude von Rahmstorf ist sicher auch dadurch begründet, weil er zusammen mit Feulner kürzlich „bewiesen“ hat, dass selbst bei einem bevorstehenden Maunder-Minimum nur 0.3°C von der prognostizierten Erhöhung von 3.7-4.5°C abzuziehen sind. (GEOPHYSICAL RESEARCH LETTERS, VOL. 37, L05707, 2010)

Hierzu wurde ein gekoppeltes Klimamodell, Climber-3?, mit mittlerer Komplexität verwendet. Dieses Modell taucht im letzten Bericht des IPCC namentlich nicht auf, aber ECHAM5, welches auch sehr gern vom PIK gepriesen wird.

Die folgende Abbildung ist die Kernaussage der Publikation. Dargestellt ist die Temperaturdifferenz zwischen den möglichen zukünftigen und den realen vergangenen Maunder-Minimum.

 

Man erkennt, dass sich vor allem die polaren Gebiete stark erwärmen sollen. Schaut man vergleichend auf die Differenz der gemessenen Temperatur (Daten von CRU!) minus der mit ECHAM5 berechneten, dann ergibt sich für 2003:

Quelle: IPCC4 chapter 8S

ECHAM5 hat also für die Antarktis schon 2003 nahezu das Soll erfüllt. ECHAM5 ist dabei keineswegs die Ausnahme. Die nächste Graphik zeigt den typischen Fehler gemittelt über alle IPCC-Modelle.Das ist nicht ganz neu, denn im Report „Wie verlässlich sind Klimamodelle“ konnte man schon sehen, dass in einigen Modellen die Antarktis eisfrei war. Zur Erinnerung:

Quelle: The Coupled Model Intercomparison Project (CMIP)

 

Den Einfluss der Sonne erfassen die Autoren durch eine Variierung der totalen solaren Strahlung (TSI). Die beste Übereinstimmung zwischen Modell und Temperaturrekonstruktion erhalten sie,  wenn die TSI um 0.08% reduziert wird. Bei einem verwendeten Wert von 1366W/m2 entspricht dies -1W/m2 zur Maunderzeit. Dieser Wert ist rund viermal kleiner, als

der von Solanki et al. (GRL 26 (1999) 2465, siehe Report „Die neue Klimadoktrin“?) angegebene (obige Abbildung) und entspricht ungefähr der Abnahme in den letzten zehn Jahren, wie die Satellitenmessungen in der nächste Graphik zeigen.

 

 

http://www.acrim.com/

Der IPCC sagt, dass die Variation der totalen solaren Strahlung von 1‰ während eines Sonnenzyklus irrelevant für das Klima ist. Bei Rahmstorf und Co. genügen dagegen 0.8‰ um das Maunderminimum zu reproduzieren. Da staunt man. Wenn dem so wäre, dann müsste man einen starken elfjährigen Zyklus in der Temperaturkurve sehen. Der ist aber nicht bekannt. 

Fazit:Herr Rahmstorf sollte eher sein Modell an Stelle der Skeptiker beerdigen.

 Dr. Bend Hüttner für EIKE 

Den Aufsatz können Sie auch als pdf im Anhang herunterladen

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


[1]  Hervorhebungen von mir, wenn nicht anders angegeben. 

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