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Klimawandel : Wissenschaftliches Mobbing

Es ist das klassische Schema eines Westerns. Auf der einen Seite steht der Held. Er ist jung und aufrecht, ein Mann der Zukunft. Er heisst Reto Knutti, ist 45 Jahre alt, lehrt an der ETH Zürich Klimawissenschaften und wirkt seit 2001 als «bedeutendes Mitglied» (Wikipedia) beim Uno-Weltklimarat (IPCC) mit. Doch Knutti ist immer wieder Ziel perfider Attacken obskurer Mächte. Den Part des Bösewichts spielt Markus Häring. Er ist alt (67), arbeitete einst im Dienst der Erdölfirma Shell, ist Kolumnist bei der Basler Zeitung – und er zweifelt am menschengemachten Klimawandel.

Ein richtiger Western endet mit einem Showdown, bei dem der Gute natürlich obsiegt. So weit liess es die NZZ am Sonntag allerdings nicht kommen, die den Kampf des edlen Knutti und des düsteren Häring in der Ausgabe vom 10. März auf der Titelseite ankündigte («Klimaleugner diffamieren Wissenschaftler») und danach auf drei Seiten («Im Netz der Klimaleugner») breitwalzte. Denn mit den Skeptikern, so das Fazit des Blattes, sollte man eigentlich nicht einmal streiten. Sie wissen bestenfalls nicht, was sie sagen. Der menschengemachte Klimawandel ist eine wissenschaftlich erhärtete Tatsache, ein Faktum. Wer daran zweifelt, ist entweder ein Ignorant, oder er verfolgt unlautere Ziele.

Rat der Wissenden

Mit der Realität haben der NZZ-Western und seine zur Karikatur überzeichneten Antagonisten Reto Knutti und Markus Häring herzlich wenig zu tun. Doch das Muster, welches das Zürcher Intelligenzblatt hemmungslos bespielt, scheint sich in den akademischen Sphären global durchzusetzen: Die Klimaforschung ist nicht ein Ringen um das bessere Argument, sondern ein Kampf zwischen Wissenden und Dumpfbacken, Fortschrittlichen und Ewiggestrigen, Menschenfreunden und Menschenfeinden (siehe «Top Five der Klimaleugner», Seite 18). Denn beim Klima, das predigt auch das Bundesamt für Energie (BfE) in Bern seit Jahren, gibt es keine Meinungen, nur Fakten und Lügen. Es herrsche ein «97-Prozent-Konsens» (s. Seite 23), der vom Uno-Weltklimarat periodisch neu justiert wird. Und wer die vom Rat der Wissenden amtlich angeordneten Wahrheiten in Frage stellt oder gar ablehnt, ist ein Leugner, ein Feind der Wissenschaft.

Tatsächlich wurde der Treibhauseffekt, der unter anderem dem CO2 zu verdanken ist und ohne den die Welt eine unbewohnbare Eiswüste wäre, vor über hundert Jahren entdeckt. Es ist auch nicht neu, dass die Gletscher seit der Mitte des 19. Jahrhunderts, dem Ende der sogenannten Kleinen Eiszeit, am Schrumpfen sind. Margaret Thatcher warnte bereits in den 1980er Jahren – unter anderem in einer Rede vor den Vereinten Nationen – eindringlich vor dem CO2-Problem. Für die britische Premierministerin war es ein willkommenes Argument im Kampf gegen die Kohlegewerkschaften und für die Kernenergie.

Umweltaktivisten setzten damals allerdings auf das Waldsterben. Erst als das prognostizierte Ende des Baumes Anfang der 1990er Jahre stillschweigend abgesagt wurde, holte man das Klima wieder aufs Tapet. Im Rampenlicht der Weltöffentlichkeit stand nun plötzlich eine wissenschaftliche Randgruppe, die bis dahin ein stiefmütterliches Dasein gefristet hatte. Atmosphärenphysiker, Historiker, Ozeanologen und Glaziologen wurden über Nacht zu Medienstars.

Besonders gefragt waren nach dem journalistischen Grundgesetz natürlich jene, die möglichst düstere Weissagungen machten. Sie erhielten auch die meisten Forschungsgelder. Nur sind Prognosen bei einem derart komplexen Thema eine vertrackte Angelegenheit.

Erde wird immer grüner

Das Klima war immer Wandlungen unterworfen. Man weiss, dass es schon viel kälter war als heute, etwa während der Eiszeiten, oder auch wärmer, etwa im frühen Mittelalter. Über die Gründe – Sonnenaktivität, kosmische Strahlung, Verschiebung der Erdachse, Vulkane, Meteoriten – gibt es viele Thesen, aber nichts Gesichertes. Das ist bis heute so. Doch wie will man das Kommende voraussagen, wenn man nicht einmal das Geschehene richtig versteht?

Dass Treibhausgase wie das CO2 eine Rolle spielen, ist schon lange bekannt. Viel wichtiger für den Treibhauseffekt ist allerdings unbestrittenermassen der Wasserdampf. Hier wird es aber richtig kompliziert. Je nach Höhenlage, Konzentration und Aggregatzustand kann Wasser in der Atmosphäre die Temperatur auf der Erde erhöhen oder auch senken. Meere reagieren anders als Landflächen. Es gibt natürliche Puffer. CO2 wirkt wie ein Dünger auf Pflanzen und fördert das Wachstum; unser Planet wird immer grüner, wie die jüngsten Satellitenkarten der Nasa zeigen. CO2-Fresser sind auch die Abermilliarden von Einzellern in den Ozeanen, die das Kohlendioxid in Kalkablagerungen umwandeln und effizient aus dem Kreislauf entfernen.

Die Klimafrage löste seit der Jahrtausendwende einen veritablen Hype in den Wissenschaften aus. Wer die «Verbreitung der Pharaonenameise in Hinterindien» erforschen will, erhält kaum Geld; setzt man jedoch den Titel «Verbreitung der Pharaonenameise in Hinterindien unter dem Einfluss des Klimawandels», sieht das schon viel besser aus. Der Klimawandel durchdrang nun plötzlich alle möglichen Forschungsbereiche. Und natürlich durfte kein Forscher zum Schluss kommen, dass ein Grad mehr oder weniger Durchschnittstemperatur in seinem Fall keine Rolle spielt. Er würde damit ja seine eigenen Forschungsgelder kappen.

Wirklich neu sind die computergestützten Klimamodelle, auf die sich der IPCC bei seinen Prognosen beruft. Die Universität Bern spielte in dieser Disziplin eine Pionierrolle. Der Berner Professor Hans Oeschger (1927–1998) war ein international anerkannter Vorreiter der Klimaforschung. Das 2007 gegründete und nach ihm benannte Oeschger Centre for Climate Change Research (OCCR) gilt als Mekka der Klimaprognostiker. Eine Leitfigur auf diesem Gebiet ist der Berner Klimaforscher Thomas Stocker, der seit 1998 auch eine zentrale Rolle beim IPCC spielt. Das Gleiche gilt für seinen akademischen Ziehsohn Reto Knutti. Er wirkt an der ETH Zürich und arbeitet dort an Klimamodellen.

Klima-Code geknackt?

Nun haben Wissenschaftler seit den mittelalterlichen Alchemisten immer wieder versucht, den Code des Universums zu knacken. Karl Marx glaubte, die Gesetzmässigkeiten des menschlichen Lebens durchschaut zu haben und rational steuern zu können. Millionen von Menschen bezahlten seine wissenschaftlichen Visionen mit dem Leben; der Umbau der Gesellschaft nach Marx’ Rezepten mündete regelmässig in humanitäre Katastrophen (was viele seiner Anhänger allerdings bis heute nicht beeindruckt). Legionen von grandios gescheiterten Börsengurus, Planern und Politologen glaubten schon, die Zukunft wissenschaftlich vorauszusehen. Misst man die Weissagungen am Resultat, bleibt bestenfalls erheiternde Ernüchterung.

Ist beim Klima etwa alles anders? Hat der IPCC den geheimen Code geknackt? Damit die Modellrechnungen überhaupt möglich sind, beschränkt man sich im Wesentlichen auf das CO2. Die meisten anderen möglichen Faktoren werden ausgeblendet. Das führt zwar zu alarmierenden Resultaten. Ob diese auch mit der Realität übereinstimmen, hängt aber von den Prämissen ab, auf die man die Modelle stützt. Und diese sind mit zahllosen Unwägbarkeiten behaftet.

So funktioniert halt die Wissenschaft, mag man einwenden, nach dem Prinzip von Versuch und Irrtum. Und das wäre auch nicht weiter tragisch, wenn Fehler zugelassen und akzeptiert würden. Doch die Klimamodelle von Stocker und Knutti schliessen jeden Irrtum aus. Aus ihrer Sicht sind die Modelle keine Hypothesen, wie sie bei jeder Gelegenheit betonen, sondern Fakten, «gesicherte wissenschaftliche Erkenntnisse».

Die Klimaforschung ist ein ungemein facettenreiches und faszinierendes Feld. Fatalerweise ist die Wissenschaft unter dem Schirm der Uno mit der Politik zu einem amalgamartigen Komplex verschmolzen. Welchen Anteil an der Klima-Erwärmung man dem Menschen zuordnet, ob man die Folgen mehr oder weniger dramatisch einstuft, ist nicht eine Frage des Abwägens von Wahrscheinlichkeiten, von Thesen und Antithesen, Rede und Gegenrede, sondern primär eine Frage politischer, wirtschaftlicher und ideologischer Interessen.

Erbsenzähler und Modellbauer

Die Weltwoche konnte mit einem Studenten reden, der sowohl in Bern wie auch an der ETH Zürich im Bereich der Klimawissenschaften studiert hat. An beiden Hochschulen gebe es, so sagt er, unter den Dozenten «Erbsenzähler» und «Modellbauer». Als «Erbsenzähler» bezeichnet er jene, die anhand von konkreten Daten – etwa Jahrringen in Bäumen, Eiskernen, historischen Quellen und Messungen aller Art – Entwicklungen des Klimas zu rekonstruieren versuchten. Die Resultate stünden bisweilen in einem eklatanten Widerspruch zu den Modellen des IPCC. Doch das werde kaum offen thematisiert. Denn die Deutungshoheit liege bei den «Modellbauern», die kaum Feldforschung betreiben und im Wesentlichen über ihren Computern brüten.

Widerrede sei bei den «Modellbauern» verpönt. Wer grundsätzliche Zweifel anmelde, werde isoliert. Beim OCCR in Bern trage die «unité de doctrine» geradezu sektenhafte Züge. Eigenständiges Denken sei nicht gefragt, die wissenschaftliche Arbeit erschöpfe sich in der Regel im Zitieren bestimmter Autoren. Bei der ETH in Zürich, wo offener diskutiert werde, sei es eher eine Frage des Lifestyles. Vegan, bio oder solar gelten als coole Attribute, die CO2-Steuer als Mittel des sozialen Ausgleichs, die Klimawissenschaften als Mittel für den guten Zweck.

Das eingangs erwähnte, von der NZZ am Sonntag herbei fabulierte Westerndrama zwischen Reto Knutti und Markus Häring passt perfekt in dieses Schema. Nur ist der Basler Geologe nicht der gelangweilte Pensionär, als der er karikiert wird, «einer von Unzähligen, die Meinungsartikel und Bücher schreiben». Er gehört vielmehr zu den Pionieren der Umweltforschung in der Schweiz.

Nach seinem Studium der Geologie (Physik im Nebenfach) und seinem Doktorat (über Sedimente im Meer) war Markus Häring ein Jahrzehnt lang für den Erdölriesen Shell im Amazonas, in Australien, auf der Nordsee und in Nigeria als Feldforscher tätig. 1991 kam er – auch aus umweltschützerischen Überlegungen – in die Schweiz zurück, um sein Wissen über Tiefenbohrungen im Bereich der Erdsonden zu nutzen. Er zog mehrere Projekte erfolgreich durch und wurde deshalb zu einem gefragten Fachexperten beim Bundesamt für Energie in Sachen Geothermie.

Preis für die ernüchternde Erkenntnis

1999 wurde Häring mit der Planung und der Leitung eines 60 Millionen Franken teuren Geothermie-Versuchsprojektes bei Basel betraut. Es gelang, in eine Rekordtiefe von 5009 Metern zu bohren. Das Einpumpen von Wasser unter hohem Druck zur grossräumigen Auflockerung des Untergrundes – anders ist die nur langsam nachfliessende Wärme aus der Tiefe nicht zu gewinnen – löste ein leichtes Erdbeben (3,4 Grad auf der Richterskala) aus. Das Projekt wurde abgebrochen. Doch die 60 Millionen waren nicht verloren. Es war der Preis für die Erkenntnis, dass in der Schweiz die Stromproduktion aus Geothermie auf absehbare Zeit keine Option ist, auch weil die Energiedichte schlicht und einfach zu gering ist.

Häring arbeitete denn auch weiter für das BfE. Während Jahren erforschte er im Auftrag des Bundes die unterirdische Einlagerung der CO2-Emissionen von Gaskraftwerken, die man als Ersatz der Kernenergie in Erwägung zieht. Häring gelangte 2015 zum Schluss, dass die unterirdische Einlagerung von CO2 in der Schweiz nicht nur an der Wirtschaftlichkeit scheitert, sondern auch mit Risiken behaftet ist, die in keinem Verhältnis zum Ertrag stehen. Das Resultat widersprach natürlich den politischen Vorgaben. Seither bekam Häring keine Aufträge mehr vom BfE.

Markus Häring mag kein Klimaforscher im engeren Sinne sein. Doch mit der Erdgeschichte, den physikalischen und chemischen Vorgängen und insbesondere mit dem CO2 hat er sich ein Leben lang wissenschaftlich befasst. Er verfügt aber auch über eine praktische Erfahrung im Energiebereich. Anders als jene, die ihn verspotten, ist er nicht nur auf ein Spezialgebiet fokussiert.

Genau das ist es, was Härings faktenreich und nüchtern verfasste Bücher über den «2000-Watt-Irrtum» und den «Sündenbock CO2» von den futuristischen Theorien und Modellen abhebt: Der Autor deckt Schwachstellen bei den Mainstream-Theorien auf und plädiert für eine pragmatische Gesamtschau, die soziale, ökonomische und physikalische Aspekte miteinbezieht. Er ist Mitglied des Carnot-Cournot-Netzwerks, eines Zusammenschlusses von kritischen Wirtschaftsführern, Ökonomen, Ingenieuren und Naturwissenschaftlern, die nach alternativen Ansätzen im Umweltbereich suchen.

Angriff auf die Wissenschaft

Markus Häring hat nie behauptet, im Besitze der allein seligmachenden Wahrheit zu sein. Er verzichtet auch auf persönliche Angriffe gegen die «Modellbauer» der Klimatheorie – was ihm die NZZ am Sonntag implizit unterstellt (ohne dafür einen Beleg zu liefern). Sehr wohl kritisiert und hinterfragt er aber die Klimamodelle des IPCC. Doch Professoren wie Reto Knutti und Thomas Stocker betrachten jeden Einspruch als Angriff auf die Wissenschaft.

Tatsächlich liegt die grösste Bedrohung in genau dieser Geisteshaltung. Denn eine Wissenschaft, die sich selber nicht mehr permanent in Frage stellt und stellen lässt, sondern Hypothesen als ultimative Wahrheiten definiert, Zweifler mit den Mitteln des Mobs lächerlich macht, als Leugner ausgrenzt und kaltstellt, die sich politischen Zielen und Ideologien unterordnet, hat ihre wichtigste Tugend verloren – und damit auch jede Glaubwürdigkeit.

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)*  Anmerkung der EIKE-Redaktion:  Dieser Artikel ist zuerst erschienen in der WELTWOCHE Zürich : Wissenschaftliches Mobbing | Die Weltwoche, Nr. 12 (2019)| 21. März 2019 ; http://www.weltwoche.ch/

EIKE dankt der Redaktion der WELTWOCHE und dem Autor ALEX BAUR  für die Gestattung der ungekürzten Übernahme des Beitrages.

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Geschenk von oben : Der Klimawandel bietet Behörden neue Eingriffsmöglichkeiten ; Sozialistische Politiker und NGOs sind begeistert.

Wahltaktisch geschickt hat der Basler Grosse Rat zudem zur Freude der Jugendlichen auf der Tribüne über Klimanotstand und Klimanotfall debattiert. Und aus Schulklassen tönt es: Maturareise per Bahn statt per Flugzeug.

Der Druck kommt von oben, und zwar von ganz oben, nämlich von der Uno, die seit Jahren den grossen Herausforderungen für die Zukunft der Weltbevölkerung hilf- und tatenlos gegenübersteht. Seien es Kriege, Machtkämpfe, Terror, Unterdrückung, Verfolgung, Korruption – Erfolge fehlen. Das gilt auch mit Blick auf die Bevölkerungsexplosion. Die Anzahl Füsse ist mindestens so wichtig wie der Fussabdruck. Da kommt der Klimawandel wie gerufen. Er ist ein echt globales Phänomen und eine erstklassige Gelegenheit für die Uno, sich weiter in Richtung Weltregierung vorzuarbeiten.

Jetzt kann man das sündhafte Atmosphärengift CO2 vor alle anderen Krisen, von Armut bis Krieg, setzen. CO2 ist wie die radioaktive Strahlung weder sichtbar noch riechbar und eignet sich bestens als Sündenbock für quasireligiöse Kampagnen. Das Höllen-Desaster liegt nicht im Jenseits, sondern im Diesseits des nächsten Jahrhunderts. Das Ziel, die Erwärmung auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen, kann nämlich erst im 22. Jahrhundert erreicht werden – oder eben nicht. Die Rettung des Planeten, bezogen auf eine, politisch betrachtet, sehr ferne Zukunft, verleitet zu Jahrhundertfehlern.

Jahrhundertchance

Das völlig unverbindliche und wirkungslose Pariser Abkommen wird so zum irdischen Wunder erklärt, das der Uno eine Art Weltherrschaft und den nationalen Regierungen Vollzugsgewalt verspricht. Dabei könnte man das viel nüchterner sehen. Sollte die Temperatur tatsächlich empfindlich steigen, kämen unvergleichlich billigere Methoden zur Klimasteuerung in Betracht, beispielsweise künstlich erzeugte Wolken. Jetzt einen Klimanotstand für das 21. Jahrhundert auszurufen und die Welt in ein Energiedesaster zu stürzen, ist nicht nur hysterisch, sondern zynisch. Der Klimaprophet Professor Thomas Stocker verkündet die radikale Beseitigung von CO2-Emissionen auch gleich noch als Jahrhundertchance für die Wirtschaft.

Mit einigen Ausnahmen machen die meisten Länder schuldbewusst bis freudig mit. Indien und China dürfen ihren Ausstoss noch bis 2030 vergrössern. Den ärmsten Entwicklungsländern werden jährlich hundert Milliarden Dollar Abgeltung versprochen. Die Amerikaner sind schon offiziell ausgestiegen, und die Australier gehen eigene Wege. Aber warum ist man gerade in der Schweiz so eifrig bei der Sache?

Die Antwort: Für marktfeindliche Gruppen wie linke oder grüne Parteien sowie NGOs ist das ein Geschenk – nicht vom Himmel, aber immerhin von der Uno. All die gleichgefärbten Bürokraten der internationalen Organisationen verbünden sich mit ihren Kollegen in Bundesämtern. Hinzu gesellen sich kollektivistisch gesinnte Mitläufer aus dem Bürgertum. Heute haben es die Öko-Sozialisten viel leichter als früher, weil es ja um die Existenz unserer Kinder und Enkel geht und wir uns schuldbewusst geben können, ohne den Preis bezahlen zu müssen. Ein vom Parlament kürzlich abgelehnter unsinniger Schweizer Alleingang in weltrekordverdächtig hoher CO2-Besteuerung wird jetzt mit dem Support der einmal mehr kippenden FDP wiederbelebt. Lenkungsabgaben werden als Zukunftsinvestition begrüsst, dabei werden sie irgendwann in Subventionen für Sonderinteressen umgemünzt. Das Forcieren von Solar- und Windenergie sowie der Nuklearausstieg fördern in diesem Jahrhundert paradoxerweise das Gas.

Schon die sozialistische Planwirtschaft hatte gerade bei Menschen mit höherer Bildung viele Anhänger. Erst das Versagen bei der Umsetzung und der Niedergang nach zwei bis drei Generationen führten zur Abkehr davon. So weit ist es heute im modernen Öko-Sozialismus noch nicht, zumal staatliche Bürokratien und wissenschaftliche Propaganda die Medien und die Volksstimmung dominieren. Anzeichen der Ernüchterung gibt es jedoch. Im Musterland für opferbereite Klimahysterie hat das Berner Stimmvolk kürzlich ein unsoziales und ineffizientes Energiepaket abgelehnt. Wenn Wunschträume sich als falsch erweisen und die Portemonnaies der breiten Bevölkerung leeren, sind Illusionen schnell vom Tisch, allerdings sind die Täter dann auch schon von der Bühne verschwunden.

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)**  Anmerkung der EIKE-Redaktion: Dieser Artikel ist zuerst erschienen in der WELTWOCHE Zürich : Geschenk von oben | Die Weltwoche, Nr. 9 (2019) | 22. Februar 2019 ; http://www.weltwoche.ch/

EIKE dankt der Redaktion der WELTWOCHE und dem Autor Silvio Borner für die Gestattung der ungekürzten Übernahme des Beitrages. Silvio Bornerist Mitglied im Carnot-Cournot-Netzwerk, einem Interdisziplinären Think Tank für Politikberatung in Technik und Wirtschaft  [http://www.c-c-netzwerk.ch/].

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Müssen wir das Klima retten? Eine neue Sonnenreligion verdunkelt die Hirne von Politikern und Gelehrten.

Ich bin einverstanden, dass sich die weltweite Durchschnittstemperatur seit dem Ende der Kleinen Eiszeit vor etwa 200 Jahren um rund ein Grad Celsius erhöht hat.

Es ist für mich erwiesen, dass CO2 eine Treibhaussubstanz ist und dass es davon immer mehr in unserer Atmosphäre gibt.

Ich bin überzeugt, dass das Verbrennen von fossilen Energien zu mehr CO2 in der Atmosphäre geführt hat und immer noch führt.

Und ja: Ich halte es für möglich, dass der Mensch durch den Verbrauch dieser Brennstoffe ungefähr die Hälfte des globalen Temperaturanstiegs der letzten fünfzig Jahre, rund 0,2 Grad Celsius, verursacht haben könnte.

Ich stehe also auf dem Boden des wissenschaftlichen Konsenses, sofern es ihn zu Fragen des Weltklimas gibt. Gleichzeitig verfolge ich mit wachsender Fassungslosigkeit, was die Politik aus diesen weithin unbestrittenen wissenschaftlichen Erkenntnissen macht.

«Selbstmord der industriellen Gesellschaft»

Was hier abgeht, hat ein anerkannter amerikanischer Klimaforscher kürzlich als den «organisierten Selbstmord der industriellen Gesellschaft» bezeichnet. Er meinte damit den politisch diktierten Zwangsausstieg aus den fossilen Energieträgern mit dem Ziel, die Erderwärmung zu beeinflussen.

Stellt man ab auf die Aussagen dieses Mannes – es ist der langjährige Lehrstuhlinhaber für Meteorologie am Massachusetts Institute of Technology, Prof. Richard Lindzen –, dann wird der sogenannte Klimaschutz nicht nur daran scheitern, das Klima zu schützen.

Er wird auch darauf hinauslaufen, dass wir unseren Kindern eine «Hypothek unvorstellbarer politischer Dummheit hinterlassen und eine durch rostende Windräder und zerfallende Sonnenkollektoren verunstaltete Landschaft».

Nun bin ich kein Klimaforscher, nicht einmal Naturwissenschaftler, aber wenn es um Fragen des Klimas geht, haben die Worte eines führenden MIT-Professors für mich am Ende doch etwas mehr Gewicht als die jüngsten Aussagen der freisinnigen Parteipräsidentin Petra Gössi.

Nach einer spektakulären Kehrtwende hat die Nationalrätin ihrer Partei von oben eine ganz neue Klimapolitik diktiert. Noch vor wenigen Monaten sagte sie das Gegenteil, aber wohl unter dem Eindruck der jüngsten Schülerdemonstrationen gegen die Erderwärmung (und des anlaufenden Wahljahrs) ist nun auch Gössi der dezidierten Meinung, dass die Schweiz in Gestalt ihrer FDP dringend etwas gegen den Klimawandel unternehmen muss.

Konkret will Gössi das Fliegen und das Benzin verteuern. Das trifft natürlich weniger sie selbst und die Mitglieder ihrer Bundeshausfraktion, aber es ist die Höchststrafe für den werktätigen Mittelstand, das Gewerbe, die Familien und die Randregionen, deren Bewohner aufs Auto angewiesen sind.

Noch reden wir nur von der reichen Schweiz. Überträgt man Gössis Ansatz, wie es das Pariser Klimaabkommen will, auf die ganze Welt, resultiert Wohlstandsvernichtung im globalen Stil. Der planwirtschaftliche Eingriff würde Millionen von Menschen in Afrika, Indien und Asien um die Chance eines wirtschaftlichen Fortschritts bringen.

Bewohner ganzer Regionen, die dank den fossilen Energien endlich am Anfang einer industriellen Entwicklung stehen, sähen sich zurückkatapultiert in den Zustand von Sklaven, von passiven Empfängern westlicher Entwicklungshilfe, solange der Westen dann noch in der Lage sein wird, diese Entwicklungshilfe zu bezahlen.

Schon einmal wurde der Freisinn von einer ähnlichen Welle spontaner Unbedachtsamkeit erfasst, und zwar nach der Reaktorkatastrophe von Fukushima, die allerdings gar keine Reaktorkatastrophe war, sondern eine Tsunami-Katastrophe, die sich aufgrund zu tiefer Schutzmauern des Kraftwerks zu einer Reaktorkatastrophe auswachsen konnte.

Ungeachtet solcher Nuancen und obschon sich die Wahrscheinlichkeit eines Tsunamis im schweizerischen Mittelland in einem statistisch vernachlässigbaren Risikobereich bewegt, machten die Freisinnigen damals mit – es war ebenfalls Wahljahr – beim überstürzten Ausstieg aus der Kernenergie. Was jetzt allerdings im krassen Widerspruch steht zur freisinnigen Klimawende, denn AKW produzieren, wie man weiss, kein CO2, welches die FDP heute wiederum als Todfeind des Klimas ins Visier genommen hat.

Natürlich sind es genau solche Widersprüche, die mich etwas zweifeln lassen an der Weisheit der gegenwärtigen Schweizer CO2- und Klimapolitik, diesem oft wortgetreuen Nachbeten jener Klimakongresse und Klimakonferenzen, an denen Wissenschaftler zu Aktivisten und Politiker zu Bewahrern, ja Rettern des Planeten werden.

Weltrettung und Postautos

An einem ihrer letzten grossen Auftritte im Bundeshaus hat Umweltministerin Doris Leuthard noch einmal die Parlamentarier einschwören wollen auf die bedingungslose Einhaltung der Pariser Klima- und CO2-Ziele. Sie sprach hier längst nicht mehr im Namen des Gremiums, dem sie angehört, sondern im Namen der Zukunft, im Namen der Menschheit – eine planetarische Schöpfungsmission, die allen, die sich als Teil davon empfinden, sicherlich ein erhebendes Gefühl bereitet.

Vermutlich war ich nicht der Einzige, der bei diesem gekonnten Theater an die gute alte Postauto AG denken musste, deren einstiger Chef, einer von Leuthards Untergebenen, wegen massiven Subventionsbetrugs möglicherweise bald für fünf Jahre ins Gefängnis wandern muss. Für einen Moment zischte dieser unfreundliche Gedanke durch mein Hirn: Wie kann eine Politikerin, die schon mit ihren Postautosubventionen überfordert ist, sich zuständig und in der Lage wähnen, das doch unendlich viel komplexere Weltklima in den Griff zu bekommen?

Die Antwort ist natürlich einfach. Das eine hängt direkt mit dem anderen zusammen. Früher haben Politiker internationale Konflikte angezettelt, wenn sie zu Hause versagten. Heute bietet sich den Staatenlenkern die Klimapolitik oder vor ein paar Jahren noch der Kampf gegen das internationale Feinstaubproblem als Fluchtweg, um aus der unbewältigten Komplexität ihres konkreten Verantwortungsbereichs in die erhabene Verantwortungslosigkeit eines globalen Weltheilungsprojekts abzuheben.

Wenn Gelehrte zu Propheten werden

Womit wir bei meinem zweiten grossen Unbehagen an der gegenwärtigen Klimadiskussion angelangt sind. Ich spreche von ihrer religiösen Dimension. Religion bezeichnet das spezielle Verhältnis des Menschen zur Schöpfung und zu deren Schöpfer, zu Gott. Menschen hatten in der Geschichte immer wieder die Tendenz, sich mit dem Höchsten, sich mit Gott, zu verwechseln. Das Christentum ist die religiöse Antwort auf dieses Ur-Problem des religiösen Grössenwahns, nach dem sich die Menschen für Gott halten können. Es sind die Christen, die den Menschen diesen Hang zur Selbstvergottung seit über 2000 Jahren auszureden versuchen, wobei die Christen, da auch nur Menschen, periodisch selber dieser Versuchung erlegen sind, was dann wiederum für Reformationen und für Gegenreformationen gesorgt hat.

Zumindest einen Hauch dieses anmassenden Selbstvergötterungskults glaube ich auch bei gewissen Klimapolitikern und Klimaforschern zu erkennen, dieses messianisch-apokalyptische Sichhineinsteigern in eine Art Weltuntergangstrance, die sich jede weitere Diskussion verbietet, die jeden Zweifler verdammt, früher hätte man von Blasphemie gesprochen, heute sind es die «Klimaleugner», denen alles Mögliche unterstellt wird; was für ein monströser Begriff, eine Anspielung natürlich auf die Leugner des Völkermords an den Juden, das nach wie vor grösste denkbare intellektuelle Verbrechen der aufgeklärten Welt.

Kürzlich war ich an einem Vortrag des in Bern lehrenden berühmten Schweizer Klimaforschers, Professor Thomas Stocker, unbezweifelbar eine Kapazität seines Faches, aber eben auch ein Gelehrter, der den Rubikon zum Aktivisten überschritten hat.

Auf seinen Kurven und Diagrammen wird ein in sich geschlossener, schwarzweisser Sinnzusammenhang reproduziert, eine Geschichte von Schuld und Bestrafung, eine Art Mythos, in dem die Menschen mit ihren Verbrennungsmotoren die Rolle des zentralen Sünders spielen. Ihr Wirken, und nur ihr Wirken, ist verantwortlich dafür, dass sich die Erde wie ein Glutofen aufheizt.

Mit wissender Überlegenheit knipst Stocker seine Schaubilder an, die uns eine Zukunft mit überall dunkelroten Zonen zeigen. Dort, so erfahren wir, wird die «Anzahl der Tage mit Risiko Hitzetod» im Jahr 2100 (!) auf über 200 bis 365 steigen, tödliche Hitzekammern, in denen die Menschen verglühen werden. Es spricht hier nicht mehr der Universitätsprofessor, sondern der Prophet, der grossräumig den Untergang weissagt, aber auch den rettenden Schlüssel in der Hand hält, um die weltweite Apokalypse abzuwenden. Weniger fliegen und Auto fahren, lauten Stockers läuternde Rezepte.

Kuriose Kinderheilige

Natürlich passt Greta Thunberg, die kuriose Kinderheilige aus dem Norden, fugenlos in diese Ergriffenheitsstimmung eines kollektiven Temperaturanstiegs.

Immer dann, wenn die Menschen von religiösen Schauern gepackt werden, wenn sie das grosse Entsetzen vor den Folgen ihrer eigenen Sündhaftigkeit ereilt, und sei es nur das allzu bedenkenlose Verbrennen von Erdöl oder die unbedachte Sonntagsfahrt, die man auch mit dem Velo hätte absolvieren können, dann konzentriert sich ihr Bangen und Hoffen auf fleischgewordene Abgesandte des Himmels, früher auf Heilige, Mönche und Fetischpriester, auf Schlangenölverkäufer und Teufelsaustreiber oder eben heute auf jene seltsame Schwedin, die unter den Augen der Weltpresse in Davos ihr globales Projekt verkünden durfte, nämlich die Menschheit punkto Klima nicht aufklären, sondern «in Panik» versetzen zu wollen.

Ihr vor dem offiziellen Logo des World Economic Forum emotionslos abgelesenes Statement erinnerte tatsächlich an die dunklen Prophezeiungen mittelalterlicher Bussprediger, die wie heute Greta ohne jeden Luxus, in Lumpen, barfüssig, obdachlos – Greta campierte in einem Zelt – gegen menschliche Verkommenheit und Sittenverfall zu Einsicht und Umkehr aufriefen. Greta drückte es so aus: «Wir haben nicht einmal mehr zwölf Jahre, um unsere Fehler ungeschehen zu machen.» Es brauche jetzt «noch nie dagewesene Veränderungen in allen Bereichen der Gesellschaft».

Normalerweise würde der Aufruf einer minderjährigen Schülerin zum Totalumbau unserer Zivilisation innerhalb von zwölf Jahren wohl als Hinweis auf eine gestörte Wahrnehmung, als eine Form von kindlichem Wahnsinn interpretiert. In einer allgemein religiös aufgeladenen Stimmung allerdings, in einem Wahljahr obendrein, können solche Erscheinungen eine politische Eigendynamik entwickeln, wie ein Fieberschub, der immer mehr Leute ergreift, die sich dann eben ganz konkret an der Idee berauschen, sie seien nicht nur wirklich in der Lage, den Planeten durch Autos, Ölheizungen und Flugzeuge zu vernichten, sondern sich darüber hinaus auch für fähig halten, den Planeten, den sie zu zerstören im Begriff sind, wieder zu retten, die Schöpfung zu bewahren, den verärgerten Sonnengott zu besänftigen, indem sie Busse tun und materielle Dinge opfern.

Und wehe dem, der die von ihren Allmachts- und Schöpferfantasien betrunkenen Menschen von ihrem religiösen Grössenwahn herunterholt! Wer das Werk des Höchsten zu verwirklichen glaubt, will sich von nichts und niemandem dabei stören lassen. Entsprechend giftig bis feindselig fallen denn auch die Reaktionen der Tiefgläubigen aus, wenn sie in ihrem Klimagottesdienst von Ungläubigen behelligt werden.

«Klima-Erwärmungs-Hysterie»

Liegt denn diesem gebieterischen Klima-Rigorismus wenigstens ein solides wissenschaftliches Fundament zugrunde? Haben wir es wirklich, wie gelegentlich zu lesen ist, mit einem 97-Prozent-Konsens unter Klimatologen zu tun, was Zustand, Ursachen und Folgen der Weltklima-Erwärmung betrifft? Die Antwort lautet schlicht und einfach nein.

Was der Gottesdienst ausblendet, ist die Tatsache, dass es namhafte Meteorologen und Klimatologen gibt, die es ganz anders sehen. Ich bin kein Fachmann. Ich kann nicht entscheiden, wer recht hat, aber ich nehme zur Kenntnis, dass es bei ganz entscheidenden Fragen, zum Beispiel der Schadenswirkung von CO2, grundlegende wissenschaftliche Differenzen unter Forschern gibt.

Nehmen wir zum Beispiel den bereits erwähnten Richard Lindzen. In einem Vortrag in London vor einem Jahr, den ich mir auf Youtube angeschaut habe, erklärt der emeritierte Professor für Meteorologie am MIT, in Chicago und Harvard, wie unser «hochkomplexes Multifaktor-Klimasystem» funktioniert. Er spricht von einer insgesamt «geringfügigen Erwärmung» seit dem Ende der Kleinen Eiszeit vor 200 Jahren.

Seine interessantesten Befunde lauten, erstens: Das Weltklima kann sich stark verändern, ohne den geringsten äusseren Einfluss. Allein das Zusammenwirken der Ozeane und der Atmosphäre produziert Schwankungen. Zweitens: CO2 ist eine Treibhausgassubstanz, aber bei weitem nicht die wichtigste. Und der anteilsmässig kleine menschengemachte CO2- Einfluss auf den «enormen natürlichen Energieaustausch» zwischen Ozeanen, Atmosphäre und Biosphäre sei noch geringfügiger. Es sei deshalb wissenschaftlich unhaltbar, das CO2 zur «kontrollierenden Variable» der Weltdurchschnittstemperatur zu erklären.

Ausserdem, führt Lindzen aus, gebe es keinen Hinweis auf eine Zunahme extremer Wetterereignisse und stärkerer Stürme. Speziell kritisiert er die Ungenauigkeit und mangelnde Prognosefähigkeit jener Klimamodelle, die der Weltkongress der Klimawandelforscher, IPCC, seinen Warnungen zugrunde legt. «Es gibt Modelle für jedes Resultat.» Es sei, «wie wenn ein Gewehrschütze schiesst und dann das, was er zufällig getroffen hat, hinterher zum Ziel erklärt». Lindzen nennt das Ganze eine «Erderwärmungs-Hysterie», die darauf abziele, «die freie Marktwirtschaft abzuschaffen».

Ohne sich auf diese oder jene Seite zu schlagen, darf die Frage gestellt werden: Ist es wirklich vernünftig, den Totalumbau unserer Energieversorgung, unseres Wirtschaftsmodells und unserer Lebensweise auf der Grundlage einer ungesicherten Extremtheorie zum Thema CO2 voranzutreiben? Und ist es weitsichtige Politik, heutigen und kommenden Generationen gewaltige Kosten einer «Energiewende» aufzubürden (siehe Kasten Seite 18), die auf Erkenntnissen aufbaut, die alles andere als unbestritten sind? Ich habe da einfach meine ernsthaften Zweifel.

Welt wird immer grüner

Ja, es wird wärmer. Aber niemand weiss, wie lange es noch wärmer werden wird. Und niemand weiss, ob und wie der Mensch das Weltklima überhaupt steuern oder beeinflussen kann. Nicht einmal zur Bedeutung des CO2 gibt es einen klaren Konsens. Für die einen ist es Gift, für andere sogar ein Segen.

Bei meinen Recherchen stiess ich auf die Arbeit eines Ranga Myneni, Professor für Umweltwissenschaft an der Universität Boston. Anhand von Satellitendaten konnte er nachweisen, dass sich im Gefolge des CO2-Anstiegs die weltweiten Grünflächen während der letzten dreissig Jahre um 14 Prozent ausgebreitet haben, tropische Regenwälder, die subarktische Taiga, Grasland, Halbwüsten und landwirtschaftliche Gebiete seien gleichermassen von der Vergrünung betroffen. Es sei so, schreibt Myneni, wie wenn der Erde ein grüner Kontinent von der doppelten Festlandfläche der USA hinzugefügt worden sei.

Die Welt wird ein bisschen wärmer, aber vor allem wird sie immer grüner. Klar, es mag auch andere Befunde geben, aber als Nichtfachmann stelle ich bescheiden fest: Das von Greta Thunberg bis Petra Gössi universell verteufelte Treibhausgas CO2 hat, wenn überhaupt, nicht nur schädliche, sondern nachweislich auch höchst erfreuliche Nebenwirkungen. Wie dem auch sei: Nichts rechtfertigt die gewaltigen Eingriffe des Staates in die Wirtschaft und in unser Leben mit dem angeblichen Ziel, ein Klima zu retten, das unserer Rettung möglicherweise gar nicht bedarf.

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)*  Anmerkung der EIKE-Redaktion:

Dieser Artikel ist zuerst erschienen in der WELTWOCHE Zürich : Müssen wir das Klima retten ?| Die Weltwoche, Nr. 8 (2019)| 21. Februar 2019 ; http://www.weltwoche.ch/

EIKE dankt der Redaktion der WELTWOCHE und dem Autor ROGER KÖPPEL für die Gestattung der ungekürzten Übernahme des Beitrages.

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Bremen ohne Kohle? Wie sich die „Kämpfer“ organisieren und vor allem finanzieren!

In Bremen haben sich unter‭ „‬Federführung‭“ ‬der Klimawerkstadt Bremen verschiedene Anti-Kohle-Bündnisse gebildet,‭ ‬die der Kohleindustrie den Kampf angesagt haben und eine Abschaltung aller Kohlekraftwerke forder.‭ ‬Am besten ab sofort.‭ ‬Wer steckt dahinter‭? ‬Das möchte ich hier einmal kurz beleuchten.‭

Die Bremer Klimawerkstadt

Im Jahr‭ ‬2012‭ ‬wurde in Bremen das Projekt Klimawerkstadt gegründet.‭ ‬Der Verein Sozialökologie e.V.‭ ‬und Ökostadt Bremen e.V.‭ ‬haben das Projekt im Juni‭ ‬2012‭ ‬ins Leben gerufen.‭ ‬Ziel des Projekts‭ „‬Bremer Klimawerkstätten‭“ ‬war es,‭ ‬Bremer Bürgerinnen und Bürger in ihrer Entwicklung hin zu zukunftsfähigen Lebensstilen zu unterstützen:‭ ‬klimafreundlich,‭ ‬ressourcenschonend,‭ ‬selbstbestimmt und kreativ.‭ ‬Dafür wurde das Projekt bereits‭ ‬2012‭ ‬vom Senator für Umwelt,‭ ‬Bau und Verkehr‭ (‬GRÜNE‭) ‬gefördert und wird heute noch vom grünen Umweltressort gefördert.‭ ‬Die Klimawerkstadt Bremen wird weiter vom Bundesministerium für Umwelt,‭ ‬Naturschutz und nukleare Sicherheit gefördert.‭

Die Bremer Ortsgruppe Ende Gelände

Ende Januar‭ ‬2019‭ ‬wurde von der Klimawerkstadt Bremen die Ortsgruppe Ende Gelände Bremen ins Leben gerufen.‭ ‬Unter dem Motto,‭ „‬die Ergebnisse der Kohlekomission werden nicht unbeantwortet bleiben.‭ ‬Liebe Klimakämpfer*innen,‭ ‬das Jahr‭ ‬2018‭ ‬war ein großer Erfolg für die‭ ‬Klimagerechtigkeitsbewegung‭!‬ Immer mehr Menschen sehen,‭ ‬dass es so wie es ist nicht weiter gehen kann:‭ ‬die kapitalistische Produktionsweise zerstört unser aller Lebensgrundlage.‭ ‬Und dies geschieht trotz aller Versprechungen von Politik und Wirtschaft nicht langsamer sondern immer schneller.‭ ‬Doch‭ ‬2018‭ ‬hat uns auch Mut gemacht.‭ ‬Wir haben wieder gelernt,‭ ‬dass wir gemeinsam etwas bewirken können:‭ ‬tausende Menschen haben sich für den Erhalt des Hambacher Forsts gerade gemacht und mit Ende Gelände haben wir gezeigt,‭ ‬dass massenhafter ziviler Ungehorsam das vielleicht wirksamste Mittel gegen Klimawandel ist.‭ ‬Und so wollen wir‭ ‬2019‭ ‬auch weiter machen‭!“

 

Inzwischen hat sich unter Federführung der Klimawerkstadt Bremen,‭ ‬der Ende Gelände Ortsgruppe Bremen und Schülern,‭ ‬die jeden Freitag in Bremen an den Fridays for Future Demonstrationen teilnehmen ein Bündnis mit‭ „‬Bremen ohne Kohle‭“ ‬gegründet.‭

Das Bündnis‭ „‬Bremen ohne Kohle‭“

Das Bündnis‭ „‬Bremen ohne Kohle‭“ ‬besteht aus verschiedenen Organisationen und Einzelpersonen.‭ ‬Das Bündnis schreibt auf seiner Internetseite:‭ „‬Wir kämpfen für ein ‭ ‬Bremen in dem weder Kohle verbrannt wird noch finanzielle Mittel in die Kohleindustrie fließen.‭ ‬Wir ‭ ‬fordern daher unter anderem den sofortigen Kohleausstieg Bremens.‭ ‬Nachdruck verleihen wollen wir unseren ‭ ‬Forderungen vor allem mit Hilfe von ‭ ‬kreativen,‭ ‬öffentlichkeitswirksamen und wenn nötig auch störenden Aktionen.‭“

Es geht u.a.‭ ‬auch darum den Verkehr zu blockieren und mit Aktionen Aufmerksamkeit für die gemeinsame Sache zur erreichen,‭ ‬wie mir die Bündnisteilnehmer mitteilten.‭

Wer steckt hinter der Klimawerkstadt Bremen‭?

Die Interventionistische Linke Bremen ist Ansprechpartner der Klimawerkstadt Bremen.‭ ‬Alle Aktionen der Klimawerkstadt laufen unter der E-Mail-Adresse der‭ ‬Interventionistischen Linken Bremen.‭ ‬Diese organisiert jeden Mittwoch um‭ ‬20:15‭ ‬bzw.‭ ‬20:30‭ ‬Uhr Treffen in der‭ ‬KlimaWerkStadt Bremen/Neustadt‭ (‬Westerstraße‭ ‬58,‭ ‬28199‭ ‬Bremen‭)‬.‭ ‬Sitz der‭ ‬Interventionistischen Linken Bremen ist in der‭ ‬St.-Pauli-Str.‭ ‬10-12‭ ‬im Bremer-Viertel.‭

Aktivisten der IL sind zudem im Asta an der Universität Bremen zu finden (Ex-Hochburg der K-Gruppen in Bremen) und am Hochschulring am Unisee, wohin die Gartenbesetzer umgesiedelt sind nachdem im Findorff ein Neubaugebiet hochgezogen wurde.

Auch das Bündnis‭ „‬Bremen ohne Kohle‭“ ‬hat den Sitz gemäß Impressum im Bremer-Viertel.

Das Bremer-Viertel

Das Bremer-Viertel ist bekannt für seine linke und grüne Szene.‭ ‬Rudi Dutschke trat dort schon‭ ‬1967‭ ‬in der Lila Eule auf,‭ ‬um die Weltrevolution zu propagieren.‭ ‬1967‭ ‬wetterte dabei der Soziologiestudent und Studentenführer in Bremen in der Lila Eule gegen das Establishment,‭ ‬gegen manipulierende Eliten und eine Lügenpresse.‭ ‬Auch der Roman/‭ ‬Film Neue Vahr Süd von Sven Regner spielt zum Großteil im Viertel von Bremen.‭

Wer ist die‭ ‬Interventionistische Linke‭ (‬IL‭)?‬

Die‭ ‬Interventionistische Linke‭ (‬IL‭) ‬ist eine linksradikale‭ ‬Organisation mit etwa‭ ‬850‭ ‬Mitgliedern.‭ ‬Sie wurde zum Jahreswechsel‭ ‬2005‭ ‬als Bündnis aus rund‭ ‬30‭ ‬deutschen und österreichischen Ortsgruppen sowie Einzelpersonen gegründet.‭ ‬Die Interventionistische Linke beschreibt sich selbst als‭ „‬multizentrische postautonome Organisation‭“‬,‭ ‬welche die‭ „‬Abschaffung aller Verhältnisse,‭ ‬in denen der Mensch ein erniedrigtes,‭ ‬ein geknechtetes,‭ ‬ein verlassenes,‭ ‬ein verächtliches Wesen ist‭“ ‬anstrebe und sich damit auf Karl Marx beruft.‭ ‬Bereits‭ ‬1999‭ ‬fanden erste Kooperationen der späteren Bündnispartner statt,‭ ‬mit dem Ziel,‭ „‬nach der misslungenen linksradikalen Mobilisierung gegen den G8-Gipfel in Köln‭“ ‬den‭ „‬Tiefpunkt‭“ ‬der radikalen Linken in Deutschland zu überwinden.‭

Nach einem mehrjährigen Diskussionsprozess veröffentlichte die IL‭ ‬2014‭ ‬das sogenannte‭ „‬Zwischenstandspapier‭“‬,‭ ‬in dem ihre Ziele genauer theoretisch bestimmt wurden.‭ ‬Demnach möchte die IL eine Linke sein,‭ ‬die‭ „‬selbstbewusst und sprechfähig in politische Kämpfe eingreift und fähig ist,‭ ‬auch außerhalb ihrer Subkulturen,‭ ‬Kieze und Freiräume zu agieren.‭“ ‬Das Zwischenstandspapier erklärt‭ „‬Patriarchat,‭ ‬Rassismus und Kapitalismus insgesamt‭“ ‬zu Gegnern der IL.‭ ‬Diese wolle man bekämpfen und‭ „‬immer wieder neue Allianzen‭“ ‬suchen und‭ „‬lieber Fehler machen und aus ihnen lernen,‭ ‬anstatt sich im Zynismus der reinen Kritik zu verlieren.‭“ ‬In der Wahl ihrer Mittel dazu sieht sich IL in der Tradition von Karl Marx.‭ ‬Sie setzt auf‭ „‬den revolutionären Bruch‭“‬,‭ ‬um‭ „‬alle Formen von Unterdrückung,‭ ‬Entrechtung und Diskriminierung‭“ ‬zu überwinden.‭

Zu den bundesweiten Hauptprojekten der IL gehörten bzw.‭ ‬gehören der G8‭ ‬Gipfel in Heiligendamm,‭ ‬Castor Schottern,‭ ‬Stopp Nato,‭ ‬Ende Gelände und Dresden Nazifrei.‭ ‬Die IL ist Mitglied im Bündnis Aufstehen gegen Rassismus,‭ ‬das sich gegen die AfD und Pegida wendet.‭

Anzumerken ist in diesem Zusammenhang,‭ ‬dass das Attentat im Januar‭ ‬2019‭ ‬auf den Bremer AfD-Politiker Frank Magnitz unweit dem Büro der IL im Bremer-Viertel stattfand.‭ ‬Das Büro der IL ist nur‭ ‬150‭ ‬m weit vom Anschlagort am Bremer Goethetheater entfernt.‭

Neue Aktionen des Bündnis‭ “‬Bremen ohne Kohle‭”

Das Bündnis‭ „‬Bremen ohne Kohle‭“ ‬hat gerade eine neue Aktion gestartet.‭ ‬Dabei wird dafür geworben das Licht für eine Minute auszuschalten,‭ ‬um Kohle einzusparen.‭ „‬Bremen ohne Kohle‭“ ‬schreibt:‭ „‬Schalte auch du diesen Samstag um‭ ‬20‭ ‬Uhr dein Licht für eine Minute aus und schick uns ein Video davon.‭ ‬Denn jede Minute in der weiter Kohle verbrannt werden ist eine Minute zu viel‭!“

Wie sieht die Realität aus‭?

Bremen-CO2-Kohle

Bremens Energieversorgung‭ (‬Strom,‭ ‬Heizung,‭ ‬Verkehr‭) ‬basiert zu über‭ ‬50%‭ ‬auf Steinkohle und zu über‭ ‬90%‭ ‬auf konventionelle Energieträger wie Steinkohle,‭ ‬Erdöl und Erdgas.‭ ‬Nur ca.‭ ‬5%‭ ‬der Energieversorgung in Bremen kommt aus sogenannten Erneuerbaren Energien.‭ ‬Die Stromversorgung Bremens basiert auch nur zu‭ ‬12%‭ ‬auf Erneuerbaren Energien.‭ ‬Ein Ausbau ist auch nicht möglich,‭ ‬da Bremen schlichtweg die Fläche und das Geld dafür fehlt.

 

Fernwärmenetz Bremen

Rund‭ ‬50%‭ ‬der CO2-Emissionen Bremens produzieren die Stahlwerke Bremen.‭ ‬Nur ca.‭ ‬25%‭ ‬die Kohlekraftwerke Bremen Hafen,‭ ‬Farge und Hastedt.‭ ‬Die CO2-Emissionen in Bremen betragen im Jahr rund‭ ‬13‭ ‬Millionen Tonnen CO2‭ ‬und haben sich seit‭ ‬1990‭ (‬großteils unter rot-grüner Regierung‭) ‬kaum reduziert.‭ ‬Die Grünen‭ (‬Bau-‭ ‬und Umweltressort‭) ‬in Bremen planen bis‭ ‬2025‭ ‬alle Kohlekraftwerke in Bremen abzuschalten.‭ ‬Für die Stahlwerke Bremen sind keine großen Einsparungsmaßnahmen angedacht,‭ ‬nur ein Kraftwerksneubau,‭ ‬der wie bisher das bei der Stahlproduktion anfallenden Hüttengas zur Stromherstellung nutzt.‭ ‬U.a.‭ ‬für das Stahlwerk selbst und die Deutsche Bahn/‭ ‬Bahnstrom.‭

 

Das Kohlekraftwerk Hafen versorgt einen Großteil des Bremer Westens mit Strom und Fernwärme.‭ ‬Das Kohlekraftwerk Hastedt versorgt einen Großteil des Bremer Ostens mit Strom und Fernwärme.‭ ‬Diese Kraftwerke gedenken die Bremer Grünen bis‭ ‬2025‭ ‬abzuschalten,‭ ‬Ende Gelände und das Bündnis‭ „‬Bremen ohne Kohle‭“ ‬möchten die Kraftwerke ab sofort abschalten.‭ ‬Damit gehen in Bremer Westen und Osten die Lichter und Heizungen aus,‭ ‬wenn man Bremen nicht aus dem Umland mit Strom und Wärme versorgt.‭ ‬Genau das fordert das Bündnis‭ „‬Bremen ohne Kohle‭“ ‬mit seinen Aktionen die durch die Grünen in Bremen und das Bundesumweltministerium über die verschiedenen Unterorganisationen mit gefördert werden.‭ ‬

Das Land Bremen und die Bundesregierung fördert somit mit die sofortige Abschaltung von Kohlekraft und somit von Strom und Wärme in Bremen.‭ ‬Und das geschieht nicht nur in Bremen,‭ ‬sondern bundesweit.‭ ‬Ziviler Ungehorsam wird gefördert,‭ ‬um die kapitalistische Produktionsweise der Energieversorger zu torpedieren.‭ ‬Das Kraftwerk Hafen und das Kraftwerk Hastedt gehören der swb,‭ ‬ehemals Stadtwerke Bremen.‭ ‬Die Stadtwerke Bremen wurden‭ ‬1999‭ ‬von der Freien Hasestadt Bremen veräußert und privatisiert.‭ ‬Nun möchte man die Kraftwerke den privaten Betreibern möglichst wieder entziehen,‭ ‬oder am besten ganz dicht machen.‭ ‬Hauptakteur dahinter ist die‭ ‬Interventionistische Linke‭ (‬IL‭) ‬Bremen.‭ ‬Dies dürfte auch der rot-grünen Regierung in Bremen bekannt sein. Allerdings dürfte der Mehrheit der Demonstranten nicht bekannt sein, für wen und was sie dort demonstrieren. Diese werden einfach instrumentalisiert.

Der Beitrag erschien zuerst bei ScienceSceptical hier




Kindersoldaten der Linken

Zwar trete ihre Partei an der Klima-Demo «nicht sichtbar» auf, erklärte Maja Haus, Co-Präsidentin der Jungen Grünen, letzte Woche gegenüber SRF. Aber: «Wir haben unsere Mitglieder aufgerufen, in der ganzen Schweiz an diesen Protesten teilzunehmen.» Im Januar habe man bereits hundert neue Mitglieder anwerben können, frohlockte Haus, dreimal mehr als üblich. Welch ein Start ins Wahljahr.

Jonas Kampus, Gymnasiast aus Wetzikon ZH und einer der führenden Köpfe der Klimabewegung, mahnt derweil Zurückhaltung an. Zwar gehört auch Kampus den Jungen Grünen an. Doch das hängt er nicht an die grosse Glocke. Denn die Streiks und Demos sollen den Anschein eines spontanen, politisch unverdächtigen Aufstandes besorgter Jugendlicher vermitteln.

Doch auffallend viele der Wortführer, die via Medien den Klimafrevel anprangern, gehören den Jungsozialisten (Juso) oder den Jungen Grünen (JG) an. Meistens wird diese Bindung aber verschwiegen oder bestenfalls beiläufig erwähnt. Ob Gianna Strobel (Juso Biel), Lena Merz (JG Luzern), Leo Tinguely (Juso Freiburg), Miriam Rizvi (Juso St. Gallen), Gianna Catrina (JG Graubünden) oder Sandro Covo (Juso Aargau) – wenn die Grünschnäbel mit dem Megafon die Erwachsenen belehren und die klimatische Apokalypse beschwören, meiden sie die Erwähnung politischer Parteien.

Als sich am 30. Dezember 2018 rund 150 Klimaaktivisten in der Reitschule zu Bern trafen, um die nationale Demo vom vergangenen Wochenende zu organisieren, leitete die 21-jährige Nadia Kuhn die Versammlung. Nadia Kuhn ist Co-Präsidentin der Zürcher Juso. Womit nicht unterstellt sei, dass die Klimaaktivisten alle ferngesteuert wären. Ihre Radikalforderungen – Ausrufung des Klimanotstandes, Nullemission bis 2030 – wurden basisdemokratisch beschlossen.

Das ändert nichts daran, dass der Aufstand von unten von langer Hand geplant war, und zwar von Profis. Eine führende Rolle spielte die so genannte Klima-Allianz Schweiz. Es handelt sich dabei um einen Verbund von 78 zum Teil finanzkräftiger und einflussreicher NGOs wie Greenpeace, Brot für alle, Fastenopfer, Public Eye, Solidar Suisse, WWF, VCS, Heks, Helvetas, Myclimate, dem auch die Gewerkschaften und alle Linksparteien angehören.

Wenn man sich das geballte Mobilisierungspotenzial der diskreten Einflüsterer vor Augen hält, erstaunt höchstens, dass am vergangenen Samstag nicht mehr als 30 000 oder – je nach Quelle und ideologischer Schlagseite – 65 000 der 8,5 Millionen Einwohner dieses Landes auf der Strasse protestierten. Jede mittelprächtige Flugschau mobilisiert mehr Menschen (aber natürlich nicht so viele Journalisten).

Der Einsatz von Kindersoldaten im Kreuzzug gegen den drohenden klimatischen Weltuntergang wurde im Ausland bereits ausgiebig erprobt. Die Ikone dieser Bewegung ist der schwedische Teenager Greta Thunberg, Stargast bei der Uno-Klimakonferenz in Kattowitz. Mit ihrem Motto «Ich will, dass ihr in Panik geratet» stahl sie beim Weltwirtschaftsforum in Davos den angereisten Wirtschafts- und Politgrössen die Show. Eine von den Juso organisierte und von der nicht mehr ganz so jungen Jungsozialistin Tamara Funiciello angeführte Demo (Motto: «System change, not climate change») stimmte in Davos schon mal auf das ein, was noch kommen würde.

Die Parteien und NGOs bestreiten zwar, dass sie direkt Einfluss auf die Klimajugend nehmen. Wie Juso-Klima-Aktivist Jonas Kampus dem Tages-Anzeigeranvertraute, begnügen sich die etablierten Kräfte damit, die Aktionen mit Aufrufen auf ihren Websites, logistischem Support und einem gelegentlichen Zustupf aus der Spesenkasse zu unterstützen. Mehr ist für einen Schulstreik oder eine Demo allerdings auch nicht nötig. Das Protestieren muss man den meisten Teenagern nicht beibringen.

Politik an der Schule

Tatsache ist, dass die Klimawarner in den Schulen schon lange still, aber effizient Einfluss nehmen. Federführend ist in dieser Disziplin die via Klimaabgabe auf Flugtickets auch indirekt mit Steuergeldern finanzierte NGO Myclimate. Allein letztes Jahr wies Myclimate im Budget 1,59 Millionen Franken für «Klimaerziehung» aus. Damit drillte die NGO gemäss eigenen Angaben 24 002 Schüler/-innen zu «Klimapionieren». Professionelle Klimaprediger von Myclimate schwärmen Tag für Tag in die Volksschulen aus. Mit sogenannten Impulslektionen führen sie schon Kindergärtlern den Frevel vor Augen, den ihre Eltern am Klima begehen und begangen haben.

Richtig politisch wird es dann im Gymnasium. So wandte sich etwa eine Aktionsgruppe der Kantonsschule Zürcher Oberland unter der Leitung von Geschichtslehrer Daniel Wiedenkeller im vergangenen Dezember via Mail an alle «Parlamentarier*innen des Kantons Zürich» mit dem Betreff: «Klimazusammenbruch bedroht elementare Menschenrechte und CO2-Gesetz». Die unfrohe Botschaft endete mit einer unverhohlenen Drohung: «Und denken Sie daran: Viele von uns werden nächstes Jahr zum ersten Mal wählen – und wir sind gut vernetzt . . .»

Zu den Klima-Aktivisten um Lehrer Wiedenkeller gehört übrigens auch der bereits erwähnte Juso-Politiker Jonas Kampus. Man stelle sich vor, die Junge SVP würde zusammen mit einem Lehrer einen derartigen Aufruf gegen die Überfremdung lancieren. Eine Debatte über den Missbrauch von Schülern zu politischen Zwecken wäre garantiert.

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)**  Anmerkung der EIKE-Redaktion :

Dieser Artikel ist zuerst erschienen in der WELTWOCHE Zürich : Kindersoldaten der Linken | Die Weltwoche, Nr. 6 (2019)| 7. Februar 2019,  http://www.weltwoche.ch/

EIKE dankt der Redaktion der WELTWOCHE und dem Autor ALEX BAUR  für die Gestattung der ungekürzten Übernahme des Beitrages.

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Wissen­schaftler reagieren auf den Hype-Alarm im jüngsten natio­nalen Klima-Zustands­bericht

Der Astronom und Populär-Wissenschaftler Carl Sagan sagte: „Außerordentliche Behauptungen erfordern außerordentliche Beweise“. Allerdings ignorierten die Mainstream-Medien diesen klugen Ratschlag in ihrem atemlosen Bemühen, die apokalyptischen Projektionen im NCA 4 sofort zu veröffentlichen. Wie üblich plapperten die Mainstream-Medien die alarmierendsten Behauptungen nach, welche in der Summary und dem Overview des Reports aufgestellt worden sind. Ein Beispiel: Die Schlagzeile des Nachrichtenkanals CNN vom 26. November bzgl. des Reports lautete: „Klimawandel lässt die US-Wirtschaft schrumpfen und wird Tausende töten, warnt ein Report der Regierung“. Es ist unglaublich, aber die Medien ignorierten schlicht und ergreifend die Tatsache, dass Daten im Inneren des Reports den Katastrophen-Behauptungen bzgl. Hurrikanen, Dürren und Buschfeuern widersprechen. In der Analyse des NCA 4-Entwurfs seitens des Heartland Institute, veröffentlicht unter dem Titel [frei übersetzt] „Bewertung des NCA 4-Entwurfs“ wird belegt, dass Daten ignoriert, fragwürdige Verfahren durchgeführt und Szenarien oftmals auf absurden Hypothesen beruhend aufgestellt wurden, was zu nachweislich falschen Beschreibungen des gegenwärtigen Klimazustandes der Erde führte ebenso wie zu ängstigenden Prophezeiungen für die Zukunft. Im finalen NCA 4 wurden diese apokalyptischen Prophezeiungen mit Steroiden aufgeblasen.

Statt meiner persönlichen Kritik am NCA 4 möchte ich in diesem Beitrag Wissenschaftler zu Wort kommen lassen, welche der Katastrophen-Kakophonie im NCA 4 nicht zustimmen. Zunächst hier das Votum von Jay Lehr, dem Wissenschafts-Direktor am Heartland Institute:

Ich habe noch nie derartig offensichtlich absurde Schlussfolgerungen gesehen, welche vollkommen aus mathematischen Modellen stammen, die nur eine begrenzte Anzahl von Variablen berechnen. Natürlich dient diese schäbige Wissenschaft seitens von Obama ernannten Bürokraten ihrem wirklichen Zweck: Erzeugung eines vorbestimmten politischen Ergebnisses, mittels welchem den UN mehr Macht und Geld zugespielt wird.

Die physikalischen Beweise zeigen eindeutig, dass sich der Anstieg des Meeresspiegels nicht beschleunigt. Häufigkeit und Stärke von Hurrikanen sind seit Jahren rückläufig und nehmen nicht zu. Gleiches gilt für Tornados, Überschwemmungen und Waldbrände. Tatsächlich gibt es keinen einzigen Beweis dafür, dass eine weitere Zunahme von Kohlendioxid-Emissionen irgendwelche nachteiligen Auswirkungen auf den Planeten oder dessen Temperatur haben werden.

Dieser Report ist eine wissenschaftliche Blamage ohnegleichen.

In einem Interview mit mir für einen demnächst erscheinenden Beitrag in Environment & Climate News sagte Prof. David Legates, PhD. von der University of Delaware und ehemaliger staatlicher Klimatologe von Delaware:

Die Obama-Regierung ordnete den Gebrauch der extremen Szenarien an, damit die Auswirkung auf die breite Masse substantiell ist. Hier geht es nicht um Wissenschaft … falls das so wäre, würde es Diskussionen ob des einen oder anderen Szenarios geben sowie über die Unsicherheiten im Klimasystem und in den Modelle, welche diese Szenarien beschreiben. Dass selbst der IPCC-Report mit seinen globalen Bemühungen zur Reduktion von Treibhausgas-Emissionen weitaus zahmer daherkommt als der NCA zeigt das Ausmaß, bis zu welchem Grad dieser Report selbst von der Aktivisten-Wissenschaft des IPCC abweicht. Man hat die schlimmstmöglichen Szenarien beschworen und so getan, als ob diese der erwarteten Norm entsprechen. Klimawissenschaft in diesem Lande ist mausetot.

Prof. Roger Pielke Jr., PhD. Von der University of Boulder nannte den Report „empörend“ und schrieb dazu eine Reihe von Tweets:

Wie kommt es, dass der NCA 4 2018 die Trends von auf das US-Festland übertretenden Hurrikanen nicht erwähnt oder übersehen hat, obwohl dieser Umstand doch in einem US-Klimabericht ziemlich bedeutsam sein dürfte?

Der Report ignorierte sogar einen seiner eigenen Experten-Begutachter, welcher geschrieben hatte: ,Die Daten des National Hurricane Centers bis zurück zum 19. Jahrhundert zeigen eindeutig einen Rückgang der dekadischen Rate von auf das US-Festland übertretenden Hurrikanen seit den 1960-ger Jahren … stattdessen dreht und wendet man alles zu diesem Thema so, dass es wie steigende Trends und mehr Zyklone klingt‘.

Halten wir fest, dass Hurrikane in diesem Report lang und breit diskutiert werden, und jeder diskutierte Hurrikan ist ein – auf das Festland übertretender Sturm. Das Ignorieren der Trenddaten von auf das Festland übertretenden Hurrikanen im NCA ist bemerkenswert. Glaubte man etwa, dass niemand das bemerken würde?

Hinsichtlich der Extrem-Szenarien in dem Report schrieb Pielke:

Folgende Quelle liegt der Schlagzeilen-Schlussfolgerung des NCA bzgl. eines Rückgangs des US-BIP um 10% zugrunde: Diese Zahl ist abgeleitet aus einer von Tom Steyer finanzierten Studie (Steyer ist ein milliardenschwerer Geldgeber der Demokraten und außerdem Klima-Aktivist). Der Temperaturanstieg um 8°C ist doppelt so hoch wie der anderswo im Report genannte Extremwert. (Der alleinige ,Editor‘ dieser Behauptung war ein Absolvent des Center for American Progress, welches ebenfalls von Tom Steyer finanziert wird).

Patrick J. Michaels, PhD., Direktor des Center for the Study of Science am Cato Institute schrieb eine ausführliche Kritik des NCA 4. Unter Anderem fand er heraus:

Der Entwurf des vierten „National Assessment“ (NA4) bzgl. Auswirkungen des Klimawandels ist systematisch fehlerhaft und erfordert eine vollständige Überarbeitung. NA4 zieht ein falsches Ensemble von Modellen heran, welche auf dramatische Weise die Erwärmung der unteren Troposphäre übertreiben mit sogar noch größeren Fehlern bzgl. der oberen tropischen Troposphäre.

Der vierte Nationale Zustandsbericht setzt die Tradition fort, welche durch die ersten drei etabliert worden ist. Im Ersten Nationalen Zustandsbericht (2000) wurden Modelle herangezogen, die schlechter waren als eine Tabelle mit Zufallszahlen, wenn man sie auf gleitende Mittel über zehn Jahre anwendet.

Im Vierten Nationalen Zustandsbericht werden die gleichen Modelle bemüht. Daraus folgt, dass falls diese Modelle wirklich auf signifikante Weise systematisch falsch sind, es unsachgemäß ist, diese für Projektionen der Auswirkungen des Klimawandels heranzuziehen, die sie prophezeien.

Es ist vielleicht unmöglich, die Ursachen dieser prophezeiten Super-Erwärmung zu ergründen, aber dessen Auswirkungen sind vielfältig. Falls diese Probleme nicht korrigiert werden können … sollte NA4 aus diesen und anderen Gründen in die Tonne getreten werden.

Dies ist lediglich eine Zusammenstellung von Kritiken am NCA4 seitens Klimaforschern, von denen ich noch viel mehr hätte befragen können. Interessenten können weitere wissenschaftliche Einschätzungen des Reports und der Politik dahinter bekommen, wie dieser Report entwickelt und von anderen Wissenschaftlern vorgestellt worden ist, und zwar bei den hier genannten Links:

Quellen: Fourth National Climate Assessment; CNN; The Heartland Institute; The Heartland Institute; Climate Depot; The Heartland Institute; Arizona Daily Independent;

Link: https://www.heartland.org/news-opinion/news/scientists-respond-to-the-hype-alarm-in-the-recent-national-climate-assessment

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Klima-Zwickmühle in Polen

Prof. Richard Lindzen drückte es am 8. Oktober 2018 auf einem Vortrag bei der GWPF so aus: „Da also haben wir es! Eine implausible Vermutung, gestützt von falschen, aber ständig wiederholten Beweisen, wurde zur politisch korrekten ,Wahrheit‘ und wird herangezogen, um die industrielle Zivilisation zu stürzen“ (hier).

Die Konferenz der Parteien des UNFCCC – COP24 – wird diesem Ziel demnächst in Katowice in Polen erneut frönen. Tausende Delegierte und Aktivisten werden zu diesem jährlichen Ritual einfliegen. Die Kontrolle des menschlichen Einflusses auf das Klima des Planeten bleibt für sie das dringendste Anliegen unserer Zeit – und sei es auch noch so abwegig.

Man erwarte also einen Hauch von Millenarismus* in der oberschlesischen Luft, eine Verpflichtung, die Gesellschaft in ein nachhaltiges Utopia zu transformieren. Ein UN-Klima-Bürokrat drückte es Anfang 2015 so aus: „Wir geben uns selbst die Aufgabe, innerhalb einer festgelegten zeitlichen Periode, absichtlich das Modell der ökonomischen Entwicklung zu verändern, welches seit den letzten 150 Jahren vorherrschend war“.

[*Man schaue hier bei Wikipedia, was das ist – sehr treffender Ausdruck! Anm. d. Übers.]

Aber jetzt gibt es ein großes Dilemma, eine Klima-Zwickmühle [climate catch-22*]. In dem Roman von Joseph Heller aus dem Jahr 1961 sagte es der der B25-Bomberpilot John Yossarian so:

Es gab nur einen Catch, und das war Catch-22 … Er wäre dumm, noch weitere Missionen zu fliegen, und geisteskrank, wenn man es nicht tut; aber wenn man geistig gesund ist, müsste man sie fliegen (J Heller, Catch-22, 1961, p. 56, ch. 5) video.

[*Catch-22: noch einmal zu Wikipedia hier. Anm. d. Übers.]

Eine Klima-Zwickmühle ist ein ähnliches Dilemma. Es tauchte jüngst auf, zusammen mit der Erkenntnis, dass es finanziell unmöglich und technisch undurchführbar ist, einen vermeintlich gefährlichen anthropogenen Klimawandel oder globale Erwärmung zu verhindern. Es ist also etwas darin enthalten, was Lindzen als „unergründliche Dummheit“ bezeichnet, nämlich jedweder Versuch, ein atmosphärisches Phänomen zu modifizieren oder zu beseitigen.

Nach einer solchen Erleuchtung könnte man denken, dass eine Agentur dumm wäre, weitere Konferenzen abzuhalten, aber geistig gesund, wenn sie das katastrophistische Spiel aufgeben würde. Man mache sich klar: Eine Zwickmühle steht nicht auf der Agenda von COP24.

Man betrachte das erste Hindernis: die Finanzen. Man sagt uns, dass sehr viel Geld in den Green Climate Fund (GCF) der UN fließen müsse, und zwar dringlich – mindestens 100 Milliarden Dollar jährlich ab dem Jahr 2020.

Tatsächlich hat UN-Generalsekretär António Guterres vor einigen Wochen ein Ultimatum gesetzt. Er warnte am 30. September vor der „Bedrohung eines Runaway-Klimawandels“ – was immer das sein soll – bis zum Jahr 2020, falls nichts getan wird.

Irgendwer hat entschieden – nicht angeordnet – dass das Schreckgespenst unserer Tage sich „offenbar schneller bewegt als wir selbst“ – oder zumindest schneller als Dollars der entwickelten Ökonomien in den GCF fließen.

Falls wir unseren Kurs bis zum Jahr 2020 nicht ändern, riskieren wir, den Punkt zu überschreiten, an welchem wir noch einen Runaway-Klimawandel verhindern können, mit katastrophalen Folgen für die Menschen und alle natürlichen Systeme, die uns erhalten … wir rasen auf den Rand des Abgrunds zu. Noch ist es nicht zu spät für eine Kursänderung. Aber jeder Tag, der vergeht bedeutet, dass die Welt sich ein wenig mehr aufheizt und dass die Kosten unserer Inaktivität steigen.

Irgendwer muss auch die vielen Tausend bezahlen, die in diese Zeit- und Geldverschwendung involviert sind, einschließlich all jener, die kreative Wege der Bezahlung entwickeln. Im vagen Jargon des UN-Klimasprech‘ ist der Begriff „Rebadging“-Projekt [etwa: Umgestaltungs-Projekt] populär. Darunter kann man fast alles verstehen: vom Auswechseln von Kochherden in Bangladesh bis zum Sponsoring „gendergerechter“ Trinkwasser-Unternehmungen in Äthiopien.

Man stelle sicher, dass man einen „Klima-sicheren“ Ansatz in seinem Finanzierungsantrag geltend macht. Man sei auch optimistisch. Wie thematisch weit entfernt von seinem Projekt die atmosphärische Turbulenz auch sein mag, ob es nun anthropogener Natur ist oder einfach ein Zufalls-Akt irgendeiner Gottheit – man hat dann immer eine Chance auf Genehmigung.

Und wer könnte leugnen, dass eine wachsende Anzahl der „ärmsten und verundbarsten Menschen“ in der Welt schon jetzt hässliche Klima-Auswirkungen verspüren? Oder dass sie dringend Hilfe brauchen, um gegen „dieses Problem anzugehen, das sie nicht verursacht“ haben?

Warum also all das Theater, wenn die Lösung so einfach ist? Um das globale atmosphärische Gleichgewicht wieder herzustellen und den Entwicklungsländern eine stärkere „Klima-Widerstandsfähigkeit“ zu verpassen, ist alles, was die entwickelte Welt tun muss, eine guten Anteil von „Klima-Reparationen“ in den GCF einzuzahlen und den Elefanten im Porzellanladen zu ignorieren.

Jetzt betrachte man das zweite Hindernis. Billige, auf fossilen Treibstoffen beruhende Energie – ein entscheidender Faktor des heutigen Wohlstands – soll dem IPCC zufolge durch Erneuerbare ersetzt werden – innerhalb eines Jahrzehnts! Mehr dazu weiter unten.

Anfang Dezember kann man in Katowice wettermäßig tägliche Temperaturen zwischen 0°C und 10°C sowie gelegentlich Regen, vielleicht auch mal Schnee erwarten. Im Sitzungssaal wird es natürlich wärmer sein, vermutlich konsistent mit einem Runaway-Klimawandel.

Das Entscheidende bei dem Treffen ist es, die Implementierungs-Richtlinien des Pariser Klima-Abkommens zu übernehmen. Das ist deswegen entscheidend, weil es das wahre Potential des Paris-Abkommens freisetzen kann einschließlich der Verstärkung von Klima-Maßnahmen, damit das zentrale Ziel des Abkommens erreicht werden kann, nämlich die globale mittlere Temperatur nicht stärker als um 1,5°C steigen zu lassen.

Was kann nobler sein als die Hoffnung zu propagieren, dass eine Gruppe von Menschen mit unterschiedlicher Expertise und beiderlei Geschlecht die Aufgabe übernehmen kann, den globalen Thermostaten von russischen Hackern zu manipulieren und ein Goldlöckchen-Klima für jedermann zu erzeugen, überall und für immer? Und doch ist nicht einmal das IPCC in der Lage zu bestätigen, ob Gaia sich versteckt hat in einer Höhle auf der Südinsel von Nowaja Semlja, irgendwo in Belutschistan oder in einem Pausenraum in Genf.

Don Quichotte attackierte nur Windmühlen in Spanien. Er hat nicht versucht, sie zu bauen. Dennoch, die Perspektive „Klima-Maßnahmen zu verstärken“ mit dem Geld anderer Menschen, um die Menschheit zu retten, hätte ihn sicher dazu gebracht, die Spinnweben von seinem Speer zu wischen und mit den Kohlenstoff-Cowboys zum nächsten Deal zu reiten.

Ein Vierteljahrhundert ist schon ein ziemlicher Zeitraum. Da ist es keine Überraschung zu hören, dass jede UNFCCC-Konferenz eine einheitliche Signatur, ein einheitliches Thema oder einen einheitlichen Schlachtruf anstrebt – wie etwa „wir können die Welt retten“. Das für Beziehungen zu den Medien zuständige Team der Agentur bringt allgemein etwas entsetzlich Banales fertig und arbeitet es um in etwas entsetzlich Manipulatives.

Im Dezember 2009 beispielsweise hat man „HOPE in Hopenhagen“ gedroschen (Kopenhagen 2009, COP15). Zwölf Monate später wiederholte sich das, diesmal auf der Yucatan-Halbinsel in Mexiko. Über 15.000 Personen drängelten sich in das Moon Palace Hotel für ein Eröffnungsfest mit tropischen Drinks, Salsa, Karaoke, Gitarrenklänge, Stelzenläufer mit Sombreros und natürlich Tequila. Sie tanzten die Nacht hindurch zum Titelsong von COP16 – „Lasst uns das CAN in Cancun dreschen!“

In Katowice wird es vermutlich etwas kleinlauter zugehen. Die Stimmung ist heute düsterer. Falls es einen Titelsong gibt, wird der vermutlich nicht lauten „lasst uns mehr COAL in Katowice dreschen!“. Ob Europas größter Kohle-Erzeuger sich grün färbt, ist unklar, aber vermutlich hat sich das UNFCCC für diesen Ort entschieden, weil es will, dass man das glaubt – oder umgekehrt.

Jedes Entwicklungsland hat sein Ruder in irgendeinem Stadium in den Klimawandel-Jauchegrube gesenkt. Sie alle wollen nämlich ein des versprochenen Zauber-Puddings. Das ist jedoch leichter gesagt als getan, wie ein Treffen des GCF-Gremiums Anfang Juli dieses Jahres gezeigt hat.

Die Pazifikinseln haben lange Zeit in dieser Grube kräftig gerührt. Sie alle sind Mitglied in der Allianz kleiner Inselstaaten. Diese alarmistische Gruppe macht etwa 20% des UN-Stimmenanteils aus. Als die Allianz im Jahre 1945 gegründet worden war, waren es 51 Mitglieder, heute sind es 193. Tuvalu, das viertkleinste Land der Welt (26 km²) mit etwa 11.000 Einwohnern, hat das gleiche Stimm-Gewicht wie China.

Auch Fidschi wird beim COP24 in Erscheinung treten. Es wird die „hochrangige politische Phase“ seines Talanoa Dialogs für Klima-Ambitionen anführen. Talanoa ist ein Wort aus der Fidschi-Sprache, welches „einen Prozess eines umfassenden und transparenten Dialogs mittels des Austausches von Stories und Gedanken beschreibt“. Viel Glück dabei!

Mit vielen Militärputschen, rassischen Spannungen und periodischen Einschränkungen der Pressefreiheit hat Fidschi zu einem solchen Prozess viel beizutragen. Er wird sich auf drei Fragen konzentrieren: „Wo sind wir? Wohin wollen wir gehen? Wie kommen wir dorthin?“ Ja – wie bloß?

Inzwischen verschwende man einen Gedanken an die 91 Autoren des IPCC-Sonderberichtes 15 (SR15). Man hat es fertig gebracht, ein Dokument hervorzuzaubern, dessen schwülstige Komplexität nur noch von der Schwere übertroffen wird, mit der die kontroversen Schlussfolgerungen darin der Öffentlichkeit präsentiert werden.

Vorbereitet für für COP21 des UNFCCC im Dezember 2015 lautet der vollständige Titel von SR15 [übersetzt]:

Globale Erwärmung um 1,5 Grad: Ein IPCC-Sonderbericht über die Auswirkungen einer globalen Erwärmung von 1,5°C über das vorindustrielle Niveau und damit im Zusammenhang Leitlinien zu globalen Treibhausgas-Emissionen im Zusammenhang mit der globalen Verstärkung von Maßnahmen gegen die Bedrohung durch Klimawandel, nachhaltige Entwicklung und Bemühungen zur Auslöschung von Armut.

Es ist unklar, wann die UN erstmals ein erhellendes Momentum hatten. Man wusste vermutlich in einem bestimmten Stadium, dass man ein großes Kaninchen aus dem Hut zaubern musste, um sicherzustellen, dass der Zug weiter fährt. Man musste auch den Talanoa Dialog von Cop24 anbieten mit einer Rechtfertigung, warum man den Druck auf die entwickelten Länder bzgl. Finanzierung erhöhte. Falls dieses Kaninchen der SR15 war, dann sind wir die Hasen.

Wie auch immer dem sei, von allen Zeremonien, die es in der Welt gibt, sind nur einige sehr wenige weniger inspirierend als ein IPCC-Meeting, um die jüngsten Ergebnisse abzusegnen. Man betrachte hierzu beispielhaft die 48. Sitzung, abgehalten im vorigen Monat in Incheon, Koreanische Republik. (Video; Erföffnungsrede).

Das Schicksal der bewohnbaren Welt steht offenbar auf der Kippe, und doch bemüht man sich darum, es aus dem Verhalten der Delegierten abzuleiten. Vielleicht war es der Jetlag oder man war der Apokalypse müde. Vielleicht schlagen sie sich immer noch mit dem Geschwafel der SR15-Computermodelle herum wie etwa MAGICC and FAIR.

Das IPCC verlangt von uns, dessen Prämisse zu akzeptieren: dass nämlich nur dessen Aufgebot von Tausenden die Geheimnisse von „Klimawandel“ enthüllen kann. Wenn der IPCC-Vorsitzende Hoesung Lee fortfährt, sich darüber auszulassen, wie viele Beiträge (42.000) in drei Arbeitsgruppen und viele Entwürfe er für seine Eröffnungsrede erhalten hat (ab der 8. Minute) impliziert er, dass uns dieser verworrene Prozess der Wahrheit näher bringt. Je mehr, desto trübseliger. Wahrheit in der Wissenschaft ist eine verzwickte Sache. Allgemein jedoch hängt sie mehr von den Naturgesetzen ab als von einem Handzeichen. Zu viele Köche neigen dazu, den Brei zu verderben.

Eine Presseerklärung des IPCC vom 8. Oktober verkündete, was stets eine vollendete Tatsache ist: Regierungen haben die Veröffentlichung der SR15-Summary für Politiker abgesegnet (hier).

War das all die Mühe wert? Nach drei Jahren der Analysen von hunderten Wissenschaftlern, hat Jim Skae, Leiter der Arbeitsgruppe III, vorige Woche dieses freimütige Eingeständnis abgegeben:

Die grundlegende Nachricht lautet, dass wir die globale Erwärmung nicht unter 1,5°C halten können. Im Rahmen der chemischen und physikalischen Naturgesetze ist das zwar möglich. Aber es bedarf dafür gewaltiger Transitionen in allen Arten von Systemen – Energie, Landverbrauch, Transportwesen. Aber was der Report erreicht hat ist, eine deutliche Botschaft an Regierungen auszusenden des Inhalts, dass es physikalisch möglich ist. Es liegt jetzt in ihrer Hand zu entscheiden, ob sie diese Herausforderung annehmen wollen. Video link (26 Sekunden)

Die Gesetze der Physik und der Chemie? Was ist mit den Gesetzen der Politik, der Wirtschaft, der Selbstinteressen, des Überlebens und so weiter? Hat Mr. Skae nicht seine eigene Frage beantwortet? Es ist physikalisch möglich, aber praktisch unmöglich.

In der Presseerklärung wurden nicht die dunklen Geheimnisse der alarmistischen Hinterzimmer erwähnt. Hier folgt eine aus dem Report:

Unsicherheiten in den Projektionen eines zukünftigen Klimawandels nebst dessen Auswirkungen stammen aus einer Vielfalt unterschiedlicher Quellen, einschließlich der Hypothesen, die aufgestellt wurden hinsichtlich zukünftiger Emissions-Leitlinien (Moss et al. 2010), der inhärenten Grenzen und Vermutungen der Klimamodelle, welche für die Projektionen herangezogen worden waren, darunter Grenzen bei der Simulation der regionalen Klima-Variabilität (James et al., 2017) (SR15, page 61)

Dr. John Constable, für Energie zuständiges Mitglied der GWPF, führte eine eindrucksvolle Analyse des SR15 durch. Er kam zu dem Ergebnis:

Liest man SR15 sorgfältig, sollte der Report die Politiker zu der Einsicht bringen, dass die Hindernisse bzgl. einer Begrenzung der Erwärmung auf 1,5°C oder sogar mehr nicht einfach willkürliche Blockierungen sind wie Felsen auf einer Straße, die entfernt werden müssen, sondern es sind fundamentale und strukturelle Probleme angesichts der gegenwärtig verfügbaren politischen Optionen. Diese zeitigen mit Sicherheit viel schlimmere Folgen als der Klimawandel, den sie abschwächen sollen.

As for the global renewable energy outlook, Constable made the following observation.

Er äußerte auch vernichtende Kritiken hinsichtlich bestimmter Klauseln. Die Zahlen beziehen sich auf die headline statements im SR15.

C2.6 untersucht die Größenordnung der auf Energie bezogenen Investitionen, um das 1,5°C zu erreichen. Die Autoren nennen eine Summe von Investitionen, die im Mittel 900 Milliarden US-Dollar mit einer Spannbreite zwischen 180 und 1800 Milliarden jährlich ausmachen, und zwar im Zeitraum 2015 bis 2050. Der Verweis auf die Hauptstudie selbst (S. 2 bis 84) zeigt die relevante Glasur: „Schätzungen und Vermutungen aus Modellierungen zeigen eine wesentliche Verschiebung der Investitions-Muster und enthalten ein finanzielles System, welches effektiv den Abschwächungs-Herausforderungen Rechnung trägt (hohes Vertrauen)“

Übersetzung: Die Finanzen der gesamten Welt müssen der Klima-Abschwächung gewidmet werden, und das ist unwahrscheinlich.

Beide UN-Agenturen scheinen sich des gegenwärtig prekären Zustandes der globalen Finanzmärkte gar nicht bewusst zu sein, wobei einige Experten eine ernste Krise bis zum Jahr 2020, wenn nicht noch eher prognostizieren.

Was dir globalen Aussichten bzgl. erneuerbarer Energie betrifft, beobachtete Constable Folgendes:

Übersetzung: Selbst unter den günstigsten Annahmen hinsichtlich Erneuerbarer und Energie-Speicherung ist der erforderliche globale Übergang im Stromsektor nach wie vor nicht mehr als eine theoretische Möglichkeit.

Eine von Constable nicht beantwortete Frage ist, wie es das UN-Team Klima fertig gebracht hat, die Realität so falsch darzustellen. Haben die Schöpfer von MAGICC und FAIR einige schlechte Tage in ihren Büros gehabt? War die SR15-Übung scharfsinnig erdacht worden, als ein Auftakt-Signal für COP24 zu fungieren wie oben angemerkt?

Der neue Nobelpreisträger William Nordhaus, ein Klima-Ökonom, kam zu einem ähnlichen Ergebnis: Die Begrenzung des globalen Temperaturanstiegs auf 2°C über das so genannte vorindustrielle Niveau ist ökonomisch und praktisch unmöglich. Auch er macht geltend, dass der SR15-report die Kosten drastisch unterschätzt, welche beim Übergang zu Null-Emissionen anfallen würden.

In einem bestimmten Stadium im Lebenszyklus einer Bürokratie kann dessen Verewigung wichtiger werden als die Aufgabe, die zu lösen sie vor Jahren, Jahrzehnten oder sogar Jahrhunderten geschaffen worden war.

In einigen Instanzen weiß man, wann es genug sein muss. Andere werden zum Rücktritt gezwungen aufgrund von Wettbewerb oder wegen Scheiterns am Markt. Es wird jedoch immer einen Markt für Katastrophismus und der Verheißung der Erlösung geben.

Dennoch besteht der Zeitgeist – einschließlich eines großen Teils der politischen Kaste der Welt – darauf, dass der COP-Zirkuns weitergehen muss – zumindest bis das Geld ausgeht oder die Menschheit dem Pommes-Frites-Schicksal erlegen ist, welches uns unermüdlich angedroht wird, wenn wir keine dringenden „Klima-Maßahmen“ ergreifen.

Auf der 41. IPCC-Sitzung Anfang 2015 wurde die Entscheidung getroffen, einen weiteren Zustandsbericht zu erstellen. In der ersten Hälfte des Jahres 2022 soll AR6 fertig gestellt sein.Vermutlich werden weitere Berichte folgen – bis zum Erbrechen: Catch-22.

Link: https://wattsupwiththat.com/2018/11/19/climate-catch-22-in-poland/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Biobauern sind vom Klimawandel bei weitem nicht so stark betroffen …

Da der Interviewer und Herr Hofreiter ausschließlich gleicher Meinung sind …

…lohnt es sich eigentlich nicht, solche Artikel zu lesen. Das führt jedoch zu einer einseitigen Urteilsbildung. Also ist man zur Wahrung der Vielfalt gezwungen, solche offensichtlichen Tendenzartikel zumindest zu überfliegen.
Der (überlange) Artikel lautete: „Mit Öko-Anbau gegen die Heißzeit“, der Untertitel: „Grünen-Fraktionschef Toni Hofreiter zur Klima-Krise und zur Affäre um Hans Georg Maaßen.
Natürlich war das „Interview“ reine Wahlwerbung der Redaktion zur Bayerischen Landtagswahl für die in ihren Augen einzige, richtige Partei. Entsprechend gab der Redakteur der Lokalzeitung Herrn Hofreiter die Fragen so vor, dass dieser nicht mehr zu beantworten, sondern nur noch zuzustimmen brauchte:
Redakteur: „Der Sommer, der nicht enden wollte, gilt vielen als der Beginn einer neuen Heißzeit. Die Bauern leiden darunter – wie kann es denn mit der Landwirtschaft weitergehen?
Hofreiter: „Letztes Jahr stand das Wasser auf den Feldern, heuer vertrocknet alles. Wichtig ist der Umstieg auf die ökologische Landwirtschaft. Je humusreicher der Boden ist, desto besser kommen sie mit den Klimaveränderungen klar. Bio-Bauern sagen, dass ihre Ernten bei weitem nicht so stark betroffen sind. Aber noch immer stellen so wenig Landwirte um, weil es dazu zu wenig finanzielle Unterstützung gibt, damit man die Umstellungsphase überlebt. Wir müssen den Landwirten dabei helfen … “

Wie betroffen sind Ernten von Biobauern durch das bei uns typische, wechselhafte Wetter?

Welche Biobauern Herr Hofreiter die positive Nachricht gesagt haben, fragte der Redakteur nicht nach. Andere, die doch nachgefragt hatten, berichteten allerdings auch Gegenteiliges:
BR 08.08.2018 : Trockenheit in Bayern Wie Biobauern unter der Dürre leiden
Biobauern leiden besonders unter der Dürre. Weil ihr Vieh vor allem von dem Futter auf dem Hof lebt, wird es in diesen Wochen knapp. Die Wiesen rund um den Maierhof bei Kulmbach sind alle braun und vertrocknet … Bei Biolandwirten gilt der Grundsatz: Das Futter soll von den eigenen Flächen oder von Partnerlandwirten nebenan kommen. Das wird heuer schwierig. „Das Problem haben die konventionellen Landwirte aber genauso: Keiner wird jetzt Futter hergeben. Und ich kann mein Grundfutter ja nicht aus Israel oder China kommen lassen.“
ökolandbau.de 31.07.2018: Landwirtschaft, Trockenheit & Klimaveränderungen
Besonders betroffen von den extremen Wetterbedingungen sind die Biobäuerinnen und -bauern.
… Die anhaltende Trockenheit belastet vielerorts die Bio-Höfe … Grund dafür sind Ernteausfälle bei Bio-Futterpflanzen – nicht nur beim Grünfutter, sondern auch bei Getreide und Körnerleguminosen in Deutschland und anderen europäischen Ländern. In dieser Situation müssen Bio-Betriebe verstärkt auf das Futter zugreifen, das von Betrieben erzeugt wird, die noch in der Umstellung auf Ökologische Landwirtschaft sind …

Eine Politikerin in Regierungsverantwortung meint ebenfalls, eher doch Probleme erkannt zu haben. Deren Lösung sieht allerdings eher schon skurril aus:
Mahlzeit, 02.03.2018: Pflanzenschutzmittel Konventionelle Pestizide auf dem Bioacker?
Die designierte Agrarministerin Julia Klöckner fordert, dass Biolandwirte künftig punktuell auch konventionelle Pflanzenschutzmittel einsetzen dürfen.
… Frau Julia Klöckner – Agrarministerin in spe – tat kürzlich in einem Interview kund:
„Um ihre Ernte zu sichern, würden viele Ökolandwirte gerne punktuell auf konventionelle Pflanzenschutzmittel zurückgreifen. Dürfen sie aber nicht. Manchen Bauern kostet das die Existenz.“ Das stimmt absolut! Es ist die offizielle Bankrott-Erklärung der geplanten Agrarwende.
… Als Politikern und Winzertochter hat Frau Klöckner eine bauernschlaue Lösung im Sinn: „Wir müssen Ökolandwirten in schlechten Phasen den Gebrauch konventioneller Pflanzenschutzmittel erlauben können.“ Denn das Verbot, so Klöckner, hielte viele „davon ab, den Weg in den Ökolandbau zu wagen“. Natürlich bräuchte man auf dem Weg dorthin mehr Forschung.

taz 22.08.2018: Staatsgeld für Turbobauern

Blogeintrag: Wie meldet doch der Bio-Dachverband BÖLW am: 31.07.2018: „Besonders betroffen von den extremen Wetterbedingungen sind die Biobäuerinnen und -bauern.“ Da geht es zwar vornehmlich ums Handaufhalten, auf das sich der BÖLW besser als der DBV versteht, aber das ist auch tatsächlich so, denn die am schwersten geschädigte Feldfrucht ist das Gras und Biobetriebe haben anteilig viel mehr Grünland&Klee (67%) als die Konvibauern (29%), die notfalls Kunstdünger haben statt Gülle. Bio geht ohne Viehdung schlecht. Wenn die Biobetriebe die Dürre so viel besser als die Konvibetriebe überstanden hätten, könnten sie ja mit Kuhfutter bei den Konvibetrieben im Zeichen der Solidarität aushelfen, aber in der Realität ist es andersrum, per Ausnahmegenehmigung dürfen die Biobetriebe Konvifutter verfüttern.

Dazu noch ergänzend: Nicht alles was alt ist, ist besser:
Deutschlandfunk Kultur 12.09.2018: Schlechte Kartoffelernte 2018 … Die alten Sorten sind anfälliger
… Dabei komme es vor allem auf robuste Sorten an, die Krankheiten und den Auswirkungen des Klimawandels besser trotzen könnten. „Gerade für den Bio-Anbau brauchen wir robuste Sorten, wenn man keine chemischen Bekämpfungsmittel einsetzt.“
Und wie steht es mit den vielbeschworenen alten Sorten? Bei denen versuche man, bestimmte vorteilhafte Gene herauszuholen und weiterzuzüchten. Er baue auf seinem Hof auch alte Sorten an, die über 200 Jahre alt seien, aber: „Die leiden nach meiner Erfahrung viel mehr unter den Klimaschwankungen als die neuen Sorten. Die Züchtung hat da schon Fortschritte gemacht in den letzten 200 Jahren.“
So seien etwa die alten Wildkartoffeln anfällig für eine bestimmte Art der Fäule – durch Einkreuzung günstiger Eigenschaften neuer Kartoffelsorten versuche man dieses Problem zu bekämpfen.

Das Märchen der „armen“ Biobauern

Hofreiter: [1] … Aber noch immer stellen so wenig Landwirte um, weil es dazu zu wenig finanzielle Unterstützung gibt … Wir müssen den Landwirten dabei helfen … “

Für beständiges, gekonntes „Jammern“ sind schon die konventionellen Landwirte „berühmt“. Entsprechend dienen 30 % des EU-Haushalts alleine zur Subventionierung der Landwirtschaft (1985 waren es allerdings noch 70 %) [7].
Doch obwohl die Biobauern erheblich niedrigere Ernteerträge als die konventionellen „einfahren“:
EIKE 19.09.2016: [5] Biobauern sind die größten Lebensmittel-Vernichter Ohne Klimawandel überlebt die Biolandwirtschaft ihre Ernteverluste nicht …
müssen diese auf keinen Fall – wie von Herrn Hofreiter berichtet – darben. Die erheblichen Ernteverluste werden vom Staat sehr wohl ausgeglichen. So umfassend, dass sie keine Erzeuger im klassischen Sinn mehr sind, sondern eher vom Staat bezahlte Landschaftspfleger zur Beruhigung des GRÜNEN Gewissens:

[6] EIKE 27.07.2016: Biobauern darben ohne Klimawandel (und extremen Subventionen) Bei der normalen Landwirtschaft hängt es von der Veranstaltung ab
Novo Argumente: [5] „90 Prozent des Gewinns eines Ökobetriebs stammen aus staatlichen Transferleistungen“
… Kapitel 2.3.4. des Agrarberichts zeigt zum Beispiel, was in vergleichbaren Bio- und konventionellen Betrieben erwirtschaftet wird. Konventionelle Landwirte kommen auf knapp 40.000 Euro Einkommen im Jahr, ihre Öko-Kollegen liegen 5000 Euro, also 13 Prozent, darunter. Besonders interessant: Der Gewinn der Öko-Bauern beträgt nach der amtlichen Statistik rund 650 Euro pro Hektar. An Subventionen erhalten diese Landwirte 600 Euro pro Hektar. 90 Prozent ihres Gewinns stammen damit aus staatlichen Transferleistungen. Zwar bekommen auch die konventionellen Landwirte durchschnittlich 400 Euro pro Hektar aus öffentlichen Kassen; die Subventionen machen bei ihnen aber nur die Hälfte des Gewinns aus.

Inzwischen ist die Subventionierung bereits so hoch, dass Biobauern teils mehr Geld als konventionelle Landwirte in der Tasche haben.
topagrarONLINE 14.01.2018: Öko-Bauern wirtschaften derzeit rentabel
... Die Einkommenssituation der ökologisch wirtschaftenden Betriebe in Niedersachsen ist erfreulich und derzeit besser als bei den konventionellen Landwirten … Deren Unternehmensergebnis hat sich gegenüber dem Vorjahr auf hohem Niveau stabilisiert und liegt jetzt bei 85.000 Euro. „Unsere Bio-Betriebe erreichen damit ein Niveau, das wir uns für alle bäuerlichen Familienbetriebe wünschen,“ kommentierte Kammerpräsident Gerhard Schwetje die aktuellen Zahlen. Den Wert für die konventionellen Betriebe bezifferte er für den gleichen Zeitraum mit 61.400 Euro.
Als Ursache für die Einkommensdiskrepanz nannte Schwetje neben den höheren Preisen für Öko-Produkte auch die staatlichen Transferleistungen, die an Bio-Betriebe zusätzlich gezahlt werden. „Diese
Subventionen entsprechen rechnerisch zu einem überwiegenden Teil dem Einkommensunterschied zwischen beiden Wirtschaftsformen“, so der Kammerpräsident.

Nun war dieser Trockensommer wirklich extrem, doch selbst in der deutschen Klimageschichte nicht einzigartig

Redakteur: „Der Sommer, der nicht enden wollte, gilt vielen als der Beginn einer neuen Heißzeit.
Hofreiter: „Über den Sommer haben die Menschen die Dürre in unserem Land erlebt, die klarmachte, dass der Klimawandel … auch uns massiv. … „

Zum Glück wurde und wird es nach der für die Landwirtschaft desaströßen, vorindustriellen Kaltzeit wieder wärmer. Man blicke nur zurück, welche Angst um 1975 herrschte, als die Klimafachleute unisono den Beginn der überfälligen Eiszeit verkündeten.

Gerade der Niederschlag ist selbst in unseren gemäßigten Breiten allerdings extrem variabel. Trotzdem gibt es keinerlei belegbaren Trend zu mehr Extremen, weder zu mehr Nässe, noch zu verstärkter Trockenheit. Und vor allem gibt es nirgendwo einen schlimmen, durch einen AGW-Klimawandel „erzeugten“, negativen Trend. Ausgerechnet um die Jahre 1970 … 80, als von allen Experten die kommende Eiszeit ausgerufen wurde, gab es vergleichbare Extremereignisse, wie sie aktuell erwärmungsbedingte Folge sein sollen:
EIKE 04. September 2018: Sommerhalbjahres-Niederschlag 2018

Wer das nicht glaubt, kann es beim DWD direkt einsehen:

Bild 1 Deutschland, Sommerniederschlag 1881 – 2018. Quelle: DWD Klimaatlas-Viewer

Bild 2 Deutschland, Winterniederschlag 1881 – 2018. Quelle: DWD Klimaatlas-Viewer

Bild 3 Deutschland, Jahresniederschlag 1881 – 2017. Quelle: DWD Klimaatlas-Viewer

Doch Fakten haben GRÜNE noch nie beeinflusst.
Interview: Hofreiter: „Über den Sommer haben die Menschen die Dürre in unserem Land erlebt, die klarmachte, dass der Klimawandel nicht nur ein paar kleine Inseln betrifft, sondern auch uns massiv. … „

Warum eine statistisch extreme, aber trotzdem normale und keinen Klimatrend ausweisende Dürre in Nordeuropa kleine Inseln im Südpazifik betrifft, ergibt sich nur aus Herrn Hofreiters ausschließlich ideologischer Betrachtung. Einmal stellt sich die Frage, welche „paar kleine Inseln“ Herr Hofreiter meint. Wenn es etwas Globales sein sollte, müsste es ja alle „kleinen“ Inseln betreffen und was er damit wirklich meinte.
Der Autor vermutet, es handelt sich um eine Anspielung auf den „berühmten“, gefährlichen AGW-Pegelanstieg, zu dem es weiterhin keine messbaren Belege gibt:

EIKE 02.10.2018: Der Meeresspiegelanstieg
EIKE 27. April 2018: SOS Südsee – Der Ozean steigt nicht übernatürlich, dafür umso stärker die Propaganda in der öffentlich-rechtlichen Berichterstattung (Teil 2)
EIKE 08.08.2017: Meerespegelanstieg: Europa kann nicht alle (vor Klimawandel-Desinformation) schützen T2 (2)
EIKE 11. September 2017: Neues vom Meeresspiegel: Anstieg deutlich langsamer als in der Vergangenheit
Der zur Aufrechterhaltung des AGW-Schreckens jedoch so wichtig ist, dass sich keine*r der ca. 25.000 doch so klimasachkundigen Teilnehmer an den jährlichen Klimagipfeln traut, die wahren – entlastenden – Daten zu googeln:

EIKE 03.11.2017: Das Wochenende, an dem die Welt (wieder) begann unterzugehen
Von einem Zeitungsredakteur kann man das sowieso nicht erwarten.

Hat konventionelle Landwirtschaft wirklich nicht ausreichend Humus?

Hofreiter: [1] … Je humusreicher der Boden ist, desto besser kommen sie mit den Klimaveränderungen klar …
Das stimmt. Nur die Weiterführung: Humus hätten vorwiegend nur Ökobauern, stimmt nicht. Aber es klingt halt so einleuchtend „natürlich“. Konventionell ist per se schädlich und Öko grundsätzlich gut. Dass das frühere „Öko“ die Welt an den Rand einer latenten Hungerkatastrophe gebracht hat, wie es Malthus gegen 1798 mit seinem „Bevölkerungsgesetz“ beschrieb und mit der gleichen „Sicherheit“, wie Fachpersonen heute den Klimauntergang vorhersagen und erst die moderne Landwirtschaft diesen Teufelskreis durchbrach, ist vergessen, eher unterdrückt.

Und warum auch sollten konventionelle Landwirte ihre Böden kaputt machen, welche auch ihre Erwerbsgrundlage darstellen? Es ist einfach nur GRÜNE Meinung, weil es ihre Ideologie so fordert. Wirkliche Beobachtungen stehen dem allerdings konträr:
[4] Gutachten der Wissenschaftlichen Beiräte für Agrar- und Waldpolitik beim Bundeslandwirtschaftsministerium.
Alles nicht so sicher
Friedhelm Taube, Bioexperte der Universität Kiel und Mitautor des Gutachtens, sagte aber der taz: „Es gibt in der weltweiten Literatur keine generelle evidenzbasierte Aussage, dass Ökolandbau höhere Humusgehalte sicherstellt. Das wird vielmehr durch Standort und Fruchtfolge beeinflusst.“ Zu dem Thema sei schon ausführlich geforscht worden. Im Gutachten heißt es auch, dass die Effekte des Ökolandbaus auf die Humusbildung „nicht eindeutig“ seien: In Bio-Ackerbaubetrieben ohne Viehhaltung sind sie Taube zufolge tendenziell sogar niedriger als in vergleichbaren konventionellen. In einer Analyse von Pilotbetrieben, mit der Biolobbyist Löwenstein argumentiert, habe der Humusaufbau extrem stark geschwankt. „Das lässt keine Aussage zu: Ökolandbau ist grundsätzlich günstiger für den Humusgehalt.“

Auch das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten konnte anhand von Messungen nur geringste Unterschiede zwischen konventionell und ökologisch bearbeiteten Böden feststellen [3].

Bild 4 Gemessene Unterschiede der Humusqualität. Quelle [3]
Bild 5 Gemessene Unterschiede von organisch gebundenem Kohlenstoff in Ackererde. Quelle [3]
Wenn eine GRÜNE Doktrin „Volksgut“ geworden ist und die Chance von Wählerstimmen verspricht, springen inzwischen alle anderen Parteien auf und übernehmen die Idee. Da man sich dann doch etwas absetzen muss, lässt man vielleicht begründende „Informationen“ ganz weg und pauschaliert. Damit fällt dann der Unsinn gar nicht mehr auf, wie die Behauptung, dass man ausgerechnet in Bayern, wo die Landwirtschaft mit Sicherheit gegenüber vielen SPD-regierten Bundesländern noch am „gesündesten“ ist, zur Rettung derselben SPD wählen sollte.
Kein Wunder, dass diese Partei dort einen solch hoffnungslosen (Wahl-)K(r)ampf führt.

Bild 6 Wahlplakat der SPD Bayern. Vom Autor fotografiert

Für Jeden der – wie der Redakteur – mir blind glaubt, muss die Folgerung klar sein

Hofreiter: „Ich hoffe, dass wir die richtigen Ideen zur richtigen Zeit haben … Klimakrise … –vielen Leuten ist klar, dass unsere Ideen die besten sind für die Lösung der Probleme. Und das zeigen wir.“

Ob es die Besten sind, mag jeder Leser selbst entscheiden. Auf jeden Fall ist es Größenwahn, wie ihn in Deutschland scheinbar jede Politikgeneration entwickelt, um mindestens einmal die Welt vor irgend etwas zu retten und das sauer erarbeitete Geld der zu fleissigen und erfolgreichen Untertanen irgendwie, aber konsequent, zu vernichten.

Deshalb noch eine Anmerkung zum Welt-Klimavertrag (aus einem EIKE-Blogbeitrag entnommen):
Die Developed country parties sind die zahlenden und die Developing country parties sind die empfangenden Nationen. Zu den Empfängerländern gehören auch Indien und China, weshalb beide Nationen freudig zugestimmt haben, jedoch unter der Bedingung, nichts vom Agreement anzuwenden, was dem Wohlstand der Bürgerschaften schaden würde. Als Putin feststellte, dass Russland auch zahlen soll, stoppte er die Ratifizierung. Dito für Erdogan.
Mit Russland, der Türkei, mit Indien, China und den USA gehören Nationen mit rd. 3 Mrd. Menschen von insgesamt 7,5 Mrd. Erdenbewohnern de facto
nicht zur Gemeinde der „Klimaschützer“. Leider reden unsere Wahrheitsmedien darüber nicht.
Als Trump ankündigte, Obamas Präsidenten-Dekret zum Agreement zurücknehmen zu wollen, sprang sofort Frau Merkel vor die Kameras und verkündete ohne zu zögern, dass Deutschland in diesem Falle die Anstrengungen erhöhen müsse. Es gelte schließlich, den Globus vor Überhitzung zu bewahren und in diesem Theaterstück könne der Wohlstand von Deutschlands Bürgerschaft natürlich keine Rolle spielen …

Da alle schlimmen Zukunftsvisionen des AGW-Klimawandels ausschließlich auf Simulations-Spielereien mit von Menschen programmierten Klimaszenarien beruhen, anbei ein Beispiel zu deren „Genauigkeit“. Dazu beachten, dass es sich um das niedrigste CO2-Emissionssszenario A1B (Bedingung: alle Länder der Welt halten den Klimavertrag ein) handelt. Die schlimmeren von RCP4.5 bis zu RCP8.5 stellt der DWD nicht dar. Vielleicht, weil dann die Darstellungen so hirnrissig daneben liegen, dass die völlige Unbrauchbarkeit der „unbezweifelbar genauen“ Klimasimulationen selbst „normalen“ Bürgern deutlich würde.

Bild 7 Messwerte und Simulation der Anzahl Tropennächte Deutschland. Quelle: DWD Klimaatlas

Auch dies ist nicht alleinige Meinung des Autors, sondern bekannter Sachstand:
EIKE 02. Oktober 2018: Computer-Klimasimulationen sind gerade kollabiert
EIKE 19. Februar 2018: Der Fluch der Simulationen

Was nicht verhindert, dass das PIK meistens mit dem schlimmsten Szenario RCP8.5 (und „selbsterfundenen“, noch extremeren) simuliert und dann „um sich schlägt“, weil deren Algorithmen nach solchen Eingaben oszillieren.
kaltesonne: Großer Quatsch in der Augsburger Allgemeinen am 19. August 2018 (Anmerkung des Autors: Eine Zeitung, welche so konsequent dem Klimaalarmismus frönt, dass ein Fachmann sogar eine Webseite „dagegen“ errichtet hat: Der Klimarealist):
Klimaforscher Schellnhuber: “Wird wohl nie wieder eine Eiszeit geben”
… Vor zwei Wochen ist eine internationale Studie veröffentlicht worden, an der auch Sie beteiligt waren. Da war von einer Heißzeit die Rede. Klingt ebenfalls dramatisch …
Schellnhuber: Ist es auch. Auf der Erde haben sich Eis- und Warmzeiten für Millionen Jahre abgewechselt. Wir haben in Studien nachgewiesen, dass die Industriegesellschaft mit ihren historischen Treibhausgasemissionen diesen Zyklus bereits unterbrochen hat und es wohl nie wieder eine Eiszeit geben wird. Meine Kollegen und ich haben daher die Frage aufgeworfen: Lässt sich unser Klimasystem im gegenwärtig herrschenden Warmzeitzustand auch stabilisieren, oder setzen wir planetare Prozesse in Gang, die uns in eine Heißzeit treiben? Der Unterschied ist, grob gesagt, der Weiterbestand der uns vertrauten Zivilisation. Bei einem langfristigen Anstieg der Temperatur um fünf oder sechs Grad und des Meeresspiegels um 60 Meter wird diese sich nicht aufrechterhalten lassen.
kaltesonne: Ein echter Spaßvogel, der Professor Schellnhuber. Glaziale und Interglaziale operieren auf Zeitskalen von zehntausenden Jahren. Die Verweildauer des CO2 in der Atmosphäre beträgt aber nur 100 Jahre. Spätestens nach einigen hundert Jahren wäre das CO2 also wieder auf dem vorindustriellen Niveau. Ob sich Schellnhuber das schonmal klargemacht hat? Da diesen Zeitpunkt von uns sowieso niemand erleben wird, kann er aber munter drauflos in die Zukunft fabulieren. Zum Totlachen. Siehe auch unseren Beitrag PIK warnt vor Ausfall der nächsten Eiszeit. Mojib Latif cool: “100 Jahre bleibt CO2 in der Luft”

Was es mit der laut Herrn Schellnhuber mit Sicherheit ausfallenden, nächsten Eiszeit auf sich hat, wurde schon einmal berichtet:
EIKE 17.10.2015: Fällt die nächste Eiszeit aus? PIK Chef Schellnhuber behauptet: Ja, so sicher wie das Amen in der Kirche!

Nur ganz Wenige folgen nicht

Während Joe Kaeser (wie auch Herr Zetsche und die CEOs vieler Versorger) sich vorbeugend dem pseudoökologischen und angeblich „christlichem“ ethischem Mainstream verschrieben haben, gibt es nur wenige Mutige, welche noch ein paar vom Merkel- und Allparteien-Mainstream abweichende Verlautbarungen von sich geben:
dpa Sonntag, 30. September 2018: Bayer-Chef: Scharfe Kritik an Umweltschützern
… «Sie nützen die Größe und Prominenz des Produkts für ihr Geschäftsmodell», sagte Baumann der «Bild am Sonntag». Nur so bekämen Umweltschützer die nötige Aufmerksamkeit, um möglichst viele Spenden zu erhalten. Bio-Landbau sei nicht pauschal die nachhaltigere Anbaumethode …
Da es dabei um Glyphosat ging, wird der Bayer Chef kaum Gehör finden. Zudem kommt er mit dieser Darstellung etwas arg spät, nachdem dessen Verteufelung mit aktivster Unterstützung von SPD-Umweltministerinnen längst gelaufen ist. Der Glyphosat-Unterstützer der CSU wurde damals (im Vorspann, wie mit Herrn Maaßen umgegangen wurde) entsprechend sofort politisch mundtot gestellt und dann „entsorgt“.

Und noch etwas wagte diese Bayer-Chef zu zusagen:
… Baumann lobte zudem US-Präsident Donald Trump, den er als «einen sehr aufmerksamen, zugewandten und auch sehr gut informierten Gesprächspartner» erlebt habe …
Vielleicht ist der „Mut“ auch nur entstanden, weil das Geschäft schon zu arg beeinflusst wurde.

Zum Schluss noch ein kurzer, zum Thema passender Essay:
The European: Was erlauben Diesel?

Quellen

[1] nordbayerische Nachrichten, lokale Printausgabe vom 22.09.2018: Mit Öko-Anbau gegen die Heißzeit

[2] nordbayerische Nachrichten, lokale Printausgabe vom 19.09.2018: Kann Hightech Welternährung sichern?

[3] Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (StMELF): Humus und Landwirtschaft – Humusqualität bayerischer Äcker im Vergleich

[4] taz 13.09.2016: Bio-Landwirtschaft und Klimaschutz Öko macht auch Dreck

[5] EIKE 19.09.2016: Biobauern sind die größten Lebensmittel-Vernichter Ohne Klimawandel überlebt die Biolandwirtschaft ihre Ernteverluste nicht

[6] EIKE 27.07.2016: Biobauern darben ohne Klimawandel (und extremen Subventionen) Bei der normalen Landwirtschaft hängt es von der Veranstaltung ab

[7] EU Haushalt




Durchgesickerte Information zeigt Googles Willen zur politischen Einflussnahme

Auf WUWT wurde bereits darüber gesprochen, wie Google Klimaskeptiker aktiv unterdrückt unter Druck setzt.

Das Geschäftsmotto für Google war einmal: „Sei nicht böse ! „, Siehe unten, wie von der Wayback Machine am 21. April 2018 archiviert :

„Sei nicht böse.“ Die Googler wenden diese Wörter im Allgemeinen darauf an, wie wir unseren Nutzern dienen. Aber „Sei nicht böse“ ist viel mehr als das. Ja, es geht darum, unseren Nutzern unvoreingenommenen Zugang zu Informationen zu bieten, sich auf ihre Bedürfnisse zu konzentrieren und ihnen die bestmöglichen Produkte und Dienstleistungen zu bieten. Aber es geht auch darum, das Richtige allgemein zu tun – dem Gesetz zu folgen, ehrenvoll zu handeln und Kollegen mit Höflichkeit und Respekt zu behandeln.

Der Google-Verhaltenskodex ist eine der Methoden, mit denen wir „Sei nicht böse“ in die Praxis umsetzen. Es basiert auf der Erkenntnis, dass alles, was wir in Verbindung mit unserer Arbeit bei Google tun, an den höchstmöglichen Standards ethischen Geschäftsverhaltens gemessen wird und gemessen werden sollte. Wir setzen die Messlatte sowohl aus praktischen als auch aus aufsichtsrechtlichen Gründen hoch: Unser Engagement für höchste Standards hilft uns, großartige Mitarbeiter einzustellen, großartige Produkte zu entwickeln und loyale Nutzer zu gewinnen. Vertrauen und gegenseitiger Respekt zwischen Mitarbeitern und Nutzern sind die Grundlage unseres Erfolgs und müssen täglich verdient werden.

Dann, in erstaunlicher Wendung ihrer selbst, entfernten sie den Satz von ihrer Website und gaben sich selbst eine Lizenz, der dunklen Seite zu folgen.

Vielleicht haben Sie schon von dem internen „privaten“ Google-Video (das direkt nach der Präsidentschaftswahl 2016 entstanden ist) erfahren, das zu Breitbart gelangt ist. Es war nie beabsichtigt, dass die Öffentlichkeit es sieht, wir haben es jedoch. Nachdem Trump die Wahl gewonnen hat, zeigt das Video, wie das Google-Managementteam sich gegenseitig tröstet, umarmt, Tränen vergießt und darüber klagt, wie Trump gewonnen hat und Hillary Unrecht getan wurde.

Es ist ziemlich aufschlussreich. In dem Video haben wir den Chief Executive Officer, den Chief Financial Officer, zwei Vizepräsidenten und die beiden Männer, die 1998 Google gegründet haben. Sergey Brin und Larry Page.

In diesem durchgesickerten Video von 2016 können wir die Bestürzung der Google-Führung über die Ergebnisse der US-Wahlen sehen und hören, wie sie ihre Verschwörung diskutieren, um einer Partei „Sachdienstleistungen“ für ihre politische Bemühungen zu ermöglichen, das Ergebnis zu beeinflussen.

Die in diesem Video geäußerten Meinungen sind meiner Meinung nach empörend. Im Grunde genommen halten die Google-Manager die amerikanischen Wähler, die Trump gewählt hatten, als irrational, ausländerfeindlich, faul und dumm an. Brin vertritt die Meinung, dass Trump-Wähler aus „Langeweile“ gehandelt haben, was, wie er sagt, in der Vergangenheit einer der Faktoren war, die zu Faschismus und Kommunismus führten.

Google hat später eine Entgegnung veröffentlicht , in der es heißt, dass (in dem Video) nur einige Mitarbeiter und Führungskräfte ihre persönliche Meinung zum Ausdruck brachten: “ Seit 20 Jahren kann bei Google jeder seine Meinung frei äußern.

In ihrer Entgegnung behauptet Google, dass nichts, was diese Führungskräfte in diesem Video sagten, eine politische Voreingenommenheit in ihren (Google-) Produkten nahelegt.

Das nehme ich ihnen nicht ab, nicht ein bisschen.

Die Google Finanzchefin in diesem Video, Ruth Porat, ist ein perfektes Beispiel. Sie wird hoch emotional, ihr kommen die Tränen und sie redet über den Moment, als sie realisierte, dass die Wahl „… in die falsche Richtung “ ging und dann erkannte sie das erste Mal “ WIR werden verlieren. Es ist wie eine „tonnenschwere Last“.

Später in dem Video fragt der Google-Mitbegründer Sergey Brin, was er tun kann, um eine „bessere Qualität der Regierungsführung und der Entscheidungsfindung“ zu.


Einschub: Google HAT NICHTS MIT REGIERUNGSENTSCHEIDUNGEN ZU TUN. Wenn Brin vorschlägt, dass sie eine „bessere Qualität“ sicherstellen müssen, ist das eine stillschweigende Anerkennung ihrer Voreingenommenheit, in einer Weise zu agieren, die sie für richtig halten.


Hier einige Auszüge aus der Geschichte von Breitbart:

THE GOOGLE TAPE: Google Co-Founder Sergey Brin ‘Deeply Offended’ by Trump’s Election
[Google-Mitbegründer Sergey Brin ist „tief beleidigt“ durch die Wahl von Trump]

Allum Bokhari, Breitbart

Sergey Brin, Mitbegründer eines der einflussreichsten Unternehmen der Welt:

„Als Einwanderer und Flüchtling finde ich diese Wahl zutiefst beleidigend, und ich weiß, dass viele von Ihnen das auch tun.“

Walker sagt, dass Google kämpfen sollte, um sicherzustellen, dass die populistische Bewegung – nicht nur in den USA, sondern auf der ganzen Welt – nur ein „Pieps“ und ein „Schluckauf“ in einem historischen Bogen bleiben, der sich dem Fortschritt zuwendet.

CEO Sundar Pichai erklärt, dass das Unternehmen maschinelles Lernen und künstliche Intelligenz entwickeln wird, um gegen das vorzugehen, was ein Angestellter als „Fehlinformation“ bezeichnete, die von „informationsarmen Wählern“ geteilt wird.

Der Mitbegründer bezieht sich an anderer Stelle im Videoclip auf den internen Thinktank „Jigsaw“ des Unternehmens, das Tools entwickelt hat, um Nutzer von „extremistischen“ Inhalten in den Suchergebnissen sowohl in der Google-Suche als auch auf YouTube abzulenken.


Eine weitere Geschichte

Powerline: It’s Official, Google Is a Democratic Party Front
[Es ist offiziell, Google ist eine Front der Demokratischen Partei]

Powerline:

Alle Redner drücken ihre Trauer über Donald Trumps Wahl aus. Alle Sprecher gehen davon aus, dass jeder Google-Mitarbeiter ein Demokrat ist und erstaunt und entsetzt ist, dass Hillary Clinton – der schlimmste und korrupteste Präsidentschaftskandidat der modernen Geschichte – verloren hat. Es gibt viele Diskussionen darüber, was Google tun kann, um die durch die Brexit- und Trump-Wahlen veranschaulichte weltweite Widrigkeit umzukehren. Die wahnsinnige Doktrin des „weißen Privilegs“ erhebt ihren Kopf.

Hier ist eine andere Geschichte aus dem Powerline Blog

Man muss es gesehen haben, um es zu glauben. Nach dem einstündigen  Stoßzeufzer -OK, um fair zu sein, es gibt auch ein großes Element von Schadenfreude und Sie werden viel davon genießen – wahrscheinlich werden Sie mehrere Reaktionen verspüren:

  1. Diese Leute mögen bestimmte wertvolle technische Fähigkeiten haben, aber sie sind nicht sehr intelligent und zeigen ungewöhnlich wenig Selbsterkenntnis.
  2. Es ist bemerkenswert, dass sie eine solch außergewöhnliche Monokultur in einer Organisation mit Tausenden von Mitarbeitern erreichen können. Es erfordert eine kräftige Durchsetzung des richtigen Denkens.
  3. Es ist leicht zu erkennen, wie diese einheitlich linken Roboter / Menschen nahtlos zum Widerstand gegen die ordnungsgemäß gewählte Trump-Administration umgewandelt wurden.

Das Video:


Also was können Sie tun?

Vermeiden Sie Google. Vermeiden Sie Google Mail und die Suche über Google

Zum Suchen empfehle ich DuckDuckGo und Mojeek . Von den beiden ist Mojeek meiner Meinung nach das bessere Tool, da es keine Google-orientierte Indexierungsbibliothek verwendet.

Update:

Eine E-Mail, die exklusiv von „Tucker Carlson Tonight“ erhalten wurde, zeigt, dass ein leitender Google-Mitarbeiter die Ressourcen des Unternehmens einsetzte, um die Wahlbeteiligung so zu erhöhen, dass Clinton die Wahlen gewinnen könnte.

Gefunden auf WUWT vom 13.09.2018

Übersetzt durch Andreas Demmig

https://wattsupwiththat.com/2018/09/13/google-video-leak-proves-they-are-evil-after-all/

 


Auf Eike fanden Sie dieses Thema u.a. im Oktober 2017, auch von WUWT

https://eike.institute/2017/10/07/googles-such-einstellung-gegenueber-konservativen-news-seiten-wurde-quantifiziert/

 

Vorankündigung:

Zu dem oben beklagtem Problem mit den Suchmaschinen, habe ich mir einen kleinen Test überlegt.

  • In Kürze berichte ich Ihnen davon gerne.

Andreas Demmig

 




Plutonium Vernichtung in den USA! Notbremse gezogen?

Die Vorgeschichte

Bereits vor dem Zusammenbruch der Sowjetunion setzte ein gewaltiges Abrüstungsprogramm zwischen den USA und Russland ein. Letztendlich wurden im Rahmen des ersten Vertrages zur Verringerung strategischer Waffen (START I) tausende Raketen und Sprengköpfe auf beiden Seiten vernichtet. Damit saß jeder der beiden Vertragspartner auf zig Tonnen waffengrädigem Materials, aus dem man zehntausende von neuen Sprengköpfen hätte bauen können. Im Zeitalter des aufkeimenden Terrorismus eine äußerst unbehagliche Situation, zumal die Sowjetunion in Auflösung begriffen war.

Die Mengen an hochangereichertem Uran stellten nur ein kleines Problem dar: Sie wurden mit abgereichertem Uran auf die Gehalte für Brennstoff verschnitten und nach und nach in Kernkraftwerken zur Stromerzeugung verbraucht. Gleichwohl waren die Mengen so gewaltig, daß für Jahre der Markt für Natururan nahezu zusammenbrach. Für sich genommen schon ein gewaltiger Schaden für die Uranbergwerke.

Ganz anders verhielt es sich mit dem Plutonium. Jeder der beiden Vertragspartner verfügte nun über einen Überschuß von 34 to waffengrädigem Plutoniums, der irgendwie aus der Welt geschafft werden mußte. Um zu verstehen, warum das gar nicht so einfach ist, muß man sich etwas näher mit Plutonium beschäftigen.

Das besondere Plutonium

Plutonium ist ein chemisches Element mit der Ordnungszahl 94 (94 Protonen im Kern), welches faktisch nicht in der Natur vorkommt. Es kann zwar in verschiedene chemische Verbindungen mit verschiedenen chemischen Eigenschaften überführt werden, nicht aber auf chemischen Wegen wieder aus der Welt geschafft werden. Es kommt in zahlreichen Isotopen (unterschiedliche Anzahl von Neutronen im Kern) — von Pu236 bis Pu244 — mit jeweils eigener Halbwertszeit und eigenem Einfangquerschnitt für Neutronen vor. Die einzige Möglichkeit es wieder aus der Welt zu schaffen, ist es mittels Neutronen zu spalten oder wenigstens in andere Isotopen um zu formen.

Schon in den Anfängen der Entwicklung von Kernwaffen hat man erkannt, daß Pu239ein idealer Kandidat für den Bau von Kernwaffen ist. Es ist recht einfach und preiswert in „speziellen Reaktoren“ in beliebigen Mengen aus Natururan herstellbar und es besitzt ein Optimum aus „Lebensdauer“ und Einfangquerschnitt im auftretenden Energiespektrum einer Kernexplosion.

Jede Kernwaffe altert durch spontane Zerfälle. Je kürzer die Halbwertszeit des Materials ist, desto schneller ist die Kernwaffe unbrauchbar. Jeder Kern, der schon zerfallen ist, steht für die Kettenreaktion im Ernstfall nicht mehr zur Verfügung. Dies ist leicht einsichtig. Jeder Spontanzerfall löst aber eine ganze Kette weiterer radioaktiver Produkte aus. Jedes Glied hat eigene, energieabhängige Einfangquerschnitte. Vereinfachend gesagt, viele verbrauchen nur Neutronen, die für eine Kettenreaktion nicht mehr zur Verfügung stehen können. Im Extremfall bricht die „Explosion“ sehr schnell in sich zusammen.

Der Zweck einer Kernwaffe ist Zerstörung (Druckwelle, Feuerball und Strahlung). Dafür braucht man eine hohe Leistung (Energie pro Zeiteinheit). Mit einfachen Worten: Man muß möglichst viele Kerne (ungefähr 200 MeV pro Spaltung) in nahezu „Null Sekunden“ spalten. Das Geheimnis des Bombenbaues liegt nun in der Beherrschung der Kettenreaktion: Mit jeder Spaltung werden weitere Neutronen frei, die von Generation zu Generation (jeweils etwa Verdoppelung) immer noch mehr Kerne spalten könnten — wenn sie nicht parasitär weggefangen werden oder den Ort des Geschehens einfach mit hoher Geschwindigkeit verlassen würden ohne überhaupt jemals einem spaltbaren Kern begegnet zu sein. Insbesondere für diesen „Verlust von Neutronen durch Austritt“ ist die schnelle Ausdehnung des Spaltmaterials durch die entstehende Hitze verantwortlich.

Waffengrädiges- oder Reaktorplutonium?

Von „Atomkraftgegnern“ wird immer wieder behauptet, man könne auch aus Reaktorplutonium „Bomben bauen“. Man möchte damit Plutonium aus der Wiederaufbereitung von Brennelementen aus Leichtwasserreaktoren gefährlicher erscheinen lassen, als es in Wirklichkeit ist. Bestenfalls steckt dahinter Wortklauberei. Natürlich kann man mit großem Aufwand unter Laborbedingungen auch mit Reaktorplutonium eine Kettenreaktion auslösen — bloß bringt man damit keine Fensterscheibe zum wackeln. Deshalb ist auch noch keiner so bescheuert gewesen, mit gewaltigem Aufwand eine „Atombombe“ aus Reaktorplutonium zu bauen, die trotzdem nur einem Knallfrosch gleicht, wenn er mit geringstem Aufwand aus Natururan waffengrädiges Plutonium erzeugen kann.

Damit ist auch ein Weg aufgezeigt, wie man „altes Bombenplutonium“ dauerhaft und sicher beseitigen kann. Setzt man es als Brennstoff in Leistungsreaktoren ein, wird dadurch ein erheblicher Teil der Ursprungsmenge „verbrannt“ und gleichzeitig der Rest durch die Bildung von anderen Isotopen verdorben. Denn nicht jeder Kern Pu239 wird durch das Einfangen eines Neutrons gespalten, sondern wird teilweise bloß in ein anderes Isotop (Pu240, Pu241 usw.) umgewandelt. Man kann das mit dem vergällen von trinkbarem Alkohol vergleichen: Der Zusatz von geringen Mengen ähnlicher Stoffe macht aus einer großen Menge Genussmittel einen für Menschen giftigen Industriealkohol. Der Trick ist der Gleiche: Der Aufwand zur Trennung wäre um ein vielfaches höher, als die erneute Herstellung von Trinkalkohol.

Grundsätzlich kann man „überschüssiges Bombenplutonium“ in schnellen Reaktoren oder in konventionellen Leichtwasserreaktoren einsetzen. Effektiver ist der von Rußland eingeschlagene Weg der Herstellung von Brennstoff für einen natriumgekühlten Reaktor mit schnellen Neutronen: Man kann größere Anteile (schnelle Reaktoren über 20%, LW bis rund 8%) verwenden. Dies vereinfacht schon mal die notwendige Überwachung bei der Produktion. Durch eine angepaßte Fahrweise (nicht die Energieerzeugung steht im Vordergrund, sondern die Erzeugung ungeeigneter Isotope) kann man recht schnell große Mengen Plutonium für eine Waffenproduktion dauerhaft unbrauchbar machen. So gibt es beispielsweise ein Konzept — bestehend aus zwei PRISM-Reaktoren — innerhalb von nur zwei Jahren alle Überschussbestände in Großbritannien für eine Waffenproduktion unbrauchbar zu machen. Elektrische Energie könnten diese Reaktoren mit diesem Plutonium dann trotzdem noch viele Jahrzehnte weiter produzieren.

Der Weg über MOX

Üblicherweise setzt man in Kernkraftwerken einen Brennstoff aus (nur) angereichertem Uran ein. Man kann aber auch einen Brennstoff aus einer Mischung aus Uranoxid und Plutoniumoxid verwenden. Keine neue Erfindung. Bereits 1972 wurde in Deutschland (!) erfolgreich ein Mischoxid in einem Reaktor verwendet. Heute sind rund 5% aller verwendeten Brennelemente weltweit vom Typ MOX. Führend in dieser Technologie ist mit großem Abstand Frankreich. Ursprünglich wollte man damit den Verbrauch von Natururan strecken. Es war daher nicht abwegig, über diese Schiene auch das „Überschuß-Plutonium“ aus der Rüstung vernichten zu wollen. Nur mußte aus politischen Gründen (Proliferation und Verträge mit Rußland) in USA erst einmal eine neue Anlage gebaut werden. Und damit nahm das Verhängnis seinen Lauf…

Wenn man eine verfahrenstechnische Großanlage in Auftrag gibt, sollte man vorher wissen, welches Produkt man eigentlich herstellen will, welche Vorschriften im eigenen Land gelten und welchen Rohstoff man genau einsetzen muß. Ganz offensichtlich für Politiker (per Eigendefinition Alleskönner) und öffentliche Verwaltungsapparate (zumindest, wenn sie sich auf einem neuen Gebiet bewegen sollen) eine unlösbare Aufgabe. Wie immer, wurde erst einmal — im Bewußtsein kein eigenes Geld, sondern das Geld der Steuerzahler zu verschwenden — eine Anlage für den Durchsatz von 3,5 to Plutonium pro Jahr bei Areva für 2,7 Milliarden Dollar in Auftrag gegeben. Baubeginn war 2007 mit einer geplanten Fertigstellung im Jahr 2016.

Nachdem der Baubeginn bereits erfolgt war, stellte man fest, daß der spezielle Eingangsstoff — besagtes Waffenplutonium zur Vernichtung in Leichtwasserreaktoren — anders, als das übliche Plutonium — Plutonium aus französischer Wiederaufbereitung von Kernbrennstoff— war. Flugs mußte noch ein kompletter zusätzlicher Verfahrensschritt zur Entfernung von Verunreinigungen eingeführt werden. Die Anlage — fast genau so groß, wie die bereits im Bau befindliche — wurde verniedlichend „Aqueous Polishing“ genannt. Die geplante Fertigstellung verschob sich auf 2019 und die geplanten Kosten schossen auf 4,9 Milliarden Dollar hoch.

Im Jahre 2012 führte man eine Untersuchung durch und aktualisierte die Kostenschätzung auf 7,7 Milliarden. Eine weitere Untersuchung im Jahre 2016 ergab eine Kostenschätzung von 17,2 Milliarden und eine Inbetriebnahme nicht vor 2025. Wie bei öffentlichen Projekten üblich — wir kennen das vom Flughafen BER in Berlin — wurschtelt man weiter vor sich hin. Jährlich versickerten zwischen 350 und 500 Millionen Dollar aus diversen Haushaltstiteln in diesem Sumpf. Ein schönes Auftragsvolumen, für das man schon etwas für die Politik tun kann.

Die Programmkosten

Mit dem Bau der Anlage ist es aber noch nicht getan. In einer Marktwirtschaft muß man auch noch Kunden für das Produkt finden. In diesem Fall, wegen der geltenden Abrüstungsverträge, ausschließlich in den USA. Die Kernkraftwerke in den USA müssen aber Genehmigungen für den Betrieb mit MOX-Brennelementen besitzen. Sie müssen geprüft und umgebaut werden. Mit anderen Worten, im Moment würden die Betreiber die Brennelemente nicht einmal geschenkt nehmen. Lange Rede, kurzer Sinn, das Energieministerium schätzt die Gesamtkosten für das Programm auf 50 Milliarden Dollar. Das entspricht einem Preis von über 1,4 Millionen Dollar für jedes Kilogramm Waffenplutonium. Selbst wenn man die Anlagen noch für andere Zwecke nutzen kann, ist das ein Irrsinn.

Dieser Vorgang zeigt sehr schön, was geschieht, wenn man Politikern solche komplexen technischen Herausforderungen überläßt. Man muß nur so ein verrücktes Programm starten und erschließt sich damit eine sprudelnde Geldquelle: In diesem Fall mit ursprünglich „etwa 1 Milliarde für ein tolles Abrüstungsprogramm“ oder einer „Eiskugel für eine Energiewende“ bei uns. Sind erstmal genug Laiendarsteller auf den Zug aufgesprungen, kann man sie beliebig ausquetschen. Der Politiker steht vor der Alternative: Ich verbrenne weiterhin das Geld fremder Leute (sprich unsere Steuern) oder gebe zu, gar nicht allwissend zu sein, was das Ende der eigenen Karriere bedeutet. Solche „Steuergelder-Verbrennungsanlagen“ werden erst gestoppt, wenn Kräfte an die Regierung kommen, die bisher nicht im etablierten Machtapparat tätig waren. Dies geschah mit der Wahl von Donald Trump zum 45. Präsidenten der USA, der schon in seinem Wahlkampf lieber vom „Sumpf“ sprach und ungern das etablierte Synonym „Washington“ benutzte.

Wie geht’s weiter

Allerdings ist mit dem Baustopp der Anlage noch lange nicht das Problem beseitigt. Dabei ist das Plutonium selbst das geringste Problem: Es schlummert weiterhin in den Tresoren vor sich hin. Was drückt, sind die Abrüstungsverträge mit Russland. Im Moment herrscht ein seltsames gegenseitiges „Wegsehen“: Die USA kommen nicht mit der Vernichtung ihres „Überschussplutonium“ voran, dafür regt man sich nicht sonderlich über den Bruch des Abrüstungsabkommens über Mittelstreckenwaffen (Landgestützte Cruise missile mit „Atomsprengköpfen“) durch Putin auf.

Es muß also eine Lösung her. Zumindest über einen weiteren Ansatz, wird hier demnächst berichtet…

Der Beitrag erschien zuerst bei NUKEKLAUS hier




Klimawandel macht nichts, aber kaltes Wetter kann sehr tödlich sein

In Großbritannien und anderswo war das Gegenmittel bisher bezahlbare Energie. Allerdings hat die Besessenheit an massiv subventionierter, wetterabhängiger Windenergie genau das außerhalb der Reichweite von allzu vielen mit geringem Einkommen entfernt; besonders alte Menschen.

In den letzten Sommermonaten haben die Australier beobachtet, dass ältere Menschen leiden und zugrunde gehen. Sie konnten es sich nicht leisten, Klimaanlagen bei heißem Wetter zu betreiben. Das heißt natürlich, wenn Strom gerade überhaupt verfügbar war.

Trotz der oft beschworenen Klimaerwärmung, sind Temperaturen unter Null viel tödlicher, wie James Delingpole berichtet.

Einleitung auf StopTheseThings vom 01.05.2018

https://stopthesethings.com/2018/05/01/deaths-icy-grip-climate-change-wont-kill-granny-but-climate-change-policies-do/

 

48.000 Briten starben in diesem Winter an Kälte; Die Britische Regierung lobt ihre Klimapolitik, die ihnen dabei geholfen hat

Breitbart; James Delingpole, 9. April 2018

Großbritannien durchlitt gerade seine schlimmste Wintersterblichkeit seit 42 Jahren.

Es wird geschätzt, dass zwischen Dezember und März 2018, 20.275 Briten mehr als im Durschnitt der letzten Jahre durch Erfrieren starben.

Aufgrund der kalten Bedingungen werden allein zwischen dem 23. und 31. März weitere 2000 Todesfälle angenommen, wie die durchschnittlichen Sterberaten dieses Winters anzeigen.

Bürgerrechtler haben die Todesfälle als eine „nationale Tragödie“ bezeichnet, da Opfer von zu kaltem Wetter, vor allem bei älteren Menschen, hätten verhindert werden können.

Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Office of National Statistics) sind jeweils einer von 10 Kaltwetter-Todesfällen sowohl bei den unter 65-Jährigen wie auch bei den 65-75-Jährigen zu beklagen, aber bei acht von 10 Todesfällen bei den über 75-Jährigen.

Das Gesundheitsministerium erklärte auch, dass kalte Bedingungen Erkrankungen wie Grippe, Lungenentzündungen, Herzinfarkt, Schlaganfall und Demenz verschlimmern.

Zusammengezählt bedeutet das, dass dieser Winter aufgrund des kalten Wetters mindestens 48.000 Todesfälle haben wird – was sich auf durchschnittlich einen Todesfall alle dreieinhalb Minuten errechnet.

Aber was noch schockierender ist, die britische Regierung – die sich als konservativ bezeichnet – prahlt tatsächlich noch mit der katastrophalen Politik, die geholfen hat, arme Menschen zu töten.

Hier ist das, was Energieministerin Claire Perry zum zehnten Jahrestag des Klimaschutzgesetzes von 2008 sagte – der ruinösesten und sinnlosesten Gesetzgebung in der jüngsten britischen Parlamentsgeschichte – die weitgehend dafür verantwortlich ist, Energie so teuer zu machen, dass die Armen und Schwachen es nicht können leisten, ihre Häuser zu heizen.

Die Dynamik des Klimaschutzes nimmt im Vereinigten Königreich an Fahrt auf. Der Klimawandel ist nicht mehr nur eine Phrase von ideologischen Umweltschützern und Wissenschaftlern, er ist Teil der alltäglichen Propaganda. Dies ist nicht nur der Moment für globale Bemühungen, unseren CO2-Ausstoß zu reduzieren, sondern auch für das Wachstum grüner Industrien und für die internationale Zusammenarbeit im Klimabereich.

Der Klimawandel überschreitet parteipolitische Grenzen und respektiert keine Landesgrenzen. Diese parteiübergreifende Unterstützung für den Klimaschutz und die Führungsrolle des Vereinigten Königreichs wurde 2008 mit der Einführung des historischen Climate Change Act [Klimaschutzgesetzes] demonstriert, das ein ehrgeiziges rechtsverbindliches Ziel zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen auf 80% des Niveaus von 1990 bis 2050 vorsieht.

Obwohl das Klimaschutzgesetz unter einer Labour-Regierung verabschiedet wurde, wurde es von fast der gesamten konservativen Opposition unterstützt, angeführt von David Cameron – der später als Premierminister fortfuhr, sich zu rühmen, die „grünste Regierung aller Zeiten“ anzuführen.

Das Klimaschutzgesetz wurde vor einem ganzen Jahrzehnt verabschiedet. Seitdem hatten die Konservativen mehr als genug Zeit, um die Beweise zu prüfen und eine Kosten-Nutzen-Analyse durchzuführen. Nach der Schätzung des Department of Energy (Energieministerium –Schätzung ist vermutlich jetzt veraltet) wird das Gesetz, wie von Großbritannien verlangt, seine Wirtschaft um unmögliche 80 Prozent dekarbonisieren und den Steuerzahler bis 2050 insgesamt 734 Milliarden Pfund gekostet haben.

Was genau erhalten die Britten als Gegenleistung für all das ausgegebene Geld?

Nun, wenn Sie der erwähnten „konservativen“ Ministerin Claire Perry glauben, ist eines der Dinge die sie erhalten, die moralische Überlegenheit.

10 Jahre später und im Jahr 2015 war das Vereinigte Königreich maßgeblich an der Umsetzung des Pariser Abkommens beteiligt und verpflichtete über 175 Länder, die Welt vor einer katastrophalen Erwärmung zu schützen.

Vor drei Jahren haben das Vereinigte Königreich und andere Industrieländer in Paris einen gemeinsamen Beitrag von 100 Milliarden US-Dollar zur Unterstützung der ärmsten und am meisten gefährdeten Menschen in der Welt beschlossen, um dem zunehmenden Risiko von Dürren und Überschwemmungen und dem Zugang zu sauberer Energie zu begegnen. Wir sollten stolz sein, dass das Vereinigte Königreich für seine Klimaschutzmaßnahmen sowohl in Übersee als auch zu Hause so hoch angesehen ist.

Allerdings, wie wir wissen, ist das Flickschusterei. Den wirklich großen Kohlendioxid-Emittenten – wie China und Indien – ist es gleichgültig, ob Großbritannien einseitig wünscht, seine Wirtschaft im Namen der „Rettung des Planeten“ zu dekarbonisieren. Der Beitrag Großbritanniens zur globalen Dekarbonisierung, sei es in Bezug auf die Führungsposition oder insgesamt gesehen, ist daher vernachlässigbar.

Wie Christopher Booker im Sunday Telegraph anmerkt:

Das Vereinigte Königreich wird Billionen ausgeben, um die C02-Emissionen zu reduzieren, während die größten Emittenten wenig tun.

Es gibt kein besseres Beispiel dafür, wie gleichgeschaltetes Denken immer weiter die gewünschte Realitätsverdrängung vorantreibt, als ein Statement von Claire Perry, unserer neuen Staatsministerin für Energie.

Hat Frau Perry jemals die Zahlen betrachtet, um zu sehen, wie weit der Rest der Welt tatsächlich in unsere Fußstapfen getreten ist? Es stimmt, dass das Vereinigte Königreich im letzten Jahrzehnt laut dem letzten BP Statistical Review of World Energy seine Emissionen um 28 Prozent reduziert hat, vor allem durch die Schließung der Kohlekraftwerke, die bis 2015 noch 30 Prozent unserer Elektrizität lieferten, so tragen wir jetzt noch kaum ein Prozent zur globalen Summe der CO2 Emissionen bei.

Aber China, der größte CO2-Emittent der Welt, der 27 Prozent der Gesamtmenge beisteuerte, hat im gleichen Zeitraum seine Emissionen um 24 Prozent erhöht und plant bis 2030, diese Emissionen zu verdoppeln. Indien, der drittgrößte Emittent, hat sie um 54 Prozent erhöht und will sie verdreifachen. Deshalb ist unsere Energieministerin der Meinung, dass wir der Welt weiterhin ein Beispiel geben sollten, indem wir „Billionen“ dafür ausgeben, ein Ziel zu erreichen, das nur durch die Schließung praktisch unserer gesamten Wirtschaft erreicht werden kann, während der Rest der Welt nicht die geringste Notiz davon nimmt.

Also, wenn nicht nur die moralische Überlegenheit, was hat Großbritannien im Gegenzug noch für diese 734 Milliarden Pfund an Ausgaben bekommen?

Abgesehen von den verschiedenen Fledermaus und Vogel schreddernden Öko-Kruzifixen, die die Landschaft zerstören und den Solarzellen, die Ackerland in etwas aus schlechten 70er Jahre Filme verwandeln, ist das einzig greifbare, was mir einfällt, all die extra Toten in Leichensäcken.

Im Gegensatz zu den meisten Dingen, um die sich Klimaaktivisten sorgen, sind diese toten Menschen keine theoretischen Projektionen, die von zweifelhaften Computermodellen abgeleitet sind. Das sind echte Menschen – Brüder, Schwestern, Großeltern, Urgroßeltern -, die vielleicht noch ein paar Jahre länger gelebt hätten, wenn die Kosten für die Beheizung ihrer Häuser nicht künstlich durch die Regierungspolitik erhöht worden wären.

Kälte ist für Menschen ein viel größerer Killer als Hitze.

 

Wie Harry Wilkinson bei Conservative Woman feststellt :

Die Energiepreise müssen sinken, um kältebedingte Todesfälle zu senken

Dies entsprach nicht dem Drehbuch in der Ära von Klimahype und -Alarm; Uns wurde gesagt, dass in England nie wieder schneereiche Winter erwartet werden und dass sogar alpine Skigebiete schneefrei werden können. Als die Realität der natürlichen klimatischen Variation offensichtlich wurde, änderte sich die Melodie. Jetzt wird uns gesagt: „Der Schnee draußen zeigt, wie die globale Erwärmung aussieht“. Für Guardianistas (Leser des Guardians, eine Zeitung ähnlich wie die SZ oder NN) ist Wetter jeglicher Art, immer ein weiterer Beweis für einen alarmierenden Klimawandel.

Im Science Daily wird eine Studie angesprochen, die eindeutig Kälte als die tödlicheren Umstände feststellt:

Kaltes Wetter tötet mehr Menschen als heiße Tage

Weltweit sterben zwanzig Mal mehr Menschen an der Kälte als an der Hitze, wie eine Studie feststellt, in der 74 Millionen Todesfälle an 384 Orten in 13 Ländern analysiert wurden. Die Ergebnisse zeigen auch, dass Todesfälle aufgrund von mäßig heißem oder kaltem Wetter wesentlich über denen von extremen Hitzewellen oder Kälteperioden liegen.. Dies ist genau der Fall in Großbritannien, wo die kältebedingte Sterblichkeit 61 Todesfälle pro 100.000 ausmacht, eine der höchsten Raten in Europa. Dies steht im Vergleich zu nur drei Todesfällen pro 100.000 für die wärmebedingte Sterblichkeit.

Menschen mögen die Kälte einfach nicht und wir sind bereit zu zahlen, um sie zu vermeiden. Für die Vereinigten Staaten ergab eine Stanford-Studie von 1996, dass 2,5 Grad Celsius mehr, Erwärmung die Zahl der Todesfälle pro Jahr um 40 000 senken würde und dass die Arbeitnehmer bereit wären, zwischen 30 bis 100 Milliarden Dollar ihres Einkommen auszugeben, für einen Temperaturanstieg von 2,5 ° C.

Hier in Großbritannien gingen die kältebedingten Todesfälle im letzten Jahrhundert zurück, aber in den letzten zehn Jahren sind diese Fortschritte ins Stocken geraten. Der Trend könnte sogar umgekehrt werden, wenn die Stromkosten weiter steigen, um unzuverlässige erneuerbare Technologien zu unterstützen.

Die Temperatur von zentral beheizten Wohnungen ist ebenfalls gesunken, was darauf hindeutet, dass die steigenden Energiekosten die Menschen davon abhalten, ihre Häuser angemessen zu heizen. Dies ist umso überraschender, als Verbesserungen bei der Isolierung zu wärmeren, nicht kälteren Häusern führen sollten.

Sie irren wenn Sie meinen, dass die Politik der britischen Regierung ein nationaler Skandal wäre und die Zeitungen voll davon. Auch regen sich diese eifrigen konservativen Hinterbänkler nicht über die entsetzliche Zerstörung von Leben auf. Offenbar ist das Gewissen der Regierung nicht befleckt und die Konservativen kommen ihrem früherem Ruf als die Partei der Anständigkeit und des gesunden Menschenverstandes nicht mehr nach. Und die Opposition der Labour Party [~Arbeiter Partei] sieht keine Veranlassung sich energisch gegen die unverschämten Kosten zu stemmen, die den Energieabrechnungen der Verbraucher durch grüne Abgaben hinzugefügt werden.

Stattdessen lässt das grüne gleichgeschalteten Denken es zu, dass die Regierung einfach so davon kommt: Im Namen der Rettung der Umwelt werden ihre eigenen Leute getötet.

Und fast niemand macht irgendetwas, um das aufzuhalten.

Übernommen von Breitbart vom 09.04.2018

* * *

Alles übersetzt durch Andreas Demmig




Akzeptanz der Windenergie in Brandenburg steigern?

Zur Anhörung LT Brandenburg am 18.4.8  

von Michael Limburg VP EIKE

Im Antrag wird die Frage gestellt: „Wie könnte die Akzeptanz der Windenergie erhöht werden?“.. das bedeutet ganz klar- auch die fast hilflos zu nennenden Vorschläge meiner Vorredner, lassen diese Deutung zu, dass

..die Akzeptanz der Windenergie in Brandenburg offensichtlich an ihrem Ende angekommen ist.

Denn anders lässt sich dieser Antrag der Grünen nicht erklären.

Die Gründe dafür liegen auf der Hand. Sie sind jedoch keinesfalls darin zu suchen, dass die betroffenen Bürger nicht ausreichend informiert wurden, oder dass bei den vorausgehenden Planungen zu wenig „Transparenz“ herrschte,

..oder dass die Bürger  nicht darüber Bescheid wüssten, wer die Profiteure –Sie nennen Sie „Akteure“- sein werden, und wie sie ggf. selber in den Genuss solcher Profite kommen können.

…Oder, dass zu wenig Werbung für die Windkraft gemacht wurde.

Die hier geladenen Experten der Windkraftindustrie belegen just das Gegenteil, denn sie tun – Tag für Tag für Tag– nichts anderes als das.

Nein!  Die Gründe liegen allein darin,

  • ..dass die Nutzung der Windenergie unermesslichen Schaden über die betroffenen Bürger gebracht hat.
  • …Schaden, der sich in großflächiger Landschaftszerstörung äußert,
  • ..Schaden am Eigentum der Bürger, deren Immobilien in der Nähe solcher Anlagen dramatisch an Wert verloren haben,
  • ..Schaden an der Gesundheit der betroffenen Bürger, die durch den ständigen Infraschall, erzeugt durch diese Industriegiganten, oft dauerhaft beeinträchtigt wird. Und letztendlich direkter..(hinzugefügt: Details dazu hier ; mit Dank an Infraschallexperten Sven Johannsen von GusZ)
  • ..Schaden am Geldbeutel aller Bürger, der durch die extrem hohen Stromkosten – Deutschland hat inzwischen die höchsten in Europa und Brandenburg steht ganz vorne auf der Liste- per Zwangsumlagen und Steuern verursacht wird.

Das sind die wahren Gründe für die mangelnde Akzeptanz.

Und alle die hier sitzen wissen das, oder müssten es wissen.

Insofern ist der Antrag der Grünen eigentlich an Zynismus nicht zu überbieten. Da sollen mit unwahren Behauptungen -ich werde im zweiten Teil meiner Rede darauf ausführlicher eingehen- mit Steuergeldern alimentierte Planstellen geschaffen werden, deren einzige Aufgabe darin besteht, die gebeutelten Bürger zu spalten

  • zu spalten in
  • Profiteure
  • und Opfer-
  • um dann über die Profiteure noch mehr von diesen, in jeder Hinsicht, unsinnigen unnützen und teuren, Anlagen aufzustellen.
  • und die Opfer dieser Politik sollen das auch noch von ihren Steuergeldern bezahlen.

Ein wahrhaft zynischer Plan!

Lassen Sie mich nun zu Begründung des Antrages der Grünen vom 5.12.17 kommen, dazu muss ich etwas grundsätzlicher werden…

Darin heißt es dazu ganz am Anfang:

Der weitere Ausbau der Windenergie auf 2 % der Landesfläche in Brandenburg ist zur Umsetzungder Pariser Klimaschutzzielenotwendig.

Diese Begründung könnte falscher nicht sein. Zunächst einmal deswegen, weil es bisher – trotz vieler milliardenschwerer Forschung – koordiniert durch den sog. Weltklimarat IPCC – keinerlei Hinweise, schon gar keine Beweise, dafür gibt, dass das menschgemachte CO2, auf irgendeine mysteriöse Weise die Temperatur der Atmosphäre dieses Planeten erwärmt.  Es gibt nur Klimamodelle, die weder die Klimavergangenheit, noch die bereits vergangene Klimazukunft korrekt berechnen können.

Auch wenn viele -als Beweisersatz- behaupten, – dass 97 % aller Wissenschaftler der Überzeugung wären, dass der moderne Mensch mit seinen CO2 Emissionen daran schuld sei, ändert das nichts an den genannten Fakten.

Denn erstens ist dem nicht so:

Es gibt unzählige Studien, die zu genau gegenteiligen Erkenntnissen kommen und

zweitens

zählen demokratische Mehrheiten in der Wissenschaft nicht die Bohne.

Weder dreht sich die Sonne um die Erde, trotzdem die Mehrheit der Wissenschaftler über tausende von Jahren dieser Ansicht waren,

..noch sind beispielsweise die Kontinente fest auf der Oberfläche des Globus verankert.  Auch das war mal eine Mehrheitsmeinung der Wissenschaftler!  Sogar von hundert Prozent von ihnen.

Im Gegenteil…sie driften. Wenn auch sehr langsam.

Erst Alfred Wegener klärte Anfang des 20. Jahrhunderts diesen fundamentalen Irrtum auf und wurde dafür ausgelacht.

Und diese Aufzählung ließe sich beliebig verlängern.

Aber auch dann, wenn man an die Irrlehre vom menschgemachten Klimawandel glaubt, und die Delegierten in Paris taten so, als ob sie es glaubten,

….objektiv sind Windkraftanlagen weder für den „Klimaschutz“

…noch für die Einsparung von „Ressourcen“,

….noch für Versorgung eines Industrielandes mit elektrischer Energie tauglich.

Das ist naturgesetzlich bedingt und könnte nur umgangen werden, – bei weiterer riesengroßer Kostenerhöhung-

…wenn es ausreichend Speicher für die so erzeugte Elektroenergie im großtechnischen Maßstab gäbe.

Die gibt es aber nicht und sie sind auch nirgendwo, auch nur ansatzweise, in Sicht.

Deshalb kann die geforderte Erhöhung der „Akzeptanz“ also nur dem Zweck dienen, die Bürger über die wahren Sachverhalte und unter Einsatz von Steuermitteln weiter grob zu täuschen.

Aber es gibt noch andere, schwerwiegende Gründe, die dagegen sprechen:

Zu ihnen gehört, dass es keinen Mangel an billigen, konventionellen Energieträgern gibt! Im Gegenteil, sie sind im Überfluss vorhanden.

Gerade wieder meldet Bahrein[1], die Entdeckung eines der größten Öl- und Gasfeldes der Welt. Es enthält eine Menge an fossilen Energieträgern (> 80 Mrd. Barrel) die gleich groß ist, wie die Vorräte der gesamtem russischen Föderation.

Selbst Deutschland könnte seine, im Vergleich zu anderen Ländern, knappen fossilen Energieträger u.a. mittels Fracking und dem Weiterlaufen, voll betriebsfähiger – mit Abstand sichersten-  Kernkraftwerke der Welt- nutzen, um das Land voll mit sicherer, billiger, stets verfügbarer elektrischer Energie zu versorgen.

Aber damit nicht genug. Auch die zusätzliche Installation eines zweiten, – aus unserer Sicht- völlig überflüssigen, aber sehr teuren Stromerzeugungssystem aus „Erneuerbaren“ ist in jeder Hinsicht inakzeptabel. Denn der Markt wird dadurch ja nicht größer!

Nur das Angebot wird es.

Allein deswegen muss ja der so erzeugte Strom per Zwang über die Vorrangeinspeisung in die vorhandenen Leitung gepresst werden.

Und deshalb ist es nutzlos, viel zu teuer, gefährlich für die Bürger, mit allen negativen Folgen und zerstörerisch für unsere Landschaft und deren Flora und Fauna.

Eine Akzeptanzerhöhung wäre daher nur kontraproduktiv.

Auch die Antrags-Begründung gemäß dem Pariser Abkommen ist falsch:  Richtig falsch! Warum?

Brandenburgs CO2Emissionen  betrugen 2017 rd. 59 Mio t  CO2p.a.[2]. 2006 – also 11 Jahre zuvor- waren es 60,2 Mio t. Sie bleiben also defacto unverändert. In dieser Zeit hat sich aber installierte Leistung der WKA von 3.128 MW auf 6.776 MWmehr als verdoppelt [3].

Eine Wirkung auf die CO2Emissionen ist demnach nicht eingetreten. Die blieben praktisch konstant. Damit gab und gibt es auch keinen Beitrag zur Erreichung der Pariser Klimaziele. Dafür sind die Kosten explodiert.

Im Bund sieht es nicht anders aus. Die Emissionen blieben ebenso stabil wie 10 Jahre zuvor. Also hat Brandenburg auch nicht anteilig geholfen die Bundesemissionen zu senken. Nichts, nada, niente, zero, null!

Trotzdem zahlten die Verbraucher in 2017  rd. 30 Mrd. € über die Netzbeitreiber an die Erzeuger dieses Stroms

Und wg. der hohen Netzkosten werden die Verbraucher Brandenburgs noch mal zusätzlich zur Kasse gebeten. Denn der Wind wird ja nicht dort erzeugt, wo er gebraucht wird, sondern ganz woanders.

 

Und es gibt noch einen Grund, den niemand wegdiskutieren kann. Brandenburgs Anteil am Weltklimageschehen ist kleiner als mikroskopisch. Denn selbst dann, wenn man die CO2Emissionen hierzulande auf nahe oder ganz Null senken könnte, und, das wäre die einzige Folge – bei Inkaufnahme der völligen Verarmung der Bevölkerung- würde der Anteil Brandenburgs an der durchschnittlichen Temperaturabsenkung des „Weltklimas“ lediglich [4]0,000042 K betragen.

Das sind vier Nullen nach dem Komma und dann erst die Zahl!

Nochmals winzige:

4, 2 hunderttausendstel ° C (K)!!.

Daher mein Fazit: Die Grünen wollen mit ihrem Antrag die Profite der Windkraft Profiteure erhöhen und das zu Lasten der Bevölkerung. Und diese auch noch über ihre Steuern (per Landesmittel) zur Kasse bitten. Das ist nutzlos aber teuer und nur als zynisch und unlauter zu bewerten und daher abzulehnen.

[1]Quelle  Shale Revolution 3.0: Bahrain Hits (Black) Gold With Biggest Shale Discovery In World
The Times, 5 April 2018

[2]Quelle http://www.lfu.brandenburg.de/cms/detail.php/bb1.c.296595.de

[3]Quelle: https://www.foederal-erneuerbar.de/landesinfo/bundesland/BB/kategorie/wind/auswahl/180-installierte_leistun/versatz/0/#goto_180)

[4]nach der Formel 3,0 x ln(Calt/Cneu)/ln2 = Dabei ist der Faktor 3,0, der sog. ECS Wert, Caltdie CO2 Konzentration vor der Absenkung, Cneudie CO2 Konzentration nach der Absenkung. Von dieser Menge verbleibt max. die Hälfte in der Atmosphäre. Und ln das Kurzzeichen für den natürlichen Logarithmus. Die Formel unterstellt eine Erhöhung von 3 K bei Verdopplung. (ECS Wert). Die Forschung geht inzwischen aber von 0,3 bis 1,1 K aus. CO2in der Atmosphäre (Calt) rd. 3000 Gt, das sind 3.000.000 Mio. t, Brandenburg emittiert 2017 59 Mio. t. Davon verbleibt max. die Hälfte in der Atmosphäre. D.h. nach Absenkung enthält die Atmosphäre rd. 3.000.000 Mio. t minus 29,5 Mio. t = 2.999.970,5 Mio t.

Diese Rede kann auch hier unter Anhörung LT Brandenburg Wirkung V4-5 und hier Anhörung 18.4.18 EE Einspeisung & CO2 V1 heruntergeladen werden. Ein link zu den Vorträgen der andern Experten wird – unmittelbar nach Vorlage- nachgereicht.




STICKOXIDE und der DIESELMOTOR (2)

Reinhard Marx

Wir betrachten wieder die Verbrennung von Cetan mit einem Luftüberschuß von 40 %, λ = 1,4, wie in meinen Beitrag Stickoxide und der Dieselmotor (1)“ bereits gezeigt.

Das Abgas enthält:

_______________________________________________________

75,3 %vol Stickstoff 73,4 %gew N2 1,251 g/l

  5,6 %vol Sauerstoff 6,3 %gew O2 1,429 g/l

  9,2 %vol Kohlendioxid 14,1 %gew CO2 1,977 g/l

  9,8 %vol Wasserdampf 6,1 %gew H2O 0,894 g/l

  0,08 %vol Stickstoffmonoxid 0,08 %gew NO 1,34   g/l

         100,0 %            100,0 % 1,22   g/l

_______________________________________________________

Seine Menge beträgt 18,1 Nm3/kg Kraftstoff oder 15,2 Nm3/l; es kann mit einer Dichte von ρ = 1,22 g/l bei Normalbedingungen (0°C und 760 Torr) gerechnet werden, allerdings ohne Wasserkondensation.

Wenn jetzt die Betrachtungsweise einer spezifischen Emission von CO2 und NO je Kilometer eingeführt wird, wie es leider üblich geworden ist, müssen zunächst Fahrbedingungen festgelegt werden.

Das Fahrzeug habe einen Verbrauch von 6.000 ml/100 km, dann werden je km 60 ml ( ̴50 g) verbrannt; diese ergeben eine Abgasmenge von 15,2 dm3/ml x 60 ml/km = 912 dm3/km, also einen knappen Kubikmeter, der 1,1 kg wiegt. Entsprechend den oben angeführten Gewichtsanteilen ergibt sich nun eine spezifische Emission je Kilometer von 156 g CO2 und 890 mg NO. Letzteres würde sich allerdings in der Kälte zu NO2 oxidieren, wodurch das Gewicht auf 1365 mg/km anwüchse. Das entspräche einer Emissionskonzentration von 1.230 ppm NO2 oder 800 ppm NO, wovon ja die Betrachtung ausgegangen war. Die Zahlen ändern sich entsprechend, wenn mehr oder weniger Kraftstoff je Fahrstrecke verbraucht wird.

Bei dieser Rechnung wurde also angenommen, dass das Abgas bei 700°C etwa die 800 ppm NO enthält; die Angaben des TÜV-Essen sprechen aber von 600-800 ppm, was sowohl über- als auch unterschritten werden könnte. Ähnlich ungenau sind dann auch die obigen Angaben.

Was bisher aber noch gar nicht berücksichtigt wurde, ist die Tatsache, dass NO mit abgefangenem Ruß im Partikelfilter des Abgassystems reagiert, denselben zu CO2 oxidiert, das Filter dabei reinigt und selbst zu Stickstoff wird – die Größenordnung dieses Einflusses ist mir momentan nicht bekannt. Wohl aber weiß man, dass die Harnstoffeinspritzung nach dem Partikelfilter (bei > 180°C) zu einer weiteren starken Herabsetzung des NO-Gehaltes führt; man kann nach einer solchen Behandlung mit 100-300 mg NOx/km rechnen. Die weitere Entwicklung der Harnstoffbehandlung lässt auf noch geringere Werte in der Zukunft hoffen, die in der Größenordnung von 50 mg/km liegen könnte (Prof. Koch, TH Karlsruhe).

Statt 1230 ppm hätten wird nun also noch ca. 180 ppm und liegen damit um den Faktor 7 unter dem unbehandelten Abgas; dieser wird sich nochmals um das Vierfache verbessern lassen, so dass sich letztlich eine praktisch 30-fache Erniedrigung ergeben wird.

Wenn zur Erreichung des vorgeschriebenen Immissionswertes von 40 µg/m3 früher eine Verdünnung um den Faktor 25.000 als erforderlich errechnet war, wird es jetzt nur noch etwa das 800-fache sein. Da die geforderte Immission bisher nur maximal um den Faktor 2 überschritten wurde, dürften die geplanten Nachrüstungen mit Hardware mehr als genug sein – die Verbesserung nur durch eine optimierte Software bestehender Motore wäre wahrscheinlich auch bereits ausreichend.

Soviel zur Emission eines Dieselmotors.

Es sei nun etwas zu den festgesetzten maximalen Grenzkonzentrationen der Schadstoffe gesagt.

Der Immissionswert für NO2 von 40 µg/m3 wurde schon in meinem ersten Bericht als übertrieben tief bezeichnet.

In der Zwischenzeit sind andere Berichte veröffentlicht, die die Gefährlichkeit von Stickoxiden (und auch Feinstaub) in der genannten Höhe in keiner Weise bestätigen und hundertfache (!) Konzentrationen noch für unbedenklich erachten (Prof. Köhler, Lungenfacharzt, vormals Präsident der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie). Damit käme man in den Bereich der für NO2 aufgestellten MAK- oder, wie es jetzt heißt, AGW-Werte. Dieser betrug in Deutschland für NO2 bis zum Jahr 2004 noch 9.500 µg/m3. Die Bearbeitungskommission für solche Grenzwerte befürwortete damals, den Wert um eine Zehnerpotenz zu erniedrigen, also 950 µg/m3 zu fordern; allerdings war diese Zahl lange Jahre noch nicht rechtsverbindlich, erst 2014, also 10 Jahre später, erfolgte diese Einstufung endgültig – die Kommission hat es sich also nicht leicht gemacht und lange daran geforscht.

In der Schweiz gilt immer noch ein hoher Grenzwert für MAK von NO2: 6.000 µg/m3.

In den USA hat das EPA eine Immissionskonzentration von 100 µg/m3 festgelegt, wobei vereinzelte Stundenwerte bis zu 190 µg/m3 auftreten dürfen – auch in Deutschland sind kurzzeitige Erhöhungen bis 200 µg/m3 erlaubt. Insgesamt ist dort aber generell das 2½-fache gegenüber Deutschland erlaubt; das bedeutet, hätten wir auch diesen Grenzwert, gäbe es überhaupt kein Problem mit den Dieselabgasen in unserem Land !

Ich hatte in meinem ersten Bericht gesagt, dass das unverdünnte und unbehandelte Abgas mit 0,08vol % NO und 9,2 %vol CO2 absolut toxisch sei, wenn man es einatmete. Ein Leser fand diese Bemerkung übertrieben – ich möchte dazu noch etwas ausführen:

Ein Gehalt von 0,08 % NO würde in der Tat bei kurzer Exposition kaum gefährlich sein, wenn man den früher sehr hohen MAK-Wert und die Bewertung von Herrn Professor Köhler betrachtet. Anders ist es mit dem CO2; das aus der Lunge ausgeatmete Gas enthält etwa 4 % davon. Eine eingeatmete Luft mit 8 % CO2 wirkt in kurzer Zeit tödlich („erstickend“), so dass unsere 9,2 % wirklich sehr gefährlich sind, das Abgas muss schnell verdünnt werden, um in erträgliche Konzentrationen zu kommen. Diese liegen bei 9 g/m3 oder 0,7 %gew in Deutschland (MAK-Wert), so dass eine mehr als 10-fache Verdünnung schnell erfolgen muss, was aber kein praktisches Problem darstellt.

Wenn in einem kleinen, unbelüfteten Raum sich viele Personen längere Zeit aufhalten, entsteht „dicke Luft“, man sagt, es fehle Sauerstoff und belüftet. Der Sauerstoff fehlt aber gar nicht, sondern es ist das ausgeatmete CO2 der Anwesenden, das das Wohlbefinden beeinträchtigt, und wird dann durch die Belüftung ausgetrieben.

Könnte es nicht auch sein, dass in unseren Großstädten mit viel Verkehr und bei Windstille die „schlechte Luft“, die ja wirklich zu bemerken ist, mehr dem CO2 als allen anderen Beimengungen zuzuschreiben ist ?? Das CO2 riecht zwar nicht, was von anderen Verbrennungsrückständen aber doch zu sagen ist, auch wenn sie in unschädlichen Mengen vorkommen. Und CO2 kommt gleichermaßen von allen Verbrennungsmotoren, nicht nur vom Dieselmotor !

Manche Verwaltungen von Großstädten, in denen die geographische Lage und eine ungünstige Wettersituation zu gesundheitlichen Problemen geführt hat, halfen sich dadurch, dass Fahrverbote dergestalt verhängt wurden, dass täglich abwechselnd Fahrzeuge mit geraden oder ungeraden Zulassungsnummern fahren durften – unabhängig von der Art und Größe ihres Antriebsmotors.

Schluß-Bemerkung

Armes Kohlendioxid !

Erst schreit die halbe Welt, dass Du das Klima schlecht machst – Du seist ein „Klimakiller“ (eine Unmöglichkeit per se),

 im Gegenteil, Du ermöglichst das Pflanzenwachstum und beschleunigst es – und jetzt hänge ich Dir noch an, Du würdest die Luft in den Städten ungenießbar machen!

 




STICKOXIDE und der DIESELMOTOR (1)

Reinhard Marx

  1. Chemische Gleichgewichte

     Reaktion A: N2 + O2   ↔   2 NO („Stickstoffverbrennung“)

In einem Dieselabgas mit 74% Stickstoff und 6% Sauerstoff (s.u.) sind im chemischen Gleichgewicht folgende Stickoxide (NO) auf Grund der thermodynamischen Daten zu erwarten:

_________________________________________________________

bei     25°C            1 Zehnmillardstel ppm (= fast gar nichts)

bei   700°C          45 ppm

bei 1.200°C    1.300 ppm

bei 2.700°C 13 % (in Luft mit 23% O2), = 130.000 ppm

_________________________________________________________

Die Gleichgewichtskonzentrationen geben aber noch nichts über die Reaktions-geschwindigkeiten an, weder zur Bildung noch zur Zersetzung. Dazu wird berichtet, dass unterhalb 700°C die Verbindung NO metastabil ist und sich praktisch nicht verändert, also weder sich bildet noch sich zersetzt; wenn also bei sehr hohen Temperaturen sich eine deutliche Menge gebildet hat und das Gasgemisch sehr schnell bis auf 700°C oder weniger abgeschreckt wird, bleibt viel des erhaltenen NO bestehen. Solches wurde früher im sogenannten „Nitrum“-Verfahren zur Luftverbrennung im Lichtbogenofen ( ̴ 2700°C !) durchgeführt (Herstellung von Salpetersäure).

Das Gas NO ist farblos und hat nur ein sehr geringes Lösungsvermögen in Wasser.

       Reaktion B: 2 NO + O2   ↔   2 NO2 („Oxidation von Monoxid zu Dioxid“)

In Luft mit 23 % Sauerstoff und bei 25°C liegt das Verhältnis Dioxid zu Monoxid (NO2 : NO) bei über 500.000.

So ist in Luft bei 25°C praktisch kein NO mehr neben NO2 vorhanden, die Reaktion ist aber sehr temperaturabhängig, und sie verläuft relativ schnell.

Bei ca. 480°C wird sie bereits endotherm, und der Zerfall von NO2 in NO und Sauerstoff setzt verstärkt ein, was bei 650°C so gut wie vollständig ist.

Das braune Gas NO2 löst sich gut in Wasser nach der Formel 2 NO2 + H2O → HNO2 + HNO3, die salpetrige Säure ihrerseits ist aber nicht beständig und zersetzt sich nach der Formel 3 HNO2 → HNO3 + H2O + 2 NO. Das dabei gebildete NO ist ein Problem bei jeder Gaswäsche, weil es sich erst wieder oxidieren muss, um weiter ausgewaschen werden zu können, häufig aber vorher entweicht.

  1. Emissions-Konzentrationen

Man spricht häufig von NOx-Konzentrationen, weil sowohl NO als auch NO2 vorhanden sein kann. Die Gleichgewichtsbetrachtungen zeigen aber, dass bei Raumtemperaturen praktisch nur NO2 vorhanden ist, es bildet sich aus NO und Luftsauerstoff ziemlich schnell. Bei hohen Temperaturen (Verbrennungen) kann sich aber nur NO bilden, das nach Abschreckung und bei Sauerstoffanwesenheit so gut wie vollständig verschwindet und so zu NO2 wird.

In der Industrie besagen die Abgasvorschriften, dass die Emissionskonzentration von NOx nicht höher als 100 mg/Nm3 ( ̴ 77 Gew.ppm) sein darf; es wird im Abgaskamin gemessen. Um diesen Wert zu erreichen, werden stickoxidhaltige Abgase normalerweise in einer Gaswäsche behandelt, wobei die Waschflüssigkeit alkalisch sein muss. Der Stickstoff wird so aus der Gasphase in eine Abwasserphase überführt und kann dort zu weiteren Schwierigkeiten führen, die aber beherrschbar sind (z.B. durch biologische Abwasserbehandlung).

Die emittierten NOx-Mengen führen nun in der Umgebung der Emissionsquelle zu Immissionen, deren zulässige Konzentrationen folgendermaßen definiert sind:

40 µg/Nm3 im Jahresmittel, höhere vereinzelte Spitzenwerte dürfen 200 µg/Nm3 während

1 Stunde nicht überschreiten.

Gemessen wird in einiger Entfernung von der Emissionsquelle und in der Nähe menschlicher Wohnungen unter Berücksichtigung der herrschenden Windrichtung. Die Messpunkte werden von den Überwachungsbehörden festgelegt. Das Verhältnis zwischen zulässiger Emissions- und Immissionskonzentration beträgt bei NOx also 2.500:1 (= erforderlicher Verdünnungsfaktor).

(1 Nm3, „Normkubikmeter“, ist der Kubikmeter bei 0°C und dem Druck von 1 atm oder 760 Torr)

An den Arbeitsplätzen in der Industrie gilt der sogenannte MAK-Wert („maximale Arbeitsplatzkonzentration“), er beträgt für Stickoxide 0,95 mg/Nm3 (= 950 µg/Nm3 oder 735 µg/kg), früher war er noch erheblich höher eingestuft. Dieser Wert bedeutet, dass die Beschäftigten während acht Stunden und fünfmal in der Woche dieser Konzentration maximal ausgesetzt sein dürfen – wobei keine gesundheitliche Beeinträchtigung zu befürchten wäre.

Verteilte man die 40 h Wochenarbeitszeit mit einer Belastung von 950 µg/Nm3 gleichmäßig auf die Gesamtzeit von 168 h in der Woche, ergäbe sich ein Durchschnittswert von 226 µg/Nm3, unter der Annahme, dass in den 128 Stunden Freizeit gar keine Belastung besteht. Dieser Wert entspricht etwa der zugelassenen kurzfristigen Immission von 200 µg/Nm3.

  1. Verhältnisse bei Dieselmotoren

Die Verbrennung des Kraftstoffs in Dieselmotoren muss mit einem deutlichen Luftüberschuss erfolgen (λ ≥ 1,3), andernfalls wäre mit starker Rußbildung zu rechnen. Die Verbrennungstemperaturen im Zylinder sind sehr hoch (>> 1000°C), also erfolgt mit dem überschüssigen Sauerstoff auch eine Oxidation des Luftstickstoffs (s.o.), das gebildete NO wird dann sehr schnell in den Auspuff geleitet und unter 700 °C abgekühlt, so dass das unerwünschte Gas sich nicht weiter zersetzen kann und zu Emissionsproblemen führt. Im heißen Auspuff bei etwa 700°C werden 600-800 Vol.ppm gefunden (TÜV Essen, z.T. auch etwas weniger oder mehr). Das deckt sich gut mit obigen Berechnungen: Wenn bei 1200°C während der Verbrennung ̴ 1.300 ppm NO gebildet werden, so haben sie sich bei 700°C noch nicht bis auf < 100 ppm wieder zersetzt wegen der Geschwindigkeit der Abkühlung.

Bei stationären Großanlagen könnte jetzt wieder die schon erwähnte alkalische Gaswäsche installiert werden, was aber bei beweglichen Fahrzeugen nicht durchführbar ist. Hier bietet sich ein anderes Verfahren an: Das heiße Abgas wird mit einer wässerigen Lösung von Harnstoff behandelt, wobei nur die Stoffe N2, CO2 und H2O entstehen. Die summarische Reaktionsgleichung wäre ganz grob folgende:

CO (NH2)2 + H2O + 3 NO     →     5/2 N2 + CO2 + 3 H2O

Allerdings verläuft die Reaktion über Zwischenstufen, wobei auch NH3 (Ammoniak) gebildet wird; eine katalytische Unterstützung ist erforderlich. Das zeigt, dass die Dosierung der Harnstofflösung sehr genau erfolgen muss. Wird zu wenig eingespritzt, bleibt unbehandeltes NO übrig, bei einer Überdosierung entstehen Zersetzungsprodukte des Harnstoffs, die ebenfalls unerwünscht sind. Die Dosierung hängt weiter auch davon ab, wie hoch die Drehzahl des Motors ist, und wie viel Kraftstoff gerade zugegeben wird – einem Rechner müssen alle Einflussgrößen zugeführt werden, und der sorgt dann automatisch für die richtige Dosierung der 32,5 %-igen Harnstofflösung (als „AdBlue“ im Handel). Gemäß obiger Formel kann mit 1 kg Harnstoff 1,5 kg Stickoxid unschädlich gemacht werden; bezogen auf den Kraftstoffverbrauch, sei je nach Fahrweise mit 2 – 8 % Harnstoffeinsatz zu rechnen.

Weitere veröffentlichte Kennzahlen zum Dieselmotor: Je Liter Kraftstoff werden ca. 14 m3 Luft benötigt (bei λ= 1,4 als Überschussfaktor) und etwa 2,65 kg CO2 erzeugt. Seine Dichte beträgt 0,84 kg/l und der Heizwert 9,7 kWh/l.

  1. Theoretische Verbrennungsrechnung im Dieselmotor:

Man kann folgende vereinfachte Reaktionsgleichung aufstellen, bei der als Kraftstoff Cetan genommen ist, Lambda mit 1,4 gerechnet wird und 800 ppm NO im Abgas entstehen sollen:

______________________________________________________________________________

C16H34 + 24,5 O2 + 93,75 N2 + λ-Luft      16 CO2 + 17 H2O + 93,75 N2 + 0,1 NO + λ-Luft

226           784             2625        1363               704            306           2625            4         1359

______________________________________________________________________________

Die Zahlen sind die Molekulargewichte in g; addiert ergibt sich, dass 226 g Kraftstoff 4.772 g Luft (=3.690 l) erfordern. Im Abgas werden 4 g NO aus der λ-Luft gebildet, es hat folgende Zusammensetzung :

                     Gewichts-%     Volumen-%                                

Stickstoff           73,4                75,3

Sauerstoff            6,3                  5,6

CO2                   14,1                  9,2

Wasserdampf       6,1                  9,8

Stickoxid NO       0,080              0,077 (unbehandelt, unverdünnt) 

__________________________________________________________

Die Abgasmenge beträgt 18,1 m3/kg oder 15,2 m3/l Kraftstoff. Als Luftbedarf ergibt sich 16,3 Nm3/kg oder 13,7 Nm3/l. Vielleicht wäre noch folgende Zahl interessant: Ein Fahrzeug, das einen Verbrauch von 5 l/100 km hat und mit einer Geschwindigkeit von 50 km/h fährt, würde minütlich 833 m zurücklegen und dabei 42 ml (=35 g) Kraftstoff verbrauchen und rund 0,6 m3 Abgas produzieren.

Damit ein konzentriertes Abgas mit ca. 800 ppmgew NO in den Bereich dessen gelangt, das in der Industrie genehmigt ist (= 77 ppmgew), müsste es zunächst zehnfach verdünnt werden, was bei einem fahrenden Automobil, das minütlich beispielsweise 0,6 m3 ausstößt, leicht geschieht, eine weitere Verdünnung um den Faktor 105 wäre erforderlich, um den MAK-Wert zu erreichen. 0,6x10x105 = 630 m3 (= z.B. 2,5 m x 2,5 m x 100 m), ein Volumen, das ein Fahrzeug in 14 Sekunden durchfährt, so dass selbst diese Verdünnung kein Problem darstellt. Schwieriger wird es, den festgesetzten Immissionswert von 40 µg/Nm3 zu erreichen, der eine weitere Verdünnung um das 24-fache erforderte.

Das unverdünnte Abgas ist mit Sicherheit gesundheitsschädlich, sogar giftig beim direkten Einatmen (nach Abkühlung !), allein schon wegen seines hohen CO2-Gehaltes, eine Verdünnung ist also erforderlich. Der Faktor von 1 : 1.000 ist nicht schwer zu erreichen, wie dargestellt, um an den MAK-Wert des NOx zu gelangen. Trotzdem ist die Maßnahme, bei Fahrzeugstillstand den Motor abzustellen, wenn man sich im dichten Stadtverkehr befindet, richtig. Daraus resultiert, dass auch ein häufiges Wiederstarten erforderlich wird, was die Starterbatterie stark belastet. Die Batteriehersteller haben dieser Anforderung allerdings bereits Rechnung getragen.

Aus diesen Betrachtungen ergibt sich, dass bei dichtem Verkehr und Windstille sich NOx-Konzentrationen über dem Immissionsgrenzwert ergeben können. Das kann aber nicht durch eine wie auch immer geartete „Software“ verhindert werden, vielleicht nur etwas gemindert werden – die Naturgesetze der Verbrennung lassen sich nicht ändern. Die Anwendung der Harnstoffeinspritzung ist für so tiefe Grenzwerte wie 40 µg/Nm3 eine reale Möglichkeit, also das Anbringen einer „Hardware“, um bei der gängigen Wortwahl zu bleiben. Ob der Wert von 40 µg/Nm3 allerdings wirklich erforderlich ist, sollte noch einmal gründlich überprüft werden. Der gültige und bereits reduzierte MAK-Wert ist mit Sicherheit nach langen Untersuchungen festgelegt worden, eine geforderte weitere Reduzierung um das 24-fache für den Straßenverkehr erscheint um ein Vielfaches überzogen ! Der zeitweise bereits zulässige Immissionswert von 200 µg/Nm3 (21 % des MAK-Wertes) wird von Dieselfahrzeugen so gut wie nie in der Realität erreicht und sollte als Grenzwert eingeführt werden, weil er durchaus noch als gesundheitlich ungefährlich betrachtet werden muss. Damit erübrigte sich die große Aufregung über die „schrecklichen“ Dieselemissionen, und der „Skandal“ bezöge sich nur noch auf die betrügerischen Versprechungen einiger PKW-Hersteller.

Es sei noch auf eine relative Zahl hingewiesen, die bei NOx und auch bei CO2 gerne angeführt wird: Die Emissionsmenge je gefahrenen Kilometer. Das ist überhaupt keine technische Zahl, und sie sollte vollkommen unterbleiben. Die Emissionen hängen allein vom Kraftstoffverbrauch (in kg oder l) und vielleicht auch der Fahrweise ab – ein mit laufendem Motor stehendes Fahrzeug emittiert pro Kilometer unendlich viel ! Wer viele Liter Kraftstoff verbraucht, emittiert auch viele Mikrogramm NOx.

Bei Otto-Motoren wird ohne Luftüberschuss gearbeitet (λ = 1), dabei kann sich so gut wie kein NO bilden, wohl bleibt aber immer etwas unverbranntes CO übrig, das dann mittels zugeführter Luft an dem bekannten nachgeschalteten Katalysator zu CO2 umgesetzt und unschädlich gemacht wird.

 




WIE BERLIN SEINE VERANTWORTUNG VERSCHLEIERT: Fahrverbote: Dieselgrenzwert vor dem Bundesverwaltungsgericht

Fahrverbote sind also zulässig. Das sagt das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig. Städte können grundsätzlich Fahrverbote für Dieselautos verhängen. Das sei vom geltenden Recht gedeckt. Eine bundesweite Regelung sei dafür nicht notwendig.

Der schwarze Peter liegt bei den Städten

Damit sind die beiden Länder Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen mit ihrer Revision gescheitert. In Düsseldorf und Stuttgart hatte die dubiose Abmahnorganisation Deutsche Umwelthilfe (DUH) geklagt, weil die Städte die neuen herabgesetzten EU-Grenzwerte nicht einhalten würden. Im Zweifel, daraufhin klagte die DUH, sollten die Städte ihre Straßen für Autos sperren. Damit liegt der Schwarze Peter bei den Städten – sie sollen die Autofahrer schröpfen und enteignen, um unrealistische Grenzwert auf Teufel komm raus einzuhalten.

Denn grundsätzlich seien solche Fahrverbote durch das Recht gedeckt, meinte jetzt das Bundesverwaltungsgericht. Damit öffnet das Gericht ein weiteres schönes Betätigungsfeld für Angehörige des Justizwesens. Geprüft werden muss laut Leipziger Entscheidung, ob bei einem Fahrverbot die Verhältnismäßigkeit gewahrt bleibt. Was auch immer das im Einzelfall heißt – es dürfte jetzt Gegenstand von vielen munteren Klagen werden. Denn Fahrverbote müssen immer Einzelfallentscheidungen sein, gegen wiederum juristisch vorgegangen werden kann.

Ausriss aus der Stuttgarter Zeitung vom 25.2.18 Siehe auch hier

Von der Umwelt- zur Rechtsanwaltshilfe

Ein Mittel könnte eine Klage auf flüssigere Verkehrsführung sein. Weniger Staus – das bedeutet auch weniger Luftbelastung, wie gerade Stuttgart an einigen Straßen belegt hat. Was immer sie tun – die Städte riskieren teure Prozesse. Aus der Umwelthilfe wird eine Art Rechtsanwaltshilfe.

Klagen könnten auch Autobesitzer gegen Hersteller, um ihren alten Dieselwagen loszuwerden, den Hersteller in Anspruch zu nehmen und Wagen zurückzunehmen.
Wobei „alt“ bereits bei zwei bis vier Jahren losgehen kann. Früher war das noch kein Alter für ein Auto, heute kann es Schrottwert bedeuten. Immerhin mussten Dieselbesitzer rund 15 bis 20 Prozent Wertverluste hinnehmen in den letzten Jahren.

Jetzt nach dem Leipziger Urteilsspruch vermutlich noch mehr. Bis zu 15 Milliarden Euro könnte ein Fahrverbot für Dieselfahrzeuge kosten, hat der Professor für Automobilwirtschaft Ferdinand Dudenhöffer ausgerechnet.

Kosten, deren Verantwortliche klar benannt werden können.

Die Reaktionen fielen sehr unterschiedlich aus. Für Christian Lindner (FDP) ein „Schlag gegen Freiheit und Eigentum, weil wir uns zu Gefangenen menschengemachter Grenzwerte machen“. Er will in Zukunft Grenzwerte auf Basis solider wissenschaftlicher Debatte.

Die geschäftsführende Umweltministerin Hendricks sieht die Autohersteller in der Pflicht zur Nachrüstung, also sozigerechter Aktionismus, gutes Geld schlechtem hinterherzuwerfen, ohne dass ein Nutzen herauskommt.

Bundesregierung und  Parteien spielen den Unschuldigen

Windelweich die Reaktion der Nichtregierung in Berlin. Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion schreibt: „Kommunen können demnach selbst entscheiden, ob sie an bestimmten Stellen eingreifen. Eine Regelung des Bundes ist dafür nicht notwendig, also auch keine blaue Plakette. Ausdrücklich weist das Gericht auch darauf hin, dass bei den Luftreinhalteplänen die Verhältnismäßigkeit gewahrt werden muss. Unser Ziel bleibt es, auch künftig die innerstädtische Luftqualität weiter zu …“

Das sind flotte Sprüche, die den Betroffenen nicht helfen – nicht den Städten, den Bürgern und schon gar nicht den Autofahrern. Dabei wird die klagende Deutsche Umwelthilfe massiv mit Bundesmitteln unterstützt. Wenn sich jetzt die Bundesregierung versucht wegzuducken, dann ist das nicht glaubhaft glaubhaft. Es war die Bundesregierung, die für die Grenzwerte wie für das Vorgehen der DUH die Verantwortung trägt – und jetzt so tut, als habe sie damit nichts zu tun.

Der lange Weg des Irrsinns

Die Entwicklung des Irrsinns deutete sich seit langem an. Die politischen Grundlagen sind von rot-grünen Stoßtrupps schon in den 90er Jahren gelegt worden. Damals empfahl die grün dominierte Weltgesundheitsorganisation WHO 40 Mikrogramm pro Kubikmeter Stickoxide. Noch nicht einmal Kalifornien als Umweltvorreiter hatte einen solchen Grenzwert festgelegt. In den USA gelten heute 100 Mikrogramm pro Kubikmeter. Die EU jedenfalls wählte 1999 40 Mikrogramm pro Kubikmeter als künftigen Grenzwert.

Vor etwa zehn Jahren wurden heutigen Abgasgrenzwerte für Autos festgelegt, also die Emissionswerte. Die Ingenieure wussten seinerzeit nicht, wie sie die überhaupt erreichen könnten. Es gab noch keinerlei Technologien dafür.

„Ein Wert, der mit der Dartscheibe geworfen wurde“, sagt heute Werner Ressing, ehemaliger Ministerialdirektor im Bundeswirtschaftsministerium, der damals die Verhandlungen in Brüssel für Deutschland führte. Er, der sich mit am längsten mit den Grenzwerten beschäftigt hat, stellte jetzt auch in seiner Stellungnahme für das Bundesverwaltungsgericht klar:

„Mir ist klar, dass die 40 Mikrogramm NO2 der geltende Grenzwert sind: Gleichwohl möchte ich als früher zuständiger Beamter des BMWi Ihren Blick darauf lenken, dass dieser Grenzwert relativ willkürlich gewählt wurde und Sie als unabhängiges Gericht die Politik auffordern sollten, diesen Grenzwert zu ändern.“

Denn, so Ressing, der 40 Mikrogramm-Grenzwert wurde von der WHO nicht empfohlen, sondern von der EU aus einem Sammelsurium von WHO-Grenzwerten willkürlich festgelegt.

Medizinisch sei der Grenzwert nicht zu begründen. Zudem gelten völlig unterschiedliche Grenzwerte für zum Beispiel Büroarbeitsplätze von 60 µg/Kubikmeter, am Arbeitsplatz gelten als maximaler Wert 950 in der Schweiz sogar 6.000 Mikrogramm pro Kubikmeter.

Ressing verweist auf die USA: Dort gelten im Verkehr 100 Mikrogramm und es gibt keine Fahrverbote; 100 Mikrogramm werden in jeder deutschen Stadt unterschritten.
Ressings Fazit: „Der Grenzwert ist willkürlich gewählt und viel zu niedrig. Fahrverbote hätten unabsehbare wirtschaftliche Konsequenzen und sind deshalb unverhältnismäßig.“

Seine Aufforderung als Reaktion auf das Leipziger Urteil: Die Politik muss nach Brüssel marschieren und den Grenzwert ändern! Aber genau das verweigert bislang die Bundesregierung. Sie lässt Brüssel die Schmutzarbeit erledigen und hofft, dass sie trotzdem weiter Wählerstimmen kassiert, weil die Verantwortung doch in Brüssel liege. Aber genau das ist falsch – in Berlin sitzen die Verantwortlichen für das Elend von Millionen Autobesitzern, Handwerkern und Berufstätigen, die jetzt neue Autos kaufen sollen.

Mit Umweltschutz hat es nichts zu tun

Es gibt keinerlei Belege dafür, dass Stickoxide in den Straßen zu Erkrankungen führen – jedenfalls nicht in jenen geringen Konzentrationen, wie sie in bestimmten Bereichen der Innenstädte zu finden sind. Vollkommener Unsinn ist die Rede von 10.000 Toten durch Dieselabgase. Wir haben das hier auch bei TE oft genug belegt.
Ein Grenzwertwahn, der durch nichts belegt ist, aber gut als Hebel taugt und vor allem die Kosten der Mobilität drastisch erhöht. Allein die Chemiefabrik in der Auspuffanlage verschlingt hohe laufende Kosten. So bereitet derzeit bei den kalten Außentemperaturen der Zusatz Ad Blue erhebliche Probleme – und damit Kosten.

Das ist ein wässrige Lösung, die bei kalten Außentemperaturen leicht gefriert. Tank und Leitungen müssen also beheizt werden, erhöht letztlich den Treibstoffverbrauch. Im Augenblick herrscht gerade wieder große Nachfrage nach Heizmatten und Schaltern, die leicht kaputt gehen. Die Kosten dafür reichen bis zu 450, 500 Euro.

Es geht den NGOs nicht um Gesundheit, sondern um ihr Geschäftsmodell und darum, Deutschland zu deindustrialisieren. Es ist schön, dass mit dem Kampf gegen das Auto und die Mobilität müheloser Geld verdient werden kann als mit der mühsameren Entwicklung neuer Autos und Antriebe.

Kleiner Tip am Schluß: Ein nächster Kampfschritt der NGOs könnte der gegen Kirchen sein. Denn die Belastung mit Stickoxiden, Feinstäuben und CO2 in den Gotteshäusern steigt dramatisch, wenn Kerzen in den Kirchen angezündet werden. Das ergaben Messungen in Kirchen. (Indoor Flame Sources)

Die Gläubigen stehen direkt neben den Kerzen und sind den Gefahrstoffen ausgesetzt. Gemessen werden teilweise bis zu 90 ppb NOx. Noch deutlich mehr dürften es neben dem heimatlichen Weihnachtsbaum sein. Das ist viermal mehr als in den Todesfallen am Stuttgarter Neckartor erlaubt – bei ungleich längerer Expositionszeit. Ein Gottesdienst dauert zudem länger als ein Vorbeilaufen am Stau. Und dabei haben wir noch nicht einmal die Feinstaubbelastung durch Weihrauch mit einbezogen. Um Himmels Willen!

Der Beitrag erschien zuerst bei Tichys Einblick hier