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Globale Mittlere Temperatur verflacht die Vergangenheit

Tausendjährige Temperaturtrends zeigen globale Abkühlung

Anomalien der globalen mittleren Temperatur wurden kürzlich vom Pages 2K Consortium unter Führung von Nuekom berechnet (2019). Deren statistische Mittelwerte sind ein Konglomerat von sieben unterschiedlichen Verfahren für 7000 Proxy-Aufzeichnungen über die letzten 2000 Jahre. Das Mittel aller dieser Verfahren wird als gestrichelte Linie in Abbildung 1 gezeigt und mit den veröffentlichten regionalen Pages 2k-Rekonstruktionen verglichen. Alle Mittelwerte zeigen ähnliche Trends und werden fortan einfach als die globalen Mittel bezeichnet.

Es wurden solche regionalen Temperatur-Rekonstruktionen gewählt, die ähnliche Proxy-Datensätze heranziehen wie bei der Berechnung globaler Mittelwerte. Die Arktis-Rekonstruktion von McKay umfasst eine Palette von Proxy-Aufzeichnungen, bestehend aus Eisbohrkernen, Baumringen, Sedimenten in Seen und im Ozean nördlich von 60°N. Die Northern Hemisphere (NH) European Rekonstruktion von Luterbacher basiert auf Baumringen. Und die Antarktis-Rekonstruktion von Stenni beruht hauptsächlich auf Isotopen in Eisbohrkernen.

Das globale Mittel von Pages 2k scheint vernünftig zu sein im Vergleich zu regionalen Konstruktionen von der Gegenwart bis zurück zur Kleinen Eiszeit, genauer bis etwa zum Jahr 1250. Es ist schwierig zu erkennen, wie der Mittelwert im Vergleich zu regionalen Rekonstruktionen in der Gegenwart aussieht, wenn man einen Referenz-Zeitraum von 1961-1990 verwendet, da alle Rekonstruktionen konvergieren und den „Hockeyschläger“-Effekt erzeugen. Vor 1250 n. Chr. scheint der globale Mittelwert parallel zu den Temperaturen im NH Europa zu liegen, wovon die Antarktis weitgehend ausgespart ist.

Abbildung 1: Die obere Grafik zeigt Temperatur-Rekonstruktionen mit einem 50-Jahre Loess-Filter [?] mit den globalen Mittelwerten des 7000 Member umfassenden Ensembles von Pages 2K mit allen Verfahren. Die untere Graphik zeigt lineare Trends der letzten 2000 Jahre.

Eine lineare Regressionsanalyse der Temperatur-Rekonstruktionen in Abbildung 1 unten zeigt während der letzten 2000 Jahre Abkühlungstrends. Überraschenderweise zeigt sich sowohl in der Arktis als auch in der Antarktis ein ähnlicher langzeitlicher Abkühlungstrend von 0,4°C über 1000 Jahre. Tatsache ist, dass alle regionalen Konstruktionen eine negative Neigung – oder einen Abkühlungstrend – aufweisen während der letzten 2000 Jahre. Dies wird in Tabelle 1 dargestellt.

Interessanterweise verlaufen alle globalen Mittel fast flach oder zeigen einen dezenten Abkühlungstrend. Der globale mittlere Abkühlungstrend liegt mehr auf einer Linie mit der NH-Europa-Temperatur-Rekonstruktion. Man beachte, dass 97,5% der globalen mittleren Abkühlungstrends von 0,2°C pro 1000 Jahre immer noch flacher verlaufen als der mittlere Abkühlungstrend von 0,4°C pro 1000 Jahre in Arktis und Antarktis. Auch ist die mittlere globale geringe Bandbreite von 2,5% von 0,04°C pro 1000 Jahre viel flacher als die untere Bandbreite irgendwelcher regionalen Rekonstruktionen.

Tabelle 1: Jahrtausend-Trends räumlicher Temperatur-Rekonstruktionen während der letzten 2000 Jahre im Vergleich zu den globalen Mittelwerten von Pages 2K. Mittelwerte und Bandbreite für die Arktis stammen von McKay, für die Antarktis von Stenni, für Europa von Luterbacker und für globale Mittel von Neukom.

Von allen regionalen Temperatur-Rekonstruktionen zeigt der mittlere tausendjährige Trend von NH Europa die geringste Abkühlung während der letzten 2000 Jahre von lediglich 0,2°C pro 1000 Jahre. Diese Temperatur-Rekonstruktion beruht ausschließlich auf Baumring-Proxydaten. Es gibt eine merkliche Verschiebung hinsichtlich Datenmenge und -qualität in den Baumring-Datensätzen um das Jahr 1000. Die Anzahl der Baumring-Aufzeichnungen sind signifikant reduziert von 400 Aufzeichnungen nach dem Jahr 1600 auf weniger als 30 Aufzeichnungen vor dem Jahr 1000 (Luterbacher 2016).

McKay meldet einen Abkühlungstrend in der Arktis von 0,47°C pro 1000 Jahre im Zeitraum des Jahres 0 bis zum Jahr 1900. Der hier beschriebene Abkühlungstrend gilt für den Zeitraum von 0 bis zum Jahr 2000 und umfasst auch die Gegenwart. Bezieht man diese mit ein, reduziert sich der arktische tausendjährige Abkühlungstrend etwas, nämlich von 0,47°C auf 0,40°C pro 1000 Jahre. Wie erwartet zeigt sich in der Arktis-Rekonstruktion mit großen Temperaturschwankungen von Jahrhundert zu Jahrhundert die höchste Verteilung tausendjähriger Trends mit einer Bandbreite von -0,1°C bis -0,7°C pro 1000 Jahren.

Stenni (2017) zeigt Abkühlungstrends von 0,3°C pro 1000 Jahre für das Ostantarktische Plateau bis 0,52°C pro 1000 Jahre für die Antarktische Halbinsel, jeweils im Zeitraum 0 bis 1900. Die letzten 100 Jahre werden dabei separat betrachtet, was die größere Häufigkeit kürzerfristiger hundertjähriger Erwärmungen der Gegenwart zeigt. Bezieht man die Gegenwart mit ein, nimmt die Bandbreite des tausendjährigen Abkühlungstrends in der Antarktis etwas zu. Die Ostantarktis ist das letzte Gebiet auf der Erde, wo die gegenwärtige hundertjährige Erwärmung aufgetreten ist. Diese verzögerte Erwärmung wird von den Klimamodellen nicht erfasst, neigen diese doch dazu, die Erwärmung der Antarktis zu übertreiben (Stenni 2017).

Das globale Mittel liegt außerhalb der Arktis-Antarktis-Umhüllung

Wie schon in meinem vorigen Beitrag angesprochen ziehe ich es vor, für erweiterte Temperatur-Rekonstruktionen die Kleine Eiszeit (LIA) von 1600 bis 1700 als Referenzlinie heranzuziehen und nicht so sehr den Referenzzeitraum 1961 bis 1990. Beim Verwenden des LIA-Referenzzeitraumes bleibt die Temperaturkonvergenz während der kalten LIA erhalten, ebenso wie Temperaturdivergenzen zwischen Arktis und Antarktis in wärmeren Perioden. Damit werden die Mittelalterliche Warmzeit MWP, die Römische Warmzeit RWP und die LIA als Klima-Ereignisse in den Arktis-Daten der Abbildung 2 gut erkennbar. Zusätzlich sind diese Polargebiete dann in einen geeigneten Zusammenhang gestellt mit dem Umstand, dass es in der Antarktis stärkere negative Temperaturabweichungen gibt als in der Arktis.

Allgemeine Beobachtungen zeigen, dass die MWP und die RWP eine arktische Temperaturspitze wie das heutige Maximum von 1940 bis zur Gegenwart aufweisen. Alle drei Spitzen sind etwa 1,3°C wärmer als die LIA-Basislinie. Im Gegensatz dazu lagen die Temperaturen in der Antarktis während der MWP und der RWP um 0,25°C bis 0,50°C höher als heute.

Der globale Mittelwert wird grundsätzlich rückwärts in der Zeit abgeflacht, indem die zugrunde liegenden tausendjährigen Abkühlungstendenzen nicht berücksichtigt werden. Wenn Rekonstruktionen auf die LIA datiert werden, liegt der globale Mittelwert außerhalb der arktischen und antarktischen Bandbreite vor dem Jahr 1250. Vom Jahr 0 bis zum Jahr 1250 zeigt der Mittelwert niedrigere globale Temperatur-[Anomalien] als selbst die Antarktis. Ein einfacher Unterschied in der Durchschnittstemperatur zwischen der LIA und Rekonstruktionen von 0-1000 ist aufschlussreich. Sie zeigt den globalen Mittelwert mit einer leichten Erwärmung von nur 0,25°C vor der LIA, im Gegensatz zur Antarktis und Arktis, die eine Erwärmung von 0,5°C bzw. 0,8°C vor der LIA aufweisen. Das globale Mittel erscheint in der Gegenwart vernünftig.

Abbildung 2: Temperatur-Rekonstruktionen von Arktis und Antarktis der globalen Mittelwerte nach Pages 2K im Vergleich zum Referenzzeitraum 1600 bis 1700. Die Rekonstruktionen sind mit einem 50-Jahre-Loess-Filter versehen. Die untere Graphik ist eine Vergrößerung, welche lineare Trends von der MWP zur LIA zeigt. Diese Rekonstruktionen sind mit einem 30-Jahre-Loess-Filter versehen.

Wie erwartet ist der Jahrtausend-Trend im Hintergrund mit der Zeit vorübergehend. Beispiel: Die Abkühlung von der MWP zur LIA verlief schneller als die Abkühlung der letzten 2000 Jahre (untere Graphik in Abbildung 2). Die Arktis weist eine Abkühlung um 1,1°C pro 1000 Jahre auf, und die Antarktis kühlt sich mit einer Rate von 0,6°C ab. Unglaublicherweise zeigt das globale Mittel nach Pages 2K eine LIA-Abkühlungsrate von lediglich 0,2°C pro 1000 Jahre, das ist sogar noch geringer als in der Antarktis. Der Abflachungs-Effekt reduziert die Temperatur-Anomalie der Warmzeiten vor der LIA und zeigt nicht angemessen den LIA-Abkühlungstrend.

Der globale Mittelwert wird von Baumring-Proxys verzerrt

Die von Pages 2K zur Berechnung globaler Mittelwerte herangezogenen Daten beruhen auf 7000 Proxy-Aufzeichnungen. Die Mehrzahl der Aufzeichnungen jedoch (59%) besteht aus Baumringdaten hauptsächlich der Nordhemisphäre (Pages 2k, 2017). Nuekon (2019) räumt ein, dass Baumring-Aufzeichnungen trendbereinigt sind und daher nicht Trends im Zeitmaßstab von einem oder mehreren Jahrhunderten erfassen können. Auch erhalten sie nicht längerzeitliche tausendjährige Trends. Außerdem bestätigt er, dass sich dieses Problem verstärkt, je weiter man zeitlich zurückgeht. Das führt zu einer Unterschätzung der niederfrequenten Variabilität besonders während des ersten Jahrtausends der modernen Zeitrechnung. Das wäre analog zu Warmzeiten wie der MWP und der RWP. Die Mittelwert-Berechnungen von Pages 2K sind beherrscht von Proxydaten der Nordhemisphäre mit einer Überbetonung von Baumring-Proxys, und das ist der Hauptgrund für die Abflachung während der Vergangenheit.

Christiansen et al. (2017) haben eine exzellente Analyse und Diskussion über das Fehlen der Erhaltung niederfrequenter oder langzeitlicher Variabilität in Proxy-Aufzeichnungen sowie Temperatur-Rekonstruktionen im großräumigen Maßstab. Die Autoren stellen fest, dass Baumring-Aufzeichnungen eine absolute jährliche Datierungs-Kontrolle aufweisen und mit anderen Chronologien verglichen werden können. Allerdings räumt er ebenfalls die Probleme von Baumring-Daten bzgl. der Variabilität ein. Außerdem stellt er fest, dass die Mittelung von Proxys als ein Low-Pass-Filter wirken, was das Signal sich abflachen lässt. Damit wird die wahre Amplitude von Kalt- und Warmzeiten in Temperatur-Rekonstruktionen nicht erfasst. Beides gilt für das globale Mittel während RWP und MWP, weshalb man bzgl. der absoluten Temperaturwerte diese nicht mit der hundertjährigen Erwärmung der Gegenwart vergleichen kann.

Zusätzlich sind Baumring-Aufzeichungen vor dem Jahr 1000 hinsichtlich Datenquantität und -qualität reduziert. Für eine objektive Begutachtung der Pages 2K-Baumring-Proxys empfehle ich die Lektüre der Beiträge von Steve McIntyre hierzu. Er diskutiert die Genauigkeit von Baumringdaten, das Divergenz-Problem und die Rosinenpickerei hinsichtlich der Daten.

Conclusions

Die im Jahr 2019 veröffentlichte globale Mitteltemperatur von Pages 2K erfasst nicht den tausendjährigen Abkühlungstrend, wie er in Temperatur-Rekonstruktionen in Arktis und Antarktis aufgetreten war. Deren globales Mittel stützt sich auf eine Datengrundlage, welche verzerrt ist durch Baumring-Proxys der Nordhemisphäre, welche keine langzeitlichen Temperaturtrends der Polargebiete erfassen.

Die Auswirkung insgesamt des Pages 2K-Datensatzes und der daraus gebildeten Mittelwerte besteht darin, dass Temperaturtrends der Vergangenheit abgeflacht werden, besonders während RWP und MWP, welche Schlüssel-Analogien der heutigen Zeit sind. Die Abkühlung bis zur LIA ist weitgehend verschwunden. Höhere Temperaturen in Arktis und Antarktis während RWP und MWP sind minimiert und werden durch die globale Mitteltemperatur nicht repräsentiert.

Ergo: das Pages 2K-Consortium hat das Profil der globalen mittleren Temperatur in der Vergangenheit abgeflacht.

Acknowledgements: Special thanks to Donald Ince and Andy May for reviewing and editing this article.

References Cited:
Christiansen, B. & Ljungqvist, F. C. Challenges and perspectives for large-scale temperature reconstructions of the past two millennia. Rev. Geophys. 55, 40–96 (2017). https://agupubs.onlinelibrary.wiley.com/doi/full/10.1002/2016RG000521

Luterbacher J et al. European summer temperatures since Roman times. Environmental Research Letters 11, 024001, DOI: 10.1088/1748-9326/11/2/024001, 2016.

McKay, N. P. and Kaufman, D. S.: An extended Arctic proxy temperature database for the past 2,000 years, Scientific Data 1:140026, doi:10.1038/sdata.2014.26, 2014 Dataset: https://www1.ncdc.noaa.gov/pub/data/paleo/pages2k/arctic2014temperature-v1.1.txt

McIntyre, S. Climate Audit blog. https://climateaudit.org/?s=Pages

PAGES 2k Consortium: Continental-scale temperature variability during the past two millennia, Nat. Geosci., 6, 339–346, Published online 21 April 2013, https://doi.org/10.1038/NGEO1797, 2013.1c PAYWALLED. Dataset available see above.

PAGES 2k Consortium- Neukom, R., Barboza, L.A., Erb, M.P. et al. Consistent multidecadal variability in global temperature reconstructions and simulations over the Common Era. Nat. Geosci. 12, 643–649 (2019). https://doi.org/10.1038/s41561-019-0400-0. Paywalled, but shared by the author at the following link. http://pastglobalchanges.org/science/wg/2k-network/nature-geosc-2k-july-19

Stenni, B., Curran, M. A. J., Abram, N. J., Orsi, A., Goursaud, S., Masson-Delmotte, V., Neukom, R., Goosse, H., Divine, D., van Ommen, T., Steig, E. J., Dixon, D. A., Thomas, E. R., Bertler, N. A. N., Isaksson, E., Ekaykin, A., Werner, M., and Frezzotti, M.: Antarctic climate variability on regional and continental scales over the last 2000 years, Clim. Past, 13, 1609–1634, https://doi.org/10.5194/cp-13-1609-2017, 2017.

Temperature Reconstruction Datasets

Arctic McKay, 2014. https://www1.ncdc.noaa.gov/pub/data/paleo/pages2k/arctic2014temperature-v1.1.txt
Antarctic Stenni, 2017. https://www1.ncdc.noaa.gov/pub/data/paleo/pages2k/stenni2017antarctica/CPSrecons/All_regions_recons_CPS.csv
Europe Luterbacher, 2016. https://www1.ncdc.noaa.gov/pub/data/paleo/pages2k/EuroMed2k/eujja_2krecon_nested_cps.txt
SH Nuekom, 2014. https://www1.ncdc.noaa.gov/pub/data/paleo/contributions_by_author/neukom2014/SH_Fig2_recons_Ens-means_wrt1000-2000.txt
Pages 2K 2013 dataset. www.ncdc.noaa.gov/paleo/pages2k/pages-2k-network.html
Pages 2K-Nuekom Ensemble Means 2019. https://www.ncdc.noaa.gov/paleo-search/study/26872 .

Link: https://wattsupwiththat.com/2020/05/03/global-mean-temperature-flattens-the-past/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Schmelzende Gletscher enthüllen weitere Beweise einer sehr warmen Mittelal­terlichen Warmzeit

Ein Forscherteam des Innlandet County Council und des NTNU University Museums in Norwegen sowie von der University of Cambridge in UK hat eine große Menge Artefakte aus der Zeit der Wikinger gefunden, und zwar in einem lange vergletscherten Bergpass in Südnorwegen. In ihrer im Journal Antiquity veröffentlichten Studie beschreibt das Team die Örtlichkeit des Passes, erklärt warum man dort plötzlich Artefakte findet und umreißt die bisherigen Funde.

Der Pass wurde im Jahre 2011 am Lomseggen-Bergzug entdeckt nahe des sich derzeit zurückziehenden Lendbreen-Gletschers. Frühere Forschungen zeigten, dass der Grund für das Auftauchen der Artefakte der Rückzug des Gletschers infolge globaler Erwärmung war. Das Team untersuchte das Gebiet von 2011 bis 2015.

Dabei fand man eine ganze Reihe von Artefakten. 60 davon konnten datiert werden auf eine Zeit zwischen 300 und 1000 n. Chr. Die Analyse der Fundstücke ergab, dass es zwei Arten der Reisenden über den Pass gab – lokale Reisen und Fernreisende. Die Forscher zeigen, dass Anwohner den Pass nutzten, um von ihren Sommer- in ihre Winterquartiere zu wechseln. Einige Artefakte zeigten außerdem, dass der Pass zumeist zu einer Zeit benutzt wurde, wenn er mit Schnee bedeckt war – das sehr felsige Terrain würde das Laufen oder auch Reiten schwierig gemacht haben. Schnee hätte die größten Unebenheiten ausgefüllt, was das Überqueren leichter gemacht hatte.

Die Forscher fanden Waffenröcke und Fausthandschuhe, ebenso wie Pferdeausrüstung wie Hufe und Sättel. Auch Überbleibsel von Schlitten wurden gefunden und in einem Falle sogar die Reste eines Hundes mit Halsband und Leine. Bislang wurden jedoch keine menschlichen Überreste gefunden, und das wäre auch unwahrscheinlich, ist doch der Pass nur etwa 700 Meter lang.

Außerdem fanden die Forscher viele Steinhügel entlang des Passes – Steine aufgestapelt auf eine Art und Weise, um als Wegmarkierung zu dienen, um den Reisenden den einfachsten Weg hindurch zu zeigen. Auch kleine Schutzräume wurden gefunden, falls man einmal von einem plötzlichen Schneesturm überrascht worden war.

Den Forschern zufolge wurde der Verkehr über den Pass aufgegeben, als die Winter während des 14. Jahrhunderts immer kälter wurden.

Der ganze Beitrag steht hier.

Dazu passt der BBC-Beitrag Alpine melt reveals ancient life.

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Grüne Alpen anstatt ewigen Eises:

Der Susten-Pass so, wie er zur Römerzeit vor etwa 2000 Jahren ausgesehen haben könnte. Der Stei-Gletscher hatte sich bis auf das Niveau des Tierberg-Gipfels zurückgezogen (2795 m), die Baumgrenze lag eindeutig höher als heute. Bild: aus „Die Alpen“ /Atelier Thomas Richner auf der Grundlage eines Entwurfs von Christoph Schlüchter.

Link: https://www.thegwpf.com/melting-glacier-reveals-more-evidence-of-very-warm-medieval-warm-period/




Der Mensch bekommt Fieber, bekommt es unsere Erde damit auch?

Ärzte müssen Leben schützen – und wenn das Klima es bedroht, dieses bekämpfen

Der Kabarettist (und Dr. Med.) Hirschhausen, hat sich inzwischen öffentlich als Klimaaktivist geoutet [1]. Auf seiner Rede vor FfF-klimahüpfenden Schüler*innen sagte er laut unseren Medien:
Eckart von Hirschhausen: [1] «Ärzte haben die Aufgabe, Leben zu schützen und auf Gesundheitsgefahren hinzuweisen. Die Klimakrise ist die größte Gesundheitsgefahr», warnte Unterstützer Eckart von Hirschhausen, Arzt und Wissenschaftsjournalist, am Dienstag in Berlin, wo er mit Mitstreitern die Vereinigung «Scientists for Future» (Wissenschaftler für die Zukunft) vorstellte. «Viele denken, ein Grad, zwei Grad, drei Grad das macht keinen Unterschied. Als Arzt kann ich ihnen sagen, es macht einen großen Unterschied, ob ich 41 Grad oder 43 Grad Fieber habe. Das eine ist mit dem Leben vereinbar. Das andere nicht.»

Sind Ärzte klügere Bürger?

Diese Klimafieber-„Fakten“ hat Herr Hirschhausen nicht selbst „erkannt“. Er nimmt erkennbar Anleihe an Herrn Schellnhuber, der mit dieser Aussage seit vielen Jahren die Welt belehrt:
[5] (Schellnhuber, 2012) ... Die Erderwärmung vergleicht er mit einem kranken Menschen. „Bei vier bis fünf Grad Temperaturerhöhung sind Sie sehr krank und werden wahrscheinlich sterben.“

Update: Video mit einem Interview, bei dem der Interviewer den Fieber-Vergleich des Fernsehdoktors Dr. med. Eckart von Hirchhausen auch angesprochen hatte.

Es ist nicht das erste Mal, dass Ärzte sich zu „Gefahren des Klimawandels“ bekennen und warnend ihre Stimme erheben:
Einmal direkt der Präsident der Bundesärztekammer:
[3] EIKE 24. April 2018: Klimaretter – Lebensretter. Ärzte sollen Fossil-Ausstieg fordern
Dann allgemein für die Ärzteschaft, die (beim Klimawandel) allwissende, Süddeutsche Zeitung:
[4] EIKE 13.03.2018: Ärzte brauchen auf den Klimawandel medizinische Antworten
und ein Projekt „Das Gesundheitswesen – aktiv für den Klimaschutz“, welches stolz berichtet [6]:

Screenshot von der Homepage des Projektes

Zu [3] und [4] hat der Autor in seinen damaligen Rezensionen die „klimakrank“ machenden Argumente gesichtet und meint, sie im Wesentlichen widerlegt zu haben in der Art, dass die wahre Welt die von den Protagonisten angegebenen, schlimmen Zahlen nicht liefert, sondern diese aus Vermutungen, gezielt selektiv manipulierter angewandter Statistik und wie üblich, aus Simulationen stammen.

Über die Angaben des Projektes „Das Gesundheitswesen – aktiv für Klimaschutz“ des Freiburger Professors mit den 5 Millionen Klimarettern lässt sich aus der Homepage ableiten, dass sich die „millionenfache Klimarettung“ ausschließlich auf Energieeinsparungsthemen reduziert. Es bietet damit nicht mehr fachliche Substanz, als Kindern bereits im Kindergarten dazu eingetrichtert wird.

Das Prinzip ist immer gleich: Alle Probleme dieser Welt lassen sich angeblich auf die Formel: CO2 = Klimagift und das muss mit allem Mitteln verhindert werden, reduzieren. Und damit ist jedes eingesparte Kilogramm ein Anteil „Klima-Errettung“, welches problemlos aufaddiert werden kann. Der Vorteil: Selbst Personen ohne jegliche Spur an Wissen über Klima, Wetter und Klimahistorie, können damit sofort als „Klima-Rettungs-Fachperson“ aufsteigen – wie es die FfF- Freitags-Klimahüpfaktionen, mit denen sogar gerade vom Kindergarten hinüber gewechselte Grundschüler als „Klimafachpersonen“ demonstrieren (SZ: [7]). Unterstützt wird dieses (Nicht-)Wissen wie inzwischen üblich, von einem politisierenden, Berliner Ministerium:
[6] Das Klimaretter-Tool
… Mit einfachen Klimaschutzaktionen am Arbeitsplatz Energie und Ressourcen einsparen: Treppe statt Aufzug, Standby vermeiden oder richtig lüften. Im online verfügbaren Klimaretter-Tool wählen Sie als Mitarbeiter*in, aus 22 vorgegebenen Aktionen, ihre individuellen Aktionen aus den Bereichen Energie, Mobilität und Konsum aus und setzen diese in einem frei wählbaren Zeitraum um. Ihr Engagement für das Klima wird durch die Umrechnung in CO
2 direkt sichtbar! Sie erfahren wie kleinste Maßnahmen – von vielen Klimarettern umgesetzt – einen deutlichen Beitrag zum Klimaschutz leisten …

Was das „Klimaretter-Tool“ konsequent vermeidet, ist die Ausweisung der Maßnahmen auf die Welttemperatur, beziehungsweise das wirkliche Klima. Erkennbar wollen die Protagonisten ihrem Klientel nicht zumuten, so eventuell über die vollständige Wirkungslosigkeit ihrer CO2-Minderungsmaßnahmen zu erfahren. Aber gut, unsere Berliner Politiker interessiert es ja auch nicht [8], was gerade bei solchen zu irrsten Aussagen führt:
[9] EIKE 18. Dezember 2018: Annalena Baerbock: In Deutschland emittiert jeder Bürger 9 Gigatonnen CO2

Menschliche Fiebertemperaturen „töten“ auch die Erde

Zurück zum Fieber der Erde. In Endlosschleife und unwidersprochen geistert die Hypothese vom Erdfieber, wie sie Schellnhuber verkündete und von Hirschhausen als Arzt nachplappert [1] in Deutschland „herum“:
Sicher einmal Zeit, zu überlegen, ob man unsere Erde und den kleinen, menschlichen Körper wirklich so einfach vergleichen kann. Oder ob dahinter nicht schlicht und einfach eine der typischen Aussagen von „Klimafachpersonen“ steckt, die so schwachsinnig sind, dass es bei uns im Land der Dichter und (ehemaligen) Denker niemand bemerkt; weil viele noch glauben, Personen, welche bekannt sind, seien automatisch auch klug und würden deshalb keinen Unsinn von sich geben und deshalb bei solchem „Genialität“ vermuten.

Der Autor ist zwar auch „studiert“, aber nicht als Arzt. Mag sein, dass er mit der folgenden Ausführung zur „erdmedizinischen“ Fieberkurve nun einen großen Fehler macht und sich damit bodenlos blamiert. Davor ist man nie gefeit. Es ist sogar den 100 Lungenfachärzten (teils Professoren) passiert, deren Gegenargumentation zur NOx-Hysterie zwar richtig war, aber kleine Mängel enthielt. Wegen der kleinen Mängel wurden sie medial „zur Sau“ gemacht und öffentlich „geschlachtet“. Die großen Mängel der zu Recht von ihnen kritisierten Studien interessierten unsere Medien und Fachpersonen dagegen nicht entfernt [10]. Ganz schlimm befanden sie zudem, dass ein an der Kritik Beteiligter als Motorenentwickler gearbeitet hat. Anstelle zu überlegen, dass er in dieser Verbindung – weil er dafür zuständig war – vielleicht ein Fachmann für Autoabgase sein könnte, wurde ihm nach typischem – leider bewährtem und zwischenzeitlich von unseren Medien und der Politik übernommenem – „Greenpeace-Verunglimpfungs-“Prinzip pauschal Voreingenommenheit und Möglichkeit der Käuflichkeit vorgeworfen. Denn es gilt: Ausschließlich pro-Klimawandel agierende Personen dürfen sich für Agitation bezahlen lassen und in Firmen/Organisationen, welche Vorteile draus ziehen arbeiten. Und GRÜNE dürfen auch an Gesetzen mitarbeiten und dann Firmen gründen, welche an der Umsetzung (die im Gesetz vereinbarten Fördersummen abschöpfen) Geld verdienen.

Nun zum deklarierten Erdfieber. Die honorigen Fachpersonen wie der Physiker, Professor Schellnhuber und der Arzt, Dr. Hirschhausen, sind sich einig: Die Erde erträgt nicht mehr Temperaturdifferenz als der menschliche Körper, also von ca. 41 bis 43 Grad und somit gerade einmal zwei Kelvin Differenz (hat Herr Hirschhausen dazu die fünf Grad von Herrn Schellnhuber eigenmächtig auf den zwei Grad-Wert des Klimavertrages gesenkt?). In manchen Aussage wird diese auf bis zu 5 Kelvin erweitert (Schellnhuber). Dann sei aber endgültig Schluss und der Globus vor Hitze gestorben.

Fieber beim Menschen und „Fieber“ beim Globus

Hiermit stellt der Autor die Gegenthese auf, dass die Aussagen der beiden Klimawandel-„Fachpersonen“ nichts weiter, als ein weiteres Steinchen im beim anthropogenen Klimawandel üblichen Schwachsinn ist, den komischer Weise aber „Wissenschaftler“ – unsere Medien und die Politik sowieso – gerne hören (wollen) und annehmen.

Welche Temperatur wird beim Fieber gemessen?

Die genannten, zwei bis maximal fünf Grad Temperaturerhöhung durch Fieber ist die im Körper gemessene Temperatur und nicht die auf der menschlichen Hautoberfläche.
WIKIPEDIA:
Die Körpertemperatur ist die Temperatur eines menschlichen oder tierischen Körpers. In der Regel wird damit die Temperatur des Körperinneren gemeint, die Körperkerntemperatur … Die Körperkerntemperatur bezeichnet dabei die Temperatur der lebenswichtigen inneren Organe und wird vorzugsweise rektal, oral oder im Ohr gemessen.

In tabellarischer Übersicht wird die Körpertemperatur beim erwachsenen Menschen wie folgt unterteilt:

Bild 1 Tabelle des Körpertemperatur-Bereiches, vom Autor ergänzt. Quelle: WIKIPEDIA

Demnach muss bei der Temperaturzuordnung durch die zwei „Fachpersonen“ ein Fehler vorliegen. Die „Welttemperatur“, wie sie vom IPCC betrachtet und von verschiedenen Instituten ermittelt und publiziert wird, ist für die Erde mit Sicherheit nicht die „Körpertemperatur“, wie sie beim gängigen Fieber gemessen wird, sondern die der Haut. Und nicht einmal die auf der Haut, sondern die davor (in 2 m Höhe).

Die „klimatödliche“ Erwärmung ist ganz normal, sofern die Erde „Sport“ betreibt

Doch selbst wenn man diesen gravierenden Zuordnungsfehler der Fachpersonen erst einmal nicht berücksichtigt, würde der Erde die angeblich schon klimatödliche Temperaturerhöhung seit der vorindustriellen Kaltzeit überhaupt nichts ausmachen. Denn selbst der kleine, menschliche Körper hat solche Temperaturerhöhungen bei sportlicher Betätigung:
WIKIPEDIA:
Die Körpertemperatur Normale Schwankungen der Körperkerntemperatur
Die Körperkerntemperatur schwankt über den Tag hinweg in engen Grenzen: Nachts liegt sie tiefer als tagsüber; bei körperlicher Aktivität steigt sie um bis zu zwei Grad Celsius.
Biologie Seite: Aus der Sportwissenschaft ist bekannt, dass der Mensch bei intensiver sportlicher Betätigung eine erhöhte Körpertemperatur besitzt. Während eines Marathonlaufs etwa steigt die Körpertemperatur auf etwa 39 °C an (Anmerkung: sind +2,2 Grad über dem Normalmittel)

Gesteht man der Erde also einfach einmal zu, dass sie sich nach der mittelalterlichen Kaltzeit durch „Sport“ wieder etwas „aufwärmen“ möchte, „dürfte“ sie die angeblich klimatödlichen zwei Grad problemlos wärmer werden und bliebe dabei immer noch im normalen Temperatur-Änderungsbereich des menschlichen Körpers.

Erkennbar ist eine solche Betrachtung vollkommener Schwachsinn. Trotzdem wird er vom PIK (als Herr Schellnhuber dessen Leiter war) und von Herrn Hirschhausen als „Fachpersonen“ publiziert.

Nun nehme man an, die Erd-Globaltemperatur wäre die Temperatur der menschlichen Körperschale (was sie allerdings auch nicht ist).
WIKIPEDIA:
Die Körpertemperatur
… Die Temperatur außerhalb des Körperkerns, in der sogenannten Körperschale, kann deutlich niedriger liegen. Die Dicke der Schale und auch ihre Temperatur schwankt mit der Außentemperatur. Die Regulation erfolgt durch unterschiedlich starke Durchblutung und entsprechendem Auskühlen bei verringerter Blutzufuhr. Bei angenehmen Umgebungstemperaturen liegt die mittlere Hauttemperatur um die 32–34 °C. Bei 15 °C Lufttemperatur liegt die mittlere Hauttemperatur bei nur noch etwa 24 °C, die Fingertemperatur sinkt auf etwa 16 °C. Die Temperatur in den Fingern und Zehen kann für kurze Zeit sogar bis auf 5 °C absinken, ohne dass dauerhafte Schäden eintreten.[

Dann gilt die genannte Fiebertemperatur nicht mehr und der Mensch kann einen erheblich größeren Temperaturbereich überleben. Leider gibt es keine geeignete Publikation für den oberen Bereich. Als Ansatz für die obere Grenztemperatur kann jedoch die Danakil-Senke in Westafrika dienen. Dort herrschen über eine lange Zeit im Jahr bis zu 60 Grad Umgebungstemperatur. Trotzdem leben dort über viele Generationen an die Hitze angepasste Menschen.
Anmerkung: Die oberste Temperaturgrenze bestimmt die Eiweißgerinnung. Diese erfolgt zwischen +55 … 60 Grad Celsius).

Die „Körperschalentemperatur“ der Erde

In gemäßigten, von keinen Klimaextremen gebeutelten Deutschland beträgt die Spanne der Temperatur für einen Ort und gleichen Tag ziemlich genau 30 Grad (richtiger Kelvin).
Ansonsten gibt wetterdienst.de an [11]:

Deutschland:
– Die (offiziell) niedrigste Temperatur wurde mit -37.8°C am 12.02.1929 in Hüll, Ortsteil von Wolnzach/Kreis Pfaffenhofen/Ilm Oberbayern gemessen,
– die höchste mit 40,3 °C am 05.07.2015 in Kitzingen
Welt:
– Höchste Temperatur: 57,3°C im August 1923 in El Asisija/Libyen (112 m. ü. NN)
Anmerkung, bei anderen Quellen sind es 56,7 °C in Greenland Ranch (Death-Valley) am 10.07.1913 gemessen
– Höchste Durchschnittstemperatur: 34,6 °C Dallol/Äthiopien (79 m. unter NN), Mobile Messstation von November 1960 bis Oktober 1966
– Niedrigste Temperatur: – 89,2°C am 21.07.1983 in Wostok/Antarktis (3420 m. ü. NN)
– Niedrigste Durchschnittstemperatur: – 55,1°C Wostok/Antarktis (Referenzperiode 1961-1990)

Die Spanne der „Erd-Körperschalentemperatur beträgt demnach:
– als Extremwert (-89,2 … 57,3 °C) 146,5 Grad (richtig: Kelvin) und als
– Durchschnittstemperatur immer noch (-55,1 … 34,6 °C) 89,7 Grad (richtig: Kelvin).
Das hat mit der von den „Fachpersonen angegebenen Körperschalentemperatur des menschlichen Körpers nun wirklich nichts mehr gemein. Die von Herrn Hirschhausen als schlimmst problematisch genannten, zwei Grad Temperaturerhöhung würde unsere Erde nicht einmal bemerken, so klein ist ihr Anteil.

Die „Körpertemperatur der Erde

Ganz extrem und hirnrissig wird es, wenn man den Vergleich mit der von den „Fachpersonen“ als Referenz angegebenen, menschlichen Körpertemperatur – auf die sich die publizierten Fieberwerte eindeutig beziehen – wissenschaftlich korrekt mit der äquivalenten „Körpertemperatur“ der Erde vergleicht:
WIKIPEDIA:
Innerer Aufbau der Erde
Innerer Erdkern: Der feste innere Kern der Erde reicht vom Erdmittelpunkt bis 5100 km unter die Erdoberfläche. Der Druck beträgt hier bis zu 3,64 Millionen Bar und die Temperatur wird bei rund 6000 K vermutet.
Äußerer Erdkern: Der äußere Kern liegt in einer Tiefe zwischen rund 2900 km und 5100 km. Bei einer Temperatur zwischen 3000 °C und etwa 5000 °C ist dieser Teil des Kerns flüssig.
[1] Er besteht aus einer Nickel-Eisen-Schmelze („NiFe“), die möglicherweise auch geringe Anteile von Schwefel oder Sauerstoff (vgl. → Eisen(I)-oxid) enthält. Im Zusammenwirken mit der Erdrotation ist die bewegliche Eisenschmelze aufgrund ihrer elektrischen Leitfähigkeit verantwortlich für das Erdmagnetfeld.

Bei der dann als Referenz dienenden Temperatur zwischen +5.000 bis +6.000 Grad Celsius bis zu den ca. 50 Grad der Erdoberfläche sollte es wirklich vollkommen unerheblich sein, ob die Oberflächentemperatur der Erde zwischen 41 oder 43 Grad schwanken würde. Der postulierte „Fieberwerte-Vergleich“ ist hier mit Sicherheit unangebracht, genau gesagt: Nicht zulässig (um es sehr, sehr freundlich auszudrücken).

Fazit
Vollkommen unabhängig davon, welchen Vergleich man anzieht: Alle zeigen nur, dass man – sofern der (AGW-) Klimawandel bejaht wird und man das (zum Glück für die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung) sich langsam erwärmende Klima als eine Bedrohung empfindet, weil von Menschen programmierte Computersimulationen daraus eine Gefahr postulieren, auch von der sogenannten „Intelligenz“ jeder Schwachsinn publiziert werden kann und trotzdem in Endlosschleife
[15] gläubigst aufgenommen wird.
Doch selbst von FfF-Klimahüpf-Schülern könnte man erwarten, dass es ihnen auffällt. Doch die starten bei für sie ungewohnt schweren Matheprüfungen lieber eine Petition gegen die Aufgaben, als zu lernen, wie man solche löst.

Physiker, wie Herr Schellnhuber einer ist, waren früher als „leicht etwas spinnert“ tituliert und wurden gerne in „Forscherstübchen“ geschoben. Herr Schellnhuber als ausgewiesener Narzist fand sich damit nicht ab und einen Ausweg daraus: Er programmierte (bzw. lies programmieren) Klimafolgenprogramme über ein Thema, von dem er als Physiker genau so wenig Ahnung hat, wie viele andere Wissenschaftszweige. Und diese Menschen-gemachten Programme spucken dank „richtiger“ Parametrierung immer einen Klimauntergang aus und das sogar in vielen, vielen Varianten.
Und wie im Alten Testament den ununterbrochen Kassandra rufenden Propheten, glauben ihm als „Klimafolgenpropheten“ – beziehungsweise seinen Computerprogrammen – auch heute wieder viele.
Dass ein Arzt wie Herr Hirschhausen jedoch auch auf die Fieberparabel von Globus und Mensch „hereinfällt“, zumindest so tut, empfindet zumindest der Autor als ein Armutszeugnis. Für beide: Der es sagt und die es sich anhören..

Wo liegt derzeit die „Körperschalentemperatur“ der Erde

Bei der vorwiegend aus Kurzzeitbetrachtungen resultierenden Klimawandelhysterie ist es immer notwendig, die wirkliche Erd-Vergangenheit zu betrachten.

Bild 2 Globaltemperatur der Erde seit ca 600 Millionen Jahren. Quelle: TU Berlin, Abb. A2-01a/1

Zum Bild 2 steht bei der Quelle: Erläuterungen zur Vorlesung TWK an der TU-Berlin Inst. f. Ökologie: Das zyklische Auftreten von Kalt- und Warmzeiten mit ca. 150 Mio. Zykluszeit
Zyklisches Auftreten von Kalt- und Warmzeiten mit ca. 150 Millionen Jahren Zykluszeit. Die mittlere globale Temperatur von ~22°C (Anmerkung: Derzeit ca. 15 Grad Celsius) bestimmte die überwiegende Zeit der Erdgeschichte. Paläoklimatologen vermuten, dass wir uns gerade am Ende eines Eiszeitalters befinden, jedoch innerhalb einer Eis-Epoche, von der wir nicht wissen, wann sie zu Ende ist.

Demnach leben wir aktuell in einer ausgemachten Kaltzeit! der Erdgeschichte und ein wesentlich wärmeres Erdklima ist viel „natürlicher“.

Nur kurzfristig betrachtet leben wir (zum Glück) in einer kurzen, warmen Periode des zyklisch regelmäßig (um bis zu 10 Grad) noch kälteren Klimas, wie es das Bild 3 drastisch ausweist.

Bild 3 [12] Temperaturverlauf der letzten 450.000 Jahre. Quelle: climate4you.com – Ole Humlum – Professor, University of Oslo Department of Geosciences. Vom Autor um Angaben zu den letzten vier Eiszeiten der Alpen ergänzt

In Wirklichkeit hat die Erde schon lange Schüttelfrost

Bild 4 Verlauf der Erdtemperatur mit den letzten Eiszeiten (Bild 2 und 3 vom Autor übereinander-kopiert). Temperaturachsen in gleichem Maßstab, Zeitachsen nicht im Maßstab

Bild 4 zeigt, wo sich die Erdtemperatur aktuell befindet (falls die Endtemperatur von Bild 2 der aktuellen entspräche).
Diese Bildreihung zeigt zudem auch die große Interpretationsgefahr durch gemittelte und/oder nicht ausreichend aufgelöste Kurvendarstellungen/Proxys, wie es auch oft genug thematisiert wird
[13]. Und selbst der Verlauf der Eiszeiten in Bild 3 ist stark gemittelt. Die wirkliche Temperaturspanne dürfte auch in diesem Zeitraum wesentlich höher liegen.

Wie man bei solchen Daten auf die Idee kommen kann, vor einer Erdüberhitzung Angst zu haben, erschließt sich dem Autor nicht. Aber eine Mehrheit von Deutschland (nicht alle, ein ganz kleines Häuflein Zweifler gibt es) glaubt es [12].

Wer “intelligent” ist, springt noch auf den Klimazug auf

Und wieder muss man die Klimahüpfer ungewollt in Schutz nehmen. Es kann doch nicht die gesamte, deutsche „Intelligenz“ so irren. von Hirschhausen, Udo Lindenberg, unsere Umweltministerin, auch Bayerns Ministerpräsident Söder und nun sogar Herr Gysi.
Leider muss man postulieren: Doch, es geht.
Und das „gelingt“ ganz einfach: Wie die Redaktion der Tageszeitung des Autors, muss man nur eines machen: Auf die am lautesten schreienden „Wissenschaftler“ blind vertrauen. Undenkbar, dass ein Herr Gysi seinen widersprechenden Aussagen von Politikwissenschaftlern blind vertrauen würde. Aber zu denen, die mit Computerprogrammen angeblich das Klima „im Griff“ haben, macht er es blind.
[16] The European, 10.07.2019, Gregor Gysi: In Klimapolitik betreibt Donald Trump puren Lobbyismus
Gregor Gysi: “Der Trump steigt einfach aus dem Paris-Abkommen aus. Es geht um unser Leben. Der hat doch vom Klima genauso viel Ahnung wie ich – nämlich gar keine. Aber weil er eine Lobby hat, die ihm sagt, er muss… Ich wiederum vertraue den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, den Tatsachen, dass der Südpol schmilzt, der Nordpol schmilzt, dass die Malediven drohen zu überschwemmen. So, das reicht mir, obwohl ich kein Klimaexperte bin, um zu sagen, man muss was dagegen tun. Und dann gibt es immer diese Arroganz von Politikerinnen und Politikern, die es scheinbar wissen. Die kennen die Welt besser und sagen, es gibt gar keinen Klimawandel, alles Unsinn, es gab schon immer unterschiedliches Wetter. Och, das regt mich so auf. Ich bin jetzt 71 – verstehen Sie. Ich halte das Klima noch aus bis zum Tode. Aber die sind 12, 13. Das sind viele Jahrzehnte.”

Was würde passieren, wenn dieser Herr EIKE lesen würde und dabei erführe, dass fast alles, was er den (Pseudo-)Wissenschaftlern blind glaubt, nur teilweise stimmt [20] (und nur sein eigenes Bekenntnis wahr ist, dass er davon wirklich keine Ahnung hat):

-der Südpol mit seinem Festlandeis schmilzt nicht. Das kann es gar nicht mit seinen extrem tiefen Temperaturen;
WIKIPEDIA: … Im Mittsommer, wenn die Sonne ihre maximale Höhe von ungefähr 23,5° über dem Horizont erreicht, steigen die Temperaturen am Südpol im Durchschnitt auf −25 °C. Im Winter bleibt die Temperatur bei ungefähr −65 °C unveränderlich. Die höchste Temperatur, die jemals an der Amundsen-Scott-Südpol-Station notiert wurde, ist −12 °C, die tiefste betrug –83 °C. Die niedrigste jemals in der Antarktis nachgewiesene Temperatur wurde am 21. Juli 1983 an der Wostok-Station gemessen und betrug −89 °C. An den Küsten und vor allem auf der Antarktischen Halbinsel kann die Temperatur im Sommer auch etwas über 0 °C steigen.
Es schmilzt nur der im Verhältnis klitzekleine, schwimmende Schelfeisring. Das aber schon zyklisch seit ewigen Zeiten. Nur in Simulationen schmilzt auch Inlandeis. Doch sagt niemand dazu, dass das viele Tausend Jahre dauern würde, falls es wirklich soweit kommen sollte. Um es (in Simulationen) zu beschleunigen, rutscht deshalb meistens schreckenshalber auch das Inlandeis ins Meer, denn sonst kommt einfach kein gruselig-schlimmer Effekt zustande.
Der Nordpol schmilzt
Das macht dieser schon, seit „man denken kann“, allerdings – das stimmt – in unterschiedlichem Ausmaß. Und er machte es früher schon so weit wie heute. also wirklich nichts, was beunruhigen müsste:
kaltesonne 19.12.2014: Vergessen und verdrängt: Vor einigen tausend Jahren war das Nordpolarmeer in den Sommern eisfrei

Bild 5 Minimale Meereisbedeckungen Nordpol und Südpol seit 1979 (Beginn der Satellitenbeobachtung)

Und dass die Malediven nicht entfernt daran denken, wegen eines Klimawandels unterzugehen, müsste sich eigentlich auch bis zu Herrn Gysi herumgesprochen haben. Doch selbst das, was sich wirklich im Handumdrehen googeln lässt, ist ihm an Wissen dazu fremd.
Wenn er sich auf EIKE die Fakten zu den angeblich untergehenden Südsee-Inseln ansehen würde [17] [18], bräche für ihn wohl eine Glaubenswelt zusammen, die er sich im Alter aus irgendeinem Grund scheinbar gerade „zurechtgezimmert“ hat.

Wenn man schon dabei ist, dazu auch der Verlauf der CO2-Konzentration in der Atmosphäre.

Bild 6 CO2-Gehalt der Atmosphäre seit 600 Millionen Jahren Erdgeschichte.

Wie (EIKE-Lesern) längst bekannt, leiden die Grünpflanzen der Erde Hunger, weil der CO2-Gehalt der Atmosphäre sich derzeit an der unteren Grenzlinie der Erdgeschichte befindet und damit für Grünpflanzen weit unter dem Optimum liegt [19].

Es dürfte kaum einem FfF-Klimahüpfer bekannt sein, dass ihre Wünsche ausgerechnet ihre ausgewählte Nahrungsgrundlage – die Grünpflanzen – ganz verhungern lassen würde. Eine Karikatur – oder Selbstmord aus Angst vor dem Tod -, denn wie der Autor in „seiner“ Lokalzeitung eben liest, „konvertieren“ inzwischen 16-jährige Klimahüpfer zu Klimaschutz-Veganern.

Quellen

[1] NEWS4TEACHERS, 12. März 2019: Auch von Hirschhausen ist dabei! 12.000 Ärzte und Wissenschaftler unterstützen Schüler-Demos für mehr Klimaschutz

[2] Netzwerk Lernen – aktuell 14. März 2019: Materialien zum Thema Klimawandel

[3] EIKE 24. April 2018: Klimaretter – Lebensretter. Ärzte sollen Fossil-Ausstieg fordern

[4] EIKE 13.03.2018: Ärzte brauchen auf den Klimawandel medizinische Antworten

[5] Neue Presse, 09.12.2012: Klimaforscher Schellnhuber: Erde hat ernsthaft Fieber

[6] viamedica – Stiftung für eine gesunde Medizin, Prof. Dr. Franz Daschner (Vorstandsvorsitzender) c/o Institut für Infektionsprävention und Krankenhaushygiene Universitätsklinikum Freiburg

[7] SZ, Wochenendausgabe vom 16./17.3.2019, Fridolin Skala: Rekordprotest im Regen.

[8] EIKE 09. Juli 2018: Überbevölkerungsprobleme bekämpfen wir ganz aktiv – durch noch mehr CO2-Reduktion

[9] EIKE 18. Dezember 2018: Annalena Baerbock: In Deutschland emittiert jeder Bürger 9 Gigatonnen CO2

[10] plusminus 20.02.19: Diesel-Debatte: Mathematiker wirft Umweltbundesamt Rechenfehler vor

[11] wetterdienst.de

[12] EIKE 25.12.2016: Man sollte schon langsam an die nächste Eiszeit denken, denn wenn die neuesten Hypothesen sich als falsch erweisen, kann sie schnell da sein

[13] EIKE 03. Juli 2019: Zeitliche Auflösung und Hockeyschläger

[14] EIKE 03.07.2019: Wozu (gegenteilige) Messwerte betrachten? Den Klimawandel fühlt doch jeder

[15] EIKE 31.01.2018: Endlosschleife Klimaangst

[16] The European, 10.07.2019, Gregor Gysi: In Klimapolitik betreibt Donald Trump puren Lobbyismus

[17] EIKE 17.09.2015: Gehen die Südseeinseln wirklich wegen des Klimawandels unter, Teil 1 Die Malediven

[18] EIKE 15.05.2018: Früher war hier der Strand …

[19] kaltesonne 26.10.2015: Studie der Universität Göttingen: Erhöhte CO2-Konzentration könnte Ernteerträge in Norddeutschland um bis zu 60% steigern

[20] EIKE 11. Juli 2019: Klima: Es grünt auf der Welt




Was sagen uns Eisbohr­kern-Luftbläs­chen wirklich?

Ich habe viele Stunden lang alle Aspekte von Gletschern und Eiskernen mit Dr. Fritz Koerner diskutiert, einem der wenigen Menschen, die Gletscher in der Arktis und in der Antarktis untersucht hatten. Wie alle großen Wissenschaftler war er sich der Grenzen des Wissens, der Daten und der Verfahren in seinem Forschungsgebiet wohl bewusst. Ich erinnere mich besonders daran, wie er mir sagte, dass seine Arbeiten auf der Baffin- und der Ellesmere-Insel zeigten, dass sich die Temperatur änderte vor einer Änderung des CO2-Gehaltes, bevor die Luft in den Bläschen eingeschlossen worden ist.

Die kurze Antwort auf die Titelfrage dieses Artikels lautet „praktisch nichts“. Sie sagen uns definitiv nichts über das, was behauptet wird, das heißt, die genaue Darstellung des Zustandes der Atmosphäre einschließlich der Temperatur während individueller Jahre. Darum hat einer der weltweit führenden Experten hinsichtlich atmosphärischer Chemie und Eisbohrkerne Zbigniew Jaworowski M.D., Ph.D., D.Sc. geschrieben:

Ich habe niemals experimentell gezeigt, dass Eisbohrkerne zuverlässig die ursprüngliche atmosphärische Zusammensetzung repräsentieren“.

Dr. Jaworowski war als Atmosphären-Chemiker so hoch angesehen, dass man ihn zum Leiter der UN-Untersuchung der Auswirkungen der Tschernobyl-Katastrophe gewählt hatte. Natürlich hat nichts dergleichen dazu geführt, dass die Angriffe auf ihn wegen seiner gut belegten und vollständig dokumentierten Standpunkte zum Thema Klimawandel infolge der CO2-Produktion seitens der Menschen nachließen. Zweifellos werden persönliche Angriffe in den Kommentaren zu diesem Beitrag weitergehen.

Schon wenige Fakten hinsichtlich der Bildung von Gletschern illustrieren das Problem. Gletschereis bildet sich, wenn sich der Niederschlag oberhalb der Schneefallgrenze in Schichten akkumuliert, welche die sommerliche Schmelzperiode überstehen. Diese übereinander liegenden Schichten ändern sich von Schnee zu Firn (Schnee-Granulat) und dann weiter zu Eisschichten unter dem Gewicht und dem Druck sich darüber bildender Schichten (Abbildung 1). Der Prozess der Umwandlung von Schnee in Eis dauert Jahre und variiert in Abhängigkeit von einer Vielfalt von Faktoren, vor allem aber der Temperatur. Die Frage ist, welches Jahr das jeweilige Bläschen letztendlich repräsentiert. Wie kann es isoliert und abgeschirmt vor Verunreinigungen bleiben in einer sehr nassen, schmutzigen und sich ständig ändernden Lage? Antwort: das tut es nicht, und es gibt keine Möglichkeit zu sagen, dass irgendeine Schicht in irgendeinem Niveau ein bestimmtes Jahr oder selbst eine Spanne von einigen Jahren repräsentiert. Koerner hat mir gesagt, dass ein Bohrkern mit einer Länge von 8 Metern vom Grund des antarktischen Eises erforderlich ist, um halbwegs als Probe für eine einzelne Ablesung zu dienen. Das Problem in jenen Tiefen ist, dass 8 Meter Eis 10.000 Jahre der Kompression repräsentieren. Welchen Nutzen hat es für die Abschätzung des Klima-Zustandes, wenn eine einzige Stichprobe für das gesamte Holozän-Optimum steht?

Abbildung 1

Heranzoomen der Schichten eines Gletschers verdeutlicht das Problem von Schmutz und fehlenden Unterscheidungsmöglichkeiten, welches sogar über dem Gletschereis besteht (Abbildung 2):

Abbildung 2

In einer Tiefe von etwa 50 m wird das Eis plastisch und zeigt andere Charakteristika als in der starren Schicht. Darum reichen Risse an der Oberfläche des Eises nur bis zu dieser plastischen Schicht hinunter. In jener Schicht verformt der Eisfluss die Bläschen, außerdem werden die meisten Gase mit zunehmender Tiefe mehr und mehr aus dem Eis herausgepresst. Hubertus Fischer [pdf] fasst die wesentlichen Probleme mit Bläschen in Eisbohrkernen so zusammen:

Infolge des Gletscherflusses sowie der Firnbildung in den oberen 50 bis 100 m werden die Eisschichten mit zunehmender Tiefe immer dünner (Abb. 3). Dies begrenzt die Auflösung von Eisbohrkern-Parametern in tieferem Eis und macht die Datierung der Bohrkerne zu einer schwierigen Angelegenheit. Diese Datierung ist aber entscheidend für die Interpretation der jeweiligen Zustände des Klimas.

Bohrt man jedoch tiefer in den Eisschild, wo der hydrostatische Druck höher ist, werden die Luftbläschen immer kleiner infolge weiterer Deformierung durch den Eisfluss, und die Dichte nimmt allmählich zu, bis alle Bläschen verschwinden.

Das Eis, in welches die Bläschen eingeschlossen sind, ist älter als die eingeschlossene Luft. Diese Differenz zwischen dem Alter des Eises und dem Alter der eingeschlossenen Luft Δage muss berücksichtigt werden, wenn man beispielsweise die Aufzeichnungen von Temperatur und Treibhausgas-Konzentrationen aus dem gleichen Bohrkern miteinander vergleichen will.

Die Bläschen in einer bestimmten Tiefe werden nicht gleichzeitig eingeschlossen. Dies impliziert, dass das Alter der Luft in den individuellen Bläschen in einem gegebenen Bohrkern unterschiedlich ist. Außerdem dauert es ein paar Jahre, bis die Luft bis zur Tiefe des Bläschen-Einschlusses diffundiert ist, was zu einer sekundären Erweiterung der Altersverteilung der Luft in einer bestimmten Tiefe führt.

Das Alter der Luft in den Bläschen entspricht also nicht dem Alter des umgebenden Eises, und selbst das Alter in den einzelnen Bläschen ist unterschiedlich. Fischer schreibt:

Die Gas-Aufzeichnungen erlauben lediglich eine Auflösung von Jahrzehnten bis zu ein paar Jahrhunderten wegen des langsamen Einschluss-Prozesses.

Offensichtlich denken sie, dass die meisten dieser Unterschiede in der Statistik herausgefiltert werden, aber das überdeckt nicht die nutzlose Natur der Ergebnisse. Um das Problem noch weiter zu maskieren unterziehen sie die Rohdaten einem gleitenden Mittel über 70 Jahre.

Dann gibt es da noch den konstanten Fluss von Wasser über und durch jeden Teil des Gletschers. Gletscher sind nicht nur schmutzig wie aus Abbildung 2 ersichtlich, sondern auch sehr nass. Wasser fließt über sie, durch sie und unter ihnen; mal in schwachen Rinnsalen, mal in großen Fluten. Jeden Sommer gibt es sogar oberhalb der Schneegrenze eine Schmelzperiode, und das Wasser wird bei seinem Fluss durch den Schnee in all seinen Formen gefiltert. Dieses Wasser kontaminiert konstant alle Bläschen innerhalb des Eises, so dass es praktisch unmöglich ist, dass die Luft in jenem Bläschen davon unberührt bleibt. Dr. Jaworowski schreibt dazu:

Die grundlegende Hypothese hinter der CO2-Glaziologie ist ein stillschweigender Standpunkt, dass Lufteinschlüsse im Eis ein geschlossenes System sind, welches die ursprüngliche chemische und isotopische Zusammensetzung von Gas permanent konserviert, weshalb die Einschlüsse brauchbar sind für eine zuverlässige Rekonstruktion der vorindustriellen und historischen Atmosphäre. Diese Hypothese steht im Widerspruch zu vielen Beweisen aus früheren CO2-Studien, welche das Gegenteil zeigen.

Er fügt hinzu, dass auch weitere Hypothesen ungültig sind:

1. Bei einer mittleren jährlichen Temperatur von -24°C oder weniger gibt es im Eis keine flüssige Phase (Berner et al. 1977, Friedli et al. 1986, Raynaud and Barnola 1985).

2. Der Einschluss von Luft im Eis ist ein mechanischer Prozess ohne Differenzierung der Gas-Komponenten (Oeschger et al. 1985).

3. Die ursprüngliche atmosphärische Zusammensetzung in den Gaseinschlüssen wird für immer konserviert (Oeschger et al. 1985).

4. Das Alter der Gase in den Bläschen ist viel jünger als das Alter des sie umgebenden Eises (Oeschger et al. 1985), wobei der Altersunterschied von einigen Jahrzehnten bis zu vielen zehntausenden von Jahren reicht.

Vor über einem Jahrzehnt wurde gezeigt, dass diese vier grundlegenden Hypothesen ungültig sind, dass die Eiskerne nicht als geschlossenes System betrachtet werden können und dass geringe vorindustrielle CO2-Konzentrationen und anderer Treibhaus-Spurengase ein Artefakt sind, verursacht durch über 20 physikalisch-chemische Prozesse, welche in situ in polarem Schnee und Eis sowie den Eiskernen selbst vor sich gehen. Das Ziehen der Kerne ist eine brutale und schmutzige Prozedur, welche die Eisproben drastisch verändert (Jaworowski 1994a, Jaworowski et al. 1990, Jaworowski et al. 1992a, und Jaworowski et al. 1992b).

Es ist interessant, die Parallelen zu schlechter Wissenschaft zu erkennen zwischen den Eiskern-Verfahren und den Computermodellen. Beide basieren auf falschen Hypothesen, ungenügenden und nicht überprüften Daten und sind nicht validiert. Traurigerweise ist es eine allgemeine Grundlage des Betruges um die vom Menschen verursachte globale Erwärmung AGW. Ich empfehle jedem dringend, den Beitrag von Jaworowski ganz zu lesen, weil es das Eiskern-Debakel im noch größeren Debakel der internationalen Klimawissenschaft verankert.

Ich erinnere mich, wie französische Wissenschaftler unter Leitung von Petit, Jouzel et al. die Rekonstruktion von Temperatur, CO2 und Deuterium-Niveau auf der Grundlage von Eisbohrkern-Daten verkündeten. Einer von ihnen – soweit ich weiß, war es Jouzel – warnte vor zu schnellen Beurteilungen. Erst etwa fünf Jahre später zeigten andere Forschungen, dass Temperaturänderungen den CO2-Änderungen vorausgingen, anders als vermutet. Aber trotzdem wurde und wird das Umgekehrte bis heute der breiten Öffentlichkeit weisgemacht.

In den Eisbohrkernen ist das isotopisch bestimmte Temperatursignal und das Signal der CO2-Konzentrationen in der Luft um hunderte bis viele tausende Jahre außer Phase (Jaworowski et al. 1992b), wobei ein Temperaturanstieg immer einem steigenden CO2-Niveau vorausging, nicht umgekehrt (Caillon et al. 2003, Fischer et al. 1999, Idso 1988, Indermuhle et al. 2000, Monnin et al. 2001 und Mudelsee 2001).

Alle anderen Messungen stimmen mit dieser vergleichenden Gegenüberstellung überein, unabhängig vom Zeitraum oder der Länge der Aufzeichnung. Aber selbst wenn man dies akzeptiert, verbleibt ein Problem, dass weder Jaworowski, noch sonst irgendjemand für ich zufrieden stellend beantworten kann.

Erst vor Kurzem, viele Jahre, nachdem das auf Eis basierende Gebäude der anthropogenen Erwärmung die Höhe eines Wolkenkratzers erreicht hatte, haben Glaziologen angefangen, die fraktionierte Aufteilung von Gasen in Schnee und Eis zu erforschen (zum Beispiel Killawee et al. 1998), oder die Struktur von Schnee und Firn, welche eine Rolle erster Ordnung spielen kann bei der Veränderung der Gas-Chemie und der Isotopen-Profile in den Eisschilden (Albert 2004, Leeman and Albert 2002 und Severinghaus et al. 2001). Jüngst hat Brooks Hurd, ein Analyst reinster Gase, die zuvor laut gewordene Kritik an CO2-Studien aus Eiskernen bestätigt. Er schrieb, dass der Knudsen-Diffusionsprozess in Kombination mit nach innen gerichteter Diffusion das CO2 in den Eiskernen drastischen Druckänderungen aussetzt (bis zu 320 Bar – über 300 mal der normale atmosphärische Luftdruck). Variationen werden dadurch minimiert und Maxima reduziert (Hurd 2006).

Dies wird illustriert, wenn man im gleichen Zeitraum, vor etwa 7000 bis 8000 Jahren zwei Arten von Proxy-Schätzungen bzgl. CO2 vergleicht. Die Daten des Eisbohrkernes aus Taylor Dome in der Antarktis, welche die Grundlage sind für die offizielle historische Aufzeichnung des IPCC, zeigen einen fast vollständig flachen Zeittrend und Bandbreite, nämlich 260 bis 264 ppmv (Indermuhle et al. 1999). Andererseits zeigen fossile Blatt-Stomata CO2-Konzentrationen, die eine erhebliche Bandbreite über 50 ppmv aufweisen, nämlich zwischen 270 und 326 ppmv (Wagner et al. 2002).

Die von Jaworowski genannten Stomata-Aufzeichnungen zeigt Abbildung 3, der Klarheit halber mit der Original-Bildunterschrift.

Abbildung 3

[Übersetzung der Bildinschrift {original caption} in Auszügen: Rekonstruierte CO2-Konzentrationen im Zeitintervall von vor 8700 bis 6800 Kalenderjahren auf der Grundlage von CO2-Daten aus dem Taylor Dome-Bohrkern aus der Antarktis (linke Kurve) und Stomata-Daten von bestimmten Pflanzen an einem See in Dänemark (rechte Kurve). … Das schattierte Zeitintervall korrespondiert mit dem Abkühlungs-Ereignis vor 8200 Jahren. Die Quantifizierung der mittleren CO2-Konzentration erfolgt auf der Grundlage der Rate historischer CO2-Empfindlichkeit einer Birkenart in Europa. ±1σ-CO2-Schätzungen sind abgeleitet aus der Standardabweichung der mittleren Werte von SI]

Die Bandbreite der Variabilität der Stomata passt zu der Aufzeichnung der 90.000 direkten atmosphärischen Messungen im 19. Jahrhundert, welche von Beck untersucht worden waren. Sie passt auch zu der vor-manipulierten Reihe am Mauna Loa.

Jaworowski sagt, dass genau wie die Dendro-Chronologie missbraucht wurde für Dendro-Klimatologie die Glaziologie und hier besonders die Forschungen an Eisbohrkernen von der Hysteria der vom IPCC kreierten globalen Erwärmung gekapert wurde. Eiskerne wurden manipuliert und mit ungeeigneten Hypothesen verbreitet, mit fehlendem Verständnis physikalischer und chemischer Prozesse sowie maskiert durch Statistiken, nur um ein Ergebnis zu erzeugen.

Diese Differenz (zwischen Stomata und Bohrkernen) ist ein sehr starker Beweis, dass Eisbohrkerne keine geeignete Matrix sind für die Rekonstruktion der chemischen Zusammensetzung der historischen Atmosphäre.

Wie so viele andere Behauptungen bzgl. wissenschaftlicher Sicherheit hinsichtlich der Rekonstruktionen vergangener Klimate halten die auf Eisbläschen basierenden Behauptungen kaum einer genauen Überprüfung stand. Sie bestätigen vielmehr die Warnung von A. N. Whitehead:

Es gibt keinen größeren Irrtum als die Vermutung, dass die Anwendung des Ergebnisses auf einige Fakten der Natur absolut sicher ist, nur weil lange und genaue mathematische Berechnungen durchgeführt worden sind.

Link: https://wattsupwiththat.com/2018/01/20/what-do-the-ice-core-bubbles-really-tell-us/

Übersetzt von Chris Frey EIKE