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Unerwartetes Eis

Paul Holland, ein Klimamodellierer des British Antarctic Survey, hat die letzten zehn Jahre damit verbracht, das Meereis der Antarktis und das Südpolarmeer zu untersuchen. In letzter Zeit hat er die Jahreszeiten der Antarktis unter die Lupe genommen und untersucht, wie schnell das Eis kommt und geht. Holland glaubt, dass diese Jahreszeiten ein Schlüssel zu einem Rätsel sein könnten: Falls die Temperaturen auf der Erde steigen und das Meereis in der Arktis schnell schrumpft, warum nimmt dann das Meereis in der Antarktis langsam zu?

Gegensätzliches an den Polen

Meereis ist einfach gefrorenes Meerwasser. Obwohl es nur in der Arktis und der Antarktis vorkommt, beeinflusst es das Klima der Erde iumr n großem Maße. Seine helle Oberfläche reflektiert das Sonnenlicht zurück ins All. Eisige Gebiete absorbieren weniger Sonnenenergie und bleiben relativ kühl. Wenn die Temperaturen mit der Zeit steigen und mehr Meereis schmilzt, reflektieren weniger helle Oberflächen das Sonnenlicht zurück ins All. Das Eis und das freiliegende Meerwasser absorbieren mehr Sonnenenergie und dies führt zu mehr Schmelzen und mehr Erwärmung.

Diese Szene zeigt eine Mischung von Meereisarten, die im Südlichen Ozean häufig vorkommen. Die unterschiedlichen Stärken des Meereises bilden ein Spektrum von Farben und Formen, das von dunklem, schwarzem, offenem Wasser über eine dünne, fettartige Bedeckung, genannt Fetteis, bis hin zu dickerem, grauem Eis reicht. Älteres Meereis hat eine leuchtend weiße Schneedecke und viele chaotische Deformationsmerkmale, die als Bergrücken und Geröllfelder sichtbar sind und durch die ständige Bewegung des Packeises verursacht werden. (Mit freundlicher Genehmigung von M. Studinger/NASA)

Wissenschaftler haben diese Rückkopplungsschleife von Erwärmung und Schmelzen in der Arktis beobachtet. Für sie ist das arktische Meereis ein zuverlässiger Indikator für ein sich veränderndes globales Klima. Am meisten Aufmerksamkeit schenken sie im September, wenn das arktische Meereis auf seine geringste Ausdehnung pro Jahr schrumpft. Diese minimale Ausdehnung, die seit 1979 von Satelliten gemessen wird, hat bis zu 13,7 Prozent pro Jahrzehnt abgenommen. Das antarktische Meereis hingegen wurde bisher nicht als Indikator für den Klimawandel angesehen. Während das arktische Meereis meist mitten im landumschlossenen Ozean liegt – und damit empfindlicher auf Sonnenlicht und sich erwärmende Luft reagiert – umgibt das antarktische Meereis das Land und ist ständig starkem Wind und Wellengang ausgesetzt.

Laut Klimamodellen sollten steigende globale Temperaturen das Meereis in beiden Regionen schrumpfen lassen. Doch Beobachtungen zeigen, dass die Eisausdehnung in der Arktis schneller geschrumpft ist als von den Modellen vorhergesagt, und in der Antarktis hat sie leicht zugenommen. Die Forscher schauen sich die Antarktis viel genauer an und fragen: „Moment mal, was geht da unten vor?“ Holland ist einer von denen, die fasziniert sind.

„Der Fall Antarktis ist genauso interessant wie der Fall Arktis“, sagte Holland. „Man kann das eine nicht verstehen, ohne das andere zu verstehen.“

Der Umgang mit den Modellen

Für Holland stellt die Diskrepanz Teile der Klimamodelle in Frage. Modellierungsgruppen aus der ganzen Welt arbeiten am Coupled Model Intercomparison Project Phase 5 (CMIP5) zusammen, welches [vermeintlich] das Klima der Erde simuliert und vorhersagt, wie es sich in naher Zukunft verändern wird. Weltpolitiker und Entscheidungsträger verlassen sich darauf, um zu entscheiden, wie stark die Länder den Kohlenstoffausstoß begrenzen sollten, von dem bekannt ist, dass er einige Aspekte des Klimawandels verursacht.

„Fast alle CMIP5-Modelle simulieren eine Abnahme des antarktischen Meereises“, sagte Holland. „Es gibt ein Problem in dem Teil, der die letzten 30 Jahre der Meereis-Variabilität reproduziert.“ Holland war auf der Suche nach Daten, um seine eigene Modellierung der Trends im antarktischen Eis zu verbessern und zu verifizieren, als er bemerkte, dass andere Forscher feststellten, dass die Trends in den verschiedenen Jahreszeiten unterschiedlich stark ausfallen.

Die meisten Studien über Trends im antarktischen Meereis konzentrieren sich auf Veränderungen der Eisausdehnung. Für Holland war es wichtiger, zu untersuchen, wie schnell das Eis von Saison zu Saison wächst oder schrumpft. „Änderungen der Klimaerwärmung wirken sich direkt auf die Geschwindigkeit des Eiswachstums aus“, sagte er, „nicht auf die Menge des Eises.“ Eine Abkühlung von Jahr zu Jahr im Herbst kann zum Beispiel ein schnelleres Eiswachstum im Herbst verursachen, aber nicht unbedingt eine Zunahme der Eismenge im Herbst.

Auf dem Meereis nahe der Scott Base in der Antarktis bildet sich eine Barriere. Dazu kommt es, wenn einzelne Eisschollen zusammenstoßen und sich aufeinander türmen. Oben sind Lenticularis-Wolken zu sehen [sie entstehen häufig im Lee von Gebirgen. A. d. Übers.]. (Mit freundlicher Genehmigung von M. Studinger/NASA)
Frühjahrs-Überraschung

Holland verwendete Daten des National Snow and Ice Data Center Distributed Active Archive Center (NSIDC DAAC) der NASA, um die Wachstumsrate der Eiskonzentration für jeden einzelnen Tag zu berechnen, die er als Intensivierung bezeichnete, und die Wachstumsrate der gesamten Eisfläche, die er als Expansion bezeichnete. „Ich habe das für alle dreißig Jahre an Daten gemacht und die Trends aufgezeichnet“, sagte er. Hollands Diagramme zeigten, dass die verschiedenen Regionen im Südlichen Ozean zum Gesamtanstieg beitrugen, aber sie hatten sehr unterschiedliche Trends im Meereiswachstum. Das deutet darauf hin, dass die Geografie und unterschiedliche Windmuster eine Rolle spielen. Um weitere Erkenntnisse zu gewinnen, untersuchte Holland daher die saisonalen Windtrends für die verschiedenen Regionen.

Holland fand heraus, dass die Winde das Meereis in einigen Regionen ausbreiten und in anderen komprimieren oder intakt halten, und dass diese Effekte im Frühjahr begannen. Dies widersprach einer früheren Studie, in der Holland und Ron Kwok vom Jet Propulsion Laboratory (JPL) der NASA anhand von Daten zur Eisdrift feststellten, dass zunehmende Nordwinde im Herbst die Schwankungen verursachten.

„Ich dachte immer – und soweit ich weiß, dachten das auch alle anderen – dass die größten Veränderungen im Herbst stattfinden müssen“, sagte Holland. „Aber interessant für mich ist jetzt, dass wir uns den Frühling ansehen müssen. Der Trend ist im Herbst größer, aber es scheint, dass er im Frühling entsteht.“

„Paul hat zwei weitere Meereis-Maßzahlen erstellt, mit denen wir beurteilen können, wie das antarktische Meereis reagiert“, sagte die Forscherin Sharon Stammerjohn und bezog sich dabei auf die Maße der Intensivierung und Ausdehnung. Die neuen Maßzahlen helfen dabei zu beurteilen, wie das System reagiert, im Gegensatz zur einfachen Überwachung des Zustands des Systems. „Sagen wir, Ihre Temperatur liegt bei 37,3°C“, sagte Stammerjohn. „Sie haben keinen Einblick in diese Temperatur, es sei denn, Sie messen sie eine Stunde später erneut und sehen, dass sie sich auf 38,3°C verändert hat. Dann können Sie sagen, okay, mein System reagiert auf etwas.“

Die Tafeln oben zeigen saisonale Schwankungen der Meereismengen für jede Region und den gesamten Südlichen Ozean. Die mittlere monatliche Gesamteisausdehnung (b) erreicht ihren Höhepunkt im Herbst, und die mittlere monatliche Gesamteisfläche (a) erreicht ihren Höhepunkt im Winter. Trends von Jahr zu Jahr in der monatlichen Gesamteisfläche (c) zeigen, dass das antarktische Meereis in den letzten dreißig Jahren dazu tendiert, sich im Herbst auszudehnen. Zwischenjährliche Trends in der monatlichen Gesamteisausdehnung (d) zeigen, dass Veränderungen im Eiswachstum im Frühjahr die Veränderung des Eises im darauffolgenden Sommer und Herbst bewirkten. (Mit freundlicher Genehmigung von P. R. Holland)

Partielle Erklärungen

Holland untersucht weiterhin den antarktischen Frühling, um besser zu verstehen, warum sich das antarktische Meereis verändert. Während Hollands Arbeit den Forschern hilft, das Problem im Detail zu sehen, entwickeln Wissenschaftler weiterhin Ideen darüber, warum sich das Eis ausdehnt.

Eine Studie legt paradoxerweise nahe, dass die Erwärmung der Ozeane und das verstärkte Abschmelzen des antarktischen Eisschildes die kleine, aber statistisch signifikante Meereisausdehnung in der Region verursacht. Eine andere Studie deutet darauf hin, dass Regen, der durch ein wärmeres Klima verursacht wird, einen Zustrom von Süßwasser in den Südlichen Ozean verursacht hat, wodurch dieser weniger dicht wird und die ozeanische Wärme daran gehindert wird, das Meereis in der Antarktis zu erreichen. Bis heute gibt es keinen Konsens über den Grund für die Ausdehnung.

„Es wurden teilweise Erklärungen angeboten, aber wir haben kein vollständiges Bild“, sagte Ted Scambos, ein Wissenschaftler am NSIDC DAAC. „Dies könnte einfach ein Fall von ‚wir wissen es noch nicht‘ sein.“

Kaiserpinguine ruhen in der Nähe der Küste in der Antarktis und jagen im nahen Meereis nach Nahrung. (Mit freundlicher Genehmigung von K. Watson)

References

Bintanja, R., G. J. Van Oldenborgh, S. S. Drijfhout, B. Wouters, and C. A. Katsman. 2013. Important role for ocean warming and increased ice-shelf melt in Antarctic sea-ice expansion. Nature Geoscience 6: 376–379, doi:10.1038/ngeo1767.

Cavalieri, D. J., C. L. Parkinson, P. Gloersen, and H. Zwally. 1996, updated yearly. Sea Ice Concentrations from Nimbus-7 SMMR and DMSP SSM/I-SSMIS Passive Microwave Data. Southern Hemisphere. Boulder, Colorado USA: NASA National Snow and Ice Data Center (NSIDC) DAAC.

Holland, P. R. 2014. The seasonality of Antarctic sea ice trends. Geophysical Research Letters 41, doi:10.1002/2014GL060172.

Holland, P. R. and Kwok, R. 2012. Wind driven trends in Antarctic sea-ice drift. Nature Geoscience 5: 872–875, doi:10.1038/ngeo1627.

Holland, P. R., N Bruneau, C. Enright, M. Losch, N. T. Kurtz, R. Kwok. 2014. Modeled trends in Antarctic sea ice thickness. Journal of Climate 27: 3,784–3,801, doi:10.1175/JCLI-D-13-00301.1.

Kirkman, C. H., C. M. Bitz. 2011. The effect of the sea ice freshwater flux on Southern Ocean temperatures in CCSM3: Deep-ocean warming and delayed surface warming. Journal of Climate 24: 2,224–2,237, doi:10.1175/2010JCLI3625.1.

Scambos, T. A., R. Ross, T. Haran, R. Bauer, and D.G. Ainley. 2013. A camera and multisensor automated station design for polar physical and biological systems monitoring: AMIGOS. Journal of Glaciology 59(214): 303–314, doi:10.3189/2013JoG12J170.

Stammerjohn, S., R. Massom, D. Rind, and D. Martinson. 2012. Regions of rapid sea ice change: An interhemispheric seasonal comparison. Geophysical Research Letters 39, L06501, doi:10.1029/2012GL050874.

Weitere Informationen

NASA National Snow and Ice Data Center Distributed Active Archive Center (NSIDC DAAC)

Link: https://wattsupwiththat.com/2021/02/01/unexpected-ice/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Die arktische Eisausdehnung zum Jahresende 2020

Das obige Diagramm zeigt den verfügbaren Datensatz des Meereisindex (Sea Ice Index SII) seit 1989, zusammen mit dem vergleichbaren Datensatz von MASIE 2006 bis heute. Es zeigt, dass 2020 um 150k km2 (1 %) niedriger ist als 2019 und 300k km2 über dem Tiefstwert von 2017 liegt. Tatsächlich ist 2020 fast der Durchschnitt für das letzte Jahrzehnt.

Wie bereits in einem früheren Beitrag erwähnt, wurden im Oktober Befürchtungen geäußert, dass die Arktis langsamer als im Durchschnitt wieder zufriert. Diese Befürchtungen wurden erstens durch den Anstieg der Eisausdehnung im November und zweitens durch das schnelle Gefrieren der Arktis im Dezember ausgeräumt. Im November wurden 3,5 Wadhams Meereis im Laufe des Monats hinzugefügt.  (Die Metrik 1 Wadham = 1 Million km² stammt von den Vorhersagen des Professors über eine eisfreie Arktis, was weniger als 1 Million km² Ausdehnung bedeutet). Im Dezember kamen weitere 2,7 Wadhams hinzu. Die letzten beiden Monate haben das Defizit im Oktober mehr als ausgeglichen.

Hintergrund aus früherem Beitrag aktualisiert zum Jahresende

Als ich vor einigen Jahren einen Beitrag über die globale Erwärmung bei WUWT las, fiel mir der Kommentar einer Person auf: „Ich bin Versicherungsmathematiker mit begrenztem Wissen über Klimametriken, aber es scheint mir, wenn man Temperaturänderungen verstehen will, sollte man die Änderungen analysieren, nicht die Temperaturen“. Das ließ bei mir die Alarmglocken läuten, und ich wandte diese Einsicht in einer Reihe von Temperatur-Trend-Analysen von Temperaturaufzeichnungen von Oberflächenstationen an. Diese Beiträge sind unter dieser Überschrift verfügbar: Climate Compilation Part I Temperatures.

In diesem Beitrag wird versucht, die Schwankungen des arktischen Meereises mit einem ähnlichen Ansatz zu verstehen: Der Schwerpunkt liegt auf den Raten der Ausdehnungsänderungen und nicht wie üblich auf der Untersuchung der Eisausdehnung selbst. Glücklicherweise bietet der Sea Ice Index (SII) der NOAA einen geeigneten Datensatz für dieses Projekt. Wie viele wissen, stützt sich der SII auf passive Mikrowellensensoren von Satelliten, um Karten der arktischen Eisausdehnung zu erstellen, die bis ins Jahr 1979 zurückreichen. Die aktuelle Version 3 hat sich stärker an MASIE, der modernen Form der Marine-Eiskartenerstellung zur Unterstützung der arktischen Navigation, angelehnt. Wie man die SII-Daten lesen muss, steht hier.

Es sind statistische Analysen verfügbar, und diejenige, die von Interesse ist (Tabelle unten), heißt Sea Ice Index Rates of Change (hier). Wie der Titel schon andeutet, besteht diese Tabelle nicht aus monatlichen Ausdehnungen, sondern aus Änderungen der Ausdehnungen gegenüber dem Vormonat. Konkret wird ein Monatswert berechnet, indem der Durchschnitt der letzten fünf Tage des Vormonats vom Durchschnitt der letzten fünf Tage dieses Monats subtrahiert wird. Der Wert stellt also die Menge an Eis dar, die während des aktuellen Monats zu- oder abgenommen hat.

Diese monatlichen Änderungsraten wurden zu einer Basislinie für den Zeitraum 1980 bis 2010 zusammengestellt, die die Schwankungen der arktischen Eisausdehnung im Laufe eines Kalenderjahres zeigt. Unten ist ein Diagramm dieser durchschnittlichen monatlichen Veränderungen während des Basiszeitraums zu sehen. Diejenigen, die mit Studien zum arktischen Eis vertraut sind, werden von der Wellenform des Vorzeichens nicht überrascht sein. Ende Dezember ist ein relativ neutraler Punkt im Zyklus auf halbem Weg zwischen dem Minimum im September und dem Maximum im März.

Die Grafik verdeutlicht die sechs Frühjahrs-/Sommermonate mit Schmelzen und die sechs Herbst-/Wintermonate mit Gefrieren. Man beachte, dass Juni-August den Großteil der Verluste produzieren, während Oktober-Dezember den Großteil des Zuwachses zeigen. Auch die Maximum- bzw. Minimum-Monate März und September zeigen von Anfang bis Ende nur sehr geringe Änderungen in der Ausdehnung.

Die Tabelle der monatlichen Daten zeigt die Variabilität der Eisausdehnung während der letzten 4 Jahrzehnte:

Die Werte im Januar zeigen die Veränderungen gegenüber dem Ende des vorangegangenen Dezembers, und durch Summierung von zwölf aufeinanderfolgenden Monaten können wir eine jährliche Veränderungsrate für die Jahre 1979 bis 2019 berechnen:

Wie viele wissen, hat die Eisausdehnung in der Arktis in diesen 40 Jahren abgenommen, im Durchschnitt um 40.000 km² pro Jahr. Aber Jahr für Jahr wechseln die Veränderungen ständig zwischen Schrumpfen und Wachsen.

Außerdem scheint es Zufall zu sein, welche Monate für ein bestimmtes Jahr ausschlaggebend sind. Zum Beispiel wurde viel Aufhebens darüber gemacht, dass die Eisausdehnung im Oktober 2020 langsamer als erwartet zunahm. Wie es in diesem Datensatz der Fall ist, weist der Oktober die höchste Rate der Eiszunahme auf. Die folgende Tabelle zeigt die verschiedenen monatlichen Raten in der Aufzeichnung als Anomalien gegenüber der Basislinie 1980-2010. In dieser Darstellung ist eine rote Zelle eine negative Anomalie (weniger als die Basislinie für diesen Monat) und blau ist positiv (höher als die Basislinie).

Man beachte, dass die +/- Kursanomalien sind über das gesamte Netz verteilt sind, Sequenzen verschiedener Monate in verschiedenen Jahren, wobei sich Gewinne und Verluste gegenseitig ausgleichen. Ja, der Oktober 2020 verzeichnete einen unterdurchschnittlichen Zuwachs, aber einen höheren als 2016. Der Verlust im Juli 2020 war der größte in diesem Jahr wegen des heißen sibirischen Sommers. Außerdem beachte man, dass die Anomalie des Eiszuwachses im November 2020 die Anomalie des Defizits im Oktober um mehr als das Doppelte überstieg. Der Dezember fügte mehr Überschuss hinzu, so dass die Anomalie für das Jahr Null war. Die untere Zeile zeigt die durchschnittlichen Anomalien für jeden Monat über den Zeitraum 1979-2020. Die Raten der Gewinne und Verluste gleichen sich größtenteils aus, und der Durchschnitt aller Monate in der unteren rechten Zelle ist praktisch Null.

Eine letzte Betrachtung: Die Grafik unten zeigt die Jahresend-Eisausdehnung der Arktis für die letzten 30 Jahre.

Hinweis: Die tägliche SII-Eisausdehnungsdatei liefert keine vollständigen Werte vor 1988.

Die Eisausdehnung am Jahresende in der Arktis (die letzten 5 Tage im Dezember) zeigt drei verschiedene Regimes: 1989-1998, 1998-2010, 2010-2019. Die durchschnittliche Ausdehnung am Jahresende 1989-2010 betrug 13,4 Mio. km². In der letzten Dekade lag sie bei 13,0 Mio. k², und zehn Jahre später, 2019, bei 12,8 Mio. km². Bei all den Schwankungen betrug der Nettoverlust also 200k km² oder 1,5%. Das Gerede von einer Todesspirale des arktischen Eises ist Phantasterei.

Diese Daten zeigen ein höchst variables Naturphänomen. Es ist klar, dass unvorhersehbare Faktoren im Spiel sind, vor allem die Wasserstruktur und -zirkulation, atmosphärische Zirkulationen und auch Umwälzungen und Stürme. Und längerfristig gesehen sind die heutigen Ausmaße nicht ungewöhnlich.

Link: https://rclutz.wordpress.com/2021/01/04/arctic-ice-year-end-2020/?mc_cid=3231bff1ad&mc_eid=08ba9a1dfb

Übersetzt von Chris Frey EIKE

 




Wasser verhält sich schlecht

Wenn ich jedoch mit einem Getränk an warmen Stellen sitze, genieße ich die Eisbrocken darin. Wie auch immer, das brachte mich darauf, mich einmal näher mit Eis zu befassen, genauer mit Meereis. Und wie es meine Gewohnheit ist, suchte ich zu diesem Zweck nach der längsten verfügbaren Datenreihe. In diesem Falle war es der HadCRUT-Eis- und Wassertemperatur-Datensatz. Er nimmt für sich in Anspruch, bis zum Jahre 1870 zurück zu reichen … aber das heißt noch lange nicht, dass er wirklich so lange zurück reicht. Abbildung 1 zeigt den Grund dafür:

Abbildung 1: Eisdaten des Hadley Centre HadISST von 1870 bis 2019. Oben: globale Daten, Mitte: Daten der Südhemisphäre, unten: Daten der Nordhemisphäre. Man beachte, dass die drei Graphiken alle unterschiedliche Skalen aufweisen.

Man beachte das sehr regelmäßige Signal zu Beginn der Daten aus der Nord- und Südhemisphäre und als Folge davon auch in den globalen Daten. Dies ist offensichtlich einfach ein Signal in perfekten Wiederholungen, welches später zu den tatsächlichen Messungen hinzugefügt worden ist. Das lässt sich besser erkennen, wenn man nur die realen Beobachtungen betrachtet, indem das regelmäßig sich wiederholende Signal aus dem Datensatz subtrahiert wird. Abbildung 2 zeigt das Gleiche wie Abbildung 1, aber nachdem das regelmäßig wiederkehrende Signal der mittleren jahreszeitlichen Variation entfernt worden ist:

Abbildung 2: Globale und hemisphärische Daten, HadISST Eisdaten. Man beachte, dass die drei Graphiken auch hier alle unterschiedliche Skalen aufweisen.

Das regelmäßige Signal in den früheren Perioden der Aufzeichnung ist ein Artefakt. Es ist eine Interferenz-Verteilung, die sich aus dem Entfernen des jahreszeitlichen Signals ergibt. Nur der spätere Zeitraum der Aufzeichnungen enthält valide Messungen.

In Abbildung 2 oben erkennt man, dass Messungen aus der Arktis (Nordhemisphäre, oben blau) nur ab etwa 1960 brauchbar sind. Man beachte das merkwürdige Fehlen von Daten von etwa 1940 bis 1952 (wobei fehlende Daten durch ein regelmäßiges Signal ersetzt wurden).

Aus dem Gebiet des antarktischen Meereises (Südhemisphäre, oben rot) sind tatsächliche Messungen jüngeren Datums, und zwar erst seit 1973. Als Folge davon können wir globale Daten erst ab dem Jahr 1973 unter die Lupe nehmen. Allerdings macht auch das inzwischen fast schon ein halbes Jahrhundert aus, so dass es dennoch von Interesse ist. Hier folgt das globale, mit Eis bedeckte Gebiet seit 1973, also seit wir tatsächliche Beobachtungen haben. Man sollte beachten, dass ab dem Jahr 1979 volle Überwachung der Eisflächen mittels Satelliten möglich ist:

Abbildung 3: Globale Eisbedeckung, HadISST Eisdaten, Januar 1973 bis Juli 2019

Es gab eine Reihe von Überraschungen in Abbildung 3. Erstens, von 1980 bis 2004, also in dem Vierteljahrhundert, während dem eine allgemein globale Erwärmung aufgetreten war, gab es keinerlei Trend bzgl. der globalen Eisflächen. Keinen. Zumindest keinen statistisch signifikanten Trend (- 0.0000000000000001% pro Jahrzehnt).

Nach 2005 nahm die globale Eisbedeckung ab, aber im Jahre 2010 war das schon wieder zu Ende. Von da an bis 2015 lag die Eisbedeckung über dem Mittelwert. Seit 2015 gab es einen starken Rückgang, bevor wieder der Mittelwert erreicht wurde. Und schließlich, im gesamten Zeitraum 1973 bis 2019 gibt es keinen statistisch signifikanten Trend.

Was ich in der Aufzeichnung nicht erkenne, ist die teuflische Hand eines stetig steigenden atmosphärischen CO2-Gehaltes. Auch kann ich keinen „anthropogenen Fingerabdruck“ erkennen. Am bedeutendsten aber ist, dass ich nicht in der Lage bin, irgendein Anzeichen eines „Klima-Notstandes“ darin auszumachen.

Die letzte Überraschung war der zuletzt starke Rückgang, gefolgt von der Wiederherstellung der Eisausdehnung zuvor. Vielleicht war es das, was die Alarmisten die „arktische Todes-Spirale“ nannten, die laut hinaus posaunte Abnahme des arktischen Meereises. Also fügte ich der Abbildung 3 oben die separaten Aufzeichnungen aus Arktis und Antarktis hinzu. Das Ergebnis zeigt Abbildung 4.

Komischerweise ist die Eismenge an den beiden Polen in etwa identisch mit ~2% des Globus‘. Aber das macht es schwierig, die Eisverhältnisse in Arktis und Antarktis miteinander zu vergleichen. Also habe ich in Abbildung 4 unten der Klarheit halber die Daten der Nordhemisphäre (blau) um 1% reduziert. Abbildung 4 zeigt die globalen Daten ebenso wie separat die Daten der beiden Hälften des Planeten. Man beachte, dass in dieser Graphik alle Darstellungen die gleiche Skala haben:

Abbildung 4: Globale, nordhemisphärische (Arktis) und südhemisphärische (Antarktis) Eisgebiete. Die Werte der Nordhemisphäre sind der Klarheit halber um 1% reduziert, weshalb man zu diesen Werten 1% addieren muss, um die wahren Werte zu erhalten.

Und zu meiner finalen Überraschung stellte sich heraus, dass die jüngsten Variationen der globalen Eisbedeckung zum größten Teil Variationen der Eisbedeckung um die Antarktis geschuldet sind, und nicht den arktischen Eisgebieten, worüber auf so endlose Weise debattiert wurde und wird …

Ich musste also feststellen, dass ich über das Verhalten der globalen Eisbedeckung herzlich wenig wusste … und da ich es gerade erwähne, was in aller Welt ist die Ursache des Rückgangs und der nachfolgenden Wiederausbreitung des Meereises um die Antarktis von 2015 bis heute?

Link: https://wattsupwiththat.com/2019/09/30/water-behaving-badly/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




10 Irrtümer über arktisches Meereis & Überleben der Eisbären: Lehrer & Eltern, aufgepasst!

Hintergrund bzgl. Meereis:

Sommerliches Eis-Minimum 2018 (Quelle: NSIDC):

Winterliches Meereis-Maximum 2019:

Meereis am 7. Juli 2019: Ausdehnung im Frühsommer:

Trotz der Tatsache, dass im Jahre 2019 die zweitgeringste Ausdehnung im Juni seit 1979 verzeichnet wurde (hier), gab es Anfang Juli immer noch genügend Eis in allen Eisbären-Gebieten der Arktis (hier). In vielen Gebieten kommen Eisbärinnen, die im Dezember ihre Jungen geboren haben, im Sommer auf das Festland, bis ihre Jungen alt genug sind, um im folgenden Frühjahr wieder auf das Eis zurückzukehren. Mehr dazu: Andersen et al. 2012; Ferguson et al. 2000; Garner et al. 1994; Jonkel et al. 1978; Harington 1968; Kochnev 2018; Kolenosky and Prevett 1983; Larsen 1985; Olson et al. 2017; Richardson et al. 2005; Stirling and Andriashek 1992.

Zehn Irrtümer und Falschinformationen über Meereis:

1. Meereis ist für die Arktis das, was Erde für einen Wald ist (hier). Falsch: Diese Alles-oder-nichts-Analogie ist ein trügerischer Vergleich. Tatsächlich gleicht das arktische Meereis einem großen See in einem Feuchtgebiet, welcher jeden Sommer etwas austrocknet. Damit wird die Größe des Habitats zum Erhalt von Wasserpflanzen, Amphibien und Insekten etwas verkleinert, ohne aber vollständig zu verschwinden. Lebewesen in diesen Feuchtgebieten sind an dieses Habitat angepasst: Sie sind in der Lage, das reduzierte Wasserangebot in der trockenen Jahreszeit zu überleben, weil es in jedem Jahr auftritt. Genauso wird sich auch immer Meereis im Winter neu bilden und bis zum Frühjahr erhalten bleiben. Während der etwa 2 Millionen Jahre, in denen sich Meereis in der Arktis bildet, gab es immer Eis im Winter und Frühjahr (sogar in noch wärmeren Interglazialen als heute). Außerdem weiß ich nichts von auch nur einem einzigen Klimamodell, welches prophezeit, dass sich während der nächsten 80 jahre oder so kein neues Wintereis bildet. Mehr dazu hier: Amstrup et al. 2007; Durner et al. 2009; Gibbard et al. 2007; Polak et al. 2010; Stroeve et al. 2007.

 

2. Eisbären brauchen sommerliches Meereis um zu überleben (hier). Falsch: Eisbären, die im Vorfrühling ausreichend Nahrung in Gestalt junger Seelöwen zu sich genommen haben, können von ihrem Fett fünf Monate oder länger zehren (hier) bis zum Herbst, egal ob sie den Sommer auf dem Festland oder im arktischen Packeis verbringen. Eisbären fangen nur sehr selten Seelöwen im Sommer (hier), weil nur erwachsene Seelöwen mit viel Erfahrung, Raubtieren auszuweichen, vorhanden sind. Außerdem bieten die vielen Löcher im sommerlichen Packeis den Seelöwen viele Fluchtmöglichkeiten (siehe BBC-Video unten). Eisbären und die Seelöwen der Arktis brauchen das Eis nur vom Spätherbst bis zum Vorfrühling (hier). Mehr dazu: Crockford 2017, 2019; Hammill and Smith 1991:132; Obbard et al. 2016; Pilfold et al. 2016; Stirling 1974; Stirling and Øritsland 1995; Whiteman et al. 2015.

3. Eis-Algen sind die Grundlage allen Lebens in der Arktis (hier). Nur teilweise richtig: Plankton gedeiht während des arktischen Sommers auch im offenen Wasser und bildet dort die Nahrungsgrundlage für die Fisch-Spezies, von denen Ringel- und Bartrobben abhängig sind, um sich für den langen arktischen Winter ausreichend Fettreserven anzufressen. Jüngere Forschungen haben nachgewiesen, dass weniger Eis im Sommer Gesundheit und Überlebenschancen von Ringel- und Bartrobben verbessert hat (hier) im Vergleich zu den Bedingungen während der achtziger Jahre (mit einer kürzeren eisfreien Saison und weniger Fischen als Nahrungsgrundlage): Als Folge davon waren üppige Robben-Bestände ein Segen für die Eisbären, sind diese doch von den Robben als Nahrung im Vorfrühling abhängig. Zum Beispiel prosperieren Eisbären in der Barents-See um Spitzbergen (hier), ebenso wie die Eisbären der Tschuktschen-See – und das trotz eines ausgeprägten Rückgangs des sommerlichen Eises in der Arktis. Beides steht im Widerspruch zu Prophezeiungen aus dem Jahr 2007, was dazu führte, die Eisbären als ,gefährdet‘ einzustufen. Mehr dazu: Aars 2018; Aars et al. 2017; Amstrup et al. 2007; Arrigo and van Dijken 2015; Crawford and Quadenbush 2013; Crawford et al. 2015; Crockford 2017, 2019; Frey et al. 2018; Kovacs et al. 2016; Lowry 2016; Regehr et al. 2018; Rode and Regehr 2010; Rode et al. 2013, 2014, 2015, 2018.

4. Offenes Wasser im Vorfrühling ist ebenso wie die sommerliche Eisschmelze seit 1979 unnatürlich und dem Überleben der Eisbären abträglich (hier). Falsch: Schmelzendes Eis ist eine ganz normale Phase jahreszeitlicher Änderungen in der Arktis. Im Winter und Frühjahr erscheinen ein paar Flächen offenen Wassers, weil Wind und Strömungen das Packeis umverteilen – das ist kein Abschmelzen, sondern die ziemlich normale Bildung von Polynyas* sowie deren Ausweitung. Polynyas sowie sich verbreiternde Streifen an Küsten (hier) sind eine vorteilhafte Mischung von Eis-Plattformen und offenem Wasser mit reichlich Nährstoffen (hier). Dies zieht die Robben der Arktis an und bietet exzellente Jagdmöglichkeiten für Eisbären. Die folgende Karte zeigt kanadische Polynyas und küstennahe Streifen offenen Wassers während der siebziger Jahre. Ähnliche Flächen offenen Wassers bilden sich im Frühjahr regelmäßig vor der Küste Ostgrönlands und entlang der russischen Küsten des arktischen Ozeans (hier). Mehr dazu: Dunbar 1981; Grenfell and Maykut 1977; Hare and Montgomery 1949; Smith and Rigby 1981; Stirling and Cleator 1981;  Stirling et al. 1981, 1993.

[*Polynyas = Als Polynja (auch Polynya, Polynia) bezeichnet man eine große offene Wasserfläche oder dünne Meereisschicht im arktischen oder antarktischen Meereis, die eine Fläche von mehreren Tausend Quadratkilometern erreichen kann. Quelle]

Periodisch auftretende Polynyas und offene Wasserflächen während der 70-ger Jahre. Nach Smith and Rigby 1981.

5. Klimamodelle sind für Prognosen von Eisbär-Habitaten gut geeignet (hier). Falsch: In meinem jüngsten Buch The Polar Bear Catastrophe That Never Happened erkläre ich, dass der Rückgang sommerlichen Meereises um fast 50%, der nicht vor dem Jahr 2050 erwartet worden war, bereits 2007 aufgetreten und seitdem konstant geblieben ist (und trotzdem gedeihen die Eisbären). Das ist eine außerordentlich schlechte Leistung der Vorhersage von Meereis. Außerdem hat erstjähriges Eis bereits eine Menge vieljährigen Eises in den südlichen und östlichen Gebieten des kanadischen Arktis-Archipels ersetzt (hier) – zum Vorteil der Eisbären. Mehr dazu: ACIA 2005; Crockford 2017, 2019; Durner et al. 2009; Hamilton et al. 2014; Heide-Jorgensen et al. 2012; Perovich et al. 2018; Stern and Laidre 2016; Stroeve et al. 2007; SWG 2016; Wang and Overland 2012.

Vereinfachte Prophezeiungen im Vergleich zu Beobachtungen bis zum Jahr 2007 (nach Stroeve et al. 2007). Im Jahre 2012 war das Meereis sogar noch geringer ausgedehnt und lag in allen Folgejahren unter dem prophezeiten Niveau.

6. Das Meereis wird immer dünner, was für die Eisbären ein Problem ist (hier). Falsch: Einjähriges Eis (weniger als 2 Meter dick) ist das beste Habitat für Eisbären, weil es auch das beste Habitat für die Robben ist. Sehr dickes vieljähriges Eis, welches durch erstjähriges Eis ersetzt worden ist und das in jedem Sommer vollständig abtaut, bietet noch bessere Lebensbedingungen für Robben und Eisbären im Frühjahr, wenn beide es am dringendsten brauchen. Dies ging besonders in den südlichen und östlichen Gebieten des kanadischen arktischen Archipels vor sich (Karte der Meereis-Verteilung im September 2016 unten). Infolge derartiger Änderungen der Eisdicke hat sich die Eisbär-Population im Kane-Becken vor Nordwest-Grönland seit Ende der neunziger Jahre mehr als verdoppelt. Mehr dazu: Atwood et al. 2016; Durner et al. 2009; Lang et al. 2017; Stirling et al. 1993; SWG 2016.

7. Eisbären in der westlichen und südlichen Hudson-Bay haben das größte Risiko, infolge der globalen Erwärmung auszusterben (hier). Falsch: Der Eisrückgang in der Hudson Bay war in der gesamten Arktis der Geringste. Die Meereis-Abnahme in der Hudson Bay (siehe die Graphiken unten) erfolgte an weniger als einem Tag pro Jahr seit 1979 im Vergleich zu über 4 Tagen pro Jahr in der Barents-See (hier). Außerdem war es zu dem Rückgang in der Hudson Bay einmalig als plötzlicher Sprung im Jahre 1998 gekommen: es gab keinen langsamen und stetigen Rückgang. Seit dem Jahr 1998 ist die eisfreie Saison in der westlichen Hudson-Bay insgesamt etwa drei Wochen länger als es während der achtziger Jahre der Fall war. Während der letzten 20 Jahre jedoch gab es keine darüber hinaus gehende Verlängerung (hier) trotz der Abnahme des arktischen Meereises insgesamt und trotz gestiegener Kohlendioxid-Emissionen (hier). Mehr dazu: Castro de la Guardia et al. 2017; Regehr et al. 2016.

Verlust sommerlichen Meereises pro Jahr von 1979 bis 2014. Nach Regehr et al. 2016

8. Das Aufbrechen von Meereis in der westlichen Hudson Bay erfolgt jetzt drei Wochen früher als während der achtziger Jahre (hier). Falsch: Das Aufbrechen erfolgt jetzt 2 Wochen früher im Sommer als während der achtziger Jahre. Die Gesamtlänge der eisfreien Saison ist jetzt etwa 3 Wochen länger (mit sehr großer Variation von Jahr zu Jahr). Mehr dazu: Castro de la Guardia et al. 2017; Cherry et al. 2013; Lunn et al. 2016 sowie im folgenden Video. Dieses zeigt den ersten entdeckten Bär außerhalb des Eises in Cape Churchill, westliche Hudson Bay am 5. juli 2019 – fett und gesund nach guter Ernährung im Frühjahr:

9. Winterliches Meereis hat seit 1979 abgenommen, was das Überleben der Eisbären gefährdet (hier). Nur teilweise richtig: Während das winterliche Meereis (März) graduell seit 1979 abgenommen hat (siehe die Graphik der NOAA unten), gibt es keine Hinweise darauf, dass dies negative Auswirkungen auf Gesundheit und Überleben der Eisbären hat, war doch der Rückgang ziemlich minimal. Die Graphik mit der Meereis-Verteilung zu Beginn dieses Beitrags zeigt, dass im Jahre 2019 immer noch sehr viel Eis vorhanden war – mehr als genug, um den Bedürfnissen der Eisbären und deren primärer Beute (Ringel- und Bartrobben) zu genügen. Und das, obwohl die Ausdehnung die siebt-niedrigste war seit 1979.

10. Experten sagen, dass es mit 19 verschiedenen Unter-Populationen von Eisbären in der Arktis 19 Szenarien bzgl. des Meereises gibt (hier und hier), was impliziert, dass dies genau das ist, was sie die ganze Zeit prophezeit hatten. Falsch: Um das zukünftige Überleben von Eisbären vorherzusagen, ordneten Biologen des US Geological Survey im Jahre 2007 Eisbär-Untergruppen verschiedenen Meereis-Arten zu (was sie dann ,Eisbär-Ökoregionen‘ nannten; siehe folgende Graphik). Ihre Prognosen bzgl. Überleben der Eisbären basierten auf Vermutungen, wie sich die Eisverhältnisse in diesen vier Meereis-Gebieten mit der Zeit verändern würden (wobei violett und grün gefärbte Gebiete gleichermaßen extrem verwundbar sind durch die Auswirkungen des Klimawandels). Allerdings zeigt sich, dass die Variationen viel größer sind als erwartet: Im Gegensatz zu den Prognosen gab es in der Barents-See einen viel stärkeren Rückgang sommerlichen Meereises als in jeder anderen Region. In der westlichen und südlichen Hudson Bay war der Rükgang relativ gering (siehe auch Punkt 7). Mehr dazu: Amstrup et al. 2007; Crockford 2017, 2019; Durner et al. 2009; Atwood et al. 2016; Regehr et al. 2016.

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Übersetzung der Tafel:

Ringelrobben und Klimawandel: Frühe Prognosen vs. jüngste Beobachtungen in Alaska.

Das arktische Meereis hat sich während der letzten Jahrzehnte dramatisch verändert und nimmt weiterhin an Ausdehnung und Dicke ab. Auch spätere Eisbildung und früherer Rückzug werden erwartet. Es wurde prophezeit, dass sich ändernde Eisverhältnisse die Lebensbedingungen für Meeressäugetiere mit Abhängigkeit von den Eisverhältnissen verschlechtern. Am Beispiel der Ringelrobben, den am meisten an das Eis angepassten Meeressäugern, werden wir erkunden, wie sich jüngste Beobachtungen im Vergleich zu den Prognosen machen. Prognose Nr. 1: Es wird erwartet, dass eine Abnahme des Schnees auf dem Eis das Überleben von Jungen reduziert mit der Folge einer insgesamten Abnahme der Ringelrobben. Prognose Nr. 2: Ein Eisrückgang wird wichtige Beutetiere abnehmen lassen mit der Folge einer schlechteren körperlichen Verfassung. Prognose Nr. 3: Eine längere Saison mit offenem Wasser und höheren Wassertemperaturen wird neue Krankheiten mit sich bringen, die das Überleben der Ringelrobben ebenfalls gefährden. Unser Verständnis des Verhältnisses von Ringelrobben zu Meereis und Schnee stammt von Studien mit den derzeitigen Schnee- und Eisverhältnissen. Unglücklicherweise wollen wir aber wissen, wie es den Robben mit weniger Eis und Schnee geht, aber die Möglichkeiten für diese Forschungen sind begrenzt. Wir können untersuchen, wie sich Ringelrobben verhalten am südlichen Ende ihres Verbreitungsgebietes, wo es gegenwärtig weniger Eis und Schnee gibt, und wir können die Reaktionen auf die umweltliche Variabilität in der Vergangenheit untersuchen. Um erste Auswirkungen des Klimawandels auf Ringelrobben zu erkennen, mag es noch zu früh sein. Bis heute jedenfalls passen die Beobachtungen in Alaska nicht zu den Prognosen.

Ende Übersetzung der Tafel

Crawford, J.A., Quakenbush, L.T. and Citta, J.J. 2015. A comparison of ringed and bearded seal diet, condition and productivity between historical (1975–1984) and recent (2003–2012) periods in the Alaskan Bering and Chukchi seas. Progress in Oceanography 136:133-150.

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Link: https://wattsupwiththat.com/2019/07/15/10-fallacies-about-arctic-sea-ice-polar-bear-survival-teachers-parents-take-note/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Scharlatane der Arktis … Lach­nummer eisfreie-Arktis-Prophe­zeiungen … Fake-Wissen­schaft vom Feinsten

Und die Alarmisten der globalen Erwärmung sind mittlerweile sehr still geworden bzgl. des Themas Klimawandel angesichts der Tatsache, dass die globalen Temperaturen gesunken sind und sich das arktische und grönländische Eis erholt haben.

Darüber sehr verlegen wollen sie nicht an all die absurden Prophezeiungen erinnert werden, die sie so inbrünstig vor zehn Jahren ausgestoßen haben; einige dieser Prophezeiungen sind nicht einmal älter als fünf Jahre.

Die Welt“ 2007: „Eisfrei“ bis 2013

Beispielsweise hat die Online-Ausgabe der Tageszeitung „Die Welt“ im Jahre 2007 gemeldet, dass „ein Team internationaler Klimawissenschaftler und Forscher bei der NASA behauptet hatten, dass die Arktis bereits im Sommer 2013 eisfrei sein werde.

„Der Welt“ zufolge stellte der „Klimaexperte“ Wieslaw Maslowski von der NASA die Behauptung auf bei einem Treffen der American Geophysical Union.

Al Gore warnte in den Jahren 2007, 2008 und 2009

Etwa zur gleichen Zeit predigte der Klima-Kreuzzügler Al Gore einen unmittelbar bevorstehenden arktischen ,Tag des Jüngsten Gerichts‘ [doomsday]. Der New American schrieb dazu:

In den Jahren 2007, 2008 und 2009 warnte Gore öffentlich und sehr hysterisch davor, dass der Nordpol um das Jahr 2013 ,eisfrei‘ sein werde infolge der vermeintlichen, ,vom Menschen verursachten globalen Erwärmung‘. Unter Verweis auf ,Klima-Experten‘ hat die vom Steuerzahler finanzierte BBC die Massenhysterie ungeheuer aufgebauscht, und zwar in Gestalt eines heute blamablen Artikels mit der Schlagzeile Arctic summers ice-free ,by 2013’. Andere etablierte Medien stießen in das gleiche Horn.

Sereeze bei CNN Fake News: „50-50-Chance“ einer eisfreien Arktis

Nicht nur fanatische Aktivisten oder hysterisch durchgedrehte NASA-Wissenschaftler sahen Visionen eines Endes der Arktis, sondern auch ein führender Wissenschaftler am National Snow and Ice Data Center (NSIDC). Mark Sereeze verkündete im Juni 2008 bei CNN, dass es eine Wahrscheinlichkeit 50 zu 50 einer eisfreien Arktis zum Ende des Sommers gebe.

Nun, zumindest sollte man anerkennen, dass Sereeze eine gewisse Unsicherheit einräumt.

Hansen: Arktis spätestens 2018 eisfrei

Vor nicht allzu langer Zeit hat Tony Heller bei Real Science hier berichtet, dass James Hansen am 23. Juni 2008 gesagt hat: „Wir werden geröstet werden, wenn wir nicht einen gänzlich anderen Weg einschlagen“, und dass Hansen und seine Mit-Wissenschaftler einen ,Kipp-Punkt‘ direkt vor ihren Augen entstehen sehen, und dass die Arktis genau so dahin schmolz wie sie es vorhergesehen hatten.

Hansen fügte noch hinzu, dass die Arktis in 5 bis 10 Jahren eisfrei sein werde. Nichts dergleichen ist jemals eingetreten.

,Der Spiegel‘: Segelbotte in einer eisfreien Arktis im Jahre 2008

Am 27. Juni 2008 verwies ,Der Spiegel‘ auf Wissenschaftler, als er berichtete, dass die Arktis „mit brutaler Geschwindigkeit abschmilzt“.

Das Wochenmagazin zitierte auch den Forscher Olav Orheim vom Norwegian Research Council: „Bereits im vorigen Oktober prophezeite ich, dass die Arktis in diesem Sommer eisfrei werden könnte“ und dass „im August oder September Menschen in Segelbooten dort kreuzen werden“.

Seth Borenstein: Planet hat „einen ominösen Kipp-Punkt durchlaufen“

Am 12. Dezember 2007 berichtete Seth Borenstein von AP im National Geographic, dass der Planet Wissenschaftlern zufolge einen „ominösen Kipp-Punkt durchlaufen habe“ und dass die Arktis „schrie“, als ob sie in ihren Todeswehen liegen würde.

Jay Zwally, NASA: Nahezu eisfrei am Ende des Sommers 2012

Der NASA-Klimawissenschaftler Jay Zwally wurde ebenfalls im National Geographic erwähnt, und zwar mit seinen Worten: „Nach der Begutachtung seiner eigenen neuen Daten sage ich, dass die Arktis mit dieser Rate zum Ende des Sommers 2012 nahezu eisfrei sein könnte, also viel schneller als nach Prophezeiungen zuvor“.

John Kerry: Eisfrei bereits 2013, nicht erst 2050

Am 16. Oktober 2009 nannte Senator John Kerry hier bei der Huffington Post den Klimawandel „eine Bedrohung der nationalen Sicherheit“. Weiter schrieb er:

Er ist bereits über uns gekommen, und seine Auswirkungen sind weltweit zu spüren, jetzt und hier. Wissenschaftler projizieren, dass die Arktis bereits im Sommer 2013 eisfrei sein wird. Nicht erst 2050, sondern schon in vier Jahren.

Sierra Club Kanada 2013: „Eisfrei in diesem Jahr“

Der Sierra Club Kanada meldete im Jahre 2013, dass die Arktis noch in jenem Jahr eisfrei sein werde (hier).

Wer den Link anklickt, wird jedoch sehen, dass er nicht mehr funktioniert. Vielleicht wurde das Ganze einfach zu peinlich, weshalb man den Link entfernte.

Das Wadhams-Debakel

Und schließlich war da noch Peter Wadhams, Professor für Ozean-Physik und Leiter der Polar Ocean Physics Group im Fachbereich Applied Mathematics and Theoretical Physics an der University of Cambridge. Er sagte im Jahre 2007, dass das arktische Meereis im Jahre 2013 vollständig verschwunden sein werde. Man vergesse nicht: Wadhams war ein anerkannter Experte.

Sechs Jahre später, also 2013, hatte das Meereis stattdessen um satte 25% zugenommen! Im Jahre 2012 änderte Prof. Wadhams seine Prophezeiung auf das Jahr 2016. Natürlich ist auch das niemals eingetreten.

Die Realität: Heute weist die Arktis das dritthöchste Meereis-Volumen seit 16 Jahren auf.

Heute zeigt das arktische Meereis nicht die geringsten Anzeichen des Abschmelzens, und in Wirklichkeit wurde ein paar Tage lang das dritthöchste Eisvolumen seit 2003 verzeichnet. Der japanische Klimablogger Kirye zeigte auf Twitter diese Graphik:

Link: http://notrickszone.com/2018/07/21/charlatans-of-the-arctic-laughing-stock-ice-free-arctic-predictions-fake-science-at-its-best/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




G20 Klimafakten ohne Hysterie betrachtet Teil 3 (4): Die Ozeane versauern

Bild 3-1 [2] Die Grafik rechts zeigt die Entwicklung der CO2-Konzentrationen am Messpunkt Mouna Loa in ppm (rot) sowie den Kohlendioxidpartialdruck (pCO2, Anteil von Kohlendioxid am Gesamtdruck) des Ozeanwasser an der Station Aloha (grün) und den pH-Wert des Wassers, ebenfalls am Messpunkt Aloha

Ergänzende Fakten zur Ozeanversauerung

In der G20-Klimawandel-Faktenliste: [2] ist zur Versauerung nur Bild 3-1 enthalten, welches ab 1988 eine zunehmende Versauerung“ ausweist.
Diese Grafik beginnt nicht ohne Grund erst so spät. Ergänzt man nämlich die fehlenden Messwerte davor, sieht das Bild vollkommen anders aus. Wie fast zu jedem Thema beim Klimawandel gibt es auch dazu eine kleine „Räubergeschichte“:
EIKE, 26. Dezember 2014: [21] Schummeleien überall: Jetzt zur Versauerung der Ozeane
Feelys Graphik beginnt wie bereits erwähnt im Jahre 1988 – was überraschend ist, wurden doch schon seit über 100 Jahren pH-Daten im Ozean gemessen seit der Erfindung des Glas-Elektroden-pH-Meters (GEPH). Als Hydrologe wusste Wallace um die Historie von GEPH und fand es seltsam, dass diese Daten in der Arbeit von Feely/Sabine weggelassen worden waren …
Interessanterweise hat die NOAA in diesem gleichen zeitlichen Rahmen seine World Ocean Database neu aufgelegt. Wallace konnte danach die instrumentellen Aufzeichnungen daraus extrahieren, nach denen er gesucht hatte. Er übertrug die GEPH-Daten in eine bedeutsame Zeitreihen-Graphik, die enthüllt, dass die Ozeane nicht versauern. (Nebenbei fand Wallace dabei heraus, dass das Niveau parallel mit der Pazifischen Dekadischen Oszillation lief). Wallace betont ausdrücklich: „Es gibt keinen globalen Versauerungstrend!“

Bild 3-2 [21] PH-Wert des Ozeans ab 1910
Im folgenden Bild hat der Autor die zwei PH-Wert Darstellungen übereinander gelegt. Jetzt sieht man, dass Bild 3-1 mit Berücksichtigung der vollständigen Messdaten eher auf eine Abnahme der Versauerung hinweist.

Bild 3-3 Bilder 12 und 13 vom Autor übereinander gelegt

Auch bei der Ozeanversauerung gibt es einen Hockey-Stick. Obwohl die G20-Faktenliste zeigt, dass man nicht einmal die letzten 100 Jahre richtig darstellt, „weiß“ man genau, wie es die letzten 25 Millionen Jahre aussah und es die nächsten kommen wird: Natürlich alarmistisch.

Bild 3-4 Quelle: Jelle Bijma at al.: Ozeanversauerung – das weniger bekannte CO2-Problem

Ansonsten ist die „Versauerung“ ein Thema, welches sich hervorragend zur „beliebigen Verwendung“ eignet. Kaum Jemand versteht es, es ist wenig erforscht (da es früher unwichtig war) und die wirklichen Auswirkungen (so es wirklich eintritt), sind unbekannt.

kaltesonne, 10. Januar 2015: Natürliche Variabilität der Ozeanversauerung: Zyklik statt monotonem Trend?
kaltesonne, 21. Februar 2017 : Klimaalarm abgeblasen: Kalkige Mikroalgen zeigen der Ozeanversauerung die kalte Schulter
ScienceScepticalBlog, 22. Oktober 2014: [22]“Versauerung” der Meere: Reale Bedrohung, oder nicht mehr als Panikmache?
… Ein weiteres Beispiel in erdgeschichtlicher Zeit liefert das Paläozoikum (Kambrium bis Perm/ der Zeitraum von ca. 542 Millionen Jahre bis ca. 251 Millionen Jahre vor heute). Im Paläozoikum lag der CO2-Gehalt der Atmosphäre zumeist um ein Vielfaches höher als heute, trotzdem gab es ausgedehnte Korallenbänke. Die größten jemals aufgetretenen Riffgebiete gab es im Devon, einer Zeit in dem der CO2-Gehalt der Atmosphäre rund 2.000 ppm betragen hat, was in etwa dem fünffachen des heutigen Gehaltes entspricht.

Dass die „Versauerung“ kein Problem sein muss – wie es die Erdgeschichte lehrt – wird inzwischen immer öfters publiziert (und in klimaalarmistischen Kreisen ignoriert):

kaltesonne, 29. Juli 2017: Korallen trotzen der Ozeanversauerung – seit mehr als 40 Millionen Jahren
Immer wieder hieß es in der Vergangenheit, die Korallen würden durch die Ozeanversauerung aussterben. Geologen mussten bei dieser Warnung regelmäßig schmunzeln, denn die Blütezeit der Korallen vor 100 Millionen Jahren fällt mit einer Phase zusammen, während der der CO2-Gehalt der Atmosphäre eine Vielfaches des heutigen Wertes betrug. Mittlerweile hat sich das Blatt gewendet und Forscher schreiben kräftig gegen den Korallenalarm an. In Wirklichkeit sind die Korallen viel robuster als gedacht, können sich an die veränderten Bedingungen anpassen.

Am 1. Juni 2017 berichtete die Rutgers University, dass sich die Steinkorallen eine Art Panzer zum Schutz gegen fallenden pH-Wert bilden:
Stony Corals More Resistant to Climate Change Than Thought, Rutgers Study Finds

Ähnliches hatte bereits das Geomar am 3. August 2016 gemeldet:
Blick zurück in die Zukunft: Widerstehen Korallen sinkenden pH-Werten?
Proben aus Riffen an natürlichen Kohlendioxidquellen helfen bei Prognosen
Tropische Steinkorallen der Gattung Porites können ihren internen pH-Wert so einstellen, dass sie über einen langen Zeitraum hinweg auch unter erhöhten Kohlendioxid-Konzentrationen Kalk bilden und wachsen können.

Überhaupt scheinen Korallen ihren eigenen lokalen pH-Wert einstellen zu könne, was sie robust gegen äußere Einflüsse macht. Lucy Georgiou und Kollegen führten hierzu vielversprechende Experimente durch, die sie im Oktober 2015 in PNAS veröffentlichten:
pH homeostasis during coral calcification in a free ocean CO2 enrichment (FOCE) experiment, Heron Island reef flat, Great Barrier Reef

Große Überraschungen auch an den Korallenriffen der Bermudas. Dort stellen die Korallen offenbar bewusst einen saureren pH-Wert ein, bei dem sie besser gedeihen. Der New Scientist berichtete über die unerwartete Entdeckung am 9. November 2015:
Growing corals turn water more acidic without suffering damage

Ähnlich ermutigende Arbeiten zum Thema erschienen auch hier, hier und hier (mit Dank an co2science.org).

Überdeutlich fiel das Ergebnis in einer Studie aus, welche nach dem angeblichen „Tipping-Point“ der Ozeanversauerung suchte:
Comeau, S. at al.: A Recent Search for an OA Tipping Point of Coral Reef Calcifiers:
… In discussing the significance of their findings, Comeau et al. write that „in contrast to previous studies that have predicted rapid decreases in calcification of corals and coral reefs exposed to PCO2 ≥ 50 Pa … our study, performed at the organismic level on eight of the main calcifiers in Moorea, suggests that tropical reefs might not be affected by OA as strongly or as rapidly as previously supposed“ … or not at all in the case of some species, we might add, in light of the nil responses of P. damicornis and H. maeroloba noted above. Further, when PCO2 was increased to 210 Pa (fully double the pessimistic value predicted by some for the end of the century), they say they „did not detect a threshold at which the effect of PCO2 on calcification became nonlinear and intensified (i.e., a tipping point).“
When it comes to coral reef responses to dreaded ocean acidification, climate alarmist projections of their demise a few short decades (or even
centuries) from now are unsupported by the findings of this paper. And scare stories of tipping points in which reefs reach a point of no return beyond which calcification declines accelerate are equally unsupported.
Ganz, ganz grob übersetzt:
… dass im Gegensatz zu früheren Studien, die eine rasche Abnahme der Verkalkung von Korallen und Korallenriffen, die PCO2 ≥ 50 Pa ausgesetzt sind, vorhergesagt haben … unsere Studie … darauf hindeutet, dass tropische Riffe wohl nicht von OA so stark oder so schnell beeinflusst werden, wie es früher angenommen wurde … oder gar nicht bei einigen Arten. … Weiterhin, wenn PCO2 auf 210 Pa erhöht wurde (Verdopplung des pessimistischen Wertes, der von einigen für das Ende des Jahrhunderts vorhergesagt wurde), sagen sie, dass sie keine Schwelle festgestellt haben, bei der die Wirkung von PCO2 auf die Verkalkung nichtlinear und intensiviert wurde (Bedeutet: kein Kipppunkt). “
… Wenn es um Korallenriff-Reaktionen auf gefürchtete Ozean-Versauerung geht, werden Klima-alarmistische Projektionen … nicht von den Ergebnissen dieses Papiers unterstützt. Und erschrecken Geschichten von Kipppunkten, in denen Riffe einen Punkt ohne Rückkehr erreichen, über den die Verkalkung sich beschleunigt, gleichermaßen nicht unterstützt.

Das G20 Klimakonsortium berichtet über diese (von ihrer alarmistischen Darstellung) abweichenden, wissenschaftlichen Studien nichts. Ein wiederholtes Beispiel gezielt selektiver „Wissensvermittlung“ an die angesprochenen Politiker.

Gletscher und Schnee schwinden

G20-Klimawandel-Faktenliste: [2] Gletscher und Schnee schwinden.
Vier von fünf Gebirgsgletschern, die weltweit von Forschern beobachtet werden, verlieren aktuell an Eismasse. Selbst unter Einbezug der wenigen Gletscher, die aufgrund regionaler Besonderheiten wachsen, hat die globale Gesamtmasse der Gletscher seit 1980 deutlich abgenommen – im Durchschnitt verschwand eine Eisschicht von gut 20 Metern Dicke. Eine solche Entwicklung, so Glaziologen, hat es seit Beginn der Aufzeichnungen noch nie gegeben. Während ein Teil des Gletscherschwunds noch eine Nachwirkung der Erwärmung im Anschluss an die „Kleine Eiszeit“ auf der Nordhalbkugel zwischen dem 15. und dem 19. Jahrhundert sein dürfte, ist seit einigen Jahrzehnten der anthropogene Klimawandel die Hauptursache. Auch die Schneebedeckung der Nordhalbkugel nimmt ab. In den Schweizer Alpen zum Beispiel ist die Schneesaison in den letzten 45 Jahren erheblich kürzer geworden. … Sie startet heute im Durchschnitt zwölf Tage später und endet 26 Tage früher als 1970
.

Im Mittelalter betete man und gab Geld für Wallfahrten aus, damit die tödlichen Gletscher schwinden mögen, doch heute braucht man sie für die Touristen

Vergletscherung ist in der Erdgeschichte der seltene Fall. Das muss man sich immer klar machen, wenn um die „armen“ Gletscher gerungen wird. Nur der heutige Mensch meint, auf „seine“ Gletscher einen Anspruch zu haben. Für irgendein „Klimamenetekel“ taugen sie nicht. Schon in der mittelalterliche Warmzeit und noch mehr zur Römerzeit waren die Gletscher weit mehr zurückgeschmolzen als aktuell. Details und Bilder sind im Artikel
EIKE 31.07.2015: Fakten zu Gletscherschwund und Co. – und wie Ideologie unsere Natur zerstört
nachlesbar.

Doch auch mittelfristig taugt die Gletscherschmelze nicht zum Beleg des AGW-Klimawandels. die wesentliche Gletscherschmelze fand bereits vor den 50er-Jahren des letzten Jahrhunderts statt – und verlief gegen den CO2-Trend:
Gregory et al., 2013

Bild 3-5 Globally, glaciers melted 69% more rapidly from 1921-1960 (12.5 meters/year) than from 1961-2000 (7.4 meters/year).

Österreich ist mit dem Schnee zum Schifahren recht zufrieden

Dass die Alpen bald keinen Schnee zum Schifahren mehr haben sollen, geistert inzwischen als „Endlosschleife“ durch die Medien. Richtig ist, dass niedrig liegende Schigebiete einfach aufgrund der Erwärmung weniger Schnee haben. Die meisten Schigebiete liegen aber nicht „niedrig“ und da sieht es bei weitem nicht so schlimm aus. Aus Österreich gibt es dazu eine umfangreiche Studie mit Datensammlung, mit interessantem Ergebnis:
www.zukunft-skisport.at: … Bei den Schneemengen in mittleren Höhenlagen zwischen 1.000 und 2.000 Metern Seehöhe konnte nach Durchsicht der Daten der Österreichischen Hydrographischen Landesdienste innerhalb der letzten 115 Jahre kein Abwärtstrend festgestellt werden. Der Klimawandel stellt für den Skisport im Alpenraum derzeit keine existentielle Bedrohung dar.

Bild 3.5.1 Damüls Quelle: www.zukunft-skisport.at

Bild 3.5.2 Lech am Arlberg. Quelle: www.zukunft-skisport.at

Das Meereis rund um den Nordpol wird stetig weniger

G20-Klimawandel-Faktenliste: [2] Das Meereis rund um den Nordpol wird stetig weniger.
… Sowohl die Maximalausdehnung des arktischen Meereises am Ende des Winters als auch das Minimum am Ende des Sommers ging seit Beginn der Satellitenbeobachtung 1979 stetig zurück. Am Südpol ist der Trend weniger klar, dort nimmt die Ausdehnung des Meereises eher zu; als Grund werden veränderte Windmuster vermutet, die das Meereis weiter auseinandertreiben. Im Winter 2016/17 wurde bei der globalen Meereisfläche (Nord-und Südpol kombiniert) dennoch ein Rekordminus verzeichnet.

Ähnlich wie mit den Gletschern ist es mit dem Polareis im Norden und Süden. Der Mensch hat angeblich einen „Anspruch“ auf die „richtige“ Meereisbedeckung. Es wird sozusagen darum gekämpft, ob die Möglichkeit des Durchfahrens der Nordwestpassage nach Asien ein gutes, oder ein schlechtes Zeichen für die Menschheit bedeutet und damit dem Klima-Kaffesatzlesen Tür und Tor geöffnet.

Einmal lässt sich feststellen, dass die „sichere“ Vorhersage von Al Gore, die Arktis wäre im Sommer 2013 eisfrei, nicht entfernt erfüllt hat – so wie bisher noch keine der „sicheren“ Vorhersagen der Klimaalarmiker. Dann lässt sich feststellen, dass das Eisverhalten der Pole unsymmetrisch ist: Am Nordpol wird es weniger, am Südpol dafür stärker. Eine Unsymmetrie, welche die CO2-Klimawandeltheorie weder erklären, noch simulieren kann.
kaltesonne, 17. Juni 2015: Klimamodellierer haben ein riesiges Problem: Modelle können Zunahme des antarktischen Meereises nicht reproduzieren

Die Hälfte der nordpolaren Arktisseisreduzierung geschah bereits vor 1900 [23] und inzwischen reduziert sich die Rate.

Bild 3-6 Arktis Eisbedeckung Trend März und September seit 1980. Teil der Hilfslinien vom Autor ergänzt. Quelle: DMI Arctic Temperatures

Bild 3-7 Meereisbedeckung Antarktis seit 1978.Vom Autor ergänzt: Quelle: meteo.plus

Auffallend ist, dass sogar in dieser „hochkarätigen“ Faktenbroschüre so getan wird, als wäre der Verlauf seit dem Beginn der Satellitenmessungen im Jahr 1979 das verbindliche Klimaereignis. Dabei ändert sich die Eisbedeckung bereits seit dem Ende der letzten Eiszeit stetig – und zwar zu weniger Eisbedeckung. Der Trend zu weniger Polareis besteht damit – wie man auch erwarten sollte – seit mehreren tausend Jahren und nicht wie suggeriert wird, erst seit Beginn der Industrialisierung.

Bild 3-8 [23]
MartinJakobsson et al., 2010: New insights on Arctic Quaternary climate variability from palaeo-records and numerical modelling
… Sediment core records from the Iceland and Rockall Plateaus show that perennial sea ice existed in these regions only during glacial intervals MIS 2, 4, and 6. These results show that sea ice exhibits complex temporal and spatial variability during different climatic regimes and that the development of modern perennial sea ice may be a relatively recent phenomenon.

Andersen et al., 2004
“Our results show that the Nordic Seas circulation system is highly sensitive to the large-scale insolation [surface solar radiation] changes as the general Holocene climate development follows closely the Northern Hemisphere insolation. … Century-scale surface current variability for the Holocene is shown to be 1 – 1.5°C for the Vøring Plateau and East Greenland shelf, and 2.5– 3°C on the North Ice-land shelf. … The first cooling [East Greenland Shelf SSTs] from 2400 to 2000 cal years BP was introduced by a 1.5°C temperature drop starting at 3000 cal years BP which culminated in an SST low around 2100 cal years BP. The second cooling occurred around 300 cal years BP and preceded a rapid warming [during the 1700s A.D.], where SSTs rose with more than 1.5°C within 70 years. The third cooling took place in the second half of the last century. Until the last three centuries, SST variability at this site has been 1°C, while SSTs varied with amplitudes of 1.5– 2°C during the last 300 years.”

Bild 3-9

In der G20-Klimawandel-Faktenliste: [2] musste natürlich erwähnt werden, dass die Alpen Probleme mit dem Winterschnee hätten. Was dabei nicht erwähnt wurde ist, dass bei globaler Betrachtung der Schnee auf der Nordhalbkugel insgesamt nicht abnimmt. Nur nimmt das Klima auf die Befindlichkeiten der vom Schitourismus abhängigen Alpenbewohner wenig Rücksicht.


Bild 3-10 Northern hemisphere weekly snow cover since January 1972 according to Rutgers University Global Snow Laboratory. The thin blue line is the weekly data, and the thick blue line is the running 53 week average (approximately 1 year). The horizontal red line is the 1972-2016 average. Last week shown: week 22 in 2017. Last figure update 19 June 2017.Quelle: Climate4you

Da der Klimaalarmismus jedoch stetiges „Futter“ benötigt, wird jedes lokale Ereignis zur Apokalypse aufgebauscht, wie es der Klimaguru aus Bayern stellvertretend gezeigt hat:
EIKE 01.01.2017: Harald Lesch trägt vor den GRÜNEN zum Klimawandel vor: Der Klimawandel ist kein Thema, das man ernsthaft bezweifeln kann

Auch in Deutschland ist der Klimawandel bereits unübersehbar

G20-Klimawandel-Faktenliste: [2] Auch in Deutschland ist der Klimawandel bereits unübersehbar.
… Die Mitteltemperatur der Luft hat sich laut Daten des Deutschen Wetterdienstes (DWD) seit 1881 um 1,4 °C erhöht. Damit liegt der Temperaturanstieg hierzulande deutlich über dem weltweiten Durchschnitt.

Bild 3-11 [2] Temperatur Deutschland. Grafik im G20-Papier

Temperatur Deutschland

Im folgenden Bild sind die Temperaturen Deutschland seit dem Jahr 1750 gezeigt. Das erkennbare, langfristige Trendband weist einen Anstieg von 0,34 Grad in 100 Jahren aus. Das ist um Welten von dem, was die Simulationen aus dem Verlauf seit 1880 „herauslesen“ entfernt. Die im oberen Bild so drastisch rötlich herausgestellte Zukunftsprojektion verliert ihren Schrecken, weil man ahnen kann, dass sie so nicht eintreffen wird.

Bild 3-12 Temperatur Deutschland seit 1750. Quelle: DWD (Grafik vom Autor aus der Datentabelle erstellt)

Erhärten lässt sich dies mit dem Verlauf der Sommertemperatur. Diese weist den Globalanstieg nicht aus und zeigt auch keinen solchen Trendkanal zu immer höheren Temperaturen.

Bild 3-13 Sommertemperatur Deutschland seit 1750. Quelle: DWD (Grafik vom Autor aus der Datentabelle erstellt)

Die Listung der Sommertage bestätigt dies. Nach einem Anstieg seit der Kältewelle von 1950 … 1980 stagniert das Auftreten.

Bild 3-14 Anzahl Sommertage. Quelle: DWD Klimaatlas

Markante Zunahme von Hitzeereignissen

G20-Klimawandel-Faktenliste: [2] Markante Zunahme von Hitzeereignissen.
Die Anzahl heißer Tage (Tagesmaximum der Lufttemperatur ≥ 30 °C), über ganz Deutschland gemittelt, ist seit den 1950er-Jahren von etwa drei Tagen im Jahr auf derzeit durchschnittlich neun Tage im Jahr angestiegen. Die mittlere Anzahl der Eistage (Tagesmaximum der Luft-temperatur < 0 °C) hat im gleichen Zeitraum von 28 Tagen auf 19 Tage abgenommen. Auch die Häufigkeit und Intensität von Hitzewellen hat sich in Deutschland verändert. 14-tägige Hitzeperioden mit einem mittleren Tagesmaximum der Lufttemperatur von mindestens 30 °C traten zum Beispiel in Hamburg vor 1994 nicht auf. Seitdem gab es dort solche Ereignisse allerdings schon viermal. Bei ungebremstem Treibhausgas-ausstoßwird für den Zeitraum 2021 -2050 eine weitere Zunahme um fünf bis zehn Heiße Tage in Norddeutschland und zehn bis 15 heiße Tage in Süddeutschland erwartet.
… Die europäische Hitzewelle 2003 zum Beispiel forderte laut verschiedener Studien 50.000 bis 70.000 Todesopfer. Auch in Deutschland starben damals zahlreiche Menschen, vor allem in Baden-Württemberg.
Abb. links: 14-tägige Hitzeperioden mit einem mittleren Tagesmaximum der Lufttemperatur von mindestens 30 °C in fünf deutschen Städten zwischen 1950 und 2015.

Bild 3-15 [2] Abb. links: 14-tägige Hitzeperioden mit einem mittleren Tagesmaximum der Lufttemperatur von mindestens 30 °C in fünf deutschen Städten zwischen 1950 und 2015.

Der Wärmeinseleffekt in Großstädten beträgt bis zu 10 °C

Eine Grafik der Hitze in deutschen Großstädten als „Klimawandelbeleg“ auszuweisen, ist ein hartes Stück. Der Wärmeinseleffekt von deutschen Großstädten wird selbst vom DWD mit bis zu 10 °C beziffert:
DWD Homepage: Die städtische WärmeinselDie Differenz kann in großen Städten bis zu 10 Kelvin betragen.

Dazu kann man beim DWD realtime die Größe des Wärmeinseleffektes für die Städte Berlin, FfM und München abfragen. An einem eher kühlen Sommertag, 21.07.2017 um 10 Uhr betrugen diese:
München: 3 Kelvin
FfM: 3,3 Kelvin
Berlin: 2 Kelvin

In allen Städten an einem ganz normalen Sommertag bereits Temperaturerhöhungen, gegenüber denen die mit dem Klimavertrag „möglichen“ Reduzierungen von max. 0,2 Kelvin im Rauschen vollkommen verschwinden.

Durch diesen hohen Wärmeinseleffekt müssen die Hitzetage jedoch zwangsweise stark zunehmen. Dafür ist aber kein irgendwie gearteter „Klimawandel“ verantwortlich.
Im Gegenteil belegt dies, dass der „Kampf gegen CO2“ mit seinen – wenn überhaupt – wenigen Zehntel Grad Temperaturminderung (die Reduzierung nach dem Klimavertrag erreicht bis zum Jahr 2100 vielleicht 0,1 … 0,2 °C) zur Behebung solch extremer Temperaturerhöhungen der teuerste und unsinnigste, da vollkommen nutzlose Weg ist.

Nürnberg kämpft durch verstärkte CO2-Reduzierung gegen seinen Wärmeinseleffekt

Selbstverständlich ist diese Erkenntnis bisher weder in der Bundespolitik, noch bei Lokalpolitikern angekommen.
Beispiel Nürnberg: Anstelle sich verstärkt um die Stadturbanisierung zu kümmern, werden von der Pleitestadt mit horrendem Schuldenstand „Modelle für die Energiewende“ zur CO2-Reduzierung finanziert (und vom lokalen Medium mit Begeisterung aufgenommen):
Lokalausgabe der Nordbayerischen Nachrichten, 19. Juli 2017: Modell für die Energiewende
Ehrgeiziges Ziel: Die Metropolregion Nürnberg will die CO2-Emission auf dem Gebiet der Allianz bis zum Jahr 2050 um 80 bis 95 % reduzieren. Dies ist die wohl wichtigste der selbst gesteckten Vorgaben im neuen Klimapakt, den die Ratsversammlung auf ihrer Sitzung m 28. Juli verabschieden will.

Man betrachte dazu das Bild der Tropennächte und das, was die Simulationen daraus für die Zukunft an demonstrativer Unwissenheit belegen. Kein Kaufmann würde für auf eine solche „Qualitätsdarstellungen“ seines Vertriebes irgend etwas geben.

Bild 3-16 Anzahl Tropennächte seit 1951. Quelle: DWD Klimaatlas

Wie immer, bringt auch die G20-Faktenliste zu Hitzeangaben der Verweis auf die Hitzewelle von 2003 und den angeblichen 50 … 70.000 Opfern. Ohne dabei zu erwähnen, dass diese Angabe ziemlich sicher hoffnungslos übertriben, da zu einer seriösen Hochrechnung die verfügbaren Daten nicht ausreichten und, dass im Winter die Kältemortalität wesentlich höher ist:
EIKE 21.07.2015: Ruhestand im Süden kann tödlich sein – Wetterdienst glaubt Klimawandel tötet alte Menschen
ScienceScepticalBlog: Der vorzeitige Todesfall als Herrschaftsinstrument unserer Zeit

Bild 3-17 [29] Wohlfühltemperatur und normierte Mortalitätsrate bei Temperaturabweichungen
Quellen

[1] EIKE: Der dürregebeutelte Sahel wird grün – ein schlimmes Anzeichen des Klimawandels

[2] Klimawandel – eine Faktenliste zum Stand der Forschung Pressekonferenz in Hamburg 6. Juli 2017

[3] Johannes Gutenberg University, 55099 Mainz, Jan Esper at al, 8 JULY 2012: Orbital forcing of tree-ring data

[4] Universität Giessen, 9. Juli 2012: Klima in Nord-Europa während der letzten 2.000 Jahre rekonstruiert: Abkühlungstrend erstmalig präzise berechnet

[5] EIKE, 10. Juli 2017: Brandaktuelle Studie: Temperatur-Adjustierungen machen „fast die gesamte Erwärmung“ in den Klimadaten der Regierung aus

[6] EIKE, 20. Februar 2017: [6] Weitere Daten-Manipulationen seitens NOAA, NASA, HadCRUT … Vergangenheit kälter, Gegenwart wärmer gemacht

[7] Dr. James P. Wallace at al., June 2017: On the Validity of NOAA, NASA and Hadley CRU Global Average Surface Temperature Data & The Validity of EPA’s CO2 Endangerment Finding Abridged Research Report

[8] WUWT, Christopher Monckton of Brenchley, July 7, 2017: How They airbrushed out the Inconvenient Pause

[9] EIKE 11.05.2016: Die Problematik der Temperaturrekonstruktion Eine beispielhafte Sichtung dazu anhand des Projektes PAGES 2k

[10] EIKE 07.01.2017: Drei-Königs Sternsinger Aktion 2017 gegen Klimawandel-Auswirkungen in Kenia: Seit 5000 Jahren besteht dort ein ununterbrochener Trend zum heutigen Klima, doch seit Kurzem ist der Westen daran schuld

[11] EIKE 30.07.2016: Weltweiter Temperaturrekord gemessen?

[12] EIKE 28.07.2015: 5. Juli 2015, der bisher heißeste Tag Deutschlands?

[13] EIKE 24.09.2016: Die heißeste Temperatur Deutschlands war nur ein Wärmeinseleffekt: Ein Klimaprofessor plaudert aus seinem „Nähkästchen für Temperatur“

[14] EIKE 17.07.2016: Wie man den Meerespegel-Verlauf in die richtige Richtung dreht Aus dem Lehrbuch für (Klima-) Statistikbetrug

[15] EIKE 25.12.2016: Man sollte schon langsam an die nächste Eiszeit denken, denn wenn die neuesten Hypothesen sich als falsch erweisen, kann sie schnell da sein

[16] EIKE, 8. Juli 2014 Klaus-eckart Puls: Säkularer und Aktueller Meeres-Anstieg: Pegel (1.6 mm/Jahr) oder SAT-Altimeter (3.2 mm/Jahr) – WAS ist richtig ?

[17] EIKE 14.12.2015: Gehen die Südseeinseln wirklich wegen des Klimawandels unter, Teil 3 Die Marshall-Inselgruppe – (kein) Beispiel für einen Untergang

[18] EIKE 26.11.2015: Gehen die Südseeinseln wirklich wegen des Klimawandels unter, Teil 2

[19] RMIT University, Bundoora, VIC, Australia. A. Parker, 23/Jul/2014: Problems and reliability of the satellite altimeter based Global Mean Sea Level computation

[20] EIKE 07.04.2016: Der Verlauf des Meeresspiegels im Holozän und seit 2.000 Jahren

[21] EIKE, 26. Dezember 2014: Schummeleien überall: Jetzt zur Versauerung der Ozeane

[22] ScienceScepticalBlog, 22. Oktober 2014: Versauerung” der Meere: Reale Bedrohung, oder nicht mehr als Panikmache?

[23] Vinje, T. 2001. Anomalies and Trends of Sea-Ice Extent and Atmospheric Circulation in the Nordic Seas during the period 1864-1998. Journal of Climate, February 2001, 255-267.

[24] EIKE 01.06.2017: Der Meerespegel steigt drei Mal so stark an – ohne dass sich an dessen Verlauf etwas verändert hat

[25] ScienceScepticalBlog 2012: Was nicht passt wird passend gemacht – ESA korrigiert Daten zum Meeresspiegel

[26] Forst BW Waldzustandsbericht 2016 für Baden-Württemberg

[27] kaltesonne, 18. Juli 2017: Der Bauer und sein Klima: Film ist jetzt im Internet verfügbar

[28] WUWT, David Middleton, July 20, 2017: More Fun With Sea Level

[29] Uba Juli 2015: Klimawandel könnte künftig mehr Hitzetote fordern. Hitzewellen erhöhen das Sterblichkeitsrisiko von Herzkranken um bis zu 15 Prozent. Das ergab eine Studie des Deutschen Wetterdienstes (DWD) für das Umweltbundesamt (UBA). WEB: http://www.dwd.de/klimawandel

[30] NoTricksZone, 2017 / July / 20, Kenneth Richard: Scientists Find At Least 75% Of The Earth Has Not Warmed In Recent Decades