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Offener Brief an die Fürther Nach­richten anlässlich eines Leitkom­mentars T1(2)

Warum ein offener Brief auf EIKE?

Der Autor macht sich ab und zu die (bisher vergebliche) Mühe, „seiner“ Lokalredaktion zu vermitteln, dass das Thema Klimawandel viel komplexer ist, als es die dpa (von der die meisten Artikel kopiert werden) als Vermittler der meistens vom – oder mit dem PIC – herausgegebenen -, in aller Regel alarmistischen Publikationen darstellen. Und dass die meisten, klimaalarmistischen Publikationen (sehr höflich ausgedrückt) eine simulierte Zukunft und Extreme fabulieren, welche zumindest derzeit keinesfalls durch Klima-Messdaten belegt sind.

Dies nicht lediglich als pauschale „Anklage“, sondern genau so umfangreich belegt und mit nachprüfbaren Fundstellen versehen, wie seine EIKE-Artikel.

Ab und an entwickeln sich daraus erfreuliche Korrespondenzen. Doch der eigentliche Sinn, die Redaktion in ihrem fast täglich in einem Kommentar oder Artikel vermittelten Klimaalarm zu „bremsen“ und die Mechanismen – vor allem Publizierungen – der Klimaalarmfraktion einfach mal zu hinterfragen, ist bisher vollkommen wirkungslos geblieben.

Im Gegenteil, man gewinnt den Eindruck, dass der Klimaalarm laufend verstärkt wird, mit der Konsequenz, dass sich die Zeitung diesbezüglich nicht mehr von der GRÜN-Linken, „bezahlpflichtigen Parteizeitung“ im Süden Bayerns, der SZ unterscheidet, weshalb sie der Autor in „Anschreiben“ inzwischen durchgehend als „Frankenprawda“ tituliert.

Im Leitartikel vom 17.08.2020 kumulierte sich der Klimaalarm-Unsinn (wieder) so konzentriert und geradezu „lehrbuchhaft“ klimapropagandistisch, dass es angebracht erschien, eine Gegendarstellung zu verfassen.
Wegen des erheblichen Zeitaufwandes und da sich darin auch viel allgemein interessante Information findet, wird diese nicht nur an die Redaktion (wo sie vielleicht in einer „Datensenke“ verschwindet), sondern auch an das EIKE zur Diskussion gegeben.

Bebauen und Bewahren“

An die Redaktion der Frankenprawda
Erneut Glückwunsch für einen Leitkommentar entsprechend der von unseren Leitpolitikern, der unfehlbaren Frau Merkel und den richtungsbestimmenden GRÜNEN, vorgegebenen Erfüllungsverpflichtung zur Desinformation der Leser, um bei den Untertanen keine Opposition zu den vorgesehenen, extrem teuer werdenden Maßnahmen zum unsinnigen – da nicht möglichen, aber auch vollkommen unnötigen -, sogenannten Klimaschutz aufkommen zu lassen.

Etwas Hoffnung hatte ich bisher, dass meine Gegenargumentationen zu bisherigen Redaktionskommentaren mit dem Thema Klima zumindest soweit Zweifel aufkommen ließen, dass die Aussagen der sogenannten Klimafachpersonen sehr mit Vorsicht zu betrachten sind, da fast immer politisch motiviert (schließlich werden sie fast ausschließlich darüber finanziert) und weitgehend durch Simulieren mit geeigneten Parametern „entstehen“, sich also nicht aus den Messwerten der wahren Natur generieren.
Diese kleine Hoffnung muss ich leider (wieder) begraben. Die Redaktion ist weiterhin blind Ökokirchen-gläubig und will es wohl auch bleiben.

Im Grunde kein Problem, wenn die Redaktion ihre Leser von den sprichwörtlichen „Kanzelpredigten“, die als Wirklichkeit verkauft werden, verschonen würde(n).

Im Folgenden gehe ich wieder auf einige markante Aussagen des Kommentars ein und zeige, welche Information ein klimakritisch eingestellter und die wirklichen Messdaten betrachtender Leser dazu alternativ vorlegen kann und welche – dann mit Messdaten aus der Natur belegte – Schlussfolgerungen gezogen werden können.

Antworten zum Leitartikel

Leitartikel: „… immer sichtbarer werden zudem die Folgen des zumindest auch von den Menschen beschleunigten Klimawandels“

Darstellung von mir als Klimaskeptiker: Ein gelungener Satz. Lasse man die Zuweisung der Ursache für das seit der schlimmen, nachmittelalterlichen Kaltzeit endlich und zum ganz großen Segen für die Menschheit wärmer geworden Klima undiskutiert. Aber die überwiegend positiven Folgen sind wirklich anhand nachprüfbarer Daten sichtbar:

  • Weltweit explodierende Ernteerträge, alleine aufgrund deren die wissenschaftlich gesicherte, da mathematisch simulierbare Vorhersage des sicheren Verhungerns der Menschheit in wenigen Jahrzehnten, aufgestellt durch den durch den Wissenschaftler Malthus, ausblieb.
  • Abnahme der in der Kaltzeit schlimm wütenden Wetterextreme, da sich die Temperaturgradienten von den Polen zum Äquator verringern.
  • Mehr Niederschlag, rein physikalisch aufgrund der höheren Feuchtespeicherfähigkeit durch höhere Temperaturen bedingt

Anbei Auszüge aus meinem Foliensatz über das Klima und seinen stetigen Wandel mit Darstellungen von Wetterextremen zur Zeit, als der Mensch angeblich im „Einklang mit der Natur“ gelebt hat, die ihn aber gnadenlos verhungern oder an epidemischen Krankheiten sterben ließ und deren damaligen Extreme (gegen die man damals wenig gewappnet war) heutzutage wohl zur Massenpanik führen würden.

Bild 1 Hochwasser des Main bei Würzburg seit dem Mittelalter. Grafik Vom Autor erstellt

Bild 2 Wetterextreme im Mittelalter. Auszug aus einem Foliensatz des Autors

Bild 3 Wetterextreme im Mittelalter. Auszug aus einem Foliensatz des Autors

Dazu noch die Ertragssituationen der Ernteerträge, welche unter anderem auch dank dem wärmer gewordenen Klima und der erhöhten CO2-Konzentratio seit dem Mittelalter stetig zunehmen.

Bild 4 Ernteerträge Deutschland seit 1400 (Relativwerte). Grafik vom Autor ergänzt

Und der Ertragszuwachs explodiert geradezu seit dem Beginn des besonders „schlimmen“ Klimawandels (ab ca. 1950). Um das seit ca. 2000 erreichte, extrem hohe Ertragsniveau pendeln seitdem die Erträge. Ein Trend zur Verringerung durch den Klimawandel ist nicht erkennbar. Daran ändern auch die jüngsten, trockeneren Jahre nichts.

Bild 5 Ernteerträge Weizen in Deutschland seit 1845 bis 2020. Grafik vom Autor zusammengesetzt

Dies gilt nicht nur für Deutschland, sondern weltweit:

Bild 6 Ernteertragsverlauf weltweit. Wetterextreme im Mittelalter. Auszug aus einem Foliensatz des Autors

Nicht vergessen sollte man, dass die Inseln nicht untergehen, sondern der Meerespegel aktuell der Niedrigste seit Jahrtausenden ist.

Bild 7 Meerespegel seit der letzten Eiszeit. Wetterextreme im Mittelalter. Auszug aus einem Foliensatz des Autors

Entsprechend zeigen die Vulnerabilitätsdaten einen überzeugend, positiven Trend:

Bild 8 Mortalitätszuordnung global. Auszug aus einem Foliensatz des Autors

Fazit
Die positiven Folgen des sich zum Glück seit der langen, schlimmen Kaltzeit wieder erwärmenden Klimas sind unübersehbar. Der innige Wunsch des Arrhenius Anfang 1900, das schlimme, kalte Klima möge bitte, bitte dank CO2 wärmer werden [5]) ist eingetroffen.

Leitartikel: „In Jakutien … herrschen aktuell nicht selten Temperaturen von über 30 Grad – in der normalerweise kältesten Region der Welt mit 60 Grad Minus im Winter …“

Darstellung von mir als Klimaskeptiker: In der FN-Redaktion herrsch wohl überhaupt kein Zwang, ein Thema aktuell nachzusehen. Dann hätte man schnell herausbekommen, dass es sich bei dieser Klima-Alarmmeldung um eine der typischen Klimaalarm-„Enten“ handelt, die regelmäßig zur „Motivierung“ der Klimaalarm-Gläubigen unters Volk geworfen werden.
Möglichst über die „dpa“, damit sich die „Ente“ als Wahrheit publizieren lässt, wie es unser Bundespräsidenten-Versuch sagte (Steinmeier: „Fakten sind Fakten, wenn sie von der dpa gemeldet werden“).
Zudem sollte man vielleicht auch etwas genauer hinsehen und beschreiben: Jakutien ist eine der kältesten – bewohnten – Regionen der Welt. Die kälteste Region ist und bleibt aber nach wie vor die Antarktis.

Aber die „Intelligenz“ der GRÜNEN Führung (Stromnetze speichern, Kobolde in Batterien, Gigabytes geben die erforderliche elektrische Energie ins Netz, die Zitteranfälle von Frau Merkel kommen vom Klimawandel, abstruseste Klimawandel-Zuweisungen beliebiger Wetterereignisse … ) scheint in der Redaktion „anzukommen“.

Der Wetterfachmann Kachelmann aus der Schweiz – und damit nicht so stark von deutscher, GRÜNER Ideologie abhängig – brachte es auf den Punkt:
kaltesonne, 20. Juni 2020: Wenn sich Lobbyisten als Klimaexperten ausgeben

Bild 9 Tweet von Kachelmann zum sibirischen Hitzeereignis

Kommentar dazu in „kaltesonne“, bezogen auf den Tweet der GRÜNEN „Fachfrau“:
… Wie schon im Frühjahr als eine normale Sturmflut die deutschen Küsten traf und sie deshalb in Panik verfiel aber gleichzeitig über viel Windstrom frohlockte, ist es jetzt das Thema Sibirien. Das ist gerade eine beliebte Sau, die durchs Klima-Dorf getrieben wird. Nochmal zur Erinnerung. Sibirien ist fast 40 mal so groß wie Deutschland, es gibt nicht die Standardtemperatur für Sibirien, denn die Ausdehnung reicht von Kasachstan bis zum Nordpolarmeer und vom Ural bis an den Pazifik. Simone Peter beruft sich auf einen Artikel des Guardian. Und der macht nettes Cherry Picking und verwechselt munter Wetter und Klima:
„Russian towns in the Arctic circle have recorded extraordinary temperatures, with Nizhnyaya Pesha hitting 30C on 9 June and Khatanga, which usually has daytime temperatures of around 0C at this time of year, hitting 25C on 22 May. The previous record was 12C.“
… Beide sibirischen Städte haben, da sie auf der Nordhalbkugel liegen, gerade Sommer. Die Sonne scheint sehr lang und hat so die Möglichkeit die Luft zu erwärmen. Strömungen sorgen darüber hinaus für unterschiedliches Wetter. Man erkennt es auf der Karte von Ventusky sehr gut an der grünen Farbe. Dort ist es aktuell kühl. Für Lobbyisten vom Schlage Simone Peter ist das wahrscheinlich ein unvorstellbares Ereignis. Sie mischen munter Wetter und Klima, weil es gerade gut passt. Würde irgendjemand bei einem neuen Tiefstwert im Winter in Sibirien eine neue Eiszeit ausrufen? Nein, denn das wäre in etwa auf dem gleichen Niveau wie Simone Peter.

Ergänzend noch, was eine Internetseite über die Temperatur in Jakutsk vermittelt:
wetter.de: Wie ist das Klima in Jakutsk?
Jakutsk gilt als die Großstadt mit den kältesten Temperaturen auf der Welt … Die Temperaturunterschiede in Jakutsk sind gewaltig. Im Hochsommer liegt die durchschnittliche Höchsttemperatur im Juli bei 25,2 Grad Celsius.
Im Sommer wurden dagegen schon Höchstwerte bis zu 38 Grad verzeichnet. Im Winter wiederum fällt die Tiefsttemperatur bereits über Tag auf durchschnittlich bis zu minus 36 Grad im Januar ab und erreicht nachts sogar durchschnittlich minus 44,9 Grad …:

Fazit
Die aktuell von vielen mit (teils bewusster) Unkenntnis zum Klima als Klima-Menetekel gemeldeten 30 Grad scheinen an diesem Ort nicht ungewöhnlich zu sein. Früher war es halt uninteressantes Wetter und heute ist das Gleiche sofort zu meldender, ganz schlimmer Klimawandel.

Leitartikel: „Die Dürre, die aktuell auch bei uns trotz regionaler Gewitter zu erleben ist, wird zur Bedrohung für die Land- und Forstwirtschaft. Die Wälder sind aktuell gefährdeter als zu den Zeiten des (damals überwundenen) Waldsterbens“

Darstellung von mir als Klimaskeptiker: Woher hat Herr Jungkunz diese Aussage? Ist es vielleicht eine reine Annahme, weil es einfach so sein muss, oder hat es vielleicht Herr Hubert Weiger geflüstert, der davon überzeugt ist, damals die Wälder unseres Globus persönlich gerettet zu haben (habe ich aus einem Interview in den FN)?

Allerdings ist die Aussage falsch. Und das lässt sich anhand der Bayerischen Waldberichterstattung (und denen aus anderen Bundesländern) leicht zeigen. Man muss nur wissen, dass in den neueren Berichten die schlechtere Vergangenheit abgeschnitten ist, um die aktuelle Zeit als schlechter erscheinen zu lassen. Früher nannte man so etwas Betrug. Seit es aber die Münchner Rückversicherung im Viewer zu ihrer Schadensdatenbank so macht, nennt sich das „Homogenisierung“. Zum Glück findet sich so Manches in Archiven und lässt sich rekonstruieren. In einigen EIKE-Artikeln habe ich dies dargestellt:
[Link] EIKE 29. Februar: Den Bayerischen Wäldern geht es nur schlecht, weil die schlimmere Vergangenheit abgeschnitten wird
So haben die Bayerischen Bäume seit 1991 keine schlechtere Schadstufe 0.

Bild 10 Bayern, Schadstufenklassen alle Baumarten

Und selbst der aktuell ganz schlimm „gebeutelten“ Fichte ging es früher schlechter

Bild 11 Bayern, Schadstufenklassen Fichte

Bei den Tannen ist es geradezu extrem:

Bild 12 Bayern, Schadstufenklassen Tanne

Nun noch ein Bild des Waldzustandes Bayern für alle Baumarten seit 1983 -2017.
2017 ging es den Bäumen mindestens genau so gut wie 1984 – 1986, also mitten im „Waldsterben“. Dabei findet sich dieses „Waldsterben“ in den Berichtsgrafiken praktisch überhaupt nicht. Vielleicht trat es nur in den Erzählungen des BUND wirklich auf …

Bild 13 Bayern Waldzustand 1983 – 2017, vom Autor zusammengesetzt aus den Berichtsdaten 2017 und 2007 mit Hilfslinien ergänzt

Wie sehr der Waldzustand mit der Tagespolitik korreliert, zeigt ein Bericht von 2010:
28.01.2010, Landkreismagazin: … betonte Landrat Matthias Dießl. … “Der Zustand unserer Wälder hat sich in den letzten Jahren stark verbessert, das ist vor allem ein Erfolg der professionellen Forstwirtschaft aber auch langjähriger Aufklärungsarbeit”, so Matthias Dießl weiter.

Bild 14 Zeitungsbericht Nürnberg von 2010

Ein weiteres Beispiel einer rein politisch motivierten Waldzustandsdarstellung: [Link] EIKE 05.08.2015: Nicht ewig leiden die Wälder– Wie der deutsche Wald innerhalb von drei Monaten genesen ist

Sogar das Umweltministerium hat jüngst noch festgestellt und publiziert, wie gut es dem Wald gut geht und dass er vor allem nicht unter einem „Klimawandel-“Negativtrend leidet.

Bild 15 Waldzustandsfeststellung im deutschen Klimamonitoringbericht 2019

Dass die aktuelle Dürre kein wirkliches Problem ist und deren Zuordnung zum Klimawandel eine bewusste Panikmache ohne jegliche, datentechnische Begründung, habe ich oft schon (auch der Redaktion) gezeigt. Bisher hat noch niemand darin konkrete Fehler gefunden:
[Link] EIKE 17.07.2020: Wenn man denkt, niveauloser geht nicht mehr, kommt ein neuer Artikel daher
Daraus der Niederschlag der Langzeitreihe Bamberg seit 1879. Man erkennt viele Abschwünge und den aktuellen als einen vollkommen natürlichen in der langen, zyklischen Reihenfolge:

Bild 16 Jahresniederschlags der Messstation(en) Bamberg. Vom Autor anhand der DWD-Daten erstellt

Am Jahresniederschlag von Bayern lässt sich diese natürliche, zyklische Variation noch deutlicher sehen und dazu, dass der Niederschlag insgesamt zunimmt.

Bild 17 Bayern, Nachdem angeblich „ganz Europa“ unter der Dürre leidet, noch der Niederschlagsverlauf von Zürich seit 1864.

Nur klimasimulierende Computer (und deren Bediener) „sehen“ dahinter eine zunehmende Dürregefahr …

Bild 18 Zürich, Jahresniederschlag seit 1864. Grafik vom Autor erstellt

Sicher sollte der Kommentar-Satz auch auf die aktuell etwas trockeneren Jahre referieren. Dass diese kein Anzeichen eines Klimawandels sind und der Niederschlagstrend sogar stetig zunimmt, wurde schon mehrmals berichtet:
[Link] EIKE 29.06.2020: Herr Maas verschenkt unser Geld und gewinnt damit viele (gierige) Freunde
[Link] EIKE 27.06.2020: Ein Zeitungsredakteur durch den Stadtwald ging um den Klimawandel persönlich zu sehen
[Link] EIKE 16.11.2017: Der Waldzustand in Bayern ist schlechter, obwohl er besser wurde

Wer darüber immer noch nicht genügend Grafiken gesehen hat, kann weitere zum Thema auf Wetterkanal ansehen:
Wetterkanal: Niederschlagsentwicklung in Deutschland seit 1881:
Hitliste der Jahre – Top 20 seit 1881
… In der folgenden Liste habe ich aus allen Jahren jeweils die trockensten Jahre und die nassesten Jahre seit Messbeginn 1881 herausgesucht … ist ein Trend beim Niederschlag nicht zu erkennen. Es finden sich seit 1881 drei Jahre unter den 20 trockensten Jahren und sogar sieben Jahre unter den 20 nassesten Jahren. Es gab also seit 1990 sogar mehr sehr nasse Jahre als sehr trockene Jahre. Ein Trend zu Dürrejahren gibt es also absolut (noch) nicht.

Bild 19 Liste der jeweils trockensten und nassesten Jahre seit Messbeginn 1881 (Deutschland). Quelle: Wetterkanal

Fazit

Wer anhand solcher Messwerte von einer belegten, Klimawandel-bedingten Zunahme von Dürren spricht, begeht entweder Datenbetrug, hat keine Ahnung oder ist ein Vertreter der politisierten Klimawissenschaft, in der das gewünschte Ergebnis an allen Messdaten vorbei simuliert wird.

Leitartikel: „Europa und Deutschland erlebt laut einer aktuellen Analyse die extremste Trockenphase seit 254 Jahren … „

Darstellung von mir als Klimaskeptiker: Eine Frage: Hat jemand aus der Redaktion von dieser Analyse, aus der diese Aussage abgeleitet wurde, wenigstens die Headers – und vielleicht sogar noch ein kleines bisschen mehr – gelesen?
Die Studie titelt: increased future occurrences of the exceptional 2018–2019 central european drought under global warming
Es wird nicht von der „extremste“ Trockenphase, sondern über eine „außergewöhnliche“ gesprochen. Zudem geht es vorwiegend um die (simulierte) Zukunft und weniger um die Vergangenheit.

Für die simulierte Zukunft ist das Ergebnis – wie es der DWD-Viewer längst ausweist (Bild xxx) – auch in dieser Studie völlig unspektakulär. Denn das Standardszenario rcp2.6 weist auch in deren Simulationen zum Jahr 2100 auf keine Niederschlagveränderung hin: … and to a very negligible (vernachlässigbar) number in RCP 2.6 for the projected period 2051–2100
Nur beim Extremszenario rcp8,5 simuliert sich – wie bekannt, deshalb wird auch beim PIK immer damit simuliert – eine erhebliche Veränderung beim Niederschlag.

Allerdings fand die Studie auch (wieder) heraus, dass sich die großen Dürren nicht wirklich nach dem CO2-Gehalt richten, was etwas „verschleiernd“ formuliert wurde:
… Addressing the mechanism (attribution) of the 2018–2019 drought event itself is another line of research, which requires a comprehensive analysis and is beyond the scope of the present study.

Der Hinweis zur Studie könnte deshalb den Inhalt besser wiedergebend lauten: Auch extremere Dürren wiederholen sich – wie Naßzeiten – weiterhin regelmäßig. Die (leider praktisch unbrauchbaren) Niederschlagssimulationen weißen für den Standard-Emissionspfad bis zum Jahr 2100 ebenfalls keine Veränderung aus. Folge: Der Niederschlag wird bleiben, wie man es schon lange kennt, ein ständiges Wechselspiel, weiterhin auch mit den aus der Vergangenheit bekannten Extremen.

Wirklichen Alarm gibt das nicht her. Die Studie wurde aber nicht geschrieben, um „Entwarnung“ zu vermitteln: Human-induced climate change is evident and it poses a great concern to society, primarily due to its potential to intensify extreme events around the globe …
Also wird ein anderer, eigentlich mehr nebensächlicher Inhalt, eine Bewertung der Dürren der europäischen Vergangenheit „herausgekehrt“. Auch dieses Ergebnis ist allerdings eher unspektakulär:
… The historical reconstruction of composite 254-year long-term climatic database22,23 indicates that although the precipitation anomaly exhibits a drier than average situation during the summer months of 2018 and 2019 across the
Central Europe,
its intensity is not that high and there are also many other years with similar range of precipitation anomalies
Nimmt man anstelle des reinen Niederschlags allerdings einen Niederschlags-Index, ist die Studie überzeugt, eine Warnung belegen zu können: … On the other hand, 2018–2019 were two out of the three warmest summer periods in
the record. To account for this joint efect of precipitation and temperature anomalies, we estimate the drought
index based on the standardised precipitation evapotranspiration index (SPEI)24 that considers the atmospheric
water supply and demand (see Methods) … It is evident from the analysis that the 2018–2019 drought is a record breaking event in terms of the consecutive event in the last 254 years, … It is also worth mentioning that the 1949–1950 years ranked the second most large-scale consecutive drought years …
Die Kernaussage zur Einzigartigkeit der letzten Dürre wird im Text allerdings etwas vorsichtig dargestellt: … The observational record suggests that the ongoing 2018–2019 European drought event is unprecedented in the last 250 years, with substantial implications for vegetation health …

Und damit kommt man zum wichtigen Punkt, der eigentlich bei jeder Zitierung beachtet werden sollte: Wie steht es mit der methodischen Qualität? Ist es überhaupt möglich, für ganz Europa und über diesen großen Zeitraum ausreichend genaue Niederschlagsdaten zu generieren, um für die jüngsten Dürren eine „Einzigartigkeit“, gar Klimawandeleinfluss abzuleiten?

Details zu dieser Bewertung folgen im nächsten Kapitel.
Vorab dazu eine Plausibilisierung der (extremen) Problematik historischer Niederschlagsanalysen, selbst für regionale Gebiete im Technologieland Deutschland und nur über die Hälfte der Zeit zurückreichend.

Niederschlagsveränderungen in Sachsen von 1901 bis 2100 Starkniederschlags- und Trockenheitstrends

Wer sich etwas auskennt weiß, dass es selbst in Deutschland ganz wenige Niederschlagsreihen gibt, welche weiter als über 1950 zurückreichen. Damit wäre es schwer, eine ausreichend detaillierte und regionale Verteilung des Niederschlags der letzten 254 Jahre für Deutschland zu generieren.

Wer es nicht glaubt, kann die dabei auftretenden Schwierigkeiten alleine beim Versuch, es für die vergangenen 120 Jahre durchzuführen, in einer anstelle der zitierten, bezüglich der Historienbetrachtung lediglich 6 Seiten langen, in einer mit 209 Seiten für ein deutsches Bundesland nachlesen:
[4] Berichte des Deutschen Wetterdienstes Nr. 246, 17. März 2015: Niederschlagsveränderungen in Sachsen von 1901 bis 2100 Starkniederschlags- und Trockenheitstrends

Anmerkung: Dieses Dokument aus Sachsen [4] ist jedem zu empfehlen, der die Probleme bei der Ermittlung von historischem und Simulation des zukünftigen Niederschlags im Detail erfahren möchte. Im Kern ist es eine schonungslose, detaillierte Darstellung der Unmöglichkeit, länger zurückreichende Klimadaten zu ermitteln, vor allem aber eine Darstellung der gravierenden Mängel der Simulationsprogramme.
Ein enormer Aufwand wurde in diese Untersuchung hineingesteckt. Nur um „herauszubekommen“, dass das Klima und dessen Wetter wohl bleiben wird, wie es ist.

Vorab daraus eine Darstellung der Messstations-Fehldaten (grau). Wie gesagt, beginnen diese massiv bis extrem vor 1950. Warum es ab ca. 2005 wieder mit Fehldaten beginnt, ist in der Studie nicht erklärt (nur bemängelt). Böse Stimmen würden sagen: Man legt aktuell keinen Wert mehr auf Messdaten aus der wahren Natur. Denn diese weichen zu stark vom „zulässigen“ Ergebnis ab, welches sich viel billiger am Schreibtisch in Simulationen bedarfsgerecht erzeugen lässt … Wieviel Körnchen Wahrheit darin steckt, mag jeder Leser selbst entscheiden. Der Autor hat diesen Eindruck nicht einfach so fabuliert, sondern in seinen vielen Recherchen wirklich gewonnen …)

Bild 20 [4] Fehldaten (grau) sei 1900 für Messstationen in Sachsen
Zu Dürren und Trockenheit in Sachsen:
Alleine diese Untersuchung zeigt seit 1900 drei vorhergehende, vergleichbare 3-Trockenjahre wie um das Jahr 2003.

Bild 21 [4] Nasseste und trockenste drei Jahre in Sachsen seit 1900
Interessant ist in dieser Studie auch die schonungslose Darstellung, dass die Niederschlagsimulationen bereits aktuell hoffnungslos falsche Ergebnisse berechnen (wie es der DWD-Klimaviewer ja ebenfalls deutlich zeigt). Trotzdem werden damit hemmungslos Vorhersagen bis 2100 gerechnet und von unseren Medien als „Zukunftswahrheiten“ verbreitet.

Bild 22 [4] Niederschlags-Messwerte (schwarz) und Simulationsergebnisse
Bild 23 [4] Niederschlags-Messwerte (schwarz) und Simulationsergebnisse
Dabei ist es „herrlich“ zu sehen, wie die „Fachpersonen“ damit umgehen. Sie simulieren möglichst viele Läufe, entfernen die „falschen“ Ergebnisse (woher wissen die Simulanten, welche Läufe falscher und welche richtiger sind? Die, welche nicht zum gewünschten Ergebnis passen?) und vom Rest nimmt man den Mittelwert, egal, wie hoch die Spanne ist (bei deren Größe ein wirklicher Statistiker weiß, dass er den Datensatz unbesehen als Datenmüll wegwerfen kann). Das mag alles sein, nur Wissenschaft ist es nicht.

Bild 24 [4] Abbildung 5.2-8: Verlauf der über 30 Jahre geglätteten Niederschlagsanomaliewerte (mittel RAI)
Zwar geht es hier um Dürren, doch interessant dürfte sein, dass diese Untersuchung wenig, bis keine Klimawandel-bedingte Zunahme von Starkregen ermitteln konnte.

Bild 25 [4] Sachsen, Variabilität und Veränderung der jahreszeitlichen Starkniederschlagsintensität von 1931 – 2012
Nun die Reihenfolge der nassesten und trockensten Jahre in Sachsen. Verblüffend ist: In keiner Spalte steht an erster Stelle ein Jahr nach 2000. Obwohl diese Tabelle mit dem Jahr 2012 endet, bleibt das Jahr 1982 auch aktuell als Minimum.

Bild 26 [4] Tabelle der zehn trockensten und nassesten Jahre in Sachen von 1901 – 2012
Dazu eine Grafik des 3-Jahresniederschlags:

Bild 27 Bundesland Sachsen, 3-Jahresniederschlag 1983 – 2019 (rot: Regressionsgerade). Grafik vom Autor anhand der DWD-Daten erstellt

Nun die Klima-Änderungssignale, wie sie sich in Sachsen zeigen:
[4] 5.3.3
Projizierte Klimaänderungssignale im 21. Jahrhundert
Hinsichtlich der zukünftig zu erwartenden Starkniederschlagshäufigkeit und –intensitäten sind sich die innerhalb des Projektes EWGKLAM verwendeten regionalen Klimamodelle recht uneins, so dass im Ensemblemittel die Änderungssignale zumeist nahe Null sind – also keine Veränderungen in den Starkniederschlägen zeigen …
.

Bild 28 (Teilbild) [4]
Die folgende Grafik zeigt, dass Trockenperioden im Winterhalbjahr abnehmen und im Sommerhalbjahr länger wurden.
Allerdings ergaben sich seit 1980 bei den Trockenperioden fast keine Änderungen mehr und man beachte auch die Größenordnung: in den beobachteten 70 Jahren eine Änderung von 0,5 … 1 Tag.

Bild 29 (Teilbild) [4]
Bild 29a [4] Bundesland Sachsen, Trendbetrachtungen Trockentage und Trockenphasen
Damit endet der Teil 1. Im zweiten Teil geht es unter anderem um die ominöse „254-Jahre“-Studie.

Anlage

Der anbei besprochene Leitkommentar


Bild 48 Der besprochene Leitkommentar vom 17.08.2020

Quellen

[1] FAZ 13.08.2020: DREI TROCKENSOMMER IN FOLGE: Die schlimmste Dürre seit der Französischen Revolution

[2] UFZ-Helmholtz Centre for Environmental Research, Vittal Hari at al.: increased future occurrences of the exceptional 2018–2019 central european drought under global warming

[3] Carlo Casty Æ C at al. 22 May 2007: A European pattern climatology 1766–2000

[4] Berichte des Deutschen Wetterdienstes Nr. 246: Niederschlagsveränderungen in Sachsen von 1901 bis 2100 Starkniederschlags- und Trockenheitstrends

[5] EIKE 13. April 2020: Wurde schon 1912 vor dem schlimmen Klimawandel gewarnt? Ein Zeitungsartikel, doch zwei Interpretationen

[6] Schriften des Forschungszentrums Jülich, Band / Volume 38, Kerstin Susanne Treydte: Dendro-Isotope und die Jahrringbreiten als Klimaproxis der letzten 1200 Jahre im Karakorumgebirge/Pakistan

[7] Axel Bojanowski 12. August 2020: Meine Antwort an Stefan Rahmstorf zu seiner Kritik an meinem WELT-Kommentar

[8] Der Spiegel 20.07.2020: Die Freitags-Revolutionäre

 




Natürlich darf man das Klima ignorieren, etwa wenn man seine Enkel nicht mag

Wahlkampf: Niemand redet über das Wetter

über den Klimawandel, Parteien und Populismus und durfte sich ihren Frust direkt von der Seele in die SZ schreiben.
Zuerst beklagt sie sich, weil im Wahlkampf die „größte globale Bedrohung“ fast gar nicht erwähnt wird und kommt zu dem Schluss, dies sei „Populismus, der die Gunst der Massen im Schweigen sucht“.
Nach diesem Beleg des Gespürs für subtile Sprachgewalt folgt die als Artikelüberschrift gewählte Zeile mit den Enkeln.

Natürlich darf man der Ansicht sein, dass das Klima keiner weiteren Maßnahmen bedarf“

ist dazu die Einleitung. In spitzer Logik folgt danach eine Darstellung, dass man Nachlässigkeit im Klimaschutz – den Begriff „Klimaleugnen“ wagt die Redakteurin gar nicht zu denken – in unserer freien Gesellschaft zwar darf, weil die Folgen für die Klimazukunft unseres Planeten aber doch unwiderlegbar klar sind, es natürlich ein Verbrechen ist.
[4] „ … natürlich darf man der Ansicht sein, dass das Klima keiner weiteren Maßnahmen bedarf. Vielleicht, weil man seine Enkel sowieso noch nie mochte, die verzogenen Gören. Weil man Wissenschaftlern aus Prinzip misstraut oder weil man bedingungslos daran glaubt, dass künftige Technik es schon richten wird …“.
Und dann folgt die „Abrechnung“ mit den politischen Akteuren unserer Parteien, welche sich – was ja wirklich etwas sonderbar ist und von Herrn Lindner sogar in einem Tweet bemängelt wurde-,


bei Aussagen zum Klimaschutz vehement zurückhalten, so man von den GRÜNEN mit ihrem urgewaltigen Wahlslogan: „ENWEDER SCHLUSS MIT KOHLE ODER SCHLUSS MIT KLIMA“ absieht.

Die Redakteurin verwechselt dann Kohlenstoff und Stickoxide, beziehungsweise wirft beides in einen gemeinsamen Klimatopf. Es zeugt nicht von viel Nachdenken, Frau Merkel wegen des (noch) Zulassens von Dieselfahrzeugen mit der Begründung anzuprangern, sie stelle den Diesel als „ganz tolles Klimaschutzinstrument hin“. Einmal hat Frau Merkel dazu ihre Meinung längst gedreht, und zudem war der Diesel unter dem Gesichtspunkt der CO2-Minderung immer die „Rettung“ für die von der EU erlaubte CO2-„Flotten-Ausdünstung“ eines Herstellers. Er wird aktuell nicht wegen dem CO2, sondern wegen der Stickoxide angeprangert. Diese haben mit dem Klima aber nichts zu tun, sondern mit einer anderen Hysterie.

Das war es dann aber auch schon mit Merkel Kritik, denn viel schlimmer ist die FDP:
[4] „Warum muss die so erfolgreiche FDP nicht öfter erklären, wie sie sich das mit dem Klimaschutz vorstellt, wenn sie doch laut Wahlprogramm gegen das Erneuerbare-Energien-Gesetz, gegen feste Emissionsziele und gegen einen staatlich gelenkten Ausstieg aus dem Verbrennungsmotor ist?“

Schwere Fragen, welche da gestellt werden. Sie nötigen, einmal selbst im Wahlprogramm der FDP nachzusehen.
FDP Wahlprogramm 2017: Weltweite Klimaschutzpolitik
Wir Freie Demokraten treten für eine vernünftige, international abgestimmte Politik auf Basis des Klimaschutzabkommens von Paris ein und lehnen nationale Alleingänge ab. Wir wollen den Emissionshandel als globales Klimaschutzinstrument weiterentwickeln und dafür internationale Kooperationspartner gewinnen …
Also, zur Klimaschutzpolitik steht wirklich alles drin, auch die Vorstellungen dazu. Und das wichtigste Anliegen der Redakteurin wohl auch: Die FDP bejaht den Weltklimavertrag (man will ja koalitionsfähig werden). Wie man dieses an allen Ecken und Enden stümperhafte Vertragswerk [1] überhaupt „vernünftig“ umsetzen kann, das sollte die FDP ruhig einmal erklären, war aber von der Redakteurin wohl nicht als Frage gemeint.

Folgt das EEG.
FDP Wahlprogramm 2017: Neustart in der Energiewende
… Eine Politik, die rechnen kann, bringt das Wünschenswerte mit dem Machbaren in Einklang. Die Energiewende ist das genaue Gegenbeispiel dazu: Das Wünschenswerte wird ohne Rücksicht auf das Machbare verfolgt, ohne dass es dabei erreicht würde. Wagen wir also einen Neustart bei der Energiewende!
Aha, da ist ein Haken zu finden. Eine Befürwortung, aber mit Einschränkungen, schlimmer noch, mit Rücksicht auf Machbares. So etwas kennt man von der GroKo nicht. Für die ist alles machbar, was sich Politik wünscht. Da das EEG bisher am Klimaschutz nach deutscher Lesart, also sturer CO2 Vermeidung sowieso keinen Erfolgsanteil hat, aber eigentlich auch zu verschmerzen.

Emissionsziele
FDP Wahlprogramm 2017: Stärkung des EU-Emissionshandels für den Klimaschutz
Bessere Impulsgeber für klimafreundliche Innovationen sind ein weltweiter Preis für CO2-Emissionen, langfristig verlässliche Emissionsziele und unternehmerische Flexibilität beim Handel mit den Emissionszertifikaten.
Es ist oft schwer, stichwortartig gestellte Fragen mit blumig gesetzten Wahltexten in Einklang zu bringen. Aber groß kann der Unterschied zwischen „verlässlichen“ und „festen“ Emissionszielen ja nicht sein. Die GroKo hat bisher feste, welche nicht eingehalten werden. Die Forderung nach „verlässlichen“ erscheint da doch eher als Fortschritt, denn als Mangel.

Staatlich gelenkter Ausstieg aus dem Verbrennungsmotor
FDP Wahlprogramm 2017: Für den Wettbewerb neuer Technologien
Denn wir sehen in staatlicher Investitionslenkung, wie beispielsweise der zwangsweisen Einführung von Elektroautos durch ein Verbot von Verbrennungsmotoren, keine geeignete Klimaschutzstrategie.

Nun, warum die FDP gegen den staatlich gelenkten Ausstieg aus dem Verbrennungsmotor ist, steht auch drin. Die wirkliche Frage, was ein Ausstieg aus dem Verbrennungsmotor dem Klima nutzen soll, begründet die Redakteurin ja nicht.
Bleibt somit die neue Frage, ob die SZ-Redakteurin das Wahlprogramm der FDP überhaupt gelesen hat.

Der Autor sieht sich jedoch in seiner Einschätzung [2] bestätigt. Die wirkliche Frage beim Klimaschutz stellt auch die FDP nicht: Welchen wirklichen „Klimaerfolg“ hat überhaupt die CO2-Vermeidung? Als Hinweis: Das globale, deutsche CO2-Minderungsprogramm 2020 „rettet“ die Welt vor gerade einmal 0,0005 °C pa [3] – sofern es wirklich so viel ist.

Im Paris-Abkommen hat Deutschland Emissionsminderungen zugesagt, die ohne deutliche Änderungen in Wirtschaft und Lebensstil nicht zu erreichen sein werden

Nun kommt die Redakteurin auf den wahren Punkt. Sie outet sich (was man natürlich schon nach den ersten Zeilen vermuten konnte und weil es sonst auch niemals in der SZ stehen würde) als bedingungslos Klimaalarm-gläubig.
[4] „Aber der Klimawandel ist nicht nur ein langfristiges Problem. Er ist längst spürbar, in Hitzeperioden und extremen Unwettern“.
Da sind sie wieder, die Sätze, welche irgendjemand einmal geschrieben hat, und seitdem wirklich endlos als „Beleg“ gebracht, aber nie hinterfragt werden [2]. Alleine, dass sie andauernd wiederholt werden, weist ja aus, dass sie „wahr“ sein müssen.

Allerdings, dem Schlussabsatz kann der Autor endlich zustimmen: [4] „Man kann von seriösen Politikern erwarten, dass sie sich dazu äußern, wie das alles funktionieren soll, auch wenn ein paar unerfreuliche Nachrichten dabei heraus kommen. Wer sich davor um der Gunst der Massen willen drückt, der ist, so lange es kein besseres Wort dafür gibt, ein Populist der Verharmlosung.“
Eigentlich müsste die Redakteurin dem Autor dieser Zeilen um den Hals fallen. Genau das prangert er ebenfalls (neben vielen, vielen anderen EIKE-Autoren) regelmäßig an. Im Gegensatz zu ihr versucht er jedoch seine Aussage immer mit Fakten zu begründen und zu erklären. Das hat der Autor im SZ-Artikel vermisst.

Normalerweise würden nun die „harten Fakten“ [2] folgen. Diesmal soll der Artikel aber nur (wieder) zeigen, wie subtil unsere Medien die Öko-Gehirnwäsche betreiben. Da passt es, dass immer vehementer das Wahlrecht ab 14 Jahren gefordert wird:
Willkommen bei U18 – der Wahl für Kinder und Jugendliche!
Als Projekt der politischen Bildung setzt sich
U18 dafür ein, dass Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren wählen gehen und sich damit politisch laut und sichtbar ausdrücken. U18 ist offen offene und niederschwellig gestaltet. U18 eignet sich deswegen besonders für selbstorganisierte Kinder- und Jugendaktionen. Politische Bildung wächst aus Neugierde und Eigeninitiative, für sich selbst und Gleichaltrige.
Organisiert und getragen wird die
U18-Initiative vom Deutschen Kinderhilfswerk, dem Deutschen Bundesjugendring, den Landesjugendringen, vielen Jugendverbänden und dem Berliner U18-Netzwerk. Gefördert wird U18 zur Bundestagswahl 2017 durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend sowie die Bundeszentrale für Politische Bildung.
Bayerischer Jugendring: Wählen ab 14 Der Bayerische Jugendring setzt sich für eine Absenkung des Wahlalters auf 14 Jahre ein, um die Politik dazu zu bewegen, sich stärker mit den Themen von Jugendlichen zu beschäftigen.“
Natürlich gibt es dazu genügend „Wissenschaftler“, welche diesem Alter bereits ausreichend politische Reife bescheinigen.
Prof. Klaus Hurrelmann Jugendforscher, Univ. Bielefeld in „Das Parlament“ 44/2005:
Mit etwa zwölf Jahren ist eine stabile intellektuelle Basis erreicht, auch eine grundsätzliche soziale und moralische Urteilsfähigkeit ist gegeben. Von diesem Alter an ist es möglich, politische Urteile zu treffen; es wäre auch möglich, sich an Wahlen zu beteiligen.
Die ehemalige Familienministerin, Frau Renate Schmidt, brachte es in einem Interview einmal auf den Punkt: Meine Enkel haben alle die gleichen politischen Ansichten wie ich, das zeigt die Reife von Jugendlichen.

Diese Jugendlichen sind nicht in der Lage, Informationen, wie sie beispielhaft die SZ unter „WISSEN“ anbietet, auf ihren Wahrheitsgehalt zu prüfen. Sie glauben es einfach, weil ein Medium in Deutschland doch „niemals etwas Unwahres schreiben würde“ und wenn einmal, würde es sicher sofort korrigiert (das glauben allerdings auch viele Erwachsene).

Anfügung

Zur Süddeutschen Zeitung und (nicht nur ihrem) Vorgehen bei der Leserbeeinflussung erschien gerade ein Artikel:
Ruhrkultour: Das PIK und die obszöne Kritik an Windkraftgegnern
… In einer noch nicht veröffentlichten Studie des PIK werden Windkraftgegner und Kritiker der Energiewende als Wissenschaftshasser bezeichnet. Sie werden vom PIK und der Süddeutsche Zeitung diffamiert und mit oder ohne AfD nationalsozialistischem Gedankengut zugeordnet.

Quellen

[1] EIKE 04.10.2016: Klimavertrag von Paris im Bundestag erreicht 100 % Zustimmung. Die DDR Volkskammer lässt grüßen
[2] EIKE 08.09.2017: Die Generalsekretärin der FDP geriet in die Fänge des KLIMA-LÜGENDETEKTORS – anbei ein Rettungsversuch

[3] EIKE 05.09.2015: Nachgefragt: CO2 Vermeidung als gesellschaftliche Aufgabe – Aber bitte nicht nach dem Sinn fragen

[4] Süddeutsche Zeitung Nr. 208 vom 09. / 10. September 2017: Rubrik WISSEN, Wahlkampf Niemand redet über das Wetter