1

Die neuen Tricks der Alarmisten: „Was wir tatsächlich gegen Klimawandel tun können“

Der Tenor des Beitrages gleich zu Beginn: Der Verbraucher kann recht wenig tun – die Industrie muß ran. Das klingt schon sehr nach der Linie der grünen Partei, die bis auf wenige „Ausrutscher“, z.B. das angedachte Kurzstreckenflugverbot, die eigene Wählerklientel ungern mit persönlichen Beschränkungen verstimmt. So forderte 2019 einmal ein grüner MdB, nur noch einen normalen Flug pro Jahr und Bürger zu gestatten; und danach müsse dann ordentlich gezahlt werden. Annalena Baerbock kassierte das Ansinnen sogleich und sprach von der Verantwortung der Industrie.
Kein Wunder: Die Grünen sind seit 20 Jahren die Partei der Besserverdienenden und damit der Vielflieger und SUV-Fahrer.

Daher sagt der neue Chef des Potsdamer Institutes für Klimaforschungsfolgen, Ökonom Ottmar Edenhofer, es brauche eine „erhebliche Koordinationsleistung“ von Politik, Industrie und Banken. (Banken??) Oder, etwas klarer:

Aber man muß klar sagen: Wir verteilen durch die Klimapolitik de facto das Weltvermögen um. (in der NZZ, 2010)

Thematisieren will Mai das umweltschädliche Verhalten gerade der für Klimaschutz besonders offenen Klasse nicht.

„Ob es uns paßt oder nicht, es wird auch noch weiter geflogen werden.“

Und auch die veganen Lebensmittel würden noch per LKW transportiert… man merkt schon, an wen sich das Video richtet. Da „wir“ aber bis 2050 klimaneutral werden sollten, müßten vor allem der reduktions-stagnierende Verkehr und die Industrie noch ordentlich abbauen. Weltweit zwar, sagt Mai, vergißt aber zu erwähnen, daß vor allem China und Indien kräftig CO2 in die Luft pusten. Stattdessen bringt sie das historische Argument, nachdem die deutsche Industrie seit 1850 im Gegensatz zur nicht-weißen Welt ja schon besonders viel emittiert habe. Heißt, wir müßten schon in 14 Jahren bei Null sein!

Einen Weg dahin deuten die WDR-Filmer an, indem sie auf die CO2-Ersparnis durch die Coronapolitik der Regierungen zu sprechen kommen. 7% soll der „Lockdown“ ausgemacht haben – aber stimmt das? Wie hat man das ausgerechnet? An den abgeschalteten Cappuccino-Maschinen im Eiscafé hat es bestimmt nicht gelegen, und die Industrie war die vergangenen 14 Monaten gar nicht durchgehgend geschlossen. Interessanterweise fragt Mais Reporterin auf dem Sonnblick-Observatorium in Österreich nach, wo der CO2-Gehalt der Luft gemessen wird. Kein Unterschied meßbar, sagt eine Forscherin, weil das Luft-CO2 wie ein „Dauer-Medikament“ sei und der Gehalt in der Luft nur sehr langsam falle. Seltsam, da der Planet seit 1980 doch deutlich grüner geworden ist und die vielen Pflanzen auch viel Kohlendioxid fixieren. Die Erklärung wirkt daher nicht besonders überzeugend; außer man rechnet das einmalig kalte Wetter (Klima?) der Nordhalbkugel seit Dezember mit ein. Versinkt die Pflanze unter Schneemassen, macht sie auch keine Photosynthese. Die außerordentliche Kälte wird im Video, das im März herauskam, übrigens nicht thematisiert.

Reporterin Caro besucht Hersteller alternativer Mobilität und fragt nach der Marktfähigkeit. In München findet sie Sono Motors, ein Startup, das solarbetriebene kleine E-Autos (!!) in Serie anbieten will. Daß man mit Photovoltaik überall auf dem Auto höchstens den Kühlschrank im Wohnwagen hinten betreiben kann, ist jedem EIKE-Leser klar. Deswegen wird dieses Startup Steuergeld-Subventionen bekommen, und wenn die alle sind, dürfte wohl nichts mehr in Serie hergestellt oder verkauft werden. Nächstes Projekt, nächster Antrag. Der Sion, der E-Kleinwagen von Sono, wird bislang in einem Pilotprojekt von wenigen Großstadtbewohnern genutzt, die ein einzelnes Auto teilen, manche nur manchmal.

Als nächste Wunderwaffe gegen die CO2-Emissionen wird das „clean meat“ präsentiert, gezüchtetes Fleisch aus der Petrischale. Für Ärzte und Humanbiologen ein heißes Thema, da es technisch fast keine Rolle spielt, ob man zu transplantierendes Ersatzgewebe für menschliche Patienten oder Rindermuskelzellen zum Essen züchtet. Um es kurz zu machen: Die Gewebezüchtung steckt in den Kinderschuhen, das Material muß absolut steril gehandhabt werden (Zuchtgewebe hat kein Immunsystem), und das Bioreaktor-Ergebnis ist eher „zweidimensional“. Warum, ist leicht erklärbar: In einer dreidimensionalen Kuh wächst der Skelettmuskel (Fleisch) ebenfalls dreidimensional; in der Petrischale nicht so ganz.

Ein „Zuchtburger“ aus dem Labor ist daher eher Rinder-Eiweiß im Brötchen und extrem teuer. Selbst wenn es billig wäre, würde kaum ein McDonald’s-Kunde die Astronautennahrung dem klassischen Hamburger vorziehen. Trotzdem loben Edenhofer und Claudia Kemfert im Interview das Produkt. Unter Vorbehalt – auch Mai räumt ein, daß der Laborbratling nur dann klimafreundlich wäre, wenn das Produktionslabor ausschließlich mit Ökostrom versorgt wäre.

Und da kommt die Sendung beim Knackpunkt an, den Erneuerbaren Energien. Es wird klar gesagt, daß nicht mehr die Masse der Produktionsanlagen das Problem sei, sondern die Verfügbarkeit. Daher müsse man speichern, und zwar wirtschaftlich. Das geht kaum, wie der EIKE-Leser weiß, und deswegen springt Mai auch schnell zu Wellenkraftwerken, deren Potential weltweit mit 1 Terawatt geschätzt werde, etwa 700 Kernkraftwerke. Nun könnte man auf das früher geplante Gezeitenkraftwerk Severn Barrage im Bristolkanal verweisen, da die Avon-Mündung an der Grenze zwischen England und Wales einen weltweit einzigartigen Tidenhub verfügt, wo sich der Bau von Unterwasserturbinen tatsächlich lohnen könnte (da die Kosten mit 35 Milliarden Pfund zu hoch waren und sich außerdem Naturschützer zu Wort meldeten, wurde das Projekt abgeblasen).
Stattdessen begleitet Reporterin Caro eine Forscherin im Boot im Greifswalder Bodden zu einer kleinen schwimmenden Windkraftanlage, die nicht wie sonst mit Tonnen von Stahlbeton in den Meeresgrund gerammt wurde. Vorteil: Weniger Naturzerstörung und auch in sehr tiefem Wasser einsetzbar. Die Forscherin rechnet 2028 mit dem Serieneinsatz, relativiert aber mit schwammigen Aussagen zur Wirtschaftlichkeit.

Fehlt immer noch die Lösung des Speicherproblems. Statt darüber zu sprechen, kommt noch einmal Edenhofer zu Wort, der allen Ernstes meint, daß 100% erneuerbare Energien „im Prinzip“ möglich seien. Das Wort „Grundlast“ erwähnt er daher natürlich nicht; gibt aber immerhin zu, daß der grüne Strom ein „knappes Gut“ sei, weil die Stromnachfrage gewaltig ansteige. Eine seltsame Formulierung –  alle nachgefragten Güter sind immer knapp, wie die Ökonomie lehrt. Was der Chefökonom des PIK meint, ist wahrscheinlich eine versteckte Warnung vor hohen Preisen und nicht mehr immer verfügbarer Energie. Ein anderer Professor aus Bochum äußert sich klarer und weist darauf hin, daß es keine „absolut saubere Energie“ gebe, sondern nur eine sauberere. Richtig – und die kommt aus hochmodernen deutschen Kohle- und Kernkraftwerken, wie ein unabhängiger Experte für Energietechnik unterschreiben würde.

Machen die Klimaalarmisten natürlich nicht, und deswegen verlangt Claudia Kemfert noch mehr Sparsamkeit. Lustig- früher sagte man uns, wir sollen Strom sparen, und heute sollen wir Elektroautos fahren. Es wäre köstlich, Leute wie Edenhofer und Kemfert einmal mit Michael Limburg und Horst Lüdecke in einer Talksendung mit einem richtigen Journalisten wie dem Fleischhacker vom Hangar-7 in ServusTV zu sehen (würden die beiden Erstgenannten aber nie machen).

Nach den CO2-Vermeidungs-Technologien geht Moderatorin Leiendecker zu den CO2-Rückgewinnungsmethoden über. Reporterin Caro besucht dazu einen CO2-Staubsauger-Betreiber in der Schweiz, Climeworks, der die Abgase einer Müllverbrennungsanlage säubert. Gefragt, warum man solche Staubsauger nicht überall aufstelle, antwortet der Mitarbeiter pikanterweise, daß die CO2-Luftkonzentration mit rund 400 Millionstel derart gering sei, daß man praktisch die „Nadel im Heuhaufen“ suche. Daher lohne sich der Staubsauger nur direkt an Schloten, von wo aus das Gas dann in Gewächshäuser geleitet werde. Ein anderer Abnehmer ist Coca-Cola. Gut, das sind wirtschaftliche Methoden mit Bezahlung eines Kunden.

Luft-CO2 pumpt die Firma auf Island zusammen mit Wasser in den Boden, wo es reagiert und mineralisiert, also zu Kalkstein wird. Das braucht natürlich Energie, die aus einem Geothermiekraftwerk kommt. Frage: Könnte dieses Kraftwerk nicht Haushalte und Industrie versorgen? Wer bezahlt die Schweizer fürs Mineralisieren? Mit der Methode wollte die Firma übrigens 1% des weltweiten CO2 aus der Luft ziehen, was aber verworfen wurde. War wohl zu teuer, was allgemein auch der genannte Prof aus Bochum bestätigt.

„Der Champagner unter den Energieträgern“

Weiter gehts mit synthetischen Treibstoffen, die ja von gemäßigten Energiewende-Befürwortern der Union und der FDP favorisiert werden. Die Reporterin besucht Sunfire in Dresden, das aus Luft-CO2 und Wasser ein Synthesegas (Methan?) oder Wasserstoff herstellt. Dafür braucht es aber Strom, der im Idealfall aus Wind- oder Solarkraft kommen soll; die Firma bietet also Speichertechnologien an. Was den Wasserstoff angeht, haben wir die teure, ineffiziente und gefährliche Methodik hier auf der EIKE-Seite zur Genüge auseinandergenommen. Hier nur soviel: Wir müßten eine völlig neue Infrastruktur aus dem Boden stampfen, die parallel zur Erdgas und -Ölinfrastruktur existierte. Gigantomanischer Wahnsinn!

Mai sieht das anders und behauptet allen Ernstes, man könne beliebig viel beliebig lange in Tanks lagern; kein Wort zu Kühl-Hochdrucktanks, Verlusten und Energiekosten. Analog dazu behaupten Edenhofer und ein Kollege, man brauche ja sowieso viel Wasserstoff in der Industrie und könne damit die Stahlindustrie „CO2-frei“ machen. Man kann fast alles machen, lieber Ökonom, nur sollte ein Ökonom auch nach der wirtschaftlichen Machbarkeit fragen, und zwar als erstes. OK, er spricht immerhin wieder von einem „knappen Gut“, und Kemfert ergänzt, H2 sei der „Champagner unter den Energieträgern“ und solle daher nur eingesetzt werden, wo Elektrizität keine Alternative sei. Also doch keine Speichertechnologie für Zappelstrom?

Das andere Produkt von Sunfire ist ein synthetischer Kraftstoff, der im Preis zwischen 2,50 und 3,50€ pro Liter liegt, also etwa mindestens das Doppelte der bisherigen Benzin-Diesel-Preise. Perspektivisch (?), vermutlich großtechnisch, liege der Preis dann zwischen einem und 1,50€. Glauben wir erst, wenn wir dieses Synthesebenzin zu dem Preis tanken können. Nebenbei: Ein Liter Superbenzin kostet heute vor Steuern 0,50€. Also doch noch drei mal billiger als der Synthesestoff – was Mai einfach mit dem Hinweis wegwischt, daß die sicher kommende Heißzeitkatastrophe, die ja durch die Fossilkraftstoffe verursacht werde, viel teurer sei.

Ein anderer Ansatz ist die bionische CO2-Fixierung, die sich Reporterin Caro bei Evonik in Marl anschaut. In einem Versuchslabor, beziehungsweise einer größeren Pilotanlage, fixieren Bakterien Luft-CO2 und machen spezielle Kohlenstoffverbindungen daraus. Der chemische Prozeß ist älter als die Photosynthese der Cyanobakterien und der Pflanzen und aus gutem Grund weniger häufig in der Natur – Pflanzen gewinnen Energie und Kohlenstoffprodukte gleichzeitig. Mit wieviel Energie die Reaktor-Mikroben gefüttert werden müssen, und wie teuer das Ganze ist, wird nicht gesagt. Die Erfahrung lehrt aber, daß die Natur gar nicht so effizient ist und technische Verfahren der Menschen meist billiger und besser sind. Ausnahme sind gentechnisch veränderte Bakterien, die zum Beispiel Proteine aus anderen Organismen herstellen. Vielleicht haben wir es hier ja mit so einem Exemplar zu tun? Klar ist, es wird dauern bis zur großtechnischen Umsetzung.

Zum Schluß wird noch auf die alte Idee eingegangen, mit Hilfe von Schwefelverbindungen in der Luft die angebliche Erwärmung zu stoppen, was von einem „Dr. Seltsam“ in Harvard erforscht wird. Das Verfahren ist derart invasiv, daß sich keiner Interviewpartner um Edenhofer sich den Schuh anziehen will, das zu befürworten. Dennoch plädieren alle befragten Klimaprofs dafür, an Klimaschutzmaßnahmen festzuhalten, da nichts zu tun am teuersten wäre.

Fazit nach dem Anschauen des Videos: Mai Nguyen präsentiert mit ihrem Team diverse „Wunderwaffen“ gegen den behaupteten Klimawandel, die meist gar nicht neu sind und allesamt wirtschaftlich fragwürdig – wenn nicht klar unbezahlbar. Das Video atmet den Geist des Machbarkeitswahns; es wird behauptet, daß mit der „richtigen Technologie“, beziehungsweise einer Vielzahl „richtiger Technologien“ das Klima schon von Deutschland gerettet werden kann.

Dabei merkt man deutlich, daß alle im Film gezeigten Anbieter selbst alles andere als überzeugt von der Serienreife ihrer Idee sind. Alle im Film gezeigten Projekte erinnern an Subventionsgräber wie Desertec – findige Geschäftsleute und Ingenieure bieten den Klimapolitikern ein gut klingendes Konzept an, das technisch zwar nach einiger Zeit zum Teil machbar ist, aber nur zu horrenden Kosten. Daher kann man alle von Mai und Caro vorgestellten Verfahren unter „subventionierter Forschung“ abheften; wobei der Forschungsbegriff hier nicht wie üblich ergebnisoffen definiert ist, sondern durch ideologische Vorgaben, die klar auf Umverteilung von unten nach oben abzielen.




Was Sie schon immer über Klimawandel wissen wollten, 
sich aber nicht zu fragen trauten

Für die Beschreibung zweier Archetypen dieser Spezies ist ein Verständnis unserer gesellschaftlichen Verfassung hilfreich. Mangel an auslebbaren Emotionen in einer Gesellschaft, in der alles, bis hin zu den menschlichsten Grundbedürfnissen, kommerzialisiert und digitalisiert wird, führt zu verstörenden Reaktionen. Da werden Kerzen und Blumengebinde an den Ort gebracht, wo ein Kampfhund erschossen wurde, der eine Mutter mit ihrem Kind zerfleischt hat; nicht für die Menschen – für das Tier! Die pervertierten Gefühle wissen nicht mehr, wohin, mangels menschlicher Zielobjekte, und sie ergiessen sich über Eisbären, Mauereidechsen und Luftratten; mit der Familie ist man zerstritten und mit dem Nachbarn wird nur über den Anwalt verkehrt. Oder es wird in einer Zeit, in der es weniger Existenzbedrohungen gibt als je zuvor in der Menschheitsgeschichte und in der auch Religionen mit apokalyptischen Drohungen kaum mehr Angst verbreiten können, begierig jede Angstmache vor drohenden Katastrophen lustvoll aufgegriffen, um sich mit Herz und Transparent für das Gute einzusetzen. Jedes Jahr wird eine andere Sau durchs Dorf getrieben, Atom, Startbahn, Waldsterben, Ozonloch, Rinderwahn, Schweinegrippe, Kohlendioxyd, Hambi, Stickstoffdioxyd, Artenschutz, Corona, aber nicht rational und mit Augenmaß, sondern immer existenzbedrohend und meist mit einer aufgewärmter Ideologie: Der Krieg ist noch nicht verloren, lediglich alle Schlachten im letzten Jahrhundert. Gelangweilte Rentner mit romantischer Demoerfahrung aus den Zeiten des linken Terrors und altersgerecht idealistisch gestimmte Teenager lassen sich leicht instrumentalisieren. Hätten wir früher straffrei Schule schwänzen dürfen, wären wir auch auf Demos gegangen. Texte für Transparente hätten wir ohne Hilfe von Parteien und Interessenverbänden gefunden. Hat denn niemand Mitleid mit den jungen Leuten, die den klug vermarkteten Panikattacken einer schwedischen Autistin ausgesetzt sind? Die begeisterten Reaktionen der um ihre Pfründe bangenden „Klimawissenschaftler“ und der Medien sind jedoch der eigentliche Skandal, wie überhaupt der Veröffentlichten Meinung ein Großteil der Verantwortung für Fehlentwicklungen in unserer Epoche zufällt. 

Womit wir bei der anderen Gruppe wären: Leichtgläubige allein könnten die Gesellschaft nicht usurpieren, dazu braucht man den anderen Typus, für den ich weniger Sympathie aufbringe. Es sind die Antipoden der ausgenützten Gutmenschen, die sich links gerieren, jedoch nur ihre eigenen Interessen bedienen. Ich rede von politischen Parteien, deren Existenz sich auf Angst und Hysterie gründet, von mitlaufenden Politikern, die vor lauter Furcht, Wählerstimmen und damit ihren unverdienten Job zu verlieren, jeden Blödsinn mitmachen und erst dann (vielleicht) wieder zu vernunftbegabten Mensch*Innen werden, wenn Kameras und Mikrophone abgeschaltet sind. Und es sind Funktionäre und Klimawissenschaftler(!), die Korrelationen zu Kausalitäten umdeuten oder gar verfälschen und Fakten nicht akzeptieren, wenn sie der herrschenden Lehre widersprechen, von der ihre Prosperität und ihre Popularität in den Medien abhängt. 

Als Laie ist man erst einmal beeindruckt von den immer wieder zitierten 97 Prozent der Wissenschaftler, die dem Klimawandel vorwiegend anthropogene Ursachen zuordnen. Bis man herausfindet, dass diese Zahl in keiner Weise belastbar ist. Es gibt weit mehr Wissenschaftler, die gegenteiliger Meinung sind, aber sie gehören nicht der Glaubensgemeinschaft an und haben deshalb beruflich ganz schlechte Karten. Trotzdem bleibt eine Mehrheit übrig, die es sich, reichlich alimentiert, in der weltweiten Community der Umweltaktivisten gut gehen lassen. Für fast jede Organisation und fast alle Wissenschaftler oder Politiker, die sich mit dem Präfix “Umwelt“ oder “Klima“ schmücken, gilt, dass sie aus dem Dunstkreis der Grünen kommen und allein den Weltuntergang verhindern können, wenn ihnen nur genügend Mittel bereitgestellt werden. 

Das supranationale IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change) und das Potsdamer PIK sind die bekanntesten unter hunderten von NGOs, Institutionen und Lehrstühlen dieser Schule. Die Gründungsmaxime der IPCC lautet, zu zeigen, dass das Klima durch Menschen verändert wird, wohlgemerkt „dass“, und nicht „ob“, ein zutiefst unwissenschaftlicher Ansatz, der bei einer politischen Organisation auch nicht anders zu erwarten ist. Kritische Wissenschaftler müssen privat Veranstaltungen organisieren, weil sie nicht zu den bombastischen Klimakongressen eingeladen werden, wohin Gleichgesinnte jährlich rund um die Welt jetten. Die 22.000 Teilnehmer und 4.500 Helfer der UN-Klimakonferenz 2017 in Bonn wurden vom deutschen Steuerzahler mit 117 Millionen Euro gesponsert, für die grösste internationale Konferenz, die je in Deutschland stattfand. Die Berliner Prominenz mit Umweltministerin Barbara Hendricks an der Spitze wurde in einem speziell ausgestatteten Sonder-ICE am neu errichteten Haltepunkt empfangen, eine Ehre, die vorher nur Kaiser Wilhelm II oder dem Papst vorbehalten war. Die 25. Convention sollte verkehrsgünstig in Chile stattfinden, was die Anreise der deutschen Delegation mit Fahrrädern und Segelbooten erschwert hätte, aber es wurde wegen Corona leider nur Madrid daraus.

Einen weit höheren Erkenntniswert als Computermodelle besitzen Analysen, die aus der Klimageschichte der Erde gewonnen werden und die mit einer hohen Wahrscheinlichkeit fortgeschrieben werden können. Wissenschaft beginnt mit Fakten, die zu einer Hypothese führen können, die nur dann Bestand haben sollte, wenn sie nicht an der dokumentierten Vergangenheit und der messbaren Gegenwart scheitert.
Was ist denn eine Hypothese, die nur gelten lässt, was sie nicht in Frage stellt? Man nennt so etwas Glauben, wobei Religionen so schlau sind, nur zu predigen, was nicht falsifizierbar ist. Dieses Prinzip haben die Jünger des anthropogenen Klimawandels nicht bedacht, als sie in den Achtzigern begannen, mit ihren immer leistungsfähigeren Computern düstere Klimamodelle für die Zukunft zu erstellen. 

Von Klima darf in der wissenschaftlichen Klimatologie erst geredet werden, wenn es sich um einen Zeitraum von mindestens 30 Jahren handelt. Alles, was darunter liegt, heißt Wetter, und richtig seriös wird es erst, wenn Jahrhunderte, Jahrtausende oder gar Jahrmillionen statistisch betrachtet werden. Deshalb ist es Quatsch, wegen ein paar heißer Sommer oder schneereicher Winter von Klimawandel zu reden, unabhängig davon, was die Ursachen davon sein könnten. „Der Spiegel“ und „Time“ haben damit kein Problem, sie zeigen auf der Titelseite gerne bekannte Bauwerke je nach Wetterlage unter Wasser, Sand oder Eis. 

Immerhin haben sich Wissenschaftler, die ja auch bei der Abfassung des 3. Assessment Reports der IPCC dabei waren, im Kleingedruckten auf Seite 774 einen Rest Seriosität bewahrt: „Klimamodelle arbeiten mit gekoppelten, nichtlinearen chaotischen Systemen, dadurch ist eine langfristige Voraussage des Systems Klima nicht möglich.“

Die Klimaperiode von 1981 bis 2010 hatte aufgrund der neuartigen, sehr exakten UAH-Temperaturmessungen durch Satelliten, die sich erstmals auch auf Messungen über den 70 Prozent der von Wasser bedeckt Erdoberfläche stützen konnten, einen leichten Temperaturrückgang ergeben, der nun garnicht zu den Klimamodellen passte, die die Klima-Community erstellt hatte. Langfristig hatte sich die Temperatur linear nur unwesentlich anders entwickelt wie das in der ausklingenden Wärmephase nach der „Kleinen Eiszeit“ (1500-1800) von der seriösen Klimatologie erwartet wurde, obwohl der (vergleichsweise geringe) Anteil des vom Menschen zu verantwortenden CO2-Ausstosses stark angestiegen war. Als sich dies 2009 abzeichnete, gerieten die Alarmisten in Erklärungsnöte. An der East Anglia University im britischen Norwich, einem der weltweit führenden Klimainstitute, an der auch die deutschen Klimapäpste und Multifunktionäre Schellnhuber und Rahmstorf tätig waren, beriet man sich per email, wie man die Statistik „tricksen“ könne, damit der prognostizierte, steile Temperaturanstieg nicht in Frage gestellt werden musste, schliesslich hing die weltweite staatliche Alimentierung von der Bedrohung durch anthropogenes CO2 ab. Dummerweise wurden die Mails gehackt und die Affäre ging in die Geschichte als „KlimaGate“ ein, konnte jedoch die verhängnisvolle Entwicklung nicht aufhalten. Zu weit war die Angstmache gediehen und schon zu verbreitet war der Glauben an den drohenden Weltuntergang. Die „Klimakatastrophe“ führte die Rangliste der Weltängste knapp vor dem islamistischen Terror an, ein beeindruckendes Exempel von Medienmacht. 

Die „Dekarbonisierung“ der Welt wurde zum wichtigsten Ziel vieler Regierungen erklärt, etwas, würde man es wörtlich nehmen, das Ende allen Lebens bedeuten würde. Die Gärtner blasen CO2 in ihre Treibhäuser, damit ihre Pflanzen besser wachsen, die NASA stellt pro Jahr eine wachsende Begrünung der Erde fest, und wir sollen nur stilles Wasser trinken, um die Welt zu retten? Geht’s noch? 

Man will es einfach nicht wahr haben, dass Wissenschaft weltweit so korrumpierbar sein kann, zumindest, wenn nicht die üblichen Verdächtigen dahinter stecken. Bei diesem Thema kann man zu keinem absolut sicheren Urteil kommen, doch gibt es heutzutage bessere Informationsmöglichkeiten als BILD, Süddeutsche und Tagesschau. Auch muss man seinen gesunden Menschenverstand einsetzen, Lebenserfahrung und Menschenkenntnis bemühen, um zu einer Meinung zu gelangen, die nicht zwangsläufig der im Mainstream vertretenen entspricht, denn Wissenschaft ist nicht von Mehrheitsverhältnissen abhängig, sonst wäre die Erde noch eine Scheibe und die Sonne würde um sie kreisen. Auch sollten nicht, wie dies „Klimapäpste“ und Wissenschaftspopulisten ständig tun, kritische Einwände als Häresie verdammt werden. Päpste sind nicht unbedingt Koryphäen der Wissenschaft. Auch wenn das IPCC mit päpstlichem Unfehlbarkeitsanspruch insistiert, die Debatte sei zu Ende: sie findet, obwohl weitgehend totgeschwiegen, weltweit seit vielen Jahren statt und erfuhr bei uns nur deshalb mediale Aufmerksamkeit, weil der Abmahnverein „Umwelt(!)hilfe“ beim NO2 überzogen hatte: Die Bürger begannen zu merken, dass politische Korrektheit teure Konsequenzen für sie haben kann. Und zum Kummer unserer Klimaalarmisten hat ihnen jetzt eine Pandemie die Schau gestohlen, was jedoch eine höchst interessante Nebenwirkung hat: Medien, die brav nachgeplappert hatten, dass die Klimadebatte beendet sei, weil es keinen Zweifel an der Ursache der Klimaveränderung gäbe und jeder, der das nicht akzeptiert, ein mindestens moralisch zu verurteilender Leugner sei, sie betonen plötzlich, dass Wissenschaft Zweifel zulassen müsse. Ach ja, woher kommt die plötzliche Einsicht?

Ganz einfach: In der Virologie und in der Epidemiologie widerlegen sich falsche Hypothesen innerhalb von Monaten oder gar Wochen und überfordern nicht das Gedächtnis des Normalbürgers. Deshalb sind auch angesagte Wissenschaftler vorsichtiger als beim Klima, dessen Fehlprognosen sich erst in Jahrzehnten erweisen, wenn die Verantwortlichen längst in Rente sind. Es ist verständlich, dass manche von ihnen dann zu einer kritischeren Sicht zurück finden, weil es ihre Karriere nicht mehr gefährdet.

Es gibt einen weiteren Grund, warum es schwer fällt, offen eine kritische Haltung zur anthropogenen Klimakatastrophe zu vertreten: Man wird nicht nur beschuldigt, der Welt die Rettung zu versagen und die Zukunft von Kindern und Kindeskindern auf’s Spiel zu setzen, gern von Leuten, die ihren so schutzbedürftigen Nachwuchs stolz im dichten Stadtverkehr im instabilen Fahrradanhänger direkt am Auspuff schnüffeln lassen und einem erheblichen Unfallrisiko aussetzen, nein, man muss sich auch rechtfertigen, weil diese Meinung auch von mediokren Gestalten vertreten wird. Am deutlichsten ist das in den USA zu verfolgen, wo Alarmisten am linken Flügel der Demokraten zu finden sind, zu denen auch der mit Klimapopulismus und Emissionszertifikaten immens reich werdende Al Gore gehört, Friedensnobelpreisträger und ehemals demokratischer Präsidentschaftskandidat. Das führt zwangsläufig dazu, dass die meisten Republikaner auf der Gegenseite zu finden sind, wohin sie es wegen ihrer Nähe zum militärisch-industriellen Komplex sowieso nicht weit haben, weil dieser natürlich wirtschaftliche Interessen an der Verhinderung steigender Energiekosten hat. Aber muss man seine kritische Meinung deshalb ändern, weil auch Negativfiguren wie Trump, Putin und Höcke diese aus politischen oder nur wahltaktischen Erwägungen teilen?

Solange auf dieser Ebene gestritten wird, besteht keine Chance, das Notwendige zu tun und das Überflüssige zu lassen. Dahin müssen wir aber kommen, weil schon für uns Erwachsene viel davon abhängt, noch mehr für kommende Generationen, die mit den gigantischen Folgekosten der Energiewende leben müssen, nachdem preiswerte und effiziente Energiegewinnung verboten sein wird.

Es geht nicht darum, ob die Temperatur vielleicht in den nächsten hundert Jahren um 0,9 oder 1,6 Grad ansteigt oder ob der erwartete nächste Kältezyklus die Temperatur wieder um ein Grad absinken lässt, was für die Menschheit deutlich unangenehmer wäre, wie ein Blick auf die Notzeiten des Mittelalters zeigt. (Wolfgang Behringer: Kulturgeschichte des Klimas)

Die Unsummen weltweit, die für „Klimaforschung“ und die daraus resultierende Energiewende aufgebracht werden, müssen wirksamer zur weiteren Eindämmung realer Umweltbelastungen angelegt werden, wie das mit dem Dreck und dem Gestank der Vergangenheit schon sehr erfolgreich begonnen wurde. Die statistische Lebenserwartung ist bei uns seit 1960 um 11, in der Welt um 17 Jahre gestiegen. Die Älteren wissen, im Gegensatz zu den hüpfenden Teenies aus eigener Anschauung, um wieviel sauberer unsere Umwelt in den letzten 50 Jahren geworden ist, durchaus auch ein Verdienst der Grünen, denen aber die Luft ausgeht, wenn sie keine neuen Bedrohungsszenarien schaffen.
Die Milliarden werden für die wahre Herausforderung der Zukunft benötigt: Das Bevölkerungswachstum in den armen Teilen dieser Welt muss begrenzt werden, was auf Dauer nicht durch Erhöhung der Energiekosten, die sich nur entwickelte Länder leisten können, sondern nur durch Verbesserung ihrer Lebensbedingungen erreicht werden kann. 

Gelingt uns das nicht, werden uns all die hundert Millionen Armutsmigranten die Türen eintreten, die nicht auf ihrer Völkerwanderung in der Wüste verdurstet oder in den Meeren ertrunken sind, und die kommen nicht, weil es ihnen zu warm ist, denen ist es bei uns meist zu kalt. Das Jahr 2015 war nur ein kleiner Vorgeschmack.

Schon das absehbare Ende unserer Hochkonjunktur hätte es uns nicht weiterhin gestattet, in nationalen Alleingängen immer die teuersten Lösungen zu suchen, nur weil wir politogenen Hypothesen aufgesessen sind. Corona ist nur der Turbolader für diesen Niedergang. Wer glaubt, die Volatilität unserer Parteienlandschaft sei bereits ausgereizt, sollte sich ein wenig mit unserer Geschichte befassen.

Und hat schon mal jemand darüber nachgedacht, warum die Chinesen auf den Klimakonferenzen begeistert zustimmen, dass wir im Jahr 2050 kein CO2 mehr emittieren dürfen? Sie selbst nehmen (relativ saubere) Kohlekraftwerke und Atomreaktoren in Serie in Betrieb und werden damit wegen niedriger Energiekosten absolut konkurrenzlos. Den Chinesen gehört die Zukunft, das weiß jeder, der bis Zweimilliarden zählen kann, aber müssen wir das beschleunigen, nur weil wir endlich einmal zu den Guten gehören möchten? Dabei sind wir nur die Gutmeinenden.

Vielleicht ist unsere (westliche) Welt wirklich nicht mehr zu retten, doch nicht wegen ausbleibender Dekarbonisierung, sondern wegen einer pandemischen „Derationalisierung“.




Was macht die Politik, wenn sich herausstellt, der Klimawandel ist nicht „menschgemacht“ ?

Zuvor aber einige Vorbemerkungen. Die alten Griechen sind für uns in vielen Dingen immer noch ein Vorbild, auch wenn die athenische Demokratie sich von der unsrigen sehr unterschieden hatte – wählen durften damals nur männliche Bürger, die über 30 Jahre alt waren, sie mussten aus Familien reinen athenischen Blutes stammen, es gab Sklaven, die Frauen hatten wenig oder nichts zu sagen usw., usw. Sie waren sehr religiös, und die Götter hatten das Sagen (siehe z.B. die Tragödien, wie Antigoneund andere). So möchte ich folgendes Vorkommnis erwähnen: Im 6. Jahrhundert vor Christus standen sich im westlichen Kleinasien zwei Heere der Lyder und Meder gegenüber, bereit zum blutigen Kampf, als plötzlich eine totale Sonnenfinsternis eintrat. Die Soldaten waren derart perplex, dass sie die Kampfhandlungen einstellten und nach Hause zurückgingen. Natürlich wussten sie nicht, dass Thales von Milet, diese Finsternis vorausgesagt hatte (für den 28. Mai 585 v.Chr., siehe H.D.F. Kitto, The Greeks, 1957)! Welch ein Wissenschaftler!

Stellen wir uns vor, bei der kommenden Klimakonferenz im Dezember in Madrid würde ein Wetter herrschen, wie es gerade Anfang November 2019 in Spanien bereits der Fall war: Schnee und Glatteis bei Kälte – dabei schonein LKW-Unfall mit einem Toten! Würden die dann vor Schreck von ihrem Vorhaben ablassen und in ihre warmen Länder zurückfahren?Wahrscheinlich wird dann aber wieder mildes Wetter herrschen.

Nun zu meiner Bitte:

Wir haben genug gelesen und gehört, dass das anthropogene Kohlendioxid mit dem Klima wenig zu tun hat. Vielleicht wird auch in nicht zu ferner Zukunft unsere Regierung zu dieser Erkenntnis gekommen sein (??). Wie sollte dann die Politik geändert werden, um die Energiegewinnung auf die richtigen Grundlagen zu stellen? Welche Gesetze müssten abgeschafft werden, wie ist mit den betroffenen Unternehmen zu verfahren, die auf die alten Verhältnisse vertraut haben? Einfach enteignen?? Solches hat unsere Regierung bisher zwar schon mehrfach gemacht (z.B. mit Kernkraftwerken), aber das wäre sicherlich nicht der richtige Weg.

Ich bin kein Politiker und würde mich freuen, wenn dieses Problem von Fachleuten auch einmal durchdacht und erläutert würde, und nicht nur immer von dem haltlosen Gerede des Einflusses der Treibhausgase zu hören wäre. Ich erwarte interessante Diskussionsbeiträge!




Gau im Illusionsreaktor (3) – den Wahnsinn anschaulich machen

Ich will hier keine wissenschaftliche Abhandlung schreiben, davon gibt es bereits genug. Ich will versuchen, mit einigen einfachen Vergleichen den Energiewende-Unfug auch denen verständlich zu machen, die sonst nichts mit Physik am Hut haben. Und ja, natürlich hinken meine Vergleiche. Ich werde trotzdem versuchen, mal eben kurz zu erklären, wie das Stromnetz funktioniert, was Energiedichte ist und was die deutsche CO2-Reduzierung zur Weltrettung beitragen kann – deshalb ist es ein langer Artikel geworden.

Fangen wir damit an, ob das Ziel der Deutschen Energiewende, den CO2-Ausstoss in Deutschland zur Rettung des Klimas um irgendeine Prozentzahl – seien es 60 oder gar 96 Prozent – zu senken, überhaupt Sinn macht. Kann das vergleichsweise kleine Deutschland nennenswert zur weltweiten Klimarettung beitragen?

Der Eiffelturm und ein Blatt Papier

Die Atmosphäre besteht zu 78 Prozent aus Stickstoff und zu 21 Prozent aus Sauerstoff – das sind 99 Prozent. Argon, Dämpfe und Spurengase machen 0,93 Prozent aus. Jetzt sind wir sozusagen beim DDR-Wahlergebnis: 99,93 Prozent, immer noch ohne CO2.

Video von Hannes Stein zu dem Verhältnissen des Spurengases CO2 zur Masse der anderen Bestandteile der Atmosphäre. Um jedem Hinweis auf die Wirkung von Giften in geringsten Mengen vorab zu begegnen. CO2 ist chemisch fast völlig inaktiv, und physikalisch auch nur sehr selektiv (2 schmale IR Banden) wirksam. Ein möglicher Giftvergleich führt als bewusst in die Irre.

Nur 4.000 von 10 Millionen Molekülen in der Atmosphäre sind CO2, das sind 0,04 Prozent. Von den 4.000 CO2-Molekülen sind 120 menschengemacht. Von diesen 120 menschengemachten CO2-Molekülen stammen drei (3) aus Deutschland, das sind 0,00003 Prozent der Atmosphäre. Drei CO2-Gasmoleküle von 10 Millionen Gasmolekülen in der Atmosphäre sind Gasmoleküle aus Deutschland. Der deutsche Beitrag zum weltweiten CO2 ist so viel, wie ein Blatt Papier im Vergleich zum Eiffelturm.

Um sich das bildlich vorstellen zu können, machen wir mal einen Höhenvergleich daraus: Wenn die Erdatmosphäre so hoch wie der Eiffelturm (324 m) wäre, dann wäre

  • Stickstoff etwa 253 m hoch, so wie der Messeturm in Frankfurt.
  • Sauerstoff wäre 68 m hoch, so etwa wie die Thomaskirche in Leipzig.
  • Argon und die Spurengase wären 3 m hoch, wie das Goethe-/Schiller-Denkmal in Weimar.
  • CO2 wäre so hoch wie ein Kugelschreiber, etwa 13 cm.
  • Und der deutsche Anteil am CO2 wäre so hoch wie ein Blatt Papier, nämlich 0,1 mm.

(Danke an die Ersteller dieses sehenswerten Videos)

Deutschland will eine gigantische energetische Transformation einleiten, die das gesamte Leben der Gesellschaft umkrempelt und möglicherweise zur De-Industrialisieung führt: wegen 0,00003 Prozent CO2? Die Welt wird jedenfalls auch dann nicht gerettet werden, wenn Deutschland sich samt seiner Bevölkerung aus unergründlichen Gründen plötzlich in CO2-freie Luft auflösen würde.

Wie funktioniert ein Stromnetz?

Wenn Deutschland dennoch eine Dekarbonisierung der Stromerzeugung versuchen will – ist es dann technisch möglich, die Versorgungssicherheit ohne großtechnische Speicher zu gewährleisten?

Waren Sie, lieber Leser, schon einmal in einem alten Fabrikmuseum? Da gibt es eine große Welle mit vielen Riementreibrädern unter der Decke – so lang wie die ganze Werkhalle. Diese Welle dreht sich mit konstanter Drehzahl, angetrieben von einer Dampfmaschine über einen Riementrieb auf der einen Seite. Diese Welle versinnbildlicht das Stromnetz. Das Netz stellt physikalisch eine starre Welle dar, die sich mit 50 Umdrehungen pro Sekunde im ganzen Land – von München bis Hamburg – überall gleich dreht. Die Stromnetzwelle wird von tausenden „Dampfmaschinen“ – den Kraftwerken – angetrieben, und Millionen Verbraucher können, ohne zu fragen, beliebig Verbraucher zuschalten.

In unserem Museum stehen unter der Welle in Reih und Glied die Werkzeugmaschinen. Das sind die Verbraucher. Jeder Arbeiter in der Halle kann jetzt bei Bedarf den Treibriemen seiner Maschine auf die sich drehende Welle werfen (daher kommt der Ausdruck: „den Riemen auf die Orgel werfen“) und somit Last abnehmen – also in unserem Sinne Strom verbrauchen. Rein physikalisch sinkt jetzt durch die neue Belastung die Drehzahl der Welle. (Etwa wie bei einem Auto, das plötzlich den Berg hoch muss). Die Dampfmaschine „gibt etwas mehr Gas“, der Fliehkraftregler öffnet die Dampfzufuhr und hält die Drehzahl konstant.

Wenn jetzt viele Arbeiter gleichzeitig den Riemen auf die Orgel werfen, dann MUSS die Dampfmaschine stark genug sein – und zwar sekundengenau – um die Drehzahl konstant zu halten, sonst dreht sich die Welle durch die Überlast immer langsamer. (Das ist wie beim Auto: Wenn der Motor nicht genug Leistungsreserve für den Berg hat, geht die Drehzahl runter und der Motor wird eventuell „abgewürgt“).

Wie man das Netz „abwürgen“ kann und was dann passiert

Bei unserem Stromnetz darf sich die Welle aber nur minimal langsamer als 50-mal pro Sekunde drehen, schon bei unter 49 Umdrehungen pro Sekunde fallen ganze Teile des Netzes aus, bei 47,5 U/sec wird es „abgewürgt“ – die Kraftwerke fallen aus, es kommt zum Blackout.

Das System muss so ausgelegt werden, dass sich die Drehzahl unserer „Netzwelle“ weder nach oben oder nach unten ändert, sonst bricht das Netz zusammen, und es gibt einen Blackout. Beim Blackout fällt die Dampfmaschine aus, die Welle bleibt stehen und nichts geht mehr. Die Netzbetreiber können ein Lied davon singen, was bei Halbzeitpausen von populären Fußballspielen im Netz passiert, wenn Millionen von Zuschauern plötzlich in Klo oder Küche Licht anmachen und Kaffeekessel oder Bratpfanne anwerfen.

Das bisherige Stromnetz war für solche Belastungsschwankungen ausgelegt. Große Kraftwerke konnten wetterunabhängig Tag und Nacht Grundlast liefern und die Welle konstant drehen. Die Belastungsschwankungen wurden durch Mittel- und Spitzenlastkraftwerke vom Netzbetreiber sauber ausgeregelt, die Netzwelle drehte sich konstant mit 50 Umdrehungen pro Sekunde, egal was die Kunden machten.

Wenn Kunden von launischen Stromquellen abhängig werden

Deutschland hatte eine der zuverlässigsten Stromversorgungen der Welt und Stromausfälle waren unbekannt – der Strom kam in Deutschland seit mehr als 50 Jahren aus der Steckdose. Durch die Energiewende wird nun die ganze Funktionalität des Netzes umgebaut. Das Netz muss jetzt in die Lage versetzt werden, den Strom von abertausenden kleinen Stromquellen wie Windräder und Solardächern „einzusammeln“ und dann wieder an Millionen Kunden zu verteilen und dabei immer die 50 Umdrehungen pro Sekunde einzuhalten. Die „erneuerbaren“ Stromquellen sind dazu noch wetter- und tageszeitabhängig. Jetzt machen also nicht nur die Kunden im Stromnetz, was sie wollen, sondern auch noch die Stromerzeuger. Wo früher fünfmal im Jahr eingegriffen werden musste, sind es heute tausende Male.

Mit jedem Windrad, was ans Netz geht, wird dessen konstante Drehzahlregelung des Stroms schwieriger. Mit jedem Großkraftwerk, das vom Netz geht, wird die Unsicherheit der Versorgung größer. Bei Flaute oder Dunkelheit reicht die Erzeugung nicht mehr und die Drehzahl geht runter. Ohne Großkraftwerke könnten nur noch die Nachbarn, die Strom noch mit Kernkraft oder Kohle herstellen, die Versorgungslücken ausgleichen. Anders wäre es, wenn es großtechnische Stromspeicher gäbe, was mitnichten der Fall ist. Die einzige Möglichkeit: Der Strom muss für die Verbraucher rationiert werden, anders geht es nicht. Wer etwas anderes behauptet, hat in Physik nicht aufgepasst oder schwindelt.

Der gern gepflegte Mythos der Energiewende: „Irgendwo ist immer Wind“ ist ungefähr so wahr, wie der Slogan „Wind und Sonne schicken keine Rechnung“. Eine umfassende Auswertung der Wetterdaten über viele Jahre durch die VGB (Vereinigung der Grosskesselbetreiber) ergab, dass es durchaus und nicht selten europaweite Dunkelflauten gibt (hier und hier, beide Studien können komplett heruntergeladen werden).

Für eine der nicht seltenen zweiwöchigen Dunkelflauten würde man zur Stromversorgung Deutschlands 21 Terawattstunden Speicherkapazität benötigen. Es sind aber nur 0,04 Terawattstunden vorhanden. Das sind die 36 deutschen Pumpspeicherwerke – alle anderen Speicher tragen gar nicht messbar bei. Um also die zweiwöchige Dunkelflaute zu beherrschen, benötigt man zusätzlich 17.500 Pumpspeicherwerke der gängigen Größe, die es nicht gibt und die man auch schon auf Grund geologischer Gegebenheiten in Deutschland nicht bauen kann.

Schweinshaxe oder Gemüsebrühe – was stillt den Hunger?

Die „erneuerbaren“ Energien haben neben ihrer Unzuverlässigkeit noch ein weiters schwerwiegendes Problem. Sie haben eine niedrige „Energiedichte“. Was ist das nun wieder? Das lässt sich am besten am Vergleich mit gutem Essen festmachen.

Die mittelalterlichen Energiequellen Sonne und Wind haben eine extrem niedrige Energiedichte. Es braucht riesige Geräte oder Flächen, um damit wenig Strom erzeugen zu können. Das ist vergleichbar mit einer Gemüsebrühe ohne Gemüse – man muss die Brühe literweise löffeln und wird nicht satt. Deshalb waren die Menschen im Mittelalter im wahrsten Sinne des Wortes energiehungrig. Auch die biologischen Energieträger Holz und Energiepflanzen haben eine niedrige Energiedichte – zu vergleichen mit einer dünnen Gemüsesuppe, die nicht vorhält. Wegen der niedrigen Energiedichte braucht man für die Versorgung von Bioreaktoren so riesige Anbauflächen.

Die fossilen Energieträger Öl und Kohle, auch Erdgas unter Druck, haben eine recht gute Energiedichte, vergleichbar mit einer reichhaltigen Erbsensuppe mit Speck und Würstel. Man wird satt und es hält vor. Mit einem Tank Diesel können Autos tausend Kilometer fahren.

Die höchste bekannte Energiedichte hat die Kernenergie. Das ist wie Grillhaxe mit Buttercremetorte und Schlagobers obendrauf. Die Energiedichte von Uran ist extrem hoch. Die Spaltung von 1 kg Uran setzt ca. 24.000 Megawattstunden = 24 Millionen Kilowattstunden Wärme frei – gleich viel wie die Verbrennung von ca. 3.000 Tonnen Steinkohle.

Die Energiedichte der „Erneuerbaren“ lässt sich kaum noch verbessern, sie ist physikalisch begrenzt. Selbst in der Sahara um die Mittagszeit kommt nur eine bestimmte Menge Sonnenlicht pro Quadratmeter an. Da hilft auch der revolutionärste Kollektor nichts, mehr als ankommt, kann nicht herauskommen – sonst wäre es ein Perpetuum mobile. Im gängigen Szenario der Bundesregierung erfordert allein die in der Planung „onshore“ angesetzte Windenergie im Mittel – über Stadt und Land verteilt – alle 2.5 Kilometer im Raster ein Windrad. Für die Sonnenenergie sind zusätzlich Solarzellen mit einer Zellenfläche von mehr als tausend Quadratkilometern erforderlich. Dies, obwohl alle Vorteile der „Sektorkopplung“ (Kraft-Wärmekopplung, Wärmepumpen und Speicher usw.) in die Schönrechnung schon einbezogen sind. Wie realistisch so etwas ist, mag jeder selbst beurteilen.

Immer neue Wunderwaffen werden angekündigt

Merkel fordert nun eine „nationale Kraftanstrengung“ zur Bewältigung der „Riesenaufgabe des Kohleausstiegs“. Eifrigst strengen sich die Medien an und künden, im Wochentakt und ohne rot zu werden, von immer neuen Energiewendewunderwaffen, von der Schusterkugel bis zum Raschelkraftwerk.

Ein paar Beispiele für Hoffnungsträger der Energiewende:

Da wäre die Kernfusion. Nur, da gibt es die „Haferburgsche Fusionskonstante“. Die besagt, dass es noch genau 50 Jahre bis zur Industriereife dieser Technologie dauert – unabhängig vom Zeitpunkt der Betrachtung (Ironie aus). Und ich möchte sehen, was die Grünen dazu sagen, wenn Deutschland den Bau des ersten großen Kernfusionsreaktors bei Stuttgart plant.

Oder – es klingt wunderbar: Aus überschüssigem Windstrom Wasserstoff erzeugen, der zum Beispiel in Brennstoffzellen eingesetzt werden kann. Oder gar in einem weiteren Schritt, der Methanisierung, Gas erzeugen, das gleichzeitig einen riesigen Speicher darstellen kann, wenn wir einmal eine Dunkel-Flaute über zwei Wochen haben. Dieses Gas dann wieder zu verbrennen („Rückverstromung“) ohne erneuten CO2-Ausstoß – das sind die großen Pläne. Auch künstliche Kraftstoffe mit hoher Energiedichte letztlich aus Ökostrom herzustellen, wäre eine tolle Idee. Brecht sagt dazu:

„Ja, mach nur einen Plan!
Sei nur ein großes Licht!
Und mach dann noch ‚nen zweiten Plan
Gehn tun sie beide nicht.“ 

Ich habe ein Problem mit Verfahren mit extrem niedrigem Wirkungsgrad, wie bei der Elektrolyse, der Methanisierung oder gar der „Rückverstromung“. Wirkungsgrade der Umwandlungsketten multiplizieren sich nun einmal und wenn am Ende 0,25 herauskommt, kann man das als Ingenieur nicht gut finden – weil es nicht bezahlbar ist. Eine Kilowattstunde kostet dann beim Kunden mehr als einen Euro statt 30 Cent. Und ich habe ein Problem damit, dass der Wasserstofftank eines Autos 300 Bar aushalten oder auf minus 250 Grad Celsius gekühlt werden muss, um auf akzeptable Reichweiten zu kommen.

Neckarsonne – der größte Mogelantrieb der Welt

Mal eine kleine Anekdote, wie Sie mit Halbwahrheiten bei der Energiewende veräppelt werden: Haben Sie schon mal von dem Projekt des „Heidelberger Solarschiffes Neckarsonne“ gehört?  Die Medien jubeln: „Der weltweit größte Solarkatamaran auf dem Neckar. Angetrieben von der Kraft der Sonne gleitet er bei 50-minütigen Rundfahrten über den Fluss. In den zwei Bistrotheken auf der „Neckarsonne“ gibt es Speisen und Getränke in reichlicher Auswahl. Das Schiff kann auch für besonderes Anlässe, wie Firmen- oder private Feiern, gemietet werden“.

Nun rechnen wir mal nach: Ein Haarfön oder ein Tauchsieder haben typisch 2.000 Watt (2 kW) Leistungsaufnahme. Das Heidelberger „Solarschiff Neckarsonne“ benötigt bei voller Fahrt 54 kW. Um die zu erzeugen, verfügt es über ca. 20 Quadratmeter Solarzellen, die mit schrägem Lichteinfall bestenfalls 1 kW beisteuern. Das reicht nicht für einen Haarfön und kaum für die Bordküche. Das Solarschiff gleitet also komplett mit Energie aus dem öffentlichen Stromnetz für die Ladung seiner Batterien über den Fluss – 50 Minuten lang. Dann muss es wieder an die Steckdose.

Zum Glück geht es dem Smart-Grid wie dem BER

Das Zauberwort der Energiewender heißt „Lastmanagement mit dem Smart-Grid“. Frei übersetzt heißt das: Strom gibt es eben nur dann, wenn der Wind weht und die Sonne scheint. Oder es gibt Strom auf Marken.

Zum Glück geht es dem Smart-Grid wie dem BER, es funktioniert nicht. Sollte es eines Tages wirklich mal funktionieren, gäbe es Stromtarife je nach Wind und Sonne. Ihr Smartmeter-Zähler zu Hause würde entscheiden, wann ihr Fernseher oder Geschirrspüler läuft oder das Elektroauto geladen wird. Ich überlasse es Ihrer Fantasie, was das für die Verbraucher bedeutet. Nur eines ist sicher – beim Lastmanagement werden Einige gleicher sein als die anderen Gleichen. Für die Industrie ist das teilweise heute schon der Fall, Großverbraucher werden bei Bedarfslücken abgeschaltet – und müssen vom Steuerzahler dafür üppig entschädigt werden. Werden künftig bei Stromabschaltungen zu Hause dann die Steuerzahler vom Steuerzahler entschädigt?

Die Deutsche Energiewende leidet unter einem nicht korrigierbaren Konstruktionsfehler: Ohne eine bezahlbare großtechnische Speichertechnologie ist die stabile Versorgung eines Industriestaates mit Elektroenergie durch Wind- und Solar nicht zu gewährleisten. Diese Speichertechnologie ist noch nicht erfunden. Ohne eine bezahlbare, zuverlässige und großindustriell nutzbare Speichertechnologie muss die Energiewende scheitern. Es sollte uns zu denken geben, dass kein einziges Land der Welt den deutschen Vorreitern folgt – so werden aus Vorreitern schnell vom Klimawahn gepackte Geisterreiter. Ein Wahn, wenn er die Masse erfasst, entfaltet womöglich größere Zerstörungskräfte als eine Atombombe.

Im nächsten Artikel befasse ich mich mit dem wirtschaftlichen Aspekt der Energiewende.

Der Beitrag erschien zuerst bei ACHGUT hier

 




Staatliche Raubritter: Steuerwucher unter dem Deckmantel des Klimaschutzes

Seit geraumer Zeit wird bereits der Regen in Deutschland besteuert. Die „Niederschlagswassergebühr“ ist zwar offiziell keine Steuer, erfüllt aber genau diesen Zweck: Für das auf den Boden fallende Regenwasser können Kommunen Geld eintreiben, ohne dass der Abgabe irgendwelche Kosten gegenüberstehen. Künftig wird also auch die Luft besteuert, und diesmal ist die Politik zumindest so ehrlich, das Kind beim Namen zu nennen. Es bedarf keiner Verschleierungstaktik mehr, nachdem Greta & Co. gemeinsam mit dem Pressekombinat die Bürger mürbe gemacht haben und alle Abweichler zum Abschuss freigegeben worden sind. Das beschlossene Maßnahmenbündel kommt hochtrabend als „Klimaschutzpaket“ daher. Bei genauer Betrachtung schützt es aber nichts und niemanden. Im Gegenteil: Der mehr als 54 Milliarden Euro teure Aktionismus voll unkoordinierter Einzelmaßnahmen wird vielen Menschen, die jetzt schon jeden Cent zweimal umdrehen müssen, das Leben noch schwerer machen. Dass es albern ist, die Umwelt durch eine deutsche CO2-Steuer retten zu wollen, ist ohnehin eine Binsenweisheit. Es geht offenbar in erster Linie darum, dem Staat zu noch mehr Geld zu verhelfen, um die irre Politik des zu Ende gehenden Jahrzehnts auch in den kommenden Jahren finanzieren zu können. Der akribisch geschürte und minutiös inszenierte Umwelthype kommt da als Rechtfertigung wie gerufen.

Die für Millionen von Pendlern wichtigste Form der Mobilität wird zerstört, bevor der öffentliche Nahverkehr realistische Umsteigeperspektiven bietet

Es ist bezeichnend, dass die Greentology-Sekte trotz der angekündigten Radikalmaßnahmen aufjault. Ihr geht der grüne Extremismus der Großen Koalition nicht weit genug. Dass die Steuer auf Kraftstoffe nach den jetzt vorgelegten Planungen bis 2026 um insgesamt 18 Cent pro Liter steigen soll, während gleichzeitig eine spürbare Anhebung der Kfz-Steuer für Fahrzeuge mit höherem CO2-Ausstoß geplant ist, empfinden die „Fridays for Future“-Soldaten als „Schlag ins Gesicht“. Landauf, landab, kündigen führende Vertreter der Grünen bereits an, Teile des Pakets im Bundesrat zu blockieren, um deutliche Verschärfungen und Verteuerungen zu erzwingen. Ihnen reicht es nicht, dass das Eckpunktepapier die Verabredung enthält, die Wirksamkeit der Maßnahmen jährlich zu überprüfen, um ein „Nachsteuern“ zu ermöglichen. Es gehört wenig Phantasie dazu, sich vorzustellen, dass daraus ein „Nachbesteuern“ werden könnte. Ohnehin wird eine Bundesregierung, in der die Grünen ab 2021 vermutlich das Sagen haben werden, als erste Amtshandlung radikal „nachbessern“. Dann dürfte es den Autofahrern erst richtig an den Kragen gehen. Und ähnlich wie beim Abschalten der Kernkraftwerke ohne ausreichende Alternativen für die zuverlässige Stromerzeugung, wird man die für Millionen von Pendlern wichtigste Form der Mobilität zerstören, bevor der öffentliche Nahverkehr außerhalb urbaner Grünenhochburgen annähernd realistische Umsteigeperspektiven bietet. A propos Strom: Die Bundesregierung verspricht eine sinkende EEG-Umlage. Doch die Beruhigungspille schmeckt nur, wenn man ausblendet, dass im Gegenzug die Netzentgelte aufgrund der Offshore-Netzumlage ansteigen dürften. Überdies zeigt sich schon jetzt, dass die CO2-Bepreisung den Strom immer weiter verteuert.

Wollte die Berufspolitik tatsächlich etwas gegen den Klimawandel tun, würde sie weniger fliegen und ihre hochmotorisierte Fahrzeugflotte abschaffen

Von sinkenden Strompreisen braucht also auch nach der Ankündigung der Bundesregierung niemand zu träumen. Deutschland liegt diesbezüglich europaweit an der Spitze. Es ist da ein schwacher Trost, dass Bahnfahren günstiger werden soll, weil künftig der verringerte Mehrwertsteuersatz gilt. Letztlich erkaufen sich die Bürger den vermeintlichen Preisrückgang nämlich damit, dass die Bundesregierung das hochdefizitäre Staatsunternehmen bis 2030 mit Eigenkapitalspritzen von einer Milliarde Euro pro Jahr über Wasser halten will. Und natürlich wird die Bahn ihre Preise auch weiterhin kräftig anheben. Auf der Habenseite für die Bürger verbuchen die Koalitionäre die Erhöhung der Pendlerpauschale. Sie soll ab 2021, also ein Jahr später als die Masse der Verteuerungen, auf 35 Cent je Kilometer steigen. Unterm Strich bleibt das „Klimaschutzpaket“ teurer Unfug. Wollte die Berufspolitik tatsächlich etwas gegen den Klimawandel tun, der sich seit Abermillionen Jahren vollzieht, mal beiseitegelassen, wie sinnvoll derlei Aktivitäten überhaupt sind, wäre durch die Reduzierung der vielen eigenen Flugreisen, die Zusammenlegung zweier Regierungsstandorte und den damit verbundenen Wegfall zigtausender Transportvorgänge sowie die weitgehende Abschaffung der hochmotorisierten Fahrzeugflotte schon viel erreicht. Ganz nebenbei würde die Politkaste wichtige Erfahrungen sammeln, wenn sie die von ihr verordnete Willkommenskultur regelmäßig selbst am Bahnsteig praktizieren müsste und ungefilterte Eindrücke aus der nächtlichen S-Bahn-Fahrt gewinnen würde. Es könnte auch helfen, der Berufspolitik ihre üppigen Einkünfte zusammenzustreichen, damit sie sieht, wie spannend der Wettlauf zwischen Monatsende und Kontoguthaben sein kann. Der Klimaspuk wäre wohl schnell vorbei.

Seine Thesen hat der Autor in seinem Buch Chronik des Untergangs- Ist es für uns wirklich erst 5 vor 12? ausführlich dargelegt.

Mit freundlicher Genehmigung des Autors.

Dieser Beitrag erschien zuerst auf Ramin Peymanis Liberale Warte und der Achse des Guten.

Ramin Peymani ist Wirtschaftsiunformatiker und hat für die Citibank, Goldman Sachs und für den Deutschen Fußballbund gearbeitet. Er veröffentlicht Artikel bei der Achse des Guten, TheEuropean, dem Online-Magazin Novo und eigentümlich frei. Ramin Peymani ist FDP-Mitglied. Er hat mehrere Parteifunktionen inne und ist Kreistagsabgeordneter im Main-Taunus-Kreis. Er ist Mitglied der Friedrich August von Hayek-Gesellschaft




Aufruf zur Besonnenheit: Keine CO2-Steuer – Samstage für Vernunft!

Keine CO2-Steuer!

von Rüdiger Rauls und Egon Heinz

Die Diskussion um den Klimawandel erhitzt die Gemüter. Dabei bleibt die Sachlichkeit oft auf der Strecke. Greta Thunberg und ihre Anhänger wollen uns nach ihren eigenen Worten „in Panik versetzen“. Nun ist aber Panik ein schlechter Berater, wenn Maßnahmen zum Schutz der Umwelt beschlossen werden, die nicht nur erhebliche Summen verschlingen, sondern vielleicht unnötige Opfer von den Menschen verlangen.

So ist es erst wenige Jahre her, dass Klima-Aktivisten forderten, fossile Treibstoffe durch klimaneutrale aus Pflanzen zu ersetzen. Die Folge waren ein starker Anstieg der Lebensmittelpreise besonders in der Dritten Welt und das Abholzen von Regelwald zum Anlegen von Ölfrucht-Plantagen. Die entstandenen Monokulturen führten zu Artensterben und laugten die Böden aus. Aber davon spricht kein Klima-Schützer mehr und schon gar nicht wollen sie daran heute erinnert werden, welcher Schaden in der Dritten Welt durch vorschnelles Handeln angerichtet wurde.

Der Schutz der Umwelt liegt jedem am Herzen, nicht nur Umwelt-Aktivisten. Deshalb fordern wir von der Politik wohl überlegte und vernünftige Schutzmaßnahmen statt Schnellschüssen, die nur zu Lasten von Umwelt und Bürger gehen.

Denn im September will die Regierung über die „Bepreisung“ von CO2 entscheiden, was nichts anderes ist als ein harmlos klingender Ausdruck für eine CO2-Steuer. Man überlegt also, die Bürger noch weiter zu belasten, nur um diejenigen zu beruhigen, die Panik verbreiten. Über Sinn und Unsinn einer solchen Steuer wird schon gar nicht mehr diskutiert.

Aber was hat es auf sich mit diesem CO2, dessen Anstieg nach den Worten der Umwelt-Aktivisten das Leben auf unserem Planeten bedroht. Aus der Panik, die verbreitet wird, könnte man schließen, dass er einen gewaltigen Anteil an unserer Atemluft ausmacht. In Wirklichkeit beträgt er aber nur 0,04%. Wussten SIE das? Das wissen viele der Klima-Aktivisten selbst nicht, wenn sie darauf angesprochen werden.

Die wenigen, die es wissen, verweisen dann auf den Anstieg der CO2-Emissionen seit dem Beginn der Industrialisierung. Sie schließen daraus, dass dieser Anstieg nur menschengemacht sein könne. (Das soll hier nicht bestritten werden, wenn es denn auf wissenschaftlichen Erkenntnissen beruht statt auf Annahmen und Vermutungen.)

Innerhalb von ca. 200 Jahren stieg demnach der CO2-Anteil der Luft von 0,03% auf heute 0,04%. Das sind 33% in fast 200 Jahren. Das halten Klima-Aktivisten für viel und sehen darin eine Bedrohung. Frage an SIE: „Würden Sie einen Lohnanstieg von 33% in 200 Jahren auch für „viel“ halten?“

Sie sehen: „Viel“ ist ein sehr dehnbarer Begriff und nicht zu trennen von der Sichtweise des Betrachters und seinen Interessen. Denn bei einer Veränderung von 0,03% auf 0,04% innerhalb von 200 Jahren könnte man genau so gut von konstanten Werten sprechen, zumal wenn man bedenkt, dass Temperaturen und die Zusammensetzung der Atmosphäre immer Schwankungen unterlegen haben.

Hinzu kommt, dass die Natur selbst durch die Pflanzen CO2 produziert. Andererseits aber brauchen Pflanzen zu ihrem Wachstum auch CO2. Sie nehmen es in der Photosynthese auf und wandeln es um in Sauerstoff. Ohne CO2 gibt es keine Photosynthese und folglich keine Pflanzen, d. h. es ist lebensnotwendig. Indem die Pflanzen tagsüber CO2 verbrauchen und nachts wieder abgeben, regulieren sie dessen Anteil in der Luft. Das müssten eigentlich auch die Klima-Aktivisten wissen, wenn sie im Biologie-Unterricht aufgepasst haben.

Die wenigen, die diese Fakten kennen, verweisen dann aber auf das so genannte menschengemachte CO2. Was schätzen SIE, wie hoch der Anteil des Menschen an dessen Produktion ist? Die Natur selbst verursacht 96%, der Mensch nur 4%.

Damit beträgt der Anteil des menschengemachten CO2 der Luft 4% von 0,04%. Das sind 0,0016%. Der Anteil Deutschlands daran liegt dann noch einmal bei 3,1%, also etwa 0,00005%. Und dafür sollen wir mit einer CO2-Steuer belastet werden? (Alle hier verwendeten Zahlen sind öffentlich zugänglich, und bezüglich ihrer Richtigkeit bestehen in der Wissenschaft keine Differenzen – anders als beispielsweise in Fragen des Klimawandels.)

Wenn die Tatsachen also so sind, wieso setzt sich dann nicht eine besonnenere Haltung gegenüber dem CO2-Problem und dem gesamten Thema Klimawandel durch?

Erstens kennen viele Menschen diese Zahlen nicht, weil die Diskussion um das Klima nicht bestimmt ist von Sachlichkeit sondern von Stimmungsmache und Manipulation. Dadurch wird ein Klima der Bevormundung und des Vorwurfs in der Gesellschaft geschaffen. Menschen werfen sich gegenseitig klimaschädliches Konsumverhalten vor. Jeder versucht, dem anderen Vorschriften zu machen: Man soll kein Fleisch mehr essen, nicht mehr mit dem Auto fahren, nicht mehr fliegen, Kreuzfahrten meiden, weniger Kleidung kaufen, weniger grillen. All diese Appelle betreffen in erster Linie die Lebensgestaltung und Lebensführung der so genannten kleinen Leute.

Man greift also vonseiten der Klima-Aktivisten nicht die Produzenten an sondern die Konsumenten. Aber diese können ja letztlich nur das kaufen, was die Produzenten anbieten, und was der Geldbeutel hergibt. Man meidet den Konflikt mit den Mächtigen, auch wenn einige Aktivisten vorgeben, gegen das System zu sein. Stattdessen greift man die „kleinen“ Leute an, macht ihnen Vorwürfe und Schuldgefühle. Erhöhte Flugpreise werden es manchem Arbeitnehmer nicht mehr erlauben, mit seiner Familie in Urlaub zu fliegen. Die Flüge der Unternehmensvertreter werden dadurch aber nicht weniger werden. Sie schlagen die Mehrkosten auf die Preise drauf.

Zweitens setzen die Forderungen der Klima-Aktivisten sich nicht wegen der besseren Argumente durch, sondern weil sie öffentlich mehr Druck ausüben. Sie organisieren sich, handeln organisiert und setzen sich mit Demonstrationen und Veranstaltungen für ihre Belange ein. Besonders Fridays for Future (FfF) setzt die Politik unter Druck und treibt die Politiker mit ihren Forderungen vor sich her. Die Regierungsparteien stehen dieser Entwicklung hilflos gegenüber. Statt für Sachlichkeit und Besonnenheit zu sorgen, versuchen sie, die Klima-Aktivisten auf dem Grünstreifen zu überholen mit voreiligen Beschlüssen wie einer CO2-Steuer. Sie haben keinen eigenen Standpunkt zu dem Thema mehr.

Es ist FfF nicht zu verdenken, dass sie sich für ihre Interessen einsetzen. Es ist auch das Vorrecht der Jugend, aus der sich FfF überwiegend zusammensetzt, ungeduldig und fordernd zu sein. So war Jugend immer, wenn auch die Themen andere waren. Es geht um die Abgrenzung von der älteren Generation und die Entwicklung eigener Lebenspläne und Wertvorstellungen.

Aber es ist Recht und Aufgabe der Älteren, zur Besonnenheit zu mahnen, um Schaden abzuwenden, den jugendliches Ungestüm verursachen kann. Deshalb fordern wir, eine sachliche Diskussion zum Thema Klima. Es muss Schluss sein mit der Panikmache, emotionalen Aufheizung und Manipulation der gesellschaftlichen Diskussion. Keine voreiligen Beschlüsse, die zu negativen Auswirkungen für Bürger und Umwelt führen. Deshalb:

Keine CO2-Steuer! Es ist an der Zeit, dass der Panikmache von Fridays for Future die Stimme der Vernunft und Sachlichkeit entgegen gesetzt wird. Dazu sollten die Besonnenen, die Vernünftigen, die Ruhigen sammeln und organisieren, jenigen die bisher sich kaum bemerkbar gemacht haben, nicht gehört wurden, nicht zu Wort kamen.

Solch wichtige Fragen, die die Existenz vieler Menschen betreffen, sollten nicht Jugendlichen überlassen werden, auch wenn sie noch so engagiert sind und sicherlich auch gute Absichten haben. Es sind Fragen, die in die Verantwortung der Politik fallen. Aber diese hat keine Rezepte und keine Antworten. Sie kann selbst die eigenen Wähler nicht mehr überzeugen. Stattdessen holen sie sich Rat und Orientierung bei einer Sechzehnjährigen. Welch ein Armutszeugnis!

Aber wenn die Politik die Interessen der Bevölkerung nicht mehr schützen kann, dann ist die Bevölkerung selbst aufgerufen, ihre Interessen zu formulieren und sich dafür einzusetzen.

Klima-der-Vernunft@web.de oder Klima der Vernunft




Kohlendioxid (CO2) – wärmt es oder wärmt es die Erde nicht?/Teil 1

Der Mensch und das von ihm emittierte CO2 seien Schuld an der seit etwa 170 Jahren gemessenen Erderwärmung, die zufälligerweise auch mit dem Beginn der Industrialisierung zusammenfällt. Zum besseren Verständnis sollte hierzu erwähnt werden, dass sich auf der Erde Kälte- und Wärmeperioden schon immer abgewechselt haben. Wodurch diese Wechselfälle im Erdklima herbeigeführt werden, können die Forscher bislang nur vermuten, und ihre Mutmaßungen sind oft widersprüchlich. So gibt es allein rund fünfzig verschiedene Hypothesen und Theorien, die das periodische Entstehen der Eiszeiten erklären sollen.

Einig sind sich die Wissenschaftler immerhin über einige Faktoren, die das komplexe Klimageschehen bestimmen, wie etwa die

  • Schwankungen der Sonnenaktivität,
  • Unregelmäßigkeiten in der Umlaufbahn des Planeten Erde um die Sonne,
  • Schlingerbewegungen der Erdachse,
  • Strahlenschauer aus den Tiefen des Universums und auch
  • Veränderungen im irdischen Magnetfeld

Es ist also keineswegs überraschend, dass die Temperatur auf der Erde nach dem Ende einer kleinen Eiszeit um 1850 herum ganz normal wieder angestiegen ist und das ganz ohne Zutun des Menschen oder irgendeines Stoffes aus der Atmosphäre.

Die Hypothese, dass sich die Erde aufgrund steigender CO2-Konzentrationen erwärmt ist noch nie wissenschaftlich belegt worden. Im Gegenteil, es gibt deutliche Hinweise, dass in den vergangenen 170 Jahren CO2-Konzentrationen in der Atmosphäre und Erdtemperatur nur selten korrelierten:

Abbildung 1: Auch für die jüngere Vergangenheit gilt: Die globale Temperatur korreliert mit dem Sonnenfleckenzyklus, nicht mit den CO2-Konzentrationen. Zuerst steigen die globalen Temperaturen, erst danach steigen die CO2-Konzentrationen

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts, als die Industrialisierung in vollem Gange war, blieben die CO2-Werte in der Atmosphäre bis zum Ende des 2. Weltkriegs relativ niedrig. Die Erdtemperatur aber stieg steil an, in Korrelation übrigens mit der Sonnenaktivität (siehe Abbildung 1). In der Nachkriegsära, als die Industrien weltweit zerstört waren und langsam erst wieder aufgebaut werden mussten, stiegen die CO2-Werte steil an. Die Erdtemperatur fiel hingegen bis Mitte der 1970er Jahre ab, in Korrelation übrigens mit der nachlassenden Sonnenaktivität (Abbildung 1). Seit Beginn des 21. Jahrhunderts hat sich die globale Durchschnittstemperatur kaum verändert, wohingegen die CO2-Konzentrationen der Atmosphäre kontinuierlich weiter steigen, somit sehen wir eine erneute Entkoppelung zwischen Temperatur und CO2 (Abbildung 2).

Abbildung 2: Obwohl die CO2-Konzentrationen der Luft seit 2001 kontinuierlich angestiegen sind, hat sich die globale Durchschnittstemperatur nur wenig verändert

Seltsamerweise hat sich die Hypothese von der CO2-induzierten Erderwärmung entgegen aller wissenschaftlichen Erkenntnisse und entgegen jeder Art von gesundem naturwissenschaftlichem Menschenverstand durchgesetzt. Wie kann man nur auf dieser ungewissen Basis eine Energiewende herbeiführen, die Unsummen kostet, die mit der Kohle den einzigen verlässlichen Energieträger verteufelt, den Deutschland reichlich besitzt und stattdessen ausschließlich auf Wind- und Sonnenenergie setzen und auf umweltzerstörenden Elektrobatteriebetrieb. Man kann daraus stark vermuten, dass die Hypothese der anthropogenen Klimaerwärmung nur ein Vorwand ist für andere Implantationen in die Gesellschaft.

Politiker, Klimaaktivisten und Schuleschwänzende Minderjährige predigen zwar Verzicht auf alles, was CO2 emittiert, sie selbst aber wollen auf den Sprit fressenden Familien-SUV nicht verzichten. Statt Hamburger aus Fleisch zieht man den Hamburger aus Soja vor, das von Umwelt-schädigenden Monokulturen geerntet wird. Nicht zu vergessen, der jährliche Flug-Urlaub auf den Malediven oder auf Fuerteventura sowie die in immer schnellerem Rhythmus stattfindenden Klimakonferenzen mit zehntausenden von Politikern und Klimaaktivisten. Manche Aktivisten verdienen sich dumm und dämlich an dieser Klimahysterie. So wurde Al Gore durch CO2 bereits zum Dollar-Milliardär. Greta Thunbergs Familie und deren Einflussbereich, inklusive dem Club of Rome, gründeten Aktiengesellschaften, deren Kurse an der Börse durch die Decke gehen, „Forschungs“-Institutionen wie Weltklimarat und Potsdam Institut für Klimafolgenforschung finanzieren Ihre sinnentstellten „Forschungen“ mit dem Geld der Steuerzahler und es gibt mittlerweile massenweise selbst ernannte „Klimaexperten“ die in lukrativen Fernseh-Talk-Shows ihre Finanzen aufbessern, indem sie so tun, als gäbe es keine Alternative.

Prof. Dr. Klaus-D. Döhler1) & Gerhard Stehlik2) (19.06.2019)

  1. Curatis Pharma GmbH, 30625 Hannover
  2. 63457 Hanau



Hilft die Natur der menschgemachten Klimakatastrophe jetzt nach? Kanadischer Wald als CO2-Quelle

Jetzt meldet die ARD aber, dass der riesige kanadische Wald, der nach bisheriger Meinung große Mengen des bösartigen und tödlichen Treibhausgases verschluckte, offenbar selber welches produziert, und zwar ordentlich. Da fragt sich der naturwissenschaftlich gebildete Leser sogleich, wie wachsende Bäume denn CO2 freisetzen können. Die Antwort: Waldbrände und Schädlingsbefall; das dann aber schon als Folge des „Klimawandels“.

Die kanadischen Offiziellen wiesen die Eigenschaft Ihrer Wälder als großer CO2-Produzent bislang nicht aus, da nicht „menschgemacht“.

Fazit: Die „unschuldige“ Natur ist immer noch sehr viel mächtiger als wir Menschen mit unserer Industrie. Diesen Fakt mit einzubeziehen würde sehr viel mehr Klarheit in die verworrene Klimadebatte bringen. Aber dann würde beim Bürger möglicherweise der Eindruck entstehen, dass der Klimawandel vielleicht doch nicht ganz so „menschgemacht“ sei.




Klima-Wahnsinn rückt in Polen in den Mittelpukt

Folgerichtig behauptet das IPCC in seinem Klima-Sonderbericht 15, dass Regierungen weltweit „beispiellose Änderungen in allen Aspekten der Gesellschaft“ vornehmen müssen, 2,4 Billionen Dollar bis zum Jahr 2035 für erneuerbare Energie und Kohlenstoff-Steuern aufbringen müssen, welche bis zum Jahr 2030 auf 5500 Dollar pro Tonne CO2 steigen. Anderenfalls würde die Temperatur um weitere 0,5°C steigen, was der Menschheit und dem Planeten einen totalen Kataklysmus einbringen würde.

Nicht zu vergessen jenen 1700 Seiten starken nationalen Klimabericht der USA 2018, in welchem bejammert wird, dass es nicht gelingt, fossile Treibstoffe zu eliminieren und die amerikanische Industrie und den Lebensstandard zurückzufahren, was die globalen Temperaturen bis zum Jahr 2100 um weitere 8°C steigen lassen würde! Chaos und Nahrungsmittel-Knappheit würden folgen; das US-Wirtschaftswachstum wird abstürzen.

Die Übertreibung setzt sich in Katowice fort – wo 30.000 Aktivisten und Bürokraten (und einige wenige Wissenschaftler) abschließende Regeln beschließen wollen zur Umsetzung des Paris-Abkommens 2015 sowie wohlhabende Länder davon überzeugen wollen, Billionen Dollar für „Anpassung, Abschwächung und Kompensation“ an arme Länder zu zahlen, welche zum „Opfer“ des Klimawandels geworden sind – und das selbst dann, wenn sich die reichen Nationen de-industrialisieren.

All das spielt jenen in die Hände, welche diese Berichte und Pläne erstellt haben, welche aus ideologischen Gründen gegen fossile Treibstoffe opponieren oder dafür bezahlt werden, das Märchen vom Klima-Chaos und erneuerbarer Energie voranzutreiben. Allerdings wird eine sehr viel andere Reaktion unter anderen Zielgruppen auf der ganzen Welt immer mehr evident:

Das „beispiellose Klima- und Wetter-Chaos“ tritt in Wirklichkeit nicht ein.

Die Menschen schauen aus dem Fenster und erkennen, dass das „beispiellose Klima- und Wetter-Chaos“ gar nicht stattfindet, sondern dass das Wetter sich kaum unterscheidet von dem, was sie bisher und vorangegangene Generationen erlebt haben. Das kann nicht allein fossilen Treibstoffen zugeordnet werden. Sie wissen, dass die Sonne und andere mächtige Naturkräfte häufige Klimaänderungen während der gesamten Erdgeschichte bewirkt haben und heute noch eine genau so wichtige Rolle spielen.

Sie verstehen, dass die ängstigenden Schlagzeilen das Produkt von „Szenarien“ sind, beschworen von Computer-Modellen, welche für den Klimawandel Treibhausgase verantwortlich machen. Sie übernehmen einfach nicht die Vorstellung, dass die heutigen unglaublich wohlhabenden, energiereichen High-Tech-Gesellschaften irgendwie weniger gut mit dem Klimawandel umgehen können als beispielsweise die während der Kleinen Eiszeit lebenden Menschen. Sie setzen typischerweise das Thema Klimawandel ganz nach unten auf jedwede Liste dringender Probleme.

Fossile Treibstoffe sind unabdingbar, um Milliarden Menschen aus drückender Armut zu holen.

Immer mehr Menschen verstehen, dass fossile Treibstoffe 80% des US- und globalen Energiebedarfs decken – und dass sie unabdingbar sind, um Milliarden Menschen aus drückender Armut zu holen. Sie sehen, wie in afrikanischen und asiatischen Ländern Tausende neuer Kohle- und Gaskraftwerke errichtet werden und immer mehr neue Autos hergestellt und auch gefahren werden. Sie wissen, dass selbst in Deutschland und Japan mehr Kohle verbrannt wird, erkennen sie doch, dass Subventionen für Wind und Solar die Energiekosten steigen lassen, Arbeitsplätze vernichten und arme Familien am meisten schädigen.

Die Menschen ärgern sich über den Betrug und werden zornig, wenn sie erkennen, dass ihre Steuern und Abgaben auf Energie oftmals die Taschen von Klima-Aktivisten, Wissenschaftlern, Bürokraten, Politikern sowie Wind-, Solar- und Biotreibstoff-Kumpane füllen.

Alles in allem sehen immer mehr Menschen, dass die vorgeschlagenen Lösungen weit schlimmere Folgen zeitigen als die drastisch übertriebenen und sogar künstlich erzeugten Klima-Katastrophen. Sie tolerieren nicht mehr, dass ihre Lebensweise und ihren Lebensstandard durch Kohlenstoff-Steuern beeinträchtigt wird, durch immer höhere Energiepreise oder Verbote fossiler Treibstoffe – vor allem, wenn die Antipathie gegenüber jenen Treibstoffen einhergeht mit Plänen zur Beendigung von Kernkraft und sogar Wasserkraft.

Die Menschen ärgern sich über den Betrug

Während der letzten Wochen sind Millionen zumeist arme Menschen aus der Arbeiterklasse und ländliche Bürger in Frankreich der Gelbwesten-Bewegung beigetreten. Sie protestieren und randalieren sogar gegen die Pläne von Präsident Macron, ihrem Lebensstandard und ihren Autofahrten Kohlenstoff-Steuern aufzuerlegen (hier). Sogar eine französische Polizei-Gewerkschaft hat sich mit den Protestierern solidarisch erklärt. Ein erschütterter Macron verschob die Steuer darauf für sechs Monate, bevor er sie ganz strich.

Die Proteste sind der erste schwere Rückschlag für den internationalen Öko-Imperialismus. Es wird nicht der letzte sein.

Können tatsächliche Klima-Risiken der realen Welt überhaupt schlimmer sein als die horrende Armut, die Entbehrungen und Krankheiten, unter denen die Afrikaner derzeit leiden?

Allein in Afrika haben mehr als doppelt so viele Menschen wie in den USA leben entweder gar keinen oder nur selten und unvorhersehbar Zugang zu Strom. Können Sie sich ein Leben ohne Strom vorstellen? Und doch bekommen sie von der EU, von Umwelt-Extremisten, der Weltbank und Anderen gesagt, dass sie ihre Ambitionen ausschließlich darauf richten müssen, was mit Wind, Solar und Biotreibstoff möglich ist. Würden Sie einen solchen Kohlenstoff-Kolonialismus dulden? Können tatsächliche Klima-Risiken der realen Welt überhaupt schlimmer sein als die horrende Armut, Entbehrungen und Krankheiten, unter welchen die Menschen dort derzeit leiden?

Die Weltbank sagte kürzlich, sie würde freundlicherweise armen Ländern 200 Milliarden Dollar zur Verfügung stellen über den Finanz-Zeitraum 2021 bis 2025 [FY2021-25-cycle], und zwar für „Anpassung und Widerstand“ gegenüber dem vom Menschen verursachten Klimawandel. Aber nach wie vor nichts für fossile Treibstoffe oder Kernkraft. Das Weiße Haus sollte dies als Kampfansage sehen, vor allem dann, wenn US-Gelder involviert sind.

Arme Länder brauchen kein Klimageld. Für ihre Entwicklung brauchen sie: Energie, Infrastruktur, Fabriken, Arbeitsplätze, Gesundheit und einen guten Lebensstandard. Sie müssen das tun, was die reichen Länder getan haben, um reich zu werden – und nicht das, was (einige) reiche Länder jetzt tun (oder zumindest sagen, dass sie es tun), wenn sie reich sind. Dankenswerterweise tun viele Entwicklungsländer inzwischen genau das.

Grüne Energie ist unzureichend, nicht nachhaltig und ökologisch schädlich

Reichlicher, zuverlässiger und bezahlbarer Strom, Treibstoffe und Energie für Fabriken erzeugt seinen eigenen Wohlstand in Gestalt von Straßen, Krankenhäusern, Schulen, Häusern und so weiter. Grüne Energie ist unzureichend, nicht nachhaltig und ökologisch schädlich.

Weil Brasilien wahrscheinlich bald dem amerikanischen Beispiel folgen und die Pariser Klima-Falle zurückweisen wird, stehen arme Nationen auf festem Boden. Ontario (Kanada), Polen, Australien, China, Indien und andere Länder haben ebenfalls Kohlenstoff-Steuern und Restriktionen des Kohleverbrauchs eine Abfuhr erteilt. Der Pariser Klima-Deal wird rasch immer mehr zu einem Potemkin’schen Dorf bzgl. Klima.

Aber was ist mit dem Nationalen Klimazustands-Bericht? War das nicht ein Dokument aus dem Weißen Haus von Präsident Trump? Es bedurfte sicher einiger Mühe, die Herde der 1000 Staats-Wissenschaftler und Bürokraten zu lenken, welche diesen Bericht erstellten. Allerdings überließ es ihnen das Weiße Haus zu beweisen, wie verrückt der Klima-Alarmismus geworden ist.

Müll rein ↔ Müll raus-Klimamodelle

Worauf bereits Nick Loris, Roger Pielke, Jr. und andere hingewiesen haben, basierte die NCA auf absurden Hypothesen (z. B. drastisch erhöhter Kohleverbrauch und keinerlei technologische Fortschritte während der nächsten 70 Jahre) sowie auf einer lächerlichen Worst-Case-Erwärmung von 8°C bis zum Jahr 2100. Das ist doppelt so hoch als selbst das IPCC in seinen Worst-Case-Projektionen angegeben hatte, und weit schlimmer als das, was die Müll rein ↔ Müll raus-Klimamodelle prophezeien. Es eine 15 mal stärkere Erwärmung als die Erde seit 1820 durchlaufen hat!

Die unermesslichen Vorteile fossiler Treibstoffe sind nicht berücksichtigt

Die NCA basiert auch auf einer hemmungslosen Rosinenpickerei von Daten, um Klimarisiken drastisch aufzuplustern; und sie erwähnt mit keiner Silbe die unermesslichen Vorteile fossiler Treibstoffe. Es wird abgelehnt, die vorteilhaften düngenden Eigenschaften eines höheres atmosphärischen CO2-Gehaltes zu berücksichtigen. Das CO2, welches wir ausatmen, wird ausschließlich als ein gefährlicher, das Klima verändernder Giftstoff dargestellt. Die NCA ignorierte auch die Tatsache, dass tatsächliche Beobachtungen keine Zunahme von Dürren, keine Zunahme an Zahl und Stärke von Überschwemmungen, keine Trends zu Häufigkeit und Intensität von Hurrikanen zeigen. Es wurde auch verschwiegen, dass 12 Jahre lang keine Hurrikane der Stärke 3 bis 5 auf das US-Festland übergetreten sind.

Genauso ungeheuerlich ist die Behauptung im NCA, dass der fortgesetzte Verbrauch fossiler Treibstoffe die USA bis zum Jahr 2090 mit 500 Milliarden Dollar an klimabezogenen Kosten zu stehen kommen wird. Das ist mehr als das Doppelte, was während der Großen Depression verloren gegangen ist. Es sind 10% der US-Wirtschaft des Jahres 1971. Selbst mit moderatem wirtschaftlichen Wachstum wird es wahrscheinlich triviale 0,6% des amerikanischen BIP im Jahre 2090 ausmachen. Das NCA-Schreckgespenst ist ein kleiner, ausgestopfter Bär.

Aber auf der Grundlage der IPCC- und der NCA-Angsterzeugung sollen Amerika und der Rest der Welt ihre fossilen Treibstoffe im Boden lassen – einschließlich dessen, von dem der US Geological Survey sagt, dass es „das größte, jemals entdeckte zusammenhängende Öl- und Gas-Ressourcenpotential ist“. Über 46 Milliarden Barrel Öl, 280 Billionen Kubikfuß Erdgas und 20 Milliarden Barrel verflüssigten Gases befinden sich in nur einem Teil des Permian-Beckens, welches unter Texas und New Mexico liegt.

Niemand leugnet, dass sich das Klima wandelt oder auch nur, dass menschliche Aktivitäten einen gewissen Einfluss auf Klima und Wetter haben. Aber es gibt keinerlei Beweise in der realen Welt, dass menschliche CO2-Emissionen die Sonne und andere natürliche Kräfte ersetzt haben; das ein weiteres Grad Erwärmung kataklysmisch wäre oder dass die Menschen Klimaänderungen und Wetterereignisse steuern können mittels Verringerung der Menge an Kohlendioxid in der Atmosphäre.

Wo gibt es noch Fakten und gesunden Menschenverstand? Man lese dazu, was CFACT und Heartland in Poland gesagt haben, oder man schaue in die Bücher von Dr. Roy Spencer, Marc Morano, Anthony Watts und anderen. Sie alle bringen einen Schwall frischen Wind mit sich.

Paul Driessen is senior policy analyst for the Committee For A Constructive Tomorrow (CFACT) and author of books, studies and articles on energy, climate change, the environment and human rights.

Link: https://www.iceagenow.info/climate-lunacy-takes-center-stage-in-poland/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Viele glauben, der Mensch ist verantwortlich …

Viele möchten darüber diskutieren, ob der Mensch für den Anstieg des CO2-Pegels nach den 1850er Jahren verantwortlich ist. Die Leute scheinen wie verrückt wegen dieser Frage zu sein. Deshalb möchte ich sie meiner Methode behandeln, als ich in den 1960ern im Straßenbau Dynamitladungen hochjagte … Zündschnur anzünden und dann aber rennen so schnell es geht!

Zuerst einmal zu den Daten, soweit bekannt. Wir müssen mehrere Indizien-Linien betrachten, einige solide, andere nicht. Es gibt drei Gruppen: Daten über die Pegel in der Atmosphäre, Daten über die Emissionen und Daten über Isotopen.

Die solidesten Atmosphärendaten sind die CO2-Daten vom Mauna Loa, wie wir besprochen haben. Sie werden von den Eisbohrkerndaten bestätigt. So sehen sie für die vergangenen tausend Jahre aus. 

 Abb. 1. Die Mauna Loa-Daten (orange Kreise) und die CO2-Daten von 8 verschiedenen Eisbohrkernen. Die Fuji Eisbohrkerndaten werden auf zweierlei Weise analysiert (feucht und trocken). Die Siple Eisbohrkerndaten werden von zwei verschiedenen Gruppen analysiert (Friedli et al., Neftel et al.). Man sieht, warum Michael Mann so wild darauf war, den Temperatur-Hockeyschläger durchzusetzen … weil er sonst die Mittelalterliche Warmperiode hätte erklären müssen, ohne sich auf CO2 berufen zu können. Das Foto zeigt die Außenseite der WAIS Eisbohrhütte.  

Nun zum Vorgehen:

Ich werde die Daten zeigen und die Hauptpunkte diskutieren, so wie ich sie verstehe und sagen, was ich davon halte. Dann können Sie alles auseinandernehmen. Vorweg möchte ich meine Meinung sagen, dass die kürzlichen Anstiege der CO2-Pegel von menschlicher Tätigkeit herrühren. 

Erster Punkt: Die Form der historischen Datenreihe

Ich fange mit Abbildung 1 an. Wie man sieht, besteht eine ausgezeichnete Übereinstimmung bei den verschiedenen acht Eisbohrkernen, auch angesichts der verschiedenen Methoden und der verschiedenen Analysten bei zwei Eisbohrkernen. Es besteht auch eine ausgezeichnete Übereinstimmung zwischen den Eisbohrkernen und den Daten vom Mauna Loa. Vielleicht ist die Übereinstimmung Koinzidenz. Vielleicht ist sie eine Verschwörung. Vielleicht ist da auch ein einfacher Fehler. Ich aber meine, sie stellen eine gute Abschätzung der historischen CO2-Geschichte dar.

Wenn Sie also glauben wollen, dass das kein Ergebnis menschlicher Tätigkeit wäre, ist die Frage hilfreich, was es denn sonst gewesen sein könnte. Es ist nicht notwendig, eine alternative Hypothese zu formulieren, wenn Sie nicht an eine menschliche Verursachung glauben. Aber sie würde in ihrem Fall helfen. Mir persönlich erschließt sich keine andere offensichtliche Erklärung für den scharfen kürzlichen Anstieg.

Zweiter Punkt. Emission versus atmospärische Pegel und Sequestrierung

Es gibt einige Datenbestände mit den Anteilen von CO2-Emissionen aus menschlicher Tätigkeit. Erstens die CDIAC Emissions-Daten. Sie zeigen die jährlichen Emissionen (in Tonnen Kohlenstoff, nicht CO2), getrennt nach gasförmigen, flüssigen und festen Treibstoffen. Sie zeigen auch die Anteile aus der Zementherstellung und dem Abfackeln von Erdgas.

Der zweite Datenbestand ist weniger genau. Er besteht auf einer Schätzung der Emissionen aus Veränderungen der Landnutzung und Bodenbedeckung, bekannt als LU/LC [engl. abgek. für Land Use/Land Cover]. Der mir bekannte umfassendste Datenbestand ist der Houghton Dataset. Nachfolgend werden die Emissionen aus den beiden Datenbeständen gezeigt:

 

Abbildung 2. Anthropogene Emissionen aus der Verbrennung fossiler Treibstoffe und aus der Zementproduktion (blaue Linie), Landnutzung/Bodenbedeckung (LU/LC) Änderungen (weiße Linie), gesamt (rote Linie).

Obwohl das informativ ist und auch so aussieht wie die Veränderung im atmosphärischen CO2-Pegel, brauchen wir etwas, um die beiden Wertelinien zu vergleichen. Die Zauberzahl hierfür ist die Anzahl von Gigatonnen Gt (1 Gt = 1 Mio Tonnen, 1 * 10^9) Kohlenstoff, der nötig ist, um den atmosphärischen CO2-Pegel um 1 ppmv zu verändern. Das sind 2,13 Gt Kohlenstoff pro 1 ppmv.

Mit Hilfe dieser Beziehung können wir die Emissionen und das CO2 in der Atmosphäre in eine direkte Beziehung setzen. Abbildung 3 zeigt die kumulierten Emissionen seit 1850 zusammen mit den Veränderungen in der Atmosphäre (umgerechnet von ppmv in Gt C). Wenn wir das tun, sehen wir eine interessante Beziehung. Nicht alles emittierte CO2 bleibt in der Atmosphäre. Einiges davon wird sequestriert (aufgesogen) von den natürlichen Systemen der Erde.

 

Abbildung 3. Gesamtemissionen (fossil, Zement, LU/LC) und der in der Atmosphäre verbleibende und der sequestrierte Anteil.

Wir sehen, dass nicht der gesamte, in Form von CO2 emittierte Kohlenstoff in der Atmosphäre verbleibt. Ein Anteil wird irgendwie von den Weltmeeren, der Biosphäre und dem Land aufgesogen. Was ist darunter zu verstehen?

Hierzu müssen wir ein paar oft zusammengeworfene Maßzahlen berücksichtigen. Eine davon ist die Verweilzeit des CO2. Das ist die Zeitspanne, in welcher das durchschnittliche CO2-Molekül in der Atmosphäre verweilt. Sie kann auf mehrere Arten berechnet werden und sie beträgt etwa 6 – 8 Jahre.

Die andere Maßzahl, die oft mit der ersten verwechselt wird, ist die Halbwertzeit, auch „exponentielle Abnahme“ des CO2 genannt. Angenommen wir bringen in die im Gleichgewichtszustand befindliche Atmosphäre einen Stoß CO2 ein. Der Stoß wird langsam zerfallen, und nach gewisser Zeit wird das System wieder im Gleichgewicht sein. Das nennt man auch „exponentielle Abnahme“, weil das zusätzliche CO2 in jedem Jahr um einen gewissen Prozentsatz vermindert wird. Die Größe der exponentiellen Abnahme wird normalerweise als der Zeitraum gemessen, den es braucht, um den zusätzlich eingebrachten Stoß auf die Hälfte seines ursprünglichen Wertes zu vermindern (Halbwertzeit), oder auf 1/e (0,37) seines ursprünglichen Wertes. Die Dauer des Zerfalls (Halbwertzeit oder engl. „e-folding time“) ist viel schwieriger zu berechnen als die Verweilzeit. Der IPCC sagt, sie liegt zwischen 90 und 200 Jahren. Ich sage, sie ist viel geringer, so auch Jacobson.

Wie können wir nun feststellen, ob das mit der exponentiellen Abnahme des zusätzlichen CO2 tatsächlich stimmt? Eine Möglichkeit ist der Vergleich mit einer errechneten exponentiellen Abnahme. Hier ist das Ergebnis, wenn die exponentielle Abnahme über einen Zeitraum von 31 Jahren angesetzt wird.

 

Abbildung 4. Totale kumulierte Emissionen (fossil, Zement, LU/LC), in der Atmosphäre verbleibender kumulierter Betrag und sequestrierter kumulierter Betrag. Der kalkulierte sequestrierte Betrag (gelbe Linie) und der in der Luft verbleibende errechnete Betrag (schwarz) wird ebenfalls dargestellt.

Wie man sieht, trifft die Annahme von der exponentiellen Abnahme bei der beobachteten Datenreihe recht gut zu und sie unterstützt die Idee, dass überschüssiger atmosphärischer Kohlenstoff aus menschlicher Tätigkeit stammt. 

Punkt 3. Kohlenstoff-Isotope 12C und 13C

Vom Kohlenstoff gibt es ein Paar natürlicher Isotope, 12C und 13C. 12C ist leichter als 13C. Pflanzen bevorzugen das leichtere Isotop 12C. Im Ergebnis zeigt sich im Material, das von Pflanzen herstammt (fossile Treibstoffe eingeschlossen), ein geringerer Anteil von 13C als von 12C (kleineres Verhältnis 13C/12C).

Man behauptet (da habe ich nicht sehr weit recherchiert), dass seit 1850 der Anteil des 12C in der Atmosphäre ständig zunimmt. Dafür gibt es mehrere Indizien: 13C/12C-Verhältnis in Baumringen, 13C/12C-Verhältnis im Weltmeer, 13C/12C-Verhältnis in Schwämmen. Zusammengenommen deutet das darauf hin, dass die Ursache der Nach-1850-Zunahme die Verbrennung von fossilen Treibstoffen ist.

Aber da gibt es Probleme. Zum Beispiel beschrieben im NATURE-Artikel “Problems in interpreting tree-ring klein Delta 13C records”. Der Abstract sagt:

Das stabile Kohlenstoff-Verhältnis (13C/12C) bei Baumringen aus dem 20. Jh. ist auf Indizien hinsichtlich der Wirkung des isotopisch leichteren CO2 aus fossilen Treibstoffen überprüft worden (klein Delta 13C~-25‰ im Vergleich zum primären PDB-Standard) seit dem Beginn größerer fossiler Treibstoffverbrennung um die Mitte des 19. Jh. im Vergleich zum 13C/12C-Verhältnis im atmosphärischen CO2 (klein Delta  13C~-7‰), welches die Bäume bei der Photosynthese assimilieren.
Die beobachtete Abnahme beim 13C bis zum Jahre 1930 in verschiedenen Serien von Baumring-Messungen ist größer als aus dem Eintrag von fossilem Treibstoff-CO2 in die Atmosphäre zu erwarten ist. Daraus ergibt sich die Vermutung eines zusätzlichen Promille-Eintrags während des ausgehenden 19./ beginnenden 20. Jh. Stuiver vermutet, dass eine Abnahme des atmosphärischen klein Delta 13C von 0.7‰ von 1860 bis 1930 zusätzlich, und über das aus fossilen Treibstoffen stammende CO2 hinaus, tatsächlich einer Freisetzung von Netto-Biosphärischen CO2 (klein Delta 13C~-25‰) zugeschrieben werden kann, zusätzlich zum gesamten Zufluss an CO2 aus fossilen Treibstoffen von 1850 – 1970. Falls Erkenntnisse über die Rolle der Biosphäre als Quelle oder Senke für CO2 in der jüngsten Vergangenheit aus Baumring- 13C/12C abgeleitet werden können, sollte die Reaktion des gesamten dynamischen CO2-Kreislaufs der jüngsten Vergangenheit betrachtet werden hinsichtlich des Eintrags von CO2 aus fossilen Treibstoffen und auch hinsichtlich den Vorhersagen eines möglichen Klimawandels infolge des Treibhauseffekts der in der Atmosphäre verbleibenden CO2-Anteile. Ich stelle hier (Abb. 1a) den Trend im gesamten Holz  klein Delta 13C von 1883 bis 1968 in den Baumringen einer amerikanischen Ulme dar, die außerhalb des Waldes in Meereshöhe in Falmouth, Cape Cod, Massachusetts (41°34`N, 70°38`W) an der Nordost-Küste der USA wuchs. Die Untersuchung der 13C Trends im Lichte verschiedener möglicher Einwirkungen zeigt, wie schwierig es ist, Fluktuationen bei den 13C/12C – Verhältnissen auf eine einzige Ursache zurückführen zu wollen. Das ist ein Hinweis, dass der Vergleich von Vor-1850-Verhältnissen mit Temperaturmessungen bei der Auflösung von Störgrößen im 20. Jh. helfen könnte.

Die Argumentationskette mit den Isotopen scheint mir eine der schwächsten zu sein. Der gesamte Kohlenstoff-Eintrag in die Atmosphäre beträgt etwa 211 Gigatonnen, hinzu kommt der menschliche Beitrag. Das bedeutet, dass im Jahre 1978 der menschliche Beitrag zum Kohlenstoff-Zufluss etwa 2,7% und 4% im Jahre 2008 betrug. In diesem Zeitraum ist der durchschnittliche Wert des 13C/12C-Verhältnisses von den 11 NOAA Messstationen um –0,7 Promille gesunken. Daraus ergibt sich, dass das zusätzliche CO2 ein 13C/12C-Verhältnis von etwa –60 Promille gehabt haben müsste.

Jetzt hat die Atmosphäre also etwa –7 Promille 13C/12C. Daraus ergibt sich, dass das zusätzlich eingebrachte CO2 ein 13C/12C-Verhältnis von um die -60 Promille hätte haben müssen, um ein Absinken um 0,7 Promille zu verursachen. 

Aber die fossilen Treibstoffe im gegenwärtigen Mischungsverhältnis haben ein 13C/12C-Verhältnis von ca. –28 Promille, das ist etwa nur die Hälfte dessen, was nötig wäre, um die Veränderung hervorzurufen. Damit ist klar, dass die Verbrennung von fossilen Treibstoffen nicht die alleinige Ursache im atmosphärischen 13C/12C-Verhältnis sein kann. Anzumerken ist, dass der NATURE-Artikel zum gleichen Ergebnis kommt.

Darüber Hinaus ergibt sich aus einer Betrachtung der jährlichen Veränderungen, dass es weitere größere Effekte auf das globale 13C/12C-Verhältnis gibt. Von 1984 – 1986 nahm es um 0.03 Promille zu. Von ’86 bis ’89 nahm es um -0.2 Promille ab. Und von ’89 bis ’92 gab es überhaupt keine Veränderung. Warum?

Wie dem auch sei, die Anzeichen aus der Veränderung im atmosphärischen 13C/12C-Verhältnis (abnehmend) sind im Einklang mit der Theorie, dass zumindest ein Teil davon aus menschlich verursachter Verbrennung fossiler Treibstoffe herrührt.

SCHLUSS

Wie schon erwähnt, die überwiegenden Belege zeigen, dass der Mensch die Hauptursache der Zunahme von CO2 in der Atmosphäre ist. Unwahrscheinlich ist, dass die CO-Vermehrung eine Folge der Gesamtzunahme der Temperatur ist. Während des Übergangs von Eiszeiten zu Zwischeneiszeiten führte ein Änderung von 7°C zu einer Verdoppelung des CO2. Wir haben etwa ein Zehntel Veränderung im Vergleich dazu (0.7°C) seit 1850 erlebt, daraus wäre eine allein aus der Temperaturänderung herrührende CO2-Veränderung von nur etwa 20 ppmv zu erwarten.

Angesichts der oben diskutierten Punkte sage ich, dass der Mensch für die Veränderung im atmosphärischen CO2 verantwortlich ist. Aber offensichtlich sehen Viele das anders. Doch man möge sich bitte auch vor Augen halten, dass ich nicht denke, die CO2-Veränderung würde irgendeinen nennenswerten Unterschied auf die Temperatur ausüben. Die Gründe habe ich hier dargelegt.

Daher sollte nach einem Blick auf die hier vorgelegten Daten die Diskussion eröffnet werden:
[Folgende Regeln sollten beachtet werden]

REGELN FÜR DIE DISKUSSION UM DIE VERANTWORTLICHKEIT FÜR DEN CO2-ANSTIEG

1. Zahlen schlagen Behauptungen. Wer keine Zahlen anführt, hat nur geringe Überzeugungskraft.

2. Persönliche Angriffe führen zu nichts. Dazu gehören Behauptungen, dass einzelne Wissenschaftler von der Ölindustrie finanziert würden, oder dass sie Mitglieder bei Greenpeace wären, oder dass sie Geologen anstelle von Atmosphärenphysikern wären. Wichtig ist nur, ob sie Wahres oder Falsches sagen. Man möge sich auf die Behauptungen konzentrieren und deren Wahrheitsgehalt, nicht auf die Quellen der Behauptungen. Quellen bedeuten nichts.

3. Die Berufung auf Autoritäten ist auch sinnlos. Wen kümmert es, was ein 12-köpfiges Gremium einer Nationalen Akademie der Wissenschaften sagt? Naturwissenschaftliche Erkenntnis ist keine Mehrheitsveranstaltung, Gottseidank!

4. Quellen müssen genau benannt warden. Nutzlos ist eine Aussage wie: „Der Weltklimarat sagt“, „Kapitel 7 des IPCC AR4 sagt …“. Zitieren Sie bitte Kapitel und Satz, nennen Sie die Seite und den Absatz. Ich möchte mich nicht durch ein ganzes Papier wühlen müssen oder durch ein IPCC-Kapitel, um zu vermuten, welche Zeile Sie meinen.

5. ZITIEREN SIE, WOMIT SIE NICHT EINVERSTANDEN SIND!!! Darauf kann ich nicht oft genug hinweisen. Viel zu oft greifen Leute etwas an, was die angegriffene Person nicht gesagt hat. Bitte wörtlich zitieren, genau die Wörter, die Sie für falsch halten. Nur dann können wir alle sehen, ob Sie verstanden haben, was Sie sagen.

6. Keine persönlichen Angriffe !!! Sprechen Sie das bitte nach:
Keine persönlichen Angriffe!
Kein „nur ein Narr würde glauben …“, kein „Sind Sie noch bei Trost?“. Keine Spekulation über die Motive eines Anderen. Keine Anwürfe wie „Leugner“, „Alarmschläger“, „Ökonazi“ – nichts davon! Bitte fair spielen!

Auf ins Getümmel. Ich bin auf Empfang!

 Willis Eschenbach

Die Übersetzung besorgte Helmut Jäger EIKE

Auf der Originalseite kann die daraus folgende Diskussion mit 486 Beiträgen eingesehen werden.