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Woher nimmt eigentlich Hans-Joachim Schellnhuber seinen unglaublichen Klima-Unsinn?

Schellnhuber

Über die Auslassungen Schellnhubers zur Corona-Pandemie ist wenig zu sagen. Man findet inzwischen jede Menge tiefsinniger Erörterungen über die Corona-Pandemie, Schellnhuber reiht sich nur in die Schar der das Geschehen kommentierenden Literaten ein, ohne freilich Glanzlichter zu setzen. Offensichtlich hat die FAZ Schellnhuber nur deswegen schreiben lassen, weil es ihm weniger um Corona als vielmehr um eine fiktive kommende Klimagefahr geht. Er gilt schließlich als ihr profunder Kenner. Nicht umsonst wird man Mitglied der Päpstlichen Akademie, Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats „Globale Umweltveränderungen“ der Bundesregierung etc. etc.

Bei so viel Prominenz muss der Autor natürlich um Nachsicht bitten, an lästige Fakten aus belegten wissenschaftlichen Erkenntnissen zu erinnern. Schließlich beklagt sich Schellnhuber über Klima-Ignoranten bitter „Während sich in den letzten Pandemiewochen der Respekt für die medizinisch-wissenschaftlichen Fachleute zu wohlverdienter Bewunderung gesteigert hat, dauert eine skeptische bis feindselige Haltung gegenüber der Klimawissenschaft in Teilen der Öffentlichkeit an„. Auch wir sind entsetzt, immer noch keine Bewunderung für die Klimawissenschaft? Tröstlich für den großen Gelehrten mag wenigstens die arabische Weisheit sein „Hunde bellen, aber die Klimakarawane zieht weiter„.

Fangen wir daher vorsichtig-ehrfurchtsvoll mit einer etwas irritierenden Absatz-Überschrift „Die Corona-Krise hält auch Lehren für den globalen Klimaschutz bereit“ in seinem Aufsatz an. Irritierend, weil es partout nicht gelingt, Unterlagen über ein „Globalklima“ zu finden. Globaler Klimaschutz gilt doch für globales Klima, oder nicht? Wer von gestern ist, hat in der Schule noch die Klimazonen tropisch, subtropisch, gemäßigt, subpolar und polar gelernt. Heute macht man es lieber global. Aber wie geht das? Wie soll man die unterschiedlichen Klimazonen „global“ schützen? Ignoranten in kalten Zonen hätten es lieber etwas wärmer, in den warmen Zonen etwas kühler. Wem mag Schellnhuber vorrangig mit seinem Globalschutz helfen, und wie soll das funktionieren?

Lassen wir jetzt kleinliche Kritteleien und kommen etwas detaillierter zum Schutz des Klimas. Wie geht das eigentlich? Klima ist schließlich wissenschaftlich definiert als das ortsgebundene, zeitlich gemittelte Wettergeschehen über mindestens 30 Jahre. Da wir das Wetter nicht schützen können, wie sollen wir das erst beim Klima – als seiner langfristigen statistischen Inkarnation – anstellen? Da haben wir schon ganz schön lange zu tun, puu..uh mehr als 30 Jahre! Vielleicht hat der große Gelehrte Schellnhuber da doch ein wenig Verständnis für geringfügig feindseligen Widerstand.  30 Jahre lang „Klimahaltung“ zu bewahren ist schließlich kein Pappenstil. Wir werden ja schon nach wenigen Wochen unruhig, weil wir Corona wegen nicht mehr so einfach unter die Leute gehen dürfen.

Schellnhuber mag es jedenfalls einfach, denn er schreibt „Man muss hier nicht mit der Parade von zehntausend Belegen kommen, die zeigen, dass unsere Zivilisation mit (nach geologischen Maßstäben) stark überhöhter Geschwindigkeit auf eine Heißzeit zuschleudert, wo die Existenzgrundlage von Milliarden Menschen zusammenbrechen dürfte„.  Dunnerlüttchen, das hat es in sich! Wo sich doch die Klimaforschung seit Jahrzehnten nicht nur um zehntausende sondern viele Millionen Einzelbelege bemüht. Alles unnötig?

Wie in aller Welt kommt denn nun Schellnhuber auf „stark überhöhte Geschwindigkeit“. Ist es denn nicht genau umgekehrt und die Geschwindigkeit der jüngsten globalweiten Erwärmung „nach geologischen Maßstäben“ sogar eine Petitesse? Schauen wir dazu einmal in der von Schellnhuber verschmähten Fachliteratur nach! Dort schreiben die Autoren Kemp, Eichenseer und Kiessling – immerhin im Wissenschaftsjournal Nature communications -, dass die Geschwindigkeiten von Klimawandel früher höher waren als heute [1]. Aber wer liest so etwas schon, zu viel Mathe und unverständliche Graphiken? Besser wäre etwas leicht selber Nachprüfbares.

Aber gerne doch: Bereits die sehr zuverlässige, weil direkt gemessene, mittelenglische Thermometer-Temperatur-Reihe (CET) von 1659 bis heute [2], [3] bietet hierzu Einschlägiges. Sie weist den stärksten Temperaturanstieg über 50 Jahre von 1,87 °C im Zeitraum 1687-1737 aus. In jüngerer Zeit zeigt die CET dagegen nur maximal 1,32 °C Temperaturerwärmung von 1961–2011 (Werte aus linearer Regression). Hier das Bild der central England temperature (CET)-Reihe, eingezeichnet sind die zwei stärksten Temperaturanstiege über 50 Jahre

Bildautor: Horst-Joachim Lüdecke

Bild: Mittelenglische Temperaturreihe CET, die älteste Thermometer-Reihe weltweit (blau). Der stärkste Anstieg der gesamten CET über 50 Jahre fand von 1687–1737 mit 1,87 °C statt (rote gestrichelte Regressionsgerade), In jüngerer Zeit kamen dagegen maximal 1,32 °C in den 50 Jahren von 1961–2011 vor (schwarze gestrichelte Regressionsgerade). Bild erstellt vom Autor.

Übrigens zeigen Temperatur-Proxyreihen wie von Baumringen, Eisbohrkernen, Sedimenten und Stalagmiten bei Klimageschwindigkeiten über 50 und 100 Jahre – in Richtung Abkühlung ebenso wie in Richtung Erwärmung – vor der Industrialisierung fast beliebig oft höhere Geschwindigkeiten als danach. Erstaunlich!

Schellnhuber bietet aber noch mehr, als offensichtlich schlechte Kenntnis oder Nichtbeachtung der Fachliteratur. Er hat schließlich selber wissenschaftlich veröffentlicht, so als Mitautor in einer Publikation des Jahres 2003 von Eichner et al. [4]. In dieser wurde keine globale Erwärmung aufgefunden. Im Fazit der Arbeit heißt es im Wortlaut „in the vast majority of stations we did not see indications for a global warming of the atmosphere“ (in der weit überwiegenden Zahl von Stationen sahen wir keine Anzeichen für eine globale Erwärmung der Atmosphäre). Das ist eindeutig. In einer wissenschaftlichen Publikation des Autors dieser EIKE-News zusammen mit Mitautoren vom Jahre 2011 wurde die gleiche Methode wie von Schellnhuber verwendet (Persistenzanalyse) [5]. Das gefundene Ergebnis entsprach in etwa dem von Schellnhuber.

Erstaunlicherweise im Jahre 2009, also zwischen 2003 und 2011, gab dann Schellnhuber der ZEIT ein im beschriebenen Zusammenhang sachlich unverständliches Interview. Es wurde unter dem Titel „Manchmal könnte ich schreien“ veröffentlicht [6]. Hier lässt sich Schellnhuber über die Gefahren und die angeblich bereits eingetretenen Folgen eines menschgemachten Klimawandels – diese sind bis jetzt sogar dem IPCC unbekannt, s. IPCC-Bericht AR5, Kap. 2.6 – mit geradezu gruseliger Intensität aus. Auf die Frage der ZEIT „Wie ist die Lage“ antwortet Schellnhuber „Verdammt ungemütlich … viele Worst-Case Szenarien werden von der Wirklichkeit übertroffen„. Eine Erklärung für den irritierenden Widerspruch zwischen seinem Interview und der völlig entgegengesetzten Aussage in seiner Fachpublikation ist dem Autor nicht bekannt.

 

Quellenachweise

[1] [9] Kemp, D. B., Eichenseer, K., Kiessling, W., 2015. Maximum rates of climate change are systematically underestimated in the geological record. Nature communications, 6, 8890.

[2] CET, Met Office Hadley centre observations datasets, https://www.metoffice.gov.uk/hadobs/hadcet/

[3] Smith, A. D., 2017, An Analysis of Climate Forcings from the Central England Temperature (CET) Record, British Journal of Environment and Climate Change, 7(2), 113-118.

[4] Eichner, J.F., Koscielny-Bunde, E., Bunde, A., Havlin, S., Schellnhuber, H.-J., 2003. Power-law persistence and trends in the atmosphere: A detailed study of long temperature records. Physcal Review E, 68(4), 046133.1-046133.5.

[5] Lüdecke, H.-J., Link, R., Ewert, F.-K., 2011. How Natural is the Recent Centennial Warming? An Analysis of 2249 Surface Temperature Records. International Journal of Modern Physics C, 22 (10),. 1139-1159.

[6] Klimawandel: „Manchmal könnte ich schreien“. ZEIT Online, 26.3.2008.

 

Anmerkung des Autors

Es muss immer wieder betont werden, dass Sachkritik niemals ad hominem gehen darf, so scharf man auch immer die Ansichten des Meinungsgegners bekämpft. Insbesondere im speziellen Fall dieser EIKE-News möchte der Autor darauf hinweisen, dass ihm sein Kollege Schellnhuber als sympathischer Zeitgenosse anlässlich der Einladung des PIK an EIKE (hier) zu einer wissenschaftlichen Diskussion persönlich bekannt ist und er von ihm auf seine Nachfrage hin das freundliche Buchgeschenk „A. Bunde, J. Kropp, H.-J. Schellnhuber: The science of disasters“ erhielt, für das er sich hier noch einmal bedankt.

Davon völlig unbeschadet bekämpft der Autor die politisch-wissenschaftlichen Aussagen von Schellnhuber aufs Schärfste. Er ist der Auffassung und bereit es jederzeit zu belegen, dass diese Aussagen nicht nur absurd falsch, sondern auch geeignet sind, einer kommunistischen Diktatur den Weg zu ebnen.

 




Wetter, Klima und Medien

Über die Wetterfrösche des ZDF hat der Autor in diversen Artikeln dargelegt, was von deren Arbeiten und Verlautbarungen zu halten ist, hier und hier. In seinem jüngsten Artikel „Denk ich an Deutschland in der Nacht, dann bin ich um den Schlaf gebracht“ zeigte der Autor, wie die Darbietungen des Youngsters bei den ZDF-Wetterfröschen, Herrn Terli, einzuordnen sind. Herr Terli ist der, der so gerne, wohl mangels besserer Kenntnisse, bunte Bildchen verwendet und damit Meteorologie oder gar Wissenschaft mit einem Trödelmarkt verwechselt (Abb.2).

Abb.2, Özden Terli, ZDF Wettermoderator am 19.6.18. Bild Screenshot ZDF & 3SAT: Das bunte Bildchen von Herrn Terli soll die Erwärmung, aufgrund der angeblichen menschengemachten Erwärmung, zeigen.

In Abb.3 hatte der Autor aufgezeigt, wie die Erwärmung in Deutschland der letzten gut 100 Jahre aussieht, wird zur Betrachtung wissenschaftliches Handwerkszeug verwendet. Für die Sprache des ZDF, hatte er dies ebenfalls als buntes Bildchen dargestellt (Abb.3).

Abb.3 zeigt die Temperaturentwicklung in Deutschland in den letzten 130 Jahren in der Sprache des ZDF, dargestellt als buntes Bildchen. 1934 war das wärmste Jahr und 1940, sowie 1996 waren die kältesten Jahre. Blau = vglw. kalt, rot = vglw. warm. Deutlich zu erkennen, dass kein Trend zu erkennen ist und wärmere Jahre sich mit kälteren abwechseln. Sowohl vor als auch nach der angeblich beginnenden anthropogenen Erderwärmung in den 1980-Jahren. Was angesichts der variablen Klimafaktoren – der Sonne – nachvollziehbar ist. Bunte Bildchen, die denn links (von 1900 kommend) mit dunkelblau beginnen und rechts (heute) in dunkelrot enden, sind getrost als Fake zu identifizieren.

Wohl zur Bestätigung des bekannten deutschen Sprichwortes „Ist der Ruf erst ruiniert,…“ legte Herr Terli am Samstag, den 14.07. in seiner Wettervorhersage nach den 19:00 Uhr Nachrichten noch eine Steigerung drauf „Feststeckende Hochs und Tiefs, das sind die direkten Auswirkungen des Klimawandels.“

Donnerwetter, das grenzt ja fast schon an den meteorologischen Nobelpreis unserer Tage. Doch bevor sich der Autor damit beschäftigt, möchte er unseren Lesern zeigen, was denn die anderen Aussagen von Herrn Terli Wert sind. Die „anderen Aussagen“ sind seine Wettervorhersagen, die er als ZDF-Wetterfrosch von sich gibt. Der Autor möchte dazu nicht weit in die Vergangenheit gehen, sondern tags zuvor betrachten.

Am Freitag, den 13.07. zeigte Herr Terli die Abb. 4-5 und folgende Wettervorhersage für den 14.07.

Abb.4, Quelle: Screenshot aus Wetter, Heute Nachrichten 19:00 Uhr vom 13.07.2018

Abb.5, Quelle wie Abb.4

Abb.4 (Vormittag) und Abb.5 (Nachmittag) sagte Herrn Terli im Westen anfangs (Vormittag, roter Kreis) erste Schauer und dann starke Bewölkung mit Gewittern (Nachmittags, roter Kreis) voraus. Text: „Im Westen erste Schauer, zum Nachmittag im Süden viel Sonne.“

Da der Autor am 14.07. im Westen mit dem Auto unterwegs war, erinnert er sich sehr gut, denn er verließ sich auf die Vorhersage. Im Auto wartete der Autor indes vergeblich auf die Wolken und die Abkühlung. Die im Zenit im Sommermonat Juli hochstehende Sonne brannte gnadenlos und die Fahrt war nicht sehr angenehm.

Schwitzend im Fahrzeug, vergeblich auf die von Herrn Terli vorhergesagte Bewölkung (Schauer) und damit Abkühlung wartend, erinnerte sich der Autor an Rudi Carrell.

Rudi Carrell sang 1974 „Wann wird’s mal wieder richtig Sommer?“. Für die jüngeren unter Ihnen, 1974 war ein kaltes, verregnetes Jahr, ohne Sommer. Die Zeit, in der die Hype, nein, nicht von der globalen Erwärmung, sondern von der globalen Abkühlung durch Politik und Presse geisterte. 1975 war dann wieder ein warmes Jahr, mit einem schönen und heißen Sommer. In einer seiner Sendungen sagte dann Rudi Carrell 1975, dass er letztens im Stau stand, bei brütender Hitze „….und im Radio singt so ein Trottel, wann wird‘s mal wieder richtig Sommer.“ Auf solche Selbstkritik wird der Autor in Zeiten der Hype von der menschengemachten Erderwärmung wohl vergeblich warten. Abb.6 zeigt denn das wirkliche Wettergeschehen vom 14.07.

Abb.6, Quelle: Regenradar, tagesschau.de zeigt die Wolkenkarte / Regenkarte vom 14.07. um 14:20, also nachmittags. Nichts im Westen von Gewittern und Regen zusehen und im Süden ist es auch nicht sonnig, sondern sehr regnerisch!

Aber schauen wir mal auf den Abend. Vielleicht ist Herr Terli ja bloß ein Spätzünder und abends treffen seine Vorhersagen ein.

Abb.7, (Quelle: www.wetter.tagesschau.de/radarbilder/sueden) zeigt westlich des Bodensees eine Wolken (Gewitter)-zelle (orangefarbener Kreis) und in der Tat ist diese auch bei Herrn Terli zu finden. Auffällig, dass diese bei Herrn Terli sowohl vormittags als auch nachmittags an ein und derselben Stelle festhängt und darüber hinaus, gut 150 km weiter östlich. Also nur ein Trefferchen. Ungefähr so, als würde der Bundestrainer Toooor schreien, der Ball aber nicht ins gegnerische, sondern ins eigene Tor fliegt. So etwas nennt man dann wohl Eigentor!

 

Nun, lag die Vorhersageniete etwa am Freitag, dem 13? Der Tag ist indes nur für die Tempelritter von inhaltlicher Bedeutung und der Autor glaubt nicht, dass Herr Terli zu den Tempelrittern gehört. Also scheidet Freitag der 13. als Erklärung / Entschuldigung aus. Ist die Ursache dann doch in Mittelmäßigkeit zu finden, mit der mann lediglich im Mainstream eine Chance hat, einen „Platz an der Sonne“ zu erhaschen?

Zwischenergebnis

Ein Meteorologe, der noch nicht einmal den Wetterbericht (das Wetter) für den nächsten Tag richtig vorhersagen kann, der sollte nicht vom Klimawandel schwadronieren.

Das Wettergeschehen und die Meteorologie sind leider etwas komplexer und vielschichtiger, als Herr Terli dies darstellt. Aber vielleicht ist das heutige Studium der Meteorologie wirklich auf den Nenner geschrumpft:

CO2 = Erderwärmung, mit dem Abstrakt

Autos und Industrie = Böse

Da kann dann jeder ein Diplom erringen, solange er nur im Mainstream unterwegs ist. Herrn Terli empfiehlt der Autor die vielfältigen Berichte auf EIKE zum Wettergeschehen und zum Klimawandel zu lesen. Da kann er noch was lernen und seine Horizonte erweitern.

Unsere Leser werden es schon erraten haben / wissen: „Feststeckende Hochs und Tiefs“ gibt es seit mindestens der Römerzeit (die waren doch auch in Mainz) und haben rein gar nichts mit Klimawandel zu tun, sondern mit den sog. planetarischen Wellen, die in mehreren Sektionen um den Globus verlaufen (Abb.8 und 9).

Abb.8: Aufgrund der Erdrotation befinden wir uns in unseren Breiten in einer Westwindzone zwischen Polarluft und subtropischer Luft. Da die Strömung nicht glatt ist, sondern mäandriert, kommt es zu Wellenbergen und Tälern, an denen sich Wirbel bilden – die Hoch- und Tiefdruckgebiete. Die Abbildungen zeigen, dass sich südlich des Jetstream (Jetstreamschlinge) ein Hoch ausbildet und nördlich davon ein Tief. Die jeweilige Stärke des Tiefs oder Hochs ist sowohl abhängig von der Stärke des Jetstreams, als auch von seiner Ausprägung der Mäander. Die rechte Abbildung zeigt den Verlauf der Hoch- und Tiefdruckgebiete entlang des Polarfrontjet auf der Nordhalbkugel (hier). Wegen ihres globalen Auftretens spricht man fachlich von Planetarische Wellen.

Abb.9, Quelle: Institut für Meteorologie der FU Berlin, zeigen, wie die Winde und damit der Wolkenfluss dem Jetstream folgen. Die Abbildung links zeigt den Jetstream in 300hPa-Höhe (9.164 Meter Höhe) mit den zugehörigen Isobaren. Die Abbildung rechts, den Windverlauf in 850hPa-Höhe (1.457 Meter Höhe). Klar erkennbar, dass die Luftströmungen und damit die Wolken- und Niederschlagsgebiete dem Verlauf des Jetstream folgen.

Aber warum ist es denn 2018 so trocken, zumindest in vielen Gebieten und warum liegen derzeit so viele Sonnenstunden vor? Der letzte Teil ist zuerst einmal leicht zu beantworten: Weil die Wolkenbedeckung so gering, also vglw. wenig Bewölkung vorhanden ist. Aber warum? Liegt die Ursache dafür etwa doch in einem menschengemachten Klimawandel?

Bereits im September 2011 hat der Autor in seiner 8-teiligen Reihe „Dynamisches Sonnensystem – Die tatsächlichen Hintergründe des Klimawandels (hier, Gesamt-pdf im Anhang), im Teil 7 folgendes Bild gezeigt:

Abb.10 links zeigt die globale Wolkenbedeckung von Juli 1983 – Juni 2005, nach Daten des ISCCP, (http://www.leif.org/research/cloud-cover.png). Die Abbildung stammt aus der Arbeit von Evan et al. “Arguments against a physical long-term trend in global ISCCP cloud Amounts“. Bereits die linke Abbildung zeigt eine periodische Schwingung von größer 18 Jahren (grüner Pfeil). Dass Kurvenminimum liegt im Maximum des 23. Schwabe-Zyklus im Jahr 2000. Rechts ist der Kurvenverlauf an der gestrichelten Linie gespiegelt und ab 2005 angesetzt. Dabei wurde darauf geachtet, dass das Verhältnis zwischen Anstieg und Rückgang im Schwabe-Zyklus etwa 2 zu 3 beträgt (die Anstiegszeit ist nicht exakt fix, sondern davon abhängig, wie stark der kommende Zyklus ist – starker Zyklus = schnelle Anstiegszeit, schwacher Zyklus = langsame Anstiegszeit, insofern stellt das Verhältnis 2 zu 3 einen Mittelwert dar). Das Maximum der globalen Bewölkung hängt in eindeutiger Weise vom Hale-Zyklus (Polaritätszyklus der Sonne) und damit von der Polarität des magnetischen Sonnenzyklusses ab.

Wird die Spiegelung der Wolkenbedeckung weitergeführt, dann liegt das Minimum der globalen Wolkenbedeckung Anfang 2017 (Abb.11).

Abb.11 zeigt, dass die vglw. niedrige Wolkenbedeckung und die damit verbundenen hohe Sonnenscheindauer, die für die Trockenheit ursächlich ist, anhand der solaren Parameter zu erwarten war. Wie sehr die globale Wolkenbedeckung mit dem Halezyklus, der den Polaritätszyklus der Sonne bestimmt, verbunden ist, zeigt Abb.12 auf längeren Zeitskalen.

Abb.12 zeigt den Hale-Zyklus (http://nexialinstitute.com/climate_el_nino.htm) von 1800 – 2009 (obere Datenreihe). Die Rauten geben US-Trockenjahre an und die untere Datenreihe zeigt El-Niño-Ereignisse. Die US-Trockenjahre und die damit verbundenen „Feststeckenden Hochs“ sind nach Herrn Terli sicherlich auch direkte Folgen des Klimawandels.

Fehlt noch der Beleg, dass auf der Sonne wirklich ein Polwechsel stattgefunden hat. Dafür gehen wir zur Standford University und dort speziell zum Wilcox Solar Observatory.

Abb.13 zeigt das Polarfeld der Sonne, Quelle: (http://wso.stanford.edu/Polar.html). Unschwer zu erkennen, dass ca. 2015 auf der Sonne ein Polwechsel stattfand, der unmittelbaren Einfluss auf den globalen Bewölkungsgrad hat (siehe o.g. Abhandlung des Autors: „Dynamisches Sonnensystem – Die tatsächlichen Hintergründe des Klimawandels“) und derzeit eine geringe globale Bewölkung, mit Trockenjahren (Beispiel Abb.12) verursacht.

Und die Sonne hat nicht nur einen Aktivitätszyklus, der unmittelbar unser Wettergeschehen regelt, sondern ca. ein Dutzend, die sich teils überlagern, verstärken u.v.m. Der Autor ist darauf in seiner Abhandlung „Dynamisches Sonnensystem – Die tatsächlichen Hintergründe des Klimawandels“ explizit eingegangen. So regelt z.B. der Brückner-Zyklus die Zyklen der AMO, die für die Zugbahnen der Tiefs und damit der Niederschläge wesentliche Verantwortung haben, sowie für die Gletscherbedeckung der Alpen weitgehend verantwortlich ist.

Polarfeld und Hale-Zyklus gehen „Hand in Hand“. Der Hale-Zklus, der 2-mal dem 11-jährigen Schwabe-Zyklus entspricht (dann hat der Schwabe-Zyklus wieder gleiche Polarität) hat seinen Wechsel in 2018, hier. Während das Polarfeld aus den Polen der Sonne kommend (daher der Name) seinen Einfluss auf unser Wetter über die Modulation des irdischen Magnetfeldes, hier insbesondere der Bz-Komponente, ausübt, wirkt der Hale-Zyklus über seine Stärke und Polarität, aber nicht über die Pole, sondern die Äquatorial- bzw. Subäquatorialbereiche der Sonne. In der pdf hat der Autor dies in 2011 auf 150 Seiten detaillierter beschrieben.

Nur ein irdischer Faktor auf unser Wetter / Klima wird nicht von der Sonne bestimmt. Nein, CO2 ist nicht gemeint, sondern Vulkanausbrüche. Aber wer weiß, vielleicht werden Vulkanausbrüche demnächst auch dem Diesel zur Last gelegt. Über die weitere Berichterstattung im ZDF darf man gespannt sein.

Bei Abb.13 werden einige womöglich fragen, wie 2015? Wir haben doch jetzt 2018. Ja und ein Blick zum Helmholz-Institut, Zentrum für Umweltforschung zeigt sehr schnell, was es mit der vermeintlichen Dürre 2018 in Deutschland auf sich hat: Ein Fake! Eine Schimäre, die künstlich als Kassandrarufe hochgejubelt wird, aber nichts mit der Realität zu tun hat. Die Jahre davor, als der Polwechsel stattfand, waren in Deutschland weitaus trockener als 2018, Abb. 14-18.

Abb.14: Dürresituation in Deutschland 2018, Quelle: http://www.ufz.de/index.php?de=37937

Abb.15: Dürresituation in Deutschland 2017, Quelle: https://www.ufz.de/index.php?de=40990

Man vergleiche mit 2018.

Abb.16: Dürresituation in Deutschland 2016, Quelle wie Abb.14. Man beachte, von September 2016 bis Juli 2017 eine anhaltende, lange Trockenheit.

Jetzt vergleiche man dies mit Abb.12.

Abb.17:Dürresituation in Deutschland 2016, Quelle wie Abb.14. Man vergleiche mit 2018.

Abb.18, Quelle wie Abb.14: „Normales“ Wetter vor dem Polwechsel, mit zwei trockenen Monaten und der Rest des Jahres ausgiebig Niederschlag.

Ist nun eine anhaltende Dürre in Deutschland zu verzeichnen?

Abb.19, Quelle: (https://www.wetteronline.de/wetterrueckblick/2017-12-31-jr ) zeigt, dass kein Trend beim Niederschlag zu verzeichnen ist. Wetteronline dazu: „Im Vergleich zu seinen Vorgängern zeigte sich das Jahr 2017 deutlich feuchter. Trotzdem bewegte sich die Regenmenge über Deutschland verteilt noch immer im Normalbereich des langjährigen Durchschnitts.“

Und wie sieht die globale Situation aus?

Abb.20: Auch weltweit ist nach den Daten der NOAA und des NCDC keine Trockenheit zu verzeichnen. Mehr noch, die Jahre sind regenreicher geworden. Man vergleiche heute mit der Situation um 1900.

Ergebnis:

Das Desinformationsfernsehen ZDF und deren Wetterfrösche versuchen eine Hype zu schüren, den Menschen Angst einzujagen, ohne jegliche Grundlage. Hier wird ganz offensichtlich Propaganda für bestimmte politische Richtungen betrieben. Doch dazu im nächsten Teil mehr. Denn bei anderen Themen, wie dem Diesel, wird genauso vorgegangen.

Was sagte Rudi Carrell, einer der ganz großen in der deutschen Unterhaltungsbranche: „Da singt doch so ein Trottel, wann wird’s mal wieder richtig Sommer.“ „Feststeckende Hochs und Tiefs, das sind die direkten Auswirkungen des Klimawandels.“ Keine weiteren Fragen!

Raimund Leistenschneider – EIKE

Teil 2: Das ZDF (Zentrales Desinformations Fernsehen) und seine Nachrichtensprecher/-innen, in Kürze

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Anhang: Umfassende Darstellung zum Thema als PDF:

Die Sonne bestimmt Temperaturgang_gesamt




„Kippt unser Klima ?“ bei Maischberger/ARD am 10. Oktober 2017: Eine kleine Nachlese über großen Unsinn, sachliche Fehler und wenig Richtiges

Einer in den letzten Jahren weltweit gewachsenen Skepsis gegenüber dem Klima-Alarmismus wollte nun wohl auch die ARD Rechnung tragen, denn schon durch die Auswahl der Gesprächsteilnehmer und deren Vorstellung durch Frau Maischberger konnte man in etwa folgende „Botschaft“ aufnehmen:

Wir, die ARD, sind keine „Lückenpresse“, denn wir laden sogar Klimaskeptiker ein. Wir sind uns unserer Sache nämlich sicher. Sollen die Skeptiker doch mal abstreiten, was schließlich jeder sehen kann: Wetterextreme nehmen zu, das Klima kippt, und der Mensch ist verantwortlich. Daher wird unser „Stargast“ und PIK-Chef Hans-Joachim Schellnhuber die beiden eingeladenen Skeptiker rasch „auseinander nehmen und vorführen“ –  nämlich den Wissenschafts-Journalisten Alex Reichmuth von der WELTWOCHE Zürich und den meteorologischen Altbarden Jörg Kachelmann…„.

Jedoch – es kam ganz anders:

Einerseits wurde zwar viel Unsinn verzapft, andererseits konnten die Zuschauer aber auch dank der fachlichen Richtigstellungen von Reichmuth und Kachelmann etliche naturwissenschaftliche Wahrheiten aufnehmen. Wer sich blamierte und wer nicht, das können unsere Leser hier in unserer kleinen Nachlese zur Sendung erfahren.

Zunächst:

Von den Teilnehmern der Talkshow waren nur Alex Reichmuth, Jörg Kachelmann und H.-J. Schellnhuber interessant.

Beginnen wir mit dem mehr uninteressanten Rest, zuerst mit der Redakteurin Maischberger. Sie wird wohl niemals den Unterschied zwischen Einzelereignissen und einem langzeitlichen Trend verstehen. Als TV-Redakteurin müsste ihr zudem bekannt sein, dass heute jedes Stürmchen mit Personenschäden weltweit über die TV-Mattscheiben flattert – unbeschadet wirklich großer Kaliber wie Harvey und Irma. Somit sollte Maisbergers mit ihrem etwas trotzigen „das sehen wir doch alle“ vielleicht etwas vorsichtiger sein – aber nichts da.

Die CSU Staatsekretärin im Verkehrsministerium Dorothee Bär, als zweite naturwissenschaftlich völlig unkundige und somit uninteressante Teilnehmerin, war dagegen von bereits kindlicher Naivität, bayerischer Dialekt half dabei noch mit. Sinngemäß : „Klimaschutz unbedingt ja, er dürfe nur nicht zu Lasten des Bürgers gehen.“ Liebe Frau Bär, wir sind mit Ihnen völlig d’accord, denn dann ist es mit dem Klimaschutz-Unsinn sofort vorbei. „Klimaschutz“, der unabdingbar fordert ganze Volkswirtschaften umzukrempeln, ohne hohe finanzielle Belastung des Bürgers? Wie um alles in der Welt soll das denn gehen? Oder war es vielleicht gar keine Naivität, sondern nur bayerische Schläue? Na, egal. Wenn es denn nur kindliche Naivität war, dann übertrifft Frau Bär sogar noch unseren Merkel-Wendehals Horst Seehofer, u.a. Spezialist von Obergrenzen, bei denen niemand mehr durchblickt.

Als dritte uninteressante Teilnehmerin erzeugte die Alt-Grüne Bärbel Höhn nur noch gähnende Langeweile. So viel sachlichen und zudem noch langweiligen Quatsch, wie ihn diese Dame zusammenquasselt, hält man ja kaum für möglich. 370.000 Arbeitsplätze für völlig nutzlose 4% Primärenergie in Form von Strom aus „Erneuerbaren“ als Beleg für deren Nützlichkeit? Die sachliche Intelligenz der Wähler hierzulande ist schon extrem abgesunken, denn immer noch rund 8% goutieren solche grünen Hirngespinste. Hier kann man nur noch Albert Einstein zitieren, der sich zwar skeptisch über die Unendlichkeit des Weltalls, aber eindeutig-klar über die Unendlichkeit der menschlichen Dummheit ausließ.

Kommen wir nun zu den interessanten Teilnehmern, als erstem zu Hans-Joachim Schellnhuber, Kanzlerberater in Sachen Klima, Vorsitzenden des wissenschaftlichen Beirats der Bundesregierung für globale Umweltveränderungen (WBGU), Papst-Einflüsterer und und … Seine „Masche“ erschließt sich jedem klaren Zeitgenossen nach wenigen Minuten: In betont gestelzter Manier werden abenteuerlich-abstruse Klima-Behauptungen verkündet. Die wohl aus seiner Sicht richtige und tatsächlich erfolgreiche Strategie könnte etwa so lauten: „Die Mehrheit meiner Zuschauer, die kein sachlich-fachliches Hintergrundwissen hat, wird das schon glauben, kommt schließlich von einem bekannten Professor, Kanzlerin-Berater etc.“

Hat aber nicht ganz geklappt, denn Schellnhuber’s hilflose Empörung gegenüber den sachlich berichtigenden Entgegnungen von Alex Reichmuths war unübersehbar. Seine oberlehrerhafte missbilligende Miene und ein hingeworfenes „das ist falsch“ war dann leider aber auch alles, was man an sachlicher Argumentation des großen Klimakatastrophen-Gurus gegenüber Reichmuth zu sehen und hören bekam. Da Reichmuth aber nun einmal in der Talkshow neben ihm saß, war das von prominenten Klima-Alarmisten sonst so gerne geübte „den ignoriere ich noch nicht einmal“ (Zitat Karl Valentin) unmöglich. Viele Hunderttausend Zuschauer haben alles brühwarm mitbekommen.

Zu hören bekam man dafür von Schellnhuber umwerfende Märchen aus wissenschaftlichen Phantasiewelten. Meeres-Anstiege von einem Meter bis Ende des Jahrhunderts und bis zu 70 Metern in 1000 Jahren. Sinngemäß „Ist schließlich alles nur einfachste Physik„, so Schellnhuber. Die jüngste einschlägige Fachstudie von Beenstock et al., von zwei US-Universtäten und einer Universität aus Israel im Jahre 2015 publiziert (hier als pdf herunterladbar), ermittelt dagegen in seriöser wisenschaftlicher Arbeit nur einen aktuellen mittleren Meeres-Anstieg zwischen 0,4 und 1 mm (Millimeter!) pro Jahr(!) aus allen erreichbaren Pegelmessungen weltweit. Das sind folglich zwischen 4 und 10 cm in 100 Jahren. Leider hatte diese grundlegende Publikation in der Runde niemand parat.

Der darüber hinaus von Schellhuber verkündete sachliche Unsinn kannte dann keine Grenzen mehr. Im Zusammenhang mit dem Auftreten von Hurrikanen in den USA warf er als weitere Ursache mal kurz das Torkeln der Erdachse ein. Niemand staunte mehr, zweifellos ein Abnutzungseffekt durch zu viel Quatsch. Immerhin, alle einigten sich schließlich darauf, dass Klima und Wetter zwei paar Schuhe seien, ein zwar richtiges, aber doch etwas mageres Ergebnis für viel Sendezeit. Warum hat niemand wenigstens einmal die naturwissenschaftlichen Festlegungen angesprochen, wie :

„Klima ist ein mindestens 30-jähriger Mittelwert von Wetter (WMO-Definition), es gibt kein Globalklima, sondern nur Klimazonen von tropisch bis polar, die Natur kennt kein konstantes Klima, Klima kann man nicht schützen – es sei denn man könnte Wetter „schützen“.

Solche elementaren Selbstverständlichkeiten hätten der Sendung gut getan, gingen aber in der Hektik der Veranstaltung unter. In Schellnhuber’s Wundertüte der globalen Erwärmungs-Katastrophe durften natürlich auch die 5 °C globaler Temperatursteigerung nicht fehlen, die uns angeblich erwarten, wenn wir weiter Fleisch essen, Auto fahren, mit Flugzeugen fliegen, heizen, Industrie und  Haushalte mit Strom versorgen … u.s.w. … Hierher hätte gut ein Hinweis gepaßt, dass in den letzten Jahren in den peer-reviewten Publikationen die Klima-Sensitivität von CO2 deutlich abgesunken ist und heute unter 1 °C hinweist (Fig. 1). Die betreffende Arbeit von F. Gervais, Anthropogenic CO2 warming challenged by 60-year cycle, Earth Science Reviews (2016) ist als pdf hier herunterladbar. Zur Info: Klimasensitivität bedeutet vereinfacht die global gemittelte Erwärmung infolge jeder Verdoppelung der CO2 – Konzentration der Atmosphäre.

Fig. 1: Klimasensitivität (globale Erwärmung bei jeder CO2 – Verdoppelung) aus der Fachliteratur in Abhängigkeit vom Veröffentlichungsdatum. Man erkennt eine stetige Abnahme, die heute deutlich unter 1 °C zeigt. Die unterschiedlichen Angaben zur Klimasensitivität (ECS = equilibrium climate sensitivity, TCR = transient climate response), die sich auf die unterschiedliche Zeitdauer der CO2 – Erhöhung beziehen, sind hier nicht wesentlich.

Von Schellnhubers phatastischen 5 °C keine Spur. Unmaßgebliche 0,5 °C Klimasensitivität wären gemäß Fig. 1 richtiger gewesen und hätten zudem noch dem medialen 97%-Konsens-Unsinn – Pardon dem natürlich 99,99%-Konsens-Unsinn Schellnhubers – die passende Antwort gegeben.

Und damit nun sind wir bei der zweiten „Masche“ von Schellnhuber angelangt. Sie geht frei nach der Methode vor „Nehme Gefälliges aus der Fachliteratur, multipliziere es einfach mit 10 und verkaufe es dann dem Publikum als korrekt.“  So macht Schellnhuber aus der der Fachliteratur zu entnehmenden Klimasensitivität von unter 1 °C flugs 5 °C, aus Meeresspiegelmessungen von höchstens 1 mm pro Jahr flugs 10 mm pro Jahr und damit 1 Meter in 100 Jahren und selbst aus falschen 97%-Angaben der Medien flugs 99,99%.

Schellhuber kann aber erstaunlicherweise auch anders. So nach Art von Dr. Jekyll und Mr. Hyde – tagsüber der begutachtete Fachaufsätze schreibende Professor und nachts sein unheimliches Doppel, den Weltuntergang verkündend. Sie glauben es nicht? Dann lesen Sie doch einmal seine (er ist Mitautor) Fachpublikation „Power-law persistence and trends in the atmosphere: A detailed study of long temperature records“, Physical Review E, 68 (2003). Sie kann hier als pdf heruntergeladen werden. Die Publikation schildert die Analyse von 95 Temperatur-Meßstationen weltweit – mit dem verkündeten Ergebnis auf S. 5, linke Spalte unter IV. Discussion, (iii):

„In the vast majority of stations we did not see indications for a global warming of the atmosphere.“

Zur Info des Lesers: Die in dieser Publikation angewandte Analyse-Methode (Persistenz-Analyse) und das aufgefundene Ergebnis haben ihre Gültigkeit nicht verloren, die Arbeit ist nach wie vor völlig in Ordnung und entspricht dem heutigen Stand.

Folglich: Keine globale Erwärmung in der überwiegenden Anzahl aller Stationen! Was mag wohl zwischen 2003 und 2017 passiert sein, das Schellnhuber bewogen hat, satte 5 °C globale Erwärmung zu prognostizieren? Es kann nur etwas ganz Schröckliches gewesen sein, er verrät es uns aber leider nicht. Nur wenige Jahre später jedenfalls verkündet Schellnhuber seinen Schmerz über die kommende so gefährliche globale Erwärmung in dem ZEIT-Interview vom Jahre 2009 „Manchmal könnte ich schreien“ (hier). Wie gesagt, Dr. Jekyll und Mr. Hyde lassen grüßen.

Genug nun von Schellnhuber, denn auch Kachelmann gab neben Korrektem ein wenig meteorologischen Unsinn von sich. Zunächst einmal betonte er die jedem Fachmann bekannten Extremwetter-Statistiken, die eindeutig ausweisen, dass es keine Zunahmen in Häufigkeit und Stärken von Extremstürmen, Dürren, Überschwemmungen etc. seit Beginn der Industrialisierung gab. Hier sagte er also völlig korrekt aus. Möglicherweise dachte Kachelmann aber – und hier haben wir für ihn sogar ein wenig Verständnis – zur Propagierung seines meteorologischen Beratungsunternehmens dem großen Professor in Klimasachen besser beizupflichten. Totaler Klimaskeptiker gegen den Mainstream zu sein ist vermutlich schlecht fürs Geschäft. Kachelmann vollzog seine Volte an zwei Fronten. Zum einen stellte er sich betont auf die Seite Schellnhubers mit dem Vorbehalt, von Klima nichts zu verstehen, ‚er sei schließlich nur Meteorologe‘. Das hinderte ihn jedoch nicht daran, klimatologischen und zugleich meteorologischen Unfug über die angeblich ansteigende Schwüle und Luftfeuchte in Deutschland zu erzählen.

Hier unsere Korrektur: Ein gebräuchliches Maß für „Schwüle“ ist die Relative Luftfeuchte. Und diesbezüglich beweisen Messungen des DWD das Gegenteil der Kachelmann-Schellnhuber(?)-Behauptungen. Dabei können die Messungen für Braunschweig (Bild 2) als repräsentativ für Norddeutschland und die von Potsdam (Bild 3) als repräsentativ für den Teil Deutschlands mit mehr kontinentalem Klima angesehen werden:

                    Bild 2: Relative Luftfeuchte in Braunschweig 1960-2010 

Die Daten von Potsdam zeigen Analoges (Bild 3)

          Bild 3: Relative Feuchte von Potsdam von 1890-2016 (Trend-Pfeil „rot“ eingefügt)

Eine weithin bekannte Publikation von Paltridge et al., Trends in middle- and upper-level tropospheric humidity from NCEP reanalysis data, erschienen in Theoretical and Applied Climatology (2009), berichtet über Auswertungen der weltweit verfügbaren Radiosonden-Messungen („Wetter-Ballone“) über 40 Jahre. Als Ergebnis zeigt diese Arbeit (als pdf hier) sogar über Deutschland hinaus global ebenfalls das Gegenteil der Kachelmann-Behauptung. Übrigens: Gemäß persönlicher Mitteilung eines Forst-Experten gegenüber den beiden Autoren des vorliegenden Beitrags setzt man jüngst vermehrt auf Laubbäume an Stelle von Nadelhölzern, weil erstere besser mit der „zunehmenden Trockenheit der Luft in Deutschland“ zurecht kämen. Die Klima-Hysterie hat die Forstwirtschaft erreicht !

Fazit:

Maischbergers Talkshow bot viel Lärm um nahezu NICHTS! Sie war aber zumindest ein Anfang hinsichtlich des Versuches, auch einmal kritische Stimmen zur Klima-Hysterie zu Wort kommen zu lassen. Ob sich die ARD noch einmal traut? Man darf das bezweifeln, denn wahrscheinlich ist etlichen Zuschauern klar geworden, dass die Klima-Alarmisten wie der berühmte Kaiser von Hans Christian Andersen herumlaufen – nämlich nackt. Sie haben keine Sachargumente, nur Phantasiegebilde. Und eine solche Erkenntnis darf/kann natürlich nicht im Interesse der neuen „Aktuellen DDR-Kamera“ namens „Staatsfernsehen ARD+ZDF“ sein. Andererseits: Wir sprechen den ehrlichen Wunsch an die ARD und auch das ZDF aus, Herr Schellnhuber möge – so oft es irgend geht – in Talkshows eingeladen werden. Wer solch einen „Freund“ der globalen Extremerwärmung hat, braucht keine „Klima-Skeptiker“ mehr als Feinde. Die von Schellnhuber unters Volk gestreuten Aussagen werden zunehmend als das erkannt, was sie sind – wissenschaftlich verbrämter grober sachlicher Unsinn.

S c h l i e ß l i c h   –  wie sagte schon Abraham Lincoln: „Man kann alle Leute einige Zeit zum Narren halten und einige Leute allezeit; aber alle Leute allezeit zum Narren halten kann man nicht.“