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Der Kampf gegen Globale Ergrünung – Teil 4

Schlechtes hinsichtlich Globaler Ergrünung: (zitiert aus Zimmers Artikel):

1. Mehr Photosynthese bedeutet nicht mehr Nahrungsmittel.

2. Zusätzliches Kohlendioxid kann Pflanzen weniger nahrhaft machen.

3. Mehr Pflanzen verhindern nicht den Klimawandel.

4. Globale Ergrünung wird nicht ewig dauern

Im Teil 1 haben wir die Frage nach der Relation zwischen gesteigerter Photosynthese und Nahrungsmittel-Erzeugung beleuchtet (Nr. 1 bei Zimmer). Im 2. Teil ging es um die Behauptung, dass „mehr Kohlendioxid die Pflanzen weniger nährstoffreich machen kann“. Im 3. Teil wurde die Tatsache besprochen, dass die Globale Ergrünung allein nicht den Klimawandel verhindern würde. In diesem letzten und kürzeren Teil schreibe ich über die offensichtlich wahre Tatsache, dass Globale Ergrünung nicht ewig dauern wird.

Schauen wir also auf Nr. 4: „Globale Ergrünung wird nicht ewig dauern“

Zimmer und Campbell sagen:

Globale Ergrünung wird nicht ewig dauern

Es gibt immer noch Vieles, was Dr. Campbell und seine Kollegen hinsichtlich der globalen Ergrünung nicht verstehen. Am bedeutendsten ist, dass sie nicht wissen, wie lange sie dauern wird.

Mit steigenden Temperaturen und Veränderungen der Regenmengen könnten die Pflanzen aufhören, zusätzlich Kohlendioxid aufzunehmen.

Pflanzen nehmen in aller Stille den Anteil von Chinas Kohlenstoff-Emissionen auf. Was mich ängstigt ist, dass dies nicht immer so weitergehen kann“, sagte Dr. Campbell. „Falls die Atmung mit der Photosynthese mithält, könnte dieses gewaltige Kohlenstoff-Reservoir immer noch zurück in unsere Luft gelangen“.

Carl Zimmer im NYT-Artikel

Ich möchte mal versuchen, den Standpunkt von Zimmer (und Campbell) besser darzustellen als sie es tun.

Zimmer räumt ein, dass das Thema Globale Ergrünung ganz neu ist und noch voller Unbekannter steckt … die übliche Liste enthält u. A. bekannte Unbekannte, unbekannte Unbekannte usw. Es ist erfrischend, nichts weniger als Allmacht und ,settled‚ Wissenschaft zu sehen.

Am wichtigsten ist, dass sie nicht wissen wie lange sie dauern wird“, sagte Zimmer.

Nun, das weiß auch ich nicht noch sonst jemand. Es gibt jedoch relevante Forschungen zu diesem Thema – Betreiber von Treibhäusern haben Blumen und andere Pflanzen unter erhöhten CO2-Konzentrationen über viele Jahre wachsen lassen, und es scheint keine Obergrenze von CO2-Konzentrationen in dieser Hinsicht zu geben, welche sich in der Atmosphäre anreichern, zumindest nicht in diesem oder im nächsten Jahrhundert.

Obwohl also verschiedene Pflanzen ihre individuellen CO2-Sättigungspunkte haben (also der Punkt, an dem weiter zunehmende CO2-Konzentrationen nicht die Photosynthese weiter zunehmen lassen – hier orange dargestellt), ist die von vielen Experten allgemein angenommene Zahl für beste Bedingungen 1000 ppm. (Obige Graphik ist lediglich illustrativ). Wichtig ist, dass Pflanzen allgemein die Photosynthese mit zusätzlichem CO2 verstärken – bis zu einem Niveau von 1000 ppm.

Die mittlere jährliche Zunahme von atmosphärischem CO2 im 21. Jahrhundert beträgt etwa 2,5 ppm pro Jahr. Das gibt uns also 240 mehr Jahre möglicher Ergrünungseffekte durch CO2-Zunahme – falls die Emissionen mit der gleichen Rate weitergehen und niemand versucht, die Emissions-Reduktionsziele von Paris zu erreichen. Natürlich werden einige Pflanzen bereits bei 800 ppm damit aufhören, andere Pflanzen mögen nicht genug Wasser finden, und wieder anderen könnten die Nährstoffe ausgehen.

Nun haben Zimmer und Campbell Angst davor, dass die Horror-Story des Szenarios RCP 8.5 eintreten wird, dass nämlich die mittlere Temperatur des Planeten so stark steigen und Dürren so ausgeprägt werden (solange es nicht Überschwemmungen sind), dass Pflanzen nicht nur die Aufnahme des chinesischen Anteils an den Emissionen einstellen, sondern dass sie alle sterben und dass all der Kohlenstoff zurück in die Atmosphäre gelangt – alles auf einmal – als CO2 durch Verrottung der Pflanzen. Das meint Campbell mit seinen Worten „Falls die Atmung die Photosynthese einholt, kann dieses gewaltige Kohlenstoff-Reservoir zurück in die Atmosphäre gelangen“.

Es ist sicherlich richtig, dass wenn alle Pflanzen sterben würden – oder auch nur ein großer Anteil von ihnen – die Verrottung derselben aufgrund natürlicher Prozesse auf und unter der Erdoberfläche das aufgenommene CO2 wieder emittieren würden – das Prinzip der biologischen Atmung im Kohlenstoff-Kreislauf. Dieser sieht so aus:

Zimmers Katastrophen-Befürchtungen werden sich nicht materialisieren wegen der grauen Boxen im Kohlenstoffkreislauf-Diagramm – das sind Kohlenstoff-Senken. Sie sind nicht analog zu Campbells „Kohlenstoff-Reservoir“ – sie sind kein großer See voller Kohlendioxid, der nur darauf wartet, sich zurück in die Atmosphäre zu „ergießen“. Wir erkennen „Atmung“ genau über der schwarz-weißen Kuh im Diagramm. Genauer, der Fluss von CO2 in die Atmosphäre durch Zerfall und Teil des Austausches mit den Ozeanen kann auch als Atmung im Kohlenstoff-Kreislauf betrachtet werden. Die Kohlenstoff-Senken, erzeugt als Kohlendioxid, haben sich durch Photosynthese sowie durch das Tier- und Pflanzenleben in Vegetation transformiert (Blätter, Stämme etc.), es wurde zu Erde und organischem Material in der Erde; ein Teil ist in den Oberflächenschichten der Ozeane eingeschlossen, und ein großer Teil ist auf den Meeresboden gesunken. Von dort taucht es für Jahrhunderte und Jahrtausende nicht mehr auf; Sedimente am Ozeanboden sind kohlenstoffhaltig und werden vielleicht zu Sedimentgestein, Einiges davon ist zu Öl und Kohle und Gas geworden und wird es weiterhin; und Einiges ist eingeschlossen in den Körpern aller auf der Erde lebenden Tiere, einschließlich 8 Millionen Menschen.

Dr. Campbell muss ganz schön durcheinander sein, falls er wirklich glaubt, dass das „Ende der globalen Ergrünung“ in irgendeiner Form zur Bedrohung in Gestalt eines Rückflusses von Kohlenstoff zurück in die Atmosphäre wird.

In einem früheren Beitrag dieser Reihe habe ich es angesprochen – es ist die biologische Abscheidung von Kohlenstoff, und ist er erst einmal abgeschieden, wird der Kohlenstoff über verschiedene Zeiträume nicht wieder als Kohlendioxid in die Atmosphäre gelangen – Zeiträume im Maßstab von Tagen bis zu Jahrtausenden.

Aber Zimmer und Campbell fürchten einen anderen Aspekt der globalen Ergrünung: Was ist, falls die Menschen weiterhin 40, 50 oder 60 Milliarden Tonnen CO2 jährlich freisetzen und alles irgendwie unter Kontrolle bleibt durch die Tatsache, dass die Natur 10, 12, 15 Milliarden Tonnen CO2 jährlich aufnimmt – und die Natur mit CO2 gesättigt ist und die Photosynthese nicht mehr zunimmt, während die CO2-Emissionen steigen und steigen?

Nun, ich schätze mal, dass das im Bereich der Möglichkeiten liegt – aber wie viele alarmistischen Visionen der Zukunft beruht es auf der Annahme, dass alles so bleibt, wie es jetzt ist, oder dass alles immer schlimmer wird – und die viel wahrscheinlichere Möglichkeit, dass sich die Menschheit anpassen und Nutzen aus den positiven Auswirkungen einer sich ändernden Welt und eines sich ändernden Klimas zieht, wird gar nicht erst in Betracht gezogen.

Ich glaube nicht, dass es zu optimistisch ist zu erwarten, dass wir während der nächsten 150 Jahre Durchbrüche bzgl. Energie erleben werden, welche unsere Sorgen hinsichtlich der globalen Erwärmung obsolet macht, weil wir keine Kohlenwasserstoffe mehr verbrennen müssen, um Strom zu erzeugen – Öl, Gas, Kohle, Holz.

Während der letzten 150 Jahre sind wir von der Verbrennung von Torf, Holz und Holzkohle zum massive Kohle- und Petroleumzeitalter gekommen. Das Kernkraft-Zeitalter hat einen guten Anfang genommen, lediglich behindert durch Pseudo-Befürchtungen von Anti-Kernkraft-Aktivisten. Man darf hoffen, dass durch neueste Entwicklungen bzgl. Kernkraftwerken und Hoffnungen bzgl. Fusion das Kernkraft-Zeitalter immer mehr in Fahrt kommt.

Worüber wir uns keine Sorgen zu machen brauchen sind die grundlosen, von Dr. Campbell ausgestoßenen Befürchtungen, die von Zimmer in der NYT nachgeplappert werden – die Tatsache, dass globale Ergrünung nicht ewig dauern wird, ist eine simple biologische Tatsache und hat keine absehbaren Nachteile für die Menschheit.

Globale Ergrünung ist nicht schrecklich – GLOBALE ERGRÜNUNG ist WUNDERBAR!

Kommentar des Autors: Worum ich mir wirklich Sorgen mache ist, dass der normale NYT-Leser so wenig wissenschaftliches Hintergrundwissen hat, dass er Zimmers Artikel „Globale Ergrünung … ist schrecklich“ einfach liest und nicht die Unlogik und Pseudo-Wissenschaft dahinter durchschaut. Ich kann nur hoffen, dass einige davon auch auf diesem Blog lesen.

Quick Links:

The Fight Against Global Greening – Part 1

The Fight Against Global Greening – Part 2

The Fight Against Global Greening – Part 3

NY Times article “Global Greening….it’s Terrible

bio-sequestration of carbon

Link: https://wattsupwiththat.com/2018/08/19/the-fight-against-global-greening-part-4/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Der Kampf gegen die globale Ergrünung – Teil 3

Schlechtes hinsichtlich Globaler Ergrünung: (zitiert aus Zimmers Artikel):

1. Mehr Photosynthese bedeutet nicht mehr Nahrungsmittel.

2. Zusätzliches Kohlendioxid kann Pflanzen weniger nahrhaft machen.

3. Mehr Pflanzen verhindern nicht den Klimawandel.

4. Globale Ergrünung wird nicht ewig dauern

Im Teil 1 haben wir die Frage nach der Relation zwischen gesteigerter Photosynthese und Nahrungsmittel-Erzeugung beleuchtet (Nr. 1 bei Zimmer). Im 2. Teil ging es um die Behauptung, dass „mehr Kohlendioxid die Pflanzen weniger nährstoffreich machen kann“.

Schauen wir jetzt auf Behauptung Nr. 3: „Mehr Pflanzen werden den Klimawandel nicht verhindern“

Zunächst wieder Zimmer und Campbell:

Es sind nicht nur Erdbeeren und andere Nutzpflanzen, die zusätzliches Kohlendioxid aufnehmen. Das tun auch Wälder, Prärien und andere natürliche Ökosysteme auf der Welt. Wenn Wissenschaftler sowohl die zusätzliche Photosynthese als auch die Atmung berücksichtigen, schätzen sie, dass Pflanzen über ein Viertel des von uns emittierten Kohlendioxids aus der Atmosphäre entfernen. „Das entspricht etwa den Emissionen Chinas. Und China ist der stärkste globale Verschmutzer“, sagt Dr. Campbell. „Sogar noch bemerkenswerter ist, dass die Pflanzen selbst dann noch die gleiche Menge CO2 aus der Luft geholt haben, nachdem unsere Emissionen explodiert sind. Jedes Jahr errichten wir mehr Kraftwerke, und jedes Jahr nehmen die Pflanzen mehr CO2 auf“.

Aber das ist kein Grund zum Feiern. Es ist etwa so, als ob man sagt, dass die Chemotherapie das Wachstum Ihres Tumors um 25% verlangsamt. Trotz der globalen Ergrünung ist das CO2-Niveau während der letzten zwei Jahrhunderte gestiegen, und zwar auf ein Niveau, wie es auf der Erde seit Millionen Jahren nicht der Fall war. Und das von uns der Atmosphäre zugefügte CO2 hat bereits weltweit erhebliche Auswirkungen. Die sechs wärmsten Jahre jemals waren alle nach 2010 aufgetreten. Das Wetter ist bereits extremer geworden. Der Meeresspiegel ist gestiegen. Die Ozeane versauern.

Falls die Pflanzen auch weiterhin ein Viertel unseres CO2 aufnehmen, kann man erwarten, dass sich all diese Trends verstärken. Mit anderen Worten, falls die globale Ergrünung uns jetzt nicht rettet, können wir uns auch in Zukunft nicht darauf verlassen, dass sie uns rettet.

Schauen wir mal auf die Logik dessen, was Zimmer und Campbell sagen. Sie akzeptieren ohne weitere Bemerkungen dass „Pflanzen ein Viertel des von uns emittierten Kohlendioxids aus der Atmosphäre entfernen. Das entspricht etwa den Emissionen Chinas. Und China ist der stärkste globale Verschmutzer. Sogar noch bemerkenswerter ist, dass die Pflanzen selbst dann noch die gleiche Menge CO2 aus der Luft geholt haben, nachdem unsere Emissionen explodiert sind. Jedes Jahr errichten wir mehr Kraftwerke, und jedes Jahr nehmen die Pflanzen mehr CO2 auf“.

Nun, falls irgendein anderer Prozess volle 25% allen von uns jedes Jahr emittierten CO2 aus der Atmosphäre entfernen würde, Jahr für Jahr, würde das als heroisch gefeiert werden. Regierungen und Laboratorien entwerfen Verfahren, ziemlich geringe Mengen CO2 aus der Atmosphäre zu entfernen oder dafür zu sorgen, dass es gar nicht erst emittiert wird. Darunter sind hier bei WUWT vorgestellte Pläne, CO2 in Gestein zu konvertieren, es in Treibstoffen einzuschließen wie Ammoniak oder die Speicherung in Höhlen und Ölbohrlöchern. Man stelle sich mal für einen Moment vor, dass China seine CO2-Emissionen über Nacht auf Null reduzieren würde. Genau das macht die globale Ergrünung derzeit – kostenlos. Aber anstatt diesem biologisch ausgelösten Geoengineering zu applaudieren, bietet Zimmer uns dies (und ich zitiere ihn jetzt nur widerwillig):

Aber das ist kein Grund zum Feiern. Es ist so, als ob man sagt, dass die Chemotherapie das Wachstum Ihres Tumors um 25% verlangsamt“.

(Ignorieren wir jetzt einmal die grobe Gefühllosigkeit dieser Feststellung – wie schmerzhaft muss es für die Krebs-Bekämpfer oder die Angehörigen von Krebskranken sein zu hören, dass das Wachstum ihres Tumors verlangsamt worden ist. Der Vergleich von CO2-Emissionen mit Krebs ist selbst ein bösartiges Stück eines intensiven Propaganda-Hypes).

Die Reduktion von CO2-Emissionen in der Größenordnung der „Emissionen Chinas“ ist „kein Grund zum Feiern“? Offensichtlich sind für Zimmer und Campbell alle Ziele des Paris-Abkommens, so sie denn überhaupt erreicht werden würden, ebenfalls „kein Grund zum Feiern“. Schließlich wird die Zunahme des atmosphärischen CO2 nur verlangsamt, aber es wird nicht vollständig eliminiert.

Es ist schwierig, dieser Beweisführung zu folgen … es scheint keine Beweisführung zu sein, sondern eher eine Nicht-Beweisführung. Die Mehrheit der sich mit dem atmosphärischen CO2 befassenden wissenschaftlichen Welt kämpft für eine Reduktion der Emissionen und dafür, wenn möglich, CO2 aus der Atmosphäre zu entfernen, um die Konzentrationen desselben zu verringern, welche das IPCC als gefährlich gebrandmarkt hat. Und doch versucht Zimmer, wenngleich vergeblich, uns davon zu überzeugen, dass eine kostenlose und keinerlei Bemühungen erfordernde Methode, so viel CO2 aus der Atmosphäre zu entfernen wie China jedes Jahr emittiert, „kein Grund zum Feiern“ ist.

Seine Haltung lässt sich einfach zusammenfassen: „Es hat keinen Nutzen, CO2 aus der Atmosphäre zu entfernen, solange man nicht das Anwachsen der Konzentration vollkommen stoppen kann“. Damit hat er das gesamte Paris-Abkommen in die Tonne getreten.

Welche Auswirkungen hat denn nun die Globale Ergrünung auf atmosphärische CO2-Konzentrationen? Zimmer und Campbell haben einfach ohne es zu begründen festgestellt, dass die Globale Ergrünung jährlich etwa 10 Milliarden Tonnen CO2 aus der Atmosphäre holt. Nicht nur das, sondern sie holt jedes Jahr mehr heraus, wenn sie weiter zunimmt.

Wirklich? Man betrachte die folgende Graphik:

Diese Graphik von UCSD/Scripps repräsentiert die „Atmung“ der Erde – im Nordfrühling und -sommer entfernen wachsende Pflanzen das CO2 schneller aus der Atmosphäre als wir emittieren, und die monatlichen Werte sinken. Mit der Verlangsamung des Wachstums im Herbst und Winter nehmen die Pflanzen nicht mehr so viel CO2 auf und die Emissionen steigen. Die Südhemisphäre wirkt sich dabei wegen der fehlenden Landmassen kaum aus. Wir sehen also, dass die globale Ergrünung Jahr für Jahr mehr ppm aufnimmt – der jahreszeitliche Unterschied betrug in den sechziger Jahren 6,2 ppm, 2018 ist er auf 9 ppm gestiegen.

Und dann das hier:

Das Andere, was offensichtlich zutage tritt ist, dass die CO2-Konzentrationen (in ppm) weiterhin steigen, setzen doch moderne Gesellschaften (und die Natur) stärkere CO2-Emissionen fort als die gestiegene Photosynthese aufnehmen kann. Seit dem Jahr 2000 betrug laut der ersten Graphik oben die jährliche Zunahme in ppm der jahreszeitlichen CO2-Aufnahme etwa 0,125 ppm pro Jahr – oder ein Achtel eines ppm pro Jahr. In acht Jahren summiert sich das auf 1 ppm. Aber CO2 nimmt mit einer mittleren Rate (2010 bis 2017) von 2,54 ppm pro Jahr zu. Die globale Ergrünung wird mit diesen Raten nicht mithalten, sie wird nicht aufhören und nicht die Zunahme atmosphärischer CO2-Konzentrationen allein umkehren.

In dieser Hinsicht haben Zimmer und Campbell recht:

Die globale Ergrünung allein wird den Anstieg des atmosphärischen CO2 nicht stoppen.

Jetzt, da wir eine gute Handhabe bzgl. der Fakten besitzen, wollen wir noch einmal beleuchten, was Zimmer zu widerlegen versucht hat mit seiner merkwürdigen Behauptung, dass die „globale Ergrünung schrecklich ist, weil mehr Pflanzen nicht den Klimawandel verhindern werden“.

Hat irgendjemand irgendwann behauptet, dass die globale Ergrünung den Klimawandel verhindert?

In Zimmers Artikel in der NYT sagt er:

Klimawandel-Leugner waren schnell dabei, die Forschung von Dr. Campbell zu begrüßen als Beweis, dass gesteigerter Kohlendioxid-Gehalt die Welt zu einem besseren Ort macht.

Die so genannte Kohlenstoff-Verschmutzung hat viel mehr dazu beigetragen, grüne Pflanzen des Planeten zunehmen zu lassen und zu kräftigen als alle Klimapolitik aller Regierungen der Welt zusammen. Dies erklärte das Competitive Enterprise Institute kurz nach Erscheinen der Studie.

Die besten Erkenntnisse sind positiv: CO2 lässt Ernteerträge zunehmen und macht die Erde grüner“, schrieb Joseph Bast, Direktor des Heartland Institute im Oktober 2017 in einer E-Mail.

Im Juni fungierte Bast als Mitautor eines Meinungsartikels im Wall Street Journal, in welchem er die Arbeit von Dr. Campbell als Beweis der Vorteile fossiler Treibstoffe anführte. Unsere Freisetzung von CO2 trägt „zur Ergrünung der Erde“ bei, schrieb er.

Zimmer bemüht hier einen journalistischen Trick – er versucht mit Händen und Füßen etwas zu widerlegen, was niemand jemals behauptet hat – niemand hat jemals in die Welt gesetzt, dass die globale Ergrünung den Klimawandel stoppen würde.

Wie viele Dinge kann man nennen, die gut sind und den Klimawandel nicht stoppen? Weltfrieden, ein AIDS-Impfstoff, Ende der Armut, eine unverzerrt berichtende Presse. Die Liste ist ziemlich lang. Nichts davon wäre schrecklich nur weil es nicht den Klimawandel stoppt, und das tut auch die globale Ergrünung nicht.

Es ist nicht so, dass Zimmer und Campbell keinen validen Punkt haben – den haben sie, aber sie benennen ihn nicht und gebrauchen ihn nicht – stattdessen machen sie etwas Unlogisches und versuchen eine Falschaussage als Wahrheit zu etablieren.

Es wäre einfach gewesen, wenn sie das aus ihrer Sicht gesagt hätten, während die globale Ergrünung ein positiver Nebenaspekt der steigenden CO2-Konzentrationen ist. Ihre Bedenken über die potentiellen negativen Auswirkungen von globaler Erwärmung/Klimawandel verführte sie zu dem Glauben, dass ein steigender atmosphärischer CO2-Gehalt im Endeffekt etwas Negatives ist, etwas Schlimmes, das ihrer eigenartigen Wortwahl nach „schrecklich“ ist. Wir könnten das akzeptieren – sie dürfen einen Standpunkt haben und diesen begründend zu vertreten. Aber Zimmer scheint sich erlaubt zu haben, von einer emotionsgeladenen Befürwortung davon gespült zu werden – die Notwendigkeit, den „Klimawandel“ zu bekämpfen, koste es, was es wolle – und seinen gesunden Menschenverstand verloren zu haben, sein journalistisches Ethos und meine Achtung vor ihm als Wissenschaftsjournalist verloren zu haben. Hätte er auf den Meinungsseiten der NYT geschrieben, wie Andy Revkin es getan hat, hätte er mit seiner Art der Klimawandel-Befürwortung davon kommen können – aber eine persönliche Meinung als wissenschaftliches Faktum darzustellen gehört nicht in die Wissenschafts-Sektion irgendeiner Zeitung.

Er hätte niemals versuchen dürfen, uns davon zu überzeugen, dass die „globale Ergrünung schrecklich ist“ – das ist sie nicht – GLOBALE ERGRÜNUNG IST WUNDERBAR!

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Kommentar des Autors:

Der Abstieg von Carl Zimmer in irrationale Befürwortung hat mich traurig gemacht. Er ist eigentlich ein kluger Kerl und schreibt normalerweise guten Wissenschaftsjournalismus. Man muss mental sehr stark sein, wenn man auf dem ziemlich engen Pfad guter Wissenschaft, rationalem und kritischem denken sowie logischen Argumenten bleiben will, wenn man sich mit einem Thema befasst, für das man Leidenschaft entwickelt. Die Fähigkeit, das zu tun, ist was wir bei Wissenschaftlern voraussetzen. Aber sie sind Menschen wie wir, und immer wieder weisen sie uns einen falschen Weg.

Quick Links:

Zimmer’s NY Times article “Global Greening….it’s Terrible”

The Competitive Enterprise Institute declared shortly after the study came out

EE News: Skeptics suspicious of Pruitt plan to press him on red team

October 2017 Heartland email [illegally?] obtained by EE News [pdf]

Our unleashing of carbon dioxide contributes “to the greening of the Earth,”

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Link: https://wattsupwiththat.com/2018/08/17/the-fight-against-global-greening-part-3/

Übersetzt von Chris Frey EIKE