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Toller Kalender für 2021 – Es ist noch nicht zu spät!

Der Ka­len­der ist wie­der als pdf-Da­tei kos­ten­frei per Mail (für A4 und A3 Druck möglichst Blattdicke 160 bis 250g) oder hier 6.5 Kalend.Astro A3_2021 Kopie, Layout 1 zu be­zie­hen. Ne­ben span­nen­den Auf­nah­men aus der Welt der Astro­no­mie gibt es zu­dem wis­sens­wer­tes zu den Themen:  
 
1. Erdgas-PKWs gegen die E-Mobile (Golf-Klasse)!
2. Sogenannten erneuerbaren Energieanlagen, mehr als dreckig!!!
3. Die Windenergieanlagen erhoehen die Erdtemperatur um ca. 1Grad Cel. lt. MIT!
4. Von 1880 bis 2010 haben wir eine leichte Abkuehlung aber KEINE Erwaermung wie lt. IPCC falsch behauptet!
 
Zu be­zie­hen ist der Ka­len­der per E-Mail auch unter hhue­ne@­mac.­com. „Achtung“ der Apple-Datenfile betraegt ca. 7,4MB
 
Ich wuerde mich ueber eine weitere Verbreitung freuen – herzlich DANK !
Mit einem freundlichen Gruß aus Bad Nenndorf.
Hartmut Huene
 
Anmerkung zur ERD-Abkuehlung um 2022 bis 2026: seit dem Jahr 2000 bis heute hat sich der Sonnenwind etwas abgeschwaecht, dadurch verstaerkte sich die kosmische Strahlung um ca. 18% (NASA) seit 2000. Die ERD-Wolkenflaeche nimmt um ca. 5-6% zu, dass bedeutet eine groessere Sonnenreflektion ins All. Die Erdtemperatur verringert sich dadurch, messtechnisch bewiesen durch die Reduzierung der Wasserdichte ( = Abkuehlung Prof. Dr. Marotzke Uni-PMI-Hambug). Durch die Stellung der 4 Grossplaneten auf einer Sonnenseite um 2023 bis 2026 kommt es zusaetzlich zu einer Abnahme der Sonnenmagnetfelder und der Zunahme der kosmischen Strahlung, folge eine Erdabkuehlung. Da die 4 Grossplaneten nicht so dicht zusammenstehen wie 1984 (grosse Schneemengen ca. 3 Jahre) wird die Abkühlung es etwas geringer ausfallen:
(von Hartmut Huene – Version 1.0 – 2.0 – 3.0 – 2021 – veroeffentlicht in EIKE 09.2017)



Erdgas weiter auf dem Vormarsch

Es ist wie so oft in freien Märkten, die durch neue Technologien entstandene Schwemme in einem Winkel der Welt drückt weltweit auf die Preise. Durch die verringerten Preise entstehen neue Anwendungsgebiete, wie z. B. in der Stromerzeugung (Gasturbinen mit Abhitzekesseln) oder beim Transport (Diesel-Gasmotoren). Diese zusätzliche Nachfrage wiederum, facht die ganze Entwicklung weiter an, auch wenn man durch künstliche Zäune – wie in Deutschland – versucht die Preise hoch zu halten. Technischer Fortschritt läßt sich nicht durch Ideologie aufhalten. Wer sich dem entgegenstemmt, wird untergehen.

Erdgas hat allerdings einen entscheidenden Nachteil gegenüber Öl: Als Gas ist seine Dichte sehr gering (etwa 0,72 kg pro m3) und damit auch sein auf das Volumen bezogener Energiegehalt (etwa 10 kWh pro m3, was nur etwa einem Liter Diesel entspricht.). Es blieb damit nur die Rohrleitung als Transportmöglichkeit, was aber ein äußerst starres System ergibt: Der Brenner der Heizung im Keller muß lückenlos mit dem Gasfeld (im fernen Sibirien) verbunden sein. Gibt es keinen Gasanschluss, kann man auch kein Erdgas nutzen. Soviel nur zum Thema „Abschaffung der Ölheizungen wegen Klima“. Die geringe Energiedichte bringt aber noch einen weiteren entscheidenden Nachteil für die Energiewirtschaft mit sich: Die Speicherung ist sehr aufwendig und ebenfalls sehr kapitalintensiv. Diese negative Eigenschaft hat Erdgas übrigens mit sog. „regenerativen Energien“ gemeinsam, was deren geplante Ergänzung durch Erdgas (Dunkelflaute) besonders delikat macht.

Eine handelsübliche Druckgasflasche aus Stahl, mit einem Volumen von 50 Litern und einem Fülldruck von 300 bar, wiegt 75 kg (nackt, ohne Ventil etc.). Sie kann 15 m3 Erdgas speichern und wiegt damit befüllt knapp 86 kg. Die gespeicherte Energie beträgt rund 150 kWh oder anders ausgedrückt: Auf die gesamte Masse bezogen, nur rund 15% der von Dieselkraftstoff. So viel zu der Schnapsidee „wegen Klima fahren wir bald mit Power to Gas“. Bei Wasserstoff sieht die Sache übrigens noch viel schlechter aus, da Wasserstoff nur 30% des Heizwertes pro Volumen von Erdgas besitzt. Noch Fragen, warum die deutschen Automobilhersteller aus der Wasserstoffnutzung ausgestiegen sind? Wenn man ein Auto ohne Benzin oder Diesel bauen soll, erscheint einem die Lithium-Ionen-Batterie geradezu als Rettung – solange man es nicht selbst fahren muß.

Erdgas zur Stromerzeugung

Erdgas verdrängt in den USA (momentan) Kohle als Brennstoff der Wahl. Die Stromerzeugungskosten setzen sich wesentlich aus den Fixkosten (Baukosten, Lebensdauer, Verzinsung, Arbeitsausnutzung, Personal etc.) und den Brennstoffkosten zusammen. Ein Kohlekraftwerk ist im Bau und Betrieb wesentlich teuerer als ein Kombikraftwerk mit Gasturbine und Abhitzekessel (bei gleichem Umweltschutzstandard). Dieser Nachteil müßte durch billige Kohle kompensiert werden. Trotz aller (vermeintlichen) Vorteile, kann man ein Gaskraftwerk nur bauen, wenn am gegebenen Standort auch allzeit genug Gas zur Verfügung steht – ein passendes Rohr allein, ist noch nicht hinreichend. Erdgaspreise unterliegen starken saisonalen Schwankungen. Ursache ist der Sektor Gebäudeheizungen. Die Heizungen müssen auf jeden Fall im Winter bedient werden. Deshalb bezahlen die Heizungskunden auch nahezu vollständig das erforderliche Rohrleitungsnetz und die Erdgasspeicher. Kraftwerke können zwar im Sommer – wenn kaum Erdgas verbraucht würde – sehr günstig einkaufen. Besonders an kalten Tagen müssen sie aber extrem hohe Preise bezahlen oder werden sogar abgeschaltet. Diese Tatsache macht aus der schönen neuen Welt der „umweltschonenden Gaskraftwerke“ als Backup für Windmühlen und Photovoltaik lediglich eine Fata Morgana. Man könnte auch sagen: Annalena verschiebt die „Speicherung von Strom im Netz“ lediglich durch „Power to Gas in das (angeblich) vorhandene Gasnetz“.

Kryotechnik

Will man mehr Erdgas einsetzen, braucht man ein weiteres Transport- und Speichersystem welches örtlich unabhängig ist und eine hohe Energiedichte besitzt. Die großtechnische Lösung ist die Verflüssigung durch Unterkühlung auf unter -162°C. Durch diesen Phasenwechsel von Gas auf flüssig verringert sich das Ursprungsvolumen auf den sechshundertsten Teil und erreicht damit immerhin 60% des Energiegehalts von Diesel. Schlagartig ist es auch in Fahrzeugen (Schiffe und LKW, bald auch Lokomotiven) einsatzbereit. Es muß nur noch zu den Häfen, Autobahntankstellen und Bahnbetriebswerken gelangen. Bisher geschieht der Transport von LNG (flüssiges Erdgas) fast ausschließlich durch spezielle Tankschiffe (über sehr große Entfernungen) und Tankwagen auf der Straße im Nahbereich. Es fehlt bisher noch das mittlere Glied für größere Mengen (z. B. abgelegene Kleinstädte, Industrieanlagen, Kraftwerke usw.) auf größeren Strecken. Hierfür bietet sich die Eisenbahn an. In den USA werden bereits über 30% aller Güter zwischen den Städten und dem Ex- und Import mit der Eisenbahn transportiert. Sie gilt dabei als besonders umweltfreundlich, da sie 2017 im Schnitt mit einer Gallone Diesel eine Tonne Fracht 479 Meilen weit transportiert hat. Rechnet man das auf einen LKW (40-Tonner mit 25 to Nutzlast) um, dürfte der gerade einmal etwas mehr als 12 Liter (und nicht zwischen 30 und 40 Litern) auf 100 km verbrauchen. So ist es nicht verwunderlich, daß Donald Trump im April eine Verordnung erließ, den Transport von LNG in Eisenbahntankwagen zu ermöglichen. Hintergrund ist die Steigerung der Kapazität zur Verflüssigung von Erdgas um 939% im Zeitraum zwischen 2010 und 2018 durch die Inbetriebnahme neuer Terminals für den Export – Tendenz weiter stark steigend. Mit anderen Worten, es steht genug verflüssigtes Erdgas in den USA zur Verfügung, es muß nur noch zu den potentiellen Verbrauchern im Inland gelangen.

DOT-113 C140W Eisenbahntankwagen

Bisher durfte verflüssigtes Erdgas (LNG) nur mit der Bahn in den USA transportiert werden, wenn eine Sondergenehmigung vorlag und es in eigenen Spezialbehältern abgefüllt war. So ist natürlich kein Massentransport möglich. LNG konnte nur mit Spezialtankwagen auf der Straße transportiert werden. Mit zunehmender Menge kommen damit die Nachteile bezüglich Umweltbelastung, Sicherheit und Kosten zum Tragen. Demgegenüber ist der Massentransport nicht nur von Mineralölen, sondern auch von technischen Gasen mittels Kryotankwagen vom Typ DOT-113 seit Jahrzehnten bei den amerikanischen Eisenbahnen erprobt. Gleichwohl gab es erstmal einen Aufschrei bei den einschlägig bekannten „Umweltschutzorganisationen“. Da alle Trends mit zeitlicher Verzögerung über den Atlantik nach Europa schwappen, erscheint es sinnvoll, hier schon heute etwas näher darauf einzugehen.

Ein solcher Kryotankwagen ist nach dem Prinzip der Thermosflasche gebaut. Der eigentlich Tank besteht aus mind. 5 mm starkem Edelstahl (Type 304 oder 304L stainless steel nach ASTM A240/A240M gefertigt). Edelstahl ist notwendig, da normaler Stahl nicht die tiefe Temperatur von -162,2 °C aushält (Versprödung). Die äußere Hülle besteht aus mind. 11 mm dickem Kohlenstoffstahl. Sie ist die eigentliche Schutzhülle bei Unfällen. Zwischen beiden Hüllen besteht Vakuum und eine zusätzliche Isolierung gegen Strahlung (Mylar). Die Isolierung muß so gut sein, daß der tägliche Druckanstieg nur 3 psig (0,2 bar) beträgt. Der Tankwagen muß mindestens 45 Tage unterwegs sein können, bevor er beginnt Gas abzublasen. Er ist also während des Transports hermetisch abgeschlossen und es gelangt kein Erdgas in die Umgebung. Um dies zu erreichen, dürfen die Tankwagen nur mit 32, 5 Gewichtsprozenten beladen werden und bei Transportbeginn höchstens einen Druck von maximal 15 psig (1,034 bar) aufweisen. Der Trick, mit der unvermeidlich von außen eindringenden Wärme fertig zu werden, besteht also darin, stets im Nassdampfgebiet zu verbleiben. Es verdampft beständig eine entsprechende Menge des flüssigen Erdgases – wodurch dieses sich selbst kühlt – und steigt als Dampf in den Gasraum oberhalb der Flüssigkeit auf. Dadurch steigt natürlich der Druck im Behälter an. Um ein platzen zu verhindern, verfügt der Tankwagen über mehrere Sicherheitsventile, die gegebenenfalls den Druck kontrolliert abbauen. Dies geschieht schon bei etwa der Hälfte des Berstdruckes für den inneren Behälter. Bei der äußeren Hülle ist das Auslegungskriterium ein Mindestdruck von 2,6 bar gegen das Einbeulen (Vakuum im Zwischenraum).

Beim Umgang mit LNG ist Schutzkleidung zu tragen. Schon Spritzer (Augen) können wegen ihrer „Kälte“ schwere Verletzungen verursachen. Läuft LNG aus, verbreitet es sich schnell auf Boden oder Gewässern und fängt sofort an zu sieden. Der Dampf kann mit der Luft im Bereich zwischen 5% bis 15% ein zündfähiges Gemisch bilden. Geschieht die Zündung unmittelbar, entsteht ein Flächenbrand. Steigt die Gaswolke auf, kann sie einen Feuerball mit einer maximalen Temperatur von 1330 °C bilden. Ihre Zündgeschwindigkeit ist aber so gering, daß im Freien daraus keine Explosion resultiert. Anders sieht es aus, wenn die Gase z. B. in ein Gebäude oder einen Tunnel eindringen. Ein Tankwagen kann nicht explodieren, selbst wenn ein anderer neben ihm brennt. Bei Überhitzung würden die Sicherheitsventile abblasen. Selbst beim Versagen aller Sicherheitsventile ist eine physikalische Explosion infolge eines hohen Wärmeeintrages (BLEVE Boiling Liquid Expanding Vapor Explosion) auszuschließen. Für Züge mit solchen Wagons gelten darüberhinaus zahlreiche besonderen Betriebsvorschriften: Begrenzung der Geschwindigkeit außerhalb von Siedlungen auf 80 km/h und in der Nähe auf 64 km/h, regelmäßige Überwachung etc.

Wo kommt das viele Gas her?

Die USA sind Dank der Politik von Donald Trump zum größten Ölproduzenten aufgestiegen. Viele (Rußland, Saudi-Arabien usw.) hatten gehofft, daß bei einem Ölpreis von 50 bis 60 $/bbl die „Shale-Revolution“ in sich zusammenbrechen würde. Angefangen hat diese Revolution mit der Förderung von Schiefergas aus der Marcellus-Formation an der Ostküste, ist aber sehr schnell auf die Ölgebiete in Texas und New Mexico übergesprungen. Damit gibt es eine weitere sprudelnde Erdgasquelle in der Form von Begleitgas. In Texas waren die Erdgaspreise im letzten Jahr sogar negativ und man mußte wieder zum Abfackeln übergehen. Dies ist aber wegen der Umweltverschmutzung nur eingeschränkt erlaubt.

In den USA ist die Ölindustrie – völlig anders als in Rußland oder dem arabischen Raum – eher mittelständisch geprägt. Es gibt über 9000 Produzenten. Es geht eher zu, wie in der Software-Branche: Unzählige Erfinder und Glücksritter probieren ständig neue Ideen aus. Manche werden reich, viele gehen Pleite und unzählige werden von den ganz großen aufgekauft um ihre Erfindungen schnellstmöglich besser zu verwerten. So hat die international tätige Occidental die regionale Anadarko aus Texas geschluckt und so auf einen Schlag zusätzlich 25 000 Quellen und eine Beteiligung an weiteren 100 000 Quellen im Schiefergeschäft hinzugewonnen. Dies ist die eine Richtung der Kostensenkung durch Skaleneffekte. Die andere Richtung geht über den Hinzugewinn an Technologie und Daten. Die Ölindustrie ist neben dem Militär einer der entscheidenden Entwickler und Anwender des maschinellen Lernens – in Deutschland gern als künstliche Intelligenz (KI) bezeichnet. Die Ölindustrie hat traditionell schon immer gewaltige Datenmengen gesammelt und versucht auszuwerten. Diese harren nun der Nutzung für z. B. automatisierte Bohrungen. Die Fortschritte sind atemberaubend, so konnte allein in den drei Schiefer-Becken Eagle Ford, Bakken und Permian die Förderung von 1,5 auf 7 Millionen Barrel Öläquivalent pro Tag gesteigert werden – wohl gemerkt, in den letzten sechs Jahren. Durch die Anwendung von Technik und Wissenschaft konnte die Entölung von anfänglich 5–10% auf 20% gesteigert werden. Das führt zu dem Paradox von gleichzeitig steigender Förderung bei wachsenden Vorräten – mit der Konsequenz stark fallender Produktionskosten.

Anmerkung

Es werden weltweit noch immer große Mengen Erdgas einfach abgefackelt. Durch die Entwicklung der Erdgasverflüssigung (LNG) sind neue Transportwege und Absatzmärkte erschlossen worden. Solche Kuriositäten wie Nord Stream oder die Schwarzmeer-Pipeline werden wohl zukünftig nie mehr gebaut werden. Jetzt geht es um den konsequenten Aufbau von LNG-Lieferketten vom Supertanker über die Eisenbahn bis hin zum Tankwagen auf der Straße für die abgelegensten Ecken. Dann kann erstmalig nach der Erfindung von Benzin und Diesel ein neuer Kraftstoff in den Verkehrssektor als Alternative eindringen. Entscheidend ist nur der Preis und der sieht sehr verlockend aus (Aktuell kostet LNG knapp die Hälfte von Rohöl ab Corpus Christi). In den USA baut man bereits ein Tankstellennetz für LKW auf dem Autobahnnetz auf. In allen großen Häfen kann bereits LNG gebunkert werden.

Der Beitrag erschien zuerst auf dem Blog des Autors hier




WENN KATRIN UND GRETA RICHTIG LIEGEN: Fuel Switch

Fuel Switch

Dieser relativ neue Anglizismus bezeichnet einen Brennstoffwechsel, im Rahmen der „Energiewende“ vor allem den Ersatz von Kohle durch emissionsärmeres Erdgas. Übertragen könnte man ihn auch auf den Trend, Dieselfahrzeuge durch Benziner zu ersetzen, die Ölheizung durch die Gasheizung oder den Kohleofen durch einen Holzofen.

Ziel des Fuel Switch im Rahmen der nationalen Stromwende ist die Senkung der Emissionen, vor allem des CO2-Ausstoßes. Betrachtet man isoliert die Emission der reinen Verbrennung, so verursacht Erdgas nur etwa 44 Prozent der spezifischen Emissionen der Braunkohle. Aber dies ist ein verengter Blick, der die möglichen „Klimawirkungen“ verschiedener Brennstoffe nur unzureichend wiedergibt. Das Erdgas liegt nicht vor der Tür, es muss im Vergleich zur Kohle aufwändig gefördert, getrocknet, gereinigt und transportiert werden. Da die Förderstätten für das in Deutschland verwendete Gas zum großen Teil im Norden Russlands oder in Westsibirien liegen, sind erhebliche Distanzen beim Transport zu überwinden. Um das Gas via Nordstream-1-Leitung durch die Ostsee zu drücken, ist eine Verdichterleistung von 360 Megawatt, also die eines mittleren konventionellen Kraftwerks, nötig. Diese Emissionen fallen nicht unter den europäischen Emissionshandel und tauchen natürlich in deutschen Bilanzen nicht auf. Bei einer ernsthaften Betrachtung der Emissionsbilanzen dürften sie allerdings nicht unter den Tisch fallen.

An dieser Stelle muss ich jetzt eine Aussage tätigen, die mir durchaus schwer fällt und die so nicht zu erwarten ist. Aber Drumherumreden hilft nicht, also: Katrin Göring-Eckardt hat Recht.

Zumindest in ihrer Ansicht, dass es „dem Klima“ nichts bringt, einen fossilen Rohstoff durch einen anderen zu ersetzen. Irrig allerdings ist ihre Annahme, man könne sich bis 2030 erdgasunabhängig von Russland machen und brauche es ab 2050 ohnehin nicht mehr. Die energiestrategischen Erwägungen und vor allem die zunehmende Abhängigkeit Deutschlands von ausländischen Energierohstoffen sind bisher politisch und medial völlig unterbelichtet, dies wird Thema eines späteren Beitrags sein.

Die Grünen-Fraktionsvorsitzende liegt richtig in ihrer vermutlich intuitiven Einschätzung der Emissionsbilanz von Erdgas. Wer als „Klimaschützer“ auftritt, sollte schon die Gesamtemissionen der Brennstoffe in der ganzen Produktions- und Nutzungskette betrachten und nicht isoliert nur die Verbrennungsemissionen.
Bezieht man die vorgelagerten Emissionen der Gasförderung, des Transports und der Verluste mit ein, schmilzt der Vorteil des Erdgases und es entstehen etwa 65 Prozent der Braunkohleemissionen.

Bei Berücksichtigung der Tatsache, dass Erdgas zu 90 Prozent aus Methan besteht und dieses die etwa 25-fache „Klimawirkung“ von CO2 hat, sieht die Bilanz noch schlechter aus.

Der „Methanschlupf“, also das Entweichen des Erdgases in der Prozesskette in die Atmosphäre, beträgt zwischen vier Prozent (russisches Erdgas) und 12 Prozent (gefracktes US-Gas). Im Jahr 2017 verbrauchte Deutschland 995 Milliarden Kubikmeter Erdgas. Legt man grob gerechnet den „günstigen“ Methanschlupf russischen Erdgases von vier Prozent zugrunde, also zirka 40 Milliarden Kubikmeter, vernachlässigt die 10 Prozent der anderen Erdgasbestandteile (im Wesentlichen Stickstoff und CO2) und verrechnet dies mit der spezifischen Masse (0,784 kg pro Kubikmeter), multipliziert mit der 25-fachen Klimawirkung des Methans, so ergibt sich allein für das in Deutschland verbrauchte Erdgas 2017 eine Treibhausgas-Wirkung von 775 Millionen Tonnen CO2. Die gesamten anthropogenen CO2-Emissionen in Deutschland betragen nach offizieller Lesart für das gleiche Jahr ganze 905 Millionen Tonnen.

Überschlägig berechnet würde ein hochmodernes Gas-Kraftwerk wie Irsching 5, bei 330 Gramm CO2 pro Kilowattstunde plus 123 Gramm vorgelagerter Emissionen und vier Prozent Methanschlupf, eine Gesamtemission von über 900 Gramm CO2-Äquivalent ausstoßen. Das ist nur unwesentlich besser als ein mittelaltes Braunkohlekraftwerk (1.000 g CO2 pro kWh) und deutlich schlechter als ein modernes Braunkohle- oder halbwegs modernes Steinkohlekraftwerk.

Nun könnte man meinen, die erhöhte Klimawirkung des Methans werde dadurch gemildert, dass Methan in der Atmosphäre schneller abgebaut wird als CO2. Die Zersetzungsprozesse in CH3 und Wasser sowie die Bilanzen dazu sind noch weitgehend unklar. Erhebliche Schwankungen sowie große Emissionen aus Wäldern, Sümpfen, Ozeanen, Termiten und Reisanbau kommen hinzu. Die Anreicherung durch die verstärkte Nutzung von Erdgas würde in jedem Fall steigen, mit dem entsprechenden Treibhauseffekt und allen von den Klimaalarmisten vorhergesagten tödlichen Folgen.

Nun sollten die Betreiber der Klima-Panik, insbesondere die Greta-Thunberg-Bewegung, diese Brutto-Emissionen ernst nehmen, was zu der einzig folgerichtigen Forderung führen müsste, so schnell wie möglich aus der Nutzung von Erdgas auszusteigen. Alles andere wäre inkonsequent. Der Fuel Switch von Kohle zu Erdgas ist aus Sicht der Emissionen, der Wirtschaftlichkeit und der Energiestrategie ein Irrweg. Vermutlich werden Katrin und Greta zustimmen. Schlüge sich dies in Regierungshandeln nieder, ginge der deutschnationalen Energiewende nach dem Atomausstieg und dem politisch verhinderten Abscheiden von CO2 mit dem Fuel Switch ein weiteres „Klimainstrument“ verloren. Mit großer Anstrengung und hohen Kosten steigt man aus der Braunkohle aus – und gewinnt Nichts für das selbstgesteckte Klimaziel. Dumm gelaufen.

Der Beitrag erschien zuerst bei TICHYS Einblick hier




Warum „GRÜNE“ ENERGIE nutzlos ist – auch auf der derzeit kalten Seite der Erdkugel

Im ganzen Westen Amerikas hat ein eiskaltes Wetter den tödlichen (wörtlich gemeinten) Fehler in der Wind- und Sonnenenergie aufgedeckt: Sie sind niemals da, wenn Sie sie am dringendsten brauchen.

 

Warum „GRÜNE“ ENERGIE nutzlos ist – verständlich erklärt

John Hinderaker

Hier in Minnesota erleben wir derzeit ein brutales Wetter. Die Temperatur ist in den letzten drei Tagen nicht über minus 17 °C gekommen, und die Tiefstwerte liegen bei  minus 35°C. Und das in den Twin Cities, im Süden des Staates. Gestern erlebte das Zentrum von Minnesota einen Erdgas-Ausfall. Xcel Energy rief seine Kunden dazu auf, die Thermostate auf 16 ° C herunterzudrehen und kein heißes Wasser zu verwenden. Sie [Xcel Energy] brachte sogar einige seiner Kunden in Hotels unter. Warum?

Weil der Wind nicht wehte . Die Energieversorger koppeln Erdgasanlagen mit Windparks, weil Gasgeneratoren schneller als Kohle auf und ab geregelt werden können, wenn der Wind nicht weht.

Was wirft die Frage auf: Warum brauchen wir die Windparks, wenn Erdgas zuverlässig ist? Die Antwort ist: Wir brauchten sie nicht weil. Wenn der Wind nicht weht – wie gestern  – liefert Erdgas den Strom. Zusätzlich heizt es die Häuser auch bei bitterkalten Temperaturen und das ohne Wind. Aber weil der Energieversorger eigentlich auch auf Wind gehofft hatte, war nicht genug Erdgas vorhanden. Der daraus resultierende „Burn-out“ war ein politischer Schock in Minnesota.

Isaac Orr, ein führender Energieexperte und mein Kollege am Center of the American Experiment, erklärt dieses Phänomen im Detail :

Wind produziert in der Region MISO, zu der Minnesota gehört, nur vier Prozent des Stroms. Das ist schon nicht gut, aber der Windstrom kommt real nur zu 24 Prozent der installierten Kapazität. Und wer weiß, wann Strom geliefert wird und wie sich dies im Laufe des Tages verändert.

Kohle dagegen erzeugt 45 Prozent unseres Stroms, Atomkraftwerke 13 Prozent und Erdgas 26 Prozent unseres Stroms.

Genau aus diesem Grund ist der Traum der Lobby für erneuerbare Energien, die Kohle-, Erdgas- und Kernkraftwerke stillzulegen und durch Wind und Solar zu „ersetzen“ – ein Märchen. Es wird einfach nicht so kommen. Weil wir nie wissen, ob und wann der Wind wie stark wehen wird oder die Sonne scheint –  wenn wir sie am dringendsten brauchen.

„Aber der Wind weht immer irgendwo“ – so wollen die Lobbyisten für erneuerbare Energien es uns glauben machen.

Apologeten für erneuerbare Energien argumentieren oft, dass der Wind zwar in Ihrer Nachbarschaft nicht weht, er aber irgendwo weht. Alles, was wir tun müssen, ist der Bau von Windstrom Anlagen und Übertragungsleitungen im ganzen Land, damit wir überall erneuerbare Energie nutzen können. Es stellt sich in der Praxis heraus, dass auch diese alte Kamelle völlig falsch ist.

Zum Beispiel weht der Wind nicht in North Dakota oder South Dakota, wo über 1.800 MW (eine riesige Menge) Windprojekte von Minnesotas Elektrizitätsunternehmen zu massiven Kosten betrieben oder geplant werden.

Die Realität zeigt: Der Wind weht überhaupt nicht immer irgendwo

[Das gleiche gilt für Deutschland und selbst auch für ganz Europa]

Schauen Sie sich nur Kalifornien an, den Staat, dessen grüne Politiker und NGOs sich ständig selbst gratulieren: „Wie grün wir doch sind – wir retten den Planeten!“ Wind bringt 3 Prozent der installierten Windanlagen-Nennleistung, bei Solar sind es 12 Prozent der installierten Nennleistung. Erdgas bringt volle Nennleistung und trotzdem importiert Kalifornien noch satte 27 Prozent des Stroms aus Nevada und Arizona.

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Tage wie heute zeigen perfekt, warum intermittierende, unzuverlässige Energiequellen wie Wind und Sonne keinen Platz in unserem Energiesystem hätten, wenn sie nicht von Politikern und selbsternannten Weltrettern gefordert werden, überschüttet mit staatliche, Subventionen.  Das füllt die Taschen der Versorgungsunternehmen, die garantiert von Wind- und Solarparks profitieren, unabhängig davon, ob sie Strom erzeugen oder nicht.

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Isaacs Nachricht aus der realen Welt beginnt sich Gehör zu verschaffen, zumindest hier in Minnesota.

Die Star Tribune kommt mit der Überschrift „Bittere Kälte zeigt, dass zuverlässige Energiequellen kritisch sind“.

Die Abgeordneten, die sogar noch erwägen, für Minnesota das Mandat für erneuerbare Energien bis 2030 auf 50 Prozent zu verdoppeln, sollten das Wetter dieser Woche als Mahnung nutzen, um ihre Pläne zu überdenken, sich so stark auf Wind und Sonne zu verlassen.

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Kohle befeuerte Kraftwerke stellten 45 Prozent des Stroms bereit- und das Kernkraftwerks von MISO brachte 13 Prozent – das meiste davon aus den Minnesota-Kernkraftwerken Prairie Island und Monticello (die wir übrigens offenhalten sollten). Das Erdgas machte damals 26 Prozent unseres Stromverbrauchs aus, der Rest wurde aus Kanada und anderen US-Bundesstaaten importiert.

Erdgas hat in dieser Woche auch die Häuser von rund 66 Prozent der Einwohner geheizt, bei weitem der am meisten genutzte Brennstoff für die Heizung. Aber es gab nicht genug Gas, um die kalten Temperaturen zu bekämpfen.

Wegen der extremen Kälte forderte Xcel Energy seine Erdgaskunden in Becker, Big Lake, Chisago City, Lindstrom, Princeton und Isanti auf, die Einstellungen ihrer Thermostate zunächst auf 16 °C zu senken, dann bis Donnerstagmorgen auf17°C zu halten. Dann würde das Erdgas reichen, um einen weiträumigen Mangel zu vermeiden, während die Außen-Temperaturen um minus 25°C Null lagen. Einige Xcel-Kunden in der Gegend von Princeton haben die Gasversorgung verloren und Xcel reservierte für sie Zimmer in nahe gelegenen Hotels.

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Die dringende Mitteilung von Xcel zum Einsparen von Erdgas in dieser Woche zeigt, dass es wirklich gefährlich ist, alle unsere Eier in den Korb für erneuerbare Energien plus Erdgas zu legen (Hmm, deutsche Redewendung ist etwa: .. alles auf eine Karte setzen]. Ein Energienetz, das ausschließlich mit Solar-, Wind- und Erdga betrieben wird, würde zumindest mehr Kapazität für Erdgaspipelines erfordern. Dies wird wahrscheinlich von den Fraktionen abgelehnt, die derzeit den Ersatz der Leitung der Linie 3 in Frage stellen.

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Wenn die Abgeordneten in Minnesota aufrichtig davon überzeugt sind, dass wir die Kohlendioxidemissionen so schnell wie möglich reduzieren müssen, müssen sie das seit 1994 bestehende Verbot neuer Kernkraftwerke in Minnesota aufheben.

Nicht nur, dass Kernkraftwerke mit Sicherheit auch bei minus 30 °C betriebe werden können, sondern eine Studie von American Experiment hat auch gezeigt, dass neue Kernkraftwerke nicht nur die Emissionsrate bis 2030 auf den gewünschten Anteil absenken können, sondern das Minnesota auch 30,2 Milliarden Dollar bis 2050 einsparen könnte.

Bleiben Sie dran. Wir werden diesen Bericht in zwei Wochen veröffentlichen. Ich denke, dass dies eine Bombe sein wird, nicht nur in Minnesota, sondern auch in anderen Staaten, in denen die Nutzung intermittierender, unzuverlässiger, ineffizienter „grüner“ Energie immer mehr ausgebaut werden soll.

Gefunden auf Powerline vom 31.01.2019

Übersetzt durch Andreas Demmig

https://www.powerlineblog.com/archives/2019/01/why-green-energy-is-futile-in-one-lesson.php

 

Anmerkung: zur Karikaturisten des Aufmachers:

Satire darf eben doch nicht alles Karikaturist Götz Wiedenroth von Ausstellung in Flensburg „befreit“

Ein exemplarischer Fall zum Status der Presse-, Meinungs- und Kunstfreiheit in Deutschland




Robuste Kraftwerke für robuste Netze

Sie sind mehr (Wind) oder weniger (Sonne) zufällig. Sie widersprechen dadurch allen Anforderungen an eine zivilisierte Gesellschaft. Will man sie aus (ideologischen Gründen) trotzdem zur Erzeugung elektrischer Energie heranziehen, ergeben sich drei Notwendigkeiten:

  1. Der Einspeisevorrang: Die Sonne scheint bei uns nur selten (nachts ist es dunkel, tagsüber oft schlechtes Wetter) und der Wind weht in der überwiegenden Zeit nur schwach. Man kann deshalb nicht auch noch auf den Bedarf Rücksicht nehmen (negative Börsenpreise), sondern muß produzieren wenn es der Wettergott gestattet. Ganz genau so, wie schon der Müller und die Seefahrer im Altertum ihr Leben fristen mußten.
  2. Man muß ein komplettes Backup System für die Zeiten der Dunkelflaute bereithalten. Wirtschaftlich ein absolut absurder Zustand. Es ist ein komplettes System aus Kraftwerken und Stromleitungen vorhanden — man darf es plötzlich nur nicht mehr benutzen! In der Stromwirtschaft sind aber die Kapitalkosten der mit Abstand dickste Brocken. Weit vor den Personalkosten und meist sogar den Brennstoffkosten. Wenn man ausgerechnet die Nutzungsdauer verringert, treibt man damit die spezifischen Energiekosten (€/kWh) in die Höhe. Umgekehrt kann man sagen, der maximal mögliche Wert elektrischer Energie aus „regenerativen Quellen“ kann immer nur den Brennstoffkosten entsprechen.
  3. „Regenerative Energien“ besitzen nur eine sehr geringe Energiedichte und benötigen deshalb riesige Flächen. Diese Flächen sind nicht an den Verbrauchsschwerpunkten (Städte, Industriegebiete) bereitzustellen. Heute muß man bereits auf das offene Meer ausweichen. Es sind deshalb riesige Netze zum Einsammeln der elektrischen Energie und anschließend noch die berüchtigten „Stromautobahnen“ für den Ferntransport nötig. Alles sehr kapitalintensiv, pflegebedürftig und verwundbar. Oft wird auch noch vergessen, daß diese Anlagen selbstverständlich nur die gleiche geringe Auslastung, wie die Windmühlen und Sonnenkollektoren besitzen können.

Das Speicherdrama

Wind und Sonne können nur die Schildbürger speichern. Elektrische Energie ist die verderblichste Ware überhaupt (Kirchhoffsche Gesetze). Wer also von Speichern faselt, meint in Wirklichkeit Speicher für chemische (Batterien, Power to Gas etc.) oder mechanische Energie (Schwungräder, Pump-Speicher usw.). Es ist also immer eine zweifache Umformung — elektrische Energie in das Speichermedium und anschließend wieder das Speichermedium zurück in elektrische Energie — mit den jeweiligen Verlusten erforderlich. Es geht bei diesen Umformungen mindestens 50% des ohnehin sehr teuren Sonnen- bzw. Windstromes unwiederbringlich verloren. Mit anderen Worten, der Strom der aus dem Speicher kommt, ist dadurch schon mal doppelt so teuer, wie der vor dem Speicher. Das wäre aber nicht einmal der Bruchteil der Kosten: Die „Chemieanlagen“ oder „Speicherseen“ müßten gigantisch groß sein. Sie müssen ja schließlich in der kurzen Zeit, in der sie wetterbedingt überhaupt nur produzieren können (<15%), die elektrische Energie für die gesamte Zeit (100%) herstellen können. Betriebswirtschaftlich eine Katastrophe. Niemand wird eine solch absurde Investition tätigen. Die Schlangenölverkäufer setzen auch hier wieder auf den Staat. Das bekannte „Windhundrennen“ setzt ein: Wer pumpt am schnellsten die „Staatsknete“ ab, bis das System unweigerlich in sich zusammenbricht. Selbstverständlich ist auch hier für einige wenige wieder ein Schlösschen drin.

Auch Wasserkraft ist wetterabhängig. Die Trockenphasen wechseln sich mit Hochwassern ab. Fast alle Staudämme sind deshalb zur Flussregulierung gebaut worden. Selbst das gigantische Drei-Schluchten-Projekt in China. Die Vorstellung, man könnte Wasserkraftwerke wie Gasturbinen nach Bedarf an und abstellen, ist absurd. Abgesehen von technischen Restriktionen sprechen Sicherheitsbelange (Schifffahrt, Wassersportler etc.) und der Umweltschutz dagegen. Ein Fluß ist keine technische Batterie, sondern ein sensibles Ökosystem. Genau aus diesen Gründen werden die Speicherkraftwerke in den Alpen — wie alle konventionellen Kraftwerke — durch die Windenergie aus Deutschland in die roten Zahlen getrieben. Man kann eben nicht immer den Stausee in den Stunden negativer Börsenpreise (Entsorgungsgebühren) schlagartig für die Dunkelflaute befüllen. Im Gegenteil, oft muß man gerade dann den eigenen Strom verkaufen. Und noch einmal für alle Milchmädchen: In den wenigen Stunden, in denen der Wind im Überfluß weht, müßte man die gesamte Energie für die überwiegenden Schwachwindzeiten einspeichern — ein betriebswirtschaftlicher Albtraum.

Die Frage des Brennstoffs

Wenn man ein Kraftwerk benutzen will, muß man Brennstoff am Ort zur Verfügung haben. Alles andere als eine triviale Frage. Alte West-Berliner kennen noch die Tanklager und die sich ständig selbst entzündenden Kohlenhalden gegen eine etwaige „Russenblockade“. Jedenfalls sind Tanklager und Halden noch relativ billig anzulegen.

Bei Erdgas stellt sich die Sache schon ganz anders dar. Ein Gaskraftwerk ist auf eine ziemlich dicke Rohrleitung angewiesen. Das gesamte System vom Bohrloch, über die Aufbereitung, bis zum Endkunden ist nicht viel weniger Komplex als die Stromversorgung. In unseren Breiten wird das meiste Erdgas zur Beheizung unserer Gebäude verwendet. Die Winterspitze ist maßgeblich für die Dimensionierung. Zum Ausgleich setzt man unterirdische Speicher ein. Diese sind aber (bezogen auf den Jahresverbrauch) relativ klein. Jeder eingelagerte Kubikmeter Gas ist totes Kapital. Man steuert deshalb den Absatz über den Preis. Im Sommer ist der Großhandelspreis gering — damit die Gaskraftwerke verstärkt produzieren — und im Winter — wenn es kalt ist und die Nachfrage nach Heizgas ansteigt — hoch. Die Gaskraftwerke ziehen sich dann wieder zurück und überlassen den Kohlekraftwerken die Produktion. Dieses Zusammenspiel hat bis zur Energiewende zu aller Zufriedenheit funktioniert. Man konnte im Sommer sehr gut Revisionen bei den Kohle- und Kernkraftwerken durchführen. Bis die Laiendarsteller kamen und etwas von notwendigen flexiblen Gaskraftwerken für die Energiewende geschwafelt haben. Heute kann man die Investitionsruinen an verschiedenen Standorten besichtigen. Man muß es eigentlich nicht besonders erwähnen, daß die grünen Fachpersonen der Stadtwerke (es haftet ja der Steuerzahler) besonders eifrig auf den Leim gekrochen sind. Um ihre Missetaten zu vertuschen, krähen sie heute besonders laut über die „Klimakatastrophe“ und das „klimafreundliche“ Erdgas.

Das Kraftwerk der großen Transformation

Je länger der Wahnsinn der „Energiewende“ anhält, um so mehr wird der Wettergott das Kommando übernehmen. Prinzipiell nimmt in einem technischen System mit der Häufigkeit der Störungen und der Größe einzelner Störungen die Wahrscheinlichkeit eines Ausfalls zu. Will man ein solchermaßen malträtiertes Stromnetz wieder robust machen, stellen sich in diesem Sinne („Grid Resilience“) zwei Anforderungen an die Kraftwerke:

  1. Die Kraftwerke müssen von der Konstruktion (z. B. Brennstoffe) her und bezüglich der Fahrweise (z. B. angedrosselt) robust gebaut und betrieben werden. Beides verursacht erhebliche Kosten, die ohne die „Energiewende“ gar nicht entstanden wären. Hinzugerechnet werden muß noch der Umsatzausfall durch den Einspeisevorrang. Werden diese Zusatzkosten nicht vergütet, müssen die Kraftwerke geschlossen werden. Mit jedem konventionellen Kraftwerk das vom Netz geht, wird das gesamte Stromnetz instabiler, was den Aufwand weiter in die Höhe treibt.
  2. Das Netz muß nach schweren Störungen (Brown oder Black Out) möglichst schnell wieder hochgefahren und in einen neuen stabilen Zustand versetzt werden. Dafür müssen die Kraftwerke technisch (z. B. Schwarzstartfähigkeit) und personell jederzeit in der Lage sein. Die Wiederinbetriebnahme muß nach den Anforderungen der Netzleitzentrale erfolgen. Etwaige Überprüfungen, Wartungen oder gar Reparaturen müssen selbstverständlich vorher erfolgt sein. Dies gilt insbesondere für Schäden, die durch den außergewöhnlichen Netzzustand entstanden sind.

Es ist daher nichts weiter als bösartige und schlechte Propaganda, wenn Scharlatane von dem „Kohlestrom, der die Netze verstopft“ erzählen. Je mehr konventionelle Kraftwerke stillgelegt werden (müssen), desto weniger notwendige Reserven gibt es. Schon jetzt verlassen wir uns auf Kraftwerke im benachbarten Ausland. Man kann nicht erwarten, daß das kostenlos erfolgt. Je mehr wir das System komplizieren und ausweiten, um so mehr koppeln unerwartete Ereignisse auf das Stromnetz zurück: Es gab schon Brände in Erdgasspeichern, die diese für Monate lahmlegten oder Engpässe durch Drosselung in den niederländischen Erdgasfeldern (Mikrobeben) oder Pipelinebrüche. Ganz zu schweigen von der politischen Abhängigkeit gegenüber ausländischen Lieferanten. Kohle und Kernenergie besitzen schon durch ihre einfache Lagerung einen entscheidenden Trumpf.

Das robuste Kernkraftwerk für ein „nervöses Netz“

Kernkraftwerke besitzen eine Reihe von Eigenschaften, die besonders wertvoll für „nervöse Stromnetze“ mit einem hohen Anteil von wetterabhängigen Energien sind. Dies mag „Atomkraftgegner“ erschüttern, aber nur Reaktoren können die extremen Lastschwankungen (z. B. 3. Potenz von der Windgeschwindigkeit) sicher verkraften. Nur sie können extremen Wettersituationen sicher widerstehen. Es waren immer die Kernkraftwerke, die als letzte vom Netz mußten (Tsunami und Erdbeben in Japan, Wirbelstürme in den USA, Eiseskälte in Rußland). Es ist allerdings unverständlich, warum man bei den geringen Urankosten die Kernkraftwerke überhaupt drosseln soll, wenn mal die Sonne scheint oder der Wind in der richtigen Stärke weht…

Für Kernkraftwerke, die in einem „nervösen Netz“ zur Stabilisierung betrieben werden, ergeben sich folgende Anforderungen:

ROBUSTE LASTFOLGE

Je schneller und erfolgreicher (noch) kleine Störungen ausgeregelt werden, um so besser für das Netz. Heutige Leichtwasserreaktoren haben große Leistungen. Der im Bau befindliche Turbosatz des Kraftwerks Hinkley Point in GB mit 2 x 1770 MWel hat eine gewaltige Schwungmasse, die zur Frequenzstabilisierung mehrerer Windparks dienen kann und soll. Hinzu kommen die gespeicherten Wärmemengen im Wasser-Dampf-Kreislauf. Automatisch greift bei einem Leichtwasserreaktor die Selbstregulierung über den Zusammenhang von Dichte des Kühlwassers und Moderation der Neutronen. Zusammengenommen ergibt das die steilsten Leistungstransienten aller Kraftwerkstypen. Die alte Greenpeace Propaganda von den „viel zu starren Atomkraftwerken“ beruhte bestenfalls auf der Verwechslung von Technik mit Betriebswirtschaft. Mit anderen Worten: Frankreich kann sich ruhig noch ein paar Windmühlen für das bessere Gewissen erlauben, Deutschland hingegen, geht mit der weiteren Abschaltung immer unruhigeren Zeiten entgegen. Fatal wird es in dem Moment, wenn unsere Nachbarn nicht mehr bereit sind, die Kosten für die Stabilisierung unseres nationalen Stromnetzes zu bezahlen.

ABWEHR ÄUSSERER EINFLÜSSE

Fukushima hat eindrucksvoll gezeigt, wie zerstörerisch Naturgewalten sein können. Eine weltweite Überprüfung aller Kernkraftwerke gegen jegliche Wasserschäden (Starkregen, Überflutungen etc.) war die Folge. Eine Nachrüstung in Richtung „U-Boot“ wurde durchgeführt. Seit dem, haben bereits mehrere Reaktoren einen Betrieb „inmitten von Wasser“ unter Beweis gestellt. Oft waren sie die einzigen noch betriebsbereiten Kraftwerke: Kohlenhalden hatten sich in Schlamm verwandelt, Gaspipelines waren durch die Wassermassen ausgefallen.

Gerade auch Netzstörungen (Sturmschäden, Blitzschlag etc.) wirken oft auf ein Kraftwerk von außen ein. Ein Kraftwerk ohne Netz kann noch so gut funktionieren, aber es kann seine elektrische Energie nicht mehr ausliefern. Oft lösen die Netzstörungen auch Schäden in der Kraftwerksanlage aus. Bei einem Kernkraftwerk sollte keine Schnellabschaltung durch solche Ereignisse ausgelöst werden.

SICHERER INSELBETRIEB

Egal was mit dem Netz passiert, das Kernkraftwerk sollte automatisch in den Inselbetrieb übergehen. Nur so kann bei einer schnellen Reparatur die Produktion unverzüglich wieder aufgenommen werden. Dies erfordert, daß wirklich alle elektrischen Verbraucher des Kraftwerks (verschiedene Spannungsebenen) dauerhaft über den eigenen Generator versorgt werden können.

UNENDLICHE NOTKÜHLUNG

Die Besonderheit eines Kernreaktors ist die anfallende Nachzerfallswärme auch nach vollständiger Abschaltung. Die mangelnde Wärmeabfuhr (Ausfall der Kühlmittelpumpen) war die Ursache für den Totalschaden in den Reaktoren von Fukushima. Neuere Reaktoren mit passiven Notkühlsystemen bieten hierfür einen unschätzbaren Vorteil. Alte Kraftwerke müssen mit ausreichender Eigenstromversorgung (mehrfache Notstromaggregate mit ausreichendem Tanklager) nachgerüstet werden. Die eigenen Schaltanlagen für den Notbetrieb müssen — im Gegensatz zu Fukushima — entsprechend geschützt werden.

SCHWARZSTARTFÄHIGKEIT

Ein Kernkraftwerk benötigt für die Inbetriebsetzung eine gewaltige Menge elektrischer Energie. Üblicherweise wird diese dem Netz entnommen. Ist ein Netz im Katastrophenfall schon überlastet, dürfte dies kaum möglich sein. Es müßte also eine Eigenstromversorgung (z. B. Gasturbine) vorhanden sein, wenn ein Schwarzstart für die Robustheit eines Teilnetzes gefordert ist.

Normalerweise ist das Anfahren eines Kernkraftwerkes ein streng reglementierter und langwieriger Vorgang. Unzählige Prüfungen müssen durchgeführt, bestimmte Haltepunkte eingehalten werden. Immer nach dem Grundsatz „Safety First“. Alles andere als ideal für die Wiederherstellung eines Netzes nach einem „Blackout“. Deshalb sollte die Schnellabschaltung unbedingt vermieden werden. Gegebenenfalls ein Schnellverfahren für Notfälle geschaffen werden. Jedenfalls kommt noch eine Menge Arbeit auf die Überwachungs- und Genehmigungsbehörden zu. Aber es ist uns ja nichts zu schwer und zu teuer um wenigstens teilweise wieder ins Mittelalter zurückzukehren.

Der Beitrag erschien zuerst bei NUKEKLAUS hier




US-Ölproduktion erreicht historischen Meilenstein – 10 Millionen Barrel pro Tag

Die US-amerikanische Energie-Informationsbehörde EIA [statistisches Amt]  berichtete, dass die Rohölproduktion 10.038 Millionen Barrel pro Tag erreichte und damit fast den „all-time“ Rekord von 10.044 Millionen Barrel pro Tag im November 1970 erreichte.

Das sind gute Nachrichten für Präsident Donald Trumps Agenda, die die „Energiedominanz“ der USA fördert. Trump hat die Auswirkungen seiner Rücknahme von Regulatoren in seiner ersten Rede zur Lage der Nation am 30.01.2018 angepriesen.

„Wir haben den Krieg gegen die Energie in Amerika beendet – und wir haben den Krieg mit sauberer Kohle beendet. Wir sind jetzt ein Exporteur von Energie in die Welt.“

Die Trump-Regierung hat die Vorschriften für die Energieproduktion gelockert und mehr Parzellen für Bohrungen angeboten. Die meisten Gewinne aus der Ölexploration entstanden jedoch aus Hydraulic Fracturing auf privaten und staatlichen Grundstücken.

[Da auf dieser Webseite ebenfalls gezeigt, hier die Erdgasproduktion]

Quelle aller hier gezeigten Grafiken: https://www.eia.gov/petroleum/production/#ng-tab

„Vor einem Jahrzehnt mussten wir netto 60 Prozent der Gesamtnachfrage noch einführen. Jetzt sind es nur 20 Prozent „, sagte der Ökonom Daniel Yergin gegenüber CNBC.“Die US-Ölproduktion betrug nur die Hälfte von dem, was sie vor einem Jahrzehnt während der Finanzkrise 2008 war. Aber die hohen Ölpreise 2008 waren auch der Katalysator, der die US-Industrie antrieb, neue Frackingtechnologien zu entwickeln, um Öl an Orten zu fördern, die früher als unmöglich dafür angesehen wurden. „

In nur wenigen Jahren sind die USA in der Lage, Saudi-Arabien als zweitgrößten Ölproduzenten der Welt zu überholen. Analysten gehen davon aus, dass die US-Ölproduktion nächstes Jahr 11 Millionen Barrel pro Tag übersteigen könnte. Die saudische Produktion liegt derzeit bei 10,6 Millionen Barrel pro Tag.

„Die USA könnten ihre Förderung bis Ende 2019 noch um mehr als 2 Millionen Barrel pro Tag steigern, von dem Niveau aus, wo wir heute sind“, sagte Yergin.

Erschienen auf The Daily Caller am 31.01.2018

Übersetzt durch Andreas Demmig

http://dailycaller.com/2018/01/31/us-oil-production-10-million-barrels/

* * *

 

Weitere ausgesuchte Informationen der Energie-Informationsbehörde EIA

EIA prognostiziert in etwa gleich bleibende Rohölpreise und steigende globale Produktion bis 2019

In der Januar-Kurzfrist-Prognose wird angenommen, dass Rohöl der Sorte Brent im Jahr 2018 durchschnittlich 60 $ pro Barrel (b) und 2019 61 $ / b betragen wird, etwas höher als die 54 $ / b in 2017. In 2018 und 2019 dürfte die globale Ölproduktion etwas höher sein als der weltweite Verbrauch, wobei die US-Rohölproduktion stärker ansteigt als in jedem anderen Land.

… erwartet wird [daher], dass die … US-Benzinpreise in der Nähe des derzeitigen Niveaus bleiben werden. …. [unterhalb von 2,60 USD / Gallone (~ 68 ct /L) bis 2019 ].

 

EIA erwartet, dass die gesamte Produktion fossiler Brennstoffe in den USA in den Jahren 2018 und 2019 Rekordhöhen erreichen wird

In dem Januar-Kurzfrist-Energieausblick (STEO) in 2018 prognostiziert die EIA, dass die gesamte Produktion fossiler Brennstoffe in den Vereinigten Staaten im Jahr 2018 durchschnittlich 73 Billiarden britische Einheiten (BTU) erreichen wird, das höchste Produktionsniveau seit Beginn der Aufzeichnungen. EIA erwartet, dass die gesamte Produktion fossiler Brennstoffe 2019 einen neuen Rekord aufstellt, wobei die Produktion auf 75 Billiarden Btu steigen wird.

Fossile Brennstoffe umfassen trockenes Erdgas*, Rohöl, Kohle und Kohlenwasserstoffgasflüssigkeiten (HGL). Obwohl die EIA dazu tendiert, die Produktion fossiler Brennstoffe in physikalischen Einheiten wie Kubikfuß für Erdgas, Barrel für Öl und Tonnen für Kohle auszudrücken, ermöglicht die Angabe des Energiegehalts Vergleiche zwischen den Brennstoffarten.

[Trockenes Erdgas ist, was als „Erdgas“ (Methan) nachher genutzt wird. Alle sonstigen, mit-geförderten Stoffe sind entfernt worden.]

 

Bekannte und hinzugekommene Bundesstaaten mit Erdgasproduktion

Mittelblau          hinzugekommene Staaten

 

Ergänzung zu diesem Thema am 02.02.2018

Die britisch – holländische Royal Dutch Shell verdreifachte ihren Gewinn innerhalb einen Jahres: Shells Gewinne stiegen von 3,5 Milliarden US-Dollar im Jahr 2016 auf 12,1 Milliarden US-Dollar im Jahr 2017. Im vierten Quartal stieg der Gewinn von 1 Milliarde US-Dollar auf 3,1 Milliarden US-Dollar.

http://dailycaller.com/2018/02/01/shell-profits-triple-2017/

Davon berichtet gleichlautend finanzen.net

Bloomberg zeigt eine Balkengrafik, wonach Shell die höchsten Steigerungen ihrer Dividende gegenüber der Konkurrenz verzeichnet.

Darunter steht im Bericht: … Strategisch betrachtet ist Shell nach wie vor ein großes Öl- und Gasunternehmen mit einem geringen Anteil an erneuerbaren Energien. Sein Portfolio mag ein Goldesel für Dividenden sein, aber Shell muss [?] sich für den massiven Energiewandel neu positionieren. …

Das führt zur der Überlegung: Also, weil Shell  (bislang) keine Erneuerbaren Energien im Portfolio hat, gibt es viel Gewinn. Könnte es damit vorbei sein, wenn Shell sich der „großen Transition in erneuerbare Energien“ anschließt?!

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„Fracking ist schädlich für Embryos“, aber die Studie verschweigt vieles

Kinder von Müttern, die nur etwa einen Kilometer entfernt von einem aktiven Fracking-Brunnen entfernt leben, haben mit einer Wahrscheinlichkeit von 25% ein niedrigeres Geburtsgewicht, nach einer  in der Fachzeitschrift Science Advances veröffentlichten Studie. Andere Forscher haben jedoch schwerwiegende Mängel bei den Schlussfolgerungen der Studie festgestellt.

Der Bericht ist fatal fehlerhaft, sagte Pennsylvanias Direktorin für „Energy in Depth“ [Energie in Tiefe] (EID), Nicole Jacobs, in einer Erklärung zu The Daily Caller News Foundation. EID ist der Forschungszweig der Independent Petroleum Association of America, einer Pro-Öl-Vereinigung mit Sitz in Washington, DC

„Die Forscher räumen ein, dass sie keine signifikanten Faktoren untersuchten, die möglicherweise zu Gesundheitsproblemen bei Säuglingen führen könnten, selbst wenn sie nicht in der Nähe der Erdgasbohrungen leben würden, z.B. das Alter der Mütter und ihr Verhalten. … Außerdem basiert die Studie auf Annahmen und nicht auf tatsächlichen Messungen von Schadstoffen an den Quellen und in der Nähe davon, was die Autoren einräumen, dies stellt eine wesentliche Einschränkung ihrer Studie dar. Damit ist es nur eines von vielen Beispielen für Berichte mit ähnlichen Einschränkungen.“

Die Forscher behaupten, „Beweise“zu zeigen, dass Mütter, die in der Nähe von Fracking-Brunnen in Pennsylvania leben, Babys mit niedrigerem Gewicht bekommen. Der Bericht von Science Advances wurde von der MacArthur Foundation finanziert, einer Milliardärsgruppe, die in der Vergangenheit mehr als 10 Millionen US-Dollar in Anti-Fracking-Gruppen versenkt hat.

Aber ihre Forschungsergebnisse zeigen, dass Mütter, die 3 Kilometer von den Öl- und Erdgasstandorten entfernt leben, viel eher Babys mit niedrigem Geburtsgewicht haben als solche, die näher daran wohnen, was die Schlussfolgerung des Autors ernsthaft in Zweifel zieht.

Die Forscher räumten auch ein, dass ihre Ergebnisse mit der Fracking-Industrie nicht in Zusammenhang stehen könnten. Die Studie stellt fest, dass diejenigen Mütter, die befragt wurden, „jünger waren, zum Zeitpunkt der Geburt weniger wahrscheinlich verheiratet und weniger gebildet waren – Merkmale, die sogar ohne Fracking zu schlechteren Gesundheitsfolgen von Säuglingen führen können“.

Michael Greenstone, der Co-Autor der Studie, versucht weiterhin die Ergebnisse direkt mit der Erdgasförderung zu verknüpfen, trotz der Bemühungen der [anderen] Forscher, ihre Ergebnisse abzusichern.

„Diese Studie liefert die stärksten Beweise für einen Zusammenhang zwischen der Verschmutzung, die durch hydraulische Frakturierungsaktivitäten entsteht, und unserer Gesundheit, insbesondere der Gesundheit von Babys“ schrieb er in einer Presseerklärung.

Auch haben Greenstone und seine Kollegen in ihrer Studie keine tatsächlichen Verschmutzungswerte angegeben. Stattdessen stützten sie sich auf Annahmen über die Exposition und nicht auf tatsächliche Luftqualitätsdaten – Greenstone und andere mussten einräumen, dass das Fehlen von tatsächlich erfassten Werten, für die Schlussfolgerung der Studie fatal sein könnte.

Jüngste Berichte zeigen auch, dass die Erdgasindustrie für viele Menschen in Pennsylvania und in anderen Staaten wirtschaftliche Vorteile haben. Diese Einnahmen können dazu beitragen, Gesundheitsrisiken für arme Familien zu verringern, sagen einige Analysten.

Von 2012 bis 2014 hat die Schieferölindustrie nach einer vom National Bureau of Economic Research veröffentlichten Studie 4,6 Millionen neue Arbeitsplätze und 3,5 Billionen US-Dollar neues Vermögen aufgrund des Energiebooms und der daraus resultierenden niedrigen Gaspreise geschaffen.

[Das National Bureau of Economic Research ist eine US-amerikanische „private, überparteiliche Nonprofit-Forschungsorganisation“, die sich dem Studium von Theorie und Empirie der Ökonomik widmet]  

Fracking steigerte das durchschnittliche, zur Verfügung stehende Haushaltseinkommen um $ 1.200 bis $ 1.900 pro Jahr und führte laut einer Studie der University of Chicago im Dezember 2016 zu einem Anstieg des Durchschnittseinkommens um sechs Prozent. Die Studie von Science Advances erkennt viele dieser Vorteile an, beharren aber letztlich auf dem Schluss, dass die Vorteile durch die [zusätzlichen] Gesundheitskosten ausgeglichen werden würden.

Erschienen auf The Daily Caller am 16.12.2017

Übersetzt durch Andreas Demmig

http://dailycaller.com/2017/12/16/heres-what-you-wont-hear-about-claims-that-fracking-is-hurting-babies/




Kohle ist Nr. 1 … wieder einmal

Politik und Energie:

Kohle ist Nummer 1

Stephen Moore

Vor dem Amtsantritt von Donald Trump war Kohle außen vor oder gestorben.

Rasch: Welches war die Energiequelle Nummer 1 in den USA in der ersten Hälfte des Jahres 2017? Falls Sie antworten „erneuerbare Energie“ liegen Sie meilenweit daneben. Falls Sie „Erdgas“ antworten, liegen Sie um ein paar Millimeter daneben.

Der Energy Information Aministration EIA zufolge, welche den Energieverbrauch auf monatlicher Basis überwacht, war die größte Einzelquelle von Strom während der ersten Hälfte 2017 – Kohle! Siehe die Graphik unten.

(…)

The American Spectator

Kohle ist tot Nr. 1 – wieder einmal.

Was heißt das? Sie glauben Stephen Moore oder dem American Spectator nicht?

Schauen wir mal, was die EIA der USA dazu sagt:

Stromerzeugung

Im Jahre 2016 überstieg die Stromerzeugung in den USA durch Erdgas die Erzeugung in Kohlekraftwerken den bis in das Jahr 1949 zurück reichenden Daten zufolge zum ersten Mal. Im Jahre 2016 betrug der Anteil des aus Erdgas erzeugten Stromes an der Gesamt-Stromerzeugung in den USA 34%, der Kohleanteil nur 30%. Die Zunahme des Erdgasanteils im vorigen Jahr war nachhaltig niedrigen Preisen für Erdgas geschuldet. Der mittlere Preis für an die Stromerzeuger geliefertes Erdgas betrug 2016 2,88 Dollar pro Million britischer thermischer Einheiten (MMBtu)

Die Erdgaspreise sind seit dem vorigen Jahr während der ersten Hälfte dieses Jahres gestiegen auf einem Lieferpreis von im Mittel 3,58 Dollar pro MMBtu. Die EIA schätzt, dass der Anteil von Erdgas an der Gesamt-Stromerzeugung in den USA im Mittel 29% beträgt. Im gleichen Zeitraum des vorigen Jahres waren es 34%. Im Gegensatz dazu stiegt der Kohleanteil an der Erzeugung von 28% während der ersten Hälfte 2016 auf 30% während der ersten Hälfte von 2017. Ein weiterer Grund für den Rückgang des Erdgas-Anteils bei der Stromerzeugung bisher in diesem Jahr ist die starke Zunahme der Stromerzeugung durch konventionelle Wasserkraft, vor allem in den westlichen Staaten [der USA]. Der Anteil der Wasserkraft an der Gesamtstromerzeugung im Westen belief sich während der ersten Hälfte 2017 im Mittel auf 32% im Vergleich zu 27% während der ersten Hälfte des vorigen Jahres.

Die EIA erwartet eine schwächer ausgeprägte Änderung der Erzeugungs-Anteile während der zweiten Hälfte 2017. Der Erdgasanteil wird auf 33% der gesamt-Stromerzeugung geschätzt im Vergleich zu 34% während der zweiten Hälfte des vorigen Jahres. Der Lieferpreis für Erdgas wird zwischen Juli und Dezember 2017 im Mittel etwa 3,60 Dollar pro MMBtu betragen, das sind 46 Cent mehr als im gleichen Zeitraum 2016. Der Kohleanteil an der Erzeugung während der zweiten Hälfte 2017 dürfte gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres mit 32% unverändert bleiben.

Es wird erwartet, dass Erdgas und Kohle etwa den gleichen Anteil an der Stromerzeugung auch im Jahre 2018 haben mit jeweils etwa 31% der Gesamterzeugung in den USA. Erneuerbare Energiequellen außer Wasserkraft werden laut dieser Vorhersage einen Anteil von etwa 10% erreichen, 2016 waren es 8%.

US EIA

Aber zurück zur tour de force von Mr. Moore

Dem Juli-Report der EIA zufolge „schätzt die EIA, dass der Anteil der Erzeugung mittels Erdgas während der ersten Hälfte dieses Jahres 29% erreichen wird … Im Gegensatz dazu stieg der Anteil der Kohle an der Erzeugung von 28% während der ersten Hälfte 2016 auf 30% während der ersten Hälfte 2017“. Für das gesamte Jahr 2017 schätzt die EIA, dass Kohle 3453 Millionen KW pro Tag erzeugt, während Erdgas infolge eines Preisanstiegs in diesem Jahr geringfügig weniger erzeugen wird, nämlich 3432 Millionen KW. Wind und Solar bleiben Nischenquellen bei der Energieerzeugung mit etwa einem Siebtel der Erzeugung durch Kohle und Gas.

Das ist nicht alles. Am 21. Juli berichtete das Bureau of Economic Analysis des Department of Commerce, dass „der Bergbau um 21,6 Prozent zugenommen habe … Die Zunahme im ersten Quartal reflektiert hauptsächlich die Zunahme der Öl- und Gas-Ausbeutung ebenso wie unterstützende Aktivitäten für den Bergbau. Dies war die größte Zunahme seit dem 4. Quartal 2014“. Keine andere große amerikanische Industrie verzeichnete derartige Zuwächse, und über alle Industrien lag der Output unter 2%.

Was die Bohr- und Bergbauindustrie angeht, wurden dort über 50.000 neue Arbeitsplätze geschaffen seit Amtsantritt von Präsident Trump. Allein im Juni waren es über 8000 zusätzlich. Viele dieser Arbeitsplätze entstanden in der Öl- und Gasindustrie, einige aber auch im Bereich Kohle, deren Output in diesem Jahr um 12% zugenommen hat.

The American Spectator

Kohlestrom wieder an der Spitze, Zunahme des Kohlebergbaus um 21,6%, Kohle und andere fossile Treibstoffe 12% Zunahme und das Paris-Abkommen ist gestorben …

Dies ruft nach einem Lied!

Aber Moment, Mr. Moore hat einen Silberstreifen am Horizont bzgl. der Dunkelheit um Erneuerbare entdeckt…

(…)

Die Liberalen beklagen, dass Kohle-Aktivität kein großer Erschaffer von Arbeitsplätzen ist, weil die Industrie viel mehr Kohle mit viel weniger Arbeitern herstellt. Das ist absolut richtig.. Meine Damen und Herren, dies nennt man Produktivität. Eine neue Studie des Institute for Energy Research zeigt, dass für die Erzeugung von 1 KW Wind- und Solarstrom mindestens 30 Arbeitsstunden mehr aufgebracht werden müssen als für die Erzeugung der gleichen Energiemenge aus Kohle oder Öl. Falls Sie nicht denken, dass der Produktivitäts-Vorteil von fossilen Treibstoffen etwas Gutes ist, dann denken Sie vermutlich, dass wir der Landwirtschaft Arbeitsplätze zurückbringen sollten mittels Abschaffung der Traktoren und moderner landwirtschaftlicher Geräte.

(…)

The American Spectator

Oh! Einen Moment! Das ist ein Silberstreif für fossile Treibstoffe und Kernkraft …

Quellen: BP 2016 Statistical Review of World Energy, U.S. Bureau of Labor Statistics (via FRED), The Solar Foundation und American Wind Energy Association.

Kohle-Renaissance und Erdgas-Preise

Im Jahre 2016 überstieg Erdgas die Stromerzeugung durch Kohle aus einem einzigen Grund: dem Kollaps der Erdgaspreise:

Im Jahre 2016 überstieg die Stromerzeugung in den USA durch Erdgas die Erzeugung in Kohlekraftwerken, den bis in das Jahr 1949 zurück reichenden Daten zufolge zum ersten Mal. Im Jahre 2016 betrug der Anteil des aus Erdgas erzeugten Stromes an der Gesamt-Stromerzeugung in den USA 34%, der Kohleanteil nur 30%. Die Zunahme des Erdgasanteils im vorigen Jahr war nachhaltig niedrigen Preisen für Erdgas geschuldet. Der mittlere Preis für an die Stromerzeuger geliefertes Erdgas betrug 2016 2,88 Dollar pro Million britischer thermischer Einheiten (MMBtu).

Die gestiegene Nachfrage nach Erdgas ließ den Preis steigen, so dass 2017 die Kohle wieder die Oberhand bekam:

Die Erdgaspreise sind seit dem vorigen Jahr während der ersten Hälfte dieses Jahres gestiegen auf einem Lieferpreis von im Mittel 3,58 Dollar pro MMBtu. Die EIA schätzt, dass der Anteil von Erdgas an der Gesamt-Stromerzeugung in den USA im Mittel 29% beträgt. Im gleichen Zeitraum des vorigen Jahres waren es 34%. Im Gegensatz dazu stiegt der Kohleanteil an der Erzeugung von 28% während der ersten Hälfte 2016 auf 30% während der ersten Hälfte von 2017. Ein weiterer Grund für den Rückgang des Erdgas-Anteils bei der Stromerzeugung bisher in diesem Jahr ist die starke Zunahme der Stromerzeugung durch konventionelle Wasserkraft, vor allem in den westlichen Staaten [der USA]. Der Anteil der Wasserkraft an der Gesamtstromerzeugung im Westen belief sich während der ersten Hälfte 2017 im Mittel auf 32% im Vergleich zu 27% während der ersten Hälfte des vorigen Jahres.

Die Auswirkung der Erdgaspreise auf Kohlekraftwerke ist nur zu offensichtlich. Ich habe rein zufällig ein großes Kohlekraftwerk in Ohio herangezogen und dessen Output zusammen mit den Erdgaspreisen geplottet:

Kraftwerk Conesville, Ohio. Output als Prozent der Kapazität und Erdgaspreise 2001 bis 2016 (US EIA).

Sinkt der Erdgaspreis unter 2,50 Dollar pro MMBtu, ist Kohle kein Thema mehr. Steigt der Erdgaspreis über 3,00 Dollar pro MMBtu, lebt Kohle auf.

Bildquelle

Damit in Zusammenhang stehend: Was Trump Right About Coal? [Hatte Trump bzgl. Kohle recht?]

Link: https://wattsupwiththat.com/2017/08/01/coal-is-1-again/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Öl – Woher kommt es?

Hier der Link: WUWT; Andy May, Oil – will we run out?

In den vergangenen sechs Jahren hatte ich dank Anthony Watts das Glück, Beiträge für Watts Up With That zu schreiben. Viele meiner Beiträge behandelten Fragen im Zusammenhang mit der Ölproduktion und jeder dieser Beiträge triggert in der Regel Kommentare von Befürworter der abiotischen Erdöl Entstehung. In diesem Beitrag will ich erklären, warum die Hypothese der abiotischen Erdöl Entstehung nicht weithin akzeptiert ist, und warum die meisten denken, dass die ursprüngliche Quelle von Rohöl organische Substanz ist.

Es ist möglich, dass sich Öl die ganze Zeit im Erdmantel [neu] bildet. Die chemischen Gleichungen können ausgeglichen werden. Ich werde also den Anhängern der abiotischen Erdöl Entstehung eindeutig sagen, dass ihre bevorzugte Hypothese nicht unmöglich ist.

Biogenetisch vs abiogenetisch ist ein wirklich schlechter Weg, um das Problem zu charakterisieren. Es bedeutet, dass die Bildung von Rohöl entweder ein biologischer oder nicht-biologischer Prozess ist. Der Prozess ist thermogen. Das ursprüngliche Ausgangsmaterial gilt als organischen Ursprungs, weil alle Beweise dies unterstützen.

Allgemein akzeptierte Theorie für die Bildung von Kohlenwasserstoffen

Ich werde nicht ins Detail gehen. OffshoreEngineering.com beschreibt die Grundlagen sehr gut.

Die grundlegenden Schritte sind:

  1. Algen, Plankton und andere Meeres- und See-Photosynthese nutzenden Lebewesen sterben und sinken bis zum Grund des Ozeans. [… and lacustrine photosynthesizers die …; ich bin mir nicht ganz sicher mit der Übersetzung]
  2. Sie werden im Schlamm unter anoxischen [sauerstofffreien] Bedingungen begraben.
  3. Weitere Sediment Ablagerung begräbt sie immer tiefer.
  4. Der geothermische Gradient erhöht allmählich die Temperatur der begrabenen Lebewesen.
  5. Diagenese und Katagenese führen zur Bildung von Kerogen, dann Öl, dann Wet Gas [„feuchtes“ Gas mit einem geringen Fluidanteil].
  6. Metagenese führt zur Bildung von trockenem Gas und dann Hochtemperatur-Methan.

1-Die Tiefenskala ist verallgemeinert. Es kann sehr variieren, je nach Art der Überlagerung.
http://www.offshoreengineering.com/oil-and-gas/petroleum-geology/1-hydrocarbon-formation

Jede Phase kann in der Natur beobachtet werden und kann unter Laborbedingungen wiederholt werden.

Öl kommt nicht von Dinosauriern oder toter Vegetation

Unabhängig von Sinclairs Öl Logo…

2- Quelle : https://upload.wikimedia.org/wikipedia/en/thumb/a/a7/Sinclair_Oil_logo.svg/1280px-Sinclair_Oil_logo.svg.png

Oder der alte Conoco-Werbespot, der eine Vibroseis-Crew [Mannschaft mit Spezialfahrzeugen, die mit Rüttelplatten den Boden erschüttern für seismologische Untersuchungen] auf der Suche nach einem vergrabenen Dinosaurier zeigte, entsprach noch nie der Theorie der Kohlenwasserstoffbildung.

Methan und andere einfache Kohlenwasserstoffe vs Rohöl

Was ist Kohlenwasserstoff?

Kohlenwasserstoff

  1. n. [Geologie]

Eine natürlich vorkommende organische Verbindung, die Wasserstoff und Kohlenstoff enthält. Kohlenwasserstoffe können so einfach wie Methan sein [CH4], aber viele sind hochkomplexe Moleküle und können als Gase, Flüssigkeiten oder Feststoffe auftreten. Die Moleküle können die Form von Ketten, Verzweigungsketten, Ringen oder anderen Strukturen haben. Petroleum ist ein komplexes Gemisch von Kohlenwasserstoffen. Die häufigsten Kohlenwasserstoffe sind Erdgas, Öl und Kohle.

 See: asphaltbitumencrude oildry gasfieldgas-pronegenerationgeochemistryhydrocarbon kitchenkerogenmaturitynatural gasoil fieldoil-proneovermaturepayplaypost-maturepreservationprospectreservoirretrograde condensationsecondary migrationsedimentary basinsource rockstratigraphic traptar sandwet gas

Schlumberger Oilfield Glossary

Es ist wichtig zu beachten, dass „organisch“ nicht unbedingt bedeutet „mit dem Leben verwandt“, obwohl es in der Regel so ist.

Die organische Chemie ist die Chemie-Disziplin, die sich mit der Untersuchung von Verbindungen mit Kohlenstoff befasst, die chemisch an Wasserstoff gebunden sind. Die organische Chemie umfasst die Synthese, Identifizierung, Modellierung und chemische Reaktionen solcher Verbindungen. Chemistry.About.com

Methan, Ethan und andere Alkane, Alkene, Alkine, Cycloalkane und Alkadiene sind einfache Kohlenwasserstoffe. Anorganisch gewonnenes Methan ist auf der Erde und anderswo in unserem Sonnensystem und wahrscheinlich in unserer Galaxis massiv reichlich vorhanden. Andere einfache Kohlenwasserstoffe sind auch oft mit anorganischem Methan, meist in Spurenmengen, assoziiert.

Der Saturnmond Titan, hat Meere von flüssigem Methan und es gibt Hinweise auf polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) in der Titan-Atmosphäre. PAK’s sind Schadstoffe, die natürlicherweise in Erdöl- und Kohlelagerstätten und als Folge der Verbrennung von kohlenstoffhaltigen Brennstoffen auftreten.

Die Tatsache, dass die methanhaltige Atmosphäre von Titan PAK und Spuren von schwereren Kohlenwasserstoffen erzeugen kann, hat keine Relevanz, wie sich Erdöl und Erdgasflüssigkeiten auf der Erde ausbilden. Selbst wenn es für die Erdölbildung von Bedeutung wäre, wäre es völlig irrelevant, wie sich Öl und Gas in der Erdkruste ansammeln.

Methan und einfache Kohlenwasserstoffe sind nicht einmal entfernt mit Rohöl verwandt. Öl ist eine Mischung aus komplexen Kohlenwasserstoffen:

3- und 4- Petrowiki, Eigenschaften von Rohöl

Falsch zitiert als Beweis für abiogenes Öl

Es gibt eine ziemlich normale Litanei von „Beweisen“ für Abiogenischem Öl. Ich bin sicher, dass das Folgende nicht alle fehlerhaften „Beweise“ abdeckt.

Dnjepr-Donezbecken, Ukraine

Dies ist in der Regel als Beweis für Abiogenisches Öl zitiert, weil einige Russen sagen, es gab keine Quellgesteine.

Palaeozoic source rocks in the Dniepr–Donets Basin, Ukraine

http://pg.geoscienceworld.org/content/16/4/377

 

Reinhard F. Sachsenhofer, Viacheslav A. Shymanovskyy, Achim Bechtel, Reinhard Gratzer, Brian Horsfield, Doris Reischenbacher
DOI: 10.1144/1354-079309-032 Published on November 2010, First Published on October 20, 2010
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ABSTRACT Das Dnjepr-Donezbecken (DDB) ist eine bedeutende Erdölprovinz in Osteuropa. Um die regionale und stratigraphische Verteilung der Quellsteine für das dominant gasanfällige Erdölsystem zu verstehen, wurden 676 feinkörnige Gesteine aus 30 Bohrlöchern auf Volumenparameter (Gesamtkohlenstoff (TOC), Carbonat, Schwefel, RockEval) analysiert. Für die Makro- und Biomarker-Analyse, Pyrolyse-Gaschromatographie und kinetische Untersuchungen wurde eine Teilmenge von Proben ausgewählt. Organisch reiche Sedimente treten in unterschiedlichen Intervallen innerhalb der Beckenfüllung auf. Maximale TOC-Gehalte (5,0 ± 1,9%) treten in den Rudov-Betten auf, die mehrere zehn Meter dick sind. Die ölanfälligen Gesteine (Typ III-II-Kerogen) wurden in Basineinstellungen oberhalb einer Abweichung zwischen den unteren und oberen Visean-Abschnitten abgelagert. Während die maximalen TOC-Gehalte in den Rudov-Betten auftreten, werden hohe TOC-Gehalte im gesamten Tournais- und Viseanbereich beobachtet. Allerdings sind diese Gesteine hauptsächlich gaskondensat gefährdet. In nordwestlichen Teil der DDB kommen in serpukhovischen Intervallen hoch Öl-haltige schwarze Schiefer mit bis zu 16% TOC und Wasserstoffindexwerten bis zu 550 mgHC g -1 TOC vor. Öl-haltige untere serpukhovische und Gaskondensat-haltige Mittlere Karbon-Kohle ist weit verbreitet im südlichen und südöstlichen Teil des Beckens. Obwohl keine Ursprungsfelsen mit einem devonischen Alter festgestellt wurden, kann ihre Anwesenheit nicht ausgeschlossen werden.

http://pg.geoscienceworld.org/content/16/4/377.abstract

 

Das Dneiper-Done-Becken hat eindeutig identifizierbare Sedimentgesteine.

Eugene Island Feld330, Golf von Mexiko

Die plötzliche, geheimnisvolle, unerklärliche Umkehr der Ergiebigkeit des Ölvorkommens für das Eugene Insel Feld 330 wurde oft als Beweis für Abiogenetisches Öl zitiert …

„Etwas Geheimnisvolles geschieht in Eugene Island 330. Die Ergiebigkeit des Ölfeldes, tief im Golf von Mexiko vor der Küste von Louisiana, sollte bereits vor Jahren zurückgegangen sein. Und für eine Weile verhielt es sich wie jedes normale Feld: Nach seiner Entdeckung in 1973 erreichte die [Ölförderung der] Eugene Insel 330 mit etwa 15.000 Barrel pro Tag (2.400 m3/d) ihren Höhepunkt. Bis 1989 verringerte sich die Produktion auf etwa 4.000 Barrel pro Tag (640 m3 / d). Dann plötzlich – einige sagen fast unerklärlich – wendete sich der Reichtum von Eugene Island. Das von PennzEnergy Co. betriebene Feld produziert mittlerweile 13.000 Barrels pro Tag (2.100 m3 / d) und die wahrscheinlichen Reserven stiegen auf über 400 Millionen Barrel von [damals] 60 Millionen.“ [5]

— Christopher Cooper, Wall Street Journal

http://interactive.wsj.com/archive/retrieve.cgi?id=SB924151147795357823.djm [hinter Bezahlschranke] Christopher Cooper, „Das merkwürdige Reservoir; Louisianas Öl-Experten suchen nach einer tieferen Bedeutung“,

 Wall Street Journal, April 16, 1999

 Auch in  en.Wikipedia findet sich ein Bericht darüber

 

 

Zunächst, die Produktionskurve von EI 330 zeigt nichts Ungewöhnliches…

5- Monatliche vs kumulative Produktion
https://www.fromthewilderness.com/free/ww3/011205_no_free_pt2.shtml

Eugene Island 330 ist eines der größten Ölfelder im Golf von Mexiko. Allerdings, seine Produktion Kurve gibt es nichts Ungewöhnliches her. Der „Buckel“ in den späten 1990er Jahren war vor allem auf [weitere] Bohrungen zurückzuführen. Das Feld ist immer noch rückläufig. Von 1972 bis 2016 hat das Feld 452 Millionen Barrel Öl, 1,88 TCF Gas [~ 53 Billionen Kubikmeter] und 484 Millionen Barrel Salzwasser produziert. Im vergangenen Jahr betrug das Mittel etwa 11.500 BOPD, 14.400 MCFD [million cubic feet per day] und * 28.400 BSWD *[barrels of salt water per day]. Die meisten Reservoirs sind starke Wasserantriebe. Diese Arten von Reservoirs können 50% oder bessere Primärrückgewinnungen aufweisen.

Die einzige merkwürdige Sache über EI 330 war der relativ eindeutige Beweis (4d seismisch) das Öl eine Verwerfungsebene nach oben wandert (so wie das Öl zuerst dort hinkam). Die Quellgesteine im Golf von Mexiko erzeugen noch immer Kohlenwasserstoffe, die dann noch in geologische Fallen wandern [~ in undurchlässige Schichten].

 Ultratiefe Ölansammlungen sind zu tief und heiß, um im Erdöl-Fenster zu sein

[de.Wiki: Der Temperaturbereich zwischen 60 °C und 170 °C, in dem vorwiegend Erdöl entsteht, wird als Erdölfenster bezeichnet.]

Öl stammt aus organischem Material, meist Algen, die schnell im Schlamm am Boden von Ozeanen und Seen begraben wurde – So hatte es nie eine Chance zu versteinern. Druck, Wärme und Zeit verwandelten das organische Material in Kerogen, Öl und Erdgas …

6- Crain’s Petrophysical Handbook

Da die Biomasse tiefer in die Sedimentspalte eingegraben wird, wird sie durch zunehmenden Druck komprimiert, steigende Temperatur kochen es und die Kohlenwasserstoffe wandern langsam Richtung Oberfläche, weil sie weniger dicht sind als konnates Wasser [eingeschlossenes…] / Formationswasser. Das Kerogen kocht zuerst zu schwerem Öl, dann zu leichtem Öl, dann zu nassem thermogenen Gas, dann zu thermogenem leichtem Gas, dann zu Hochtemperatur-Methan …

7- Crain’s Petrophysical Handbook

Rohöl crackt bei Temperaturen oberhalb von etwa 150°C. Es kann in der Regel nicht überall in der Tiefe in der Nähe des Mantels existieren.

Das Ölfeld Jack / St Malo im Abschnitt „Walker Ridge 758 Chevron # 1“ ist die tiefste aktive Ölquelle im Golf von Mexiko; in einer Wassertiefe von ~ 2,1 km wurde bis zu einer gesamten vertikalen Tiefe (TVD) von ~8,7 km gebohrt. Es wurde in einem unteren Tertiär-Wilcox-Sandstein (8,1 km – 8,3 km) abgeschlossen. Die Bodenlochtemperatur betrug 110°C. Das Öl wanderte aus tieferen mesozoischen und unteren Tertiärquellenfelsen nach oben. Im Erdölfenster wurden sogar noch tiefere Ölreservoire entdeckt, viele davon werden in den nächsten Jahren in Erschließung gehen.

Im Golf von Mexiko gibt es keine Ölbohrungen mit Bohrungen außerhalb des Erdölfensters. Die Ultra-Tiefsee-Tertiär-Öl-Entdeckungen liegen gut im Erdölfenster. Die Flachwasser Untere Tertiärgas-Entdeckung bei Davy Jones ist weit von dem Erdölfenster entfernt, aber im Erdgasfenster …

8- WUWT

9- WUWT

Die Tiefen auf dem Diagramm sind Näherungen, die auf einem verallgemeinerten geothermischen Gradienten basieren. Der Geothermie Gradient ist stark variabel. Wasser und Halit (Salz) sind weniger dicht als die meisten Gesteine. Wenn das Deckgebäude aus ~ 2,4 km Seewasser und 600m Halit besteht, 9,1 km Überlagerungen wiegen viel weniger, als wenn es aus mehr dichten Felsen zusammengesetzt ist.

Das Ultra-Tiefwasser Untere Tertiär Treiben im Golf von Mexiko und die tiefen Subsalz-Schichten vor der Küste Brasiliens werden oft als Beispiele für abiotisches Öl genannt, weil die Reservoirs angeblich zu tief, zu heiß und / oder zu stark unter Druck gesetzt sind, um im Erdölfenster zu sein. Das ist schlicht falsch.

Tafelsalz wirkt wie ein Heizkörper. Es leitet Wärme von dem Substrat zur Oberfläche. Die Kombination von dicken Schichten von Salz und tiefen Wassertiefen ermöglicht es Öl in vorher unerwarteten Tiefen zu existieren. Salz und Wasser sind auch weniger dicht als der meiste andere Abraum. Dies ermöglicht, dass „reservoir quality rocks“ [Reservoir-Qualitätsfelsen (?)] in tieferen Tiefen existieren als zuvor erwartet.

Ich habe Brunnen gebohrt im Golf von Mexiko, tiefer als 6 km. Die Bodenlochtemperaturen lagen im Bereich von 100 ° C. Zehn Brunnen im Golf von Mexiko, gebohrt zu vertikalen Tiefen von mehr als 6 km, haben jeweils mehr als 20 Millionen Barrel Öl produziert. Die maximale Bodenlochtemperatur (100°C) wurde in der Bohrung des Mississippi Canyon (MC) 777 TF001, gebohrt von BP, angetroffen. Die durchschnittliche Bodenlochtemperatur der zehn Bohrungen betrug 92°C.

Für weitere Informationen über die Geologie und Erdölsysteme des Golfs von Mexiko empfehle ich:

 The Prize Beneath the Salt by Dribus, Jackson and Kapoor

Hydrocarbon Systems Analysis of the Northern Gulf of Mexico: Delineation of Hydrocarbon Migration Pathways Using Seepsand Seismic Imaging by Hood, Wnger, Gross and Harrison

Gulf of Mexico by Galloway

 

Offshore-Vietnam und andere Fractured Basement Reservoirs

Einige Ölfelder produzieren aus gebrochenen Grundfelsen, meist Granit. Das Cuu Long Becken, offshore Vietnam wird oft als Beispiel für Abiogenes Öl genannt.

10 – Petroleum Geology of Cuu Long Basin – Offshore Vietnam*

Von Nguyen Du Hung und Hung Van Le
Suchen und Entdecken: Article #10062 (2004)

* Basierend auf „extended abstract“ mit dem Titel „Hydrocarbon Geology of Cuu Long Becken – Offshore Vietnam“ für die Präsentation auf der AAPG International Conference, Barcelona, Spanien, 21-24 September 2003.
[…]

Source Rocks

 [Source Rock (Quellgestein) ist die Hauptquelle, aus der Kohlenwasserstoffe erzeugt oder erzeugt werden können. Ölschiefer gilt als unreife Source Rock.]

Die effektiven Quellengesteine sind der obere Oligozänschiefer, der in dem gesamten Becken und dem unteren Oligocen eingelagerten Schiefer vorhanden ist. Sie enthalten meist Kerogen Typ I / II, die aus maritimen Sedimenten erzeugt werden. Der durchschnittliche TOC Anteil (Gesamtkohlenstoff) reicht von mehr als 1% bis zu fast 10%; Der Wasserstoffindex reicht von 300 bis mehr als 600 mg / g TOC (Abbildung 5).

Fractured Basement Reservoir

Zerklüftete Grundreservoirs sind die einzigartigen Merkmale des Cuu Long Beckens, obwohl es noch andere Ölfunde in Trümmer- und Vulkangesteinen gibt. Die ersten Erdölfunde im Boden wurden von Vietsopetro im Jahre 1988 auf dem Gebiet von Bach Ho gemacht. Das Öl wurde in Makrofrakturen, Mikrofrakturen und „vuggy pores“ gelagert [~ kleine Poren – Ein kleiner Hohlraum in einem Fels oder einer Vene, oft mit einem Mineralfutter von unterschiedlicher Komposition aus dem umliegenden Felsen.] Die Matrixporosität des magmatischen Körpers ist vernachlässigbar. Frakturen im Grund können aus einer oder einer Kombination folgender Faktoren entstehen:

1) Der Kühlung des magmatischen Körpers

2) Tektonische Aktivität

3) Hydrothermale Prozesse

4) Verwitterung und Abblättern.

AAPG Search and Discovery

[Die American Association of Petroleum Geologists (AAPG) ist eine internationale wissenschaftliche Gesellschaft mit dem Schwerpunkt Erdölgeologie]

Organische Marker im Öl entsprechen dem Kerogen im Oligozänschiefer. Für die „abiotische Theorie“ müsste das Öl aus dem Granit wandern, das organische Material aus dem Schiefer auswaschen und dann wieder in den Granit zurück wandern.

Es gibt nicht genug organische Materie, die in den Ozeanen versunken ist, um das gesamte Öl zu erklären

Hier ist die Berechnung:

11-Grafik WUWT

  • Die Erdkruste beträgt ~ 1% des Erdvolumens.
  • Sedimentgesteine umfassen ~ 5% des Volumens der Kruste.
  • Die weltweite Rohöl-Produktion seit 1900 betrug 1,3 Billionen Barrel.
  • Wenn es noch 3,0 Billionen Barrel gibt, die noch zu finden und zu produzieren sind, enthalten die Sedimentgesteine durchschnittlich 0,01 Barrel aufbereitbares Rohöl pro acre*ft
    [0,01 Acre-feet (ac ft) = 12,33 m³
    http://www.kylesconverter.com/volume/acre–feet-to-cubic-meters ].
  • Ein typisches Ölreservoir hat einen Rückgewinnungsfaktor von ~ 300 Barrel pro acre*ft.
  • Das bedeutet, dass nur 0,003% der Sedimentgesteine der Erde mit Erdöl geladen sein müssten, um das Erdöl zu erklären, das jemals auf der Erde produziert werden könnte.

 

Das Volumen des organischen kohlenstoffreichen Sediments in der Erdkruste ist massiv groß. Der Golf von Mexiko hat in den letzten 200 Millionen Jahren mehr als 18,2 km Sedimentäre Säulen akkumuliert. Allein die Cenozoikum Sektion ist mehr als 12,2 km dick. Das Quartär kann an einigen Stellen mehr als 8,5 km sein. Der größte Teil der Sedimentspalte besteht aus dickem, organisch-reichem Schiefer.

Öl wird noch gebildet und wandert von der Bezugsquelle zu dem Reservoir Gestein im Golf von Mexiko. Die Pleistozän Stauseen sind weniger als 2,5 Millionen Jahre alt und viele sind nur in den letzten 275.000 Jahren gebildet worden. Die Reservoirs werden nicht so schnell geladen, wie wir sie entleeren.

12 – Rote Flächen indizieren ~20,000 Meter Sediment Dicke.

Ozeanische Sedimentäre Isopach Karte

Schwarzer Meeresschiefer, die unter anoxischen Bedingungen deponiert werden, werden mit dem Material beladen, das Öl aus …

Der organische Kohlenstoff (TOC) liegt im Mittel bei 10% Gewichtsanteil

Die Kreidezeit war insbesonders eine Küche für Kohlenwasserstoff. Die Meeresbedingungen konnten für die Ablagerung von Quellgesteinen nicht günstiger sein, selbst wenn sie für einen solchen Zweck entworfen worden wären …

13- „DSDP (Deep See Drilling Projects) – Tiefsee Bohrungen, an denen kreidige Sedimente, die reich an organischer Substanz waren, angetroffen wurden. Von Dean und Arthur, 1986. “

 

Cretaceous Proto-Atlantic [die Kreideformationen des frühgeschichtlichen Atlantik]

Das untere Tertiäre Eozän war auch eine Kohlenwasserstoffküche (bis zu 21% TOC Anteile).

Es gibt keinen Mangel an organischer Substanz in den Sedimentbecken der Erdkruste.

 

Der Siljan Ring

Der Nachweis von abiogenischem Öl würde aus der Entdeckung eines bedeutenden Volumens an abiogenischem Öls bestehen.

Bisher war der nahegelegenste Nachweis eines „asphaltitischen Materials, das, was in dem Bohrstamm bei 5945 m Tiefe im Bohrloch Gravberg-1 aus dem präkambrischen Granit, Siljan, Schweden, entfernt worden war.“

„Die chemische Charakterisierung zeigte, dass dieses Material geringe Mengen an Kohlenwasserstoffen enthält, die im Dieselbereich maximieren. Es wurden keine schweren Kohlenwasserstoffe mit Ausnahme der Spuren von polycyclischen Aliphaten identifiziert. Aus den chemischen und stabilen Isotopencharakterisierungen gelangten wir zu dem Ergebnis, dass das schwarze gelatineartige Material überwiegend aus der Veränderung biologisch abbaubarer nicht toxischer Gleitmittel (BNTL – biodegradable nontoxic lubricant) durch Natronlauge, mit Dieselöl und Spuren von polycyclischen Kohlenwasserstoffen aus dem rezirkulierenden lokalen Seewasser gewonnen wird. Es konnten keine Hinweise für eine indigene [~ regionale] oder tiefe Quelle für die Kohlenwasserstoffe gefunden werden.“

https://www.onepetro.org/journal-paper/SPE-19898-PA

Leider war das „Asphalt-artige Material“ höchstwahrscheinlich aus der in dem Bohrloch verwendeten Bohrflüssigkeit abgeleitet.

 

Andere ungewöhnliche Argumente

Diese Argumente, angeblich aus Prof. Thomas Golds Buch, „Biosphäre in der heißen Tiefe“ zeigen eine völlige Unkenntnis der konventionellen Theorie der Kohlenwasserstoffbildung und -Akkumulation…

[Prof. Th. Gold Ϯ2004]

 (8) Petroleum und Methan finden sich häufig in geographischen Mustern langer Linien oder Bögen, die mehr mit tiefliegenden großen strukturellen Strukturmerkmalen der Kruste zusammenhängen als mit dem kleineren Maßstab der Sedimentablagerungen.

Öl wird in der Regel durch strukturelle Merkmale eingeschlossen, häufig gewöhnliche Bruchflächen. Strukturelle Tendenzen neigen zu linearen und bogenförmigen Mustern …

14 – Die schwarzen Kleckse sind Salzkörper und die krummlinigen Liniensegmente sind Haupt Bruchlinien.
Source: U. of Idaho

 (9) Kohlenwasserstoffreiche Gebiete sind auf vielen verschiedenen Ebenen kohlenwasserstoffreich, entsprechend ganz unterschiedlicher geologischer Epochen und erstrecken sich bis zu dem kristallinen Untergrund, der dem Sediment zugrunde liegt. Eine Invasion eines Bereichs durch Kohlenwasserstofffluide von unten könnte dies besser berücksichtigen als die Chance einer sukzessiven Abscheidung.

Das ist einfach nur Unwissenheit. Die konventionelle Theorie der Ölbildung und -Akkumulation besagt nicht, dass sich Öl in situ bildet. Es bildet sich in tieferen Sedimentgesteinen und wandert nach oben, um sich in strukturellen und stratigraphischen Fallen zu akkumulieren … Mit anderen Worten: „eine Invasion eines Gebietes durch Kohlenwasserstoffflüssigkeiten von unten“.

15- Petroleumsupport.com

„Kohlenwasserstoffreiche Gebiete sind in der Regel auf vielen verschiedenen Ebenen kohlenwasserstoffreich“, weil die strukturelle Verformung auf vielen Ebenen Fallen schafft und das Öl von unten in sie wandert.

16- Source assets.geoexpro.com

 (10) Einigem Petroleum aus tieferen und heißeren Ebenen fehlen fast vollständig die biologischen Beweise. Die optische Aktivität und der ungerade-zahlige Kohlenstoffzahl-Effekt sind manchmal völlig fehlend und es wäre schwer zu vermuten, dass eine solche gründliche Zerstörung der biologischen Moleküle aufgetreten war, wie dies erforderlich sein würde, wobei jedoch das Schüttgut sehr ähnlich zu andere Rohölen bliebe.

Elender Unsinn.

 (11) Methan findet sich an vielen Orten, wo ein biogenetischer Ursprung unwahrscheinlich ist oder wo biologische Ablagerungen unzureichend erscheinen: in großen Ozeanspalten in Abwesenheit von wesentlichen Sedimenten; In Fissuren in magmatischen und metamorphen Gesteinen, auch in großer Tiefe; In aktiven vulkanischen Gebieten, auch wenn es ein Minimum an Sedimenten gibt; Und es gibt massive Mengen an Methanhydraten (Methan-Wassereis-Kombinationen) in Permafrost- und Ozeanablagerungen, wo es zweifelhaft ist, dass eine ausreichende Menge und Verteilung von biologischem Ausgangsmaterial vorliegt.

Der Methan-Strohmann. Niemand hat gegen das anorganisch hergestellte Methan argumentiert.

 (12) Die Kohlenwasserstoffablagerungen einer großen Fläche weisen häufig allgemeine chemische oder isotopische Merkmale auf, die unabhängig von der vielfältigen Zusammensetzung oder dem geologischen Alter der Formationen sind, in denen sie sich befinden. Solche chemischen Signaturen können in den Abundanzverhältnissen [dem Isotopenhäufigkeitsverhältnis] einiger kleinerer Bestandteile gesehen werden, wie Spuren von bestimmten Metallen, die Bestandteile von Petroleum ausmachen; Eine gemeinsame Tendenz kann im Verhältnis von Isotopen einiger Elemente oder im Häufigkeitsverhältnis von einigen der verschiedenen Moleküle gesehen werden, die Petroleum bilden. So konnte eine chemische Analyse einer Petroleumprobe oft die Identifizierung des allgemeinen Ursprungsgebiets ermöglichen, auch wenn in diesem Bereich ganz unterschiedliche Gebilde Erdöl erzeugen könnten. Beispielsweise kann ein Rohöl von irgendwo im Mittleren Osten von einem Öl, das aus irgendeinem Teil Südamerikas oder aus den Ölen Westafrikas stammt, unterschieden werden; Kann fast jedes der Öle aus Kalifornien von dem der anderen Regionen durch das Kohlenstoffisotopenverhältnis unterschieden werden.

Denn die Quellgesteine sind „unabhängig von der vielfältigen Zusammensetzung oder den geologischen Zeiten der Formationen, in denen“ das Öl abgegriffen worden ist.

Dieses Argument von Kenny et al. 2002 hat die konventionelle Theorie der Kohlenwasserstoffbildung, -migration und -akkumulation grundsätzlich missachtet und argumentiert dann gegen einen Strohmann ihrer eigenen Konstruktion:

„Die spontane Genese von Kohlenwasserstoffen, die natürliches Erdöl enthalten, wurde durch chemische Thermodynamik-Stabilitätstheorie analysiert. Die Einschränkungen der chemischen Entwicklung nach dem zweiten Hauptsatz der Thermodynamik werden kurz untersucht und das wirksame Verbot der Umwandlung von biologischen Molekülen in Kohlenwasserstoffmoleküle in dem für die oberflächennahe Erdkruste charakteristischen Temperatur- und Druckumwandlungsmechanismus schwerer als Methan wird berücksichtigt.“

http://www.pnas.org/content/99/17/10976.long

Die konventionelle Theorie des Kohlenwasserstoffs hat keine Ähnlichkeit mit einer „spontanen Entstehung von Kohlenwasserstoffen“, und die Energiequellen sind Wärme, Druck und chemische Reaktion, die aus Wärme und Druck resultieren.

Schlussfolgerungen

Eine mehr sinnlose Kritik an der allgemein akzeptierten Theorie der Kohlenwasserstoffbildung, ist die Vorstellung, dass unser Anhängen an einer alten Theorie uns daran hindert, abiogenes Öl zu finden. Das ist ein Quatsch. Wir suchen nicht nach Öl mit Hilfe von Theorien über die Kohlenwasserstoffbildung. Die Theorie wurde aus den Beobachtungen der Kohlenwasserstoffansammlungen entwickelt. Wenn wir ein neues Becken erforschen, suchen wir nach Gesamtölsystemen; Jedoch, wenn ich im Golf von Mexiko prospektiere, suche ich nicht nach den Quellengestein.

Geologen halten sich allgemein an Chamberlin’s Method of Multiple Working Hypotheses  [… Methode der mehrfachen Arbeitshypothesen] und die meisten von uns haben einen offenen Verstand zur Abiogenetischen Ölhypothese. Die amerikanische Vereinigung der Erdöl-Geologen (AAPG) hat sogar Konferenzen zu diesem Thema veranstaltet…

Zusammenfassung

AAPG Forschungskonferenz

Herkunft von Erdöl

Juni 2005, Calgary, Alberta, Kanada

Suchen und Entdecken Artikel # 90043 (2005)

Verfasst am 26. Juli 2005

Hinweis: Punkte, denen Sternchen vorangestellt ist (*), bezeichnen erweiterte Zusammenfassungen, die meisten mit Illustrationen.

*Two Models of the Middle Devonian Petroleum System in the Volgograd Region: the Pros and Cons
by Leonid Anissimov and Stanislav Chizhov

The Complementary Roles of Kinetics and Thermodynamics in the Generation and Preservation of Oil and Gas
by Colin Barker

Origin of High Helium Concentrations in Dry Gas by Water Fractionation
by Alton A. Brown

Abiogenic Petroleum Generated by Serpentinization of Oceanic Mantellic Rocks
by J. L. Charlou, J. P. Donval, P. Jean-Baptiste, D. Levaché, Y. Fouquet, J. P. Foucher, and P. Cochonat

*The Petroleum System Paradigm and the Biogenic Origin of Oil and Gas
by Wallace G. Dow

Hydrocarbons in Deep Water: A Brief Review of Some DSDP/ODP/IODP Results
by Martin Hovland, Barry Katz, and George Claypool

*Hydrides and Anhydrides
by C. Warren Hunt

From Source to Reservoir – the Generation and Migration Process
by Barry J. Katz

*Hydrothermal Hydrocarbons
by Stanley B. Keith and Monte M. Swan

*Juvenile Petroleum Pathway: From Fluid Inclusions via Tectonic Pathways to Oil Fields
by Alexander A. Kitchka

*Petroleum: To Be Or Not To Be Abiogenic
by M. R. Mello and J. M. Moldowan

*Isotopic and Chemical Composition of Natural Gas from the Potato Hills Field, Southeastern Oklahoma: Evidence for an Abiogenic Origin?
Jeffrey Seewald and Jean Whelan

Trace Element Evidence for Major Contribution to Commercial Oils by Serpentinizing Mantle Peridotites
by Peter Szatmari, Tereza Cristina Oliveira Da Fonseca, and Norbert Fritz Miekeley

*Conceptions and Indicators of the Abiogenic Oil and Gas Origin and Its Significance
by B. M. Valyaev, S. A. Leonov, G. A. Titkov, and M. Yu. Chudetsky

http://www.searchanddiscovery.com/documents/abstracts/2005research_calgary/index.htm?q=%252Btext%253Agas

 

Es läuft auf zwei Dinge hinaus:

  1. Die konventionelle Theorie erklärt alle Beobachtungen.
  2. Es würde keinen Einfluss auf den Prozess der Öl-und Gas-Exploration machen.

Der Prozess der Kohlenwasserstoffbildung ist sehr organisiert, wurde in allen Stadien in der Natur beobachtet, kann in einer strengen wissenschaftlichen Theorie quantifiziert werden und kann unter Laborbedingungen weitgehend simuliert werden. Der einzige Teil des Prozesses, der nicht direkt im Laboratorium wiederholt werden kann, ist die Zeit.

Erdöl-Erzeugung durch Pyrolyse in Laborbedingungen über sechs Jahren mit simulieren Bedingungen in einem absinkenden Becken

D. SAXBY & K. W. RILEY

CSIRO Division of Fossil Fuels, PO Box 136, North Ryde, New South Wales 2113, Australia […]

Infolgedessen haben wir ein potentielles Quellenmaterial von 100 bis 400 ° C über 6 Jahre lang erhitzt und dabei die Temperatur um 1 K pro Woche erhöht. Dies erfolgte in einem Versuch, die thermische Geschichte einer Probe, die in einem kontinuierlich nachsinkenden Becken mit einem konstanten geothermischen Gradienten bedeckt wurde, zu simulieren. Nach vier Jahren wurde ein Produkt, das von einem paraffinischen Rohöl nicht unterscheidbar ist, aus einem Torbanit erzeugt [Torbanit — (Bitumenit), asphaltartige Substanz, welche zwischen verschiedenen Steinkohlenflötzen im nördlichen England in 20 u. mehr Zoll mächtigen Schichten vorkommt, ist weich, dunkelbraun; wird zur Bereitung eines vorzüglichen Leuchtgases benutzt …; universal_lexikon.deacademic.com], während eine Braunkohle eine Produktverteilung ergab, die mit einem nassen Erdgas in Zusammenhang stehen könnte. Von großer Bedeutung ist die Abwesenheit von Olefinen und Kohlenmonoxid in allen Produkten. Wir glauben, dass die gegenwärtigen Experimente, die möglicherweise so langsam wie realistisch in einer menschlichen Zeitskala geplant sind, erstmals erfolgreich die Kohlenwasserstofferzeugung in einem kontinuierlich sinkenden Sedimentbecken dupliziert haben.

http://www.nature.com/nature/journal/v308/n5955/abs/308177a0.html

Während es durch die Mantel-Serpentinisierung [ ~ Mineraliengemisch, meistens grün] oder durch das Fischer-Tropsch-Verfahren möglich ist, Öl zu bilden, gibt es einfach keinen Beweis, dass jedes Erdöl durch diese Prozesse auf der Erde jemals gebildet wurde. Wenn sich Öl in dem Mantel bildete, würde es aus den Mittelozeanrücken fließen (Methan, das aus den Mittelozean-Rippen fließt, ist kein Öl).

[der Sinn des ersten Satzteiles ist mir nicht ganz klar, daher hier auch im Original; der Übersetzer]

“There are very few crude oil accumulations that are even consistent with the abiogenic hypotheses and no significant accumulations inconsistent with the generally accepted theory of hydrocarbon formation.”

 „Es gibt sehr wenige Ansammlungen von Rohöl, die sogar im Einklang mit den abiogenetischen Hypothesen stehen und keine signifikanten Ansammlungen, die mit der allgemein akzeptierten Theorie der Kohlenwasserstoffbildung nicht übereinstimmen.“

Letztendlich ist die gesamte Debatte akademisch. „Öl ist, wo Sie es finden.“ Allerdings hat es sich ursprünglich gebildet, es muss in wirtschaftlichen Ansammlungen gefunden werden. Igneous [gebildet aus Lava oder Magma] und metamorphe Gesteine sind selten porös und durchlässig … und enthalten nur selten Rohöl. Auch wenn Öl anorganisch gebräuchlich geformt wurde … Es würde nicht ändern, wie und wo Ölgesellschaften nach Öl suchen. Es muss noch in porösen und durchlässigen Reservoirs gefangen werden – Sandsteine, Kalksteine, Schiefer und andere Sedimentgesteine. Sogar das Öl, das in gebrochenen Graniten und anderen Grundgesteinen gefangen ist, musste durch Sedimentgesteine wandern und von diesen gefangen werden.

Ein Großteil des Materials in diesem Beitrag wurde übernommen von den Kommentaren von:

Peak Oil Indefinitely Postponed. (Peak-Öl endgültig verschoben)

Erschienen auf WUWT am 18.02.2017

Übersetzt durch Andreas Demmig

https://wattsupwiththat.com/2017/02/18/oil-where-did-it-come-from/

Hinweis in eigener Sache:

Geologie ist nicht mein Fachgebiet. Der eine oder andere unserer Leser mag darin bestimmt besser sein als ich. Ich habe viel recherchiert, aber gefühlte 10 Semester Fachstudium konnte ich nicht nachvollziehen, danke für ihr Verständnis.

Andreas Demmig

 




Die gefährliche Utopie der Klimakrieger

Die jahrzehntelange Propaganda selbsternannter Klimaschützer war überaus erfolgreich. Die Idee von der Notwendigkeit zur Dekarbonisierung ist bereits in einem nicht mehr steigerungsfähigen Ausmaß in der Politik verankert. Das Wort von der Erderwärmung als größte Herausforderung der Menschheitsgeschichte wird tagtäglich durch die Medien verbreitet. Umwelt- und sonstige Interessenverbänden, Kirchen, Gewerkschaften und ein großer Teil der Wirtschaft agieren in dieser Angelegenheit wie gleichgeschaltet. Selbst die Bevölkerung stimmt dem Raubzug namens Energiewende mehrheitlich zu. Ganz zu schweigen von vielen weiteren Geldverbrennungsaktionen (Elektromobilität) und einer Unmenge an Vorschriften und Gängelungen, die Freiheiten in vielerlei Hinsicht einschränken.

Stefan Rahmstorf und seine Mitkämpfer haben erreicht, was zu erreichen war. Skepsis ist an den Rand gedrängt und lebt nur noch in wenigen Online-Biotopen. Die Präsenz der Apokalypse in unser aller Phantasie kann nicht noch weiter gesteigert werden. Jedes neue Menetekel verpufft daher wirkungslos.

Die im einleitenden Zitat deutlich werdende Frustration beruht wohl eher auf dem Ausbleiben realer Effekte nach 30 Jahren Klimadebatte. Die Emissionen sinken nicht. Sie steigen auf breiter Front – im Jahr 15 der Energiewende auch wieder in Deutschland. Klimaschutz ist etabliert ohne zu funktionieren. Die Hindernisse sind nicht ein Mangel oder eine verfehlte Gestaltung politischen Handelns. Die Hürde liegt im Menschen selbst und in den Gegebenheiten, die er auf seinem Planeten vorfindet.

Die Bereitstellung von Energie in geeigneter Form ist die Grundlage unseres Wirtschaftens. Die Basis einer modernen, aufgeklärten und Prinzipien wie Freiheit und Gleichheit verpflichteten Zivilisation ist ein diskriminierungsfreier Zugang zu Energieträgern. Es sollte nicht vom individuellen Wohlstand abhängen, nicht vom Wohnort und nicht vom Zeitpunkt, ob man heizen oder kochen, etwas produzieren und seine Mobilitäts- oder Kommunikationsbedürfnisse stillen kann. Allein Kohlenwasserstoffe wie Kohle, Erdöl, Erdgas und Methanhydrat, bei deren Verbrennung prinzipbedingt Kohlendioxid entsteht, erfüllen diesen Anspruch. Nur sie können die erforderliche Vielfalt an Maschinen und Apparaten betreiben (insbesondere über den Umweg der vorgeschalteten Umwandlung chemischer Energie in Elektrizität), sind weit genug verbreitet, einfach genug transportabel und häufig genug vorhanden. An irgendeinem Punkt jeder Wertschöpfungskette wird daher immer auf sie zurückgegriffen. Aktuell etablierte Klimaschutzmaßnahmen bedeuten nur eine Verlagerung der Emissionen. Leichtbau mittels Kohlefaserverbundwerkstoffen beispielsweise verschiebt diese vom Betrieb eines Fahrzeuges hin zu dessen Herstellung. Maßnahmen, die der Effizienzsteigerung dienen, erzeugen in wettbewerblich orientierten Märkten automatisch Rebound-Effekte. Ein prägnantes Beispiel ist die zivile Verkehrsluftfahrt, in der Effizienzsteigerungen von 1-2% pro Jahr ein Wachstum der zurückgelegten Passagierkilometer (und damit der Emissionen) von 4-5% über sinkende Ticketpreise induzieren. Auch indirekte Rückkoppelungen sind hier zu nennen. Was man an Heizkosten spart, fließt eben in die nächste Urlaubsreise.

In gewissem Umfang substituierbar sind Kohlenwasserstoffe nur durch Energieträger wie Uran oder Thorium, die die Nutzung der Kernkräfte gestatten. Auch diese findet man überall auf der Welt in ausreichender Menge. Zur Verfügung steht eine erprobte Technologie allerdings nur für die stationäre Verwendung und für die Energieversorgung von Schiffen, die gegenwärtig in Deutschland nicht die erforderliche Akzeptanz besitzt.

Andere geeignete Energieträger hat unser Planet leider nicht zu bieten. Manche (etwa Ammoniak) kommen durchaus in der Natur vor, sind aber vergleichsweise selten. Natürliche Energieflüsse wie strömendes Wasser oder die Erdwärme anzuzapfen, ist nur in Regionen mit geeigneter Geographie möglich. Wind und Sonne liefern wetterabhängig unzuverlässig und ungeregelt. Man kann sie natürlich durch Energiespeicher puffern und insbesondere die Herstellung von Energieträgern wie Wasserstoff mit ihrer Hilfe gilt als Pfad zur „klimaneutralen“ Gesellschaft. Ein Irrweg.

“Energie” ist ein abstrakter physikalischer Begriff. Der Energiegehalt eines Systems steht für dessen Fähigkeit, Arbeit zu leisten. Da man Energie nicht aus dem Nichts gewinnen kann, ist dieses Potential dem System wiederum durch Arbeit zuzuführen. Auch Energiespeicher wie Pumpspeicher oder Batterien sind letztendlich Maschinen, die Arbeit leisten, um eine Energieform in eine andere zu überführen. Aus Windstrom Wasserstoff zu machen, ist nicht Energieproduktion, sondern Energieverbrauch. Bei Kohlenwasserstoffen hingegen hat die Natur den größten Teil der Arbeit bereits geleistet. Seit mindestens zwei Milliarden Jahren nutzen Algen in den Weltmeeren das Sonnenlicht, um Kohlenhydrate zu synthetisieren, aus denen durch weitere chemische und physikalische Prozesse Stoffe wie Erdöl und Erdgas hervorgegangen sind. Zwischen diese Quelle und den Nutzer einen aus Unmengen an Beton und Stahl bestehenden weiteren Umwandlungsschritt zu setzen, stellt eine Vernichtung von Werten dar, die einmal mehr Emissionen nur verlagert. Ganz wie beim Elektromobil, dessen Batterie mit Strom aus einem Gaskraftwerk geladen wird. Effizienter wäre, das Gas direkt im Motor zu verbrennen.

So also funktioniert Dekarbonisierung nicht. Es verbleibt die Biomasse als mögliche Basis für eine Transformation des Energiesystems. Aus Pflanzen hergestellte Gase und Treibstoffe, sowie Holz und Holzkohle könnten tatsächlich rein von ihrer chemischen Struktur her die Maschinen dieser Welt antreiben. Man darf sie nur nicht schneller verbrauchen, als die Pflanzen wieder nachwachsen. Denn das Problem der geringen Energieproduktivität pro genutzter Flächeneinheit ist bei Biomasse noch weit ausgeprägter als bei Wind- und Solarenergie. Selbst die Nutzung der gesamten landwirtschaftlichen Nutzfläche Deutschlands, also aller vorhandenen Felder und Weiden, zur ausschließlichen Produktion von flüssigen Biotreibstoffen und Biogasen könnte den hiesigen Energiebedarf nicht decken.

Wer trotzdem wissen will, wie eine auf diese Weise dekarbonisierte Gesellschaft aussehen könnte, mag 300 Jahre in die Vergangenheit schauen. In eine Zeit, als Eisenerz noch mit Holz- statt mit Kokskohle verhüttet wurde. Man sieht Staatswesen, in denen der Reichtum einiger weniger durch die Ausbeutung vieler ermöglicht wurde, in denen Armut für die Masse der Bevölkerung ein unüberwindbares Schicksal darstellte. Die Agrarwirtschaft war der dominierende Sektor, getragen von der manuellen Arbeitskraft von Menschen und Nutztieren. Die Sklaverei in allen ihren Facetten konnte erst überwunden werden, als eine neue, überall in ausreichenden Mengen verfügbare Energiequelle für den Betrieb von Maschinen aller Art in die Menschheitsgeschichte eintrat. Man kann mit Recht einwenden, auf dieses Niveau würde eine „moderne“ dekarbonisierte Zivilisation kaum mehr herabsinken. Denn immerhin stehen heute weit fortgeschrittenere technische Systeme zur Verfügung. Aber was die Utopie der Klimakrieger mit der vorindustriellen Zeit verbindet, ist der Mangel an Entwicklungsmöglichkeiten.

Die konsequente Transformation der Energiesysteme führt zwangsläufig zu Preissteigerungen bei gleichzeitig sinkender Versorgungssicherheit. Auch eine flexibel auf steigende Bedarfe reagierende Ausweitung des Angebotes an Strom und Treibstoffen wäre kaum mehr möglich. Als Folge ergeben sich erhebliche Auswirkungen auf die individuelle Lebensgestaltung wie auch auf die Produktion von Gütern aller Art. Im Gegensatz zur Propaganda der Nachhaltigkeitspropheten ist die moderne Welt nicht mit Konsum- oder Verhaltenszwängen verbunden. Es geht nicht darum, den ganzen Tag mit dem Auto zu fahren und dabei Burger verzehren zu müssen. Der Unterschied zu vergangenen Epochen besteht in der Möglichkeit, es zu können, wenn man denn möchte. Dekarbonisierung hingegen beinhaltet die Einschränkung von Freiheit durch den Verzicht auf Optionen. Wenn der WBGU in seinem jüngsten Gutachten ein global einheitliches Emissionsbudget von zwei Tonnen Kohlendioxid pro Erdenbürger mit dem Prinzip der “Gleichheit” umschreibt, ist dies eine Perversion der Aufklärung. Denn der durch diese etablierte Grundwert “Gleichheit” meint eben nicht gleiche Einschränkungen, sondern gleiche Chancen.

Der Wohlstand eines Landes, dessen energetische Basis im wesentlichen Biomasse bildet, ergänzt durch Wind- und Wasserkraft sowie die Photovoltaik, hängt primär von den vorgefundenen geographischen und klimatischen Bedingungen ab, insbesondere von der verfügbaren Fläche fruchtbaren Ackerlandes. Und wer seinen Wohlstand mehren und die Versorgung der Bevölkerung verbessern will, ist zu einer territorialen Erweiterung gezwungen.

“Dieses ewige Gerede über den Krieg ist Narrheit und macht die Völker wahnsinnig. Was ist denn die Frage? Nur, daß wir Korn und Holz brauchen. Des Getreides wegen brauche ich Raum im Osten, des Holzes wegen brauche ich eine Kolonie, nur eine.”

So sprach Adolf Hitler am 11. August des Jahres 1939 (Quelle: Joachim C. Fest, Hitler, Propyläen-Verlag). Und obwohl dieses Zitat verdeutlicht, wie sehr er in strategischen Konzepten der Vergangenheit verhaftet war, widersprochen hat ihm damals keiner. Natürlich war es 1939 und in den Jahren zuvor schon irrsinnig, die Gewinnung von “Lebensraum im Osten” zur Überlebensfrage zu erklären. Heute würde sich erst recht der Lächerlichkeit preisgeben, wer einen Angriffskrieg für Getreide und Holz führen wollte. Obwohl schon ein gewisses Frösteln hervorruft, wie die Energiewende einerseits Phantasien über Autarkie hervorruft und andererseits desertecschen Energie-Imperialismus salonfähig macht.

In einer auf Biomasse angewiesenen Welt wäre die Hegemonie des Landbesitzes gegenüber allen anderen Konzepten des Wirtschaftens wieder etabliert. Längst überwunden geglaubte Vorstellungen über die Notwendigkeit zur Erweiterung eines Staatsgebietes könnten auf dieser Basis wieder aufkommen. Die nebenstehende Grafik stammt aus dem WBGU-Konzept zur “Großen Transformation” (Abbildung 8.2). Sie verdeutlicht die mit der angestrebten “Nachhaltigkeitskultur” einhergehende Senkung der Energieflächenproduktivität auf mittelalterliches Niveau. Die Folgen kann man sich ausmalen, in einem noch dazu weit dichter besiedelten Land mit weit höheren individuellen Energieumsätzen.

Diese Utopie der Klimakrieger mag regional begrenzt sogar durchsetzbar sein, weltweit aber sicher nicht. Zu unterschiedlich erscheinen die Interessen von Entwicklungs-, Schwellen- und Industrieländern, ganz zu schweigen von den etwa fünfzig Staaten, die fossile Energieträger für den Export produzieren. Sollte aber die Rückkehr zu einem auf Biomasse basierendem Energiesystem tatsächlich überall durchgeführt werden, würde man dadurch reale Gefahren schaffen, die hypothetische Risiken eines Klimawandels weit übertreffen. Mögen Rahmstorf und seine Kollegen auch für den Moment die Meinung prägen können, den Bezug zum Machbaren haben sie längst verloren. Ein Gefühl für das Verantwortbare fehlte ihnen ohnehin schon immer. Am Ende ist die „Hyperenergiegesellschaft“ nicht nur die zwangsläufige Zukunft, sondern auch die attraktivere. Denn in ihr sind Gesellschaften robust gegenüber klimatischen Veränderungen. Ganz gleich, ob die vielen Warnungen alarmistischer Klimaforscher eintreffen oder nicht.

Übernommen von Science Sceptical hier




Über die Genese von Erdöl und Erdgas!

Auch einige Beiträge von EIKE besonders zum Thema Energierohstoffe (s. u. a. Schiefergas, Kohlenwasserstoffvorkommen auf dem Titan) veranlassten mich, von Zeit zu Zeit besonders in meiner Eigenschaft als tatsächlich hier zu Lande noch fachlich tätiger Geologe etwas intensiver nachzuschauen. Als nicht ausgesprochener Experte für Erdöl und Erdgas versuchte ich mich, wie man dies bequemlicher Weise so anstellt, über das Internet bezüglich o. g. Thematik zu informieren. Bei den Recherchen im deutschsprachigen Internet ergab sich eine weitgehende Befürwortung der biogenen Erdölgenese. Dies ging aus populärwissenschaftlichen Beiträgen, wissenschaftlichen Artikeln und aus ins Netz gestelltem geowissenschaftlichen Lehrmaterial hervor. Das abiogene Modell der Erdölentstehung wurde dort meist gar nicht oder höchstens nur am Rande erwähnt. Im englisch- und russischsprachigen Internet sah dies hinsichtlich der Vielfältigkeit und Fülle schon etwas anders aus, was auch irgendwie verständlich ist, da ja Deutschland keine ausgesprochene „Erdölnation“ ist.Neben vielen interessanten und auch fachlich sehr speziellen, wie auch gegensätzlichen Beiträgen stieß ich auf diese Weise auf einen Artikel von M. W. Rodkin – Autor von über 180 wissenschaftlichen Publikationen und Mitarbeiter des Geophysikalischen Zentrums der Russischen Akademie der Wissenschaften, welcher sich via Internet für einen großen Kreis von Interessenten allgemeinverständlich ausdrückt, dabei etwas Struktur sowie Licht in die Welt der existierenden Vorstellungen über die Entstehung von Kohlenwasserstoffvorkommen auf der Erde bringt. Im Beitrag wird kurz gezeigt, welch geteilter Auffassung die kompetente Fachwelt hinsichtlich der Erdölgenese nach wie vor wirklich ist. Auch der interessierte Laie wird merken, dass der so genannte „gesunde Menschenverstand“ (welcher oft mit oberflächlicher Logik verwechselt bzw. unbewusst gleichgesetzt wird) hier erheblich in die Irre führen kann. Rodkin hat mit seinem Aufsatz meine bisherige eigene fachliche Voreingenommenheit zur gegebenen Thematik vollständig aufgelöst! Dr. B. Hartmann

Hier Rodkins Artikel!

Theorien über die Herkunft des Erdöls:

These – Antithese – Synthese

von Dr. habil. M.W. Rodkin

(Dr. d. math.-phys. Wissensch. lt. aktueller russ. Nomenklatur akad. Grade; Mitarbeiter des Geophysikali­schen Zentrums der Russischen Akademie der Wissenschaften – Anm. d. Übers.)

nach http://wsyachina.narod.ru/earth_sciences/oil_genesis_1.html

(Beitrag aus dem Internet nach dem Artikel „Proiskhoshdenije njefti – stary spor“ // Nauka v Rossii. 2004. ? 5. S. 28-33. [russ.]; – „Der Ursprung des Erdöls – ein alter Streit“ // Wissenschaft in Russ­land. 2004 Nr. 5, S. 28-33)

Es ist bemerkenswert, dass unabhängig von der großen ökonomischen Bedeutung und dem gewaltigen Volumen der bisher geleisteten gründlichen Forschungsarbeit in der Frage der Herkunft des Erdöls hier noch mehr Unklarheit als für jeden beliebigen anderen weit verbreiteten Naturstoff herrscht. 

H. D. Hedberg (*1903 – †1988)

ehem. Präsident der Amerikanischen Geologischen Gesellschaft

Unversöhnliche Clans

Das Wesen des organischen Modells – der am meisten verbreiteten Vorstellung über die Erdölgenese – formulierte schon M.W. Lomonossow, welcher 1763 „über die Entstehung dieser braunen Materie… aus Pflanzenresten unter der Wirkung der Erdwärme“ schrieb. Die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts verlief bezüglich des Themas hauptsächlich unter dem Vorzeichen des abiogenen Modells von D. I. Mendelejew. Bei der Untersuchung von Erdöl aus Apscheron (Aserbaidschan) entwickelte der Wissenschaftler die Hypothese darüber, dass sich das Erdöl im Resultat chemischer Prozesse bildet, welche in den Tiefen unterhalb des Hauptkamms des Kaukasus ablaufen. Er mutmaßte, dass entlang der Hänge des Kaukasus weitere Erdöllagerstätten vorkommen müssten. Die Wahrheit ist, dass gerade dort, wo es Mendelejew voraussagte, keinerlei Lagerstätten gefunden wurden. Man fand sie im Bereich von Sedimentationsbecken darunter auch solche, die nichts mit den kaukasischen Gebirgskämmen gemein hatten.

Sehr deutlich dominierte im 20. Jahrhundert das organische Modell der Entstehung des Erdöls. Russische Erdölgeologen (N. B. Wassojewitsch, I. M. Gubkin, A. P. Archangelskij u. v. a.) zeigten, dass eine enge Verbindung zwischen Kohlenwasserstofflagerstätten und den Sedimentgesteinen besteht. Diese Erkenntnis ist auch Bestandteil der allgemeinen Konzeption von W. I. Wernadskij (Begründer der modernen Geochemie, Schöpfer des wiss. Begriffs „Biosphäre“ – Anm. d. Übers.) im Zusammenhang mit der Rolle der Lebewelt bei der Formierung geochemischer Zyklen. Wernadskijs Theorie über die Rolle der Biosphäre bei der Evolution der Erde wird praktisch von allen anerkannt. Es erwies sich, dass die Produkte der Biosphäre viel tiefer in das Erdinnere eindringen, als es selbst der Autor dieser Hypothese vermutete. Gegenwärtig wird unter den Fachwissenschaftlern das Tiefenmodell der Durchmischung des primären sedimentären Materials (zusammen mit den umstrukturierten biogenen Relikten) im Bereich des Erdmantels breit diskutiert. Die ozeanischen Platten, deren Bestandteil auch Sedimentgesteine sind, gelangen in den Bereich des Erdmantels (wo sich eine Platte unter die andere schiebt – die so genannten Subduktionszonen an den äußeren Aktivzonen der Kontinente). Diese Aktivzonen erscheinen an der Oberfläche als Vulkangürtel wie z. B. die von Kamtschatka, der Kurilen, der Vulkangürtel um den Pazifik. Eben gerade mit einem derartigen „Recycling“ der organischen Substanz wird auch die Entstehung eines Teils der Diamanten in Verbindung gebracht. Inzwischen weiß man, dass das bakterielle Leben in solchen Tiefen regelrecht kocht, wo es früher für unmöglich gehalten wurde. Es scheint so, als wenn im 20. Jahrhundert die Wissenschaft quasi unumstößliche Argumente für die Richtigkeit der organischen Theorie der Erdölentstehung gewonnen hätte. Aus Erdöl konnte eine große Anzahl von Biomarkern als molekulare Relikte von Materie biologischer Herkunft extrahiert werden. Außerdem zeigte sich, dass Erdöl über eine optische Aktivität verfügt, welche man als eine Eigenschaft ausschließlich organischer Substanz einstufte. Der Streit über die Erdölgenese verstummte jedoch nicht…..

Den ganzen Artikel finden Sie als pdf Datei im Anhang. (9 Seiten A4)

Die Übersetzung besorgte dankenswerterweise Dr. Bernd Hartmann, Dipl. Geologe 

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