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Neue grüne Energiewelt: Rationierung aus Mangel war mal Stromsperre ist jetzt Spitzenglättung

Die Netzfrequenz von 50 Hertz ist die Regelgröße, die unter allen Bedingungen eingehalten werden muss, um einen Kollaps zu vermeiden. Dazu braucht es das Gleichgewicht von Erzeugung und Verbrauch. Da der volatile, unplanbare Anteil an der Erzeugung stetig zunimmt, die Anzahl der regelbaren Kraftwerke aber ab, müssen sich Verbraucher mit steuerbaren Verbrauchseinrichtungen künftig an der Systemregelung beteiligen. Sie können sich auch dagegen entscheiden, zahlen dann aber mehr.

Spitzenglättung wie bei Struwelpeter, Bild Strom R. Schuster, Scherenmann: Struwelpeter, Komposition EIKE Redaktion

Kurz vor Weihnachten und medial fast unbeachtet wurde das „Steuerbare-Verbrauchseinrichtungen-Gesetz (SteuVerG)“ in die Abstimmungsrunden gegeben, der zustimmende Beschluss ist absehbar. Es soll die Gleichzeitigkeit des Strombezugs bei denjenigen Stromverbrauchern beeinflussen, die steuerbar sind wie die Betreiber von Wärmepumpen, Elektroheizungen, Wallboxen oder auch die Prosumer, die nicht nur Verbraucher, sondern auch Erzeuger sind. Durch zeitweise, variable und wechselseitige Abschaltungen sollen örtliche Überlastungen wie auch ein Teil des aufwändigen Netzausbaus vermieden werden. Es ist eine Form des geregelten Brownouts, die den Blackout verhindern soll. In jedem Fall muss dieses System flächendeckend zur Anwendung kommen, denn absehbar werden Zeiten kommen, in denen unsere Nachbarländer mit der Aushilfe im deutschen Netz überfordert sein werden. Selbst in der verbrauchsarmen Weihnachtszeit schwankten Export und Import kräftig. Schoben wir am 28. Dezember 2020 noch mehr als 12 Gigawatt über die Grenzen, brauchten wir einen Tag später fast 5 Gigawatt retour. Der deutsche Außenhandelssaldo  weist beim Strom noch einen Überschuss von mehr als 19 Terawattstunden auf, geht aber seit 2017 (52 Terawattstunden) kontinuierlich zurück. Die Importmenge erhöhte sich seit 2016 von 14 auf 33 Terawattstunden. Bei diesem Strom von außen herrscht betretenes Schweigen zu seiner Herkunft. Während heimischer Atom- und Kohlestrom verteufelt wird, ist der graue Importstrom grundsätzlich positiv.

So sieht es in der Praxis aus, wenn „Wind, Sonne und Co. die Oberhand über fossile Kraftwerke erlangen“, wie strom-report.de begeistert berichtet, weil 2020 mehr als 50 Prozent des Stroms von „Erneuerbaren“ geliefert wurde. 47 Versorger erhöhen 2021 die Preise, trotz staatlicher Deckelung der EEG-Umlage. Grund sind steigende Netzentgelte.

Ein anderes Windraftvorreiterland, Dänemark, ist Vizemeister beim Strompreis und hat ähnlich starke Schwankungen des Stromsaldos zu verzeichnen. Am 29. Dezember importierte das Land ein Drittel seines gesamten Strombedarfs. Bei fünfeinhalb Millionen Einwohnern und wenig Großindustrie ist das machbar, zumal mit Norwegen und Schweden sichere Lieferanten zur Verfügung stehen.

Die Macht der Paragrafen

Der Entwurf des SteuVerG enthält 5 Artikel, die Änderungen in anderen Regularien wie zum Beispiel dem Energiewirtschaftsgesetz bewirken. Insgesamt 61 Seiten sind nötig, dies zu formulieren und erklären. Es sind dann – nach meiner Zählung und ohne Gewähr – 26 nationale Gesetze zum Energiesystem in Kraft, hinzu kommen mindestens 33 Verordnungen und 26 EU-Strategien, -Verordnungen, -Richtlinien und -Leitlinien. Noch vor zwanzig Jahren kam das Energierecht mit 200 Einzelnormen aus, heute sind es etwa 13.750. 

„Kein Staat kann ohne Recht, kein Recht ohne Staat bestehen“, wusste der alte Römer Aurelius. Tacitus. Ein anderer alter Römer und später lebend, formulierte dann wohl Erfahrungen mit dem Rechtssystem: „Der verdorbenste Staat hat die meisten Gesetze.“

Dieses Wachstum der Regularien ist allerdings folgerichtig. Die Energiewende als staatsplanerisch angelegtes Projekt zwingt zu immer weiteren Detailregelungen mit zunehmender Regelungstiefe, weil marktliche Selbstregelung nicht mehr stattfindet. Jede neue Regelung schafft Umgehungstatbestände, denen dann wiederum begegnet werden muss. Die Kreativität der Erneuerbaren-Investoren geht nicht mehr in den technischen Fortschritt (die Anlagen sind weitgehend ausentwickelt), sondern in das Anzapfen möglichst vieler Fördertöpfe und Subventionen. Dabei schützt die Politik vor eventuellen Belastungen. Selbst die in der EEG-Novelle festgelegte Vergütung, die Windkraftinvestoren an betroffene Kommunen zahlen müssen, wird über die Netzentgelte, also durch alle Stromverbraucher, finanziert.

Technisch ist es natürlich möglich, die Verbraucherseite zu regeln, die Idee des demand site managements (DSM) gibt es schon lange. Absehbar ist aber, dass man dieses Instrument nur bis zu einem gewissen Umfang ausbauen kann. Zum einen entstehen den Netzbetreibern wie den Kunden Kosten, zum anderen muss man die teilnehmenden Kunden belohnen für ihren Beitrag. Das geht realistisch nur über den Strompreis. Wer für seine regelbare Verbrauchsstelle durchgängig Strom haben möchte, wird künftig kräftig draufzahlen. Wer sich abschalten lässt zahlt weniger. Je länger, öfter und flexibler er sich abschalten lässt, umso billiger der Strom. Auch dadurch wird sich die soziale Spaltung des Landes verstärken. Wer wenig Geld hat und sparen muss, bekommt seltener Strom. Der normale Haushaltsstrom soll davon ausgenommen sein. Wie lange noch? Regelungen zu planmäßigen Lastabwürfen der Haushalte (load-shedding) sind international durchaus üblich, zum Beispiel in Südafrika.

Da seit Jahrzehnten keinerlei Aktivitäten erfolgen, die „Erneuerbaren“ grundlast- und regelfähig zu machen, wird auch das DSM an Grenzen stoßen. Wir wollen zwar mit aller Kraft dekarbonisieren, aber es gibt kein Zielbild für das künftige Energiesystem. Welcher Strommix soll es sein? Im Netz wird es zunehmend spannender, zeitweise wird es eben auch spannungslos sein.

Die Regelung und die Speicherung des Stroms verschiebt man auf das Wunderelement Wasserstoff. Für die Kohle- und Kernkraftwerke gibt es in Gesetzen fixierte Abschalttermine beziehungsweise Ausschreibungen zu solchen Terminen. Wann wir Wasserstoff aus marokkanischer oder australischer Sonnen- und Windkraft bekommen werden oder aus einem im Kongo noch zu bauenden Wasserkraftwerk samt Staudamm, wie von deutschen Politikern ins Auge gefasst, ist zeitlich offen und auf der Kostenseite nicht kalkulierbar. Aber der Glaube daran ist fest.

Das Gesetz wird problemlos den Bundestag passieren. Die praktische Umsetzung dürfte sich über viele Jahre hinziehen und die Unterdeckung im deutschen Netz wird zunehmen. Spitzenglättung in absehbaren Zeiten des Mangels bedeutet nichts anderes als Rationierung. Es klingt aber besser.

Ergänzung der Redaktion

Der Artikel erschien unter einer anderen Überschrift zuerst bei TE hier

Leser R.J. Machte dazu folgenden Vorschlag

Sehr geehrter Herr Hennig, vielen Dank für diese Analyse. Gleichwohl würde ich mich vor Pessimismus und Spott hüten wollen. Sie erwähnen den Wasserstoff. Das ist der Stoff, aus dem Wasser ist, darum heißt er ja so. Wasser kreist in der Attmossfähre wie Strom. Folglich kreist auch Stoff. Stoff ist für alle da. Doch dies nur am Rande. Alles ist mit kulturell sensibler, diskriminierungsfreier 1-2-3-viele-Mathematik genau ausgerechnet. Sie können es schon der genialen Doktorarbeit von Dr. Merkel entnehmen (die nicht ohne Grund gesperrt ist, na sehen Sie). Mit dem Kongoo ist das so. Der Staudamm hat einen Wasserstoffabscheider. Wenn das Wasser über denselben flutet, wird an ökologisch einwandfreien Nanorechen (Patent Dr. Habeck, aus natürlich gefallenem Hanf hergestellt) ganz ohne Zusatzstoffe der Wasserstoff abgestreift. Sauerstoff zum Atmen bleibt übrig. Sie fragen sich, woher die erforderliche Energie kommt. Nun, hier konnten die Physiker*innen Dr. Roth & Dr. Künast die Heisenbergsche Unschärferelation erweitern. Nach dieser kann man ja Energie borgen, wenn man sie eine Zeit später zurückgibt. Die numerischen Beträge hängen vom Planckschen Wirkungsquantum ab. Wenn man das passend vergrößert (Parteitagsbeschluss), geht das Borgen über Jahrhunderte. So schlägt man den Physikern der AfD ein Schnippchen. Ein weiterer Trick ist dabei. Im Vakuum, besonders im geistigen, entstehen laufend virtuelle Teilchen und Antiteilchen, die sich sodann annihilieren. Diese Annihilationsenergie kann man nutzen, wenn man auf beschriebene Weise die Zeitskalen streckt. Ich hörte diese geniale Idee von Prof. Altmaier und Prof. Dr. Dr. Dr. Prof. Dr. Dr. Dr. Prof. Lauterbach-Lauterbach. Es klingt wie ein Perpetuum mobile, ist aber etwas ganz anderes: ein Perpetuum merkile. In diesem Sinne: ad multos annos.

 




? Ist das Zeitalter der Aufklärung zu Ende ?

 P r o l o g

Da gibt es in Norddeutschland in einem Städtchen und umzu seit mehr als 15 Jahren ein Kulturmagazin, das in anderen Regionen Deutschlands seinesgleichen sucht: Lebendig, farbig, unterhaltsam; die Kulturereignisse der Gegend werden dargestellt und besprochen, Termine angegeben, Künstler vorgestellt. Mehr noch: Vielfältige Themen werden in einem breiten Meinungs-Spektrum diskutiert. Dann kommt ein Virus – in die Welt, in das Land, in das Städtchen. Es werden Einschränkungen im öffentlichen Leben verfügt. Darüber wird gestritten. Der Magazin-Chef streitet mit. Er recherchiert ausführlich(!) und schreibt [1]: „Das Ende der Angst; nur Fakten können die Angst besiegen. Man muß sie sich aber auch anschauen“.Nun beginnt eine intensive sachlich-fachliche Debatte ?… kontrovers und fair !??  NEIN – weit gefehlt. Über das Magazin und den Herausgeber fegt ein shitstorm [2]: „Magazin erntet für seine aktuelle Ausgabe heftige Kritik … ihm laufen die Kunden davon… viele Anzeigenkunden und auch Leser distanzieren sich…“ Und wenn man dann in der NZ weiter liest, dann traut man seinen Augen nicht: „An mehreren Auslagestellen wurde das … Heft inzwischen wieder eingesammelt.“Ja, Leute – geht’s noch? Der nächste Schritt ist dann die Bücher-Verbrennung !? Die Stadt heißt Bremerhaven, das Magazin LAUFPASS.

An dieser Stelle und in Folgendem kann und soll  n i c h t  darüber diskutiert werden,

„WER recht hat“.

Es kann aber doch wohl noch gefragt werden: Darf man eine vom „Mainstream“ abweichende Meinung haben, und – viel wichtiger – darf man die noch öffentlich äußern ?  Oder – ist das Zeitalter der Aufklärung zu Ende ?!“

Das Zeitalter der Aufklärung begann um 1700

Dazu findet man bei WIKIPEDIA [3] kurz+klar: „Der Begriff Aufklärung bezeichnet die um das Jahr 1700 einsetzende Entwicklung, durch rationales Denken alle den Fortschritt behindernden Strukturen zu überwinden. Es galt, Akzeptanz für neu erlangtes Wissen zu schaffen.“

Eine andere Quelle [4] wird noch bemerkenswert deutlicher, wenn man das unter den entsprechenden Einschränkungen der heutzutage in Deutschland vorherrschenden Debatten-Kultur sieht:

„Das Zeitalter der Aufklärung brach an … Der Aufklärung lag die Überzeugung zugrunde, daß die menschliche Vernunft die einzige und letzte Instanz ist, die über WAHRHEIT und IRRTUM zu entscheiden hat. Mit der Forderung nach Freiheit der Meinungs-Äußerung und Überprüfbarkeit von Wissenschaft und Forschungwar dieser Erkenntnis-Prozeß vor allem naturwissenschaftlich orientiert“ :

“ Messen was meßbar ist,

wiegen was wägbar ist,

glauben was bewiesen ist !“

„… große Umwälzungen kündigten sich an, die in die Französische Revolution einmünden sollten.“

Coronaleugner = Covidioten ?

Keine Regierung ist zu beneiden, wenn sie in einer kritischen Situation reagiert, reagieren muß. In Diktaturen ist das einfach – Widersprüche werden nicht geduldet. In demokratischen Staaten sollte das anders sein, eine offene Diskussion ist erlaubt, sollte erlaubt sein. Und wie ist das in Deutschland ?

In der Hauptstadt Berlin wird von der lnitiative Querdenken 711″ eine Demonstration angemeldet, um gegen die staatlichen CORONA-Verordnungen zu protestieren. Ergebnis [5]:

„Am Samstag wollten Tausende Corona-Leugner gegen die Maßnahmen protestieren. Die Stadt hat die Demonstration verboten. Kanzlerin Merkel sagt: „Respekt dafür.“… „Die Berliner Polizei hatte eine für Samstag in der Hauptstadt geplante Demonstration untersagt. Bei dem zu erwartenden Teilnehmerkreis sei mit Verstößen gegen die geltende Infektionsschutz-Verordnung zu rechnen, hatte Innensenator Andreas Geisel (SPD) erklärt, der aber auch angab, „Corona-Leugnern, Reichsbürgern und Rechtsextremisten“ keine Bühne bieten zu wollen.“

Der Kontrast ist unübersehbar :

Einerseits:

In den letzten Jahren wurden in Deutschland Hunderte Demos von Linken, Grünen, Attackleuten, Hausbesetzern … genehmigt. In verschiedenen Städten wurden dabei ganze Straßenzüge „entglast“, wie es in der neuen Mediensprache heißt. „Erklärt“ wurde das von den Mainstream-Medien dahingehend, daß da wohl Partys etwas aus dem Ruder gelaufen seien.

Andererseits:

Eine Demonstration von friedfertigen Bürgern gegen die Einschränkungen gegenüber CORONA wird verboten, zumindest wird der Versuch gemacht. Man muß aber noch nicht allen Mut verlieren, denn noch funktioniert die „zweite Gewalt im Staat“ – die Gerichtsbarkeit. Möglicherweise aber auch nur deshalb, weil der Berliner Innensenator Geisel einen unbedarften argumentativen Fehler machte, indem er auf das Gesundheits-Argument noch die „Reichsbürger und Rechtsextremisten“ drauf sattelte. DAS war wohl sogar den Richtern eine Nummer zu viel [6]:

„Der umstrittene Demonstrationszug sowie die Kundgebung gegen die Corona-Politik können am Samstag in Berlin stattfinden. Das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg bestätigte am frühen Samstagmorgen in zweiter Instanz, daß das Verbot der Berliner Polizei keinen Bestand hat. Diese Entscheidung ist nun rechtskräftig.“

Und so demonstrierten denn nach Polizei-Angaben 40 Tausend Bürger (Anmerkung der Redaktion: Nach Berichten div. Teilnehmer waren es viele Hunderttausende) friedlich und ohne „Entglasungen“ durch die Straßen von Berlin. Ein Augenzeuge berichtete [7]:

Als ich gegen 13.30 Uhr in der Friedrichstraße ankam, war diese mit einer unübersehbaren Menge fröhlicher Menschen gefüllt. So blieb es in der Straße Unter den Linden, die gesamte Straße des 17. Juni entlang bis rund um die Siegessäule und darüber hinaus in die breiten Seitenstraßen des Großen Sterns sowie auf den Wiesen im Tiergarten. Trotz der pauschalen Verleumdungen der Demonstranten im Vorfeld als „Corona-Leugner“, „Reichsbürger“ und „Verschwörungstheoretiker“, strömten Menschen aus ganz Deutschland und weit darüber hinaus zusammen.“ … So vielgestaltig das Publikum war, in einem scheinen sich alle einig zu sein: Den Mainstream-Medien glaubt man nicht mehr und der Politik auch nicht.„Daß die Qualitätsmedien vor allem negative Bilder zeigten und nun vor allem den lediglich von einer kleinen Gruppe erzeugten Nebenschauplatz Reichstag hervorheben, wird nur zu einem führen: zu einem weiteren Vertrauensverlust in diese Art der Berichterstattung.“

Berlin – das ist die Stadt der Regierenden, große weite Welt. Bremerhaven – das ist die Provinz. Ein Unterschied in der Diffamierung gegenüber Andersdenkenden ist kaum erkennbar, allenfalls in der Reputation der Verbots-Akteure: In Berlin sind es Senatoren und Bundeskanzlerin, in Bremerhaven Firmen und behördliche Gesellschaften.

Und so werden denn kritische Bürger als Covidioten abgestempelt, also als Idioten.

Wie sich die Bilder gleichen – denn, in der Klima- und Energie-Debatte ist das genau so :

Klimaleugner = Holocaustleugner ?

Damit hier von Anfang an keine Mißverständnisse entstehen :

(1.)  CO2 ist ein Treibhausgas. Die Natur produziert es seit Millionen von Jahren. Dieses CO2 trägt seitdem maßgeblich zu einer lebensförderlichen Temperatur der Atmosphäre bei. Dazu besteht bei Klima-Alarmisten und –Skeptikern ein Konsens. Hierzu – jedoch nur hierzu – gibt es die von Politikern und Medien stets gebetsmühlenartig wiederholte „97%-Übereinstimmung“. So weit – so gut.

(2.)  Demgegenüber: Keine Übereinstimung gibt es darüber, wie groß der Erwärmungs-Beitrag des seit etwa 150 Jahren zusätzlichen anthropogenen CO2 ist. Die hierzu geführte kontroverse Debatte teilt die Wissenschaftler zu etwa 50:50 Prozent ! Diese Zahl ist keineswegs eine „Skeptiker-Behauptung“, sondern das Ergebnis(!) einer Statistik der American Meteorological Society [8]. Und diese Debatte geht erst richtig los, denn: Alle Prognosen von mehr als 2 Grad gelten nach neuen Untersuchungen und Publikationen mittlerweile als extrem unwahrscheinlich !! Tendenz fallend ! Dazu gibt es international wie auch beim MPI Hamburg eindeutige Aussagen [9].

(3.)  Diese kritische und wissenschaftlich fundierte Debatte paßt nun so gar nicht in die politische und mediale Landschaft, die sich schon frühzeitig festgelegt hatte auf die Version der Klima-Alarmisten. Hinzu kommt eine zunehmende Ideologisierung mit Schlagworten wie z.B.: „Überleben der Menschheit“… „Rettung des Planeten“ … „Rettung der Schöpfung“…  Daher werden die Meinungen der Skeptiker unterdrückt und diffamiert. Meinungsfreiheit? Wo?

Zu dieser Ausgrenzung anderer Meinungen gibt es Hunderte von Memoranden, Erklärungen und Briefen erfahrener Naturwissenschaftler, von denen hier exemplarisch eine einzige Erklärung von NASA-Wissenschaftlern zitiert sei [10]  (deutsche Übersetzung):

Willis EschenbachDas nächste Mal, wenn jemand sagt, daß alle Wissenschaftler hinter der Hypothese stehen, die da lautet „gefährlicher Klimawandel durch CO2“, dann verweise man darauf, daß 49 ehemalige NASA-Wissenschaftler einen offenen Brief an die NASA geschrieben haben des Inhalts, daß die NASA unbegründet und unverifiziert Behauptungen bzgl. des Klimas aufstellt.“

Aber – DARUM geht es in diesem Beitrag nicht. Hier soll nur nochmals dargelegt werden, daß es in der Klimadebatte – genau wie in der CORONA-, Energie-, Windmühlen-Debatte et al. – kaum noch möglich ist, öffentlich eine vom politisch-medialen Mainstream abweichende Meinung zu äußern, ohne beschimpft … verunglimpft … diffamiert … ja bedroht zu werden.

Ein einziges Beispiel aus jüngerer Zeit:

Das klima-skeptische EIKE-Institut hält seit 13 Jahren eine jährliche zweitägige Konferenz ab, mit wissenschaftlich renommierten Referenten aus aller Welt. Diese Konferenz war 2019 im NH-Hotel München vertraglich gebucht, dort zum zweiten Mal. 250 Wissenschaftler und ebenso interessierte Bürger hatten sich angemeldet. Was dann geschah, das kann man im EIKE-Jahresbericht für 2019 nachlesen [11]:

“ … manche Mainstream Medien – wie der Berliner TAGESSPIEGEL [12] – ließen nichts unversucht, um den Tagungshotelbetreiber zur Kündigung unseres im Mai 2019 geschlossen Vertrages zu veranlassen. Man wollte uns mundtot machen. Dies versuchte TS-Redakteur Gäbler zunächst mit einem scheinheiligen Anruf bei der lokalen Hotelleitung, ob ihnen die „Positionen des Vereins bekannt seien?“. Was denen bis dahin völlig egal war, handelt es sich doch hier um eine bereits zum zweiten Mal bei ihnen stattfindende wissenschaftliche Konferenz. Doch weil das nicht schnell genug zu erhofften Reaktionen, wie Rauswurf, oder wenigstens Kündigung führte, wurden dann die Münchner Antifa-Hilfstruppen aktiviert. Die brachten die Hotelleitung zum Einknicken und zur Kündigung des Beherbungsvertrages – 11 Tage vor Beginn. Doch der Schuß ging nach hinten los. Wir fanden einen weit besseren Veranstaltungsort, die Münchner Wappenhalle.“

Dazu wurde dann vom Hotel Polizeischutz angefordert, und von EIKE für die Innenbereiche Personenschutz (==> Fotos).

ANTIFA & Co. 2019 vor der Münchener Wappenhalle (Fotos EIKE)

Soweit sind wir also in Deutschland:

Für einen wissenschaftlichen Kongreß sind Polizeischutz und Personenschutz erforderlich! Diese Art der Entwicklungen hat der frühere Präsident der Tschechischen Republik Vaclav Klaus schon vor mehr als 10 Jahren voraus gesehen, und er schrieb ein ganzes Buch darüber [13]: „Blauer Planet in grünen Fesseln: Was ist bedroht, das Klima oder die Freiheit ?“… also – die Meinungsfreiheit !

Und genau diese Meinungsfreiheit – die freie Debatte in der Wissenschaft – wird von Klima-Medien-Gurus für unnötig und für beendet erklärt:

(1) Al Gore (2007): „The science is settled“ ! ? [14].

(2)  MOJIB LATIF (2005): “Das Wichtigste, was die Gesellschaft über den Klimawandel wissen muß, ist erforscht. Jetzt wäre das politische Handeln nötiger als weiteres Forschen.“ [15].

… folglich : Forschungs-Mittel werden nicht mehr benötigt ! Die jährlich für die Klimaforschung ausgegebenen Milliarden-Geldsummen könnten sinnvoller verwendet werden!

Kritik an Windmühlen und EEG :

Ob Atom-Ausstieg, Kohle-Ausstieg, Windmühlen-Ausbau – Wer Kritik übt, ist ein Klimaleugner, ein Rechter – ja ein Faschist.

In aller Welt werden Atomkraftwerke der neuesten sicheren Generation gebaut [16]: „Nukleare Renaissance durch neuartige Mini-Reaktoren ?“. In aller Welt gibt es schon jetzt Hunderte AKW’s, Tendenz steigend [17] : Anfang 2020 umfaßte der zivile Kernkraftwerkspark der Welt 442 Reaktoren in 31 Ländern. Von den weltweit 54 laufenden Neubauprojekten befinden sich 12 in China …“.  Sind alle diese Länder Selbstmörder ?

In aller Welt gehen jährlich Hunderte neuer Kohlekraftwerke ans Netz, in China jede Woche eins.

In Deutschland – und in so ungeheuerlichem Ausmaß nur in Deutschland – findet durch den Ausbau der Windmühlen-Energie eine gigantische Landschafts- und Natur-Zerstörung statt. Tendenz steigend, denn die derzeit ca. 30 Tausend Windmühlen sollen zumindest verdoppelt werden. Ein „Ergebnis“ schon jetzt:

Vögel und Insekten werden zu Tausenden geschreddert [18] :

„Rostock. Windräder alsTodesfalle fürInsekten: Durch Rotorblätter von Windkraftanlagen kommen nicht nur Vögel und Fledermäuse, sondern auchMillionen Insekten ums Leben. Nach einer Modellrechnung des Deutschen Zentrums fürLuft und Raumfahrt (DLR) in Köln sollen zwischen April und Oktober in Deutschland täglich mehr als 5,3 Milliarden Fluginsekten durch Windräder sterben. Die Wissenschaftler beziffern den Insektenverlust beim Flug durch die Rotoren auf mindestens 1200 Tonnen pro Jahr.“

Windrad-Schlagopfer Kranich ; Bild : Gegenwind Vogelsberg

Auch die negativen gesundheitlichen Folgen durch Infraschall und Lichteffekte für die Menschen in Wohnnähe sind weitgehend geklärt, wie das Deutsche Ärzteblatt jüngst berichtete [19]:

„Der Schall, den man nicht hört: Infraschall erreicht das Innenohr, raubt kardialen Myozyten ihre Kraft und schlägt sich im Gehirnscannieder. Nicht nur Windanlagen erzeugen Infraschall, sind aber eine höchst umstrittene Quelle dafür. Offenbar gerät das Phänomen auch deswegen aktuell in den Fokus der Wissenschaft.“ …“… geriet der Infraschall in den Fokus der Forschung, seit man sich mit den Gesundheitsrisiken der Windenergieanlagen (WEA) intensiver befaßt.“ … „Anwohner in der Nähe von WEA machen Infraschall für zahlreiche gesundheitliche Probleme verantwortlich: Erschöpfung, Schlaflosigkeit, Kopfschmerzen, Atemnot, Depressionen, Rhythmusstörungen, Übelkeit, Tinnitus, Schwindel, Ohrenschmerzen, Seh- und Hörstörungen und etliche andere.“ …“Immer öfter zeigen Beobachtungen an den unterschiedlichsten Organen, daß es meßbare Effekte von Infraschall gibt.“ … „Das Umweltbundesamt schließt Gesundheitsschäden durch eine kurz- und langfristige Exposition gegenüber Infraschall ebenfalls nicht aus.“

Diese Auszüge aus ärztlichen Einschätzungen sollen hier genügen. Sie sind beängstigend genug.

Das hatte zur Folge: In den letzten Jahren haben sich immer mehr Bürger-Initiativen und auch Vereine gegründet, die sich gegen all diesen Irrsinn wehren. Sie haben es schwer, denn Bundesgesetze und auch Folge-Verordnungen der Länder sind kaum zu überwinden. Da jedoch hier und da trotzdem Windräder verhindert werden konnten, hat nun die Bundesregierung ein „Investitionsbeschleunigungsgesetz“ verabschiedet, das Einsprüche gegen neue Windparks nahezu aussichtslos macht, was auch Bundesminister Altmaier in einer entsprechenden Pressemitteilung nahezu ungeschminkt klar stellt [20]:

„Mit dem Investitionsbeschleunigungsgesetz ist ein großer Schritt hin zu schnelleren Planungs- und Genehmigungsverfahren getan. Das ist ein wichtiges Zukunftssignal für Deutschland als Investitionsstandort. Und es ist für den Bereich Windenergie an Land zugleich ein gutes Signal für die Energiewende. Mit dem Gesetz sorgen wir für eine Beschleunigung der Planungs- und Genehmigungsverfahren für Windenergieanlagen an Land. So verkürzen wir den verwaltungsgerichtlichen Instanzenzug und damit auch die Verfahrensdauer insgesamt. Zudem entfällt bei Klagen gegen die Zulassung Windenergieanlagen die sogenannte aufschiebende Wirkung von Widerspruch und Anfechtungsklage. Auch dies ist ein wichtiger Beitrag, um den Ausbau von Windenergie an Land zu beschleunigen.“

Doch damit noch nicht genug [20a]:

Unantastbarer Sonderstatus für Windräder: Rechtliche Auseinandersetzung um den Bau neuer Anlagen könnten fortan mit dem Argument »öffentliche Sicherheit« niedergebügelt werden. Gegen den Bau neuer Windräder können sich Betroffene künftig wahrscheinlich nicht mehr wehren und gegen sie klagen. Denn die sollen in den Rang der »nationalen Sicherheit« erhoben werden. Sogenannter Ökostrom soll jetzt das neue Heiligtum der Energiewende werden und einen unantastbaren Sonderstatus erhalten. Laut Entwurf der jüngsten Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes soll Paragraf 1 des bestehenden EEGs unter anderem durch folgenden Satz ersetzt werden: »Die Errichtung von Anlagen zur Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Energien liegt im öffentlichen Interesse und dient der öffentlichen Sicherheit.« Ein unscheinbarer Satz mit weitreichenden Folgen, auf die Energierechtsexperte Gernot Engel in einem Gespräch mit Welt am Sonntag aufmerksam macht. Dabei handele es sich um einen energiepolitischen Wendepunkt, denn rechtliche Auseinandersetzung um den Bau neuer Anlagen könnten fortan mit dem Argument »öffentliche Sicherheit« niedergebügelt werden.“

Nach neuesten Verlautbarungen und massiven Protesten von Naturschützern sollte dieser Passus aber wieder gestrichen werden. Was übrig bleiben soll in der EEG-Novelle, das ist diktatorisch genug.

Blackout beim Strom ?

Die Gefahr eines Blackout durch Unterversorgung in den Stromnetzen wächst von Tag zu Tag, wie die Ingenieure berichten [21]:

Sicherheit der Stromversorgung: Droht Deutschland ein Blackout? Die Reserven scheinen nicht auszureichen, um überraschend hohe Verbräuche abzufedern. Mit jeder Abschaltung eines fossilen oder Kernkraftwerks wird das Risiko noch größer. Der daraus folgende Ausfall an Regelenergie müßte durch neue Stromspeicher ausgeglichen werden. Doch es geschieht zu wenig.“

Das alles scheint in der Politik kaum jemanden zu stören. Jede Kritik am EEG wird im Keim erstickt. So bedarf es der Sicht von draußen nach Deutschland, wie ihn soeben die Neue Zürcher Zeitung publiziert hat [22]:

„Auf vielen Ebenen gleitet Deutschland schleichend von der sozialen Marktwirtschaft in einen marktwirtschaftlichen Sozialismus. … Am konsequentesten wird die Planwirtschaft in Deutschland mit der sogenannten Energiewendebetrieben. Im Namen des Klimawandels werden Kern- und Kohlekraftwerke zwangsweise abgeschaltet und ganze Landstriche mit monströsen Windrädern oder Solarplantagen verschandelt. Das Ergebnis: Die deutschen Privathaushalte zahlen mit 30 Cent pro Kilowattstunde auch deshalb die höchsten Strompreise, weil alle Marktgesetze ausgehebelt werden und der Blackout mit immer höheren Kosten abgewendet werden muß. Nutzen hinsichtlich der weltweiten CO2-Belastung übrigens gleich Null…Wer dies kritisiert, wird als «Klimaleugner» diffamiert. Auch daserinnert an die DDR, die sich zumBollwerk gegen den Faschismus stilisiert hat, um jede Opposition im Keim zu ersticken.Dazu braucht es heute keine Zensurbehörde. Im neuen, demokratischen Deutschland stellt ein großes Einvernehmen von Politik, Verbänden, Kirchen und weiten Teilen der Medien jeden in die rechte Ecke …“

F o l g l i c h :

Ganz offensichtlich sieht man mit der Fern-Brille der NZZ besser, denn wenn man zu Hause in Deutschland mit der Nah-Brille in die Medien schaut, dann kommt man zu dem Ergebnis: „Mit dem Zweiten sieht man schlechter!“.

Meinungsfreiheit – wo ?

HANS HÄCKEL (2015): „Heute, 25 Jahre nach der Vereinigung, hat sich die SED-geprüfte Eindeutigkeit über das ganze Land gelegt. Kaum einer wagt mehr, öffentlich zu widersprechen. Walter Ulbricht bekäme feuchte Augen vor später Genugtuung. Damit könnte alles geklärt sein, wenn da nicht etwas wäre, worüber schließlich sogar der gesamte SED-Staat stolpern sollte: Die Wahrheit. Sie ist ein hinterhältiger Geselle. Wenn die Vordereingänge gänzlich versperrt sind von den dröhnenden und dräuenden Propagandisten der vorgeschriebenen Lehre, dann schleicht sich die Wahrheit eben durch die Hintertür ein, heimlich und voll ätzender Ironie.“ [23].

Mit anderen Worten: Auch die naturwissenschaftliche Wahrheit setzt sich immer durch – früher oder später !

REINER KUNZE, ein ganz Großer der deutschen Sprache und Literatur, mußte 1977 zwangsweise aus der DDR in die Bundesrepublik über siedeln; er weiß, wovon er redet [24]:

„Ich las, ich hätte mich in den Dunstkreis der AfD begeben. Ich fühle mich tatsächlich in einer Art Dunstkreis – es ist der Dunstkreis einer mehr und mehr zurück kehrenden DDR, als dort die gleichen Methoden politischer Denunziation angewandt wurden.“

Wer sich nun in den Dunstkreis von Coronaleugnern, Klimaleugnern, Windmühlenkritikern et al. begibt, für den gelten die Feststellungen von Reiner Kunze allemal auch.

Und so ist es denn die logische Folge, daß „Leugner aller Art“ schon bald mit Strafen und sogar Gefängnis rechnen müssen :

Todesstrafe für „Leugner“ ?

(2008) : „Grüne wollen radikalere Umweltpolitik … Parteitag: Fraktionschef Wenzel fordert Klimaschutzgerichte…“ [25].

(2012) : “ Radikales Professoren-Plädoyer: Todesstrafe für Leugner des Klimawandels“ [26].

(2020) ganz aktuell : „… Idee des Fördervereins Solarenergie … , der eine Strafe für die Verharmlosung des Klimawandels fordert.“… „Der konkrete Vorschlag für eine entsprechende Ergänzung des Strafgesetzbuchs lautet: „Wer in einer Weise, die geeignet ist, die Abwehr der Klimakatastrophe zu stören, verächtlich zu machen oder gänzlich zu verhindern, wird mit einer Geldstrafe von bis zu 300 Tagessätzen bestraft. Im Wiederholungsfall ist die Strafe Haft[27].

Eingangs hatten wir die Frage gestellt:  Ist das Zeitalter der Aufklärung vorbei ?

Die Antwort darauf mag hier etwas überzogen erscheinen, aber am Trend ist nicht zu rütteln, nämlich heute (2020) gilt : Regierungen bestimmen was „wahr“ ist, es gilt nur eine Meinung, eine freiwillig weitgehend gleich-geschaltete Medien-Landschaft transportiert die Regierungs-Meinung hemmungslos und ungeprüft in die Öffentlichkeit ; ob Corona-Skeptiker, Klima-Skeptiker, EEG-Skeptiker, et al. … sie werden ausgegrenzt und diffamiert bis hin zur persönlichen Bedrohung ; als „Klima-Leugner“ und „Corona-Leugner“ werden sie den „Holocaust-Leugnern“ gleich gestellt, daher :

Das Zeitalter der Aufklärung ist zu ENDE !

Gibt es – trotzalledem – noch Hoffnung ?

… ein klein wenig – ja :

(A)  „In den USA haben 150 Schriftsteller, Journalisten und Intellektuelle einen Brief für Meinungsfreiheit unterschrieben … Unterzeichnet wurde er von rund 150 bekannten Schriftstellern und Schriftstellerinnen wie Margret Atwood oder J.K. Rowling, von Journalisten und Journalistinnen und Intellektuellen …“ [28],

(B)  „Der “Appell für freie Debattenräume” beklagt nach amerikanischem Vorbild die Debattenkultur in Deutschland. … Der Publizist Milosz Matuschek und der Schriftsteller Gunnar Kaiser folgen dem amerikanischen Vorbild und haben einen „Appell für freie Debattenräume“ verfaßt. Die Initiatoren beklagen einen „Ungeist“, der „seit einigen Jahren das freie Denken und Sprechen in den Würgegriff nimmt und die Grundlage des freien Austauschs von Ideen und Argumenten untergräbt“. Und sie beklagen, daß „nicht die besseren Argumente zählen, sondern zunehmend zur Schau gestellte Haltung und die richtige Moral“. [29]

F a z i t :

“ The science is settled “ ? ?

Nein! Weder bei den Corona-Viren, noch in der Klima-Debatte, noch bei der Energiewende … noch sonstwo in der Wissenschaft. Die Wissenschaft begeht Irrtümer, überwindet diese, kommt zu neuen Erkenntnissen – und dieser Prozeß endet nie :

“ The science is settled “ ? ? Wer so etwas behauptet ist unglaubwürdig, von Anfang an !

Aber leider gilt auch diese historische Erfahrung:

„Die Geschichte ist ein guter Lehrer, aber sie hat keine Schüler !“

Das alles hat vor 200 Jahren auch Goethe schon gewußt, der auch ein vielseitig gebildeter Naturwissenschaftler war [30]:

„O glücklich, wer noch hoffen kann,

aus diesem Meer des Irrtums aufzutauchen;

Was man nicht weiß, das eben brauchte man,

und was man weiß, kann man nicht brauchen.“

E p i l o g :

Es war einmal – In Norddeutschland in einem Städtchen und umzu gab es über 15 Jahre ein Kulturmagazin, das in anderen Regionen Deutschlands seinesgleichen suchte. Als der Herausgeber eine vom Mainstream abweichende Meinung publizierte, da fegte ein shitstorm ihn samt seinem Magazin hinweg: Inserenten, Firmen, Bürger, städtische Gesellschaften, Behörden, Pressekollegen … – alle versagten ihre Unterstützung. Das Magazin mußte eingestellt werden. So was nannte man früher „Landpommeranzen in der Provinz“, ein solches Städtchen nannte man „Schilda“.

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A n m e r k u n g : Textliche Hervorhebungen in den Zitaten durch die EIKE-Redaktion.

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Q u e l l e n :

[1] LAUFPASS Nr.65, 15.08.20, S.9 ff.

[2] Nordsee-Zeitung, 03.09.2020, S.10

[3] https://de.wikipedia.org/wiki/Aufkl%C3%A4rung

[4] BERNHARD KAY, Ans Ende der Welt und darüber hinaus; Knecht-Vlg. Ffm, (1995), S.302

[5] https://www.spiegel.de/politik/deutschland/merkel-zeigt-verstaendnis-fuer-verbot-der-demo-gegen-corona-politik-a-5cf9a627-5562-41df-b62f-ea746d522697  27.08.2020

[6] https://www.spiegel.de/politik/deutschland/berlin-corona-demo-darf-stattfinden-ovg-bestaetigt-vorinstanz-a-7e125fc3-2590-48c0-8b4b-f93b3069b145  29.08.2020

[7] Gesichter einer ProtestbewegungPAZ, 04.09.2020, S.3

[8] The 97% consensus myth – busted by a real survey ; https://wattsupwiththat.com/2013/11/20/the-97-consensus-myth-busted-by-a-real-survey/

[9] (a) (https://cornwallalliance.org/2020/07/ross-mckitrick-all-those-warming-climate-predictions-suddenly-have-a-big-new-problem/ (b) Mauritsen, T. and B. Stevens, (2015), Missing iris-effect…; Nature Geoscience, advance online publication, doi: 10.1038/ngeo2414. ; Presse-Mitt. 20.04.2015 http://tinyurl.com/pb2fabk

[10] https://wattsupwiththat.com/2020/09/10/49-nasa-scientists-call-bs/

[11 ] https://eike.institute/2019/12/24/ein-fuer-eike-sehr-erfolgreiches-jahr-neigt-sich-dem-ende-zu-dank-an-alle-unterstuetzer-freiwillige-wie-unfreiwillige-und-allen-wuenschen-wir-ein-frohes-weihnachtsfest-un/

[12] https://www.tagesspiegel.de/politik/pseudo-wissenschaft-fuer-die-massen-in-muenchen-trifft-sich-die-deutsche-klimaskeptiker-szene/25029760.html  ; 18.09.2019

[13] VACLAV KLAUS, Blauer Planet in grünen Fesseln: Was ist bedroht – Klima oder Freiheit?, Carl-Gerolds-Vlg. (2007)

[14] https://wattsupwiththat.com/2016/06/18/is-climate-science-settled-because-itcannot-be-settled/

[15] Welche Warnung ernst nehmen? Zwei Wissenschaftler über Panikmache und Forschermythen;  CHRISMON 10/2005

[16] Preuß.Allg.Z.; 07.02.2020, S.7

[17] https://www.nuklearforum.ch/de/fakten-und-wissen/kernkraftwerke-der-welt

[18] Ostsee-Zeitung, 23.03.2019

[19] Deutsches Ärzteblatt | Jg. 116 | Heft 6 | 8. Februar 2019

[20] https://www.bmwi.de/Redaktion/DE/Pressemitteilungen/2020/20200812-investitionsbeschleunigungsgesetz-im-kabinett-verabschiedet.html

[20a] Unantastbarer Sonderstatus für Windräder; https://www.tichyseinblick.de/kolumnen/lichtblicke-kolumnen/unantastbarer-sonderstatus-fuer-windraeder/

[21] https://www.ingenieur.de/technik/fachbereiche/energie/droht-deutschland-ein-blackout/  03.07.2019

[22] NZZ 10.09.2020, Wolfgang Bok : Deutschland gleitet schleichend in den marktwirtschaftlichen Sozialismus; https://www.nzz.ch/meinung/deutschland-gibt-sich-der-planwirtschaft-hin-ld.1575410

[23] Hinterm braunen Paravent; PrAllgZ, 16.05.2015 ; S.24

[24] https://www.tichyseinblick.de/daili-es-sentials/reiner-kunze-ich-fuehle-mich-im-dunstkreis-einer-mehr-und-mehr-zurueckkehrenden-ddr/

[25] Anzeiger für Harlingerland, Wittmund, Montag, 10. März 2008, Nordwest

[26] https://www.spiegel.de/lebenundlernen/uni/radikaler-professor-todesstrafe-fuer-leugner-des-klimawandels-a-875802.html  ; 04.01.2013

[27] https://www.focus.de/politik/deutschland/schwarzer-kanal/fleischhauers-videokolumne-warum-sie-kuenftig-aufpassen-muessen-wenn-sie-sich-zum-klimawandel-aeussern_id_11555517.html  ; FOCUS-ol. August 2020

[28] https://www.deutschlandfunkkultur.de/us-intellektuelle-beklagen-klima-der-intoleranz-es-gibt.1008.de.html?dram:article_id=480180; 08.07.2020

[29] https://meedia.de/2020/09/16/warum-ich-den-appell-fuer-freie-debattenraeume-unterzeichne/  ; 16.09.2020

[30] Faust I, Vor dem Tor, (Faust zu Wagner)

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Wind und Sonne schicken keine Rechnung – Warum können sich dann mehr als 300.000 Haushalte keinen Strom mehr leisten?

Bei den Strompreisen für die Verbraucher, kämpft Deutschland um die Pole- Position bei Wind- und Sonne, mit gleichermaßen Besessenheit wie Dänemark, Großbritannien und Südaustralien. Momentan hat Deutschland seine Nase vorn vor Dänemark, aber Großbritannien drückt nach, als sie die Zielgerade erreichen. [… keinerlei konventionelle Kraftwerke mehr]

Dass sich 300.000 Haushalte in Deutschland keinen Strom mehr leisten können, ist keine Überraschung. Dass Hunderttausende Menschen in Europas reichster Wirtschaft gezwungen sind, ihre Häuser mit Holz aus Wäldern zu heizen, ist kriminell.

Aber so sieht der unvermeidliche Übergang zu einer wind- und solarbetriebenen Zukunft für diejenigen aus, die gezwungen sind, darunter zu leiden.

[Nicht nur] No Tricks Zone berichtet über die Ergebnisse der von Deutschland selbst verursachten Katastrophe im Bereich der erneuerbaren Energien.

 

Unzuverlässig und teuer: Grüne Energien treiben Deutschlands Strompreise zu den höchsten in Europa!

No Tricks Zone, Pierre Gosselin, 28 November 2020

Warum folgen nur so wenige Länder in Europa Deutschlands Leidenschaft für Ökostrom? Die Antwort könnte in den Strompreisen liegen:

Eurostat_NRG_pc204_europe-power-prices

https://appsso.eurostat.ec.europa.eu/nui/show.do?dataset=nrg_pc_204&lang=en

Eurostat listet diese für das erste Halbjahr 2020 auf. Von allen Ländern sind Deutschland, Dänemark und das Vereinigte Königreich die Windenergieländer, die in Bezug auf die Verbraucherpreise sehr weit vorne liegen.

Wind, Sonne ohne längere Zeiträume
In diesen Ländern ist nicht nur Strom teuer geworden, sondern die Versorgung ist auch sehr unzuverlässig. Deutschlands enorme installierte Sonnen- und Windenergiekapazität von 110 GW produzierte Anfang dieses Monats über einen Zeitraum von fünf Tagen so gut wie nichts und kam der Nachfrage des Landes nicht einmal nahe:

Agora_Strombedarf Deutschland

Oder im tiefsten Winter, wenn Strom stark nachgefragt wird, siehe unten für einen Zeitraum von zwei Wochen:

Agora_Strombedarf Deutschland – Jan-Feb 2020

Charts: Agora Energiewende

Glücklicherweise standen fossile und nukleare Kraftwerke noch zur Verfügung, um den Zusammenbruch des Stromnetzes zu verhindern. Aber es gibt ein Problem: Es ist sehr unwirtschaftlich, diese konventionellen Anlagen nur in Teilzeit zu betreiben. Die zusätzlichen Kosten werden letztendlich vom Verbraucher getragen.

Und aufgrund der hohen Stromtarife werden jedes Jahr Zehntausende deutscher Haushalte wegen unbezahlter Stromrechnungen vom Stromnetz getrennt, lesen Sie  hier und  hier

Die hohen Kosten treffen die Armen und Rentner besonders hart. Die Welt schreibt in 2012(!):

Klaus Müller, Vorsitzender des Verbraucherbüros in Nordrhein-Westfalen, schätzt: „Zehn bis fünfzehn Prozent der Bevölkerung haben Probleme, die ständig steigenden Energiekosten zu finanzieren.“ Jedes Jahr werden 600.000 Haushalte vom Stromnetz getrennt. “

Laut einer Umfrage der Verbraucherschutzgruppe werden 600.000 Haushalte pro Jahr wegen unbezahlter Stromrechnungen vom Stromnetz getrennt. Vor allem der rasche Ausbau der erneuerbaren Energien hat zu einem Anstieg der Strompreise um 10% geführt. “

„Früher war Energiearmut ein Randproblem. In der Zwischenzeit ist es jedoch zu einem alltäglichen Problem geworden “, sagte Müller.

… Die Fraktionsvorsitzende der Grünen, Renate Künast, gibt der Regierung die Schuld an der zunehmenden Energiearmut: „Schwarz-Gelb hat stromintensive Betriebe bei den Netzentgelten massiv entlastet – dieser Einnahmeausfall treibt die Kosten für Verbraucher und Mittelstand in die Höhe.“

https://www.welt.de/print/die_welt/wirtschaft/article106238261/Wenn-Strom-unbezahlbarer-Luxus-ist.html

https://www.augsburger-allgemeine.de/wirtschaft/600-000-Haushalten-wird-jaehrlich-Strom-gesperrt-id19824631.html

https://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/verbraucherzentrale-15-prozent-der-deutschen-droht-energiearmut/

No Tricks Zone

 

https://stopthesethings.com/2020/12/17/re-reckoning-germans-suffer-europes-highest-power-prices-300000-families-cant-afford-electricity/

Übersetzt durch Andreas Demmig

Wenn das mit Merkels Energiewende so weitergeht…




„Blackout – kleines Handbuch für den Umgang mit einer wachsenden Gefahr“ – eine Rezension

Diese Warnung ist seitdem praktisch wirkungslos verhallt.

Das Büchlein „Blackout – kleines Handbuch für den Umgang mit einer wachsenden Gefahr“ weist nach, dass es sich bei einem solchen Stromausfall um eine nationale Katastrophe mit zehntausenden von Toten handelt, deren Eintrittswahrscheinlichkeit derzeit  immer weiter steigt. In der Broschüre werden Architektur und Wirkungsweise unseres Stromnetzes ausführlich erläutert sowie das vielfältige Spektrum seiner Gefährdungen analysiert: zunehmende Cyberangriffe, Bevorrechtigung der schwankenden Einspeisung von Wind und Sonne mit Umkehr der Fließrichtung des Stroms im Netz, defizitäre Energieerzeugung und auch koronare Sonnenauswürfe. Im Licht dieser Fakten sind dann die erschreckende Inkompetenz regierungsamtlicher Vorsorgemaßnahmen und die mangelnde Sachkunde verantwortlicher Politiker zu sehen.

Broschüre „Blackout“ von Wulf Bennert

Wichtigstes Anliegen des „Kleinen Handbuchs“ von Wulf Bennert ist es, die Leserschaft auf aktuellem Stand über Möglichkeiten und Grenzen rechtzeitiger Vorsorge gegen einen Blackout zu informieren sowie über hilfreiche Verhaltensstrategien während seiner Dauer. Diese können je nach Wohn- und Lebenssituation recht unterschiedlich sein. Die Broschüre bietet eine breite Palette verschiedener Empfehlungen, die vom Erkennen des Blackout über den richtigen Umgang mit dem Trinkwasser- und Toilettenproblem, über Licht im Dunkeln, Zubereitung von Lebensmitteln, den Weiterbetrieb der Heizung bis zur Auswahl des geeigneten Notstromaggregats und der möglichen Nutzung einer Solaranlage bei Stromausfall reichen. Es sind Ratschläge, die im Ernstfall das Überleben sichern können. Deshalb sollte die Broschüre in jedem Haushalt verfügbar sein.

Das Büchlein kann über den Kaleidoscriptum Verlag ISBN 978-3-00-067547-8 für 8,70 € hier bezogen werden.

 

 




Woher kommt der Strom? für Windmüller vielversprechend

Was im weiteren Verlauf der Woche in Sachen Stromerzeugung mittels erneuerbarer Energieträger vor sich geht, ist der ultimative Beleg dafür, dass die Energiewende nicht nur auf tönernen Füßen, nein, auf Moor steht. Mit jedem weiteren Abschalten oder vom Netz nehmen verlässlicher konventioneller Kraftwerke versinkt die Energiewende in diesem Moor. Da ist es mehr als ein Omen, dass mit dem Steinkohlekraftwerk Moorburg bei Hamburg eines der weltweit modernsten, effizientesten und im Rahmen der bestehenden Möglichkeiten saubersten fossilen Kraftwerke abgeschaltet wird.

Zurück zum weiteren Wochenverlauf. Die erste Abbildung – bitte unbedingt anklicken, es öffnen sich alle Abbildungen und mehr – zeigt den Sonntag mit der recht hohen Windstromerzeugung. Sonnenstrom spielt im Herbst-/Winterhalbjahr nur eine untergeordnete Rolle. Dann nimmt die Windstromerzeugung kontinuierlich ab. Bis zum Tiefpunkt der Woche am Freitag um 7:00 Uhr. Da lag die Windstromerzeugung an Land (0,616 GW), auf See (0,13 GW), dann lag die Windstromerzeugung komplett am Boden. Die Sonnenstromerzeugung lag bei 0,026 GW. Nur Wasserkraft und Biomasse trugen mit knapp 7 GW um 7:00 Uhr nennenswert zur regenerativen Stromerzeugung (7,742 GW gesamt) bei (Abbildung 1). Der Bedarf lag um diese frühe Morgenzeit bei bereits über 72 GW. 64 GW (Abbildung 2) mussten konventionell hinzuerzeugt werden, um den Bedarf zu decken. Über Tag zog die Windstromerzeugung wieder etwas an, die Sonnenstromerzeugung wuchs ebenfalls. Dennoch, die konventionelle Stromerzeugung bullerte, was das Zeug hielt. Die Strompreise entwickelten sich im Verlauf der Woche tendenziell nach oben. Mit der Folge, dass Deutschland den höchsten Strompreis der Woche zahlen musste.

Man mag es tragisch nennen, dass dieser ausgerechnet zu dem Zeitpunkt aufgerufen wird, als Deutschland per Saldo Strom importieren muss. Hinzu kommt, dass das diese Woche nur zweimal für einen kurzen Zeitraum der Fall ist. Nein, liebe Leser, es ist nicht tragisch, es ein weiterer Beleg für die Unsinnigkeit einer Energiewende unter halbmarkwirtschaftlichen Vorzeichen. Je mehr regenerativer Strom im Markt ist, desto billiger wird er. Bis hin zum Verschenken des Stroms plus Bonusscheck. Wenn regenerativer plus konventionell erzeugter Strom allerdings nicht ausreichen, um den Bedarf in Deutschland zu retten, dann muss zu Höchstpreisen importiert werden. Dieser Sachverhalt wird in der 48. Woche kompakt verdeutlicht. Wenn dank konventioneller Stromerzeugung bei zurückgehender regenerativer Stromerzeugung ein Überschuss erzeugt wird, steigen die Strompreise tendenziell an, sodass die Preise, die Deutschland erzielt, mit und mit Richtung „auskömmlich“ gehen. Das ist daran zu erkennen, dass der Preis um die 40 €/MWh schwankt (Abbildung 3).

Die Tabelle mit den Werten der Energie-Charts und den daraus generierten Chart finden Sie unter Abbildung 4Abbildung 5 zeigt die aufgelaufenen Jahreswerte Im- und Export sowie die Werte der 48. Woche.

Der Chart mit der angenommenen Verdoppelung Stromerzeugung mittels Wind- und Sonnenkraft liegt unter Abbildung 6. Man erkennt sehr schön, welche Strommengen trotzdem hinzu erzeugt werden müssen, damit die Versorgung gesichert ist. Weil ganz wenig plus ganz wenig zwar zweimal ganz wenig ist. Aber es bleibt doch wenig. Das ist für unsere Freunde der Energiewende denn vielleicht doch zu hoch. Deshalb beharren sie auf dem nachgewiesenen Unfug. Oder wollen sie lediglich eine Menge Geld verdienen und am Ende einen Stromsozialismus einführen, bei dem die Leute Strom bekommen, wenn vorhanden? Oder, wie in der 48. Woche, tagelang nichts? Ich befürchte es.

Abbildung 7 bringt ein Simulations-Tool, welches ein Leser entwickelt hat, um die Auswirkungen des Abschaltens konventioneller Stromerzeugung und die Vervielfältigung von Wind- und Solarkraftwerken aufzuzeigen. Es ist wesentlich komplexer als mein Verdoppelungschart und eignet sich hervorragend, um alle möglichen Szenarien durchzuspielen.

Die Tagesanalysen

Sonntag, 22.11.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 55,94 Prozent, davon Windstrom 41,96 Prozent, Sonnenstrom 3,50 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 10,49 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Der Sonntag bringt den meisten Windstrom der Woche. Der Bedarf ist, wie immer, geringer als an Werktagen. Zum Abend nimmt die Windstromerzeugung ab. Es ist der Beginn eines beispiellosen Abstiegs der Windstromerzeugung in dieser Woche. Ist es ein Mentekel für den weiteren Verlauf der Energiewende? Ich befürchte, dass dem nicht so ist. Die Verfechter dieses im Weltmaßstab und als Vorbild werden „durchhalten“. Ein vollkommen verblendeter Staat wird weiter unterstützen. Kurz: Der Steuerzahler bezahlt den Weg in eine sozialistische Stromwirtschaft, in der dann Strom geliefert wird, wenn vorhanden. Wenn keiner oder nicht genug vorhanden ist, gibt es eben keinen. Weshalb im Weltmaßstab vollkommen unsinnig? Deutschland produziert etwa 2% des gesamten CO2. Fiele das weg: So what? China, Indien usw. holen das kurzfristig auf. Am deutschen CO2-Wesen wird die Welt nicht genesen. Und eingedenk der horrenden Preise der Energiewende bei gleichzeitig kaum Nutzen für das Weltklima ist der Vorbildcharakter allerhöchstens für ideologisch komplett kontaminierte Hirne oder schlicht-ahnungslose Dummköpfe „Realität“. Faktisch lacht sich praktisch die ganze Energiewelt einen Ast ab, ob der Blödheit der deutschen Energiewendefreunde. Aber nein, die verdienen ja gut an dem Unfug. Der deutsche Michel aber schauet stumm auf dem bald leeren Tisch herum.

Die konventionelle Stromerzeugung beginnt am Sonntag ihren Lauf, ihren Lauf zu immer größeren Erzeugungsmengen. Diese Nachbarn nehmen Deutschland den überschüssigen Strom zu diesen Preisen ab. Man erkennt bereits heute, dass der Exportpreis je höher ist, desto weniger regenerativ erzeugter Strom im Markt ist. Spitzenpreise werden immer in den Vorabendstunden aufgerufen. Da braucht Europa Strom.

Montag, 23.11.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 40,00 Prozent, davon Windstrom 27,65 Prozent, Sonnenstrom 2,94 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 9,41 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Kaum Sonnenstrom, weiter sinkende Windstromerzeugung. Vom frühen Morgen abgesehen, sind die Exportpreise insgesamt im grünen Bereich. Weil der grüne Bereich der regenerativen Stromerzeugung immer weniger wird. Die Konventionellen bullern bereits kräftig. Da kommt mir der Gedanke, was wohl ohne Kernkraftstrom ab 2023 geschehen wird. Klar, dann bullern die Fossilen halt mehr. Der CO2-Ausstoß steigt. Das ist mit ein Grund, weshalb die Energiewelt sich schräg lacht. Diese Nachbarn kaufen den überschüssigen Strom. Der Preis ist unter dem Strich etwas höher als gestern.

Dienstag, 24.11.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 35,93 Prozentdavon Windstrom 23,95 Prozent, Sonnenstrom 2,40 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 9,58 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Mit der erneuerbaren Stromerzeugung mittels Wind- und Sonnenkraft geht es weiter bergab. Langsam, aber sicher. Die Konventionellen legen noch ein Schippchen drauf. Die Preise sind entsprechend noch ein wenig höher als am Montag. So wird es bis Freitag jeden Tag gehen. Mehr konventioneller Strom, weil immer weniger regenerativ erzeugter Strom gleich immer höhere Exportpreise bedeutet. Diese Nachbarn zahlen.

Mittwoch, 25.11.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 30,54 Prozentdavon Windstrom 17,96 Prozent, Sonnenstrom 2,99 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 9,58 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Der Niedergang der Wind-/Sonnenstromerzeugung wird offensichtlich. Die konventionelle Stromerzeugung übersteigt die 60 GW fast den ganzen Tag. So sieht sie en Detail aus. Deutschland ab 2030 ohne Kernkraft-, ohne Kohleverstromung: Ja nee, is‘ klaa! Diese Nachbarn zahlen die heute noch etwas höheren Preise.

Donnerstag, 26.11.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 22,98 Prozent, davon Windstrom 11,18 Prozent, Sonnenstrom 1,86 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 9,94 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Wacker geht es Richtung ganz wenig Wind- und Sonnenstrom. Dafür erzeugen die Konventionellen weiter ganz viel. Über Tag liegt der Exportpreis bereits sehr oft über 60 €/MWh. Deutschland kassiert. Von diesen Nachbarn. In diesem Zusammenhang möchte ich auf eine Differenz zwischen der Wochenansicht und der Tagesansicht hinweisen. Deshalb gilt meine Ausführung oben nur unter Vorbehalt. Vergleichen Sie bitte.

Freitag, 27.11.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 17,11 Prozent, davon Windstrom 3,95 Prozent, Sonnenstrom 2,63 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 10,53 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Der Tiefpunkt „WIND“ ist da. Um 11:00 Uhr müssen konventionell über 66 GW erzeugt werden. Nur deswegen so „wenig“, weil der Sonnenstrom kurz vor Mittag gut 7 GW liefert. Sonst wären es über 73 GW. Die Exportpreise sind richtig hoch. Diese Nachbarn kaufen trotzdem.

Samstag, 28.11.2020: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 25,35 Prozent, davon Windstrom 11,97 Prozent, Sonnenstrom 2,11 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 11,27 Prozent. Die Agora-ChartmatrixHier klicken.

Samstag, der Einstieg ins Wochenende bringt etwas mehr Windstrom bei sinkendem Bedarf. Die konventionelle Stromerzeugung kann um die 20% heruntergefahren werden. Deutschland exportiert weiterhin den ganzen Tag Strom. Zu nunmehr im Vergleich zum Vortag wieder geringeren Preisen. Diese Nachbarn kaufen den Strom.

In der vergangenen Woche habe ich die Leser gebeten, mögliche Erklärungen für das Drehen von Windrädern bei Windstille zu geben. Leser Matthias Römer meint dazu:

Vor ein paar Jahren konnte ich so ein Windrad genauer kennenlernen. Es war eine ältere 500kW-Anlage und ein windiger, aber nicht stürmischer Tag. Man konnte an einem Messgerät im Schaltschrank die genaue aktuelle Einspeiseleistung beobachten. Es waren an diesem Tag etwa 100kW. Gleichzeitig konnte man sehen, wie stark und schnell doch diese Einspeiseleistung schwankt. Für mich war das auch die Bestätigung, dass im Durchschnitt so eine Windmühle etwa nur 20% (onshore) bis 37% (offshore) der maximal möglichen Leistung (Nennleistung) einspeist. Der Betreiber zeigte uns auch, wie die Windmühle ab- und wieder angeschaltet wird. Beim Einschalten mussten die Rotoren erst auf eine gewisse Drehzahl kommen, bis dann der erzeugte Strom mit dem Netz synchronisiert und anschließend zugeschaltet wurde. Der Schaltschrank und damit die Steuerung wird übrigens vom Netz versorgt. Ohne Netz kann man nach meiner Meinung die Windmühle nicht einschalten. Trotz vorhandenem Wind ist die Anlage also nicht schwarzstartfähig, es fehlt ja auch die Netzfrequenz zum Synchronisieren.  Zusammengefasst würde ich auf die Frage antworten, es ist auf der Höhe der Rotoren nicht ganz windstill und diese drehen sich einfach leer mit. Es muss nur die Reibung überwunden werden. Erst bei mehr Wind werden sie „eingekuppelt“ und können dann Energie ins Stromnetz einspeisen.

Hat vielleicht noch der eine oder andere Leser Erfahrungen und/oder Wissen über diesen Bereich? Es geht zum Beispiel auch das Gerücht, dass mit Diesel betriebene Generatoren Windkraftanlagen „anwerfen“.

Noch Fragen? Ergänzungen? Fehler entdeckt? Bitte Leserpost schreiben! Oder direkt an mich persönlich: stromwoher@mediagnose.de Aber bitte immer höflich. Ist klar, nicht wahr? Alle Berechnungen und Schätzungen durch Rüdiger Stobbe nach bestem Wissen und Gewissen, aber ohne Gewähr.

Die bisherigen Artikel der Kolumne Woher kommt der Strom? mit jeweils einer kurzen Inhaltserläuterung finden Sie hier.

Rüdiger Stobbe betreibt fast fünf Jahre den Politikblog  www.mediagnose.de

Ordnen Sie Deutschlands CO2-Ausstoß in den Weltmaßstab ein. Zum interaktiven CO2-Rechner: Hier klicken. Noch Fragen? Ergänzungen? Fehler entdeckt? Bitte Leserpost schreiben! Oder direkt an mich persönlich: stromwoher@mediagnose.de. Alle Berechnungen und Schätzungen durch Rüdiger Stobbe nach bestem Wissen und Gewissen, aber ohne Gewähr.

Die bisherigen Artikel der Kolumne Woher kommt der Strom? mit jeweils einer kurzen Inhaltserläuterung finden Sie hier.




Wasserstoff und Kernenergie

 Heute werden über 95% aus fossilen Energieträgern – hauptsächlich aus Erdgas durch Dampfreformierung – und knapp 5% über Elektrolyse als Nebenprodukt z. B. bei der Chlor-Elektrolyse gewonnen. Nachdem sich nun auch bei „Energiewendern“ die Erkenntnis rumspricht, daß man für die Stromproduktion durch Windmühlen Wind benötigt und bei der Photovoltaik zumindest Tageslicht, kommt man auf die Schnapsidee Wasserstoff als Energieträger im großen Maßstab einzusetzen. Die neuen Zauberwörter der Schlangenölverkäufer sind „Wasserstoffwirtschaft“ und „Sektorenkopplung“: Man will nicht nur elektrische Energie während der Dunkelflauten aus Wasserstoff herstellen, sondern ihn auch als Kraftstoff, zur Gebäudeheizung und für alle möglichen industriellen Anwendungen einsetzen. Auf solch eine Kopfgeburt kann nur einer kommen, für den Thermodynamik lediglich ein Wort mir 13 Buchstaben ist.

Hans im Glück

Wasserstoff kommt in der Natur praktisch nur in chemischen Verbindungen (Wasser H2 O, Erdgas CH4 usw.) vor. Diese müssen erstmal geknackt werden um Wasserstoff zu gewinnen. Dazu ist viel Energie nötig. Will man Wasser mittels Elektrolyse zerlegen, benötigt man etwa 4,4 kWh pro Normkubikmeter Wasserstoffgas. Verbrennt man diesen einen Normkubikmeter wieder, kann man nur 3,0 kWh (unterer Heizwert) zurückgewinnen. Geschieht dies in einem modernen Kombikraftwerk (Wirkungsgrad 60%) werden daraus nur 1,8 kWh elektrische Energie zurückgewonnen. Wohlgemerkt, hier wurde noch kein einziger Kubikmeter transportiert oder gespeichert. Beides ist – ob verdichtet oder verflüssigt – nur mit beträchtlichem Energieaufwand möglich. Wie man es auch dreht und wendet, in der Praxis bekommt man nur rund 1/3 zurück – oder anders ausgedrückt haben sich die Stromkosten (ohne jede Investition für die Elektrolyse) schon allein wegen der Umwandlungsverluste verdreifacht.

Man hat uns ja inzwischen beigebracht, daß der Wind – wie schon vorher die Sonne – keine Rechnung schickt. Gleichwohl sind gewaltige Investitionen in die Errichtung von Windparks notwendig. Hinzu kommen noch Betriebs- und Wartungskosten, die ebenfalls nicht gering sind, wie man heute gelernt hat. Alle Kosten müssen jedenfalls durch die Stromerlöse und Subventionen wieder eingebracht werden. Unter Grundlast in einem Netz versteht man die kleinste Leistung die immer anliegt – 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche. Will man die Grundlast durch Windmühlen abdecken, braucht man dafür etwa die 8–9 fache installierte Leistung. Der Grund ist trivial: Wenn kein Wind weht, wird auch kein Strom produziert, egal wie viele Windmühlen man gebaut hat! Will man in schwachen Zeiten zu füttern, muß man die erforderliche Menge elektrischer Energie vorher produziert haben. In 2019 betrug die Arbeitsausnutzung der Windmühlen in Deutschland 28% (installierte Leistung 53,912 GW, Stromproduktion 131,8 TWh). Leider muß man die hierfür produzierte Energie speichern und bekommt über den Weg Wasserstoff nur etwa 1/3 zurück (siehe oben). Hinzu kommen selbstverständlich noch die Investitionen für die Elektrolyse, die Speicher und das Backup-Kraftwerk. Man könnte es auch anders formulieren: Wer den Menschen vorgaukelt, es wäre eine (wirtschaftliche) Stromversorgung nur mit Wind und Sonne möglich, der lügt. Es ist deshalb kein Zufall, daß alle einschlägigen „Energiewender*Innen“ immer von Zwangsabschaltungen – sprachlich getarnt als „Smart-Meter“ – und Konsum- und Wohlstandsverzicht – sprachlich getarnt als „Energieeffizienz“ – schwadronieren.

Transport und Speicherung

Wasserstoff ist ein Gas mit extrem geringer Dichte: Ein ganzer Kubikmeter wiegt noch nicht einmal 90 Gramm. Es muß deshalb verdichtet oder verflüssigt werden um es überhaupt transportieren und lagern zu können. Wenn man es auf 700 bar verdichtet (Industriestandard für PKW) hat es gerade mal einen Energiegehalt von 1,32 kWh/Liter. Selbst wenn man es durch Abkühlung auf -253°C verflüssigt, beträgt sein Energiegehalt gerade mal 2,34 kWh/Liter. Zum Vergleich: Benzin hat einen Energiegehalt von rund 8,7 kWh/Liter.

Selbst für den Transport in Rohrleitungen oder der Speicherung in Kavernen muß es verdichtet werden. Jede Verdichtung erfordert eine Menge elektrische Energie und ist immer mit erheblichen Verlusten verbunden. Wenn es in Pipelines strömt, entstehen ebenfalls Verluste durch Reibung. Man bevorzugt deshalb für sehr lange Strecken eine Verflüssigung und Tankschiffe. Allerdings werden für die Verflüssigung von Wasserstoff allein rund 35% seiner Energie benötigt. Spätestens hier sollte der geneigte Leser verstehen, warum wir uns in einer Welt von Mineralölen und Erdgas bewegen. Oder anders ausgedrückt, welche brutalen Konsequenzen drohen, wenn wir alle Fahrzeuge auf Wasserstoff umstellen wollen. Das Gerede von „Sektorkopplung“ (Strom aus Wind und Sonne wird benutzt um Kraftstoffe und andere Energieträger herzustellen) ist nur ein weiteres Neusprechwort für „Mobilitätsverzicht“. Ganz davon zu schweigen, daß Deutschland viel zu klein ist, um es mit der erforderlichen Anzahl von Windmühlen zupflastern zu können. Bahnt sich hier schon wieder das „Volk ohne Raum“ an?

Wasserstoff durch Kernenergie

Hat man erst einmal die Konsequenzen des „Grünen Wasserstoffs“ verstanden, ist die Produktion durch vorhandene Druckwasserreaktoren nicht mehr so abwegig. Immer unter der Voraussetzung, man lehnt die Produktion aus fossilen Energieträgern ab. Das erste Argument liefert die Arbeitsausnutzung (Kernkraftwerk 90%, Windmühlen in Deutschland 28%) oder mit anderen Worten, wie viel Wasserstoff man mit einer gegebenen Anlage produzieren kann. Das zweite Argument sind die Energiekosten. Wärmeenergie ist immer billiger als elektrische Energie. Dies ist der Grund, warum heute rund 95% des Wasserstoffs aus Erdgas hergestellt werden. Aber auch bei der Elektrolyse kann man durch erhöhte Temperaturen elektrische Energie einsparen. Bei einem Kraftwerk ist die Auskopplung von Wärme kein Problem. Der Anbau an konventionelle Kernkraftwerke ist hier nur der erste Schritt. Kommen (später) Reaktoren mit höheren Betriebstemperaturen zum Einsatz, wird der Vorteil noch gravierender. In fernerer Zukunft könnten Hochtemperaturreaktoren sogar den Weg über chemische Verfahren (z. B. Jod-Schwefelsäure) gehen.

Das U.S. Department of Energy (DOE) fördert eine Dampf-Elektrolyse-Anlage an einem Kernkraftwerk (wahrscheinlich Prairie Island Nuclear Generating Station von Xcel Energy) in USA mit $13,8 Millionen. Xcel Energy verfügt über einen hohen Anteil von Windenergie mit dem entsprechend stark schwankenden Angebot. Eine Fragestellung soll deshalb sein, ob man Energie aus dem Reaktor auskoppeln kann, ohne diesen bei Windspitzen abregeln zu müssen. Dies wäre damit die erste unmittelbare Kopplung von Wind- und Kernenergie bei einem Versorger. Böse Zungen könnten auch sagen: Eine den Markt verzerrende Subvention der Windenergie soll durch Subventionen bei einem vorhandenen Kernkraftwerk geheilt werden.

Ein zweites Förderprogramm des DOE über $12,5 Millionen unterstützt die Kooperation von FuelCell Energy of Danbury mit dem Idaho National Laboratory. Ziel ist die Entwicklung von Festkörper-Elektrolyse-Zellen mit hohem Wirkungsgrad und geringen Kosten als 200 bis 500 MW Module zur Nachrüstung bei Kernkraftwerken. Es soll der Wechsel zwischen Wasserstoffherstellung und Stromproduktion demonstriert werden, um Kernkraftwerken ein zweites wirtschaftliches Standbein zu erschließen.

Ausblick

Im Jahr 2019 wurden weltweit 69 Millionen to Wasserstoff in Raffinerien und Düngemittelfabriken verbraucht. Der Markt ist also vorhanden. Allerdings wird nur sehr wenig Wasserstoff über größere Entfernungen transportiert. Wegen der bekannten Transportschwierigkeiten wird er unmittelbar in der Nähe der Verbraucher erzeugt. Es gibt allerdings bedeutende regionale Pipeline-Systeme z. B. in den USA an der Golfküste, die verschiedene Chemiezentren untereinander verbinden. In dieser Region ist ein bedeutender Ausbau für „Blauen Wasserstoff“ geplant. Dabei wird der aus den reichlich vorhandenen Erdgasvorkommen über Dampfreformierung gewonnen. Das dabei anfallende CO2 ist beileibe kein Abfall, sondern kann an die Ölproduzenten in dieser Region verkauft werden. Ein doppeltes Geschäft wird möglich: Einsparung von CO2 – Abgaben und zusätzliche Ölförderung aus bereits erschöpften Quellen. Damit ist auch klar, warum die Erdgasindustrie immer ein Förderer der „Alternativ-Energien“ war und ist. Man weiß sehr genau über die Dunkel-Flauten bescheid. Erdgas ist der Energieträger, der mit den geringsten Investitionen Backup-Kraftwerke erlaubt – jede Windmühle und jeder Sonnenkollektor bedeutet also zusätzlichen Absatz. Es gibt momentan auch kein Henne-Ei-Problem: Man kann den Absatz an Wasserstoff schnell durch Beimischung zum Erdgas steigern. Es laufen bereits Verhandlungen über neue Spezifikationen. Es scheint möglich, bis zu 20% Wasserstoff ohne große Modifikationen an den Pipelines und Verbrauchern unter mischen zu können. Auch hier wird klar, wer größtes Interesse an der Einführung von CO2 – Abgaben hat.

Der Beitrag erschien zuerst auf dem Blog des Autors hier



„Weltfremde Beschlüsse“ : Wie die Energiewende deutsche Automobilhersteller ins Ausland treibt*

Über Jahrzehnte war die Automobilindustrie ein Zugpferd für die gesamte deutsche Wirtschaft. Inzwischen geht es bei sogenannten Autogipfeln im Kanzleramt regelmäßig um staatliche Milliardenhilfen für die Autobauer und die Zulieferindustrie. Auf dem mittlerweile vierten Autogipfel hat die Bundesregierung diesen Monat nochmals Hilfe im Umfang von drei Milliarden Euro zugesagt. Allein für eine Lkw-Abwrackprämie, die den Verkauf neuerer Modelle ankurbeln soll, stellt der Bund eine Milliarde Euro zur Verfügung.

Überschattet wurde der vierte Autogipfel von Plänen der EU-Kommission für die neue Abgasnorm Euro 7. Die Brüsseler Pläne sehen vor, die Abgasgrenzwerte 2025 noch einmal drastisch zu verschärfen. Im Gegenzug scheint die EU-Kommission die Umweltbilanz von Elektroautos massiv schön rechnen zu wollen.

Die Bewertungen der neuen Abgasnorm gehen weit auseinander. Während einige Experten wie Ferdinand Dudenhöffer in der Umsetzung der Vorgaben technisch kein Problem sehen, warnt der CDU-Wirtschaftsrat vor „weltfremden Beschlüssen“ und der „Zerstörung der europäischen Automobilhersteller und ihrer vielen mittelständischen Zulieferer“.

Vorreiter Daimler und Bosch

Erste Anzeichen, dass sich Autobauer von Deutschland als Forschungs- und Produktionsort zunehmend verabschieden, sind bereits erkennbar. Daimler gab bekannt, zusammen mit seinem Großaktionär Gee­ly hochmoderne Benzinmotoren in China entwickeln zu wollen (siehe Meldung auf Seite 7). In einer Mitteilung ließ der Stuttgarter Autobauer wissen: „Um die globalen Märkte zu bedienen, wird der Export des Motors aus China in Betracht gezogen.“ Bosch entwickelt zusammen mit dem chinesischen Motorenhersteller Weichai neue Dieselmotoren für Lastkraftwagen. Auch in diesem Falle wird technologisches Wissen von Deutschland nach China verlagert. „Um die Effizienzverbesserung zu erreichen, hat Bosch nach eigenen Angaben vor allem sein Know-How aus dem Bereich des Common-Rail-Einspritzsystems eingebracht“, so die „Automobilwoche“. Die Führung in Peking setzt nicht allein auf die E-Mobilität, sondern gibt sich wesentlich technologie-offener als die EU-Kommission mit ihrem „European Green Deal“.

Das Reich der Mitte ist nicht der einzige Akteur, der hoffen kann, von der Fixierung der deutschen Politik auf E-Mobilität zu profitieren. Mit den E-Autos werden die Karten auf dem globalen Automobilmarkt weltweit neu gemischt. Da die E-Autos im Vergleich zu Benzin- und Dieselfahrzeugen relativ simpel konstruiert sind, wittern nun auch Länder eine Chance, die im Bau herkömmlicher Autos technologisch hinter führenden Autobaunationen wie Deutschland und Japan hinterherhinken. Neben der Türkei und Polen hat beispielweise zuletzt auch Russland einen Prototyp eines eigenen E-Autos vorgestellt.

Die zwei Seiten des Hypes um E-Autos lassen sich insbesondere in Kalifornien beobachten. Der bevölkerungsreichste Bundesstaat der USA erlaubt ab dem Jahr 2035 nur noch emissionsfreie Neuwagen. Kaliforniens Regierung beruft sich beim Verbot auf den „Klimaschutz“ und die schlechte Luftqualität in Metropolen wie Los Angeles. Gleichzeitig ist in Kalifornien aber auch die Hauptzentrale von Tesla, dem Vorreiter des E-Autobaus, beheimatet. Das Verbot herkömmlicher Autos mit Verbrennungsmotor kann vor diesem Hintergrund faktisch auch als wirtschaftliche Standortpolitik verstanden werden.

Euro-7-Abgasnorm : „Ein riesiges Problem der Wirtschaft“

Im Auftrag der EU hat eine Expertengruppe namens „Advisory Group on Vehicle Emission Standards“ (AVGES) eine Studie zu einer neuen Euro-7-Abgasnorm gefertigt, die ab 2025 in Kraft treten soll. Nachdem Details aus dem Papier bekanntgeworden sind, hagelte es insbesondere aus Deutschland Kritik an den Plänen. In der Automobilbranche war im Zusammenhang mit Euro 7 sogar schon von einer „Kriegserklärung“ die Rede. Die Chefin des Branchenverbands VDA, Hildegard Müller, gehört zu den Kritikern: „Die Kommission will vorschreiben, dass künftig ein Fahrzeug in jeder Fahrsituation quasi emissionsfrei bleiben muss – sei es mit Anhänger am Berg oder im langsamen Stadtverkehr. Das ist technisch unmöglich, und das wissen auch alle.“

Anderer Meinung ist der Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer. Er wies darauf hin, dass viele neue Diesel-Fahrzeugmodelle die für 2025 angedachten Stickoxid-Werte schon jetzt erreichen.  Auch Stefan Carstens, Geschäftsführer von EngineSens Motorsensor, hält die neue Abgasnorm für technisch machbar. Als Folge der zusätzlichen Kosten bei den Autos mit Verbrennungsmotor erwartet Carstens, dass die E-Autos wettbewerbsfähiger werden.

Bislang ist der Preisunterschied noch immer so groß, dass die Anschaffung eines E-Autos für viele Kunden unattraktiv ist. Verteuert sich auch die Alternative, nämlich Neuwagen mit einem Verbrennungsmotor, könnte dies zu einer Entwicklung führen, vor der Fritz Indra bereits vergangenes Jahr gewarnt hat. Der Motorenentwickler sprach davon, dass die Kunden mit ihren aktuellen Autos eigentlich hochzufrieden seien. Steigende Autopreise könnten viele potenzielle Käufer dazu veranlassen, eine Neuanschaffung um einige Jahre zu verschieben. Indra warnte, „wenn der übliche Sechs-Jahres-Zyklus bei Neuanschaffungen um ein, zwei oder drei Jahre unterbrochen wird, hat die Wirtschaft ein riesiges Problem“.

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)*  Anmerkung der EIKE-Redaktion :

Dieser Aufsatz ist zuerst erschienen in der Preußischen Allgemeinen Zeitung;  27. November 2020, S.2; EIKE dankt der PAZ-Redaktion sowie dem Autor Norman Hanert für die Gestattung der ungekürzten Übernahme, wie schon bei früheren Artikeln :   https://www.preussische-allgemeine.de/

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Es war einmal als ein Parteichef erklärte : „Das EEG muss weg“

In politisch grauer Vorzeit – es war der 26. Juni 2014 – publizierte ein deutscher Parteichef in der Zeitung „Der Tagesspiegel“ einen Gastbeitrag mit dem Titel    „Von wegen-Reform – das EEG muss weg“.
Nicht der, an den Sie jetzt denken. Es war vielmehr der FDP-Chef Christian Lindner. Sie können noch heute diesen Artikel im Internet lesen; die Web-Adresse finden Sie am Schluss dieses Beitrags.
Wenn man es liest, stellt man ziemlich perplex fest, dass nahezu alles, was Lindner damals an Kritik äußerte, noch heute gilt – bis auf den Umstand, dass es inzwischen nur noch schlimmer geworden ist. Für diejenigen, die es jetzt etwas bequemer haben möchten, füge ich den kompletten Text des Artikels im Folgenden bei.

Unter der o.e. Überschrift steht eine Art von Extrem-Zusammenfassung (vermutlich von der Redaktion), die den Wortlaut hat: „FDP-Chef Christian Lindner fordert ein Ende der EEG-Reform. Statt auf bezahlbare Preise und Versorgungssicherheit zu achten, fokussiert sich Deutschland geradezu religiös überhöht auf den Klimaschutz.“ Und unter seinem Foto steht die Bildunterschrift „Der Bundesvorsitzende der FDP Christian Lindner hält die Energiewende für gescheitert.“

Der Text des Artikels:
“Das Jahrhundertprojekt Energiewende ist gescheitert. Keines der vereinbarten Ziele wird gegenwärtig erreicht. Der Klimaschutz kommt nicht voran, die Energiepreise steigen, belasten uns als Stromverbraucher genau so wie Industrie und Mittelstand. Nicht zuletzt wird es in den Wintermonaten immer schwieriger, eine sichere Stromversorgung zu garantieren.

Das Planungsbüro der DDR hätte die Energiewende nicht schlechter konzipieren können. Deutschland hat mit Italien die höchsten Industriestrompreise in der EU (Anm.G.K.: Heute sind wir aber die unbestrittene Nr.1) – Arbeitsplätze und Investitionen werden ins Ausland verlagert. Konventionelle Kraftwerke können nicht mehr rentabel betrieben werden, Stromanbieter ziehen sich vom Markt zurück, Kohle- und Gaskraftwerke sollen dann staatliche Zuschüsse erhalten. (Anm.G.K.: Jetzt jedoch Kohleausstieg sowie Stilllegung von Gaskraftwerken. Vom späteren Kernkraft-Ausstieg – als einziges Land der Welt –  konnte Herr Lindner 2014 wirklich nichts ahnen). Statt auf Wirksamkeit, bezahlbare Preise und Versorgungssicherheit zu achten, orientiert sich Deutschland einseitig und geradezu religiös auf den Klimaschutz.

Die Preise werden weiter steigen – ein Ende ist nicht in Sicht. Im Gegenteil: Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel hält mit seiner EEG-Reform am bisherigen Irrweg einer staatlichen Energie-Planwirtschaft fest. Erneuerbare Energien sollen auch in Zukunft subventioniert werden, obwohl Wind- und Solarstrom heute oftmals kostenlos an das Ausland abgegeben wird.
(Weitere Anm.: Inzwischen bezahlt Deutschland die Nachbarländer, wenn sie diese nicht benötigten Leistungsspitzen annehmen ).

Die Reform ist außer Kontrolle geraten.

Der SPD-Vorsitzende will sogar die Unternehmen finanziell belasten , die ihren Stromverbrauch aus eigenen Kraftwerken decken. Wenn Union und SPD das im Deutschen Bundestag tatsächlich so beschließen, wäre das für Deutschland eine industriepolitische Katastrophe. Ob bei der Stahlerzeugung oder der chemischen Industrie – in vielen Branchen würde die Deindustrialisierung weiter voranschreiten, weil es sich dann endültig nicht mehr lohnt, am Standort Deutschland in Anlagen und Arbeitsplätze zu investieren.
Nicht zuletzt: Nach dem Strompreis ist jetzt auch die Reform außer Kontrolle geraten. Das Beratungsverfahren im Bundestag ist völlig chaotisch. Statt Gabriel, der sich als roter Ludwig Erhard inszenieren wollte, gibt nun sein grüner Staatssekretär die Richtung vor: 24 Milliarden Euro Umverteilung im Jahr und 250 Euro Preisaufschlag für eine dreiköpfige Familie – das müsste eine vernunftgeleitete Bundesregierung veranlassen, die Reform zu stoppen und das EEG ganz aus dem Verkehr zu ziehen.

Kein Sonderweg für Deutschland

Die Eneriewende muss grundlegend neu konzipiert werden.

Erstens: Die Energiewende muss endlich zu einem europäischen Projekt werden. Bücher kann man in Polen bestellen – warum nicht auch Strom ?
(Anm.G.K.: Das ist heute die Realität geworden. Aber nicht durch eine europäisch vereinbarte Verteilung der Stromerzeugungs-Kapazitäten, sondern durch die blanke Not, wenn durch Flauten oder Starkwind das deutsche Stromnetz zusammenzubrechen droht.) Im europäischen Durchschnitt ist der Haushaltsstrompreis circa zwei Drittel niedriger als in Deutschland – davon sollen auch die deutschen Bürger profitieren können. Voraussetzung ist ein europäisches Stromnetz – das muss an die Spitze der Agenda der neuen EU-Kommission.
(Anm.G.K.: Das gibt es schon länger, aber neu ist, dass mehrere Nachbarländer an den Netz-Grenz-Verbindungen sog. Phasenschieber – regelbare Großtransformatoren – aufbauen, mit denen sie schnell und bequem die unerwünschten „Zappelstrom“-Importe aus Deutschland abschalten können.)

Zweitens: Erneuerbare Energien sollen keine Subventionen mehr erhalten. Das Einspeiseprivileg gehört abgeschafft. Wer sich Solarmodule aufs Dach schraubt oder Windparks betreiben möchte, soll den Strom selbst nutzen, ihn speichern oder an einen Zwischenhändler verkaufen – wenn sich das aber nicht lohnt, soll der Staat diesem Geschäftsmodell aber nicht weiter das Geld der Bürger hinterherwerfen. Vor allem dürfen Importe von günstigem Ökostrom nicht länger diskriminiert werden.
(Anm.G.K.: Aus dem Ausland importiert D Kernkraft- und Kohlestrom – als Rettung vor dem großen Blackout. Ökostrom – vor allem Windstrom – gibt es entweder zu wenig oder im Überfluss, weshalb man ihn dann mit Zuzahlungen loswerden muss. Ein riesiges Verlustgeschäft, das die Bürger bezahlen dürfen. Mit dem EEG –Zuschlag. Und die großräumigen Wettersituationen bewirken, dass alle europäischen Länder gleichzeitig entweder zu viel oder zu wenig Windstrom haben. Allein Deutschland – wegen des extremen Ausbaus sehr oft im Windstrom-Überschuss oder –Mangel – stört das europäische Verbundnetz. Es ist kein guter Ökostromproduzent, sondern der Netz-Störenfried.)

Drittens: Eine Neukonzeption muss nicht übers Knie gebrochen werden – Europa sollte sich Zeit nehmen, die Klimaschutzziele bis zum Jahr 2050 schrittweise angehen und den europäischen CO2-Zertifikatehandel optimieren. Denn aktuell bremst die einseitige finanzielle Förderung von Solar- Wind- und Biogasanlagen sogar Innovationen in neue Technologien, Speicher oder Energiesparmodelle aus. Das bestätigen  auch zahlreiche Forscher und Institute, wie jüngst die vom Bundestag  eingesetzte Expertenkommission Forschung und Innovation oder sogar der Weltklimarat IPCC.

Deutschland muss jetzt als erstes seinen Sonderweg verlassen. Das EEG funktioniert nicht mehr – es ist Zeit, ihm den Strom abzudrehen. Dies steht einer verantwortungsvollen Energie- und Umweltpolitik in keiner Weise im Wege, weil es Alternativen gibt, wie man Klimaschutz effizienter und effektiver erreichen kann.

Christian Lindner, MdL, Bundesvorsitzender der FDP.“
Ende des Artikels.

Nachwort:
Ich hoffe, dass meine Anmerkungen (kursiv) nicht gestört haben. Sie beschreiben die Situation von heute – sie ist in der Tat schlimmer, als es Herr Lindner vermuten konnte. Wie wäre es, wenn die FDP diesen Empfehlungen konsequent gefolgt wäre ?
Es ist schon beeindruckend, wie weit sie bereits vor 6 Jahren war. An einer Analyse und Bewertung dieser Regierungspolitik hat es wahrlich nicht gefehlt..
Welche Gründe gab es für diesen Politikwechsel, der in Wahrheit ein Politikverzicht war ?
Gute Frage….

Die Quelle: https://www.tagesspiegel.de/meinung/gastbeitrag-von-fdp-chef-lindner-von-wegen-reform-das-eeg-muss-weg/10105230.html/

 




Die Sinnlosigkeit „erneuerbarer“ Energie in zwei einfachen Diagrammen

Abbildung 1. US-Primärenergieverbrauch (1949-2019).Quelle monatlicher Energiebericht EIA und jährliche US- Primärenergieerzeugung

 „Erneuerbare Energie“ umfasst Wasserkraft, Wind- und Solarenergie. Ein kurzer Blick auf diese Grafik sollte jedem mit mindestens zwei funktionierenden Synapsen in seinem Gehirn (das typische Gehirn hat Billionen von Synapsen) sagen, dass „Erneuerbare Energie“ das Dümmste ist, was jemals gesagt wurde:

Die Bemerkung des Präsidentschafts-Kandidaten der Demokraten Joe Biden ist, dass er die USA zugunsten erneuerbarer Energien vom Öl „entfernen“ würd. Dieses zog am Donnerstagabend die Aufmerksamkeit von Präsident Donald Trump auf sich, der dies als Segen für seine Wahlchancen in Schlüsselstaaten ansah.

„Ich würde mich von der Ölindustrie entfernen, ja“, sagte Biden in den Schlussprotokollen der Präsidentendebatte unter dem „nachbohren“ von Trump. „Die Ölindustrie verschmutzt,  erheblich. … Es muss im Laufe der Zeit durch erneuerbare Energien ersetzt werden.

Quelle AP Biden calls for ‘transition’ from oil, GOP sees opening

Trotz einer „Investition“ von rund 380 Milliarden US-Dollar zwischen 2004 und 2015 stieg der „erneuerbare“ Energieverbrauch nur um 3,6 Quadrillion BTU(im Original gelassen). Das sind 105,56 USD pro Million BTU (mmBTU). Der Bohrlochkopfpreis für Erdgas liegt derzeit bei 3,30 USD / mmBTU, und der US- Haushaltspreis liegt seit 2014 im Durchschnitt bei 10,55 USD / mmBTU.

Englische Quadrillion

Die Bedeutung des Zahlwortes „Quadrillion“ ist je nach Sprache unterschiedlich. Im Deutschen und Französischen steht es für 1024. Im US-Englischen steht „quadrillion“ für 1015, was im Deutschen Billiarde heißt. Die Quadrillion heißt auf Englisch „septillion“. Im Britischen Englischen wird „quadrillion“ aufgrund des Einflusses der USA sowohl für 1015 als auch traditionell für 1024 gebraucht.

[If it was actually possible to replace fossil fuels with “renewables,” at $105.56/mmBTU, it would cost just under $8.5 trillion to replace 80.4 quadrillion BTU of fossil fuels. Depending on when he was misstating his own agenda, Mr. Biden says this must be done by 2025, 2035 or 2050… periods of 5, 15 and 30 years… $1.7 trillion/yr, $566 billion/yr and $283 billion/yr respectively. – 

Da so hohe Zahlen immer die Gefahr der Fehlinterpretation bergen, hier vorstehend das Original – Egal wie, die Absicht des Autors mit der Erwähnung dieser Zahlen ist klar, der Übersetzer]

Wenn es tatsächlich möglich wäre, fossile Brennstoffe mit 105,56 USD / mmBTU durch „erneuerbare Energien“ zu ersetzen, würde der Ersatz von 80,4 Billiarden BTU fossiler Brennstoffe knapp 8,5 Billionen USD kosten. Und je nachdem, wann er seine eigene Agenda im Wahlkampf wiederholt hat, muss dies laut Biden bis 2025, 2035 oder 2050 geschehen… Zeiträume von 5, 15 und 30 Jahren… 1,7 Billionen USD / Jahr, 566 Mrd. USD / Jahr bzw. 283 Mrd. USD / Jahr.

Wem das nicht lustig genug ist, hier sind die gleichen Mengen als Prozentsätze des gesamten Primärenergieverbrauchs.

Abbildung 2. US Primär Energie Verbrauch (1949-2019). EIA

1949 stammten 9% unseres Primärenergieverbrauchs aus realer erneuerbarer Energie (Wasserkraft). Im Jahr 2019 ist der Anteil aufgrund massiver „Investitionen“ in „erneuerbare Energien“ (hauptsächlich Wind & Solar) nur auf 11% gestiegen. Im gleichen Zeitraum ist der Anteil fossiler Brennstoffe nur von 91% auf 80% gesunken, wobei der größte Teil auf das Wachstum der Kernenergieerzeugung von 1970-1990 zurückzuführen ist.

[Insgesamt hat der gesamte Energieverbrauch um etwa das zwei-einhalb-fache in dem Zeitraum zugenommen, Ab. 1, – Wie sollte der Anteil von 89% den je zuverlässig durch Wind und Sonne ersetzt werden können? – der Übersetzer]

 

Aus möglichen Copyright Problemen hier aufs eingefügte Bild verzichtet:

Larry the Cable Guy says…amerikanischer Komedian

Sagt im Interview: Nun, das ist jetzt komisch. Ich mache mir nichts draus wer Sie sind, aber das ist komisch.

 https://wattsupwiththat.com/2020/10/29/the-futility-of-renewable-energy-in-two-easy-charts/

Übersetzt durch Andreas Demmig




I have a dream: Eine freie kritische Presse nicht nur bei Corona

Man hatte es kommen sehen. Den ganzen Sommer über hatten die Regierungen von Bund und Ländern einen zweiten Lockdown ausgeschlossen. Angesichts der lange vorhergesagten zweiten Corona-Welle und trotz fortgeschrittener Erkenntnisse zum Infektions- und Erkrankungsgeschehen fiel ihnen nun nichts anderes ein, als ihr Wort zu brechen. In einer Videokonferenz am 28. Oktober 2020 fassten die Bundeskanzlerin mit den Regierungschefs der Länder den Beschluss, erneut eine Vielzahl von Betrieben zu schließen und die Freiheit der Bürger zu beschränken. Der Steuerzahler soll den betroffenen Firmen große Teile ihres Umsatzausfalls ersetzen (und damit einer Klagewelle vorbeugen?).

Ich enthalte mich eines weitergehenden Kommentars. Als ich nämlich am Morgen des 29. Oktober das Radio einschaltete, stellte ich erfreut fest, dass die Journalisten der Tageszeitungen, deren Beruf das ist und die dieses Handwerk gelernt haben, ihre Aufgabe schon vorbildlich erfüllt hatten. Bereits die kurze Zusammenschau, die der Deutschlandfunk in seiner Presseschau kurz vor 9 Uhr brachte, enthielt so viele scharfe und treffende Argumente gegen den Beschluss, dass ich mir wünschte, die Regierenden wären gezwungen, darauf zu antworten und ihre Entscheidungen vor den Wählern zu rechtfertigen.

Nach einem kurzen Moment der Genugtuung fragte ich mich allerdings: Wo bleibt genau diese, offenbar doch dazu fähige, regierungskritische freie Presse, wenn es um Klimawandel und Energiewende geht? Die Journalisten hätten gar nicht viel Arbeit. Sie bräuchten nur wenige Worte zu ändern, um ihre schlagkräftigen Kommentare gegen den Corona-Beschluss auch gegen die Abschaltung unserer sicheren und funktionierenden Energieversorgung ins Feld zu führen.

Im Folgenden eine kleine Anleitung, da ihnen das freie Denken beim Thema Klima und Energie ja längst systematisch abgewöhnt worden ist. Vorlage ist der Text der Presseschau vom 29. Oktober, verwendet wurde der Überarbeitungsmodus von Word.

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Deutschlandfunk, 29. Oktober 2020. Die Presseschau aus deutschen Zeitungen.

Herausragendes Thema in den Kommentarspalten sind die verschärften, aber befristeten Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie, auf die sich Bund und Länder gestern verständigt haben ist die EEG-Novelle, die jetzt in erster Lesung im Bundestag beraten wird.

Dazu schreibt die FRANKENPOST: „Egal ob das Ganze nun als zweiter Lockdown Energiewende verkauft wird oder als Lockdown light  Transformation oder – neuerdings etwas verniedlichend – Wellenbrecher nachhaltige Energieversorgung: Die jetzigen Entscheidungen sind wuchtig, massiv, überwältigend, übertrieben und maßlos. Es steht außer Frage, dass einem die täglichdekadisch steigenden Zahlen der Neuinfizierten Erdtemperaturen und die von Tag zu Tag  Jahr zu Jahr stärker rot und dunkelrot eingefärbte Deutschlandkarte die Sprache verschlagen. Dennoch ist es gerade jetzt wichtig, nicht die Nerven zu verlieren oder in Panik zu verfallen. Einige Politiker, die Kanzlerin vorneweg, agieren aber inzwischen alles andere als besonnen“, moniert die FRANKENPOST aus Hof.

Auch der MÜNCHNER MERKUR ist unzufrieden mit der CoronaEnergieversorgungs-Strategie: „Die von der Politik verordnete Medizin hat so schwere Nebenwirkungen, dass ihre dauerhafte Gabe so katastrophal ist wie das Virus die Erderwärmung selbst. So kann es nicht weitergehen, hat die Kanzlerin mit Blick auf die Infektionszahlen Eis- und Gletscherschmelze gesagt. Leider gilt dasselbe auch für die Merkel-SöderLockdown Energie-Politik“, vermerkt der MÜNCHNER MERKUR.

Die THÜRINGER ALLGEMEINE kritisiert: „Was wir kommunikativ in den letzten Tagen erlebten, erinnert an das hektische Treiben der Politik zu Beginn der Pandemie in jeder (vorgeblichen) Krise. Beschlussvorlagen werden nur unter Länderchefs mit dem gleichen Parteibuch gekungelt. Empörung wird öffentlich kundgetan. Versprechungen werden gemacht, die später nicht eingehalten werden – so auch von Bodo Ramelow, der den Thüringern einen Sonderweg Angela Merkel, die den Bundesbürgern 2008 einen Ausstieg aus dem Ausstieg aus der Kernkraft versprach, gestern Abend nur drei Jahre später nach einem Erdbeben in Japan aber dem Landtag Bundestag die Zustimmung zum ‚Lockdown light‘ Gesetzespaket empfahl, das die Stilllegung aller deutschen Kernkraftwerke beinhaltete. Das ist eine Rolle rückwärts in Rekordzeit“, konstatiert die THÜRINGER ALLGEMEINE aus Erfurt.

Die Zeitung RHEINPFALZ wirft ein: „Wissenschaftlich begründbar ist das Herunterfahren des öffentlichen Lebens Abschalten der Kohle- und Kernkraftwerke nicht, weil nur in 30 Prozent der positiven Corona-Infektionen von kaum einem Parameter des Klimawandels die Ursache bekannt ist. Vor diesem Hintergrund ist das Verhalten der Ministerpräsidenten und der Kanzlerin nicht mehr als ein Tappen im Dunkeln: Sie erheben die bloße Annahme des Risikos zur Gewissheit. Und lassen eine Antwort auf die Frage vermissen, was passiert, wenn die Maßnahmen nicht greifen“, schreibt die RHEINPFALZ aus Ludwigshafen.

Die neuen Corona CO2-Einsparungs-Auflagen belasten vor allem den Dienstleistungsbereich Industriesektor. Der TAGESSPIEGEL zeigt sich besorgt: „Für die Gastronomie energieintensiven Industrien (Baustoffe, Chemie, Glas, Nichteisen-Metalle, Papier und Stahl), aber auch für Kultureinrichtungen, Sportcenter und den Tourismus Auto-, Schiff- oder Flugzeughersteller können sie sich erneut existenzgefährdend auswirken. Zu rechtfertigen sind sie nur mit der Hoffnung, durch diese weitgehende Einstellung des gesellschaftlichen Miteinanders einer ausreichenden Energieversorgung die Zahl der täglichen Neuinfektionen Wetterunbilden auf diese Weise reduzieren zu können. Mit der Hoffnung, dass im Weihnachtsmonat nächsten Jahrhundert dann ganz vorsichtig wieder der Alltag Wohlstand ins Leben einziehen kann, dass sich vor allem die Familien besuchen Menschen Häuser bauen und beheizen dürfen, erläutert der Berliner TAGESSPIEGEL.

Die BADISCHEN NEUESTEN NACHRICHTEN aus Karlsruhe ergänzen: „Zwar will Finanzminister Olaf Scholz nochmals Milliarden locker machen, um die gröbsten Probleme zu lindern, doch das wird nicht reichen, um alle Betriebe zu retten. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis es zu Insolvenzen in größerem Umfang und zu einem Anstieg der Arbeitslosenzahlen kommt – eine Gefahr für den sozialen Frieden im Land.“

Das HANDELSBLATT plädiert für einen anderen Ansatz: „Außer Kontrolle droht derzeit eher unser Umgang mit Corona dem Klimawandel zu geraten als die Krankheit der Klimawandel selbst. Dabei hat sich die Welt verändert, seit das Virus vor knapp einem Jahr in Wuhan der IPCC 1988 in Genf seinen globalen Eroberungsfeldzug antrat. Wir kennen Corona Ursachen von Wetter- und Klimaschwankungen längst viel besser. Wir wissen, dass das Virus die Emission von CO2 zwar nicht ungefährlich ist, aber auch nicht so todbringend wie anfangs vielerorts befürchtet. Es ist beherrschbar, auch ohne Lockdown überstürzte Abschaltung all unserer effizienten und zuverlässigen Kraftwerke – ein Instrument übrigens, das in der gesamten Menschheitsgeschichte bislang einzigartig ist. Und ob diese Idee des totalen Stillstands Ausstiegs nun die Rettung oder unsere Büchse der Pandora 2.0 war, können vielleicht erst künftige Generationen beurteilen.“ Das war das HANDELSBLATT aus Düsseldorf.

Die ALLGEMEINE ZEITUNG notiert: „Ob die strengen Maßnahmen jetzt verhältnismäßig sind – daran sind sehr große Zweifel angebracht. Ebenso, ob sie vor Gericht Bestand haben werden. Gastronomie und Hotels Kernkraftwerke etwa sind keine Treiber dieser Pandemie des Klimawandels. Trotzdem sollen sie dichtgemacht werden. Dafür sollen sich die Menschen Speisen und Getränke mit nach Hause nehmen dürfen ihr Land mit Windrädern zubauen – obwohl private Zusammenkünfte Windparks ja gerade als Treiber der Infektionen Erdtemperaturen gelten. Wie passt das zusammen? Eben: gar nicht“, unterstreicht die ALLGEMEINE ZEITUNG aus Mainz.

 

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„I have a dream“, kam mir in den Sinn, als ich das Radio ausschaltete. Wie sehr wünsche ich uns allen ein Land, in dem kluge Journalisten mit scharfen Worten die fatale Energiepolitik Deutschlands und der EU anprangern. Wie sehr wünsche ich uns ein Land, in der Menschen nicht ins soziale Abseits gedrängt werden, wenn sie das eindimensionale Klima-Dogma hinterfragen. Wie sehr wünsche ich uns ein Land, in der die Freiheit des Wortes nicht nur auf dem Papier existiert, sondern gelebt wird.

Martin Luther King begann 1963 seine berühmte Rede mit den Worten:

I am happy to join with you today in what will go down in history as the greatest demonstration for freedom in the history of our nation.

Und er endete sie mit:

And when this happens, and when we allow freedom ring, when we let it ring from every village and every hamlet, from every state and every city, we will be able to speed up that day when all of God’s children, black men and white men, Jews and Gentiles, Protestants and Catholics, will be able to join hands and sing in the words of the old Negro spiritual: Free at last, Free at last, Thank God almighty we are free at last.

Wir wissen alle, dass es ihm damals um eine andere bedrohte Freiheit ging. Wir können aber feststellen, dass weite Teile dieser Rede heute aus anderen Gründen wieder aktuell sind.

 

 




EEG-Novelle 2021 : Notstandsgesetz ohne Notstand*

Fast ohne mediales Echo hat das Bundeskabinett am 27. September den vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie vorgelegten Entwurf für die bis 2030 gültige Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG-Novelle 2021) verabschiedet. Kommenden Freitag wird die Gesetzesnovelle in erster Lesung im Bundestag beraten und anschließend an den Ausschuss für Wirtschaft und Energie überwiesen. Kaum Zeit bleibt also für die Prüfung der Anliegen von Verbänden aus insgesamt 141 Stellungnahmen, da die Novelle bereits am 1. Januar 2021 in Kraft treten soll.

Alles wäre lautlos über die Bühne gegangen, hätte nicht die „Welt“ am 11. Oktober eine Bombe platzen lassen. „Die Errichtung von Anlagen zur Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Energien liegt im öffentlichen Interesse und dient der öffentlichen Sicherheit“, lautet ein Passus der Gesetzesnovellierung.

Damit ist klargestellt, dass der Windindustrie künftig ein rechtlicher Vorrang gegenüber dem Natur- und Umweltschutz und den Belangen der Bürger eingeräumt werden soll. Insinuiert wird, dass sich der Klimawandel ohne einen fortlaufend starken Zuwachs der Windstrom-Produktion ausgerechnet in Deutschland, wo im Verhältnis zur Landfläche die weltweit höchste Windstromleistung installiert wurde, verstärken werde. Andernfalls sei die öffentliche Sicherheit gefährdet.

Umweltschützer bezeichnen das Vorgehen der Bundesregierung als „Lizenz zum Töten“. Der FDP-Abgeordnete Lukas Köhler äußerte gegenüber der „Welt“ die Befürchtung, dass die EEG-Novelle das demokratische Beteiligungsverfahren und die Akzeptanz gefährden könnten, denn: „Ohne die Bevölkerung ist keine Energiewende zu machen.“

„Lizenz zum Töten“

Auch der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) fordert von der Bundesregierung Aufklärung darüber, welche Konsequenzen durch diese Richtlinie in der Praxis zu erwarten sind. Offenbar soll der Deutsche Bundestag ein Notstandsgesetz absegnen, obwohl überhaupt kein Notstand besteht. Durch das heutige Stromerzeugungs- und Speicherungssystem ist eine umweltfreundliche, flexible und effiziente Elektrizitätsversorgung bereits garantiert. Insofern bietet die offenkundig von der Windindustrie diktierte Klausel eine breite Angriffsfläche für rechtlichen Einspruch.

Verspätet und verhalten reagierten die Medien auf die inhaltsschwere EEG-Novelle. Bei der Berichterstattung des Norddeutschen Rundfunks (NDR) beispielsweise dienten der Vermittlung brisanter Inhalte Schlagworte wie „Planungserleichterungen“ und „mehr Bürgerbeteiligung“. Letzteres zielt auf ein vom Wirtschaftsministerium eingesetztes „Instrument für mehr Akzeptanz des weiteren Ausbaus der erneuerbaren Energien“. Dabei handelt es sich um das Angebot einer finanziellen Beteiligung der Kommunen an den Erträgen neuer Windparks als Gegenleistung für die Durchsetzung von Baugenehmigungen.

Das Lockmittel könnte dazu führen, dass sich die vielerorts schon bestehenden Gräben zwischen Windkraftbefürwortern, meist persönlich Profitierenden, und Windkraftgegnern durch das ganze Land ziehen. Die EEG-Novelle hat das Potenzial einer Projektionsfläche für bereits verbitterte Bürger, aber auch für eine beschleunigte Landflucht, welche die Bundesregierung eigentlich aufhalten wollte.

Versagen der Medien

Während der geplante starke Ausbau der Offshore-Windenergie vom NABU kritisiert wird, weil damit ernst zu nehmende Risiken für die Meeresumwelt einhergehen, dürften die neuen Zielvorgaben für den Windstrom an Land für erhebliche Unruhe in den Gemeinden sorgen. Offshore will die Bundesregierung bis 2030 15 Gigawatt (GW) Erzeugungskapazitäten installieren.

Derzeit sind bereits 7,35 GW Offshore-Leistung in Betrieb. An Land soll der Anteil der Erneuerbaren Energien am Bruttostromverbrauch bis 2030 auf 65 Prozent steigen. Ab 2050 soll der gesamte in Deutschland verbrauchte Strom treibhausgasneutral erzeugt werden. Vorgegeben sind bis 2030 71 GW Windkraft an Land (derzeit noch 54 GW), 100 GW Photovoltaik und 8,4 GW Biomasseanlagen-Kapazität.

Für Windkraft an Land werden die Ausschreibungsmengen Jahr für Jahr erhöht. So sind für 2025 an zu installierender Windstromleistung 3200 Megawatt (MW) als Sollwert vorgegeben, für 2028 bereits 5800 MW. Damit bildet der sogenannte Ausbaupfad eine Erhöhung der installierten Gesamtkapazität der Windkraft an Land real und netto um eineinhalb bis zwei GW pro Jahr bis 2030 ab.

Grundlage der Ausbauziele ist die Annahme des Wirtschaftsministeriums, dass der Stromverbrauch in zehn Jahren bei 580 Terawattstunden liegen wird, und damit in etwa so hoch wie heute. Viele Experten gehen jedoch von einem deutlich höheren Verbrauch aus.

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)*  Anmerkung der EIKE-Redaktion :

Dieser Aufsatz ist zuerst erschienen in der Preußischen Allgemeinen Zeitung;  23. Oktober 2020, S.4; EIKE dankt der PAZ-Redaktion sowie der Autorin Dagmar Jestrzemski  für die Gestattung der ungekürzten Übernahme, wie schon bei früheren Artikeln :   https://www.preussische-allgemeine.de/

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Auf das Scheitern folgt die Brechstange*

Die Stromversorgung wird zudem immer unsicherer, je mehr Wind- und Solarstrom die fossilen und nuklearen Energie-Erzeuger auf den Willen der Politik hin verdrängen. Hinzu kommen Landschaftszerstörung, Massenvernichtung von Vögeln, Fledermäusen und Insekten sowie die gesundheitlichen Folgen für die Menschen in der Nachbarschaft von Windrädern – es ist ein Desaster, das eigentlich ein dringendes Umsteuern erfordert.

Doch stattdessen verbeißt sich die schwarz-rote Koalition unter Beifall der Grünen nur noch tiefer in ihr ideologisches Projekt. Einem Gesetzentwurf der Bundesregierung zufolge soll „die Nutzung erneuerbarer Energien“ in den Rang nationaler Sicherheits-Interessen erhoben werden. Ein schlechter Witz, denn gerade wegen dieser Energieträger wird die nationale Sicherheit der Energieversorgung Schritt für Schritt untergraben. Doch darum geht es nicht: Mit dem neuen Gesetz sollen Einsprüche gegen den Bau neuer Wind- und Solarkraftanlagen erheblich erschwert, wenn nicht möglichst abgewürgt werden. Denn mit dem Argument der „öffentlichen“, also nationalen Sicherheit ist Widerspruch weitaus leichter vor Gericht zu ersticken, da sind sich die Fachleute einig.

Das Gesetz kommt just in dem Moment, da die Windkraft in einer tiefen Krise steckt. Ein erheblicher Teil der Windräder fällt zum 1. Januar aus der staatlichen Förderung, ist aber, da vollkommen unrentabel, ohne diese Zuschüsse auf Kosten der Bürger nicht lebensfähig. Da eilt nun die Politik der Branche mit dem neuen Gesetz zu Hilfe, um das Scheitern ihres eigenen Projekts zu kaschieren.

Ein altbekanntes Muster

Hinter dieser Art des Vorgehens scheint ein Muster hervor, das schon beim Euro oder der Asyl- und Einwanderungspolitik sichtbar wurde. Die Politik formuliert ideologische Ziele und verspricht dem Volk zunächst, dass alle davon profitieren würden und klare Regeln gelten. Wer ein Scheitern vorhersagt, wird als Panikmacher stigmatisiert.

Tritt das Scheitern dann zutage, verbiegt die Politik die Regeln entweder bis zur Unkenntlichkeit oder schießt noch mehr Steuergeld nach. In dem vorliegenden Fall soll zudem von vornherein jedweder Protest niedergewalzt werden mit dem Hinweis auf die angeblichen nationalen Sicherheitsinteressen.

Dieses brachiale Durchregieren, von schweigenden Parlamenten durchgewinkt, zermürbt das Vertrauen der Bürger in den demokratischen Rechtsstaat. Viele werden den Eindruck gewinnen, dass ihr Staat zur Beute mächtiger Einflussgruppen verkommen ist, die meinen, dass Regeln und Bürgerrechte nur lästige Hindernisse darstellen, die es abzuräumen gilt, sobald sie den Zielen im Wege stehen.

Doch dieses Spiel ist riskant, zumal in einer Zeit, da sich in der Kritik an den Einschränkungen von Bürgerrechten im Zuge der Corona-Maßnahmen ohnehin ganz neue Koalitionen im Volk gezeigt haben. Protestbündnisse, denen mit dem alten Stigmatierungshammer nicht mehr beizukommen ist, wie die „Querdenken“-Demonstrationen gezeigt haben. Bewegungen, die gezeichnet sind von einem tiefsitzenden Misstrauen gegen die „Herrschenden“. Ein Misstrauen, das in jüngster Zeit offenbar an gesellschaftlicher Breite gewonnen hat.

„Querdenken“ hat offengelegt, wie schnell Protest aus ganz unterschiedlichen Richtungen zueinanderfinden kann. Jeder zusätzliche Funke kann also eine Breitenbewegung auslösen. Auch ein aberwitziges Energiegesetz.

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)*  Anmerkung der EIKE-Redaktion :

Dieser Aufsatz ist zuerst erschienen in der Preußischen Allgemeinen Zeitung;  16. Oktober 2020, S.1; EIKE dankt der PAZ-Redaktion sowie dem Autor Hans Heckel für die Gestattung der ungekürzten Übernahme, wie schon bei früheren Artikeln :   https://www.preussische-allgemeine.de/

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