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WoodForTrees, eine Empfehlung von Dr. Sebastian Lüning per Video

Welcher interessierte Zeitgenosse hat es nicht schon angesichts der oft surrealen Klimameldungen der Medien selber erlebt: er möchte den Unsinn gerne überprüfen, weiß aber nicht, wo und wie er an die zugehörigen Daten herankommt. Nebenbei, wissen es die für den Klima-Unsinn verantwortlichen Redakteure von ARD, ZDF, SPIEGEL, ZEIT, Süddeutscher usw. natürlich noch weniger, denn Recherche nach den Fakten ist im heutigen Haltungsjournalismus unter die Räder gekommen.

Ein britischer Blog schafft nun etwas Abhilfe bei diesem Problem, sein Name „Wood for trees„. Er spielt an auf das bekannte „den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sehen“. WoodForTrees  beabsichtigt, die Problematik der Recherche nach  Klimadaten zu verringern. Der Blog ist unabhängig und für Benutzer kostenlos. Damit erfüllt es die gleichen Kriterien wie auch die deutschen Klima-Blogs EIKE, die Kalte Sonne und der englischsprachige, in Deutschland beheimatete Blog NoTricksZone. Natürlich werden die genannten Kriterien viele Leute nie begreifen, weil sie sich nach eigener Blasen-Logik sagen „Ich würde nie etwas umsonst machen, ergo können die Macher solcher Blogs doch nur von der US-Ölindustrie finanziert sein“. Ist aber falsch und beruht auf dem Missverständnis, die eigene Charakterschwäche pauschal auf alle Mitmenschen zu projizieren.

Wieder zurück zu WoodForTrees! Um mit WoodForTrees schnell und einfach umgehen zu können, hat sich Sebastian Lüning die Mühe eines speziellen Einführungsvideos gemacht. Es ist ihm nach Auffassung des Autors dieser Zeilen toll gelungen. In dem Video wird an Hand von Beispielen die Gewinnung und auch Übertragung von eigenen Daten exemplarisch beschrieben. Hier das Video, genießen Sie es!

 

 




Falsche Klima-Aussagen des Klima-Konsortiums: Die Widerlegung

1. Allgemeines

Die an der Erstellung der Klimainformationsschrift [1] (im Folgenden kurz KLIMS) beteiligten Institutionen des „Klimakonsortiums“ weisen drei prominente Mitglieder auf, die Helmholtz-Gesellschaft, die deutsche Meteorologische Gesellschaft und den Deutschen Wetterdienst. Keine betreibt primär Klimaforschung. Die restlichen Mitglieder sind unbedeutend, insbesondere fragt man sich, was Aktivisten wie „klimafakten.de“ hier zu suchen haben.

Seriöse Klimaforschungs-Institute wie beispielsweise das Alfred-Wegener-Institut (AWI) ließen offenbar infolgedessen die Finger von diesem „Konsortium“. Einige der KLIMS-Aussagen sind sogar korrekt, weil sie den Messungen, oder der begutachteten (Peer reviewed) Fachliteratur [2], oder korrekten Aussagen der IPCC-Sachstandsberichte [3] entsprechen (nicht alle Aussagen des IPCC sind korrekt!). Die meisten Aussagen der KLIMS sind jedoch FALSCH, sie haben nichts mehr mit neutraler Wissenschaft zu tun und werden hier dem entsprechend widerlegt.

In summa ist die KLIMS eine Vermengung von wenigen unstrittigen Fakten und weit überwiegenden  Falschbehauptungen. Von wissenschaftlich neutraler Klima-Aufklärung kann nicht die Rede sein. Die Autoren der KLIMS  schließen sich erkennbar den fragwürdigen Klima-Behauptungen des heutigen Meinungs-Kanons von Politik, Kirchen und Medien an. Sie vertrauen offensichtlich einer bisher weitgehend erfolgreichen Desinformation der Öffentlichkeit, die sich nicht nur auf die Klimafrage beschränkt.

Die KLIMS umfasst 22 Seiten Text und Bilder. Es reicht freilich schon die Widerlegung weniger maßgebender Falschaussagen aus, um Unrichtigkeit und eine Klima-Angst erzeugende Agenda der KLIMS zu belegen. Als stellvertretend für grobe sachliche Falschaussagen der KLIMS wurden die folgenden Stellen gewählt

A: Die KLIMS-Grafik auf S. 6 „Entwicklung der globalen Mitteltemperatur“.

B1 bis B4: Die Abschnitte 7., 8., 9., 12. des KLIMS-Kapitels „Globaler Klimawandel“.

C: Klimamodelle, Abschnitt 5 der KLIMS.

Die hier vorliegende Widerlegung basiert ausschließlich auf Klima-Messwerten, Fachliteratur und korrekten Aussagen des IPCC. Gelegentlich werden auch Aussagen aus Sachbüchern herangezogen, die von Klimaexperten mit Fachliteratur-Veröffentlichungen verfasst wurden. Aussagen von Internet-Blogs werden nicht verwendet. Um die Anzahl der hier zitierten Quellen überschaubar zu halten, wird aber gelegentlich auch auf die vielen Fachliteraturnachweise in guten Internet-Blogs verwiesen.

Die Bewertungsmaßstäbe der hier vorliegenden Kritik der KLIMS sind „korrekt“, „FRAGWÜRDIG“ und „FALSCH“, je nach Abweichung der KLIMS-Behauptungen von Messdaten, Fachliteratur, oder korrekten IPCC-Ausagen.

Und abschließend: Das Klima in jeder Klimazone der Erde von polar bis tropisch hat sich seit Bestehen der Erde unaufhörlich geändert. „Klimawandel“ ist naturgesetzlich, konstantes Klima gab es noch nie. Leider wird diese Selbstverständlichkeit in der KLIMS nicht erwähnt oder gar betont. Daher ist die erste Kerninfo der KLIMS „der Klimawandel ist real“ zwar korrekt, aber überflüssig. Die Bemühungen der KLIMS um möglichst alarmistische Textgestaltung sind unübersehbar und für seriöse Publikationen eigentlich tabu. So kann beispielsweise der Leser an Hand der Grafik auf S. 8 der KLIMS (Mitteltemperatur 1880-2019) beispielhaft erkennen, wie durch geschickt gewählte Achsenformate ein Bild von „harmlos“ auf „gefährlich“ getrimmt wird. Dazu vergleiche man im Zeitraum von 1979 bis heute diese Grafik mit der inhaltlich gleichen Grafik des US-Klimaforschers Roy Spencer [4].

 

2. Die Widerlegungen von sachlich falschen KLIMS-Behauptungen

A. Die KLIMS-Grafik auf S. 6 „Entwicklung der globalen Mitteltemperatur“

DIE BEHAUPTUNG DER KLIMS: Der globale  Temperaturverlauf der letzten 2000 Jahre bis zu Beginn der Industrialisierung 1850 sei, von geringfügigen natürlichen Schwankungen abgesehen, weitgehend konstant verlaufen und hätte erst danach eine gleichsam explosionsartige Steigerung bis heute durchgemacht (Hockey-Stick-Kurve). So soll sich das Temperaturmittel ab Christi Geburt über die nächste 1850 Jahre lediglich um 0,2 °C verändert haben, in den jüngsten 170 Jahren dagegen um 1,2 °C.

DIE WIDERLEGUNG: Der KLIMS-Behauptung widerspricht zuerst einmal tradierter Historie. Im Mittelalter betrieben die Wikinger in Grönlands Küstennähe Landwirtschaft. Es war damit deutlich wärmer gewesen, als in den darauffolgenden Jahrhunderten. klimafakten.de, Mitautor der KLIMS, bestätigt bemerkenswerterweise ungewollt, dass die eigene KLIMS-Grafik FALSCH ist, indem es schreibt (Zitat) „Es stimmt, dass die Region um den Nordatlantik zu Beginn des zweiten Jahrtausends eine relativ warme Phase erlebte. In einigen Regionen der Welt war es damals tatsächlich ähnlich warm wie heute[5].

Dies bedeutet, dass In der KLIMS-Grafik auf S. 6 um das Jahr 1000 Temperaturwerte um 1,2 °C an Stelle von 0,2 °C zu sehen sein müssten, denn die mittelalterliche Warmzeit (MWP) war globalweit! Eine Zeitlang wurde zwar noch behauptet, die MWP sei nur ein lokaler Effekt in der Nordhemisphäre gewesen. Dies ist aber inzwischen umfangreich in der Fachliteratur widerlegt, unzählige Zitate dazu finden sich im Blog „kalte Sonne“ [6].

Die wissenschaftlich unbestrittene MWP und das römische Wärmeoptimum (RO) waren Warmzeiten, die mit unserer aktuellen Erwärmung vergleichbar sind. Von beiden Warmzeiten ist in der Grafik auf S. 6 nichts zu sehen.

Es liegt darüber hinaus reichlich Fachliteratur über weit höhere globale Mitteltemperaturen, als heute vor in dem noch weiter zurück reichenden Zeitraum bis Ende der letzten Eiszeit. So übertrafen die jeweils weit über tausend Jahre anhaltenden Warmzeiten vor 4000 und 6500 Jahren noch deutlich die MWP und das RO [7]. Für noch weiter zurückreihende Temperaturrekorde sei auf die Fachpublikation von Lecavalier et al. verwiesen [8]. Im frühen Holozän vor 8000 Jahren waren die Grönlandtemperaturen über 1000 Jahre sogar um 2 °C höher als gegenwärtig.

FAZIT: Die KLIMS-Grafik auf S. 6 ist FALSCH und endgültig erledigt. Auch ein fragwürdiger „PAGES2k-Versuch“ ihrer Wiederauferstehung ändert daran nichts. Inzwischen dürfte die Fachpublikation von Büntgen et al.[9] mit insgesamt 22 Autoren dem bodenlosen Unsinn der Hockey-Stick Kurve den endgültigen Garaus gemacht haben – die Liste der beteiligten Institute liest sich wie das Who is Who der internationalen Klimaforschung und, man staune, sogar das klima-alarmistische Potsdamer Institut für Klimafolgenforschung ist mit dabei. Die spannende und fast das Kriminelle streifende Geschichte der Hockey-Stick Kurve findet sich im Buch „Vahrenholt/Lüning, 2020, Unerwünschte Wahrheiten, was Sie über den Klimawandel wissen sollten“ im Kapitel 2.

 

B1. Rekorde, Abschnitt 7. der KLIMS und die 2-te KLIMS-Kernaussage „Wir sind die Ursache“

DIE BEHAUPTUNG DER KLIMS: Seit den 1980er Jahren war jede Dekade wärmer als die vorherige und wärmer als alle vorangegangenen Jahrzehnte seit 1850 (offenbar als Beleg der 2-ten KLIMS-Kernaussage „Wir sind die Ursache“ gemeint).

DIE WIDERLEGUNG: Die KLIMS-Dekadenaussage ist für sich genommen korrekt. Mitte des 19. Jahrhunderts endete nämlich die kleine Eiszeit (LIA). Danach erfolgte eine natürliche Wiedererwärmung, ansonsten würden wir immer noch in der LIA leben, in der Winter mit komplett zugefrorener Ostsee normal waren. Infolge der Klimaerwärmung nach Ende der LIA sind natürliche Temperaturrekorde nichts Ungewöhnliches. Der Effekt unnatürlicher Erhitzung in Städten durch Verkehr, Heizungen etc. (UHI) kommt dazu. Die von der KLIMS vorgenommene Schilderung der Temperaturentwicklung für die Zeit nach 1980, die mit 40 Jahren nur knapp für eine Klimaaussage ausreicht, muss freilich mit den Zeiten vor 1850 verglichen werden, ansonsten ist sie wissenschaftlich wertlos. Dieser Vergleich fehlt.

Bereits die berühmte mittelenglische Thermometer-Reihe, welche bis 1659 zurückreicht (Bild 1), kann die Verhältnisse zurechtrücken. Um wieviel mehr dann die zuvor geschilderten Warmzeiten des Holozän. Diese, die Temperaturen unserer heutigen Warmzeit oft weit übersteigenden Zeitabschnitte kann die Klimawissenschaft bis heute nicht schlüssig erklären.

Bild 1: Mittelenglische Temperaturreihe CET, die älteste lückenlose Thermometer-Reihe weltweit (blau) von 1659 bis 2019. Der stärkste Anstieg der gesamten CET über jeweils 50 Jahre fand von 1687–1737 mit 1,87 °C statt (rote gestrichelte Regressionsgerade), In jüngerer Zeit kamen dagegen maximal 1,32 °C in den 50 Jahren von 1961–2011 vor (schwarze gestrichelte Regressionsgerade). Bild: eigene Darstellung nach den Originaldaten.

FAZIT: Die Dekaden-Aussage der KLIMS ist zwar formal korrekt, trägt aber nichts zur behandelten Problematik bei und ist daher zumindest FRAGWÜRDIG. Die zweite KLIMS-Kernaussage „Wir sind die Ursache“ ist eine freie Behauptung, solange nicht die Ursachen der weit stärkeren natürlichen Warmperioden vor 1850 verstanden sind. Um offenbar dieser unangenehmen Kernfrage aus dem Weg zu gehen, wird von der KLIMS die falsche Grafik auf S. 6 propagiert.

 

B2. Meereis und Festlandeis, Abschnitte 8. und 9. der KLIMS

DIE BEHAUPTUNG DER KLIMS: Meereis und Festland-Eis schwinden dramatisch.

DIE WIDERLEGUNG: Zur korrekten Einordnung der Verhältnisse, ist daran zu erinnern, dass sich die Gletschermasse der Erde, also Festland-Eis, zu 90% in der Antarktis befindet. Die Arktis dagegen beherbergt mit dem Grönlandgletscher nur 8%, und der Rest von 2% findet sich in Alpen, Himalaya, Neuseeland etc. Das Arktis-Eis nimmt zurzeit ab, das Antarktis-Eis dagegen zu. Der Rest verhält sich uneinheitlich, die Alpengletscher gehören zu den aktuell abnehmenden Gletschern. Die Fachpublikation von Braithwaite [10] sagt aus, dass von dramatisch globalem Schmelzen keine Rede sein kann, wörtlich „There is no sign of any recent global trend towards increased glacier melting, and the data mainly reflect variations within and between region„. Andere Facharbeiten berichten von einer geringfügigen globalen Abnahme [11].

Der Gletscherforscher Prof. Gernot Patzelt (Univ. Innsbruck), bekannt durch seine intensiven Forschungsarbeiten vor Ort und weitere seiner Fachkollegen weisen in Fachpublikationen und Fachbüchern nach, dass in zwei Dritteln der letzten 10.000 Jahre die Waldgrenzen der Alpen höher und die Alpengletscher kleiner waren als heute [12]. Ferner, dass die Alpengletscher bereits im Jahre 1850 begonnen hatten, wieder einmal zu schmelzen – damals gab es noch kein anthropogenes CO2.

Auch der Grönlandgletscher mit seinen 2,6 Millionen Kubik-Kilometern (das sind 2,3 x 1015 Tonnen Eis) schmilzt. Die von der KLIMS vermutlich korrekt genannten 250 Milliarden = 2,5 x 1011 Tonnen Schmelze pro Jahr sind demnach gemäß 1011/1015 = 0,0001 der zehntausendste Teil der Gesamtmasse des Grönlandgletschers. Es bedarf daher schon einer starken Warmzeit von mehr als 1000 Jahren, um den Grönlandgletscher zum Abschmelzen zu bringen: Dies war in allen Warmzeiten der letzten 500.000 Jahre noch nie der Fall. In 1000 Jahren leben wir übrigens mit hoher Wahrscheinlichkeit in einer beginnenden neuen Eiszeit – sie ist längst überfällig.

Meereis, im Gegensatz zu Gletschern, ist ein Wetter-, kein Klimaphänomen, denn „Klima“ ist definiert als mindestens 30-jähriges statistisches, lokales Mittel von „Wetter“. KLIMS sagt nun aus, die Meereisoberfläche der Nordhemisphäre hätte in den letzten Jahrzehnten von 7 auf 3 Millionen km2 abgenommen. Dies ist zwar korrekt, KLIMS unterließ aber zu erwähnen, dass es sich um hochsommerliche Minimalwerte handelt. Die Oberflächenausdehnung vom Meereis der Nordhemisphäre schwankt regelmäßig zwischen September und März um 10 Millionen Quadratkilometer [13]. Im Winterhöhepunkt beträgt aktuell die Ausdehnung 15 Millionen km2, also mehr als das Doppelte der alarmistischen KLIMS-Angabe. Dieser Höchstwert hat über die letzten vier Jahrzehnte um etwa eine Million km2, also um 1/15 abgenommen. Die hier allein interessierenden Pauschalschwankungen des nordhemisphärischen Meer-Eis folgen dabei der atlantischen Multidekadenoszillation AMO [14] mit einer etwa 60-jährigen Periodendauer. Die AMO, zur Zeit noch im Maximum (kleinere Meereisfläche) beginnt sich wieder in Richtung Minimum zu bewegen (größere Meereisfläche). Die jahreszeitlich maximale Meereisoberfläche wird daher die nächsten Jahrzehnte wieder zunehmen.

FAZIT:  Zuerst zu den Gletschern: Die Angabe „dramatisch“ der KLIMS zur Festland-Eis-Schmelze ist FALSCH, sie widerspricht den hier geschilderten realen Zahlen und der Fachliteratur. Es ist wissenschaftlich unaufrichtig, mit einer dramatisch klingenden Zahl  aufzuwarten, ohne sie zur Realität in Beziehung zu setzen. Das von der KLIMS angegebene Fachzitat zum Thema Gletscher-Eis (Zitat 27) ist zudem unpassend, weil hier nur die Gletscherabnahme der letzten 20 Jahre behandelt wird, global glacier decline in the early 21st century titelt die Arbeit. Aus solch einem kurzen Wetter-Zeitraum Klima-Pauschalaussagen zur langfristigen Gletscherentwicklung zu suggerieren ist wissenschaftlich unseriös. Die hier zitierten wirklich relevanten Arbeiten [10,11,12] werden dagegen von der KLIMS unterschlagen.

Nun zum Meereis: Die dramatischen Angaben der KLIMS zum Meereis sind wegen willkürlicher Datenauswahl des Sommertiefpunkts eine unzulässige Pauschalaussage. Das Eisflächenverhältnis von 14 Mio. km2 zu 15 Mio. km2 zwischen 1980 und 2020 im Winterhöhepunkt [13] wird von der KLIMS verschwiegen. Ein solches Vorgehen ist irreführend. Daher ist die  KLIMS-Aussage zumindest  FRAGWÜRDIG.

 

B3. Wetterextreme, Abschnitt 12. in KLIMS

DIE BEHAUPTUNG DER KLIMS: Bestimmte Typen von Extremwetter-Ereignissen haben weltweit deutlich zugenommen.

DIE WIDERLEGUNG: Zu Wetterextremen hat das IPCC in seinem Sachstandsbericht AR5 von 2013 in einer ausführlichen und sorgfältigen Untersuchung Stellung genommen [15]. Die Daten beginnen hier ab 1950, weil es vorher zu wenige Messungen gab. Das vom IPCC angegebene Ergebnis darf im Klartext als „es wurde nichts Maßgebendes gefunden“ ausgedrückt werden. Hier stellvertretend einige Originalzitate (die IPCC-Sachstandsberichte gibt es leider nicht in Deutsch)

Tropische Stürme und Hurrikane [IPCC 2013, AR5, WGI, Kapitel 2, Seite 216]:No robust trends in annual numbers of tropical storms, hurricanes and major hurricanes counts have been identified over the past 100 years in the North Atlantic basin.”

Tropische Zyklone [IPCC 2013, AR5, WGI, Kapitel 2, Seite 216]: “Current datasets indicate no significant observed trends in global tropical cyclone frequency over the past century and it remains uncertain whether any reported long-term increases in tropical cyclone frequency are robust, after accounting for past changes in observing capabilities.”

Außer-tropischeZyklone [IPCC 2013, AR5, WGI, Kapitel 2, Seite 220]: “In summary, confidence in large scale changes in the intensity of extreme extratropical cyclones since 1900 is low. There is also low confidence for a clear trend in storminess proxies over the last century due to inconsistencies between studies or lack of long-term data in some parts of the world (particularly in the SH). Likewise, confidence in trends in extreme winds is low, owing to quality and consistency issues with analysed data.”

Dürren [IPCC 2013, AR5, WGI, Technical Summery, Seite 50]: ”There is low confidence in a global-scale observed trend in drought or dryness (lack of rainfall), owing to lack of direct observations, dependencies of inferred trends on the index choice and geographical inconsistencies in the trends.”

sowie in [IPCC 2013, AR5, WGI, Kapitel 2, Seite 215]:In summary, the current assessment concludes that there is not enough evidence at present to suggest more than low confidence in a global scale observed trend in drought ordryness (lack of rainfall) since the middle of the 20th century, owing to lack of direct observations, geographical inconsistencies in the trends, and dependencies of inferred trends on the index choice. Based on updated studies, AR4 conclusions regarding global increasing trends in drought since the 1970s were probably overstated. However, it is likely that the frequency and intensity of drought has increased in the Mediterranean and West Africa and decreased in central North America and north-west Australia since 1950.”

Überflutungen [IPCC 2013, AR5, WGI, Technical Summery, Seite 112]: ”There continues to be a lack of evidence and thus low confidence regarding the sign of trend in the magnitude and/or frequency of floods on a global scale over the instrumental record.”

Hagel und Gewitter [IPCC 2013, AR5, WGI, Kapitel 2, Seite 216]: “In summary, there is low confidence in observed trends in small-scale severe weather phenomena such as hail and thunderstorms because of historical data inhomogeneities and inadequacies in monitoring systems.”

Und schließlich fasst IPCC zusammen [IPCC 2013, AR5, WGI, Kapitel 2, Seite 219]: “There is limited evidence of changes in extremes associated with other climate variables since the mid-20th century.”

FAZIT: Die KLIMS-Aussage ist trotz ihrer bewussten Abschwächung und Ungenauigkeit – „bestimmte Typen“ sowie keine Angabe des Zeitraums – im hier behandelten Zusammenhang „Klimaänderungen“ FALSCH. Die IPCC-Aussagen sind eindeutig. Dass regional und kurzfristig Wetterextreme stets stark schwanken und dies natürlich auch weltweit, ist eine meteorologische Binsenweisheit und hat mit Klimaänderungen nichts zu tun. Meteorologen pflegen zu sagen „das Gewöhnliche am Wetter ist seine Ungewöhnlichkeit„. Dies ist den KLIMS-Autoren offenbar nicht bekannt.

 

B4. Ernteerträge, Abschnitt 12. in KLIMS

DIE BEHAUPTUNG DER KLIMS: Regional sinken Ernteerträge.

DIE WIDERLEGUNG: Global ist das genaue Gegenteil der Fall. Durch den anthropogenen CO2-Eintrag in die Luft (über die CO2-Zunahme berichtet die KLIMS korrekt) haben Pflanzenmasse der Erde und die Welternten maßgebend und messbar zugenommen. Als Folge davon werden viele Wüsten kleiner. Dieser Effekt ist inzwischen sogar von den Medien bemerkt und darüber berichtet worden [16].  Eine stellvertretende Fachstudie von Zu et al. [17] schildert die gemessenen Zahlenwerte dieses Effekts. Eine umfangreiche Fachliterurübersicht zur vorteilhaften biologischen Wirkung von zunehmendem CO2 findet sich bei Goklany [18].

FAZIT: Auch hier wieder eine KLIMS-Aussage, die an bewusster Schwammigkeit wie fehlenden Zeitraum und dem Zusatz „regional“ kaum zu überbieten ist. Sie ist natürlich in ihrer Allgemeinheit FALSCH. Selbstverständlich können auf Grund von lokalen Wettereffekten, Schädlingsbefall  o.ä.m. regionale Ernten kurzfristig sinken oder ansteigen, dies hat aber mit dem in der KLIMS behandelten Thema „Klimaänderungen“ nichts zu tun.

 

C. Klimamodelle, Abschnitt 5 der KLIMS.

DIE BEHAUPTUNG DER KLIMS: Moderne Klimamodelle können die reale Klimaentwicklung zutreffend abbilden.

DIE WIDERLEGUNG: Klimamodelle haben noch nie die Klimavergangenheit wiedergeben können, folgerichtig können sie es auch nicht für die Zukunft. Bild 2 zeigt Klimamodelle im Realitätsvergleich.

Bild 2: Temperaturen aus 102 Klimamodellen vs. reale Temperaturmessungen mit Ballons und Satelliten, Bildquelle: Prof. John Christy (Univ. Alabama), gezeigt bei einer Anhörung vor dem US-Senat [19].

Insbesondere in jüngster Zeit ist die Fachkritik an Klimamodellen fast schon zu einem Sturm angewachsen, es gibt zu diesem Themen inzwischen zahlreiche Fachpublikationen [20].

FAZIT: Die KLIMS-Behauptungen über Klimamodelle sind FALSCH.

 

Schlussbemerkung

Die hier überprüften KLIMS-Behauptungen haben sich sämtlich als falsch erwiesen und desavouieren daher auch den Rest der KLIMS-Aussagen, selbst wenn sich noch Zutreffendes darunter befinden sollte. Das Vorgehen der KLIMS basiert offensichtlich auf folgenden Fehlern, Versäumnissen und bewussten Irreführungen:

  1. Natürliche Wetterextreme werden zu „Klimawandel“ umgedeutet.
  2. Klimavorgänge seien heute verstanden. Bislang ist nur der Wechsel von Eiszeiten mit Warmzeiten in Hunderttausenden Jahren grob verstanden (Milankovitch-Zyklen), dies aber noch keineswegs vollständig. Die Ursachen der hier allein interessierenden Klimaänderungen von mehreren Jahrzehnten bis Jahrhunderten sind dagegen immer noch unbekannt.
  3. Die oft wesentlich stärkeren Klimavariationen in den Zeiten vor Beginn der Industrialisierung 1850 werden ignoriert. Solange dies der Fall ist, sind Aussagen über rezente anthropogene Klima-Einflüsse wertlos.
  4. Der auffällige Klima-Einfluss des Sonnenmagnetfelds (nicht der Sonnen-Leuchtkraft!) wird heute in zahlreichen Fachpublikationen mit Klimaänderungen in Verbindung gebracht. Diese Hypothese ist zwar noch umstritten, dennoch ist es unseriös, die betreffenden Facharbeiten auszublenden und gar von „zuverlässigen“ Klimamodellen zu sprechen. Solange in Klimamodellen die Sonneneinflüsse unberücksichtigt bleiben, darf man sich über ihre mangelnde Aussagekraft nicht wundern.

Da eine Widerlegung in der Regel länger ist, als die zugehörige Behauptung, konnten hier nur die wichtigsten sachlichen Falschaussagen der KLIMS abgehandelt werden. In den beiden Sachbüchern

  1. Horst-Joachim Lüdecke, 2020, Energie und Klima: Chancen, Risiken, Mythen, 4. Auflage, expert Verlag Tübingen.
  2. Fritz Vahrenholt und Sebastian Lüning, 2020, Unerwünschte Wahrheiten: Was Sie über den Klimawandel wissen sollten, Langen Müller Verlag GmbH München.

gehören dagegen automatisch auch alle hier nicht behandelten Aussagen der KLIMS zu den behandelten Themen. Im erstgenannten Buch ist zudem auf S. 17 beschrieben, wie man überraschend viele Fachpublikationen (dazu gehören auch die meisten der hier zitierten Quellen) mit Hilfe von Google Scholar barrierefrei aus dem Internet herunterladen kann. Dies ist für Leser [21] wichtig, die sich in Details weiter informieren möchten.

Hier noch das pdf der Widerlegung zum Weitergeben Widerlegung_Klimakonsortium

 

Quellenangaben

[1] Was wir heute übers Klima wissen, Basisfakten zum Klimawandel, die in der Wissenschaft unumstritten sind: Deutsches Klima-Konsortium, Deutsche Meteorologische Gesellschaft, Deutscher Wetterdienst, Extremwetterkongress Hamburg, Helmholtz-Klima-Initiative, klimafakten.de. https://www.deutsches-klima-konsortium.de/fileadmin/user_upload/pdfs/Publikationen_DKK/basisfakten-klimawandel.pdf

[2] im Folgenden wird „begutachtet“ weggelassen, unter Fachliteratur ist stets begutachtete zu verstehen.

[3] https://www.ipcc.ch/, hier „view all reports“.

[4] Global warming, Roy Spencer: Forschungsleiter an der Universität Alabama in Huntsville und Leiter des US-Wissenschaftlerteams für das Advanced Microwave Scanning Radiometer (AMSR-E) des NASA-Satelliten Aqua, https://www.drroyspencer.com/latest-global-temperatures/

[5] klimafakten.de zu „Grönland war früher eine grüne Insel“.

[6] https://kaltesonne.de/die-mittelalterliche-warmeperiode/

[7] Prof. H. Kehl, ehem. TU Berlin, Ergänzungen zur Vorlesung TWK an der TU Berlin, Institut für Ökologie, Abb. A2-4 in https://www.science-e-publishing.de/project/lv-twk/002-klimageschichte-kleiner%20ueberblick.htm, ferner C. Schönwiese, Klima im Wandel – Von Treibhauseffekt, Ozonloch und Naturkatastrophen. 1994, rororo 9555.e

[8] Lecavalier et al., 2013, Revised estimates of Greenland ice sheet thinning histories based on ice-core records. Quaternary Science Reviews, 63, 73-82.

[9] Büntgen et al., 2020,  Prominent role of volcanism in Common Era climate variability and human history, Dendrochronologia 64, 125757.

[10] Braithwaite, R.J., 2002. Glacier mass balance: the first 50 years of international monitoring. Progress in Physical Geography, 26(1), 76-95.

[11] Dyurgerov, M.B., 2002. Glacier mass balance and regime: data of measurements and analysis. In: M.F. Meier, R. Armstrong (eds.) Institute of Arctic and Alpine Research, Occasonal Paper No. 55. Boulder: University of Colorado.

[12] Patzelt, G., 2019. Gletscher: Klimazeugen von der Eiszeit bis zur Gegenwart. Berlin: Hatje Cantz. Sowie Holzhauser, H., 1982. Neuzeitliche Gletscherschwankungen. Geographica Helvetica, 37(2), 115-126. Sowie:
Holzhauser, H., 2009. Auf dem Holzweg zur Gletschergeschichte. Mitteilungen der Naturforschenden Gesellschaft in Bern, 66, 173-208. Sowie Nicolussi, K., 2009. Klimaentwicklung in den Alpen während der letzten 7000 Jahre. In: K. Oeggland, M. Prast (Hrsg.). Die Geschichte des Bergbaus in Tirol und seinen angrenzenden Gebieten, S. 109–124. Innsbruck: University Press.

[13] Danish Meteorological Institute (DMI), Arctic Sea Ice Extent. http://ocean.dmi.dk/arctic/icecover.uk.php

[14] https://de.wikipedia.org/wiki/Atlantische_Multidekaden-Oszillation

[15] Alle IPCC-Berichte sind online verfügbar unter: https://www.ipcc.ch/ und barrierefrei. Hier insbesondere die IPCC-Berichte unter view all reports“ beachten.

[16] „Ergrünen der Welt durch mehr CO2″ googeln liefert unzählige Artikel von SPIEGEL, Focus, Frankfurter Rundschau, .. bis hin zur NZZ. Auch klimafakten.de, Mitautor der KLIMS, befindet sich darunter.

[17] Zhu, Z. et al., 2016, Greening of the Earth and its drivers, Nature Climate Change, Vol. 6.

[18] Goklany, I. M., 2015. Carbon dioxide: The good news. The Global Warming Policy Foundation, GWPF Report 18.

[19] Christy, J. R., 2016. Testimony of of John R. Christy, University of Alabama in Huntsville, presented to the U.S. House Committee on Science, Space & Technology, 2 Feb 2016, p. 2 Fig. 1.

[20] Die entsprechende Fachliteratur wird im Blog Kalte Sonne angegeben. In der Suchfunktion der kalten Sonne „Klimamodelle“ eingeben oder direkt https://kaltesonne.de/?s=Klimamodelle

[21] mit Leser sind stets auch Leserinnen gemeint. Sprachlicher Genderunsinn wird hier generell nicht mitgemacht.

 




Von der Startrampe zum Bremsklotz — 20 Jahre EEG – ein Fossil hat Geburtstag

Als „Erfolgsgeschichte“, eine „grüne Idee für die Welt“ bezeichnet die Grünen-Bundestagsfraktion das EEG. Nimmt man als einzige Sichtweise den Ausbau ausgesuchter regenerativer Stromeinspeiser, so trifft dies vollumfänglich zu. Um mehr als um das Sechseinhalb fache erhöhte sich die so produzierte Strommenge. Das „PV-Magazin“ jubelt über die „Startrampe des globalen Siegeszugs der Solartechnik“. Auch dies ist nicht falsch, allerdings unvollständig. Sieg klingt nach Krieg, gegen wen? Gegen einen ausgewogenen Energiemix mit verträglichen Kosten? Die Startrampe bewirkt die größte Umverteilung von arm zu reich seit Bestehen der Bundesrepublik, sie beschert uns die europaweit höchsten Strompreise und Zahlungsverpflichtungen für die nächsten Jahre, die wie ein Klotz am Bein hängen. Und sie verhindert sowohl die Marktfähigkeit von Wind- und Sonnenstrom als auch „100-Prozent Erneuerbar“. Ein großer Chor bejubelt das EEG, um im selben Atemzug dringenden Änderungsbedarf anzumelden. Dann kann es so gut doch nicht sein.

Die Ursprungsfassung des EEG enthielt 12 Paragrafen auf 6 Seiten. Über die Novellen in den Jahren 2004, 2009, 2012, 2014 und 2017 (die nächste in 2021) kletterte der Umfang auf 104 Paragrafen und 116 Seiten zuzüglich 4 Anhängen, in denen unter anderem über 5.900 verschiedene Vergütungskategorien und -höhenfür Ökostrom festgelegt sind. Der Inhalt des Gesetzes ist in für Laien unverständlicher Sprache formuliert und durch eine Vielzahl von Verweisen und Bezugnahmen nur noch Experten zugänglich. Den Paragrafenfetischisten unter den Lesern empfehle ich die Lektüre meines Lieblingsparagrafen 36h, einem Hochamt von Juristerei und Bürokratie. Der vom Bundesverfassungsgericht angemahnten Normenklarheit widerspricht das Gesetz in eklatanter Weise. Es steht als Symbol für staatlich gelenkte Energiewirtschaft und bewirkt den gleitenden Übergang vom Markt zum Plan.

Etwa 24,6 Milliarden Euro wird der Ökostrom in diesem Jahr kosten. Das Geld wird via Stromversorger von den Endkunden eingesammelt und an die Betreiber durchgereicht – nachdem es vorher mit der Mehrwertsteuer „veredelt“ wurde. Auch dies ein Grund, weshalb sich das staatliche Interesse an niedrigeren Strompreisen in Grenzen hält. Die 24,6 Milliarden Euro übertreffen übrigens die Etats der Bundesministerien für Umwelt, Ernährung/Landwirtschaft und Wirtschaft von insgesamt 21 Milliarden Euro und auch den des Bundesforschungsministeriums (20,4 Milliarden).

Trotz regelmäßig wiederkehrender Prognosen interessengeleiteter Thinktanks oder auch des DIW von künftig sinkenden Umlagen droht nun für 2021 eine Erhöhung auf über sieben Cent pro Kilowattstunde. Dies wird verursacht durch den Rückgang wirtschaftlicher Aktivitäten während der Pandemie und der Produktion von Ökostrom mit Einspeisegarantie am Bedarf vorbei. Nun greift die richtunggebende Politik ein, um Widerstand vorzubeugen und die Energiewende unverändert weiter als Erfolgsgeschichte verkaufen zu können. Das Einfrieren der EEG-Umlage auf 6,5 Cent für das nächste Jahr wird man sich vermutlich 11 Milliarden Euro aus dem Steuersäckel kosten lassen.

Voraussichtlich wird es 2021 etwa 20 Milliarden Euro Steuermindereinnahmen geben und die Neuverschuldung wird 96 Milliarden betragen, wovon also 11 nötig werden, dem Weg der kostenmaximierten Energiewende weiter zu folgen. Oder anders gesehen: Um unser heutiges Energiesystem weiter zu finanzieren, müssen wir über Staatsschulden nachfolgende Generationen belasten. Eine Erfolgsgeschichte ist das nur für diejenigen, die von Ökostromanlagen profitieren. Die vorgesehen Deckelung 2022 auf 6 Cent wird den notwendigen staatlichen Zuschuss steigen lassen

Teures Netz

Die EEG-Umlage wird also nicht mehr der Strompreistreiber sein, sondern nur auf hohem Niveau verharren. Der Turbo beim Strompreis wird von den Netzentgelten ausgehen. Aus kosmetischen Gründen wurden bereits die sündhaft teuren Anschlusskosten der Offshore-Windanlagen in die neue Rechnungsposition „Offshore-Umlage“ überführt. Die Netzentgelte werden in den nächsten Jahren von folgenden vier Faktoren getrieben:

– Notwendiger Netzausbau auf allen Spannungsebenen, auch in den Verteilnetzen infolge dezentraler kleinteiliger Einspeisung und Zunahme der Elektromobilität sowie der teuren Erdverkabelung im Hochspannungsbereich über große Distanzen.

– Steigende Systemkosten durch Vorhaltung und Betrieb von Reservekraftwerken (über 10.000 Megawatt sind im Winter 22/23 durch die Bundesnetzagentur vertraglich zu binden). Es handelt sich dabei zumeist um zur Stilllegung angemeldete Altanlagen auf Gasbasis mit schlechten Wirkungsgraden. Ein Teil des entfallenden emissionsarmen Atomstroms wird durch emissionsreichen fossilen Strom ersetzt werden. Damit werden die Emissionsziele konterkariert, der geplante Reduktionspfad wird nicht erreicht werden.

– So genannte Netzstabilitätsanlagen bei den Netzbetreibern (neu zu errichtende Gas- oder Ölkraftwerke), die südlich der Mainlinie, der so genannten Südzone, errichtet werden müssen. Sie sollen nur im Notfall betrieben werden, haben einen schlechten Wirkungsgrad (offene Gasturbinenanlagen, die das heiße Abgas ungenutzt in die Umwelt pusten) und sind auch ohne Chance auf Amortisation durch wirtschaftlichen Betrieb. Sie sollen nur 10 Jahre betriebsfähig sein. Kostenpunkt: 1,2 Milliarden Euro.

– So genannte Netzbooster, die durch die Netzbetreiber an Engstellen in Form von Großbatterien errichtet werden. Ursache dafür ist der nachhängende Netzausbau und die fehlende Synchronisierung des Zubaus volatiler „Erneuerbarer“ mit dem Netzausbau. Regional hätte es Ausbaumoratorien geben müssen, aber die Lobby treibt die Regierung vor sich her. Kostenpunkt: Mehrere hundert Millionen Euro.

Zudem wird die Erweiterung der Gaskraftwerkskapazitäten erforderlich. Der BDEW geht von einem nötigen Zubau von 17 Gigawatt bis 2030 aus, Greenpeace von einer Verdopplung der jetzigen Kapazitäten (28 Gigawatt), eine Studie der Leopoldina und anderer1 geht von einer gesicherten Leistung etwa in der Höhe der 2017 verfügbaren 90 Gigawatt aus. Die Sektorenkopplung werde den Stromverbrauch erhöhen, der entsprechend abgesichert sein muss.

Dies kann man annehmen, fordern oder wünschen – praktisch passiert in dieser Hinsicht so gut wie nichts. Im Gegenteil. Neben den Ausschreitungen am Tagebau Hambach am 26. September (47 Festnahmen) wurde auch das Gaskraftwerk Lausward in Düsseldorf zum Ziel eines (noch friedlichen) Protests. Dies werden gewünschte Investoren in künftige Gaskraftwerke aufmerksam registrieren, wie auch den von den Grünen angedachten Gasausstieg ab 2030. Private Investitionen in fossile Kraftwerke wird es nicht mehr geben, abgesehen von Ersatzbauten für Kohleanlagen im kommunalen Bereich. Zusätzliche große Gaskraftwerke, die Teile der Kernkraft- und Kohlekapazitäten ersetzen für die Sicherung der Versorgung müssen vom Staat initiiert, zumindest aber finanziert werden. Darüber schlummert man im Bundeswirtschaftsministerium noch, obwohl die Zeit knapp wird. Lieber träumt man von breiten Ausbaukorridoren der „Erneuerbaren“, die irgendwie immer genug Strom liefern sollen.

Windstrom im Netz – kann sein, oder auch nicht

Bekanntermaßen tun sie dies nicht. Am 15. September, einem Werktag, lieferten die fast 30.000 Windkraftanlagen zur besten „Sendezeit“, das heißt Produktionszeit in der Wirtschaft zwischen 9 und 20 Uhr weniger als 2.000 Megawatt ins Netz – bei 62.200 Megawatt installierter Leistung. Das entspricht 3,2 Prozent. Am 21. September fächelte der Wind um 16:50 Uhr ganze 400 Megawatt ins Netz, was 0,64 Prozent entspricht. Die Verbraucher im Land zogen zu diesem Zeitpunkt 59.000 Megawatt. Der Strompreis stieg auf 200 Euro pro Megawattstunde, etwa dem achtfachen des Durchschnitts. Zum ohnehin teuren Strom werden sich die Knappheitssignale des Marktes finanziell künftig addieren. Dies trifft vor allem die heute von der EEG-Umlage befreiten Unternehmen, denen die Umlage nicht gegen gerechnet wird.

Was passiert, wenn Wind- und Solarkapazitäten weiter exzessiv zugebaut werden? Bei Dunkelheit oder Windstille bleibt die Leistung null, bei einer Hellbrise gibt es dann ein Überangebot, was zu negativen Börsenstrompreisen und der Vergütung von Phantomstrom führt (nicht produzierter Strom von zwangsabgeschalteten Anlagen, der nach §15 EEG zu 90 % vergütet werden muss).

Von Marktpreisen könnten die Anlagen nicht leben, denn die Gleichzeitigkeit der Einspeisung sorgt bei entsprechend starkem Wind oder hoher Sonneneinstrahlung für einen Verfall des Börsenpreises. Anstelle die „Erneuerbaren“ marktfähig zu machen, bewirkt das EEG das Gegenteil – die Revolution frisst ihre Kinder durch die schiere Vielzahl der Anlagen.

Von den inzwischen mehr als 120.000 Megawatt installierter Ökostromanlagen gelten nur 7.000 Megawatt als gesicherte Leistung (Wasser, Biomasse, Müll, Geothermie). Genau die wäre aber nötig für ein dekarbonisiertes System. Offensichtlich ist, dass es einer völligen Umsteuerung bedarf. Aber selbst ein Vorschlag2 eines der Autoren des Ur-EEG, Hans-Josef Fell von den Grünen, der in die Richtung der Übernahme von Systemverantwortung durch „Erneuerbare“ geht, wird standhaft ignoriert.

So wird absehbar die EEG-Novelle 2021 die Rückbeschränkung auf alte „Erneuerbare“ zementieren, die technisch ausentwickelt sind. Durch ihre geringe Energiedichte erfordern sie einen riesigen Flächenbedarf, ohne infolge erratischer Stromproduktion Versorgung sicherstellen zu können. Durch die Erweiterung der Förderung von Anlagen an windarmen Standorten, das so genannte Referenzertragsmodell, werden im Zusammenwirken mit dem Infrastrukturbeschleunigungsgesetz mehr Anlagen in Süddeutschland aufgebaut werden. Man wird auf Bergrücken und Bergspitzen in Größenordnungen Wälder einschlagen, um wenig Ertrag zu erzielen. Neue Ideen für neue Technologien gibt es nicht.

Ziel ist die Vollversorgung des Landes mit „100-Prozent-Erneuerbar“. Genau dies verhindert das EEG in der jetzigen Form:

– Die Übernahme von Systemverantwortung wird verhindert durch die Förderung von Zufallsstrom am Bedarf vorbei.

– Der Bau von Stromspeicherkapazitäten wird verhindert (durch die Einordnung der Stromspeicher als Letztverbraucher und die damit verbundene Belastung des Speicherstroms mit der   EEG-Umlage, anderen Umlagen und der Stromsteuer).

– Neue Technologien werden ausgeschlossen.

– Selbstregulierende Kräfte des Marktes wirken nicht mehr.

Ein SPD-Vorschlag, die EEG-Umlage zu streichen und dafür die Stromsteuer entsprechend zu erhöhen, würde dem rechte-Tasche-linke-Tasche-Prinzip folgen. Am Strompreis würde sich nichts ändern, der Vorteil bestünde allerdings in einer erheblichen Bürokratievermeidung. Genau deshalb hat der Vorschlag keine Chance. Rings um das EEG hat sich eine Schicht aus Fördermittel- und anderen Beratern, Anwälten, spezialisierten Steuerexperten sowie einer Fülle von „klimabasierten“ Arbeitsplätzen gebildet, die nicht ohne Widerstand den Entfall eines Teils ihrer Einkünfte hinnehmen wird.

Das alles überragende Argument des Klimaschutzes ist ein Vorgeschobenes. In Wirklichkeit geht es um die Maximierung des Ausbaus ausgewählter EE-Anlagen, an denen eine ausgewählte Industrie verdient. „Agora Energiewende“ formuliert das in seinem Hauptsatz unverblümt:

„Der erste Hauptsatz der Energiewende lautet: Im Mittelpunkt stehen Wind und Solar! Darauf baut alles Weitere auf.“

Selbst wenn über das EEG die Dekarbonisierung des Landes erreichbar wäre, bliebe diese Emissionssenkung auf unser Land beschränkt und könnte nur einmal durchgeführt werden. Was, wenn danach der Klimawandel weitergeht?

Das IPCC präsentiert neben der Empfehlung zu regenerative Energieerzeugung weitere Vorschläge, wie die Emissionsziele erreicht werden könnten. Zum einen über den Weg negativer Emissionen, die über die CCS- oder CCU- Technologien3 erreichbar wären. Mit der  Abscheidung von CO2 aus der Biomasse-Verbrennung ergäben sich unmittelbar negative Emissionen. Deutschland war um 2010 mit der Pilotanlage von Vattenfall in Schwarze Pumpe führend, bis die Politik  den Prellbock aufstellte. Als zweite Option führt das IPCC die Kernenergie an. Auch auf diesem Feld war Deutschland einst führend. Ein deutsches Patent für einen  Dual-Fluid-Reaktor, der maßgeblich zur Dekarbonisierung beitragen und quasi nebenbei das Endlagerproblem lösen würde, bleibt unbeachtet.

Das Pariser Klimaabkommen ermöglicht auch Emissionssenkung durch Aufforstung, ein Konzept dazu stellte unlängst der Energievernunft Mitteldeutschland e.V. vor. Diese anderen, auch global wirkenden Maßnahmen würden die exzessive Verspiegelung und Verspargelung unseres Landes vermeiden. Aber sie werden  verhindert, um die Geldumverteilungsmaschinerie zugunsten alter „Erneuerbarer“ nicht zu gefährden.

Die Deutschen sind bekannt dafür, alles gründlich zu tun. Wir werden den Weg bis zum Ende der Sackgasse gehen müssen. Ab 2023 fehlen uns etwa 20 Gigawatt gesicherte Stromeinspeisung. Die Kanzlerin ist nicht bekannt für die Korrektur ihrer Entscheidungen, auch nicht der ihrer Fehlentscheidungen. Wenn es dann knapp wird, wird sie nicht mehr im Amt sein. Sie gibt dann die Projektionsfläche ab für Schuldzuweisungen aus verschiedensten Richtungen. Auch dann wird man, wie über das heutige EEG, sagen: Keine Fehlerdiskussion, wir müssen nach vorn blicken.

Die Kosten trägt der Steuerzahler.

Der Beitrag erschien zuerst bei TE hier

 

 

 

 

 

 

 

Zur Vertiefung:

Am 30. September war das EEG Thema einer öffentlichen Anhörung im Ausschuss für Wirtschaft, Energie und Landesplanung des Landtags NRW.

Zur Meinungsbildung finden sich hier die Stellungnahmen der IHK NRW, des VKU NRW, von „Die Familienunternehmen“ NRW, BDEW Landesgruppe NRW, Landesverband Erneuerbare Energien NRW, sowie von Prof. Dr. Lüdecke (EIKE) und mir. Das Protokoll der Veranstaltung folgt später.

 

 

 

 

 

 

1         –           Leopoldina (Nationale Akademie der Wissenschaften), acatech

(Deutsche Akademie der Technikwissenschaften) und

Union der deutschen Akademien der Wissenschaften

„Sektorkopplung – Optionen für die nächste Phase der

Energiewende“, 2017

2         –           „Eckpunkte für eine Gesetzesinitiative zur Systemintegration

Erneuerbarer Energien“

EnergyWatchGroup, April 2020.

3         –           CCS – Carbon capture and storage – Abtrennung und Speicherung

von CO2

                                       CCU – Carbon capture and utilization – Abtrennung und Nutzung von

CO2




Was hinter Klimaschutz und Energiewende steckt

Einstimmung ins Thema: Die Klimaschutz- und Energiewendepolitik wird bewusst frei von wesentlichen Tatsachen und Argumenten betrieben, nämlich entgegen naturwissenschaftlichen und physikalisch-technischen. Ihre Befürworter versuchen, jede Erörterung darüber zu vermeiden. Die Fakten stören. Sie stören nicht nur die Politiker in Regierungen und Parteien, sie stören auch alle jene in Wirtschaft und Organisationen, die mit und an dieser Politik viel Geld verdienen. Sie ist zu einem Geschäftsmodell geworden. Die Zahl dieser Gewinnler ist derart groß und derart ausgeweitet worden, dass es überaus schwer ist, gegen deren Widerstand in der breiten Öffentlichkeit eine Aufklärung durchzusetzen. Diese Aufklärung muss auch aufzeigen, dass Klimaschutz und Energiepolitik in das weit umfassendere Projekt der „Großen Transformation“ eingebettet sind. Roland Tichy schrieb am 5. Mai 2020:

„Als hätten sie nichts anderes zu tun, baldowern Politiker die große Transformation aus, mit der die Wirtschaft nach ihren Vorstellungen verändert werden soll. Die ganze Wirtschaft soll irgendwie klimaneutral umgebaut, die Steuern weiterhin erhöht, der Kapitalismus beendet, der Staatseinfluss noch weiter ausgedehnt und überhaupt Marktwirtschaft überwunden werden. Wirtschaft wird behandelt wie eine Spielzeugeisenbahn, die von irgendwelchen Politikern nach ihren Plänen umgebaut werden darf, um das Spielvergnügen zu erhöhen.“ (hier).

Zu viele Medien schwimmen in diesem Strom mit, informieren nur einseitig und beteiligen sich an der notwendigen Aufklärung nicht. Was immer dafür die Gründe sein mögen: Wenn die Medien nicht wahrnehmen, was ihre eigentliche Aufgabe ist, nämlich unabhängig und umfassend genug zu informieren, müssen es andere tun. Zum Beispiel Andreas Geisenheiner in dem folgenden Gastbeitrag. Er ist promovierter Verfahrenstechniker und hat ein 35-jähriges Berufsleben in leitenden technischen Positionen der europäischen Zellstoffindustrie hinter sich. Dazu gehörten auch detaillierte Energiebilanzierungen für bestehende und neu zu errichtende Werke. Seit 2014 arbeitet er intensiv an der Energiepolitik der AfD auf Landes und Bundesebene und nimmt die Aufgabe eines Koordinators dieser Programmarbeit wahr. Die Zwischenüberschriften in seinem Text sind mehrheitlich von mir eingefügt.       Klaus Peter Krause

Die große Transformation – der Weg in eine neue Welt-Gesellschaft

Gastbeitrag von Dr. Andreas Geisenheiner

Die Bundesregierung hat zur Umsetzung der Dekarbonisierung 2016 am Bundestag vorbei den Klimaschutzplan 2050 verordnet und dann mit Hochdruck an einem Klimaschutzgesetz gearbeitet. Am 17. Dezember 2019 hat es der Bundestag beschlossen. Mit dem Gesetz ist das Ziel der Dekarbonisierung (Vermeiden von CO2) rechtlich bindende Vorschrift geworden. Außerdem hat die Bundesregierung angekündigt, durch zusätzliche Installation von Windkraft- und Photovoltaikanlagen – über den bisher geplanten Umfang hinaus – den eingetretenen Rückstand bei der Reduzierung der CO2-Emissionen aufzuholen. Die Energiewende, bestehend aus den drei Bereichen: Stromwende, Wärmewende und Verkehrswende, ist aber nur der erste Teil des gesamtgesellschaftlichen Projektes der Großen Transformation.

Der Anspruch der Großen Transformation    

In Deutschland hat die Große Transformation spätestens im Jahr 2000 mit dem Erlass des Erneuerbaren Energiegesetzes (EEG) begonnen. Um nicht die Vergleichbarkeit mit dem China aufgezwungenen „Großen Sprung“ unter Mao Zedong aufkommen zu lassen, haben es die Protagonisten der Energiewende bisher vermieden, den Namen „Große Transformation“ offen auszusprechen. Diese Hülle wurde mit der Rede der Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) im März 20181) zum ersten Mal fallen gelassen. Es handelt sich um eine von den Vereinten Nationen gesteuerte konzertierte Aktion zur Umsetzung der Hauptgutachten des Wissenschaftlichen Beirates der Bundesregierung für globale Umweltveränderungen (WBGU).2) 3)

„Menschengemachte Klimakatastrophe“ wissenschaftlich weder bewiesen noch absehbar beweisbar 

Die UN-Organisation UNFCCC4) organisiert die jährlichen Klimakonferenzen. Das Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) hat die Aufgabe, die wissenschaftlichen Grundlagen für eine als menschengemacht kommende Klimakatastrophe zu liefern. Die theoretischen Grundlagen und Handlungsvorschriften für die daraus folgende ökologistische Weltrevolution stehen in den deutschen WBGU-Papieren. Eine „menschengemachte Klimakatastrophe“ ist wissenschaftlich aber weder bewiesen, noch absehbar beweisbar. Klarer als bei Jasper von Altenbockum5) ist die zugrundeliegende und fatale Verflechtung von Politik und Wissenschaft nicht zu kritisieren:

Wissenschaft mit politischer Verformung   

„Das enge Verhältnis von Wissenschaft und Politik trägt dazu bei, dass Politiker für sich beanspruchen, geradezu naturwissenschaftlich begründete, ‚alternativlose‘ Entscheidungen treffen zu können. Unterschlagen wird dabei, dass sich Politiker gerne mit Wissenschaftlern umgeben, die ihnen geben, was sie haben möchten. Das begünstigt wiederum Wissenschaftler, die gerne anbieten und ‚belegen‘, was sie geben sollen. Da es in den meisten Fällen um kompliziertere Zusammenhänge geht, als die Frage, ob die Erde rund oder eine Scheibe ist, geht Politik auf diesem Weg nicht etwa ihrer wissenschaftlichen Vollendung entgegen, sondern die Wissenschaft ihrer politischen Verformung.“

Ein historisch beispielsloser Schadensfeldzug über die Köpfe der Bürger hinweg

Über die Köpfe der deutschen Bürger hinweg findet zurzeit ein historisch beispielsloser Schadensfeldzug statt. Nach Kernkraftwerken, Energieversorgern und der deutschen Kohleverstromung steht nun als nächstes der Auto-Individualverkehr zur Disposition. Über die „EU-Bande“6)werden Gesetze für Auto-Abgaswerte beschlossen, die technisch nicht realisierbar sind und unübersehbar nur dazu dienen, den Verbrennungsmotor abzuschaffen. Früher noch neutral berichtende deutsche Medien üben sich jetzt in freiwilliger Gleichschaltung als Vertreter einer neuen Öko-Ideologie. Gefordert ist nicht mehr Fachwissen und breite Recherche, sondern vor allem Haltung.

Beratergremium mit gefährlichen, von Visionen getriebenen Fanatikern

Der WBGU-Beirat 2008 bis 2013.*) Von ihm stammt das Hauptgutachten zur „Großen Transformation“  (Fotoquelle: WBGU)

Transparent gemacht und klar strukturiert erfährt man dies alles von Herausgeber Uwe Schneidewind in „Die große Transformation: Eine Einführung in die Kunst gesellschaftlichen Wandels7). Schneidewind ist Präsident des Wuppertaler Instituts für Klima, Umwelt und Energie und Mitglied des WBGU. Er ist mit der globalen Ökoideologie-Szene bestens vernetzt, deren Verzweigungen und Ausmaße das Literaturverzeichnis seines Buchs widerspiegelt. Bei den auftretenden Akteuren handelt es sich keineswegs um fehlgeleitete Verrückte, wie man zunächst annehmen könnte, sondern um gefährliche, von Visionen und Unterstützern getriebene Fanatiker, die im WBGU-Beratergremium der Bundesregierung sitzen. Die Mitglieder des WBGU werden von der Bundesregierung alle vier Jahre neu berufen.

„Der dritte epochale Umbruch in der Geschichte der Menschheit“

Die Große Transformation, so bei Schneidewind, sei der dritte epochale Umbruch in der Geschichte der Menschheit: vom Neolithikum, über die industrielle Revolution rettet die Menschheit nun den Planeten vom eigen auferlegten Joche der Ausbeutung. Das wird der besseren Motivation halber als moralische Revolution zu Nachhaltigkeit und Klimaschutz verkauft, vergleichbar der Abschaffung der Sklaverei, weil damit von uns gerade Lebenden die jahrhundertelange Ausbeutung des Planeten beendet werde. Es ist ein Anspruch unerhörten Gewichts, eine Hybris.

Verhältnismäßigkeit vernachlässigt, persönliche Verantwortung verpönt

Seitens der Klimawissenschaft werden gerade alarmistische Argumentationen bewusst eingesetzt, da dann der moralische Aspekt in den Blickpunkt gerät. Ein dafür stetig benutztes Dogma ist das Vorsorgeprinzip, für das ein Absolutheitsanspruch erhoben wird. Es besagt (Roger Scruton):

„Wenn ein bestimmtes Handeln für die Umwelt oder Gesundheit des Menschen eine Gefahr darstellen könnte, dann sollten vorsorglich Maßnahmen getroffen werden, selbst wenn die dahinterstehende Ursache-Wirkungs-Beziehung wissenschaftlich noch nicht voll erforscht wurde.“

Das Vorsorgeprinzip behandelt aber immer nur Einzelrisiken. Jedes Einzelrisiko wird isoliert betrachtet und möglichst auf null reduziert, was in der Regel zu Verboten führt. Doch Risiken treten nie isoliert auf, sondern stets in Wechselwirkung mit anderen. Das Verbot einer Technik erhöht Risiken auf anderen Sektoren. Unter Vernachlässigung jeder Verhältnismäßigkeit wird mit der Verabsolutierung des Vorsorgeprinzips keine Abwägung von Chancen und Risiken mehr vorgenommen. Die Übernahme persönlicher Verantwortung als Wesenselement menschlicher Freiheit ist damit verpönt.

Angestrebt wird eine globale Staatswirtschaft der Gleichverteilung

Nachhaltigkeit, so Schneidewind weiter, sei „gutes Leben für 10 Milliarden Menschen überall, heute und in Zukunft, innerhalb der planetarischen Leitplanken (2°-Ziel). Das Recht auf Würde, Entfaltung und Entwicklungschancen billigen wir nicht nur den Menschen innerhalb eines Staatsgebietes zu, sondern allen Menschen auf der ganzen Welt.“

Das politische Projekt der Großen Transformation setzt sich nicht nur über die Naturgesetze hinweg, sondern auch über die bestehende Staats- und Wirtschaftsordnung. Die leistungsorientierte Marktwirtschaft in nationalstaatlicher Verantwortung ist demnach in eine globale Staatswirtschaft der Gleichverteilung zu überführen. Auffällig ist die Akzeptanz einer bereits mit 10 Milliarden angepeilten Weltbevölkerung. Die Zwangsläufigkeit exzessiven Bevölkerungswachstums wird an keiner Stelle diskutiert, genauso wenig, wie die Annahme einer 80-prozentigen Urbanisierung. Das nachfolgende Schema gibt die machtpolitische Essenz der langatmigen Texte des Buches wieder.

Wie die Darstellung zeigt, läuft es darauf hinaus, eine Meritokratie angeblich „wissender Experten“ zu installieren, eine Herrschaftsform, der u.a. der linke Soziologe Reiner Mausfeld8) die immanente Dominanz von Eigeninteressen zuschreibt.

Freie demokratische Entscheidung über die Transformation wird ausgeblendet

Von freier demokratischer Entscheidung der Bürger über die im Buch geschilderte Transformation ist nichts zu finden. Etabliert werden sollen Überredung, Überzeugung, Glauben, Überwachung, Kontrolle und Pioniere des Handelns. Was von derartigen Vorstellungen zu halten ist, hat bereits im Jahre 2011 der Historiker W. Wippermann (FU Berlin) in einem Interview des FOCUS9 „Auf dem direkten Weg in die Klimadiktatur?“ über den WBGU aufgezeigt.

Erkaufte Bereitwilligkeit von Forschung, Wirtschaft und anderen Interessengruppen

Die Einzelaktivisten werden dabei mittels einer selbstorganisierten „guten“ Zivilgesellschaft gesteuert, die aus Nichtregierungsorganisationen (NGO) und anderen Gruppen besteht. Über deren Anführer behält die Regierung durch die Zuwendung finanzieller Mittel und sonstiger Privilegien die volle Kontrolle aller zivilgesellschaftlichen Aktivitäten. Die Bereitwilligkeit von Forschung und Wirtschaft wird über subventionierte Aufträge erkauft. Die Repräsentanz des Wählerwillens ist durch die Entmachtung der Parlamente und die fortgesetzte Erosion von Nationalstaaten aufgehoben. Wie werden derartig weitreichende Vorstellungen gerechtfertigt?

  1. Die menschgemachte Änderung des „globalen Klimas“ sei wissenschaftlich belegt, sehr schädlich und könne nur mit der zwangsbehafteten Klimaschutzmaßnahme der CO2-Vermeidung (Dekarbonisierung) in noch tolerierbaren Grenzen gehalten werden
    (Rahmstorf).10)
  2. Der Ressourcenmangel erlaube es nicht, die bisherige Lebensweise von technisch/zivilisatorischem Fortschritt beizubehalten.

Bei Schneidewinds „Kunst des gesellschaftlichen Wandels“ sind dementsprechend sieben Wenden definiert:

die Energiewende

  • die Konsumwende,
  • die Ressourcenwende,
  • die Mobilitätswende,
  • die Ernährungswende,
  • die urbane Wende,
  • die Industriewende und eine
  • transformative Wissenschaft.

Zwangsabschaffung bestehender Techniken, Indoktrinierung der jungen Generation

Als neuer Schlüsselbegriff wird die „Exnovation“ gebraucht, also die Zwangsabschaffung bestehender Techniken wie bei Atom- und Kohleausstieg zugunsten neuer, innovativer Freiräume. Der angestrebte Systemwechsel weg vom Kapitalismus wird als „radikal inkrementeller Wandel“verkauft, um jede Anmutung revolutionärer Absichten zu vermeiden. Für die gesellschaftliche Basis setzt Schneidewind auf die Pioniere des Wandels, ermächtigt durch den Dreiklang von Haltung, Wissen und Fähigkeiten. Wie in allen Diktaturen setzt man auf eine Indoktrinierung der jungen Generation. Sinnstiftend wird eine notwendige Weltrettung als Ersatzreligion für die schwindende Bindekraft der christlichen Kirchen verkauft. Mit der Rettung des Planeten ist die Aufgabe gefunden, die der „Größe unserer Schuld“ angemessen sei. Das sichtbar anwachsende akademische Proletariat aus Sozial- und Geisteswissenschaftlern findet hier sein Betätigungsfeld.

Die Treiber der Großen Transformation     

Für den theoretischen Unterbau der genannten Ziele wurde in den letzten Jahrzehnten ein Netzwerk von staatlichen Institutionen, halbprivaten Instituten und Stiftungen installiert und ausgebaut. Dies offenzulegen, sprengt den Rahmen dieses Beitrags. Als Flaggschiffe seien genannt: Deutsche Gesellschaft „Club of Rome“ e.V. mit etwa 40 Prominenten (u.a. C. Kemfert, E.U. v. Weizsäcker); das bereits erwähnte Wuppertal Institut WI mit 220 Mitarbeitern, Jahresbudget geschätzt 60 Millionen und das Potsdam Institut für Klimafolgenforschung PIK (J. Rockström, H. J. Schellnhuber, S. Rahmstorf, O. Edenhofer) mit 300 Mitarbeitern, die 30-köpfige  AGORA-Energie­wende gGmbH, direkt geführt aus den relevanten Bundesministerien (P. Graichen).

Kritische Stimmen zur Großen Transformation  

Neben den Kapiteln zur Klima- und Energiepolitik in Parteiprogrammen der AfD11) finden sich kritische Betrachtungen vielfach in der „Jungen Freiheit“, bei „Tichys Einblick“, bei „Achgut“ und insbesondere bei EIKE, mit fundierten klimarealistischen Aussagen. Wichtige Einzelstimmen einer allgemein konservativen Gegenpolitik sind Roger Scruton12) und Alexander Gauland13), die den bürgerlich-demokratischen Nationalstaat gegen derartige Deformationsabsichten vehement verteidigen. Gegen den Klimaalarmismus wenden sich auf fachlicher Grundlage insbesondere Vahrenholt14), Lomborg15), Lüdecke16), Dahm17), Shaviv18) und Bolz19) und gegen das Konzept der fehlgesteuerten Energiewende: Limburg20), Hennig21), Wendland22), Heller23) und Sinn.24)

Resümee 

► Ein internationales Netzwerk aus Eliten und links-grünen Ideologen betreibt, wenig öffentlich wahrgenommen, die Transformation unseres westlichen Gesellschaftssystems.

► Die Komponenten dieser Transformation werden unter weitgehendem Ausschluss der Öffentlichkeit gezielt vorbereitet und überraschend beschlossen.

► Mit der AGW-Hypothese (anthropogenic global warming) und deren Dramatisierung als Klimakatastrophe wird die große Transformation zu einer moralischen Revolution aufgeblasen.

► Aktuell ist die AfD die einzige politische Kraft, die die daraus resultierenden Gefahren für Wohlstand und Demokratie benennt, und deshalb das konservative Lager im Kampf gegen das Grün-Linke Lager anführen wird.

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*) Foto (WBGU-Beirat von links nach rechts): Nebojsa Nakicenovic, Hans Joachim Schellnhuber (Vorsitzender), Inge Paulini (Generalsekretärin), Claus Leggewie, Sabine Schlacke, Stefan Rahmstorf, Renate Schubert, Jürgen Schmid, Reinhold Leinfelder, Dirk Messner (stellv. Vorsitzender).

1)   Svenja Schulze Rede im Bundestag: https://www.bmu.de/rede/bundestagsrede-von-svenja-schulze-zum-amtsantritt/

2)   WBGU Hauptgutachten 2011, Welt im Wandel: https://www.wbgu.de/hauptgutachten/hg-2011-transformation/

3)     WBGU Hauptgutachten 2016, Der Umzug der Menschheit – die transformative Kraft der Städte: https://www.wbgu.de/fileadmin/user_upload/wbgu.de/templates/dateien/veroeffentlichungen/hauptgutachten/hg2016/wbgu_hg2016.pdf

4)   UNFCCC = United Nations Framework Convention on Climate Change

5)     Jasper von Altenbockum, FAZ vom 23.1.2019

6)   Mit „EU-Bande“ ist die Umgehung früherer rein nationaler Gesetzgebungs-Abläufe durch gezielte Verlagerung in die EU und Rückspiel von EU-Behörden gemeint (aktuell PKW-Emissionen)

7) Uwe Schneidewind 2017 „Die Große Transformation, eine Einführung in die Kunst gesellschaftlichen Wandels“: ISBN:   978-3-596-70259-6, 528 Seiten, FISCHER Taschenbuch

8)   Reiner Mausfeld 2018 „Warum schweigen die Lämmer“: ISBN-13: 9783864892257, 304 Seiten, Verlag: Westend

9)   Wolfgang Wippermann 2011 im FOCUS „Auf direktem Weg in die Klimadiktatur?“: https://www.focus.de/wissen/klima/klimaprognosen/tid-22565/klimawandel-auf-direktem-weg-in-die-klimadiktatur_aid_634490.html

10)   Stefan Rahmstorf 2012 „Der Klimawandel“: ISBN-13: 9783406726729, 144 Seiten, Verlag: Beck

11) www.afd.de/wp-content/uploads/sites/111/2017/01/2016-06-27_afd-grundsatzprogramm_web-version.pdf

12)   Roger Scruton 2013 „Grüne Philosophie, ein konservativer Denkansatz“: ISBN-13: 9783641096861, Verlag: Diederichs

13)   Alexander Gauland 2017 „Anleitung zum Konservativsein“: ISBN-13: 9783944872490, 138 Seiten, Landt Verlag

14)   Fritz Vahrenholt 2012 „Die kalte Sonne“: ISBN-13: 9783426521540, 349 Seiten, Verlag: Droemer/Knaur

15)   Björn Lomborg 2003 „Apokalypse No“: ISBN-13: 9783934920187, 556 Seiten, Verlag: Klampen

16) Horst-J. Lüdecke 2013 „Energie und Klima“: ISBN-13: 9783816934325, Verlag: Expert-Verlag

17)   Hans-Peter Dahm 2015 „Der heutige Klimawandel“: 978-3-89574-879-0 (ISBN), 162 Seiten, Verlag Dr. Köster

18)   Prof. Nir Shaviv vom Racah Institut für Physik an der Hebräischen Universität Jerusalem am 28. November in Berlin bei der Anhörung des Bundestags-Umweltausschusses: https://www.youtube.com/watch?v=xJSVjCrrCu0

19)   Norbert Bolz 2019 bei ACHGUT „Die grüne Katastrophenkirche“: https://www.achgut.com/artikel/die_gruene_katastrophen_kirche

20)   Michael Limburg 2017 „Strom ist nicht gleich Strom“: ISBN/EAN: 9783940431547, 237 Seiten, TvR  Medienverlag

21)   Frank Hennig 2017 „Dunkelflaute“: ISBN-13: 9783959720625, 269 Seiten, Finanzbuch Verlag

22)   Anna Veronika Wendland: http://nuklearia.de/2018/11/03/faktencheck-beim-umweltministerium/; www.achgut.com/artikel/streitschrift_wider_die_unfehlbarkeit_der_energiepaepste

23)   Peter Heller 2018: www.achgut.com/artikel/baueme_wachsen_von_selbst_kraftwerke_nicht

24)   Prof. Dr. Hans-Werner Sinn 2011 „Das Grüne Paradoxon“: https://www.youtube.com/watch?v=AA_oAtGrN3k;
„Energiewende ins Nichts“: https://www.youtube.com/watch?v=jm9h0MJ2swo

Der Beitrag erschien zuerst auf dem Blog des Autors hier

 




20 Jahre EEG – jetzt Abschaffung oder nicht? Eine öffentliche Anhörung am 30.9.20 im Düsseldorfer Landtag verspricht Klartext.

Wir haben hier das interessante Phänomen vor Augen, dass es so gut wie keine vierte Gewalt mehr gibt. Diese Gewalt in Form der Medien müsste nach guter Demokratie die jeweilige Regierungslinie kritisieren – egal welcher Couleur diese ist. Aber von Süddeutscher Zeitung, über den SPIEGEL, bis hin zur ZEIT beeilen sich alle gehorsam, die Politik einer ehemaligen FDJ-Mitarbeiterin aus der  untergegangenen (und nun anscheinend wieder auferstandenen) DDR zu unterstützen oder zumindest nicht beim Namen zu nennen. Ein Name, der für viele inzwischen „Zerstörung pur“ oder „Gang in den sozialistischen Planungsstaat“ lautet. Selbst die FAZ, früher ein Leuchtturm an Seriosität und gutem Journalismus, hat längst aufgegeben und hält den unserer Meinung nach fatalen Klima-Schwachsinn ihres Mitarbeiters Müller-Jung anscheinend auch noch für gut recherchiert.

Die sinkenden Auflagen all dieser Blätter sind die verdiente Quittung – und es ist dabei keineswegs das Internet! Die wenigen Blätter, die noch gegen den Stachel löcken, wie die Preußische Allgemeine und die Junge Freiheit spielen leider keine große Rolle in der medialen Öffentlichkeit. Von den öffentlich Rechtlichen kann man natürlich nichts Anderes erwarten, deren Chuzpe besteht darin, für Regierungspropaganda auch noch mit Einzugszwang abzukassieren.

Wo bleiben die Gegenstimmen? Außerparlamentarisch in der freien Internetpresse wie Tichys Einblick, ACHGUT, Politically Incorrect, Eigentümlich frei und vielen anderen mehr. Sie kommen aber auch von der einzigen wirklichen parlamentarischen Opposition, der AfD. Die AfD zeichnet sich durch die weit höchste Anzahl an Anfragen und gesetzlichen Anträgen aller Parteien aus, ohne dass diese  in der Öffentlichkeit kommuniziert werden. Dies dadurch, indem ein Kartell aus Altparteien, den öffentlich Rechtlichen und den „freien“ Medien klinisch sauber all dies aus ihren Programmen entfernt, was von der AfD kommt. Dass dabei zum Beispiel auch die verpflichtende politische Quotenaufteilung in Talkshows u.ä.m. bedenkenlos außer Kraft gesetzt wird – ist nur Teil des Spiels. Doch, geschenkt!

Einer der vielen Anträge der AfD wird am 30.September 2020 im Düsseldorfor Landtag in Form einer Anhörung des Ausschusses für Wirtschaft, Energie und Landesplanung abgehandelt. Die AfD fordert dabei die bedingungslose Abschaffung des EEG, ohne wenn und aber. EIKE stimmt diesem Antrag zu.

20 Jahre „Erneuerbare-Energien-Gesetz“ – EEG Kartell endlich beenden, Verbraucher und Unternehmen entlasten!
Drucksache 17/8893
Ausschuss für Wirtschaft, Energie und Landesplanung
13.30 Uhr bis max. 15.30 Uhr
E 3 D 01

Die Anhörung ist öffentlich, wobei aber kein Lifestream vorgesehen ist, vermutlich um weitere Verbreitung des AfD-Antrags im Volke zu verhindern. Die  Öffentlichkeit der Anhörung konnte freilich nicht verhindert werden – weil wohl gesetzlich vorgeschrieben.

Nach Erkundigung seitens EIKE beim NRW-Landtag braucht eine Person, welche die Anhörung besuchen möchte, keinen Antrag zu stellen, sondern soll lediglich genug frühzeitig mit Personalausweis beim Pförtnereingang des NRW-Landtags mit ihrem Begehren vorstellig werden (Platz des Landtags 1, 40221 Düsseldorf). Unser Pressesprecher Prof. Dr. Horst-Joachim Lüdecke ist als anzuhörender Gutachter zu dieser Anhörung eingeladen und hat sein Kommen bereits zugesagt.

EIKE wird das Protokoll der Anhörung zusammen mit seiner gutachterlichen Stellungnehme in Form einer ausführlichen News veröffentlichen.

 




Die Perfidie der EU: Energiepolitik und Taxonomie

Es besteht kein Zweifel, dass die Corona-Pandemie das Gefüge der Weltwirtschaft in einem Maße getroffen hat, das den meisten unvorstellbar schien. Jedem denkenden Menschen dürfte klar sein, dass die Wiederherstellung dieses Gefüges von global verknüpften Verkehrswegen und Produktionsketten eine internationale Zusammenarbeit geradezu herausfordert. Die Lage zwingt uns, auf das Thema „Wirtschaftsentwicklung“ einen neuen Blick in die Zukunft zu richten. Denn eins dürfte klar sein: um die Pandemie unter Kontrolle zu bringen, brauchen wir die Verfügbarkeit von sehr viel mehr Energie, sehr viel mehr Wasser , sehr viel mehr Nahrungsmitteln und eine Modernisierung unserer Transport- und Verkehrswege und auch der Bildungseinrichtungen.

Besonders für Europa und die Bundesrepublik stellt sich die Frage: Sind wir überhaupt, insbesondere im Vergleich mit Asien, dafür gerüstet? Die Anwort lautet: Nein. Es wurde übermäßig viel Geld gedruckt, aber dieses Geld wird weiterhin und zunehmend in vorwiegend unproduktive Investitionen gesteckt, die auch in der Vergangenheit schon mehr dem Niedergang als dem Fortschritt dienten. Eine schleichende Deindustrialisierung ist infolgedessen bereits im Gange.

Dieser Trend wird an zwei Ausrichtungen des New Green Deal der EU unter Frau v. der Leyen besonders deutlich:

  1. Energiepolitik
  2. Taxonomie

Hand auf Herz, wissen Sie, was Taxonomie bedeutet? Hier die Erklärung. Noch einmal Hand aufs Herz, wissen Sie es jetzt? Immer noch nicht? Sie können beruhigt sein, denn dieser Begriff ist bewusst von der EU gewählt, damit die dahinter steckende Unverschämtheit der Bevölkerung gegenüber unbemerkt bleibt*). Deshalb ist es sehr nützlich, dass der Verband der Familienunternehmen in einem Positionspapier vom Mai 2020 diese Politik endlich einer kritischen Bewertung unterzieht. Er kommt zu dem Schluß, dass der Verlauf der sogenannten Energiewende ein Debakel ist und von Vorbildfunktion nicht im mindesten die Rede sein kann. Es werde kein Land dieser Welt dem deutschen Weg folgen „wenn mit der Energiewende deutscher Prägung die Gefahr einer Deindustrialisierung sehenden Auges in Kauf genommen wird“.

Seit Jahren laufe alles „darauf hinaus, dass wir in Deutschland ökonomische Nachteile in immensen Höhen in Kauf nehmen, ohne europäisch und international einen Vorteil zu erzielen. Im Gegenteil, eine derartige Strategie ist unter globalen Gesichtspunkten extrem kontraproduktiv.“ Da durch den ebenfalls milliardenschweren hastigen Kohleausstieg die Grundlastsicherung gefährdet sei, dürfe eine wissenschaftliche und politische Diskussion um die Verschiebung des geplanten „Atomausstiegs“ kein Tabu sein.

Auch Prof. Sinn argumentiert in seinem neuen Buch „Der Corona-Schock“ ,im Moment der Krise falle es besonders ins Auge, dass die Energiepolitik in Deutschland sich auf einem weltfremden Kurs befindet: „Weltweit gibt es 440 Atomkraftwerke, und ca. 50 neue sind in Bau, davon elf in China. China plant schon 36 weitere Kraftwerke. Japan hat sich vom Ausstieg verabschiedet und nimmt die meisten Reaktoren nach einer Modernisierung sukzessive wieder in Betrieb… Wir haben eine solch massive Belastung des Staates und der zukünftigen Generationen durch diese Krise, dass wir uns die Zerstörung einer funktionierenden und klimaneutralen Energieproduktion durch Kernkraft eigentlich nicht erlauben können.

Der andere fatale Plan des New Green Deal läuft unter dem Stichwort „Taxonomie“*). Bei Prof. Sinn heißt es dazu: „Leider werden jetzt in der Krise Dinge durchgewunken, die die Öffentlichkeit gar nicht registriert. Denken Sie an die Taxonomieverordnung der EU zu Umweltfragen vom Dezember 2019. Da macht die EU-Kommission einen Kriterienkatalog auf, den Banken in Zukunft bei der Kreditvergabe berücksichtigen müssen. Sie müssen unterscheiden, wie grün die Aktivitäten ihrer Kunden sind, und danach werden die Kreditkonditionen bemessen. Das bedeutet eine zentralplanerische Steuerung derWirtschaft durch eine Kommandozentrale in Brüssel….Das führt zu Willkür, das führt zu einem unglaublichen Machtzuwachs der Bürokraten… Lobbys sind tätig, damit das, was man selber macht, als grün deklariert wird, damit die eigene Branche dann in Zukunft billige Kredite vom Bankensystem erhält, die refinanziert werden durch das Eurosystem. Das sind geradezu unglaubliche zentralplanerische Entwicklungen, die die wirtschaftliche Effizienz der Eurozone aushöhlen ….

Auch im Positionspapier des Verbandes des Familienunternehmen wird darauf hingewiesen, dass diese Richtlinien einer angeblich „nachhaltigen Finanzwirtschaft“ besonders die deutsche Wirtschaft mit ihrer starken Aufstellung im Industriebereich treffen werde. Wesentliche Elemente des New Green Deal sind von der Finanzmarktlobby geplant und auf deren kurzfristigen Ziele ausgerichtet. Das Verheerende daran: Mit dieser als „sustainable Finance“ bezeichneten Strategie werden Investitionen systematisch in Bereiche gelenkt, die Energiedichten des Mittelalters begünstigen (wie Wind-und Solartechnik ). Der Rest der Welt richtet dagegen den Blick auf Technologien, die selbst die gegenwärtigen Energiedichten, um von den mittelalterlich geringen der Erneuerbaren ganz zu schweigen, um ein vielfaches übersteigen werden (hier).

Die Kritik daran ist also nicht nur berechtigt. Sie wirft die Frage auf, ob Deutschland und Europa als Industrieraum überhaupt eine Zukunft haben können. Vor dem Hintergrund der gegenwärtigen Corona-Pandemie muß man sich erst recht fragen, welche Konsequenzen es für den Verlauf der Pandemie hätte, wenn auf die höchst effiziente deutsche Industrie kein Verlaß mehr ist.

Im Übrigen gibt es sowohl in Europa als auch in Amerika eine wachsende Bewegung junger Leute, die den Ausbau moderner Kerntechnik sowie die Entwicklung der Fusionstechnik befürwortet, weil gerade dem Umweltschutz damit viel besser gedient ist. Es wäre der Wissenschaftstradition Deutschlands mehr als angemessen, diesen Trend zu beflügeln statt den Rückwärtsgang beizubehalten.

 

Anmerkung von Horst-Joachim Lüdecke:

*) Die Wortwahl des Begriffs „Taxonomie“ legt bereits die Perfidie des EU-Vorgehens offen: Von der Öffentlichkeit soll der Begriff besser nicht verstanden werden, die von J.-C. Juncker zynisch und unverholen ausgesprochene Unverschämtheit des Betrugs an der Bevölkerung wird hier zum wiederholten Male bestätigt.

Im Übrigen kann jeder Konsument den planwirtschaftlichen Durchgriff der Brüsseler Gaunerei bereits an anscheinlichen Nebensächlichkeiten selber nachvollziehen. Beim Kauf einer neuen Waschmaschine erklärt Ihnen der Verkäufer, dass ab nächstem Jahr rigide Maßnahmen zur Wasser- und Stromersparnis gesetzlich vorgeschrieben sind. Die bisherigen sinnlosen „Eco“-Waschgänge sind irgend wann eben nicht mehr abschaltbar und der Verbraucher wird sich damit abfinden müssen, ohne wie bei den jetzigen Maschinen noch selber entscheiden zu dürfen, wieviel Wasser oder Strom seine Wäsche erhalten soll. Wenn Sie also überall diesen Öko-Unsinn in Prospekten von Industrieunternehmen und in den Funktionen ihrer Produkte wiederfinden, so ist dies kein Zufall. Die betroffenen Unternehmen werden dazu mit dem EU-Schraubstock erpresst und gezwungen.

Wir meinen daher, dass es höchste Zeit für eine Reform der EU ist, die heute bereits zur planwirtschaftlichen EUdssR mutiert ist. Auch Deutschlands Energiewende ist pure Planwirtschaft, die in letzter Konsequenz noch nie zu etwas Anderem als dem kompletten wirtschaftlichen Zusammenbruch des betreffenden Landes geführt hat – eine Lehre, die trotz aller historischen Überprüfbarkeit kein Sozialist jemals zu begreifen vermag. Es ist daher überfällig, dass – bei aller Zustimmung zur EU (einer anderen EU als heute, wohlgemerkt) – jedes EU-Land die Souveränität zumindest über seine Energiepolitik und Rechtsprechung zurückgewinnt. Wenn das nicht möglich ist, bleibt nur noch der Dexit, die Briten haben uns gezeigt, dass es funktioniert.

Am schlimmsten treibt es die EU-Zentralbank (EZB) mit dem grenzenlosen Gelddrucken. Hier erinnert der italienische Finanz- und WirtschaftsministerTremonti im italienischen Il Giornale vom 18.08.2020 an ähnliche Vorgänge in den dunklen Zeiten vor ca. 80 Jahren (vom Italienischen ins Deutsche übersetzt): „Wenden wir uns einen Moment dem alten Berlin zu und hier dem bekanntesten und berühmtesten „Zauberer des Geldes“, Hjalmar Schacht, Erfinder des „MeFo“ (hier): das Gold der Mephistopheles, das auf die metallurgische Industrie angewendet wurde, Austauschkunstwerk mit dem die deutsche Militärindustrie des Dritten Reiches finanziert wurde. Aber ein Kuriosum: Schacht wusste, dass der Trick nicht lange dauern konnte. In diesem Zusammenhang sagte der bewunderte Demokrat Keynes im Jahr 1941: „Die Tatsache, dass diese Methode im Dienste des Bösen angewendet wurde, darf uns nicht daran hindern, den technischen Vorteil zu erkennen, den sie im Dienste eines guten Zwecks bieten würde.“ Und was haben Schachts Methode und Keynes ‚Worte mit der Gegenwart zu tun? Das MeFo-System unterscheidet sich im Grunde nicht von dem, was die EZB ab 2012 angewendet hat, um quantitative Lockerungs- und Fiat-Gelder zu erzeugen, Geld, das aus dem Nichts kommt, heute zusätzlich zur Turbo-Währung von Turboverschuldung. Diese Maßnahmen waren  notwendig, um den Euro und Europa zu rettenUns wurde freilich nicht gesagt: wovor eigentlich retten? Aus welcher Ursache oder aus welcher Schuld? Vielleicht erfahren wir dies erst dann, wenn zur Rechtfertigung der EU-Wirtschaftspolitik die tragischen Fehler bei der Bewältigung der Krise ab 2008 und dann im folgenden Jahrzehnt zugegeben werden.“

 




Was verbindet Klimawandel, kluge Hausärzte, Harald Lesch und Psychologen miteinander?

Episode 1: Der kluge Hausarzt

Meine Aufmerksamkeit in der besagten Frage wurde zum ersten Mal vor Jahren geweckt, als ich meinen hochgeschätzten Hausarzt konsultierte, dem seine Eltern den wunderschönen Vornamen Anselmus gegeben hatten. Anselmus betreute meine Familie und mich über drei Jahrzehnte medizinisch bestens und treusorgend. Hier nochmals mein Dank dafür an ihn. Er ist leider längst im Ruhestand, völlig von der Bildfläche verschwunden, und ich vermisse ihn. Falls er diese Zeilen lesen sollte, würde ich mich über ein Lebenszeichen riesig freuen.

Bei diesem Arztbesuch nun, der die Besprechung einer Routine-Blutuntersuchung zum Gegenstand hatte (sie ergab zum Teil etwas beunruhigende Werte, und ich war über 70), war meine Frage wohl berechtigt, ob Anselmus etwas Therapeutisches dagegen unternehmen wolle. Er beantwortete sie auf seine stets trocken-humorige Art mit einer rhetorischen Frage „Wissen Sie, was unser Pathologie-Professor uns im Studium beibrachte? Er sagte: Untersuchen Sie ältere Patienten nur sorgfältig genug, dann haben sie immer eine pathologische Fundgrube vor sich, egal wie gesund der Patient ist. Mein lieber Herr Lüdecke, Sie brauchen natürlich nichts zu tun, Behandlungen gegen solche Abweichungen in Ihrem Alter können nur schaden.“

Ich hatte dankbar kapiert. Diese Episode in Anselmus‘ Praxis kam mir wieder in den Sinn, als nach einem meiner Klimavorträge – dieser hier am Deutsch-Amerikanischen-Institut (DAI) Heidelberg – ein junger Vertreter des Instituts für Umweltphysik der Heidelberger Universität (iup) eine Frage stellte. Die entpuppte sich zwar als Minivortrag, ohne dass der Diskussionsleiter einschritt – denn andere Zuhörer wollten schließlich wirkliche Fragen stellen. Der „Vortrag“ des iup-Mitarbeiters war aber dennoch beeindruckend: Unglaublich viele Abweichungen, verglichen mit dem von ihm salopp unterstellten Klima-Normalzustand, hätte man am iup erforscht und dokumentiert, so sein Bericht. Daher sei der menschgemachte Klimawandel Realität – so seine „unabweisbare“ Schlussfolgerung.

Ich gratulierte am Ende zu seiner Eloge auf das iup und zu all diesen interessanten Ergebnissen, gab aber zu bedenken, ob man denn überhaupt ausreichende Kenntnisse über die Klimavergangenheit hätte. Nur dann könne man nämlich belegen, ob die modernen Ergebnisse wirklich etwas Ungewöhnliches in der Klimaentwicklung anzeigen. Keine Antwort darauf – war natürlich auch eine Antwort. Ich nehme an, jeder Leser hat’s verstanden. Auch das Klima ist ein alter Patient, selbstverständlich kerngesund, aber wenn man nur richtig nachschaut und nachforscht, ist das Klima eine pathologische Fundgrube. Es hat Eiszeiten und Warmzeiten überlebt und CO2-Konzentrationen der Luft über das Fünfzehnfache von  heute gesund überstanden [1, 2] sowie Temperatursprünge von bis zu 10 °C innerhalb eines Menschenlebens schadlos erlitten (hier). Nun erfreut es uns aktuell mit einer milden und angenehmen Wärme – wir sollten mehr als dankbar dafür sein [3]. All dies pathologisch bedenklich? Etwas dagegen tun – oder doch nicht? Fragen Sie am Besten meinen klugen Hausarzt Anselmus!

 

Episode 2: Der Wissenschaftserzähler des ZDF, Harald Lesch

Ein weiteres Beispiel zu dem interessanten pathologischen Phänomen „Klima“ bietet der bekannte Freizeitjournalist Prof. Harald Lesch,  der gute Wissenschafts-Dokumentationen macht, aber kaum jemals müde wird, fast jede angeblich ungewöhnliche Forschungserkenntnis, mit dem ach so schröcklichen Klimawandel zu verbinden – dem menschgemachten selbstverständlich. Musterbeispiel ist seine Sendung über das Wasserproblem (hier). Und auch hier finden wir den gleichen Trugschluss wie beim iup-Mitarbeiter wieder.

Es wird unter Anderem in der Wasser-Dokumentation von Lesch informativ und unterhaltsam darüber berichtet, welche neuen Forschungsmethoden angewendet werden, um dem Wasserverbleib in unterschiedlichen Bodenschichten nachzugehen und einer möglichen besseren Nutzung des Niederschlags auf die Spur zu kommen. Die dabei bislang erzielten Ergebnisse, die im gegebenen Fall gerade einmal 2 Jahre alt sind, werden dann salopp mit dem menschgemachten Klimawandel in Verbindung gebracht. Nichts zu hören davon, dass es ähnliche Ergebnisse irgendwann früher – vielleicht vor 90 Jahren, im warmen Mittelalter oder gar der noch etwas wärmeren Römerzeit – mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit schon einmal gegeben hatte. Die anscheinend unabwendbare „Anspielung“ auf den Klimawandel erfolgt bei H. Lesch nicht immer direkt, aber stets unüberhörbar. Bei den naiv Gläubigen bleibt das dann hängen. Es kann noch so sehr an den Haaren herbeigezogen sein, der Klimawandel spielt stets eine tragende Rolle.

Da Lesch als Astrophysiker sein physikalisches Handwerk beherrschen dürfte, darf vermutet werden, dass hier kein Zufall, sondern klimapolitische Redaktionsvorgaben ihre Wirkung entfalten. Wer an seiner Stelle wäre wohl so mutig wie ehemals Joachim Bublath (hier), der sich nicht von politischen Redaktionsvorgaben verbiegen ließ. Heute ist das anders. Seinen persönlichen „Leschs Kosmos“ als lukrative Nebentätigkeit beim ZDF durch Klima-Ungehorsam aufs Spiel zu setzen, kommt nicht in Frage. Dazu wäre Charakter und Mut vonnöten.  Aprospos Charakter: Harald Lesch ist in diesem Zusammenhang bereits mit seiner EIKE-Affaire in fragwürdiger Weise aufgefallen – Hier die ganze Story Lesch/EIKE.

Wir erkennen nun, dass auch der Fall H. Lesch stark an Anselmus‘ pathologische Fundgrube  erinnert. Beide lassen aber, um nun den in der Überschrift des Beitrags erwähnten Seelendoktor nicht zu übergehen, auch an einen bekannten Psychiater denken, der es mit einem reichlich seltsamen Patienten zu tun hatte. Dies wäre dann die dritte Episode.

Episode 3: Der Psychiater und sein seltsamer Patient

Ein Psychiater als Jünger Sigmund Freuds zeigte seinem Patienten unterschiedliche geometrische Figuren, um aus dessen Eindrücken auf diese Geometriebilder wertvolle Anhaltspunkte auf Analyse und Therapie des Patienten zu gewinnen. Doch auf jedes der gezeigten geometrischen Gebilde antwortete der Patient immer das Gleiche: „Eine nackte Frau“. Schließlich die erstaunte Nachfrage des Psychiaters  „Warum immer diese gleiche Antwort?“. Der Patient „Aber Herr Doktor, Sie zeigen mir doch in jedem Bild Ferkeleien“. Diesem Patienten geht es ähnlich wie H. Lesch und dem Klimawandel in seinen Sendungen, egal, um was es geht und egal, was gezeigt wird: Wo Lesch stets den menschgemachten Klimawandel erkennt, sieht unser seltsamer Patient überall nur nackte Frauen.

Das Fazit der drei Episoden und ein revolutionärer Vorschlag zum IQ

Natürlich brennt sich durch andauerndes mediale Erinnern und Getrommel der Klimawandel – menschgemacht zu betonen ist dabei gar nicht mehr nötig – in grüngläubige Köpfe ein. Schließlich müssen nach Meinung aller Gutmenschen die Medien ja richtig informieren und ein veritabler Astrophysikprofessor muss es erst recht tun – oder tun sie es beide etwa doch nicht? Man wagt diese Frage kaum hinzuschreiben, schließlich wird man mit solchen Vermutungen schnell zu ganz rää..chts, wenn nicht sogar zum Nazi. Kurzum, die naiven Klima-Gläubigen wählen bei so viel Gehirnwäsche natürlich Grün. Wer geht schließlich konsequenter gegen den neu erfundenen mittelalterlichen Drachen „Klimawandel“ besser an als die Grünen?

Dass dabei unsere Natur und Energieversorgung über die Wupper gehen  – geschenkt, wir haben genug Natur (grüne Politik der Windmühlen darf heute als das Maximum an Naturschädigung schlechthin bezeichnet werden). Die Welt gilt es dagegen zu retten! Und sichere Stromversorgung? Ach was, der Strom kommt aus der Steckdose. Außerdem haben wir Kobolde, die Kobalt zusammenzimmern und wir haben ein Stromnetz, das immer genug von diesem seltsamen Saft „Strom“ enthält, so dass es immer reicht, also „Trust us, we are green. Everything is under control. Nothing to see here, move on.

Wie unglaublich ignorant und resistent gegen Fakten diese Leute sind, zeigt immer wieder mustergültig der neue Hoffnungsträger der Grünen „Robert Habeck“.  So berichtet der ZDF-Teletext vom 19.08.2020 unter dem Titel „Klima und Landwirtschaft: Habeck fordert umdenken“:  Grünen-Chef Robert Habeck fordert, die Landwirtschaft stärker an den Klimawandel anzupassen. Wasserknappheit und heiße Temperaturen seien für Landwirte ein immer drängenderes Problem, „vor dem niemand mehr die Augen verschließen kann„, sagte Habeck. „Das Extrem wird zur Regel. Und das verändert die Grundannahmen auf denen Landwirtschaft bisher betrieben wurde.“ Um die Situation zu meistern, sei es höchste Zeit, die Anpassung der Landwirtschaft an die Klimakrise anzugehen.

Ist dieser Habeck noch ganz bei Sinnen? In seinen Aussagen ist so gut wie alles falsch: Die Landwirtschaft passt sich, seit sie existierte, ans Wetter und auf Dauer ans Klima an, dies braucht man ihr nicht zu sagen. Es ist ihre Hauptbeschäftigung! Ob man es glaubt oder nicht, Bauern wollen Erträge und achten deswegen sehr genau auf die Natur. Man muss Opfer im Bauernstand infolge Totlachens befürchten, wenn Bauern die albernen Forderungen Habecks zur Kenntnis gelangen.

Wasserknappheit und hohe Temperaturen waren, sind und werden immer Probleme sein. Es geht doch hier nur darum, ob diese Probleme neu sind und ob sie mit dem rezenten Klimawandel zusammenhängen. Durch immer intensivere Bodennutzung erhalten sie sicher eine neue Komponente, ob sie in Deutschland mit dem Klimawandel zusammenhängen dürfte schwer zu belegen sein. Unsere Experten vom PIK werden diesen Beleg sicher beibringen können und dabei gekonnt ein oder zwei Kippunkte als Würze hinzufügen – huu..ch Kippunkte. Unsere Lückenmedien schließlich werden für Verbreitung dieses gewohnten Unsinns sorgen.

Die Wetteraufzeichnungen seit mehr als 100 Jahren zeigen jedenfalls nichts Ungewöhnliches an, so etwas wie die momentane Dürre gab es regelmäßig auch in früheren Zeiten. Bis zurück Christi Geburt weiß man über ungewöhnliche Wetterereignisse einigermaßen aus alten Quellen Bescheid [4, 5]. Wenn es speziell um die letzten 140 Jahre geht, braucht man sich nur die frei herunterladbaren Daten des deutschen Wetterdienstes (DWD) anzusehen. In Sachen Dürre ist nichts statistisch Ungewöhnliches zu erkennen (Bild 1).

Bild 1: Niederschlagsanomalien der Sommer ab etwa 1880 bis heute, Bildquelle Deutscher Wetterdienst (DWD)

Nein, es geht den Grünen nicht um die Fakten sondern um gezielte Verdummung der Bevölkerung und um Wählerfang. Dabei werden sie, von wenigen Ausnahmen abgesehen, auch noch von allen deutschen Medien nach Kräften unterstützt.

Hier fällt mir dann wieder die Seelenheilkunde ein, und daher erlaube ich mir einen revolutionären Vorschlag meinen Kollegen von der Psychologie zu unterbreiten: Es ist bekanntlich schwierig, die reale Intelligenz eines Menschen zu messen – denn der IQ ist nur ein fragwürdiger Anhaltspunkt dieser komplexen Eigenschaft. Angesichts der ersichtlich leichten Verführbarkeit von Grünwählern selbst mit dem größtmöglichen sachlichen Unsinn würde daher die Testfrage „für wie sinnvoll halten Sie grüne Politik?“ eine hervorragende abgeleitete Kenngröße für Intelligenz ergeben. Sie kann die Aussagekraft des IQ glatt in den Schatten stellen.

Ich schlage einen Test vor, in welchem vom Befragten nur ein Zahlenwert anzugeben ist – schon einmal ein unschätzbarer Vorteil, denn Grünwähler haben’s nicht so mit vielen Zahlen. Die Testskala reiche von 1 bis 100, wobei der Befragte einen Zahlenwert zwischen

1 =  „grüne Politik ist bescheuert und naturschädigend“

bis hin zu

100 = „grüne Politik rettet die Welt“

wählen soll. Der Kehrwert davon, multipliziert mit 100, ist unser Intelligenzmesser, den wir G I Q = Grüner Intelligenz Quotient taufen wollen. Er liegt im Bereich von 1 bis 100 und ist hier gezeigt

Der G I Q – Wert von 1 bedeuted also „gaga“ und die 100 „hoch intelligent“. Eine bessere Kenngröße für Intelligenz als unser neuer G I Q  ist im heutigen rot-grünen GroKo-Deutschland nicht mehr denkbar.

Quellen

[1] Veizer, J., Godderis, Y., François, L.M., 2000. Evidence for decoupling of atmospheric CO2 and global climate during the Phanerozoic eon. Nature, 408(6813), 698.

[2] Berner, R.A., 2003. The long-term carbon cycle, fossil fuels and atmospheric composition. Nature, 426(6964), 323.

[3] Lüdecke, Horst-Joachim (4. überarbeitete Auflage 2020). Energie und Klima. Chancen, Risiken und Mythen. Tübingen: expert Verlag. 221 Seiten, 320 Quellen, 33 Abbildungen.

[4] Johann Peter Hebels Kalendergeschichten. http://hausen.pcom.de/jphebel/geschichten/kalendergesch_verzw.htm

[5] Reichholf, J., 2007 (6. Aufl.). Eine kurze Naturgeschichte des letzten Jahrtausends. Frankfurt: S. Fischer Verlag.




Infobrief von EIKE Präsident Dr. Holger Thuss an unsere zahlreichen Spenderinnen und Spender

Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser,

hiermit bedanke ich mich – auch im Namen unseres Vorstandes und unserer Mitglieder – für die zahlreiche positive Resonanz auf meinen Spendenaufruf im letzten Monat. Wir haben uns sehr über Ihre großzügige Unterstützung und Ihr Interesse gefreut.

Da wir uns ganz überwiegend aus freiwilligen Spenden finanzieren, sind wir immer wieder dringend auf die Großzügigkeit unserer Leser angewiesen. Andernfalls müßten wir unser Engagement gegen die derzeit vorherrschende unsinnige Klima- und Energiepolitik der meisten Politiker einstellen. Allein die Aufrechterhaltung und ständige Verbesserung der Webseite erfordert sehr viel Aufwand. Auch legen wir das ganze Jahr über Geld für unsere nächste Internationale Klima- und Energiekonferenz auf die Seite, deren Kosten zudem aufgrund verschärfter Sicherheitsbestimmungen, aber vor allem wegen Aggressivität der politischen Gegner (unter Mobilisierung der Antifa!) gestiegen sind. Daher nochmals vielen Dank!

Hier kommen noch einige technische Hinweise: Gern stellen wir Ihnen eine abzugsfähige Spendenquittung aus. Der Gesetzgeber hat jedoch vor einiger Zeit entschieden, daß Spendenbescheinigungen bis 200 Euro nicht mehr beim Finanzamt eingereicht werden müssen. Diese Grenze lag früher bei 50 Euro.

Das bedeutet, daß bis 200 Euro ein vereinfachter Nachweis genügt, z.B. ein zum Beispiel ein Kontoauszug, auf dem klar ersichtlich ist, wie hoch die Spende ist und wer sie bekommen hat. Spender benötigen zudem einen Nachweis, dass diese Einrichtung von der Körperschaftsteuer befreit ist und wie diese die Mittel verwendet. Die vereinfachte Regelung gilt je Spende.

Spender die mehrfach im Jahr unter 200 Euro spenden, brauchen keine Spendenbescheinigungen. Die Großzügigkeit der Finanzämter weicht jedoch mitunter voneinander ab. Deshalb raten wir Ihnen nach Rücksprache mit unserem Steuerberater, von uns für Spenden ab 100 Euro auf jeden Fall eine Quittung anzufordern, wenn Sie Ihre Spende steuerlich geltend machen wollen.

Eine letzte Bitte: Prüfen Sie gegebenenfalls, ob Sie uns Ihre Adresse bereits mitgeteilt haben oder ob die bei uns vorliegende Adresse noch aktuell ist und informieren Sie uns bitte anschließend über den neuesten Stand. Bitte scheuen Sie sich nicht, uns bei Fragen zu kontaktieren.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Holger Thuß
Vorstand: Dr. Holger Thuß, Dipl.-Ing. Michael Limburg, Dipl.-Verw. Wiss
Wolfgang Müller,Prof. Dr. Horst-Joachim Lüdecke, Dipl.-Meteorologe Klaus Puls
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Klimaschutz in Absurdistan

Jede dieser Klimaschutz-Ideen ist eigentlich absurd genug, um sie medial genüsslich zu glossieren. Aber leider ist damit nichts beim Mainstream. Dies bleibt bis jetzt vorwiegend denjenigen Webseiten überlassen, die sich noch einen Rest an kritischem Verstand und auch Humor erhalten haben. Manchmal hilft freilich nur noch Sarkasmus. Nun unsere kleine Auswahl aus dem Klima-ABSURDISTAN – leider sind nicht alle lustig:

  1. Babys sind Klimaschädlinge: Die schwedische Universität Lund hat erhoben (hier, hier), dass ein Baby für 58 Tonnen CO2 pro Jahr verantwortlich ist. Man bietet zum Vergleich ein Auto mit 2,4 Tonnen CO2 jährlich oder eine Flugreise mit 1,6 Tonnen CO2 an und empfiehlt, bei der Familienplanung doch bitte das Klima im Blick zu haben.

EIKE bemerkt: Die Uni Lund vergaß in diesem Zusammenhang zu untersuchen, wie die Bevölkerungsexplosion in Afrika verhindert werden könne – die hat ja glücklicherweise schon etwas abgenommen, nur in Niger sind’s noch 8 pro Frau.

 

  1. Leben ohne Kinder für den Klimaschutz: Die überzeugte Nicht-Mutter Verena Brunschweiger (38) plädiert aus Umweltschutzgründen für ein Leben ohne Kinder. „Ein Kind ist das Schlimmste, was man der Umwelt antun kann“, sagte sie im Interview des Wiener „Kurier“. Jedes nicht in die Welt gesetzte Kind bedeute eine CO2-Einsparung von 50 Tonnen im Jahr (hier).

EIKE fragt „Meint sie nun nur deutsche oder meint sie alle Kinder? Falls nur deutsche, wäre sie nach der heutigen Auffassung „Rassistin“. Meint sie alle, ist sie logischerweise für die Abschaffung der Menschheit schlechthin. Konsequent wär’s in diesem Fall, wenn sie mit sich damit anfinge – ergäbe eine satte CO2-Einsparung.

 

  1. Die 1-Kind Politik in China: Hans von Storch (Klimaforscher und Meteorologe vom GKSS HH) führt aus „Die wirksamste Klimapolitik der letzten Jahrzehnte war die 1-Kind Politik in China, die der Welt ca. 400 Millionen CO2-Emittenden und Emittenden-Vermehrer erspart hat“ (hier).

EIKE fragt „Ist dies nun Sarkasmus bei H. v. Storch, für den er ja bekannt ist? Man weiß das nicht so recht, kann es aber hier mal zu seinen Gunsten annehmen.

 

  1. Keine Torferde aus Klimaschutzgründen: Agrarministerin Klöckner möchte aus Klimaschutzgründen torfhaltige Blumenerde aus Bau- und Supermärkten verbannen. In einem Schreiben an die Konzernmanager forderte sie zum freiwilligen Verzicht auf (hier). Im gleichlautenden ZDF-Teletext vom 02.08.2020 wurde der Torfbeitrag zum CO2-Ausstoß Deutschlands mit 2% beziffert. Da Deutschland etwa ebenfalls nur 2% der weltweiten CO2-Emissionen verantwortet, darf der Einfluss des deutschen Torfs auf die mittlere Globaltemperatur mit praktisch „Null“ angegeben werden (genauer mit 0,04%).

EIKE ist besorgt, bei Frau Klöckner besteht Nachholbedarf im „kleinen Einmaleins“. EIKE bietet der umtriebigen Ministerin gerne Nachhilfe im kleinen 1 x 1 -Rechnen an.

 

  1. Menschen mit roten Haaren werden wegen des Klimawandels aussterben: Der Tagespiegel vom 05.12.2017 schreibt dazu (hier) „In Deutschland haben noch zwei Prozent der Bevölkerung rote Haare. Dabei wird es vermutlich nicht bleiben. Wissenschaftler gehen davon aus, dass es Rothaarige wegen des fortschreitenden Klimawandels spätestens 2100  nicht mehr geben wird.“

EIKE sieht diese Vorhersage zwar mit Skepsis, wünscht aber zur Sicherheit allen Rothaarigen – insbesondere natürlich den hübschen naturrothaarigen Frauen (wir sind hier gerne sexistisch) – ein langes und schönes Leben. Vor allem wünschen wir ihnen und ihren Männern schönen rothaarigen weiblichen Nachwuchs, wenn es um das Jahr 2100 geht.

 

  1. Rentner sind mit Abstand die größten Klima-Killer: Max-Planck-Forscher haben den durchschnittlichen Pro-Kopf-Ausstoß an CO2 in Abhängigkeit vom Alter errechnet (hier): Am meisten Klimagas produzieren die Mittsechziger. Die Weltbevölkerung nimmt zu, und die Menschen in Schwellenländern sind dabei, sich auch einen gewissen Luxus zu leisten. Vor allem die dort wachsende Mittelschicht fährt zunehmend Auto, macht Überseereisen, isst mehr Fleisch und gönnt sich auch sonst etwas. ..“.

EIKE fragt „Wenn der große deutsche Physiker Max-Planck heute noch leben würde, was würde er wohl zu „Forschern“ sagen, die in Instituten seines Namens mit solchem Schwachsinn die Zeit totschlagen und dafür auch noch mit öffentlichem Geld bezahlt werden? Er rotiert vermutlich schon im Grabe.“

 

  1. Oma ist ’ne alte Umweltsau: BILD am 30.12.2019 schreibt „Wir sind keine Umweltsäue!“ Aufregung um Facebook-Video, WDR Kinderchor singt „Oma ist ’ne alte Umweltsau“. Das läßt einen Schluss zu auf die Alters-Struktur des WDR – lauter „junge Leute“(?). Anders bei den Zuschauern: DAS Video war nicht nur den Alten zuviel, sondern auch deren Kindern und Enkeln: Ein Shitstorm brach los, und der WDR wurde öffentlich-medial richtig verprügelt. Richtig dumm tut eben manchmal auch richtig weh. Die Redaktion des WDR löschte das Video des 90-sekündlichen Auftritts.

EIKE fragt neugierig „wo haben die Video-Macher des WDR Journalismus gelernt bzw. haben sie überhaupt etwas gelernt“?

 

  1. Hunde und Katzen sind schlecht fürs Klima: Spon meldet (hier): Niedlich, ein Seelentröster – und schlecht für die Umwelt. Hunde und Katzen verursachen vor allem über ihren Fleischkonsum einen beträchtlichen jährlichen Treibhausgas-Ausstoß. Allein in den USA entspreche dieser der Klimawirkung von rund 64 Millionen Tonnen Kohlendioxid jährlich, ergab eine im Fachmagazin „PLOS ONE“ vorgestellte Hochrechnung. Der Wert entspricht in etwa der Klimabilanz aller Einwohner von Berlin und Hamburg.

EIKE fragt nach: „Gehören die Hunde und Katzen etwa nicht zu den Einwohnern von Berlin und Hamburg?“ Daher an PLOS ONE – Bitte noch mal genau nachrechnen!

 

  1. Klimawandel lässt Bier weniger und teurer werden: Die WELT schreibt am 15.10.2018 etwas hoch Beängstigendes: „Klimawandel lässt Bier weniger und teurer werden“ stand in einer von der Fachzeitschrift „Nature Plants“ veröffentlichte Studie (hier).“ Und weiter: „Eine aktuelle Studie hat das Zeug, die Erderhitzung zum Thema am sprichwörtlichen Stammtisch und Trinker zu Klimaaktivisten zu machen: Eine in der aktuellen Ausgabe der wissenschaftlichen Fachzeitschrift „Nature Plants“ veröffentlichte Studie prognostiziert einen deutlichen Rückgang der Gerste-Ernten durch kommende Hitze- und Dürreperioden.“

EIKE meint: „Wir lassen uns vom Klimawandel ja vieles gefallen, die angenehme Wärme, weniger Heizen im Winter, kein Schneekehren mehr vor der Haustüre im Winter und alle weiteren schlimmen Nachteile mehr, die wir täglich zwangsfinanziert von unseren Lückenmedien eingetrichtert bekommen. Aber das mit dem Bier geht nun definitiv zu weit. Schon Paul Kuhn sang 1963 den Gassenhauer „Es gibt kein Bier auf Hawaii…“… was würde er wohl heute singen? Vielleicht aktuell „Bier oh Schreck und Gerste weg, Scotty beam mich weg…“

 

  1. Forscher: Klimawandel lockt Außerirdische an: Dies schrieb am 03.09.2011 die Leipziger Volkszeitung. Und weiter „Washington. Umweltschützer könnten im Kampf gegen die Klimaerwärmung bald Verbündete im All finden.“ Das schreiben Wissenschaftler der US-Raumfahrt-Behörde NASA und der Universität Pennsylvania in einem Bericht …. „Außerirdische könnten sich durch den Klimawandel provoziert fühlen …. Intelligente außerirdische Wesen können uns angreifen und töten, uns versklaven oder auch fressen“, warnt der 33-seitige Bericht … „Wir könnten als eine Gefahr für die Milchstraße angesehen werden, so wie wir eine Gefahr für unseren Planeten geworden sind.“

EIKE meint besorgt: Die Außerirdischen sind doch schon längst unter uns! Wenn man sich die „außerirdische“ Politik der GroKo anschaut … Die lässt unüberprüft und ungehindert alles, was kreucht und fleucht, über unsere deutschen Grenzen passieren, gibt das nicht einmal offen zu, und die schleimspurigen Medien berichten es auch nicht. Auf diese Weise werden bei uns natürlich auch hochgefährliche Außerdische immer zahlreicher.

 

  1. Washington: Klimawandel fördert die Entstehung von Nierensteinen: Dies schrieb am 14.07.2008 die Aachener Zeitung. Und weiter „US-amerikanische Forscher machen die Klimaerwärmung mitverantwortlich für die Ausbreitung von Nierenstein-Erkrankungen.“ Die Wissenschaftler stützen sich auf mathematische Modelle, die einen direkten Zusammenhang zwischen der Durchschnittstemperatur und dem Auftreten von Nierensteinen herstellen…“Grund für den Zusammenhang ist der bei höheren Temperaturen häufiger auftretende Flüssigkeitsmangel …“, erschienen ist dies im Fachmagazin PNAS (Bd. 105, 9841).

EIKE meint: Diese US-Forscher haben völlig recht. Gegen den Klimawandel hilft nur Eines – saufen .. es muss ja nicht immer nur Wasser sein … Doch Halt, wir korrigieren, dann kommt zu den Nierensteinen auch noch der Leberschaden hinzu, Mist aber auch!

 

  1. Sandwiches produzieren soviel CO2 wie Autos: Dies erklären die Forscher der Universität Manchester (hier). Nach Angaben des Britischen Sandwich-Verbandes (BSA) werden im Vereinigten Königreich alljährlich 11,5 Milliarden belegte Brote verzehrt. Durch diesen Konsum würden durchschnittlich 9,5 Millionen Tonnen klimaschädlichen Kohlendioxids verursacht, führte die Wissenschaftlerin Adisa Azapagic aus. Dies entspreche dem jährlichen CO2- Ausstoss der 8,6 Millionen Autos im Land.

EIKE fragt höflich nach: Adisa Azapagic eine Wissenschaftlerin – Wofür? Aber Moment mal, sie besitzt ja die Lösung des Klimaproblems! Weniger Sandwiches = weniger Durst = weniger Bierkonsum: Und der Klimawandel reduziert die Gerstenerträge … Passt doch!  

 

  1. Schafe sollen weniger Gas geben: Die Leipziger Volkszeitung am 03.12.2019 schrieb unter AUS ALLER WELT: „Schafe sollen weniger Gas geben, Neuseeland testet ein genetisches Programm, um den Methanausstoß bei den Tieren zu verringern. So sollen sie auf Dauer klimafreundlicher werden. Diese Tiere produzieren große Mengen Methan und Lachgas.“

EIKE findet das nun überhaupt nicht schlimm, Lachgas ist doch etwas zum Lachen, oder nicht? Lasst bitte die lieben Schafe fröhlich weiter furzen, das Leben ist traurig genug.

 

  1. Greta: Für ein junges schwedisches Mädchen Namens Greta mit erkennbarer mentaler Behinderung (hier) wird keineswegs seitens ihrer Eltern für Gesundung gesorgt – im Gegenteil. Sie lassen zu, dass auch viele weitere Organisationen das Kind für Klimapropaganda instrumentalisieren (hier). Diese Aktion Friday for Future (FFF) setzt mittelalterlich auf Glauben und Emotionen bei einem grundnüchternen naturwissenschaftlichen Thema. Die öffentliche Resonanz der Greta-Aktion zeigt anschaulich, wie brüchig die Kruste von Aufklärung und wissenschaftlichem Denken geworden ist.

EIKE ist besorgt: Wenn es so weiter geht, müssen wir wohl mit weiteren Kinder-Kreuzzügen rechnen, das Mittelalter kehrt zurück mit all seinen Schrecken. Wissen die heutigen Kinder-Kreuzzügler eigentlich, was damals im Mittelalter mit ihren Vorgängern geschah? Wir wollen es hier lieber nicht im Einzelnen schildern.

 

  1. Noch einmal Greta und Fridays For Future (FFF): Man sollte meinen, die dieser Bewegung hinterherlaufenden Verwirrten, Bekloppten und die diese Bewegung antreibenden kühl kalkulierenden Ideologen, Anarchisten und Profiteure aus der Großfinanz könne man einfach so weitermachen lassen, denn der Unfug läuft sich schon von sebst tot. Und das scheint ja auch zuzutreffen. Außerdem sind wir ein freies Land, jeder darf seine Meinung kundtun. Es gibt aber hier doch Bedenkliches. Nein, uns besorgt nicht, dass sich unzählige Studenten-Organisationen der Bewegung anschlossen („Studierenden-Organisationen“ tun wir unseren Lesern nicht an, solch schwachsinniges Deutsch ist Gendersprech). Junge Leute müssen sich irren dürfen. Es gibt aber zumindest eine deutsche Hochschule, die FFF auf ihrer offiziellen Webseite bewirbt, die Technische Universität Berlin (hier).

EIKE meint: Was die TU da treibt, ist rechtlich stark bedenklich, denn es verletzt die Hochschul-Neutralitätspflicht. Die TU Berlin läuft einer grün-rot-faschistischen Klimapropaganda hinterher, der Art, wie sie von Hochschulen in der ehemaligen DDR und im Nazi-Deutschland regelmäßig für sozialistische Propaganda erzwungen wurde. Und die TU macht das sogar FREIWILLIG – nicht zu fassen! Hier wurde das Bildungsideal des großen deutschen Forschers Alexander von Humboldt einem fragwürdigen „Zeitgeist“ geopfert. Gehört dies zu den Aufgaben der TU als einer ehemals seriösen wissenschaftlichen Bildungseinrichtung?

 

  1. Mainzer Zoologe: Weberknecht nach Greta Thunberg benannt: Der ZDF-Teletext meldet am 07.08.2020 „Ein Mainzer Zoologe hat eine neue Gattung von Weberknechten beschrieben und nach der Klimaschutzaktivistin Greta Thunberg benannt. Der Experte für eurasische Weberknecht-Arten begründete die Namensgebung damit, dass die Bedrohung von Flora und Fauna durch den Klimawandel noch immer nicht ausreichend beachtet werde.“

EIKE fragt: Hat der besagte Zoologe (Arachnologe) übersehen, dass Spinnen im Volk manchmal einen schlechten Leumund haben? Z.B. „Spinne am Morgen bringt Kummer und Sorgen…“. Oder will er uns mit dieser Benennung einer „Greta-Spinne“ signalisieren, dass Greta „spinnt“? Dann wäre ihm das sogar „tiefen-psychologisch“ gut gelungen.

 

  1. Schutz vor Klimawandel, Forscher schlagen Mauer um Antarktis-Eis vor: So schreibt der SPIEGEL am 01.10.2018 (hier) „Um das Abtreiben großer Eisschollen in wärmere Gewässer zu verhindern, haben Forscher die Idee entwickelt, eine Mauer um das Antarktis-Eis zu bauen. Sie könnte den Anstieg des Meeresspiegels mindern.“

EIKE bestätigt: Diese Meldung erschien nicht am 1. April. EIKE weiß aber aus zuverlässiger Quelle, dass beabsichtigt ist, erfahrene Kräfte aus der ehemaligen DDR mit diesem Mauerbau zu beauftragen, wobei aber wiederum vermieden werden soll, dazu Firmen des Berliner Flughafenbaus BER abzuziehen.

 

  1. Zwei Mega-Dämme könnten 25 Millionen Europäer vor der Flut (durch den menschgemachten Klimawandel natürlich) retten: So schrieb die Welt am 13.02.2020 (hier) “ Ein Damm zwischen Schottland und Norwegen, einer zwischen Frankreich und England: Mit dieser Maßnahme könnten 25 Millionen Europäer vor dem steigenden Meeresspiegel gerettet werden. Vielleicht die einzige Lösung, befürchtet ein Wissenschaftler.“

EIKE ist skeptisch: Bei diesem interessanten Projekt gibt es nämlich gemäß einem Leser-Kommentar eine unüberwindliche rechtliche Hürde: Man muss erst einmal die Kirche um Erlaubnis fragen, denn so einfach „Das Meer teilen“ verstößt gegen das Urheberrecht!“

 

  1. Dämmfassaden zum Klimaschutz, die Feuer fangen: Dies ist hier der erste, beim besten Willen nicht mehr zu glossierende Punkt. Dämmfassaden, die Feuer fangen, sind zu einer massiven Bedrohung geworden, so schrieb Dirk Maxeiner in Achgut „Brennen für den Klimaschutz“ (hier). Die Gefahr ist spätestens seit dem Hochhausbrand von London mit 80 Toten einer breiten Öffentlichkeit bewusst geworden. Doch auch in Deutschland gab es bereits Todesopfer, weil die meist mit Styropor gedämmten Fassaden als Brandbeschleuniger wirken. Alle Warnungen von Feuerwehren und Fachleuten wurden und werden weiter in den Wind geschlagen.

EIKE fragt „Muss man für den Klimaschutz Kollateralschäden an Menschen in Kauf nehmen?“ Und meint weiter „es gibt doch jede Menge technischer Überwachungs-, Matrialprüfungs- und Sicherheitsübewachungsstellen. Warum sorgt die Politik nicht für deren Einschaltung? Heißt es nicht im Amtseid von Staatsoberhäuptern „Ich schwöre, dass ich meine Kraft dem Wohle des deutschen Volkes widmen, seinen Nutzen mehren, Schaden von ihm wenden….„? Daher fragt EIKE weiter „gilt der heute noch, oder ist er vielleicht schon abgeschafft, ohne dass es uns mitgeteilt wurde?“

 

  1. Elektro-Autos für den Klimaschutz: Dies der zweite nicht zu glossierende Punkt. Nein, mit dem E-Auto sind nicht die Carts auf Golf-Plätzen mit ihren alten harmlosen Bleibatterien gemeint. Gemeint sind Teslas und Nachahmer, deren Litium-Ionenakkus bei Zerstörung durch schwere Unfälle zu Brennbomben werden können (hier). Lithium ist ein Alkalimetall so wie Natrium, beides hochreaktive Metalle, die schon beim bloßen Kontakt mit Luft oder Wasser heftig reagieren und zu brennen beginnen.

EIKE stellt fest: „Wer einmal einen Menschen in seinem E-Auto verbrennen sah, fährt nur noch Diesel“ und fordert weiter „E-Autos mit Lithium-Ionen-Akkus gehören verboten! (s. hierzu auch unsere Anmerkung unter 19)“.

 

  1. Carbonfasern in Windrädern: Und hier der dritte, nicht zu glossierende Punkt. Billigend hingenommene Gesundheitsschädigung durch Behörden stellen Carbonfasern dar, die in den Flügeln von Windkraftanlagen stecken. Sie sind beim Brand eines Windrads eine erhebliche gesundheitliche Gefahr für die  Bevölkerung der näheren Umgebung (hier). Hinzu kommt: Windräder zerstören Landschaften, töten Vögel, Fledermäuse, Insekten und schädigen Anrainer gesundheitlich mit Infraschall.

EIKE fragt „Wozu diese nutzlosen Windrad-Dinger, die nur unbrauchbaren Flatterstrom und bei Flaute gar keinen Strom erzeugen? Wann werden wir hierzulande wieder ordentliche Gerichte haben, die dem gefährlichen Windradunfug ein Ende machen? Siehe hierzu auch unsere Anmerkung unter 19.“

 

Ein Fazit

Läßt man die vorstehenden Klima- und Welt-Rettungs-Szenarien der Akteure hier Revue passieren, dann kann man schwanken zwischen Entsetzen und Lachen. Allerdings – das Lachen kann einem im Halse stecken bleiben, denn : Fast alles das ist diesen Leuten ernst ! … Dazu nur drei kurze Beispiele, denn den dort involvierten Bescheuerten wäre es zuviel der Ehre, wenn wir sie in unseren obigen Punkten mit auführten. So forderte der Grüne Stefan Wenzel, Fraktionschef im Landtag Niedersachsen, u.a. die Einrichtung von „Klimaschutz-Gerichten“. Der Förderverein Solarenergie denkt laut an Geldstrafen oder Haft für jemanden, der die „Abwehr der Klimakatastrophe“ stört, verächtlich macht oder zu verhindern sucht (hier). Den Vogel schießt aber ein Musikprofessor aus Graz ab, der die Todesstrafe für Leugner des Klimawandels einführen möchte. Zweifellos eine pikante Idee, wenn ein Gestörter andere Gestörte aufs Schafott zerrt, wo doch die moderne Justiz mildernde Umstände für geistig Gestörte vorsieht (hier). Nebenbei: EIKE ist niemand mit etwas Denksubstanz zwischen den Ohren bekannt, der den naturgesetzlich unaufhörlichen Klimawandel leugnet.

Und nun unsere naturwissenschaftliche Bewertung im alltäglich vorherrschenden Absurditäten-Kabinett : 

Das Zeitalter der Aufklärung ist zu Ende !

 




Die Abrechnung … mit der Energiewende – der Energiewende-Check

Das Buch wurde im Juli 2020 veröffentlicht. Klaus Maier, ein erfahrener Elektroingenieur im Ruhestand, hat sich mit der Energiewende viele Jahre intensiv beschäftigt. Schon das Geleitwort von Dr.-Ing. Detlef Ahlborn zeigt, worauf das Buch abzielt: Den gut klingenden Beschreibungen und Behauptungen der Energiewende-Ideologen und -Profiteure müssen endlich belastbare, zahlengestützte Fakten entgegengehalten werden. Das ist vermutlich auch der Grund, warum der Autor „Die Abrechnung“ als Titel gewählt hat.

Das fast schon erdrückende, aber sehr gut strukturierte Zahlenmaterial liefert viele Einsichten. Durch diese quantitative Sicht auf das Thema hebt sich dieses Buch von vielen anderen vergleichbaren Büchern ab. So werden insbesondere die immensen Kosten der Energiewende mit den daraus resultierenden Risiken für den Industriestandort Deutschland auch quantitativ und damit nachvollziehbar deutlich.

Die drei Teile des Buchs behandeln das Thema in unterschiedlicher Tiefe, so dass der einfach Interessierte, wie auch der wissenschaftlich Orientierte die für ihn notwendigen Informationen, Begründungen und Analysen findet. Angefangen von der Frage, was Energie ist und welche Bedeutung sie hat, bis zur Berechnung eines konkreten Zukunftsszenarios eines Strom- und Energieversorgungssystems mit Sektorkopplung zieht sich der Spannungsbogen. Die Berechnung dieses Szenarios über 50 Seiten verlangt einige Mitarbeit des Lesers, die erhaltene  Informationen rechtfertigt diesen Aufwand aber.

Praktisch alle Aspekte und Fassetten der Energiewende werden behandelt. Letztlich geht es um die Frage: Ist die Energiewende überhaupt technisch, ökonomisch und gesellschaftlich umsetzbar? Der Autor kommt zu dem zahlenmäßig unwiderlegbaren Schluss, dass die Energiewende, so wie sie begründet und geplant ist, weder nötig ist, noch jemals erfolgreich werden kann.

Im Buch gibt es neben den technischen Passagen auch locker Formuliertes, wobei den politischen, psychologischen und menschlichen Fragen nachgegangen wird, um auf diese Weise den vielfältigen und unterschiedlichen aspekten des Großprojekts Energiewende Rechnung zu tragen. Als stellvertretendes Beispiel sei der allgemeine Umgang mit Risiken erwähnt. Wer weiß schon, welche Rolle die sicher unzutreffende LNT-Hypothese bei der Beurteilung radioaktiver Strahlung spielt?

Das Buch ist in 41 Kapiteln gegliedert. Querverweise zwischen den Kapiteln erlauben das systematische Erarbeiten von detaillierteren Fragen zur Energiewende. Über 500 Quellenangaben und Erläuterungen, ein Glossar und ein ausführliches Stichwortverzeichnis runden das Werk ab.

Das Buch hat das Ziel, dem Wust der vielfältigen Meinungen und Interessen ein faktenbasiertes Kompendium zur Versachlichung entgegenzuhalten. Die Daten des Buchs:

524 Seiten, 27 Tabellen, 169 Abbildungen (48 in Farbe);

Paperback, 978-3-347-06789-9:  24,95 EUR, Bestellung hier

als Hardcover 978-3-347-06790-5:  32,95 EUR. Bestellung hier:

 




Sind die jüngsten CO2-Werte der Atmosphäre ungewöhnlich?

Untersucht werden sollen die am Mauna Loa (Haweii) gemessenen CO2 Konzentrationen in den Monaten April, Mai und Juni seit deren Aufzeichnung 1958. In dieser Arbeit werden die Änderungen zum jeweiligen Vorjahr untersucht. Außerdem werden Vergleiche zu früheren Krisenzeiten vorgenommen. Abb. 1 zeigt eine Übersicht über den Beobachtungszeitraum:

Abb. 1: Mauna Loa CO2 1958 – 2020. Die CO2 Konzentration ist im Beobachtungszeitraum von 317 ppm auf 417 ppm gestiegen. Also um 100 ppm in 63 Jahren. Durchschnittlich erhöhte sich die CO2 Konzentration um 1,6 ppm/Jahr.

Nun die Monate April, Mai und Juni 2020

Abb. 2: April 2020: + 2,88 ppm zum Vorjahr

Abb. 3: Mai 2020: + 2,43 ppm zum Vorjahr

Abb. 4: Juni 2020: + 2,46 ppm zum Vorjahr

Ergebnis:  Die CO2 Konzentrationen der Monate April, Mai und Juni 2020 liegen über dem Mittelwert und in der Größenordnung des linearen Trends. Somit ist keine Auswirkung der Wirtschaftskrise erkennbar.

Suche nach einer CO2 Korrelation in anderen Krisenzeiten

Es soll der Versuch unternommen werden, einen Zusammenhang von Krisenzeiten und CO2 Konzentration zu finden. Es werden vier Krisen der vergangenen Dekaden untersucht:

  • Erste Ölpreiskrise 1973
  • Zweite Ölpreiskrise 1979
  • Golfkrieg 1990
  • Globale Banken- und Finanzkrise als Teil der Weltwirtschaftskrise ab 2007

Abb. 5: Änderungen der CO2 Konzentration zum Vorjahr.  Mit der Standardabweichung sollen extreme Änderungen erkannt werden.

Ergebnis:   Die untersuchten Jahre liegen alle innerhalb der Standardabweichung. Eine direkte Auswirkung der Krisen auf die CO2 Konzentration ist nicht zu erkennen. Aus diesen Ergebnissen ergibt sich daher folgende Frage: Warum wirken sich Krisenzeiten nicht auf die CO2 Konzentration der Atmosphäre aus?

Die Antwort liefert die Fachpublikation von Weber, W., Lüdecke, H.-J., and Weiss, C.O., 2015. A simple model of the anthropogenically forced CO2 cycle, Earth System Dybanics Discussion, 6, 2043. Sie ist “open“ und unter esdd-6-2043-2015 frei herunterzuladen.

In dieser Arbeit zeigt Figure 2 (oberes Teilbild) in rot die gemessene und in schwarz die modellierte CO2-Konzentration der Luft sowie in grün die airborne fraction AF = n_a/n_tot. n_a ist dabei der carbon Fluss in die Atmosphäre, n_tot die Gesamtheit aller CO2-Modellflüsse. Die Schwankungen der AF finden sich im gemessenen CO2-Gehalt nicht wieder, was zu den oben geschilderten Ergebnissen passt.

Woran liegt das? Das CO2-Gesamtsystem Atmosphäre-Meer-Biospäre ist extrem träge. Es dauert infolgedessen lange, bis sich Änderungen des CO2-Ausstoßes der Menschheit im atmosphärischen CO2-Gehalt der Luft überhaupt bemerkbar machen. Die Halbwertszeiten liegen so um die 100 Jahre. Damit ist Folgendes gesagt: Falls die Menschheit urplötzlich jede CO2-Emission stoppen würde, geht es dennnoch über Jahrzehnte mit dem (dann stetig kleiner werdenden) CO2-Anstieg in der Luft weiter.

Dieses Systemverhalten zeigen eine Reihe von Fachveröffentlichungen, eine davon die hier zitierte. Der Mechanismus ist leicht zu veranschaulichen: Der CO2-Partialdruck der Atmosphäre liegt wegen des CO2-Ausstoßes der Menschheit zur Zeit weit über dem des Meers (der des Meers ist konstant, weil das Meer 40-mal mehr CO2 enthält als die Atmosphäre). Das überschüssige CO2 der Atmosphäre kann vom Meer nur langsam aufgenommen werden. Man kann es daher mit einer angespannte Feder vergleichen.

Würde hypothetisch(!) die Feder nicht weiter angespannt werden, indem beispielsweise (ebenfalls hypothetisch) die Menschheit ihre CO2-Emissionen stoppt, würde sich die Feder entspannen, indem vermittels der hohen Partialdruckdifferenz (Atm. vs. Meer) das überschüssige CO2 der Atmosphäre über lange Jahre ins Meer und das Pflanzenwachstum gedrückt wird: Dabei wird die Partialdruckdifferenz immer weiter abgebaut und zwar so lange, bis wieder der natürliche Gleichgewichtszustand einer Partialdruckdifferenz von nahe Null erreicht ist *). Die Halbwertszeit dieser Entspannung wurde in der hier gezeigten Publikation mit 100 Jahren angegeben, ein Wert, der durch die gute Übereinstimmung von Modell und gemessener Realität gestützt wird.

Solch eine Übereinstimmung wird übrigens in der Wissenschaft als verlässliches Maß für das Zutreffen einer Hypothese angesehen. Dies war auch der Grund, warum die hier zitierte Arbeit in den “Discussions“ erscheinen durfte. Im weiteren Review wurde sie dann zwar keineswegs für falsch aber als “zu einfach“ erklärt und gelangte deswegen nicht in das eigentliche Haupt-Journal esd. Etwas Staunen sei erlaubt, denn eigentlich sind “Einfachheit“ und “Zutreffen“ die beiden gesuchten Kerneigenschaften von Modellen.

Zurück zur “CO2-Feder“: Natürlich war sie von Anfang der anthropogenen Emissionen an tätig, natürlich anfänglich nur sehr schwach. Heute ist dagegen bereits der Zustand erreicht, dass nur etwa die Hälfte des anthropogen erzeugten CO2 in der Luft verbleibt. Der Rest geht zu etwa gleichen Teilen ins Meer und die Pflanzenwelt. Die “CO2″-Feder“ ist also stark angespannt. Würde die Menschheit ihre CO2-Emissionen ab nun (hypothetisch) auf einem konstanten Level festhalten, würde sich der Systemzustand wieder sehr langsam auf ein Gleichgewicht zubewegen, bei dem die kontante CO2-Zufuhr durch den Menschen gerade dem Abflus in die beiden CO2-Senken Meer und Pflanzen entspricht. Entgegen einer immer wieder kolportierten aber falschen Aussage der Klimawarner würde also in solch einem Szenario langfristig der CO2-Gehalt der Luft konstant bleiben, obwohl die Menschheit konstant weiter CO2 in die Atmosphäre bläst.

Angesichts dieser Zusammenhänge wird nun verständlich, dass sich auch massive Veränderungen im CO2-Emissionsverhalten der Menschheit erst nach Jahrzehnten in der atmosphärischen CO2-Konzentration widerspiegeln können.

Weiter wird verständlich, dass der CO2-Gehalt der Atmosphäre von der Menschheit nur bis zu einer gewissen Grenze zu steigern ist. Je höher der atmosphärische CO2-Gehalt, desto höher die Partialdruckdifferenz mit dem Meer und umso schwerer eine weitere CO2-Erhöhung in der Luft! In der hier zitierten Publikation wurde ermittelt, dass mehr als maximal 900 ppm CO2 in der Atmosphäre selbst mit Verbrennen aller fossilen Ressourcen gar nicht möglich sind.

*) Zum “natürlichen“CO2-Gleichgewicht: Der Austausch von CO2 zwischen Meer und Luft ist um 2 Größenordnungen stärker als der CO2-Einfluss des Menschen. Er läuft aber sehr schnell ab, die Halbwertszeit für den Verbleib eines CO2-Moleküls in der Luft beträgt hier nur wenige Jahre. Das natürliche CO2-Gleichgewicht ist daher stets von schnellen unmaßgebenden Fluktuationen geprägt. Diese haben mit dem langfristigen anthropogenen CO2-Aufbau in der Luft nichts zu tun, sie begleiten ihn nur.




Wiedergeburt der Solarindustrie in Deutschland?

Der Grünen-Mitgründer Frank Asbeck nutzte den von ihm mitgeschürten technikfeindlichen Zeitgeist, um ein kleines Solarkraft-Imperium aufzubauen, das aber 2018 wegen der chinesischen Konkurrenz pleite ging. Für Asbeck hatte es sich trotzdem gelohnt: Der Grüne kaufte das rheinische Schloß von Thomas Gottschalk und richtete Jagdgesellschaften aus.

Für die Mitarbeiter lief es nicht so gut; der Standort in Freiberg mit 600 Arbeitsplätzen wurde geschlossen.

Nun will die Meyer-Burger Technology AG aus der Schweiz im ehemaligen Solar Valley von Bitterfeld-Wolfen investieren. Der Standort gehört zum Halleschen Chemie-Dreieck und war führend in der Herstellung von Foto-Filmen (Agfa bzw. Original Wolfen/ Orwo).

Was hat sich geändert seit dem Abbau um 2010? Der Chef von Meyer-Burger hofft auf den EU-Green Deal post corona und positive Effekte durch die deutsche Elektroauto-Initiative. Rechnet er also mit üppigen Steuermillionen? Was sonst. Er will Solaranlagen für Hausdächer und kleine „Kraftwerke“ bauen und im Jahr Photovoltaik mit 400 Megawatt Leistung ausstoßen. Bis Juni 2021 will die Firma in Freiberg und Bitterfeld loslegen und langfristig 3.000 Arbeitsplätze schaffen.

So ganz stillgelegt wurde der Standort Bitterfeld-Wolfen übrigens nicht: Eine Firma namens Q-Cells ging zwar bankrott und wurde von Koreanern gekauft, die die Produktion nach Asien verlegten; aber die Forschung vor Ort beließen. Demnächst sollen Solarzellen einer neuen effizienteren Generation entwickelt werden. Es gibt zudem ein weiteres interessantes Geschäftsmodell: Q-Cells pachtet private Hausdächer und baut darauf Photovoltaik-Anlagen, um unter anderem beim Staat als Stromanbieter zu kassieren.

Die Lobby-Organisation der Solarhersteller hält das eigene Produkt zum Erreichen der Klimaziele unserer Regierung für unverzichtbar; 2030 sollen zwei Drittel des deutschen Stroms aus den „Erneuerbaren“ kommen. Was zu flächendeckenden Stromausfällen führen wird, da mindestens 50% der Kraftwerke grundlastfähig sein müssen, wie unser Pressesprecher Horst-Joachim Lüdecke ausführt. Da die im Volke verhaßten Windräder von örtlichen Naturschützern und Anwohnern aber seit 2019 derart heftig beklagt werden, daß kaum ein neues ohne jahrelange Prozessiererei errichtet werden kann, wird man wohl verstärkt auf die Photovoltaik zurückgreifen, die keine metertiefen Betonfundamente benötigt, keinen Krach macht und nicht die Vogel- und Fledermaus-Fauna Deutschlands vom Himmel holt.

Um auf die angepeilten 65% zu kommen, müsse daher die jährliche Neuinstallation von Solarzellen ab 2022 verdreifacht werden, so ein Manager von Q-Cells.

Mal sehen, was die Bürger dazu sagen. Wenn die Firmen hauptsächlich Haus- und Garagendächer bepflastern, und sich das für den privilegierten Hausbesitzer via Steuersubvention auch noch rentiert, wird es wohl leider keine Proteste geben. Die Bewohner von Mietwohnungen, die die gesellschaftliche Umverteilung von unten nach oben finanzieren, werden dagegen so schnell nicht auf die Straße gehen.

 

 

 




Analyse der BR-Dokumentation: „Gegen den Wind – Windkraft in der Diskussion“

So entsteht der Eindruck einer Ausgewogenheit, die faktisch nicht vorhanden ist. In diesem Beitrag werden die einzelnen Sequenzen der Doku analysiert.

Was geschieht mit dem Zuschauer, der sich diese Dokumentation eines öffentlich-rechtlichen Senders anschaut? Wie wird Wissenschaft dargestellt?

Ist Opposition zum Mainstream erwünscht?

Der Aufhänger ist eine Windkraftanlage, welche in dem Ortsteil Pfettrach der Gemeinde Höhe des Windrades von der Wohnbebauung entfernt. Dafür muss der Gemeinderat, die Gemeinde mehrheitlich die 10H-Regelung für ihren Ort, für dieses Vorhaben aufheben. Was offensichtlich nicht gelang. So geht Demokratie. Deshalb der Abtransport des Windrads nach Danzig. Wo es auch gute Dienste leisten wird. 3,4 MW ist die Nennleistung. Das macht vorsichtig kalkuliert knapp 7,5 Gigawattstunden (GWh) Strom pro Jahr. Zwar nicht kontinuierlich, aber immerhin. In Verbindung mit einem öffentlichen Stromnetz als „Speicher“ erspart es Polen die Produktion von Kohlestrom in entsprechender Menge. Das ist – Achtung Ironie- für das Klima genau so erfreulich, wie der Standort Pfettrach.

Von der Windkraftanlage  à 3,4 MW Nennleistung schwenkt die Doku des BR sehr mutig zum Kernkraftwerk Isar 2, welches eine Nennleistung von 1.485 MW auf die Waage bringt. Und diese in einem Jahr (2019) die Menge von  12.000 GWh „Stromumsetzt erzeugte. Kontinuierlich fließenden Strom. Keinen „Flatterstrom“ ==> dazu später mehr – wie eine Windkraftanlage. Von denen es nicht eine wie in Pfettrach, sondern 1.600 solcher Anlagen bräuchte, um diese Menge Strom rein rechnerisch, aber eben nicht kontinuierlich zu erzeugen. 30,4 % des in Bayern benötigten Strom wird in Kernkraftwerken erzeugt. Kernkraftwerke, die Ende 2021 (Gundremmingen) und Ende 2022 (Isar 2) keinen Strom mehr erzeugen.

Woher soll der Strom dann kommen?

Diese Frage suggeriert die Antwort: Aus Windkraftanlagen. Die Rechnung oben allerdings belegt, wie unsinnig ein solches Unterfangen ist. Das wissen die Macher der Doku. Es geht ihnen letztendlich nur darum, den Zuschauer pro Windkraft zu triggern.

Raimund Kamm, Umweltaktivist, demonstriert mit wenigen Aufrechten gegen die Abstandsregelung vor dem bayerischen Landtag. Sein Hauptargument: Die (der Landtagsabgeordneten) müssten doch einsehen, dass der Klimaschutz jetzt so wichtig ist, und dass wir jetzt auf CO2-freie Energien umschalten müssen. Warum die das machen, ist mir wirklich ein Rätsel. Und sie machen die Arbeitsplätze kaputt, die wir brauchen für die Zukunft.“ Das ist eine wenig überzeugende Aussage, die für Freunde der Energiewende und Befürworter von Kraftwerken, die mittels erneuerbarer Energieträger Strom erzeugen, gleichwohl typisch ist: ´Ihr müsst es doch endlich einsehen, es ist doch sonnenklar, das mit der Energiewende!` Ist es aber offensichtlich nicht. Denn in Pfettrach hat man sich gegen die Verringerung des Mindestabstandes ausgesprochen. Nach und in einem demokratischen Prozeß auf Gemeindeebene.

Der bayerische Ansatz „pro Windkraft“ kann nur über die Abschaffung der 10H – Regelung Erfolg versprechen. Deshalb zeigt die Doku die Flächen, welche noch geeignet wären, aber unter dem Strich praktisch nicht geeignet sind. Wenn die Windkraft in Bayern überhaupt noch eine Chance haben soll, muss die 10H- Regelung fallen. So ´lernt` es der Zuschauer.

Schwenk zu einem Mann, der Windkraftanlagen projektiert. Herrn Sing. Es wird der Eindruck erweckt, dass auf der einen Seite die Gegner der Energiewende mit ihren Windkraftanlagen eine „böse Windradlobby“ bekämpfen, die in Wahrheit aber nur aus heimatverbundenen Einzelpersonen besteht. Und immer noch seien Leute gegen die Windkraft. Was angesichts der schönen Bilder und der hohen Erträge kaum verständlich ist.

Und wieder der harte Schwenk zu einem Kernkraftwerk. Diesmal ist es Grundremmingen. Aber nur pro forma. Berichtet wird darüber nicht. Stattdessen trifft unser Windkraftprojektierer Sing trifft auf den Klimaaktivisten Kamm. Dieser erläutert seine beiden Beteiligungen an Windkraftprojekten. Die eine läuft, die andere nicht. Schön kommt der wirtschaftliche Aspekt ans Licht. Wobei eines klar ist: Ohne die Subventionen durch das EEG würde sich kein Projekt wirklich rechnen. Da wäre der Einsatz für die Umwelt schnell am Ende.

Einführung des Vereins für Landschaft- und Artenschutz in Bayern (VLAB). Der Vorsitzende kommt zu Wort. Der Widerspruch zwischen Naturschutz und in die Natur massiv eingreifende Windkraftanlagen wird formuliert. Bemerkenswert: Der Feldhamster, der 2001 in Aachen grenzübergreifende Gewerbeparkpläne behinderte, feiert in Form diverser schützenwerter Vögel in Bayern fröhliche Urständ.

Diverse Argumente gegen die Windkraft werden genannt. Die Größe der Unternehmen, die auf Gewinnmaximierung im Namen der Energiewende ausgerichtet sind, wird angedeutet. Und deren  Willen, eine urwüchsige Landschaft mit Windkraftanlagen zu überziehen. Wird der Hambacher Forst als Ikone des Naturschutzes von zwielichtigen bis hin zu kriminellen Gestalten mit Zähnen und Klauen „verteidigt“, ist Wald in Bayern und anderswo nur ein Hindernis für den Windkraftausbau. Dagegen stemmt sich der Verein. Der Klimawandel aber sei eine viel größere Bedrohung der Natur als Windkraftanlagen meinen hingegen andere Naturschutzverbände.

Ein angeblich menschengemachter Klimawandel, der erst in einer prognostizierten Zukunft gefährlich sein soll, dessen Schrecken immer mit gesicherter Bestimmtheit vorgetragen werden. Schrecken, die aber durchaus nicht sicher sind. Es könnte auch ganz anders kommen. Das jedoch wird meist verschwiegen. […]

Wahr ist aber auch: Es lässt sich nicht bestimmen, wie wahrscheinlich die Klimarisiken sind. Und viele Extremwetterphänomene sind bislang nicht häufiger geworden. (Anmerkung der Redaktion: Eher seltener).  Erhebliche Unsicherheiten durchziehen nahezu alle Ergebnisse der Klimaforschung. Robuste Klimaszenarien für einzelne Regionen sind bislang nicht möglich, weshalb sich konkrete Folgen der Erwärmung schlecht bestimmen lassen. Dennoch erstellen Forscher Szenarien, die Auswirkungen des Klimawandels auf Gesellschaft und Umwelt erhellen sollen. Je nach politischer Orientierung finden die Modelle Anklang: Linke dramatisieren das Problem, der Klimawandel liefert ihnen Argumente für die Umverteilung von Wohlstand. Rechte beschwichtigen, sie mögen keinen Dirigismus, mithin schon gar nicht beim Klimaproblem, das staatliche Eingriffe größten Ausmaßes zu erfordern scheint. […]  Etwas später heißt es: […] … der Chef des Max-Planck-Instituts für Meteorologie, Jochem Marotzke, äußerte sich jüngst zurückhaltend auf die Frage nach den Kipppunkten: „Die sind denkbar, wir können sie nicht ausschließen, aber wir wissen eigentlich wenig“, sagte er im April der „FAZ“. Auf die Frage, welcher Kipppunkt ihm am meisten Sorge machte, erwiderte Marotzke: „Keiner.“ […] Quelle der beiden Zitate: Hier klicken

Ein Beispiel für die „Klagewut“ des VLAB.

Bemerkenswert: es geht den Bürgern, den Anteilseigner weniger um die Umwelt, die Energiewende. Es geht vor allem um das Geld, welches wegen der Klage ausbleibt. Selbstverständlich sagt niemand, dass die Windkraftgegner mit dem VLAB einen starken Partner haben, der ihre Interessen mit demokratischen Mitteln stark durchsetzt. Raimund Kamm erläutert, daß dahinter der Wille stünde, die Energiewende zu blockieren. Ich habe den Eindruck, dass ihm demokratische Prozesse in der Legislative, in der Judikative nicht gefallen, weil sie das Geldverdienen in Bayern verhindern.

Deshalb wird in der Doku jetzt auf die Strategie des VLAB eingegangen. Ein Anwalt, der die Windkraftprojektierer, die Anteilseigner (oft auch Bürger) vertritt, erläutert dies auf skurrile Weise: Wer viel klagt, gewinnt auch viel. Hinzu kommen die rechtlichen Grundlagen, die schlecht seien. Anschließend werden die Punkte aufgeführt, die beachtet werden müssen. Es reicht vor Gericht nicht, einfach mal daher zugehen und zu behaupten: „Wir retten die Welt, deshalb ist es gut, was wir tun.“ So wie das gerne in Berichten der Presse, in Funk und Fernsehen geschieht. Da sind Menschen und Organisationen, die sich gegen den Windradausbau, die gegen die Energiewende argumentieren regelmäßig Klimaleugner, Energiewende-Bremser oder Schlimmeres.

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Am Beispiel Regensburg wird die „Widersinnigkeit“ des bestehenden Regelwerks dargestellt. Den Wald für die geplanten Bürgerwindräder hat man schon mal gerodet. Weg ist weg, sagt der Rheinländer, das hätten wir schon mal. Und dann kommt doch der VLAB daher und klagt. Besonders bemerkenswert sind die Ausführungen der Landrätin. Der Begriff ´Kollateralschäden` fällt auf. Die Bäume weg. Wer haftet?

 

Was schlägt der VLAB vor?

Die Laufzeitverlängerung von bestehenden Kernkraftwerken. Das ist blanke Theorie. Da ist der VLAB schlecht informiert. Ein Kernkraftwerk schaltet man nicht einfach mal so an oder ab. Da sind immense Vorbereitungen technischer, juristischer und gesetzgeberischer Art notwendig. Da würde es schon wundern, wenn Ende 2020 noch ein Kernkraftwerk in Deutschland am Netz wäre. Jetzt bringt die Doku eine ´wissenschaftliche Meinung` zur Kernkraft. Nachdem zur Laufzeitverlängerung ein „Warum nicht, ist ja CO2-frei?“ etwas hinterfotzig hineingefragt wurde. Die Meinung von Prof. Jürgen Karl  aber ist dünn, so dünn, dass man nicht von Wissenschaft, sondern von – meine Meinung – willfährigem Kadavergehorsam Richtung Politik sprechen muss. Nach Fukushima hat er das Thema Kernenergie in Forschung und Lehre ad acta gelegt. Jetzt arbeitet der Professor an der Entwicklung von leistungsfähigen Stromspeichern.

Prof. Karl hatte die Eingebung, dass die Zukunft bei den Erneuerbaren liegt. Vor allem auch, weil die so günstig seien.

Einschub:

Ohne Subventionen läuft weder bei Wind- noch bei Sonnenkraft irgendetwas. Dann müssen noch ausreichend Backup-Gaskraftwerke gebaut werden, damit bei Ausfall der Erneuerbaren das Land weiter Strom bekommt. Das verteuert die Energiewende enorm. Einschub Ende. Dann wird von Strom aus Überschusswind geredet. Den gibt es faktisch nicht, wie meine wöchentlichen Analysen belegen. Nicht mal alle erneuerbaren Energieträger zusammen haben in der Vergangenheit ausgereicht, um auch nur eine Stunde den Strombedarf Deutschlands zu decken. Prof. Karl meint, die Kernkraftwerke, die aktuell noch in Deutschland Strom erzeugen stellten ein Sicherheitsrisiko dar. 30 Jahre hielten solche Anlagen, hätte er – wahrscheinlich vor 30 Jahren – gelernt. Dass die deutschen Kernkraftwerke allesamt auf höchstem Sicherheits- und Wartungsstand stehen, weiß er wohl nicht, will er nicht sagen. Dann lieber Angst verbreiten.  Im Übrigen bleibt es aus den oben erwähnten Gründen ohnehin beim Ausstieg komplett bis Ende 2020. Dennoch ist das Thema Kernenergie Thema bei der Diskussion über die zukünftige Stromversorgung Deutschlands.

Dann kommt ein abrupter Themenwechsel. Offensichtlich musste das Buch einer Freundin im Geiste promotet werden. Die Doku stolpert hinein in die „Klimaleugnerszene“, die Klimaschmutzlobby, wie krampfhaft ironisch das Buch von Annika Joeres und Susanne Götze heißt.

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In Deutschland bündelt sich gemäß der Doku die „Klimaleugnerszene“ im Europäischen Institut für Klima & Energie, kurz EIKE genannt. EIKE veranstaltet alljährlich für jedermann zugängliche Kongresse. 2019 wurde der geplante Kongress wahrscheinlich von linksorientierten „Klimafreunden“ sabotiert. So mussten Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt werden, damit überhaupt Räumlichkeiten zur Durchführung des Kongresses gefunden werden konnten. Trotz Geheimhaltung des Ortes kam es zu den im Bericht gezeigten Demonstration, bei der man die Antifa-Fahne kurz aufblitzte. Der ganze Vorgang um den Kongress 2019 belegt, dass es den Freunden der Energiewende nicht um Wissenschaft geht, sondern um die Durchsetzung eines anderen – grundgesetzwidrigen – Gesellschaftsmodells, in dem die einen die Wahrheit in jeder Hinsicht mit Riesenlöffeln gegessen haben und die anderen die Leugner sind, die bekämpft werden müssen.

„Nach Angabe des Bundesumweltamtes verbreitet Eike Thesen, die dem wissenschaftlichen Konsens widersprechen.“

Das Umweltbundesamt und viele, viele andere Institutionen und ´Wissenschaftler` haben offensichtlich nicht verstanden, wie Wissenschaft funktioniert. These, Antithese, Synthese heißt der dialektische Dreiklang von Wissenschaft. Nicht einseitig festgelegter Konsens. Willfähriges Ausblenden der Antithese in Politik und Medien, weil deren Protagonisten nicht die ´richtige` politische Einstellung haben, ist der Tod von Wissenschaft, von Disput, ist der Tod um das Ringen von Wahrheit. Ringen um Wahrheit ist übrigens keine demokratische Veranstaltung. Es zählen Argumente, Beweise und nicht die Mehrheitsmeinung. Nichtmarxistische Wissenschaft will nicht verifizieren, sondern falsifizieren. Deshalb ist das permanente Ausblenden einer nicht genehmen Gegenmeinung, deshalb ist allein der Begriff „Leugner“ in diesem Zusammenhang verleumderisch und höchst wissenschaftsfeindlich.

Das sieht die Doku natürlich ganz anders. Doch statt auf eine eigene Argumentation zurück zu greifen, bringt der öffentlich-rechtliche Sender Aussagen der bereits oben erwähnten Susanne Götze. Diese Aussage ist gleichwohl weder wissenschaftlich noch sonst irgendwie begründet. Sie speist sich allein aus dem Buch „Klimaschmutzlobby“, dessen Kernaussage darin besteht, dass ´alte, weiße Männer` und geldgierige Lobbyisten der ´alten` Energieträgerwirtschaft die Energiewende sabotieren, um Unmengen Kohle zu schaufeln. Dabei sei ihnen die Zukunft der Erde vollkommen gleichgültig. Dabei verkennt Frau Götze vollkommen, dass die sogenannten Klimawandelleugner bei EIKE und anderswo finanziell „da“ sind. oder glaubt irgendjemand, dass ein Prof. Lüdecke, ein Michael Limburg u. v. a. aus wirtschaftlichen Erwägungen engagiert sind.

Die einzige Verschwörungstheorie formuliert Frau Götze im Prinzip selbst. Es gibt eben die große Klimaschmutzlobby, die versucht, jeglichen Fortschritt, nicht nur in Sachen Energiewende, sondern auch politisch abzuwürgen. Das Beispiel der Werte-Union Bayern soll die „Unterwanderung“ wohl belegen. Und ja, es stimmt, die meisten der Energiewendegegner kommen aus dem ´rechten` Lager, das sich an den Realitäten der Welt orientiert und nicht irgendwelchen linken Ideen nachhängt, die in der Vergangenheit am Ende immer Leid und Elend hervorgebracht haben. Vor allem weil die – Mitarbeiter der – Mainstream-Medien ebenfalls mehrheitlich grün-linken Ideen nachhängen, kommt es zu einem Ungleichgewicht der Kräfte. So entsteht in der Bevölkerung der völlig falsche Eindruck, dass als Wahrheit dargestellte Sachverhalte tatsächlich Wahrheit seien. Da bekommt das Verhindern von Gegenmeinungen und deren Diskreditierung (Klimaleugner) auf einmal politisch-motivierten Sinn.

Um diesen Eindruck zu verhindern, bringt die Doku genau jetzt eine recht ausgewogene Darstellung von den Bemühungen der Windkraftprojektierer, die Anlagen naturschutzgerecht und vorschriftsmäßig zu gestalten und Argumenten von Windkraftgegner. Am Ende bleiben die Argumente „keine Speicher“ und „Flatterstrom“. Was in keiner Weise die Argumentationslinie der Windkraftgegner widerspiegelt. Die drehte sich um Gesundheit und Landschaftsbild. Da der BR aber mit Prof. Jürgen Karl den Experten in Sachen Speicher und Flatterstrom hat, kommt dieser zu Wort. Als wohltuender Gegensatz zum Klimaleugnerverein EIKE erklärt dieser die Energiewendewelt und räumt mit einem der Mythen der Klimaleugner auf. Dem Flatterstrom, den Windkraftanlagen angeblich erzeugen.

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Dieser Teil der Doku ist wissenschaftlich betrachtet eine Katastrophe für die Freunde der Energiewende. Das, was Prof. Karl in Sachen Flatterstrom von sich gibt, ist nachweisbar Unfug. Meine E-Mail vom 5.7.2020 hat er nicht beantwortet. Ebensolcher Unfug ist des Professors Prognose, dass in Zukunft Speicher die noch zu bauenden Backup-Gaskraftwerke ersetzen werden. „Für ihn [Prof. Karl] ist klar, die konventionellen Kraftwerke sind eine veraltete Technologie. Es müssen neue Technologien her.“ Aber nicht mit diesem Professor. Der zeichnet sich vor allem durch Ignoranz und Halbwissen (Flatterstrom, Umfang von Speichermöglichkeiten Strom) aus. Schließlich geht die Doku auf die Gegner der Energiewende ein. Die legen Studien vor. Studien auch von Doktoren, Ingenieuren und meist emeritierten Professoren. Das mache Eindruck und überfordere den Bürger. Dann die Argumente von Energiewende-Verteidigerin Susanne Götze: „Ich kann Ihnen sagen, dass bei EIKE und den ganzen Studien keine einzige dabei ist, die wissenschaftlichen Standards genügt, oder die jemals durch eine Universität oder durch eine wissenschaftliche Fachzeitschrift gegangen sind. Das sind Verschwörungstheorien“.

Aber EIKE ist ein wissenschaftliches Insitut, dass zusätzlich zu seinen wissenschaftlichen Veröffentlichungen (Anmerkung für Frau Götze, Frau Jöres und Macher der Doku: Dazu gibt es auf der Website von EIKE extra den Menuepunkt „Publikationen“) einen vielgelesenen Blog betreibt, der sich schwerpunktmäßig mit den Neuigkeiten zu den Themen Energie und Klima beschäftigt. Es ist daher sowohl eine wissenschaftliche Institution, und beansprucht ebenso Wissenschaft zu betreiben wie beispielsweise das Potsdam Institut für Klimafolgenforschung (PIK), es ist sogar juristisch identisch wie das PIK als Verein strukturiert, aber auch ein Nachrichtenkanal der sich zu den genannten Theme tagtäglich äußert.  Daher erscheinen auf www.eike-klima-energie.eu regelmäßig Beiträge, die wissenschaftlichen Standards genügen, die aber sehr oft gerade nicht einem (pseudo-) wissenschaftlichen Konsens pro „menschgemachten Klimawandel oder pro Energiewende entsprechen. „Pseudo“, weil die Gegenrede praktisch ausgeblendet wird. „Pseudo“, weil der Umbau der Gesellschaft in eine technokratisch ausgerichtete Ökowissenschaftsdiktatur das Ziel ist, welches im programmatischen Hauptgutachten ´Die große Transformation` niedergelegt ist. Dass die Beiträge von EIKE medial und politisch praktisch totgeschwiegen werden, belegt eindrucksvoll die Sorge der Transformierer, der Umbauer der Gesellschaft, dass die Bevölkerung, große Teile der Bevölkerung womöglich noch aufwachen könnten und bei diesen Unterfangen nicht mitmachen.

Nachdem Spiegeljournalistin Götze nochmals ihre unhaltbaren Behauptungen aufstellen durfte, wird der Einfluss von EIKE auf Politik und Windkraftgegner dokumentiert. Gut so. Immer dann, wenn EIKE mit seinen Beiträgen zu einem Gegenpol zur nicht hinterfragbaren Energiewendepolitik der aktuellen Politik mit ihren medialen Helfershelfern darstellt: Umso besser. Das macht Debatte möglich, das sind demokratische Prozesse. Vergessen wir nicht. Am Ende war eine Mehrheit in Pfettrach gegen den Aufbau des Windrades.

Um es kurz zu machen: Vor der 10H – Regelung in Bayern  genehmigte Windkraftanlagen dürfen nicht gebaut werden. Bereits erstellte dürfen bleiben. Raimund Kamm hat (fast) umsonst gekämpft. Jetzt sollte er sich fügen. Die Windkraft in Bayern ist praktisch tot. Nicht wegen EIKE, vor allem wegen demokratischer Prozesse auf landes- und kommunaler Ebene. EIKE gibt seine Expertise. Sonst nichts. Entscheidend sind die Bürger und ihre gewählten Vertreter. Demokratie pur.

Politische Dokumentation des BR vom 17.6.2020 = Quelle aller Video-Ausschnitte




Nachricht vom EIKE Präsidenten

Einen kleinen Vorgeschmack darauf bietet ein Beitrag in einem der letzten „Spiegel“, in dem unser Institut vom notorischen PIK-Professor Rahmstorf in alter Relotius-Manier als „etikettenschwindlerisch“ und „Verbreiter von Falschinformationen“ bezeichnet wird. Außer uns wird keine andere deutsche Organisation in dieser Kolumne namentlich genannt.

Beispiel Video, warum EIKE bei den Offiziellen so beliebt ist. Interview von MMNews mit Michael Limburg Vizepräsident EIKE am 9.7.20

Warum ist das so? Neben der politischen Auseinandersetzung sind alle Kritiker der derzeitigen Politik – auch wir – seitens diverser Behörden in einen Kleinkrieg um steuerliche, datenschutz- und medienrechtliche Fragen verwickelt worden, so daß sich manch einer dazu entschließen mußte, seine Webseite zu schließen. Dazu kommen immer wieder Hacker-Angriffe oder Proteste plötzlich auftauchender sogenannter „besorgter Bürger“ wie etwa in Sinsheim vor dem Vortrag von Prof. Lüdecke.

Man hat manchmal den Eindruck, daß sich die Medien und die „Grünen“ aller Parteien hauptsächlich mit unserem Institut beschäftigen, wenn es um Kritik an der herrschenden Klima- und Energiepolitik geht. Es vergeht praktisch kein Monat, ohne daß der WDR, Prof. Lesch, selbst ernannte Undercover-Reporter oder Influencer wie der blauhaarige Yannick Frickenschmidt („Rezo“) über uns oder unsere Anliegen Falschinformationen verbreiten.

Mit Ihrer Hilfe konnten wir bisher alle Zumutungen gegen uns abwehren und darüber hinaus unsere Konferenzserie, Webseiten und Publikationsreihe am Leben erhalten. An den vielen positiven Rückmeldungen mit steigender Tendenz sehe ich auch, daß wir damit auch immer mehr Menschen erreichen. Da es weiter gehen muß, bitte ich Sie jedoch hiermit, uns nochmals mit Ihrer Spende zu helfen!

IBAN: DE34 8309 4454 0042 4292 01    BIC/SWIFT: GENODEF1RUJ

Scheuen Sie sich bitte nicht, uns bei Fragen zu kontaktieren. Wir sind wegen Förderung von Wissenschaft, Forschung und Bildung (noch?) gemeinnützig und dürfen nach dem Bescheid des Finanzamtes Jena vom 30. 4. 2019 abzugsfähige Spendenquittungen ausstellen. Alle Spenderdaten werden streng vertraulich behandelt. Falls Sie schon gespendet haben, bedanke ich mich schon jetzt.

Dr. Holger Thuß




Energieerzeugung der besseren Art – Die Kernkraft aufrichtig betrachtet

Weltweit sind derzeit 450 Kernreaktoren in Betrieb und es werden immer mehr. Insbesondere die sogenannte ›Generation IV‹ wird künftig vermehrt in Betrieb gehen, da dieser Kraftwerkstyp inhärent sicher ist, zudem den Brennstoffkreislauf schließt. Die Hauptargumente gegen Kernenergie – Unfallgefahr und Atommüll – sind bei diesem Konzept nicht mehr anwendbar.

Anders als Windräder und Photovoltaikanlagen besitzen Kernreaktoren eine hohe Effizienz, was automatisch mit optimaler Schonung der Umwelt einhergeht. Die Autoren führen sehr bildreiche Vergleiche an, die aufzeigen, welche fatale Rolle „Erneuerbare“ in der Energieerzeugung spielen und warum diese immense Schäden in der Natur verursachen. Sie weisen zudem darauf hin, dass die höchsten Umweltschäden nicht die hochentwickelten Nationen verursachen, sondern die Länder der Dritten Welt, die noch nicht in der Lage sind, Methoden höchster Energiedichte einzusetzen.

Sehr erhellend auch die Erläuterungen zur Energiedichte eines Stoffs. Hier wird schlagartig klar, dass Kernbrennstoff in einer ganz anderen Liga spielt, als etwa Steinkohle oder gar Lithium-Ionen-Akkus. Mit dem sogenannten Erntefaktor führen die Autoren plastisch vor Augen, dass weder Sonnenenergie noch Biomasse oder Windenergie die Wirtschaftlichkeitsschwelle übersteigen.

Im Buch sind auch Ungeheuerlichkeiten zu lesen, die sich die Politik hat einfallen lassen, um die „Energiewende“ in gutem Licht darstellen zu können. So kann etwa gegen eine geringe Gebühr der Kohlestrom ergrünen, indem er in Wasserstrom getauscht wird. Alles was dazu nötig ist, sind RECS-Zertifikate. Noch nicht einmal eine physische Verbindung zwischen den Stromleitungen muss existieren, da es sich lediglich um eine reine Umetikettierung handelt. So erklärt es sich, dass fast alle deutschen Stromversorger „100 Prozent Ökostrom“ anbieten können. Eine Mogelpackung, auf die sehr viele Bürger hereinfallen.

Im ungemein informativen Buch der beiden Autoren ist auch zu lesen, dass es vor 1,5 Milliarden Jahren im afrikanischen Gabun ein zufälliges Zusammentreffen von Uranvorkommen und Wasser gab. Das Ergebnis waren „Natur-Kernreaktoren“, die rund 500.000 Jahre lang mit geringer Leistung liefen. Verdampfte das Wasser, kam der Prozess zum Stillstand, da der Moderator nun fehlte.

Sehr wichtig auch die im Buch gemachte Feststellung, dass Radioaktivität „nicht ansteckend“ ist. Dies bedeutet, dass ein bestrahlter Gegenstand oder Organismus nicht selbst radioaktiv wird. Auch dies wird von interessierter Seite immer wieder behauptet, im Buch jedoch klargestellt, dass dem nicht so ist. Aufhorchen lässt zudem der Buchabschnitt, in dem erläutert wird, dass die natürliche radioaktive Strahlung in vielen Regionen der Erde weit stärker ist, als die der „radioaktiv verseuchten“ Gebiete in Tschernobyl und Fukushima.

Die Autoren heben zudem hervor, dass es hochradioaktiven Abfall über Millionen von Jahren nicht gibt, da radioaktive Elemente eine Halbwertzeit besitzen, sich daher von selbst auflösen. Mit der Aufgabe der Kernkraft gibt Deutschland eine Schlüsseltechnik aus der Hand, die weiterhin hohen Wohlstand generieren würde. Zwar nennen Kernkraftgegner gerne einen Zeitraum von 100 Jahren, wonach der Vorrat an Uran erschöpft wäre, doch sind dies bewusst irreführende Zahlen, da moderne Kernkraftwerke in der Lage sind, den Brennstoff besser zu nutzen. Die Autoren gehen hier von einem Zeitraum von wenigstens 20.000 Jahren aus. Wird das Uran gar aus dem Meerwasser extrahiert, so könnte Brennstoff für hunderte Millionen Jahre gewonnen werden.

Wie fatal sich der Ausstieg aus der Kernenergie darstellt, zeigt auch das Potenzial, Kraftstoffe synthetisch herzustellen. Beispielsweise sollte der Thorium-Hochtemperatur-Reaktor ›THTR-300‹ bei hohen Temperaturen von rund 1.000 Grad Celsius arbeiten und auf diese Weise günstig synthetische Kraftstoffe produzieren.

Mit dem Flüssigsalzreaktor sowie dem Dual-Fluid-Reaktor stellen die beiden Autoren höchst interessante Kernkraftwerkskonzepte vor. Sie erläutern, dass ein flüssiger Brennstoff den großen Vorteil hat, dass dieser während des Betriebs des Reaktors aufbereitet werden kann. Dadurch kann man den Reaktor besser steuern, zudem Spaltprodukte vom Reaktorkern fernhalten. Eine Kernschmelze wird bei diesem Konzept selbst bei hoher Leistungsdichte ausgeschlossen.

Höchst bemerkenswert ist, dass der Dual-Fluid-Reaktor Erntefaktoren von bis zu 5.000 erreichen kann – das 50-fache heutiger Kernreaktoren. Ganz zu schweigen von den Erntefaktoren von Windrädern und Photovoltaikanlagen, die lediglich auf einen Wert von 3,9 beziehungsweise 1,6 kommen. Sogar heutiger „Atommüll“ kann mit diesem Reaktortyp problemlos genutzt werden, sodass die Argumente der Kernkraftgegner hinsichtlich der langen Lagerdauer von Atommüll ins Leere laufen.

Die Autoren gewähren im Buch auch einen Einblick in die Forschungsanstrengungen großer Industrienationen in Sachen Kernkraft. Insbesondere China hat hier nach dem Ausstieg Deutschlands aus dem Kraftwerkmodell THTR-300 einen wichtigen Trumpf erhalten, künftig das eigene Volk mit dringend benötigter Energie zu versorgen. Nicht nur Fertigungsmaschinen, auch die kompletten Baupläne wanderten 1988 an die Tsinghua Universität.

Das Buch ›Kernenergie‹ von Götz Ruprecht und Horst-Joachim Lüdecke ist ein wirklich leicht lesbares, extrem informatives Werk, das in die Hände vor allem der jungen Generation gehört, denn die jungen Menschen sind es, die schlussendlich die negativen Konsequenzen einer völlig aus dem Ruder gelaufenen Energiewende ausbaden müssen.

Der Beitrag erchien zuerst in „Die Welt der Fertigung“ hier