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Merkel, das IPCC und die Geister, die sie rief: Teil 6 – beim Schummeln erwischt

Nachdem wir uns im vorigen Kapitel mit der Frage der Speicherung der Strommengen befasst haben, die bei jedem Auf und Ab der Stromproduktion aus Wind und Sonne zwangsläufig anfallen, betrachten wir hier zunächst die Anforderungen an den Kraftwerkspark, der Deutschland im Jahre 2038 mithilfe von gespeichertem „Windgas“ bei Dunkelflaute vor kalten und dunklen Wohnungen und Fabriken bewahren soll. Hierfür schauen wir zunächst auf den Jahresverlauf des Bedarfs an Strom aus „Windgas“, Bild 2.

Bild 2. Simulation: Jahresverlauf der erforderlichen Stromerzeugung aus „Windgas“ im Jahr 2038 (Berechnungen und Grafik: Autor, Daten)

Die Grafik in Bild 2 zeigt das bereits bekannte Muster von wilden Ausschlägen, wie sie für Stromerzeugungssysteme auf Basis der „erneuerbaren“ Energien aus Wind und Sonne typisch sind. Auffällig ist die Häufung in den Monaten Juni bis September. In diesem Zeitraum wird die Stromerzeugung der Windgas-Kraftwerke offenkundig häufiger angefordert als in den übrigen Monaten des Jahres.

Entscheidend für die Zahl der vorzuhaltenden Gaskraftwerke ist zunächst der Spitzenbedarf. Dieser läge am 19.2.2038 bei mehr als 55,9 GW. Dies bedeutet, dass mindestens 112-113 Gaskraftwerke mit je ca. 0,5 GW gleichzeitig zum Einsatz gebracht werden müssten. Im Unterschied zu Kohle- oder Kernkraftwerken, die für hohe Kapazitätsfaktoren (= Anteil Volllaststunden pro Jahr) von 85 bis über 90 % ausgelegt sind, liegen diese bei reinen Gaskraftwerken bei nur 30 %, was etwa 2.700 bis 3.000 Betriebsstunden pro Jahr entspricht. Zwar ist zu berücksichtigen, dass man im Mix auch GuD-Kraftwerke (GuD = Gas-und-Dampf) vorsehen wird, doch gibt es gewichtige Argumente, die es wahrscheinlich machen, dass ihr Einsatz eher begrenzt sein dürfte. Um das zu verstehen, müssen wir uns zunächst die Anforderungen ansehen, die an diese Kraftwerksflotte gestellt werden, Bild 3.

Bild 3. Simulation: Anzahl der Startvorgänge und durchschnittliche Laufzeit pro Einsatz für 113 Gaskraftwerke zu je 0,5 GW, welche 2038 das Netz bei Dunkelflaute stabilisieren sollen (Berechnungen und Grafik: Autor, Daten)

Eine genauere Untersuchung der Feinstruktur des Bedarfs in viertelstündlicher Auflösung zeigt, dass es im simulierten Jahr 2038 insgesamt 228 Situationen gäbe, in denen der Einsatz von Gaskraftwerken zur Netzstützung angefordert werden muss. Da die Veränderungen (Gradienten) des Strombedarfs mit bis zu ±15 Gigawatt pro Stunde (GW/h) sehr abrupt sind, muss das Zu- und Abschalten der einzelnen Kraftwerke sehr schnell erfolgen: Um einen Gradienten von 15 GW/h auszugleichen, müssten innerhalb von einer Stunde 30 (!) Gaskraftwerke zu je 0,5 GW zugeschaltet und auf volle Leistung hochgefahren werden. Für solche Schnellstarts sind GuD-Kraftwerke deutlich weniger geeignet, da sie wegen des zusätzlichen Dampfgenerators wesentlich träger reagieren als die reinen Gaskraftwerke, die hierfür konzipiert sind. Gaskraftwerke haben jedoch geringere Leistungen von typischerweise weniger als 400-500 MW, während moderne GuD-Kraftwerke wie Irsching 5 Leistungen bis zu ca. 850 MW erreichen. Bei den hier angestellten Berechnungen wurde deshalb zur Vereinfachung von einer durchschnittlichen Kraftwerksleistung von 0,5 GW ausgegangen.

Für die Simulationen wurde davon ausgegangen, dass auf die jeweiligen Bedarfsspitzen so reagiert wird, dass mit steigendem Bedarf eine entsprechende Anzahl von Kraftwerken sequentiell eingeschaltet und bei Absinken des Bedarfs dann jeweils in der Reihenfolge ihres Einschaltens auch wieder abgeschaltet werden (first on, last out-Prinzip). Zugleich wurde unterstellt, dass diese Rangfolge bei jedem Bedarfsereignis in gleicher Weise eingehalten wird, was sich auf die Anzahl der Einschaltvorgänge (rote Kurve) sowie die durchschnittliche Dauer des Einsatzes (blaue Kurve) auswirkt. Natürlich kann davon ausgegangen werden, dass die Betreiber sich im Endeffekt so einigen werden, dass den einzelnen Kraftwerken eine gleichmäßige Teilhabe an den hereinkommenden Aufträgen ermöglicht wird. Die grundlegenden Fakten bleiben davon jedoch unberührt und dürften die Betreiber keinesfalls erfreuen: Es gibt keine ausreichende Zahl an Aufträgen, ausgedrückt in Starts pro Jahr, und zu kurze Laufzeiten. Bei gleichmäßiger Auftragsverteilung käme man rechnerisch auf jährlich 100 Starts sowie eine mittlere Laufzeit pro Einsatz von lediglich 11 Stunden, was im Jahr somit 1.100 Einsatzstunden entspräche. Von der Auslegung her sind beispielsweise GuD-Kraftwerke wie Irsching 4 oder Irsching 5 für 200-250 Starts und 4.500 Einsatzstunden im Jahr ausgelegt. Reine Gaskraftwerke haben dagegen, wie bereits oben erwähnt, typische Jahres-Einsatzdauern von 2.700 – 3.000 Stunden. Beide Kraftwerkstypen würden daher bei den oben ermittelten Betriebsbedingungen deutlich unter ihrem Optimum arbeiten müssen, wobei die GuD-Kraftwerke mit ihrem besseren Wirkungsgrad sogar noch schlechter dastünden als einfache Gasturbinenkraftwerke. Grundsätzlich gilt jedoch für beide, dass der mit ihnen produzierte Strom wegen der ungünstigen Einsatzbedingungen erheblich teurer würde als unter normalen Umständen. (Noch außen vorgelassen wurde bei diesen Betrachtungen die Tatsache, dass selbst die schnellsten Gaskraftwerke immerhin einige Minuten brauchen, um nach einem Kaltstart auf volle Leistung zu kommen. Das dürfte für die Bewältigung solcher Gradienten, wie sie 2038 auftreten werden, längst nicht ausreichend sein).

Die Stunde der Kostenwahrheit schlägt…

Im Zusammenhang mit Betrachtungen zur Stromerzeugung mithilfe von Gaskraftwerken interessiert natürlich auch, wie viele Kraftwerke dieses Typs neu gebaut werden müssten und welche Investitions- und Betriebskosten dies erfordern würde. Die zu fordernde Kapazität kann angesichts des Spitzenbedarfs von 56 GW im Februar abgeschätzt werden. Hinzu kämen ein Sicherheitspuffer von mindestens 30 % sowie eine zusätzliche Marge von voraussichtlich 15-20 % wegen der häufig erforderlichen Revisionsstillstände. Grund hierfür ist, dass Gaskraftwerke wegen der hohen Betriebstemperaturen und aufgrund der ständig erforderlichen Schnellstarts thermisch und mechanisch enorm beansprucht werden. Somit müsste eine Gasturbinenkapazität von insgesamt rund 87 GW vorgehalten werden. Der aktuell vorhandene Gasturbinenpark in Deutschland hat eine Erzeugungskapazität von rund 27 GW, so dass noch etwa 60 GW neu zu errichten wären. Die Errichtungskosten können mit etwa 1 Mrd. €/GW veranschlagt werden, was rund 60 Mrd. € bedingen würde. Das größte Problem dürfte zunächst darin liegen, dafür überhaupt Investoren zu finden, nachdem die Kapitalgeber von Irsching 4 und Irsching 5 vom Staat übel im Regen stehengelassen wurden.

Weiterer wichtiger Kostenfaktor sind die Betriebskosten, zu denen neben den Brennstoffkosten auch die Personalkosten zählen. Kraftwerke dieser Größenordnung können nicht vollautomatisch betrieben werden, sondern benötigen eine nennenswerte Belegschaft, die in vier Schichten zur Verfügung stehen muss, auch wenn das Kraftwerk nur an 1.100 von 8.760 Jahresstunden im Einsatz ist. Nach Einschätzung von Fachleuten können z.B. bei Irsching 5 mit seinen 850 MW die jährlichen Stillstandskosten auf rund 95 Mio. € geschätzt werden. Rechnet man dies auf den gesamten Kraftwerkspark von 87 GW hoch, so landet man schon allein für diese Bilanzposition bei jährlichen Gesamt-Stillstandskosten von rund 10 Mrd. €. Das ist mehr als ein Drittel dessen, was dem Bürger aktuell über den EEG-Zuschlag aus der Tasche gezogen wird.

Zu einem entscheidenden weiteren Kostenpunkt, nämlich dem Preis des als Brennstoff eingesetzten Windgases, gibt es keine belastbaren Zahlen. Es erscheint angesichts der hier dargelegten Fakten jedoch gerechtfertigt, hier – schon äußerst wohlwollend-konservativ gerechnet – einen Arbeitspreis von 50 €-ct pro kWh anzusetzen. Bei einem Kraftwerks-Wirkungsgrad von vielleicht 40 % – wegen des voraussichtlich geringen Anteils von GuD-Kraftwerken im Mix – käme die kWh aus den Speichern somit auf brennstoffbedingte Gestehungskosten von etwa 1,25 €. Zuzüglich der sonstigen Kosten der Kraftwerke, zuzüglich Netzgebühren, Stromsteuer und nicht zu vergessen der Mehrwertsteuer.

wenn das Schmarotzen an den „Konventionellen“ endet

Das bisherige Problem der konventionellen Stromerzeuger und der Vorteil der angeblich „erneuerbaren“ Stromerzeuger bestand darin, dass die Betreiber von Wind- und Solarstromanlagen einseitigen Nutzen aus einer Infrastruktur ziehen konnten, die von den „konventionellen“ Kraftwerken auf deren Kosten aufgebaut worden war und allein unterhalten werden musste. Die Stunde der Wahrheit kommt dann, wenn diese Situation spätestens 2038 mit dem Abschalten der letzten kohle- und erdgasbefeuerten Kraftwerke endet. Bis dahin muss eine weitgehend neue, gänzlich andere und erheblich aufwendigere Infrastruktur geschaffen werden, und das Geld dazu wird man nicht mehr von den in den Untergang getriebenen konventionellen Erzeugern eintreiben können.

Schon ohne diese unabdingbar erforderliche Infrastruktur würden sich die Kosten nur allein für den forcierten weiteren Ausbau der Wind- und Solarstromerzeugung von bisher rund 1 Billion € mindestens vervierfachen. Für die neue Infrastruktur aus Netzausbau, Speicherung und Netzstützung durch Einsatz von „Windgas“-Kraftwerken kämen dann selbst bei sehr wohlwollender Betrachtung auf Deutschland vermutlich mindestens weitere 4-10 Billionen € an Kosten hinzu. Wobei die Unsicherheit nach oben sehr groß ist. Um einen bekannten Spruch unseres Ex-Umweltministers Trittin abzuwandeln: Die Kilowattstunde dürfte den Bürger in Zukunft möglicherweise noch deutlich teurer kommen als ein Maxi-Eisbecher mit Früchten, Sahne, Waffel und Schnaps. Oder darf es noch ein bisschen mehr sein?

Armageddon: Wohin mit den Windrädern?

In Deutschland befinden sich die besten Windstandorte an den Küsten sowie in den küstennahen nördlichen Bundesländern. Dort ist die Landschaft jedoch schon seit langem weitgehend mit Windkraftanlagen zugepflastert. Aber auch in den daran nach Süden anschließenden Bundesländern wird das Panorama bereits durch unzählige Windenergieanlagen verschandelt, so z.B. entlang der Autobahn A 44 (Dortmund-Kassel). Noch weiter südlich – also in Rheinland-Pfalz, im Saarland, in Bayern oder Baden-Württemberg – weht der Wind so schwach, dass sich hier die Aufstellung von WEA-Anlagen trotz zusätzlicher Förderungen für „windschwache Standorte“ einfach nicht mehr rechnet, Bild 4.

Bild 4. Eine schlechte Standortqualität kann die mittleren Stromgestehungskosten einer Windenergieanlagen gegenüber einem optimalen Standort fast verdoppeln (Grafik: Deutsche Windguard)

Insgesamt gab es 2018 in Deutschland Onshore – d.h. an Land – rund 29.000 Windenergieanlagen, die eine Nennkapazität von 52.014 GW aufwiesen und zusammen 89 TWh Strom produzierten. Da die Gesamtfläche Deutschlands bei rund 357.000 km2 liegt, stand somit rechnerisch auf jeder 12-km2 – Parzelle eine WEA.

Um bei gleichbleibendem Verbrauch 2038 eine „fossilfreie“ Stromproduktion sicherzustellen, müsste nach dem hier verwendeten Modell allein die Onshore-Kapazität auf 250.000 GW gesteigert werden, die dann 430 TWh zu liefern hätten. Da die „windhöffigsten“ Standorte jedoch besetzt sind, müssten neue Anlagen auch in windschwächeren Gebieten errichtet werden. Für unsere Betrachtung unterstellen wir deshalb, dass die zusätzlichen WEA trotz möglicher technologischer Fortschritte pro Anlage im Jahr 2038 nur die gleiche Menge an Strom liefern wie auch im Jahr 2018. Demnach müssten auf der Fläche der Bundesrepublik dann statt wie bisher 29.000 künftig 139.490 WEA aufgestellt werden, so dass die verfügbare Parzellengröße rein rechnerisch von 12 km2 auf nur noch 2,6 km2 schrumpfen würde. Die jeweilige Parzelle hätte demnach eine Kantenlänge von nur 1,6 km, was auch dem mittleren Abstand zwischen zwei WEA-Anlagen entsprechen würde. Flächendeckend über ganz Deutschland, in Seen und im Gebirge ebenso wie auch in Städten. Anders ausgedrückt: Ein Alptraum, der schon lange vor seiner Vollendung zu einem Volksaufstand führen dürfte. Doch dazu wird es gar nicht erst kommen, weil….

Die Regierung weiß seit längerer Zeit, dass die „Energiewende“ nicht machbar ist

Als dreistestes Täuschungsmanöver im Zusammenhang mit der „Dekarbonisierung“ und der damit untrennbar verknüpften „Energiewende“ kann man die Tatsache werten, dass der Politik spätestens seit März 2019 Schwarz auf Weiß bekannt ist, dass die für eine vollständige „Energiewende“ erforderlichen Ausbaumöglichkeiten gar nicht zur Verfügung stehen. In einem Dokument über die Grenzen einer Ausweitung der Onshore-Windstromproduktion in Deutschland des Umweltbundesamts (UBA) ist belegt, dass Deutschland keine Möglichkeit hat, seine Windstrom-Produktion auch nur näherungsweise auf das in Teil 5 dieser Artikelserie skizzierte Niveau von 450 TWh anzuheben. Dazu fehlt es schlicht an verfügbaren Flächen, Bild 5.

Bild 5. Das weitere Ausbaupotenzial für die Onshore-Windenergie beläuft sich selbst bei brutalster Platzierung von Anlagen direkt an Wohnhäusern auf nur noch ca. 80 GW (mit Bayern 86 GW) (Grafik: Umweltbundesamt)

Das Potenzial der Onshore-Windenergie ist in Deutschland demnach wie folgt begrenzt: Zu den per 1.1.2019 vorhandenen 53 GW kommen noch maximal 86 GW Ausbaupotenzial sowie weitere 14 GW Repoweringpotenzial. Hinzu kämen nach aktuellen Unterlagen des UBA noch bis zu 25 GW Offshore-Kapazität. Zusammen sind dies 178 GW an Windenergiekapazität. Man vergleiche dies mit den 277.748 GW, die schon allein dafür erforderlich wären, um nach dem Abschalten aller konventionellen Kraftwerke die Stromproduktion des Jahres 2018 aufrechtzuerhalten.

Umweltbundeamt: Zum Teufel mit den Menschen, retten wir lieber das Klima!

Wie man sieht, wäre es nach den Untersuchungen des UBA – das als Bundesbehörde zum Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) gehört – gar nicht möglich, auch nur die bescheidenen Ziele der vorliegenden Simulation für das Jahr 2038 zu erreichen. Selbst dann, wenn man die Abstandsregelungen, die dem Schutz der Bewohner dienen sollen, restlos missachten würde. Von den Belangen des Naturschutzes für Vögel, Fledermäuse und Insekten, denen das das Amt (Motto: „Für Mensch und Umwelt“) eigentlich auch dienen sollte, noch gar nicht zu reden. Eigentlich heißt es auf der Homepage des Amtes vollmundig: „Als Deutschlands zentrale Umweltbehörde kümmern wir uns darum, dass es in Deutschland eine gesunde Umwelt gibt, in der Menschen so weit wie möglich vor schädlichen Umwelteinwirkungen, wie Schadstoffen in Luft oder Wasser, geschützt leben können“. Wie stellt man sich beim UBA eigentlich eine „gesunde Umwelt“ vor, wenn der Artenschutz nicht gewährleistet wird, Bild 6?

Bild 6. Von einer „klimarettenden“ WEA der Windfarm Goldener Steinrück bei Ulrichstein-Helpershain hingeschlachteter Graukranich (Foto: Rüdiger von dem Borne)

Tatsache ist leider, dass man dort die Prioritäten ganz anders sieht, sobald es um „die Rettung des Klimas“ geht: Beim Thema „Schädigung der menschlichen Gesundheit durch Infraschall“, ein Gebiet, auf dem ungeachtet stark vernachlässigter Forschung eindeutige Organschädigungen beim Menschen klinisch dokumentiert wurden, scheint man beim UBA den Schutz des Menschen zu vergessen. Dabei wird ignoriert, dass die teils regelrecht beängstigenden negativen Effekte von Infraschall auf den Menschen längst bekannt und bewiesen sind. So gibt es im Bereich von Militär und Polizeien bereits seit Jahren konkrete Bestrebungen, durch den Einsatz von Infraschallwaffen z.B. Aufstände „zu bekämpfen“. Die zynische Ignoranz des UBA gegenüber den aus dem WEA-Infraschall herrührenden gesundheitlichen Risiken dokumentiert sich in der folgenden Stellungnahme:

Aus Sicht des Umweltbundesamts stellen pauschale Siedlungsabstände daher nicht nur ein ungeeignetes Instrument zur Steigerung der Akzeptanz gegenüber der Windenergienutzung dar, sondern sie gefährden eine erfolgreiche, die Belange von Mensch und Umwelt gleichermaßen berücksichtigende Umsetzung der Energiewende in substantieller Weise“.

Auf gut Deutsch ausgedrückt: Der Mensch – also die eigene Bevölkerung – gilt dem UBA weniger als der vorgebliche „Klimaschutz“. Da kann einem nur noch die Spucke wegbleiben. Diese Behörde, deren neuer Chef mit dem Ziel antritt, den Deutschen eine Erziehung weg von Fleischkonsum, Fernreisen oder „tonnenschweren PKW“ zu verpassen, sollte schnellstens aufgelöst werden.

Wohin mit neuen WEA?

In einem Punkt hält der Autor die Vorstellungen des UBA zur Verkürzung des Abstandes neuer WEA von Wohngebäuden für sehr interessant: So wäre es für eine Klimakanzlerin doch sehr symbolträchtig und vorbildlich, je eine 7-MW-WEA direkt vor dem Bundeskanzleramt, dem Bundestag und sämtlichen Ministerien zu platzieren. Warum eigentlich nicht, da die eigene Behörde dies ja für zulässig hält? Da sollte die Politik doch mit gutem Beispiel vorangehen, oder? Vor allem in Großstädten wie Berlin, München, Hamburg oder Düsseldorf gibt es reichlich Platz und Grünflächen, wo sich ein solches Symbol des heldenhaften Kampfes gegen den Klimawandel wirklich schick machen würde. Besonders in der Pflicht sähe der Autor speziell solche Gemeinden, welche den Klimanotstand beschlossen haben. Dort bitte wenn irgend möglich direkt auf dem Rathausvorplatz installieren. Und eigentlich sollten Villenviertel, die sich durch einen besonders hohen Anteil an „grünen“ Wählern auszeichnen, um die Ehre wetteifern dürfen, sich ein solches Symbol des Klimaheldentums direkt in Windrichtung vor die Nase zu setzen. Statt wie bisher nur die Landbevölkerung damit zu beglücken.

Trotz Unmöglichkeit – Was wäre wenn?

Obwohl es ja bereits anhand amtlicher Zahlenwerke nachgewiesen ist, dass eine auf Wind- und Sonnenstrom aufbauende „Energiewende“ oder gar „Dekarbonisierung“ nicht durchführbar wäre, wollen wir der Vollständigkeit halber hier doch noch versuchen abzuschätzen, wie viele WEA nötig wären, um die in Teil 1 der Artikelserie berechneten 1.548 TWh/a zu erreichen. Mit der hier für das Jahr 2038 durchgerechneten Simulation wären wir bei 539 TWh/a und 139.490 WEA bei einem Kostenaufwand, der bereits oberhalb von 10 Bio. € liegen dürfte. Eine weitere Steigerung der Offshore-Installationen wäre aus den bereits genannten Gründen nicht mehr möglich, und auch die Fotovoltaik dürfte bereits an ihren Ausbaugrenzen angelangt sein. Somit wäre die gesamte Steigerung ausschließlich durch WEA an Land zu erbringen. Die Rechnung ginge dann wie folgt:

Noch Fragen dazu? Ach ja, die Kosten. Die Kosten dürften im Prinzip dem gleichen Multiplikator unterliegen wie die Zahl der WEA. D.h., aus den bereits für 2038 geschätzten mehr als 10 Billionen € würden somit vermutlich 25 Billionen €. Mindestens. Macht pro Nase der Bevölkerung ca. 300.000 €. Dafür bekäme man je nach Lage möglicherweise gleich die gesamte Eisdiele samt Eintragung im Grundbuch.

Die neue deutsche Klimapolitik: Schluss mit dem Blindflug…

Das Ergebnis der bis hierher durchgeführten Analyse lässt im Prinzip nur einen Schluss zu: Die Bundesregierung und die sogenannten Altparteien ignorieren die Realitäten ihrer „Dekarbonisierungs“-Politik in einem Maße, dass man dahinter mehr als nur Unfähigkeit vermuten darf. Mit einem „Klimapaket“ von 54 Mrd. € bis 2023 bzw. von 100 Mrd. € bis 2030 ist eine „Energiewende“ nicht einmal ansatzweise zu finanzieren, zwischen Anspruch und Wirklichkeit liegt ein Faktor von bis zu 100 oder mehr. Und dabei haben wir uns hier nur mit dem Thema „Stromerzeugung“ beschäftigt. Für eine wirkliche „Dekarbonisierung“ der Volkswirtschaft müssten wir uns noch mit den Aspekten Verkehr, Gebäudeheizung und Warmwasser, industrielle Prozesse (CO2-freie Herstellung von Stahl, Aluminium, Beton, Kunststoffen, Chemikalien, Pharmazeutika usw.) sowie der vollständigen Umstellung der Landwirtschaft auf biologische Erzeugung hauptsächlich veganer Produkte beschäftigen. Auch das wäre alles nicht zum Nulltarif zu haben, und auch hier wäre die Billion die neue Milliarde. Was also ist davon zu halten, wenn unsere Bundeschefin die Fridays-for-Future-Kinder lobt und Greta in der UNO hofiert, während ihr „Klimakabinett“ Taten folgen lässt, die ihren Worten so gar nicht entsprechen? Tatsache ist nämlich, dass in den „Eckpunkten für das Klimaschutzprogramm 2030“ die „Energiewende“ eher nebenher erwähnt wird. Zur „Fotovoltaik“ findet sich lediglich der Vermerk, dass der bisherige Deckel von 52 GW aufgehoben wird. Für Offshore-Windenergie wird das schon seit längerem bekannte Ausbauziel von 20 GW proklamiert. Bei Onshore-WEA werden Mindestabstände zur Wohnbebauung von 1.000 m befürwortet, was den Empfehlungen des UBA widerspricht. Damit sinkt das Ausbaupotenzial bei Neuanlagen von rund 80 GW auf nur noch 63 GW (Abstand zu reiner Wohnbebauung) bzw. 43 GW (Abstand zu Wohnbauflächen und Flächen gemischter Nutzung), siehe Bild 5. Ähnlich deutlich wird auch das Repowering-Potenzial von 14 GW auf nur noch 9,3 GW bzw. 5,6 GW verringert. Trotz allen Geredes über „Klimaschutz“ und „Dekarbonisierung“ beinhaltet dieses Papier bezüglich des weiteren Ausbaus der „erneuerbaren Energien“ aus Wind und Sonne keinerlei Visionen und lässt daher nur einen Schluss zu:

lieber gleich mit Schwung vor die Wand

Die Regierungsparteien können nicht so dumm sein, nicht zu erkennen, dass ihre Maßnahmen nicht die geringste Aussicht haben, irgendwie die vorgeblichen Ziele zu erreichen. Das ganze Maßnahmenpaket ist nichts weiter als eine Sammlung von Beruhigungspillen. Man weiß, was man nichts von dem erreichen kann, was die von der Kanzlerin selbst herbeigerufenen Quälgeister vor dem Kanzleramt mitsamt etlicher völlig durchgeknallter Medienvertreter verlangen, und versucht einfach nur noch, sich über die Rest-Regierungszeit zu retten. An dieser Situation trägt Fr. Merkel die Hauptschuld, hat sie doch selbst über ihre gesamte Amtszeit hinweg alles getan, um die Klimahysterie national wie auch international zu fördern. Jetzt nimmt das Ganze endgültig überhand, die bisherigen Klimaaktivisten entpuppen sich immer mehr als Klima-Jihadisten, und Merkel müsste jetzt eigentlich nach dem Zaubermeister rufen:

Die ich rief, die Geister, werd ich nun nicht los“

Stattdessen versucht sie, sich wegzuducken. In zwei Jahren haben sie und viele der anderen Verantwortlichen die Rente durch und werden das sinkende Schiff verlassen. Mögen Habeck und Baerbock dann zusehen, wie sie den rauchenden Trümmerhaufen wieder ans Laufen bekommen.

Und der Bürger? Wird wie üblich die Zeche begleichen müssen. Vielleicht – aber auch nur vielleicht – wird der eine oder andere bei unseren westlichen Nachbarn dann doch mal anfragen, bei welchem Versandhandel denn gelbe Warnwesten günstig zu haben sind.

Hintergrundliteratur

Limburg, M.; Mueller, F.: Strom ist nicht gleich Strom TvR Medienverlag, Jena, ISBN 978-3-940431-54-7




Bürger wehren sich: Der Windkraftausbau stagniert

Die Blockade durch klagende Anwohner bezieht sich natürlich ausschließlich auf die Anlagen an Land. In den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres wurden nur 86 Windräder gebaut, gleichzeitig aber 51 alte und kleine Windmühlen stillgelegt. Der Netto-Zuwachs an Nennleistung betrug somit nur 231 Megawatt; der geringste Zuwachs seit Verabschiedung des EEG 2000. Im Vergleich zum Vorjahr ist der Zuwachs um 82% gesunken.

Es wird im besten Falle davon ausgegangen, daß 2019 nur 1.500 Megawatt erreicht werden können; 2014 bis 2017 waren es 4.500 MW per annum. Zur Verdeutlichung der Zahl: Eine Metropole wie Hamburg benötigt bis zu 1.700 Megawatt – allerdings tatsächliche Leistung, nicht nur theoretische Nennleistung.

Experten und Verbände erklären den Rückgang mit den vielen Klagen von Anwohnern und mit fehlenden Flächen. War der Baugrundmangel nicht absehbar, als die Energiewende 2011 vom Zaun gebrochen wurde? Natürlich war er das; wie vieles andere.

Konkret stecken Bauvorhaben mit einer Nennleistung von etwa 11.000 MW im Genehmigungsverfahren fest. Die Prozesse dauern bis zu fünf Jahre und kosten bis zu 100.000 Euro. Weitere Vorhaben mit 4.000 MW Nennleistung dürfen vorerst nicht durchgeführt werden, da sie zu nah am Funkfeuer der Flugsicherung stehen. Oha – wussten Sie, daß die Windräder nicht nur Vögel, Fledermäuse und Fluginsekten gefährden, sondern auch fliegende Menschen?

Pikanterweise sind die Kläger häufig nicht einfach nur Anwohner mit Krach- und Infraschall-Allergie, sondern Natur- und Artenschützer mit Sympathie für die deutsche Flugfauna. Klagen hier Grüne gegen die grüne Energiewende, oder EIKE lesende Heimatfreunde? Wahrscheinlich beides.

Nach dem Naturschutzgesetz ist es bekanntlich verboten, bedrohte Tierarten zu töten oder nur zu stören. Die Windkraft-Profiteure und die „Klimaretter“ ficht das natürlich nicht an, weil nach ihrer Verschwörungstheorie ja das ganze Klima vom bösen, weißen Industrie-Betreiber vernichtet werde und so alle Tiere mit über den Jordan gingen. Da muß man halt ein paar Arten wie den Rotmilan opfern.

Auf See gibt es naturgemäß keinen Widerstand von Bürgern, so daß im ersten Halbjahr 2019 planmäßig 42 Windräder mit 252 Megawatt errichtet wurden. Für die Möwen gibt es offenbar keine Lobby; die sind nicht gefährdet und man sieht sie auch nicht oft. Es bleibt dem Klimaskeptiker, zu erwähnen, daß die deutsche Industrie hauptsächlich im Süden zu finden ist. Hinzu kommt, daß, von Hamburg abgesehen, im deutschen Küstenbereich keine Siedlungs-Agglomerationen zu finden sind. Heißt, der Meeres-Windstrom muß mit sehr teuren Überland-Hochspannungsleitungen sehr weit ins Inland transportiert werden. Deutschland ist nicht Holland. Und wenn der Wind in der Nordsee zu stark bläst, muß abgeregelt oder exportiert werden, damit unsere Leitungen und Generatoren nicht durchbrennen.

Wirtschaftsminister Peter Altmaier hatte zum Thema bereits Branchenvertreter, Landespolitiker und Mitglieder von Bürgerinitiativen ins Haus geladen, ohne Ergebnis. Demnächst trifft sich dann das „Klimakabinett“, um ein Maßnahmenpaket zu beschließen, das derzeit in der GroKo noch umstritten ist. Man will dann klären, wie man noch mehr Flächen zu Windkraft-Zonen machen, und wie man die Verfahren beschleunigen kann.

Na, da werden sich die Anwohner und Naturschützer aber freuen, wenn die Regierung noch einfacher noch mehr Naturräume zum Abschuß frei gibt. Halali!

Die Welt sieht die ganze Affäre übrigens ein wenig kritischer als die Schreibaktivisten der Aktuellen Kamera 1. Zitat:

In einem „Aktionsplan“ spricht die Lobbyorganisation von einer „oft überzogenen, unverhältnismäßigen Auslegung des Artenschutzes“. Die gelte es schnellstens zu beenden: „Der Artenschutz muss im Einklang mit der Windenergie sachgerecht angewendet werden“, fordert der Verband. Und „sachgerecht“ heißt aus Sicht der Lobbyisten explizit: „Im Zweifel für die Windenergie.“

 

 

 

 




Grüne Heuchler errichten Windstromanlagen gerne bei anderen, aber nie in eigener Nähe

Als der frühere Vorsitzende der Grünen Partei, Dr. Bob Brown erfuhr, dass einige dieser Dinger im Nordwesten seines Heimatstaates Tasmanien gepflanzt werden sollten, war sein Aufschrei über die monströsen Windturbinen weit und breit zu hören. Aber bei den Olympischen Spielen grüner Heuchler ist Dr. Bob weit davon entfernt, allein zu sein.

Es gibt eine fast unheimliche, [reziprok, proportionale] Beziehung zwischen den Wohnorten der lautesten Befürworter dieser Dinge und der Wahrscheinlichkeit, dass sie jemals selbst gezwungen sein werden, in den flackernden Schatten von Rotorflügeln zu leben.

Aber es ist nicht nur Ignoranz gegenüber der Notlage der Landbewohner, die dort ihre Häuser haben und sauer gemacht werden, von dem bei schönen aber windigen Tagen praktisch unaufhörlichen Getöse und Mahlen des Cocktails aus niederfrequentem Lärm und Infraschall. Es ist eine Art institutionalisierter Bosheit im Spiel. Besonders von denen, die gewählt wurden, um ihre Mitbürger zu schützen. Es ist ein Punkt, den Maurice Newman in diesem von The Australian veröffentlichten Kommentar aufgegriffen hat.

Es muss ein feindseliger Wind sein, der Browns Ideale hinwegbläst.

The Australian, Maurice Newman , 14. August 2019

Während es fast zwei Wochen dauerte, bis die Australian Broadcasting Corporationes ABC endlich darüber berichtete, kämpft der frühere Grünen-Führer Bob Brown gegen den geplanten Mega-Windpark Robbins Island, der im Nordwesten Tasmaniens gebaut werden soll. Er sagt, es würde die Aussicht verderben und Vögel töten.

Na sowas, wer hätte das gedacht?

Brown glaubt, dass der Plan visuell einen Schritt zu weit geht: „Die Seefahrer werden diese Haarbürste aus hohen Türmen aus 50 km Entfernung vom Meer aus sehen und die in den Höhenlagen wohnenden Landratten werden es aus noch größerer Entfernung sehen.“

Er argumentiert, dass die Öffentlichkeit nicht angemessen über die privaten Deals, die öffentlichen Auswirkungen oder die Kosten-Nutzen-Analysen eines der größten Windparkprojekte der Welt informiert worden sei. Dabei gibt es nichts Neues. Dies ist die Welt, die Brown und seine sich global erwärmenden Gefolgsleute seit Jahrzehnten erbarmungslos anderen zugefügt haben.

Die Zeit wird zeigen, ob seine Kampagne gegen die Pläne bezüglich Robbins Islands erfolgreich ist. Wenn er scheitert, werden diese „Seefahrer“ und „erhöht wohnenden Landratten“ mit dem gleichen entweihten Land und den gleichen Seestücken konfrontiert sein, mit denen Tausende von Australier auf dem Lande täglich leben müssen.

Die letzteren leben hauptsächlich in dichter besiedelten Gebieten als Robbins Island. Auch sie lehnten Windparks ab, nur um Vorträge von ideologisch motivierten Bürokraten zu erhalten. Sie sollten die Entwicklungen „zum Wohle der Allgemeinheit“ und „Wenn wir genug Wind haben, brauchen wir keine Kohle“ akzeptieren.  Die nachhaltige Zerstörung ihrer Umwelt war einfach „Kollateralschaden“.

Als einige Menschen  klagten, dass ihnen die Ruhe und der Schlaf durch hörbare und unhörbare Turbinengeräusche entzogen wurde, sagten Minister und Beamte, ihre Symptome seien „eingebildet“. Dann wanden sie sich an die Ärzteschaft, jedoch gaben sowohl die Australian Medical Association als auch der National Health and Medical Research Council an, sie hätten keine „beständigen Beweise“ für einen Zusammenhang gefunden. Die Opfer argumentierten, die Forschung sei von schlechter Qualität und voreingenommen.

Infolgedessen bleiben viele betroffene Bewohner in unverkäuflichen Häusern gefangen und suchen vorübergehend Zuflucht bei ruhiger wohnenden Freunden und Verwandten. Einige haben ihre Farmen aufgegeben. Wieder andere haben sich gar das Leben genommen.

Dr. CD Hanning und Alun Evans schrieben2012 u.a. im British Medical Journal: „Die Verantwortung für den Nachweis der Sicherheit liegt bei denjenigen, die neue Formen der Umweltbelastung einführen, einschließlich der Lärmbelastung, und nicht bei denjenigen, die den Belastungen ausgesetzt sind. Ein wichtiges Prinzip der öffentlichen Gesundheitsmedizin ist die Prävention. In Australien gilt dieses Prinzip nicht. Sogar die Weltgesundheitsorganisation berücksichtigt jetzt den Lärm von Windkraftanlagen als Quelle potenzieller gesundheitlicher Auswirkungen.

Der australische Umweltredakteur Graham Lloyd führt mehrere Beispiele für die doppelten Umweltstandards der Windindustrie auf. Er berichtet, wie Berater der Windindustrie den Landwirten geraten haben, Feuchtgebiete illegal zu entwässern, „damit die Brolgas nicht ins Nest zurückkehren“ [Australischer Kranich], sowie die Auswirkungen auf die Vogelwelt stark zurückhaltend geschildert haben und wie Grüne „die Zerstörung von Feuchtgebieten, einheimischer Vegetation und einheimischen Arten stillschweigend dulden , nur damit Windparks gebaut werden können“. Verglichen mit ihrer unendlichen Kampagne, den Schwarzkehlfink vor der geplanten Adani-Kohlenmine zu retten, ist dies sicherlich eine neue Spitze der Heuchelei.

Clive Hambler, ein angesehener britischer Ökologe, sieht das Verhalten von Big Wind als globales Problem. Er sagt, die Windindustrie „verwüstet Populationen seltener Vögel und Fledermäuse auf der ganzen Welt und treibt einige bis zum Aussterben“. Er ist sich sicher: „die Öffentlichkeit ist sich dieses Gemetzels nicht bewusst, weil die Windindustrie (mit der beschämenden Komplizenschaft einiger ornithologischer Organisationen)sich  große Mühe gibt, es zu vertuschen – bis hin zum Begraben der Leichen von Opfern“.

Hambler hätte mitschuldige Regierungen auf seiner Liste hinzufügen sollen. John Madigan, Senator der Democratic Labour Party, erklärte 2013 gegenüber dem Parlament: „Die große Windenergiebranche darf in Australien tun, was sie will, wo sie will. Windenergie sollte eine Geschichte positiver Maßnahmen und Veränderungen sein. Die wahre Geschichte ist vielmehr ein Versagen der Vorschriften, eine Schädigung der Anwohner, Umweltschäden, falsch ausgestellte Zertifikate für erneuerbare Energien und ein diskreditiertes RET-System. “ [RET …~ Zielmarge EE Anteile]

Das ist wahr. „Big Wind Industrie“ ist der ultimative Zufluchtsort für die Anlage suchenden der Welt geworden. Es hat enge Beziehungen zu Aktivisten der globalen Erwärmung geknüpft. Aufgrund der Verbindungen der Regierung konnten fehlerhafte und widersprüchliche Umweltverträglichkeitsprüfungen problemlos durchgeführt werden. Es verspricht Beschäftigung und liefert wenig. Nicht konforme Windparkbetreiber kassieren seit Jahren Verbrauchersubventionen und Steuersubventionen.

Nach dem Stromausfall von 850.000 Häusern und Unternehmen in Südaustralien haben die Behörden schließlich gegen eine Reihe von Windenergieerzeugern Klage erhoben, weil sie mutmaßlich nicht sichergestellt haben, dass ihre Kraftwerke die grundlegenden Leistungsanforderungen erfüllen.

Allgemein hat die Regierungs-Wind-Koalition einen zweifelhaften Ruf. Sie wurde von Skandalen erschüttert, wie den 110 Millionen Euro, die an spanische Regierungsbeamte gezahlt wurden.

[Spanische Steuerbehörde deckt 2015 Rückzahlungsplan für Windparks auf
Enormer Windpark-Korruptionsskandal in Spanien
Nur ein Teil der spanischen Presse berichtet über die Geschichte, und die Fernsehsender ignorieren sie bisher. Das Windgeschäft ist in diesem Land, in dem Greenpeace und andere windverrückte NGOs ein großes Publikum haben, tabu….]

Ähnliche Korruptionsfälle wurden in Frankreich und den USA festgestellt. Es hat vertuschte lebensbedrohliche Turbinenunfälle, Umweltschäden und gelöschte gesundheitsschädliche Daten umfasst. Trotz aller Bemühungen scheinen diese Koalitionen die Kontrolle über die Agenda zu verlieren. Das Wachstum der weltweiten Windkapazität ist im vergangenen Jahr ins Stocken geraten.

Einer der Gründe ist das rechtliche Vorgehen von Natur- und Waldschützern, die wie neuerdings Brown gegen neue Windparks kämpfen. Sie können die Auswirkungen auf gefährdete Vogelarten, Fledermäuse und sogar Insekten nicht länger ignorieren. Ihre Intervention fiel mit einer wachsenden politischen Gegenreaktion zusammen, da die wirtschaftlichen Kosten, die schlechte Zuverlässigkeit und die aufkommenden Gesundheitsprobleme im Zusammenhang mit Windstrom die Aufmerksamkeit der Wähler auf sich ziehen.

Plötzlich sind bisher tabuisierte Fragen zu hören. Werden zum Beispiel die Emissionen, die beim Bau und der Installation von Turbinen entstehen, jemals wirklich ausgeglichen? Sollte die Ausbreitung von Freileitungen angesichts der großen Auswirkungen auf die Vogelsterblichkeit und möglicher Zusammenhänge mit Leukämie bei Kindern begrenzt werden? Und wer zahlt bei geschätzten 43 Millionen Tonnen nicht wiederverwertbaren Rotorflügeln bis 2050 die Kosten für die Stilllegung?

Brown und seine Mitreisenden fangen an zu lernen, dass „Trauer immer noch auf den Fersen des Vergnügens ist„.

The Australian

Gefunden auf Stopthesethings vom 25.08.2019

Übersetzt durch Andreas Demmig

https://stopthesethings.com/2019/08/25/green-hypocrites-want-industrial-wind-turbines-in-your-backyard-but-never-in-theirs/




Klima und Wald

Kaum eine andere Nation hat eine so tiefe emotionale Bindung an den Wald wie das deutsche Volk (hier, hier). Als Kinder haben wir gebannt den Grimmschen Märchen gelauscht, noch Nachts davon geträumt, und viele von uns zitieren immer noch aus aus den Grimm’schen Werken. Inzwischen ist dem deutschen Wald jedoch ein Gegner erwachsen, der sich anfänglich als Naturschützer tarnte, nun aber sein größter Feind wurde. Es ist die Bewegung, möglichst alle Energie-Erzeugung in Deutschland mit Hilfe von Windrädern, Photovoltaik und Energiemais zu bestreiten.

Sachlich ist die Agenda dieser Bewegung, an deren Spitze zweifellos das Bündnis 90/Die Grünen sowie ehemalige DDR-Kommunisten (Die Linke) zu finden sind, nicht nachvollziehbar. Dies ist bereits unzählige Male belegt worden und soll daher an dieser Stelle nicht wieder vertieft werden. Nähere Einzelheiten sind hier und hier zu finden.

Die etwa 70 Seiten umfassende Broschüre, verfasst von Prof. Dr. Ernst-Detlef Schulze,  Prof. Helmut Witticke (FH Schwarzburg für Forstwirtschaft des Landes Thüringen) und Forst.-Ing. Martin Görner, wird von der CDU-Fraktion des Thüringer Landtags herausgegeben. Sie ist mit ihren Abschnitten Waldgeschichte, Wald und Kohlenstoffbilanz, Wald und Artenvielfalt, Wald und Erholung, Wald und Windkraft fast schon ein komplettes Büchlein. Das Niveau ist exzellent. Zumindest als Fazit des Abschnitts „Wald und Windkraft“, der sich auf die Gefährdungen von Flugtieren und Insekten beschränkt, muss jede Windradinstallaton in Wäldern grundsätzlich ausgeschlossen werden.

Wegen Ihrer fachlich einwandfreien Argumentation wird die Broschüre nicht nur den inzwischen mehr als 1000 Bürgerinitiativen Deutschlands zu weiterem Zulauf verhelfen, sondern sicher auch als wichtiges weiteres Gutachten bei Klagen gegen Windradinstallationen in Wäldern eine Rolle spielen können. Weiterhin dürfte auch die körperliche Unversehrtheit von Windradanrainern immer maßgebender werden – Stichwort Infraschallschädigung, Literatur (hier), die in der Thüringer Broschüre aber leider nicht thematisiert wurde

Die Broschüre wäre zu lang geworden, hätten die Verfasser auch noch die naturgesetzlichen Hürden von Windradinstallationen behandelt, die diese Art von Stromerzeugung in Industrienationen nicht nur komplett wertlos, sondern auch noch höchst schädlich macht. Die unabdingbaren Hürden der Windenergie sind mindestens ebenso groß, wie es ihre Schäden an Mensch und Natur sind. Hier sind insbesondere Bild 2 bis Bild 4 der Veröffentlichung des Autors anzuführen. Da Wälder im Allgemeinen Schwachwindgebiete sind, dürfen Windradinstallationen dort zutreffend und im wörtlichen Sinne als sachlicher Schwachsinn bezeichnet werden.

Eine Kritik an der Broschüre der CDU-Fraktion Thüringens sei noch erlaubt: Im Vorwort heißt es nämlich „Erneuerbare Energien leisten einen wesentlichen Beitrag zur Sicherung der Energieversorgung in Deutschland und sie werden angesichts eines spürbaren Klimawandels einen noch größeren Beitrag leisten müssen.“ Das ist sachlich falsch und offensichtlich der Parteidisziplin geschuldet. Die dahinterliegende politische Agenda, der die CDU als der ehemaligen freiheitlichen Wirtschaftspartei eines Ludwig Erhards besser nicht folgen sollte, wurde bereits hier beschrieben.

Die sachliche Wahrheit über „erneuerbare Energien“ lautet im Gegensatz zur Behauptung der CDU-Fraktion im Thüringer Landtag dagegen:

Erneuerbare Energien (Wasserkraft ausgenommen) leisten keinen Beitrag zur Sicherung der Energieversorgung in Deutschland. Wind- und Solarenergie leisten, ihrer Volatilität wegen, allein einen Beitrag zur zunehmenden Instabilisierung des deutschen Stromnetzes. Die Schäden der deutschen Energiewende werden bei ihrer Weiterführung ins Unermessliche wachsen und ein deindustrialisiertes Deutschland zurücklassen.

Um dies nicht nur als fachliche Einschätzung des Autors zu vertreten, sei schlussendlich auch noch sein sicher renommierterer Kollege Prof. Hans-Werner Sinn aus dem Handelsblatt vom 29.03.2011 zitiert

Wer meint, mit alternativen Energien eine moderne Industriegesellschaft betreiben zu können, verweigert sich der Realität“,



KLEINE KLIMAKUNDE – Grüne Klimakiller (1)

Ja, das Wort ist Unfug. Klima kann man nicht killen, es ist und bleibt eine Wetterstatistik. Es klingt aber so schön reißerisch und vielleicht lockt es Leser an, die nur an Kohle, Öl und Gas denken, wenn jemand „Klimakiller“ sagt. Hier geht es aber um die Wirkung der gar nicht reinen Ökoenergien auf das Klima.

Die menschliche Nutzung der Wind- wie auch der Sonnenenergie ist ein Eingriff ins Ökosystem. Energie kann nicht erzeugt, nur gewandelt werden. Jede Naturenergie wird ohne menschlichen Eingriff zu 100 Prozent von der Natur genutzt, jeder Eingriff stört das ursprüngliche energetische Gleichgewicht.Solar- und Windenergie sind das Ergebnis der Sonneneinstrahlung, die wiederum einem kernphysikalischen Fusionsprozess der Sonne entspringt. Die Strahlung sorgt für direkte wie auch indirekte Energiezufuhr über Luftdruckunterschiede und Wasserkreisläufe. Sonnenenergie sorgt für die Erwärmung des Bodens, die Fotosynthese und die Verdunstung von Wasser, der Wind ebenfalls für Verdunstung und zusätzlichen Wärmeentzug.

Sobald der Mensch eingreift und Energie „abzweigt“, fehlt sie der Natur an anderer Stelle. „Jeder Eingriff in dieses bodennahe Ausgleichs- und Kühlsystem muss zu Änderungen im Wärmehaushalt der betroffenen Regionen führen“, schreiben die „Energiedetektive“ aus Graz in ihrer Studie 1). Die Entnahme von Sonnen- und Windenergie ändert natürliche Klimaprozesse. Windkraftanlagen beeinflussen die natürliche Ausgleichsströmung zwischen Zonen verschiedenen Luftdrucks, die Energie fehlt im bodennahen Kühlsystem und ändert damit auch die Wasserbilanzen. Sie greifen in das Lüftungssystem der Natur ein.

Wie das im Detail geschieht, durch welche sich überlagernden Prozesse, die sich kompensieren, aber auch verstärken können, ist noch nicht eindeutig geklärt. Es gibt eine dünne Quellenlage, die verschiedene Theorien zeigt.
Die „Energiedetektive“ gehen davon aus, dass die geminderte Energie des Windes nach der Windkraftanlage (WKA) den Boden weniger kühlt und weniger Feuchtigkeit verdunsten lässt. Weniger Verdunstung und weniger Wolkenbildung, weniger Regen in weiterer Entfernung wären die Folge. In Summe würde die Sonneneinstrahlung zunehmen, was die Erwärmung wiederum fördert.Andere gehen davon aus, dass durch die Drehung der Rotoren die laminare Schichtung der strömenden Luft aufgebrochen werde. Es erfolgt eine Umwandlung in Elektrizität mit einem Wirkungsgrad von etwas über 40 Prozent. Physikalisch bedingt unterliegt der maximale theoretische Wirkungsgrad der Windkraftanlagen der so genannten Betz-Grenze von 59 Prozent, hinzu kommen die praktischen Reibungs-, Wärmeverluste, Umwandlungs- und Leitungsverluste.

Die gegenseitige Windverschattung mehrerer Anlagen in Windindustrieparks mindert zusätzlich den rechnerischen möglichen Ertrag. Ein Teil der umgewandelten Energie wird sofort über die Verlustwärme von Generator und – sofern vorhanden – Getriebe und der Trafostation am Boden an die Umgebung abgegeben.

Der nicht umgewandelte Teil der Energie sorge für Verwirbelung. Es bilden sich so genannte Wirbelschleppen, die man sich als horizontale Tornados (geringer Intensität) vorstellen kann, die noch kilometerweit Bestand haben. Die vertikale Durchmischung der Luft bewirke einen Transport der feuchten Luft aus den bodennahen Schichten in höhere. Dabei kann es zur Auskondensation der Luftfeuchte in größerer Höhe durch den niedrigeren Druck kommen, was dann, wie auf dem Foto zu sehen, die Wirbelschleppen sichtbar macht.

Dazu komme der thermische Effekt. Durch den Luftabtransport aus bodennahen Schichten würde dem Boden Luftwärme entzogen, die feuchte Luft ziehe gleichzeitig Verdunstungswärme ab. Abkühlung und geringere Feuchtigkeit verschlechterten die Bedingungen für das Pflanzenwachstum. Die anthropogen verursachte Wolkenbildung sorge als atmosphärischer Wasserdampf für die Zunahme dieses stärksten und häufigsten Treibhausgases.

Eine weitere Theorie geht davon aus, dass die Verwirbelung der Luft zu deren Erwärmung führt und die Ablenkung nach oben sogar zu einer Verwirbelung und Zerstreuung von Wolkenfeldern führen kann.

Im Wald haben Windkraftanlagen unzweifelhaft besonders schädigenden Einfluss. Zunächst wird der Wald durch den Einschlag als CO2-Senke und Wasserspeicher dezimiert. Erosion und Auswaschung des ehemaligen Waldbodens sowie Versandung führen zu schnellerem Wasserabfluss, eine Versteppung der gerodeten Flächen droht.Hinzu kommt die unterirdische Bodenversiegelung durch die mehrere tausend Tonnen schweren Stahlbetonfundamente, die mehr als drei Meter mächtig sind. Der feuchte Boden darüber trocknet aus, das Wasser kann nicht versickern und an der Grundwasserbildung teilnehmen. Der gleiche Effekt tritt auf den verdichteten Zufahrtsstraßen und Montageplätzen auf, die in der Ausdehnung die Fundamentflächen der Anlagen weit übersteigen. Desweiteren führen die Erdkabel für die Stromableitung zu örtlicher Austrocknung des Bodens. Die klimaregulierende Wirkung des Waldes wird insgesamt reduziert, der natürliche Widerstand gegen Extremwetter verringert sich.

Der Dürremonitor des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung zeigt die verschiedenen Trocknungsgrade des Bodens in Deutschland im Oberboden und in etwa 1,8 Metern Tiefe an. Offensichtlich ist, dass das Gebiet der trockensten Böden etwa deckungsgleich mit der räumlichen Verteilung von Windkraftanlagen ist.
Korrelation ist nicht Kausalität, der Bezug scheint dennoch augenfällig. Deckungsgleichheit mit der Niederschlagsverteilung besteht hingegen, abgesehen vom Osten des Landes, nicht.

Die Erkenntnisse sind nicht neu. Die Wirkung von Windkraftanlagen auf die Bodenfeuchte wurde bereits vom Wissenschaftlichen Dienst des Bundestages (WD8-3000-057/13) beschrieben. Dass dies öffentlich kaum kommuniziert wird, ist Ergebnis von Lobbyarbeit und Energiewendeerfolgsjournalismus in unseren Medien.
Ebenso korrelieren der Ausbau der Windenergie und die Anzahl der Tornadomeldungen in Deutschland 1). Wachsen mehrere Windindustrieparks räumlich zusammen, wie zum Beispiel in der Uckermark, kann man davon ausgehen, dass die Beeinflussung des Mikroklimas zu einer Änderung des Regionalklimas führt.

Klima ist mehr als nur Temperatur

Die durchschnittlichen Windgeschwindigkeiten scheinen zu sinken. Ursache könnten die vielen Windkraftanlagen an der Nordseeküste und in der norddeutschen Tiefebene sein. Wurden in den 60er Jahren in Osnabrück noch im Jahresdurchschnitt 3,7 Meter pro Sekunde Wind gemessen, sind es heute nur noch 3,2 Meter pro Sekunde 2). Dies könnte die Verdunstung mindern, in heißen Sommern jedoch auch die Abkühlung und damit Extremtemperaturen begünstigen.Bei der Offshore-Windkraftnutzung beträgt die Luftfeuchte am Fuß der Anlage, also auf Wasserspiegelhöhe einhundert Prozent. Dementsprechend werden größere Mengen Feuchtigkeit in höhere Luftschichten befördert, was mehr als an Land die Wolkenbildung und damit die Bildung des Treibhausgases Wasserdampf fördert.

Die Frage, ob die Nutzung der Windenergie „gut“ ist fürs Klima, lässt sich nur mit „nein“ beantworten. Sie kann die Bildung von Treibhausgas (Wasserdampf) fördern, für Austrocknung des Bodens sorgen und damit für verringerte Fotosynthese als CO2-Senke. Bezüglich der quantitativen Auswirkungen gilt auch hier das Wort von Paracelsus: Die Dosis macht`s. Der bisherige massenhafte Ausbau und der geplante exzessive Zubau zu den schon vorhandenen fast 30.000 Anlagen im Land steigern die negativen Umwelt- und Klimawirkungen.

Jede Windkraftanlage muss durch ein fast 100-prozentiges konventionelles Backup im Netz abgesichert werden, das wiederum Klimawirkung hat. Der Lastfolgebetrieb konventioneller Anlagen in nicht optimalen Betriebsbereichen erhöht deren spezifische Emissionen pro Kilowattstunde. Der „Wasserbetteffekt“ über den europäischen Emissionshandel (Windstrom verdrängt Emissionszertifikate ins Ausland und hält deren Preis niedrig) kommt hinzu.

Verhinderte Forschung

Zur genaueren Bewertung der Folgen der Windenergienutzung bräuchte es Messnetze im Bodenbereich für Aufzeichnungen von Temperatur und Luftfeuchte und deren Betrieb und Auswertung über längere Zeiträume. Zunächst bräuchte es aber den politische Willen und das Geld dazu, dies untersuchen zu lassen. Auf eine Anfrage der FDP-Bundestagsfraktion zum massenhaften Insektensterben an den Rotorblättern der Windkraftanlagen antwortete Umweltministerin Schulze, dass sie keinen Handlungsbedarf sehe. Man möchte die Welt, wie sie gefällt. Oder um es mit Schopenhauer zu sagen: „Was dem Herzen widerstrebt, lässt der Kopf nicht ein.“Mit den grünen „Klimakillern“ verhält es sich genauso. Viel einfacher ist es für Politiker und Journalisten, fossile Verbrennungsprozesse allein für Klimawandel und das Elend dieser Welt verantwortlich zu machen.

Was bewirkt exzessive Windenergienutzung? Zugestellte Landschaften, ihrer Weite und ihrer Ruhe beraubt, Windindustriegebiete anstelle Natur. Der Blick darauf ist subjektiv. Manche verdienen an jeder Drehung des Rotors und sogar dann, wenn er steht, weil der Strom nicht abgenommen werden kann. Andere leiden unter Infraschall, haben Schlafprobleme, Bluthochdruck und den Wertverfall ihrer Immobilie. Auch hier wird die Gesellschaft gespalten.

Die Auswirkungen auf die Umwelt sind erheblich, auf Menschen, Flora und Fauna. Diese Themen sind an vielen Stellen schon beschrieben, zum Beispiel hier, hier und hier.

Windkraftanlagen beeinflussen das regionale Wetter und wirken sich langfristig auf das Klima aus. Dieses Feld der Forschung ist vor allem hinsichtlich seiner quantitativen Auswirkungen noch ausgesprochen unterbelichtet. Sollten Leser dazu weitergehende Erkenntnisse oder Quellen haben, nehmen wir diese gern entgegen.

In Teil 2 geht es um die Wirkungen der Photovoltaik auf den Treibhauseffekt.

1) Dieser Beitrag entstand unter maßgeblicher Verwendung einer ausführlichen Studie „Ermittlungsakte Energiewende – Nebenwirkungen auf Klima und Umwelt“
vom „Energiedetektiv“ aus Graz. Hier der Weg zur Studie.

2) donnerwetter.de, Pressemitteilung vom 29.5.2015

Der Beitrag erschien zuerst bei TE hier




Deutschlands Krieg gegen die Biodiversität – Teil 1: Die Ausrottung von Vögeln im Namen des Klimaschutzes

Denn ein Alarm, der zwar zutreffend die erhebliche Bedrohung vieler Arten auflistet, aber außer grundsätzlichen Ursachen und ebenso allgemeingültigen Empfehlungen nicht wagt, die Hauptsünder klar zu benennen und mit erschreckenden, konkreten Beispielen die Bedrohung veranschaulicht, wird von der Politik nicht ernst genommen. Und dieser Hauptsünder ist Deutschland, wo die Biodiversität vom Staat massiv bekämpft wird. Zwar nicht offiziell, aber de facto – als ganz bewusst angerichtete Schäden, die nun einmal leider von der Energiewende verursacht werden. Aber mit dem in diesem Zusammenhang, also Artenschutz, zutreffenden Totschlagsargument „Klimaschutz“ wird alles ignoriert, was der Vollendung der Energiewende entgegen steht. Und das ist nicht nur der Rotmilan.
Die IPBES-Wissenschaftler beklagen grundsätzliche Ursachen:
Das massive Eingreifen des Menschen in die globalen Ökosysteme,

insbesondere durch die Intensivierung der Landwirtschaft;

durch die Abholzung der Wälder;

und durch den Ressourcenabbau.
Was eigenartigerweise weggelassen wird, ist die Erwähnung der schnell wachsenden Weltbevölkerung, die einen ständig wachsenden Druck auf Naturlandschaften ausübt und sie für eine landwirtschaftliche Nutzung zerstört – was leider zwangsläufig durch die Notlage geschieht. Das aus der Perspektive europäischen Wohlstands zu kritisieren ist unangemessen. Wenn Wälder abgeholzt werden, hat das schließlich sehr konkrete Gründe, zu denen allerdings auch das wirtschaftliche Interesse am Verkauf des Holzes gehört, gefolgt von der Anlage von Sojafeldern oder Ölpalmen-Plantagen.
Dass jedoch eine vergleichbare Naturzerstörung und Artenvernichtung ohne wirtschaftliches Elend, dafür aber aus ideologischen Motiven in Mitteleuropa erfolgt, wobei Deutschland eine traurige Führungsrolle einnimmt und sich dazu noch als „Vorreiter“ bezeichnet, ist ohne Beispiel.
Die Beschreibung und Bewertung der konkreten Fälle von Artenbedrohung und –Ausrottung mit Nennung der Verantwortlichen, wird in dem IPBES-Bericht peinlich vermieden. Das ist schließlich keine Wissenschaft und verursacht nur Ärger von Seiten der bloßgestellten Regierungen.
Der IPBES hat es sich einfach gemacht: Allgemeine Kritik und ebenso allgemeine Handlungsempfehlungen. So können jetzt auch die bezüglich der Artenvernichtung rücksichtslosen Regierungen den Bericht loben, die Lage als ernst bezeichnen und sich dann anderen Dingen zuwenden.
Die Reaktion der deutschen Bundesregierung fiel dementsprechend aus:
Die Pressemitteilung der Bundesregierung vom 6.Mai 2019
Zum Bericht des Weltbiodiversitätsrates gaben die Bundesministerien BMU (Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit) und BMBF (Bildung und Forschung) eine gemeinsame Pressemitteilung heraus.
Darin erklärt die Ministerin Anja Karliczek (BMBF), dass dieser Bericht uns vor Augen führt, „dass immenser Handlungsbedarf besteht. Auch in der Wissenschaft. Forschung muss die noch bestehenden Wissenslücken schließen, Lösungsmöglichkeiten aufzeigen und deren Umsetzung ….begleiten. Dazu wird die Forschungsinitiative zum Erhalt der Artenvielfalt meines Hauses einen erheblichen Beitrag leisten.“
Die Stellungnahme der Umweltministerin Svenja Schulze :
„(Der Bericht) zeigt aber auch Auswege aus der Krise: Der wichtigste Hebel hierfür ist eine grundlegende Reform der Agrarpolitik und vor allem der EU-Agrarförderung. Daneben brauchen wir mehr und effektivere Schutzgebiete. Dem Insektensterben will ich mit einem Aktionsprogramm Insektenschutz entgegentreten, das wir derzeit in der Bundesregierung abstimmen.“
Dann wird Prof. Josef Settele, UFZ Halle, der als Ko-Vorsitzender die Erstellung des IPBES-Berichts leitet, mit den Worten zitiert: „Die negative Entwicklung ist auf zahlreiche direkte Treiber wie Landnutzung, Umweltverschmutzung und
Klimawandel zurückzuführen. Auch an den indirekten Treibern, also den sozialen und politischen Rahmenbedingungen müssen wir ansetzen.(Anm.: Hier hätte er das deutsche Erneuerbare Energie-Gesetz (EEG) klar benennen müssen.
Dass er stattdessen auch noch die unbewiesene These vom menschengemachten Klimawandel heranzieht, der seit genau 20 Jahren mit unveränderter Globaltemperatur pausiert, während die CO
2-Konzentration in der Atmosphäre stetig anstieg, aber offensichtlich nichts bewirkte, ist schon deprimierend. Die Nennung des Klimawandels als Ursache für nahezu alle Umweltprobleme ist anscheinend heutzutage eine selbst für Wissenschaftler notwendige Demutsgeste gegenüber der Regierung, aber insbesondere auch gegenüber den Medien.

Die Pressemitteilung endet mit der guten Botschaft, dass „Deutschland einer der größten Finanzgeber“ sei: Und zwar für das IPBES-Sekretariat in Bonn. Man werde auch die Erstellung der Berichte mit Fördermitteln unterstützen. Und beide Ministerien hätten ja bereits 2014 die deutsche IPBES-Koordinierungsstelle eingerichtet.
Ende der Zitate aus der Pressemitteilung.
Man kann annehmen, dass durch diesen Direktkontakt frühzeitig ein politischer Einfluss ausgeübt werden kann, wenn etwa in einem späteren Bericht des IPBES geplant wird, Ross und Reiter beim Thema Biodiversitäts-Zerstörung zu benennen.
Energiepolitik ohne Rücksicht auf die Folgen
Eine Industrienation, die die Naturgesetze ignoriert, ruiniert auch die Biodiversität.
Deutschland gibt mit seiner Energiepolitik der Welt ein Beispiel, wie man scheitern muss – und das extrem teuer. Keine andere Nation folgt der selbst ernannten „Vorreiterin“ bei dem wirtschaftlich selbstmörderischen Prozess, der mit dem Ersetzen der Fachleute durch Ideologen, mit Illusionen anstatt mit einer realistischen Planung, mit technologischem Wunderglauben begann und mit einer durch die teure Ineffizienz zwangsläufigen Ausplünderung der Bürger wie auch der Industrie auf eine Krise zusteuert.
Die fatalen Fehler dieser Energiepolitik sind:
– Die nicht rational begründbare Entscheidung, das gesamte Energieerzeugungssystem auf
elektrische Energie zu fokussieren.
– Die ideologische Ablehnung des bestehenden Systems der sog. konventionellen
Stromerzeugung, das auf den Energieträgern Kohle, Erdgas und Kernbrennstoff basierte – und funktionierte.
– Der überstürzte Ausstieg aus der Kernkraft, obwohl Deutschland weder schwere Erdbeben
noch Tsunamis drohten und obwohl die deutschen Kernkraftwerke zu den zuverlässigsten und sichersten Anlagen weltweit gehören.
– Der geplante Ausstieg aus der Kohleverstromung – womit die letzte sichere Grundlast-Stromversorgung ebenfalls beendet werden soll.
– Die Eliminierung der Gaskraftwerke und der GuD-Kraftwerke (Heizkraftwerke) durch subventionierten Wind- und Solarstrom, der ihre Rentabilität wegen des Wegfalls der
Spitzenlast-Einnahmen beendet hat.
– Der Irrglaube, dass die Stromversorgung statt dessen mit unzuverlässigen, längst als
unbrauchbar erwiesenen, vom Wetter und vom Tageslicht abhängigen Verfahren wie Windkraftanlagen und Solarstromanlagen, die (physikalisch falsch) als „erneuerbar“ etikettiert werden, gesichert werden könnte.
– Das Ignorieren der Tatsache, dass diese unzuverlässigen Verfahren zum Ausgleich
ihrer Erzeugungsschwankungen und Totalausfälle (Tage andauernde Flauten, kein Solarstrom in der Nacht) zwingend Tausende großer Pumpspeicherkraftwerke benötigen, die in Deutschland niemals gebaut werden könnten.
– Die Nichtbeachtung des immensen Flächenbedarfs der Wind- und Solarstromanlagen sowie
auch des Anbaus von großflächigen „Energiepflanzen“- Monokulturen (Mais, Raps) für die Biogasproduktion. Damit auch die Nichtbeachtung der negativen Auswirkungen derartiger Monokulturen auf die Artenvielfalt im Bereich der Landwirtschaft.
– Die Nichtbeachtung der zwangsläufigen Folgen, die insbesondere die Errichtung von immer größeren Windkraftanlagen haben musste: Riesige Kahlschläge in Wäldern, Landschaftsverschandelung, Bedrohung der – oft geschützten – Arten (z.B. Greifvögel,
Fledermäuse, Insekten) sowie gesundheitliche Gefährdung von Menschen (Lärm, Infraschall).
Diese Aufzählung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
Es ist nicht verwunderlich, dass diese Demonstration der Ruinierung eines entscheidenden Sektors der Wirtschaft keine Nachahmer im Ausland findet.
Der Flächenbedarf der „Erneuerbaren“
Der hohe Flächenanspruch der Stromerzeugung durch „Erneuerbare“ ist für deren Auswirkungen entscheidend; diese Eigenschaft verursacht sehr hohe Kosten und Schäden in der Natur – ohne ihre eigentliche Aufgabe, eine zuverlässige Stromversorgung sicherzustellen, auch nur annähernd zu erfüllen..
Bei dem Vergleich von Verfahren der Stromerzeugung, die in einem dicht besiedelten Industrieland wie Deutschland im Winter eine gesicherte Leistung von mehr als 80 GW (80.000 Megawatt) bringen müssen, spielt der Flächenanspruch pro erzeugter Megawattstunde die entscheidende Rolle – auch für deren Kosten.
In konventionellen Kraftwerken ist eine Technik vorhanden, die die sehr hohe Energiedichte in ihren Brennstoffen durch angepasste Aggregate großen Leistungsvermögens (Dampferzeuger, Generatoren) in elektrische Energie umwandeln. Das führt dazu, dass diese Kraftwerke trotz großer Leistung – z.B. 1.000 MW bei einem Steinkohlekraftwerk- eine geringe
Fläche von etwa 2-3-ha beansprucht.
Völlig anders ist die Situation bei den „Erneuerbaren“; mit Ausnahme der Wasserkraft.
Der Energieeintrag von Wind und Sonne pro Flächeneinheit ist gering. Bei der Biomasse auf dem Feld kommt noch der geringe Wirkungsgrad der Photosynthese (Licht zu chemischer Energie) hinzu.
Große Windräder leisten bis zu
6.Megawatt (Maximalleistung, nur bei Starkwind) bei einem
Flächenbedarf von ca. 2 ha für frei stehende Windräder.

Im Wald errichtete WKA beanspruchen eine weitaus größere Fläche, die frei von Bäumen ist. Jeder kann durch Betrachten der großen Kahlschlagsflächen in Wäldern den Zusammenhang von beanspruchter Landfläche in Relation zu der elektrischen Erzeugung eines Windrades berechnen.
Die deprimierenden Zahlen der Jahres-Volllaststunden von im Durchschnitt 1500h/a (von 8760 Stunden, die ein Jahr hat) besagen, dass eine wetterabhängige Windkraftanlage, die 2 MW Maximalleistung hat, in einem Jahr so viel bzw. so wenig Strom liefert, wie ein dauerhaft arbeitendes Miniaturkraftwerk von 0,36 MW.
Bei einem Flächenverbrauch von 60×60=3.600 m
2 und dieser Leistung von 0,36 MW ergeben sich 100 Watt an mittlerer Leistung pro Quadratmeter.
Zum Vergleich: Ein 1000-MW Steinkohlekraftwerk mit einer Fläche von 300×300=90.000 m
2 hätte eine Leistungsdichte von 11.000 Watt pro Quadratmeter .
Um die durchschnittliche jährliche Stromerzeugung eines 1000-MW-Steinkohlenkraftwerks durch 2 MW-Windräder zu erreichen, müssten 2.800 dieser Anlagen errichtet werden. Die dann gleich große durchschnittliche Jahreserzeugung täuscht jedoch über den außerordentlich problematischen Nachteil für die Verbraucher hinweg: In Perioden geringer Windstärken, die häufig vorkommen (unter Windstärke 3), stehen sämtliche Windräder still.
Wenn die Verbraucher dann überhaupt noch Strom geliefert bekommen, stammt der aus sog. konventionellen Kraftwerken.
Diese 2.800 Windräder benötigten – verglichen mit dem Kohlekraftwerk – das 110-fache an dessen Flächenbedarf.
Solarstromanlagen bedecken bei bescheidener Leistungsausbeute sehr große Flächen. Typische Werte: 1,6 Hektar/MW (Peak).
– Biogasanlagen erhalten ihre in Fermentern zu vergärenden Energiepflanzen von sehr großen Anbauflächen. Es gibt Schätzungen, dass der Biogas-Energieertrag von 0,5 Hektar (ha) Silomais nur 1 kWh
an Stromerzeugung liefert. (Es ist kein Tippfehler: Eine Kilowattstunde).
– Anders ist die Situation bei der Wasserkraft: Zwar fällt Niederschlag in relativ geringer Dichte,  aber im Gegensatz zu Sonnenlicht und Wind besitzt Wasser eine erhebliche Masse und durch die Schwerkraft wird der Niederschlag in Verbindung mit der Topografie des Geländes zusammengeführt, in Bächen und Flüssen konzentriert, und kann dann z.B. in einem hoch gelegenen See oder durch einen aufgestauten Fluss Turbinen hoher Leistung antreiben.
Ein weiterer Vorteil: Das gesammelte bzw. gestaute Wasser ist ein Speicher. Daher ist die energetische/mechanische Nutzung des Wassers – Höhenunterschiede vorausgesetzt – schon immer vom Menschen praktiziert worden. Wo es möglich ist, erfolgt diese Nutzung längst.
Aber nicht jedes Land hat eine Topografie wie Norwegen, Österreich oder die Schweiz. Die Wasserkraftwerke, die man in Europa bauen konnte, die gibt es schon lange.
Diese Betrachtungen sollen verdeutlichen, weshalb die mit Milliarden der Stromkunden (ca. 26 Mrd Euro pro Jahr für alle Verbraucher – auch Industrie und Gewerbe) massiv geförderte Stromerzeugung mittels Wind- , Photovoltaik oder Energiepflanzen/Biogas in Deutschland zu vielen Problemen und Kollateralschäden geführt hat, wobei ihr Beitrag zu einer gesicherten Stromversorgung lächerlich gering ist. Es muss eine mit nahezu der gleichen Leistung wie der Kraftwerkspark in der Vor-Energiewendezeit stets verfügbare konventionelle Stromerzeugungs-Kapazität bereitstehen. Damit leistet sich Deutschland ein doppelt vorhandenes Stromerzeugungs-System: Ein konventionelles (Kohle, Erdgas, Kernkraft) und eins „just for show“, das zeigen soll, wie klimafreundlich die Deutschen sind – auch wenn es außer hohen Kosten nichts bringt.
Die Bedrohung der Artenvielfalt, die jetzt in das Bewusstsein der Bürger gerät, ist somit ein Teil einer missratenen und ineffektiven Energiepolitik, für die stets nur das Argument „Klimaschutz“ vorgebracht wird. Wobei nicht einmal das stimmt.
Auch die Insekten sind gefährdet
An die Insekten hatte bisher niemand gedacht. Nur die Wissenschaftler.
Seit langem wird von Naturschützern der stetige Rückgang der Insektenpopulationen in Deutschland beklagt. Als eine vom Menschen zu verantwortende Ursache wird die in den Dienst der Energiewende gestellte Landwirtschaft genannt, deren in riesigen Monokulturen als Energie-Rohstoff angepflanzte Biomasse – überwiegend Mais und Raps – sowohl für die Vielfalt der Insekten als auch für die Vögel, deren Nahrung sie sind, verlorene Biotope darstellen. Der damit verbundene Verlust der ungenutzten Randstreifen mit ihrer Artenvielfalt , der nur den Ertrag schmälert, kommt noch hinzu.
Svenja Schulze, die Umweltministerin, hatte kurz nach der oben beschriebenen Vorstellung der Regierungsmeinung mit der Betonung künftiger Forschungsprojekte zum Artenschutz eine konkrete Gelegenheit zum aktuellen Handeln: Am 20. Mai brachte die Tagesschau einen Bericht über Ergebnisse von DLR-Wissenschaftlern (Deutsches Zentrum für Luft-und Raumfahrt, Porz) zu den Verlusten an Insekten durch Windräder, die auf 1200 Tonnen Insekten jährlich geschätzt wurden. Die Aufregung in den Medien war erheblich, auch gab es Kritik zur Allgemeingültigkeit der Zahlen; mehr Forschung wurde gefordert.
Die Bundesregierung, die diese Entwicklung seit Jahren verfolgt und ignoriert hat (z.B. die frühere Ablehnung einer Verträglichkeitsprüfung von Windkraftanlagen) reagiert jetzt auf diese bedrohliche Entwicklung offensichtlich nur deshalb, weil die Medien ihre Zurückhaltung in Bezug auf die Folgen der Energiewende in diesem Fall aufgegeben und umfassend informiert haben.
Ihre Erklärungen in der eingangs vorgestellten Pressemitteilung legen allerdings nahe, dass mit dem dort dokumentierten Ausblenden der von den Bundesregierungen angerichteten Schäden auch zu erwarten ist, dass auch weiterhin nichts geschieht. Das passt zu ihrer gleichen Haltung in Bezug auf die anderen, ebenfalls katastrophalen Schäden, die der Natur, der Landschaft und auch den Menschen mit der Energiewendepolitik zugefügt werden. Man befürchtet offensichtlich einen politischen Dammbruch, wenn die in einem Aktionsfeld der sog. Energiewende angerichteten Schäden eingestanden werden.
Neu sind die Warnungen über eine starke Dezimierung der Insekten nicht. Bereits Im Jahre 2017 wurde die „Krefelder Studie“ veröffentlicht, nach der die Masse der Insekten in Deutschland seit 1989 um im Durchschnitt 76 Prozent zurückging.
Zahlreiche wissenschaftliche Veröffentlichungen haben diese Entwicklung ebenfalls beschrieben: In ganz Europa sinkt der Bestand und immer mehr Arten droht das Aussterben. Diese bedrohliche Entwicklung, die aufgrund der entscheidenden Funktion der Insekten als artenreichste Tiergruppe für das Funktionieren des Ökosystems unabsehbare Folgen nach sich ziehen würde, begreift man jetzt als ernste Gefahr.
Auch über die Ursachen der Artendezimierung herrscht bei den Forschern Übereinstimmung: Es ist der Verlust ihres Habitats, ihres Lebensraums. In einem ausführlichen Artikel in der
WELT vom 21.Juni wird dazu der Tierökologe Johannes Steidle (Uni Hohenheim) zitiert:
Rund die Hälfte der Gesamtfläche Deutschlands von 357.580 Quadratkilometern wird von der Landwirtschaft genutzt. Wald besetzt weitere 30 Prozent. Daraus folgt: „Das Problem des Insektensterbens kann deshalb nur in der Fläche gelöst werden – und leider nicht durch das Engagement einzelner Unternehmen oder Privatpersonen“ – wie z.B. durch die Begrünung von Dächern.
Hier treffen zwei fatale Fehlentscheidungen der EU und der Bundesregierung zusammen und
Diese Entwicklung wurde bis heute durch riesenhafte Monokulturen und auch durch die den Bestand dieser Mais- und Raps-Wüsten sichernde Anwendung von Pestiziden gezielt vom Staat vorangetrieben (siehe das Kapitel über die „Energiepflanzen“ und die Biogaserzeugung).
Dass die Monokulturen jeglicher Pflanzenart und deshalb auch bei den sog. Energiepflanzen zu einer Arten-Verarmung führen, war eigentlich bekannt. Aber war das ein Problem?
Aber jetzt zeigte sich eine für die Öffentlichkeit neue Ursache der Insektenverringerung: Die direkte Tötung durch Windkraftanlagen. Die Betreiber dieser Anlagen wissen das schon lange: Dieses Problem ist lästig, denn es verringert die Leistung der Windräder (s.u.).
Die Öffentlichkeit wurde im Jahr 2018 auf die Bedrohung der Insektenarten aufmerksam gemacht, was zunächst eine Welle von Unterstützungsideen und Projekten für die beliebteste Insektenart – die Honigbiene – auslöste. Kein Wunder, denn die Tätigkeit der Honigbiene nutzt dem Menschen direkt und ist wohlbekannt: Bestäubung von Obstbäumen und Honigproduktion.
Dazu merkte der Hohensteiner Tierökologe Steidle an, dass es allein 580 Wildbienenarten gibt und dass diese wiederum zu rund 30.000 Insektenarten allein in Deutschland gehören. Mit Rettungsversuchen für die Biene Maja die Reduzierung der Käfer, Ameisen, Wanzen, Fliegen, Schmetterlinge und weiterer Insektenarten zu bekämpfen, ist es also nicht getan.
Die Bürgerinitiative Gegenwind Schleswig-Holstein kommentierte die regierungsamtliche plötzliche Sorge um die Insektenpopulation mit den Worten:
„Seit ein internationales Forschungsteam 2017 mit der Nachricht schockierte, binnen knapp drei Jahrzehnten habe sich die Insektenmenge in Deutschland um drei Viertel des ursprünglichen Bestandes reduziert, zählen Bienen und andere possierliche Flugtierchen zu den Favoriten der Politiker. Brisanter Weise sind es vornehmlich die grünen Windkraftverfechter, die sich im letzten Kommunalwahlkampf mit dem Slogan „Summsumm statt Blabla“ für die kleinsten Bewohner der Lüfte stark machten und erst kürzlich in Bayern ein erfolgreich abgeschlossenes Volksbegehren „Rettet die Bienen“ bejubelten. Nun sehen sie sich mit der Tatsache konfrontiert, dass Windkraftanlagen nicht nur für Großvögel und Fledermäuse, sondern auch für Fluginsekten vernichtende Folgen haben.“
Seit langem wird von Naturschützern der stetige Rückgang der Insektenpopulationen in Deutschland beklagt. Als eine vom Menschen zu verantwortende Ursache wird die in den Dienst der Energiewende gestellte Landwirtschaft genannt, deren in riesigen Monokulturen als Energie-Rohstoff angepflanzte Biomasse – überwiegend Mais und Raps – sowohl für die Vielfalt der Insekten als auch für die Vögel, deren Nahrung sie sind, verlorene Biotope darstellen. Der damit verbundene Verlust der ungenutzten Randstreifen mit ihrer Artenvielfalt , der nur den Ertrag schmälert, kommt noch hinzu.
Die verhängnisvolle Rolle der Windräder bei der Dezimierung zahlreicher Arten
Gegen Ende des Jahres 2018 erhielt der Rückgang der Insektenpopulationen durch eine Studie der DLR (Köln-Porz) eine zusätzliche Erklärung, die sogar die der Energiewende wohlgesonnenen Medien verstörte: Die Verluste von Fluginsekten in Windparks. Im vorausgegangenen Kapitel über die Reaktion der Bundesregierung auf den Bericht des Weltbiodiversitätsrats (IPBES) wurde über dieses Thema bereits berichtet, weil in der Pressemitteilung vom 6.Mai 2019 mit keinem Wort die besonders ernste Situation gerade in Deutschland erwähnt wird.
Stattdessen vage Ankündigungen über die Bedeutung von Forschung – denen unmittelbar mit der Ablehnung eines ersten, sehr ernstzunehmenden Projektantrags („keine Notwendigkeit“) der Beweis für die offenkundige Absicht der Regierung folgte, die gründliche wissenschaftliche Untersuchung dieses peinlichen Themas nicht zu fördern, sondern sie zu vermeiden.
Die Modellanalyse der DLR-Wissenschaftler führte zahlreiche Fakten und Argumente zu dem Thema „Verluste von Insekten in Windparks“ auf, die zum Teil bereits in der Literatur beschrieben worden sind.
Eine Zusammenstellung einiger der heute gesicherten Kenntnisse:
– Die Rotoren der Windräder befinden sich keineswegs außerhalb – d.h. oberhalb – des natürlichen Habitats von Fluginsekten. Während der warmen Saison gibt es Massenbewegungen großer Schwärme in hunderten Metern Höhe. Das sei bereits seit langem bekannt.
– Ausgewachsene, flugfähige Insekten suchen kurz vor der Eiablage in großen Schwärmen hohe, schnelle Luftströmungen auf, die sie zu entfernten Brutplätzen tragen sollen. Diese dabei genutzten uralten Pfade werden seit ca. 30 Jahren vermehrt von den Rotoren großer Windkraftanlagen (WKA) unterbrochen. Deren Rotorflügel erreichen sehr hohe Blattspitzengeschwindigkeiten.
– Die Modellanalyse benennt die zur Zeit in Deutschland potenziell gefährdeten Insektenmengen mit ca. 24.000 Tonnen jährlich, wobei deren Verluste beim Passieren der WKA-Rotorenkreise mit „mindestens 1.200 Tonnen pro Jahr“, das bedeutet während der warmen Saison ca. 5-6 Milliarden Insekten pro Tag.
– Insekten können an einem Tag oder in einer Nacht mehrere hundert km zurücklegen. Diese sog. „Migration“ findet in großen Schwärmen statt, die aus verschiedenen Spezies bestehen.
– Nachts sind überwiegend große Insekten unterwegs, die zum Aufstieg keine Thermik benötigen. Sie steigen aus eigener Kraft in größere Höhen auf und wählen Schichten aus, die geeignete Windgeschwindigkeiten, Windrichtung und Temperatur aufweisen.
– Die Migration von Fluginsekten dient vor allem der Fortpflanzung und Verbreitung der Art. Werden Weibchen, die mehrere hundert Eier legen können, während der Migration von Rotorblättern getötet, reduziert das die nachfolgende Generation. Damit ist auch das gesamte Ökosystem von den Verlusten betroffen, denn bei einem Entzug eines Teils der Insekten aus der Nahrungskette entsteht eine Verknappung für die Jäger (Vögel z.B.).
Der Landesverband Brandenburg des NABU hat 2011 zum Thema „Windkraftanlagen im Wald“ auch zu deren Wirkung auf Insekten berichtet: „Viele Insekten sind thermophil (sie bevorzugen Wärme), entwickeln sich an warmen Standorten und schwärmen dort. Insbesondere Offenflächen in Waldrandnähe werden wegen der dort entstehenden Thermik genutzt. Dies führt dazu, dass an den WKA-bedingten Kahlschlägen oder am Waldrand ein stark erhöhtes Aufkommen von Insekten entsteht. …Es ist bekannt, dass tote Insekten auf WKA-Flügeln sich in solchen Massen ansammeln, dass sie bremsende Wirkung auf die WKA haben.“
Zum neuen Gewerbe der Windrad-Flügel-Reiniger wird weiter unten Ergänzendes gesagt. Bemerkenswert ist an diesem Papier, dass diese Erkenntnis schon 2011 bekannt war – über die in Massen getöteten Insekten, die die Leistung von im Wald errichteten WKA beeinträchtigen, wusste man also schon vor mehr als 8 Jahren Bescheid.
Dieser Verlust an WKA-Leistung durch Schichten toter Insekten muss den Herstellern und Betreibern von Windkraftanlagen seit Beginn des Windrad-Ausbaus vor 20 Jahren störend aufgefallen sein. Schließlich trat dieser unangenehme Effekt bereits bei den ersten Windrädern auf – und spätestens nach den ersten zwei Duzend Windrädern wusste man: Das betrifft alle WKA. Es entstand ein Reinigungsgewerbe für die von zermatschten und an den Rotorblättern angetrockneten Insekten in ihrer Leistung beeinträchtigten Windräder.
Es gehört in anderen technischen Anwendungsbereichen wie bei Flugzeugen und bei Segelyachten zum normalen Service, die Oberflächen, die von Luft oder Meerwasser angeströmt werden, regelmäßig von Schmutz oder Bewuchs (Yachten) zu reinigen, weil es zu Strömungswiderstand und Leistungsverlusten führt.
Aber erst jetzt und nur durch die Medienberichte zu den Ergebnissen der DLR-Studie sah sich die Regierung veranlasst, die Massentötung von Insekten offiziell zur Kenntnis zu nehmen.
Die Modellanalyse der DLR-Wissenschaftler führte zahlreiche Fakten und Argumente zu dem Thema „Verluste von Insekten in Windparks“ auf, die zum Teil bereits in der Literatur beschrieben worden sind.
Zum neuen Gewerbe der Windrad-Flügel-Reiniger wird weiter unten Ergänzendes gesagt. Bemerkenswert ist an diesem Papier, dass diese Erkenntnis schon 2011 bekannt war – über die in Massen getöteten Insekten, die die Leistung von im Wald errichteten WKA beeinträchtigen, wusste man also schon vor mehr als 8 Jahren Bescheid.

Von Wissenschaftlern wird ihrerseits Kritik an der Tatsache geäußert, dass es immer noch keine Verträglichkeitsprüfung von Windkraftanlagen gegenüber im Luftraum migrierende Fluginsekten gibt – und das nach mittlerweile mehr als 30 Jahren Windenergie-Ausbau. Die Wissenschaftler stellen fest, dass die Annahmen, die vor 30 Jahren zu einem Verzicht auf einen derartigen Verträglichkeitsnachweis geführt haben, falsch sind. Gibt es für diesen Nachweis immer noch „keine Notwendigkeit“?
Es gab zu der DLR-Studie wichtige positive Stimmen, so vom Generaldirektor der Senckenberg-Stiftung Prof. Volker Moosbrugger, der zuerst die Qualität der wissenschaftlichen Arbeit der DLR-Kollegen lobte und das mit der Feststellung verknüpfte „Wir wissen durch diese Studie nun, dass wir wirklich mehr Forschung brauchen, um die Zusammenhänge zwischen dem Verlust von biologischer Vielfalt und Windparks nachweisen zu können.“
Das war exakt das, was die BMBF-Ministerin Karliczek zusammen mit der BMU-Ministerin angekündigt hatte. Und es traf ein Antrag für ein Forschungsprojekt zu genau diesem Thema ein: Antragsteller: Die Wildtierstiftung – deren Leiter Prof. Fritz Vahrenholt ist. Die Stiftung wollte sogar die Hälfte der Projektkosten übernehmen.
Die Umweltministerin Schulze lehnte eine Förderung ab. Ihre Begründung: Sie sehe
keine Notwendigkeit für weitere Forschungen. Das war der erste Test in Bezug auf die Ernsthaftigkeit ihrer Ankündigungen: Es waren offensichtlich nur leere Worte.
Prof. Dr. Werner Mathys sagte dazu in einem Grundsatzpapier der Initiative Vernunftkraft NRW: „Der weitere geplante Ausbau der Windenergie…wird die Situation weiter extrem zuspitzen.“
Und weiter bemerkenswert sei, dass offensichtlich kein Interesse an der Förderung entsprechender Forschungsvorhaben bestehe.
Die Windkraft-Lobby dürfte aufgeatmet haben.
Der Tierökologe Steidle fordert eine Änderung der Agrarförderung auf EU-Ebene, die dazu führe, dass rund 60 Prozent aller Monokulturen in Deutschland Äcker für Tierfutter sind. Dazu kommt unglücklicherweise verschärfend die deutsche Energiewende-Politik, die den Anbau sogenannter Energiepflanzen – überwiegend Silomais – in weiteren riesigen Monokulturen mit einer besonders hohen, gesetzlich abgesicherten Belastung des Strompreises (die sog. EEG-Umlage) fördert. Der extreme Ausbau der Windkraftanlagen, der ebenfalls auf die gleiche Weise durch die EEG-Zwangsumlage finanziert wird, stellt sich jetzt für die Regierung und die Öffentlichkeit – jedoch keinesfalls für die Windradhersteller und –Betreiber, die das schon seit knapp 20 Jahren wissen – als zusätzliche Bedrohung der Insektenpopulationen heraus.
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Teil 2 folgt in Kürze




Deutschlands unausweichliche Transition – Wind und Sonne, ein unausweichlicher Fehler

Die sogenannte Energiewende hat sich zu einer großen Farce entwickelt: Die Strompreise steigen ; Hunderttausende Deutsche können sich keine Energie mehr leisten ; das Stromnetz bewegts sich ständig am Rande des Zusammenbruchs ; und sein Hauptziel (Reduzierung der Kohlendioxidgasemissionen) ist ein erbärmlicher Misserfolg .

Die Ablehnung von 300-Tonnen-Molochs, die in deutschen Landstrichen herumwirbeln, nimmt rasend schnell zu. Viele Gemeinden sind bereit, dagegen zu protestieren. Das ländliche Deutschland wurde bereits von fast 30.000 dieser Dinge überrannt und Hunderttausende von Deutschlands stoischen Landbewohnern werden von dem unaufhörlichen, pulsierenden Niederfrequenzlärm und dem Infraschall, den diese Dinge erzeugen , krank gemacht .

Diejenigen, die den Ausbau von Wind und die Sonnenstrom am härtesten vorangetrieben haben, versuchen, das Debakel als etwas zu kennzeichnen, das hier und da nur ein paar kleine Änderungen erfordert.

Die Botschaft ist eine Parallele zu Sozialisten mit ihrem naivem Blick, die – wenn sie gezwungen sind, den Fall der Berliner Mauer und das Scheitern eines Epos wie Kuba, Venezuela, Nordkorea und die UdSSR zu erklären – uns sagen, dass am Sozialismus nichts auszusetzen ist “ Realer Sozialismus „, und dann etwas über böse, externe kapitalistische Kräfte oder willensschwache Individuen murmeln, die sich weigerten, an ihr ruhmreiches Schicksal zu glauben, das war alles ein großer Sprung nach vorne.

Tatsächlich scheinen die Charaktere, die derzeit an der Zerstörung von Energiesystemen auf der ganzen Welt beteiligt sind, mit der gleichen DNA zu laufen, wie die blinden Anhänger einer dogmatischen Grünen Religion und Verweigerer der Roten-Liste der gefährdeten Tierarten.

Screenshot von Video: Germany’s Offshore Wind Push
Untertitel: Die kleine deutsche Insel Helgoland, ein beliebtes Touristenziel, befindet sich im dramatischen Umbruch der Windindustrie.

Genau wie der Kommunismus und sein freundlicherer Verwandter, der Sozialismus, erfordert der Glaube, dass die Welt bald durch Sonnenschein und Brise betrieben wird, eine gesunde Dosis kognitiver Dissonanz. Die Fähigkeit, logische Sprünge im Glauben zu ignorieren – und die generelle Fähigkeit, die Realität von Physik, Ingenieurwesen, Mathematik und Wirtschaft sowie die menschliche Natur zu leugnen.

Wie Michael Shellenberger weiter unten ausführt, können Wind und Sonne moderne Volkswirtschaften nicht antreiben, weil sie dazu nicht bestimmt sind. Stattdessen ist die Welt Zeuge einer konzertierten Anstrengung, die erste Welt zu deindustrialisieren und zu verhindern, dass die Entwicklungsländer jemals aus der Agrararmut auftauchen.

 

Braucht es noch mehr Erfahrung, um zu wissen, dass Erneuerbare keine moderne Zivilisation antreiben können?

Forbes , Michael Shellenberger, 6. Mai 2019

In den letzten zehn Jahren haben Journalisten unermüdlich die Energiewende als das Umweltmodell für die Welt hochgehalten.

„Viele arme Länder, die einst Kohlekraftwerke bauen wollten, um ihre Bevölkerung mit Strom zu versorgen, diskutieren, ob sie das fossile Zeitalter überbrücken und von Anfang an saubere Netze bauen könnten„, schrieb ein Reporter der New York Times anlässlich der  Energiewende im Jahr 2014.

Inspiriert durch Deutschland, haben die Vereinten Nationen und die Weltbank Milliarden in erneuerbare Energien wie Wind, Sonne und Wasser in Entwicklungsländern wie Kenia investiert .

Letztes Jahr musste Deutschland jedoch eingestehen, dass es den Kohleabbau verzögern muss und seine Verpflichtungen zur Reduzierung der Treibhausgase im Jahr 2020 nicht einhalten würde. Es kündigte Pläne an, eine alte Kirche und einen Wald zu beseitigen, um an die Kohle darunter zu gelangen.

Nachdem Investoren und Anwälte für erneuerbare Energien, darunter Al Gore und Greenpeace, Deutschland kritisiert hatten, kamen Journalisten zur Landesverteidigung. „Deutschland hat seine Emissionsziele teilweise aufgrund seiner ehrgeizigen Ziele verfehlt“, argumentierte  Christine Coester [im Handelsblatt] im vergangenen Sommer.

„Wenn der Rest der Welt nur die Hälfte der Anstrengungen Deutschlands unternehmen würde, würde die Zukunft unseres Planeten weniger düster aussehen. Also Deutschland, gib nicht auf. Und auch: Danke. „

Aber Deutschland hat seine Klimaziele nicht nur verfehlt. Seit 2009 sind die Emissionen nicht gesunken.

Anfang Mai 2019 lautet die Titelstory [Bezahlsperre] im Magazin Der Spiegel : „A Botched Job in Germany“ („ Murks in Germany “). Der Titel des Magazins zeigt kaputte Windturbinen und zerstörte elektrische Trafohäuschen vor der dunklen Silhouette Berlins. [???? heute zeigt der Artikel ein Kohlekraftwerk (Jänschwalde?) und eine WKA.]

„Die Energiewende  – das größte politische Projekt seit der Wiedervereinigung – droht zu scheitern“,  schreiben Frank Dohmen, Alexander Jung, Stefan Schultz und Gerald Traufetter in ihrem Artikel (der hier in Englisch gelesen werden kann).

Allein in den letzten fünf Jahren hat die Energiewende Deutschland jährlich 32 Milliarden Euro gekostet, und auf dem deutschen Land wächst der Widerstand gegen erneuerbare Energien.

„Die Politiker fürchten den Widerstand der Bürger“, berichtet der Spiegel. „Es gibt kaum ein Windenergieprojekt, das nicht bekämpft wird.“

Als Reaktion darauf, veranlassen Politiker manchmal, elektrische Leitungen unter der Erde zu vergraben, aber das ist um ein Vielfaches teurer und dauert Jahre länger.

Link zur interaktiven Webseite: https://www.netzausbau.de/leitungsvorhaben/de.html

Infolgedessen verlangsamt sich die Entwicklung von erneuerbaren Energien und zugehörigen Übertragungsleitungen rapide. In 2018 wurden weniger als die Hälfte der Windkraftanlagen (743) als im Jahr 2017 installiert und im  Jahr 2017 wurden nur 30 Kilometer neues Übertragungsleitungen hinzugefügt.

Befürworter von Solar- und Windkraftanlagen sagen, dass billigere Solarmodule und Windkraftanlagen das künftige Wachstum der erneuerbaren Energien billiger machen als das vergangene Wachstum, aber es gibt Gründe zu der Annahme, dass das Gegenteil der Fall sein wird.

Der Spiegel  zitiert eine aktuelle Schätzung, wonach es Deutschland „3,4 Billionen Euro (3,8 Billionen US-Dollar) kosten würde“ oder das Siebenfache der Ausgaben von 2000 bis 2025, um Solar- und Windkraft bis 2050 um das Drei- bis Fünffache zu steigern.

Deutschland hat zwischen 2000 und 2019 den Anteil des Stromes aus erneuerbaren Energien von 7% auf 35% erhöht. Und der erneuerbare Strom in Deutschland stammt zu einem großen Teil aus Biomasse, die nach Ansicht der Wissenschaftler verunreinigend und umweltschädlich ist, ebenso wie Sonnenenergie.

Von den 7.700 neuen Kilometern benötigten Übertragungsleitungen wurden nur 8% gebaut, während große Stromspeicher ineffizient und teuer bleiben. „Ein großer Teil der verbrauchten Energie geht verloren“, schreiben die Reporter über ein vielbeschworenes Projekt mit Gas aus  Wasserstoff, und der Wirkungsgrad liegt unter 40% … Daraus lässt sich kein tragfähiges Geschäftsmodell entwickeln.“

In der Zwischenzeit laufen die seit 2000 gewährten 20-jährigen Subventionen für Wind, Sonne und Biogas im nächsten Jahr aus. „Der Windenergieboom ist vorbei“, so der Spiegel  .

All dies wirft die Frage auf: Wenn erneuerbare Energien Deutschland, eines der [ehemals] reichsten und technologisch fortschrittlichsten Länder der Welt, nicht billig versorgen können, wie könnte man dann erwarten, dass ein Entwicklungsland wie Kenia fossile Brennstoffe „überspringt“?

 

Eine Frage der Technologie

Die früheste Überlegung für erneuerbare Energien im 20. Jahrhundert stammte von Martin Heidegger, einem einflussreichsten Philosophen des 20. Jahrhunderts. [Studium der Theologie und der Philosophie]

Heidegger verurteilte 1954 in seinem  Aufsatz „Die Frage nach der Technologie“, die Auffassung, dass die Natur nur bloße Ressource für den menschlichen Verbrauch wäre.

Der Einsatz „moderner Technologie“, schrieb er, „setzt der Natur die unvernünftige Forderung auf, Energie zu liefern, die als solche gewonnen und gespeichert werden kann. Luft muss nun Stickstoff liefern, die Erde Erz und Uran … um Atomenergie zu gewinnen. “

Heidegger argumentierte, die Lösung bestehe darin, die menschliche Gesellschaft und ihre Wirtschaft zu unzuverlässigen Energieflüssen zu zwingen. Er verurteilte sogar Wasserkraftwerke, weil sie die natürliche Umwelt beherrschten, und lobte Windmühlen, weil sie „keine Energie freisetzen, um sie zu speichern“.

Dies waren nicht nur ästhetische Vorlieben. Windmühlen waren traditionell nützlich für Landwirte, während große Dämme es armen Agrargesellschaften ermöglichten, sich zu industrialisieren.

In den USA wurden die Ansichten von Heidegger von Befürwortern der erneuerbaren Energien aufgegriffen. Barry Commoner argumentierte 1969, dass ein Übergang zu erneuerbaren Energien notwendig sei, um die moderne Zivilisation „in Einklang mit der Ökosphäre“ zu bringen.

Das Ziel der erneuerbaren Energien sei es, moderne Industriegesellschaften wieder in landwirtschaftliche zu verwandeln, argumentierte Murray Bookchin in seinem Buch Our Synthetic Environment von 1962.

Bookchin gab zu, dass sein Vorschlag „ein Bild der kulturellen Isolation und sozialen Stagnation, einer Reise in die Vergangenheit in die Agrargesellschaften des Mittelalters und der Antike“ hervorruft.

Ab dem Jahr 2000 erlangten die erneuerbaren Energien jedoch einen Hightech-Glanz. Regierungen und Privatinvestoren investierten 2 Billionen US-Dollar in Solar- und Windkraftanlagen und damit verbundene Infrastrukturen, was den Eindruck erweckte, dass erneuerbare Energien, abgesehen von Subventionen, rentabel waren.

Unternehmer wie Elon Musk proklamierten, dass eine reiche, energiereiche Zivilisation mit billigen Sonnenkollektoren und Elektroautos betrieben werden könne.

Journalisten berichteten atemlos über die Kostensenkungen bei Batterien und stellten sich einen Wendepunkt vor, an dem konventionelle Stromversorger „zum Erliegen kommen“ würden.

An der schlechten Physik der ressourcenintensiven und landintensiven erneuerbaren Energien kann jedoch kein Marketing etwas ändern. Solarparks benötigen  450- mal mehr Landfläche als Kernkraftwerke, und Windparks benötigen 700- mal mehr Landfläche als Erdgasbohrungen, um die gleiche Energiemenge zu produzieren.

Die Bemühungen, die Energiewende  in Entwicklungsländer zu exportieren, könnten sich als noch verheerender erweisen.

Der neue Windpark in Kenia, der von Deutschland und anderen wohlmeinenden westlichen Nationen inspiriert und finanziert wurde, befindet  sich in Linie eines großen Flugwegs von Zugvögeln. Wissenschaftler sagen, dass es Hunderte von gefährdeten Adlern töten wird.

„Es ist einer der drei schlimmsten Standorte für einen Windpark, die ich in Afrika gesehen habe, in Bezug auf das Potenzial, bedrohte Vögelarten zu töten“, erklärte ein Biologe  .

Als Reaktion darauf, haben die Entwickler des Windparks das getan, was die Europäer in Afrika seit langem getan haben, nämlich die Organisationen mit Geld zu ködern – Organisationen, die angeblich die gefährdeten Adler und Gemeinschaften retten wollen, damit diese mit ihnen zusammenzuarbeiten, anstatt das Projekt zu bekämpfen.

Kenia wird mit seinem Windpark keine fossilen Brennstoffe „überspringen“ können. Im Gegenteil, all diese unzuverlässige Windenergie wird den Strompreis erhöhen und Kenias langsamen Aufstieg aus der Armut noch langsamer machen.

Heidegger, wie ein Großteil der Naturschutzbewegung, würde hassen, was aus der Energiewende geworden ist: eine Rechtfertigung um Naturlandschaften und Gemeinden zu zerstören..

Die Opposition gegen erneuerbare Energien kommt von den Menschen auf dem Land, die Heidegger als authentischer und „geerdeter“ bezeichnete als urbane kosmopolitische Eliten – die heute ihre Solardächer und Teslas als Zeichen der Tugend fetischisieren.

Befürworter der Erneuerbaren in Deutschland, was bis 2025 580 Milliarden US-Dollar für erneuerbare Energien und die damit verbundene Infrastruktur ausgegeben haben wird, sind sehr stolz auf die Energiewende . „Es ist unser Geschenk an die Welt„, sagte ein Anwalt für erneuerbare Energien gegenüber The  Times .

Tragischerweise scheinen viele Deutsche geglaubt zu haben, dass die Milliarden, die sie für erneuerbare Energien ausgaben, sich rentieren würden. „Die Deutschen würden dann endlich das Gefühl haben, im 20. Jahrhundert nicht mehr Weltzerstörer, sondern Weltretter zu sein“, stellte ein  Reporter fest . [ein Bild von Frau Merkel im Hubschrauber: Alternative Unterschrift: Geh mit dem  Wind]

Viele Deutsche, wie die Journalisten im Spiegel, werden behaupten, der Übergang zu erneuerbaren Energien sei nur „verpfuscht“ worden, das ist es aber nicht. Der Übergang zu erneuerbaren Energien war zum Scheitern verurteilt, weil moderne Industrielle, egal wie romantisch sie sind, nicht in das vormoderne Leben [mit Kerzen und stinkenden Dungöfen] zurückkehren wollen.

Der Grund, warum erneuerbare Energien die moderne Zivilisation nicht antreiben können, ist, dass sie auch in den Hunderten und Tausenden von Jahren vorher, niemals dazu in der Lage waren. Eine interessante Frage ist, warum irgendjemand jemals geglaubt hat, sie könnten es.

Forbes

Gefunden auf Stopthesethings vom 15.05.2019

Übersetzt durch Andreas Demmig

https://stopthesethings.com/2019/05/15/clean-energy-kaput-germanys-inevitable-wind-solar-transition-an-inevitable-total-failure/




Warum die Energiewende ein totes Pferd ist und der SPIEGEL Unsinn schreibt

Was sind denn nun die wirklichen Gründe? Nun, es sind weder fehlende Speicher, noch fehlende Stromleitungen von Nord nach Süd, noch fehlender politischer Wille, noch fehlendes fähiges Management. Nein, lieber SPIEGEL, Du bist komplett auf dem Holzweg. Es ist viel einfacher. Bereits der frühere US-Präsident Bill Clinton hatte es begriffen (er meinte damals economics):

„It’s physics, stupid“

Wir empfehlen dem SPIEGEL, seinen Redakteuren elementare Nachholkurse  für offenkundig verpassten Physik- und Technikunterricht zu verordnen. Sonst ist es wohl aus mit diesem Blatt einer selbstverschuldeten, monoton absackenden Auflage. Wie das Beitragsbild zeigt ging die Auflage des wöchtl. Verkaufs des SPIEGEL vom 1. Quartal 2012 bis zum 1. Quartal 2019 von rund 930.000 auf 700.000 Exemplare. zurück: Dies ist sicher eine Folge des stetigen Anschreibens gegen die klassischen SPIEGEL-Leser, welche Fakten und keinen grün-ideologischen Unsinn lesen wollen. Den bekommen sie woanders besser..

1.  Die deutsche Energiewende

Die Bundesregierung plante ursprünglich, bis zum Jahr 2050 gegenüber 2008 den Stromverbrauch um 25% zu senken, den Anteil an erneuerbaren Energien am Bruttostromverbrauch auf 80% zu erhöhen, die Treibhausgasemissionen um 80 bis 95% zu verringern und die Zahl der Elektroautos auf 6 Millionen zu steigern. Aktuell sind diese Zielstellungen verändert und unverbindlicher im Koalitionsvertrag festgehalten.

Das Vorhaben, als „Energiewende“ bezeichnet, soll mit Strom aus Wind, Sonne und Biomasse realisiert werden, im Folgenden kurz „Erneuerbare“ genannt (die Bezeichnung ist sachlich falsch, hat sich aber dennoch durchgesetzt). Die Energiewende betrifft praktisch nur elektrischen Strom. Elektrische Energie machte 2017 etwa 1/6 der deutschen Primärenergie aus. Sie ist die wichtigste, weil unverzichtbare Energieform für jede moderne Industriegesellschaft. Strom ist nur ein Medium, um Energie zu transportieren. Er wird aus einer anderen Energieform erzeugt und beim Verbraucher in die jeweils benötigte Energieform umgewandelt. Elektrische Energie kann man in größerem Umfang nur über verlustreiche und kostspielige Umwege speichern, etwa mit Pumpspeicherwerken oder Batterien. Das Stromnetz selber ist kein Speichermedium. Ohne Speicherung muss Strom zum Zeitpunkt seiner Erzeugung sofort verbraucht werden.

Die Energiewende hat mit erheblichen Problemen zu kämpfen. Trotz im Jahre 2017 über 28.000 installierter Windturbinen, deren Nennleistung bereits alle ehemaligen deutschen Kernkraftwerke übertrifft, macht verbrauchter Windstrom dennoch nur etwa 3% der deutschen Primärenergie aus, Sonnenstrom und Strom aus Biomasse jeweils etwa 1%. Mehr als 1000 Bürgerinitiativen wenden sich gegen die Beeinträchtigung ihrer Naturumgebung durch Windturbinen sowie gegen gesundheitsschädlichen Windrad-Infraschall. Weiterer Windrad-Ausbau lässt daher zunehmenden gesellschaftlichen Widerstand erwarten.

Deutschland hat heute die höchsten Strompreise Europas. Behörden ergreifen inzwischen Maßnahmen gegen großräumige Stromausfälle, weil die Wahrscheinlichkeit gefährlicher Blackout-Ereignisse  infolge des zunehmenden Fluktuationsstroms aus Wind und Sonne ansteigt. Dem Fluktuationsproblem von Wind- und Sonnenstrom wird mit aufwendigem Zu- und Abschalten von schnell reagierenden Gaskraftwerken begegnet (GuD Backupkraftwerke). Das für die Netzstabilität notwendige Vorhalten von fossilen Backupkraftwerken, deren Leistung der Gesamtleistung der fluktuierenden Erneuerbaren entspricht, ist zu einem maßgebenden Kostenfaktor der Energiewende geworden.

Sind die Gründe für die Energiewendeprobleme falsches Management, unzureichende Planung oder technische Unzulänglichkeiten? Zu diesen Fragen gibt es bereits reichhaltige Literatur. Der renommierte Ökonom Prof. Hans-Werner Sinn hat erst jüngst wieder eine kritische Studie zur Energiewende vorgelegt. Grundsätzlich unterliegen die „Erneuerbaren“ und damit die Energiewende zwei naturgesetzlich bedingten und daher mit keinem Mittel zu behebenden Fundamentalmängeln. Der wichtigste Mangel dieser beiden wird dabei oft unterschätzt, den Medien ist er so gut wie unbekannt. Mit ihm wird sich der vorliegende Beitrag vorwiegend befassen.

Energie ist der maßgebende Kostenfaktor industrieller Produktion, und alle Industrienationen befinden sich im globalen Wettbewerb. Nicht einmal ein momentan auf ersten Plätzen dieses Wettbewerbs stehendes Land hat die Garantie, nach nachhaltigen Fehlentscheidungen in seiner Energiepolitik auch dort zu verbleiben. Im Folgenden wird dargelegt, warum die beiden Fundamentalmängel der „Erneuerbaren“ eine unvermeidbare Konsequenz elementarer Naturgesetzlichkeiten sind. Die beiden Fundamentalmängel und ihre naturgesetzlichen Gründe sind zwar den Fachleuten geläufig, nicht aber in erkennbarer Weise den für das Projekt „Energiewende“ Verantwortlichen und auch nicht den deutschen Medien.

Ein naturgesetzlich bedingter Mangel ist durch keine technische Maßnahme zu beseitigen. Der Versuch, dies dennoch zu erzwingen, führt zu extremen Kosten und Umweltbelastungen. Falsches Management und falsche Planung sind selbstverständlich bei allen großen Projekten ein gefährlicher Mangel. Es ist aber zu betonen, dass die Energiewende auch bei besten Planungs- und Managementvoraussetzungen immer noch zum Scheitern verurteilt wäre. Politik und unkundige Medien haben noch immer nicht begriffen, dass man Physik und technische Regeln nicht durch Wunschdenken oder Ideologie außer Kraft setzen kann, ohne dass die Folgen katastrophal werden.

2.  Energie im Verlauf der Menschheitsgeschichte

Der tägliche Energiebedarf eines Erwachsenen hat sich im Laufe der Menschheitsgeschichte laufend erhöht. Er betrug um die 8 kWh bei Jägern und Sammlern der Steinzeit, etwa 30 kWh im Mittelalter und ist auf über 200 kWh in modernen Industriegesellschaften angestiegen. Jäger und Sammler deckten ihn noch mit Feuerholz, im Mittelalter kamen Landwirtschaft, Zugtiere sowie Wasserräder und Windmühlen hinzu. Heute (2015) wird der Energiebedarf der Menschheit zu insgesamt 81,4% von Kohle, Erdöl und Gas gedeckt (s. Bild 1).

 

Bild 1: Weltenergieverbrauch in Methoden-Anteilen im Jahre 2015, erstellt nach den Daten der IEA. Holz– und Holzkohle (hier unter Biobrennstoffe) stellen mit dem 3,75-fachen der Windenergie zumindest in der EU den größten Anteil an den „Erneuerbaren“. Da insbesondere die erhältlichen globalen Werte in der Regel nur Schätzungen sind, können unterschiedliche Quellen voneinander abweichende Werte in den Methoden-Anteilen angeben.

Der Rest kommt aus Uran 4,9%, Wasserkraft 2,5%, Biobrennstoffen 9,7% (Holz, Stroh, Tierdung etc.) und den „Erneuerbaren“ Wind, Sonne, Geothermie, Gezeitenergie etc. 1,5%. An dieser Zusammensetzung wird sich auch in den nächsten Jahren kaum Wesentliches ändern. Wind- und Sonnen-Energie spielen weltweit nur eine verschwindende Rolle. In Deutschland würden sie bei freien Marktverhältnissen (keine Subventionen, keine gesetzliche Zwangseinspeisung von Sonnen- und Windstrom etc.) wegen ihrer zu hohen Kosten, verglichen mit Kohle oder Uran, nicht vorkommen (s. auch Bild 2 im Abschnitt 5.).

Allein die Umlagen zur Förderung der „Erneuerbaren“ gemäß dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) belasten die deutsche Volkswirtschaft und Verbraucher heute mit 30 Milliarden Euro pro Jahr. Bei der Nutzung der „Erneuerbaren“ Wind, Sonne und Biomasse kommt zumindest in Windturbinen und Photovoltaik modernste Technik zum Einsatz. Diese Modernität verstellt freilich den Blick auf die naturgesetzlichen Schwächen dieser alternativen Stromerzeugungsmethoden. Die Energieversorgung im Mittelalter liefert für diese Schwächen ein Anschauungsbeispiel.

Die ab etwa 700 n.Chr. einsetzende Klimaerwärmung mit ihrem Höhepunkt um das Jahr 1000 ließ Ernteerträge und Bevölkerungszahlen ansteigen. Es wurden riesige Waldflächen für den benötigten Ackerboden gerodet, bis 1400 verschwanden dadurch zwei Drittel des deutschen Waldes. Die erforderliche Ackerfläche zur Ernährung einer Person war um ein Vielfaches größer als heute. 90% der gesamten Bevölkerung waren Bauern oder anderweitig in der Landwirtschaft beschäftigte Menschen. Der Aufwand an menschlicher Arbeit, Zugtieren und Ackerflächen für die Landwirtschaft war kaum noch zu steigern. Daher war es im Spätmittelalter bei einsetzender Klima-Abkühlung und schlechteren Ernten nicht mehr möglich, die stark angewachsene Bevölkerung noch ausreichend zu ernähren. Es begann die Zeit der Hungersnöte, verstärkt durch Seuchen und Pest. Zwischen dem Jahre 1000 und Ende des 19. Jahrhunderts wurden in Westeuropa 400 Hungersnöte registriert.

Erst der dank neuzeitlicher Chemie mögliche Einsatz von Düngern und Schädlingsbekämpfungsmitteln und die Mechanisierung der Agrarwirtschaft durch Verbrennungsmaschinen konnte die Nahrungsversorgung der Bevölkerung auf eine sichere Basis stellen. Heute ernährt ein Landwirt in Deutschland etwa 130 Mitbürger. Der Anteil der Landwirtschaft am Energieverbrauch der deutschen Gesamtwirtschaft beträgt heute nur noch 1,3%. Um die mittelalterliche Energieerzeugung mit Hilfe riesiger Ackerflächen und einem extrem hohen menschlichen Arbeitsaufwand und das im Spätmittelalter entstandene Desaster zu verstehen, sind die physikalischen Größen Energiedichte und Leistungsdichte unverzichtbar. Die zentrale Bedeutung dieser beiden Größen gelten unverändert auch für die heutigen Verhältnisse. Nur mit ihnen ist auch das moderne Desaster „deutsche Energiewende“ verständlich. Dies wird im folgenden Abschnitt zuerst an Hand von Beispielen verdeutlicht.

 

3.  Der entscheidende Begriff der Leistungsdichte

Der russische Eisbrecher Arktika wird von zwei kleinen Kernreaktoren an Bord mit einer Gesamtleistung von 55 MW angetrieben. Wollte man die Arktika mit Photovoltaik anstatt mit Uran betreiben, wären rechnerisch 5,5 Quadratkilometer Photovoltaik-Fläche erforderlich, die etwa 10 W Leistung pro m2 Solarpanelenfläche liefert. Mit Windstrom an Stelle von Uran wären 42 Windturbinen des Typs Enercon E 126 erforderlich, jede 198 m hoch und mit einer realen Leistung von 1,3 MW (den fiktiven Antrieben der Arktika liegen die deutschen Jahresmittelwerte von Wind- und Sonnenstrom zugrunde). Eine wind- oder sonnenbetriebene Arktika wäre zwar bei Flaute oder Wolkenbedeckung nicht fahrtüchtig, aber dies soll hier vorerst keine Rolle spielen. Die Frage nach den Gründen für den extrem hohen Aufwand der beiden „Erneuerbaren“ Wind und Sonne für den Antrieb der Arktika beantwortet die Leistungsdichte

Leistungsdichte = Leistung / Fläche        (1)          oder

Leistung = Leistungsdichte x Fläche        (2)

Auf der linken Seite von Glg. (2) steht für alle drei Antriebsarten der Arktika der gleiche Wert von 55 MW. Die Faktoren der rechten Seite der Gleichung zeigen dagegen entscheidende Unterschiede zwischen Uran, Wind und Sonne. Kernreaktoren haben eine sehr hohe Leistungsdichte, sie bringen höchste Leistung auf minimaler Fläche. Man baut sie sogar seit Jahrzehnten in U-Boote ein. Sonne und Wind haben dagegen, naturgesetzlich bedingt, nur minimale Leistungsdichten. Entsprechend muss die Photovoltaik-Fläche beim Solarantrieb oder die von den Windradpropellern überstrichene Fläche beim Windradantrieb extrem groß sein, damit das Produkt in Glg. (2) noch die hier benötigten 55 MW ergibt. Die folgende Tabelle 1 zeigt Grobwerte von Leistungsdichten.

Tabelle 1: Leistungsdichten unterschiedlicher Methoden zur Erzeugung von elektrischem Strom, angegeben in W/m2 des Endprodukts „elektrische Energie“ unter Einbeziehung der jeweiligen Methoden-Wirkungsgrade.

Die in Tab. 1 zu erkennenden Unterschiede der Leitungsdichten von Wind, strömendem Wasser und Kohle sind unschwer anschaulich-verständlich: So kann man sich noch gegen einen Sturm von 20 m/s (72 km/h) Windgeschwindigkeit stemmen, dagegen in einen reißenden Wildfluss von weit weniger als 20 m/s Fließgeschwindigkeit zu geraten, endet oft tödlich. Auch der Unterschied zwischen der in unsere Haut eindringenden Leistung beim Sonnenbad auf der Wiese und der in ein Steak eindringenden Leistung auf einem glühenden Holzkohlengrill ist anschaulich. Letztere ist tausendfach höher als die auf der Schwimmbadwiese.

Der Schwachpunkt der mittelalterlichen Energieversorgung wird nun deutlich. Es handelt sich um Methoden kleinster Leistungsdichten, die mit riesigen, ertragsschwachen Ackerflächen und hohem Aufwand an menschlicher Arbeitskraft und Zugtieren einen bei günstigem Klima gerade noch ausreichenden Ertrag lieferten. Eine Windturbine, obwohl ausgestattet mit modernster Technik, ist wegen der minimalen Leistungsdichte des Windes dennoch nichts anderes als ein Rückschritt zu den mittelalterlichen Methoden der Windmühle und des Segelschiffs. Um strömender Luft ausreichend Energie zu entnehmen, benötigen Windräder riesige Propeller. Zu geringe Leistungsdichte des Windes ist der Grund für die Mammut-Ausmaße dieser Anlagen, wenn man davon absieht, dass Windgeschwindigkeiten mit zunehmender Höhe etwas ansteigen. Nicht umsonst haben unsere Vorfahren Segelschiffe zugunsten des Dampf- und späteren Dieselantriebs freudig aufgegeben.

Das hier betonte „naturgesetzlich“ bedeutet, dass wir auf die Leitungsdichten von Wind und Sonneneinstrahlung keinen Einfluss haben. Lediglich die Ernteerträge von Energiemais lassen sich mit moderner Genetik und Düngung geringfügig erhöhen. Die Natur selber setzt die Grenzen, auch beste Technik ist gegen zu geringe Leitungsdichten machtlos. Aus einer Pferdekutsche wird auch mit heutiger Computersteuerung und modernster Mechanik kein leistungsstarkes Motorfahrzeug. Erstaunlich erscheinen in Tabelle 1 die grob 10 W/m2 gemittelte Leistungsdichte aus Photovoltaik in Deutschland. Am oberen Rand der Erdatmosphäre kommen schließlich 1367 W/m2 an. Verantwortlich für den kleinen Wert am Boden ist vor allem der durch Wolken unterbrochene und bei Nacht völlig fehlende Strahlungsfluss. Hinzu kommt, dass die Wirkungsgrade kommerzieller, im realen Betrieb befindlicher Photovoltaik nur bei grob 10% liegen, weil die Oberflächen der meist fest installierten Solarpanelen nicht dauernd optimal auf die Sonne ausgerichtet sind, sie allmählich verschmutzen und der Wirkungsgrad von Photovoltaikzellen mit steigender Temperatur dramatisch abnimmt.

Neben der Leistungsdichte ist auch die Energiedichte als Energie pro Volumen oder pro Gewicht eine maßgebende Größe. Das Reichweiteproblem von Elektroautos wird mit ihr verständlich. Benzin hat nach Abzug der Wirkungsgradverluste eine Energiedichte von rund 4 kWh/kg, ein Lithium-Ionen-Akku dagegen von 0,18 kWh/kg. Ein Elektroauto muss daher grob das 4/0,18 = 22-fache Treibstoffgewicht eines Benzinautos mit sich führen. Da heute etwa 71% der Güter in Deutschland oft über weite Strecken und mit engen Zeitvorgaben auf der Straße transportiert werden, ist zumindest eine Umwandlung von LkW-Antrieben auf Strom unrealistisch. Hier sind nicht nur das zusätzlich zu transportierende Treibstoffgewicht in Form von Akkus sondern auch die langen Ladezeiten der Batterien die maßgeblichen Hinderungsgründe. Elektroautos sind nur für Innenstadt und Golfplatz sinnvoll.

4.  Die entscheidenden Nachteile zu kleiner Leistungsdichte

Bei zu kleiner Leistungsdichte sind sehr große Wirkflächen der betreffenden Methoden erforderlich. Dementsprechend steigt der Aufwand an Energie, Material und Kosten bei Bau und Betrieb, denn diese Wirkflächen müssen mit Technik zugebaut werden. Die folgenden Daten der Großwindanlage Enercon E 126 liefern ein stellvertretendes Beispiel: 198 m Gesamthöhe, überstrichene Propellerfläche 12470 m2 = 1,247 ha, Gewicht 3460 t plus 3500 t Stahlbetonfundament. Drei E 126 haben somit das Gesamtgewicht aller 300 Leopard2 – Panzer von je 68 t der deutschen Bundeswehr. Trotz 7,5 MW Nennleistung liefert die E 126 im bundesdeutschen Orts- und Jahres-Mittel aber nur 1,3 MW elektrische Leistung. Dies entspricht grob 7 Automotoren von je 200 kW.

Neben der geringen Leistungsdichte des Windes gibt es weitere methodenspezifische Gründe für die erstaunlich geringe Leistungsausbeute aus Wind, die im Abschnitt 9. näher erläutert werden. Man müsste schon mehr als 100 km Windturbinen hintereinanderstellen, um die gleiche jahresgemittelte Leistung wie ein einziges großes Kohle- oder Kernkraftwerk zu erzielen. Zudem fluktuiert die aus Wind gewonnene Leistung, die von fossilen Kraftwerken ist dagegen konstant. Windturbinen, inzwischen höher als der Kölner Dom, erweisen sich wegen ihrer zu geringen Leistungsdichte und der sich daraus ergebenden gigantischen Abmessungen als extrem schädlich für die Umwelt. Landschaftsentstellungen, gesundheitliche Schädigung von Windrad-Anrainern durch Infraschall und das jährlich hunderttausendfache Töten von Greifvögeln, Störchen, Fledermäusen und Insekten sind zu nennen. Fledermäuse können zwar durch ihre Ultraschallortung den hohen Tangentialgeschwindigkeiten der Rotorblätter entkommen, die Luft-Druckstöße zerreißen ihnen aber die Lungen. Nicht thematisiert und daher der Öffentlichkeit völlig unbekannt sind die bei intensivem Einsatz von Windturbinen erzeugten schädlichen Klimaveränderungen der tiefen Atmosphäre (hier, hier). Die oft auf Hausdächern installierte Photovoltaik ist dagegen umweltneutral, sieht man von Umweltproblemen durch giftige Metalle (Cadmium) bei der Entsorgung von Solarzellen ab. Beim Energiemais gibt es das Problem der zerstörten Artenvielfalt auf Energiemaisfeldern (hier, hier). Zusammengefasst gilt die Regel:

Je kleiner die Leistungsdichte einer Methode zur Stromerzeugung ist, umso größer müssen die Wirkflächen der Methode sein und umso aufwendiger, kostspieliger und umweltbelastender ist die Methode.

Die historische Entwicklung der Technik belegen, dass technischer Fortschritt bei gleichzeitigem Umweltschutz nur mit immer größeren Leistungsdichten in Stromerzeugung, Produktion, Verkehr etc. zu erreichen war und immer noch ist. Die benötigte Energie für eine anwachsende Bevölkerung bei gleichzeitig zunehmendem Lebensstandard kann wirtschaftlich und umweltschonend nur mit den jeweils verfügbaren Methoden höchster Leistungsdichte bereitgestellt werden. „Erneuerbare“ sind für moderne Industrienationen ungeeignet, können aber vorübergehend in Ländern der Dritten Welt durchaus sinnvoll sein. Die größten Umweltschäden sind heute in Entwicklungsländern zu finden, die den Weg zu höheren Leistungsdichten noch nicht beschreiten können. Das oft in den Medien betonte „sanft“, mit dem „Erneuerbare“ als vorteilhaft und umweltschonend dargestellt werden sollen, stellt die Fakten komplett auf den Kopf. Es verhält sich genau umgekehrt:

Je „sanfter“ eine Methode zur Erzeugung von elektrischer Energie ist, umso kostspieliger und oft umweltschädlicher ist sie.

 

5.  Der Erntefaktor als Maß für Energieeffizienz

Der Erntefaktor, englisch ERoEI (Energy Returned to Energy Invested), quantifiziert die bisherigen Ausführungen. Vereinfacht ausgedrückt ist er das Verhältnis der gesamten, während der Lebenszeit einer Methode zur Stromerzeugung erzeugten elektrischen Energie zur derjenigen Energie, die für ihren Betrieb selber aufgewendet werden musste, inklusive des erforderlichen Energieaufwands, um die benötigen Brennstoffe zu fördern und bereitzustellen. Der ERoEI ist ein Energiemultiplikator. Man investiert eine Kilowattstunde und erhält ein Vielfaches zurück, natürlich nur bei ERoEI > 1, sonst wäre es ein Verlustgeschäft.

Im Jahre 2012 wurde über den ERoEI eine grundlegende Studie publiziert, auf die sich die Aussagen des vorliegenden Beitrags stützen. Neben der Bedingung ERoEI > 1 gibt es noch die Forderung ERoEI > 7, denn unterhalb von 7 ist eine Methode volkswirtschaftlich nicht mehr sinnvoll. Zur Begründung des Faktors 7 wird auf die Originalarbeit verwiesen. Das Bruttosozialprodukt sowie eine Energieverbrauchs-Technologie, wie die der OECD, gehen dort in die wissenschaftliche Herleitung ein. Bei der Berechnung des ERoEI für Wind- und Sonnenstrom wird auch der Energieaufwand zur Pufferung des fluktuierenden Zufallsstroms berücksichtigt, weil fluktuierender Strom zur direkten Einspeisung in ein Stromnetz ungeeignet ist. Auf diesen zweiten Fundamentalmangel der „Erneuerbaren“ Wind und Sonne wird in Abschnitt 9. eingegangen. Bild 2 zeigt den ERoEI für die wichtigsten Methoden zur Erzeugung von elektrischem Strom.

 

Bild 2: Erntefaktoren für Methoden der Stromerzeugung gepuffert, d.h. der Fluktuationsausgleich von Sonne und Wind ist berücksichtigt. Sonne, Energiemais (Biomasse) und Wind liegen unter der ökonomischen Schwelle von OECD-Ländern.

 

6.  Leistungsdichte bezogen auf Landschaftsfläche

Zur Angabe einer Leistungsdichte gehört die Spezifizierung der Fläche. An Stelle der in Tabelle 1 in Abschnitt 3 für Leistungsdichten angegebene Wirkflächen sind Landschaftsflächen oft aussagekräftiger. Wählt man Landschaftsfläche, ändert sich bei der Photovoltaik nur wenig. Wenn sich Photovoltaik auf Hausdächern befindet, verbraucht sie sogar überhaupt keine Landschaftsfläche. Für Energiemais beträgt die Leistungsdichte, bezogen auf die Anbaufläche, grob 0,2 W/m2. Dieser kleine Wert lässt fragen, wie viel Anbaufläche rechnerisch benötigt würde, um ausschließlich mit Energiemais den gesamten Inlandsstrom Deutschlands (in 2016) zu erzeugen: Pro Quadratmeter beträgt die Jahresenergiedichte von Energiemais 0,2 W/m2 · 8760 h = 1752 Wh/m2. Der Inlandsstromverbrauch Deutschlands in 2016 betrug 593 TWh = 593 · 1012 Wh. Daher wären (593 · 1012 Wh)/(1752 Wh/m2) = 3,1 ·1011 m2 oder 310.000 km2 Anbaufläche für Vollversorgung nötig. Das ist fast die Gesamtfläche Deutschlands.

Für Windturbinen im deutschen Jahres- und Ortsschnitt und ihre Installation in Wind-„parks“ beträgt die Leistungsdichte bezogen auf Landschaftfläche etwa 1 W/m2. Sie ist daher sehr viel kleiner als bezogen auf die Propellerfläche (vergl. Tab. 1 unter Abschnitt 3), denn Windturbinen werden in der Regel nicht einzeln sondern in Ansammlungen aufgestellt. Hier müssen Mindestabstände eingehalten werden, um Leistungsminderungen durch gegenseitige strömungstechnische Beeinflussung zu vermeiden. Der Wert von 1,1 W/m2 wurde in einer internationalen Fachpublikation für ein Gebiet der USA ermittelt, dessen Windverhältnisse mit Deutschland vergleichbar sind. Er kann aber auch aus den verfügbaren deutschen Daten grob geschätzt werden: in 2016 waren in Deutschland 27.000 Windräder installiert, meist in Windparks mit Mindestabständen. Eine moderne Windturbine nimmt in Windparks etwa 0,3 km2 Bodenfläche in Anspruch. Damit ergibt sich die erzeugte Jahresenergie zu 27.000 · 0,3 · 106 m2 · 1 W/m2 · 8760 h = 71 TWh. Mit der erzeugten Inlandsstromenergie von etwa 80 TWh passt die Schätzung zum o.g. Wert von 1 W/m2. Mit Hilfe des bereits erhaltenen Resultats für Energiemais für Stromvollversorgung ist die zu Windrädern gehörige rechnerische Fläche dann nur noch mit 0,2 W/1 W = 1/5 zu multiplizieren. Dies entspricht etwa der Fläche Bayerns.

In diesem Zusammenhang ist von Interesse, wie weit ein zukünftiger Windradausbau überhaupt noch gesetzlich zulässig ist. Die entscheidende Größe ist hier der minimale zulässige Abstand eines Windrads zur nächsten Wohnsiedlung. Windräder erzeugen Infraschall, dessen gesundheitsschädigende Wirkung durch wissenschaftliche Untersuchungen belegt ist. Die heute gründlichste Studie über gesundheitsschädliche Auswirkungen von Infraschall auf den Menschen wurde in Zusammenarbeit der Charité Berlin mit der Physikalisch Technischen Bundesanstalt PTT Braunschweig und zwei Hamburger Universitätskliniken erstellt. Die Quellenangaben dieser Studie liefern überdies einen guten Überblick zum heutigen wissenschaftlichen Kenntnisstand.

Wegen Infraschall ist inzwischen in Bayern der Mindestabstand 10 H vorgeschrieben, das bedeutet die zehnfache Gesamthöhe des betreffenden Windrads. Aus der Grafik Abb. 12 auf S. 38  einer Studie des Bundesumweltamts geht hervor, dass bei 2000 m Mindestabstand (dies entspricht 10 H bei 200 m hohen Windrädern) nur noch maximal 0,4% der bundesdeutschen Bodenfläche für den weiteren Windradausbau nutzbar ist. Ausgeschlossene Sondergebiete sind dabei nicht berücksichtig, so dass sich der reale Wert noch etwas verringert. Der Ausbauplan der Bundesregierung für Windenergie erscheint daher unrealistisch.

 

7.  Die Fluktuation von Wind- und Sonnenstrom

Der zweite Fundamentalmangel von Wind- und Sonnenstrom ist besser bekannt und wird bereits von den Medien thematisiert. Er ist seine Wetterabhängigkeit. Zufallsstrom kann ohne weitere Maßnahmen nicht in das Stromnetz eingespeist werden. Die gelegentlich geäußerte Annahme, dass ein europaweiter Windradverbund für Glättung sorgen würde, hat eine ausführliche VGB-Studie widerlegt. Das gemessene Minimum dieser Studie an geliefertem Windstrom beträgt nur 4% der europaweit installierten Windrad-Nennleistung. Wörtlich heißt es in der VGB-Studie: „Windenergie trägt damit praktisch nicht zur Versorgungssicherheit bei und erfordert 100 % planbare Backup-Systeme nach heutigem Stand der Technik.

Diese Backup-Systeme sind heute schnell reagierende Gaskraftwerke (GuD). Diskussionswürdige Stromspeicherlösungen sind nicht in Sicht. Man muss daher für Wind- und Sonnenstrom ein gleichstarkes fossiles Backup-System installieren, welches die Gesamtkosten dieser „Erneuerbaren“ zumindest verdoppelt. Bild 3 zeigt die stündliche Einspeisung von Wind- und Sonnenstrom über das Jahr 2015.

Bild 3: Stündliche Einspeisung des gesamten bundesdeutschen Wind- und Sonnenstroms (Daten: R. Schuster, aus den Daten von  EEX, Amprion, TenneT, 50Hertz, TransnetBW) im Jahre 2015.

Das Einspeiseproblem von Zufallsstrom wird von den Medien inzwischen als eine der dringendsten Probleme der Energiewende wahrgenommen. Die Soll-Netzfrequenz von 50 Hertz ist in engen Grenzen stabil zu halten, bereits bei Abweichungen von 0,2 Hertz besteht die Gefahr eines großflächigen Netz-Blackouts. So etwas war von den früheren Kohle-, Gas- und Kernkraftwerken mit ihrem stetigen Grundlaststrom unbekannt. Wetterabhängiger Zufallsstrom ist bis heute ohne Ersatzkraftwerke nicht in der Lage, den Strombedarf jederzeit zu decken.

Man benötigt also für Windräder und Photovoltaik noch einmal etwa die gleiche Leistung an fossilen Ersatz-Kraftwerken, denn schließlich ist die Lücke zu füllen, wenn Wind und Sonne fehlen. Grober Unfug dürfte für diese Notwendigkeit eine sehr freundliche Bezeichnung sein. Ersatzkraftwerke sind zudem infolge Teilbetriebs und hoher Lastwechselfrequenz schnellem Verschleiß unterworfen und wirtschaftlich unrentabel. Auf Profit angewiesene Unternehmen haben kein Interesse sie zu bauen. Wirtschaftliche Speichersysteme für Strom in Deutschland als Alternative für Backup-Kraftwerke sind nicht in Sicht. Pumpspeicherwerke als bislang einzige Lösung, wie sie zum Beispiel in Norwegen eingesetzt werden, sind hierzulande aus topo-geografischen Gründen nicht möglich, von Einzelanlagen abgesehen.

 

8.  Photovoltaik in Ländern starker Insolation

Photovoltaik kleinster Einheiten in Entwicklungsländern mit hoher Insolation und fehlender Strom-Infrastruktur ist eine interessante und offenbar auch vielgenutzte Option. Hier reichen für eine Familie bereits wenige Quadratmeter Solarzellen und wenige Autobatterien als Stromspeicher aus, um den Fernseher zu betreiben, nachts elektrisch zu beleuchten und das SmartPhone aufzuladen. Betrachtet man dagegen die Stromgewinnung aus Photovoltaik- oder Sonnenspiegel-Großanlagen, ergibt sich ein anderes Bild. Trotz, verglichen mit Deutschland, etwa doppelter Insolation in afrikanischen Ländern, in Australien oder in den Südstaaten der USA konnte sich dort die Nutzung von Solarstrom nicht durchsetzen. Solarstrom hat, wie Bild 2 zeigt, den kleinsten Erntefaktor aller Verfahren.

Insbesondere von deutscher Seite wurden zahlreiche Solarstromprojekte in Ländern mit hoher Insolation angestoßen. In solche Projekte flossen zum Teil erhebliche Mittel, zwei stellvertretende Beispiele wurden in EIKE näher beschrieben (hier, hier). Ein langfristiger Erfolg irgendeines Großprojekts ist bislang nicht bekannt. Jeder Urlauber auf den kanarischen Inseln kann diese Fehlschläge durch eigene Beobachtung vervollständigen: Es gibt kaum eine Weltgegend, die besser als die kanarischen Inseln mit Wind und Sonne gesegnet ist. Dennoch haben sich selbst hier und trotz hoher finanzieller Anschub-Unterstützung Wind- und Sonnenenergie nicht durchsetzen können. Die Energienutzungs-Statistik von Marokko bestätigt das kanarische Beispiel.  Der Grund für die Misserfolge liegt auf der Hand. Sieht man von den eingangs beschriebenen Vorteilen einer Nutzung in sehr kleinen Einheiten ab, verbessert sich in Großanlagen sonnenstarker Länder als einziges Kriterium nur die Insolation. Dieser Vorteil reicht aber bei weitem nicht aus, um die bereits geschilderten Nachteile der Photovoltaik, insbesondere ihre fehlende Stromlieferung in der Nacht, wieder wettzumachen.

 

9.  Weitere Gründe für die unzureichende Leistung von Wind und Sonne

Die geringe Leistungsausbeute von Photovoltaik ist mit den Schwankungen sowie nächstens völligem Fehlen des solaren Strahlungsflusses und den sehr kleinen Wirkungsgraden von Photozellen um die 10% im Wesentlichen erklärt. Für Windräder muss dagegen neben der Windfluktuation auch noch die typische Kennlinie einer Windturbine (Bild 4) beachtet werden Erst damit ist die noch heftigere Schwankung der Stromleistung (Bild 3 oben), verglichen mit Sonnenstrom und die extrem ungünstige Leistungsernte von Windturbinen zu verstehen.

Alle Strömungsmaschinen unterliegen dem physikalischen Gesetz „Leistung gleich proportional zur dritten Potenz der Strömungsgeschwindigkeit“ (s. grüne Kurve in Bild 4). Gemäß diesem v3-Gesetz führt Verdoppelung der Windgeschwindigkeit zur Verachtfachung der Stromleistung, Halbierung aber umgekehrt zu ihrer Verringerung auf ein Achtel. Schwankungen von v wirken sich daher grob mit dritter Potenz verstärkt auf die Schwankungen der Windrad-Leistung aus. Die deutschen Windgeschwindigkeiten, im Binnenland etwa zwischen 0 bis etwa 6 m/s, sind für eine vernünftige Stromausbeute viel zu klein. Offshore und an Meeresküsten ist der Wind zwar wesentlich stärker, man muss aber schon ab etwa v = 8 m/s beginnen die Windrad-Leistung wegen zu großer mechanischer Belastung zu drosseln. Ab etwa v = 13 m/s muss ein Windrad auf die zulässige Maximalleistung (Nennleistung) begrenzt werden. Damit ist gerade der Bereich von sehr hohen Windgeschwindigkeiten nur stark gedrosselt nutzbar.

Bild 4: Beispiel einer Windradkennlinie (blau). Das v3 Gesetz und die Betz-Joukowsky-Grenze werden prinzipiell von einem Windrad nicht erreicht. Die mittleren Windgeschwindigkeiten an der Nordseeküste liegen bei 5,8 bis 5,9 m/s, für Offshore Nordsee um die 9 m/s. Selbst Offshore-Windgeschwindigkeiten lassen daher die Nutzung des sinnvollen Betriebsbereichs  von Windturbinen (grau) nur eingeschränkt in dessen linken Randbereich zu.

 

10.  Eine grundsätzliche Sicherheitsgrenze für Wetter-Fluktuationsstrom

Die bisher geschilderten technischen und wirtschaftlichen Begrenzungen für die „Erneuerbaren“ Wind und Sonne sind zwar prinzipiell keine unüberwindbaren Hürden für ihren weiteren Ausbau, falls man auf Kosten, Naturschutz, Landschaftsschutz und den Gesundheitsschutz von Windradanrainern (Infraschall) keine Rücksichten nimmt. Es existiert allerdings eine Grenze seitens der Netzsicherheit. Grund dafür sind schnelle Netzstörungen im Bereich von Sekundenbruchteilen bis zu wenigen Sekunden, etwa Netz-Abtrennungen durch den plötzlichen Ausfall eines großen Umspanntransformators o.ä., die zum Zusammenbruch des gesamten Netzes führen können.

Um die Auswirkungen dieser kurzfristigen Störungen auf die Stabilität des Netzes im zulässigen Bereich der Frequenzstabilität zu halten, muss ein ausreichend hoher Prozentsatz der elektrischen Gesamtleistung von Synchrongeneratoren mit großen Schwungmassen geliefert werden (Der Stromverbraucherschutz e.V. NEAB gibt als Faustformel permanente 45% an), d.s. die klassischen Dampfkraftwerken mit Kohle oder Uran. Leistungsungleichgewichte in Folge von Störungen werden hier durch Abbremsen, also Ausspeicherung kinetischer Energie bzw. Beschleunigen, also Einspeicherung kinetischer Energie der Schwungmassen verzögerungsfrei ausgeglichen. Auch eine Untersuchung der vier großen Netzbetreiber 50Hertz, Amprion, Tennet und TransnetBW geht auf diese Zusammenhänge ein.

Der erforderliche Anteil von Grundlastkraftwerken hängt von der aktuellen Netzstruktur und ferner davon ab, welches Blackout-Risiko man noch toleriert. Die vorgenannte Publikation gibt eine Mindestleistung von 20 GW für den Regelblock Deutschland an. Mit den momentan noch vorhandenen Grundlastkraftwerken wäre damit die erforderliche Sicherheit noch gegeben. Dies wird sich aber mit zunehmendem Windradausbau, dem gesetzlichen Abschalten weiterer Kernkraftwerke sowie durch die aktuell diskutierte Abschaltung von Kohlekraftwerken in Richtung größerer Instabilität und immer höherer Black-Out-Gefahr ändern.

 




SPIEGLEIN, SPIEGLEIN, mit dem Rücken zur Wand

Unter den reißerischen Überschriften „Murks in Germany“ und „Grüner Blackout“ äußert sich das verdiente Autorenkollektiv Dohmen, Jung, Schultz und Traufetter zum Stand der deutschnationalen Energiewende. Zu offensichtlich führt wohl deren Weg in die Sackgasse, so dass das Projekt medialer Unterstützung des ehemals renommierten Hamburger Hauses bedarf.

Bisherige Veröffentlichungen lassen nichts Gutes ahnen. Bürger Traufetter war schon an einem Beitrag (Spiegel Nr. 41/2016) beteiligt, der ausgemachte Fakes enthielt. Oder sagen wir es deutsch: Lügen. So wurde damals behauptet:

Weil die deutschen Braun- und Steinkohlekraftwerke auch an solchen Tagen (gemeint sind Starkwindtage) praktisch ungebremst weiterlaufen, drückt die deutsche Überproduktion die Strompreise europaweit in den Keller.“

Jeder redliche Journalist hätte recherchieren können, wie die Fahrpläne der Kraftwerke entstehen, wie der Einspeisevorrang grünen Stroms umgesetzt wird, wie der europäische Stromhandel funktioniert, dass es eine „Überproduktion“ von Strom nicht geben kann und welche Standortrestriktionen die Komplettabschaltung mancher Kohlekraftwerke verhindern. Dazu käme das Thema Netzdienstleistungen, aber das hätte die Schreiber dann komplett überfordert.

Viel leichter, bequemer und in jedem Fall Beifall versprechend das flache und klischeebedienende Kohle-Bashing. Wenn in der DDR die Beurteilung oder Einschätzung eines Werktätigen aus fachlicher Sicht nicht gut ausfiel, konnte manchem noch mit dem Hinweis geholfen werden, er habe wenigstens einen festen Klassenstandpunkt.

SPIEGEL-Schreiber wissen, welchen Standpunkt man von ihnen erwartet.

Die Zutaten des Hauptbeitrags im aktuellen Spiegel (19/2019) sind ein paar reale Fakten, angereichert und vermischt mit Szenarien, Optionen und Visionen und einer Prise Klimaziele. Was können wir also von den von gymnasialen Physikkenntnissen offenbar befreiten Autoren lesen?

Zunächst gibt es aktuelle Informationen zum vergangenen Ostermontag, an dem die „Erneuerbaren“ etwa 56 Gigawatt einspeisten und so dafür sorgten, dass der Börsenstrompreis wieder ins Minus drehte (bis zu -8 Cent pro Kilowattstunde), was alle Stromkunden mit bezahlen dürfen. So addierten sich zur EEG-Vergütung an diesem Tag von 115 Millionen Euro noch knapp 17 Millionen Euro, die zusätzlich zum Strom den Nachbarn geschenkt wurden. Negative Strompreise als Perversion der Marktwirtschaft.

Dazu steht im Beitrag natürlich nichts, sondern es werden nur die 56 Gigawatt erwähnt und man hakt das Thema mit einer quasireligiösen Formulierung ab:

Es war ein Zauber, das perfekte Zusammenspiel aus Natur und moderner Technik.“

Mehr Realitätsverweigerung geht kaum. Dann leitet man unvermittelt um auf das Thema Verkehr:

Deutschlands Straßen gehören den Autos von gestern, angetrieben von schweren, benzin- und dieselgetriebenen Motoren.“

Wenn man die Augen schließt, sieht man förmlich die Rußwolken der Mercedes 300D, Baujahr `82, oder den von der Ampel lossprintenden Senator 3,0 ohne Kat.

Es folgt Energiewendekritik aus den Häusern McKinsey und des Bundesrechnungshofes. Merkels wohl größtes Scheitern bestünde darin, so die Spiegler, dass sie klimapolitisch wenig bewegt habe. Könnte das mit der Abschaffung der emissionsarmen Atomstromerzeugung zusammen hängen? Kann man Klimapolitik losgelöst von Energie-, Wirtschafts- und Sozialpolitik denken?

Fragen über Fragen, die der Beitrag nicht thematisiert. Stattdessen ein schräger Vergleich mit Schweden, das aus dem Atomausstieg ausgestiegen ist und heute schon seinen Strom so gut wie emissionsfrei erzeugt. Deshalb haben die Wikinger keine Probleme mit einer CO2-Steuer. Wir hätten sie durchaus.

Dann steigert sich der Beitrag zu fulminantem Unfug. Deutschland hätte versäumt, mit dem Atomausstieg auch den Abschied von der Kohle einzuleiten.

Es wurden Windräder und Solarpaneele errichtet, und die Kohlemeiler liefen fröhlich weiter.“

Und warum?

„Um bloß niemandem wehzutun, keinem Unternehmen, keinem Bürger.“

So einfach ist das. Kein Wort darüber, dass ein sicheres System erhalten bleiben muss, wenn das hippe neue System nur liefert, wenn es Lust hat. Stattdessen weiter hinten der abenteuerliche Satz, Deutschland habe sich „daran gewöhnt“, zwei Systeme, von denen „die Gesellschaft“ nicht so leicht loskomme, laufen zu lassen. Keine Idee der Autoren dazu, wie die grüne Infrastruktur grund- und regellastfähig gemacht werden kann, stattdessen solle man sie weiter ausbauen.

Dann geht es noch ein bisschen um das politische Triumvirat Kanzleramt / Umweltministerium / Wirtschaftsministerium mit Verweisen auf Trittin (der mit der Eiskugel) und den aus dem Amt geflüchteten ehemaligen grünen Staatssekretär Baake, natürlich ohne den Hauch einer kritischen Beurteilung. Weiter zum Thema Netze und einem ausführlichen Lamento über deutsche Genehmigungsverfahren für Windkraftanlagen. Der Schutz von Mopsfledermäusen und Rotmilanen wird kritisch hinterfragt, so als wenn Feldhamster oder Hufeisennasen nicht auch Gewerbegebiete verhindert und Brückenbauten gefährdet hätten. Kein Wort zu den verheerenden Auswirkungen der immer größer werdenden Windkraftanlagen auf Vögel, Fledermäuse und Insekten und auch auf Menschen. Die Themen Infraschall und Gesundheit der Anwohner werden sorgfältig verschwiegen.

Die immer länger dauernden Genehmigungsverfahren werden verantwortlich gemacht, dass es „keinen Wettbewerb“ mehr gäbe. Auch hier systemisches Unverständnis. Unter dem EEG hat es noch nie Wettbewerb gegeben (höchstens um die windhöffigsten Standorte), sondern bis 2017 immer feste Vergütungen. Es gibt sogar Geld für Strom der nicht produziert wird, weil er nicht abtransportiert werden kann. Das katastrophale Missmanagement bei der Koordinierung von Zubau volatiler Erzeugung und Netzausbau ist kein Thema für die Autoren, denn dies zeigt, wer das Sagen hat: Die Ökolobby. 1,4 Milliarden Euro Redispatchkosten im Jahr 2017 werden mit Schulterzucken quittiert. Passiert.

Der Versuch, mit der EEG-Novelle die Windkraft an den Markt heranzuführen, ist nun sichtbar am Scheitern. Keine Angebote aus der Windbranche in der vergangenen Ausschreibung der Bundesnetzagentur zum Stichtag 1. April 2019. Das Vergütungsband von 6,2 bis 8 Cent pro Kilowattstunde ist der Windbranche offenbar zu niedrig.

Absehbare Strafzahlungen sind ein weiteres Thema. Wenn Deutschland die Klimaziele nicht erfüllt, muss es an seine Nachbarn zahlen. So ist das, wenn Politiker EU-Zielen zustimmen in Unkenntnis darüber, wozu man eigentlich in der Lage ist – und wozu nicht. Aber schon mal ein Hinweis darauf, wie die Einnahmen aus der CO2-Steuer verwendet werden könnten.

Dann folgt eine Beschreibung der Sektorziele in Verkehr und Wärme wozu die alte Suppe P2V (Power to Vehicle – Stromspeicherung mittels E-Mobilen) aufgewärmt wird. Man berichtet von einem Fahrzeug des Versorgers Enervie, das auch rückspeisen kann. Da lehnt man sich gelangweilt zurück, denn bereits 2014 wies die

BTU Cottbus in einem Projekt nach, dass und wie man in einem E-Mobil ein- und ausspeisen kann. In einer Woche hätte ein E-Autobesitzer 20 Euro verdienen können mit dieser Stromspeicherung, erwähnt das Autorenkollektiv. Ob er mit dem Gerät nebenbei auch hätte fahren können, wird nicht erwähnt.

Nicht zu vergessen auch der Hinweis auf die „Wasserstoffrevolution“, für die die Zeit jetzt „reif sein sollte“. Das erinnert an Hermann Honnef, der schon in den dreißiger Jahren des letzten Jahrhunderts den überschüssigen Strom seiner im Berliner Stadtgebiet vorgesehenen „Reichskrafttürme“ (vierhundert Meter hoher Windkraftanlagen) „zur Erzeugung billigen Wasserstoffs“ nutzen wollte. Fast achtzig Jahre später die Erkenntnis der SPIEGEL-Autoren, dass sich die Umwandlung von Strom in synthetische Energieträger in gas- oder flüssiger Form nicht rechnet.

Mainstreamkompatibel folgt noch die Kritik am europäischen Emissionshandel (ETS), der angeblich nicht funktioniere und untauglich sei. Natürlich fehlt die Information, dass ETS und EEG gegenläufig arbeiten: Das EEG wirkt nur national und sorgt durch den Einspeisevorrang für die Verdrängung des fossilen Stroms – und der Zertifikate, die dann europaweit gehandelt werden. Damit wird der Preisdruck von den Zertifikaten genommen.

Subtil gibt es noch etwas unterschwellige Werbung für eine „Klimasteuer“ und die Behauptung, dass bis 2050 der Ausstieg aus den Fossilen möglich sei. Die „Studien, Strategien und Anlagen“ stünden bereit. Hier hätte gern etwas ausführlicher beschrieben werden können, welche Anlagen gemeint sind.

Der „zweite Teil“ der Energiewende werde teuer und anstrengend, ähnlich der Wiedervereinigung. Da bin ich anderer Meinung. Sie wird teurer, anstrengender, vor allem aber in dieser Form erfolglos sein.

Anmerkung der Redaktion.

Der SPIEGEL lobt die Ergebnisse des e-SOLCAR Projektes der BTU Cottbus. Auch hier wurde miserabel recherchiert und mit ideologischen Scheuklappen miese Ergebnisse schön geredet.

EIKE hat vor einem Jahr dieses „Leuchtturmprojekt“  der Brandenburger „Energiestrastegie 2030“ untersucht. Das Ergebnis sehen Sie weiter unten. Fazit – wer diesen Leuchttürmen folgt landet todsicher auf einem Riff.

lt Factsheet(https://www-docs.b-tu.de/fg-evh/public/esolcar/FactSheet_esolcar.pdf) der BTU Cottbus lief das Projekt eSOLCAR vom Juni 2011 bis Dezember 2014 und kostete insgesamt 9 233 000 EUR. Es wurde u.a gefördert durch den Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE).(Vermutlich auch von Vattenfall die 22 der 45 Fahrzeuge betrieben)  Im Rahmen von e-SolCar wurden etwa 10.000 Ladevorgänge durchgeführt. Das entspricht einer Ladeenergie von ca.130 MWh.

Insgesamt waren 45 Fahrzeuge beteiligt mit einer Gesamtfahrleistung von 400.000 km. Das sind pro Monat der Projektdauer von insgesamt 42 Monaten nur ca. 211 km/Monat und Fahrzeug. Völlig ungeeignet, weil viel zu wenig für die Erprobung dieser Technik! Weder für ein Flächenland wie Brandenburg noch eine Großstadt wie Berlin. Denn die durchschnittliche Fahrleistung über alle Altersgruppen und Wohngebiete betrug 2013 rd. 13.000 km p.a das sind 1083 km/Monat. Also rd. das 5 fache der Versuchs-Kfz.

Die ausgegebene Ladeenergie (130 MWh) betrug umgerechnet und im Mittel pro Fahrzeug und Monat nur ca. 69 KWh (das sind 825 kWh p.a.) In etwa soviel wie ein kleiner sehr effizienter Kühlschrank (145 l) pro Jahr[1]verbraucht.

Zum Vergleich: Ein 50 l Dieseltank enthält bei 11,9 kWh/kg rd. 500 kWh, ist in 2 Minuten betankt und erlaubt eine Strecke von 1000 km zu fahren. D.h das ca. 5 fache der Versuchsfahrzeuge mit einer einzigen „Ladung“ Diesel.

Insgesamt wurden mit 130 MWh 400.000 km elektrisch gefahren. Um 130 MWh „Strom“ zu erzeugen mussten 2016 lt Emissionsfaktor  des UBA[2]ca. 527 g/kWh x 130.000 emittiert werden. Hier sind das also 69.510 kg.

Für 400.000 km wären hingegen rd. 20.000 l Diesel erforderlich. Diese hätten bei rd. 3 kg/l CO2 Emissionen rd. 60.000 kg CO2 emittiert. Der reine Dieselbetrieb hätte also rd. 16 % weniger CO2 emittiert.

[1]https://www.stromverbrauchinfo.de/stromverbrauch-kuehlschraenke.php

[2]https://www.umweltbundesamt.de/publikationen/entwicklung-der-spezifischen-kohlendioxid-3




Große Demo gegen Windräder in Berlin, 23.Mai 2019 vor dem Bundeskanzleramt, 14:30 Uhr

Das Anschreiben des AKTIONSBÜNDNIS Pro Natur mit der Bitte um Teilnahme und Unterstützung an der Berliner Demonstration lautet wie folgt:

Sehr geehrte Damen und Herren,

 wir befinden uns in wahrhaft gefährlichen Zeiten. Kinder wie Greta Thunberg und viele nichts ahnende Schülerinnen und Schüler werden gegen die ältere Generation aufgehetzt, um die Welt vor einer angeblichen Klimakatastrophe zu retten. Dass Kinder für politische Zwecke missbraucht  werden, ist eine neue Dimension der um sich greifenden Klimahysterie. Das macht Angst und erinnert an immer gleiche Versuche, die Jungen und Jüngsten für eine Revolution zu mobilisieren, die nicht ihre eigene ist und der sie später einmal selbst zum Opfer fallen werden, nach vielen anderen Opfern vor ihnen.

Wir müssen endlich mit aller Macht gegen diese ins Totalitäre abgleitende gesellschaftliche Entwicklung ankämpfen, deren überall aufragende Symbole die Windradmonster der sogenannten Energiewende sind. Wir müssen zeigen, dass es noch besonnene Menschen gibt, die auf reale Probleme und Gefahren aufmerksam machen, die sich nicht in einer modellierten Zukunft, sondern
hier und heute abspielen: eine völlig vermurkste Energiepolitik, die Massakrierung unserer Kulturlandschaften, zunehmende Gesundheitsgefahren durch immer größere Wind-„parks“, immense Kosten und ein Klima der Angst, in dem verschiedene Gruppen der Gesellschaft systematisch gegeneinander aufgehetzt werden.
 

Deswegen würde ich mich freuen, Sie am 23.05.in Berlin, begrüßen zu dürfen, um gemeinsam gegen die Windindustrie und eine Menschen und Natur verachtenden Energie- und Klimapolitik zu protestieren. 

Mit herzlichen Grüßen

Udo Bergfeld

„AKTIONSBÜNDNIS Pro Natur
zum Schutz unserer Heimat, Natur- und Kulturlandschaften“
VI Rettet Brandenburg, mit Unterstützung der Bundesinitiative Vernunftkraft e.V.

Hier noch die vom Aktionsbündnis Pro Natur zur Verfügung gestellten Unterlagen und Bilder (Die Bilder sind rechtlich geschützt, dürfen aber – unverfälscht – von jedermenn weiter frei verteilt werden).

Zunächst Flyer-Berlin-Demo-aussen

Bild 1: Flyer-Aussenseite (zur besseren Lesbarkeit oben das pdf anklicken)

und hier Flyer-Berlin-Demo – innen

Bild 2: Flyer-Innenseite (zur besserenlesbarkeit oben das pdf anklicken)

Weitere Bilder hier

Bild 3: Demo-Plakat

Bild 4: Das Mehrgenerationenprojekt

 

EIKE wünscht der Demo allen Erfolg!




Wer Wind erntet . . . (2)

Nach Bemerkungen zum Infraschall und den Auswirkungen der Windkraftanlagen auf die Tierwelt nun zu den speziellen Auswirkungen von Windkraftanlagen im Wald. Moderne Windkraftanlagen sind technische Geräte gewaltiger Ausmaße mit einem entsprechenden Platzbedarf, nicht nur für die Standfläche, auch für Straßen und Montageplätze. Der Flächenbedarf beträgt etwa einen Hektar (10.000 Quadratmeter) pro Anlage. Waldstraßen werden in entsprechender Breite und mit großen Kurvenradien angelegt, beschottert und verdichtet, wie auch die Montageflächen. Alle Flächen und Zuwegungen müssen auch nach Fertigstellung der Anlage befahrbar bleiben für spätere Reparaturen, auch  Großkräne müssen wieder eingesetzt werden können.

Es kann davon ausgegangen werden, dass die verdichteten Flächen nie wieder renaturiert werden. Archäologen identifizieren heute römische Handelswege anhand der Bodenverdichtung. Diese nachzuweisen wird für die Schwerlaststraßen und Fundamentflächen in den Wäldern in tausenden von Jahren problemlos möglich sein, auch wenn die Anlagen längst nicht mehr existieren. Den Römern kann man dies dann nicht anhängen, es wird Zeugnis eines letzthin fehlgeschlagenen Großversuchs sein, ein Industrieland mit Strom aus bewegter Luft zu versorgen.Die Fundamente enthalten bis zu 3.500 Tonnen Stahlbeton und stellen durch die unterirdische Bodenversiegelung ein Hindernis für die Grundwasserbildung dar. Laut Baugesetz müssten mit Demontage der Anlage auch die Fundamente komplett entfernt werden. Ob dann der Betreiber ausreichend Rücklagen gebildet hat, um diese kostspielige Maßnahme durchzuführen, ist nicht mit Sicherheit anzunehmen. In Schleswig-Holstein begnügen sich die Behörden bereits heute mit einem Rückbau des Fundaments bis einen Meter unter Geländeoberkante.

Der Einschlag der Bäume führt zu einer neuen Gruppe von Randbäumen, die nunmehr an den Lichtungen stehen. Diese sind früher mitten im Wald gewachsen und standen relativ windgeschützt. Nunmehr sind sie Stürmen und Starkwind voll ausgesetzt, haben dafür aber nicht das Wurzelwerk am Waldrand gewachsener Bäume entwickelt. Dies macht sie für Windbruch anfälliger.

Verschleiß

Wie jede mechanische Apparatur unterliegen Windkraftanlagen dem mechanischen Verschleiß. Innerhalb des Aggregats sind insbesondere Lager und Getriebe erheblichen und schwankenden Belastungen ausgesetzt. Die Haltbarkeit der Getriebe wird derzeit auf etwa 20 Jahre geschätzt, was bei einem notwendigen Wechsel aufwändige Reparaturen in Gondelhöhe erfordert. Da zu dieser Zeit der EEG-Förderzeitraum zu Ende sein dürfte, stellt sich die Frage der Wirtschaftlichkeit solcher Großreparaturen. Nach 2021 wird dieses Thema auch in der Öffentlichkeit diskutiert werden.

Getriebelosen Maschinen von Siemens oder Enercon bleibt dieses Problem erspart, auch ist ihr Wirkungsgrad um bis zu fünf Prozent höher. Allerdings erkauft man sich diesen Vorteil durch den Einsatz von Synchrongeneratoren, die starke Permanentmagnete erfordern. Zu deren Herstellung sind Seltene Erden wie beispielsweise Neodym nötig, das unter teils umweltschädlichen Bedingungen in China und Drittweltländern gefördert wird.

Auch die Rotorblätter verschleißen im Luftstrom. Insbesondere Regen, Graupel, Schneeregen, Sand, Staub und Insekten bewirken einen Schmirgeleffekt, der zur Blattkantenerosion führt. Im Offshore-Einsatz kommen Salzwassertröpfchen hinzu, die aggressiv auf das Kunststoffmaterial der Rotoren einwirken. Die Blattlänge liegt inzwischen bei 65 Metern (Onshore) beziehungsweise 85 Metern (Offshore). Die Geschwindigkeit an den Blattspitzen kann über 300 Kilometer pro Stunde erreichen. Dadurch wirken bereits kleinste mechanische Teilchen stark erosiv. Die Oberfläche der Rotorflügel besteht aus einer Kombination aus glasfaserverstärktem Kunststoff und Epoxidharz. Die Erosion bewirkt das Herausschlagen kleinster Materialteile, die in die Umwelt gelangen. Mikroplastik im Meer und in der Landschaft stammt nicht nur von Kosmetikrückständen oder Verpackungsrückständen, die rücksichtslose Konsumenten in die Landschaft warfen, sondern eben auch von angeblich sauberen Windkraftanlagen.

Havarien

Bereits im Normalbetrieb gehen Unfallgefahren von Windkraftanlagen aus, insbesondere durch Eissturz. Abgelöste Eisbrocken können mehrere hundert Meter weit fliegen. Pro Jahr ereigneten sich bisher zirka 10 bis 50 Havarien, ein zentrales Kataster existiert nicht. Bei fast 30.000 betriebenen Anlagen ist das ein scheinbar akzeptabler Wert. Dabei handelt es sich etwa zu gleichen Teilen um Umbrüche, Rotorblattabrisse und Brände. In diesem Jahr habe ich folgende Ereignisse wahrgenommen, hier Daten ohne Anspruch auf Vollständigkeit:

  • 16.01. Uplengen (Ostfriesland) – Brand
  • 18.01. Bosbüll (Nordfriesland) – Brand
  • 18.01. Lippstadt (NRW) – Abbruch Rotorblatt
  • 07.02. Lahr (Schwarzwald) – Brand
  • 10.02. Wriedel (NDS) – Abbruch Rotorblatt
  • 12.02. Syke (NDS) – Brand
  • 14.03. Kreis Steinburg, bei Wilster (S-H) – Abbruch Rotorblatt
  • 03.04. Wilster (S-H) – Abbruch Rotorblatt

Die betroffenen Geräte waren älter als 14 Jahre, so dass ein Zusammenhang mit Verschleiß oder Materialermüdung naheliegt. Die Anlagen unterliegen nicht der Prüfpflicht durch den TÜV, sondern werden durch die Branche kontrolliert. Bei vor 2004 errichteten Anlagen ergeben sich Prüfungen teilweise nur aus der Baugenehmigung.

Brände können durch Kurzschlüsse oder Überhitzung entstehen, seltener durch Blitzschlag. In modernen Anlagen begrenzen Temperatursensoren und Rauchmelder die Brandgefahr,  installierte Löschanlagen können Entstehungsbrände bekämpfen.
Vor allem bei Altanlagen kommt es zu Bränden, die meist zum Totalschaden führen. Hydraulik- und Getriebeöl und Kabel bilden große Brandlasten.

Feuerwehren können in diesen Fällen nur die Umgebung sichern – und sich selbst vor abstürzenden brennenden Wrackteilen. Der Abwurf brennender Teile ist bei Anlagen im Wald eine enorme Gefahr. Ein beginnender Waldbrand kann zunächst wegen der Gefahr von oben nicht bekämpft werden. Ob der Versicherungsschutz in jedem Fall ausreicht, darf angezweifelt werden.

Abbrüche von Rotorflügeln erfolgen meist bei Starkwind, wenn Verbindungsbolzen durch Korrosion ihre Festigkeit verloren haben oder Fertigungsmängel nach Jahren zutage treten. Unwuchten durch Eisbelag erhöhen die Gefahr des Flügelbruchs, wenn die vorgesehene Notabschaltung nicht funktioniert.

Eine besondere Gefährdung der Umwelt tritt durch die GfK-Splitter auf, die in weitem Umkreis verteilt werden und erhebliche Gefahr für Weide- und Wildtiere darstellen. Die spitzen Teile sind von den Tieren nicht erkennbar, werden gefressen und bohren sich irreversibel in den Verdauungstrakt der Tiere, die dadurch qualvoll sterben können. Große landwirtschaftliche Flächen können nicht mehr genutzt werden. Die Beseitigung tausender kleiner Splitter von großen Flächen ist kostenintensiv.
Bei Borchen-Etteln musste im vergangenen Jahr die Ernte von 50 Hektar landwirtschaftlicher Nutzfläche entsorgt werden, weil sich im Radius von 800 Metern messerscharfe Kleinstsplitter zweier zerfetzter Rotorblätter einer Enercon-Anlage verteilt hatten. Mitarbeiter einer Gartenbaufirma waren auch mit Sauggeräten im Einsatz, um das nicht verrottende Material aufzusammeln.

Turmbrüche sind meist Folge von Korrosion an Mantel oder Schrauben. Bisher betraf dies meist kleine Altanlagen, was wenig Kollateralschaden verursachte. Bedenklich, dass Anlagen teils auch bei schwachem Wind kippten.

Entsorgung

Die Entsorgung ausgedienter Windkraftanlagen ist aufwändig. Zur Demontage sind wiederum Großkräne nötig, nur sehr kleine Anlagen kann man sprengen oder umstürzen. Die oberirdischen Bestandteile wie Gondel und Turm sind gut verschrottungs- oder recyclebar, der Rückbau des Fundaments bedeutet hohen Aufwand.

Zur Entsorgung der Rotorblätter gibt es noch keine günstige Technologie, die den zu erwartenden Mengen des Verbundmaterials gerecht wird. Bisher demontierte Anlagen konnten oft ins Ausland verkauft werden.

Die Rotorblätter verursachen ein Viertel der Herstellungskosten einer Anlage, obwohl sie nur einen Bruchteil des Gewichts ausmachen. Es entstehen bei ihrer Produktion erhebliche Abfallmengen, die auch entsorgt werden müssen. Die Rotorblätter sind komplexe Produkte, die glasfaserverstärkten Kunststoff (GfK) und neuerdings karbonfaserverstärkten Kunststoff (CfK) enthalten sowie teilweise PVC, Epoxidharz  und Polyurethan (PUR)-Schaum. Hinzu kommen in geringeren Anteilen Polyamid, Polyethylen, Gummi und Lack.

Der komplexe Aufbau lässt keine Demontage zu, die Flügel müssen geschreddert und entsorgt werden. Die anfallende Menge wird bereits 2022 etwa 20.000 Tonnen jährlich erreichen*. Auf Grund der Härte des Materials beginnt die Zerkleinerung mit Diamantseilsägen, geforscht wird an materialspezifischen Sprengungen.

Eine stoffliche Verwertung ist bisher nur auf niedrigen Niveau möglich, etwa als Füllstoffe in Fundamenten oder Straßen. An einer Nutzung als Granulat zur Weiterverarbeitung wird geforscht. Der Heizwert des Materials lässt am ehesten eine thermische Verwertung sinnvoll erscheinen. In herkömmlichen Müllverbrennungsanlagen (MVA) ist dies allerdings nicht leistbar, denn die Faserstruktur führt zur Verstopfung der Filteranlagen und kann in Elektrofiltern zu Kurzschlüssen führen. Möglich und praktiziert ist die dosierte Zugabe in die Drehrohröfen der Zementindustrie.

CO2-Vermeidung

Die Nachteile der Windenergienutzung sind größtenteils bekannt, auch wenn sie medial kaum thematisiert werden. Die Mehrheit „unserer“ Journalisten besteht aus Sympathisanten und Unterstützern des energiepolitischen Regierungskurses. Erfolgsmeldungen sollen den Anschein einer erfolgreichen Energiewende vermitteln. Sind gravierende Nachteile der Windkraft nicht zu verschweigen, zieht man sich auf die „Alternativlosigkeit“ des exzessiven Windkraftausbaus zurück, schließlich müsse CO2 vermieden werden.

Wie viel dieses Gases wird nun durch Windkraft vermieden? Windstrom verdrängt auf Grund des Einspeisevorrangs im EEG zeitweise konventionellen Strom, dessen Emissionen, aber auch die dafür nötigen Emissionszertifikate. Diese frei gewordenen Zertifikate sind in den Ländern, die am europäischen Emissionshandelssystem (ETS) teilnehmen, frei handelbar. Derart verdrängte Zertifikate entlasten unser nationales CO2-Budget, verlagern aber diese Emission ins Ausland, so dass global keine CO2-Minderung eintritt.

Windkraftanlagen im Wald reduzieren den Baumbestand. Der oben beschriebene eine Hektar Wald hätte zur Aufnahme von 10 Tonnen CO2 pro Jahr geführt. Unter dem Strich ist die Emissionsbilanz von Anlagen im Wald sogar negativ.

Windenergie international
Windstrom im Netz – kein Beitrag zur Versorgungssicherheit

Teil 1:hier



Wer Wind erntet . . . (1)

Wer baut auf Wind, baut auf Satans Erbarmen“, formulierte Richard Wagner im „Fliegenden Holländer“. Kann man aus dieser dramatisch zugespitzten Formulierung, die Seefahrt betreffend, auf die Stromerzeugung aus bewegter Luft folgern? Sind nicht die vielen drehenden Rotoren Sinnbild von Fortschritt und ökologischer Moderne? Neueste Anlagen überragen mehrfach die Kirchtürme der Dörfer, selbst der Kölner Dom wird verzwergt. Wirtschaftsminister Altmaier nannte sie die „Kathedralen der Energiewende“. Wie immer, wenn man ins Feld der Religion abgleitet, treten logisches Denken und gesunder Menschenverstand in den Hintergrund. Prophetin Greta will Panik. Genau das wollen „unsere“ Menschen im Land nicht. Die wollen eine Regierung, die sinnvolle Entscheidungen trifft oder zumindest keinen Schaden anrichtet.

Die stetige Zunahme an Windkraftanlagen zeugt nicht von Modernisierung der Technologie, auch nicht des Energiesystems, sondern von der geringen Energiedichte des Windes und auskömmlichen Subventionen, die exzessiven Ausbau möglich machen.

Das Anzapfen immer höherer Luftschichten und die immer größer werdenden überstrichenen Rotorblattflächen sind der schwachen Ausbeute an Energie geschuldet. Die so genannte Arbeitsverfügbarkeit, ausgedrückt in Volllaststunden, erreicht im Binnenland gerade mal 20 Prozent. Zur „Ernte“ der Anlagen und den Eigenschaften später mehr.

Sprechen wir zunächst über die Auswirkungen des massenhaften Ausbaus der Windkraft an Land. Die am meisten betroffene anwohnende Landbevölkerung vereint einen eher  geringen Bevölkerungsanteil, ist örtlich ungleich betroffen und durch Windkraftinvestitionen oft zerstritten. Damit bilden sie in der Wählerschaft (noch) keinen entscheidenden Faktor.

Infraschall

Die Auswirkungen auf die Anwohner gehen über die bekannten Erscheinungen wie Schattenwurf, Diskoeffekt und hörbaren Lärm hinaus. Die sind eher lästige, noch nicht schädliche Begleiterscheinungen, mit denen man sich irgendwie arrangieren könnte. Die wesentlich stärkere und gesundheitsschädigende Beeinträchtigung besteht in der Wirkung des tieffrequenten Schalls, des so genannten Infraschalls. Das Wachstum der Anlagen und die zunehmende Länge der Rotorblätter steigern die Emissionen dieses Schallspektrums. Jeder Durchgang eines Rotorblatts vor dem Turm erzeugt einen rückseitigen Druckstoß auf das Rotorblatt, wodurch es in Schwingungen versetzt wird. Je länger das Rotorblatt, desto größer die Wellenlänge, mit der es schwingt. Frequenzen unterhalb 20 Hertz (Schwingungen pro Sekunde) bringen auch Wellenlängen unterhalb von 20 Metern mit sich. Dieser Schall ist nicht mehr hörbar, überträgt aber Energie. Ähnliches kennt man schon von tiefen hörbaren Frequenzen, etwa wenn ein Nachbar in der übernächsten Wohnung seine Stereo-Anlage aufdreht und in der Folge die Bässe mehrere Wände durchdringen, nicht aber die hohen Töne.

Die Wellenlängen des Infraschalls bewegen sich im Bereich von Gebäudeabmessungen, so dass diese infolge der Resonanzen keinen Schutz mehr bieten und selbst innerhalb der Gebäude die unhörbare Energie übertragen wird. Betroffene ziehen sich oft zum Schlafen in die Kellerräume zurück, soweit möglich.

Die sich einstellenden Beschwerden sind subjektiv sehr verschieden. Die Krankenkassen erkennen inzwischen über einen Diagnoseschlüssel„Infraschall“ die Beschwerden als Krankheitsbild an(T75.2 (ICD-10-GM2010)). Die Beschwerden äußern sich in Müdigkeit, Benommenheit, Apathie, Depressionen, Konzentrationseinbußen und Schwingungen der inneren Organe. Die Leistung des Herzmuskels wird negativ beeinflusst. Betroffene führen weiterhin Migräne, Angstgefühle, Übelkeit, zeitweise Hörminderung  und Benommenheit / Schwindel an.

Die oft unspezifischen Beschwerden und verschiedene subjektive Empfindlichkeiten bieten der Windlobby Angriffspunkte. Psychosomatische Erkrankungen werden als Erklärung angegeben, die durch die Ablehnung der Windkraft entstehen würden, oder es gäbe andere noch nicht erkannte Ursachen. Jahrelang gelang es der Windindustrie, das Thema Infraschall medial klein zu halten und zu negieren. Inzwischen ist der flächendeckende Ausbau so weit fortgeschritten, dass die Anzahl der Betroffenen im In- und Ausland eine hinreichend große Betroffenengruppe ergibt, die sich zum Widerstand entschlossen hat. Es liegen auch erste wissenschaftliche Erkenntnisse vor. Medial zunächst verdrängt, thematisierte erstmals das ZDF im November 2018 innerhalb der Reihe „planet e“die Auswirkungen des Infraschalls und beleuchtete sogar die dabei zweifelhafte Rolle des Umweltbundesamtes.

Die Uni in Mainz konnte im Versuch die Beeinträchtigung von Herzmuskelgewebe durch Infraschall nachweisen. Gleichwohl steht man noch am Anfang tiefergehender Forschung. Persönlich Betroffene führen teilweise Kalender, um auskunftsfähig zu sein. Hier der Beschwerdekalender eines Windkraft-Anwohners aus der Uckermark (Person ist dem Autor bekannt):

Dabei bedeuten: K – Kopfschmerzen, T – Tinnitus, RLS – Restless-Legs-Syndrom.

Wer persönliche Betroffenheit vermutet, kann sich über diesen Selbsttest Infraschall der Deutschen Schutzgemeinschaft Schall (DSGS) eventuell Aufklärung verschaffen.

Eine physikalische Besonderheit des Infraschalls ist seine Reichweite. Studien, die von finnischen Betroffenen initiiert wurden, ergaben eine nur langsam mit der Distanz abnehmende Intensität und eine Reichweite von bis zu 15 Kilometern. So gesehen sind auch bayerische Mindestabstände von 10H viel zu gering. Natürlich gibt es auch andere Quellen wie Meeresbrandung, Starkwind oder Straßenverkehr, die bei Beschwerden in Erwägung gezogen werden sollten.

Militärische Forschungen, Infraschall als Waffe einzusetzen, sind wohl inzwischen eingestellt worden.

Während sich deutsche „Qualitätsmedien“ und auch Politiker über Feinstaub und Stickoxiden in den Städten echauffieren, bleiben die gesundheitsschädigenden Wirkungen des Infraschalls im Schatten. Deutsche staatliche Risikowahrnehmung gleicht der eines Kettenrauchers, der Angst hat vor Glyphosat im Bier. Natürlich ist dieses Verhalten politisch getrieben. Während der ehemalige Bundesumweltminister Röttgen den Atomausstiegsbeschluss 2011 mit dem „Gebot äußerster Vorsorge“ und einer „Gefahrenabwehr“ begründete, bricht diese Vorsorge im Angesicht einer wirkmächtigen Windlobby in sich zusammen. Oppositionsführerin Merkel bemerkte dazu bereits im Jahr 2004 (!), dass es so viele Profiteure der Windenergie gäbe, dass keine Mehrheiten mehr zu finden seien, um das noch einzuschränken.

Die Windindustrie selbst hält sich bedeckt und tut alles, damit die Konflikte nicht öffentlich werden. Enercon zahlte an sieben irische Familien, um Frieden zu wahren und für deren Schweigen (FAZ vom 11.9.17).

Es gibt nur einen wirklichen Schutz vor dem Infraschall der Windkraftanlagen – Windstille.

Wertverlust von Immobilien

Neben gesundheitlichen Beeinträchtigungen gibt es einen weiteren die Anwohner schädigenden Faktor: Den Wertverlust von Immobilien im ländlichen Raum. Zwischen sieben und 23 Prozent werden in verschiedenen Veröffentlichungen angegeben. Profiten der Windkraftbetreiber steht die kalte Enteignung von  Anwohnern gegenüber. Alle Parteien im Land, auch die sich besonders sozial gebenden, ignorieren dieses Problem standhaft – wie die soziale Komponente der Energiewende insgesamt. Die Lobby hat die Politik im Griff.

Auf der anderen Seite stehen Landbesitzer vom Landwirt bis zum Windkraftjunker, die mit den Pachteinnahmen Einkünfte erzielen, die mit Landwirtschaft nie erreichbar wären. Ihr Risiko sind Ruinen auf eigenem Land nach möglichen Insolvenzen der Betreiber. Nach 2021 und dem Wegfall der festen EEG-Vergütung für die Altanlagen wird dieses Thema sichtbar werden.

Es gibt Politiker, die die soziale Dimension der Energiewende noch wahrnehmen. Brandenburgs Ministerpräsident Woidke (SPD) beklagte in einem Interviewder „Berliner Zeitung“ die Umverteilung durch das EEG. „Das ist die größte Umverteilung von Geld von unten nach oben seit 1945. Das kann so nicht weitergehen. Das ist eine riesige Ungerechtigkeit.“

Betroffene Tierwelt

Die Mobilisierung der Windkraftbetroffenen ging primär von Dänemark aus. Das irrationale Verhalten der Tiere in einer Nerzfarm nach der Inbetriebnahme eines nahe gelegenen Windparks führte zur Verunsicherung der Bevölkerung, zu Untersuchungen und zur Rückstellung von Neubauprojekten.

Säugetiere reagieren in verschiedener Weise. Zuweilen kommt es zur Verlängerung von Tragezeiten von Rindern, teilweise zu Missbildungen. Hütehunde und Weidetiere zeigen anormales Verhalten.

Die Auswirkungen auf die Vogelwelt sind vielfältig. Bekanntlich sind die großen Greifvögel hochgradig gefährdet. Auf ihren Patrouillenflügen ist ihr Blick nach unten auf mögliche Beute gerichtet, nicht nach vorn. Die Spitzen der Rotorblätter können sich mit mehr als 300 Stundenkilometern durch die Luft bewegen. Da es solche Objekte in der Natur nicht gibt, werden Großvögel oft getroffen. Mäusebussarde, Seeadler, Schwarzstörche und der fast nur in Deutschland vorkommende Rotmilan sind in ihrer Existenz gefährdet. Die öffentliche Diskussion über so genannte „Schlagzahlen“ sind weitgehend theoretisch, denn ein großer Teil der Opfer wird nicht gefunden, sondern von Aasfressern beseitigt.

Gezielte Beschädigungen von Horsten großer geschützter Greifvögel in Windplangebieten, die illegale Fällung von Horstbäumen oder die Vergrämung von nistenden Vögeln durch Klopfen an die Bäume sind nachgewiesen. Die Täter konnten nie ermittelt werden.

Auch Bodenvögel sind beeinträchtigt. Die flugunfähigen Großtrappen in Brandenburg nähern sich Windkraftanlagen auf höchstens einen Kilometer, somit wird ihr Lebensraum eingeschränkt. Kleinvögel werden insbesondere durch Anlagen im Wald beeinträchtigt. Sie nisten nicht in Bäumen, die im Schattenwurf der Rotorblätter liegen. Instinktiv deuten sie Schatten von oben als Raubvögel. Dies führt dazu, dass bei Windkraftanlagen im Wald die so genannten neuen Randbäume nicht mehr als Nistplätze in Frage kommen. Weniger Vögel begünstigen Baumschädlinge.

Fledermäuse und Insekten

Fast alle Fledermäuse in Deutschland stehen unter Schutz. Mehr als 300.000 werden nach Schätzungenpro Jahr durch Windkraftanlagen getötet. Dabei müssen sie nicht Schlagopfer sein, viele Tiere sterben schon durch ein „Barotrauma“ infolge des Druckunterschieds vor und nach dem Rotorblatt.

Vergleichsweise neu sind die Erkenntnisse zur Größenordnung der Verluste von

Insekten an Windkraftanlagen. Ging man bisher davon aus, dass ihr Flug nicht in die Höhe der Rotorblätter reicht, führte ausgerechnet eine Dienstleistungsbranche der Windindustrie zur Erkenntnis, dass dies nicht stimmt. Spezialisierte Firmen zur „Rotorblattreinigung“ sind nötig, um die Beläge durch tausende tote Insekten pro Blatt zu entfernen und den Wirkungsgrad mit glatter Blattfläche wieder zu sichern. Auf 1.200 Tonnen pro Jahr beziehungsweise fünf bis sechs Milliarden Insekten pro Tag (während der warmen Jahreszeit) beziffert man nun die Verluste. Die Tiere werden zudem angelockt durch die Flughindernisbefeuerung und die Infrarotwärme der Gondeln.

Die überstrichene Rotorblattfläche der fast 30.000 Windkraftanlagen beträgt etwa 200 Millionen Quadratmeter, dies entspricht einer 1.300 Kilometer langen und 150 Meter hohen Mauer mit Schredderwirkung durchs Land.

Während sich „Bienenretter“ per Volksentscheid medienwirksam organisieren, gerät die Insektenpopulation immer mehr unter Druck: Intensive Landwirtschaft mit wenig Brachland, Pestizide, Monokulturen (vor allem für Bioenergie) und Windkraft dezimieren sie erheblich. „Silent Spring“ ganz ohne Chemie. Ganz anders als es sich wahrnehmungsgestörte „Wir-haben-Euch-satt“-Rufer zur Grünen Woche in Berlin vorstellen können.

 

Der Beitrag erschien zuerst bei TE hier

Im nächsten Teil:

Windkraft im Wald

Verschleiß, Havarien und Entsorgung von Windkraftanlagen

CO2-Vermeidung durch Windenergie?

Windstrom im Netz




Mal anders erklärt, Teil 1: Windkraft

Jedoch ein Hinweis: „Strom“ kommt hier nur am Rande vor. Mein Eindruck ist, dass viele Menschen vor Strom großen Respekt haben (Strom ist gefährlich, man kann eine „gewischt“ bekommen“ und außerdem kommt der ja aus der Steckdose).

„Windkraft“ bedeutet völlig korrekt: Die Kraft des Windes – die wollen wir ausnutzen, d.h. umleiten in etwas, das eine Mühle antreibt oder auch einen Generator, dann heißt es: umformen (oder konvertieren). All das ist immer mit Verlusten verbunden!

Unsere Sprache hat viele Ausdrücke für bewegte Luft, hier einige von wenig bis sehr viel bewegte Luft:

  1. Es ist windstill
  2. Der Wind säuselt oder fächelt – ist angenehm
  3. Ein frisches Lüftchen – kann noch angenehm sein
  4. Es ist windig – hmm, muss nicht sein
  5. Der Wind ist böig – das ist schon teilweise unangenehm, aber es bläst nicht pausenlos
  6. Es ist stürmig – da bleiben wir lieber drinnen
  7. Orkanartig – Vorsicht ist geboten

Nennenswerte Energie der bewegten Luft, können wir nur bei obigen Verhältnissen 4 bis 6 erwarten. Darunter läuft ein Windrad nicht an, darüber kann die Technik Schaden nehmen.

Bewegte Luft drückt nun gegen die Flügel eines Windrades oder Windmühle und überträgt somit Energie. Die Flügel können nur seitlich ausweichen, die Welle dreht sich und treibt damit etwas an – einen Mahlstein, eine Pumpe oder einen Generator. Das funktioniert natürlich auch andersrum, beim Ventilator, Gebläse, Flugzeugpropeller oder Schiffsschraube.

(Hinweis: Anstatt Flügel gibt auch Kolbenmaschinen: „Luft bewegt“ entspricht dem Dampf bei einer Dampfmaschine, andersrum ist das ein Kompressor oder Kolbenmotor)

Luft wiegt auch etwas, hat „Masse“: Ein Liter Luft hat 1,293 Gramm, ein Liter Wasser 1000 Gramm = 1 kg. Die Formel für Energie ist einfach: Masse x Bewegung. Daran erkennt man sofort: Mehr bewegte Masse oder schnellere Bewegung bedeutet mehr (kinetische d.h. bewegte) Energie. Deshalb werden die Windkraftanlagern auch immer größer, damit die Flügel möglichst viel Luftmasse einfangen können.

Ein Windrad kann die Luftbewegung in eine andere Energieform umsetzen, hier mechanisch oder elektrisch, was dann wie gewünscht genutzt werden kann. Der Zusammenhang zwischen der Luftbewegung und der vom Windrad abgegebenen Energie ist kubisch. Beispielhaft zeigt das die von Enercon veröffentlichte Grafik: Bei etwa 6 m/s (~22 km/h) kann das Windrad 400 kW bereitstellen, bei 12 m/s (~ 43 km/h) sind es jedoch schon 2.800 kW. [[ nach der Theorie müssten es sogar schon 3.200 KW sein (doppelte Windgeschwindigkeit hoch drei = 2³ = 8)].

Grafik Quelle: https://www.enercon.de/produkte/ep-3/e-101/

Erläuterung des Leistungskoeffizienten bzw. …- ausbeute: Die Praxis zeigt, dass die Leistungsausbeute mit zunehmender Luftgeschwindigkeit sinkt. Fachlich sehr salopp ausgedrückt: Die Luft strömt zu schnell am Flügel vorbei, da sich die Luft(-pakete) vor dem Hindernis (des Flügels) stauen und den Weg blockieren. Macht aber nichts, die Luft kostet ja nichts.

Das Optimum des Leistungskoeffizienten liegt theoretisch bei 59,3%, nach dem Physiker, Albert Betz, 1920 (alles ohne weitere Verluste)

Umgekehrt leuchtet die Misere der Windausbeute schon eher ein: Bei böigen Winden, können die Flügel nach obigem Beispiel vielleicht 2.800 KW bereitstellen ( – in das Stromnetz drücken), weht der Wind nur halb so schnell, dann sinkt die verfügbare Leistung schnell auf 400 KW ab!.

Denke ich dabei zum Beispiel an den Strombedarf für ein Bearbeitungszentrum für Zylindermotoren, dann muss der Strom unbedingt gleichmäßig und in genügender Menge (Zeitdauer) kommen, sonst gibt es Schrott, somit hat der Mann im konventionellen Kraftwerk ziemlich was zu tun!

Mit dem Suchbegriff „Windkraft“ oder auch „Windenergie“ 
werden sehr viele Webseiten mit Informationen angezeigt: Wen es interessiert, hier einige wenige: Hersteller Enercon, de.Wikipedia hat einen längeren Beitrag, ein Fan von Windenergie bietet ebenfalls viel Informationen.

Lassen Sie sich jedoch nicht in die Irre führen, durch die vielen Fachbegriffe und die vielen positiven Darstellungen, was technisch alles erreicht wurde und wie toll das ist. Bestimmt ist das nicht falsch, es steckt viel Entwicklungsarbeit hinter einer modernen Windkraftanlage.

Denken Sie jedoch mal an die Autos und die Entwicklungen von verbrauchsarmen Motoren. Anfang der 70er Jahre war ich Student und fuhr einen kleinen Fiat 850. Der brauchte zwischen 5 und 6 L / 100km in der Stadt. Mit Freunden fuhren wir mal nach Paris, ich hinter deren 2CV (Ente). Mein Fiat brauchte bei der Fahrweise nur 4,2 l /100. Klar, das Autochen wog leer keine 700 kg. Dann überlegen Sie mal, was seitdem an Entwicklung in die Automotoren hineingesteckt wurde, damit die heutigen (schwereren und sicheren) Autos auch auf etwa den gleichen Spritverbrauch kommen. Liest man die Geschichte der ganzen Verbesserungen an Automotoren, kann man sich wundern, warum die heutigen Autos nicht noch weniger brauchen?

Zurück zur Windkraft:

Die ganzen Entwicklungen können die Energiequelle: „Wie kräftig und dauerhaft bläst der Wind“ nicht beeinflussen. Das ist das, was ich als Grundübel der Stromerzeugung aus Wind bezeichne. Mir wurde auch schon mal gesagt: „Dann müssen wir kleinere Windräder bauen, die bewegen sich dann schon bei weniger Wind“ – „Klar – aber da ist eben auch wenig Energie vorhanden.“

Rolf Schuster, Wind-Germany-2017-Sep

Hier dazu die Ihnen schon bekannte Grafik, deren gezeigte Windstrom-Energie-Einspeisung nicht die geringste Hoffnung auf eine zuverlässige Energie-Quelle aufkommen lässt.

Ein weiterer Gedanke ist, man könnte an der Umdrehung der Flügel eines Windrades auch die Windgeschwindigkeit bestimmen. Dann wären die Windkraftanlagen nichts als riesige Windmesstationen.  Mental hilft mir so eine Vorstellung.

***

 

Grafik Quelle: https://www.enercon.de/produkte/ep-3/e-101/

Zum Abschluss noch obiges Diagramm von Enercon: Der Schallleistungspegel, d.h. wie laut ist es in 135 m Höhe NH (Nabenhöhe). Die 105 db(A) werden bereits bei rd. 8 m/s (29 km/h) (10m Höhe) erreicht. Ich denke, die Zahlen sprechen für sich, da hilft nur Abstand. Hier ein Lautstärke Vergleich .

Und hier die Suchergebnisse zum Thema Infraschall auf Eike.

Zusammenstellung von Andreas Demmig

Update vom 11.04.2019, 14:00

Obige Zusammenhänge Windbewegung, abgebbare Leistung besser formuliert.

***

Angeregt durch lobende Kommentare auf Eike und Gespräche im privaten Kreis, bin ich auf die Idee gekommen, wissenswerte Grundlagen zum Thema Energie und vor allem Strom zusammenzustellen Die Zielgruppe sind unsere Leser, deren fachliche Kompetenz auf anderen Gebieten als Physik und Elektrotechnik liegt. Ich bemühe mich daher, es in möglichst „normalen Worten“ und einfach darzustellen. Auch für mich ist es ein Ausflug in die Grundlagen der Elektrotechnik. Wollte nach meinem Studium der Energietechnik keiner mehr von mir wissen.

Weitere Themen, an die ich denke sind z.B.

  • Wie wird Strom in großen Mengen produziert?
  • Was hat es mit dem Sinus auf sich?
  • Können wir Energie erzeugen?
  • Warum Wechselstrom?
  • Energieübertragung über große Entfernungen

 

Ich lasse mich aber gerne durch unsere Leser inspirieren.




Sind “saubere neue Energien” tatsächlich so sauber?

Warum scheinen Wind und Sonne so sauber zu sein und die fossilen Brennstoffe so schmutzig? Es liegt an der Wahrnehmung und dem Hype Bei Wind und Sonne sieht man nichts, was verbrannt wird (Wahrnehmung). Nicht so bei Öl, Erdgas und Kohle, das Verbrennen verursacht Verschmutzung  (Hype). Aber schauen wir uns das genauer an.

Die Luftbelastung  durch Verbrennen fossiler Brennstoffe ist in den Vereinigten Staaten seit 1970 stark zurückgegangen. Es sind sechs verschiedene Schadstoffe, die von der Umweltbehörde EPA als gefährlich eingestuft werden, seitdem dramatisch zurückgegangen – obwohl gleichzeitig, als die Amerikaner ihren Verbrauch an fossilen Brennstoffen um 40 Prozent erhöhten. Von 1988 bis 2015 haben sich die gefahrenen [Auto] Kilometer mehr als verdoppelt! Mit dem Wachstum der Wirtschaft in Amerika, haben wir mehr fossile Energie verbraucht, sind viel mehr gereist und die Luft, die wir atmen, wird immer sauberer. Das ist erstaunlich.

Oh, und hier ist eine weitere erstaunliche Tatsache. Seit 1970 zeigen die EPA-Daten, dass die Umweltverschmutzung durch die Abgase unserer Autos und Lastwagen um 99 Prozent reduziert wurde. Ernsthaft 99 Prozent!

Note: CO2 emissions estimate through 2013 (Source: 2014 US Greenhouse Gas Inventory Report)
Gross Domestic Product: Bureau of Economic Analysis
Vehicle Miles Traveled: Federal Highway Administration
Population: Census Bureau
Energy Consumption: Dept. of Energy, Energy Information Administration
Aggregate Emissions: Air Pollutant Emissions Trends Data

EPA_Documerica_New_York_City_1973_vs_2013

Die Verringerung der Umweltverschmutzung durch Transportquellen hat zu einer gesünderen Luft für die Amerikaner geführt. In Städten wurde der Smog deutlich reduziert. Vergleichen Sie die Bilder von New York City.

Und für diejenigen, die sich Sorgen um die CO2-Emissionen in Bezug auf Energie machen, diese sind seit mehr als einem Jahrzehnt rückläufig.

Sie können das selbst bei EPA nachfragen: www.epa.gov/home/ oder +1 (202) 272-0167. Falls keiner rangeht, wenn Sie anrufen, (in USA) werden Sie zurück gerufen.

Und was ist nun mit Wind und Sonne? Wir meinen, dass sie sauber sind, weil sie nichts verbrennen. Nun, … nicht direkt. Aber lass Sie uns darüber nachdenken. Sie sind nicht durch Zaubersprüche erschaffen worden. Die Herstellung von Sonnenkollektoren und Windindustrieanlagen erfordert einen hohen Abbau von Ressourcen, insbesondere für seltene Erden.

China hält 95% der Vorkommen für Seltene-Erden und die chinesische Regierung denkt nicht zuerst an Umweltschonung. Ihre Bergbauprojekte schaffen riesige, giftige und radioaktive Seen, wie Amnesty berichtet. Es ist ein ernstes Problem, mit dem sie sich noch Jahrzehnte beschäftigen werden.

Amnesty International, Dark side of green technologie

Angesichts der wachsenden Nachfrage nach Elektroautos ist es wichtiger denn je, dass die Unternehmen, die sie produzieren, ihre Produktion und Entsorgung umweltschonend durchführen.

Obwohl Kalifornien und die USA [Bundesregierung] die Transparenz ihrer Supply Chain Gesetze [Lieferketten] gesetzlich verankert haben, beginnend mit Transparenz in Supply Chains Kalifornien Act SB657 und gefolgt  von den USA mit HR4842 – Business -Supply – Chain – Transparenz auf Handel und Sklaverei Act von 2014, entschuldigen sich die reichsten und mächtigsten Unternehmen der Welt sich immer noch dafür, ihre Lieferketten nicht untersucht zu haben, und ihre produzierten Elektrofahrzeuge werden weiterhin mit „schmutzigen Batterien“ betrieben.

Und wie steht es um die Landnutzung der Stromerzeuger? Die US Energy Information Administration (EIA) schätzt, dass Erdgas und Kohle etwa 12 acre (~ 5 Hektar oder 50.000 m²) Land pro erzeugter Megawatt Strom verbrauchen – demgegenüber belegen Sonnen- und Windstrom vier- bis sechsmal so viel Landfläche! Also, was ist daran so sauber? Nicht viel.

Schauen Sie sich die Strata.org  Liste „Landnutzung“ .pdf an. [1 acre ~ 4.046 m²]

Es sind auch noch weitere Auswirkungen auf die Umwelt zu beachten. Industrielle Wind- und Solarprojekte töten viele Wildtiere. Allein durch Windkraftanlagen werden geschätzt jährlich 600.000 Vögel und eine Million Fledermäuse getötet. Wind- und Solarbesitzer können vom US-amerikanischen Fish and Wildlife Service (USFWS) eine „Erlaubnis“ für Adler erwerben, mit der der diese Industrieanlage jährlich an der landesweiten Tötung von bis zu 4.200 Weißkopfseeadlern  teilnehmen darf.  Auch die Fledermäuse sind sehr gefährdet.

Die sich drehenden Flügel von Windturbinen verursachen eine Sichtfehlfunktion und wirken sich außerdem durch die Infraschall-Emissionen negativ auf die Gesundheit der Menschen aus, die in ihrer Nähe leben müssen.

Im Mittelpunkt von Dr. Nina Pierponts (New Yorker Kinderarzt) Studie über die Auswirkungen von Windkraftanlagen in Nordamerika und Europa ist, dass Menschen durch niederfrequente Geräusche und Vibrationen von Windkraftanlagen durch ihre Ohrknochen betroffen sind, wie Fische und andere Amphibien. Eine längere Exposition kann bei anfälligen Personen zu einer Psychose führen.

Professor Arnold Wilkins, emeritierter Professor an der Abteilung für Psychologie der University of Essex, entdeckte 2008, dass Windkraftanlagen epileptische Anfälle und Anfälle auslösen können, wenn das Licht mehr als dreimal pro Sekunde flackert [entspricht 1 U/sec bei drei Flügeln]. Wind-Befürworter würden sagen, dass sich die Flügel normalerweise nicht so schnell bewegen. Ein Windpark kann jedoch dazu führen, dass mehrere Schatten je nach Sonnenstand schneller als die minimale Risikogeschwindigkeit flackern.

Wir dürfen nicht vergessen, dass Mineralien / Brennstoffe der Erde die Welt regieren, seit sie vor 200 Jahren die industrielle Revolution befeuert haben und immer noch mehr als 80 Prozent der Energieerzeugung tragen, siehe EIA Energy International Outlook 2018.pdf Wind und Sonne tragen derzeit weniger als drei Prozent zu unserem Energieverbrauch bei, und trotz dieser geringen Energiemenge haben wir ein erhebliches Maß an Umweltbelastung.

Es geht bei all dem nicht darum, Wind und Sonne generell abzulehnen, sondern sich über die falschen Wahrnehmungen der Medien und anderer Experten klar zu werden. Es ist lächerlich zu behaupten, dass tiefe Mineralien / -brennstoffe schmutzig sind, während Wind und Sonne sauber sind. So einfach ist es nicht.

Alle Energiequellen und -technologien haben ihre Auswirkungen, aber im Falle von Öl, Erdgas und Kohle haben sich im letzten halben Jahrhundert erstaunliche Verbesserungen ergeben. Sie sind viel sauberer und werden es immer mehr.

Es ist also an der Zeit, dass die Propagandisten „neuer Energien“ Ihre Ausdrucksweise bereinigen. Verwenden Sie das Wort „sauber“ nicht mehr, wenn Sie über Wind und Sonne sprechen. Da nun mehr Realitäten entlarvt wurden, passt dieser Begriff nicht mehr.

Hinweis: Clear Energy Alliance hat zu diesem Thema ein viereinhalb Minuten langes Video produziert. Hier ist der Link zum Video.

Gefunden auf cfact vom 31.03.2109

Übersetzt und zusammengestellt durch Andreas Demmig

https://www.cfact.org/2019/03/31/clean-energy-isnt-so-clean/




Menschen aller Berufsschichten im Kampf gegen die Windenergie vereint: Vernunftkraft

Mehr als 10.000 Deutsche haben die Nase voll, im Schatten von mehr als 200 Meter hohen und 300 Tonnen schweren Giganten zu leben. Bei Wind ist das niederfrequentes Rauschen und der Infraschall kaum abzublocken, manche wurden dadurch aus ihren Häusern vertrieben.

Einer der größten und am besten organisierten Verteidiger der Kommunen Deutschlands ist Vernunftkraft, eine Gruppe, die von Ökologen, Ingenieuren und Ökonomen geleitet wird , von denen viele Professoren an deutschen Universitäten sind. Diese Leute sind organisiert; Diese Leute sind wütend.

Hier ist No Tricks Zone, mit einem Bericht über die hochkochende Gegenreaktion der Anti-Windgruppen.

 

Neue Züricher Zeitung: Über 1000 Bürger Protestgruppen gegen Windenergie- … Deutschland auf dem Weg in die Ungewissheit

No Tricks Zone, Pierre Gosselin, 15. Januar 2019

Obwohl der Widerstand gegen die Zerstörung der Natur durch industrielle Windkraftanlagen weiterhin stark wächst und das Stromnetz dabei immer instabiler wird, weigert sich die Bundesregierung, den Ausbau der Wind- und Solarenergie aufzuhalten.

Jonas Herrmann von der schweizerischen NZZ kommentiert, wie Deutschland „gegen seine Windkraftanlagen kämpft“.

Es begann vor 28 Jahren, als die Bundesregierung ein Gesetz verabschiedete, das die Energieunternehmen dazu zwang, den erzeugten Ökostrom aufzukaufen, dafür exorbitante Preise zu vergüten und sie in das Stromnetz einzuspeisen, ob dies nun erforderlich war oder nicht. Im Laufe der Zeit explodierte die Installation von Sonnenkollektoren und Windkraftanlagen und heute sind viele Teile der Landschaft mit unansehnlichen Windparks übersät.

Ruinierte Landschaft, aber noch ein weiter Weg

Heute, fast 30 Jahre später [und Ausgaben von mehr als 1.000 Milliarden Euro] ist Deutschland noch weit davon entfernt, seinen Energiebedarf aus „grünen“ Quellen zu decken.

Die NZZ kommentiert: „Die Landschaft hat sich dadurch vielerorts verändert. Eine längere Fahrt durch Deutschland führt unweigerlich an Dutzenden von Windkraftanlagen vorbei. “

Darüber hinaus ist inzwischen fast jede Gemeinde betroffen, sagt Nikolai Ziegler, der Vorsitzende der Widerstandsgruppe Vernunftkraft, dem größten Dachverband der Windkraftgegner: „In Deutschland sind mehr als 1000 Bürgerinitiativen gegen Windenergie entstanden“, und diese Gruppen engagieren sich in der Politik.

Wind und Sonne werden diese Aufgabe nie schaffen

Nicht nur das Windkraftanlagen die idyllische Landschaft Deutschlands zerstören, sondern auch die technische Unzuverlässigkeit von Wind- [und Sonnenenergie] erzeugt einen Großteil des Widerstands. Die NZZ zitiert den Ingenieur Dr. Detlef Ahlborn: „… die Windenergie ist zu unberechenbar und daher unzuverlässig“.

Nach Angaben der NZZ sind mit dem Dachverband Vernunftkraft alle davon überzeugt, dass Wind- und Sonnenenergie niemals eine sichere und zuverlässige Stromversorgung gewährleisten können

Befürworter in Ablehnung

Dies ist eine Behauptung, die die deutsche Regierung und die Befürworter der grünen Energie weit von sich weisen. Befürworter in Deutschland glauben, dass die Probleme mit den grünen Energien irgendwie verschwinden und die Versorgung durch ein Wunder immer problemloser werden wird, wenn immer mehr volatilere Wind- und Sonnenkapazitäten installiert werden.

Kritiker wie Nikolai Ziegler bemängeln auch, dass es wirklich keine wirkliche Energiewende gegeben hat, denn Strom ist nur etwa ein Fünftel des gesamten deutschen Energiebedarfs. Grüne Energien liefern nur ein Drittel von dem fünften [Wasserkraft, die schon immer genutzt wurde wo möglich, ist dazu gezählt] und „grüne Energie ist und bleibt relativ bedeutungslos“.

Die NZZ erwähnt, dass der Verband 24 Mitglieder als Ansprechpartner auflistet, von denen fast die Hälfte einen Professorentitel trägt. Die meisten Aktiven der Protestgruppe Vernunftkraft sind Männer in der zweiten Hälfte ihres Lebens, die der Ärger über die Windenergie vereint.

„Weg zum Unbekannten“

Vernunftkraft fordert ein Ende der Ökostrom-Subventionen, keine weiteren Windkraftanlagen und stattdessen mehr Investitionen in Gaskraftwerke

Die NZZ sieht eine politische Mehrheit jedoch nicht in Reichweite. Obwohl die AfD und Teile der FDP die Energiewende für einen Fehler halten, kann die Bundesregierung den weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien kaum verhindern. Damit ist Deutschland mit der Energiewende immer noch auf dem Weg ins Unbekannte.

No Tricks Zone

Gefunden auf stopthesethings vom 20.01.2019

Übersetzt durch Andreas Demmig

https://stopthesethings.com/2019/01/20/people-power-german-professors-lead-1000-anti-wind-industry-groups-in-assault-on-toxic-wind-power/

***

Da ich immer gerne etwas zum Thema recherchiere, hier ein Befürworter von EE und Gegner von Vernunftkraft, aus dem zweiten Kapitel ausschnittsweise zitiert:

Solarenergie Förderverein Deutschland (Link nachfolgend)

26.01.2015, Rüdiger Haude:

Mit „Vernunftkraft“ gegen saubere Energie

Der Doktor von der traurigen Gestalt

  • Kampf gegen Windmühlenflügel
  • Die Kunst, Klimaskeptiker und Atomfan zu sein, und dennoch als Umweltschützer zu erscheinen

… Auch folgenden Satz aus dem vernunftkräftigen Positionspapier muss man sich auf der Zunge zergehen lassen: „Zwischen der Frage einer sinnvollen Förderung alternativer Energien in Deutschland und den komplexen und emotionsbeladenen Fragen nach Existenz, Ausmaß, Wirkungen und Ursachen des (anthropogenen) Klimawandels und der adäquaten Strategie zum Umgang mit diesem besteht kein Zusammenhang.“ (S.12)… In der Tat: Die Förderung regenerativer Energien geschieht unter der Prämisse, dass es einen anthropogenen Klimawandel gibt, und zwar vor allem durch den Treibhauseffekt, bei dem CO2-Emissionen die wichtigste Rolle spielen. Diese Prämisse wird freilich von dem naturwissenschaftlichen Sachverstand praktisch aller Klimaforscher geteilt – jenem Sachverstand also, den „Vernunftkraft“ für sich monopolisieren will. Wenn aber der menschengemachte CO2-Ausstoß zu katastrophischen Veränderungen (Anstieg der Meeresspiegel, Extremwetterereignisse, globale Ernteeinbußen) führt, wie die Modelle der Klimatologen nahelegen und wie sich bereits empirisch zu zeigen beginnt, dann steht die Entwicklung einer CO2-freien Energieversorgung durch regenerative Energien selbstverständlich in unmittelbarem Zusammenhang damit. Mit welchem Gedankenhintergrund dieser Zusammenhang im obigen Zitat bestritten wird, bleibt ein Geheimnis.

  • Vergiftete Vorschläge
  • Dem Opfer die Schuld geben
  • Ein Wort an Windkraftgegner
  • Anmerkungen und Quellennachweise

http://www.sfv.de/artikel/mit_vernunftkraft_gegen_saubere_energie.htm

 

Weil’s so schön ist, sei hier auf Fußnote 9 o.g. Kommentars verwiesen:

…Buch Reality Check eines AGW-Anhängers, Auszug.pdf, auf Seite 5 der berühmt –  berüchtigte Hockey-Stick von M.E. Mann und L.R. Kump

https://ncse.com/files/pub/evolution/excerpt–reality.pdf

PS: Für die Leser, die hier nur gelegentlich sich informieren: Obiger Hockey-Stick wurde kurz nach seiner Veröffentlichung als Fake-Science entlarvt.

Berichte sind auf Eike zu finden und hier und hier

Vernunftkraft.de verlinkt aktuell auf einen Kommentar in der FAZ vom 15.01.2019

VON JASPER VON ALTENBOCKUM

Ökologische Marschmusik

Energiepolitik gehorcht kaum noch dem Gebot, das auch für sie gelten muss: Freiheit bewahren.

Das magische Dreieck der Energiewirtschaft – Versorgungssicherheit, Wirtschaftlichkeit und Umweltverträglichkeit – hat sich unter dem Eindruck von Klimawandel und Energiewende so sehr der Ökologie verschrieben, dass von einem Dreieck kaum noch zu sprechen ist. Entschuldigt wird das mit einer Vordringlichkeit, die gehobene politische und wissenschaftliche Kreise von einer „großen Transformation“ träumen lässt. Die wird so wichtig genommen, dass dem einen oder anderen Protagonisten die langsame und pluralistische Demokratie lästig zu werden beginnt.

….

https://edition.faz.net/faz-edition/seite-eins/2019-01-15/251e042bc73fcc788ffcc0e935c4fa78/?GEPC=s9