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Dänische Studie ignoriert den Infraschall von Windrädern

Warum werden 1000 Bürgerinitiativen nicht gehört?

Seit Jahren beklagen viele Bürger und Bürgerinitiativen Gesundheitsschäden durch windrad-generierten Infraschall (IS). Alles nur Einbildung, schließlich gäbe es keinen wissenschaftlich anerkannten Beweis, haben Behörden sie beschieden. Der Gesetzgeber sei auch nicht verpflichtet, diesen Beweis zu liefern. Von den Profiteuren der Windkraft ist erst recht keine Hilfe zu erwarten. Die Energiewende sei schließlich auf den steten Zuwachs von WKAs angewiesen. So wundert es nicht, dass die Umweltbehörden fast aller Bundesländer in ihren Verlautbarungen nur den Bericht1 des Landesumweltamt Baden-Württembergs zitieren, in dem mittels manipulierter Messungen versucht wurde, die Unschädlichkeit des IS zu beweisen. In Deutschland ist jedenfalls kein politischer Wille zu erkennen, den Zusammenhang zwischen IS und Krankheit aufzuklären.

Die Welt erhoffte von einer dänischen Studie die Wahrheit zu erfahren

In Dänemark ist die Zahl der Windräder, bezogen auf Einwohnerzahl oder Landesfläche, größer als in Deutschland. Entsprechend größer ist dort das Konfliktpotential zwischen Nutznießern und Geschädigten der Windkraft. Veranlasst durch spektakuläre Vorfälle bei Mensch und Tier, hatte die dänische Regierung vor einigen Jahren zugesagt, mit einer epidemiologischen Studie prüfen zu lassen, ob es einen Zusammenhang zwischen dem Gesundheitszustand der dänischen Bevölkerung und der von WKAs stammenden Schallimmission gäbe. Eine bessere Ausgangslage zur Datenerhebung wäre weltweit nicht zu finden gewesen: Unbehelligt vom Datenschutz konnten aus den zentralen dänischen Gesundheits- und Personenstandsregister in anonymisierter Form für ca. 500 000 Probanden die Krankheitsgeschichte, der Wohnort und die Aufenthaltsdauer im Bereich von Windrädern entnommen werden. Die notwendige Unabhängigkeit und Professionalität schien durch die Vergabe der Studie an das renommierte Kopenhagener Krebsforschungsinstitut gewährleistet. Die Ergebnisse, mit großer Spannung erwartet, wurden nach peer review in sechs Teilstudien2-7 veröffentlicht, die letzte vor einigen Wochen. Doch dann das Unfassbare:

Infraschall? Nie gehört

Als unabhängige Variable bei der Regressionsanalyse (Standardverfahren bei derartigen statistischen Untersuchungen) wurde für jeden Wohnsitz der A-bewertete Schalldruckpegel, der von allen Windrädern aus der Umgebung stammt, berechnet. Diese Bewertung bedingte eine untere Frequenzgrenze von 10 Hz und schloss damit den Bereich 0,5 bis 10 Hz aus, in dem das harmonische IS-Spektrum dreiflügeliger Windräder liegt. Es ist schon absurd, man vermutet, dass gerade dieses IS-Spektrum wahrnehmbar und die Ursache vieler Beschwerden sei, aber die Studie, die diese Vermutung bestätigen oder widerlegen soll, schließt diesen IS-Bereich aus. In allen Diskussionen um das Für und Wider der Windkraft steht IS ganz oben auf der Agenda, aber in der Kopenhagen-Studie wird dieser Begriff nicht ein einziges Mal erwähnt. Vergleichbar wäre eine Studie der Auffahrunfälle auf Autobahnen, die eine Beteiligung von Lastwagen nicht in Betracht ziehen würde.

Die Schallemission der Windräder hat zwei Komponenten, die sich deutlich voneinander unterscheiden. Turbulenzen an den Flügelspitzen erzeugen ein kontinuierliches, vom IS- bis zum Hörbereich erstreckendes Spektrum, das als Rauschen (ähnlich dem eines Segelflugzeuges beim Landeanflug) im Umkreis von maximal 500 m hörbar ist. Die Amplitudenmodulation dieses Rauschens mit einer tiefen Frequenz wird als besonders belästigend empfunden. Die zweite Komponente entsteht bei der Passage der Flügel am Turmschaft. Sie besteht aus einem Drucksprung, der sich mit großer Regelmäßigkeit bei jeder dieser Passagen wiederholt. Diese zeitliche Folge lässt sich in ein aus ca. 9 Linien bestehendes Spektrum transformieren, dass harmonisches Spektrum genannt wird. Im vorliegenden Fall ist die Bezeichnung Signatur eines Windrades üblich. Diese Signaturen liegen im Frequenzbereich 0,5 bis 10 Hz, also im IS-Bereich, und sind aus bestimmten mathematischen Gründen noch im Abstand von 20 – 40 km vom Windrad nachweisbar. Seit Jahren besteht die experimentell begründete Vermutung, dass diese Signaturen extraaural (unter Umgehung der Hörsinns) wahrnehmbar und die Ursache der den Windrädern angelasteten Beschwerden seien.

Die A-Bewertung entwertet die Ergebnisse der dänischen Studie

Neben der unabhängigen Variablen, dem A-bewerteten Schalldruckpegel, wurde akribisch der Einfluss weiterer Größen, wie Alter, Geschlecht,  Bildung, Einkommen usw., untersucht. Der Ausschluss der Windrad-Signaturen aber wurde nicht erwähnt, geschweige denn begründet. Die Vernachlässigung der weitreichenden IS-Komponente führte dazu, dass positive Befunde, die eigentlich zum Windradschall korreliert waren, der Referenzmenge zugeordnet wurden. Durch diese Manipulation wurden die der Windkraft anzulastenden Schadensquoten verringert und fast zu Null gemacht. Auch fanden zahlreiche widersprüchliche Ergebnisse keine Erklärung. Abschließend wurde stets festgestellt, dass kein Zusammenhang zwischen Schalldruckpegel und Krankheit nachweisbar gewesen war, allerdings seien weitere Untersuchungen erforderlich. Ein Satz ähnlichen Inhalts beendete immer schon vergleichbare Pamphlete und vermutlich auch deren Gutachten. Er sichert die Autoren gegen den Vorwurf der wissenschaftlichen Unredlichkeit ab und verrät zugleich den Wunsch nach weiteren lukrativen Forschungsaufträgen.

Folgerungen

Es ist müßig, darüber zu streiten, ob in der dänischen Studie Korrelationen zum IS vorsätzlich nicht gesucht wurden oder ob unerwünschte Ergebnisse im Tresor verschwunden sind. Das aufzuklären ist Sache der dänischen Öffentlichkeit. Erschreckend ist, dass sich mühelos Wissenschaftler finden ließen, die bereit waren, an derart durchsichtigen Manipulationen mitzuwirken. Noch erschreckender die Vorstellung, dass wissenschaftliche Institutionen bereit sein könnten, jede politisch erwünschte Wahnvorstellung in den Status einer wissenschaftlich anerkannten Wahrheit zu befördern.

Die Bürger hierzulande aber sollten sich nicht länger der Illusion hingeben, dass eine Politik, die Kernkraft- und Kohleausstieg zum Staatsziel erklärt hat, jemals Forschungsvorhaben fördern würde, die den durch Windkraft Geschädigten Recht geben könnten.

Literatur

  1. Ratzel, U. et.al. 2016 Tieffrequente Geräusche inkl. Infraschall von Windkraftanlagen und anderen Quellen. LUBW- Bericht P9-028TG
  2. Poulsen, A.H. et.al. 2018 Short-term nighttime exposure to wind turbine noise and cardiovascular events. Environ Int 114:160-166
  3. Poulsen, A.H. et.al. 2018 Long-term exposure to wind turbine noise and risk for diabetes. Environ Res 165:40-45
  4. Poulsen, A.H. et.al. 2018Long term exposure to wind turbine noise and redemption of antihypertensive medication. Environ Int 121:207-215
  5. Poulsen, A.H. et.al. 2018 Pregnancy exposure to wind turbine noise and adverse birth outcomes. Environ Res 167:770-775
  6. Poulsen, A.H. et.al. 2019 Long-term exposure to wind turbine noise and risk for myocardial infarction and stroke. EHP 37004:1-10
  7. Poulsen, A.H. et.al. 2019 Impact of long-term exposure to wind turbine noise on redemption of sleep medication and antidepressants. EHP 37005:1-9



Windenergie, Infraschall und das Schweigen im Umwelt-Bundesamt

Kürzlich erschien im Deutschen Ärzteblatt eine einführende Übersicht zum Thema Windenergie und Infraschall. Genauer: zum Forschungsstand über mögliche gesundheitliche Auswirkungen des von Windenergieanlagen (WEA) emittierten Infraschalls. Dazu fasst der Artikel die aktuelle relevante Forschungsliteratur zusammen. Bei diesem nicht ganz einfachen Thema kommen die beiden Autorinnen durchweg zu Schlussfolgerungen, die auch nach eigener Durchsicht der Originalliteratur bestehen können.

Stutzig macht ihre Feststellung, dass gerade jene Länder wenig Forschungsehrgeiz an den Tag legten, die zu den größten Windparkbetreibern weltweit gehören. So seien in Deutschland lediglich zwei (medizinische) Studien durchgeführt worden, obwohl das Land die dritthöchste Windenergieerzeugungskapazität besitze. Damit stellt sich für den kritischen Leser natürlich auch die Frage, welche Rolle in diesem Zusammenhang das Umweltbundesamt mit seinen 1.600 Mitarbeitern spielt. Schließlich lautet der Leitspruch des Amtes „Für Mensch und Umwelt“. Dazu später mehr.

Als Infraschall wird Schall unterhalb einer Frequenz von 20 Hertz bezeichnet. Damit ist er normalerweise für das menschliche Ohr nicht zu hören. Vielmehr geht die Wahrnehmung dieser Frequenzen – in Abhängigkeit vom Schalldruckpegel – vom Hören zum Fühlen über. Betroffene schildern Vibrationen, Erschütterungen oder ein Unsicherheitsgefühl. Noch eine weitere Besonderheit zeichnet Infraschall aus: Er breitet sich nahezu verlustfrei aus, wird also nicht durch Hindernisse wie Gebäude oder Schutzwälle abgeschirmt. Darüber hinaus nimmt der Schallpegel von Infraschall mit zunehmendem Abstand von der Schallquelle nur in vergleichsweise geringem Maße ab: bei Infraschall von 10 Hertz mit einer Wellenlänge von 34 Metern nach 68 Metern um 6 dB, nach 136 Metern um weitere 6 dB usw.

An verschiedenen Organen messbare Effekte

In der Nähe von Windkraftanlagen (WEA) lebende Personen machen den Infraschall verantwortlich für eine ganze Reihe von gesundheitlichen Problemen, etwa Erschöpfung, Schlafstörungen, Depressionen, Kopf- und Ohrenschmerzen, Übelkeit und Schwindel. Allerdings konnte mittels Polysomnographie gezeigt werden, dass der Schlaf nicht nennenswert durch nicht hörbare Schallphänomene beeinflusst wird. Auch die anderen Symptome werden nicht unwesentlich durch eine negative Erwartungshaltung beeinflusst, so dass auch eine Art Nocebo-Effekt eine Rolle spielt.

Demgegenüber stehen etliche Studien, die an verschiedenen Organen messbare Effekte durch Infraschall entweder direkt oder indirekt nachweisen konnten. Sogar ein (mittelbarer) Effekt von Infraschall auf das Hören erscheint grundsätzlich möglich. Eine kanadische Arbeitsgruppe hält es aufgrund ihrer Ergebnisse ebenfalls für möglich, dass bisher symptomlose Menschen mit bestimmten Anomalien im Gleichgewichtsorgan besonders empfänglich für die Auslösung von Übelkeit und Schwindel durch Infraschall sind. Verwiesen wird in diesem Zusammenhang auf die ja mit ganz ähnlichen Symptomen einhergehende Seekrankheit, von der auch nur fünf bis zehn Prozent der Bevölkerung wirklich stark betroffen seien.

In speziellen kernspintomographischen Untersuchungen zeigten sich – unter der Stimulation mit Infraschall nahe der Hörschwelle – eindeutige Aktivitätsveränderungen in verschiedenen Hirnregionen. Dabei muss es sich allerdings nicht zwingend um die Gesundheit beeinträchtigende Effekte handeln. Aber auch diese Befunde belegen, dass nicht hörbarer Schall unseren Körper nicht nur erreicht, sondern auch eine Wirkung auf ihn hat. In eine grundsätzlich ähnliche Richtung weisen Studien aus der Mainzer Uniklinik: An isolierten Herzmuskelpräparaten führt Infraschall zu einer um bis zu zwanzig Prozent reduzierten Kontraktionskraft. Möglicherweise beeinträchtigt Infraschall also die Muskelkraft und damit die Pumpleistung des Herzens, was zunächst im Tierversuch und dann am Menschen aber noch zu bestätigen wäre. Kurz gesagt: Es gibt noch eine Menge Forschungsbedarf.

Krachende Funkstille beim UBA

Wie bewertet nun das UBA die gesundheitlichen Risiken durch von WEA erzeugten Infraschall, was schlägt es vor und was hat es bereits unternommen? Schließlich dürften in Deutschland Zehntausende, möglicherweise auch deutlich mehr, diesem Risiko ausgesetzt sein. Gibt man in die Suchfunktion der Homepage des UBA Windenergie, Infraschall, Gesundheit ein, erhält man 13 Treffer, der letzte datiert aus dem Jahr 2016. Seitdem herrscht Funkstille.

In einer Publikation des UBA mit dem Schwerpunkt Energiewende und Gesundheit vom September 2013 legt man sich ohne jedes Wenn und Aber fest: “Die Infraschallimmissionen liegen bereits bei geringem Abstand zu einer WEA unterhalb der Hör- und Wahrnehmungsschwelle. Daher ist nicht von einem gesundheitlichen Risiko auszugehen.“ Und: „Gesundheitliche Wirkungen des Infraschalls sind aufgrund der sehr niedrigen Schalldruckpegel nicht plausibel.“

Ein Jahr später liest sich das in einer im Auftrag des UBA unter anderem von Mitarbeitern der Fakultät Elektrotechnik der Uni Wuppertal erstellten „Machbarkeitsstudie zu Wirkungen von Infraschall“ auf den Menschen durch unterschiedliche Quellen schon etwas anders. Der die Studie redaktionell betreuende UBA-Mediziner – weitere medizinische Kompetenz war ganz offensichtlich bei der Studie nicht vertreten – fasst die Ergebnisse so zusammen: „Wie sich der Infraschall auf den Menschen auswirkt, muss noch genauer erforscht werden. Wie, dafür wurden in der Studie Vorschläge erarbeitet.“

Das hört sich erst einmal nicht schlecht an. Nur passiert ist in den seitdem vergangenen immerhin knapp fünf Jahren im Hinblick auf entsprechende UBA-Forschungsprojekte nichts. Was auch nicht wirklich verwundert. Denn zum einen sind die „erarbeiteten Vorschläge“ so umfassend, dass sie allein schon deshalb kaum eine Chance auf praktische Realisierung haben dürften. Zum anderen wurde die politische Brisanz des durch WEA erzeugten Infraschalls auch dadurch entschärft, dass dieser nur als eine Quelle unter vielen –  etwa Wärmepumpen, Biogasanlagen, Lüftungen, Pressen und Stanzen – abgehandelt wurde.

Die bisher letzte Äußerung des UBA zu dem hier interessierenden Thema stammt aus dem November 2016. Auf zwölf Seiten positioniert es sich zu möglichen gesundheitlichen Effekten von WEA. Gemeint sind damit also nicht nur die Risiken durch Infraschall, sondern auch durch hörbaren Schall, Schattenwurf, Lichtemissionen, Eiswurf und weitere „Belästigungen“. Von zwölf Seiten zu sprechen, trifft eigentlich nicht ganz zu. Denn ohne Umschlag, die einleitende Eloge auf die Windenergie und das Literaturverzeichnis sind es nur fünf.

Beim Infraschall macht man sich das Resümee einer US-amerikanischen Übersichtsarbeit aus dem Jahr 2014 zu eigen, „dass keine Gesundheitsbeeinträchtigungen von WEA durch Infraschall zu erwarten sind.“ Allerdings, so das UBA, „fehlen noch Langzeitstudien, die über chronische Effekte nach langjähriger niederschwelliger Infraschallbelastung Aufschluss geben könnten.“ Aber diese Ergebnisse will man offensichtlich entspannt auf sich zukommen lassen, um dann in zehn Jahren gegebenenfalls sagen zu können: „Tja, Pech gehabt. Aber jetzt sind die WEA nun einmal da.“

Das UBA kümmert sich lieber um „Gendergerechtigkeit“

Das Kontrastprogramm zu diesem Laissez-faire oder auch einer aktiven Vermeidungshaltung läuft im UBA beim Thema „Gender“ oder „Gendergerechtigkeit“. Bei den Suchwörtern „Windenergie, Gender“ erhält man stolze 82 Treffer, bei „Energiewende, Gender“ 107 und bei „Klimaschutz, Gender“ gar 244. Dort spielt für das UBA die Musik also deutlich lauter. Kein noch so abwegiges Thema ist sicher vor den Kampftruppen der Genderista, wie man in diesem „Zwischenbericht“ des UBA, mitverfasst von den Women for Climate Justice, nachlesen kann. Gleichzeitig ist es ein bedrückendes Dokument über den Verfall der empirischen Sozialforschung.

Ähnliche Forschungsübungen könnte man im Übrigen auch veranstalten für andere Teilgruppen der Gesellschaft: etwa die Aktienbesitzer, die Hartz-IV-Bezieher, die Alleinstehenden, die Älteren, die Kirchgänger oder die Haustierhalter. Damit kein Missverständnis entsteht, sei darauf hingewiesen, dass es natürlich bei speziellen Fragestellungen angemessen oder auch zwingend erforderlich sein kann, diese auf Teilgruppen der Gesellschaft herunterzubrechen. Aber alles, und wirklich alles, durch die vom UBA finanzierte Genderbrille zu betrachten, macht vor allem eines deutlich: den völligen Verlust an Respekt gegenüber dem steuerzahlenden Bürger, egal ob der nun männlich oder weiblich ist.

 

 

Anmerkungen der EIKE-Redaktion

Wir danken Herrn Maxeiner von Achgut und natürlich dem Autor dises Beitrags ganz herzlich für die Genehmigung, den Artikel auch in den EIKE-News bringen zu dürfen. Über Nutzlosigkeit (nur nicht für Pächter und Hersteller) von Windrädern haben wir schon vielfach berichtet. Wegen der hohen Anzahl von EIKE-Beiträgen, ist es am besten, in der EIKE-Suchfunktion den Begriff „Windräder“ einzugeben. Insbesondere ist auf eine EIKE-Übersichtssammlung der Fachliteratur „Fakten und Quellen zu Windrädern“ mit den folgenden Kapitelüberschriften hinzuweisen:

Kurzinformation zu Energie/Klima, Allgemeines zu Windrädern und Energiewende, Gesundheitsschädigung durch Infraschall von Windrädern, Töten von Flugtieren durch Windräder, Schädigung der Atmosphäre durch Windräder sowie schließlich Blackout-Gefahr durch Wind- und Sonnenstrom.

 

 




Der Infraschall von Windstromanlagen ist erst ab 15km Entfernung nicht mehr schädlich für Bewohner

Das Max-Planck-Institut hatte den nicht im hörbaren Bereich lärmenden Infraschall als Ursache für Stress, Schlafstörungen und mehr identifiziert. Eine schwedische Forschergruppe hat festgestellt, dass es das pulsierende Geräusch niederfrequenter Windturbinen (Amplitudenmodulation) ist, das für Schlafprobleme bei Menschen verantwortlich ist, die dazu gezwungen sind, mit ihr zu leben.

[zum Thema Das Umweltbundesamt stellt fest: Infraschall ist schädlich und Infraschall der Windkraftanlagen treibt Deutsche aus ihrem Heim]

Die derzeitigen Planungsregeln, die den Bau riesiger industrieller Windturbinen im Abstand von etwa tausend Metern (oder gar weniger) zu Wohngebäuden zulassen, sind ein Hohn. Die finnische Studie kommt zu dem Ergebnis, dass der Sicherheitsabstand mehr als 15.000 Meter betragen sollte.

***

Pilotstudie zeigt bis zu einer Entfernung von 15 km keine signifikante Verringerung der durch Infraschall verursachten Schäden. Bewohner sollten sich mindestens in diesem Abstand oder besser mehr, von Windparks entfernt befinden.

Finnish Environmental Health – SYTeYY , Suomen Ympäristöterveys, 10. Januar 2019

Die in Satakunta und Nordösterbotten, Finnland durchgeführte Pilotstudie zeigt, dass die durch Infraschall verursachte Einwirkungen durch Windkraftanlagen erst in einer Entfernung von mehr als 15 Kilometern von Windkraftanlagen deutlich abnehmen. Die Studie wurde im Frühjahr 2016 von der Finnish Association for Environmental Health (SYTe) durchgeführt.

  • Die Erfahrung zeigt, dass nach dem Bau von Windkraftanlagen, in der Regel innerhalb weniger Monate, Menschen in der Umgebung eine Vielzahl von Krankheitssymptome bekommen, sagt Markku Mehtätalo, Vorsitzender der finnischen Vereinigung für Umweltgesundheit.
  • Es ist recht leicht möglich, die Auswirkungen von Infraschall zu untersuchen und das finnische Ministerium für Gesundheit und Wohlfahrt (THL), hat dies versucht, fährt Mehtätalo fort. In der THL-Studie aus dem Jahr 2016 wurde jedoch beispielsweise davon ausgegangen, dass die Symptome auf den ersten 10 Kilometern deutlich abnehmen würden, wobei mit näheren Abständen zu Windkraftanlagen weitere Symptome feststellbar wären. Die Studie berücksichtigte nicht die Auswirkungen von Windparks auf andere Spezies in Umgebung [Tiere, Insekten].
  • Aus Erfahrung weiß man jedoch, dass normalerweise die Symptome der Menschen in dieser Entfernung nicht nachlassen, sagt Mehtätalo. Messungen haben auch gezeigt, dass die pulsierenden Infraschallimpulse der derzeit im Bau befindlichen Windenergieanlagen in dieser Entfernung nicht wesentlich reduziert sind / werden. Andere Risikofaktoren, die sich in der Nähe der Windkraftanlagen befinden, sind hörbare Windgeräusche und elektromagnetische Felder.

Die Forschungen wurden in Satakunta und Nordösterbotten durchgeführt.

Die Stichprobe der Pilotstudie erfüllt die Anforderungen einer statistischen Analyse. Die Daten wurden von Satakunta und Nordösterbotten gesammelt, hauptsächlich aus Gebieten, in denen Windturbinen 0,5 bis 1,5 Jahre vor dem Interview gebaut wurden (siehe Abbildung 1 aus Nordösterbotten). Für die Studie wurden etwa 50 Familien befragt, wobei die Symptome jedes Familienmitglieds festgestellt wurden. Insgesamt waren rund 200 Personen an der Studie beteiligt.

Quelle Finnish Environmental Health

Abbildung 1: Im gelb umgrenzten Bereich ist der Infraschall von Windkraftanlagen nahezu kontinuierlich. Das Gebiet liegt im Süden der Provinz Oulu in Finnland.

  • Darüber hinaus berücksichtigte die Pilotstudie den Standort aller Windenergieanlagen in Finnland und schloss die Möglichkeit nicht aus, dass die Auswirkungen der Windparks [durch die Summierung] größer sein könnten, als die Auswirkungen eines einzelnen, klar voneinander getrennten Gebiets. sagt Mehtätalo.

 

Die Störung der Nachtruhe ist ein typisches, durch Infraschall verursachtes Symptom.

Die grundlegende Forschungsfrage war, ob die Familie in den letzten sechs Monaten oder innerhalb des letzten Jahres Veränderungen des Gesundheitszustands festgestellt hatte. Der Wortlaut in Bezug auf den Zeitraum, war abhängig davon, wann die Auswirkungen der nächstgelegenen Windkraftanlagen hätte beginnen können. Die Interviewpartner wurden nicht im Voraus über die mögliche Verbindung mit Windkraftanlagen informiert.

  • Die Mehrheit der Befragten konnte keine Änderung ihres allgemeinen Gesundheitszustands feststellen. Sie gaben jedoch viele Antworten auf einzelne symptomatische Fragen, sagt Mehtätalo.
  • Am typischsten waren Schlafstörungen oder veränderte Schlafbedürfnisse, Müdigkeit und verschiedene Schmerzen. Nur einige der Befragten, betrachteten Windkraftanlagen als mögliche Ursache.

 

Abträgliche oder schwere Symptome kommen in der Nähe von Windkraftanlagen dreimal häufiger vor als vorher ohne diese Anlagen

Die Reaktionen wurden nach Schwere der Symptome klassifiziert und einer statistischen Analyse unterzogen. In der Nähe von Windenergieanlagen (weniger als oder etwa 15 km entfernt von Windenergieanlagen) gab es etwa dreimal mehr schädliche oder ernstere Symptome als weiter entfernt (siehe Abbildung 2).

Quelle Finnish Environmental Health

Abbildung 2. Symptome einer fast kontinuierlichen oder oft andauernden Infraschall-Exposition -[linke Säule] weniger als oder etwa 15 km [mittlere Säule] entfernt von Windenergieanlagen und weiter als 15 km [rechte Säule] entfernt von Windenergieanlagen.

  • Basierend auf der Analyse, gibt es einen starken Zusammenhang, dass nach dem Bau von Windkraftanlagen die Mehrheit der Menschen in der Umgebung von Windkraftanlagen Begleiterscheinungen hat. Die meisten Symptome sind typische Stresssymptome, sagt Mehtätalo.

Obwohl einige Personen vermutet haben, dass die Symptome durch Windkraftanlagen verursacht werden, insbesondere wenn die Windkraftanlagen sichtbar sind oder wenn sie vorher von ihren potenziellen gesundheitsschädlichen Auswirkungen gehört haben, erleiden Menschen Symptome unabhängig von ihrer Einstellung. – Die Pilotstudie zeigt, dass die Symptome nicht durch Einstellungen [oder Vorurteile] verursacht werden, sagt Mehtätalo.

Das Auftreten von Symptomen nahm erst ab 15–20 km Entfernung von den Windkraftanlagen signifikant ab (siehe Abbildung 2). Das Risiko für Symptome steigt, wenn sich Windkraftanlagen in verschiedenen Richtungen vom Wohnort aus befinden – [also damit bei Wind aus fast allen Richtungen] und wenn eine Person länger und öfter diesem Infraschall ausgesetzt ist.

 

Der nach den Bauvorschriften einzuhaltende Abstand ist zu gering.

Später, im Jahr 2017 wurde anhand von Infraschallmessungen in verschiedenen Teilen Finnlands festgestellt, dass 15–20 km eine typische Entfernung ist, in der die pulsierenden Infraschallimpulse von Windkraftanlagen unter allen Umständen nachgewiesen werden können, sagt Mehtätalo [1–4]. Laut einer amerikanischen Studie breitet sich Infraschall unter günstigen Bedingungen bis zu einer Entfernung von 90 km zu Windparks aus [5].

Wenn die Stichprobe der Pilotstudie repräsentativ ist, leiden etwa 400.000 Finnen an Symptomen aufgrund von Windkraftanlagen und nur etwa 10.000 von ihnen kombinieren die Symptome mit Windkraftanlagen. Aufgrund der geringen Menge an Forschungsdaten müssen starke Schlussfolgerungen mit Bedacht getroffen werden.

  • Die Studie zeigt jedoch eindeutig, dass in allen früheren Studien der gesundheitsschädliche Bereich als zu klein angenommen wurde, sagt Markku Mehtätalo. – Unter anderem wurde das umfangreiche Material einer anderen amerikanischen Studie, das in mehreren Publikationen verwendet wurde, im Umkreis von 11,7 km von Windkraftanlagen gesammelt. Aus diesem Grund können gesundheitliche Schäden in den Studien nicht erkannt werden, da sich die Symptome in dieser Entfernung nicht ändern.

Completed translation of the original text: SYTe (2019). “Pilottitutkimus osoittaa infraäänihaitan vähenevän merkittävästi vasta yli 15 kilometrin päässä tuulivoimaloista.” 2016. Available: https://syte.fi/2019/01/10/pilottitutkimus-osoittaa-infraaaanihaitan-vahenevan-merkittavasti-vasta-yli-15-kilometrin-paassa-tuulivoimaloista/

 

[Über den vorstehendem Link zum Bericht, bin ich auf eine amerikanische Seite gekommen, der Übersetzer]

Punch & James (2016). Windturbinenlärm und menschliche Gesundheit: Die Geschichte der Windenergieanlagen aus vier Jahrzehnten birgt Risiken. Verfügbar unter: http://hearinghealthmatters.org/hearingnewswatch/2016/wind-turbines-noise-and-health/

 … Interessanterweise versuchen die Befürworter [von Windstromanlagen], jetzt, da sich die Wende in vielerlei Hinsicht gegen die Windindustrie richtet, die Ansichten von Audiologen, Ärzten, Akustikern und anderen, die sich gegen die Windenergieentwicklung in bewohnten Gebieten aussprechen, zu diskreditieren . Betroffene Audiologen, insbesondere diejenigen, die sich mit Cochlea- und Vestibularis durch Lärm und Vibrationen auskennen, müssen zu diesem Thema gehört werden.

 

References:

[1] Auniogroup (2017). The Study Starts. Available: https://www.auniogroup.com/en/2017/03/10/tutkimuksen-kaynnistyminen/
[2] Auniogroup (2017). Infrasound from Wind Turbines Is a New Signal in the Environment. Translation. KauppaSuomi 34/2017, s. 6-7. Available: https://www.auniogroup.com/en/2017/09/11/tuulivoimaloiden-infraaani-on-uusi-signaali-ymparistossa/
[3] Auniogroup (2018). Infrasound Measurements of Wind Turbines in the Ilmajoki Region. Available: https://www.auniogroup.com/en/2018/01/15/ilmajoen-alueen-tuulivoimaloiden-infraaanimittaukset/
[4] Auniogroup (2017). Start of the Wind Turbines in Kokkola. Available: https://www.auniogroup.com/en/2017/12/30/kokkolan-tuulivoimaloiden-kaynnistyminen/
[5] Marchillo et al. (2014). On infrasound generated by wind farms and its propagation in low-altitude tropospheric waveguides. Journal of Geophysical Research: Atmosphere. Available: https://agupubs.onlinelibrary.wiley.com/doi/full/10.1002/2014JD022821
Finnish Environmental Health

 

Gefunden auf stopthesethings vom 1. Februar 2019

Übersetzt durch Andreas Demmig

https://stopthesethings.com/2019/02/01/home-wreckers-finnish-study-finds-wind-turbine-infrasound-unsafe-for-residents-living-within-15-km/

 

Auch auf Eike finden Sie Berichte und Studien aus vielen verschieden Ländern zum Thema




Mainzer Forscher: Infraschall der Windkraft – Störsender fürs Herz

Damit das Thema nicht in Vergessenheit gerät, hier ein Bericht von P. Gosselin, der des deutschen mächtig ist.

Links zu Berichten auf Eike finden Sie am Ende des Beitrags.

Einleitung durch den Übersetzer.

 

NoTricksZone , P Gosselin, 24.10.2018

Während sich deutsche Aktivisten hysterisch über die Feinstaubemissionen heutiger relativ sauberer Dieselautos gebärden, berichtet die Allgemeine Zeitung, dass Forscher [zum wiederholten Male] festgestellt haben, dass der niederfrequenter Infraschall von Windkraftanlagen das menschliche Herz tatsächlich negativ beeinflusst.

Aber kein deutsches Gericht oder eine Aufsichtsbehörde scheint darüber besorgt zu sein.

Vor kurzem überraschte eine Arbeitsgruppe, die sich auf Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie des Universitätsklinikums Mainz spezialisiert hat, mit ihren Forschungsergebnissen, die sich mit den Auswirkungen von Infrasound auf den Herzmuskel befassten.

Interview mit Prof. Vahl, Direktor der Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie der Unimedizin, Main.
Allgemeine Zeitung,

Infraschall hat eine Frequenz unter 20 Hz und ist daher für das menschliche Ohr nicht hörbar. Jedoch ist der Niederfrequenz – Schall bei hohem Schalldruck physisch wahrnehmbar und führt zu gesundheitlichen Folgen.

Windindustrieanlagen wandeln 40 Prozent der Luftströmung in Strom und die weiteren 60 Prozent* in Infraschall um, wodurch sie eine echte potenzielle Gefahr für die menschliche Gesundheit darstellen. [* 60%, sehen Sie dazu die u.s. Fußnote]

Das Problem bei Windkraftanlagen ist, dass die Infraschall kaum gedämpft werden kann und sich über große Entfernungen ausbreitet.

Es gibt aber Lärmschutz…

Infraschall hat eine große Reichweite und wird weder durch Fenster noch durch Mauerwerk gedämpft. Man bräuchte schon 30 Meter hohe und acht Meter dicke Mauern, um sich vor üblichen Infraschallfrequenzen zu schützen. Und durch immer höhere Windanlagen von bis zu 200 Metern mit steigender Leistung wird natürlich auch die Infraschall-Belastung höher.

Der Journalist Michael Bermeitinger befragte dazu Professor Christian-Friedrich Vahl ,  Abteilung für Herz-Thorax- und Gefäßchirurgie (HTG) des Universitätsklinikums Mainz.

Prof. Vahl erforscht Infraschall und seine Auswirkungen auf die Gesundheit, nachdem ein Freund, der in der Nähe eines Windparks lebte, über fortwährende Krankheitssymptome geklagt hatte. Es ist bekannt, dass auf der ganzen Welt Menschen, die in der Nähe von Windparks leben, häufig gesundheitliche Probleme haben – einige davon sind schwerwiegend.

Die Gruppe um Prof. Vahl führte ein Experiment durch, um herauszufinden, ob Infraschall die Herzmuskeln beeinflusst. Die Messergebnisse zeigten, dass die Kraft des isolierten Herzmuskels um bis zu 20 Prozent geringer war.

Die Stärke des Herzmuskels ist wichtig für den Fall, dass die Aortenklappe sich verklemmt und somit enger wird.

Dr. Vahl: „Dies verändert den Blutfluss und das Strömungsgeräusch.“

Die Forscher  diskutieren nun, ob diese Veränderungen ein zusätzliches Risiko für die Funktion des Herzens darstellt.

Unter Berufung auf die Ergebnisse sagte Prof. Vahl:
Die grundlegende Frage, ob Infraschall den Herzmuskel beeinflussen kann, wurde mit ja beantwortet

 

Welchen Schluss ziehen Sie aus den bisherigen Ergebnissen?

Der nächste Schritt für die Forscher wird es sein, Messungen am Menschen durchzuführen, sagte Dr. Vahl der Allgemeinen Zeitung .

Wir stehen ganz am Anfang, können uns aber vorstellen, dass durch dauerhafte Einwirkung von Infraschall gesundheitliche Probleme entstehen. Der lautlose Lärm des Infraschalls wirkt ja wie ein Störsender fürs Herz.

 

Zusammengestellt aus Bericht auf NoTricksZone vom 24.10.2018 und o.g. Allgemeine Zeitung

Andreas Demmig

http://notrickszone.com/2018/10/24/heart-jamming-wind-turbines-new-medical-research-confirms-infrasound-negatively-impacts-heart-health/

***

Fußnote:
Von Prof. Vahl angedachte „60%“ der Windenergie werden in Infraschall umgesetzt“, ist auf Eike bereits heftig diskutiert worden. Sehen  Sie nachfolgenden Link, und dann den Kommentar von Herrn Christian Gnabs u.a.

https://eike.institute/2018/06/01/infraschallauswirkungen-aufs-herz-neues-zur-vahl-studie-an-der-uni-mainz/

 

Infraschall – der Bumerang der Energiewende

https://eike.institute/2015/07/28/das-umweltbundesamt-stellt-fest-infraschall-ist-schaedlich/

https://eike.institute/2015/01/06/kommentar-zur-machbarkeitsstudie-zu-wirkungen-von-infraschall-des-bundesumweltamtes/

https://eike.institute/2015/04/05/wissenschaftlich-erwiesen-windradgenerierter-infraschall-ist-gesundheitsschaedlich/

https://eike.institute/2015/04/02/falschmessung-des-windradgenerierten-infraschalls-durch-die-landesanstalt-fuer-umwelt-messungen-und-naturschutz-baden-wuerttembergs-lubw/

 

PS: Warum wordpress manchmal einen Aufmacher der verlinkten Webseiten darstellt und mal nicht, ist mir unklar und ich weiß nicht, wie ich das beeinflussen kann. Demmig




Infraschallauswirkungen aufs Herz – Neues zur Vahl-Studie an der Uni Mainz

Lesen Sie dazu unseren Bericht über die vorausgegangenen Untersuchungen der Forscher um Prof. Vahl vom 06. März 2018:

Forschung in Mainz: Infraschall mindert Herzmuskelkraft um bis zu 20 Prozent

Video Ausschnitt der swr-aktuell Sendung vom 25.4.18 über die Gesundheitsgefährdung durch von Windrädern erzeugten Infraschall

Drei Infraschallstudien – drei unterschiedliche Herangehensweisen – drei gleiche Ergebnisse

Vahl-Studie: Beschallung lebender Präparate

Die im Interview der Allgemeinen Zeitung mit Prof. Christian-Friedrich Vahl angekündigte Beschallung des lebenden Präparats mit Infraschall konnte mittlerweile durchgeführt werden. Ergebnis: Die Aktivität der Herzfaser wird nachweislich beeinflusst.

Prof. Vahl:” Was wir als gesichert sehen ist, dass die Applikation von Schallwellen, also Vibrationen mit niedrigen Frequenzen zu einer Hemmung der Kraftentwicklung von Herzmuskelpräparaten führt.”

VAD-Forschungen: Nachweis durch pathologische Untersuchungen

Damit bestätigt er die eindrucksvollen jahrzehntelangen Arbeiten zur Vibro Acoustic Disease (VAD) von Prof. Mariana Alves-Pereira, die bereits seit den 80er Jahren  gemeinsam mit Dr. Nuno Castelo Branco in Portugal an der Lusofóna Universität Lissabon im Staatsauftrag  zu Gewebeveränderungen u.a. am Herzen forscht und Herzwand- und Gefäßverdickungen durch Collagenzunahme  unter dem Einfluß der Beschallung mit Infra und tieffrequentem Schall belegt.

Die VAD-Forschungen sind international bekannt und werden in Deutschland seit Jahren verleugnet – Ein Ritterschlag der WK-Lobby:
https://www.nhmrc.gov.au/_files_nhmrc/file/media/events/windfarms_science_forum_mariana_alves_pereira.pdf

Studie zur toxischen Wirkung: Beschallung im Tierversuch

Auch die bemerkenswerte Forschungsarbeit von Wissenschaftlern aus Kasachstan und Ägypten von 2010 zur toxischen Wirkung von Infraschall auf das Immunsystem,
von uns am 22.06.2014 auf www.windwahn.de veröffentlicht, weist im Tierversuch etliche Veränderungen nach, z.B.:


“Andere Frequenzen und Schalldrücke führen bei 4 verschiedenen Tierarten zu weiteren Schädigungen wie Arterienverengungen, Kern-Deformationen und mitochondriale Schädigungen, Pathologien der Herzmuskelzellen, reduziert kontraktile Funktion des Myokards, Mikrozirkulationsstörungen, Ischämie und mitochondriale Zerstörung in den Kapillaren, Störungen des Enzymniveaus der Mitochondrien.

“Infraschall – toxische Wirkung auf das Immunsystem”
Unbedingt noch einmal lesen und weitergeben!

Infraschall: Toxische Wirkung auf das Immunsystem

Diese Forschungen werden uns noch oft beschäftigen.

Übernommen von Windwahn e.V hier




Infraschall – der Bumerang der Energiewende

Unhörbarer aber biophysiologisch wirksamer Schall ist keine Science Fiction, sondern eine zunehmende Bedrohung für die Gesundheit.  Zunächst ein paar physikalische Grundlagen: Schall ist die Druckänderung in einem Medium wie z.B. Luft und breitet sich wellenförmig um die Quelle aus.  Je tiefer die Frequenz, desto weiter wird Schall in der Luft transportiert.  Sehr tiefe Frequenzen werden zudem auch durch geschlossene Gebäude hindurch übertragen.  Durch Schallreflexionen und Überlagerungen kann er dann örtlich zu überhöhten Schalldruckwerten führen. Generell werden Töne und Geräusche über Frequenz, Klangfarbe und Lautstärke beschrieben.   Das menschliche Gehör kann Frequenzen etwa im Bereich von 20.000 Hz, also Schwingungen pro Sekunde (hohe Töne) bis 20 Hz (tiefe Töne) hören.  Der Schallbereich oberhalb einer Frequenz von 20.000 Hz wird als Ultraschall, unterhalb von 200 Hz als tieffrequenter Schall, unterhalb von 20 Hz als Infraschall bezeichnet.  Sowohl Infra- als auch Ultraschall werden vom Ohr nicht mehr wahrgenommen, für Infraschall hat der Körper aber eine subtile Wahrnehmung, und manche Menschen sind für tieffrequenten Schall besonders empfindlich.

In der Natur sind tieffrequente Schwingungen allgegenwärtig.  Beispielsweise wird das Meeresrauschen über viele hundert Kilometer in der Atmosphäre übertragen, manche Zugvögel orientieren sich daran.  Der Schalldruck natürlicher Geräusche im Infraschallbereich ist allerdings recht gleichmäßig auf die verschiedenen Frequenzen verteilt und wird vom Menschen nicht als störend empfunden. Der Infraschall von Windkraftanlagen ist noch kilometerweit messbar(1).

Demgegenüber trifft der Mensch auf technisch erzeugten Infraschall oft in seiner nächsten Umgebung.  In Wohngebieten kommen im Zeitalter der Energieeffizienz-Vorschriften für Neubauten immer häufiger Luftwärmepumpen als Energiequelle zum Einsatz, die in der Anschaffung günstiger als viele andere Heizsysteme sind.  Im Betrieb sind sie aber häufig lästig für die Nachbarn, wenn die Kompressoren zu laut sind und zu lange laufen.  Noch problematischer sind Windkraftanlagen, insbesondere die modernen Großanlagen, die zumeist vor Dörfern und Siedlungen in geringem Abstand zur Wohnbebauung platziert werden.  Bei jedem Durchgang eines Rotorblatts vor dem Mast wird eine Druckwelle erzeugt, viele Menschen nehmen diese als periodisches „Wummern“ wahr, manchmal auch im Abstand von mehreren Kilometern.

Die Folgen von technisch erzeugtem Infraschall werden erst allmählich verstanden.  Etwa 10 – 30 Prozent der Bevölkerung sind für Infraschall empfindlich.  Diese Menschen, in Deutschland mehrere Millionen, entwickeln zahlreiche Symptome, die wir Ärzte erst allmählich zuordnen lernen.  Die niederfrequenten Schwingungen aus Kompressoren und Windkraftanlagen erzeugen bei diesen Menschen Stressreaktionen, die sich u.a. in Schlafstörungen, Konzentrationsstörungen, Übelkeit, Tinnitus, Sehstörungen, Schwindel, Herzrhythmusstörungen, Müdigkeit, Depressionen und Angsterkrankungen, Ohrenschmerzen und dauerhaften Hörstörungen äußern.  Physiologisch gesehen kommt es u.a. zu Schädigung der Haarzellen des Corti Organs der Hörschnecke und zu Dauerreizungen in Hirnarealen wie z. B. dem Mandelkern (Amygdala, Angstzentrum)(2).  Wirkungen auf Herz und Gefäße mit krankhaften Veränderungen des Bindegewebes in den Arterien am Herzbeutel (Perikard) wurden bei langjährig Schallexponierten und im Tierversuch nachgewiesen(3).

Die Betroffenen können den Gesundheitsbeeinträchtigungen und Belästigungen nicht entrinnen.  Sie sind oft über einen langen Zeitraum zunächst unbemerkt wirksam.  Eine neurobiologische Gewöhnung empfindlicher Personen an technischen Infraschall ist nicht bekannt.  Oft wird fälschlich behauptet, dass die Symptome mit der persönlichen Einstellung der Betroffenen gegenüber den Infraschallquellen zu tun habe, eine positive Einstellung gegenüber der heutigen Energiepolitik also vor Infraschall-Symptomen bewahre.  Das ist leider in der medizinischen Praxis nicht zu beobachten, die Symptome treffen alle Empfindlichen gleichermaßen.  Zahlreiche internationale Studien wurden hierzu in den vergangenen Jahren durchgeführt, in Deutschland ist diese Forschung allerdings noch kaum entwickelt und auf politischer Ebene nahezu unbekannt.

Treten die Symptome aber ein, können Betroffene kaum reagieren.  Wer in einem von tieffrequentem Lärm und Infraschall beeinträchtigtem Wohngebiet lebt, kann in der Regel nicht so einfach wegziehen, wenn er dafür z.B. sein Haus verkaufen müsste, das durch Windkraftanlagen in der Nähe stark an Wert verloren hat.

*** Übernommen mit freundlicher Genehmigung von Deutscher Arbeitgeber Verband e.V. (DAV), erschienen am 27. März 2017

Bitte lesen Sie dort weiter und finden Sie dort auch die angegebenen Quellen:

Infraschall – der Bumerang der Energiewende

***

Auch auf Eike informierten wir unsere Leser zu diesem Thema des Öfteren. Nachfolgend eine kleine Zusammenstellung  was ich, Andreas Demmig dazu gefunden habe, mit Textschnipseln:

Die unheimlichen Wirkungen des unhörbaren Infraschalls von Windkraftanlagen

Dabei gilt die Regel, je größer die Blätter, umso höher der Infraschallanteil. Je windschwächer ein Gebiet, wie Süddeutschland, umso größere WKA werden aus Gründen der Energieeffizienz erstellt.

Die Rotorblätter der WKA gehören gegenwärtig zu den größten und effektivsten Infraschallerzeugern, die es in der Industrie gibt

Offizielle „Schallmessungen“ von Windrädern – ein Skandal?

Es fängt damit an, dass WEA-Planungen und die „genehmigungsrelevanten“ Schallprognoseberechnungen i.d.R. in Deutschland nach der DIN 9613-2 erfolgen. Nach diesen Planungs- und Genehmigungsregularien werden Schall-Immissionsbelastungen unterhalb von 63 Hz nicht berücksichtigt.

Das Umweltbundesamt stellt fest: Infraschall ist schädlich

Eine detaillierte Analyse der verfügbaren Literatur zeigt, dass weitgehend auf den tieffrequenten Bereich konzentrierter Schall schon bei niedrigen Pegeln das mentale Wohlbefinden deutlich beeinträchtigen kann. Mit zunehmender Verschiebung zu tiefen Frequenzen bis in den Infraschallbereich verstärkt sich dieser Effekt.

Infraschall der Windkraftanlagen treibt Deutsche aus ihrem Heim

Die Spiegel TV Bericht umfasst die neueste deutsche Forschung zu dem durch WKAs erzeugten Infraschall; er beschreibt die tragische Geschichte von einer anderen Bauernfamilie (Konrad Saum), die auch gezwungen wurden, ihr geräumiges Einfamilienhaus aufzugeben

Ausgewogenheit: Was der eine darf, darf der anderen noch lange nicht. Der Kampf um Informationen bei Negativ-Beispielen aus der Windkraft

Wobei freilich nicht unerwähnt bleiben soll, dass das Magazin Erneuerbare Energien sich als eine Art Sprachrohr für die Branche versteht; kommt aber abschließend zur Überzeugung, dass der Beitrag zu einseitig negativ gegenüber der Windkraft sei und zu wenig ausgewogen.

Merkwürdigerweise, fehlt diese Forderung immer dann, wenn es um Hochjubeln der Energiewende geht. oder, um die Verdammung der „Atomkraft“ geht. Diese dürfen und sollen so einseitig sein, wie nur möglich. Lückenpresse eben.

Energiewende mit Anstand – Windräder mit Abstand

In Abrede wird auch die Lärmbelästigung der Anwohner gestellt (Einbildung), Infraschall hört man nicht, also gibt es das nicht. Gerade in ländlichen Gegenden, wo man nachts bei geöffneten Fenstern das Schnarchen des Nachbarn hören kann, werden die Windgeräusche der Flügel als sehr unangenehm empfunden.

 

Wer noch mehr Informationen lesen möchte, hier eine umfangreichere Zusammenstellung

Fakten und Quellen zu Windrädern

Für den Laien ist es aber schwierig, Überblick und leichten Zugang zu verlässlichen Beiträgen und Quellen zu erhalten. Diesem Problem wird hier abgeholfen. Beispielsweise können jetzt Flyer von Anti-Windkraft-Bürgerinitiativen den Link auf die vorliegenden Zusammenstellung nennen, so dass kein wertvoller Platz für den eigentlichen Flyer-Text verloren geht.




Infraschall der Windkraftanlagen treibt Deutsche aus ihrem Heim

Vestas dänische Opfer legen die Tatsachen offen

Dänemark fordert Stopp von Windparks da gesundheitliche Beeinträchtigungen

Und die Deutschen:

Deutsche Mediziner fordern Moratorium für neue Windparks

Und die Taiwaner:

Gewinnung von Gefühl und Verstand der Taiwanesen?

Und die Türken:

Türkisches Gericht schaltete 50 Windkraftwerke ab:
Yaylaköy Einwohner freuen sich auf die erste Chance seit Jahren zu schlafen 

Nun, zurück nach Deutschland, wo – im [deutschsprachigem] Video unten (mit englischen Untertiteln) – Heimke und Pieter Hogeveen die tägliche Verzweiflung ihrer Familie bloßlegen, sie sind nicht in der Lage, in ihrem eigenen Zuhause zu schlafen.

Wegen unaufhörlich erzeugten Niederfrequenzrauschen und Infraschall, haben diese Leute ein "Zimmer" in ihrem Keller eingerichtet, in dem Versuch, ihren klanglichen Qualen zu entkommen; und schickten aus dem gleichen Grund ihre Kinder auf ein Internat in Dänemark. Offensichtliche Kämpfer, haben Hiemke und Pieter zwei Rechtsanwälte mit einer Klage gegen die Windkraft-Störung beauftragt.

Das Video zeigt die Windkraftanlagen, die für ihr tägliches Leid verantwortlich sind und behauptet, dass sie keine negativen Auswirkungen erleiden. Lustig, wie Klauseln in den Entwicklungs- / Basisverträgen scheinbar diejenigen immunisieren, die ihre Taschen mit "30 Silberstücken" füllen. Wenn die Moderatoren nur ein wenig vom menschlichen Gewissen berührt sind, neigen sie dazu, eine unglaubliche ähnliche Geschichte wie die der Hoogevens den Menschen zu erzählen:

SA Landwirte zahlt $ 1 Million um 19 WKAs zu stützen, er sagt dem Senat
„Er würde es nie wieder tun", wegen des "unerträglichen" Schlaf-störenden Lärms.

Die Spiegel TV Bericht umfasst die neueste deutsche Forschung zu dem durch WKAs erzeugten Infraschall; er beschreibt die tragische Geschichte von einer anderen Bauernfamilie (Konrad Saum), die auch gezwungen wurden, ihr geräumiges Einfamilienhaus aufzugeben – da sie nicht in der Lage sind, aufgrund der unaufhörlichen Windflügel Geräusche und Vibrationen in ihrem Bauernhof zu schlafen; und zogen sich in ein kleines Ferienhaus zurück, um der Schall Folter durch 6 WKAs in ihrer Nachbarschaft zu entkommen.

Zur Untergrabung des ‚Grünen‘ Spinners, wird [Herrn] Jaegers Quatsch über Infraschall als ein böser Plot von deutschen "Anti-Wind ‚Gruppen (mittlerweile über 500) verwendet, um seine profitgierige Abzocke aufzudecken. Messungen in Häusern durch Gesundheit und Akustik-Experten zeigen, Lärm und Vibrationen weit jenseits der Emissionen, die die Windindustrie behauptet..

Keine Überraschung: Drei Jahrzehnte Betrug der Wind Industrie: Die Chronologie einer globalen Verschwörung des Schweigens und Täuschung

Erschienen am 13. Januar 2016

Übersetzt durch Andreas Demmig

http://stopthesethings.com/2016/01/13/germans-driven-from-their-homes-by-wind-turbine-generated-infrasound/

Link zum Video auf YouTube: https://www.youtube.com/watch?v=WuI-56rg9d4

Hier nur Screenshot:




Gesundheitsschädliche Auswirkungen von Windrad-Infraschall nun auch als Video

In den EIKE-News wurde schon vielfach über Windrad-Infraschall und seine Folgen für Anrainer veröffentlicht (hier). Das auf der Webseite der gezeigte Video bemüht sich, die zum Teil doch recht komplexen Zusammenhänge zu veranschaulichen, und wir meinen, dies sehr gut gelungen ist. Sie finden das Video sowie weitere erläuternde Informationen hier.

 Video zu den gesundheitlichen Schäden der durch Infraschall ausgelöst wurde. Mit deutschen Untertiteln. Mit Dank an Fa. GuSZ Herrn Johannsen

Um die deutsche Untertitelung zu aktivieren, ist nach starten des Videos mit dem Pfeil in der Bildmitte NICHT auf die rote Anmerkung rechts unten „Mit deutschen Untertiteln“ sondern vielmehr in der unteren Leiste des Videos auf das Untertitel-Symbol zu klicken! Viel Spaß beim ansehen des Videos!




Das Umweltbundesamt stellt fest: Infraschall ist schädlich

Betriebsgeräusche

Die Betriebsgeräusche von Windkraftanlagen sind naturgemäß vor allem bei höheren Windstärken vorhanden, unangenehm sind die tiefen Töne, die immer zu hören sind, egal von wo der Wind weht. (Ein auch akustischen Laien bekanntes Beispiel: Tieftöner einer Musikanlage können überall aufgestellt werden). Zuletzt war es bei uns in der Nacht vom 17. auf 18. Juli besonders schlimm, selbst in entfernteren Häusern waren die auf-und abschwellenden Geräusche zu hören. Fenster schließen hilft nur wenig – und ist bei den derzeitigen warmen Temperaturen kein Vergnügen.

Von den Investoren (Profiteure) dieser Industrieanlagen wir dies gerne heruntergespielt: Von – Sie übertreiben bis hin zu : „..Opfer müssen gebracht werden, das ist wieder mal typisch St. Florians Prinzip…“ Selbst wohnen diese Leute tunlichst weit(er) entfernt davon!).

Krass wird es bei Mischgebieten – auch hier wohnen und schlafen Menschen – mit dem vom Bayer. Landesamts für Umwelt empfohlene Mindestabstand von 500 m – das ist höchst unmenschlich.

Gesundheitliche Auswirkungen

Eine bereits im letzten Jahr erstellte Studie des Umweltbundesamtes  schreibt Klartext.

 

Daraus auszugsweise zitiert, die Seitenzahlen beziehen sich auf dieses Dokument.

Seite 56:
Immissionsprognose

„…Das charakteristische pulsierende Geräusch von Windenergieanlagen, das lange Zeit mit dem Passieren eines Rotorblatts am Turm erklärt wurde, wird derzeit mit dem Durchschneiden verschiedener Schichten im Windprofil erklärt. Dabei entstehende Turbulenzen könnten nach Kameier et al. (2103) [65] einen impulshaltigen Charakter verursachen. Bei solchen Turbulenzen können sich Wirbel ablösen, die auch über größere Entfernungen sehr formstabil zu einer stark gerichteten Abstrahlung führen können. Ein mittlerweile schon berühmtes Bild (Abbildung 9 [– siehe Eingangsbild]) kann dafür als Beleg herangezogen werden. „

Fortsetzung Seite 57.

„… bei instabilen Wetterlagen schlagartig andere Ausbreitungsverhältnisse und damit stark schwankende Pegel zur Folge haben. Die von vielen Betroffenen gemachte Beobachtung, dass nachts die Geräusche von Windenergieanlagen lauter wären, wurde früher mit einer erhöhten Empfindlichkeit / Aufmerksamkeit der Betroffenen hinsichtlich der Geräusche erklärt. Durch Van den Berg (2006) [156] konnte aber nachgewiesen werden, dass nachts systematisch andere Ausbreitungsbedingungen vorliegen, die auch dafür verantwortlich sind. Nicht selten ist festzustellen, dass Pegel mit zunehmendem Abstand nicht kontinuierlich abnehmen, sondern auch zunehmen können. Dieser Effekt ist durch das Windprofil bedingt.“

Seite 57,
5.3.3 Wirkungen von Infraschall auf den Menschen

Eine detaillierte Analyse der verfügbaren Literatur zeigt, dass weitgehend auf den tieffrequenten Bereich konzentrierter Schall schon bei niedrigen Pegeln das mentale Wohlbefinden deutlich beeinträchtigen kann. Mit zunehmender Verschiebung zu tiefen Frequenzen bis in den Infraschallbereich verstärkt sich dieser Effekt. Das ist das Ergebnis verschiedener Untersuchungen im Feld und im Labor (vgl. [162][26][69][113][9][159][8]). Schwierig ist dabei eine Grenzziehung, ob eine Belästigung wirklich einer messbaren Belastung zuzuordnen ist, wie z. B. Van den Berg (2000/2012) [155][157] feststellt. Eine Konzentration des Schalls auf den tieffrequenten Bereich tritt im Alltag immer häufiger auf. Als wesentliche Gründe hierfür sind zu nennen:

• das vermehrte Vorhandensein tieffrequenter Quellen

• die physikalisch bedingte fast ungehinderte Ausbreitung des tieffrequenten Schalls

• die baulichen Schallschutzmaßnahmen (z. B. Schallschutzfenster), die fast ausschließlich gegen den Schall im mittleren und höheren Frequenzbereich schützen (konventionelle Bautechnik),

• die Ausbildung von starken Raumresonanzen, die durch moderne Architektur und Wohnungseinrichtungen gefördert werden.

In einer sehr leisen Umgebung – z. B. in einer sehr ruhigen Wohngegend in der Nacht – kann eine mentale Wirkung schon eintreten, wenn der Schall gerade wahrnehmbar ist. Konsequenterweise orientieren sich die einschlägigen Regelwerke an der Hörschwelle.

… Bislang wird dieses Merkmal aber nur in einer dänischen Richtlinie [169] in Form eines Zuschlags berücksichtigt,…

… Dass mit einer erhöhten Wahrnehmbarkeit eine erhöhte Lästigkeit einhergehen kann, ist nachvollziehbar.“

Zitat Ende

Die deutschen Medien vermeiden dieses Thema tunlichst und die Befürworter der Energiewende möchten davon nichts wissen:

–          Dänemark fordert Stopp von weiteren Schäden durch Windparks

–          Auch bei N-TV wird darüber berichtet. Machen Windräder krank?

–          Der dänische Oberste Gerichtshof spricht einem WKA Lärmopfer Entschädigung zu

–          Auch in Schweden: Infra sound von Windkraftanlagen

Bestätigung der Reaktion des menschlichen Gehirns auf tiefe Töne

Weiterhin gibt es eine Untersuchung in Deutschland, die die Reaktionen des Gehirns auf niederfrequente Töne bestätigt.

Veröffentlich beim 22. Kongress Sound und Vibration, 12-16 Juli Florenz, 2015

Link: http://www.epaw.org/echoes.php?lang=de&article=ns116

Auszugweise daraus zitiert:

 

[Übersetzung: Gehirnscheiben, mit eingefärbten Bereichen die auf niedrige Frequenzen reagieren.]

4. Conclusions [Schlussfolgerungen]

Responses in the auditory cortex down to 8Hz, respectively 12Hz could be verified..
[Reaktionen im auditorischen Kortex bis hinunter zu 8 Hz, beziehungsweise 12 Hz konnten bestätigt werden]

Recherchiert und Zusammengestellt aus aktuellem lokalem Anlass vom 24.07.2015

Da drängt sich die Frage geradezu auf:

Warum erfahren wir nichts davon durch unsere öffentlich rechtlichen Medienvertreter?

Ob diese Untersuchung dann auch Wirkung bei deutschen Kommunen zeigt und als Argument anerkannt wird, muss wahrscheinlich erst gerichtlich bestätigt werden.

Aber: steter Tropfen …




Wissenschaftlich erwiesen: windradgenerierter Infraschall ist gesundheitsschädlich!

Viele Bürger beklagen, dass sie durch den beim  Betrieb von WKAs erzeugten  Infraschall Gesundheitsschäden wie Schlaflosigkeit, Angst, Schwindel, Kopfschmerzen, Tinnitus, Übelkeit, Herzbeschwerden, Gleichgewichts-störungen bis hin zu Depressionen erlitten hätten. Die zuständigen Behörden wiesen entsprechende Stilllegungsanträge mit der Standardbegründung, Infraschall sei unschädlich, da unhörbar, zurück. Klagen vor Verwaltungsgerichten scheiterten, da als geltende Rechtsnorm die TA Lärm nicht verletzt sei, die implizit auf der obigen Standardbegründung beruht.

Für die Öffentlichkeit völlig überraschend verzichtete jedoch das Bundesumweltamt in einer, im Juni 2014 erschienenen, umfangreichen Literaturrecherche /1/ auf das Argument, Infraschall sei unschädlich, da unhörbar. Dagegen hatte sich der baden-württembergische Umweltminister  im April  2014 – zu diesem Zeitpunkt war die Machbarkeitsstudie behördenintern bereits bekannt – in einer Erwiderung auf eine Anfrage im Stuttgarter Landtag vermutlich wider besseren Wissens auf dieses Argument  gestützt und  sogar noch Ende August 2014 bestritt das Landratsamt Breisgau-Hochschwarzwald die Möglichkeit einer Gesundheitsgefährdung durch Infraschall, indem es immer noch dieses fadenscheinige Argument benutzte.

Obwohl mit dem Erscheinen der Machbarkeitsstudie der einzige belastbare Einwand gegen die Behauptung zahlreicher Bürger, sie seien durch windradgenerierten Infraschall gesundheitlich schwer geschädigt worden, entfiel, sah sich keine Behörde zum Handeln veranlasst, vielmehr erlaubten sie im letzten Jahr die Inbetriebnahme einer ungewöhnlich großen Zahl von WKAs. Auch die Zahl der Genehmigungen neuer Anlagen erreichte Rekordwerte, wobei es unerklärlich bleibt, auf welcher Grundlage die Abstände der WKAs von Wohngebäuden vorgegeben wurden, denn in der Machbarkeitstudie wurde ausdrücklich festgestellt, dass die Ausbreitung von Infraschall nicht prognostizierbar sei.

Wenn es überhaupt noch eines Beweises erforderte, dass Infraschall  gesundheitsschädlich sei, so hat diesen der australische Akustiker Steven Cooper /2/ erbracht, indem er vor kurzem ein verblüffend einfaches Experiment durchführte: er schaltete ein Windrad an und aus und stellte dabei fest, dass das zeitliche Auftreten von Beschwerden wie Schlaflosigkeit, Druckgefühle im Kopf, im Ohr oder in der Brust, Tinnitus und Herzrasen streng mit den Einschaltperioden des Windrades korreliert war. Den Probanden war natürlich jeder Sichtkontakt zum  Windrad  verwehrt. Man beachte, dass dabei zumindest der Befund Herzrasen mit einem Langzeit-EKG objektiv dokumentierbar ist, also nicht von Selbstauskünften der Probanden abhängt. Weiterhin konnte er zeigen, dass  nur der schmalbandige (tonhaltige, linienhafte, harmonische) Anteil des Infraschallspektrums zu den Beschwerden korreliert war. Dies bestätigt Aussagen, die in der Machbarkeitsstudie zu finden sind. Schließlich beobachtete Cooper einen extrem niederen Schwellenwert von 50 dB , der vermutlich durch das niedrige  Rauschniveau in den ländlichen Gegenden Australiens ermöglicht wurde. Linienstrahlung muss das Rauschniveau übersteigen, um nachweisbar zu sein.

Ich habe seit in einem Leserbrief (zusammen mit Dr. R. Bauert), in zahlreichen Eingaben bei Ministerien und Umweltämtern  und in zwei im Internet veröffentlichten Studien immer wieder darauf hingewiesen, dass die gesamte Problematik schon vor 13 Jahren in der Diplomarbeit /3,4/ der Münchner Meteorologin E. Wanka fast erschöpfend behandelt wurde. Sie zeigte darin, dass schmalbandiger, föhngenerierter Infraschall in München zu einer Verdreifachung der durch schwere Depressionen, durch Suizidversuch und Suizid bedingten täglichen Rettungsdiensteinsätzen führt. Mit den Daten von Frau Wanka lässt sich abschätzen, dass jedem 2MW-Windrad mindestens ein Suizid während einer 30-jährigen Standzeit anzulasten ist.

Mit den Versuchen von Cooper und Wanka ist die ganze Kaskade gesundheitlicher Beschwerden von Schlaflosigkeit bis zu schwersten Depressionen hinreichend abgedeckt und der wissenschaftliche Beweis erbracht, dass Infraschall gesundheitsschädlich ist. Man fragt sich daher, warum in Deutschland das für jedermann verständliche Coopersche Experiment nicht schon längst durchgeführt wurde.  An Windrädern mangelt es hierzulande nicht. Warum begründet ein Minister oder eine Landrätin noch immer Entscheidungen mit längst widerlegten Argumenten? Warum wird die Windkraftindustrie als Verursacher nicht gezwungen, die Unschädlichkeit des Infraschalls zu beweisen? Warum wird die Not von Epileptikern um ein Vielfaches vergrößert? Und warum müssen unsere Kinder Schulen besuchen, in denen windradgenerierter Infraschall jede Aufmerksamkeit  zunichtemacht? Insbesondere aber: nach welchen Kriterien werden die Grenzen eines Vorranggebietes festgesetzt, wenn die Abnahme des Infraschalls mit der Entfernung nicht mehr berechnet werden kann und wenn von einem Schwellenwert schädlichen Infraschalls ausgegangen werden muss, der nicht mehr  bei einer Schmerzgrenze von ca. 130 dB,  sondern bei 50 dB liegt?

Man kann es drehen oder wenden wie man will: die Hypothese, windradgenerierter Infraschall sei gesundheitsschädlich, hat längst den Status einer gesicherten wissenschaftlichen Erkenntnis erreicht. Der Genehmigungspraxis für Windräder sind daher die wissenschaftlichen Grundlagen entzogen worden. Das Bundesumweltamt hat sich durch geschickte Formulierungen in der Machbarkeitsstudie jeder Verantwortung entzogen, dabei die Entscheidungsträger der unteren Verwaltungsebenen im Regen stehen lassen. Als juristischer Laie kann ich nicht beurteilen, ob die geschilderten Tatbestände als vorsätzliche Körperverletzung, ggf. mit Todesfolge, zu bewerten seien, oder als Kollateralschaden, der in Abwägung der Interessen der Energiewende dem Bürger zuzumuten sei.  Letzten Endes werden die Bürger, sei es als Betreiber oder als Erdulder von WKAs, die straf-und haftpflichtrechtlichen, insbesondere aber die gesundheitlichen Konsequenzen zu tragen haben.

Referenzen:

/1/ Krahe, D., Schreckenberg, D., Ebner, F., Eulitz, C., Möhler, U.,  Machbarkeitsstudie  zu
Wirkungen des Infraschalls ,
(2014), www.umweltbundesamt.de (PDF)

/2/ Cooper, S., The results of an accoustic testing program – Cape Bridgewater wind farm (hier)

/3/  Wanka, R., Messung und Analyse niederfrequenter Luftdruckschwankungen in München Diplomarbeit LMU München (2003)

/4/ Wanka, R. and P. Höppe, Human biometeorological relevance of low frequency air pressure oscillations, MeteorologischeZeitschrift, 14, 279 -284 (2005)

*Anschrift: Dr. Joachim Schlüter, Hohlenweg 8, 79410 Badenweiler, e-mail: schlueter-j@gmx.de 




Falschmessung des windradgenerierten Infraschalls durch die Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württembergs (LUBW)

Der baden-württembergische Umweltminister hat schon einmal die Unwahrheit gesagt, als er im April 2014 im Stuttgarter Landtag auf  eine Anfrage hin erklärte, der von Windräder emittierte Infraschall sei gesundheitlich unschädlich, da unhörbar. Zu diesem Zeitpunkt war behördenintern bereits bekannt, dass sich das Umweltbundesamt  von dieser These distanziert hat und stattdessen in der Machbarkeitsstudie zu Wirkungen von Infraschall eine Arbeit ausführlich besprochen hat,  die die Wahrnehmbarkeit des Infraschalls weit unterhalb der Hörschwelle wissenschaftlich bewiesen hatte. Damit war implizit der Bewertung der Schallimmission von WKAs durch die TA Lärm  die wissenschaftliche Grundlage entzogen worden, denn in den gesetzlichen Vorschriften wird der unterhalb 8 Hz liegende Infraschall nicht berücksichtigt, da man bei der Abfassung der entsprechenden Verordnungen davon ausging, dass Infraschall unterhalb der Schmerzgrenze nicht hör- oder wahrnehmbar sei.

Noch kritischer dürfte für die Genehmigungspraxis der Zulassungsbehörden die Feststellung in der  Machbarkeitsstudie sein, dass die Ausbreitung von Infraschall nicht prognostizierbar sei. Es ist also nicht mehr möglich, vorab die Grenzen von Konzentrationsflächen entsprechend dem Windenergieerlass von BW festzulegen.

Um zu retten, was nicht mehr zu retten ist, behauptet der Minister zusammen mit der Präsidentin der LUBW am 12. 2.15 auf dem Internetportal seines Ministeriums

dass der Pegel in der Umgebung von Windkraftanlagen bereits im Nahbereich zwischen 150 und 300 Meter deutlich unter der menschlichen Wahrnehmungsschwelle liegt …  und

….dass sich beim Einschalten einer in 700 Metern Abstand befindlichen Windenergieanlage    der gemessene Infraschall-Pegel nicht mehr nennenswert erhöht.

Diese Aussagen beruhen auf Messungen, die die LUBW kurz zuvor in einem Zwischenbericht /1/ veröffentlicht hat. Die erste Aussage wiederholt die eingangs erwähnte wahrheitswidrige These. Der zweiten  Aussage könnte man zustimmen, wenn der Ausdruck   Infraschall-Pegel ersetzt würde durch  Infraschall-Rausch-Pegel. Allerdings besitzt jedes windradgenerierte Infraschallspektrum auch eine diskrete Komponente, die sogenannten Flügelharmonischen bei den blade passing frequencies, deren Grundharmonische nahe bei einem Hertz liegt. Ceranna /2/ wies bereits 2006 nach, dass die zweite Flügelharmonische eines 200kW-Windrades  bei 2 km in einem Hintergrundrauschen von 50dB versinkt, die eines 2MW-Windrades aber erst bei ca. 20 km. Dagegen wurden die von der LUBW gemessenen Spektren durch eine viel zu breitbandige Apparatefunktion so stark geglättet, dass die Flügelharmonischen nur bei sehr kleinem Abstand vom Windrad nicht im Rauschen versanken. Aber gerade diese schmalbandigen Infraschallsignale werden für Gesundheitsstörungen bis hin zu schwersten Depressionen einschließlich Suizid verantwortlich gemacht. Auch die Machbarkeitsstudie erwähnt nachdrücklich, dass schmalbandiger, tonhhaltiger Infraschall besonders belästigend wirke.  Es ist daher unverständlich, warum die LUBW eine experimentelle Technik angewandt hatte, mit der der schmalbandige Anteil des Infraschalls bei größeren Entfernungen wegretuschiert wurde, obwohl man durch eine einfache Kopie der Anordnung von Ceranna /2/ dies mühelos hätte vermeiden können.

An mindestens sechs Stellen in dem Zwischenbericht finden sich Hinweise, dass der LUBW diese experimentellen Mängel bekannt waren. Es ist zu vermuten, dass die Präsidentin der LUBW den Umweltminister  vor den möglichen und dann tatsächlich auch erfolgten  Fehlinterpretationen  gewarnt hat. Denn in der ministeriellen Behauptung, die bisherigen Untersuchungen der LUBW belegen, dass das Thema Infraschall dem Ausbau der Windkraft nicht entgegensteht, signalisiert die Einschränkung bisherig, dass allen Beteiligten bewusst war, dass den retuschierten Messungen des Zwischenberichtes eben kein schlüssiger Beweis für die Unschädlichkeit des windradgenerierten Infraschalls zu entnehmen ist.

/1/ Ratzel, U. et al., Tieffrequente Geräusche und Infraschall von Windkraftanlagen und anderen Quellen, LUBW  (2015) PDF (pdf ist hier beigefügt)  
/2/ Ceranna, L., G. Hartmann & M. Henger, Der unhörbare Lärm von Windkraftanlagen, Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe, PDF (pdf ist hier beigefügt)

Anschrift: Dr. Joachim Schlüter, Hohlenweg 8, 79410 Badenweiler; e-mail: schlueter-J@gmx.de

 

Die EIKE-Redaktion bittet herzlich alle Leser, denen Windrad-Bürgerinitiativen oder Kläger gegen Windrad-Installationen/-Planungsverfahren bekannt sind, diese von dem oben stehenden Text in Kenntnis zu setzen. Es wird höchste Zeit, dem gesundheitsschädlichen und vögelzerschreddernden Treiben von rücksichtslosen grünen Ideologen in Regierungsverantwortung (und ihren Unterstützern im deutschen Parteienspektrum) ein Ende zu setzen und wieder an Vernunft zu gemahnen. Die Pflicht jeden Volksvertreters, bei seinen Entscheidungen auf Unversehrtheit an Leib und Leben der Bürger zu achten, fordert der Amtseid, und der Tierschutz findet sich bereits im deutschen Grundgesetz. 

An dieser Stelle sei noch einmal auf das "Die Landesregierung nimmt die Sorgen der Bürgerinnen und Bürger im Zusammenhang mit dem Ausbau der Windenergie sehr ernst" eingegangen: In meinen zahlreichen  Sach-Vorträgen zu "Energiewende" und "Klima" vor Bürgerinitiativen, bei denen die Organisatoren stets und insbesondere auch Politiker einluden, hatte ich noch nie das Vergnügen einem dieser Eingeladenen in Rede, Antwort oder Sach-Diskussion gegenüberzustehen. Man fragt sich, ob diese Leute überhaupt noch wissen, mit welchen Verpflichtungen ihre verantwortliche öffentliche Stellung verbunden ist.

Man stellt sich aber auch die Frage nach der Intelligenz einer Wahlbevölkerung, die wieder einmal in der deutschen Geschichte durch eine von allen deutschen Medien unterstützte Ökopropaganda um den Verstand gebracht wurde. Diesmal lauten die Parolen der Rattenfänger: CO2 muss zur Verhinderung einer Klimakatastrophe um jeden Preis vermieden werden, Wind- und Sonnenstrom sind die Silberkugeln einer modernen Stromversorgung und Kernkraftwerke sind Teufelszeug. Die Ziele dieser Drahtzieher sind freilich nicht das Wohl der Bevölkerung sondern wie aus der Historie ablesbar stets ganz andere.

Prof. Dr. Horst-Joachim Lüdecke

EIKE-Pressesprecher

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Infraschall von Windgeneratoren schädigt Anlieger und Anleger

Windgeneratoren stören durch Schattenschlag  und Windgeräusche der rotierenden riesigen Flügel, durch die ständig blinkenden Warnlichter der bis zu 200 m hohen Generatoren und nicht zuletzt durch die Entwertung der Wohnhäuser im Bereich von Windparks. Darüber hinaus mehren sich nun Berichte über wachsende gesundheitliche Schädigungen durch den Infraschall, der von den Windgeneratoren ausgeht. In Deutschland mit seiner starken und politisch vernetzten Windlobby werden Gefahren durch Infraschall verneint. Man könne Infraschall nicht wahrnehmen, daher sei er auch nicht gesundheitsschädlich,  wurde im letzten Jahr in einer Studie der Universität Halle-Wittenberg unter Mitwirkung des Deutschen Windinstituts in Wilhelmshaven im Auftrag der Deutschen Bundesstiftung Umwelt geäußert. Dies erinnert in fataler Weise an den Umgang mit Röntgenstrahlen. Weil der Mensch Röntgenstrahlen auch nicht wahrnehmen kann, galten sie über mehr als ein halbes Jahrhundert  als ungefährlich.  Menschen, vor allem im medizinischen Bereich, setzten sich ohne Schutz oft stundenlang Röntgenstrahlen aus. Die Langzeitfolgen, zum Beispiel früher Tod durch Leukämie, wurden nicht erkannt. Ein umfassender Strahlenschutz für das Röntgenpersonal wurde erst um1980 eingeführt.

Was ist Infraschall?

Infraschall sind Schallwellen mit weniger als 20 Schwingungen pro Sekunde, also weniger als 20 Hertz (Hz). Schallwellen sind Druckwellen. Ihre Geschwindigkeit in der Luft beträgt etwas mehr als 300 Meter pro Sekunde. Die Wellenlänge von Infraschall ist größer als 15 Meter. Der Mensch muss also den schwankenden Wellendruck  ertragen, da er deutlich kleiner ist als die Wellenlänge. Auf ihn wirken also wechselnde Luftdrücke ein. Im hörbaren Schallbereich wird die Wellenlänge schnell kleiner als der Mensch. Die Druckunterschiede der Wellen umfassen nicht mehr den ganzen Menschen.

Infraschall wird vom Körper registriert. Die Informationen von Schwingungen unter 20 Hz werden aber nicht mehr vom Gehirn als Schall verarbeitet. Daher hören wir diese Schwingungen nicht mehr. Sie können aber zu Störungen unserer Organe und Nerven führen.

Gefährdung der Gesundheit

Dr. med. Bernhard Voigt, Facharzt für Arbeitsmedizin, und der Deutsche Arbeitgeberverband haben die bisherigen Kenntnisse über die Gefährdung durch Infraschall vor allem aus dem Ausland zusammengefasst. Zitiert wurde auch das Bundesamt für Umwelt mit seiner Machbarkeitsstudie zur Wirkung von Infraschall (2014) unter anderen mit folgenden Beschwerden: Müdigkeit, Benommenheit, Apathie, Depressionen, Konzentrationseinbußen, Schwingungen der inneren Organe, Leistungsminderung der Herzmuskelkontraktion, Anstieg des Blutdrucks, Veränderung der Herzraten und der Atemfrequenz, Schwindelanfälle, Schlafstörungen, Schmerzen in der Herzgegend, Atembeschwerden und Verschlechterung des Hörvermögens. Dies gilt auch für den Frequenzbereich unter 10 Hz.

Die Erkenntnis stimmt mit den Grundlagen überein. Windgeneratoren erzeugen Schallwellen in der Größenordnung von 1 Hz, wenn der rotierende Flügel die Luft zum Mast zusammendrückt. Diese Wellen stören die Steuerung von Herzschlag und Atmung, die eine vergleichbare Frequenz haben. Die riesigen Flügel schwingen mit einer  Frequenz von etwa 15 Hz. Dies ist die Eigenfrequenz vieler Organe einschließlich des Gehirns. Die Organe werden so zu übergroßen Schwingungen angeregt, die Fehlfunktionen zur Folge haben.

Danach kann heute kein Bürgermeister, Stadtrat oder Gemeinderat darauf verweisen, er hätte für den Bau eines Windparks gestimmt, weil nach offizieller Verlautbarung Infraschall keinen Einfluss auf die Gesundheit hat.

Stadträte und Bürgermeister haften mit ihrem Privatvermögen

Der Staatsrechtler Prof. Dr. Michael Elicker und sein Doktorand Andreas Langenbahn haben heraus gestellt, nach Art. 2, Abs. 2,  Satz 1 des Grundgesetzes ergibt sich für den Staat die Pflicht, „das Leben und die körperliche Unversehrtheit des Einzelnen zu schützen, d. h. vor allem auch vor rechtswidrigen Angriffen von Seiten  anderer zu bewahren.“ Die Verletzung dieser Schutzpflicht kann von allen  Grundrechtsträgern geltend gemacht werden. Selbst wenn nur ein Ausschnitt der Bevölkerung eine Anfälligkeit für Gesundheitsgefahren durch Infraschall zeigt, muss diese Gefahr beseitigt werden. Lässt der Staat (hierzu gehören auch die Kommunen) Anlagen zu, die gesundheitsschädigenden Ultraschall erzeugen, verletzt er seinen Schutzauftrag und kann für die gesundheitlichen Folgen haftbar gemacht werden. Die Genehmigung zum Bau von Windkraftanlagen liegt bei den Stadt- oder Gemeinderäten. Entsprechend sind sie auch haftbar, wenn als Folge gesundheitliche Schäden auftreten. Die Haftung erstreckt sich auch auf das Privatvermögen der Ratsmitglieder. Die parlamentarische Haftungsfreiheit (Indemnität) steht nämlich nur den Mitgliedern staatlicher Parlamente zu, nicht aber den Mitgliedern der Kommunalparlamente zu.

Bei dieser Rechtslage ist damit zu rechnen, dass der größte Teil der Windkraftanlagen stillgelegt wird, sobald ein erster rechtlicher Erfolg erstritten ist. Dann gibt es große Probleme bei den Profiteuren des Windstroms.

Die Verlierer 

Verluste gibt es in erster Linie bei den Eigentümern und Betreibern von Windkraftanlagen. Die Anlagen bringen keine Einnahmen mehr und haben nur noch Schrottwert. Sie müssen nicht nur abgeschrieben, sondern auch je nach Vertrag vom Betreiber demontiert werden. Dazu gehört auch die Beseitigung der großen Betonfundamente.

Die meisten Betreiber werden dann wohl zahlungsunfähig. Dann bleibt beim Verpächter das Beseitigen des Fundaments.

Viele Banken haben Windkraftanlagen weitgehend finanziert, weil ja nach dem Erneuerbaren Energien Gesetz (EEG) über 20 Jahre hohe Einnahmen garantiert werden. Oft sind mehr als 10 Prozent der Bilanzsumme in Ökostromanlagen geflossen. Diese Gelder müssen abgeschrieben werden, wenn die Banken sich nicht anderen Werten beiden Betreibern und Eigentümern rückversichert haben. Die gesamte Anlagesumme von Banken und Anlegern in Windparks dürfte bei etwa 35 Milliarden Euro liegen.

Die Kommunen müssen auf Gewerbesteuer von Windparks verzichten. Gleichzeitig fällt die Beseitigung der Windkraftanlagen in Ihrem Gebiet auf die Kommunen zurück, wenn die Betreiber zahlungsunfähig sind. Hinzu kommt die Haftung für Gesundheitsschäden, die Ratsmitglieder auch mit ihrem eigenem Vermögen befriedigen müssen.

Die Gewinner

Gewinner werden wir alle sein. Gesundheitsschädigungen durch Infraschall von Windgeneratoren werden aufhören. Und es ist zu hoffen, dass viele Mitbürger sich wieder von ihren Schäden erholen. Die Umweltschädigung durch die Verspargelung unserer Landschaften wird rückgängig gemacht. Aber auch der Strompreis wird sinken, wenn der mit den hohen EEG-Kosten belastete Windstrom nicht mehr in das Netz gepumpt wird.

Vielleicht besinnt sich der Gesetzgeber nach der gesetzlichen Stilllegung der Windgeneratoren auch auf eine Aufhebung des unsozialen und planwirtschaftlichen EEGs und seiner weiteren Ausführungsgesetze, damit endlich wieder die Marktwirtschaft die Energieversorgung übernimmt. Nur dann wird Deutschland eine Zukunft haben.

Prof. Dr. Hans-Günter Appel
2. Vorsitzender und Pressesprecher NAEB e.V. Stromverbraucherschutz

 
Freigegeben zur Veröffentlichung als Leserzuschrift, Lesermeinung,
Kontakt:
hans-guenter.appel@naeb.info

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Kommentar zur Machbarkeitsstudie zu Wirkungen von Infraschall des Bundesumweltamtes

Vorgeschichte und maßgebende Versäumnisse der MSWI Studie

Die Gutachter haben es sich mit der Sichtung von über 1200  Veröffentlichungen nicht leicht gemacht. Davon wurden 166 kurz im Text zitiert, aber nur die drei des US-amerikanischen Neurobiologen Alec Salt /2/ ausführlich besprochen. Es handelt sich um den experimentellen Nachweis, dass die äußeren Haarzellen im Innenohr Druckwellen im IS-Bereich in elektrische Signale wandeln können. Damit bewies Salt die  Wahrnehmbarkeit des IS unterhalb der Hörschwelle. Man muss den Autoren der MSWI danken, dass sie dieser Arbeit so viel Raum einräumten, obwohl sie wissen mussten, dass  damit das Standardargument, IS sei unschädlich, da unhörbar, falsifiziert worden war.

Nur einer einzigen weiteren Beobachtung gaben die Gutachter vergleichbares Gewicht. Sie betonten immer wieder, dass als besonders belästigend  Tonhaltigkeit im IS-Bereich und Pegelschwankungen im tieffrequenten Hörbereich empfunden würden. Dabei lägen die Modulationsfrequenzen dieser Schwankungen (nicht die Frequenzen der Seitenbänder!) im Bereich um 1Hz, also ebenfalls im IS-Bereich. Nicht unwichtig sind auch die Hinweise, dass Personen, die in ländlichen Gegenden wohnen, die älter sind oder die langzeitlich von IS belastet wurden, von diesen Beschwerden besonders betroffen seien.

Eine systematische Dokumentation der Häufigkeit der im Zusammenhang mit IS berichteten Beschwerden wird man in der MSWI nicht finden. Erwähnt  werden Schlafstörungen als Leitsymptom, Kopfschmerzen, Angstgefühle, Schwindel- und Unbehaglichkeitsempfindungen, Auswirkungen auf Konzentration und Reaktionszeit, auf  Nervensystem und Gleichgewichtsorgane und insbesondere Depressionen, als nichtmentale Beeinträchtigungen auch Herz- und Kreislaufprobleme.  Die viel beachtete Arbeit der amerikanischen Kinderärztin N. Pearpont /3/ wird ignoriert. Diese zeigte in zehn Fallstudien, dass  ursprünglich gesunde Personen, die im Umkreis von Windrädern wohnten, nach deren Inbetriebnahme so stark  unter psychischen Störungen gelitten hätten, dass sie zusammen mit ihren Familien den Wohnsitz wechseln mussten. Danach wären die betreffenden Krankheitsbilder verschwunden. Es mag sein, dass die Beweiskraft der von Pearpont angewandten Methode nicht allzu hoch ist, aber eine ähnliche schlagen auch die Autoren der MSWI für weiterführende Studien vor.

Alle psychischen Dysfunktionen, die in der MSWI als auch in Pearponts Arbeit  aufgelistet wurden, sind seit jeher bei  Föhn beobachtet worden (s. Tab. 1). Aber erst vor 10 Jahren konnte die Münchner Meteorologin E. Wanka /4/ praktisch unwiderlegbar nachweisen, dass schmalbandiger IS das Vehikel ist, mit dem Föhn auf den menschlichen Organismus einwirkt. Diese Übereinstimmung mit den in der

Autor

MWSI /1/

Pearpont /3/

Faust /6/

Wanka /5/

Jahr

2014

2009

1976

2003

IS-Quelle

Beliebig

Windrad

(Wetter)

Föhn/Wetter

Frequenz (Hz)

0.1 – 10

0.1 – 10

0.001 – 0.1

0.001 – 0.1

Symptome

Schlafstörungen,

Tinnitus

Schlafstörungen,

Tinnitus

Schlafstörungen

Kopfschmerzen,

Unbehaglichkeit

Kopfschmerzen,

Übelkeit

Kopfschmerzen

Kopfschmerzen,

Migräne, Phantom-

Schmerzen

Konzentrations-

Schwächen

Konzentrations-,

Gedächtnis- und

Lernschwächen

Konzentrations- und

Gedächtnis-

Schwächen

Angst, Depression

Angst, Panik,

Depression

Nervosität, Angst,

depressive

Stimmung, Suizid

Psychiatrische Störung,

Suizidversuch, Suizid

Reizbarkeit, Zorn

Aggression

Herz- und Kreis-

Laufprobleme

Herzrasen

Herz- und Kreislauf-

Probleme

Herz- und Kreislauf-

Probleme

Tab. 1: Vergleichende Auflistung der Symptome, die in der MSWI /1/ und in den Veröffentlichungen von Pearpont /3/, Faust /5/ und Wanka /6/ mit Infraschall in Verbindung gebracht werden.

MSWI zitierten Ergebnissen ist sehr bemerkenswert. Weiterhin ist Wankas Arbeit zu entnehmen, dass sehr breitbandiger IS, also Rauschen, keine solche Wirkung hat. Man kann daraus folgern – soweit ging Wanka allerdings nicht – dass das Signal-Rausch-Verhältnis der eigentliche, bisher verborgene Parameter ist, zu dem die beobachteten Beschwerden korreliert sind. Mit dieser Hypothese kann auch die in der MSWI erwähnte besondere Sensibilität der ländlichen Bevölkerung erklärt werden: dort ist der Pegel des von (verkehrs-)technischen Einrichtungen emittierten IS-Rauschens niedrig, daher wird  bei vorgegebener Signalamplitude das Signal-Rausch-Verhältnis entsprechend größer. Bekannt ist auch, dass nach Oberbayern Zugezogene erst nach etwa 10 Jahren föhnempfindlich werden – ebenfalls eine Analogie zu der in der MSWI erwähnten  Sensibilisierung mit der Dauer der IS-Belastung.

Das experimentum crucis von Wanka

Insgesamt gleichen die Wirkungen und Wirkmechanismen des föhngenerierten IS denen des windradgenerierten so sehr, dass es nicht einsichtig ist, warum in der MSWI die statistisch gut abgesicherten Ergebnisse der Föhnstdien nicht berücksichtigt wurden. Formal erklärt dies die  Beschränkung der MSWI auf den Frequenzbereich 0,1 – 20 Hz. Wetterbedingte IS-Resonanzen werden aber eher im Bereich 0,001 – 0,1 Hz beobachtet. In diesen beiden Teilbereichen des IS werden die von den Haarzellen in elektrische Wellen transformierten Druckwellen dem Zentralhirn durch das Nervensystem zugeleitet .  Die Frequenzanalyse  im Hörbereich ist komplizierter und  stellt so ein charakteristisches  Merkmal bereit, das den IS-Bereich vom Hörbereich bei menschlichen Organismen  abgrenzt. Trotzdem wird in der MSWI immer wieder versucht, Vorstellungen, die sich im Hörbereich bewährt haben, auf das Problem der Gesundheitsgefährdung durch IS zu übertragen. So geht man dort  davon aus, dass höhere Frequenzanteile zu den bekannten Belästigungen führen und  dass der Beitrag des IS auf eine Herabsetzung  der Hörschwelle bei einigen Personen beschränkt ist. Damit jedoch bleibt unverständlich, warum breitbandiger IS  (Rauschen) unschädlich, schmalbandiger aber schädlich ist.

Wesentlich plausibler scheint eine Hypothese zu sein, deren Bruchstücke vor allem im Internet zu finden sind und die die Bedeutung des IS für die Evolution unterstreicht. Sie lässt sich mit folgender Wirkungskette skizzieren: Erzeugung von IS durch die Schrittfolge eines Feindes – Wahrnehmung durch die äußeren Haarzellen oder das Gleichgewichtsorgan –  Interpretation durch das Zentralnervensystem als Bedrohung –  Schlaflosigkeit (besser erhöhte Wachsamkeit und Aufmerksamkeit) – Fight orflight bzw. Aggression oder Depression. Im Laufe der Evolution hat erst diese Art der Wahrnehmung den Fluchttieren das Überleben ermöglicht. Allgemein gilt, dass einfach strukturierte Signale, die sich mit großem aber konstantem  Zeitabstand wiederholen, vom Zentralnervensystem als Bedrohung interpretiert werden. So haben vom IS um den Schlaf Gebrachte den Eindruck, Einbrecher seien im Hause /3/. Im weiteren Sinne fällt unter dieser Kategorie die Unüberhörbarkeit der akustischen Warnsignale von Polizei-, Feuerwehr- und Rettungsdienstfahrzeugen, die Unübersehbarkeit der optischen Blinksignale bei Baustellen, Bahnübergängen und Leuchttürmen sowie die Unerträglichkeit eines tropfenden Wasserhahnes.   

Der MSWI sind quantitative Zusammenhänge zwischen IS-Pegel und Häufigkeit bestimmter Beschwerden nicht zu entnehmen. Trotzdem haben die Gutachter für die Dimensionierung von Experimenten, die diese Kenntnisse liefern sollen, präzise Vorstellungen. Die vorgeschlagene Zahl von Probanden ist jedoch viel zu klein, um Beschwerden außer Schlaflosigkeit und vielleicht noch Tinnitus nachzuweisen. Ein Blick in Wankas Diplomarbeit /5/ hätte geholfen. Auch ihr gelang es  nicht, durch Befragungen von  30 Probanden Korrelationen zwischen föhngeneriertem IS und Kopfschmerzen signifikant nachzuweisen. Erst mit ca. 1,5 Millionen Probanden, den Einwohnern von München und Umgebung, gelang ihr in einem natürlichen Experiment der Beweis, dass mit Föhn verknüpfter IS in München maximal eine Verdreifachung der durch Suizid, Suizidversuch oder psychische Störungen bedingten täglichen Rettungsdiensteinsätze bewirkt. Danach wären solche Folgen schwerster Depressionen bei ca. 0,1% des Bevölkerungsanteils, der windradgeneriertem IS ausgesetzt würde, zu erwarten. Da zumindest Suizid nicht als zumutbare Belästigung eingestuft werden kann, sollte dieser  Zahlenwert den Umfang der in der MSWI geplanten Stichproben bestimmen.

Obwohl alles darauf hinweist, dass das Phänomen der Gesundheitsgefährdung durch IS mit herkömmliche Theorien nicht erklärbar ist, wird im letzten Abschnitt der MSWI empfohlen, die Vorstellungen, die der TA Lärm und der DIN 45680 zugrunde liegen, mit minimalen Änderungen in die Neufassung dieser DIN-Vorschrift zu übernehmen. Etwas salopp ausgedrückt besagen diese Vorstellungen, solange IS nicht die Ohren betäubt und das Trommelfell zerreißt, sei er gesundheitlich unbedenklich. Darauf weist insbesondere die vorgesehene Streichung der Berücksichtigung einer Tonhaltigkeit hin sowie die Versuche, die Belästigungspotentiale von tieffrequentem Hörschall und von IS  gemeinsam durch eine Ein-Zahl-Bewertung zu charakterisieren.

Abschließende Bewertung der MSWI Studie

Die MSWI hinterlässt einen zwiespältigen Eindruck. Mit der Betonung der Wahrnehmbarkeit des IS weit unterhalb der Hörschwelle und der besonderen Wirksamkeit schmalbandiger IS-Signale stellt sie den Stand der Wissenschaft angemessen dar, soweit es sich um Wirkungsmechanismen handelt. Ebenfalls zeigt sie, dass die Ausbreitung des IS nicht prognostizierbar sei. Dagegen werden wesentliche  Veröffentlichungen über die gesundheitsschädigenden Wirkungen des IS ignoriert. Als machbar  wird  eine Befragung vorgeschlagen, die mit Sicherheit schwere Gesundheitsstörungen nicht erfassen wird. Abschließend wird dem Gesetzgeber ohne hinreichende Begründung bescheinigt, dass  geringfügige Anpassungen der geltenden Schallschutzverordnungen genügen würden, IS-Immissionen angemessen zu bewerten. Die sich zwingend ergebenden Konsequenzen werden verschwiegen: der bisherigen Genehmigungspraxis für WEA-Standorte sind nachträglich  die Grundlagen entzogen worden und  Planungen für geeignete Standorte sind nicht mehr möglich.               

Es  wäre naiv, dem Bundesumweltamt zu unterstellen, es wäre sich der Brisanz, aber auch der Mängel der MSWI nicht bewusst gewesen. Man erkennt dies am Fazit, das offensichtlich nicht die sachliche Handschrift der Gutachter trägt. Es lautet:

 Eine nachhaltige Konfliktbewältigung erfordert eine ganzheitliche Beurteilung, die Festlegung von Grenzwerten sowie standardisierte und genormte Prognoseverfahren. Pauschale Ansätze, die eine Prognosesituation mit dem Ziel einer Konfliktbewältigung einseitig überschätzen wie beispielsweise die Festlegung von Mindestabständen, erscheinen ohne fundierte wissenschaftliche Kenntnisse über die Wirkmechanismen als nicht sachgerecht.

Dieses Fazit wird der Bedeutung der MSWI in keiner Weise gerecht.  Die Behauptung, es gäbe keine fundierten Kenntnisse über dieWirkmechanismen ist grob irreführend und steht im Widerspruch zum Inhalt der MSWI. Die Festlegung von Mindestabständen steht sowieso nicht mehr auf der  Agenda, da, wie auch in der MSWI festgestellt wurde, die Ausbreitung von Infraschall nicht prognostizierbar ist. Die Verwendung des Begriffes  nachhaltige Konfliktbewältigung soll wohl suggerieren, dass die Bewertung der Ergebnisse der Studie im gesellschaftlichen Konsens erfolgen müsse, was hieße, das Grundrecht auf Leben und körperliche Unversehrtheit könne Gegenstand eines Interessenaus-gleiches sein. Sachgerecht  wäre der Nachweis der gesundheitlichen Unschädlichkeit von windradgeneriertem IS, den der Verursacher zu erbringen hätte. 

Die Umweltämter des Bundes und der Länder haben jahrelang die Öffentlichkeit und die aufsichtsführenden Ministerien mit der These, windradgenerierter Infraschall sei gesundheitlich unbedenklich, da unhörbar, in die Irre geführt. Von dieser These hat es sich das BUA jetzt  klammheimlich verabschiedet. Trotzdem sieht es keinen Anlass, den forcierten Ausbau der Energiegewinnung aus Windkraft in Frage zu stellen. Dabei wird nach meiner Ansicht eine stetig zunehmende Gesundheitsgefährdung vieler Bürger in Kauf genommen. Die vorgeschlagenen Feldstudien besitzen allenfalls eine Alibifunktion. Sie werden bestätigen, dass windradgenerierter Infraschall Schlafstörungen bewirkt, wobei man wahrscheinlich versuchen wird, diese als zumutbare Belästigungen einzustufen – in Guantanamo zählte Schlafentzug als hochwirksame Foltermethode. Die Auslegung jedoch wurde so bemessen, dass die wesentlich schwerwiegenderen Folgereaktionen  vermutlich unterhalb der Nachweisschwelle verbleiben werden.

Literatur:

/1/ Krahe, D., Schreckenberg, D., Ebner, F., Eulitz, C., Möhler, U.,  Machbarkeitsstudie zu Wirkungen des Infraschalls , (2014), www.umweltbundesamt.de (PDF) 
/2/ Salt, A.N. andHullar, T.E., Responses oftheeartolowfrequencysounds, infrasoundand windturbines, Hearing Research, (268) 12- 21 (2010) 
/3/ Pearpont, N., Wind turbinesyndrome, K-selected Books (2009)
/4/ Wanka, R. and P. Höppe, Human biometeorologicalrelevanceoflowfrequencyair
pressureoscillations,
Meteorologische Zeitschrift, 14, 279 -284 (2005)
/5/ Wanka, R., Messung und Analyse niederfrequenter Luftdruckschwankungen in München, Diplomarbeit LMU München (2003)
/6/ Faust, V. Biometeorologie, Hippokrates Verlag, Stuttgart (1976)

*Anschrift: Dr. Joachim Schlüter, Hohlenweg 8, 79410 Badenweiler, e-mail: schlueter-j@gmx.de




Gesundheitsgefährdung durch windradgenerierten Infraschall

Es wird die die Hypothese vertreten, dass dieses Signal durch den Gleichgewichtssinn wahrgenommen und als Bedrohung  interpretiert wird, auf die der Mensch mit Aggression oder Depression reagiert. Windradgenerierter Infraschall besitzt ein ähnliches diskretes Schallspektrum wie Föhn, folglich sollte er auch die gleichen  Gesundheitsstörungen bewirken, die beim Föhn nachgewiesen wurden und die tatsächlich im Umkreis von Windkraftanlagen beklagt werden.  Daher  sollte an bewohnten Orten die windradgenerierte  Infraschallamplitude das dort bei  der gleichen  Frequenz  vorhandene Rauschniveau nicht wesentlich übersteigen.

Im Internet,  aber auch in der wissenschaftlichen Literatur /1/  findet man zahlreiche Beobachtungen, die darauf hinweisen, dass der von Windrädern ausgehende Infraschall Beschwerden wie Schlaflosigkeit, Angst, Schwindel, Kopfschmerzen, Konzentrationsschwächen, Gleichgewichtsstörungen, Übelkeit, Tinnitus, Herz- und Kreislaufprobleme bis hin zu Depressionen verursacht. Während diese Hinweise in Australien, Kanada, Niederlande, Schweden, UK und den USA ernst genommen werden und dort teilweise zur Ausweitung der Schutzzonen und zur staatlichen Initiierung  von relevanten Forschungsprogrammen geführt haben, vertreten die Behörden und  die Windenergieindustrie in  Deutschland den Standpunkt, dass  Infraschall  nicht schädlich sein könnte, da er nicht hörbar sei /2/. Auch liege die Schmerzschwelle für Infraschall so hoch, dass sie selbst am Fuße von Windradtürmen nicht überschritten werden könnte.

Als erste amtliche Stellungnahme wird häufig das Bayerische Landesamt für Umweltschutz mit der Aussage /3/ zitiert, dass  „….die im Infraschallbereich liegende Schallimmissionen weit unterhalb der Wahrnehmungsschwelle der Menschen liegen und daher zu keinen Belästigungen führen.“ Diese Aussage wurde zunächst von fast allen  anderen bundesdeutschen Umweltämtern und -ministerien übernommen, später aber doch vorsichtiger formuliert /2/ „….dass alle derzeit vorliegenden Infraschallmessungen übereinstimmend zeigen, dass der Infraschall von Windkraftanlagen auch im Nahbereich deutlich unterhalb der menschlichen Hörschwelle und damit auch deutlich unterhalb einer denkbaren Wirkschwelle liegt“. Hier hat man  Wahrnehmungsschwelle durch Hörschwelle ersetzt.  Offensichtlich wollte man nicht ganz ausschließen, dass der menschliche Organismus für Infraschall über andere Wahrnehmungsorgane verfügen könnte und dass dann durchaus eine wesentlich tiefer liegende Wirkschwelle denkbar wäre.

Diese verbleibende Denkbarkeit hat vor drei Jahren das Bundesumweltministerium veranlasst, das Bundesumweltamt mit der Erstellung einer Machbarkeitsstudie mit dem Titel „Wirkung von Infraschall, Entwicklung von Untersuchungen für die Ermittlung der Auswirkungen von Infraschall auf den Menschen durch unterschiedlichen Quellen“ zu beauftragen. Offensichtlich war die Planung der Entwicklung solcher Methoden – keineswegs bereits deren Bereitstellung und Anwendung – äußerst schwierig, denn die Studie wurde erst Anfang Juni 2014, drei Jahre nach Auftragserteilung,  veröffentlicht /4/, allerdings ohne ausdrückliche Distanzierung von den zuvor geäußerten falschen Auffassungen. Schwierig ist es sicher, eine Verknüpfung extrem kleiner Druckschwankungen mit Symptomen vorwiegend psychischer Art experimentell nachzuweisen, dabei  über eine hinreichend große Anzahl von Probanden zu verfügen, um akzeptable Signifikanz zu gewährleisten, weiterhin die Verträglichkeit epidemiologischer Untersuchungen mit ärztlicher Schweigepflicht und Datenschutz zu gewährleisten und schließlich  die Auskünfte der Probanden mit der gebotenen Vorsicht zu bewerten. 

Nicht erwähnt wird in /4/, dass bereits 2003 (nach Vorarbeiten von A. Delyukov /5/) die Münchener Meteorologin Eva R. Wanka all diese Probleme auf überzeugende Weise in ihrer Diplomarbeit gelöst hat, die sie 2005 auszugsweise  mit P. Höppe veröffentlichte /6/. Sie untersuchte ein Jahr lang in einem natürlichen Experiment die Wirkung des föhngenerierten Infraschalls auf 1,8 Millionen Probanden, den Einwohnern von München und Umgebung. Dazu setzte sie die Zahl der täglichen, durch psychische Erkrankungen, Suizidversuch und Suizid bedingten Rettungsdiensteinsätze in Korrelation zu den Schwankungen des Luftdruckes im Frequenzbereich des Infraschalls. Sie konnte so mit extrem hoher Signifikanz nachweisen, dass  föhngenerierter Infraschall maximal eine Verdreifachung  dieser Einsätze bewirken kann. Damit werden frühere Beobachtungen /7/, dass Föhn zu Suizid verleitet, bestätigt. Zugleich wurde Infraschall als das Vehikel identifiziert, mit dem der Föhn auf den menschlichen Organismus einwirkt. Es erscheint kurios, dass dieser naheliegende Zusammenhang erst vor wenigen Jahren erkannt wurde, obwohl das Phänomen des Föhns, das schon den alten Römern aufgefallen war, schon seit 200 Jahren wissenschaftlich untersucht worden ist.

Obwohl nicht explizit ausgesprochen, enthält die Arbeit zwei weitere wichtige Ergebnisse. Als unabhängiger Parameter dienten nicht die beobachteten Amplituden in den einzelnen Frequenzbereichen, sondern deren Verhältnisse. Diese Verhältnisse können sich nicht ändern, wenn die Amplituden in allen Frequenzbereichen gleichmäßig ansteigen. Ein solcher gleichmäßige Anstieg in allen Frequenzbereichen ist als Zunahme eines Kontinuums zu deuten, als zunehmendes Rauschen. Somit konnte das stets vorhandene, aus natürlichen oder technischen Quellen stammende Infraschall-Rauschen den gewählten unabhängigen Parameter (die Amplitudenverhältnisse) nicht verändern und damit auch nicht den abhängigen Parameter (die Rettungsdiensteinsätze) beeinflussen. Nur bei Zunahme der Amplitude in einem einzigen Frequenzintervall ergaben sich Korrelationen zu den „Suizid“-Rettungsdiensteinsätzen.  Man ist versucht, dies als Zunahme eines schmalbandigen Signals, einer linienförmigen Schallabstrahlung (Ton) zu deuten, gegebenenfalls mit einigen Oberwellen.

Verallgemeinert lässt sich sagen, dass der menschliche Organismus  Infraschall nur dann  ignoriert, wenn dieser als Rauschen auftritt und dessen Amplitude die Schmerzgrenze nicht erreicht, ihn aber wahrnehmen kann, wenn er als schmalbandige Linie das ständig vorhandene Kontinuum überragt. Nur die Tonhaltigkeit des Infraschalls wird erkannt. Als Schwellenwert wäre dann das bei der jeweiligen Frequenz liegende Rauschniveau zu nehmen, nicht aber die Schmerzgrenze. Da zugleich der Beweis erbracht wurde, dass diese (unbewusste)  Wahrnehmung mit schwersten  psychischen Folgen für den Menschen verknüpft sein kann, sollte erst recht die selbe Ursache auch für die Klasse der leichteren psychischen Beschwerden gelten, die beim Föhn beobachtet wurden.

Es ist kein Grund ersichtlich, vorstehende Folgerungen nicht auf den Fall des windradgenerierten Infraschalls zu übertragen. Das bisherige Ausschlusskriterium, der menschliche Organismus könne Infraschall, soweit er unter der Hör-oder Schmerzschwelle liege, nicht wahrnehmen, ist falsifiziert worden. Zudem besitzt die spektrale Verteilung des  windradgenerierten  Infraschalls ebenfalls eine diskrete Komponente /8/, die natürlich nur wahrnehmbar ist, wenn sie das Rauschniveau übersteigt. Damit wird auch der oft vorgebrachte Einwand entkräftet: Warum sollte windradgenerierter Infraschall schädlich sein, wenn Infraschallrauschen, erzeugt von Fahrzeugen oder Maschinen,  dies nicht ist? Die Antwort lautet: Rauschen wird ignoriert, Signale werden wahrgenommen.

In Deutschland werden jährlich etwa 9000 Suizide gemeldet, also in München und Umgebung etwa 200 Suizide pro Jahr oder ein Suizid alle zwei Tage. Geht man von 20 Föhntagen aus, an denen im Mittel eine Verdopplung der Suizidrate vorläge, so wären dem Föhn 10 Suizide pro Jahr in München anzulasten.    

Zur guten Verständlichkeit von Sprache ist ein Signal-Rauschverhältnis größer als 10 erforderlich. Überträgt man diese Bedingung auf die Wahrnehmung des Infraschalls, so sollte in ländlichen Gegenden, für die das Hintergrundrauschen bei 1 Hz ungefähr 60 dB beträgt /8/, der Pegel des windradgenerierten Infraschalls 70 dB nicht überschreiten, andernfalls wären mit Sicherheit gesundheitsschädliche Wirkungen zu erwarten. Mit dem derzeitigen Mindestabstand von 500 m wird diese Bedingung nur von Anlagen erfüllt, deren Leistung 300 kW nicht übersteigt /8/. Für 2MW-Anlagen wäre bereits ein Abstand von 2 km erforderlich.

 Als Beispiel wird angenommen, die Standorte von 3 000 einzeln stehenden 2MW-Anlagen besäßen jeweils gerade den derzeitigen Mindestabstand von 500 m zum nächsten Wohngebäude. In diesem Falle würde die Bevölkerung einer Fläche von 36 000 km2  unter Infraschall zu leiden haben, das entspräche gerade der Einwohnerzahl von München und Umgebung, wenn man für ländliche Gegenden 50 Einwohner/km2 annimmt. Rechnet man mit 200 Betriebstagen statt mit 20 Föhntagen pro Jahr, so sollten sich 100 zusätzliche Suizide pro Jahr ergeben. Im Mittel wäre jedem dieser Windräder während einer dreißigjährigen Standzeit ein Suizid zuzuschreiben.

Dieser Aussage beruht auf der Annahme einer installierten Leistung von  6 000 000 kW und unterschätzt erheblich die bereits jetzt an Land installierte WKA-Leistung. Unterstellt man, dass der Ausbau der Windenergie im bisherigen Tempo fortschreitet und damit notwendig Flächen mit wesentlich größerer Bevölkerungsdichte beschallt werden, wäre es in wenigen Jahren nicht unrealistisch, in Deutschland dem windradgenerierten Infraschall jährlich bis zu 1ooo Suizide anzulasten. Der seit 2007 beobachtete Anstieg der Suizidrate in Deutschland steht zu dieser Aussage zumindest nicht im Widerspruch.

Zum Mechanismus der Wahrnehmung und Interpretation der Infraschallsignale  möchte ich eine Hypothese,  deren Bruchstücke vor allem im Internet zu finden sind und die die Bedeutung des Infraschalls für die Evolution unterstreicht, mit folgender Wirkungskette skizzieren:

Erzeugung von Infraschall durch die Schrittfolge eines (Fress-)Feindes,
Wahrnehmung durch das Gleichgewichtsorgan, die äußeren Haarzellen der Cochlea oder durch Barorezeptoren, Analyse mittels schmalbandiger Filter im Zentralnervensystem, Interpretation als Bedrohung, Schlaflosigkeit (richtiger: erhöhte Wachsamkeit oder Aufmerksamkeit), Fight orflight bzw. Aggression oder Depression.

Im Laufe der Evolution hat erst diese Art der Wahrnehmung vielen Fluchttieren das Überleben ermöglicht. Auch bei den nicht  wenigen Menschen, bei denen der Gleichgewichtssinn zu Fehlinterpretationen neigt, ist sie erhalten. Der Mensch kann also auf drei verschiedenen Weisen auf  Infraschall reagieren, nämlich mit Aggression, mit Depression oder mit Ignorierung. Diese  zum Teil gegensätzlichen Möglichkeiten  werden die geplanten Untersuchungen sicher nicht erleichtern.

Allgemein sollte gelten: Signale, die sich mit großem aber konstantem Zeitabstand wiederholen, interpretiert das Zentralnervensystem als Bedrohung. Diese Theorie erklärt z.B.  auch die Unerträglichkeit eines tropfenden Wasserhahnes. Dessen störende Wirkung hängt weder von der Lautstärke noch von der Wiederholfrequenz ab, sondern nur vom Signalcharakter. Es erscheint plausibel, dass das Gleiche für wetter- oder windradgeneriertem Infraschall gelten sollte. Der experimentelle Beweis sollte nicht schwierig sein. Für die Frequenzunabhängigkeit finden sich in Wankas  Arbeit weitere, hier nicht behandelte Belege.    

Selbstverständlich  verbieten sich aus ethischen Gründen Laborexperimente mit dem Ziel, Depression oder gar Suizid mit Infraschall zu bewirken.  Jedoch wäre im Schlaflabor eine Korrelation zwischen Infraschall und Schlaflosigkeit fast mühelos nachzuweisen. Abhängiger Parameter wäre die Schlaf-qualität, die mit bekannten und vorhandenen Verfahren zu quantifizieren wäre. Unabhängiger Parameter wäre einmal der Pegel von (weißem, rosa oder rotem) Infraschallrauschen, zum anderen Amplitude, Frequenz und ggf. Kohärenzlänge schmalbandigerInfraschallsignale. Das Labor müsste sich im Zentrum einer windradfreien Zone von ca. 50 km Durchmesser befinden. Die Probanden-zahlen blieben im überschaubaren Bereich, wenn zunächst nur Personen, die  wettervorfühlig sind, untersucht würden. Durch die Ruhelage der Probanden während der Untersuchungszeit wird vermieden, dass ständige vertikale Kopfbewegungen im inhomogenen Feld des Atmosphärendruckes, und sei es nur um wenige cm, als unregelmäßige Druckschwankungen wahrgenommen würden, diese wiederum würden die Nutzsignale verrauschen. 

Das Fazit lautet: Der wissenschaftliche Beweis der Gesundheitsgefährdung durch wettergenerierten Infraschall wurde durch Wankas Diplomarbeit erbracht. Solange dieser Beweis nicht experimentell widerlegt werden würde, ist konkludent von einer Gesundheitsgefährdung durch windradgenerierten Infraschall auszugehen. Daher sollte bei der Festlegung der Mindestabstände der Windkraftanlagen von Wohngebäuden berücksichtigt werden, dass der Signalcharakter und nicht die Amplitude dieses  Infraschalls das entscheidende Merkmal ist. Auch eine im Flüsterton vorgetragene Morddrohung kann wirksam sein.

/1/ Pierpont, N. Wind turbine syndrome, K-selected books (2009)

/2/ Bundesumweltminister P. Altmaier, Schreiben vom 3.8.2013 an die Umweltminister/innen der Länder, PDF

/3/ Hammerl, C. u. J. Fichtner, Langzeit-Geräuschimmissionsmessung an der 1 MW-Windenergieanlage Norde N 54 in Wiggensbach bei Kempten, Bayerisches Landesamt für Umweltschutz (2000)        

/4/ Bundesamt für Umwelt, Machbarkeitsstudie zu Wirkungen des Infraschalls, (2014), (PDF), (hier)

/5/ Delyukov, A. and L. Didyk, The effects of extra-low-frequencies atmospheric pressure oscillations on human mental activity, Int. J. Biometeor. 43, 31 – 37 (1999)

/6/ Wanka, R. and P.Höppe, Human biometeorological relevance of low frequency air pressure oscillations, MeteorologischeZeitschrift, 14, 279 – 284 (2005)

/7/ Faust, V. Biometeorologie – Der Einfluss von Wetter und Klima auf Gesunde und Kranke, Hippokrates Verlag, Stuttgart (1976)

/8/ Ceranna, L., G. Hartmann & M. Henger, Der unhörbare Lärm von Windkraftanlagen, Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe, PDF

Dr. Joachim Schlüter, Dipl.-Physiker, Hohlenweg 8, 79410 Badenweiler

Anhang

Wir danken Herrn Dr. Schlüter für die Überlassung seiner Unterlagen und seiner Ausarbeitung für eine Veröffentlichung bei EIKE. Herr Schlüter hat das Umweltbundesamt (UBA) angeschrieben und auf die Arbeit von Wanka/Höppe hingewiesen. Die Antwort des UBA ist hier als pdf beigefügt. Wie üblich, werden vom UBA unerwünschte Fakten oder Erkenntnisse, die seiner rotgrünen Zielsetzung widersprechen, abgewimmelt.

So einfach wird es diesmal vielleicht nicht abgehen. Es sind nämlich die beiden folgenden Punkte festzuhalten (dies insbesondere allen evtl. mitlesenden Universitäts-Neurologen ans Herz gelegt):

1) Das UBA musste in seiner Broschüre zum ersten Mal einräumen, dass das bisher stets gebrachte "Totschlagargument" – was unter der menschlichen Hörschwelle liegt, kann nicht schädlich sein – NICHT zutrifft.

2) Die Arbeit von Frau Wanka vertritt die schlüssige und daher wissenschaftlich weiter zu verfolgende Hypothese, dass nicht die Stärke des Infraschalls sondern seine HUMANBIOLOGISCHE SIGNALRELEVANZ schädigt.

Wir werden daher demnächst die Veröffentlichung von Wanka und Höppe 8 in einer EIKE-News besprechen und hoffen dabei, dass auf Grund des inzwischen hohen Bekanntheitsgrades von EIKE vielleicht der eine oder andere Neurologe an einer Universität oder einem Forschungsinstitut die bisherigen Erkenntnisse von Wanka/Höppe aufgreift und in dieser Richtung weiterforscht. Hierzu wären die Originaldaten der Diplomarbeit von Frau Wanka hilfreich, die momentan aber erwartungsgemäß "schwer" zugänglich sind. Es ist freilich kaum vorstellbar, dass diese Daten einer Universität oder einem öffentlich bestallten Forschungsinstitut vorenthalten werden können.

Der Autor des Anhangs ist kein Jurist, erlaubt sich aber dennoch alle Bürgerinitiativen gegen Windräder darauf aufmerksam zu machen, dass hier ein juristischer Hebel gegen Windradprojekte vorliegen könnte. Deutschlands Richter sehen sich zwar traditionell in ihrer Rechtsprechung veranlasst, weniger dem gesunden Menschenverstand als dem oft hoffnungslos idiotischen Zeitgeist der Deutschen zu folgen (die Historie liefert ausreichend Material), aber man darf den Kampf gegen den Windrad-Wahn als neuester deutscher Idiotie dennoch nicht aufgeben. Unsere Naturumgebung sollte es uns wert sein. Alle gesetzlich zulässigen Mittel sind dabei auszuschöpfen. Zumindest kann man aber denjenigen Parteien beim nächsten Urnengang einen Denkzettel verpassen, denen 10 tote Fledermäuse Anlass sind, ein Bauprojekt zu torpedieren, die dagegen 100.000 von einem Windrad getötete Fledermäuse für ihre ideologischen Träume tolerieren.

Prof. Dr. Horst-Joachim Lüdecke

EIKE-Pressesprecher

Stellungnahme von Dr. Schlüter zu den Leserkommentaren

Ich möchte #2 Greg House etwas in Schutz nehmen. Seine Behauptung, ein Deckenventilator wirke beruhigend, ist richtig, soweit dieser, sehr gut ausgewuchtet, unter einer glatten Decke montiert ist. Dann erzeugt  er nur  Rauschen und  ist  unschädlich, eventuell sogar nützlich, da, wie #6 Christian Wetzel zutreffend feststellt, ein Rauschgenerator die Tonhaltigkeit  maskieren kann. Nur wenn die Axialsymmetrie der an- bzw. abströmenden Luft gestört ist, entsteht ein dissonanter Klang dessen Grundfrequenz  dem Produkt aus Umdrehungs- und Flügelzahl entspricht. Erst dieser tiefe Klang wirkt sehr belästigend. Dies kann man mühelos mit einem schnelllaufenden  Axialgebläse demonstrieren.

Zur Visualisierung verweise ich auf Abb. 3  in der  Arbeit von Ceranna et al. (s.o./8/). Das dort bei 1 Hz beginnende Linienspektrum hat seine Ursache in den Passagen der Windradflügel am Turmschaft vorbei, die offensichtlich zu einer Störung der Axialsymmetrie der Luftströmung führen. Man beachte, dass zumindest bis zu Windgeschwindgkeiten von 5 m/s ein windradgeneriertes Rauschen in dem dargestellten Frequenzbereich nicht erkennbar ist. Das Zentralnervensystem registriert nur die Linien als Signal und (fehl-)interpretiert dieses als Bedrohung. Rauschen, dargestellt durch die Basiskurven, wird ignoriert.

Der in einigen Kommentaren vertretenen Annahme, die Wahrnehmbarkeit von Infraschall durch den menschlichen Organismus beruhe auf Resonanzabsorption beiEigenfrequenzen der Zellen, kann ich  nicht zustimmen. Zum einen müsste ein (wie Klaviersaiten) abgestimmter Satz von Resonatoren  zur Verfügung stehen, der den Frequenzbereich 0,001 bis 5 Hz lückenlos abdecken könnte, zum anderen sind mir (und mir bekannten Biophysikern)  physikalische Modelle, die solche schwingfähige Systeme auf zellulärer Basis beschreiben, nicht bekannt. Auch im Hörbereich werden Resonanztheorien verworfen.

Ergänzend möchte ich bemerken, dass die von mir oben vertretenen Auffassungen verträglich  zu den Ergebnissen sind,  die das Bundesumweltamt in der ebenfalls im Juni 2014 veröffentlichten Machbarkeitsstudie (s.o. /4 /) dokumentiert hat. Darin wird die wissenschaftstheoretisch sowieso unhaltbare Aussage, Infraschall sei unschädlich, da unhörbar, nicht mehr vertreten (noch im April tat dies der baden- württembergische Umweltminister vor dem Stuttgarter Landtag), vielmehr wird die Wahrnehmbarkeit des Infraschalls bis 75 dB herab experimentell belegt. Auch sei es vor allem die Ton- oder Impulshaltigkeit und der Modulationsgrad tiefer Geräusche (auch der in #21 erwähnte Begriff Fluktuierender Schall  fällt unter diese Kategorie), die belästigen – exakt mein Standpunkt. Weiterhin wird angemerkt, dass die Reichweite windradgenerierten Infraschalls wesentlich größer als der prognostizierte Wert bei Annahme einer kugelsymmetrischer Ausbreitung  sein kann. Insgesamt vollzieht das BUA damit eine sensationelle Kehrtwende. Mir fehlt allerdings ein 10-semestriges Studium der Soziologie, um die im letzten Absatz der Machbarkeitsstudie gegebene Begründung zu verstehen, warum es trotzdem nicht nötig sei, die Mindestabstände der Windräder von Wohngebäuden zu vergrößern.

Joachim Schlüter

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Die unheimlichen Wirkungen des unhörbaren Infraschalls von Windkraftanlagen

Mit der Zunahme des Lärms in den Industrieländern erkannte man, dass hörbarer Schall den ganzen menschlichen Organismus schädigen kann. In den Ohren umgewandelte Schallimpulse führen zu einer Dauerreizung des Gehirns, werden als Nervenstimuli in den Körper weitergeleitet und können dort besonders an den sensiblen inneren Organen Gesundheitsstörungen begünstigen oder bestehende Leiden verschlechtern. Als besonders störanfällig erweist sich das Schlafverhalten, hier konnte durch eine Untersuchung bereits ab

32 dB (A) ein Störverhalten an der Körpermotorik nachgewiesen werden. Erst in der jüngsten Vergangenheit begannen Mediziner, die Aufmerksamkeit auch auf den unhörbaren tieffrequenten Schallbereich, hier als Infra- und Tieffrequenzschall (ILFN, infra- and low frequency noise) bezeichnet, auszudehnen. Dabei erwiesen sich die aus dem hörbaren Schallbereich abgeleiteten Feststellungen wie, der Schall müsse eine Hör- oder Wahrnehmbarkeits-Schwelle überschreiten, um eine Schädigung auszulösen, als nicht zutreffend.

Die Ansicht, dass ILFN erst oberhalb einer Wahrnehmungsschwelle Schäden bewirken würde, kann heute als überholt gelten und ist widerlegt worden. In neueren wissenschaftlichen Untersuchungen konnte gezeigt werden, dass durch ILFN deutlich unterhalb der Wahrnehmungsschwelle beeinträchtigende Nervenstimuli über das Innenohr und das Gleichgewichtsorgan direkt auf das Gehirn und andere Körperorgane einwirken können. Gesundheitliche Beschwerden und chronische Erkrankungen entstehen dabei durch die Summation andauernder unterschwelliger Schallreize, deren gesundheitliche Auswirkungen hier als Windturbinen-Syndrom (WTS) bezeichnet werden.

Windkraftanlagen (WKA) sind Energiewandler, von denen der größere Teil der Windkraft in Rotationsenergie und ein bedeutender Teil in Schall, mit einem hohen Infraschallanteil, umgewandelt wird. Die Lärmkomponente entsteht überwiegend an den Rotorblättern. Durch die Größe und Elastizität der Blätter, die langsame Drehzahl und die Eigenfrequenz der Rotorblätter von ca.
1 – 20 Hz werden bedeutende Mengen von unhörbarem Tieffrequenz- und Infraschall von < 20 Hz emittiert. Dabei gilt die Regel, je größer die Blätter, umso höher der Infraschallanteil. Je windschwächer ein Gebiet, wie Süddeutschland, umso größere WKA werden aus Gründen der Energieeffizienz erstellt.

Die Rotorblätter der WKA gehören gegenwärtig zu den größten und effektivsten Infraschallerzeugern, die es in der Industrie gibt. Daneben gibt es weitere natürliche und technische Quellen für Infraschall. Zu Ersteren zählen Vulkanausbrüche, Erdbeben, Donner, zu Letzteren Gebläse, große Stanzen, Vibratoren, große Motoren u.a.

Die gültigen deutschen Vorschriften zur  Messung und Bewertung von Schall stützen sich auf die TA Lärm zum Bundesimmisionsschutzgesetz und die DIN 45680 – Beurteilung tieffrequenter Geräuschemissionen. Gemessen wird mit dem A-Filter. Durch dieses Filter wird der Schalldruckpegel mit tiefer werdender Frequenz um einen zunehmenden Betrag reduziert, Frequenzen unterhalb 20 Hz werden gar nicht registriert. Daraus folgt, dass der größte Teil des tieffrequenten Lärms nicht und der Infraschall überhaupt nicht erfaßt werden.

Das veranlaßt die deutschen Behörden zu der irreführenden Feststellung WKA würden so geringe IS- Schallmengen emittieren „wie das Blätterrauschen im Wald“ (wörtlich – LUBW auf einer Veranstaltung in Malsch).

Maßgebliche Forscher halten die A- Filterung des Schalls für völlig ungeeignet für die gesundheitliche Bewertung von ILFN.

International gibt es zahlreiche Forschergruppen, speziell in den englisch sprechenden und den skandinavischen Ländern, die die  gesundheitliche Wirkung von unterschwelligem ILFN untersucht haben. Sie kommen übereinstimmend  zu dem Ergebnis, dass unhörbarer ILFN durch die Summation unterschwelliger Effekte zu Gesundheitsbeeinträchtigung und –schäden führt.

Wegen ihrer besonderen Bedeutung für die medizinische Infraschallforschung werden im Rahmen dieses Vortrag  die Ergebnisse der Arbeiten von PIERPONT und SALT vorgestellt. Beiden Forschern ist es gelungen, jeweils auf ihrem Arbeitsgebiet eine plausible Erklärung zu den durch ILFN ausgelösten physiologischen Reaktionen und der Gesundheits-Symptomatik, darzulegen.

Einen eindrucksvollen Bericht zum Windturbinen-Syndrom gibt die amerikanische Medizinerin Dr. NINA PIERPONT in ihrem Buch „Wind-Turbine-Syndrome – A Report on a natural Experiment“.

PIERPONT untersuchte über 4 Jahre in Form einer Fall-/Kontrollstudie mit statistischer Sicherung der Ergebnisse 10 Familien mit 38 Personen, die in der Nähe (innerhalb von 3 km) von WKA
(1,5 – 3 MW) wohnten, die nach 2004 errichtet wurden. Sie stellte bei diesen Personen Krankheitssymptome fest, die konsistent von Person zu Person waren, weshalb Sie die Bezeichnung Wind Turbinen Syndrom als gerechtfertigt ansah. Die Symptome des WTS traten erst auf, nachdem die WKA in Betrieb genommen worden waren, sie verschwanden, wenn die Familien ihre Häuser verließen, und traten erneut auf, sobald die Familien wieder in ihre Häuser zurückkehrten. 9 der 10 Familien haben ihre Häuser wegen der Beschwerden für immer verlassen.

Ergebnisse ihrer Studie:

1.     Alle Probanden litten unter Schlafstörungen, verbunden mit nächtlicher Angst, Herzrasen und nächtlichem Harndrang.

2.     Die Hälfte der Personen hatte Kopfschmerzen während der Einwirkung.

3.     Auffallend viele litten unter Tinnitus während der Einwirkung.

4.     Mehrheitlich litten die Erwachsenen der Studie unter Symptomen wie:

a.     inneres Pochen, Zittern, Vibrieren

b.     Nervosität, Unruhe, Angst, das Bedürfnis zu fliehen

c.     Schwitzen, schneller Herzschlag, Übelkeit.

5.     Fast alle Probanden litten unter Konzentrations- und Gedächtnisstörungen, hinzu kam der teilweise Verlust von kognitiven Fähigkeiten, z. B. nachlassende Leistungen von Kindern in der Schule.

6.     Bei den meisten Personen, Erwachsenen oder Kindern, kam es zu erhöhter Reizbarkeit oder Zornanfällen.

7.     Ein weiteres Kernsymptom war nachlassende Motivation und Aktivität, verbunden mit bleierner Müdigkeit, vielleicht auch als Zeichen des Schlafmangels.

Das innerliche Zittern, Pochen oder Pulsieren und der damit verbundene Komplex von Nervosität, Angst, Alarm, Reizbarkeit, Herzrasen, Übelkeit und Schlafstörungen stellen den Beschwerdekomplex dar, den sie als Windturbinen Syndrom, bezeichnet.

Etwa zwei Drittel der Erwachsenen (14 von 21) wiesen Symptome des WTS auf. Bei 7 von 10 an der Studie teilnehmenden Kindern und Teenagern, welche die Schule besuchten (Alter 5 – 17), war ein Nachlassen in der schulischen Leistung im Vergleich zum Zeitraum vor der Exposition zu verzeichnen, hingegen trat eine beachtenswerte Verbesserung ein, nachdem die Familien von den WKA weggezogen waren.

Die Schlüsselrolle für das Verständnis des WTS spielt das Otolithenorgan, ein Bestandteil des Gleichgewichtsorgans. Amerikanische Forscher konnten 2008 nachweisen, dass das Vestibulärsystem des Menschen eine sehr hohe Sensitivität für Vibrationen und niedrige Frequenzen hat. Bei ihren Untersuchungen leiteten sie Vibrationen von 100 Hz direkt über die Schädelknochen (Mastoid) ins Innenohr und leiteten elektrische Potenziale von den Augenmuskeln ab. Es zeigte sich, dass, wenn die Intensität des eingeleiteten Schalls bereits so niedrig war, dass er nicht mehr gehört wurde, immer noch Potenziale abgeleitet werden konnten. Eine Vestibulärreaktion konnte noch bei 3 % der Intensität gemessen werden, die erforderlich war, um den Ton zu hören. Das bedeutet, dass das menschliche Vestibulärorgan für knochengeleiteten Schall deutlich empfindlicher ist als die inneren Haarzellen des Innenohrs.

Eine Kernaussage ihres Berichtes lautet:

Die übliche Vorstellung, dass ein Laut, der zu schwach ist, um gehört zu werden, keine physiologischen Reaktionen auslösen kann, bestätigt sich damit nicht!

Sie stellte fest – die von ILFN ausgelösten Symptome sind neurologischer und nicht psychologischer Natur und damit nicht eingebildet. Die Betroffenen haben keinen Einfluss darauf, wie ihr Organismus auf den niederfrequenten Schall reagiert, es handelt sich um neurologisch-physiologische Reaktionen, die nicht dem bewussten Willen unterliegen.

Professor ALEC SALT, Physiologe und Wissenschaftler  an der Washington University in St. Louis, USA,

untersuchte die Wirkung von Infraschall auf das Innenohr. Er beschreibt: Weil die inneren Haarzellen (IHC, inner hair cells) nicht die Deckmembranen der Bogengänge der Schnecke berühren, sind sie empfindlich für schnelle Bewegungsveränderungen durch die hörbaren Frequenzen. Als Resultat davon verlieren die IHC rasch ihre Empfindlichkeit, wenn die stimulierende Frequenz verlangsamt wird, was bedeutet, dass tiefe Frequenzen zunehmend schlechter oder gar nicht gehört werden. Die äußeren Haarzellen in der Schnecke (OHC, outer hair cells) sind, anders als die inneren Haarzellen, fest mit der Basalmembran verbunden, dadurch ist auch bei langsamen Schwingungen eine große Auslenkung, d. h. ein großer Stimulus möglich.

Eine Überprüfung von G-bewerteten Geräuschpegeln (erfasst das Frequenzspektrum < 100 Hz) von WKA ergab für ILFN bereits ab ca. 60 dB (G) eine Stimulation der OHC. Das deutet darauf hin, dass über die Schallpegel der meisten WKA eine unhörbare permanente Stimulation des Innenohrs erfolgt.

Prof. SALT vermerkt hierzu: „Die Reaktion des Ohrs auf Infraschall kann enorm sein – über 4 Mal stärker als auf die lautesten hörbaren Geräusche. Das Ohr wird durch permanente niederfrequente Geräusche und durch Infraschall ständig überreizt. Ich bin mehr denn je davon überzeugt, dass die langfristige Belastung durch niederfrequenten Schall wirklich gefährlich ist.

Was für die gesundheitliche Bewertung von Infraschall ausschlaggebend ist, ist Prof. SALTS Entdeckung, dass die äußeren Haarzellen im  Innenohr auf unterschwelligen Infraschall ansprechen und als Reaktion Signale an das Gehirn sendet. Die gesundheitlichen Folgen dieser Störimpulse sind Missempfindungen und Beeinträchtigungen der Gesundheit, die als vibroacustic desease (VAD) in der medizinischen Literatur, beschrieben werden.

Zu der großen Bedeutung, die die Art der Schallmessung an WKA für die gesundheitliche Relevanz hat, führt Prof. SALT Folgendes aus: „Der ausgewiesene Lärmpegel ist maßgeblich abhängig davon, wie der Schall gewertet wird. Die A-gewichteten Schallpegelmessungen unterdrücken besonders die für die gesundheitlichen Auswirkungen des WTS relevanten niedrigen Frequenzen, was unter dem Strich die Aussagekraft A-bewerteter Messungen entwertet. Die Windradindustrie benutzt weiter die dB (A)-Gewichtung, vermutlich um zu suggerieren, dass sich keine wirksamen Schallleistungspegel im niederfrequenten Bereich nachweisen lassen“.

Professor Salt zieht aus seinen Untersuchungen folgende Schlussfolgerungen:

·       Das Innenohr ist empfindlich für Infraschall unterhalb der Wahrnehmungsschwelle.

·       Ab 60 dB (G) werden die äußeren Haarzellen angeregt und senden Nervenimpulse aus.

·       Das Konzept „Was man nicht hören kann, schadet auch nicht.“ ist ungültig.

·       A-gewichtete Schallmessungen von WKA sind nicht repräsentativ für die Frage, ob dieser Schall das Gehör beeinflussen kann.

Die Ergebnisse der Forschungen von Prof. Salt sind interessant und wertvoll, weil sie der Behauptung kategorisch widersprechen, der Infraschall von Windkraftanlagen sei ohne Bedeutung für die Gesundheit des Menschen, da dieser, so diese Behauptung, unterhalb der Hörschwelle der meisten Menschen liege. Im Gegenteil – das Ohr zeigt physiologische Reaktion auf niederfrequenten Lärm in Pegelbereichen, wie sie von Windkraftanlagen emittiert werden, selbst wenn dieser Lärm nicht gehört werden kann.

Obwohl die komplexen physiologischen Reaktionen des Innenohres (und des Gleichgewichtsorgans) auf  Infraschall wissenschaftlich noch nicht ganz verstanden werden, rechtfertigen ja erfordern, die bisher vorliegenden Erkenntnisse und die weltweit vorliegenden zahlreichen Fallbeschreibungen von Betroffenen, die am WTS bzw. VAD Syndrom leiden, ein unverzügliches Handeln im Sinne eines vorbeugenden Gesundheitsschutzes.

Der nächtliche Umgebungslärm im hörbaren und, wie wir jetzt wissen, im unhörbaren Infraschallbereich wirkt sich negativ auf den Schlaf auf. Längerfristiger Schlafverlust oder Schlafstörungen stellen ein Gesundheitsrisiko dar. Die Lärmexposition erhöht die Produktion der Stresshormone, erhöht den Blutdruck und das allgemeine Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Der ungestörte Nachtschlaf ist deshalb ein guter Indikator für einen ausreichenden Schutz vor den Schallemissionen der WKA.

Welche Konsequenzen lassen sich für den Gesundheitsschutz aus diesen Ergebnissen zu ziehen?

Gegenwärtig gibt es nur eine Möglichkeit, um Gesundheitsschäden durch WKA zu begrenzen, und die besteht darin, dass der Mindestabstand zwischen den Windkraftanlagen und der Wohnbebauung ausreichend groß sein sollte damit Beeinträchtigungen oder Schäden der Gesundheit oder schwerwiegende Belästigungen sowie Störungen des Nachtschlafes mit ausreichender Sicherheit ausgeschlossen werden können.

Die zurzeit in Deutschland geltenden Mindestabstände von 700 – 1000 m und für Außengehöfte von nur 400 m sind eindeutig zu gering, um die Anwohner vor Gesundheitsbeeinträchtigungen und schwerwiegenden Belästigungen zu bewahren.

International werden Mindestabstände von 2,5 -18,00 km vorgeschlagen.

Da eine große Anzahl von Neuanlagen geplant ist, sollte in Deutschland rasch gehandelt und die bisherigen deutlich zu geringen Mindestabstände vergrößert werden.

Beispielhaft ist die Entscheidung der Ministerpräsidenten von Bayern und Sachsen, die in ihren Ländern größere Mindestabstände einsetzen wollen. Als Richtschnur soll das Zehnfache der Anlagenhöhe gelten, für ein 200 m Windrad sind das 2000m Abstand. In den Koalitionverhandlungen zum EEG ist ein Vorschlag zur Flexibilisierung der Abstände zur Bebauung enthalten.

Aus pragmatischen Erwägungen wird auch vorgeschlagen, auf die englischen Mindestabstände zurückzugreifen, die für eine WKA von 150 m Nabenhöhe und höher mindestens 3.000 m betragen und für jede weitere WKA zu vergrößern sind.

Abschließend das Zitat eines Polikers der mit seltener Klarheit das Dilemma erkannte, das sich aus dem ungezügelten Ausbau der Windkraft ergeben hat:

Oskar Lafontaine:

„Es sind neue Argumente aufgetaucht, die den Ausbau absurd erscheinen lassen.



Erstens: Trotz des ungesteuerten Ausbaus hat die Windkraft 2012 einen Anteil von nur
1,3 Prozent der Primärenergie erbracht.



Zweitens: Durch die Netzstruktur und den Kraftwerkspark führt der Zubau von Windkraftanlagen
zu einem erhöhten CO-Ausstoß. Weil sich Gaskraftwerke nicht mehr rechnen, werden alte
Braunkohlekraftwerke zugeschaltet.



Drittens: Aufgrund des Erneuerbare-Energien-Gesetzes erhöht jeder Zubau den Strompreis
für die Verbraucher. Also sage ich: Der Stopp des Ausbaus ist jetzt die richtige Antwort“.



„Es ist doch pervers, wenn man, um die Umwelt zu schützen, den CO-Ausstoß steigert und die Landschaft zerstört. „

Zitat aus Saarbrücker Zeitung

Dr. med. Bernhard Voigt, Facharzt für Arbeitsmedizin Gaggenau -Freiolsheim; dr.b.voigt@t-online.de

Literaturverzeichnis:

1.     Pierpont N., MD, PhD, Wind Turbine Syndrome – A Report on a natural Experiment,

Santa Fe / New Mexico, K-Selected Books, 2009

2.     Salt A.N., Hullar T.E., Responses of the Ear to Low Frequency Sounds, Infrasound and Wind Turbines, Hearing Research 2010; 268: 12-21

3.     Salt A.N., Kaltenbach J.A., Infrasound from Wind Turbines could Affect Humans, Bulletin of Science, Technology & Society 31, 296-302, 2011

4.     Salt A.N., Lichtenhan J.T., Gill R.M., Hartsock J.J. Large endolymphatic potentials from low-frequency and infrasonic tones in the guinea pig, J. Acoust Soc. Am. 2013, 133: 1561-1571

5.     Salt A.N., Lichtenhan J.T., Perception-based protection from low-frequency sounds may not be enough, Proceedings of InterNoise 2012, New Yourk, 2012

6.     Salt A.N., Lichtenhan J.T., Responses of the Inner Ear to Infrasound, Proceedings oft he Fourth International Meeting on Wind Turbine Noise, Rome Italy April 2011

7.     Bill: Wind turbines (Minimum Distances from Residential Premises) link: http://www.publications.parliament.uk/pa/ld201011/ldbills/017/11017.1-i.html, orderd to be Printed, 14th May 2012

Über den Autor

Facharzt für Arbeitshygiene, ab 1983 Ärztlicher Leiter des Instituts für Arbeits- und Sozialhygiene in Karlsruhe bis 1998.

Ab 1985 Lehrauftrag an der Uni in Karlsruhe, Vorlesungstätigkeit u. a. zur Hygiene der Umwelt, also zu umweltrelevanten Einflüssen wie Schadstoffen und Lärm auf die menschliche Gesundheit und Leistungsfähigkeit, bis 1996.

Seitdem selbständige arbeitsmedizinische Tätigkeit unter besonderer Berücksichtigung von die Gesundheit beeinflussenden Umweltfaktoren,  zahlreiche

Stellungnahmen und Gutachten hierzu.

Seit Sommer 2012 wissenschaftliche Beschäftigung mit den gesundheitlichen Auswirkungen von Windkraftanlagen, speziell durch Infraschall. Seitdem eine Reihe von Veröffentlichungen im Internet und Vorträge dazu. Medizinischer Berater des „Landesverbandes der baden-württembergischen Bürgerinitiativen gegen Windkraftanlagen in Natur-und Kulturlandschaften i.G.“ (lvbw-bi-wka.de).