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Die Klimaschau von Sebastian Lüning: Keine Kinder wegen Klimawandel




Wie wird der Sommer 2021 – mehr Fragen als Antworten

Die statistischen Vorzeichen stehen eher auf normal oder kühl

Wie der Autor hier schon festgestellt hatte, beeinflusst die mittlere Höhenlage der 500hPa-Fläche über Deutschland das Temperaturniveau des Jahresrestes positiv. Das gilt auch für den Sommer, wenngleich in abgeschwächter Form:

Abbildung 1: Tendenziell kühlere Sommer bei geringerer Höhenlage der 500hPa-Fläche über Deutschland im Januar. Der Zusammenhang ist jedoch für seriöse Vorhersagen viel zu schwach; man achte auf die große Streuung.

Einen etwas deutlicheren Einfluss scheint das Temperaturmittel aus April und Mai auszuüben:

Abbildung 2: Trotz großer Streuung folgte bislang einem zu kühlen Zeitraum April und Mai tendenziell ein kühler Sommer. War dieser Zeitraum, so wie 2021 (Kreuz auf der waagerechten Achse), sehr kühl, so hat es bislang nie einen sehr warmen Sommer gegeben; aber sichere Prognosen erlaubt auch dieser Zusammenhang nicht.

Der Sommer 2021 wird der achte nach dem letzten Maximum im SCHWABE-Sonnenzyklus sein; die vergangenen Sommer auf dieser zeitlichen Position verliefen etwas kühler als der Langjährige Durchschnitt:

Abbildung 3: Der achte Sommer nach dem Maximum des SCHWABE-Sonnenzyklus verlief im Mittel mit knapp 16,3°C etwas zu kalt; unter diesen befinden sich solche sehr kühlen wie 1913, 1954, 1965 und 1987; mit 1976, 1997 und 2009 aber auch zumindest phasenweise warme, extrem warme fehlen jedoch.

Auch wenn diese statistischen Zusammenhänge für Sommerfreunde nicht gerade ermutigend sind – die seit Februar 2018 mit nur kurzen Unterbrechungen anhaltenden Zirkulationsstörungen könnten zu mehr Hochdruckgebieten über Skandinavien und dem Nordmeer und damit zu sommerlich warmer Witterung führen; zumindest für den Juni deutet sich diese Konstellation schon einmal an.

Was sagen die Langfrist-Modelle?

Im Folgenden noch die Prognosen wichtiger Langfrist-Modelle. Sie tragen aber allesamt nur experimentellen Charakter und sind keinesfalls zuverlässig!

Abbildung 4: Das amerikanische Modell CFSv2 geht nach dem momentanen Eingabezeitraum bis zum 29.Mai von einem normalen Sommer aus; das kann sich aber durchaus noch ändern. Bildquelle: NOAA

Abbildung 5: Der DWD sieht an der Nordsee normale, nach Südosten etwas bis merklich zu warme Temperaturverhältnisse für den Sommer 2021.

Abbildung 6: Der britische Wetterdienst UKMO/Metoffice sieht eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für einen zu warmen Sommer abseits der Küsten.

Abbildung 7: In der Nordostschweiz, wo ähnliche Verhältnisse wie in Süddeutschland herrschen, soll der Sommer mit deutlich erhöhter Wahrscheinlichkeit zu warm ausfallen; ähnlich sieht das auch der Österreichische Wetterdienst (ZAMG).

Und die NASA (hier nicht gezeigt) sagt alle Sommermonate in Mitteleuropa zu warm vorher.

Erst der „Siebenschläfer-Zeitraum“ (Ende Juni bis Anfang Juli) bringt mehr Klarheit

Eine der wenigen, relativ verlässlichen Regeln ist die allseits bekannte „Siebenschläfer-Regel“, weil sich erst so etwa zwischen dem 20. Juni und spätestens dem 10. Juli oft entscheidet, welche Lage der Strahlstrom für die nächste Zeit (keinesfalls genau für sieben Wochen) einnimmt. Bis dahin heißt es abwarten. Zumindest der Juni 2021 wird zwar keinesfalls so heiß wie 2019 verlaufen – aber doch ganz passabel und recht frühsommerlich.

 




Klimaspaß mit EIKE: Elektroroller-Pandemie in unseren Städten

Auch in kleinen Großstädten wie EIKEs Heimstatt und in Mittelstädten tauchen sie jetzt auf: Überall auf Parkplätzen und an Wegesrändern herumstehende E-Tretroller mit Satellitennavigation und Lithium-Akkumulator. Da die Elektromobilität en vogue ist, haben wir bei Stadtverwaltungen nachgefragt, wer das eigentlich alles bezahlt und wer überhaupt auf die Idee kam, derart viele Rollerchen anzuschaffen. Denn eines ist sicher: Die Flitzer, die seit 2017 weltweit auf dem Vormarsch sind, stehen deutlich mehr herum, als daß sie bewegt werden. Man sieht selten jemanden damit fahren.

Der Grund ist klar: Die Ausleihgebühr ist teuer. Ein Kunde erzählte mir, daß er fürs Freischalten 1 Euro zahlt, und dann für fünf Minuten noch einmal knapp 1 Euro. Heißt, in einer Stunde kommen über zehn Euro zusammen. Als schnelle ÖPNV-Alternative ohne Gedränge und Maskenball für Fußgänger attraktiv, aber nur selten bei den Preisen.

Riecht nach ökologischer Bürokraten-Idee, ist aber wohl nicht so. Ein Beamter erzählte uns, daß die Stadt die Roller gar nicht angefordert habe, sondern daß Firmen wie Tier oder Bird sie selbständig hinstellen. Zahlungen fließen in keine Richtung. Die Verwaltungen gehen „Vereinbarungen“, keine Verträge, mit den Besitzern ein, um die Zahl der herumstehenden Flitzer zu begrenzen. Inhalt sind bestimmte Bedingungen, die eingehalten werden müssen. Eine lautet, daß die Software es dem Nutzer nicht gestattet, seinen Roller neben einem Gewässer wie Spree oder Saale abzustellen, weil Vandalen die Roller gerne ins Wasser schmeißen.

Daß die Stadtverwaltungen nicht interessiert sind, wird durch die Tatsache unterstützt, daß das grüne Soll häufig durch die öffentliche Nahverkehrsbetriebe erfüllt wird, die solide Sitzroller in E-Bauweise anbieten; allerdings nicht in der großen Zahl.

Wie finanzieren sich die Anbieter eigentlich, wenn kaum jemand fährt und die Geräte häufig Opfer von Vandalen (und Dieben) werden? Ein Kollege aus Heidelberg erzählte uns zudem, daß in der Neckarstadt größere Ansammlungen der Roller kurz vorm Stadtrand an Haltestellen stehen, wo die Wahrscheinlichkeit für Laufkundschaft fast 0 ist. In den offiziellen Darstellungen ist von „Wagniskapital“ die Rede; und es gab auch schon Insolvenzen. Die Branchenführer Bird und Tier kommen aus Kalifornien bzw. Berlin. Tier hatte 2020 nach eigenen Angaben über 400 Mitarbeiter.

Unsere nicht unbegründete Vermutung: Die Anbieter könnten ähnlich wie Elon Musk, der mit Tesla auch noch nie Gewinn machte, von Umverteilungen via Klimazertifikate profitieren. Firmen, die noch Verbrennermotoren herstellen, müssen Milliarden Euro an Zeitgenossen wie Musk zahlen, der wiederum wegen der angeblichen Klimafreundlichkeit seiner schmutzigen Stromer Zertifikate anbieten kann.

Daß die Flitzer wegen ihres Preises und ihrer Unbequemlichkeit (kein Sitz, Fahren nur auf Straßen erlaubt), vor allem aber wegen ihres Akkumulators sicher nichts mit Klimaschutz zu tun haben, liegt auf der Hand. Ein Kommentator der Facebook-Gruppe Fakten gegen Klimahysterie meinte so süffisant wie treffend, Fußgänger zu E-Roller-Nutzern zu machen, biete keinen ökologischen Vorteil.

eigenes Werk

 




Was sind Klimazyklen?

Von den etwa zwanzig Klima-Einflussfaktoren sind  die meisten natürliche astrophsikalisch bedingten Klimazyklen, z.B.

  • der 145-150 Mio.Jahres-Zyklus (Solarsystem)
  • der 32 Mio.-Jahre Zyklus (Sonne)
  • der 413 000-Jahreszyklus (Exzentrizität Erdbahn)
  • der 100 000-Jahreszyklus (tatsächlich abwechselnd mit 82 000 oder 125 000 Jahre)
  • der 41 000-Jahre-Zyklus der Erdachsen-Schwankung (Milankovic)
  • der 19-26 000 Zyklus der Nutation der Erdachse
  • der Hallstadt- oder Bray-Zyklus mit 2200-2500 Jahren
  • der Eddy-Zyklus von 1000 Jahren (950-1100 Jahre) mit +/- 1°C
  • der Suess/deFries Zyklus von 210-240 Jahren, mit +/- o,3°C
  • der Gleissberg-Zyklus von 80-90 Jahren, (+/- 0,3°), Solar-Intensität
  • der „Ozean-Zyklus (PDO, AMO) mit +/- 0,2° . und
  • der Sonnenflecken-Zyklus von 11 Jahren, bzw. 8 bis 14 Jahre.

Diese natürlichen Zyklen werden von den meisten Klimaforschern und speziell vom IPCC ignoriert.

(ein ehemaliger Mitarbeiter des amerikanischen NOAA-Behörde sagte, dass es dort „unerwünscht“ sei, sich mit dem Klima der Vergangenheit zu beschäftigen“).

Tatsächlich hat die United Nations Framework Convention on Climate Change (UN-FCCC) 1992  festgestellt, dass „climate change“ aus zwei verschiedenen Faktoren besteht:

(1) change of climate which is attributed directly or indirectly to human activity that alters the composition of the global atmosphere, which is addition to

(2) natural climate variability observed over comparable time periods.

Dieser zweite Teil wurde von Klimaforschern jedoch weitgehend ignoriert, da er nicht – im Gegensatz zu (1) auf staatlich (finanziell) gefördertes Interesse stiess. Dabei läßt sich der reale anthropogene  Einfluss erst ermitteln, wenn der natürliche Klimawandel identifiziert ist.

Vermutlich wäre jedoch kein Unterschied zu finden, wie die Klimadaten der letzten 8000 Jahre zeigen (kein Temperaturanstieg, aber einen Abfall um 0,7°C trotz Anstieg des CO2-Gehalts von 260 auf 410 ppm (!).

Alleine diese Tatsache stellt die Hypothese von dem angeblichen “Klimagas CO2” komplett infrage. Aber das IPCC wurde speziell für die Verteufelung von CO2 gegründet – von ideologischen Kämpfern gegen den Kapitalismus und die Industrie-Gesellschaft. Dies zeigt die Feststellung von Maurice Strong,

IPCC_Funktionär und „Vater des Kyoto-Protokolls“ :

 

 

„Besteht nicht die einzige Hoffnung für diesen Planeten in dem Zusammenbruch der Industriellen Zivilisation? Liegt es nicht in unserer Verantwortung, dafür zu sorgen, dass dieser Zusammenbruch eintritt?”

 

Doch nun zuück zur Fragestellung des Titels:

Der für uns in dieser Zeit maßgebliche Faktor ist der 1000-Jahre-Klimazyklus, dessen aktuelles zyklisches Maximum wir derzeit erreicht, bzw.überschritten haben.Der von den Medien als “Klimakatastrophe” gefeierte Temperaturanstieg von 1°C in den letzten Hundert Jahren war nichts anderes als ein Teil des letzten Zyklus und hatte mit dem CO2-Anstieg nichts zu tun.

Das ist dadurch bewiesen, dass bei den Zyklen-Maxima vor 1000 und 2000 Jahren etwas höhere Temperaturen aufgetreten waren als heute, obwohl die CO-Anteile der Atmosphäre mit 177 ppm deutlich niedriger lagen als derzeit. Die CO2-baserten Klimamodelle sind deshalb auch nicht in der Lage, die damalige Situation zu rekonstruieren. Aber Modelle sind heute wichtiger als Fakten.

Die verschiedenen Klimazyklen überlagern ihren Einfluss, d.h.addieren oder reduzieren die aktuellen Temperaturwert, was die Analyse der Zyklen erschwert.

Während der 1000-Jahreszyklus vor dem Abfall um ca.2°C in eine neue Kaltzeit steht wie beim letzten Minimum im Zeitraum1500-1700 (auch als “Little Ice Age” bezeichnet), ist beim 230-Jahre-Zyklus ebenfalls ein Temperatur-Abfall bis zum Minimum um 2075 zu erwarten.

Der Abfall wird jodoch voraussichtlich durch den Anstieg des “Ozean-Zyklus” bis zum Jahr 2060 um bis zu 0,6°C teilweise ausgeglichen. Als zusätzliche Unsicherheit kommen natürlich Vulkanausbrüche, Schwankung der mittleren Wolkenbedeckung und die ENSO-Ereignisse hinzu.

 

 




»Klimaklage« gegen Shell erfolgreich

Das wären die Konsequenzen des Urteils, das Shell dazu verdonnert, seinen Ausstoß an CO2 zu verringern. Angeblich, um das Klima zu schützen. Vor allem: Für die Verbraucher in Europa würde Energie nochmals deutlich teurer.

Ein Urteil mit Sprengkraft und nach dem Skandalurteil des Bundesverfassungsgerichtes in Karlsruhe vor kurzem ein weiteres Urteil, das die epidemische Form des Wahnsinns symbolisiert: Ein niederländisches Bezirksgericht in Den Haag hat den Ölkonzern Royal Dutch Shell dazu verurteilt, seine CO2-Emissionen bis 2030 um 45 Prozent zu senken. Sieben Umwelt-NGOs und 17000 Holländer hatten geklagt, Shell würde mit für die Folgen der »Treibhausgase« und des Klimawandels verantwortlich sein, weil es Kraft- und Heizstoffe fördert und verkauft.

Mit bei den Klägern dabei übrigens Greenpeace, jener Umweltkonzern, der seinerzeit im Verlaufe der Brent Spar-Affäre behauptete, Shell wolle eine ausgediente Ölplattform mit 11.000 Tonnen Öl in der Nordsee verrotten lassen und würde damit »unsere Umwelt vergiften«. Greenpeace haute auf die übliche Propagandapauke, besetzte begleitet von TV-Sendern die Ölplattform, was viel Aufmerksamkeit, mehr Spenden und schließlich ein erhebliches Glaubwürdigkeitsproblem ein brachte. Denn nichts stimmte an den Vorwürfen, Greenpeace musste sich schließlich entschuldigen.

Für Shell bedeutet das Urteil des Bezirksgerichtes, dass das Unternehmen die CO2-Emissionen stärker senken soll als geplant. Bis zum Jahr 2030 sollen um 45 Prozent weniger CO2 ausgestoßen werden. Nicht nur seine eigenen, sondern auch die der Kunden, sprich der Autofahrer und Hausbesitzer.

Dementsprechend müsste Shell seine Produktion entsprechend drastisch drosseln und weniger Benzin, Diesel und Gas verkaufen. Das Argument Shells, andere Unternehmen würden in die Lücke springen und entsprechend mehr verkaufen, wiesen die Richter zurück. Die Konkurrenten hätten ebenfalls eine Verantwortung.

Neu ist der Tenor, dass Shell gegen »globale Klimaziele« verstoße, was auch immer das ist. Bisher wurden Staaten dafür angegriffen, jetzt zum ersten Mal auch Unternehmen – allerdings nur in Europa.

Shell dagegen betonte, dass es sich zum Klimaschutz verpflichtet habe und wies die Forderungen zurück. Man investiere in Wasserstoff, verkündet Shell devot, doch investiert 95 Prozent Shell in Öl und Gas. Es half dem Konzern auch nichts, dass er betont, sich zum Klimaschutz verpflichtet zu haben, ein »Klimaversprechen« abgegeben hat und Milliarden in Elektromobilität und Wasserstoff zu stecken.

Appeasement hat noch nie funktioniert. Die Internationale Energieagentur hatte sogar vor kurzem einen Investitionsstopp gefordert, es sollten keine neuen Öl- und Gasprojekte mehr begonnen werden, um angeblich den Anstieg der »Erdtemperatur« auf 1,5 Grad zu begrenzen. Shell will in Berufung gehen.

Deutlich wird, dass eine neue Form der Klagen vor Gericht ein lukrativer Geschäftszweig ist: »Klimaklagen«. In den USA soll es bereits mehr als 1600 »Klimaklagen« geben, für die Investoren von »Fridays for Future« oder »Extinction Rebellion« haben sich deren Investments also durchaus gelohnt. Die Begleitpropaganda verschaffte die notwendige öffentliche Aufmerksamkeit. »Klimajurist« – ein Beruf mit Wachstumschancen, hieß es kürzlich in einer Zeitung.

Immer mehr Anwälte haben ebenso wie skrupellose NGOs das sogenannte »Umweltrecht« als äußerst lukratives Geschäftsfeld entdeckt. Hinter denen stehen häufig gigantische finanzstarke Umwelt-NGOs, die meist von reichen Firmenerben finanziert werden. So stehen hinter Milieudefensie wiederum die mächtigen Umweltkonzerne Friends of the Earth. Die European Climate Foundation mit Sitz in Den Haag kann zum Beispiel rund 36 Millionen Euro für Projekte in die Waagschale werfen.

Die Klage geführt hat Anwalt Roger Cox, hinter dem die niederländische finanzstarke Umwelt-NGO Milieudefensie und rund 17000 Holländer stehen. Die spendeten eine halbe Million Euro für die Prozesskosten.

Anwalt Cox sichert sich gegen mögliche Regressforderungen ab. Er betont in einem Gespräch mit der SZ »Wenn die Wissenschaft richtig liegt, geht es um die größte Bedrohung der Menschheit.« Darunter tut er‘s nicht. Der Mann von der SZ vergisst nachzufragen: Was, wenn »die Wissenschaft« nicht richtig liegt?

Die Tragweite dieser geballten Macht kommt erst jetzt langsam zum Vorschein. Der Boden wurde durch entsprechende grüne Umweltgesetzgebung schon vor Jahren bereitet, seitdem ziehen professionelle Anwaltskollektive von Gerichtssaal zu Gerichtssaal und fahren fette Beute ein – auf Kosten der Verbraucher. Für die wird es teuer. Demokratisch legitimiert ist keine dieser NGOs.

Noch nicht beendet ist jener seltsame Prozess, den seit 2016 die NGO »Germanwatch« gegen RWE führt. Die hat sich einen peruanischen Bauern gesucht und den ahnungslosen Mann, der vermutlich früher nie etwas von CO2 und »Klimagerechtigkeit« gehört hatte, als Ankläger vor Gericht gezerrt. Dem armen »Kleinbauern« drohe natürlich eine Katastrophe, für die RWE verantwortlich sein soll. Demnächst will das Gericht einen Südamerika-Trip unternehmen, um sich die Verhältnisse vor Ort anzuschauen und juristisch zu würdigen.(Details hier)

Grundlage ist das Narrativ von der angeblich größten Bedrohung der Menschheit durch das Spurengas CO2 in der Atmosphäre. Es gibt jedoch kein Experiment, das dies beweist. Es ist eine Hypothese, eine »Unterstellung«. Jedoch die Geschäftsgrundlage eines mittlerweile unüberschaubar großen Industriezweiges, vieler NGOs und mittlerweile offenbar Arbeitsgrundlage für die Justiz. Beweise müssen nicht mehr erhoben werden, Glaube genügt. Der CO2-Aberglaube ist die neue Staatsreligion, jedenfalls solange sie nicht eine Reformation vom Sockel stößt. Doch danach sieht es derzeit nicht aus.

Der Beitrag erschien, in leicht geänderter Form, zuerst bei TE hier

Nachtrag der EIKE Redaktion

Shell kündigte Berufung gegen das Urteil an. Die Klage selbst hatte das Unternehmen stets als „unangemessen und ohne gesetzliche Grundlage“ kritisiert.

Unsere Meinung:

Es wird nicht lange dauern und (Royal Dutch) Shell wird dieses unfreundliche Land verlassen, und seinen Firmensitz ins Ausland, vielleicht nach Asien, verlegen. Dabei dürfte dann auch eine Änderung des alt- ehrwürdigen Firmennamens kein großes Hindernis darstellen.




Die neuen Tricks der Alarmisten: „Was wir tatsächlich gegen Klimawandel tun können“

Der Tenor des Beitrages gleich zu Beginn: Der Verbraucher kann recht wenig tun – die Industrie muß ran. Das klingt schon sehr nach der Linie der grünen Partei, die bis auf wenige „Ausrutscher“, z.B. das angedachte Kurzstreckenflugverbot, die eigene Wählerklientel ungern mit persönlichen Beschränkungen verstimmt. So forderte 2019 einmal ein grüner MdB, nur noch einen normalen Flug pro Jahr und Bürger zu gestatten; und danach müsse dann ordentlich gezahlt werden. Annalena Baerbock kassierte das Ansinnen sogleich und sprach von der Verantwortung der Industrie.
Kein Wunder: Die Grünen sind seit 20 Jahren die Partei der Besserverdienenden und damit der Vielflieger und SUV-Fahrer.

Daher sagt der neue Chef des Potsdamer Institutes für Klimaforschungsfolgen, Ökonom Ottmar Edenhofer, es brauche eine „erhebliche Koordinationsleistung“ von Politik, Industrie und Banken. (Banken??) Oder, etwas klarer:

Aber man muß klar sagen: Wir verteilen durch die Klimapolitik de facto das Weltvermögen um. (in der NZZ, 2010)

Thematisieren will Mai das umweltschädliche Verhalten gerade der für Klimaschutz besonders offenen Klasse nicht.

„Ob es uns paßt oder nicht, es wird auch noch weiter geflogen werden.“

Und auch die veganen Lebensmittel würden noch per LKW transportiert… man merkt schon, an wen sich das Video richtet. Da „wir“ aber bis 2050 klimaneutral werden sollten, müßten vor allem der reduktions-stagnierende Verkehr und die Industrie noch ordentlich abbauen. Weltweit zwar, sagt Mai, vergißt aber zu erwähnen, daß vor allem China und Indien kräftig CO2 in die Luft pusten. Stattdessen bringt sie das historische Argument, nachdem die deutsche Industrie seit 1850 im Gegensatz zur nicht-weißen Welt ja schon besonders viel emittiert habe. Heißt, wir müßten schon in 14 Jahren bei Null sein!

Einen Weg dahin deuten die WDR-Filmer an, indem sie auf die CO2-Ersparnis durch die Coronapolitik der Regierungen zu sprechen kommen. 7% soll der „Lockdown“ ausgemacht haben – aber stimmt das? Wie hat man das ausgerechnet? An den abgeschalteten Cappuccino-Maschinen im Eiscafé hat es bestimmt nicht gelegen, und die Industrie war die vergangenen 14 Monaten gar nicht durchgehgend geschlossen. Interessanterweise fragt Mais Reporterin auf dem Sonnblick-Observatorium in Österreich nach, wo der CO2-Gehalt der Luft gemessen wird. Kein Unterschied meßbar, sagt eine Forscherin, weil das Luft-CO2 wie ein „Dauer-Medikament“ sei und der Gehalt in der Luft nur sehr langsam falle. Seltsam, da der Planet seit 1980 doch deutlich grüner geworden ist und die vielen Pflanzen auch viel Kohlendioxid fixieren. Die Erklärung wirkt daher nicht besonders überzeugend; außer man rechnet das einmalig kalte Wetter (Klima?) der Nordhalbkugel seit Dezember mit ein. Versinkt die Pflanze unter Schneemassen, macht sie auch keine Photosynthese. Die außerordentliche Kälte wird im Video, das im März herauskam, übrigens nicht thematisiert.

Reporterin Caro besucht Hersteller alternativer Mobilität und fragt nach der Marktfähigkeit. In München findet sie Sono Motors, ein Startup, das solarbetriebene kleine E-Autos (!!) in Serie anbieten will. Daß man mit Photovoltaik überall auf dem Auto höchstens den Kühlschrank im Wohnwagen hinten betreiben kann, ist jedem EIKE-Leser klar. Deswegen wird dieses Startup Steuergeld-Subventionen bekommen, und wenn die alle sind, dürfte wohl nichts mehr in Serie hergestellt oder verkauft werden. Nächstes Projekt, nächster Antrag. Der Sion, der E-Kleinwagen von Sono, wird bislang in einem Pilotprojekt von wenigen Großstadtbewohnern genutzt, die ein einzelnes Auto teilen, manche nur manchmal.

Als nächste Wunderwaffe gegen die CO2-Emissionen wird das „clean meat“ präsentiert, gezüchtetes Fleisch aus der Petrischale. Für Ärzte und Humanbiologen ein heißes Thema, da es technisch fast keine Rolle spielt, ob man zu transplantierendes Ersatzgewebe für menschliche Patienten oder Rindermuskelzellen zum Essen züchtet. Um es kurz zu machen: Die Gewebezüchtung steckt in den Kinderschuhen, das Material muß absolut steril gehandhabt werden (Zuchtgewebe hat kein Immunsystem), und das Bioreaktor-Ergebnis ist eher „zweidimensional“. Warum, ist leicht erklärbar: In einer dreidimensionalen Kuh wächst der Skelettmuskel (Fleisch) ebenfalls dreidimensional; in der Petrischale nicht so ganz.

Ein „Zuchtburger“ aus dem Labor ist daher eher Rinder-Eiweiß im Brötchen und extrem teuer. Selbst wenn es billig wäre, würde kaum ein McDonald’s-Kunde die Astronautennahrung dem klassischen Hamburger vorziehen. Trotzdem loben Edenhofer und Claudia Kemfert im Interview das Produkt. Unter Vorbehalt – auch Mai räumt ein, daß der Laborbratling nur dann klimafreundlich wäre, wenn das Produktionslabor ausschließlich mit Ökostrom versorgt wäre.

Und da kommt die Sendung beim Knackpunkt an, den Erneuerbaren Energien. Es wird klar gesagt, daß nicht mehr die Masse der Produktionsanlagen das Problem sei, sondern die Verfügbarkeit. Daher müsse man speichern, und zwar wirtschaftlich. Das geht kaum, wie der EIKE-Leser weiß, und deswegen springt Mai auch schnell zu Wellenkraftwerken, deren Potential weltweit mit 1 Terawatt geschätzt werde, etwa 700 Kernkraftwerke. Nun könnte man auf das früher geplante Gezeitenkraftwerk Severn Barrage im Bristolkanal verweisen, da die Avon-Mündung an der Grenze zwischen England und Wales einen weltweit einzigartigen Tidenhub verfügt, wo sich der Bau von Unterwasserturbinen tatsächlich lohnen könnte (da die Kosten mit 35 Milliarden Pfund zu hoch waren und sich außerdem Naturschützer zu Wort meldeten, wurde das Projekt abgeblasen).
Stattdessen begleitet Reporterin Caro eine Forscherin im Boot im Greifswalder Bodden zu einer kleinen schwimmenden Windkraftanlage, die nicht wie sonst mit Tonnen von Stahlbeton in den Meeresgrund gerammt wurde. Vorteil: Weniger Naturzerstörung und auch in sehr tiefem Wasser einsetzbar. Die Forscherin rechnet 2028 mit dem Serieneinsatz, relativiert aber mit schwammigen Aussagen zur Wirtschaftlichkeit.

Fehlt immer noch die Lösung des Speicherproblems. Statt darüber zu sprechen, kommt noch einmal Edenhofer zu Wort, der allen Ernstes meint, daß 100% erneuerbare Energien „im Prinzip“ möglich seien. Das Wort „Grundlast“ erwähnt er daher natürlich nicht; gibt aber immerhin zu, daß der grüne Strom ein „knappes Gut“ sei, weil die Stromnachfrage gewaltig ansteige. Eine seltsame Formulierung –  alle nachgefragten Güter sind immer knapp, wie die Ökonomie lehrt. Was der Chefökonom des PIK meint, ist wahrscheinlich eine versteckte Warnung vor hohen Preisen und nicht mehr immer verfügbarer Energie. Ein anderer Professor aus Bochum äußert sich klarer und weist darauf hin, daß es keine „absolut saubere Energie“ gebe, sondern nur eine sauberere. Richtig – und die kommt aus hochmodernen deutschen Kohle- und Kernkraftwerken, wie ein unabhängiger Experte für Energietechnik unterschreiben würde.

Machen die Klimaalarmisten natürlich nicht, und deswegen verlangt Claudia Kemfert noch mehr Sparsamkeit. Lustig- früher sagte man uns, wir sollen Strom sparen, und heute sollen wir Elektroautos fahren. Es wäre köstlich, Leute wie Edenhofer und Kemfert einmal mit Michael Limburg und Horst Lüdecke in einer Talksendung mit einem richtigen Journalisten wie dem Fleischhacker vom Hangar-7 in ServusTV zu sehen (würden die beiden Erstgenannten aber nie machen).

Nach den CO2-Vermeidungs-Technologien geht Moderatorin Leiendecker zu den CO2-Rückgewinnungsmethoden über. Reporterin Caro besucht dazu einen CO2-Staubsauger-Betreiber in der Schweiz, Climeworks, der die Abgase einer Müllverbrennungsanlage säubert. Gefragt, warum man solche Staubsauger nicht überall aufstelle, antwortet der Mitarbeiter pikanterweise, daß die CO2-Luftkonzentration mit rund 400 Millionstel derart gering sei, daß man praktisch die „Nadel im Heuhaufen“ suche. Daher lohne sich der Staubsauger nur direkt an Schloten, von wo aus das Gas dann in Gewächshäuser geleitet werde. Ein anderer Abnehmer ist Coca-Cola. Gut, das sind wirtschaftliche Methoden mit Bezahlung eines Kunden.

Luft-CO2 pumpt die Firma auf Island zusammen mit Wasser in den Boden, wo es reagiert und mineralisiert, also zu Kalkstein wird. Das braucht natürlich Energie, die aus einem Geothermiekraftwerk kommt. Frage: Könnte dieses Kraftwerk nicht Haushalte und Industrie versorgen? Wer bezahlt die Schweizer fürs Mineralisieren? Mit der Methode wollte die Firma übrigens 1% des weltweiten CO2 aus der Luft ziehen, was aber verworfen wurde. War wohl zu teuer, was allgemein auch der genannte Prof aus Bochum bestätigt.

„Der Champagner unter den Energieträgern“

Weiter gehts mit synthetischen Treibstoffen, die ja von gemäßigten Energiewende-Befürwortern der Union und der FDP favorisiert werden. Die Reporterin besucht Sunfire in Dresden, das aus Luft-CO2 und Wasser ein Synthesegas (Methan?) oder Wasserstoff herstellt. Dafür braucht es aber Strom, der im Idealfall aus Wind- oder Solarkraft kommen soll; die Firma bietet also Speichertechnologien an. Was den Wasserstoff angeht, haben wir die teure, ineffiziente und gefährliche Methodik hier auf der EIKE-Seite zur Genüge auseinandergenommen. Hier nur soviel: Wir müßten eine völlig neue Infrastruktur aus dem Boden stampfen, die parallel zur Erdgas und -Ölinfrastruktur existierte. Gigantomanischer Wahnsinn!

Mai sieht das anders und behauptet allen Ernstes, man könne beliebig viel beliebig lange in Tanks lagern; kein Wort zu Kühl-Hochdrucktanks, Verlusten und Energiekosten. Analog dazu behaupten Edenhofer und ein Kollege, man brauche ja sowieso viel Wasserstoff in der Industrie und könne damit die Stahlindustrie „CO2-frei“ machen. Man kann fast alles machen, lieber Ökonom, nur sollte ein Ökonom auch nach der wirtschaftlichen Machbarkeit fragen, und zwar als erstes. OK, er spricht immerhin wieder von einem „knappen Gut“, und Kemfert ergänzt, H2 sei der „Champagner unter den Energieträgern“ und solle daher nur eingesetzt werden, wo Elektrizität keine Alternative sei. Also doch keine Speichertechnologie für Zappelstrom?

Das andere Produkt von Sunfire ist ein synthetischer Kraftstoff, der im Preis zwischen 2,50 und 3,50€ pro Liter liegt, also etwa mindestens das Doppelte der bisherigen Benzin-Diesel-Preise. Perspektivisch (?), vermutlich großtechnisch, liege der Preis dann zwischen einem und 1,50€. Glauben wir erst, wenn wir dieses Synthesebenzin zu dem Preis tanken können. Nebenbei: Ein Liter Superbenzin kostet heute vor Steuern 0,50€. Also doch noch drei mal billiger als der Synthesestoff – was Mai einfach mit dem Hinweis wegwischt, daß die sicher kommende Heißzeitkatastrophe, die ja durch die Fossilkraftstoffe verursacht werde, viel teurer sei.

Ein anderer Ansatz ist die bionische CO2-Fixierung, die sich Reporterin Caro bei Evonik in Marl anschaut. In einem Versuchslabor, beziehungsweise einer größeren Pilotanlage, fixieren Bakterien Luft-CO2 und machen spezielle Kohlenstoffverbindungen daraus. Der chemische Prozeß ist älter als die Photosynthese der Cyanobakterien und der Pflanzen und aus gutem Grund weniger häufig in der Natur – Pflanzen gewinnen Energie und Kohlenstoffprodukte gleichzeitig. Mit wieviel Energie die Reaktor-Mikroben gefüttert werden müssen, und wie teuer das Ganze ist, wird nicht gesagt. Die Erfahrung lehrt aber, daß die Natur gar nicht so effizient ist und technische Verfahren der Menschen meist billiger und besser sind. Ausnahme sind gentechnisch veränderte Bakterien, die zum Beispiel Proteine aus anderen Organismen herstellen. Vielleicht haben wir es hier ja mit so einem Exemplar zu tun? Klar ist, es wird dauern bis zur großtechnischen Umsetzung.

Zum Schluß wird noch auf die alte Idee eingegangen, mit Hilfe von Schwefelverbindungen in der Luft die angebliche Erwärmung zu stoppen, was von einem „Dr. Seltsam“ in Harvard erforscht wird. Das Verfahren ist derart invasiv, daß sich keiner Interviewpartner um Edenhofer sich den Schuh anziehen will, das zu befürworten. Dennoch plädieren alle befragten Klimaprofs dafür, an Klimaschutzmaßnahmen festzuhalten, da nichts zu tun am teuersten wäre.

Fazit nach dem Anschauen des Videos: Mai Nguyen präsentiert mit ihrem Team diverse „Wunderwaffen“ gegen den behaupteten Klimawandel, die meist gar nicht neu sind und allesamt wirtschaftlich fragwürdig – wenn nicht klar unbezahlbar. Das Video atmet den Geist des Machbarkeitswahns; es wird behauptet, daß mit der „richtigen Technologie“, beziehungsweise einer Vielzahl „richtiger Technologien“ das Klima schon von Deutschland gerettet werden kann.

Dabei merkt man deutlich, daß alle im Film gezeigten Anbieter selbst alles andere als überzeugt von der Serienreife ihrer Idee sind. Alle im Film gezeigten Projekte erinnern an Subventionsgräber wie Desertec – findige Geschäftsleute und Ingenieure bieten den Klimapolitikern ein gut klingendes Konzept an, das technisch zwar nach einiger Zeit zum Teil machbar ist, aber nur zu horrenden Kosten. Daher kann man alle von Mai und Caro vorgestellten Verfahren unter „subventionierter Forschung“ abheften; wobei der Forschungsbegriff hier nicht wie üblich ergebnisoffen definiert ist, sondern durch ideologische Vorgaben, die klar auf Umverteilung von unten nach oben abzielen.




EIKE bei „Correctiv“: Klimawandel und das wachsende Meereis

Mit CORRECTIV.Faktencheck – Fakten für die Demokratie hat EIKE schon Erfahrung gemacht: Eine Faktencheckerin der Gruppe war unter falschem Namen mit versteckter Kamera auf unserer letzten Konferenz in München im November 2019 unterwegs und versuchte, den Kollegen von Heartland und uns Skandalöses zu entlocken.

Der grünen Journalistenszene mit dem Berliner Tagesspiegel als Durchlauferhitzer haben wir es offenbar angetan; vor kurzem kam zum Beispiel ein Buch mit dem Titel „Fehlender Mindestabstand“ heraus, in dem die kritische Haltung EIKEs zur Corona-Politik thematisiert wurde.

Vor einigen Tagen entdeckten wir, etwas versteckt, eine Erwiderung von Correctiv zu einem von Chris Frey übersetzten Artikel zum Thema des antarktischen Eises mit der Einleitung:

Ein Verein namens „Europäisches Institut für Klima und Energie“ (Eike) behauptet in einem Artikel, der globale Klimawandel werde durch das angebliche Wachstum des Meereises am Südpol infrage gestellt.

Nicht ganz, der Artikel stammt von Robert Felix* und wurde von uns übersetzt („Im Gegensatz zum verbreiteten Glauben wächst das Meereis an beiden Polen anstatt zu schrumpfen“). Heißt nicht, daß wir nicht hinter der Aussage stehen, aber ein „Faktencheck“-Dienst sollte präzise sein, wenn er anderen Falschaussagen oder Ungenauigkeiten vorwirft.

Im inkriminierten Artikel ging es um das südliche Meereis, das im Gegensatz zum Gletscher- und Schelfeis nicht aus dem Süßwasser Antarktikas wächst, sondern aus dem Salzwasser der Ozeane. Das schwimmende Meereis nimmt seit rund 40 Jahren etwas zu; im Gegensatz zum im Sommer (!) abnehmenden Meereis der Arktis. Das winterliche Schwimmeis des Nordens legt im Winterhalbjahr übrigens in den letzten zehn Jahren zu, was für die Ernährung der angeblich darbenden Polarbären entscheidend ist, wie unsere Referentin Susan Crockford im Video betont. Die Zunahme des Wintereises wird in den Kreisen der Klimaschützer und ihrer journalistischen Claqueure allerdings gern vergessen.

Der zentrale Kritikpunkt der Correctivler ist nun, daß in unserem übernommenen Artikel stehe, das Wachstum des südlichen Meereises beweise, es gebe keinen menschgemachten Klimawandel. Davon ist im gesamten Artikel allerdings nirgends die Rede.

Eine typische Regieanweisung – behaupte etwas, was nahe dem liegt, was der Betreffende gesagt/geschrieben hat, aber falsch ist und widerlege es dann, und es wird sicher geglaubt werden.

Für die Nebenaussagen der Faktenchecker fakten-checken wir folgende Behauptungen:

Bei der langfristigen Entwicklung des Meereises am Südpol lässt sich laut Forschenden kein klarer Trend ausmachen – in manchen Jahren gibt es einen Rückgang, in manchen ein Wachstum.

Stagnation also im Schnitt – Anwachsen oder Abschmelzen abhängig davon, wie man die Regressionskurve anlegt. Einigen wir uns auf vorläufiges „Unentschieden“.

Die Überschrift des Artikels ist falsch – das Meereis am Nordpol wächst nicht, sondern geht seit Jahren stark zurück. Anders als im Artikel behauptet, werden die Verluste des Meereises am Nordpol nicht durch Zuwächse am Südpol ausgeglichen.

Falsch, das Wintermeereis holt den Verlust der Sommermonate seit Jahren auf und übertrifft ihn teils sogar.

Die Eismassen auf dem Festland am Südpol schrumpfen ebenfalls seit Jahren.

Im kleinen Westteil von Antarktika, richtig. In einer natürlichen Warmphase, in der wir glücklicherweise seit Mitte des 19. Jahrhunderts leben, aber nicht ungewöhnlich und erwartbar.

Für das globale Klima ist die Entwicklung des Meereises am Nordpol relevanter als ein Zuwachs am Südpol: Weil es schmilzt, heizt die Sonne die Ozeane weiter auf.

Siehe oben, im globalen und zeitlichen Mittel nimmt das Salzwassereis wahrscheinlich gar nicht ab. Die Autoren von Correctiv heben in diesem Zusammenhang auf die Albedo, die planetare Rückstrahlkraft, ab, die durch weißes Eis höher sei als durch blaues Wasser. Das Argument ist recht wackelig, da die Wolken den Löwenanteil der irdischen Albedo ausmachen.

Da die naturwissenschaftliche Expertise der Correctiv-Redakteure fraglich ist, bemühten sie für ihren Artikel diverse Akteure der deutschen Klima-Forschung wie das  Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung (AWI), die Kollegen von klimafakten.de und Dirk Notz von der Universität Hamburg, der meint, daß man davon ausgehen müsse, daß der Nordpol bereits in zehn bis 30 Jahren zeitweise frei von Meereis sein wird.

Oh, diese Aussage erinnert doch sehr an Mojib Latifs Bonmot aus dem Jahre 2.000, nach der es in „20 Jahren“, also jetzt, gar keinen Schnee und kein Eis mehr geben würde in unseren Breiten. Ob die Eisstürme der Nordhalbkugel von Dezember bis Februar als Startpunkt der anstehenden sonnenbedingten Abkühlungsphase gesehen werden können, ist derzeit noch nicht sicher; ist aber zu befürchten. Jedenfalls ist nicht sehr wahrscheinlich, daß in einer Kaltphase das sommerliche Meereis völlig verschwinden wird, wie es Notz prognostiziert. Daher ist man schon erstaunt, daß ein Alarmist sich noch traut, eine derart kurzfristige Aussage zu treffen; es wäre eher zu erwarten, daß analog den aktuellen Aussagen zum Meeresspiegel mit dreistelligen Jahresangaben gearbeitet wird. Da ist jeder Alarmist zuverlässig tot und kann nicht zur Verantwortung gezogen werden.

Daß wir den Correctiv-Artikel bei den Emailanbietern gefunden haben, war eher dem Zufall zu verdanken. Was auch daran lag, daß er nicht besondes prominent plaziert wurde und im Gegensatz zu den üblichen alarmistischen Schlagzeilen lang und recht datenlastig gehalten ist; einschließlich Kurvengrafiken. So gab es denn auch nur einen Kommentar, der allerdings von einem unserer Leser stammt. Schade eigentlich – wir würden es begrüßen, wenn allgemeine Internetseiten und deren Leser unsere Artikel und die von Correctiv häufiger besprechen würden. Denn: „Who watches the watchmen“, wie es ein populärer Comic thematisiert – wer prüft die Faktenprüfer?

*Robert W. Felix: Autor von Magnetic Reversals and Evolutionary Leaps: The True Origin of Species und Not by Fire but by Ice: Discover What Killed the Dinosaurs…and Why It Could Soon Kill Us. Gründer von www.iceagenow.info.

https://www.amazon.de/Not-Fire-but-Ice-Dinosaurs/dp/0964874687

 




Sehr kühler Mai 2021 in Deutsch­land – der dritte in Folge

Wie schon im Januar und April, dominierte höhenkalte Polarluft

In den vergangenen Jahrzehnten zeichnete sich der Mai öfter durch teilweise beständige, trocken-warme Ostwetterlagen aus (2018, 2016, 2008, 2000, 1999, 1993, 1992, 1988). Der Mai zählte damit, zusammen mit April, September und Oktober, zu den klassischen „Schönwettermonaten“. Aber in diesem Monat waren auch die südlichen Wetterlagen selten; beständiges „Schönwetter“ fehlte gänzlich. Ursache war der recht südliche Verlauf des Jet-Streams, was das Vordringen hochreichend kalter Meeresluftmassen begünstigte – eine ähnliche Situation bestand zeitweise schon im Januar.

Abbildungen 1a und 1b: Wetterkarten vom 25. Januar (1a, oben) und vom 17. Mai 2021. Das niedrige Geopotential, welches auf höhenkalte Luft hinweist, ist an den grünen oder blauen Farbtönen zu erkennen. Im Januar liegt die 500-hPa-Fläche, jahreszeitlich bedingt, natürlich noch tiefer; doch zeigen beide Situationen, wie weit sich der subtropische Hochdruckgürtel nach Süden verschoben hatte. Folglich befinden sich auch die Zentren der Tiefs auf etwa 50 bis 55° nördlicher Breite sehr weit südlich, und über Deutschland setzte sich höhenkalte Luft fest. Bildquellen: wetterzentrale.de

Anders, als 2019, blieb zwar das deutsche Flachland diesmal vom Maischnee verschont, doch den gab es dafür in Holland, und auf der Zugspitze lagen zeitweise noch weit über 4 Meter Schnee. Näheres dazu hier und hier.

Der Mai – ein erwärmungsträger Monat?

Im Gegensatz zu den meisten anderen Monaten, lassen sich im Deutschland-Mittel des Monats Mai Klimasprünge nur andeutungsweise erkennen, und seit Aufzeichnungsbeginn (1881) betrug die Erwärmung nicht mal ein mageres Kelvin (1°C). Dabei sind die DWD-Daten auch noch wärmeinselbelastet.

Abbildung 2: Verlauf der Maitemperaturen im Deutschland-Mittel seit 1881 mit drei nur sehr undeutlichen Entwicklungsphasen. Einer langen, bis etwa 1947 dauernden Erwärmungsphase folgte eine Stagnationsphase bis 1991, in welcher sehr warme Mai-Monate fehlten. Beginnend mit 1992 und gipfelnd im Rekord-Mai 2018, traten wieder etwas häufiger warme Maien auf; dennoch kühlte es sich seitdem wieder leicht ab. In den gesamten 141 Jahren der Reihe betrug der Temperaturanstieg nur magere 0,9 Kelvin (°C) – bei enorm steigenden CO2-Konzentrationen. Mit WI-Bereinigung hätte es praktisch gar keine Mai-Erwärmung gegeben, und solche extrem warmen Maien wie 2018 mit 16°C kommen, wenn auch sehr selten, immer mal vor, so im Mai 1889, als bei viel geringerem WI-Effekt 15,8°C gemessen wurden.

Noch erstaunlicher ist die Entwicklung der Mai-Temperaturen in Zentralengland, für das eine über 360ig-jährige Messreihe vorliegt; sie erfasst damit auch den Höhepunkt der „Kleinen Eiszeit“, das so genannte Maunder-Minimum als vermutlich kälteste Epoche in den mindestens letzten 2.000 Jahren. Seitdem sollte es doch eine kräftige Erwärmung um viel mehr als ein Grad gegeben haben – aber die Realität sieht ganz anders aus:

Abbildung 3: Kaum 0,6 Kelvin Temperaturanstieg in über 360 Jahren in Zentralengland. Die fünf wärmsten Maien fallen allesamt in das 18. und 19. Jahrhundert; in der Neuzeit war dort nur der Mai 1992 relativ warm.

Zwei weitere Beispiele belegen eine fehlende Mai-Erwärmung auch für andere Regionen:

Abbildung 4: An der Station Dale Enterprise in den Ausläufern der Appalachen westlich von Washington kühlte sich der Mai, anders als in Deutschland und Zentralengland, seit 1881 sogar unwesentlich ab.

Abbildung 5: In Mittelschweden ist seit mindestens 40 Jahren keine Mai-Erwärmung feststellbar; der Wert für 2021 lag bis Redaktionsschluss nicht vor, doch dürfte er unterdurchschnittlich gewesen sein.

Großwetterlagen und Sonnenscheindauer als wesentliche Treiber der Mai-Temperaturen

Wie wir schon anhand der Abbildung 2 gesehen hatten, können die stark steigenden CO2-Konzentrationen nicht ursächlich für die Entwicklung der Mai-Temperaturen gewesen sein. Wie in allen anderen Sommerhalbjahres-Monaten, übt die Sonnenscheindauer einen signifikanten Temperatureinfluss aus. In Deutschland ist das Flächenmittel dafür leider erst seit 1951 verfügbar:

Abbildung 6: Leichte Mai-Erwärmung in Deutschland seit 1951 bis etwa 2000 auch dank höherer Besonnung (etwa 45% der Temperaturvariabilität werden von der Sonnenscheindauer bestimmt). Die Zunahme der Sonnenscheindauer hatte verschiedenste Ursachen, unter anderem die stark abnehmende Konzentration der Luftschadstoffe (SO2, Staub) und die Austrocknung Deutschlands durch Bebauung, Versiegelung und Meliorationen. Möglicherweise fördert auch die übertriebene Nutzung der Wind- und Solarenergie eine Bewölkungs- und Nebelabnahme, was mehr Besonnung nach sich zieht. Umrechnung der Sonnenscheindauer in Indexwerte, um sie anschaulicher mit den Lufttemperaturen in einer Grafik zu zeigen. Seit etwa der Jahrtausendwende scheinen die sonnigen, warmen Mai-Monate wieder etwas seltener zu werden.

Langfristige Besonnungsdaten existieren für die Station Potsdam:

Abbildung 7: Entwicklung der Besonnung und der Lufttemperaturen in Potsdam seit 1893. Die Gesamtvariabilität der Mai-Temperaturen wird dort zu knapp einem Drittel von der Sonnenscheindauer bestimmt. Umrechnung der Sonnenscheindauer in Indexwerte, um sie anschaulicher mit den Lufttemperaturen in einer Grafik zu zeigen.

Der Mai 2021 zählte nicht zu den sonnenscheinärmsten und damit auch nicht zu den kältesten, weil die Schauer-Wolken auch Platz für die Sonne ließen. Die langfristige Häufigkeitsentwicklung der Großwetterlagen mit Nordanteil, welche im Mai signifikant kühlend wirken, zeigte eine merkliche Abnahme, was eigentlich stärker steigende Mai-Temperaturen forcieren müsste, doch scheint die Häufigkeitszunahme der erwärmenden Großwetterlagen mit südlichem Strömungsanteil beendet; sie werden künftig vielleicht wieder seltener.

Abbildungen 8a und 8b: Langfristige Lineartrends der Großwetterlagen mit nördlichem (blau) und südlichem (rot) Strömungsanteil; dazu noch der ebenfalls erwärmend wirkende Großwettertyp HM. Diese langfristigen Lineartrends verschleiern jedoch die aktuelle Entwicklung seit 1988 (8b, unten), bei welcher die nördlichen Lagen sogar wieder unwesentlich häufiger wurden. Die Daten für 2021 liegen noch nicht vor.

Werfen wir noch einen Blick auf die leider erst seit 1980 vorliegende „Objektive Wetterlagenklassifikation“ des DWD. In diesem Mai fällt sofort die überdurchschnittliche Anzahl der höhenzyklonalen Wetterlagen auf (so genannte AZ- und ZZ-Lagen, die im 500-hPa-Niveau zyklonal sind). Diese wirken im Mai signifikant stark kühlend:

Abbildung 9: Häufigkeitsentwicklung der AZ- und ZZ-Lagen sowie der Maitemperaturen in Deutschland seit 1980. Der Einfluss der Häufigkeit dieser Lagen auf die Maitemperaturen ist mit einem Bestimmtheitsmaß von über 51% signifikant und sehr hoch; man achte auf das „spiegelbildliche“ Verhalten. In den 1980er Jahren und gegenwärtig treten diese von höhenkalter Luft geprägten Lagen häufiger auf, als um das Jahr 2000 (oft wärmere Maien). In 2021 traten sie an mehr als zwei Dritteln aller Maitage auf; da dieser Beitrag am 27. Mai vollendet wurde, könnten es noch einige mehr werden. Eine ähnliche Häufung war nur noch in den Maien 1983 und 1984 zu verzeichnen, jene verliefen ähnlich kühl, wie der Mai 2021. Umrechnung der Wetterlagenhäufigkeit in Indexwerte, um sie anschaulicher mit den Lufttemperaturen in einer Grafik zu zeigen.

Kündigen die aktuell leicht fallenden Mai-Temperaturen das Ende der AMO-Warmphase an?

Anders als im April und von Juni bis November, ist im Mai der Temperatureinfluss der AMO nur unwesentlich. Aber etwas anderes fällt auf:

Abbildung 10: Nur geringe, zeitliche Übereinstimmung der AMO und der Mai-Temperaturen in Deutschland. Um den gesamten Zeitraum ohne zeitliche Verschiebungen zu erfassen, wurden hier ausnahmsweise die Polynome sechsten Grades anstelle der endbetonten Gleitmittel verwendet. Sie überhöhen die Entwicklung stark, zeigen aber den zeitlichen „Vorlauf“ der Maitemperaturen gegenüber der AMO. Zur besseren Veranschaulichung in einer Grafik wurden Indexwerte verwendet; die AMO-Maiwerte für 2021 liegen noch nicht vor.

Ein ganz ähnliches Verhalten zeigen auch die Mai-Werte von Zentralengland, welche bis zum Aufzeichnungsbeginn der AMO (1856) vorliegen – es könnte also sein, dass uns die kühleren Mai-Temperaturen das Ende der AMO-Warmphase „ankündigen“.

Abbildung 11: Auch in Zentralengland zeigt sich das zeitlich „Vorlaufen“ der Mai-Temperaturen gegenüber der AMO; Darstellungsweise wie Abb. 10.

 

 




Das totalitäre Klimagebäude (2): Zehn fragwürdige Kernbehauptungen

Damit man auch nur in die Nähe einer solchen Vorstellung käme, müsste das komplette Narrativ der totalitären Klimabewegung zweifelsfrei zutreffen, das im Wesentlichen aus den nachfolgend skizzierten zehn Punkten besteht:

  1. Die globalen Temperaturen (auf der Erdoberfläche, wo die Menschen leben, sowie Tiere und Pflanzen) steigen in bedeutender Weise an, schon seit vielen Jahrzehnten, und dies ist eine ungewöhnliche, „unnatürliche“ Entwicklung.
  2. Dieser Anstieg beruht auf dem „Treibhauseffekt“, der durch zunehmende Umfänge von CO2 in der Atmosphäre hervorgerufen wird.
  3. Das zusätzliche CO2 ist verschuldet durch die industrialisierte Menschheit und ihre Verbrennung von fossilen Energieträgern: Kohle, Gas, Öl vor allem.
  4. Der (eigentlich eher geringe) „Treibhauseffekt“ des CO2 ist trotzdem gefährlich und Ursache der Temperaturanstiege, weil es einen „Feedback“-Effekt durch Wasserdampf gibt, der die Sache um ein Vielfaches schlimmer macht.
  5. Natürliche Ursachen für Klimawandel / veränderliche globale Durchschnitts-Temperaturen sind praktisch irrelevant: keine Ausreden für die Menschheit.
  6. Die immer höheren Temperaturen „bringen das ganze Klima durcheinander“, führen zu massiven Naturkatastrophen weltweit, die Menschenleben bedrohen. [Darunter auch ein bedrohlicher Anstieg der Meeresspiegel und die „Übersäuerung“ der Ozeane.]
  7. Wie es mit dem CO2-Anstieg und den Folgen für das Klima weitergeht, kann in den Computer-Modellen der „Klimawissenschaft“ seriös nachvollzogen und auf viele Jahrzehnte hinaus vorhergesagt werden.
  8. Selbst wenn es noch gewisse Unsicherheiten geben sollte: es gilt das „Vorsorgeprinzip“, also besser heute schon aktiv werden, ehe die Dinge ganz außer Kontrolle geraten.
  9. Dieser „Klimawandel“ ist also hochgefährlich und muss unbedingt verhindert werden.
  10. Der Prozess kann signifikant gebremst und schlimme Folgen vermieden werden, wenn vor allem die westlichen Industrienationen auf fossile Energie-Erzeugung verzichten und „dekarbonisieren“.

Damit ganz klar wird, was diese Liste bedeutet: Das sind nicht etwa „zehn gute Argumente“ dafür, warum „Klimaschutz“ notwendig ist, unabhängig voneinander. Es ist vielmehr eine Beweis- oder Indizienkette, die nur so stark ist wie ihr schwächstes Glied. Jeder der zehn Punkte ist eine Achillesferse, sodass es sich bei dem ganzen Narrativ um eine höchst wackelige Angelegenheit handelt, um ein argumentatives Kartenhaus: Selbst wenn nur einer der zehn Punkte falsch wäre, würde es in sich zusammenfallen.

Tatsächlich müssen hinter jeden der zehn Punkte Fragezeichen gesetzt werden. Manche Einzelbeobachtung oder Theorie hat womöglich etwas für sich, aber das meiste ist mindestens fragwürdig und vieles ist schlicht und einfach falsch, nachweisbar. Wenn juristische Maßstäbe eines Gerichtsverfahrens gelten würden: Hier gibt es nicht nur „vernünftige Zweifel“ daran, dass die gesamte Aussage zutrifft. Diese „Beweisführung“ ist dermaßen wackelig, dass eine nüchterne Staatsanwaltschaft schon darauf verzichten würde, überhaupt Klage zu erheben, um sich nicht vor einem seriösen Gericht in Grund und Boden zu blamieren.

Was man dazu wissen muss

Zu jedem der zehn Punkte ließe sich eine lange (wissenschaftliche) Abhandlung produzieren, und viele kluge Darstellungen kursieren ja schon längst im Internet, in Form von Aufsätzen, Büchern, Vorträgen, Videos. (Ja, es ist ein ziemlich unübersichtliches Themenfeld, das einen naturwissenschaftlichen Laien auch leicht verunsichern kann. Wenn die Dinge ganz simpel wären, hätten wir das Problem nicht.) Nachfolgend, auch als Startpunkt für jedermanns eigene weitere Befassung mit dem Thema, kritische Hinweise zu den zentralen zehn Punkten der Klima-Aktivisten:

  1. („Global warming“ als „unnatürliche“ Entwicklung). Das Temperaturniveau auf der Erde lässt sich nicht so leicht aussagekräftig auf Zehntel-Celsius-Grade genau messen (um die es aber überhaupt nur geht!), erst recht kennen wir die Zustände der Vergangenheit nicht präzise, schon für das 19. Jahrhundert nicht, außerhalb kleiner Teile der (bewohnten) Erdoberfläche. Es hat aber immer schon deutliche Temperaturschwankungen gegeben, auch viel massivere. So hat die Erde zuletzt mehrere Eiszeiten erlebt. Wir sind gegenwärtig – in geologischen Maßstäben – immer noch am Ausgang der letzten Eiszeit und in kürzeren Maßstäben immer noch am Ende der „kleinen Eiszeit“ der frühen Neuzeit.
  2. (CO2-Treibhauseffekt als Ursache)
    Schon die Korrelation (der synchrone Verlauf) zwischen Temperaturen und CO2-Gehalt der Atmosphäre ist in geologischen Maßstäben nicht nur fraglich, sondern weitgehend nicht-existent; soweit in jüngerer Erdzeit die Korrelation existiert, scheint die Temperatur dem CO2-Gehalt voranzugehen; jedenfalls kann die Korrelation auch auf einen dritten Faktor zurückgehen oder die Kausalität kann sogar „andersrum“ funktionieren:
  3. (Zusätzliches CO2 in der Atmosphäre durch Menschheit verursacht)
    Wenn es wärmer wird, können die Ozeane weniger CO2 binden, sie „gasen aus“. In den Ozeanen sind unvergleichlich größere Mengen CO2 „gespeichert“ als in der Atmosphäre (etwa Faktor 50). Biologisch und geologisch spricht man von einem (kleinen und großen) Kohlenstoff-Kreislauf, der auch die Gebirge und Gesteinsformationen (aus Calcium-Carbonat / Kalkstein) umfasst, sowie natürlich das gesamte Pflanzen- und Tierleben auf der Erde.
  4. (Treibhauseffekt massiv verstärkt durch „Feedback“)
    Der tatsächliche, physikalisch unstreitig vorhandene „Treibhauseffekt“ von CO2 ist nach neueren, experimentell-labormäßig gestützten Berechnungen geradezu lächerlich gering. Ob das angebliche „Feedback“ durch Wasserdampf die ihm zugeschriebene massive Verstärkung bewirken kann, ist sehr zweifelhaft, denn mehr Wasserdampf führt auch zu mehr Wolken, die die Erde beschatten und damit abkühlen. Es spricht aus meteorologischer Sicht vieles dafür, dass die Wolkenbildung in der Atmosphäre eine Art natürlichen „Thermostaten“ ergibt, der Klima-Auswüchse verhindert, anstatt sie zu verstärken. Wenn schon die geringste – wodurch auch immer hervorgerufene – Erwärmung irgendwo im regionalen Wetter einen „Feedback“-Effekt durch Wasserdampf anstoßen kann, warum dann nicht auch ohne den (minimalen) Anstoß durch etwas mehr CO2? Noch dazu ist Wasserverdunstung ein sehr effektiver Weg für die Erdoberfläche, Wärme-Energie abzugeben.
  5. (Keine relevanten natürlichen Ursachen)
    Das Klima hat erdgeschichtlich gewaltige Veränderungen vollzogen, um Größenordnungen stärker als gegenwärtig vielleicht messbar. Es muss also massive natürliche Ursachen geben – und warum sollten diese gerade jetzt vollständig „still“ und unauffällig sein? Alles Leben und alle Energie auf der Erde werden von der Sonne angetrieben, die aber nicht „perfekt gleichmäßig“ funktioniert, wie wir teilweise schon seit Jahrhunderten wissen („Sonnenflecken“ – auch kreist die Erde nicht perfekt gleichmäßig und stabil um die Sonne.) Zu behaupten, die Sonne hätte mit unserem Klima oder seiner Veränderung nichts zu tun, ist absurd.
  6. (Immer mehr Naturkatastrophen)
    Es gibt für die bei diesem Thema überhaupt nur relevanten letzten fünf bis sieben Jahrzehnte (seit der CO2-Ausstoß der Industrienationen weltweit nennenswerte Umfänge erreicht) keinen Nachweis, dass Naturkatastrophen häufiger oder schlimmer würden. Wir werden jetzt quasi täglich mit Katastrophenmeldungen überschüttet, um das Narrativ zu belegen, aber ein seriöser statistischer Beleg existiert nicht, wie sogar in IPCC-Kreisen und -Papieren zugegeben wird. (Noch ganz unabhängig von der Frage, ob zunehmende Naturkatastrophen, soweit es sie gäbe, überhaupt von veränderten Temperaturen verursacht wären.) Der Anstieg der Meeresspiegel ist konstant, unabhängig vom CO2, und noch eine Folge der auslaufenden Eiszeiten; die angebliche „Übersäuerung“ der Ozeane ist reine Propaganda und wissenschaftlich unhaltbar.
  7. (Computer-Modelle aussagekräftig)
    Die GCM-Computermodelle („general circulation model“) gießen nur in Zahlen, was die Anhänger der Klimapanik an Theorien – vorläufigen Behauptungen, Hypothesen – entwickelt haben. Sie werden so justiert, dass sie (und nur sehr unvollkommen) frühere Klima-Entwicklungen nachbilden können. Das ist kein Beweis für die Richtigkeit der Theorien. Vor allem haben die Modelle bisher regelmäßig komplett versagt bei ihren Prognosen. Sie haben keine größere wissenschaftliche Validität als Wettervorhersagen in einer Boulevardzeitung für den Sommer nächsten Jahres. Insgesamt haben die „wissenschaftlichen“ Klimapanik-Produzenten seit Jahrzehnten, auch über die Modellberechnungen hinaus, groteske Fehlprognosen veröffentlicht und sich als lächerlich falsche Propheten erwiesen, Scharlatane durch und durch.
  8. („Vorsorgeprinzip walten lassen“)
    „Vorsorge“ kann nicht heißen, einseitig Risiken des „Klimawandels“ maßlos zu über- und Kosten seiner „Bekämpfung“ ignorant zu unterschätzen. Es ist auch nicht per se der einzig richtige Weg, ein Problem „an der Ursache“ zu bekämpfen – es kann viel klüger sein, sich auf Unvermeidliches einzustellen und vorzubereiten. Ein steigender Meeresspiegel, selbst wenn er durch CO2 verursacht wäre, kann mit Deichbau wirksam „eingedämmt“ werden. Holland, wie wir es kennen, würde sonst nicht existieren. Auf den Malediven, die angeblich schon längst untergegangen sein sollten, werden Milliarden in Tourismus investiert. Ein schwerer Sturm, selbst wenn er von „globaler Erwärmung“ verursacht wäre, bringt ungeschützte Menschen um, aber nicht Bewohner von stabilen Betonhäusern. Armut bringt Menschen um, und vor der Natur nicht geschützt zu sein. Dieser Schutz ist leicht möglich, wenn genug materieller Wohlstand vorhanden ist. In 30 oder 50 Jahren können Weltgegenden, die heute noch von Armut geprägt sind, weit zu unserem Wohlstand aufgeschlossen haben und brauchen vor der Natur keine Angst mehr zu haben.
  9. (CO2-Emissionen lebensgefährlich für die Menschheit)
    Der „Klimawandel“ mag existieren oder nicht, er mag durch CO2 verursacht sein oder nicht, aber sicher ist: Der CO2-Gehalt der Atmosphäre war mit knapp 300 ppm vor der Industrialisierung gefährlich niedrig; Pflanzen haben sich aus solcher Luft kaum noch vernünftig ernähren können. Die heutigen Lebensformen haben sich erdgeschichtlich entwickelt, als es tausende ppm an CO2-Gehalt gab. Weltweit ergrünen riesige Flächen durch die „Düngung“ mit mehr CO2 in der Luft, auch das ist unbestritten. Mit mehr CO2 in der Luft können Pflanzen auch in trockenen Regionen besser überleben, weil sie nicht mehr so viel Wasser verlieren – das ist Basis-Biologie. Das alles kann auch helfen, mehr Menschen weltweit anständig zu ernähren.
  10. („Dekarbonisierung“ der Industriestaaten als Lösung)
    Es spielt selbst nach Projektionen des IPCC praktisch keine Rolle, ob Deutschland, ob der Rest Europas, ob dauerhaft die USA ihre CO2-Produktion mindern, denn China und Indien verfeuern so viel fossile Brennstoffe, um ihren Wohlstand aufzubauen, dass der Zug längst abgefahren ist. Wenn wir Konsumgüter nicht bei uns produzieren, „für den Klimaschutz“, aber dafür aus China kaufen, wird der CO2-Ausstoß sogar größer, denn unser Kraftwerkspark ist effizienter als der chinesische. Die Menschheit ist nicht bereit, „zurück in die Höhle“ zu wechseln oder gar „zurück auf die Bäume“, und mit Solar und Wind lässt sich der Energiebedarf einfach nicht decken. Das ganze CO2-Minderungsregime von Paris dient nur der Selbstverstümmelung der bisher reichen Länder, es ändert nichts am Weltklima. Selbst wenn die Theorien der Klimapaniker über die Erwärmung durch CO2 weitgehend stimmen würden: Es geht nur darum, ob eine fiktive Katastrophe schon im Januar 2100 eintritt oder erst im Februar 2100.

Man sieht, selbst wenn die kritischen Hinweise zu den Nummern eins bis neun völlig gegenstandslos wären, nur eine „Verschwörungstheorie“ von „Klimaleugnern“: Schon Punkt zehn beweist, dass die Aktivisten und mit ihnen jetzt auch amtlich das Bundesverfassungsgericht auf einem Holzweg sind, und nicht auf einem „nachhaltigen“. Punkt zehn ist übrigens auch ungefähr das, was Bjørn Lomborg seit vielen Jahren unermüdlich – und sehr überzeugend – vorträgt. Er ist ausdrücklich kein „Klimaleugner“, er nimmt die IPCC-Theorien weitgehend als akzeptable Diskussionsgrundlage, und dennoch wendet er sich vollständig gegen den Panik-Aktivismus, der die Politiker ergriffen hat.

Renommierte Umweltschützer gegen Panik

Es ist angeblich moralisch geboten, den Planeten vor uns Menschen zu retten, um jeden Preis. Aber nicht nur ist der Planet gar nicht wirklich in Not; selbst wenn es Probleme gäbe, ihre „Lösung“ sollte nicht schlimmer sein als das Problem. Man amputiert kein Bein wegen eines blauen Flecks, man erschießt einen Ladendieb nicht zur Strafe und Vorbeugung. Die Klimapanik lebt von der völligen Abstraktion und Verabsolutierung, von der Absage an gesunden Menschenverstand, Pragmatismus, Verhältnismäßigkeit. Und sie lebt davon, die Bedürfnisse der Menschen zu verachten, die angeblich das perfekte „natürliche Gleichgewicht“ auf der Erde zerstören. Wie wahnhaft diese Weltsicht ist, lässt sich daran ablesen, dass sich ihr längst langjährige wirkliche Umweltschützer widersetzen, wie zum Beispiel Michael Shellenberger, ebenso in aller Deutlichkeit der Greenpeace-Mitbegründer  Patrick Moore.

Dass die „Klimawissenschaft“ keine Panik rechtfertigt, erläutert ganz aktuell mit einem Bestseller der Physiker Steve Koonin, der unter Obama (!) die US-Regierung beraten hat. Zu den Autoren sehr bemerkenswerter, wirklich wissenschaftlich basierter Abhandlungen gehören auch weitere Amerikaner wie Roy W. Spencer und Patrick J. Michaels, der Kanadier Ross McKitrick, der Skandinavier Henrik Svensmark, der Brite Matt Ridley, der deutsche Professor Horst-Joachim Lüdecke; bemerkenswerte Hinweise gegen die vorherrschende Propaganda präsentiert in unnachahmlicher Weise per Videoclip Tony Heller; die aktuelle Forschung wird lebhaft diskutiert in einem Blog von Anthony Watts. Prof. Fritz Vahrenholt und Sebastian Lüning sind dem hiesigen Publikum ohnehin vertraut (Buch).

Das sind Ausschnitte einer in Wahrheit alles andere als „erledigten“ weltweiten Debatte; das sind auch nicht „Verschwörungstheoretiker“, die in ihrem Keller als Pseudo-Privatgelehrte an Physik und Naturgesetzen zweifeln, sondern das sind im Gegenteil arrivierte Funktionsträger und solide Selbst-Denker, die das Narrativ „hinterfragen“ und sich nicht von Politaktivisten mundtot machen lassen. Auf der „Gegenseite“, bei den angeblich wissenschaftlichen Größen hinter der Klimapanik, steht ein Michael „Hockeystick“ Mann, der seine Kritiker gerichtlich mundtot zu machen versucht, aber nicht bereit ist, seine Methoden offenzulegen – womit er sich gegen kollegiale Versuche der Replikation sträubt und damit als Wissenschaftler disqualifiziert; es gibt den „climategate“-Skandal rund um ein für die Klima-Beobachtung zentrales Institut in England, dessen ans Tageslicht gekommener E-Mail-Austausch klar politisch-taktische Motive für die „Forschung“ belegt; letztlich ist nicht auszuschließen, dass an den angeblichen „Fakten“ über die Temperaturentwicklung massiv und ungeniert herummanipuliert wird.

Ein zentraler Urheber der ganzen Panik, der mit seinem Auftritt vor einem Gremium des US-Parlaments vieles ins Rollen gebracht hat, ist James Hansen, dessen angeblich wissenschaftliche Prognosen sich beinahe vollständig als lächerliche, wahnwitzige Horrorvisionen herausgestellt haben. Die Panik-Propheten reihen sich nahtlos ein in eine lange Reihe von Untergangs-Denkern, die es schon mit anderen Themen und schon Jahrzehnte früher gegeben hat; so hat sich ein gewisser Paul Ehrlich mit seinen apokalyptischen Szenarienzur Überbevölkerung ebenso gründlich blamiert wie der „Club of Rome“ mit seinen düsteren Prognosen. All diese Wichtigtuer haben zwar irgendwie Thesen und Theorien von „wissenschaftlicher“ Seite aufgegriffen, aber sie haben einzelne Trends verabsolutiert und gegenläufige Erkenntnisse ausgeblendet, die ihnen den Auftritt vermasselt hätten – genau keine Wissenschaft, denn diese setzt Selbstkritik, regelrecht Selbstzweifel und offene Debatte voraus.

Lesen Sie morgen Teil 3: „Klimawissen für jedermann“

Teil 1 finden Sie hier.

Der Beitrag erschien zuerst bei ACHGUT hier




Klimawandel-Alarmismus als Klassenkampf

Dieses Ereignis erstickte nicht nur die Entwicklung der Wissenschaft, sondern hatte auch einen weitreichenden und zerstörerischen Einfluss auf die Wirtschaft vieler Länder durch die Fehlleitung von Ressourcen in einem wirklich epischen Ausmaß. Für den Außenstehenden war es völlig unverständlich, dass Gesellschaften, die in der Lage waren, Menschen ins Weltall zu schicken, etwas so Lebenswichtiges wie die Energieversorgung, den Transport und die Nahrungsmittelproduktion der Ausbeutung durch offensichtliche Quacksalber anvertrauen konnten. Noch merkwürdiger war, dass der Irrweg die ganze Zeit über von einer kriecherischen Presse lautstark beklatscht und von gelehrten Gesellschaften, die es besser hätten wissen müssen, gebilligt wurde. Wissenschaftler der Folgezeit haben lange über die Maschinerie dieser Übernahme und über die Umstände, die sie ermöglichten, spekuliert. – [Ende Prolog]

In diesem Beitrag wird beschrieben, wie und warum diese Kaperung vonstatten ging.

Das zwanzigste Jahrhundert war eines der großen Fortschritte in Physik, Biologie, Geologie und einer ganzen Reihe anderer Zweigen der Wissenschaft. Es war leider auch das Jahrhundert, das uns die berüchtigten Pseudowissenschaften Eugenik, Lysenkoismus und die Anfänge des Klima-Alarmismus bescherte, der aktuellen wissenschaftlichen Verirrung. Einige, mich selbst eingeschlossen, würden der Liste noch den Marxismus hinzufügen, aber ich habe beschlossen, die Intelligenz nicht unnötig zu beleidigen und werde weiter unten nur kurz auf Eugenik eingehen, um einen Punkt zu illustrieren.

Die Hypothese der katastrophalen anthropogenen globalen Erwärmung, auch bekannt als menschengemachter Klimawandel, ist ein Lehrbuchbeispiel für eine Pseudowissenschaft. Genauer gesagt werde ich zeigen, dass der Konflikt zwischen diesem Klima-Alarmismus und der echten Wissenschaft unheimliche und beunruhigende Parallelen zum Lysenkoismus aufweist, einer drei Jahrzehnte langen Perversion der biologischen Wissenschaften, die im Sowjetblock ab Mitte der 1930er Jahre mit dem Marxismus als ermöglichender Randbedingung praktiziert wurde. Ich werde mich dabei von einem Buch leiten lassen, das lange Zeit die einzige verfügbare zeitgenössische wissenschaftliche Aufzeichnung über diese Zeit war.

Im Zentrum jeder Pseudowissenschaft steht immer ein Irrglaube, eine fehlerhafte Hypothese. In unserem Fall, dass CO2 der wichtigste Klimatreiber ist. In einer echten Wissenschaft entwickelt sich die Hypothese durch Prüfung an der Realität zu einer besseren oder wird einfach aufgegeben. In einer Pseudowissenschaft wird die falsche Doktrin zum Dogma, das zur Folklore herabsinken kann, wie z.B. die Astrologie, aber gelegentlich von mächtigen politischen Interessen aufgegriffen wird und dann ungeheure Schäden anrichtet. Der Lysenkoismus dient als Beispiel dafür.

[Hervorhebung vom Übersetzer]

Hier folgt jetzt eine längere Beschreibung des sog. Lysenkoismus‘. Es ist davon auszugehen, dass die geneigte Leserschaft weiß, worum es dabei geht, weshalb hier auf die Übersetzung verzichtet wird. Interessant ist dann aber, welche beängstigenden Parallelen der Autor hierbei im Vergleich zum aktuellen Klima-Alarmismus erkennt. A. d. Übers.]

Klimawandel-Alarmismus

Wissen Sie was? Ich habe oben nicht viel über den Klimawandel-Alarmismus gesagt. Aber das brauchte ich auch nicht, denn Sie werden ihn in all seinen furchtbaren Details erkannt haben. Für jeden Aspekt des Lysenkoismus können Sie das Gegenstück in der Erderwärmungs-Hysterie finden. Es ist alles da: die falsche Hypothese, die Rede, die den Ball ins Rollen brachte (Anm. 2), die Persönlichkeiten mit ihren Erfüllungsgehilfen sowie realen oder eingebildeten Preisen, die Schirmherrschaft durch die Partei, sorry, die UNO, die zensorische Manipulation, die Beschimpfungen, die Datenmanipulation, die gewaltsame Ruhigstellung der Gegner, die Leute, die mit ihrer Arbeit nicht an der Redaktion vorbeikommen, die Leute, die von Fördermöglichkeiten ausgeschlossen sind, die, die ihren Job verloren haben (Anm. 3), die, denen man vorwirft, mit dem Feind zu schlafen, und nicht zuletzt die Fanatiker, die anderen ihre Ansichten aufzwingen und die nach Blut schreienden Zombies. Und natürlich eine willfährige Presse. Und das alles ist eingebettet in die Doktrin der Political Correctness, die es unmöglich macht, irgendetwas Grünes zu kritisieren und im Job zu überleben. Das einzige, was Sie bei Lysenko nicht finden werden, ist ein zickiges, halbgebildetes Schulmädchen, das von einer ahnungslosen Gefolgschaft seliggesprochen wird. Und so wie der Lysenkoismus die sowjetische Landwirtschaft verwüstete – was zu Nahrungsmittelknappheit führte – so wird die aktuelle Krankheit, die eine törichte Energie- und Nahrungsmittelpolitik hervorbringt, die Völker des Westens der Ressourcen berauben, die ihren Lebensstandard untermauern.

Der Klimawandel-Alarmismus ist der Lysenkoismus der politisch korrekten Klassen des Westens. Mir scheint, dass Medwedew recht gut erklärt, warum es möglich war, dass in einer fortgeschrittenen Gesellschaft so lebenswichtige Dinge wie Energie-, Verkehrs- und Ernährungspolitik als Geisel für die Launen eines Pöbels von Aktivisten und zweitklassigen Wissenschaftlern gehalten werden durften. Wir könnten uns dann aber fragen, welcher dieser Umstände der wichtigere ist, auf welchen wir uns konzentrieren sollten, um uns von den wirren Klimawandel-Priestern zu befreien. Hier mögen die Ereignisse von 1964 eine gewisse Orientierung bieten. Der Lysenkoismus starb nicht, weil die falsche Hypothese sich als falsch herausstellte; das war jedem intelligenten Beobachter fast von Anfang an klar gewesen. Er verschwand auch nicht, weil die ihn ermöglichende Ideologie über Bord geworfen wurde; die UdSSR hinkte noch ein weiteres Vierteljahrhundert weiter. Der Lysenkoismus erlosch aufgrund einer Kombination aus zwei Dingen: einem umfassenden Angriff auf seinen Anspruch, eine legitime Wissenschaft zu sein, gefolgt vom Entzug der Schirmherrschaft. Ersteres geschah, als jemand von unanfechtbarer Glaubwürdigkeit aufstand und die Dinge beim Namen nannte. Sacharow galt als Vater des sowjetischen H-Bomben-Projekts, und was auch immer die Mitglieder des Politbüros von ihm gedacht haben mögen, sie erkannten, dass er in der Regel genau wusste, wovon er sprach. Diese Enteignung ebnete den Weg für den Rückzug der Schirmherrschaft durch den sowjetischen Staat ohne Gesichtsverlust, aber das geschah bezeichnenderweise erst, nachdem der Gläubige Chruschtschow durch den Realisten Leonid Breschnew abgesetzt worden war.

Die Schirmherrschaft ist der Schlüssel. Die Widerlegung der falschen Hypothese, obwohl notwendig, kann nur helfen, die Pseudo-Wissenschaft zu diskreditieren, aber allein ist das wie das Anbellen eines falschen Baumes. Der Fokus sollte auf dem Moloch IPCC liegen. Diese Organisation bezieht ihre vermeintliche Legitimation nicht von ihrer Mutter, der UN, sondern von den vielen Wissenschaftlern aus den unterschiedlichsten Disziplinen, die treu und brav an ihren Berichten mitarbeiten. Es gibt jedoch eine wachsende Zahl ehemaliger Mitwirkender, die diesen Zirkus hinter sich gelassen haben, desillusioniert, weil sie feststellen mussten, dass ihre ehrlichen Bemühungen einfach ignoriert oder, schlimmer noch, missverstanden und missbraucht wurden, um die politische Agenda der Bürokraten zu unterstützen. Könnte diese Erfahrung mobilisiert werden, um andere zu überzeugen, die ihre Mitarbeit zurückziehen?

Ich möchte mit einer Bemerkung über die ruchlose Rolle der Presse schließen. Dass eine Presse, die unter einer Diktatur arbeitet, Befehle befolgt, ist keine Überraschung. Aber in den frühen 1920er Jahren, auf dem Höhepunkt des Eugenik-Wahns, konnte man keine Zeitschrift oder Zeitung aufschlagen, ohne dass es einen Artikel gab, der glückliche Paare und ihre schönen, besonderen „eugenischen Babys“ anpries, die dennoch irgendwie genauso aussahen wie alle anderen Neugeborenen (Anmerkung 4). Zeitungen und Zeitschriften überschlugen sich in ihrer Bewunderung für die selbsternannten Vertreter dieser Pseudowissenschaft, und die zensorische Haltung der Verleger erstickte den Widerstand. Dies hatte den Effekt, dass die Ideologie durch das Tröpfeln von Falschinformationen, die in einer liebenswerten Botschaft getarnt waren, legitimiert wurde und den Weg für die spätere stillschweigende Akzeptanz einer unmenschlichen Politik ebnete, die in den Gräueltaten des Zweiten Weltkriegs gipfelte, alles im Namen der „Wissenschaft“.

Gegenwärtig sind die Fake News über die nicht existierende Notlage der knuddeligen Eisbären durch Organisationen wie WWF und Greenpeace nebst deren willigen Sprachrohre BBC und CNN nur eine Variation desselben Themas: die Konditionierung einer anfälligen jüngeren Generation, um die geplanten drakonischen Maßnahmen zur Bekämpfung der „Klimakrise“ zu akzeptieren. Der Philosoph Oswald Spengler (1880-1936) hat es so formuliert: „Die Presse ist heute eine Armee mit sorgfältig organisierten Waffen, die Journalisten ihre Offiziere, die Leser ihre Soldaten. Der Leser weiß weder, noch soll er wissen, zu welchen Zwecken er eingesetzt wird und welche Rolle er zu spielen hat.“ Oder, im Klartext, die Leser, die Fußsoldaten, werden einer Gehirnwäsche unterzogen und in die Agenda der Verleger eingeweiht. George Orwell, selbst ein Journalist, sagte etwas Ähnliches (siehe auch Anmerkung 5).

[Hervorhebung im Original]

Allerdings fragt man sich, warum auch die Publikationsorgane des Wissenschaftsbetriebs eine solche Neigung haben, sich auf der falschen Seite der Geschichte wiederzufinden. Ist es nur Ignoranz, Dummheit und Feigheit auf Seiten der Redakteure und Journalisten oder ist es etwas Unheilvolleres und ein tief sitzender Aspekt der Art und Weise, wie mit Informationen umgegangen wird? Hat das geschätzte „Peer-Review“-System als Instrument der Qualitätskontrolle ausgedient, weil es sich als wehrlos gegen Subversion und Täuschung erwiesen hat und, zumindest in den Atmosphärenwissenschaften, gründlich korrumpiert wurde? Aber vielleicht ist die Erklärung viel einfacher, also lassen Sie mich einen Gedanken an den Tag legen: Lysenko hat seinen ‚Ismus‘ in Begriffe eines Klassenkampfes gegossen. Mich dünkt, er hat unwissentlich genau ins Schwarze getroffen. Pseudowissenschaftliche Episoden haben alle Merkmale eines Klassenkampfes, also einen Konflikt zwischen denen, die durch Gruppendenken, Dogma oder ‚Konsens‘ verblendet sind, und denen, die für sich selbst denken. Und on Kriegen bleibt die Wahrheit immer als Erstes auf der Strecke.

Anmerkung: Keiner hat es deutlicher erklärt als der berüchtigte Joseph Göbbels: „Das ist das Geheimnis der Propaganda; den, den die Propaganda fassen will, ganz mit den Ideen der Propaganda zu durchtränken, ohne dass er überhaupt merkt, dass er durchtränkt wird.“ – 1933*

Originalzitat! Keine Rückübersetzung! Quelle

Link: https://wattsupwiththat.com/2021/05/23/climate-change-alarmism-as-a-class-war/

Übersetzt von Chris Frey EIKE

 




Die Klimaschau von Sebastian Lüning: Durchbruch in der Klima-Mittelfrist-Vorhersage




Gletscherholz: Die Zeugen früherer Warmphasen

Der Morteratschgletscher oberhalb von Pontresina ist in den letzten Jahren immer wieder in den Schlagzeilen gewesen. Es handelt sich um eine Eiszunge, die infolge der Erderwärmung stark abgeschmolzen ist. Im 20. Jahrhundert ging der Gletscher um über zwei Kilometer zurück. Er gilt darum als Mahnmal für den Klimawandel und den damit verbundenen Rückzug des Eises in den Alpen.
Oft wird von «leidenden» oder gar «sterbenden» Gletschern geschrieben – so als handle es sich bei ihnen um lebende Organismen, die Opfer des menschengemachten Klimawandels geworden sind. Dabei wird der aktuelle Rückgang des Eises gerne als einmalig hingestellt.

 

Oft wird von «leidenden» oder gar «sterbenden» Gletschern geschrieben – so als handle es sich bei ihnen um lebende Organismen.

Ausgerechnet der Morteratschgletscher hat jetzt aber Material freigegeben, das so gar nicht in das Narrativ der beispiellosen Klimaerwärmung passt. In den letzten zwei bis drei Jahren wurden im Vorfeld des Gletschers mehrere Stücke von Lärchen-Stämmen gefunden, die zuvor unter dem Eis verborgen waren. Die Teile sind bis zu fünf Meter lang und 80 Zentimeter dick. An einem Stamm befindet sich noch der Wurzelstock. Gefunden wurde das Holz auf einer Höhe von 2150 Metern über Meer.

 

«Ein sensationeller Fund»

Gian Andri Godly, der Oberförster des Engadins, hat Christian Schlüchter, emeritierter Professor der Universität Bern, auf die entdeckten Baumstämme aufmerksam gemacht. Der Geologe und Gletscherforscher hat sich in den letzten Jahrzehnten auf die Erforschung von Holz spezialisiert, das von Gletschern konserviert worden ist. «Ein sensationeller Fund», schwärmt er mit Blick auf die Lärchen-Funde beim Morteratschgletscher.

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Geologe Christian Schlüchter auf der Suche nach Gletscherholz. Bild: zVg Schlüchter
Zusammen mit dem Dendrochronologen Kurt Nicolussi von der Universität Innsbruck und der Physikerin Irka Hajdas von der ETH Zürich hat Schlüchter das Alter der gefundenen Lärchen-Stämme bestimmt. Das geschah mittels einer radiometrischen Datierung des Kohlenstoff-Isotops C14, das im Holz enthalten ist, und einer Begutachtung der Jahresringe. Das Resultat war, dass das Holz etwas mehr als 10’000 Jahre alt ist. «Der grösste Stamm weist 337 Jahresringe auf und ist vor 10’500 Jahren abgestorben», so Schlüchter. «Also begann der Baum vor 10’800 Jahren zu wachsen.»
Aufgrund des guten Zustands der Stämme leitet der Geologe ab, dass diese vom Eis höchstens einige Dutzend Meter weit transportiert worden sind. Jedenfalls wuchsen sie an einer Stelle, die heute noch eisbedeckt ist. Dort oben gab es damals zumindest einen lockeren Baumbestand.
Der Morteratschgletscher muss vor über 10’000 Jahren also ein geringeres Ausmass gehabt haben als heute, und das während einer Dauer von mindestens einigen Jahrhunderten. «Der Gletscher war damals viel weiter oben», sagt Christian Schlüchter. Er schätze, dass es 1,2 bis 1,6 Grad wärmer als heute gewesen sein muss.

 

Nur 900 Jahre nach der Eiszeit

Bemerkenswert ist, dass der letzte Vorstoss der Eiszeit erst vor 11’700 Jahren stattfand. Der erwähnte Baum begann also nur 900 Jahre später zu wachsen. «Man wusste bisher nicht, dass zwischen der Eiszeit und dem Aufkommen der ersten Lärchen auf dieser Höhe so wenig Zeit verging», stellt Schlüchter fest. Die damalige Erwärmung muss jedenfalls eine ziemlich rasante gewesen sein. Und diese ging ohne jeglichen Einfluss des Menschen vonstatten.

 

Eine Studie ergab, dass der Rhonegletscher in den letzten 10’000 Jahren mehr als die Hälfte der Zeit ein geringeres Ausmass hatte als 2005.

Die damals hohen Temperaturen waren auch keinesfalls aussergewöhnlich. Das konnte Schlüchter aufgrund von Holzfunden bei anderen Gletschern ableiten. Mehrmals muss das Klima seit der letzten Eiszeit so mild gewesen sein, dass in den Alpen Bäume wachsen konnten, wo heute noch Gletscher sind. «Ich komme auf zehn bis zwölf solche Wärmephasen», sagt der Geologe. Eine Studie von 2011 in der Fachzeitschrift «Geology» ergab, dass der Rhonegletscher im Wallis in den letzten 10’000 Jahren sogar mehr als die Hälfte der Zeit ein geringeres Ausmass hatte als 2005.
Dennoch gilt das gegenwärtige Abschmelzen des Eises als Problem. Vor kurzem wurde beim Morteratschgletscher sogar eine Beschneiungsanlage in Betrieb genommen. Der Engadiner Glazialgeograf Felix Keller will damit den Schwund des Gletschers aufhalten. «Nur eine Schneeschicht kann die Gletscher wirklich schützen», sagte Keller gegenüber den Medien. Ob das Projekt angesichts der regelmässigen Vorstösse und Rückzügen des Eises in den letzten Jahrtausenden Sinn macht, sei dahingestellt. Vielleicht wachsen dort oben bald wieder Bäume.
Der Beitrag erschien zuerst beim Schweizer Nebelspalter hier



Das totalitäre Klimagebäude: viel Sekte, wenig „Science“ (1)

Daran als nicht-juristischer Betrachter bescheiden anknüpfend, soll noch einmal ganz konzentriert die eigentliche Sachfrage erörtert werden – juristisch gesagt: Wie ist eigentlich die Beweislage?

Als Verbrecher darf man nur verurteilt werden, wenn bewiesen ist, wenn wirklich feststeht, dass man die Tat begangen hat; ein Urteil ist sogar davon abhängig, ob ein bestimmtes Motiv vorlag, etwa ob eine Tötung vorsätzlich, also mit Absicht erfolgte, ob sie vielleicht lange geplant war, ob sie aus Geldgier erwuchs. Es wird wackelig, wenn das Urteil sich nur auf „Indizien“ stützt, also Hinweise, die nur gewisse Vermutungen nahelegen, aber vieles offen lassen. Rechtsstaatliche Prinzipien schützen den möglichen Täter vor einem Fehlurteil: der Grundsatz „im Zweifel für den Angeklagten“ oder dass Beweise nicht ihrerseits regelwidrig zustandegekommen sein dürfen, zum Beispiel indem ein Geständnis durch Nötigung (oder gar Folter) erzwungen worden ist.

In Literatur, Film und Fernsehen sind solche lebensentscheidenden Konflikte immer wieder höchst spannend ausgemalt worden. Im Englischen spricht man vom „courtroom drama“; eines der bekanntesten Beispiele ist sicher der Film „Die 12 Geschworenen“. Aus dem amerikanischen Gerichtswesen kennen wir die „Jury“, die über Schuld oder Unschuld eines Verdächtigen entscheidet. Gegen den Beklagten darf die Jury nur entscheiden, wenn seine Schuld feststeht „beyond reasonable doubt“, jenseits vernünftigen Zweifels. Das Bundesverfassungsgericht hat sein Klima-Urteil gefällt aufgrund einer Betrachtung und Bewertung der eigentlichen Sachlage, die als „Indizienkette“ zu verstehen schon großzügig wäre. Karlsruhe hat Deutschland zu wirtschaftlichem Niedergang und Freiheitsentzug verurteilt, also zu einem sozialen Tod auf Raten, ohne dass irgendetwas wirklich schlüssig bewiesen wäre.

Das Narrativ der Klima-Fanatiker besteht bei näherem Hinsehen aus einer langen Kette von Behauptungen, die – jede für sich – fragwürdig sind, aber erst recht ist es praktisch ausgeschlossen, dass alle diese Behauptungen – ohne wesentliche Einschränkungen – zutreffen. (Das wird im zweiten Teil detaillierter erläutert werden.) Damit ist der hysterisch zugespitzten Klimapanik aber der Boden entzogen, von der Sache her, denn nur wenn das ganze Horror-Narrativ der Klima-Aktivisten tatsächlich zuträfe, wären ihre wahnwitzigen Maximalforderungen überhaupt diskussionswürdig. Das ist der eigentliche Skandal an dem Urteil: Die Verfassungsrichter haben sich zu Anhängern einer Weltanschauung gemacht, die wenig mit nüchterner Wissenschaft zu tun hat und die in Wirklichkeit längst zu einer Ersatzreligion geworden ist, einem gefährlichen Kult.

Politisch ergibt das einen Klima-Totalitarismus, der viel Unheil über die Welt bringen kann, zumal dieser Kult die ganze westliche Welt ergriffen hat, massiv angetrieben von der anmaßenden UN-Weltregierung mit einem „global reset“-Netzwerk und „Big Tech“-Giganten; die Unterstützung vom aktuellen Papst ist das Sahnehäubchen obendrauf. Wenn man ihn lässt, wird dieser Kult viele Millionen Menschenleben kosten. Denn das ist die schlichte Wahrheit: Die Menschen sterben nicht am „Klimawandel“, sondern sie sterben an Armut.

Das Verbrechen ist nicht, die „globale Durchschnittstemperatur“ minimal steigen zu lassen – vielleicht – sondern es liegt darin, der Menschheit den materiellen Wohlstand zu verweigern, der nur möglich ist mit zuverlässiger, bezahlbarer Energie. Die Menschen im armen Afrika sterben an giftiger Luft, weil sie Dung in ihrer Hütte verbrennen, denn sonst haben sie keine Energiequelle, und das ist natürlich nur eines von vielen Beispielen, wie Armut tötet – neben Mangelernährung, fehlender Medizin, unzureichendem Schutz vor der Natur, die eben nicht immer und überall die liebe „Mutter Natur“ ist, als die manche sie naiv anbeten.

Von Wissenschaft weit entfernt, aber ganz nah der Politik

Aber was die Aktivisten uns erzählen, ist doch „Wissenschaft“? „Follow the science“, fordern sie von uns. Allerdings ist das Klimapanik-Narrativ von tatsächlicher Wissenschaft ungefähr so weit entfernt wie die „Gesundheitsaufklärung“ oder beliebige Diät-Vorschläge in einer „Frauenzeitschrift“ (zwischen Prominenten-Gerüchten und Mode-Trends) von seriöser medizinischer Erkenntnis. Zwischen der echten Wissenschaft, die irgendwo betrieben wird von Fachleuten, die seriös an einer Detailfrage forschen, und den Transparenten auf einer FFF-Demo gibt es unzählige Hürden und Klüfte, über die hinweg aus so etwas wie vorläufiger wissenschaftlicher Erkenntnis reine Propaganda wird.

Die grün indoktrinierten Jugendlichen, die zur Weltrettung die Schule schwänzen, könnten vermutlich zu mindestens 90 Prozent nicht einmal den grundlegenden „Treibhauseffekt“ physikalisch zutreffend erklären, der angeblich unser Verderben ist. Sie wüssten auch nicht, warum die Bezeichnung „Treibhauseffekt“ im Grunde Blödsinn ist, denn ein Treibhaus funktioniert physikalisch ganz anders als der Effekt, der nach ihm benannt ist. Und sie wären wohl auch überfordert damit, die Mengenverhältnisse zwischen dem bösen CO2 und der Kohlenstoff-basierten Biochemie, die alles Leben auf der Erde ermöglicht, auch nur der Größenordnung nach zutreffend zu beschreiben.

Überhaupt, was heißt eigentlich „Klimawissenschaft“? Es gibt nur Wissenschaftler aus unterschiedlichsten Bereichen, deren Arbeit irgendeinen Bezug zur Klimafrage hat. Die meisten davon haben keinerlei Ahnung von Meteorologie, auf der das alles doch eigentlich beruhen müsste. Oder von Geologie und Paläo-Biologie, ohne die das gegenwärtige Weltklima-Geschehen überhaupt nicht vernünftig beurteilt werden kann. Da tummeln sich Mathematiker, die eigentlich fachfremd sind. Physiker, Astronomen, Chemiker haben etwas beizutragen. Wie bringt man all die Fachrichtungen zusammen, wie bündelt man vernünftig Erkenntnisse aus so vielen Bereichen und weltweit? Als zentrales Organ dazu ist das „IPCC“ etabliert worden, also im Ergebnis eine an die UN angehängte Bürokratie mit Gremien und Untergremien und Hierarchien, aber politisch geführt und geprägt von Bürokraten und Funktionären.

Die Weisen aus dem Morgenland

Man stelle sich vor, was an deutschen Hochschulen und Instituten erforscht wird, müsste durch den Flaschenhals der Wissenschafts- und Forschungsministerien der Länder und des Bundes, um als „anerkannte Wissenschaft“ zu gelten. Es müsste innerhalb der Ministerien von der „Arbeitsebene“ über mehrere Hierarchie-Stufen hinweg bis zu Abteilungsleitern, Staatssekretären und Ministern, um dann womöglich noch von den jeweiligen Regierungs-Kabinetten endgültig abgesegnet zu werden. Das Ganze begleitet von Berater-Gremien, von Beiräten mit Gewerkschaften, Kirchenführern und hauptamtlichen „NGO“-Aktivisten.

Und die Inhalte, die bis zu diesem Punkt überlebt hätten, würden dann noch von Public-Relations-Politikberatern in bunte Broschüren „übersetzt“, damit man praktische Politik daraus machen kann. Genau so wird ja tatsächlich Politik gemacht in Deutschland, unter Berufung auf Wissenschaft, aber es ist eben weit überwiegend tatsächlich Politik, nicht Wissenschaft. Etwa so – und schlimmer – muss man sich die Prozesse vorstellen, die beim IPCC stattfinden; wer das Ergebnis für „settled science“ rund ums Klima hält, der mag auch Tierarzt Wieler, PCR-Profiteur Drosten und Omni-Experte Lauterbach für die drei Medizin-Weisen aus dem Morgenland halten.

Es gibt durchaus Hintergrund- und Arbeitspapiere „weiter unten“ in den Arbeitsstrukturen des IPCC, die sehr interessant und diskussionswürdig sind. Aber was von den gezielt benannten, weil auf der richtigen Linie fahrenden „Leitautoren“ am Ende als amtliche Erkenntnis durchgelassen wird, was dann nach weiterem Trimmen und Zurichten rauskommt, sind nur noch verballhornte „Empfehlungen für die Politik“. Selbst diese Pamphlete dürften von kaum einem verantwortlichen politischen Führer auch nur kursorisch gelesen werden, höchstens landen sie bei Zuarbeitern in den Stäben der Regierungen. Was schließlich in den Verlautbarungen und Beschlüssen von Regierenden überkommt, ist zu 95 Prozent politische Haltung und Ideologie, mit fünf Restprozenten ausgewählter wissenschaftlicher Erkenntnis.

Diverse Vermittlungs- und Verfälschungs-Stufen

Irgendwo zweigen sich die Medienschaffenden parallel zu den politischen Strukturen die „wissenschaftlichen Erkenntnisse“ ab, auch sie diverse Vermittlungs- und Verfälschungs-Stufen von originärer Wissenschaft entfernt, ohne die komplexen Zusammenhänge überhaupt wirklich zu verstehen und mit reichlich politischer „Haltung“ als zentralem Kriterium. Die prekären Praktikanten „irgendwas mit Medien“ haben ebenfalls nicht die Bohne Ahnung von Physik, Mathematik, Geologie, Biologie, Chemie, anhand derer sie sich ein vernünftiges Urteil erlauben könnten. Auch sie folgen nur der Meute und plappern nach, was die weltweite aktivistische Regie des Klima-Kults ihnen vorsetzt. Und nun hat das Bundesverfassungsgericht diesem Schwall von Propaganda und Pseudo-Wissenschaft den Rang von nicht mehr hinterfragbaren Naturgesetzen verschafft, was mit dem Begriff „Skandal“ nicht annähernd zutreffend charakterisiert ist.

Es scheint in den höheren Funktionärskreisen – bei den „Eliten“ – überhaupt kein kritisches Bewusstsein mehr zu geben, kein „Hinterfragen“, keine natürliche Skepsis, letztlich nicht mal normale Lebenserfahrung darüber, dass man nicht allen Leuten einfach alles glauben kann und soll. Viele einfache Bürger sind viel weiter, sie haben erkannt: es sind letztlich immer die gleichen Leute, die gleichen Medienmacher, die gleichen Spitzenpolitiker und ihre Apparate, die gleichen staats- oder Milliardärs-finanzierten „unabhängigen“ Aktivisten, die uns absurde Behauptungen glauben machen wollen. Aus dem Hörensagen hat sich eine Weltanschauung geformt mit Bestandteilen wie beispielsweise:

  • ein positiv ausfallender PCR-Test zeige eine lebensgefährliche Infektion an, vor der wir uns aber schützen können durch einen schmuddeligen Baumwoll- oder Zellstofflappen und durch nächtliches Zuhausebleiben;
  • wir müssten zwar jeden einzelnen Käfer am Baum vor „Stuttgart-21“ schützen, auf ein paar geschredderte Vögel durch Windrad-Orgien komme es aber nicht an;
  • tausende von Menschen seien in Fukushima wegen Atomkraft gestorben, obwohl sie in Wahrheit der Flutwelle zum Opfer gefallen sind;
  • es gebe in Wirklichkeit keine Männer und Frauen als grundlegende, biologisch bestimmte Geschlechter, sondern das sei alles sozial konstruiert und durch ein bösartiges Patriarchat vorgegeben; eigentlich gingen Dutzende Gender-Varianten fließend ineinander über und jeder könne und solle sich nach freier Vorliebe etwas aussuchen;
  • „weiße“ Menschen seien grundsätzlich rassistisch und den anderen Sorten Menschen im Grunde sogar komplett unterlegen; Amerika sei überhaupt von vornherein ein Produkt des Rassismus, obwohl komischerweise die USA das erste Land waren, wo Sklaverei komplett abgeschafft wurde, um den Preis eines blutigen Bürgerkriegs;
  • die EU bringe die Völker zusammen und garantiere unseren Wohlstand, obwohl die Brüsseler Bürokratie und ihre Übergriffigkeit nur die Nationen gegeneinander aufbringt, Wohlstand vernichtet und durch Umverteilung jede ökonomische Verantwortung und Vernunft untergräbt;
  • wir müssten unzählige Flüchtlinge aus aller Welt kommen lassen, die uns auch schönstens bereichern, während wir in Wirklichkeit zig Milliarden für deren Alimentierung brauchen, ohne irgend jemanden wirklich zu integrieren – Geld, für das man weltweit zigmal mehr Menschen aus der Armut helfen könnte;
  • wir könnten „das Klima schützen“ durch Abschalten von Atom- und Kohlekraftwerken, obwohl wir dann Atomstrom aus Frankreich und Kohlestrom aus Polen importieren müssen; im Übrigen macht unsere Selbstkasteiung nur CO2-Emissionsrechte für den Rest Europas billiger, sodass unter dem Strich von vornherein nichts gewonnen sein kann.

Das ist ja nur eine Auswahl des blühenden Unfugs, der uns von Politik, Medien und Aktivisten als „Wissenschaft“ verkauft oder von den akademischen Kreisen als politisch alternativlos angepriesen wird. Wenn die „Eliten“, die uns das alles weismachen wollen, so offensichtlich nur kindischen Blödsinn zu bieten haben, ideologische Blähungen, deren Widersinnigkeit so offensichtlich ist: dann wäre es doch schon mindestens sehr überraschend, wenn dieselben Kreise ausgerechnet beim Zentralthema „Klimawandel“ plötzlich vollständig und zweifelsfrei die Wahrheit für sich gepachtet hätten.

Eine radikale Minderheit mit Gruppenzwang

Leider gilt offensichtlich: Man kann durchaus intelligent und gebildet sein, aber trotzdem naiv und politisch verblendet. Viele derjenigen, die an der Klimapanik mitwirken, mögen gute Absichten hegen, ohne „gekauft“ zu sein oder misanthropisch veranlagt. Eine Massenbewegung zieht viele verschiedene Menschen mit sich; „group think“ kann den Denk-Korridor so verengen, dass eigentlich Offensichtliches kaum noch gesehen oder bedacht wird.

Die neue „Bewegung“, die sich täglich übergriffiger totalitär breitmacht, kommt natürlich nicht nur aus Deutschland, sondern grassiert weltweit, mit massiver Verstärkung durch die globalen Plattformen, die von einer kleinen radikalen Minderheit „woker“ Aktivisten in den „Big Tech“-Konzernen und damit verbundenen Netzwerken kontrolliert werden, und ist deshalb umso gefährlicher. Sie ist mindestens im faktischen Ergebnis nicht um das Wohl der Menschheit besorgt, sondern betreibt – ob bewusst angezielt oder nur in Kauf genommen – den Untergang der westlichen Demokratien. Die grobschlächtigen antikapitalistischen Phantasien kommen ja auch von deutschen FFF-Fanatikern, und nicht etwa verschämt versteckt, sondern mit stolzem Übermut herausgeschrien und auf Transparenten gefordert.

Nach den schon länger hinfälligen, Deutschland regierenden neuen Blockflöten-Parteien hat nun auch das Bundesverfassungsgericht vor randalierenden indoktrinierten Jugendlichen und ältlichen moralisierenden Wichtigtuern kapituliert, das kritische Denken aufgegeben, also wissenschaftlicher Methode faktisch abgeschworen. Die „Wissenschaft“, auf der das alles basiert, ist keine, sondern es sind nur zurechtgeschnitzte Panik-Narrative aus den Federn von (staatsfinanzierten) Aktivisten, die einer echten wissenschaftlichen Debatte gar nicht standhalten könnten, erst recht keinen „endgültigen“ Charakter beanspruchen können und ganz sicher nicht „beyond all reasonable doubt“ sind. Deshalb muss das Thema jetzt vor mehr als nur 12 Geschworene, nämlich vor die ganz große Jury, die laut Grundgesetz aus den Bürgern dieses Landes besteht.

Der Beitrag erschien zuerst bei ACHGUT hier




EU-Staats- und Regierungs­chefs bereiten sich auf Streit über astrono­mische Kosten der Net Zero-Pläne vor

Nachdem sie den Wählern jahrelang versichert hatten, dass „erneuerbare“ Energien die Energie billiger machen und die Europäer besser dastehen lassen würden, müssen die EU-Führer nun zugeben, dass diese Pläne den Verbrauchern in Wirklichkeit sehr schaden werden.

Die EU-Kommission schlägt eine Reihe von weitreichenden Maßnahmen vor, welche die Kosten für den Betrieb eines Autos und das Heizen von Häusern in die Höhe treiben werden. Wenn es nach ihr geht, werden die Haushalte nicht nur steigende Energiekosten schultern müssen, sondern auch die steigenden Kosten des europäischen Rekordpreises für Kohlenstoff in ihren Heizungsrechnungen und Tankstellenpreisen.

Es braucht nicht viel, um den politischen Umbruch und die öffentliche Revolte zu bedenken, sobald die Wähler spüren, was man ihnen da eingebrockt hat.

EU-Staats- und Regierungschefs streiten sich über die Umsetzung der Klimaziele

Die europäischen Staats- und Regierungschefs befinden sich auf einem Kollisionskurs über die drohenden Auswirkungen radikaler Emissionsziele auf ihre Bürger und Unternehmen, da die Kosten für eine Umstellung auf „umweltfreundliche“ Technologien in der gesamten EU spürbar werden.

[Hervorhebung im Original, „“ vom Übersetzer hinzugefügt]

Ein Gipfeltreffen in Brüssel am Montag und Dienstag wird zum Teil von Diskussionen über die Dekarbonisierung von Teilen der europäischen Wirtschaft dominiert werden, damit der Block sein Ziel erreichen kann, die CO2-Emissionen bis zum Ende des Jahrzehnts um 55 Prozent zu reduzieren.

Insbesondere könnte der Gipfel die Verteilungsfragen, die im Mittelpunkt der grünen Agenda stehen, in den Vordergrund rücken, da er sich auf das verfügbare Einkommen der Wähler auswirken wird, indem er die Energierechnungen der Haushalte, die Benzinpreise und die Lebensmittelkosten in die Höhe treibt.

Funktionäre erwarten eine spaltende Debatte, die die reicheren Länder in Westeuropa gegen ihre ärmeren und umweltschädlicheren Gegenstücke im Süden und Osten ausspielt. Ein Zeichen dafür, wie umstritten die Debatte sein könnte, war, dass die Botschafter am Freitag über den Entwurf der Umweltschlussfolgerungen des Treffens stritten.

Ein EU-Beamter sagte, dass die Staats- und Regierungschefs auf dem Gipfel „ihre Empfindlichkeiten und Prioritäten“ in der Klimadebatte bekräftigen würden und warnte, dass viele der Kompromisse „sehr schwierig zu lösen“ seien. ….

Brüssel wird eine Reihe von weitreichenden Maßnahmen vorschlagen, darunter die mögliche Ausweitung des ETS auf den Einzelhandel wie Autos und Heizungen. Wenn dies geschieht, werden die Haushalte einen Teil der Kosten des europäischen Rekordpreises für Kohlenstoff über ihre Heizungsrechnungen und Tankstellenpreise schultern müssen.

Der ganze Beitrag steht hier [Zahlschranke]

Link: https://www.thegwpf.com/eu-leaders-brace-for-clash-over-astronomical-cost-of-net-zero-plans/?mc_cid=a6ad93cb8c&mc_eid=09aabdbce2

Übersetzt von Chris Frey EIKE

 




Die neuen Tricks der Alarmisten: Mai erklärt, was wir wirklich übers Klima wissen

Die Treibhausgastheorie erscheint in Anbetracht der „kalten Sonne“ und anderer großer astronomischer Phänomene als nachgeordnet, was sie nach der klassischen Meteorologie auch ist. Da durch das Internet und die sozialen Medien verstärkt alternative Erklärungen in einer „alternativlosen“ Zeit kursieren, sehen sich die journalistischen Interessensvertreter gezwungen, die Argumente der Kritiker aufzugreifen. Müßten sie dann nicht von der CO2-Theorie abgehen?

Natürlich nicht, denn die Argumente der Kritiker werden „wissenschaftlich“ auseinandergenommen.

Im Film Klimawandel – Was die Wissenschaft wirklich weiß wird zunächst ein Bauer gezeigt, der über die Dürre klagt. Nun sind klagende Bauern und Förster nichts ungewöhnliches, da sie bereits seit Jahrzehnten subventioniert werden und wissen, wie man Politiker beeinflußt. Daß viele Gegenden Deutschlands im Vergleich zu früher recht trocken geworden sind, streiten Kritiker wie unsere Leser und wir gar nicht ab, fragen aber nach dem tatsächlichen Grund. Und der ist mit „Oberflächenversiegelung“ und „Bodenverdichtung“ besser beschrieben als mit „Klima“, da viele Böden als eine Art Schwamm wirken und Wasser langfristig speichern können. Fließt das Regenwasser durch Bebauung und Kanalisierung selbst in landwirtschaftlichen Gegenden schnell ab, erreicht es den Schwamm gar nicht mehr in ausreichender Menge. Das ist nicht neu – ich habe das Argument schon in den frühen Neunzigern gehört, und zwar nicht nur einmal. Heute hört man es gar nicht mehr – auch nicht im Mai-Video. Die DWD-Daten zumindest in Deutschland zeigen übrigens keine statistisch ungewöhnlichen Häufungen von Dürren.

Stattdessen wird der Treibhaus-Effekt erklärt; interessanterweise wird darauf verwiesen, daß die angebliche Aufheizung der Atmosphäre mit der Erwärmung des Glashäuschens im Garten gar nichts zu tun habe, weil Konvektion verhindert wird, d.h. die erwärmte Innenluft kann nicht entweichen. In der Lufthülle der Erde hingegen würden Teile der Sonnenstrahlung durch Kohlendioxid (u.a.) in Infrarot umgewandelt, das würde erwärmen. Im reduzierten Laborexperiment mag das tatsächlich funktionieren; aber nur, wenn der CO2-Gehalt der Luft extrem hoch ist und keine anderen wesentlich mächtigeren Effekte vorhanden sind.

Eine WDR-Reporterin besucht im Film eine Meßstation in den österreichischen Alpen, die seit 1999, ähnlich wie die Mauna-Loa-Station auf Hawaii einen fast kontinuierlichen Anstieg des CO2-Gehaltes der bodennahen Luftschichten verzeichnet, von 370 auf 415 Millionstel (ppm). Ganz schön viel für 20 Jahre, nebenbei gesagt, die 370 ppm waren doch viel früher…. Wie dem auch sei, andere Stationen des Planeten zeigen das gleiche. Wo kommt das CO2 her? Ein Teil aus dem Meer – nach dem Ende der „Kleinen Eiszeit“ um 1850 heizen sich die Ozeane, rund 2/3 der Oberfläche der Erde, allmählich auf. Warmes Wasser kann nun gelöste Gase schlechter halten als kaltes, wie jeder weiß, der schon einmal im heißem Sommer eine warme Colaflasche öffnete – das zischt mehr als in der Kälte. In einer natürlichen Warmphase ist ein ansteigender CO2-Wert der Luft also nicht nur nicht ungewöhnlich, sondern sogar zu erwarten. Wie stark, ist eine spannende Frage!

Diese Fragen geht Mai an und verweist auf den C14-Gehalt des ansteigenden Luft-CO2. C14 ist radioaktiver Kohlenstoff mit einem Atomgewicht von 14 statt 12 Gramm pro Mol, der eine Halbwertszeit von rund 5.730 Jahren hat und damit als Altersindikator bis etwa 100.000 Jahre in die Vergangenheit dienen kann. Ältere Fossilien wie die, die Mineralöl und Kohle bildeten, enthalten daher kein oder kaum C14. Da unsere Luft wenig C14 enthält, könnte man daraus schließen, daß das CO2 logischerweise aus der Verbrennung uralter Fossilien stammt. Denkste, denn Korrelation bedeutet nicht Kausalität, wie Mai-Thi pikanterweise selber sagt. Wer sagt denn, daß das aus den Meeren ausgegaste CO2 nicht auch sehr alt ist und kaum noch C14 enthält? C14 entsteht, wie uns Nir Shaviv und Henrik Svensmark lehren, durch die Kollision von kosmischer Strahlung mit der oberen Erdatmosphäre. Wieviel davon erreicht wie schnell die Ozeane? Da seit etwa 1980 die Pflanzendecke der Erde ordentlich zugenommen hat, „fischt“ die Photosynthese ganz schön viel frisches C14-CO2 aus der Luft heraus. Dennoch schließt Mai:

„Halten wir fest: Der Mensch ist hauptverantwortlich für die Erderwärmung.“

Damit der Zuseher das auch tüchtig glaubt, werden die wichtigsten Klimaprofessoren aus der Schweiz (Knutti) und Deutschland (Schellnhuber) eingeblendet, die die aus ihrer Sicht hohe Wahrscheinlichkeit von 95, 97, 98, 99 % für die menschliche Verantwortung betonen. Wer bietet mehr? „Case closed“, meint Mai-Thi daraufhin, Akte geschlossen, die Frage ist beantwortet, DIE Wissenschaft hat gesprochen. Auch schön: „The science has settled.“ Da gibt es nichts zu diskutieren, es gibt „nur EINE legitime Einstellung.“ (Rezo)

Ein Wort noch zum Autoverkehr (dank an Horst Lüdecke): Wie maßgebend das CO2 aus dem Autoverkehr ist, zeigt eine Grobabschätzung mit der menschlichen Ausatmung (alle Zahlen Schätzwerte): Ein Auto erzeugt 0,15 kg CO2 pro km, bei 10.000 km sind das im Jahr 1,5 t. Weltweit gibt es eine Milliarde Autos. Alle Autos erzeugen daher 1,5 Milliarden Tonnen CO2 im Jahr. Ein Erwachsener erzeugt 0,4 t CO2 im Jahr per Ausatmung. Sieben Milliarden Men­schen auf der Erde erzeugen somit pro Jahr durch Ausatmung 0,4·7 = 2,8 Milliarden t CO2. Das CO2 aus der Ausatmung der Menschheit übersteigt daher deutlich das aus dem globalweiten Autoverkehr. Das dieser Rechnung gelegentlich vorgebrachte Gegenargument, Lebewesen seien CO2-neutral, ist falsch, weil der zivilisierte Mensch eben kein CO2-neutrales Wesen ist. Zählt man die CO2-Erzeugung beim Kochen, Braten und allen weiteren energieverbrauchenden Maßnahmen der Nahrungserzeugung zusammen, kommt man etwa auf den hier direkt ermittelten Schätzwert.

Im folgenden wird die Moderatorin noch etwas raffinierter: Ihre Reporterin spaziert mit Alpinisten über die Moräne der Pasterze, des größten Gletschers Österreichs, und betont, wie stark die Eiszunge in den letzten Jahrzehnten abgeschmolzen sei. Die Pasterze kennen IKEK-Besucher gut, da unsere beiden Referenten Christian Schlüchter und Gernot Patzelt beschrieben haben, daß die heutigen Gletscher sich auf ehemaligen Waldgebieten befinden; es vor Jahrtausenden also deutlich heißer als heute gewesen sein muß. Mai Thi gibt das zu und spricht sogar von Weideland, dessen Rückstände sich im Gletscherbett finden. Um diesen Widerspruch zu ihrem Dogma aufzulösen, holt die Moderatorin weit aus und erklärt wie wir in diesem Artikel, daß durch Sedimentbohrkerne nachgewiesen wurde, daß es in den vergangenen 100.000 Jahren mehrere Erwärmungsphasen gab, denen ein Anstieg der CO2-Konzentration folgte (allerdings ist dieser Anstieg sehr schwach gewesen und kann mit dem heutigen Anstieg des CO2 nicht verglichen werden). Huch, das ist doch ein Klimaleugner-Argument! Was macht Mai Thi jetzt? Sie behauptet ohne jeden Beweis, daß Warmphasen früher durch die Milankowitsch-Zyklen ausgelöst worden seien, und das aus den Ozeanen ausgasende Kohlendioxid verstärkte dann die Erhitzung, ein Lawineneffekt. So hat die Chemikerin mal eben zwei äußerst harte Gegenargumente zur aktuellen Treibhaushypothese wegdiskutiert – so wortreich, daß der Laie kaum noch hinterherkommt (wir aber schon).

Anschließend besucht die Reporterin den Deichgrafen von Cuxhaven, der vom steigenden Meeresspiegel der Nordsee erzählt. Zunächst bemerkt sie an einer Markierung, daß die letzte Sturmflut fast 50 Jahre her ist. Auch der Deichgraf kann nicht mit wirklich dramatischen Zahlen aufwarten und weicht deswegen auf Nordamerika aus.

Den angeblich zu erwartenden Meeresspiegelanstieg an der Nordsee hält Nguyen noch für beherrschbar – um sogleich auf die Situation möglichst weit weg zu verweisen und Bilder von Hochwasser in Bangladesch oder anderen südostasiatischen Ländern zu zeigen. Da im Pazifik nachweisbar gar nichts versinkt, bis auf einen Atollfelsen vor Kiribati mit einer einzigen Palme drauf, verweist Mai auf die Schwierigkeit, lokale oder nationale Vorhersagen über den Meeresanstieg zu machen. Geschickt – da kann man später nicht verantwortlich gemacht werden, wenn nichts passiert. Passend dazu wird gesagt, daß sich bei einer Erwärmung um x Grad Weltmitteltemperatur Sturmfluten u.a. nicht nur alle 500 Jahre ereignen, sondern zum Beispiel alle 100. Einhundert Jahre – wie praktisch, da ist kein Alarmist mehr am Leben. Hier sei auf die weltweiten Pegelmessungen verwiesen, die leicht zugänglich sind und nichts Katastrophales ergeben, http://www.psmsl.org/data/obtaining/

Dann kommen die Filmemacher auf die berühmte Kippunkt-Theorie zu sprechen, nach der ab einem bestimmten Temperaturanstieg in einem bestimmten System wie der Arktis die Entwicklung „weglaufe“ und nicht mehr zu stoppen sei. Interessant – hat nicht erst vor einigen Monaten Prof. Anders Levermann vom Potsdamer Klimainstitut in der taz gesagt, das Konzept der Kippunkte sei nicht mehr aktuell? Kein Wunder, wichtige Protagonisten der Alarm-Szene sagen uns seit Jahrzehnten irgendwelche nahen Kippunkte voraus, die dann stillschweigend verstreichen gelassen werden. Kronprinz Charles hat schon mehrere davon behauptet, Al Gore natürlich, und – ganz besonders amüsant – die BILD 2007 mit ihrem Weltuntergang „13 Jahre später“, worüber sich unser Held der Wahrheit, Henryk Broder, auf einer FFF-Demo 2020 lustig machte.

Das weiß natürlich auch die gut vorbereitete Mai, die zugibt, daß die Kippunkte von „uns Journalisten“ wegen der Eindeutigkeit gerne berichtet werden. Klimaprofs wie Knutti relativieren im Interview dazu, und von Storch sagt sogar, man stehe ganz am Anfang der Forschung und die Punkte seien „hochspekulativ“. Mai ergänzt, daß es die Medien seien, die sich auf das worst case-Szenario konzentrierten, in der Wissenschaft hingegen würden Unsicherheiten „offensiv kommuniziert“. Nun ja, die beiden Klima-Gates zeigten in der Tat, daß der Datenmüll, den die gelobten Rechnermodelle produzieren, intern sehr wohl besprochen wird. Und daß es keineswegs nur die Medien sind, die Panik produzieren, stimmt auch nicht. Schau mal hier, liebe Mai:

 

Dieser Buchtitel ist kein Einzelfall – bekannte Gesichter der Klimaszene drücken sich in der Öffentlichkeit selten wissenschaftlich-vorsichtig aus, wie das berühmte Video von Al Gore auf seiner Hebebühne oder Mojib Latifs „in 20 Jahren kein Schnee mehr“ zeigen. Ganz klar: Den Alarmisten geht es keineswegs um Wissenschaft, sondern um Geld, Macht und Prominenz. Daß es ihnen seit rund 50 Jahren so gut gelingt, liegt vor allem an Journalisten, denen es keineswegs um journalistische Berichterstattung, sondern um Macht, Geld und Prominenz geht. Dieses Verhalten setzt Politiker natürlich unter besonderen Druck. Im Interview meint IPCC-Leitautor Jochen Marotzke etwas verräterisch, daß „alle Regierungen zugestimmt“ hätten, „da kommen sie jetzt nicht mehr raus.“ Nun, DAS ist tatsächlich ein Kippunkt – elitäre Opportunisten verrennen sich in Katastrophentheorien, produzieren einen regelrechten Finanz-, Gesetzes- und Behördenkomplex und können diesen dann nicht mehr stoppen – die Lüge wird „too big to fail“.

Am Ende des Filmes dürfen Knutti, Schellnhuber & Co. noch einmal ihre plötzlich überhaupt nicht unsicheren katastrophalen Folgen der Erderwärmung präsentieren – seltsamerweise erfährt der Zuschauer aber nichts über positive Folgen einer Erwärmung, menschgemacht oder nicht. Kein Wort über den kulturellen Schub im römischen oder mittelalterlichen Wärmeoptimum, als die Alpenpässe stets passierbar weil eisfrei waren, oder als im Sommer sogar der größte mitteleuropäische Strom, der Rhein, trockenfiel.

Oder wie Nguyen dann selber sagt:

„Wenn wir nichts gegen die Erderwärmung machen, wird unsere Welt eine andere sein – und zwar eine weniger gute.“

Stimmt nicht, Wärme ist besser als Kälte, historisch bewiesen.

Fazit des Videos: Schlau gemacht – wie die seit 50 Jahren andauernde Panikmache mit Ökokatastrophen, die allesamt nicht eingetreten sind, und die mit Versatzstücken aus den Naturwissenschaften arbeiten, die nur ein sehr kleiner Teil der Bevölkerung überhaupt überblicken kann. Weswegen die Laien den schön gefilmten Erklärvideos zunächst Vertrauen schenken. Das WDR-Video arbeitet mit gezielter Auslassung und Rosinenpickerei, läßt also nur Erklärungen zu, die das eigene Narrativ stützen, wohingegen dagegen sprechende Thesen schlicht ignoriert werden. Was Mai Leiendecker und ihr Team zusätzlich machen, ist, Alternativen und Kritik zum Teil doch noch einzubeziehen, diese aber zumindest teilweise dekonstruieren oder beiseite schieben, siehe Milankowitsch-Zyklen.

Das hat zwei für sie günstige Folgen: Erstens kann man ihnen nicht vorwerfen, sie würden auf Kritik nicht eingehen, und zweitens, Zweifler, die bereits alternative Erklärungen hörten, könnten zurück auf die dunkle Seite der Macht gezogen werden.

Könnten – dummerweise sind durch Klimagesetze geschmälerte Geldbeutel der Bürger und heftige monatelange Eisstürme ein viel besseres Argument als Videos vom WDR oder Demos von Millionärinnen.